Emden (Schiff, 1909)

deutsches Kriegsschiff
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Kleiner Kreuzer „Emden“
Schiffsdaten
Baubezeichnung: Ersatz Pfeil
Schiffstyp: Kleiner Kreuzer
Schiffsklasse: Dresden-Klasse
Kiellegung: 6. April 1906
Stapellauf (Schiffstaufe): 26. Mai 1908
Indienststellung: 1. April 1910
Bauwerft: Kaiserliche Werft Danzig
Besatzung: 361
Baukosten: 6,38 Millionen Goldmark
Verbleib: Am 9. November 1914 bei den Kokosinseln auf Strand gesetzt und aufgegeben
Schwesterschiffe
SMS Dresden
Technische Daten
Wasserverdrängung: Konstruktion: 3.664 t
Maximal: 4.268 t
Länge: KWL: 117,9 m
über alles: 118,30 m
Breite: 13,50 m
Tiefgang: 5,55 m
Maschinenanlage: 12 kohlegefeuerte Dampfkessel
2 stehende 3-Zylinder-
Dreifachexpansions-
Dampfmaschinen
Anzahl der Schrauben: 2 (vierflügelig / Ø 4,3 m)
Wellenumdrehung: 144 U/min
Leistung an den Wellen: 6750 PSi pro Welle
Höchstgeschwindigkeit: 23,85 kn
Fahrbereich: ca. 3792 sm bei 12 kn
Brennstoffvorrat: ca. 790 Tonnen Kohle
Brennstoffverbrauch: 2,5 t/h bei Marschfahrt
15,475 t/h bei Höchstfahrt
Panzerung
Gürtelpanzer: 80 - 100 mm
Deck: 10 - 25 mm
Schilde: 20 - 50 mm
Bewaffnung
Geschütze 10,5 cm L/40: 10 mit insges. 1500 Schuss
Waffenreichweite 10,5 cm: 12,20 Km bei 30°
Geschütze 6 cm L/21: 1-2 mit insges. 341 Schuss
Maschinengewehre: 4 (Kaliber 8 mm / insges. 40.000 Schuss)
Torpedorohre: 2 Ø 45 cm: Bb und Stb unter der Wasserlinie
Kommandanten
Fregattenkapitän Engels 1908-1910
Korvettenkapitän
Waldemar Vollerthun
1910-1911
Korvettenkapitän v. Restorff 1911-1913
Korvettenkapitän Karl von Müller 1913-1914

Die SMS Emden war ein Kleiner Kreuzer der Dresden-Klasse von der deutschen Kaiserlichen Marine. Ihre Indienststellung erfolgte am 1. April 1910 und wurde im Ersten Weltkriegin Gewässern Ost- und Südostasiens inm Handelskrieg eingesetzt. Sie wurde am 9. November 1914 nach einem Gefecht mit dem australischen Leichten Kreuzer HMAS Sydney vor den Kokosinseln in der Südsee aufgrund der erlittenen schweren Schäden von der Besatzung an einem Korallenriff auf Strand gesetzt und aufgegeben.


Bau

 
Seitenriss Kleiner Kreuzer SMS Emden (1908 - 1914)

Der Kleine Kreuzer SMS Emden wurde 1905 als Ersatz für das veraltete Aviso Pfeil für den Einsatz in Ostasien entworfen und auf der Kaiserlichen Werft in Danzig in Auftrag gegeben. Die Kiellegung der Emden fand am 6. April 1906]] statt, der Bau verlief reibungslos.

Der Stapellauf fand am 26. Mai 1908 statt, getauft wurde das Schiff vom damaligen Emder Oberbürgermeister Leo Fürbringer. Nach der Fertigstellung wurde das Schiff bis zum 30. September 1909 mit Erfolg in der Ostsee erprobt. Während der Erprobung fungierte es im August 1909 als Begleitschiff für die Kaiserliche Yacht S.M.Y. Hohenzollern.

Dienst bis 1914

Am 1. April 1910 wurde der Kleine Kreuzer bei der Kaiserlichen Marine als letzter Kreuzer mit Kolbenmaschinen (das Schwesterschiff SMS Dresden hatte schon Turbinen) in Dienst gestellt und verließ Deutschland mit Ziel Südamerika. Dort nahm die SMS Emden an den 100-Jahr-Feiern zur Unabhängigkeit Argentiniens teil. Über Punta Arenas, Valparaíso und Talcahuano erreichte das Schiff ohne Brennstoffergänzung am 12. Juli 1910 Papeete auf Tahiti. Am 22. Juli 1910 traf der Kreuzer vor Apia (Deutsch-Samoa) mit dem Flaggschiff des deutschen Ostasiengeschwaders zusammen.

Datei:Karl von Mueller.jpg
Karl von Müller

Seinen Stützpunkt Tsingtao (China) erreichte die SMS Emden am 17. September 1910. Von Januar bis März 1911 war der Kreuzer an der Niederschlagung eines Aufstandes auf der Pazifikinsel Ponape beteiligt. Anschließend erfolgte eine erste Überholung auf der Werft in Tsingtao. Danach übernahm der Kreuzer wieder seine Repräsentationspflichten im ostasiatischen Raum mit Besuchen in verschiedenen Häfen in China, Japan und Hongkong. Im Februar 1913 erfolgte ein weiterer Werftaufenthalt. Danach unternahm die SMS Emden eine Fahrt zu den deutschen Kolonien im [Pazifik|pazifischen]] Raum. Die Reise führte zu den Inseln Yap und Neuguinea, wurde jedoch von Unruhen in China unterbrochen. Der Kreuzer wurde auf den Jangtse beordert und beschoss dort erfolgreich Forts der Aufständischen. Die SMS Emden erreichte im August 1913 Hankau und hatte somit den Jangtse auf einer Länge von 500 km befahren. Im Februar 1914 erfolgte die Überholung der Kessel und Maschinen. Am 28. März 1914 wurde der Kleine Kreuzer bei einem Manöver durch eine Kollision mit dem Torpedoboot S 90 beschädigt und mußte erneut zur Reparatur in die Werft.

Stellenbesetzung

Kommandanten

Dienstgrad Name Dienstzeit
FKpt Engels Herbst 1908 bis zur vorläufigen Außerdienststellung
FKpt/KptzS Vollerthun 1. April 1910 - Herbst 1911
FKpt/KptzS v. Restorf Herbst 1911 - Frühjahr 1913
KKpt/FKpt v. Müller Frühjahr 1913 - Untergang

Erste Offiziere

Dienstgrad Name Dienstzeit
KptLt Fleck Herbst 1908 bis zur vorläufigen Außerdienststellung
KptLt Huth 1. April 1910 - Herbst 1911
KptLt Beß Herbst 1911 - Herbst 1913
KptLt Peußer Herbst 1913 - Frühjahr 1914
KptLt v. Mücke Frühjahr 1914 - Untergang

Erster Weltkrieg

Kreuzerkrieg

 
Golf von Bengalen

Mit Beginn des 1. Weltkrieges verließ die SMS Emden am 2. August 1914 das zum deutschen Kaiserreich gehörende Tsingtao und führte zunächst Kreuzerkrieg in der Tsushima-Straße. Das Schiff wurde mit einem falschen Schornstein versehen, um das Aussehen eines britischen Kreuzers der Town-Klasse vorzutäuschen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Tsingtao verließ der Kleine Kreuzer diesen Stützpunkt am 6. August 1914 erneut, um sich in Pagan auf den Marianen mit dem Ostasiengeschwader zu vereinigen. Um den Rückzug der deutschen Überseeflotte unter Admiral Maximilian von Spee zu decken, wurde die SMS Emden im Indischen Ozean auf Handelskrieg geschickt. Sie sollte die Aufmerksamkeit der Schiffe der Royal Navy auf sich ziehen, indem sie vorwiegend britische Frachter aufbrachte. Durch die Inselwelt von Niederländisch-Indien (heute: Indonesien) erreichte das Schiff den Indischen Ozean und nahm seine Kaperfahrt im östlichen Indischen Ozean und im Golf von Bengalen auf. Vorbei an Ceylon (Sri Lanka) kreuzte die SMS Emden vor den Malediven und machte Station in Diego Garcia auf den britischen Chagos-Inseln. Dort hatte man vom Kriegsausbruch noch keine Kenntnis und nahm die Besatzung freundlich auf. Der Kreuzer passierte erneut die Malediven und kreuzte im Seegebiet der Lakkadiven. Danach begab sich das Schiff zu den Nikobaren und griff am 28. Oktober 1914 den Hafen von Penang auf der Malaiischen Halbinsel mit Geschützfeuer an. Dabei gelang es der Emden den russischen Geschützten Kreuzer Schemtschug sowie der französischen Zerstörer Mousquet zu versenken. Weiterhin fuhr die SMS Emden entlang der Westküste Sumatras bis zur Sunda-Straße um dann Kurs auf die Kokosinseln zu nehmen. Hier sollte am 9. November 1914 ein Treffen mit dem Versorgungsschiff Buresk stattfinden. Außerdem führte die Besatzung der Emden ein Landungsunternehmen gegen die Kabelstation auf Direction Island durch, die zerstört werden sollte. Dieses Kommando, unter dem jungen Kapitänleutnant Hellmuth von Mücke, bestand aus drei Offizieren, sechs Unteroffizieren sowie 38 Mannschaftsdienstgraden (darunter ein ehemaliger französischer Fremdenlegionär, der nun unter kaiserlicher Fahne diente). Sie führten vier Maschinengewehre mit je 2000 Schuss Munition, 29 Gewehre Typ Mauser 98K sowie 24 Pistolen mit. Die Besatzung der Kabelstation ergab sich kampflos, doch gelang es ihr, einen Notruf abzusetzen. Dieser Notruf wurde auf dem australischen Leichten Kreuzer HMAS Sydney empfangen, bis er plötzlich abbrach. Dieser Notruf lautete wörtlich : "SOS- SOS- Emden hier!".

Gefecht bei den Kokosinseln

Datei:HMAS Sydney imag0279.jpg
Der australische Leichte Kreuzer HMAS Sydney
 
Kokosinseln
Datei:SMS Emden destroyed.jpg
Das Wrack der SMS Emdenvon Backbord
 
Das Wrack der SMS Emden von Steuerbord

Aus dem Begleitschutz eines britischen Konvois, der in etwa 50 Seemeilen Entfernung die Kokosinseln passierte, wurde der australische Leichte Kreuzer HMAS Sydney entlassen und gegen die Emden angesetzt. Der Kapitän der Sydney hoffte so wegen des gehörten Notrufes der Funkstation die Emden zu überraschen und im Kapf stellen zu können. Dies gelang ihm nicht ganz, die Beobachtungsposten der Emden eine sich schnell nähernde Rauchfahne entdeckten. Zuerst glaubte die Besatzung der Emden, dass die sich schnell nähernde Rauchfahne von ihrem eigenen Kohlentender stamme, doch musste sie schnell erkennen, dass es sich um ein feindliches Kriegsschiff neuerer Bauart mit überlegener Bewaffnung handelte. Die HMAS Sydney eröffnete sogleich überraschend das Feuer, traf den deutschen Kleinen Kreuzer nicht. Die Emden wiederum erwiderte daraufhin nach Identifizierung des feindlichen Schiffes sofort das Feuer, wobei es ihr im Gegenzug auf Anhieb gelang, mehrere Treffer auf dem australischen Kreuzer zu erzielen. Das ungleiche Gefecht bei den Kokosinseln nahm damit seinen Lauf. Nach diesen ersten Treffern, bei denen eines ihrer Entfernungsmeßgeräte zerstört wurden, vergrößerte das australische Schiff daraufhin den Abstand zur Emden, um sich außer Reichweite ihrer Geschütze zu bringen. Die Sydney drehte sogar ab, kehrte jedoch gleich wieder um, als klar wurde, dass das deutsche Schiff ihr nicht folgte und feuerte erneut auf die Emden, auf der es nach Treffern sogleich die ersten Toten gibt. Der deutsche Kreuzer wurde nunmehr vom Gegner durch seine vom Kaliber her größeren und weiter reichenden Waffen auf Distanz gehalten und zuerst durch einen Treffer in die Ruderanlage manövrierunfähig geschossen bzw. durch zahlreiche weitere Treffer so schwer beschädigt, daß dieser schließlich trotz ihres zähen Widerstands rasch kampfunfähig wurde. Kapitän v. Müller setzte daraufhin die Emden auf das Korallenriff vor North-Keeling-Island und stellte das Feuer ein. Da v. Müller es jedoch versäumt hatte, die Kriegsflagge einholen zu lassen, setzte die HMAS Sydney den Beschuss des Wracks fort bis die Kriegsflagge eingeholt wurde. 133 Besatzungsmitglieder der SMS Emden fielen bei dem Gefecht, 202 Seeleute gerieten, z. T. verwundet, in Gefangenschaft, darunter auch Karl von Müller selbst (bis September 1918). Auf der Sydney waren lediglich vier Tote und zwölf Verwundete zu beklagen.

Während ihres Kreuzerkrieges hatte die SMS Emden in zwei Monaten 23 Handelsschiffe mit 101.182 BRT Tonnen feindlichem Schiffsraum aufgebracht. Allein 16 britische Handelsschiffe wurden versenkt und weitere 7 Schiffe wurden aufgebracht. Weiterhin wurden Öllager in Madras (Indien) zerstört, der russische Geschützte Kreuzer Schemtschug sowie der französische Torpedobootzerstörer Mosquet im Hafen von Penang (Malaysia) versenkt. Ihre Aktivität hielt eine große Anzahl alliierter Kriegsschiffe, die gegen sie eingesetzt werden mussten, von anderen wichtigen Aufgaben ab.

Landungstrupp der Emden

 
SMS Ayesha

Der auf der Hauptinsel Direction Island abgesetzte Landungszug des Schiffes unter von Mücke konnte dem Untergang des Mutterschiffes nur noch hilflos zusehen. Im Hafen der Insel fanden die deutschen Marinesoldaten aber den alten Frachtsegler Ayesha, der noch seetüchtig wirkte. Dieser Dreimaster diente früher der Versorgung der Insel und dem Transport von Kopra nach Batavia (heute: Jakarta). Mit Hilfe der englischen Inselbesatzung verproviantierte sich der Landungstrupp und entzog sich unter Fahne bzw. Reichskriegsflagge der halb gesunkenen Emden (die vorher am Strand angespült worden war) so dem Zugriff der Besatzung der HMAS Sydney. Später sollte sich herausstellen, dass die Engländer nur deswegen so freundliich zu den deutschen Überfällern waren, da der konfiszierte Segler stark morsch war und die Ventile der Lenzpumpen fehlten. Trotz dieser Mängel erreichte am 27. November die Ayesha Padang an der Westküste von Sumatra, musste den holländischen Hafen aber aufgrund der Neutralitätsbestimmungen innerhalb von 24 Stunden wieder verlassen, da sie ja nunmehr als Schiff der kaiserlichen Kriegsmarine galt. Während dieser Zeit gelang es dem deutschen Konsul vor Ort jedoch, von Mücke einen Zettel mit den Koordinaten für einen Treffpunkt mit einem deutschen Handelsschiff zuzustecken. Am 14. Dezember traf die Ayesha vor Padang auf den Dampfer Choising des Norddeutschen Lloyd. Die Besatzung wechselte auf den Dampfer über und die Ayesha wurde am 16. Dezember 1914 um 16.58 Uhr nach 1709 Seemeilen Reise auf der Position 03°14 Süd / 100°35 Ost versenkt. Dieser Schritt tat dem deutschen Landungskorps sehr weh, verdankten sie doch ihre Freiheit diesem alten Segelschiff.

Nach einer langen Fahrt über den Indischen Ozean und das Rote Meer zu dem von der Türkei besetzten Teil Arabiens, eines langen Fußmarsches und eines Gefechts mit Beduinenmilizen erreichten die Überlebenden des Landungszuges Pfingsten 1915 nach Istanbul. Kapitänleutnant von Mücke, dessen erstes eigenes Kommando der Landungstrupp war, meldete seine Männer bei dem deutschen Marinebefehlshaber in Istanbul mit den Worten zurück: "Melde, Landungszug der Emden zurück!"

Schicksal der überlebenden Mannschaft

Die restliche Mannschaft der Emden wurde, sehr zum Bestürzen von v. Mücke, nach einer halbjährigen Beurlaubung an verschiedenen Frontabschnitten eingesetzt. Nicht einmal 1/3 der Männer überlebte den 1. Weltkrieg. Von Mücke wurde nach dem Kriegsende als Schriftsteller tätig und kaufte sich ein Haus auf Föhr. In der Zeit der Matrosenrevolte von 1918 war Helmut von Mücke aktiv beteiligt. Auch beim Kapp-Putsch spielte er eine Rolle. In der Weimarer Republik war der ehemalige Marineoffizier erfolgreicher Politiker im sächsischen Landtag. Von Beginn des Nationalsozialismus an war er ein scharfer Kritiker und Gegner Hitlers und der braunen Ideologie. Schließlich erhielt er Berufsverbot und das Haus auf Föhr war nicht mehr tragbar für ihn. Nach dem Ende des Dritten Reiches widmete sich von Mücke der Friedensarbeit. Sein leidenschaftliches Eintreten gegen eine Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland brachte Hellmut von Mücke wiederholt Schwierigkeiten ein. Er geriet in den Verdacht kommunistischer Gesinnung. Das Aberkennen seiner Rente und sogar die zwangsweise Psychiatrierung wurde von Mücke angedroht. Doch bis zu seinem Tode im Jahre 1957 blieb er bei seiner patriotisch, kompromisslosen Haltung.

Auszeichnung

 

Das Schiff selbst wurde nachträglich für seine erzielten Erfolge mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.

Im Jahre 1919 erhielt Kommandant von Müller die Ehrenbürgerschaft der Stadt Emden.

Überlebende / Namenszusatz -Emden

Die Überlebenden des letzten Gefechts konnten nach dem Krieg, aufgrund einer Verfügung der Reichsregierung von 1920/21, per Antrag für sich und ihre Familienangehörigen den Namenszusatz "-Emden" erwerben. Häufig wird dieser Namenszusatz fälschlicherweise Kaiser Wilhelm II. zugeschrieben. Lediglich die Idee entstand bereits 1915 durch einen Magistratssekretär.

Die Reste der Emden nach dem Gefecht

Das auf Strand des Korallenriffs gesetzte völlig zerschossene Wrack der Emden blieb noch etliche Jahre an Ort und Stelle liegen. Einige Gegenstände von der SMS Emden wurden später von den Australiern geborgen. So wurden zwei Geschütze des deutschen Kreuzers in Sydney bzw. Canberra aufgestellt. Das Heckemblem befindet sich im Australian War Memorial. Vorlage:Border

Bis heute finden sich auf dem Korallenriff von North-Keeling noch einige Wrackreste. Die gerettete Reichskriegsflagge konnte nach Deutschland transportiert werden und hing schließlich in der Lübecker Marienkirche. Zahlreiche künstlerische Darstellungen, u.a. durch den Hamburger Marinemaler Günther Todt stellen die Emden dar.


Chronologie der aufgebrachten und versenkten Schiffe

Schiffstyp Schiffsname Land Datum Verbleib Bemerkungen
Frachtschiff Rjasan Russland 4. August 1914 Prise - später Hilfskreuzer Kormoran
Frachtschiff Pontoporos Griechenland 9. September 1914 Prise
Frachtschiff Indus Großbritannien 10. September 1914 versenkt
Frachtschiff Lovat Großbritannien 11. September 1914 versenkt
Frachtschiff Kabinga Großbritannien 12. September 1914 aufgebracht am 14. September 1914 entlassen wegen US-amerikanischer Ladung
Frachtschiff Killin Großbritannien 12. September 1914 aufgebracht am 13. September 1914 versenkt
Frachtschiff Diplomat Großbritannien 13. September 1914 versenkt
Frachtschiff Trabboch Großbritannien 14. September 1914 versenkt
Frachtschiff Clan Matheson Großbritannien 15. September 1914 versenkt
Beschießung der Öltanks von Madras Indien 22. September 1914
Frachtschiff King Lud Großbritannien 25. September 1914 versenkt
Frachtschiff Tymeric Großbritannien 26. September 1914 versenkt
Frachtschiff Gryfevale Großbritannien 26. September 1914 aufgebracht mit den Gefangenen entlassen
Frachtschiff Buresk Großbritannien 26. September 1914 Prise später entlassen
Frachtschiff Ribera Großbritannien 27. September 1914 versenkt
Frachtschiff Foyle Großbritannien 27. September 1914 versenkt
Frachtschiff Clan Grant Großbritannien 16. Oktober 1914 versenkt
Schwimmbagger Ponrabble Großbritannien 16. Oktober 1914 versenkt
Frachtschiff Benmohr Großbritannien 16. Oktober 1914 versenkt
Frachtschiff Troilus Großbritannien 18. Oktober 1914 versenkt
Frachtschiff St. Egbert Großbritannien 18. Oktober 1914 versenkt
Frachtschiff Exford Großbritannien 18. Oktober 1914 Prise später entlassen
Frachtschiff Chilkana Großbritannien 19. Oktober 1914 versenkt
Kleiner Kreuzer Schemtschug Russland 28. Oktober 1914 versenkt Angriff auf den Hafen von Penang (Malaysia)
Torpedobootszerstörer Mousquet Frankreich 28. Oktober 1914 versenkt Angriff auf den Hafen von Penang (Malaysia)
Frachtschiff Newburn Großbritannien 30. Oktober 1914 aufgebracht mit den französischen Gefangenen entlassen
Angriff auf die Kabelstation auf Direction Island Cocos Inseln Australien 9. November 1914 Seegefecht gegen den australischen Kreuzer ”Sydney”


Liste der Kriegsschiffe die an der Suche nach der Emden beteiligt waren

 
Russischer Kreuzer Askold (ab Aug. 1918: Brit. Glory IV)
Schiffstyp Schiffsname Land Typbezeichnung Bemerkungen
Schlachtkreuzer HIJMS Ibuki Japan Ibuki Klasse
Panzerkreuzer HIJMS Nishin Japan Kasuga Klasse
Kreuzer HIJMS Chikuma Japan Tone Klasse
Kreuzer Dupleix Frankreich Dupleix Klasse
Torpedokanonenboot D'Iberville Frankreich D'Iberville Klasse
Torpedobootszerstörer Mousquet Frankreich Arquebuse Klasse Versenkt von der Emden
Geschützter Kreuzer Schemtschuk (Jemtchug) Russland Izumrud Klasse
Geschützter Kreuzer
Versenkt von der Emden /
beide Schreibweisen des Namen sind zulässig
Panzerkreuzer HMS Hampshire Großbritannien Devonshire Klasse
Panzerkreuzer HMS Minotaur Großbritannien Minotour Klasse
Panzerkreuzer
Leichter Kreuzer HMS Yarmouth Großbritannien Weymouth Klasse
Leichter Kreuzer HMS Melbourne Großbritannien Chatham Klasse
Geschützter Kreuzer Askold Russland Einzelschiff
Leichter Kreuzer HMS Psyche Großbritannien Pelorus Klasse
Leichter Kreuzer HMS Pyramis Großbritannien Pelorus Klasse
Leichter Kreuzer HMAS Sydney Australien Chatham Klasse Versenkte die Emden bei den Cocos-Inseln
Leichter Kreuzer HMNZS Philomel Neuseeland Pearl-Klasse

Literatur

  • Karl-Theo Beer, Helmut Debelius: S.M.S. Emden, Koehlers Verlagsges., ISBN 3-782-20810-2
  • R. K. Lochner: Die Kaperfahrten des Kleinen Kreuzers EMDEN, Wilhelm Heyne Verlag, ISBN 3-453-00951-7
  • Peter Günter Huff: S.M.S Emden 1909-1914, Schicksal eines Kleinen Kreuzers , Hamecher Verlag, ISBN 3-920307-49-6
  • Schiffe-Menschen-Schicksale:
    • Kleiner Kreuzer Emden, Heft Nr. 54
    • Schoner Ayesha, Heft Nr. 97
  • Fregattenkapitän Hugo Waldever: Von Tsingtau zu den Falklandinseln, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin 1917
  • Ostfriesisches Landesmuseum/Emder Rüstkammer: Fregatte Emden 1983-2003 - 20 Jahre im Dienst der Deutschen Marine, ISBN 3-89995-032-1,
  • Die Odyssee oder der weite Weg zurück von Addi Dreier (Erscheinungsjahr 2005). Zu beziehen über die Bordgemeinschaft der Emdenfahrer

Siehe auch

Commons: SMS Emden – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien