Wien

Bundeshauptstadt der Republik Österreich
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Landesflagge Landeswappen
Landesflagge Landeswappen
Basisdaten
ISO 3166-2: AT-9
Kraftfahrzeugkennzeichen: W
Gemeindekennzahl: 90101 - 92301
Postleitzahlen: 1010 - 1239, 1400, 1450
Telefonvorwahl: 01
Homepage: www.wien.gv.at
Karte: Wien in Österreich
Österreich Karte (Wien)
Politik
Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ)
Regierende Partei SPÖ
Sitzverteilung im Gemeinderat
(100 Sitze):
SPÖ 55
ÖVP 18
Grüne 14
FPÖ 13
letzte Wahl: 23. Oktober 2005
nächste Wahl: voraussichtlich 2010
Bevölkerung
Einwohner:
Ballungsraum:
1.651.437 (2005)
1.900.000
Rang: 1. von 9
Bevölkerungsdichte: 3.931,3 Einwohner/km²
Geografie
Fläche: 414,65 km²
- davon Land: 395,29 km² (95,33 %)
- davon Wasser: 19,36 km² (4,67 %)
- Rang: 9. von 9
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Ausdehnung: Nord-Süd: 22,4 km
West-Ost: 30,0 km
Höchster Punkt: 542 m Vorlage:Müa
(Hermannskogel)
Tiefster Punkt: 151 m Vorlage:Müa
(Lobau)
Verwaltungsgliederung
Bezirke: 1 Statutarstadt
23 Bezirke
Gemeinden: 1
- davon Städte: 1
- davon Marktgemeinden: 0
Karte: Wien und Gemeindebezirke
Bezirke von Wien

Bezirke von Wien

Wien auf einem Satellitenfoto

Wien auf einem Satellitenfoto von 2002 (der 19., 20. und 21. Bez. abgeschnitten)

Blick vom Leopoldsberg auf Wien (vor allem 2. und 20. Bezirk

Blick vom Leopoldsberg auf Wien (vor allem 2., 20. und 22. Bezirk)

Portal: Wien – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Wien

Wien ist die Bundeshauptstadt und zugleich ein Bundesland der Republik Österreich. Sie ist mit 1.651.437 Einwohnern (Stand Ende 2005) die bevölkerungsreichste und flächengrößte Stadt Österreichs. Im Großraum Wien (Agglomeration) leben etwa 2 Millionen Menschen.

Wahrzeichen von Wien sind der Stephansdom und das Wiener Riesenrad im Prater.

Die Stadt ist die dritte UNO-Stadt und Sitz mehrerer internationaler Organisationen, wie der OPEC, der OSZE oder der internationalen Atomenergiebehörde IAEA. Die Altstadt Wiens wurde im Dezember 2001 auf Antrag der Republik Österreich von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt.

Geografie

Wien ist mit einer Fläche von 414,65 km² das kleinste Bundesland Österreichs. Außerdem ist es das einzige, das über keine Grenze zu einem Nachbarstaat verfügt. Aufgrund seines Sonderstatus als Bundesland und Statutarstadt zugleich verfügt das Bundesland Wien über den größten Anteil von Verkehrs- und Bauflächen gemessen an seiner Größe. 11,3 % der Gesamtfläche sind bebautes Land, 11,1 % Straßenverkehrsflächen und 2,2 % Gleiskörper. Zugleich ist Wien auch das Bundesland mit dem größten Anteil von Gartenflächen, die 28,4 % oder 117,76 km² für sich beanspruchen. Was Gewässer betrifft (4,6 % oder 19,1 km²), so verfügen diese nur im Burgenland über einen größeren Anteil an der Gesamtfläche. Wien ist auch eines von vier Bundesländern, die Weinbau betreiben. 1,7 % der Fläche werden von Weingärten beansprucht. Waldflächen verfügen über 16,6 % und landwirtschaftliche Nutzung kommt in Stadt und Land Wien auf 15,8 %.

Lage

Die Entwicklung zu einer der bedeutendsten und größten Städte Mitteleuropas verdankt Wien unter anderem seiner günstigen geografischen Lage. Die Stadt liegt zwischen den nordöstlichen Ausläufern der Alpen, im nordwestlichen Bereich des Wiener Beckens. Die historische Stadt entstand ausschließlich südlich der Donau, heute erstreckt sich das Stadtgebiet beiderseits. Wien entstand an einem Kreuzungspunkt alter Verkehrsstraßen in West-Ost- und Nord-Süd-Richtung (Bernsteinstraße). Die Donau ließ sich hier leicht durchqueren, da sich der Strom im Wiener Becken auf einer größeren Fläche verteilen konnte.

Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989 wachsen die Verkehrs- und wirtschaftlichen Beziehungen zu den nördlichen und östlichen Nachbarstaaten Österreichs wieder deutlich. Die geografische Nähe zum ehemaligen Ostblock macht sich wieder stark bemerkbar. So liegt Wien beispielsweise nur 60 km von der slowakischen Hauptstadt Pressburg / Bratislava entfernt; solch eine Nähe zweier Hauptstädte ist in Europa einmalig (abgesehen vom Sonderfall Vatikan - Rom).

Landschaft

 
Donaucity mit dem Donau-Hauptstrom

Vom Wiener Stadtgebiet ist nur ein relativ kleiner Anteil verbaut. Etwa die Hälfte Wiens ist Grünland, größere Teile werden auch landwirtschaftlich genutzt.

Wien erstreckt sich von einer Seehöhe von 151 m in der Lobau bis zu 542 m, die auf dem Hermannskogel erreicht wird. Hier, im Nordwesten, sowie im Westen und Südwesten Wiens reicht der Wienerwald mit seinen Höhen (Leopoldsberg, Kahlenberg) und Wäldern bis ins Stadtgebiet hinein. Hier tritt die Donau durch die Wiener Pforte, eine Enge zwischen Leopoldsberg und Bisamberg, nach Wien ein. Aus dem Wienerwald fließen außerdem zahlreiche kleine Flüsse in die Stadt, der bekannteste davon ist der Wienfluss. Die Berge im Westen werden im Süden von den eiszeitlichen Terrassen (Wienerberg und Laaer Berg) fortgesetzt. Dieses gesamte Gebiet wird zum Weinbau genutzt, es bildet die Weinbauregion Wien.

Der Osten der Stadt ist geprägt von den flachen Gebieten des Marchfelds, die der Landwirtschaft dienen. Im Südosten finden sich die Donauauen, eine Auenlandschaft entlang der Donau, die zum Nationalpark erklärt wurde.

Angesichts der vorwiegenden Westwetterlage, wie bei vielen europäischen Städten, sind die gehobenen Wohngegenden eher am westlichen Rand, wo unter anderem die Luft noch sauberer ist, während die alten Industriegebiete eher am östlichen Rand der Stadt situiert sind.

Stadtgliederung

Hauptartikel: Wiener Gemeindebezirke

Wien wird heute in insgesamt 23 Bezirke unterteilt. Diese gliedern sich in insgesamt drei „Teile“. Die historische Altstadt, der 1. Bezirk, war bis zum Jahre 1850 deckungsgleich mit dem Stadtgebiet. Unter Kaiser Franz Joseph kam es zur ersten größeren Stadterweiterung, die Vorstädte, die Gemeinden innerhalb des Linienwalls, kamen als 2. bis 9. Bezirk zur Stadt. Am 1. Jänner 1892 kam es zur zweiten großen Stadterweiterung. Die Außenbezirke, damals noch Vororte, wurden eingemeindet. Dieses Stadtgebiet stimmt größtenteils mit dem heutigen Wien überein. Markante Erweiterungen gab es noch 1904, als man die Gebiete nördlich der Donau um Floridsdorf eingemeindete. Eine Vervierfachung seines Stadtgebietes erlebte Wien zur Zeit des Nationalsozialismus, als man ein Groß-Wien schaffen wollte. Diese Änderungen wurden jedoch größtenteils wieder rückgängig gemacht. Seit 1954 sind die Stadtgrenzen unverändert.

Die einzelnen Bezirke Wiens werden zusätzlich noch in Stadtteile geteilt, die sich an den historischen Gemeinden orientieren. Bei der Festlegung der Bezirksgrenzen versuchte man, diese markant zu setzen - entlang wichtiger Straßen oder Flüsse, wenngleich hierdurch einige ehemalige Gemeinden geteilt wurden. Der 1. Bezirk wird beispielsweise von der Wiener Ringstraße umrundet. Die Innenbezirke wurden durch die Wiener Gürtel Straße von den Außenbezirken abgegrenzt. Der Donaukanal trennt den 2. und 20. Bezirk von der restlichen Innenstadt, und die Donau den 21. und 22. Bezirk vom restlichen Stadtgebiet. Auch der Wienfluss ist während seines gesamten Verlaufes durch die Stadt stets ein Grenzfluss.

Wiens 23 Bezirke:

1.Bezirk Innere Stadt 2.Bezirk Leopoldstadt 3.Bezirk Landstraße 4.Bezirk Wieden 5.Bezirk Margareten 6.Bezirk Mariahilf 7.Bezirk Neubau 8.Bezirk Josefstadt 9.Bezirk Alsergrund 10.Bezirk Favoriten 11.Bezirk Simmering 12.Bezirk Meidling 13.Bezirk Hietzing 14.Bezirk Penzing 15.Bezirk Rudolfsheim-Fünfhaus 16.Bezirk Ottakring 17.Bezirk Hernals 18.Bezirk Währing 19.Bezirk Döbling 20.Bezirk Brigittenau 21.Bezirk Floridsdorf 22.Bezirk Donaustadt 23.Bezirk Liesing

Klima

 
Klimadiagramm von Wien
 
Klimadiagramm von Wien

Das Wiener Klima bildet ein Übergangsklima mit ozeanischen Einflüssen aus dem Westen und kontinentalen Einflüssen aus dem Osten. Dies macht sich im Jahresvergleich durch meist stark schwankende Messergebnisse bemerkbar. Insgesamt hat Wien meist nur geringere Niederschlagsmengen und längere Trockenperioden zu verzeichnen. Die Winter sind im Vergleich zu anderen Teilen Österreichs eher mild. Die mittlere Lufttemperatur beträgt im Stadtzentrum durchschnittlich 10,4° C, im Stadtumland rund 9,8°C. Die mittlere Niederschlagsmenge liegt bei rund 600 mm. 60 Sommertagen stehen rund 70 Frosttage gegenüber. In Wien befindet sich der Sitz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, kurz ZAMG.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Wiens

Erste Besiedelungen lassen sich für die Jungsteinzeit nachweisen. Die Kelten nannten die Stadt Vedunia, die Römer sprachen von Vindobona. Unter dem Adelsgeschlecht der Babenberger erlebte Wien einen ersten Aufschwung, doch Weltgeltung verschaffte der ehemaligen Reichshaupt- und Residenzstadt erst die Herrschaft der Habsburger-Dynastie, die Wien 1278 als Hauptsitz der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und ab 1806 des Vielvölkerstaates Österreich erwählten.

Die Anfänge der städtischen Geschichtsschreibung gehen auf das 13. Jahrhundert mit der Stadtchronik von Jans dem Enikel zurück.

Urgeschichte, Römerzeit, Mittelalter

Archäologische Funde aus dem 13. Bezirk (Titlgasse) zeigen, dass schon während der Altsteinzeit Menschen das Gebiet begangen haben. Funde im Stadtgebiet und im Umland beweisen, dass ab der Jungsteinzeit das Wiener Becken kontinuierlich besiedelt war. Die begünstigte klimatische Lage und fruchtbaren Böden Wiens boten den jungsteinzeitlichen Bauern gute Siedlungsmöglichkeiten. Darüber hinaus konnte der für die Steingeräteherstellung begehrte rötlichbraune und grünliche Hornstein in Wien bergmännisch (13. Bezirk, Roter Berg; 23. Bezirk, Mauer-Antonshöhe) im Tagbau gewonnen werden. Funde der Kupferzeit wurden ebenfalls in Wien nachgewiesen (6. Bezirk, U6-Station–Gumpendorferstraße; 13. Bezirk, Ober St. Veit–Gemeindeberg; 21. Bezirk, Eipeldauerstraße, Stadlau, 22. Bezirk, Aspern). Von der bronzezeitlichen Urnenfelderkultur zeugen in Wien etliche Brandgräber (19. Bezirk Höhenstraße/Leopoldsberg) aber auch Siedlungsspuren (23. Bezirk, Sulzengasse). Besonderheiten aus dieser Zeit sind Manipulationen an menschlichen Schädelfragmenten zu kultischen Zwecken. So wurde in einer spätbronzezeitlichen Abfallgrube (23. Bezirk, Sulzengasse) ein menschlicher Unterkiefer gefunden, dessen Gelenksköpfe entfernt wurden. Die älter eisenzeitliche Hallstattkultur ist in Wien u. a. durch einen noch immer gut sichtbaren Grabhügel (21. Bezirk Siemensstraße/Julius-Ficker-Gasse) und Siedlungsreste (10. Bezirk, Fontanastraße; 19. Bezirk, Leopoldsberg) vertreten. Funde am Leopoldsberg belegen eine Besiedlung ab der Bronzezeit, und vor allem ab der älteren Eisenzeit (Hallstattzeit). Die befestigte Höhensiedlung (Oppidum) datiert in die jüngere Eisenzeit, der Zeit der Kelten. Um Christi Geburt gelangte auch das heutige Wien unter römische Herrschaft und trat so erstmals in das Licht der Schriftgeschichte. An der Stelle des heutigen Wien entstand eine keltische Siedlung mit dem Namen Vedunia („Waldbach“). Im 1. Jahrhundert n. Chr. legten die Römer an der Stelle des heutigen Wiener Stadtzentrums nahe der Donau ein Militärlager (castra) mit der angeschlossenen Zivilstadt Vindobona (im heutigen 3. Gemeindebezirk) zur Grenzsicherung der Provinz Pannonien an. Noch heute kann man an den Straßenzügen des 1. Bezirks (Innere Stadt), den Mauerverlauf und die Straßen des Lagers erkennen. Die Lagermauer verlief entlang der Straßenzüge: Tiefer Graben, Naglergasse, Am Graben, Kramergasse, Rotgasse, Rabensteig und etwa parallel zum Salzgries. Durch den Verlauf der Donau wurde von der streng rechteckigen Grundform abgewichen. Damit erreichte das Lager eine Breite von ca. 455 m und eine Länge bis 500 m. Mit dem Bau des Legionslagers von Vindobona wurde um 97 n. Chr. begonnen. Die am Judenplatz archäologisch erforschten Kasernen waren zunächst aus Holz errichtet, zwischen den Kasernen verlief eine geschotterte Straße mit beidseitigen Abflussrinnen. Um 150 n. Chr. wurden sie durch Steinbauten ersetzt. Die Fundamente und tragende Innenmauern wurden mit Bruchsteinen und Mörtel hochgezogen. Für Trennmauern wurden ungebrannte Lehmziegel verwendet. Die Fußböden waren aus Lehm oder Mörtelestrich. Die Römer blieben bis ins 5. Jahrhundert. Das römische Legionslager lag weit im Osten des weströmischen Reiches und fiel daher den Wirren der germanischen Völkerwanderung rasch zum Opfer. Es gibt Hinweise auf ein katastrophales Feuer zu Beginn des 5. Jahrhunderts n. Chr. Die Überreste des Lagers wurden aber nicht verlassen, eine kleine Restsiedlung blieb zurück. Die Straßen und Häuser des frühmittelalterlichen Wien folgten dem Verlauf der römischen Lagermauern, Zentrum des frühen Wiens war der Berghof (heute Salvatorgasse). Die erste urkundliche Erwähnung im Mittelalter erfolgte 881 in den Salzburger Annalen, wo apud Weniam eine Schlacht gegen die Magyaren stattfand, wobei unklar ist, ob es sich um die Stadt oder um den Wienfluss handelt. Mit dem Sieg des ostfränkischen Königs Otto I. über die Magyaren im Jahr 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld begann der Aufstieg Wiens, wie auch Österreichs.

Die Zeit der Babenberger

Im Jahre 976 wurde unter den Babenbergern die Markgrafschaft Ostarrichi eingerichtet, auf deren Gebiet, an der Grenze zu Ungarn, auch Wien lag. Bereits im 11. Jahrhundert war Wien ein wichtiger Handelsort, 1155 machte Heinrich Jasomirgott Wien zu seiner Hauptstadt. Nur ein Jahr später wurde Österreich mit dem Privilegium Minus zum Herzogtum erhoben und Wien damit Sitz des Herzogs.

Die Ereignisse nach dem Dritten Kreuzzug, in deren Verlauf der englische König Richard Löwenherz von Markgraf Leopold V. dem Tugendreichen 1192 in Erdberg bei Wien gefangen genommen wurde, brachte ein enormes Lösegeld von 50.000 Mark Silber (etwa 30 Tonnen Silber) ein. Damit wurde unter anderem in Wien eine Münzprägestätte eingerichtet, sowie das Zuschütten der Gräben der alten Stadtmauer beim Stephansplatz und um 1200 der Bau der auf der Linie des heutigen Ringes verlaufenden Wiener Stadtmauer finanziert. 1221 bekam Wien als zweite Stadt nach Enns (1212) das Stadt- und Stapelrecht verliehen. Letzteres bedeutete, dass Kaufleute, die durch Wien zogen, in der Stadt ihre Waren zum Verkauf anbieten mussten. Dies ermöglichte den Wienern den Zwischenhandel, sodass Wien bald weitreichende Handelsbeziehungen, insbesondere entlang der Donaustraße und nach Venedig unterhielt und als eine der bedeutendsten Städte des Reichsgebiets galt. Ein Bistum wurde in der Zeit der Babenberger nicht erreicht.

Habsburger

 
Rudolf IV., der Stifter - er prägte maßgeblich die Stadt

Mit dem Sieg Rudolf I.1278 über Ottokar II. von Böhmen begann die Herrschaft der Habsburger in Österreich. In Wien brauchten diese allerdings relativ lange, um sich zu etablieren, die Parteigänger Ottokars blieben noch lange stark. Gegen Albrecht I. gab es mehrere Aufstandsversuche. Zur Zeit der Luxemburger-Kaiser wurde wiederum Prag zur Residenzstadt, in deren Schatten Wien stand. Die frühen Habsburger versuchten, die Stadt auszubauen, um Schritt zu halten. Herzog Albrecht II. etwa ließ den gotischen Chor von St. Stephan bauen.

Große Verdienste erwarb sich Rudolf IV., der durch eine kluge Wirtschaftspolitik den Wohlstand hob. Zwei Dinge haben ihm den Beinamen der Stifter eingetragen: die Gründung der Universität Wien 1365 und der Bau des gotischen Langhauses von St. Stephan. Letzteres ist mit der Gründung eines Metropolitan-Kapitels verbunden, das ein symbolischer Ersatz für den noch immer nicht vorhandenen Bischof sein sollte. Die folgende Zeit der Erbstreitigkeiten unter den Habsburgern brachte nicht nur viele Wirren, sondern auch einen wirtschaftlichen Niedergang. Damit verbunden sind auch soziale Unruhen sowie Auseinandersetzungen zwischen der „Patrizier-“ und der „Handwerkerpartei“. 1408 kam es sogar zur Hinrichtung durch Vierteilung des Bürgermeisters Konrad Vorlauf.

1438 wurde Wien nach der Wahl Herzog Albrechts V. zum deutschen König (Albrecht II.) wieder Reichshauptstadt; mit dem Namen Albrecht ist allerdings auch die erste große Vertreibung und Ermordung der Wiener Juden von 1421/22 verbunden. 1469 wurde die aufstrebende Stadt nunmehr zum Bischofssitz und damit der St. Stephan zur Kathedrale. In der Ära des schwachen Friedrich III. war Wien immer auf der Seite seiner Gegner, da er den Landfrieden gegen umherziehende Söldnerbanden nicht gewährleisten konnte. 1556 schließlich wurde Wien Sitz des Kaisers, nachdem Ungarn und Böhmen zum Herrschaftsbereich der Habsburger hinzugekommen waren. Dies ist auch die Zeit der Rekatholisierung der Stadt, die ziemlich rasch protestantisch geworden war. 1551 wurden die Jesuiten geholt, die rasch großen Einfluss am Hof erlangten. Der führende Kopf der Gegenreformation war Melchior Khlesl, der Bischof von Wien um 1600.

Stadtbelagerungen durch die Türken

Hauptartikel: Türkenkriege

 
Das befestigte Wien um 1609/1640

Im Jahre 1529 wurde Wien das erste Mal von den Türken erfolglos belagert. Die durch mittelalterliche Mauern geschützte Stadt konnte den Angriffen nur mit Mühe standhalten, bis schließlich ausgebrochene Seuchen und ein früher Wintereinbruch die Türken zum Rückzug zwangen. Durch die Belagerung war die Notwendigkeit zeitgemäßer Befestigungsanlagen deutlich geworden. Nach Plänen von Hermes Schallautzer wurde Wien seit 1548 zu einer Festung ausgebaut. Die Stadt wurde mit 11 Bastionen aus Mauerwerk versehen und von einem Graben umgeben. Um Wien entstand ein Glacis, ein breiter, unverbauter Bereich, der den Verteidigern ein freies Schussfeld ermöglichte. Diese Befestigungsbauten, die bis ins 17. Jahrhundert hinein den Hauptteil der Bautätigkeit ausmachten, sollten sich 1683 bei der Zweiten Türkenbelagerung auszahlen, denn sie schützten die Stadt zwei Monate lang, bis die türkische Armee wegen des Eintreffens des vom Polenkönig Jan Sobieski angeführten Entsatzheeres ihre Kampfrichtung änderte und somit die Belagerung auch diesmal erfolglos endete. Dies war der Beginn des endgültigen Zurückdrängens des Osmanischen Reiches. Wien konnte sich zwar stets gegen die Türken behaupten, die ständige Bedrohung durch die Osmanen hemmte jedoch lange Zeit das Wachstum der Stadt.

Die Blütezeit des Barocks

 
Schloss Belvedere

In der Folge setzte rege Bautätigkeit und ein Aufblühen der Stadt ein. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde Wien weitgehend barockisiert, verbunden vor allem mit den Namen der Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lukas von Hildebrandt. Das Gebiet innerhalb der Stadtmauer platzte rasch aus allen Nähten, man wich in die Vorstädte aus. Der Adel begann, das ganze Umland mit seinen Gartenpalais zu überziehen. Am bekanntesten sind das Palais Liechtenstein, Palais Schönborn und Palais Schwarzenberg, sowie vor allem das Schloss Belvedere, das Gartenpalais des Prinzen Eugen. Seit 1704 hatten die Vorstädte zudem ihr eigenes, großzügig angelegtes Befestigungssystem, den Linienwall.

Nach den Einschnitten durch die großen Pestepidemien von 1679 und 1713 wuchs die Bevölkerung ständig. Für 1724 schätzt man 150.000 Einwohner, um 1790 waren es bereits 200.000. Zu dieser Zeit wurden auch die ersten Manufakturen gegründet, die erste in der Leopoldstadt. Damals entwickelten sich Kanalisation und Straßenreinigung, was die hygienischen Verhältnisse verbesserte. Ebenso fallen die Einführung der ersten Hausnummern (der Konskriptionsnummern) sowie die Anfänge eines staatlichen Postsystems in diese Zeit. Unter Kaiser Joseph II. wurde zudem die Stadtverwaltung 1783 modernisiert: es wurden eigene Beamte für die Stadt (den Magistrat) eingeführt. Zur selben Zeit wurden auch die innerstädtischen Friedhöfe aufgelöst.

Mit dem Aufblühen der Stadt entwickelte sich Wien bald zu einem der wichtigsten europäischen Kulturzentren, gipfelnd in der Wiener Klassik mit den Komponisten Mozart, Beethoven und Haydn.

Die Kaiserstadt Wien

In den Koalitionskriegen wurde Wien gleich zweimal von Napoléons Truppen eingenommen. Die erste Eroberung am 13. November 1805 war jedoch kampflos: Die französische Armee zog ungehindert in die Stadt und wurde von der Bevölkerung eher neugierig als ablehnend begrüßt. Der deutsche Kaiser des Alten Reiches (HR Reich Deutscher Nation) in Wien, Franz II., dankte 1806 ab und trug jetzt allein eine neue österreichische Kaiserkrone, die er sich zuvor 1804 aufgesetzt hatte. Die zweite Besetzung Wiens im Jahr 1809 hingegen gelang nur nach schwerem Beschuss. Kurz darauf hatte aber Napoléon in der Schlacht bei Aspern seine erste größere Niederlage zu verkraften. Nachdem Napoléon in den folgenden Befreiungskriegen endgültig besiegt war, fand in Wien vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 der Wiener Kongress statt, der die politischen Verhältnisse in Europa neu ordnete.

Die folgende kaiserliche Politik der Restauration hatte Zensur und Spitzelwesen zur Folge. Die Mitsprache der Bevölkerung war nicht gefragt; sie musste sich auf ihr Privatleben beschränken, die Biedermeier-Kultur entstand. Die erste Hälfte dieses Jahrhunderts war zudem geprägt von einer intensiven Industrialisierung, 1837 begann das Eisenbahn-Zeitalter.

Die französische Februarrevolution 1848 wirkte sich auch in Wien aus. Am 13. März brach zunächst die Märzrevolution aus, die Staatskanzler Metternich schließlich zum Rücktritt zwang, am 6. Oktober dann die Wiener Oktoberrevolution. Letztlich siegte das kaiserliche Militär gegen die Demokraten.

 
Plan des Donaudurchstichs 1870-1875 in einer zeitgenössischen Darstellung

1850 wurde die Stadt erweitert, indem vor allem der Bereich innerhalb des Linienwalls eingemeindet und in Bezirke unterteilt wurde. In diesem Zusammenhang wurden ab 1858 die Stadtmauern um die Altstadt geschleift und an ihrer Stelle die Ringstraße gebaut, die mit Monumentalbauten gesäumt wurde. Vom „Ringstraßenstil“ (Historismus) ist Wien architektonisch entscheidend geprägt. Diese Zeit gipfelte in der Weltausstellung 1873; mit dem während der Ausstellung erfolgten großen Börsenkrach ging die Gründerzeit zu Ende.

Nach der großen Überschwemmung von 1830 hatte es immer wieder Überlegungen zu einer Donauregulierung gegeben, diese wurde 1868 bis 1875 durchgeführt. Die vielen verästelten Seitenarme der Donau wurden abgegraben und ein schnurgerader Hauptstrom abseits der Stadt geschaffen. Der Arm, der zur inneren Stadt führte, wurde in verengter Form belassen, er trägt den (irreführenden) Namen Donaukanal (der Name „Kleine Donau“ ist vorgeschlagen worden). In dieser Zeit stieg die Bevölkerung Wiens stark an, vor allem aufgrund der starken Zuwanderung. Die seit 1869 regelmäßig durchgeführten Volkszählungen zeigten schließlich im Jahr 1910 den historischen Höchstwert von 2.031.000 Einwohnern - auf der Fläche des heutigen Wien waren es sogar 2.084.000. Der starke Zustrom von Arbeitskräften hatte zur Folge, dass sogar der Wiener Untergrund "besiedelt" wurde.

Zu diesem Zeitpunkt stand die alte Kaiserstadt jedoch kurz vor ihrem Ende. Den letzten kulturellen Höhepunkt bildete die Wiener Moderne; in der Architektur wurde die Stadt zu einem Zentrum des Jugendstils, der vor allem mit Otto Wagner und der Künstlervereinigung Secession (die ihr charakteristisches Gebäude am Karlsplatz baute) verbunden ist. Gustav Klimt und Egon Schiele malten Aufsehen erregend. In der Musik wirkten Gustav Mahler und Franz Lehár (der "Walzerkönig" Johann Strauß war 1899 gestorben), und mit Arnold Schönberg, Anton Webern und Alban Berg entstand die "Zweite Wiener Schule". Sigmund Freud begründete die Psychoanalyse, Karl Kraus begann, seine "Fackel" herauszugeben. In dieser Zeit lebte Adolf Hitler einige Jahre als vermögensloser Kunstmaler in Wien (Meldemannstraße); hier meist erfolglos, hasste er die kosmopolitische Stadt sein weiteres Leben lang.

Erster Weltkrieg und Erste Republik

 
Der Justizpalast wurde 1927 bei Demonstrationen in Brand gesetzt

Der Erste Weltkrieg führte zwar nicht zu einer unmittelbaren Bedrohung Wiens, jedoch zu einer verheerenden Versorgungskrise aufgrund der wirtschaftlichen Blockade der Entente-Mächte, die insbesondere zu einer Verknappung der Nahrungsmittel und Bekleidung führte. Das Ende des „großen Krieges” war zugleich auch das Ende der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Am 12. November 1918 wurde vor dem Parlament in Wien die Republik Deutschösterreich ausgerufen, deren Name 1919 auf Wunsch der Siegermächte in Republik Österreich geändert werden musste.

1921 wurde Wien durch das „Trennungsgesetz“ vom umgebenden Niederösterreich abgetrennt und zu einem eigenen Bundesland erklärt. Die seit Ende des Ersten Weltkrieges in Wien dominierende Sozialdemokratie stellte seit 1919 die absolute Mehrheit im Stadtsenat (nun gleichzeitig Landesregierung) und im Gemeinderat (nunmehr auch Landtag). Seitdem spricht man auch vom „Roten Wien“.

Die Zeit der Ersten Republik war auch in Wien geprägt von der Hochinflation der späten 20er Jahre und von der Wirtschaftskrise, begleitet von hoher Arbeitslosigkeit. Zur Arbeitsbeschaffung wurden vor allem Straßenbau-Großprojekte durchgeführt, wie die Höhenstraße auf den Kahlenberg, den Wiener Aussichtsberg.

Vor allem bundespolitisch kam es zu immer größeren Differenzen und Auseinandersetzungen zwischen den politischen Parteien. Der von Demonstranten nach einem eklatanten Fehlurteil gelegte Brand des Justizpalastes 1927, der Zusammenbruch einer der größten Banken des Landes 1931 und schließlich die Auflösung des Parlaments 1933 markierten den Weg zu den Kämpfen im Februar 1934. Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, der autoritär regierte und einen "Ständestaat" ausgerufen hatte, wurde bei einem Putschversuch der Nationalsozialisten im Juli 1934 im Amt ermordet.

1938 ließ der Österreicher Adolf Hitler, der 1933 im Deutschen Reich an die Macht gekommen war, die Wehrmacht in seine Heimat einmarschieren, um hier die klerikale Diktatur durch die NS-Herrschaft zu ersetzen. Viele Deutsch-Österreicher/innen hatten sich ab 1918 den - von den Siegermächten verbotenen - "Anschluss" an das Deutsche Reich erhofft, weil die meisten den neuen Kleinstaat wirtschaftlich nicht für lebensfähig hielten. Die Begeisterung für Deutschland kühlte allerdings nach Hitlers Machtantritt 1933 merklich ab, und aus gutem Grund fand die "Volksabstimmung über die Wiedervereinigung Österreichs mit dem Deutschen Reich" erst ein paar Wochen nach dem deutschen Einmarsch statt: Die Stimmabgabe war nicht geheim, die jüdischen Bürger/innen waren von der Teilnahme ausgeschlossen, die Propagandamaschinerie der Nazis arbeitete auf Hochtouren. Dieser zufolge sollen 99 % der teilnehmenden Österreicher/innen dem "Anschluss" zugestimmt haben.

Wien zur Zeit des Nationalsozialismus

 
Die im Zweiten Weltkrieg errichteten Flaktürme finden sich bis heute in der Stadt (Bild: Augarten)

Die auf die Vernichtung der Juden zielende Politik Hitlers fiel beim in Wien schon viele Jahrhunderte alten und seit Beginn des 20. Jahrhunderts zunehmenden und politisch instrumentalisierten Antisemitismus auf fruchtbaren Boden. (Adolf Hitler bezeichnete Dr. Karl Lueger, 1897-1910 im Amt, in seinem Buch "Mein Kampf" als "größten Bürgermeister deutscher Zunge".) Unmittelbar nach dem deutschen Einmarsch begannen "arische" Wiener/innen spontan, jüdische zu bedrohen, zu quälen, zu berauben, aus ihren Wohnungen zu werfen. Bei den wohlorganisierten Novemberpogromen, beginnend am 9. November 1938, wurden 92 Synagogen Wiens zerstört. Nur eine Einzige blieb verschont, der Stadttempel im 1. Bezirk. Von den mehr als 200.000 jüdischen Wiener/innen wurden etwa 60.000 ermordet, nur 5.243 überlebten den Krieg in Wien.

Der Nationalsozialismus wandte sich einerseits gegen "entartete Kunst" und pflegte andererseits mit viel Propaganda die "deutsche Kunst" Wiens. So wurde z. B. 1941 der 150. Todestag Mozarts, der 1791 in Wien gestorben und begraben ist, groß gefeiert. Der Begriff "Österreich" verschwand in historischer Fachliteratur, nur die 1819 in Wien gegründete "Erste österreichische Spar-Casse" (Erste Bank) behielt auch in diesen Jahren ihren traditionellen Namen.

Ab dem 17. März 1944 erfolgten, ein halbes Jahr nach dem ersten Bombardement auf die „Donau- und Alpengaue” (= Österreich), die ersten Luftangriffe auf Wien. Dabei wurde rund ein Fünftel der Stadt zerstört. Am 2. April 1945 wurde Wien zum Verteidigungsbereich erklärt ("Frauen und Kindern wird empfohlen, die Stadt zu verlassen"). Das bedeutete, dass der Kampf bis zum bitteren Ende geführt werden sollte. Die sowjetische Armee befand sich nur noch wenige Kilometer vom Stadtgebiet entfernt. Die Schlacht um Wien dauerte acht Tage und kostete 40.000 Menschen das Leben. In den Gebieten, die bereits unter sowjetischer Kontrolle standen, kam es zu großen, organisierten Plünderungen durch die Zivilbevölkerung. Hierbei wurden auch etliche Geschäfte und Häuser in Brand gesetzt. Durch Funkenflug geriet auch der Stephansdom in Brand, der zuvor den Luftkrieg ohne Bombentreffer überstanden hatte.

Siehe auch: Wiener Operation 1945

Besatzung, Zweite Republik, Wiederaufbau

Wenige Tage nach dem Ende der Kämpfe des Zweiten Weltkriegs im Raum Wien sorgte die Rote Armee für den Aufbau einer neuen Stadtverwaltung. Der Kommunist Rudolf Prikryl wurde am 13. April kurzfristig zum Bürgermeister ernannt; drei Tage später wurde er von Theodor Körner (SPÖ) abgelöst. Auch politische Parteien formierten sich wieder. Am 27. April beschlossen Vertreter der SPÖ, der ÖVP und der KPÖ im Wiener Rathaus die Unabhängigkeitserklärung Österreichs (im ersten Gesetzblatt der Zweiten Republik veröffentlicht und seither im Verfassungsrang stehend). Am 29. April wurde das Parlamentsgebäude von der Besatzungsmacht an die neue provisorische Regierung übergeben und Dr. Karl Renner verkündete die Wiederherstellung der „demokratischen Republik Österreich”. Erst im Herbst ließen die Sowjets auch Militärkontingente der anderen drei Alliierten, USA, Großbritannien und Frankreich, nach Wien; es blieb dann bis 1955 Vier-Mächte-Stadt.

Nach dem Krieg erfolgte in Wien, wie überall im Land und in Westeuropa, ein beispielloser Wirtschaftsaufschwung, an dem der Marshall-Plan ganz wesentlichen Anteil hatte. Die Stadt wurde unter Mithilfe von „Trümmerfrauen“ rasch vom Schutt befreit, der Wiederaufbau begann. Der Stephansdom erhielt ein neues Dach. 1952 wurde seine in St. Florian bei Linz, Oberösterreich, neu gegossene große Glocke, die „Pummerin“, im Festzug nach Wien gebracht. Burgtheater und Staatsoper wurden im Herbst 1955 wiedereröffnet.

Am 15. Mai 1955 erlangte Österreich mit dem Österreichischen Staatsvertrag die volle Freiheit zurück. Die Besatzungstruppen zogen bis Herbst 1955 ab. Wiener Straßen und Brücken, die 1945 zur Ehre der Roten Armee umbenannt worden waren, erhielten ihre heimischen Namen zurück. Das große Denkmal der Roten Armee, die bei der Befreiung Wiens viele Tausende Gefallene zu beklagen hatte, auf dem Schwarzenbergplatz wurde in die Obhut Österreichs übernommen.

Vom Ungarnaufstand zur Gegenwart

Im Herbst 1956 betreute Wien viele Ungarn, die nach dem gescheiterten Aufstand gegen das kommunistische Regime nach Westen geflohen waren. 1957 nahm - als erste internationale Organisation nach 1945 - die Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) ihren Sitz in der Stadt. 1961 fand in Wien ein Gipfeltreffen zwischen dem jungen US-Präsidenten John F. Kennedy und dem Sowjetführer Nikita S. Chruschtschow statt.

1964 fand auf dem Gelände eines früheren Mistplatzes (Müllkippe) am linken Donauufer die wig '64, die Wiener Internationale Gartenschau, statt - mit dem Donauturm als neuem Wahrzeichen. Heute teilen sich der Donaupark, die 1979 eröffnete UNO-City (der dritte Amtssitz der Vereinten Nationen) und das 1986 eröffnete Austria Center Vienna (Wiens größtes Kongresshaus) das Gelände.

1968 betreute Wien viele Tschechen und Slowaken, die nach dem gewaltsamen Ende des Prager Frühlings die CSSR verlassen hatten. 1969 begann der U-Bahn-Bau. 1974 entstand, wieder im Rahmen einer internationalen Gartenschau, am südlichen Stadtrand die Therme Oberlaa. 1978 wurde die erste Teilstrecke der U-Bahn-Linie U1 eröffnet.

Seit 1980 entwickelte sich eine selbstbewusste junge Wiener Szene. 1986 wurde die an Stelle des alten Überschwemmungsgebiets neben dem Donaustrom gegrabene Neue Donau fertiggestellt, ebenso die zwischen den beiden Gewässern gelegene, hochwassersichere Donauinsel. Im Spätherbst 1989 besuchten hunderttausende Tschechen und Slowaken das für sie bis dahin hinter dem Eisernen Vorhang gelegene Wien.

1995 trat Österreich der EU bei. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts wurde beiderseits der Donau eine neue Skyline mit den „Wolkenkratzern“ Andromeda Tower (21. Bezirk) und Millennium Tower (20. Bezirk) begonnen.

Tourismus

 
Das Schloss Schönbrunn zieht jährlich rund 6,7 Millionen Besucher an

Dank zahlreicher Prunkbauten aus der römisch-deutschen und der österreichischen Kaiserzeit, vielfältiger Kulturangebote und nicht zuletzt auch dank des Rufes als Musikhauptstadt, den Wien aufgrund des Schaffens zahlreicher berühmter klassischer Musiker, wie Beethoven oder Mozart, erhielt, ist die Stadt weltweit bekannt und ein beliebtes Touristenziel. Fiaker kutschieren Gäste durch die zum Weltkulturerbe zählende Innenstadt, in dessen Zentrum sich der Stephansdom befindet. In direkter Umgebung finden sich hier auch die Staatsoper, die Kärntner Straße, die am stärksten frequentierte Fußgängerzone Österreichs, sowie berühmte Konditoreien und Hotels und die prunkvolle Ringstraße, die die Altstadt umgibt. Wien hat seit 1980 auch eine sehr lebendige und vielfältige Szene entwickelt: mit Lokalvierteln, Kunstgalerien, Kabaretts, Jazzlokalen und Events aller Art. Bei U-Bahn-Bauarbeiten stieß man in der Innenstadt bereits mehrmals auf Relikte früherer Besiedelung, darunter die aus dem 13. Jahrhundert stammende Virgilkapelle unter dem Stephansplatz, welche nun ebenso wie die anderen Funde als Sehenswürdigkeiten in den U-Bahn-Stationen betrachtet werden können.

Viele Touristen kommen im Dezember, wenn die Stadt mit ihren Weihnachtsmärkten, ihrem "Silvesterpfad" durch die Altstadt und ihrem "Kaiserball" aufwarten kann. Aber die meisten der Wiener Sehenswürdigkeiten sind ganzjährig zu besuchen, wie etwa das Schloss Schönbrunn, die Hofburg, das Belvedere oder das MuseumsQuartier. Deshalb ziehen 60 % der Gäste die Sommersaison vor.

 
Traditioneller Fiaker mit pausierenden Kutschern

Den größten Anteil an den Nächtigungen haben deutsche Touristen mit 2 Millionen, gefolgt von Österreicher/inne/n aus den anderen acht Bundesländern (ca. 1,5 Millionen), von den Italienern (ca. 653.000), US-Amerikanern (ca. 604.000), Spaniern (ca. 386.000), Briten (ca. 385.000), Japanern (ca. 368.000), Schweizern (inkl. Liechtenstein, ca. 269.000), Franzosen (einschließlich Monaco, ca. 253.000), den Niederländern (ca. 158.000) und den Russen (ca. 144.000 Nächtigungen). Die Nächtigungen von Gästen aus Zentral- und Osteuropa und aus den Arabischen Ländern in Asien sind in den letzten Jahren stark gestiegen. 2005 verbuchte Wien ca. 8,8 Millionen Übernachtungen ("Greater Vienna" mit sieben Umlandgemeinden: ca. 9,5 Millionen), für 2006 werden im Stadtgebiet 9,2 Millionen erwartet.[1]

Im Tourismuskonzept Wien 2010, das 2003 beschlossen wurde, werden für 2010 rund 10 Millionen Gästenächtigungen als Ziel gesetzt.

Bevölkerung

Lebensqualität

In internationalen Umfragen und Erhebungen wird Wien regelmäßig zu den Städten mit der höchsten Lebensqualität gezählt. Dies war jedoch nicht immer so. Abgesehen von den Kriegs- und Nachkriegszeiten und der Weltwirtschaftskrise ab 1929 herrschten vor allem in den Jahren des enormen Bevölkerungswachstums, ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg, als Wien von rund einer halben Million auf über zwei Millionen Einwohner zulegte, für den Großteil der zumeist zugewanderten Menschen harte Lebensumstände. Der soziale Wohnbau entstand erst ab den frühen 1900er-Jahren. Bis dahin teilten sich die Einwohner oft kleine Wohnungen in Zinshäusern oder in von diesen rasch fast vollständig verdrängten Alt-Wiener Wohnhäusern untereinander auf. Aus dieser Zeit stammt auch der Begriff des Bettgehers. Dies waren Menschen die sich aus Geldmangel im Schichtbetrieb ein Bett teilten, wenn sie zu unterschiedlichen Tageszeiten arbeiten mussten. Als in den 1890er-Jahren die Wiener Kanalisation errichtet wurde, die über weite Teile begehbar ist, wurde diese vor allem in den kalten Jahreszeiten zum Zufluchtsort für Tausende Arbeits- und Obdachlose (siehe Leben im Wiener Untergrund). Einige Dutzend Menschen konnten mittels der Abwässer sogar ihren bescheidenen Lebensunterhalt finanzieren, indem sie nach verwertbaren Gegenständen fischten, die sie weiterverkaufen konnten (siehe Strotter). Mit dem Entstehen des Roten Wiens wurde dieses Phänomen nach und nach zurückgedrängt, da immehr mehr Männerwohnheime (z. B. jenes in der Meldemannstraße), Obdachlosenasyle und andere soziale Einrichtungen entstanden.

Bevölkerungsentwicklung

Wohnbevölkerung
heutiger Gebietsstand
Datum Einwohner
1754 175.460
1796 235.098
1810 224.548
1830 401.200
1840 469.400
1850 551.300
1857 683.000
1869 900.998
1880 1.162.591
1890 1.430.213
1900 1.769.137
1910 2.083.630
1916 2.239.000
1923 1.918.720
1934 1.935.881
1939 1.770.938
1951 1.616.125
1961 1.627.566
1971 1.619.885
1981 1.531.346
1988 1.506.201
1991 1.539.848
2001 1.550.123
2005 1.631.082
 
Bevölkerungsentwicklung in Wien seit 1869.

Die Bevölkerungszahlen in nebenstehender Tabelle beruhen auf den Angaben des österreichischen Statistikamtes und sind auf den heutigen Gebietsstand umgerechnet. 1794/1795 wurden bei der Zählung der anwesenden Zivilbevölkerung, was österreichweit bis 1857 praktiziert wurde, erstmals für Wien separate Zahlen ermittelt. Zuvor, wie 1810 und 1821, war die Einwohnerzahl Wiens dem Land Niederösterreich zugerechnet worden. Ab 1830 sind durchgehend Bevölkerungszahlen für Wien verfügbar. Ab 1869 wurden österreichweit in zehnjährigen Abständen Volkszählungen abgehalten, bei denen allerdings bis 1923 weiterhin die anwesende Zivilbevölkerung gezählt wurde; erst ab 1934 bis 1981 die Wohnbevölkerung. Die Zahlen von 1982 bis 2001 weisen die Jahresdurchschnittsbevölkerung aus, wobei diese Zahlen erst 2002 rückwirkend ermittelt wurden. Seit 2002 werden Hauptwohnsitze auf Basis des Zentralen Melderegisters zur Bevölkerungsermittlung herangezogen.

Wien erlebte bereits ab Ende des 18. Jahrhunderts einen regen Bevölkerungszustrom, doch vervielfachte sich die Zahl der Zuwanderer ab Mitte des 19. Jahrhunderts, als Wien allein zwischen 1857 und 1869 rund 218.000 neue Einwohner bekam. In den nächsten elf Jahren wuchs die Bevölkerungszahl um über 261.000 Personen, von denen rund ein Drittel auf den Geburtenüberschuss und zwei Drittel auf die Zuwanderung zurückzuführen waren. Von 1880 bis 1890 kamen mit 267.000 ähnlich viele neue Einwohner hinzu, wobei das Verhältnis zwischen Zuwanderung und Geburtenüberschuss (40%) sich allmählich anglich. In den nächsten zehn Jahren, von 1890 bis 1900, stieg die Einwohnerzahl sogar um 339.000 Personen. Knapp 49% davon waren nun auf den Geburtenüberschuss zurückzuführen. Grund hierfür waren die einsetzende Industrialisierung und die bedeutende Stellung Wiens als Kaiserstadt (Hauptstadt) des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn. Rund 2,1 Millionen bevölkerten Wien kurz vor Ausbruch des „großen Krieges” (Erster Weltkrieg), Wien war die viertgrößte Stadt der Welt. Mit der Auflösung des Habsburger Reiches verlor Wien auch an Bedeutung für Zuwanderer. Der Krieg kostete zigtausenden Soldaten aus Wien ihr Leben. Tausende einst zugewanderte Menschen kehrten in ihre Heimatländer bzw. ehemaligen Kronländer zurück.

Siehe auch: Liste der größten Städte der Welt (historisch)

Die Jahre als Hauptstadt eines Vielvölkerstaates haben Wien nachhaltig geprägt. Nach wie vor ist die Stadt ein Schmelztiegel von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion. Allerdings sind die Nachfahren der ehemals Zugewanderten heute assimiliert und nur die slawischen oder ungarischen Nachnamen sind erhalten geblieben. Namen wie Nowak, Dolezal, Navratil, Wewerka, usw., werden längst zusammen mit einheimischen deutschen Namen, wie Hofbauer, Maier, Haider, usw. als typisch Wienerisch empfunden. Die Namensträger gehören inzwischen zu den Ur-Wienern, den alteingesessenen Einwohnern der Stadt, die noch den Wiener Dialekt verwenden, der sich aus vielen alt- und mittelhochdeutschen sowie jiddischen Begriffen zusammensetzt, aber von den jüngeren Generationen immer seltener verwendet und verstanden wird. Neben dem ursprünglichen Wiener Dialekt wird zunehmend seit Ende des 20. Jahrhunderts auch eine gehobene Wiener Mundart gesprochen.

Nach dem Ersten Weltkrieg hatte Wien rund 200.000 Einwohner weniger als zuvor. In den Zwischenkriegsjahren wanderten etwa 104.000 Personen in die Stadt; das Geburtendefizit von 87.000 Menschen zwischen 1923 und 1934 wurde ausgeglichen. Im Jahr 1934 zählte Wien bereits wieder 1.935.881 Einwohner. Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus und nur fünf Jahre später hatte Wien ganze 165.000 Personen weniger an Einwohnern. Die Stadt gehörte nunmehr zum großdeutschen Reich des NS-Diktators Hitler. Viele Menschen waren inzwischen fortgezogen oder wurden in der Folgezeit Opfer politischer, ethnischer oder religiöser Verfolgung und Deportationen. Vom einst blühenden jüdischen Leben, vor allem im zweiten Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt, blieb nach Kriegsende nicht viel übrig.

 
Ausländeranteile

Nach Kriegsende war die Wiener Bevölkerung auf 1.616.125 Menschen gesunken. Viele Wiener waren als Soldaten gefallen oder kehrten aus der Kriegsgefangenschaft nicht wieder zurück. Die Stadt war zu einem Fünftel zerstört und von fremden Soldaten besetzt. Die Einwohnerzahl sank bis 1987 auf 1.484.885 Personen; der tiefste Einwohnerstand seit 1890; seither steigt die Einwohnerzahl wieder. Verantwortlich dafür ist weniger der geringe Geburtenüberschuss Wiens, sondern eher die Zuwanderung, vor allem ausländischer Personen. In den 1990er-Jahren kamen viele Flüchtlinge aus Jugoslawien und der Türkei nach Wien; insbesondere viele Türken und Kurden ließen sich in Wien nieder. Von 1987 bis 1994 wanderten 61.000 Menschen in die Stadt. Nachdem von 1994 bis 1998 die Einwohnerzahl wieder leicht um 5.000 bis 6.000 zurückgegangen war, erhöhte sich die Zahl der Einwohner ab 1998 bis Ende 2005 um rund 85.000 Zugezogene.

Ende 2005 lebten in Wien rd. 1,63 Millionen Menschen. Nach der letzten Volkszählung 2001 gab es nur 1,55 Millionen Wiener, davon waren 23,63% nicht in Österreich geboren. 16,02% der Wiener Wohnbevölkerung sind keine österreichischen Staatsbürger. Etwa 48.000 Menschen türkischer Herkunft und rund 120.000 Personen aus den ehemals jugoslawischen Ländern Kroatien, Bosnien, Serbien und Slowenien stellen in Wien mit Abstand die größten Volksgruppen (50%) unter der ausländischen Bevölkerung, sowohl nach Staatsbürgerschaft als auch nach Geburtsland. Weitere Herkunftsregionen sind die ehemaligen Ostblock-Länder, hier vor allem Polen (ca. 25.000) und Tschechien (ca. 21.000), sowie Ungarn (ca. 12.000) und Rumänien (ca. 10.000). Außerdem leben in Wien rund 26.000 Deutsche, 4.000 Italiener, 3.000 US-Amerikaner, 2.500 Schweizer Bürger und etwa 12.000 Menschen aus sonstigen EU-Ländern.

Seit 2000 wächst Wien um etwa 20.000 Einwohner pro Jahr. Laut Statistik Austria (Okt. 2005) wird Wien im Jahr 2045 wieder die 2-Millionen-Grenze überschreiten. Verantwortlich hierfür sind der stetige Zuzug und die steigenden Geburtenzahlen, insbesondere von Menschen ausländischer Herkunft.

Wanderungsbewegung in den „Speckgürtel“

Seit den 50er-Jahren machen sich mehrere Siedlungstrends in der Agglomeration Wien bemerkbar. Einerseits war fast die gesamte Region von großen Geburtendefiziten geplagt, andererseits konnte großer Zuzug von Außen Wien und seine Umlandgemeinden in den meisten Fällen vor einem Rückgang schützen. In vielen Vororten machte sich bereits auch ein regelrechter Bauboom durch Zuwanderer bemerkbar. Mit der Entwicklung großer Gewerbegebiete südlich von Wien wurde der Zuzug weiter angekurbelt, aber auch aus Wien selbst zogen in den letzten Jahrzehnten immer mehr Personen in die Grünlagen in den Randbezirken Wiens, zusehends aber auch in die Umlandsiedlungen der Stadt. Es entwickelte sich ein so genannter „Speckgürtel“ um die Bundeshauptstadt, welcher eine kontinuierlich steigende Anzahl von Personen aus anderen Teilen des Bundeslands Niederösterreich, wie zum Beispiel den an Bevölkerungsschwund leidenden Bezirken Waidhofen an der Thaya, Zwettl und Gmünd anzieht, und teilweise auch aus Wien abzieht.

Grund ist einerseits die schwierigere Arbeitsplatzsituation in den nördlichen Bezirken Niederösterreichs und andererseits das Bedürfnis vieler Menschen, vor allem von Familien, über ein Haus oder eine Wohnung in ruhiger Grünlage zu verfügen. Dieser Trend hat sich ab den 80er-Jahren vielerorts noch verstärkt, begünstigt durch immer kürzere Pendelzeiten auf Straße und Schiene.

Im wesentlichen beschränkte sich die Wanderungsbewegung im Wiener Umland daher bisher auf die Gemeinden entlang großer Verkehrsachsen wie der West- und Südbahn sowie den Autobahnen West- (A1), Süd- (A2), Ost- (A4) und Donauuferautobahn (A22). Künftig wird sich mit der besseren Erschließung des Nordens und Ostens von Wien durch Eisen- und Autobahnprojekte - die Nordautobahn (A5) soll 2009 eröffnet werden - auch dort eine dichtere Besiedelung ergeben. Das statistische Amt der niederösterreichischen Landesregierung prognostiziert für zahlreiche Gemeinden des Bezirks Wien-Umgebung zwischen 2005 und 2010 einen Zuwachs von 5 % (Schwechat, Klosterneuburg, Gerasdorf, Purkersdorf), 4,9 % (Tulln, Baden) oder 5,5 % (Korneuburg). Auch für die an der künftigen Nordautobahn gelegenen Bezirke Gänserndorf, Mistelbach und Hollabrunn wird von stärkerem Wachstum ausgegangen.

Durch diese Siedlungsbewegungen der letzten Jahrzehnte, die auch weiterhin andauern, ergaben sich an fast sämtlichen Stadteinfahrten Wiens große Probleme mit der Bewältigung des Pendelverkehrs, da viele der in den Speckgürtel gezogenen Personen trotz hohem Arbeitsplatzangebot im Gewerbegebiet südlich von Wien über einen Arbeitsplatz in Wien verfügen (siehe hierzu auch die Spalte „Pendl. n. Wien“ in der untenstehenden Tabelle).

Die Bevölkerungsentwicklung in den Wiener Umlandgemeinden war in den letzten Jahrzehnten meist durch stagnierendes oder rückläufiges Geburtendefizit, sowie kontinuierliche oder ansteigende Zuwanderungsraten geprägt. Die Einwohnerzahl begann nach Ende des Zweiten Weltkriegs in den meisten Wiener Umlandgemeinden rasch und kontinuierlich zu steigen. Nur in wenigen, so zum Beispiel Schwechat, bewirkte das hohe Geburtendefizit bis in die 70er-, 1980er-Jahre eine Stagnation der Bevölkerungszahl, oder ein nur abgeschwächtes Wachstum.

Nebenstehende Tabelle stellt den Bevölkerungszuwachs seit 1951 dem seit 1981 in Relation. Für den Zeitraum von 1981 bis 2001 wird zudem die Wanderungsbilanz und die Geburtenbilanz angegeben. Dadurch wird erkennbar, dass in vielen Gemeinden ein großer Teil des Bevölkerungszuwachses seit den 1980er-Jahren stattgefunden hat, und alleine der starken Zuwanderung, die zum Teil auch aus Wien stammt, zu verdanken ist. So erkennt man zum Beispiel an der niedrigeren Wachstumsrate von 1951 bis 2001, dass Klosterneuburg von 1951 bis 1981 einen Bevölkerungsrückgang erlebt hatte, und erst seit 1981 wieder an Einwohnern zulegt, oder dass Maria Enzersdorf im Vergleich zu 1951 zwar doppelt so viele Einwohner hat, aber seit 1981 wieder 10 % der Einwohner verloren hat, was eine seltene Ausnahme für Wiener Umlandgemeinden ist.

Auffällig ist auch, dass Klosterneuburg, Mödling - aber auch Pressbaum - ein im Vergleich zur eigenen Einwohnerzahl und zu anderen Gemeinden ein sehr hohes Geburtendefizit aufweisen, was auf einen höheren Altersdurchschnitt mit wenigen Jungfamilien hinweisen kann. Einen besonderen Ausnahmefall im Vergleich zu anderen Umlandgemeinden stellt auch Wiener Neudorf dar. Dieses hatte als einzige Gemeinde in der Umgebung Wiens zwischen 1981 und 2001 gleichzeitig einen hohen Geburtenüberschuss und eine Abwanderung zu verzeichnen. Außerdem pendelt mit 38,8 % der zweitniedrigste Anteil an den Erwerbstätigen Wiener Neudorfs zum Arbeiten nach Wien, wie in der Spalte rechts außen zu erkennen ist. Generell ist der Anteil der nach Wien pendelnden Personen in den südlichen Vorstädten (z.B. Brunn am Gebirge, Wiener Neudorf) geringer als in den westlichen und nördlichen (z.B. Gerasdorf, Purkersdorf), was natürlich an den zahlreichen Arbeitsplätzen südlich von Wien liegt.

Bevölkerungszuwachs, Wanderungs- und Geburtenbilanz in den Wiener Umlandgemeinden:
Reihung nach Bevölkerungszuwachs seit 1981
Entf.
in km
Gemeinde Bev.-Zuw.
1981 bis 2001
Bev.
2001
Bev.-Zuw.
1951 bis 2001
Wandr.bil.
seit 1981
Geb.bil.
seit 1981
Pendl.
n. Wien
30,0 Gänserndorf + 61 % 7.928 + 130 % + 3.031 - 19 50,7 %
12,0 Gerasdorf + 56 % 8.231 + 137 % + 3.068 - 116 73,0 %
14,5 Biedermannsdorf + 56 % 2.904 + 153 % + 698 + 347 47,1 %
14,5 Purkersdorf + 51 % 7.762 + 48 % + 2.359 + 256 64,9 %
15,5 Gablitz + 48 % 4.393 + 113 % + 1.722 - 291 64,8 %
15,5 Laxenburg + 47 % 2.736 + 134 % + 1.019 - 144 43,3 %
18,0 Breitenfurt + 46 % 5.323 + 228 % + 1.961 - 279 61,9 %
14,5 Groß-Enzersdorf + 42 % 8.128 + 66 % + 2.170 + 227 63,1 %
24,5 Strasshof an der Nordbahn + 41 % 6.993 + 59 % + 2.136 - 116 65,1 %
17,5 Guntramsdorf + 38 % 8.421 + 55 % + 2.325 + 6 35,9 %
18,0 Deutsch-Wagram + 36 % 6.808 + 70 % + 1.646 + 141 62,8 %
12,5 Bisamberg + 36 % 4.001 + 124 % + 1.029 + 38 58,6 %
11,0 Langenzersdorf + 35 % 7.261 + 54 % + 2.031 - 158 68,1 %
10,0 Vösendorf + 32 % 4.899 + 44 % + 1.454 - 258 54,6 %
23,0 Wolkersdorf + 22 % 6.993 + 35 % + 1.319 - 190 51,2 %
14,5 Korneuburg + 21 % 11.032 + 40 % + 2.188 - 268 47,8 %
21,0 Pressbaum + 19 % 5.834 + 33 % + 1.712 - 777 57,4 %
14,5 Brunn am Gebirge + 18 % 9.422 + 60 % + 1.714 - 267 48,1 %
16,5 Kaltenleutgeben + 17 % 2.998 + 130 % + 367 + 79 57,9 %
14,5 Himberg + 9 % 5.423 + 40 % + 1.048 - 606 44,2 %
11,5 Klosterneuburg + 8 % 24.797 + 6 % + 5.955 - 4.133 57,9 %
15,5 Mödling + 6 % 20.405 + 18 % + 3.337 - 2.208 40,5 %
15,0 Wiener Neudorf + 6 % 8.428 + 217 % - 164 + 659 38,8 %
13,0 Perchtoldsdorf + 4 % 13.998 + 26 % + 1.538 - 991 57,5 %
11,0 Schwechat + 3 % 15.456 + 15 % + 880 - 428 46,2 %
17,5 Hinterbrühl + 1 % 4.020 + 25 % + 451 - 420 42,2 %
15,0 Maria Enzersdorf - 10 % 8.202 + 103 % - 610 - 336 46,6 %

Legende: Entf. in km = Luftlinie Entfernung zum Zentrum Wiens in Kilometern, Bev.-Zuw. = Bevölkerungszuwachs, Geb.bil. = Geburtenbilanz, Wandr.bil. = Wanderungsbilanz; Pendl. = Anteil der Auspendler nach Wien an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen

Religionen

Die Stadt ist Sitz der römisch-katholischen Erzdiözese Wien; Erzbischof ist Christoph Kardinal Schönborn. Die römisch-katholische Gemeinde ist die größte Glaubensgemeinschaft Wiens, verliert jedoch stetig an Mitgliedern. Heute gehören nur 49 % der römisch-katholischen Kirche an, 1961 noch 82%.

Der evangelisch-lutherische Bischof von Österreich, der seinen Sitz in Wien hat, ist Herwig Sturm.

Der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Anas Schakfeh, hat in Wien seinen Sitz. In den letzten Jahrzehnten bekannten sich viele Zuwanderer zum Islam, der mittlerweile zur zweitgrößten Religionsgemeinschaft des Landes geworden ist. Der Islam ist in Österreich seit 1912 anerkanntes Religionsbekenntnis (damals gehörten die muslimischen Bosnier zu Österreich-Ungarn).

Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien ist Ariel Muzicant, Oberrabiner Paul Chaim Eisenberg. Die jüdische Gemeinde Wiens besteht aus rund 7.000 Gläubigen. Die einzige Synagoge, die die Novemberpogrome 1938 überstanden hat, ist der Stadttempel im 1. Bezirk.


Die Religionszugehörigkeit der Wiener Wohnbevölkerung setzt sich laut Volkszählung 2001 wie folgt zusammen:

 
Rudolf von Alt: Stephansdom vom Stock-im-Eisen-Platz
römisch-katholisch: 49,2 %
ohne Bekenntnis: 25,6 %
islamisch: 7,8 %
orthodox: 6,0 %
evangelisch: 4,7 %
jüdisch: 0,5 %
altkatholisch: 0,5 %
Sonstige bzw. keine Angabe: 5,7 %

siehe auch: Juden in Wien

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch: Liste der Wiener Persönlichkeiten, Liste der Ehrenbürger von Wien

Kultur

Von internationaler Bedeutung ist vor allem das Wiener Musikschaffen. In kaum einer Stadt haben so viele bekannte Komponisten gewirkt. Der Wiener Walzer, die Wiener Sängerknaben, musikalische Großveranstaltungen, wie das Neujahrskonzert oder der Wiener Opernball, sowie die Opern- und Theatergebäude, sind weltweit bekannt. Berühmt ist Wien auch wegen seiner Küche und der Kaffeehauskultur. Zudem sind Leistungen in den medizinischen Bereichen und der Psychotherapie (Sigmund Freud) weltweit anerkannt.

Theater und Oper

 
Wiener Staatsoper

Kunst und Kultur können in Wien im Bereich von Theater, Oper oder auch Bildender Kunst auf eine sehr lange Tradition zurückblicken.
Neben dem Burgtheater, das zusammen mit seiner Zweitbühne, dem Akademietheater, als eines der wichtigsten Schauspielhäuser der Welt gilt, bieten auch noch das Volkstheater sowie das Theater in der Josefstadt Kunstgenuss. Daneben gibt es noch eine Vielzahl kleinerer Bühnen, die den Großen in puncto Qualität zuweilen um nichts nachstehen und sich oft moderneren, experimentellen Stücken oder dem Kabarett und der Kleinkunst verschrieben haben.
Auch Opernfreunde kommen in Wien auf ihre Kosten: Die Staatsoper und die Volksoper bieten für jeden Geschmack etwas, wobei sich letztere besonders der typisch wienerischen Operette, aber auch dem klassischen Musical verpflichtet fühlt.
Konzerte mit klassischer Musik finden unter anderem im Wiener Musikverein (mit dem berühmten goldenen Saal) und im Wiener Konzerthaus statt.

Das Theater an der Wien glänzte in den letzten Jahren mit Musical-Uraufführungen. Mit Abstand am erfolgreichsten war das Musical Elisabeth, das danach in der ganzen Welt in mehreren Sprachen aufgeführt wurde. Das Haus, in dem Beethovens Oper Fidelio uraufgeführt wurde, ist seit 2006 aber wieder ausschließlich Opernhaus.
Mit dem Haus der Musik hat Wien seit 2000 auch ein Klangmuseum für Kinder und Erwachsene.
Das Marionettentheater Schloss Schönbrunn pflegt das kunstvolle Spiel mit kostbaren Marionetten in Opern und Theaterstücken für Erwachsene und Kinder.

Siehe auch:

Museen

 
Kunsthistorisches Museum (Maria-Theresien-Platz)

In der Hofburg sind die Schatzkammer der Habsburger mit zwei Kaiserkronen, das Sisi-Museum (für Kaiserin Elisabeth), die Kaiserappartements und die Hofsilber- und Tafelkammer zu besichtigen; weiters die Vorführungen der Lipizzaner der Spanischen Hofreitschule, eines lebenden Museums. Die Grafische Sammlung Albertina gehört ebenfalls zum Hofburgkomplex. Im Neue Burg genannten Trakt am Heldenplatz befinden sich das Ephesos-Museum, die Sammlung alter Musikinstrumente, die Hofjagd- und Rüstkammer sowie das Museum für Völkerkunde.

Gegenüber der Hofburg befinden sich, an der Ringstraße, die beiden ehemaligen Hofmuseen: das Haupthaus des Kunsthistorischen Museums mit seiner berühmten Gemäldegalerie alter Meister und das Naturhistorische Museum.

Daran schließt das Museumsquartier an, ein in den 90er Jahren in den ehemaligen k. u. k. Hofstallungen errichteter Museumskomplex. Dieser beherbergt das Museum moderner Kunst -- Stiftung Ludwig, das Leopold-Museum, das hauptsächlich Werke des Wiener Secessionismus, der Wiener Moderne und des österreichischen Expressionismus zeigt, die Kunsthalle Wien (wechselnde Ausstellungen) sowie das Tanzquartier Wien, das Architekturzentrum Wien und das Zoom Kindermuseum.

Die Österreichische Galerie Belvedere präsentiert im barocken Schloss Belvedere Kunst aus Österreich vom Mittelalter über das Barock bis zum beginnenden 20. Jahrhundert. Das Palais Liechtenstein zeigt vor allem barocke Kunst, Teil der Sammlungen des Fürstenhauses Liechtenstein, einer der weltweit größten privaten Kunstsammlungen. Das Wien-Museum (früher Historisches Museum der Stadt Wien) dokumentiert die Stadtgeschichte und betreut die Gedenkstätten für Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert und Johann Strauß. Wolfgang Amadeus Mozart ist seit 2006 das Mozarthaus Wien, welches in einem ehemaligen Wohnhaus von Mozart untergebracht ist, gewidmet.

Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl anderer Museen, vom Heeresgeschichtlichen Museum über das Technische Museum, die Wagenburg bis hin zum Wiener Uhrenmuseum und zum Bestattungsmuseum. Nicht zu vergessen sind die Wiener Bezirksmuseen, die einen Einblick in die Geschichte des jeweiligen Bezirks geben. Weiters befindet sich im nahen Wiener Umland, ein neues Museum, welches die größte private Kunstsammlung Österreichs zeigt, die Sammlung Essl in Klosterneuburg bei Wien.

Architektur

 
Die weit sichtbare Kuppel der Kirche am Steinhof
 
Hundertwasserhaus

Siehe auch: Liste der höchsten Bauwerke in Wien

In Wien finden sich Bauwerke aller Stil-Epochen der Architektur, von der romanischen Ruprechtskirche über den gotischen Stephansdom, die barocke Karlskirche, die hochbarocke Jesuitenkirche und die Bauten des Klassizismus bis zur Moderne. Der Jugendstil hat ebenfalls seine Spuren in Wien hinterlassen: Die Secession, die Stadtbahnstation Karlsplatz und die Kirche am Steinhof von Otto Wagner zählen zu den weltweit bekanntesten Bauten dieser Epoche.

Eine der beliebtesten Touristenattraktionen stellt das Hundertwasserhaus von Friedensreich Hundertwasser dar, das als Gegenmodell zur nüchternen modernen Architektur gedacht ist. Ebenfalls von Hundertwasser gestaltet wurde die Müllverbrennungsanlage Spittelau im Norden Wiens. Ein weiteres Beispiel außergewöhnlicher Architektur ist die Wotrubakirche (Kirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit) des Bildhauers Fritz Wotruba.

Eine Reihe von Stadtteilen wurden seit den 90er Jahren neu erschlossen. Umfangreiche Bauvorhaben wurden rund um die Donau City (nördlich der Donau) und am Wienerberg (im Süden von Wien) umgesetzt. Der 202 m hohe Millennium Tower am Handelskai ist seit 1999 das bisher höchste in Wien gebaute Hochhaus und Zeichen einer architektonischen Wende in Wien hin zu mehr Selbstbewusstsein, aber auch Konformität. In den letzten Jahren vollzieht die Stadt vermehrt eine Kombination aus moderner Architektur mit alten Gebäuden und Wohnbau, wie unter anderem die Revitalisierung der Gasometer 2001, welche weltweites mediales Interesse auf sich zog. Auffällig im Stadtbild sind auch die Wiener Flaktürme und die Wiener Hochquellenwasserleitung.

Wien hat im Vergleich zu anderen Metropolen eine statistisch geringe Anzahl von Hochhäusern. Derzeit gibt es um die 100 Bauwerke über 40 Meter Höhe (Stand: Anfang 2006). Die Stadtverwaltung setzt hier auf Qualität vor Quantität, mit dem Ziel, die Naturräume Wiens und die als Weltkulturerbe anerkannten historischen städtebaulichen Elemente zu erhalten. Deshalb gelten in Wien sehr strenge Richtlinien für die Planung, Genehmigung und den Bau von Hochhäusern. Gemäß Stadtplanung sind weite Teile Wiens, insbesondere in den inneren Bezirken, Ausschlusszonen, in denen keine Hochhäuser errichtet werden dürfen [1]. Nur rund 26 Prozent der Gesamtfläche Wiens kommen somit überhaupt für die Hochhausplanung infrage. Auch dort müssen die Bauwerke dem städtebaulichen Leitbild entsprechen, eine Reihe von Auflagen erfüllen und dürfen keine bedeutenden Sichtachsen beeinträchtigen. Deshalb entstehen neue Hochhäuser vorrangig in äußeren Bezirken, wo noch mehr Gestaltungsspielraum vorhanden ist und weniger städtebauliche Besonderheiten berücksichtigt werden müssen.

Esskultur

Kulinarisches

Hauptartikel: Wiener Küche

Die traditionelle Wiener Küche ist geprägt von den früheren Einflüssen der Zuwanderer aus den anderen Regionen und Ländern der k.u.k.-Monarchie. Bedingt durch die Lage der Stadt nahe den Grenzen zu Ungarn und dem früheren Böhmen finden sich vor allem Speisen aus diesen Ländern auf den Speisekarten. So stammt das Gulasch mit seinen Wiener Varianten – dem Wiener-, Fiaker- und dem Zigeuner-Gulasch – aus Ungarn. Aus Böhmen kamen vor allem die Mehlspeisen, wie verschiedene Strudel, Golatschen und Palatschinken; aber auch die Knödel, die zum Schweinsbraten serviert werden.

Immer noch sehr beliebt ist das Wiener Schnitzel, dessen Urform eigentlich aus Mailand stammt. Dabei handelt es sich um ein paniertes Kalbsschnitzel, das in praktisch jedem Lokal mit Wiener Küche angeboten wird. Als Beilage wird üblicherweise Erdäpfel­salat gereicht. Daneben gibt es als billigere Variante auch das Schweinsschnitzel Wiener-Art. Zu den Feinheiten auf dem Speiseplan gehört der Tafelspitz mit geriebenem Kren (vermischt mit Äpfeln oder Semmeln), kleinen gekochten Salzkartoffeln und oft auch Spinat. Neben der traditionellen Wiener Küche finden sich auf den Speisekarten auch Gerichte aus den Bundesländern, wie Salzburger Nockerln, Tiroler Gröstl oder Kärntner Kasnudeln.

 
Gewürz- und Gemüsestand auf dem Naschmarkt

Zum Stadtbild Wiens gehören in belebten Gegenden die Würstelstände, an denen verschiedene heiße Würstel als Imbiss zu kaufen sind. Neben den Frankfurtern, die außerhalb Österreichs meist als Wiener bekannt sind, zählen die Burenwurst ("Burnheitl" 'Burenhaut', auch "Haaße" 'Heiße') und die Käsekrainer (scherzhaft "Eitrige") zu den beliebtesten Sorten. Auf Wunsch werden sie mit Essiggurken, eingelegten Pfefferoni, süßem oder scharfem Senf und einer Schnitte Brot oder einer Semmel als Beilage gereicht. Zum Standardsortiment jedes Würstelstands gehört auch der Leberkäse. Alternativ zum [[Hot

  1. b2b.wien.info: Offizielle Nächtigungsstatistiken des Wiener Tourismusverbandes, 26. Juli 2006