Klimazone
Klimazonen (auch Klimagürtel) sind in Ost-West-Richtung um die Erde (geozonal) ausgedehnte Gebiete ähnlicher Strahlungs- oder Wärmebilanzen – oder auch vorherrschender Windsysteme –, die je nach geographischer Breite anhand verschiedener Klimaelemente voneinander abgegrenzt werden. Bei den Beleuchtungsklimazonen ist dies die Einstrahlung; bei den Thermischen Klimazonen (in Schulbüchern auch Temperaturzonen genannt)[A 1] insbesondere Lufttemperaturen (bestimmte Mittelwerte), Frost und Temperaturverlauf als Jahres- oder Tageszeitenklima; nachrangig typische Luftdruck- und Windverhältnisse sowie Bewölkungsgrade.
Die Grundlage für die Tatsache, dass die durchschnittliche Wärmemenge auf der Erdoberfläche von den Polen in Richtung Äquator grundsätzlich zunimmt, liegt an der Kugelgestalt der Erde, die je nach Breitenkreis unterschiedliche Einfallswinkel der Sonnenstrahlen bedingt (am Nord- und Südpol ganzjährig sehr tief, am Äquator ganzjährig sehr hoch). Damit nimmt die Strahlungsenergie (geomathematisch berechenbar) Richtung Äquator entsprechend zu.[1] Dies ist die primäre Ursache für die Entstehung der unterschiedlichen Klimate auf dem Planeten und damit der (solaren und thermischen) Klimazonen als Grundlage aller geozonaler Modelle.
Da keine hygrischen Elemente wie Niederschlagshäufigkeit oder -menge sowie andere mögliche Klimafaktoren berücksichigt werden, bilden Klimazonen strenggenommen keine Klimate ab, sondern dienen verschiedenen Klimaklassifikationsmodellen als erste (thermische) Gliederungsebene für etliche untergeordnete (nicht weltumspannende) Klimaregionen innerhalb der Zonen. Diese unkorrekte Anwendung des Klimabegriffes hat wissenschaftshistorische Ursachen.[A 2]
„Klima-Zone“ werden allerdings – in Fachkreisen bewusst vereinfachend und umgangssprachlich häufig unwissentlich – manchmal auch die untergeordneten, nicht geozonalen Klima-Regionen genannt (wie es bei anderen Zonenmodellen – etwa den Ökozonen – hingegen korrekt ist). Auch dies wurzelt in Vorstellungen, die sich über Jahrhunderte entwickelt haben.[A 3] Die vollständig beschriebenen, von allen Seiten begrenzten Klimaregionen oder -typen kommen als Untergliederung der zugehörigen, weltumspannenden Klimazonen in der Regel jeweils mehrfach vor.
Aufgrund der nur energetischen Merkmale der Klimazonen kann es beispielsweise kein typisch „subtropisches Klima“ geben, sondern nur ein „winterfeuchtes subtropisches Klima“, ein „immerfechtes subtr. …“, „trockenes subtr. …“ usw. innerhalb der subtropischen Klimazonen.
Klimazonen bieten wichtige Grundlagen für die Geo-, Klima- und Biowissenschaften.[2]
Gliederung der Klimazonen im Überblick
Aus dem saisonalen Verlauf der Sonnenstände pro Breitengrad werden die drei grundlegenden Beleuchtungsklimazonen abgeleitet:
- Polarzone – von den geographischen Polen bis zu den Polarkreisen,
- Mittelbreiten (auch Gemäßigte Zone) – zwischen den beiden Polar- und Wendekreisen – und
- Tropen – zwischen den Wendekreisen nördlich und südlich des Äquators.
Da die Sonne in den Tropen zweimal im Jahr im Zenit (senkrecht am Himmel) steht (direkt an den Wendekreisen einmal), zwischen den Wendekreisen und den Polen jedoch niemals, werden die dortigen Klimazonen auch als
- Außer- oder Ektropen den Tropen gegenübergestellt. In den Ektropen wird zudem als Folge der geneigten Erdachse der höchstmögliche Sonnenstand im Jahr polwärts immer niedriger; während die jährlichen Schwankungen der Tageslängen immer extremer werden, bis hin zum Phänomen von Polartag/-nacht, die an den Polen jeweils ein halbes Jahr dauern. xxx
Für die thermischen Modelle werden sie nochmals weiter untergliedert: Üblich ist zumindest eine Unterteilung der Mittelbreiten in eine
- Kaltgemäßigte Zone – und eine
- Kühlgemäßigte Zone – sowie die Hinzufügung einer
- Subtropen-Zone – zwischen den Mittelbreiten und den Tropen.
Die Übergänge zwischen den Zonen sind nicht sprunghaft – wie es die Karten suggerieren – sondern fließend, und der Verlauf der Zonengrenzen ist modellabhängig konstruiert und gibt keine absoluten Verhältnisse wieder.
In der Regel sind Klimazonen gürtelförmig, in den Polarregionen kreisförmig, je nach Art der verwendeten Klima- oder „Hilfselemente“ (z.B. Lufttemperatur oder Vegetation) können sie aufgrund ausgedehnter Gebirge auch unterbrochen oder deutlich verschoben sein (Zu den Problematiken der zusätzlichen Höhenklimate und siehe beispielhaft die Abweichungen der Klimaklassifikation von Siegmund & Frankenberg gegenüber anderen Modellen). xxxxx
Bei den effektiven Klassifikationen werden die Grenzen der Klimazonen (und -regionen) häufig aus der Verbreitung bestimmter Pflanzenformationen abgeleitet, die einen Rückschluss auf die Temperatur- und Klimabedingungen in deren Wuchsgebieten zulassen. Sie beruhen demnach vor allem auf den Wirkungen im Klimasystem.[A 4] Dadurch entsteht eine große Übereinstimmung solcher Klimatypenmodelle mit den Vegetationszonen. xxx sieg & fr-bspl xxxxx
Die derzeit stattfindende, vom Menschen verursachte Klimaerwärmung wird zu einer ungewöhnlich schnellen Verschiebung der Klimazonen – und damit auch aller anderen Geozonen – führen. Obgleich die Übergänge fließend sind und der globale Maßstab enorm groß ist, wird es bei allen Szenarien des IPCC – insbesondere in den Mittelbreiten – zu Verschiebungen kommen, die zu einer Anpassung der Modelle zwingt: Beim bestdenkbaren Szenario etwa ab 2040 und bei Worst-Case ab 2020.[3]
Genetische Klassifikationen leiten die Grenzen der Klimazonen aus großräumigen Klimafaktoren (vor allem Windsystemen) ab, die als Planetarische Zirkulation eine direkte Folge der Sonneneinstrahlung und der Erdrotation sind. Diese Modelle orientieren sich eher an den Ursachen des Klimas.[A 4]
Datengrundlage
Da das Klima der Erde mehr oder weniger großen Schwankungen unterliegt, werden zur Abgrenzung der Klimazonen und aller untergeordneten Klimate die häufigsten, mittleren und extremen Werte aus Zeiträumen von mindestens 30 Jahren verwendet,[4] die in der Meteorologie als Normalperiode bezeichnet werden.
Beleuchtungsklimazonen
Die primäre Ursache aller Klimazonen ist die je nach Breitengrad unterschiedlich starke Sonneneinstrahlung, die aufgrund der annähernden Kugelgestalt der Erde und des sich im Jahresgang regelmäßig verändernden Einfallwinkels (griech. klíma Neigung) entsteht.[5]
Aus dieser Tatsache werden (bei Vernachlässigung atmosphärischer Einflüsse) die Beleuchtungsklimazonen – auch astronomische, mathematische oder solare Klimazonen – abgeleitet.
Die Unterteilung der Erde in Beleuchtungsklimazonen wird astronomisch exakt an den Wende- und Polarkreisen vorgenommen. Dadurch entstehen die astronomischen Tropen (griech. tropē Wende) bis 23° 26′ Breite, die Mittelbreiten bis 66° 34′ und die Polarzonen (griech. pólos Achse). Innerhalb der astronomischen Tropen steht die Sonne zweimal jährlich im Zenit und erreicht immer eine Mittagshöhe von mindestens 43°. In den Polarzonen steht die Sonne während der Polarnächte mittags unter dem Horizont, während sie demgegenüber während der Polartage sogar zu Mitternacht über dem Horizont steht; sie erreicht dabei nie eine größere Mittagshöhe als 47°. Entsprechend unterschiedlich ist die eingestrahlte Energie.
Die moderne Klimatologie teilt die solaren Mittelbreiten im Hinblick auf die realen Verhältnisse auf der Erdoberfläche ein weiteres Mal am 45. Breitengrad. Die Hälfte der niederen Breiten heißt Subtropen, die der hohen Breiten behält die Bezeichnung Mittelbreiten. Die Erdoberfläche ist von den dadurch entstehenden vier Klimazonen vom Äquator zum Pol in vier annähernd gleich breite Gürtel geteilt. Zwischen ihnen unterscheidet sich die solare Strahlung an der Atmosphärenobergrenze neben einer Abnahme der Jahressumme vom Äquator zu den Polen vor allem auch qualitativ:
- Solare Tropen bis 23,5°: Kennzeichnend ist eine im jahreszeitlichen Verlauf annähernd gleichbleibend hohe Strahlungsexposition.
- Solare Mittelbreiten
- Subtropen bis 45°: Es besteht ein deutlicher jahreszeitlicher Unterschied der Energieeinstrahlung zwischen Sommer und Winter, wobei der Einfluss der Tageslänge bestimmend ist.
- Mittelbreiten, bis 66,5°: Die Jahreszeiten sind sehr stark ausgeprägt, vom Hochsommer und vom Hochwinter sind auch Frühling und Herbst klimatisch deutlich zu unterscheiden. Der Einfluss der Sonnenhöhe trägt dazu wesentlich bei.
- Solare Polarzone: extreme jahreszeitliche Unterschiede mit extremen Schwankungen der Tageslängen. Sonnen- und Schattenseiten spielen eine untergeordnete Rolle.
Thermische Klimazonen
Durch die Erdrotation und die unregelmäßige Verteilung von Land- und Wasserflächen auf der Erde, durch daraus entstehende Meeresströmungen und die atmosphärische Zirkulation (Wind- und Luftdruckgürtel); sowie durch Massenerhebungen (Gebirge und Hochländer) und das unterschiedliche Rückstrahlvermögen (Albedo) verschiedener Oberflächen weichen die thermischen (physikalischen) Klimawerte zum Teil deutlich von den Idealwerten der solaren Klimazonen ab. Bereits die statische Lufthülle hat je nach Breitengrad einen erheblichen Einfluss auf die Strahlungsbilanz, also der Differenz zwischen eingestrahlter und abgestrahlter Energie:
- In den Tropen wird die Einstrahlung durch die starke Bewölkung leicht verringert. Dennoch erreicht die Strahlungsbilanz einen großen Energieüberschuss.
- In den Subtropen werden im Sommer am Boden die absolut höchsten Energieeinstrahlungen erreicht. Die Strahlungsbilanz bewegt sich um den Wert Null.
- In den Mittelbreiten werden am Boden die Unterschiede der Einstrahlung vom deutlich längeren Weg der Strahlung durch die Atmosphäre im Winter verstärkt. Die Strahlungsbilanz ist negativ.
- In den Polarzonen ist die Schwächung der Strahlung durch die Atmosphäre sehr stark. Außerdem wird ein großer Teil der Strahlung an Eisflächen reflektiert. Die Strahlungsbilanz ist stark negativ.
Diese Bilanzdifferenzen werden durch Wärmetransporte ausgeglichen, die wesentlich das Wettergeschehen bestimmen. Es entsteht die planetarische Zirkulation, die ebenfalls zonal angeordnet ist und entsprechende Auswirkungen auf die Lage der thermischen (physischen) Klimazonen hat.
Die Abweichungen zwischen solaren (mathematischen) und thermischen (realen) Klimazonen werden bei einem Blick auf die Vegetationszonen der Erde und deren nördliche und südliche Grenzen deutlich: Wäre die Erde eine reine, flache Landmasse mit gleichmäßig verteilten Gewässern, würden sie nahezu breitenkreisparallel verlaufen. Da einige Pflanzen (insbesondere Gehölze) ein perfekter Anzeiger für die Klimabedingungen eines Standortes sind, wird die natürliche Pflanzendecke von den meisten Klimazonenmodellen mit einbezogen.
Festlegungen
(weitgehend flächentreue Eckert VI-Kartenprojektion)
xxx Zonoökotone (Übergangsräume) sind in den jeweiligen Farben diagonal schraffiert
xxx Flächenanteile beinhalten jeweils die Hälfte der angrenzenden Zonoökotone
Die im folgenden vorgestellten Modelle sind bekannte Klimaklassifikationen, die sich im ersten Schritt an den klassischen Klimazonen orientieren.
Genetische Klimaklassifikationen
blabla Wind
Ernst Neef (1954/1989)
Der Entwurf von Ernst Neef, der die Arbeit von Herrmann Flohn weiterführte und speziell für den Erdkunde-Unterricht an Schulen geschaffen wurde,[A 5] war in den 1950er Jahren die bekannteste Genetische Klimaklassifikation. Sie xxxxxxx basieren auf der Lage eines Gebietes in einem Windgürtel der atmosphärischen Zirkulation. Dabei werden stetige und alternierende Klimazonen unterschieden.[6]
Die der genetischen Klimaklassifikation zu Grunde liegende Annahme ist, dass je nach Lage eines Ortes innerhalb dieser vier globalen Windsysteme das lokale Klima primär von diesen Windsystemen beeinflusst sein müsste. Es wird also angenommen, dass das Klima eines Ortes vorherrschend durch das System der globalen Windzirkulation (mit all seinen Implikationen) generiert wird. Der Fokus liegt also auf der Entstehung (Genese) des Klimas aus der globalen Zirkulation der Atmosphäre, daher der Name „genetische“ Klimaklassifikation.
Es existieren andere Klimaklassifikationen, die zu teilweise sehr unterschiedlichen Klimazonen mit anderen Benennungen führen. Häufig verwendet werden vor allem die effektive Klassifikationen nach Köppen/Geiger, die USDA-Klimazonen sowie die genetische Klimaklassifikation nach Flohn, nach Neef oder Terjung/Louie. Teilweise versuchen sie sich an die solaren Klimazonen anzulehnen, geben dies teilweise aber auch auf.
Ernst Neef ordnete das Klima in vier stetige und drei alternierende Klimazonen ein. Unter stetig versteht man, dass das Klima über das Jahr hinweg gleich bleibt, hingegen unter alternierend versteht man einen steten Wechsel von z. B. Windrichtungen, oder Druckgebieten. Von Vorteil waren auch feine Unterschiede, wie die Berücksichtigung eines maritimen Einflusses, oder der Höhenklimate. Problem war jedoch, dass die Abgrenzung zwischen den einzelnen Zonen schwer definierbar ist.
Effektive Klimaklassifikationen
HAUPT …
Klima- und Vegetationszonen
Unterschied definieren
Im Gegensatz zu den sehr ähnlichen Klimazonenkarten der sogenannten Effektiven Klimaklassifikation basieren Vegetationszonen-Modelle jedoch mehr auf Beobachtungsdaten als auf Messwerten.[1][2]
Problemfälle beim Abgleich der Klimazonen (Pampa + Highveld, Chilenischer Araukarienwald, xxx)
……….Eine Ausnahme bildet die bekannte effektive Klimaklassifikation von Köppen und Geiger (1930–1939), deren fünf zonale Klimaklassen eine eigene Systematik begründen,[7] die mit den solar/thermischen Klimazonen nur bedingt übereinstimmen.
hier nicht
Carl Troll und xxx Paffen (xxx)
Manche Autoren (etwa nach xxx (19xx)) fassen Klima- und Vegetationszonen zusammen oder begründen ihre kartographischen Grenzziehungen nicht durch physikalische Schwellenwerte (Ernst Neef).[8]
Klimaklassifikationen definieren Klimatypen nach Klimafaktoren oder Klimaelementen. Es ist wünschenswert, dass die sich aus diesen Klimatypen ergebenden Klimaregionen mit den solaren Klimazonen kompatibel sind. So lassen sich die Klimazonen dann beispielsweise weiter unterteilen, z. B. in Kalttropen und Warmtropen, aride und humide Typen. Da die Klimaklassifikationen viele weitere Anforderungen erfüllen sollen, wie eine weitgehende Übereinstimmung mit Vegetations- und Ökozonen, ist dies eine nichttriviale Forderung.
Eine Klimaklassifikation, die Entsprechungen zu den solaren Klimazonen liefert, ist die ökophysiologische Klimaklassifikation nach Lauer und Frankenberg. Die effektive Klassifikation nach Troll/Paffen ist primär auf ökologische Übereinstimmung ausgerichtet.
Insgesamt liegt bei Troll und Paffen eine beschreibende Darstellung des Klimas im Vordergrund, die sehr eng mit der natürlichen Vegetation verknüpft ist. [9]
Integrative
VGL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:SolarGIS-Solar-map-Europe-de.png !!!
Die physisch/thermischen Klimazonen im Einzelnen
Die im Folgenden dargestellten Karten der einzelnen Zonen zeigen die Grenzziehungen der vier beschriebenen Klassifikationsmodelle (weiß = Neef, hellgrau = ???, dunkelgrau = Troll & Paffen, schwarz = Lauer, Frankenberg & Rafiqpoor). Die Überschneidungen sind unterschiedlich stark gefärbt, sodass die teilweise unterschiedlichen Zuordnungen deutlich werden (von gesättigt = einheitlich – über mehrheitlich und uneinheitlich – bis blass gefärbt = abweichend).
Die Tropen
Die Tropen liegen um den Äquator zwischen den Wendekreisen. Die Tageslänge bewegt sich zwischen 10,5 und 13,5 Stunden. Die Jahreszeiten haben keine thermische Ausprägung. Es herrscht ein Tageszeitenklima: Die täglichen Temperaturschwankungen sind größer als die jährlichen. Neben den Warmtropen existieren in Gebirgsgegenden auch Kalttropen, die gegenüber anderen Gebirgsklimaten durch ihre jahreszeitlich konstanten Verhältnisse ausgezeichnet sind. Niederschlagsbestimmendes Phänomen der Tropen ist die Passatzirkulation und deren jahreszeitliche Verschiebung. Die Passatzirkulation bewirkt rund um ihre Konvergenzzone den ständigen so genannten Zenitalniederschlag. Die Konvergenzzone kann fast stillstehen – im Pazifik und Atlantik – oder sich im Jahresverlauf zyklisch einmal über die gesamten Tropen bewegen wie im Gebiet von Zentralafrika bis zum Malaiischen Archipel. Entsprechend entstehen Gebiete in einem Spektrum von immerfeucht bis trocken. Daneben wirken die Winde der Zirkulation, Passate und Monsune, örtlich auflandig und verursachen dann ebenfalls Niederschläge.
Geprägt sind die Tropen von Regenzeit und Trockenzeit, dazwischen liegen die Übergangszeiten.
Die Subtropen
<Die S. sind der Bereich der Anlaufzonen der Passate und der subtropischen Hochdruckgürtel, von welchen sie klimadynamisch geprägt sind. Die Zone der Subtropen gliedert sich in zwei große Klimagürtel, nämlich die (trockene) Passatzone und die (feuchteren) warmgemäßigten Westseiten- und Ostseitenklimate. Daher gibt es auch kein typisch subtropisches Klima... Außer: deutliche Jahresschwankungen mit hoher Sommerwärme und milden Wintern.
Die Subtropen werden thermisch definiert als die Klimazone mit hoher Sommer- und mäßiger Winterwärme. Man kann sie unterteilen in trockene, winterfeuchte, sommerfeuchte und immerfeuchte Subtropen. Die Subtropen und insbesondere die winterfeuchten Subtropen werden bisweilen auch als warmgemäßigte Zone bezeichnet.
Eine weit verbreitete Definition definiert das Klima dort als subtropisch, wo die Mitteltemperatur im Jahr über 20 Grad Celsius liegt, die Mitteltemperatur des kältesten Monats jedoch unter der Marke von 20 Grad bleibt. Die Unterschiede zwischen Tag und Nacht fallen hoch aus. Die Vegetation reicht von der Artenvielfalt, wie sie zum Beispiel im Mittelmeerraum auftritt über die Vegetation der trockenen Savanne bis hin zur kargen oder auch völlig fehlenden Vegetation in Wüsten wie der Sahara.
Gemäßigte Zone
Lila: kaltgemäßigte Zone
Grün: kühlgemäßigte Zone
Die gemäßigte (auch temperierte oder temperate) Klimazone erstreckt sich vom Polarkreis bis zum fünfundvierzigsten Breitengrad und wird meist weiter unterteilt in
- kaltgemäßigte Zone, auch boreale Zone
- kühlgemäßigte Zone, auch nemorale Zone
Die gemäßigte Zone weist einen großen Unterschied zwischen den Jahreszeiten auf, der in Richtung des Äquators jedoch etwas abnimmt. Ein weiteres Merkmal sind die Unterschiede zwischen Tag und Nacht, die je nach Jahreszeit stark variieren. Diese Unterschiede nehmen, je näher man dem Pol kommt, immer mehr zu. Die Vegetation wird durch Nadel-, Misch- und Laubwälder geprägt, wobei die Nadelwälder in Richtung Äquator immer weniger werden.
Die wesentlichen klimatologischen Kriterien sind die Tageslängenschwankungen der Sonne (von 8 bis zu 16 Stunden), die thermische Jahreszeiten hervorrufen, die Niederschläge die über das ganze Jahr ausgeglichen sind und die dadurch sehr unbeständige Witterung. Mit Werten um 800 mm hat die gemäßigte Zone die zweithöchste Niederschlagsmenge nach den Tropen. Die Mittelbreiten liegen in der Westwindzone.
Subpolargebiete
Die subpolare Zone ist eine Klimazone, die den Übergang zwischen polarer Klimazone und gemäßigter Klimazone bildet. Laut genetischer Klimaklassifikation (nach Ernst Neef u. a.) ist sie durch den halbjährlichen Wechsel von außertropischen Westwinden im Sommer und polaren Ostwinden im Winter gekennzeichnet.
Polargebiete (Eisklimate)
Im Allgemeinen versteht man unter Polargebiete die Region nördlich und südlich der Polarkreise: die Arktis auf der Nordhalbkugel, sowie den Kontinent der Antarktis auf der Südhalbkugel der Erde. Zumeist werden die polaren Eis- und die subpolaren Tundrenklimate zusammengefasst.
Die eigentlichen Polargebiete der Erde sind die Eisklimate (Kältewüsten) (Lauer 1995). Die Temperaturen liegen das ganze Jahr unter oder nur knapp über der Nullgradgrenze, die Niederschläge sind gering und die solare Einstrahlung der Sonne ist reduziert – im Durchschnitt 40 % weniger als am Äquator.
Entwicklung der Klimazoneneinteilung
Mathematische Klimazonen gehen zurück auf die Antike, wo die Erde, deren Kugelgestalt und Achsneigung bereits bekannt war, an den Wende- und Polarkreisen häufig in insgesamt fünf Zonen unterteilt war (→ Klima (Historische Geographie)). Davon galten im Unterschied zur heißen und den beiden kalten Zonen zunächst nur die beiden gemäßigten Zonen als bewohnbar. Den Zonen der Tropen, der gemäßigten Breiten und des Polargebiets wurden später noch subtropische und subpolare Zonen (eigentlich „unter dem Wende- bzw. Polarkreis gelegen“) hinzugefügt, die zunächst zur gemäßigten Zone gehörig gedacht wurden. Dieses Prinzip wird teilweise noch bis in die Gegenwart verwendet.
Die im zwanzigsten Jahrhundert geschaffenen Klimaklassifikationen versuchten u. a. auch, dieser Systematik gerecht zu werden. Insbesondere bei den effektiven Klassifikationen, die nur von tatsächlich gemessenen Klimaelementen abhängen, gelang dies zunächst nur bedingt, da sich die Abgrenzung anhand von Temperaturgrößen als problematisch erweist. Bei den von der globalen Zirkulation abgeleiteten genetischen Klassifikationen waren zusätzliche Zonen erforderlich. Die Zonen aller dieser Systeme erhielten folglich auch zum größten Teil andere Benennungen.
Kulturklimatologie
Eine ähnliche Rolle wie der Sozialdarwinismus im 19. und 20. Jahrhundert (Missbrauch der falsch verstandenen oder bewusst falsch angewandten Darwinschen Evolutionstheorie als Rechtfertigung für Imperialismus, Kolonialismus, Rassismus usw.) spielten davor die Klimazonenlehren, wenn sie ideologisch in Beziehung zu bestimmten Eigenarten des Menschen gestellt wurden. Der Berliner Geograph Hans-Dietrich Schultz hat diese Form des Klimadeterminismus als „Kulturklimatologie“ bezeichnet.
So soll etwa Hippokrates angeblich „typische“ Charaktere und Erscheinungsbilder bestimmter Völker auf die antike Klimalehre bezogen haben: Das feuchtkalte Klima des Nordens führte nach seiner Vorstellung zwar zu kräftigen Körpern, aber einem trägen und zurückgebliebenen Geist; während trockenheiße Klimate zu kleinem Wuchs („weil die Sonne die Feuchtigkeit herausziehe“), aber einem scharfen, beweglichen Geist führen würden. Weitere Vorstellungen sahen Kälte als Ursache für Freiheitsdrang und Unfähigkeit zur Herrschaft und Hitze für Untertanengeist und Despotie. Da die Griechen vom gemäßigten Klima dazwischen geprägt seien, leitete Aristoteles daraus überlegene Eigenschaften ab und begründete damit einen Herrschaftsanspruch über andere Völker.
Auch in der Kolonialzeit versuchten einige Denker, das Klima als Grundlage verschiedener Charaktere der Völker oder als Ursache für eine „Verwilderung“ der Kolinisten zu deuten, was etliche Stereotypen hervorbrachte. Von solchen Vorstellungen ließ sich selbst der strenge Empirist Alexander von Humboldt beeinflussen, der eine Abhängigkeit kultureller Phänomene und der Einstellung des Menschen von den klimatischen Verhältnissen annahm. Carl Ritter – der Begründer der modernen Geographie – ging so weit, jegliche Kultur als Folge der natürliche Umweltfaktoren zu betrachten, die zu einer untrennbaren Verbindung zwischen Land und Volk führen würde. In ähnlicher Weise schuf Friedrich Ratzel Ende des 19. Jahrhunderts eine differenzierte Mensch-Raum-Ideologie, die unter anderem dem rassistischen Gedankengut des Nationalsozialismus als Grundlage diente.
Klimawandel
Die derzeit stattfindende, vom Menschen verursachte globale Erwärmung wird zweifellos im Laufe der kommenden Jahrzehnte zu einer Verschiebung der Klimazonen führen. In der Regel wird es sich um eine Nordverschiebung (bzw. Höhenverschiebung der Höhenstufen) handeln. Nach Mitteilung des BMBF 1990 wird eine Erhöhung der Temperatur pro Grad Celsius eine Verschiebung der Klimazonen um 100 bis 200 km bewirken.[10]
Entscheidend ist vor allem die Geschwindigkeit, mit der der Klimawandel stattfinden wird. Davon hängt es ab, ob sich die Lebensgemeinschaften anpassen können oder nicht. Ein rascher Anstieg der Temperaturen um mehrere Grad Celsius wird für die meisten Ökosysteme Folgen haben, die jedoch wegen der Komplexität der Systeme schwer vorhersehbar sind. Sicher ist, dass sich das Aussterben von Tier- und Pflanzenpopulationen verstärken wird.[11][12]
Siehe auch
Weblinks
- Animation des Jahresverlaufs der Temperaturen
- Animation des Jahresverlaufs der Niederschläge
- Karten der Klimaelemente
- Michael Schnirch: Lernmodul „Vergleich von Klimaklassifikationen“. (Flash) In: WEBGEO. Institut für Physische Geographie (IPG) der Universität Freiburg, abgerufen am 1. Februar 2004.
Einzelnachweise
- ↑ http://dokumente-online.com/okozonen-mitschrift.html
- ↑ Diercke Weltatlas. Bildungshaus Schulbuchverlage 2015. Seite 246–247 und 254–255.
- ↑ Website vom "Institute for Veterinary Public Health", abgefragt im Januar 2013. Prognosekarten nach dem "Worst Case"-Klima-Szenario "A1Fl" des IPCC.
- ↑ Harald Kehl: Vegetationsökologie Tropischer & Subtropischer Klimate / LV-TWK (B.8). TU Berlin, Institut für Ökologie – Globalklimatische Grundlagen und Entstehung von Vegetationszonen ..., abgerufen am 21. Januar 2021.
- ↑ Hartmut Leser (Hrsg.) et al.: Diercke Wörterbuch Geographie. 16., völlig überarbeitete Auflage, westermann, Braunschweig 2017, ISBN 978-3-14-100840-1. S. 449 (Klimazonen), 917 (Subtropen).
- ↑ Infoblatt Klimaklassifikationen - pdf, TERRASSE online, Klett, Leipzig 2005, S. 1–2.
- ↑ W. Köppen: Das geographische System der Klimate in H. Geiger (Hrsg.): Handbuch der Klimatologie (in fünf Bänden), Band 1, Teil C, Gebrüder Borntraeger, Berlin 1936, pdf, S. C14.
- ↑ Klimate der Erde (genetische Gliederung nach E. Neef), Online-Erläuterungen zum Diercke Weltatlas, ISBN 978-3-14-100770-1, S. 14, Abb. 1, abgerufen am 21.12.2021.
- ↑ Jahreszeitenklimate nach Troll/Paffen. Erde - Klima und Niederschläge, Online-Erläuterungen zum Diercke Weltatlas, ISBN 978-3-14-100770-1, S. 228, Abb. 1, abgerufen am 28.12.2021.
- ↑ Heinz Nolzen (Hrsg.): Handbuch des Geographieunterrichts, Bd.12/2, Geozonen, Aulis Verlag Deubner & Co. KG, Köln 1995
- ↑ Umfangreiche Informationen und Quellen auf www.biosphaere.info
- ↑ Die Welt muss mindestens 1000 Jahre schwitzen. In: Spiegel Online. 27. Januar 2009, abgerufen am 29. November 2014.
- A) Sascha Leufke (Autor), Michael Hemmer, Gabriele Schrüfer, Jan Christoph Schubert (Hrsg.): Klimazonen im Geographieunterricht - Fachliche Vorstellungen und Schülervorstellungen im Vergleich in Münsteraner Arbeiten zur Geographiedidaktik, Band 02, 2011, PDF.