St. Nikolaus (Immenstadt im Allgäu)

Katholische Stadtpfarrkirche St. Nikolaus
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Koordinaten: 47° 33′ 34,3″ N, 10° 13′ 11,7″ O

Stadtpfarrkirche St. Nikoaus, Immenstadt

Die Kirche St. Nikolaus ist die römisch-katholische Stadtpfarrkirche in Immenstadt, Landkreis Oberallgäu in Bayern. Sie gehört zur Pfarreiengemeinschaft Immenstadt im Dekanat Sonthofen des Bistums Augsburg. Das Patrozinium der Stadtpfarrkirche wird am 6. Dezember gefeiert (Nikolaus von Myra).

Geschichte

Eine Immenstädter Pfarrkirche existierte vermutlich schon in romanischer Zeit. Quellen hierzu sind jedoch nicht vorhanden. Die gotische Kirche fiel 1484 und 1530 Bränden zum Opfer. Nach einem weiteren Brand 1704 entstand jener Bau, der am 18. Oktober 1707 zu Ehren der hl. Nikolaus und Magnus konsekriert wurde und dessen Grundriss im Gotteshaus immer noch erkennbar ist. Damals wurde auch der für die Immenstädter Kirche charakteristische Zwiebelturm errichtet.

Durch einen Um- und Erweiterungsbau der Stadtpfarrkirche in den Jahren 1907/08 in neubarockem Stil, der die Kirche zum größten Sakralbau des oberen Allgäus machte, erhielt das Bauwerk sein heutiges Bild. Die Pläne hierfür stammten vom Münchner Architekten Hans Schurr, der 1903 bereits die Westfassade der Kapuzinerkirche St. Josef neu gestaltet hatte.

Beschreibung

Ausstattung

 
Innenraum, Blick zum Altar
 
Innenraum, Blick zur Orgel

Das große Fresko in der Vierungskuppel mit Szenen aus dem Leben des hl. Nikolaus schuf Xaver Dietrich (1911/12), weitere Fresken fertigte 1957 Rudolf Lanzinger. Das Gemälde des Hochaltars „Die Schlüsselübergabe an Petrus“ (1877) ist ein Werk des Immenstädter Malers Ludwig Glötzle, der ab 1888 zusätzlich die Brüstung des Musikchores und das linke Seitenschiff mit Bildern aus dem Alten Testament ausschmückte. Die gründliche Innenrenovierung von 1989/90 schloss auch die Aufstellung eines neuen Volksaltars (Entwurf: Franz Hämmerle) mit ein.

In einer Seitenkapelle, der sogenannten Josephskapelle, befindet sich ein reich ausgestatteter Glasschrein mit Reliquien des Hl. Julius, der nach 1751 als einer der Stadtpatrone verehrt wurde. Die Reliquien wurden 1751 vom Kapuzinerpater Laurentius von Wolfegg nach Immenstadt geschenkt.

Orgel

Die im Jahre 2004 eingeweihte neue Orgel erbaute Siegfried Schmid aus Knottenried. Sie verfügt über 37 Register auf drei Manualen und Pedal.[1]

Glocken

Das siebenstimmige Glockengeläut im Kirchturm ist eine Mischung aus vier historischen Glocken aus dem 18. Jahrhundert und drei modernen Glocken aus dem 20. Jahrhundert.[2]

Glocke Gussjahr Gießer Schlagton
1 1707 A. Aporta & J. B. Ernst, Bregenz H0
2 1767 J. G. Ernst, Memmingen d′
3 1991 Glockengießerei Bachert, Heilbronn e′
4 1706 A. Aporta & J. B. Ernst, Bregenz g′
5 1991 Glockengießerei Bachert a′
6 1707 A. Aporta & J. B. Ernst, Bregenz h′
7 1991 Glockengießerei Bachert d″
Commons: St. Nikolaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachweise

  1. Kirchenmusik in Immenstadt, mit Disposition und Hörproben
  2. youtube.com: Immenstadt im Allgäu (Bayern) Geläute der Stadtpfarrkirche zum hl. Nikolaus