Niederlemp ist ein Ortsteil der Gemeinde Ehringshausen im mittelhessischen Lahn-Dill-Kreis.
Niederlemp Gemeinde Ehringshausen
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Koordinaten: | 50° 39′ N, 8° 25′ O |
Höhe: | 225 m ü. NHN |
Fläche: | 5,17 km²[1] |
Einwohner: | 415 (31. Dez. 2017)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 80 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Postleitzahl: | 35630 |
Vorwahl: | 06440 |
![]() Lage von Niederlemp in Ehringshausen
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Geografie
Das Dorf liegt im Gladenbacher Bergland, eingebettet in das Lemptal. Östlich befindet sich Oberlemp, nordwestlich Dreisbach, südwestlich Kölschhausen sowie Breitenbach. Die nächste größere Stadt ist Wetzlar.
Geschichte
Das Dorf wird erstmals in einer Schenkungsurkunde am 18. Juli 845 als Lempha erwähnt. Kirchlich war Niederlemp nach Dillheim eingepfarrt, auch gehörte es zum dortigen Centgericht. Später gehörte es zum solmsischen Amt Greifenstein.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kam es zur Bürgermeisterei in Aßlar. Als 1934 die Amtsbürgermeistereien im Kreis Wetzlar aufgelöst wurden, wurde das Dorf zu einer selbstständigen Gemeinde.
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurden zum 1. Januar 1977 die Gemeinden Ehringshausen, Breitenbach, Daubhausen, Katzenfurt, Kölschhausen und Niederlemp kraft Landesgesetz zur neuen Großgemeinde Ehringshausen zusammengeschlossen.[2][3] Für Niederlemp wurde wie für alle ehemals eigenständigen Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet. Sitz der Gemeindeverwaltung blieb Ehringshausen.
Territorialgeschichte und Verwaltung
Die folgende Liste zeigt im Überblick die Territorien, in denen Niederlemp lag, bzw. die Verwaltungseinheiten, denen es unterstand:[4][5]
- 845: Lahngau, Werdorfer Mark (in pago Logenehe) Lemphiu, in [2. Hälfte XII Jh., Codex Laureshamensis III, Nr. 3704b]
- vor 1806: Heiliges Römisches Reich, Fürstentum Solms-Braunfels, Anteil der Grafschaft Solms, Amt Greifenstein
- ab 1806: Herzogtum Nassau, Amt Greifenstein
- ab 1816: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Braunfels
- ab 1822: Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1866: Norddeutscher Bund, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Rheinprovinz, Regierungsbezirk Koblenz, Kreis Wetzlar
- ab 1932: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Nassau, Kreis Wetzlar
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Wiesbaden, Kreis Wetzlar
- ab 1968: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Kreis Wetzlar.
- am 1. Januar 1977 wurde Niederlemp als Ortsteil der neu gebildeten Gemeinde Ehringshausen eingegliedert.
- ab 1977: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Darmstadt, Lahn-Dill-Kreis
- ab 1981: Bundesrepublik Deutschland, Land Hessen, Regierungsbezirk Gießen, Lahn-Dill-Kreis
Einwohnerentwicklung
Niederlemp: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2017 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 230 | |||
1840 | 259 | |||
1846 | 277 | |||
1852 | 267 | |||
1858 | 233 | |||
1864 | 240 | |||
1871 | 222 | |||
1875 | 225 | |||
1885 | 231 | |||
1895 | 231 | |||
1905 | 232 | |||
1910 | 242 | |||
1925 | 270 | |||
1939 | 309 | |||
1946 | 400 | |||
1950 | 404 | |||
1956 | 396 | |||
1961 | 392 | |||
1967 | 400 | |||
1970 | 424 | |||
2014 | 432 | |||
2017 | 415 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [4][1] |
Religionszugehörigkeit
Quelle: Historisches Ortslexikon[4]
• 1834: | 229 evangelische, ein katholischer Einwohner |
• 1961: | 350 evangelische (= 89,29 %), 42 katholische (= 10,71 %) Einwohner |
Kulturdenkmäler
siehe Liste der Kulturdenkmäler in Niederlemp
-
Backhaus und Evangelische Dorfkirche
-
Ehemalige Schule und Bruchsteinstall
Weblinks
- Gemeinde Ehringshausen und Ortsteile. In: Internetauftritt. Gemeinde Ehringshausen
- Niederlemp, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- Literatur über Niederlemp In: Hessische Bibliographie[6]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Gemeinde Ehringshausen und Ortsteile. In: Webauftritt. Gemeinde Ehringshausen, archiviert vom ; abgerufen im Februar 2019.
- ↑ Gesetz zur Neugliederung des Dillkreises, der Landkreise Gießen und Wetzlar und der Stadt Gießen (GVBl. II 330–28) vom 13. Mai 1974. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1974 Nr. 17, S. 237 ff., § 18 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
- ↑ Gerstenmeier, K.-H. (1977): Hessen. Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform. Eine Dokumentation. Melsungen. S. 290. DNB 770396321
- ↑ a b c Niederlemp, Lahn-Dill-Kreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 29. November 3016). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Vorlage:HessBib umstellen, um auch nach 2015 erfasste Literatur zu selektieren! Info: Bitte auf