Sophonisbe

karthagische Frau, Tochter des Feldherrn Hasdrubal
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Sophonisbe (auch Sophonibe, Sophoniba, punisch Saphanba'al; floruit um 203 v. Chr.) war die Tochter des karthagischen Feldherrn Hasdrubal (Sohn des karthagischen Herrschers Gisco) und wurde durch ihre Rolle im Zweiten Punischen Krieg berühmt.

Georg Pencz: Sophonisbe leert den Giftbecher, 16. Jh.

Sie wurde früh mit Massinissa verlobt, aber dann mit dem westnumidischen König Syphax vermählt, der sich in der Folge mit Karthago gegen Rom verbündete. Nach der Niederlage und Gefangennahme des Syphax 203 v. Chr. fiel sie Massinissa in die Hände, der sich sofort mit ihr vermählte, um sie der Gewalt der Römer zu entziehen; als aber Scipio, den Einfluss Sophonisbes auf Massinissa fürchtend, ihre Auslieferung forderte, trank sie den ihr von Massinissa gereichten Giftbecher.

Ihre Geschichte wurde vielfach dramatisch behandelt, u. a. von Gian Giorgio Trissino (1524), Daniel Casper von Lohenstein (1666), Hermann Hersch (1859), Emanuel Geibel (1873) und Friedrich Roeber (1884).

Literatur

  • Sophonibe, in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888, Bd. 15, S. 42