Rostock

kreisfreie Groß- und Hansestadt an der Ostsee in Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland
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Wappen Karte
Wappen der Hansestadt Rostock
[Details]
Lage der kreisfreien Stadt Rostock in Deutschland
Wahlspruch

In deinen Mauern herrsche Eintracht und allgemeines Wohlergehen
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Status: Kreisfreie Stadt
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: etwa 13 m ü. NN
höchster Punkt: etwa 49 m ü. NN (Biestow-Ausbau, Friedrichshöhe)
niedrigster Punkt: etwa 1,5 m unter NN (Diedrichshäger Moor)
Fläche: 181,44 km²
Einwohner: 197.218 (31. Dezember 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.087 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 18001-18147
(alt: 2500-2550)
Vorwahl: 0381
Kfz-Kennzeichen: HRO
Gemeindeschlüssel: 13 0 03 000
Gliederung des Stadtgebiets: 21 Stadtbereiche
Adresse der Stadtverwaltung: Neuer Markt 1
18055 Rostock
Website: www.rostock.de
Politik
Oberbürgermeister: Roland Methling (parteilos)

Die Hansestadt Rostock /rɔstɔk/ (früher eher /ʀɔsdɔk/) ist eine kreisfreie Stadt im Norden Deutschlands. Sie wurde spätestens 1218 gegründet und befindet sich am Unterlauf und der Mündung der Warnow, wo der schmale Fluss sich zirka 15 Kilometer vor Mündung ins Meer verbreitert. Die Kyzziner, welche zum slawischen Stammesverband der Wilzen gehörten und bereits um 600 dort Siedlungen gehabt haben müssen, nannten in ihrer Sprache dieses Auseinanderfließen roztoc und gaben der Stadt somit ihren Namen. Rostock ist heute die größte Stadt des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern und hat nahezu 200.000 Einwohner. Rostock ist nach Kiel und Lübeck auch die größte Hafenstadt an der deutschen Ostseeküste. Kulturell wie auch wirtschaftlich gilt sie als die wichtigste Stadt im Land. Sehr geprägt ist sie durch die Lage an der Ostsee, den Hafen, die Hanse und deren Backsteingotik, sowie die Universität Rostock, die schon 1419 gegründet wurde und so zu den ältesten Nordeuropas zählt. Rostock liegt im Landesteil Mecklenburg und gehörte noch bis 1918 zum Großherzogtum, dann zum Freistaat Mecklenburg-Schwerin. Die Stadt ist eines der vier Oberzentren des Landes. Wirtschaftlich dominiert neben Schiffbau und Schifffahrt sowie dem Tourismus und Servicesektor deutlich die Universität als größter Arbeitgeber der Stadt.

Geografie

 
Satellitenbild Rostocks
Quelle: World Wind

Rostock liegt ziemlich genau in der nördlichen Mitte Mecklenburg-Vorpommerns. Das Stadtgebiet erstreckt sich beiderseits des Unterlaufs der Warnow, die als Unterwarnow vom Rostocker Stadtzentrum bis zur etwa 12 Kilometer entfernten Küste schiffbar ist. Vor der Mündung in die Ostsee beim Ortsteil Warnemünde weitet sich die Unterwarnow in Richtung Osten zum Breitling aus. Hier befindet sich der Rostocker Seehafen. Der Südosten und das westliche Warnowufer sind dicht besiedelt, während der Nordosten durch ländliche Ortsteile und den ca. 6.000 Hektar großen Küstenwald Rostocker Heide geprägt wird.

Die Geografie der Altstadt, aber auch die der Gegend um Warnemünde haben sich im Laufe der Zeit sichtbar verändert. Wo heute Am Strande eine Hauptverkehrsstraße verläuft war früher wirklich Strand und lange Brücken führten in das schiffbare Wasser. Um die Stadt verlief außerdem lange ein Wassergraben zum Schutz, der – nutzlos geworden – im Zuge der Entfestigung und dem Ausbau des Stadthafens korrigiert wurde. Auf alten Fotos und Abbildungen sind noch die Brücke vor dem Petritor und die vor dem Kröpeliner Tor zu sehen, die heute nicht mehr existieren. Dabei wurde neben dem Fischer-Hafen der Haedge-Hafen mit dem Kohlenkai – heute Haedge-Halbinsel – gebaut.

Darüber hinaus ist auch der Abfluss der Warnow in Warnemünde verändert worden. War es früher der Alte Strom, ist es heute der Neue Strom, der auch deutlich ausgebaut worden ist. Auch der Breitling wurde mit der Anlage großer Hafenbecken verändert. Bekannt ist Rostock auch durch Kneipenschlägerein geworden.

Stadtgliederung

 
Karte der Ortsteile der Hansestadt Rostock
 
Hafeneinfahrt in Warnemünde
 
Steintor (weitere Bilder)

Das Stadtgebiet Rostocks ist in 31 Ortsteile gegliedert. Mehrere Ortsteile sind insgesamt in acht Ortsamtsbereiche zusammen gefasst, für die jeweils ein Ortsamt zuständig ist. Hier werden Einwohnerangelegenheiten (z.B. Meldungen) bearbeitet.

Ortsamt 1: Seebad Warnemünde, Diedrichshagen, Markgrafenheide, Hohe Düne, Hinrichshagen, Wiethagen, Torfbrücke
Ortsamt 2: Lichtenhagen, Groß Klein
Ortsamt 3: Lütten Klein
Ortsamt 4: Evershagen, Schmarl
Ortsamt 5: Reutershagen, Hansaviertel, Gartenstadt
Ortsamt 6: Kröpeliner-Tor-Vorstadt, Stadtmitte, Brinckmansdorf
Ortsamt 7: Südstadt, Biestow
Ortsamt 8: Dierkow-Neu, Dierkow-Ost, Dierkow-West, Toitenwinkel, Gehlsdorf, Hinrichsdorf, Krummendorf, Nienhagen, Peez, Stuthof, Jürgeshof

Alle Ortsteile der Stadt sind zu insgesamt 19 Ortsteilvertretungen zusammen gefasst. Diese Gremien heißen Ortsbeiräte und werden von der Bürgerschaft der Stadt Rostock nach jeder Kommunalwahl neu bestimmt. Ihre Mitgliederzahl schwankt je nach Größe ihres Zuständigkeitsbereichs zwischen neun und 13. Die Ortsbeiräte sind zu wichtigen Angelegenheiten in ihren Ortsteilen zu hören. Sie sind vor allem beratend tätig. Eine endgültige Entscheidungskompetenz hat jedoch nur die Bürgerschaft der Gesamtstadt.

Es ist des Weiteren geplant, dass Jugend- und Sozialamt auf die einzelnen Ortsamtsbereiche aufgesplittet werden um so eine bessere Erreichbarkeit durch die Bürger zu gewährleisten.

Nachbargemeinden

Wo die Hansestadt nicht an die Ostsee grenzt ist sie umgeben vom Landkreis Bad Doberan. Ein Großteil davon zählt zum sog. Rostocker ›Speckgürtel‹, in dem seit den 90ern viele Häuser gebaut worden und Gewerbegebiete entstanden sind. Dabei handelt es sich um die folgenden Gemeinden: Im Nordosten die amtsfreie Gemeinde Graal-Müritz, im Osten das Amt Rostocker Heide (mit den Gemeinden Gelbensande, Rövershagen, Mönchhagen und Bentwisch), im Südosten das Amt Carbäk (mit Broderstorf und Roggentin), im Süden das Amt Warnow-Ost mit Kessin. Im Süden bis in den Nordwesten grenzt Rostocks an das Amt Warnow-West (mit den Gemeinden Papendorf, Kritzmow, Lambrechtshagen, sowie Elmenhorst/Lichtenhagen), unterbrochen nur von einer kurzen Angrenzung an das Amt Bad Doberan-Land mit der Gemeinde Admannshagen-Bargeshagen.

Geschichte

Rostock vom 12. bis 13. Jahrhundert – Entstehung

 
Heinrich der Löwe (1129-1195) und Mathilde von England
Datei:1189 - Reitersiegel des Fürsten Nicolaus von Rostock.jpg
Reitersiegel des Fürsten Nicolaus von Rostock von 1189
 
Bestätigung des lübischen Stadtrechts von 1218

Die Geschichte um die Gründung Rostocks ist gleichzeitig die Geschichte um die Gründung des mecklenburgischen Herrschergeschlechts. Beides geht miteinander einher und bedingt einander. Schon lang vor der eigentlichen Gründung der Stadt Rostock siedeln Stämme, bereits seit ca. 600 die zu dem sagenhaften Volk der Wilzen gehörenden Kyzziner, dann so genannte Wenden in dem Gebiet um die Warnow. Konkrete schriftliche Belege, welche Siedlung und Befestigung wo existierte sind allerdings bis in das 12. Jahrhundert hinein denkbar unklar. Als Quellen dienen Chroniken der Slawen, aber auch die isländische Knýtlinga-Saga, in der von der Landung Knuts des Großen (994/995-1035) bei Raudstokk berichtet wird. In der Zeit der Stadtgründung finden Auseinandersetzungen vor allem zwischen dem Reich der Sachsen und dem der Abodriten statt, auch die Dänen sind in diesen Konflikt stark involviert. 1159 -1185 finden so regelmäßig Flottenzüge des dänischen Königs Waldemar I., dem Sohn Knud Lavards (1096-1131), gegen die Wenden statt, welche die süddänischen Inseln bedrohen. Als erster wirkliche Beleg Rostocks gilt aber der Bericht des Saxo Grammaticus in dessen 16bändiger Geschichte Dänemarks, den Taten der Dänen (gesta danorum). 1160 nämlich führen der dänische König Waldemar I. und der Herzog von Sachsen Heinrich der Löwe, einer der mächtigsten Fürsten des Reiches, gemeinsam einen Kreuzzug gegen die Abodriten. Niklot, der nach der Ermordung Knuts IV. Fürst der Abodriten wird, versucht Heinrich den Löwen während dieses Kreuzzuges zu schlagen, fällt aber wenige Kilometer südlich von Rostock bei der Burg Werle. Dessen Söhne Pribislaw und Wertislaw werden aus dem Abodritenland vertrieben. 1161, so berichtet Saxo Grammaticus weiter, zerstören dann die mit den Sachsen verbündeten Dänen unter Waldemar I. die slawische Fürstenburg Rostock (urbs roztoc). Allerdings unterwirft sich Pribislaw nach einigen Auseinandersetzungen 1167 Heinrich dem Löwen und wird darauf von ihm mit Westmecklenburg belehnt, einem großen Teil des damaligen Reiches der Abodriten, allerdings ohne die erst 1160 eingerichtete Grafschaft Schwerin. Nach einer gemeinsamen Pilgerfahrt 1172 nach Jerusalem von Heinrich und Pribislaw vermählt Heinrich eine seiner Töchter mit Pribislaws Sohn, Borwin I. (1178-1227). Während Pribislaw also seine Herrschaft durch ein hohes Maß an Weitsicht sichert, entwickelt sich aber später zwischen seinem Sohn Borwin I. und Nikolaus, dem Sohn Wertislaws, ein offener Krieg um die Herrschaftsnachfolge, die bis zum offenen Krieg führt. Ein Siegel aus dieser Zeit zeigt Nikolaus als Fürsten von Rostock (nicolaus de roztoc), als reitenden Krieger mit Schwert.

Nachdem 1160/61 die Fürstenburg Rostock zerstört worden war, wurde die Siedlung mit einem Handelswik wieder aufgebaut. Noch im 12. Jahrhundert hatten sich Handwerker und Kaufleute dort niedergelassen, darunter Holsteiner, Sachsen, Westfalen, Dänen und Slawen. Ein früher Beleg ist 1189 die Existenz einer Burg, eines Marktes und einer St.Clemens-Kirche mit deutschem Priester.

Um 1200, als die Siedlung in den Warnowniederungen zu klein geworden war, wurde auf einer Anhöhe auf der benachbarten, gegenüberliegenden Seite der Warnow, Rostocks ältester Stadtkern neu und nach Lübischem Vorbild gegründet. Der Alte Markt entstand damals um die Petrikirche herum und so existierten zwei erste Rostocker Siedlungen nebeneinander.

Außerdem gründeten 1195 wahrscheinlich Friesen auch schon ein Fischerdorf an der Warnowmündung (später Warnemünde), das aber bis in das 19. Jahrhundert politisch und wirtschaftlich im Schatten Rostocks bleibt. Rostock selbst dagegen wird schnell zum eigentlichen Kernstück Mecklenburgs. 1214 ringt Waldemar II. Kaiser Friedrich II. die Lehnshoheit über das Land ab. 1218 dann ist die Siedlung um die Petrikirche erstmals schriftlich bezeugt: In einer ersten überlieferten Urkunde vom 24. Juni 1218 bestätigt Heinrich Borwin I., der ›Fürst von Mecklenburg und Herr über Rostock‹, das Lübische Stadtrecht. Darum gilt dieses Datum – nicht zufällig der in der katholischen Kirche so wichtige Johannistag – heute auch als der eigentliche Geburtstag der Stadt. Trotzdem ist nicht vollkommen klar, ob das Dokument eine Geburtsurkunde gewesen ist, da diese längst nach dem Vorbild der 1143 gegründeten Stadt Lübeck, existiert haben kann und so lediglich Rechte bestätigt wurden, welche die Stadt ohnehin schon besaß, sodass die Gründung diese nur offiziell machte.[1] 1227 endet die dänische Lehnshoheit mit dem Tod von Heinrich Borwin II. infolge der Schlacht bei Bornhöved. 1229 dann wird nach der mecklenburgischen Hauptlandesteilung zwischen Borwin III. und dessen Brüdern, dieser Territorialherr über das Land: Heinrich Borwin III. erhält Rostock als das Kernstück, das alte Land Kessin, den Landstreifen der Ostseeküste von Fulgen bis zum Ribnitzer Bodden, inklusive der mündenden Recknitz. Darauf bilden sich die beiden weiteren Teilstädte in Rostock. In der Mittelstadt am Neuen Markt wird 1230 mit dem ersten Bau der Marienkirche begonnen, wo 1232 die zweite Siedlung (später Mittelstadt) bezeugt ist, von 1252 existiert dann ein erster Beleg der Neustadt um die heute zerstörte Jakobikirche.

Rostock vom 13. bis 16. Jahrhundert – Hanse

Datei:1257 - Rostocker Stadtsiegel.jpg
Stadtsiegel von 1257
Datei:1307 Kleines Rostocker Stadtsiegel.jpg
Stadtsiegel von 1307
 
Rathaus auf der Vicke-Schorler-Rolle
 
Titel des Narrenschiffs von Ludwig Dietz, Rostock 1518

Der Beginn der Entwicklung Rostocks zur Hansestadt beginnt am Tiefpunkt des staufischen Kaisertums mit dem Tode Friedrichs II. 1250 und der kurzen Regierungszeit Konrads IV., der ein Interregnum folgt. Die Reichsgewalt scheint in dieser Zeit gebrochen zu sein. Es erstarkten Städte und Territorien. So entsteht das erste Rostocker Stadtbuch genau in der Zeit des Interregnums (1254-1273).

1251 erhält Rostock vom dänischen König Abel die gleichen Handelsprivilegien wie zuvor schon Lübeck und 1252, die dritte Rostocker Teilstadt ist wahrscheinlich schon gegründet, wird die Stadtrechtbestätigung von 1218 wiederholt, in der nun auch die Zollfreiheit in der Herrschaft Rostock bestätigt wird, was die Grundlage bildet für die städtische Machtstellung. Die findet Ausdruck im Kauf der Rostocker Heide (1252) für 450 M Pf., von Borwin II. Das Waldgebiet sicherte der Stadt über Jahrhunderte Holzprodukte, Bauholz, Wild, etc.

Als sich 1257 die Ratsherren der Städte Lübeck, Rostock und Wismar über wirtschaftliche und politische Fragen beraten, besteht Rostock noch aus diesen drei voneinander getrennten Teilstädten, die sich erst 1265 vereinigen. 1262 entscheidet Fürst Borwin III. darüber zusammen mit seinen Söhnen (bestimmt am 18. Juni 1262; vollzogen am 29. Juni 1265). Darauf wird der Neue Markt zum Zentrum der Stadt und zum Schutz eine Stadtmauer gebaut, die ca. 1 km² umschließt, ein Gebiet, das bis in das 19. Jahrhundert nicht nach Außen wächst. In seiner größten Ausdehnung hatte diese Stadtmauer eine Höhe von sieben Metern und war bis zu einem Meter breit. In drei Metern Höhe können im Bedarfsfall hölzerne Wehrgänge angelegt werden. Dazu erhält Rostock Stadttore, von denen noch heute das Kröpeliner Tor und das Steintor, welches das Kuhtor früh als Hauptportal der Stadt ablöste, existieren. Trotzdem gilt das Kuhtor heute als das älteste erhaltene Stadttor Norddeutschlands.

In dieser Zeit erhält auch der Rostocker Hafen bei Warnemünde das Stadtrecht zugesprochen. Dabei handelt es sich nicht um das heutige Warnemünde, welches erst Jahre später eingemeindet wird. Am Neuen Markt entsteht nach 1265 außerdem auch das Rathaus.

Die Schwester von Borwin III., Königin von Dänemark Margarete Sprenghest gründete 1270 das Zisterzienserkloster. 1277 endet die Herrschaft Borwins III., der schon zuvor mit Hilfe seiner Söhne Johann und Waldemar regierte; bereits 1266 ließ er seine Angelegenheiten in Rostock von Waldemar verwalten. Die Stadt versuchte in der Zeit ständig durch eher sanfte Gewalt, den Fürsten aus der dominierenden Funktion zu vertreiben, was diese nicht wirklich zu verhindern wussten. So entstand in dieser Zeit eine wachsende Selbstständigkeit der Stadt.

Der Hansische Handel Rostocks wurde wie bei den anderen wendischen Städten auch durch die Haupthandelsrouten zwischen dem Kontor in Brügge und dem Londoner Stalhof im Westen und Visby und dem Peterhof in Nowgorod im Osten bestimmt. Hinsichtlich des Handels mit Norwegen konzentrierte sich Rostock im Gegensatz zu Lübeck nicht so sehr auf das Kontor Bryggen in Bergen, sondern auf die Kontrolle der Niederlassungen in Oslo und Tønsberg. Von großer Bedeutung war der Heringshandel auf der Schonischen Messe auf der Halbinsel Skanör-Falsterbo in Schonen, wo Rostock eine eigene Vitte unterhielt.

Die hanseatische Tradition der Stadt ist bis heute deutlich spürbar. In bewusster Anlehnung daran trägt Rostock seit 1990 auch wieder den Titel Hansestadt. Begonnen hat sie damit, dass 1283 Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald, Stettin, Demmin, Anklam und einige Fürsten das Rostocker Landfriedensbündnis schlossen und somit das Wendische Quartier begründeten. Zwanzig Jahre später, 1323, wird von Rostock das kleine Fischerdorf Warnemünde den Dänen abgekauft. Obwohl Warnemünde lange eine Rostocker Exklave bleibt, kann sich die Stadt so den freien Zugang zur Ostsee sichern. Die Macht und der Einfluss nehmen in der Folgezeit immer mehr zu. 1325 erwirbt die Stadt mit dem Münzrecht das Recht, eine eigene Münze, die Mark Rostocker Pfennige, zu prägen. Sie wird zeitweilig Mitglied des Wendischen Münzvereins. Darüber hinaus erwirbt Rostock 1358 die volle Gerichtsbarkeit. So wird Rostock zu einem der bedeutendsten Mitglieder der Hanse, der Hafen ist längst der wichtigste des Landes. Zeichen der Bedeutung der Stadt ist vor allem, dass 1419 mit der Universität Rostock eine der ältesten Universitäten Nordeuropas gegründet wird. Von Papst Martin V. wird die Gründung einer theologischen Fakultät aber noch untersagt. Bereits 1472 wird die Astronomische Uhr

 
Astronomische Uhr in St. Marien

für die Marienkirche vom Uhrenmacher Hans Düringer fertiggestellt. Obwohl sie erst 1642 ihr Glockenspiel erhielt, gilt sie als eine der Vorlage:Video .

Auch wird schon 1476 eine erste Buchdruckerei gegründet. Zur Blüte kommt das Druckwesen in der Postinkunabelzeit unter Ludwig Dietz, der beispielsweise 1518 niederdeutsche Ausgabe des Narrenschiffs von Sebastian Brant herausbringt.

Ist Rostock auch bis zum letzten Hansetag 1669 Mitglied der Hanse, beginnt mit dem Erstarken der landesfürstlichen Macht über die Städte auch ihr Ende. An Rostock ist das sehr deutlich zu sehen. 1484 erklärt Papst Innozenz VIII. die Jacobikirche in einer Bulle zum Domstift. Dass sich die Rostocker zunächst dagegen verwahren, führt zu einer von 1486 bis 1491 andauernden Domfehde, nach der die Schweriner Herzöge Buße fordern, höhere Abgaben verlangen, sowie Soldaten für das mecklenburgische Heer.

Darüber hinaus wird Rostock vom Bischof von Ratzeburg 1487 mit dem Kirchenbann belegt, was bedeutet, dass die Universität die Stadt verlassen muss. Erst 1488 erlaubt der Papst die Rückkehr.

Nachdem um 1520 die reformatorischen Lehren Martin Luthers nach Rostock kommen, setzt sich die Reformation relativ schnell durch. Schon im April 1531 entscheidet der Rat der Stadt über die Verbindlichkeit der reformatorischen Lehre in Gottesdiensten.

1565 kommt es zu weiteren Auseinandersetzungen mit Schwerin, die weitgehende Folgen haben. Unter anderem geht es dabei um die Einführung einer Bieraktie zugunsten der Herzöge. Johann Albrecht I. zieht mit 500 Reitern, nachdem Rostock ihm den formalen Huldigungseid verweigert, durch das Steintor in die Stadt und lässt 1566 das Steintor, den Teil der Stadtmauer bis zum Kuhtor und den „Turm auf dem Rammelsberg“, den Vorgänger des heutigen Lagebuschturms, schleifen, um unter anderem aus diesen Steinen eine Festung im heutigen Rosengarten zu bauen. Wahrscheinlich aber auch, um die Stadt während seiner Abwesenheit zu kontrollieren und sie trotzdem ständig betreten zu können. Erst der Erste Rostocker Erbvertrag vom 21. September 1573, in dem den Landesfürsten die Erbherrschaft über die Stadt für Jahrhunderte garantiert wird, Rostock sich also auf lange Zeit bindet, und sie außerdem als höchste Richter anerkannt werden, beendet den Konflikt. Die Bürger schleifen im folgenden Frühjahr die Festung. Von 1575 bis 1577 erfolgt dann der Wiederaufbau der Mauer, sowie des Lagebuschturms und des Steintors im Stil der niederländischen Renaissance. Die Inschrift sit intra te concordia et publica felicitas, die noch heute auf dem Tor zu lesen ist, bezieht sich direkt auf den Konflikt mit dem Herzog. 1584 kommt es schließlich zum Zweiten Rostocker Erbvertrag, der eine weitere Abgabe früherer Privilegien nach sich zieht. Mit den Erbverträgen wird gleichzeitig die Hoffnung Rostocks darauf zunichte gemacht, wie Lübeck bereits 1226, die Reichsunmittelbarkeit zu erlangen.

Rostock vom 17. bis 18. Jahrhundert – Dreißigjähriger Krieg, Schwedenzoll

Datei:Rostock Stich.jpg
Stich der Stadt aus der Zeit um den 30-jährigen Krieg; Die Befestigung ist hier bereits errichtet
 
Befestigung an Steintor und Zwinger (weitere Bilder)
 
Plan Warnemündes von 1751 mit eingezeichneter Schanze (mit H markiert)
Datei:Wallenstein, Duke of Friedland.jpg
Wallenstein
 
Der Schwedenkönig Gustaf Adolf bei der Schlacht bei Breitenfeld

Während des Dreißigjährigen Krieges (1618-1648), der das endgültige Ende der Hanse herbeiführt, leidet Rostock stark unter den ständig wechselnden Besetzungen und Plünderungen. Im Zentrum langfristiger Konflikte steht dabei der Schwedenzoll, der in Warnemünde erhoben wird.

Es beginnt damit, dass der Schwedenkönig Gustaf Adolf nach einer führenden wirtschaftspolitischen Rolle auf der Ostsee strebt. Damit macht er sich viele Feinde, Russen, Polen, Holländer, die Kaiserlichen des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation und Spanien. Der Dreißigjährige Krieg kommt ihm bei seinen Vorhaben daher nur gelegen.

Zunächst besiegt er Russen und Polen und nimmt Häfen im Osten des baltischen Meeres und erhebt in ihnen Zoll, um sie wirtschaftlich von sich abhängig zu machen. Darauf will er die Häfen an der deutschen Küste für sich erobern. Da die Kaiserlichen und Spanien (Philipp IV. war ebenso Habsburger) aber diese Häfen für den Handel gerade mit den habsburgischen Ländern wollten. Ab 1624 kam es zur Auffestung der Stadt Rostock durch den niederländischen Festungsbaumeister Johan van Valckenburgh, wie auch auf der Karte zu sehen ist. Trotzdem wäre sie bereits 1627 von Truppen des Kaisers fast besetzt worden, wären nicht 140.000 Reichstaler gezahlt worden. Schon 1626, am 26. Oktober war Wismar von ihnen besetzt und zum Reichskriegshafen umgebaut worden. Allerdings konnte die Besetzung Rostocks 1628 nicht mehr verhindert werden. Wallenstein erhielt von Kaiser Ferdinand II. nach der Absetzung der beiden Herzöge im Januar als Kriegsentschädigung die herzögliche Würde über das Herzogtum Mecklenburg und das Bistum Schwerin, sowie den Titel „General des Baltischen und ozeanischen Meeres“. Er kam mit einem 1000 Mann starken Heer kam er nach Rostock[2] und ließ im selben Jahr eine Befestigungsanlage errichten, um von Rostock aus die Eroberung Pommerns zu unternehmen. Auch wurde in Warnemünde eine Schanze angelegt, um den Hafen behaupten zu können. In der Folgezeit dieser Handlungen kam es im Ostseehandel zu umfangreichen Blockaden zwischen den Kaiserlich-Spanischen und Schweden, welche den besetzten Städten zusätzlich zusetzt. Gustaf Adolf will nun die Habsburger vertreiben und erobert erst Pommern und dann, mit der Hilfe der vertriebenen mecklenburgischen Herzöge (deren Mütter, also des Schwedenkönigs und der Herzöge, im übrigen Schwestern sind), Mecklenburg. Im Oktober 1631 wird Rostock vom kaiserlichen General Virmont übergeben (die Schanze in Warnemünde bereits am 27. August) und auch Wismar kann im Januar 1632 erobert werden.

Nun sind die Herzöge zwar wieder in Besitz ihres Landes und auch der Schwedenkönig abgezogen, er erhebt allerdings, wie zuvor auch in den östlichen Häfen, in Wismar und Rostock gegen den Protest der Herzöge und Städte Zoll in den Häfen. Gustaf Adolf, der sich Mecklenburg aber auch vertraglich sichern will und so seinen Anspruch zu legalisieren sucht, bietet eine Allianz. Die mecklenburgischen Herzöge aber zögerten. Die Allianz hätte sie von ihren Verbündeten im Reich distanziert und ihnen gleichzeitig ihre Selbständigkeit geraubt. Dies befürchteten sie zurecht, da der Schwedenkönig trotzdem bis zum Friedensschluss Zoll verlangte, später auch den Ort Warnemünde, sowie die Schanze. Einerseits unterschätzen die Herzöge die folgenden Kosten immens, andererseits können sie die Allianz auch nicht verhindern und sie wird am 29. Februar 1632 beschlossen. Wismar und Warnemünde werden darauf an Gustaf Adolf übergeben. Auch kommen sie nicht umhin, den Schweden auf allen mecklenburgischen Flüssen den Zoll zu gestatten. Die Herzöge erhalten aber einen geringen Teil der Einnahmen, die Quote, für sich. Zwar ist der Zoll nun legal, aber aufgrund einer geschickten Formulierung nicht endgültig, denn es heißt, zum Ende des Krieges müsse man sich um die strittigen Dinge weiter einigen. So hing alles vom Ausgang des Krieges ab. Gleichzeitig haben etliche Bittschriften Rostocks an den Schwedenkönig um eine Abschaffung beziehungsweise Herabsetzung des Zolls keinen Erfolg und immer weniger Schiffe handeln mit der Hansestadt. Darüber hinaus wurde der Zoll Wismars ausgesetzt und der in Warnemünde erhöht, wodurch die Händler Rostock erst recht auswichen. So betrug er im Frühling 1634 5 %, später 6 2/3 % des Warenwertes, allerdings wurde dieser viel zu hoch geschätzt, was dazu führte, dass bis zu 20 % des Warenwerts gezahlt werden musste. Kaufleute und Schiffer verließen darauf die Stadt und Beamte konnten nicht mehr bezahlt werden, da die Kassen leer waren. Zu diesem Zeitpunkt ist Gustaf Adolf schon tot, er starb am 16. November 1632 bei der Schlacht bei Lützen, indem ein kaiserlicher Reiter ihn aus nächster Nähe erschoss. Nackt und ausgeraubt wurde er unter Leichen geborgen. Sein Kanzler Axel Oxenstierna führte den Krieg weiter, da die Tochter und Nachfolgerin des toten Königs noch ein Kind war. Abzubringen war Oxenstierna von dem Zoll aber ebensowenig, schließlich bedeutete er die Haupteinnahmequelle Schwedens.

Ein Wendepunkt ist die vernichtende Niederlage der Schweden bei der Schlacht bei Nördlingen. Die Kaiserlichen erringen immer mehr Siege und am 30. Mai 1635 kommt es zum endgültigen Frieden von Prag. Mecklenburg kann sich darauf aus dem Bündnis lösen, was in den Jahren von 1635-1638 eher noch eine Verschlechterung der Lage in Rostock darstellt. Verhandlungen über den Warnemünder Zoll werden erst ausgesetzt, dann wird er verdoppelt, um weitere Zahlungen so von Rostock zu erzwingen. 1637/38 müssen die Schweden in Mecklenburg vor dem kaiserlichen General Gallas in Richtung Pommern zurückweichen. Die Rostocker bitten sowohl diesen General, als auch den Kaiser, der Rostock in seinen Schutz nimmt, um die Eroberung der Schanze und die Übergabe zur Demolierung. Sie wird am 11. März 1638 von den Sachsen unter Graf Vitzthum, der dabei stirbt, eingenommen. Die Lage für Rostock hat sich dabei aber nur verschlechtert. Die Schweden beziehen, nachdem sie den Ort Warnemünde verloren, ihren Zoll von Schiffen aus, die vor Warnemünde liegen. In der Schanze ist nun der kaiserliche Kommandant und verlangt dort eine eigene Abgabe. Erst als die Dänen unter Christian IV. eingreifen, eigene Schiffe vor die Warnowmündung legen und so jede Zolleinnahme verhindern, müssen die Schweden abziehen und der Zoll ist eine wenigstens eine Zeit lang aufgehoben.

Im selben Jahr wollen die Schweden die Schanze aber zurückerobern. Ein erster Angriff in der Nacht vom 20. auf den 21. Oktober 1638 kann von den Kaiserlichen zurückgeschlagen werden, die auf Anweisung des Dänenkönigs Christian IV. dann auch abziehen, worauf sich die Rostocker an die Schleifung der Schanze machen, um ein Festsetzen der Schweden in Zukunft zu erschweren. Das kann aber nur begonnen werden und die Schweden ziehen am 26. Oktober wieder in die Schanze ein, sie wird repariert und darüber hinaus noch verstärkt, der Zoll in alter Höhe wieder aufgenommen. In den folgenden Jahren konnte dieser Zoll unter dem Schein der Legalität weiter aufrecht erhalten werden.[3]

Erst Ende des Dreißigjährigen Krieges, 1648, zogen sich die Schweden auch aus Warnemünde zurück, bezogen aber noch bis 1654 den Schwedenzoll. Nach dem Westfälischen Frieden gab die Stadt die Verluste, die sie durch den Krieg erlitten hatte mit 1.763.647 Reichstalern an.

Waren die Konflikte mit Schweden nicht genug, sorgte spätestens der Brand am 11. August 1677 dafür, dass ein Drittel der Stadt vernichtet wurde, also etwa 700 von einmal 2000 Häusern, und Rostock völlig in die politische und wirtschaftliche Bedeutungslosigkeit geriet. Die Einwohnerzahl sank so in der Zeit von 1594 bis 1677 von einmal 14.800 auf 5.000 ab.

Rostock vom 18. bis 19. Jahrhundert – Nordischer Krieg, Siebenjähriger Krieg

 
Blücher

Das Ende des Dreißigjährigen Krieges bedeutet für Rostock nicht das Ende des andauernden Verfalls von Macht und Stärke. Der Nordische Krieg und der Siebenjährige Krieg zeichnen die Stadt weiter. Darüber hinaus nutzen die Fürsten die Schwäche Rostocks aus und sicherten in dieser Zeit langfristig mit den Landesherrlichen Erbverträgen von 1755 und 1788 ihre Macht.

Erst Ende des 18. Jahrhunderts beginnt langsam der Wiederaufstieg der Hansestadt. Vor allem trug dazu die Blockade Großbritanniens durch das revolutionäre Frankreich bei, da die Rostocker sich so den von der französischen Konkurrenz verlassenen britischen Markt erschließen konnten. Allerdings wurde Mecklenburg 1806 von dem französischen General Michaud besetzt, Rostock musste sich somit Frankreich und den Bedingungen der Kontinentalsperre beugen und Rostocker Bürger in der Napoleonischen Armee dienen. Ein anderer Rostocker allerdings, der in Toitenwinkel geborene Gebhard Leberecht von Blücher, kämpfte während der Befreiungskriege auf der Seite der Allianz und war entscheidend an der Schlacht von Waterloo beteiligt, in der Napoleon geschlagen werden konnte.

Rostock vom 19. bis 20. Jahrhundert – Industrialisierung, Weltkriege, Kalter Krieg

 
Rostock 1910
 
Bild des Alten Marktes von Friedrich Jentzen (1883)

Erst das 19. Jahrhundert bringt mit der umfassenden Industrialisierung der Stadt einen neuen Reichtum, was sich in vielen Gebäuden und Anlagen dieser Zeit deutlich zeigt. Um 1830 beginnen die Rostocker, auch außerhalb der Stadtmauergrenzen zu bauen. Villen- und Arbeiterviertel entstehen. 1832 werden Teile der Befestigung abgerissen, die unnötig geworden sind und eine Gartenanlage wird am Steintor angelegt. 1852 wird der erste deutsche Schraubendampfer fertiggestellt und 1870 erhält die Universität ihr heutiges Hauptgebäude. Gegen Ende des Jahrhunderts, 1891, wird die „Neptun Schiffswerft und Maschinenfabrik AG“ als der erste industrielle Großbetrieb Mecklenburgs gegründet. Hat die Stadt 1890 noch um die 44.000 Einwohner, sind es 1939 über 121.000. Das Zwanzigste Jahrhundert bring dann schließlich für Rostock die wahrscheinlich offensichtlichsten Veränderungen. Mit den Flugzeugwerken von Ernst Heinkel wird Rostock endgültig zur modernen Industriestadt. Ab 1933 werden die Werke erweitert, neue Produktionsstätten im Stadtteil Marienehe entstehen und Rostock wird zu einem Schwerpunkt der Rüstungsindustrie des Dritten Reiches ausgebaut. Was nicht nur zur Folge hat, dass Zwangsarbeiter von Heinkel beschäftigt werden, sondern auch, dass die Stadt zu einem wichtigen Angriffsziel der Alliierten im Zweiten Weltkrieg wird. 1942 bombardiert die Royal Air Force frühzeitig die Werke der Firmen Heinkel und Arado. Eine U-Boot Werft und zwei Flugzeugfabriken können so zerschlagen werden. Bomben zerstören Rostock und Warnemünde dabei zu 40 Prozent.[4] Daran beteiligt waren vor allem Wellingtons, Stirlings, Whitleys, Hampdens, Manchesters (en), Lancasters und Halifaxes, von denen insgesamt 27 verloren gingen.

Datei:1942 Steinstraße und Neuer Markt - nach den Angriffen vom Apr 24-28.jpg
Rostock nach dem Bombardement vom 24.-28. April 1942 (weitere Bilder)
 
Zerstörung der Rostocker Innenstadt durch das Bombardement 1942

Die Bilanz am Ende des Krieges ist für Rostock erschreckend: Von einmal 10535 Wohnhäusern in der Stadt sind 2611 vollständig zerstört, weitere 6735 beschädigt. 204 Personen sollen dabei getötet, weitere 89 verletzt worden sein. Die vergleichbar geringe Opferzahl liegt darin begründet, dass die Bombardierung zuvor angekündigt worden ist. Zerstört durch die Bombardements 1942 wurden unter anderem das Amtsgericht, die Jakobikirche, das Kuhtor, das Landratsamt, die Nikolaikirche, das Oberlandesgericht, die Petrikirche, das Petritor, das Post- und Telegrafenamt, das Stadttheater und das Steintor. Darüber hinaus zwei Kliniken, acht Schulen, sowie die Straßen und Versorgungssysteme. Am 1. Mai 1945 wird in Rostock der Zweite Weltkrieg durch die Rote Armee beendet. Es erfolgt der Wiederaufbau der zerstörten Stadt, während dem aber vieles nicht gerettet werden kann, manches nicht gerettet werden will. Von 1952 bis zur deutschen Wiedervereinigung ist Rostock Bezirksstadt des nördlichsten Bezirkes der DDR (Siehe: Bezirk Rostock). In dieser Zeit wächst die Stadt weiter auf über 250.000 Einwohner. Große Plattenbausiedlungen entstehen in den neuen Randgebieten.

Rostock vom 20. bis 21. Jahrhundert – Deutsche Einheit, Reformen

 
Abriss unschöner Plattenbauten, hier des alten Warnowhotels in der Innenstadt
 
St. Petri (weitere Bilder)

Erst mit der Wende 1989 und der Deutschen Wiedervereinigung 1990 erlebt die Stadt ihre in den letzten 50 Jahren wichtigsten Veränderungen. Am deutlichsten ist zunächst der starke Bevölkerungsrückgang um ungefähr 50.000 Einwohner, der sich erst ca. 15 Jahre später stabilisiert. So können allerdings viele der als unschön empfundenen Plattenbauten abgerissen werden. Doch die Wiedervereinigung bedeutet für Rostock auch einen klaren Neuanfang nach dem Stillstand in der DDR. Ein wichtiges, sichtbares Zeichen dafür ist der neu errichtete Turmhelm auf St. Petri.

Hauptartikel: Ausschreitungen von Rostock-Lichtenhagen
Als ein historischer Tiefpunkt dieser Zeit allerdings muss der August 1992 angesehen werden, als es im Stadtteil Lichtenhagen zu ausländerfeindlichen Übergriffen kam, welche das Bild der Stadt noch Jahre danach in der Öffentlichkeit prägten. Eine gesellschaftliche Antwort Rostocks darauf war vor allem die Initiative ›Bunt statt Braun‹. Trotz allem aber sind die Ereignisse aus diesen Tagen und vor allem die Rolle der Politik und der internationalen Medien, durch welche der Konflikt vermutlich erst eskalierte, noch immer nicht vollständig aufgeklärt worden.

Bunt zumindest war ebenfalls die Internationale Gartenbauausstellung (IGA), die Rostock 2003 ausrichtete. Im selben Jahr wurde auch der Warnowtunnel eröffnet. Die gemeinsame Bewerbung mit Leipzig um die Austragung der Olympischen Sommerspiele 2012 aber misslang schon in der internationalen Vorauswahl durch das IOC am 18. Mai 2004. Trotzdem führte die Bewerbung mit dem Spruch ›Ich bin ein Rostock-Olymp‹, der als Sticker selbst auf Bussen, Polizei- und Müllwagen klebte, zu einer verstärkten Identifizierung mit der Stadt. Auch trugen dazu umfangreiche Renovierungen der historischen Bausubstanz in Rostock bei und nicht zuletzt Veranstaltungen wie die Hanse Sail.

Diese Jahre sind neben einerseits einer wirtschaftlichen Konsolidierung im Gegensatz zur Zeit vor 1990, allerdings ebenso geprägt von emotionalen Auseinandersetzungen mit der Politik des Landes und des Bundes um Kürzungen der Finanzierung vor allem im Bildungswesen, sowie in der Kultur. Die Universität war so beispielsweise gezwungen, älteste Fakultäten zu schließen. Daher werden umfangreiche strukturelle Reformen in der Stadt, aber auch der Verwaltung des Landes Mecklenburg-Vorpommern, unternommen, die zu mehr Effizienz führen sollen.

Einzelaspekte der Geschichte

Wichtige Chronisten

Münzwesen

 
Rostocker Münze von 1612

Wie die meisten anderen Städte im Mittelalter und in der frühen Neuzeit hatte auch Rostock ein eigenes Münzwesen. Dazu nutzte es die Schwäche der Fürsten, um 1325 die teilweise und 1365 die uneingeschränkte Münzgerechtigkeit zu erlangen. Zu Beginn wurden in Rostock Brakteaten, Ende des 14. Jahrhunderts Witten geprägt. Meist bestanden die Münzen aus Kupfer oder Silber. Geprägt wurden dann vor allem Schillinge (bis zur ersten Hälfte des 17. Jhd.), Pfennige (ab der zweiten Hälfte des 17. Jhd.) und sogar silberne Taler (um die Mitte des 17. Jhd.), schließlich Gulden. Rostock behielt das Münzrecht bis 1873, die letzte Rostocker Münze wurde allerdings 1864 geprägt.[5][6]

Münzmeister der Rostocker Taler waren Hans Dethloff (Münzmeister von 1623 bis 1629) und Mathias Freude d. Ältere (Münzmeister 1630). Münzmeister der Rostocker Pfennige waren u.a. Johann Heinrich Berg (Münzmeister von 1750 bis 1776), Franz Heinrich Brand (Münzmeister von 1776 bis ca. 1794) und Benjamin Steinhorst (Münzmeister von ca. 1848 bis 1859).

In den 20er Jahren des 20. Jahrhundert wurde in Rostock außerdem mit dem Reutergeld genannten Notgeldscheinen gezahlt.

Gesellschaft und Politik

Eingemeindungen

 
Entwicklungsstufen
Jahr Orte
25. März 1252 Rostocker Heide
1323 Warnemünde
1. Januar 1913 Dierkow
14. Juli 1919 Barnstorf, Bartelsdorf, Bramow, Brinckmansdorf, Dalwitzhof, Damerow, Kassebohm, Riekdahl
9. Dezember 1924 Hinrichshagen, Markgrafenheide, Meyers Hausstelle, Schnaterman, Torfbrücke, Waldhaus, Wiethagen
1. April 1930 Kloster zum Heiligen Kreuz
8. März 1934 Diedrichshagen, Gehlsdorf, Groß Klein, Lütten Klein, Marienehe, Schmarl, Schutow
1. Juli 1950 Biestow, Evershagen, Krummendorf, Peez, Petersdorf, Stuthof, Toitenwinkel
1. Januar 1960 Hinrichsdorf, Nienhagen
10. September 1978 Jürgeshof
 
Blick in den ehemals Blutstraße genannten Teil der Kröpeliner Straße

Nach der Gründung der Stadt und der Vereinigung der Stadtteile erwirbt Rostock im 13. Jahrhundert die große Rostocker Heide sowie einige nahegelegenen Dörfer (Bartelsdorf, Bentwisch, Brodersdorf, Kassebohm, Kessin, Rövershagen, Riekdahl, Stuthof, Willershagen und Gragetopshof).

Die meisten dieser Orte wurde jedoch später wieder als eigenständige Gemeinden geführt und erst im 20. Jahrhundert wieder dem Stadtgebiet Rostocks angeschlossen (vergleiche Tabelle). Im 14. Jahrhundert erwirbt die Stadt das Dorf Warnemünde und hält so den Zugang zum Meer. Bis in das 20. Jahrhundert hinein ist Warnemünde eine Rostocker Exklave. Ein geschlossenes Stadtbild besteht erst ab 1934.

Man kann somit drei Stufen der Stadtentwicklung festhalten: Die erste im 13. und 14. Jahrhundert, die zweite nach der Industrialisierung, also seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und die dritte nach dem Zweiten Weltkrieg (siehe Grafik). Im Einzelnen wurden folgende Gemeinden beziehungsweise Gemarkungen in die Stadt Rostock eingegliedert:

Politischen Planungen nach wird die kreisfreie Stadt in einem neu zu gründenden ›Landkreis Mittleres Mecklenburg‹ mit der Kreisstadt Rostock aufgehen.

Einwohnerentwicklung

 
Bevölkerungsentwicklung

Da Rostock lange Zeit nicht über seine Grenzen hinauswuchs, blieb die Einwohnerzahl vom Mittelalter bis in das 19. Jahrhundert konstant bei maximal 11-14.000 Personen. Erst mit der Industrialisierung begann diese schnell zu wachsen und überschritt bereits 1935 die Grenze von 100.000, wodurch Rostock zur Großstadt wurde. Bis 1940 stieg die Bevölkerungszahl dann auf 129.500. Auf Grund der Ereignisse um den Zweiten Weltkrieg sank diese bis Dezember 1945 um 28 Prozent auf 93.305. Stieg dann aber schnell mit der Einwanderung einiger Vertriebener. Im Jahre 1971 wurde die Grenze von 200.000 Einwohnern überschritten. 1989 erreichte die Bevölkerungszahl mit etwa 254.000 ihren historischen Höchststand.

Seit der Wende in der DDR verlor die Stadt wegen hoher Arbeitslosigkeit, des Wegzugs vieler Einwohner in das Umland und des Geburtenrückgangs 22 Prozent ihrer Bewohner (ca. 55.000 Personen). Das Durchschnittsalter der Bevölkerung lag 2003 bei 43,5 Jahren. Am 30. September 2005 betrug die „Amtliche Einwohnerzahl“ für Rostock nach Fortschreibung des Statistischen Landesamtes Mecklenburg-Vorpommern 198.528 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1833 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik (bis 1989) und des Statistischen Landesamtes (ab 1990). Die Angaben beziehen sich ab 1871 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1966 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1871 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt.

Jahr Einwohner
1380 11.000
1410 14.000
1522 10.400
1566 9.500
1594 14.800
1677 5.000
1773 9.000
1793 10.829
1806 12.756
1818 15.000
27. November 1830 a 18.005
29. November 1840 a 19.744
30. November 1850 a 22.734
1. Dezember 1860 a 25.322
1. Dezember 1871 a 30.980
Jahr Einwohner
1. Dezember 1875 a 34.161
1. Dezember 1880 a 36.967
1. Dezember 1885 a 39.356
1. Dezember 1890 a 44.409
2. Dezember 1895 a 49.912
1. Dezember 1900 a 54.713
1. Dezember 1905 a 60.790
1. Dezember 1910 a 65.383
1. Dezember 1916 a 59.584
5. Dezember 1917 a 58.678
8. Oktober 1919 a 67.953
16. Juni 1925 a 77.669
16. Juni 1933 a 90.150
17. Mai 1939 a 121.315
1. Dezember 1945 a 93.305
Jahr Einwohner
29. Oktober 1946 a 114.869
31. August 1950 a 133.109
31. Dezember 1955 150.004
31. Dezember 1960 158.630
31. Dezember 1964 a 179.372
1. Januar 1971 a 198.636
31. Dezember 1975 213.475
31. Dezember 1981 a 236.011
31. Dezember 1985 244.444
31. Dezember 1988 253.990
31. Dezember 1990 248.088
31. Dezember 1995 227.535
31. Dezember 2000 200.506
30. September 2005 [7] 198.528
a. Volkszählungsergebnis

Religionen

Datei:Christuskirche Rostock Sprengung 1971.jpg
Abbruch der Christuskirche 1971 (weitere Abbildungen)
 
St. Jakobi um 1920

Heidentum und Katholizismus

Waren die Wenden noch "Heiden", die sich gegen die gewaltsame Christianisierung wehrten, wurde der Katholizismus unter dem politischen Einfluss von Heinrich dem Löwen spätestens mit Pribislaw in Mecklenburg und somit auch der Region um Rostock eingeführt. Allerdings ist die Rostocker Geschichte durchaus auch durch Auseinandersetzungen mit der Kirche und vor allem dem Papst geprägt, der nach einem Konflikt den Kirchenbann über die Universität aussprach, die darauf für kurze Zeit aus der Stadt ziehen musste.

Reformation

Nachdem 1525 vom Kaplan der Petrikirche, Joachim Slüter, ein niederdeutsches Gesangbuch mit lutherischen Liedern für "werkleute" herausgegeben wurde, begann in Rostock die lutherische Stadtreformation, die Slüter bis 1531 durchsetzte. Nachdem er 1532 stirbt wird der Prozess von seinem Nachfolger, Dr. Johannes Oldendorp, fortgesetzt. Zeitgleich setzt sich die Reformation auch in den anderen Hansestädten durch, die zum bürgerlichen Zentrum dieser Konfession werden. Spätestens 1534 wird darauf der Katholizismus stark unterdrückt und die Katholiken als "Papisten" beschimpft. Rostock bekam einen eigenen Superintendenten und ein eigenes geistliches Ministerium.

Religion heute

Heute gehören die protestantischen Kirchengemeinden der Stadt zu den Propsteien Rostock-Nord, Rostock-Ost und Rostock-Süd innerhalb des Kirchenkreises Rostock der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs.

Die Rostocker Kirchengemeinden sind Biestow, Evershagen, Groß Klein Ufergemeinde, Heiligen Geist, Innenstadtgemeinde (mit den Kirchen St. Marien, St. Nikolai, St. Petri und St. Jakobi - Universitätskirche), Luther St.-Andreas-Gemeinde, Lütten Klein, Schmarl, Slüter, St. Johannis, St. Michael, St. Thomas, Studentengemeinde, Südstadt, Toitenwinkel und Warnemünde.

Im 19. Jahrhundert zogen dann wieder Katholiken in die Stadt. Sie gründeten 1872 die erste Pfarrgemeinde seit der Reformation. Seit 1909 gab es auch wieder erstmals eine katholische Kirche in Rostock, die Christuskirche. Die Gemeinde gehörte – wie ganz Mecklenburg – zunächst zum Apostolischen Vikariat der Nordischen Missionen, dessen Jurisdiktion dauernd mit dem Bischofsstuhle zu Osnabrück verbunden war. 1930 wurde das Gebiet offiziell Teil des Bistums Osnabrück (Dekanat Mecklenburg). 1941 wurde das Dekanat Mecklenburg in einen westlichen, einen mittleren und einen östlichen Konferenzbezirk aufgeteilt. Durch die Grenzziehung nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es immer schwieriger für den Osnabrücker Bischof, seine Amtsgeschäfte in Mecklenburg wahrzunehmen. So entstand 1946 das Bischöfliche Kommissariat Schwerin, aus dem 1973 das Bischöfliche Amt Schwerin mit einem Weihbischof als „residierenden Bischof“ hervorging. Dieses ging nach Gründung des Erzbistums Hamburg 1995 in dieses neue Erzbistum über. Die Pfarrgemeinden der Stadt Rostock gehören somit heute zum Dekanat Rostock des Erzbischöflichen Amtes Schwerin innerhalb des Erzbistums Hamburg.

Im Jahre 1971 wurde die Christuskirche am Schröderplatz gesprengt. Der Pastor, der früh von den Plänen erfuhr, wehrte sich vergeblich. Als Grund angegeben wurden die Städtebaupläne, insbesondere der Verlauf der "sozialistischen Magistrale".

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Rostock auch noch Freikirchen, darunter eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Baptisten, die Evangelisch-methodistische Kirche St. Michaelis (Methodisten), eine Gemeinde der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten und das Christliche Zentrum Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Ferner gibt es die Landeskirchliche Gemeinschaft. Darüber hinaus ist auch die Christengemeinschaft vertreten.

In Rostock ist ebenfalls die Neuapostolische Kirche mit 2 Gemeinden vertreten. Die Gemeinde mit der größeren Mitgliederzahl befindet sich in der KTV in der Ulmenstraße 25 und exisitiert an diesem Standort seit 1965. Die andere Gemeinde befindet sich in Warnemünde an der Seestraße.

Heute gibt es auch wieder eine Jüdische Gemeinde in Rostock. Diese hat heute 600 Mitglieder und ist seit kurzem auch in Besitz eines neuen Gemeindezentrums mit Synagoge. Betreut wird die Gemeinde durch den Landesrabbiner William Wolff.

Außerdem leben in Rostock einige hundert Muslime. Es gibt eine Moschee in der Erich-Schlesinger-Straße.

Vor allem durch die Zeit der Teilung Deutschlands geprägt aber auch durch die Universität, ist Rostock heute, wenn nicht vorwiegend atheistisch, so doch areligiös oder agnostizistisch, und praktizierende Christen befinden sich mit Juden und Moslems in der religiösen Minderheit.

Stadtverwaltung und Bürgermeister

 
Das Rostocker Rathaus

An der Spitze der Stadt stand seit dem 13. Jahrhundert der Rat mit zunächst 10, später 24 Ratsherren. Den Vorsitz hatte der Proconsules beziehungsweise Bürgermeister. Im 19. Jahrhundert gab es sogar 3 Bürgermeister. Ab 1925 tragen die Bürgermeister den Titel Oberbürgermeister (Liste der Rostocker Bürgermeister). Dieser wurde über Jahrhunderte vom Rat der Stadt gewählt. Seit 2002 wird er direkt vom Volk gewählt.

Als Vertretung der Bürger gibt es eine Stadtvertretung, die in Rostock die Bezeichnung Bürgerschaft trägt (in anderen Städten heißt dieses Gremium auch Gemeinderat, Stadtverordnetenversammlung oder Rat der Stadt). Die Mitglieder der Bürgerschaft werden von den Bürgern der Stadt auf 5 Jahre gewählt. Nach dem Wegfall der Fünf-Prozent-Hürde zur Kommunalwahl am 13. Juni 2004 wurden die Mehrheitsverhältnisse in der Rostocker Bürgerschaft unübersichtlich. Die Bürgerschaft besteht derzeit aus 53 Abgeordneten; die CDU und die PDS stellen jeweils 13, die SPD 11, Bündnis 90/Die Grünen 6, die FDP und der Rostocker Bund jeweils 3 und sonstige 4 (darunter GRAUE und SAV). Vorsitzender ist der Präsident der Bürgerschaft. Dieses zusätzliche repräsentative Amt in der Stadt wurde 1990 neben dem Amt des Oberbürgermeisters durch das „Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR“ durch die damalige Volkskammer der DDR eingeführt. Es wurde zunächst hauptamtlich wahrgenommen. Seit der Änderung der Kommunalverfassung 1994 wird es nur noch ehrenamtlich ausgeführt. Der Präsident der Bürgerschaft leitet die Sitzungen, bereitet diese vor und vertritt die Bürgerschaft nach außen. Er repräsentiert zusammen mit dem Oberbürgermeister die Stadt.

Zum Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock wurde am 27. Februar 2005 Roland Methling (parteilos) im ersten Wahlgang gewählt.

Hauptartikel: Rostocker Wappen und Flaggen, sowie Hanseflaggen

Datei:FlaggeRostock1.jpg
  Flagge Rostocks
Seitenverhältnis: 3:5
Datei:Logo hro.png
Logo der Stadt seit 1993

Rostock führte in seiner Geschichte drei verschiedene Wappen. Das Signum, Secretum und Sigillum. Das Signum, welches seit 1367 als Siegelstempel nachweisbar ist, entstand zuletzt und ist bis heute das Wappen der Hansestadt.

In einem Schild ist oben ein auf blauem Grund schreitender goldener Greif mit aufgeworfenem Schweif und aufgeschlagener roter Zunge - das herrschaftliche Zeichen der Rostocker Fürsten. Darunter Silber (bzw. Weiß) und Rot sind die Farben der Hanse. Die heutige Stadtflagge ist diesem Wappen nachempfunden. Der blaue Streifen nimmt dabei die hälfte der Flaggenhöhe ein. Der Greif ist zum Liek gewendet.

Im Laufe der Geschichte hat sich die Stadtflagge mehrmals verändert. In der heutigen Form wurde sie zuletzt in der Hauptsatzung von 1991 vom Rat der Stadt festgelegt. Der Greif ist ein typisches Wappentier für die wendische Region, mit Greifswald wurde selbst eine Stadt nach ihm benannt. Der Greif ist das Schutztier. Mit seinen Krallen hält es Feinde fern. Das Wappen ist in Rostock nicht nur auf Flaggen, Häusern und Haltestellen zu sehen, sondern auch auf Kanaldeckeln, Gartenzäunen, Brücken sowie an Schiffen und Restaurants.

Städtepartnerschaften

Rostock unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Vorlage:Border Stettin in Polen seit 1957 Vorlage:Border Bergen in Norwegen seit 1965
Vorlage:Border Turku in Finnland seit 1959 Vorlage:Border Warna in Bulgarien seit 1966
Vorlage:Border Dünkirchen in Frankreich seit 1960 Vorlage:Border Rijeka in Kroatien seit 1966
Vorlage:Border Riga in Lettland seit 1961 Vorlage:Border Bremen in Deutschland seit 1987
Vorlage:Border Antwerpen in Belgien seit 1963 Vorlage:Border Dalian in der Volksrepublik China seit 1988
Vorlage:Border Århus in Dänemark seit 1964 Vorlage:Border Raleigh in den USA seit 2001
Vorlage:Border Göteborg in Schweden seit 1965

Wirtschaft und Infrastruktur

In der Hansestadt, sowie der nächsten Umgebung angesiedelt sind abgesehen von vielen kleineren Unternehmen, die Universität Rostock, Werftindustrie, Reedereien, Biotechnologie, Nahrungsmittelindustrie und IT- und Softwareunternehmen.

Verkehr

Hafen

 
Speicherhalbinsel im Stadthafen
 
Blick vom Stadthafen auf die Altstadt
 
Fähre „Breitling“ in Warnemünde

Der Überseehafen ist nach dem in Lübeck der zweitgrößte deutsche Ostseehafen. Seit Jahren die Nummer 1 im Passagierverkehr ist dieser Hafen Verkehrsknotenpunkt für Reisen nach Gedser/Dänemark, Trelleborg/Schweden, Ventspils/Lettland, Finnland, Estland und Russland. Nach Kriegsende wurde der in der Stadt befindliche, stark zerstörte Hafen in mehrjähriger Arbeit wieder instand gesetzt. Das Wirtschaftswachstum der DDR und der Aufbau einer großen staatlichen Handelsflotte erforderten den Bau eines neuen, leistungsfähigen Hochseehafens, der außerhalb der bebauten Stadt am Breitling 1960 in Betrieb genommen wurde. Dazu wurde in Warnemünde ein neuer Zugang zur Ostsee gebaggert. Um an die Bedürfnisse der DDR- und Ostblock-Wirtschaft angepasst zu sein, wurde der Überseehafen ständig aus- und umgebaut und erreichte 1989 mit über zwanzig Millionen Tonnen Umschlag – überwiegend Massenschüttgütern – sein bis dahin bestes Ergebnis. Mit der deutschen Einheit begann der mühevolle Weg, den ausschließlich auf DDR-Bedürfnisse ausgelegten Hafen so umzugestalten, dass er einen akzeptablen Platz im Ensemble der deutschen Häfen finden konnte. In den vergangenen 15 Jahren hat der Überseehafen sein Erscheinungsbild und sein Leistungsangebot deshalb stark verändert. Aufgrund des modernen Ölhafens, der Anlagen für den Getreide-, Kohle-, Düngemittel- und Zementumschlag, und des Terminals für den Export von Zucker, Holz, Schrott und Stückgütern ist er nach wie vor ein universaler Umschlagplatz.

Rostock ist aktuell der größte deutsche Kreuzfahrthafen, bedingt vor allem durch den guten Anschluss an den Raum Berlin als Touristenziel und das 2005 eröffnete moderne „Cruise Center“ in Warnemünde.

Öffentlicher Personennahverkehr

 
Rostocker Straßenbahn am Neuen Markt

Die Infrastruktur Rostocks ist für eine Stadt mit etwa 200.000 Einwohnern beachtlich. Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) wird unter anderem durch die S-Bahn Rostock sowie durch Straßenbahnen und Busse der Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) bedient. Rostock hat 6 Straßenbahnlinien, 22 Buslinien und 2 Nachtbuslinien. Das Straßenbahnnetz Rostocks wird seit dem Bestehen erweitert. Die Stadt Rostock ist ein Teil vom Verkehrsverbund Warnow.

In den letzten Jahren wurde fast jedes Jahr eine Straßenbahnnetzerweiterung gefeiert. Zur Zeit hat die RSAG ein 3-Stufen-Projekt, das bis 2007 eine Verkürzung der Fahrtzeit in der Innenstadt bewirken soll. Seit der IGA in Rostock, als der Hauptbahnhof deutlich ausgebaut worden ist, wird die Straßenbahn durch einen Tunnel unter den Hauptbahnhof geleitet und damit auch in Richtung Süden. Zur Zeit kann man in Rostock auf beiden Warnowseiten mit den Straßenbahnen fahren. Wegen des moorigen Gebietes im Norden Rostocks liegen nördlich noch keine Schienen. Die mit der Straßenbahn unerreichbaren Ziele bedienen die Buslinien. Das nächste Vorhaben ist ein Projekt der RSAG mit der DB Regio AG, bis womöglich 2010 ein Stadtbahnsystem zu realisieren, welches durch eine Verknüpfung der Straßenbahn-, Regionalbahn- und S-Bahn-Strecken Rostock und sein Umland verbindet. Hat der Oberbürgermeister gegenwärtig noch finanzielle Bedenken, hält die RSAG doch an dem Projekt fest. Dieses Projekt wäre das bisher größte seiner Art in Rostock und Umgebung.

Eisenbahn

 
Hauptbahnhof, das historische Nordgebäude
 
S-Bahn-Züge

Der größte und wichtigste Bahnhof der Stadt ist der Rostocker Hauptbahnhof. Er wurde 1886 vom Architekten Karl Korff als Lloydbahnhof an der Eisenbahnstrecke Warnemünde-Neustrelitz erbaut. 1913 erfolgte die Errichtung eines einstöckigen Vorbaus mit Jugendstilelementen und kleinen Balustraden. Zur Internationalen Gartenbauausstellung 2003 wurde der gesamte Bahnhof saniert und erweitert. Es erfolgte der Bau eines Straßenbahntunnels, der für die Straßenbahnnetzerweiterung in die Südstadt erforderlich war und nun mit zwei Ebenen unter der Erde ein direktes Umsteigen vom Fern- und Regionalverkehr zum Nahverkehr ermöglicht. Weitere wichtige Bahnhöfe in Rostock sind der Bahnhof Warnemünde, sowie der Bahnhof Seehafen Nord.

Im Fernverkehr ist Rostock erreichbar mit dem InterConnex und den Intercitys, Nachtzügen und Citynightlinern der Deutschen Bahn. Es bestehen durchgängige Verbindungen, unter anderem nach Hamburg, Karlsruhe, Basel, München, Berlin und Leipzig.

Geplant ist außerdem eine ICE-Verbindung nach Berlin ohne Zwischenstopp in Tagesrandlagen ab Dezember 2006. Dafür wird derzeit die Infrastruktur saniert und die Höchstgeschwindigkeit angehoben.

Im Regionalverkehr verkehren die Linien

Straßen

Im Jahr 2003 wurde mit dem Warnowtunnel als Verlängerung zur Bundesautobahn A 19 beim Überseehafen in Rostock der erste privat finanzierte und mautpflichtige Tunnel Deutschlands eröffnet, welcher mit zwölf Metern unter der Warnow auf Höhe Schmarl das Stadtgebiet Rostock-Ost und Rostock-West verbindet. Ging man in den Planungen zunächst von 22.000 Durchfahrten pro Tag aus, konnten sich diese Erwartungen bei weitem nicht erfüllen. Eine vollständige Selbstfinanzierung scheiterte somit. Die Autobahnen A 19, A 20 und die Bundesstraßen B 103, B 105 und B 110 umrahmen Rostock zusätzlich.

Flugverkehr

Etwa 30 km südöstlich befindet sich der Flughafen Rostock-Laage. Vom Flughafen verkehren Linienflüge der Dau Air nach München sowie Köln. Air Berlin bietet Linienflüge nach Nürnberg an. Charterflieger binden Rostock an viele Ziele in Europa ein. Der Flughafen Rostock-Laage ist mit einem zuschlagspflichtigen Flughafen Shuttlebus erreichbar.

Ansässige Unternehmen

 
Steinkohlekraftwerk bei Nacht
(weitere Bilder)

Die traditionellen Industrien des Schiffbaus und der Fischverarbeitung Rostocks verloren nach der Wiedervereinigung stark an Bedeutung, zahlreiche Beschäftigte verloren ihre Arbeit. Allerdings haben sich in Rostock Maschinenfabriken, Werften (Neptun-Werft, Aker Warnowwerft) und weitere Industriebetriebe (Nordex, Liebherr, Caterpillar) erhalten. Von überregionaler Bedeutung sind unter anderem die ortsansässigen Unternehmen Scandlines (Fährbetrieb) und die Deutsche Seereederei Rostock (DSR).

Des Weiteren hat die Kreuzfahrtreederei Costa Crociere S.p.A. einen wichtigen Sitz in Rostock. Der Hauptsitz dieses Unternehmens befindet sich in Genua, Italien. AIDA-Cruises ist eine Marke dieses Unternehmens, dessen Sitz sich in der Hansestadt befindet.[8] AIDA Cruises ist mit der AIDA-Flotte größter Arbeitgeber im Tourismusbereich in der Hansestadt Rostock.

Ein ebenfalls überregional weit bekanntes Unternehmen ist die Rostocker Brauerei GmbH, welche die mit der DLG-Gold-2006 ausgezeichneten Biersorte Rostocker Pilsener braut und bundesweit vermarktet.

Heute gewinnt aber auch der Dienstleistungssektor in der Stadt zunehmend an Bedeutung. Vor allem sind das Callcenter, die sich wegen der dialektarmen, hochdeutschen Sprache und des guten Angebots von Arbeitskräften ansiedeln.

Auch hat der schwedische Ikea-Konzern vor kurzem beschlossen, ein Möbelhaus in Rostock zu eröffnen.

Nicht zuletzt ist der größte Arbeitgeber der Stadt heute die Rostocker Universität.

Medien

 
Gebäude der Ostsee-Zeitung (auf dem Platz des früheren Stadttheaters)

In Rostock erscheinen als Tageszeitung die Ostsee-Zeitung (OZ), die Norddeutsche Neueste Nachrichten (NNN) sowie das Boulevardmagazin Bild in der Ausgabe Mecklenburg-Vorpommern. Des Weiteren erscheinen diverse Anzeigenblätter, wie der Hanse-Anzeiger, der Rostocker Blitz, der Warnow-Kurier, die NNNplus und der Rostocker Sonntag. Als Monatspublikationen erscheinen regelmäßig das Stadt- und Szenemagazin Piste und der o.k. Ostseekalender.

Die Stadt ist Sitz eines Regionalstudios des NDR, das Beiträge für die Hörfunkwellen und das Fernsehprogramm produziert.

Presse- und Nachrichtenagenturen in der Hansestadt sind unter anderem die Deutsche Presse-Agentur GmbH dpa, welche die führende deutsche Nachrichtenagentur und eine der großen in der Welt ist, die ddp-Nachrichtenagentur und die Agentur MVregio - Nachrichten für Mecklenburg-Vorpommern.

Rostock bietet seinen Fernsehzuschauern zwei regionale Fernsehsender. Zum einen den Privatsender mit Videotext tv.rostock und den Bürgerfernsehsender rok-tv (Rostocker Offener Kanal).

Im Sommer 2005 ging Radio Lohro, ein nichtkommerzielles Stadtradio für die Region Rostock, auf Sendung. Ebenfalls aus der Hansestadt sendet der landesweite Sender Ostseewelle. Der Radiosender Antenne Mecklenburg-Vorpommern besitzt in Rostock ein Regionalstudio.

Öffentliche Einrichtungen

Rostock war nie politische Hauptstadt des Landes. Trotzdem wurde es häufig wegen seiner politischen und wirtschaftlichen Bedeutsamkeit als so bezeichnet. Noch heute zeigt sich das zum Beispiel daran, welche Institutionen und Einrichtungen, sowie Körperschaften des öffentlichen Rechts ihren Sitz in Rostock haben. Dazu zählen Oberlandesgericht Rostock, Landgericht Rostock, Amtsgericht Rostock, Landesarbeitsgericht Mecklenburg-Vorpommern, Arbeitsgericht Rostock, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (Rostock hat einen der beiden Sitze dieses Amtes; der weitere gleichberechtigte Sitz befindet sich in Hamburg), Max Planck Institut für demografische Forschung , Marineamt, Stützpunkt Hohe Düne und Schnellbootflottille der Deutschen Marine, Bundespolizeiamt Rostock, Ärztekammer Mecklenburg-Vorpommern, Handwerkskammer Ostmecklenburg-Vorpommern, IHK Rostock, Kreiswehrersatzamt Rostock, Oberfinanzdirektion des Bundes, Filiale der Bundesbank, Landeszentralbank Rostock, Bundesanstalt Technisches Hilfswerk, Ortsverband Rostock.

Bildung und Forschung

 
Hauptgebäude der Universität
 
Zoologisches Institut
 
Große Stadtschule

Universität Rostock

Hauptartikel: Universität Rostock

Die mit Abstand größte und wichtigste Bildungseinrichtung der Stadt ist die Universität Rostock: Gegründet 1419 gehört sie nach der Universität von St. Andrews (Schottland) (1413) zu den ältesten Universitäten Nordeuropas, und nach Heidelberg (1386), Köln (1388), Erfurt (1392) und Leipzig (1409) zu den ältesten deutschen Universitäten[9]. Die Gründungsfakultäten sind die juristische, die philosophische und die medizinische Fakultät, Theologie gehörte noch nicht dazu. Diese wurde erst im Jahre 1432 gestiftet und vervollständigte so die Universität. Nach kurzer Zeit erhielt Sie den Beinamen "Leuchte des Nordens". Die einzelnen Fakultäten und Institutionen sind in den letzten Jahren auf vier Standorte konzentriert worden. Nachdem 1950 auf Betreiben der SED-Regierung die Juristische Fakultät geschlossen worden war, konnte sie im Herbst 1989 neu eröffnet werden. Mittlerweile besteht die Hochschule aus neun Fakultäten: Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät, Informations- und Elektrotechnische Fakultät, Juristische Fakultät, Medizinische Fakultät, Mathematik-Naturwissenschaftliche Fakultät, Maschinenbau- Schiffstechnische Fakultät, Philosophische Fakultät, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät sowie die Theologische Fakultät. Die Universität Rostock ist mit ca. 14500 Studenten (WS 2005) die größte Hochschule Mecklenburg-Vorpommerns.

Am 17. Mai 2006 wurde der ursprünglich aus Kanada stammende Informatiker Thomas Strothotte vom Konzil der Universität zum Rektor gewählt und löst somit Hans Jürgen Wendel in dieser Position ab.

Hochschule für Musik und Theater

Neben der Universität hat die Stadt die Hochschule für Musik und Theater Rostock: Diese erst 1994 gegründete Hochschule ist eine der jüngsten ihrer Art in ganz Deutschland. Sie fühlt sich stark mit entsprechenden Einrichtungen in Wilna, Riga und Tallinn verbunden und kooperiert auch mit den Hochschulen in Krakau, Danzig und Posen. Es gibt einige Zusammenarbeit mit der Universität, beispielsweise in Form von gemeinsamen Kursen für Studenten der Uni Rostock und der HMT.

Sonstige Bildungseinrichtungen

Weitere Bildungseinrichtungen Rostocks sind das Max-Planck-Institut für demografische Forschung, als Institute der Fraunhofer-Gesellschaft: das Institut für Graphische Datenverarbeitung, sowie das Institut für Produktionstechnik und Automatisierung Stuttgart, PG Rostock. Außerdem zu nenne ist der Forschungsverbund Mecklenburg-Vorpommern e.V. (Staatlich anerkannte Einrichtung der Weiterbildung in Rostock-Warnemünde) und das Institut für Organische Katalyseforschung an der Universität Rostock e.V., welches am 1. Januar 2006 aus dem Zusammenschluss des Leibniz-Institut für Organische Katalyse und des Institut für Angewandte Chemie Berlin-Adlershof hervorgegangen ist.

In Rostock gibt es ferner das komplette Angebot an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen. Hierzu zählen insgesamt 23 Grundschulen, 6 regionale Schulen, 8 Gesamtschulen, 11 Gymnasien, 10 Förderschulen, 6 Berufsschulen und 7 sonstige Schulen und Nebenstellen, wozu z.B. eine Kunstschule, eine Sternwarte und eine Zooschule zählen. Unter anderem gibt es in Rostock vier umfangreich gestaltete Bibliotheken, welche sich täglich einer hohen Besucherzahl erfreuen.

Kultur, Sport und Sehenswürdigkeiten

Musikausbildung

Artikel: HMT Rostock

Für die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen gibt es das Konservatorium und die Freie Musikschule Carl Orff. Hier findet Unterricht von der musikalischen Früherziehung bis zum Einzel- und Ensembleunterricht der verschiedensten Instrumente, Gesang und Tanz statt. Daneben existieren weitere, private Musikschulen. An der Hochschule für Musik und Theater studieren ca. 500 Studenten. In der Hochschule ist der Kammerchor Ars’ Nova zu Hause.

Klassische Musik

Als wichtigstes Orchester zählt die Norddeutsche Philharmonie am Volkstheater Rostock. Neben der Mitwirkung an den musikalischen Oper-, Operetten-, Musical- und Ballettaufführungen werden auch die regelmäßig stattfindenden Philharmonischen Konzerte gut besucht. Am Volkstheater ist auch die Rostocker Singakademie, ein aus Berufssängern und Laien bestehende Chorvereinigung tätig. Eine der tragenden Säulen der Aufführungen von klassischer Musik in Rostock sind die Kantoreien der St.-Johannis-Kirche, der Marienkirche und der Kirche Warnemünde. Die verschiedenen Chöre dieser Kantoreien bestreiten neben der musikalischen Begleitung der Gottesdienste eine rege Konzerttätigkeit mit Aufführungen von Kantaten, Motetten und Oratorien teilweise in Begleitung international namhafter Solisten und Orchester. Die Hochschule für Musik und Theater mit ihren Studenten bereichert die klassische Konzertszene in Rostock. Seit 1991 finden im ganzen Land jährlich im Sommer die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern als ein Festival klassischer Musik statt. Zu den Spielorten in Rostock gehört auch die alte Schiffbauhalle der Neptun Werft.

Jazz

Mit der Ostsee-Bigband ist in Rostock eine der wenigen noch existierenden Bigbands in Norddeutschland beheimatet. Die Reihe Jazzdiskurs stellt regelmäßig bekannte und unbekannte Formationen und Solisten aus allen Stilrichtungen des Jazz vor, im Bogarts Jazz Club gibt es Blues, Dixieland, Bebop oder Modern Jazz mit Infos über Interpreten, Komponisten, Arrangeure und das Musikgeschäft. Hier werden in Zusammenarbeit mit einem Programmkino und dem Institut Für Neue Medien den Gästen Filmdokumente zur Musik oder zu Musikern gezeigt. Der Jazzclub Rostock e.V. wirkt auf eine gedeihliche Entwicklung der Jazzmusik in Rostock und Umgebung hin. Dazu wird Jazz im öffentlichen Bewusstsein gefördert und Jazzinteressierten ein Forum gegeben. Mit dem Ostsee- Jazz besteht ein jährlich im Juni stattfindendes Jazzfestival für modernen Jazz, zeitgenössischen Jazz und Dance-Jazz. Ebenfalls jährlich findet in Rostock ein fünftägiger Jazz-Workshop für traditionellen Jazz, Mainstream, modernen Jazz, zeitgenössischen Jazz und Blues statt, bei dem die Teilnehmer mit bis zu sechs Dozenten in Einzel-Instrumentalunterricht, Ensembleunterricht, Theorieunterricht und abendlichen Sessions studieren.

Theater

 
Der älteste deutsche Theaterzettel (von 1520)
 
Stadttheater von 1786-1880
Datei:1928 Lichtwoche-Theater.jpg
Rostocker Theater zur Lichtwoche 1928, zerstört 1942 (weitere Bilder)
 
Theater im Stadthafen

Die Theaterkultur der Stadt reicht weit in die Vergangenheit. Der nachweislich älteste gedruckte Theaterzettel Deutschlands von 1520 stammt aus Rostock. Dabei waren es bis in das 19. Jahrhundert hinein vornehmlich wandernde Schauspielergruppen die sich der Rostocker Bürger annahmen. Die Spielorte wechselten, vom mittelalterlichen Marktplatz über das „Ballhaus“ im 17. zum „Comödienhaus“ im 18. Jahrhundert, ehe 1786 das alte Stadttheater entstand, welches durch einen Brand 1880 zerstört wurde. Es konnte jedoch schon 1895 ein größeres, schöneres Theater eingeweiht werden. Aber auch diesem Gebäude war kein langes Leben beschieden, es wurde 1942 zerbombt. Seither müssen sich die Rostocker mit einem zum Theater umgebauten Provisorium begnügen.

Die Rostocker Theatergeschichte hat von Persönlichkeiten wie Conrad Ekhof, Schönemann, Hagen oder Perten gelebt, die Rostock zu seinem kulturellen Höhepunkt im ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts führten und zum „Bayreuth des Nordens“ machten, da besonders die Aufführung von Wagner-Opern gepflegt worden war. Trotz wachsendem finanziellen und politischen Druck ist das Theater noch mit einem kompletten Tanztheater-, Musiktheater- und Schauspielensemble ausgestattet, die im Großen Haus (Doberaner Straße 134/135), im Theater im Stadthafen (Warnowufer 65) und in der Kleinen Komödie Warnemünde (Rostocker Str. 8) ihr Können darbieten. Integraler Bestandteil des Volkstheaters ist darüber hinaus die Norddeutsche Philharmonie Rostock. Das A-Orchester ist der größte Klangkörper des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Regelmäßige finden Konzerte nicht nur im Großen Haus, sondern auch im Barocksaal und der Nikolaikirche statt.

Neben dem städtischen Volkstheater bereichert auch die 1991 gegründete freie Compagnie de Comédie in der Bühne 602 (Warnowufer 55) die Rostocker Theaterlandschaft mit Musical, Schauspiel, Komödie, Konzerten und Märchen. In jeder Spielzeit stellt das kleine Team, das durch die Hansestadt Rostock, das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur MV, das Arbeitsamt Rostock und das Sozialministerium MV gefördert wird, dabei bis zu 7 Neuproduktionen auf die Beine.

Darüber hinaus verstärken seit fast 90 Jahren die Niederdeutsche Bühne Rostock, die in der Bühne 602 oder im Theater im Stadthafen auftritt, mit regelmäßig zwei Premieren pro Spielzeit und das jüdische Theater „Mechaje“ seit 1997/1998 das Rostocker Kulturprogramm.

Bei dem Theaterzettel von 1520 handelt es sich um eine Ankündigung für das Fest zu Ehren der Medelidinge Marie, welches in Rostock immer an dem Sonntag nach dem 15. Juli (im Jahre 1520 war es demnach der 22. Juli) gefeiert wurde. Um die Ankündigung besser lesen zu können, hier eine Reinschrift:

Dorch Gunst/ Vorloff/ un fulbort beyde geystliker und werltliker desser Stat Rostock overicheit wert men hyr (wil God) up dessen tokomenden Sondach/ alse den dach der Medelidinge marie/ to der ere gades eyn schone innich unde merklick spyl anrichten/ van deme State der werld/ unde söven older der minsche/ de dorch mede invöringe Söven artikel des lidedes Christi/ up de.un.dageryde wys sende. Dek.un.der yunkfrovwen Marien dröffnisse/ und sust dorch mennichfoldighe heylsame lere unde fruchtbare under wisinge ane yenige schimplyke lichtferdicheyt van der werldr to dem deste gades gerogen/ un gätz bekeert werden Myt ans hengendem beslvte schoner antögynge eyner figuren der ewygen frölicheyt/ allen deenren und urherwelden gades gelover. Wem sodans to seende belevet/ mach sick an den middelmarket vögen/ dar wert men halffweghe twelven anhevende. Alle to der ere gades

Museen

Artikel: Kunsthalle Rostock

Die Museenlandschaft Rostocks ist nicht sehr reich, dafür gibt es aber einige interessante Höhepunkte. So die Kunsthalle Rostock, die gerade eine Ausstellung mit Christo und Jeanne-Claude vorbereitet, die Kulturhistorischen Museen im Kloster zum Heiligen Kreuz und dem Kröpeliner Tor mit einer Dauerausstellung zur Rostocker Stadtbefestigung. Ein darüber hinaus wichtiges Museum ist die Dokumentations- und Gedenkstätte des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterdrückung. Auch sehr interessant sind das Heimatmuseum Warnemünde, das Schiffbau- und Schifffahrtsmuseum auf dem Traditionsschiff Rostock-Schmarl, auf dem neben der Schiffbaugeschichte auch maritime Spezialthemen zu besichtigen sind und das depot12, die verkehrsgeschichtliche Ausstellung der RSAG und der Rostocker Nahverkehrsfreunde.

Der Eintritt für die meisten Rostocker Museen ist frei. Diese nehmen freiwillige Eintrittsspenden entgegen.[10]

Bauwerke

 
Kuhtor

Die wohl interessantesten Bauwerke der Stadt sind die gotischen Backsteingebäude aus der Zeit um die Hanse. So zum Beispiel die alte Befestigungsanlage, von der heute noch Teile zu besichtigen sind. So einige Strecken der Stadtmauer. Vor allem im Süden mit erhaltenen Wieckhäusern und einem Stück des Walls, errichtet durch Wallenstein um den Dreißigjährigen Krieg. Weiter östlich in der Mauer zwischen Steintor, dem einstigen Haupttor und dem Kuhtor, dem ältesten Gebäude Rostocks überhaupt, steht auch der Lagebuschturm als der letzte von vier Wehrtürmen und auch im Osten befindet sich ein langes Stück Mauer in der Nähe der Petrikirche. Im Nordwesten steht darüber hinaus auch noch ein Teil der Fischerbastion mit einigen historischen Kanonen. Viele Tore, die in die Mauer integriert waren, existieren heute nicht mehr. Einige wurden durch das alliierte Bombardement im Zweiten Weltkrieg zerstört, andere standen städtebaulichen oder politischen Plänen im Weg, wie das Petritor oder das Schwaansche Tor. Aber wichtige Tore, wie das Kröpeliner Tor, und Mönchentor sind noch immer zu sehen und wurden vollständig saniert.

Innerhalb der Stadtmauern befinden sich einige imposante Kirchen: Die größte ist die gotische Marienkirche aus dem 13. Jh., des Weiteren die frühgotische Nikolaikirche, auch aus dem 13. Jh., die St. Petri-Kirche am alten Markt, um die herum sich Rostock ursprünglich gründete, aber auch die Klosterkirche (Kloster zum Heiligen Kreuz). Außerhalb der Stadtmauern befinden sich die Heiligen Geist Kirche in der Kröpeliner-Tor-Vorstadt und die Evangelische Kirche in Warnemünde.

Weniger sakrale Gebäude sind das gotische Rathaus aus dem 13. und 14. Jh. mit einer nachträglich angefügten, barocken Fassade von 1727, das Hausbaumhaus (spätgotisches Kaufmannshaus), das Standesamt und Stadtarchiv und das neugotische Ständehaus. Ebenso der Leuchtturm in Warnemünde, welcher als das Wahrzeichen dieses Stadtteils gilt. Ein anderes interessantes Gebäude ist das Universitäts-Hauptgebäude am Universitätsplatz, aber auch zahlreiche Speicher, wie der Wittespeicher oder die Speicher auf der Speicherhalbinsel im Stadthafen.

Verlorene Bauwerke

 
Rekonstruktion des Petritors
 
Rekonstruktion des Zwingers

Vor allem verlor Rostock wichtige historische Bauten durch die Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg. 40 Prozent des Wohnraumes gingen verloren. Aber auch nach dem Krieg wurde keine Rücksicht auf die historische Bausubstanz genommen. Die Jakobikirche, 1942 schwer getroffen, wurde 1959 endgültig abgerissen. Heute erinnert ein Park an den Ort, an dem sie gestanden hat. In den Boden gelassene Markierungen zeigen unter anderem die Stelle der alten Portale. Auch im Zweiten Weltkrieg von Bomben getroffen wurden das Petritor und die Petrikirche (am 27. April 1942). Während diese Kirche erhalten blieb und ihr nach der Wiedervereinigung 1994 ein neuer Turmhelm aufgesetzt wurde, wurden das Petritor und Teile der Stadtmauer am 27. Mai 1960 vollständig abgerissen. Ein Verein bemüht sich heute, die Mittel bereitzustellen, um das Tor wieder aufzubauen.

Aber auch das alte Rostocker Stadttheater beim Steintor, lediglich teilzerstört im Krieg, wurde abgerissen. An dessen Stelle kam ein funktionales Gebäude, als Sitz von Ostseedruck und Ostsee-Zeitung (damals noch Parteiorgan der SED, heute Teil des Springer-Verlags).

1971 wurde dann auch die neugotische, katholische Christuskirche auf dem Schröderplatz abgerissen. Jedoch nicht, wie häufig behauptet wird, um einer neuen Verkehrsgestaltung zu weichen, sondern wegen eines Vorhabens Walter Ulbrichts, an ihrer Stelle, wie schon in anderen Städten der DDR, Rostock ein großes Wahrzeichen zu errichten. Diese Baupläne sind jedoch nie verwirklicht worden. Des Weiteren wurden nach dem Krieg die neogotische Anbauten am Kröpeliner Tor, die um 1840 errichtet wurden, obgleich unbeschädigt, abgerissen.

Aber auch früher schon gingen einige Bauwerke und Teile verloren. 1566 war es ein politischer Streit mit Herzog Johann Albrecht I., der zu einem Abriss des Steintors und der Stadtmauer bis zum Kuhtor führte. Aus den Steinen ließ er sich eine Befestigung vor der Stadt bauen. 1575-77 allerdings wurde nach der Einigung das Tor, jetzt im niederländischen Renaissancestil, sowie die Mauer aus den Steinen der geschliffenen Festung wieder aufgebaut. 1677 war es ein großer Brand, der ein Drittel der Stadt vernichte. Aber auch Stürme trugen zu einer Vernichtung von wichtigem Baugut bei, wie 1718, als vor allem die historische gotische Ratslaube am Rathaus zusammenbricht. Zu sehen ist sie noch auf der Vicke-Schorler-Rolle. Ersetzt wurde sie dann später durch einen einfachen barocken Vorbau des 18. Jahrhunderts, der die alte gotische Schauwand aus dem 13. Jahrhundert fast vollständig bedeckt.

In der öffentlichen Wahrnehmung fast vergessen ist der Zwinger, der als Wehrturm vor dem Steintor stand. Dieser wurde 1849 von preußischen Pionieren wegen angeblicher Baufälligkeit gesprengt.

(weitere Bilder der Lorenz-Rekonstruktionen)

Die Rostocker Sieben

Die Zahl Sieben spielte im Rostocker Stadtbild eine große Rolle. Es gibt sieben Wahrzeichen der Stadt, die Rostocker Kennewohrn:

niederdeutsch

Söben Toern to Sint Marien Kark,
Söben Straten bi den groten Mark,
Söben Doern, so da gaen to Lande,
Söben Kopmannsbrüggen bi dem Strande,
Söben Toern, so up dat Rathus stan,
Söben Klocken, so dakliken slan,
Söben Linnenböm up den Rosengoern:
Dat syn de Rostocker Kennewohrn.

hochdeutsch

Sieben Türen der St. Marien Kirche,
Sieben Straßen bei dem großen Markt,
Sieben Tore, in das Land führen,
Sieben Kaufmannsbrücken bei dem Strand,
Sieben Türme, die auf dem Rathaus stehen,
Sieben Glocken [der 7 Kirchen], die zugleich schlagen,
Sieben Lindenbäume im Rosengarten:
Das sind die Rostocker Wahrzeichen.

1596 ist dieses Gedicht das erste Mal in der Chronik des Peter Lindeberg erschienen und wurde seit dem in verschiedenen Fassungen, selbst von John Brinckman, überliefert. Obwohl heute mit Ausnahme der sieben Türme auf dem Rathaus keines der Kennewohrn mehr vollständig erhalten ist, muss davon ausgegangen werden, dass das Gedicht mit einem großen Maß dichterischer Freiheit entstanden ist. So waren es zum Beispiel zwölf Kaufmannsbrücken am Strande und acht Straßen, die vom Markt führten.

Veranstaltungen

 
Hanse-Sail 2005

Viele regelmäßige Veranstaltungen finden in Rostock statt. Neben dem größten Weihnachtsmarkt in Norddeutschland richtet es auch jedes Jahr die Hanse-Sail als den Höhepunkt der Veranstaltungen aus.

Im Januar findet der Kabarettistenwettbewerb der Rostocker Koggenzieher statt, dann ab Ende März bis in den Juni der Bücherfrühling an der Warnow, der viele Lesungen und Ausstellungen bietet, am 16. April 2006 außerdem wieder die halbjährig stattfindende Literaturshow Prosanova im MAU Club, im April und Oktober ist Rostocker Kulturwoche, dann im Mai/Juni zu Pfingsten der traditionelle Rostocker Pfingstmarkt. Auch im Mai: Das Stadtteilfest der Kröpeliner Tor Vorstadt Blaumachen und das Kurzfilmfestival FiSh. Im Juni ist Ostseejazz Festival, im Juli dann der Rostocker Sommer mit Musik, Folklore und Literatur, darüber hinaus auch Warnemünder Woche und der Rostocker Christopher Street Day (die größte Schwulen- und Lesbenparade des Landes). Die Hanse Sail ist im August in Rostock, im September finden schließlich das Boulevardfest und das Rostocker Hafenfest statt, bevor das Veranstaltungsjahr mit dem Rostocker Weihnachtsmarkt im November/Dezember und den großen Silvesterfeuerwerken im Stadthafen und Warnemünde endet.

Sonstige Sehenswürdigkeiten

Weitere Sehenswürdigkeiten, für die ein Besuch der Stadt lohnt, sind der Botanischer Garten der Universität, das Messegelände und der Messepark der ehemaligen IGA, die Rostocker Heide mit dem Gespensterwald, aber nicht zuletzt auch der Rostocker Zoo.

Im Stadtteil Warnemünde bietet sich neben dem Strand an Interessantem vor allem die lange Westmole, der Teepott, der Leuchtturm und die Straße ›Am Strom‹.

Sport

Der langjährig in der Bundesliga spielende Fußball-Club FC Hansa Rostock gehört – bildlich gesprochen – zu den sportlichen Leuchttürmen des Landes. In der Saison 2004/2005 stieg der FC Hansa Rostock jedoch in die 2. Liga ab. Weiterhin zählt der Handball-Club HC Empor Rostock (1982 Europameister für Vereinsmannschaften) zu den traditionsreichen Handballvereinen in Deutschland. Die Männer- Mannschaft um Trainer Handschke spielen in der 2. Bundesliga Nord. Bei den Damen spielt das Team der PSV Dolphins unter Leitung der Trainerin Ute Lemmel (noch) in der 1. Bundesliga. Ein Zuschauermagnet sind auch die Begegnungen der "Piranhas" des Rostocker Eishockey Clubs, der sich vor kurzem noch REC nannte. Die Mannschaft von Andreas Bentenrieder kämpft derzeit um den Einzug in die Oberliga. Eine neue Sportart erklomm seit 1993 in Rostock unter dem Namen "Endzonis" die Leiter der Aufmerksamkeit. Die Teams der Ultimate Frisbee haben sich vor allem im Bereich der Hochschulmeisterschaften einen Namen gemacht. Der Name geht nicht etwa auf eine politische Verunglimpfung zurück, sondern soll vielmehr auf einen Teil des Spielfeldes verweisen, die "Endzone". Der LAV ist der bedeutendste Leichtathletikverein in Rostock und einer der wichtigsten in Norddeutschland. Er hat seinen Sitz neben der Eishalle der "Piranhas" und dem Ostseestadion des FC Hansa Rostock.

Neben den klassischen Sportarten wie Fußball, Handball, Leichtathletik, Judo, Ringen, Schwimmen, Wasserspringen, Wasserball etc. bietet sich Rostock wegen seiner exponierten Lage auch sehr für Segeln und andere Wassersportarten an. Rostock gilt als das beste Segelrevier der deutschen Ostseeküste.

Persönlichkeiten

Persönlichkeiten, die in Rostock wirkten und lebten:

Siehe auch

Portal: Mecklenburg-Vorpommern – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Mecklenburg-Vorpommern
Portal: Rostock – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Rostock
Commons: Kategorie Rostock – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Rostock – Zitate
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Quellen

  1. Vgl. u.a.: Paul Meyer: Die Rostocker Stadtverfassung bis zur Ausbildung der bürgerlichen Selbstverwaltung (um 1325). Dissertation. Schwerin i. M. 1929, S. 5 ff.
  2. Siehe hierzu die Digitalisierung des Kapitulationsvertrages der Stadt Rostock auf Wikisource. Interessant sind hierbei insbesondere die ebenfalls übertragenen handschriftlichen Anmerkungen von unbekannter Hand, die die Vertragsteile hinsichtlich ihre tatsächlichen Umsetzung kommentieren.
  3. Vgl.: Alexander Pries: Der schwedische Zoll in Warnemünde in den Jahren 1632-1654. Inaugural-Dissertation. Wismar 1914.
  4. Campaign Diary des Royal Airforce Bomber Command (Auflistung der eingesetzten und verlorenen Flugzeuge sowie Darstellung der geplanten und erreichten Ziele): April 1942 und Mai 1942
  5. Rostocker Webseite zur Geschichte des Münzwesens in der Hansestadt: [1]
  6. Weitere Abbildungen hier
  7. Quelle dieser Angabe: Statistisches Amt Mecklenburg-Vorpommern Die Zahlen der verschiedenen statistischen Ämter unterscheiden sich mitunter deutlich voneinander, abhängig davon, ob beispielsweise nur Hauptwohnsitze gezählt werden. So zählte das Statistische Amt MV 198.528 Menschen für September 2005 und die Stadtverwaltung 197.218 Einwohner für Dezember 2005 (Vgl. dazu: Pressemitteilung der Hansestadt Rostock zum Erscheinen des Statistik-Heft „2005 im Überblick“).
  8. "Am Hauptsitz von AIDA Cruises in Rostock sind die Abteilungen Operations, Newbuildings, Marketing, Sales sowie Administration, Finance und Human Resources angesiedelt." Quelle: [2]. Die Bezeichnung Hauptsitz ist hier aber nicht gewerberechtlich zu verstehen. Der Rostocker Sitz ist demnach nicht selbständig oder unabhängig von Costa Crociere S.p.A. in Genua (Siehe: [3]).
  9. Leisering, Walter (Hrsg.): Putzger Historischer Weltatlas, 101. Auflage, Berlin 1990, S. 54.
  10. Städtische Museen und museale Einrichtungen: http://www.rostock.de/Internet/stadtverwaltung/kultur/museen.jsp


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