Eduard III. (* 13. November 1312 in Windsor; † 21. Juni 1377 in Sheen) war einer der bedeutendsten englischen Könige des Mittelalters.

Er war der älteste Sohn König Eduards II. und der Isabella von Frankreich. Sein Vorgänger Eduard II. galt als schwacher König und erregte durch seine Günstlingswirtschaft Unmut. Isabella und ihr Liebhaber Roger Mortimer ließen Eduard II. einkerkern und ermorden und übernahmen die Regentschaft. Eduard III. wurde aber bereits am 25. Januar 1327 gekrönt. Er wurde am 26. Januar 1340 zum König von Frankreich erklärt.
Leben
Als Eduard III. 18 Jahre alt wurde, stürzte er Roger Mortimer und Isabella. Er heiratete Philippa von Hainault; ihr ältester Sohn, Eduard (der Schwarze Prinz) wurde später zu einem hervorragenden Heerführer. Nach dem Tode des Königs von Frankreich, Karl IV., 1328, beanspruchte Eduard III. als Enkel des französischen Königs Philipp IV. den französischen Thron für sich und erklärte Philipp VI. 1337 den Krieg. Damit begann der Hundertjährige Krieg. Eduard schloss ein Bündnis mit Kaiser Ludwig dem Bayern, er war 1338 Ludwigs Gast während dessen Hoftages in Koblenz. Die erste Phase dieser Auseinandersetzung wurde durch zahlreiche englische Siege über Frankreich geprägt, insbesondere durch die Schlachten bei Crecy, 1346, die Eroberung Calais', 1347, und die Schlacht bei Poitiers, 1356. Ein weiterer Erfolg Eduards war die Schlacht bei Halidon Hill 1333, die er ausfocht, um sich die Unterstützung des neuen schottischen Königs, Edward Balliol, zu sichern. Unter Eduards Herrschaft ereigneten sich 1348 sowie von 1359 bis 1361 zwei Pestepidemien in England.
Trotz seiner glücklichen Heirat 1328 mit Philippa von Hainault war Eduard III. von Mätressen und Kurtisanen umgeben. Seine Mätresse Alice Perrers wurde durch ihre Korruption bekannt.
1346 wurde Eduard III. bei seinem Kriegszug in Frankreich durch seinen ältesten Sohn Eduard (der Schwarze Prinz), unterstützt, der sich als begnadeter Heerführer hervorgetan hatte. Eduard III. ließ ihn im folgenden nach seinem Gutdünken gewähren und widmete sich selbst den Beziehungen zu Schottland.
1348 gründete Eduard III. den Hosenbandorden (engl.: "Order of the Garter").
Im Alter wurde Eduard III. senil. Die wahre Macht ging an eine Gruppe von Günstlingen und Mätressen über. Noch zu seinen Lebenszeiten, als er jedoch längst keine wirkliche Macht mehr ausübte, tagte 1376 das "Gute Parlament", das in einer bis dahin für englische Parlamente einmaligen Machtentfaltung den Sturz mächtiger Günstlinge um Alice Perrers erzwang. Da sein Sohn Eduard (der Schwarze Prinz) schwer erkrankt war und im Juni 1376 starb, lagen die Regierungsgeschäfte in der Hand von Eduards jüngerem Sohn, John of Gaunt.
Eduard III. starb an einem Schlaganfall 1377 und wurde in Westminster Abbey bestattet. Sein Enkel, Richard II. folgte ihm auf den Thron.
Ein Gemälde des toten Eduard III. gilt als erstes verlässlich als echt anzusehendes Portrait, das von einem englischen König überliefert ist.
In die Zeit Eduards und seines Nachfolgers Richard II. fiel eine der wichtigsten kulturpolitischen Zäsuren der englischen Geschichte. In Vollendung eines Prozesses, der mit Eduard I. begonnen hatte, bildete sich aus den verschiedenen englischen Dialekten das Mittelenglische als gemeinsame Hochsprache, das schnell das Französische ersetzte. Vorangegangen war ein Assimilierungsprozess der ursprünglich normannischen, also französischsprachigen, Herrscherschicht. Eduard III. war der letzte englische König, dessen Muttersprache Französisch war. 1363 wurde Englisch auch offiziell statt dem bisher verwendeten Französisch Amtssprache. Im gleichen Jahr hielt der Kanzler zum ersten Mal eine englische Eröffnungsrede vor dem Parlament. 1386 ging zum ersten Mal eine englischsprachige Petition beim Parlament ein. Auch in der Kunst löste sich die englische Kultur dieser Epoche zunehmend von französischen Vorbildern.
Die Kinder Eduards III. und der Rosenkrieg
Die Rosenkriege waren Bürgerkriege die zwischen den Abkömmlingen König Eduards III. um den Thron Englands ausbrachen. Jeder Zweig der Familie behauptete, einen gewichtigeren Anspruch auf den Thron zu haben als die anderen. Die Argumentation war, dass ihre Vorfahren älter seien, dass sie aus einer männlichen anstatt einer weiblichen Linie stammten oder dass sie aus einer legitimen Ehe entstammten. Eduards Kinder waren:
- Eduard von Woodstock, der Schwarze Prinz, (* 15. Juni 1330 - † 8. Juli 1376), Herzog von Cornwall, Aquitanien, Graf von Chester, Prinz von Wales. Er heiratete Johanna von Kent, die ihm die Söhne Eduard (* 27. Januar 1365 - † 1372) und Richard II. (* 6. Januar 1367 - † 14. Februar 1400) gebar.
Der erste Sohn des Schwarzen Prinzen starb sehr jung und der zweite blieb kinderlos. Nach der Ermordung Richards II. durch seinen Nachfolger und Cousin Henry IV., war die älteste Linie des britischen Königshauses ausgelöscht.
- Isabella (* 16. Juni 1332 - † 1379), war mit Enguerrand VII. de Coucy verheiratet.
- Johanna (* Februar 1335 - † 2. September 1348), starb auf dem Weg zu ihrem Bräutigam Pedro von Kastilien in Südfrankreich an der Pest.
- Wilhelm (* 16. Februar 1335), starb am 8. Juli 1335 im Alter von etwa fünf Monaten und wurde im Münster von York beigesetzt.
- Lionel von Antwerpen (* 29. November 1338 - † 17. Oktober 1368), Herzog von Clarence und Graf von Ulster, dessen Tochter Philippa einen Gemahl aus der Mortimer-Linie heiratete. Deren Enkelin heiratete den Graf von Cambridge, der wiederum der Linie des Hauses York entstammte, was zu einer Verschmelzung dieser Linien führte.
- John of Gaunt (* März 1340; † 3. Februar 1399), Herzog von Lancaster und Aquitanien, Graf von Richmond, Derby und Leicester. Seine legitimen Erben waren die Lancasters: Heinrich IV., der den Thron seines Cousins Richards II. usurpierte; Heinrich V. und Heinrich VI., die den Thron an den ersten König des Hauses York, Eduard IV. verloren; Heinrichs VI. einziges Kind war in einem der Rosenkriege getötet wurden, sodass die Lancaster-Linie ebenfalls ausstarb. Johann of Gaunts zwar legitimierte aber von der Thronfolge aussgeschlossene Erben waren die Beauforts; bis schließlich eine Beaufort einen Tudor zum Gemahl nahm und sie schließlich die Tudor-Linie begründeten.
- Edmund von Langley (* 3. Juni 1341 - † 1. August 1402), Herzog von York,Graf von Cambridge . Seine Abkömmlinge begründeten das Haus York, und als sie mit der Linie Clarence-Mortimer verschmolzen, nahmen sie für sich in Anspruch, den älteren Anspruch auf den Thron zu haben, da die Lancasters von einem jüngeren Sohn als Lionel abstammten, gegenüber den Tudors vertraten sie, dass diese von einem unehelichen Erben Eduards III. abstammten.
- Blanche (*/† März 1342).
- Maria (* 10. Oktober 1344 - † 25. Dezember 1362), war mit Johann V. von Dreux verheiratet.
- Margarethe (* 20. Juli 1346 - † 1. Oktober 1361), war mit Johann I. von Hastings verheiratet .
- Thomas, starb gleich nach der Geburt 1347.
- Wilhelm, wurde am 24. Juni 1348 geboren und starb am 5. September 1348.
- Thomas von Woodstock (* 7. Januar 1355 - † 9. September 1397), Herzog von Gloucester, Graf von Buckingham und Essex, dessen Tochter einen Stafford heiratete, woraufhin die Staffords zu Herzögen von Buckingham wurden. Niemand dieser Linie war jemals ein ernstzunehmender Anwärter auf die Krone, bis zuletzt Heinrich Stafford, der zweite Herzog von Buckingham, gegen Richard III. 1483 rebellierte.
- Johanna (* 1356).
Weblinks
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Personendaten | |
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NAME | Eduard III. |
KURZBESCHREIBUNG | englischer König des Mittelalters |
GEBURTSDATUM | 13. November 1312 |
GEBURTSORT | Windsor |
STERBEDATUM | 21. Juni 1377 |