Landesflagge | Landeswappen |
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Basisdaten | |
ISO 3166-2: | AT-9 |
Kraftfahrzeugkennzeichen: | W |
Gemeindekennzahl: | 90101 - 92301 |
Postleitzahlen: | 1010 - 1239, 1400, 1450 |
Telefonvorwahl: | 01 |
Homepage: | www.wien.gv.at |
Karte: Wien in Österreich | |
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Politik | |
Bürgermeister | Michael Häupl (SPÖ) |
Regierende Partei | SPÖ |
Sitzverteilung im Gemeinderat (100 Sitze): |
SPÖ 55 ÖVP 18 Grüne 14 FPÖ 13 |
letzte Wahl: | 23. Oktober 2005 |
nächste Wahl: | ? |
Bevölkerung | |
Einwohner: Ballungsraum: |
1.631.082 (2005) 1.900.000 |
Rang: | 1. von 9 |
Bevölkerungsdichte: | 3.931,3 Einwohner/km² |
Geografie | |
Fläche: | 414,65 km² |
- davon Land: | 395,29 km² (95,33 %) |
- davon Wasser: | 19,36 km² (4,67 %) |
- Rang: | 9. von 9 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Ausdehnung: | Nord-Süd: 22,4 km West-Ost: 29,2 km |
Höchster Punkt: | 542 m (Hermannskogel) |
Tiefster Punkt: | 151 m (Lobau) |
Verwaltungsgliederung | |
Bezirke: | 1 Statutarstadt 23 Bezirke |
Gemeinden: | 1 |
- davon Städte: | 1 |
- davon Marktgemeinden: | 0 |
Karte: Wien und Gemeindebezirke | |
Bezirke von Wien | |
Wien auf einem Satellitenfoto von 2002 (der 19., 20. und 21. Bez. abgeschnitten) | |
![]() Blick auf Wien (vor allem 2. und 20. Bezirk) |
Wien ist die Bundeshauptstadt und zugleich ein Bundesland der Republik Österreich. Wien hat ca. 1.631.082 Einwohner, im Großraum Wien leben etwa 2 Millionen Menschen.
Die Wahrzeichen von Wien sind der Stephansdom und das Wiener Riesenrad im Prater.
Wien ist Sitz verschiedener internationaler Organisationen, wie der OPEC, der OSZE oder der internationalen Atomenergiebehörde IAEA, sowie dritte UNO-Stadt. Die Innenstadt von Wien wurde im Dezember 2001 auf Antrag der Republik Österreich von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, und zählt zu den allgemeinen Weltstädten.
Geografie
Wien ist mit einer Fläche von 414,65 km² das kleinste Bundesland Österreichs. Darüber hinaus ist es das einzige welches über keine Grenze zu einem Nachbarland verfügt. Aufgrund seines Sonderstatus als Bundesland und Statutarstadt zugleich verfügt das Bundesland Wien über den größten Anteil von Verkehrs- und Bauflächen gemessen an seiner Größe. 11,3 % der Gesamtfläche sind bebautes Land, 11,1 % Straßenverkehrsflächen und 2,2 % Gleiskörper. Zugleich ist Wien auch das Bundesland mit dem größten Anteil von Gartenflächen, welche 28,4 % oder 117,76 km² für sich beanspruchen. Was Gewässer betrifft (4,6 % oder 19,1 km²), so verfügen diese nur im Burgenland über einen größeren Anteil an der Gesamtfläche. Wien ist auch eines von vier Bundesländern die Weinbau betreiben. 1,7 % der Fläche werden von Weingärten beansprucht. Waldflächen verfügen über 16,6 % und landwirtschaftliche Nutzung kommt in Stadt und Land Wien auf 15,8 %.
Lage
Die Entwicklung zu einer der bedeutendsten und größten Städte Mitteleuropas verdankt Wien unter anderem seiner günstigen geografischen Lage. Die Stadt liegt zwischen den nordöstlichen Ausläufern der Alpen, im nordwestlichen Bereich des Wiener Beckens. Die historische Stadt entstand ausschließlich südlich der Donau, heute erstreckt sich das Stadtgebiet beiderseits. Wien entstand an einem Kreuzungspunkt alter Verkehrsstraßen in West-Ost- und Nord-Süd-Richtung (Bernsteinstraße). Die Donau ließ sich hier leicht durchqueren, da sich der Strom im Wiener Becken auf einer größeren Fläche verteilen konnte.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs wachsen die Verkehrs- und wirtschaftlichen Beziehungen zu den östlichen Nachbarstaaten Österreichs wieder deutlich. Die geografische Nähe zu Osteuropa macht sich wieder stark bemerkbar. So liegt Wien beispielsweise nur 60 km von der slowakischen Hauptstadt Pressburg entfernt; solch eine Nähe zweier Hauptstädte ist innerhalb Europas einmalig (abgesehen vom Sonderfall Vatikan - Rom).
Landschaft
Vom Wiener Stadtgebiet ist nur ein relativ kleiner Anteil verbaut. Etwa die Hälfte Wiens ist Grünland, größere Teile werden auch landwirtschaftlich genutzt.
Wien erstreckt sich von einer Seehöhe von 151 m in der Lobau bis zu 542 m, die auf dem Hermannskogel erreicht wird. Hier, im Nordwesten, sowie im Westen und Südwesten Wiens reicht der Wienerwald mit seinen Höhen (Leopoldsberg, Kahlenberg) und Wäldern bis ins Stadtgebiet hinein. Hier tritt die Donau durch die Wiener Pforte, eine Enge zwischen Leopoldsberg und Bisamberg, nach Wien ein. Aus dem Wienerwald fließen außerdem zahlreiche kleine Flüsse in die Stadt, der bekannteste davon ist der Wienfluss. Die Berge im Westen werden im Süden von den eiszeitlichen Terrassen (Wienerberg und Laaer Berg) fortgesetzt. Dieses gesamte Gebiet wird zum Weinbau genutzt, es bildet die Weinbauregion Wien.
Der Osten der Stadt ist geprägt von den unbebauten, flachen Gebieten des Marchfelds, die der Landwirtschaft dienen. Im Südosten finden sich die Donauauen, eine Auenlandschaft entlang der Donau, die sogar zum Nationalpark erklärt wurde.
Angesichts der vorwiegenden Westwetterlage, wie bei vielen europäischen Städten, sind die gehobenen Wohngegenden eher am westlichen Rand, wo unter anderem die Luft noch sauberer ist, während die alten Industriegebiete eher am östlichen Rand der Stadt situiert sind.
Gliederung
Hauptartikel: Wiener Gemeindebezirke
Wien wird heute in insgesamt 23 Bezirke unterteilt. Diese gliedern sich in insgesamt drei „Teile“. Die historische Altstadt, der 1. Bezirk, war bis zum Jahre 1850 deckungsgleich mit dem Stadtgebiet. Unter Kaiser Franz Joseph kam es zur ersten größeren Stadterweiterung, die Vorstädte, die Gemeinden innerhalb des Linienwalls, kamen als 2. bis 9. Bezirk zur Stadt. Am 1. Jänner 1892 kam es zur zweiten großen Stadterweiterung. Die Außenbezirke, damals noch Vororte, wurden eingemeindet. Dieses Stadtgebiet stimmt größtenteils mit dem heutigen Wien überein. Markante Erweiterungen gab es noch 1904, als man die Gebiete nördlich der Donau um Floridsdorf eingemeindete. Eine Vervierfachung seines Stadtgebietes erlebte Wien zur Zeit des Nationalsozialismus, als man ein Groß-Wien schaffen wollte. Diese Änderungen wurden jedoch größtenteils wieder rückgängig gemacht. Seit 1954 sind die Bezirksgrenzen unverändert.
Die einzelnen Bezirke Wiens werden zusätzlich noch in Stadtteile geteilt, die sich an den historischen Gemeinden orientieren. Bei der Festlegung der Bezirksgrenzen versuchte man, diese markant zu setzen - entlang wichtiger Straßen oder Flüsse, wenngleich hierdurch einige ehemalige Gemeinden geteilt wurden. Der 1. Bezirk wird beispielsweise von der Wiener Ringstraße umrundet. Die Innenbezirke wurden durch die Wiener Gürtel Straße von den Außenbezirken abgegrenzt. Der Donaukanal trennt den 2. und 20. Bezirk von der restlichen Innenstadt, und die Donau den 21. und 22. Bezirk vom restlichen Stadtgebiet. Auch der Wienfluss ist während seines gesamten Verlaufes durch die Stadt stets ein Grenzfluss.
Klima
Das Wiener Klima bildet ein Übergangsklima mit ozeanischen Einflüssen aus dem Westen und kontinentalen Einflüssen aus dem Osten. Dies macht sich im Jahresvergleich durch meist stark schwankende Messergebnisse bemerkbar. Insgesamt hat Wien meist nur geringere Niederschlagsmengen und längere Trockenperioden zu verzeichnen. Die Winter sind im Österreichvergleich eher mild. Die mittlere Lufttemperatur beträgt im Stadtzentrum durchschnittlich 11,5° C, im Stadtumland rund 9,5°C. Die mittlere Niederschlagsmenge liegt bei rund 600 mm. 60 Sommertagen stehen rund 50 Frosttage gegenüber.
Geschichte
Hauptartikel: Geschichte Wiens
Erste Besiedelungen lassen sich für die Jungsteinzeit nachweisen. Die Kelten nannten die Stadt Vedunia, die Römer sprachen von Vindobona. Unter dem Adelsgeschlecht der Babenberger erlebte Wien einen ersten Aufschwung, doch Weltgeltung verschaffte der ehemaligen Reichshaupt- und Residenzstadt erst die Herrschaft des Adelshauses der Habsburger, die Wien 1278 als Hauptsitz der Kaiser des Heiligen Römischen Reiches und ab 1806 des Vielvölkerstaates Österreich erwählten.
Die Anfänge der städtischen Geschichtschreibung verzeichnen sich schon im 13. Jahrhundert mit der Stadtchronik von Jans dem Enikel.
Urgeschichte, Römerzeit, Mittelalter
Archäologische Funde aus dem 13. Bezirk (Titlgasse) zeigen, dass schon während der Altsteinzeit Menschen das Gebiet begangen haben. Funde im Stadtgebiet und im Umland beweisen, dass ab der Jungsteinzeit das Wiener Becken kontinuierlich besiedelt war. Die begünstigte klimatische Lage und fruchtbaren Böden Wiens boten den jungsteinzeitlichen Bauern gute Siedlungsmöglichkeiten. Darüber hinaus konnte der für die Steingeräteherstellung begehrte rötlichbraune und grünliche Hornstein in Wien bergmännisch (13. Bezirk, Roter Berg; 23. Bezirk, Mauer-Antonshöhe) im Tagbau gewonnen werden. Funde der Kupferzeit wurden ebenfalls in Wien nachgewiesen (6. Bezirk, U6-Station–Gumpendorferstraße; 13. Bezirk, Ober St. Veit–Gemeindeberg; 21. Bezirk, Eipeldauerstraße, Stadlau, 22. Bezirk, Aspern). Von der bronzezeitlichen Urnenfelderkultur zeugen in Wien etliche Brandgräber (19. Bezirk Höhenstraße/Leopoldsberg) aber auch Siedlungsspuren (23. Bezirk, Sulzengasse). Besonderheiten sind aus dieser Zeit Manipulationen an menschlichen Schädelfragmenten zu kultischen Zwecken. So wurde in einer spätbronzezeitlichen Abfallgrube (23. bezirk, Sulzengasse) ein menschlicher Unterkiefer gefunden, dessen Gelenksköpfe entfernt wurden. Die älter eisenzeitliche Hallstattkultur ist in Wien u. a. durch einen noch immer gut sichtbaren Grabhügel (21. Bezirk Siemensstraße/Julius-Ficker-Gasse) und Siedlungsreste (10. Bezirk, Fontanastraße; 19. Bezirk, Leopoldsberg) vertreten. Funde am Leopoldsberg belegen eine Besiedlung ab der Bronzezeit, und vor allem ab der älteren Eisenzeit (Hallstattzeit). Die befestigte Höhensiedlung (Oppidum) datiert in die jüngere Eisenzeit, der Zeit der Kelten. Um Christi Geburt gelangte auch das heutige Wien unter römische Herrschaft und trat so erstmals in das Licht der Schriftgeschichte. An der Stelle des heutigen Wien entstand eine keltische Siedlung mit dem Namen Vedunia („Waldbach“). Im 1. Jahrhundert n. Chr. legten die Römer an der Stelle des heutigen Wiener Stadtzentrums nahe der Donau ein Militärlager (castra) mit der angeschlossenen Zivilstadt Vindobona (im heutigen 3. Gemeindebezirk) zur Grenzsicherung der Provinz Pannonien an. Noch heute kann man an den Straßenzügen des 1. Bezirks (Innere Stadt), den Mauerverlauf und die Straßen des Lagers erkennen. Die Lagermauer verlief entlang der Straßenzüge: Tiefer Graben, Naglergasse, Am Graben, Kramergasse, Rotgasse, Rabensteig und etwa parallel zum Salzgries. Durch den Verlauf der Donau wurde von der streng rechteckigen Grundform abgewichen. Damit erreichte das Lager eine Breite von ca. 455 m und eine Länge bis 500 m. Mit dem Bau des Legionslager von Vindobona wurde um 97 n. Chr. begonnen. Die am Judenplatz archäologisch erforschten Kasernen waren zunächst aus Holz errichtet. Zwischen den Kasernen verlief eine geschotterte Straße mit beidseitigen Abflussrinnen Um 150 n. Chr. wurden sie durch Steinbauten ersetzt. Die Fundamente und tragende Innenmauern wurden mit Bruchsteinen und Mörtel hochgezogen. Für Trennmauern wurden ungebrannte Lehmziegel verwendet. Die Fußböden waren aus Lehm oder Mörtelestrich. Die Römer blieben bis ins 5. Jahrhundert. Das römische Legionslager lag weit im Osten des weströmischen Reiches und fiel daher den Wirren der germanischen Völkerwanderung rasch zum Opfer. Es gibt Hinweise auf ein katastrophales Feuer zu Beginn des 5. Jahrhunderts n. Chr. Die Überreste des Lagers wurden aber nicht verlassen, eine kleine Restsiedlung blieb zurück. Die Straßen und Häuser des frühmittelalterlichen Wien folgten dem Verlauf der römischen Lagermauern, Zentrum des frühen Wiens war der Berghof (heute Salvatorgasse). Die erste urkundliche Erwähnung im Mittelalter erfolgte 881 in den Salzburger Annalen, wo apud Weniam eine Schlacht gegen die Magyaren stattfand, wobei unklar ist, ob es sich um die Stadt oder um den Wienfluss handelt. Mit dem Sieg des ostfränkischen Königs Otto I. über die Magyaren im Jahr 955 in der Schlacht auf dem Lechfeld begann der Aufstieg Wiens, wie auch Österreichs.
Die Zeit der Babenberger
Im Jahre 976 wurde unter den Babenbergern die Markgrafschaft Ostarrichi eingerichtet, auf deren Gebiet, an der Grenze zu Ungarn, auch Wien lag. Bereits im 11. Jahrhundert war Wien ein wichtiger Handelsort, 1155 machte Heinrich Jasomirgott Wien zu seiner Hauptstadt. Nur ein Jahr später wurde Österreich mit dem Privilegium Minus zum Herzogtum erhoben und Wien damit Sitz des Herzogs.
Die Ereignisse nach dem Dritten Kreuzzug, in deren Verlauf der englische König Richard Löwenherz von Markgraf Leopold V., dem Tugendreichen, 1192 in Erdberg bei Wien gefangen genommen wurde, brachte ein enormes Lösegeld von 50.000 Mark Silber (etwa 30 Tonnen Silber) ein. Damit wurde unter anderem in Wien eine Münzprägestätte eingerichtet, sowie das Zuschütten der Gräben der alten Stadtmauer beim Stephansplatz und um 1200 der Bau der, auf der Linie des heutigen Ringes verlaufenden, Wiener Stadtmauer finanziert. 1221 bekam Wien, nach Enns 1212, das Stadt- und Stapelrecht verliehen. Letzteres bedeutete, dass Kaufleute, die durch Wien zogen, in der Stadt ihre Waren zum Verkauf anbieten mussten. Dies ermöglichte den Wienern den Zwischenhandel, so dass Wien bald weitreichende Handelsbeziehungen, insbesondere entlang der Donaustraße und nach Venedig unterhielt, und als eine der bedeutendsten Städte des Reichsgebiets galt. Ein Bistum wurde in der Zeit der Babenberger nicht erreicht.
Habsburger
Mit dem Sieg Rudolf I.1278 über Ottokar II. von Böhmen begann die Herrschaft der Habsburger in Österreich. In Wien brauchten diese allerdings relativ lange, um sich zu etablieren, die Parteigänger Ottokars blieben noch lange stark. Gegen Albrecht I. gab es mehrere Aufstandsversuche. Zur Zeit der Luxemburger-Kaiser wird wiederum Prag zur Residenzstadt, in deren Schatten Wien steht. Die frühen Habsburger versuchen, die Stadt auszubauen, um Schritt zu halten. Herzog Albrecht II. etwa ließ den gotischen Chor von St. Stephan bauen.
Große Verdienste erwarb sich Rudolf IV., der durch eine kluge Wirtschaftspolitik den Wohlstand hob. Zwei Dinge haben ihm den Beinamen der Stifter eingetragen: die Gründung der Universität Wien 1365 und der Bau des gotischen Langhauses von St. Stephan. Letzteres ist mit der Gründung eines Metropolitan-Kapitels verbunden, das ein symbolischer Ersatz für den noch immer nicht vorhandenen Bischof sein sollte. Die folgende Zeit der Erbstreitigkeiten unter den Habsburgern brachte nicht nur viele Wirren, sondern auch einen wirtschaftlichen Niedergang. Damit verbunden sind auch soziale Unruhen sowie Auseinandersetzungen zwischen der „Patrizier-“ und der „Handwerkerpartei“. 1408 kommt es sogar zur Hinrichtung durch Vierteilung des Bürgermeisters Konrad Vorlauf.
1438 wurde Wien nach der Wahl Herzog Albrechts V. zum deutschen König (Albrecht II.) wieder Reichshauptstadt, mit seinem Namen Albrecht ist allerdings auch die erste große Vertreibung und Ermordung der Wiener Juden von 1421/22 verbunden. 1469 wurde die aufstrebende Stadt nunmehr zum Bischofssitz und damit St. Stephan zur Kathedrale. In der Ära des schwachen Friedrich III. war Wien immer auf der Seite seiner Gegner, da er den Landfrieden gegen umherziehende Söldnerbanden nicht gewährleisten konnte. 1556 schließlich wurde Wien Sitz des Kaisers, nachdem Ungarn und Böhmen zum Herrschaftsbereich der Habsburger hinzugekommen waren. Dies ist auch die Zeit der Rekatholisierung der Stadt, die ziemlich rasch protestantisch geworden war. 1551 wurden die Jesuiten geholt, die rasch großen Einfluss am Hof erlangten. Der führende Kopf der Gegenreformation war Melchior Khlesl, der Bischof von Wien um 1600.
Stadtbelagerungen durch die Türken
Hauptartikel: Türkenkriege
Im Jahre 1529 wurde Wien das erste Mal von den Türken erfolglos belagert. Die durch mittelalterliche Mauern geschützte Stadt konnte den Angriffen nur mit Mühe standhalten, bis schließlich ausgebrochene Seuchen und ein früher Wintereinbruch die Türken zum Rückzug zwangen. Durch die Belagerung war die Notwendigkeit zeitgemäßer Befestigungsanlagen deutlich geworden. Nach Plänen von Hermes Schallautzer wurde Wien seit 1548 zu einer Festung ausgebaut. Die Stadt wurde mit 11 Bastionen aus Mauerwerk versehen und von einem Graben umgeben. Um Wien entstand ein Glacis, ein breiter, unverbauter Bereich, der den Verteidigern ein freies Schussfeld ermöglichte. Diese Befestigungsbauten, die bis ins 17. Jahrhundert hinein den Hauptteil der Bautätigkeit ausmachten, sollten sich 1683 bei der Zweiten Türkenbelagerung auszahlen, denn sie schützten die Stadt zwei Monate lang, bis die türkische Armee wegen des Eintreffens des vom Polenkönig Jan Sobieski angeführten Entsatzheeres ihre Kampfrichtung änderte und somit die Belagerung auch diesmal erfolglos endete. Dies war der Beginn des endgültigen Zurückdrängens des Osmanischen Reiches. Wien konnte sich zwar stets gegen die Türken behaupten, die ständige Bedrohung durch die Osmanen hemmte jedoch lange Zeit das Wachstum der Stadt.
Die Blütezeit des Barocks
In der Folge setzte rege Bautätigkeit und ein Aufblühen der Stadt ein. Im Zuge des Wiederaufbaus wurde Wien weitgehend barockisiert, verbunden vor allem mit den Namen der Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lukas von Hildebrandt. Das Gebiet innerhalb der Stadtmauer platzte rasch aus allen Nähten, man wich in die Vorstädte aus. Der Adel begann, das ganze Umland mit seinen Gartenpalais zu überziehen. Am bekanntesten sind das Palais Liechtenstein, Palais Schönborn und Palais Schwarzenberg, sowie vor allem das Schloss Belvedere, das Gartenpalais des Prinzen Eugen. Seit 1704 hatten die Vorstädte zudem ihr eigenes, großzügig angelegtes, Befestigungssystem, den Linienwall.
Nach den Einschnitten durch die großen Pestepidemien von 1679 und 1713 wuchs die Bevölkerung ständig. Für 1724 schätzt man 150.000 Einwohner, um 1790 waren es bereits 200.000. Zu dieser Zeit wurden auch die ersten Manufakturen gegründet, die erste in der Leopoldstadt. Damals entwickelten sich Kanalisation und Straßenreinigung, was die hygienischen Verhältnisse verbesserte. Ebenso fällt die Einführung der ersten Hausnummern (der Konskriptionsnummern) in diese Zeit, sowie die Anfänge eines staatlichen Postsystems. Unter Kaiser Joseph II. wurde zudem die Stadtverwaltung 1783 modernisiert: es wurden eigene Beamte für die Stadt (den Magistrat) eingeführt. Zur selben Zeit wurden auch die innerstädtischen Friedhöfe aufgelöst.
Mit dem Aufblühen der Stadt entwickelte sich Wien bald zu einem der wichtigsten europäischen Kulturzentren, gipfelnd in der Wiener Klassik mit den Komponisten Mozart, Beethoven und Haydn.
Die Kaiserstadt Wien
In den Koalitionskriegen wurde Wien gleich zweimal von Napoléons Truppen eingenommen. Die erste Eroberung am 13. November 1805 war jedoch kampflos: Die französische Armee zog ungehindert in die Stadt und wurde von der Bevölkerung eher neugierig als ablehnend begrüßt. Der deutsche Kaiser des Alten Reiches (HR Reich Deutscher Nation) in Wien, Franz II., dankte 1806 ab und trug jetzt allein eine neue österreichische Kaiserkrone, die er sich zuvor 1804 aufgesetzt hatte. Die zweite Besetzung Wiens im Jahr 1809 hingegen gelang nur nach schwerem Beschuss. Kurz darauf hatte aber Napoléon in der Schlacht bei Aspern seine erste größere Niederlage zu verkraften. Nachdem Napoléon in den folgenden Befreiungskriegen endgültig besiegt war, fand in Wien vom 18. September 1814 bis zum 9. Juni 1815 der Wiener Kongress statt, der die politischen Verhältnisse in Europa neu ordnete.
Die folgende Politik der Restauration hatte Zensur und Spitzelwesen zur Folge. Die Bevölkerung zog sich zurück, die Biedermeier-Kultur entstand. Die erste Hälfte dieses Jahrhunderts war zudem geprägt von einer intensiven Industrialisierung, 1837 kam der Anschluss ans Eisenbahnnetz. Die französische Februarrevolution 1848 wirkte sich auch in Wien aus. Am 13. März brach zunächst die Märzrevolution aus, die Metternich schließlich zum Rücktritt zwang, am 6. Oktober dann die Wiener Oktoberrevolution.
1850 wurde die Stadt erweitert, indem vor allem der Bereich innerhalb des Linienwalls eingemeindet und in Bezirke unterteilt wurde. In diesem Zusammenhang wurden 1858 die Befestigungsanlagen geschleift und an ihrer Stelle die Ringstraße gebaut, die mit Monumentalbauten gesäumt wurde. Vom „Ringstraßenstil“ (Historismus) ist Wien architektonisch entscheidend geprägt. Diese Zeit gipfelte in der Weltausstellung 1873, unmittelbar nach der der große Börsenkrach erfolgte, mit dem die Gründerzeit zu Ende ging.
Nach der großen Überschwemmung von 1830 hatte es immer wieder Überlegungen zu einer Donauregulierung gegeben, diese wurde in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts durchgeführt. Die vielen verästelten Seitenarme der Donau wurden abgegraben und ein schnurgerader Hauptstrom abseits der Stadt geschaffen. Der Arm, der zur inneren Stadt führte, wurde in verengter Form belassen, er erhielt den (irreführenden) Namen Donaukanal (der Name „Kleine Donau“ ist vorgeschlagen worden). In dieser Zeit stieg die Bevölkerung Wiens stark an, vor allem aufgrund der starken Zuwanderung. Die seit 1869 regelmäßig durchgeführten Volkszählungen zeigten schließlich im Jahr 1910 den historischen Höchstwert von 2.031.000 Einwohnern - auf der Fläche des heutigen Wien waren es sogar 2.084.000.
Zu diesem Zeitpunkt stand die alte Kaiserstadt jedoch kurz vor ihrem Ende. Den letzten kulturellen Höhepunkt bildete die Wiener Moderne; in der Architektur wurde die Stadt zu einem Zentrum des Jugendstils, der vor allem mit Otto Wagner und der Künstlervereinigung Secession (nach der das charakteristische Gebäude am Karlsplatz benannt wurde) verbunden ist. Im Volksmund wird die goldene Kuppel liebevoll Krauthäupl genannt. In der Musik wiederum wurde rund um Arnold Schönberg, Anton Webern und Alban Berg herum die Zweite Wiener Schule erschaffen.
Erster Weltkrieg und die Erste Republik
Der Erste Weltkrieg führte zwar nicht zu einer unmittelbaren Bedrohung Wiens, jedoch zu einer verheerenden Versorgungskrise aufgrund der wirtschaftlichen Blockade der Entente-Mächte, die insbesondere zu einer Verknappung der Nahrungsmittel und Bekleidung führte. Das Ende des „großen Krieges” war zugleich auch das Ende der österreich-ungarischen Monarchie. Am 12. November 1918 wurde vor dem Parlament in Wien die Republik Deutschösterreich ausgerufen, deren Name 1919 auf Republik Österreich geändert werden musste.
1921 wurde Wien durch das „Trennungsgesetz“ vom umgebenden Niederösterreich abgetrennt und zu einem eigenen Bundesland erklärt. Die schon seit Ende des Ersten Weltkrieges in Wien dominierende Sozialdemokratie stellte nun die Mehrheit im Stadtrat. Seitdem spricht man auch vom „Roten Wien“. Es kam jedoch zu immer größeren Differenzen und Auseinandersetzungen zwischen den politischen Parteien. Der Brand des Justizpalastes 1927, der Zusammenbruch einer der größten Banken des Landes und schließlich die Auflösung des Parlaments 1933 markierten den Weg zu den Kämpfen im Februar 1934. Der österreichische Bundeskanzler Engelbert Dollfuß, der autoritär regierte, wurde bei einem Putschversuch der Nationalsozialisten im Amt ermordet. 1938 ließ der NS-Diktator Adolf Hitler die Wehrmacht in Österreich einmarschieren und danach den Anschluss seiner österreichischen Heimat an das Deutsche Reich öffentlich in Wien verkünden. Dem Anschluss stimmten später in einer Volksabstimmung auch die Wiener Bürger mehrheitlich zu.
Die Zeit der Ersten Republik war zudem geprägt von der Hochinflation der 20er, von der Wirtschaftskrise sowie von der hohen Arbeitslosigkeit. Zur Arbeitsbeschaffung wurden vor allem Straßenbau-Großprojekte durchgeführt, wie die Höhenstraße auf den Kahlenberg, den Wiener Aussichtsberg.
Wien zur Zeit des Nationalsozialismus
Die auf die Vernichtung der Juden zielende Politik Hitlers fiel beim in Wien schon viele Jahrhunderte alten und seit Beginn des 20. Jahrhunderts zunehmenden Antisemitismus auf fruchtbaren Boden. Bei den Novemberpogromen beginnend am 9. November 1938 wurden 92 Synagogen Wiens zerstört. Nur eine Einzige blieb verschont, der Stadttempel im 1. Bezirk. Von den mehr als 200.000 Wiener Juden wurden mehr als ein Viertel ermordet, 5.243 überlebten den Krieg in Wien.
Ab dem 17. März 1944 erfolgten, ein halbes Jahr nach dem ersten Bombardement auf die „Donau- und Alpengaue” (vormals Rep. Österreich), die ersten Luftangriffe auf Wien. Dabei wurde rund ein Fünftel der Stadt zerstört. Am 2. April 1945 wurde Wien zum Verteidigungsbereich erklärt. Das bedeutete, dass der Kampf bis zum bitteren Ende geführt werden sollte. Die sowjetische Armee befand sich nur noch wenige Kilometer vom Stadtgebiet entfernt. Die Schlacht um Wien dauerte acht Tage und kostete 40.000 Menschen das Leben. In den Gebieten, die bereits unter sowjetischer Kontrolle standen, kam es zu großen, organisierten Plünderungen durch die Zivilbevölkerung. Hierbei wurden auch etliche Geschäfte und Häuser in Brand gesetzt. Durch Funkenflug geriet auch der Stephansdom in Brand, der zuvor den Luftkrieg ohne Bombentreffer überstanden hatte.
Siehe auch: Wiener Operation 1945
Wiederaufbau, Besatzung und Zweite Republik
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Wien von den alliierten Besatzungsmächten zunächst als Vier-Sektoren-Stadt verwaltet. Schon wenige Tage nach Ende der Kämpfe richteten sie eine provisorische Stadtregierung und Stadtverwaltung ein. Der Kommunist Rudolf Prikryl wurde am 13. April kurzfristig zum Bürgermeister ernannt; drei Tage später wurde er von Theodor Körner (SPÖ) abgelöst. Auch politische Parteien formierten sich wieder. Am 29. April wurde das Parlamentsgebäude von der Besatzungsmacht an die neue provisorische Regierung übergeben und Dr. Karl Renner verkündete die Wiederherstellung der „demokratischen Republik Österreich”. Die Stadt wurde unter Mithilfe von "Trümmerfrauen" rasch wieder aufgebaut. Der Stephansdom erhielt ein neues Dach, Burgtheater und Staatsoper wurden im Jahre 1955 wiedereröffnet.
Am 15. Mai 1955 erlangte die Stadt Wien mit dem Österreichischen Staatsvertrag und damit der Auflösung des Besatzungsstatus bzw. mit dem Abzug der Besatzungstruppen ihre Freiheit zurück. Nach dem Krieg erfolgte auch in Wien, wie überall im Land und in Westeuropa, ein beispielloser Wirtschaftsaufschwung, nicht zuletzt durch den Marshall-Plan. Wichtig für Wien wurde die U-Bahn, deren erste Teilstrecke 1978 eröffnet wurde. In den 70er Jahren wurde der dritte Amtssitz der UNO mit der UNO-City errichtet. Mit Ende des 20. Jahrhunderts wurde in Wien eine Skyline mit den „Wolkenkratzern“ Andromeda Tower und Millennium Tower am linken und rechten Donauufer (21. und 20. Bezirk) geschaffen.
Tourismus
Dank zahlreicher Prunkbauten aus der römisch-deutschen und der österreich-ungarischen Kaiserzeit, vielfältiger Kulturangebote, und nicht zuletzt auch dank des Rufes als Musikhauptstadt, den Wien aufgrund des Schaffens zahlreicher berühmter klassischer Musiker, wie Beethoven oder Mozart, erhielt, ist die Stadt weltweit bekannt und ein beliebtes Touristenziel. Fiaker kutschieren Gäste durch die zum Weltkulturerbe zählende Innenstadt, in dessen Zentrum sich der Stephansdom befindet. In direkter Umgebung finden sich hier auch die Staatsoper, die Kärntnerstraße, welche die am stärksten frequentierte Fußgängerzone Österreichs ist, sowie berühmte Konditoreien und Hotels und die prunkvolle Ringstraße, welche die Innenstadt umgibt.
Viele Touristen kommen im Dezember, wenn die Stadt mit ihren Weihnachtsmärkten aufwarten kann. Aber die meisten der Wiener Sehenswürdigkeiten sind ganzjährig zu besuchen, wie etwa das Schloss Schönbrunn, der Prater oder die Opernhäuser und Museen. Bei U-Bahn-Bauarbeiten stieß man in der Innenstadt bereits mehrmals auf Relikte früherer Besiedelung, darunter die aus dem 13. Jahrhundert stammende Virgilkapelle unter dem Stephansplatz, welche nun ebenso wie die anderen Funde als Sehenswürdigkeiten in den U-Bahn-Stationen betrachtet werden können. Den größten Anteil an den Nächtigungen machen deutsche Touristen mit 1,8 Millionen aus, gefolgt von den Italienern (618.000), US-Amerikanern (586.000), Briten (373.000), Japanern (321.000), Spaniern (315.000), Schweizern (inkl. Liechtenstein, 282.000), Franzosen (einschließlich Monaco, 241.000) und den Niederländern (153.000). Der Anteil osteuropäischer und amerikanischer Touristen ist stark gestiegen. 2004 verbuchte Wien 7,8 Millionen Übernachtungen, wovon nur 1,26 Millionen auf Österreicher zurückzuführen sind.
Bevölkerung
Siehe auch: Leben im Wiener Untergrund
Bevölkerungsentwicklung
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Die Bevölkerungszahlen in nebenstehender Tabelle beruhen auf den Angaben des österreichischen Statistikamtes und sind auf den heutigen Gebietsstand umgerechnet. 1794/1795 wurden bei der Zählung der anwesenden Zivilbevölkerung, was österreichweit bis 1857 praktiziert wurde, erstmals für Wien separate Zahlen ermittelt. Zuvor, wie 1810 und 1821, war die Einwohnerzahl Wiens dem Land Niederösterreich zugerechnet worden. Ab 1830 sind durchgehend Bevölkerungszahlen für Wien verfügbar. Ab 1869 wurden österreichweit in zehnjährigen Abständen Volkszählungen abgehalten, bei denen allerdings bis 1923 weiterhin die anwesende Zivilbevölkerung gezählt wurde; erst ab 1934 bis 1981 die Wohnbevölkerung. Die Zahlen von 1982 bis 2001 weisen die Jahresdurchschnittsbevölkerung aus, wobei diese Zahlen erst 2002 rückwirkend ermittelt wurden. Seit 2002 werden Hauptwohnsitze auf Basis des Zentralen Melderegisters zur Bevölkerungsermittlung herangezogen.
Wien erlebte bereits ab Ende des 18. Jahrhunderst einen regen Bevölkerungszustrom, doch vervielfachte sich die Zahl der Zuwanderer ab Mitte des 19. Jahrhunderts, als Wien allein zwischen 1857 und 1869 rund 218.000 neue Einwohner bekam. In den nächsten elf Jahren wuchs die Bevölkerungszahl um über 261.000 Personen, von denen rund ein Drittel auf den Geburtenüberschuss und zwei Drittel auf die Zuwanderung zurückzuführen waren. Von 1880 bis 1890 kamen mit 267.000 ähnlich viele neue Einwohner hinzu, wobei das Verhältnis zwischen Zuwanderung und Geburtenüberschuss (40%) sich allmählich anglich. In den nächsten zehn Jahren, von 1890 bis 1900, stieg die Einwohnerzahl sogar um 339.000 Personen. Knapp 49% davon waren nun auf den Geburtenüberschuss zurückzuführen. Grund hierfür waren die einsetzende Industrialisierung und die bedeutende Stellung Wiens als Kaiserstadt (Hauptstadt) des Vielvölkerstaates Österreich-Ungarn. Rund 2,1 Millionen bevölkerten Wien kurz vor Ausbruch des „großen Krieges” (Erster Weltkrieg). Mit der Auflösung des Habsburger Reiches verlor Wien auch an Bedeutung für Zuwanderer. Der Krieg kostete zigtausenden Soldaten aus Wien ihr Leben. Tausende, einst zugewanderte Menschen, kehrten in ihre Heimatländer bzw. ehemaligen Kronländer zurück.
Die Jahre als Hauptstadt eines Vielvölkerstaates haben Wien nachhaltig geprägt. Nach wie vor ist die Stadt ein Schmelztiegel von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Religion. Allerdings sind die Nachfahren der ehemals Zugewanderten heute assimiliert und nur die slawischen oder ungarischen Nachnamen sind erhalten geblieben. Namen wie Nowak, Dolezal, Navratil, Wewerka, usw., werden längst zusammen mit einheimischen deutschen Namen, wie Hofbauer, Maier, Haider, usw. als typisch Wienerisch empfunden. Die Namensträger gehören inzwischen zu den Ur-Wienern, den alteingesessenen Einwohnern der Stadt, die noch den Wiener Dialekt verwenden, der sich aus vielen alt- und mittelhochdeutschen sowie jiddischen Begriffen zusammensetzt, aber von den jüngeren Generationen immer seltener verwendet und verstanden wird. Neben dem ursprünglichen Wiener Dialekt wird zunehmend seit Ende des 20. Jahrhunderts auch eine gehobene Wiener Mundart gesprochen.
Nach dem 1.Weltkrieg hatte Wien rund 200.000 Einwohner weniger als zuvor. In den Zwischenkriegsjahren wanderten etwa 104.000 Personen in die Stadt; das Geburtendefizit von 87.000 Menschen zwischen 1923 und 1934 wurde ausgeglichen. Im Jahr 1934 zählte Wien bereits wieder 1.935.881 Einwohner. Mit dem Aufkommen des Nationalsozialismus und nur 5 Jahre später hatte Wien ganze 165.000 Personen weniger an Einwohnern. Die Stadt gehörte nunmehr zum großdeutschen Reich des NS-Diktators Hitler. Viele Menschen waren inzwischen fortgezogen oder wurden in der Folgezeit Opfer politischer, ethnischer oder religiöser Verfolgung und Deportationen. Vom einst blühenden jüdischen Leben, vor allem im zweiten Wiener Gemeindebezirk Leopoldstadt, blieb nach Kriegsende nicht viel übrig.
Nach Kriegsende war die Wiener Bevölkerung auf 1.616.125 Menschen gesunken. Viele Wiener waren als Soldaten gefallen oder kehrten aus der Kriegsgefangenschaft nicht wieder zurück. Die Stadt war zu einem Fünftel zerstört und von fremden Soldaten besetzt. Die Einwohnerzahl sank bis 1987 auf 1.484.885 Personen; der tiefste Einwohnerstand seit 1890; seither steigt die Einwohnerzahl wieder. Verantwortlich dafür ist weniger der geringe Geburtenüberschuss Wiens, sonderen eher die Zuwanderung, vor allem ausländischer Personen. In den 1990er-Jahren kamen viele Flüchtlinge aus Jugoslawien und der Türkei nach Wien; insbesondere viele Türken und Kurden ließen sich in Wien nieder. Von 1987 bis 1994 wanderten 61.000 Menschen in die Stadt. Nachdem von 1994 bis 1998 die Einwohnerzahl wieder leicht um 5.000 bis 6.000 zurückgegangen war, erhöhte sich die Zahl der Einwohner ab 1998 bis Ende 2005 um rund 85.000 Zugezogene.
Ende 2005 lebten in Wien rd. 1,63 Millionen Menschen. Nach der letzten Volkszählung 2001 gab es nur 1,55 Millionen Wiener, davon waren 23,63% nicht in Österreich geboren. 16,02% der Wiener Wohnbevölkerung sind keine österreichischen Staatsbürger. Etwa 48.000 Menschen türkischer Herkunft und rund 120.000 Personen aus den ehemals jugoslawischen Ländern Kroatien, Bosnien, Serbien und Slowenien stellen in Wien mit Abstand die größten Volksgruppen (50%) unter der ausländischen Bevölkerung, sowohl nach Staatsbürgerschaft als auch nach Geburtsland. Weitere Herkunftsregionen sind die ehemaligen Ostblock-Länder, hier vor allem Polen (ca. 25.000) und Tschechien (ca. 21.000), sowie Ungarn (ca. 12.000) und Rumänien (ca. 10.000). Außerdem leben in Wien rund 26.000 Deutsche, 4.000 Italiener, 3.000 US-Amerikaner, 2.500 Schweizer Bürger und etwa 12.000 Menschen aus Ländern sonstiger EU-Länder.
Seit 2000 wächst Wien um etwa 15.000 Einwohner pro Jahr. Laut Statistik Austria (Okt. 2005) wird Wien im Jahr 2045 wieder die 2-Millionen-Grenze überschreiten. Verantwortlich hierfür ist der stetige Zuzug und die steigenden Geburtenzahlen, insbesondere von Menschen ausländischer Herkunft.
Wanderungsbewegung in den „Speckgürtel“
Seit den 50er-Jahren machen sich mehrere Siedlungstrends in der Agglomeration Wien bemerkbar. Einerseits war fast die gesamte Region von großen Geburtendefiziten geplagt, andererseits konnte großer Zuzug von Außen Wien und seine Umlandgemeinden in den meisten Fällen vor einem Rückgang schützen. In vielen Vororten machte sich bereits auch ein regelrechter Bauboom durch Zuwanderer bemerkbar. Mit der Entwicklung großer Gewerbegebiete südlich von Wien wurde der Zuzug weiter angekurbelt, aber auch aus Wien selbst zogen in den letzten Jahrzehnten immer mehr Personen in die Grünlagen in den Randbezirken Wiens, zusehends aber auch in die Umlandsiedlungen der Stadt. Es entwickelte sich ein so genannter „Speckgürtel“ um die Bundeshauptstadt, welcher eine kontinuierlich steigende Anzahl von Personen aus anderen Teilen des Bundeslands Niederösterreich, wie zum Beispiel den an Bevölkerungsschwund leidenden Bezirken Waidhofen an der Thaya, Zwettl und Gmünd anzieht, und teilweise auch aus Wien abzieht.
Grund ist einerseits die schwierigere Arbeitsplatzsituation in den nördlichen Bezirken Niederösterreichs und andererseits das Bedürfnis vieler Menschen, vor allem von Familien, über ein Haus oder eine Wohnung in ruhiger Grünlage zu verfügen. Dieser Trend hat sich ab den 80er-Jahren vielerorts noch verstärkt, begünstigt durch immer kürzere Pendelzeiten auf Straße und Schiene.
Im Wesentlichen beschränkte sich die Wanderungsbewegung im Wiener Umland daher bisher auf die Gemeinden entlang großer Verkehrsachsen wie der West- und Südbahn sowie den Autobahnen West- (A1), Süd- (A2), Ost- (A4) und Donauuferautobahn (A22). Künftig wird sich mit der besseren Erschließung des Norden und Osten Wiens durch Eisen- und Autobahnprojekte - die Nordautobahn (A5) soll 2009 eröffnet werden - auch dort eine dichtere Besiedelung ergeben. Das statistische Amt der niederösterreichischen Landesregierung prognostiziert für zahlreiche Gemeinden des Bezirks Wien-Umgebung zwischen 2005 und 2010 einen Zuwachs von 5 % (Schwechat, Klosterneuburg, Gerasdorf, Purkersdorf), 4,9 % (Tulln, Baden) oder 5,5 % (Korneuburg). Auch für die an der künftigen Nordautobahn gelegenen Bezirke Gänserndorf, Mistelbach und Hollabrunn wird von stärkerem Wachstum ausgegangen.
Durch diese Siedlungsbewegungen der letzten Jahrzehnte, die auch weiterhin andauern, ergaben sich an fast sämtlichen Stadteinfahrten Wiens große Probleme mit der Bewältigung des Pendelverkehrs, da viele der in den Speckgürtel gezogenen Personen trotz hohem Arbeitsplatzangebot im Gewerbegebiet südlich von Wien über einen Arbeitsplatz in Wien verfügen (siehe hierzu auch die Spalte „Pendl. n. Wien“ in der untenstehenden Tabelle).
Die Bevölkerungsentwicklung in den Wiener Umlandgemeinden war in den letzten Jahrzehnten meist durch stagnierendes oder rückläufiges Geburtendefizit, sowie kontinuierliche oder ansteigende Zuwanderungsraten geprägt. Die Einwohnerzahl begann nach Ende des Zweiten Weltkriegs in den meisten Wiener Umlandgemeinden rasch und kontinuierlich zu steigen. Nur in wenigen, so zum Beispiel Schwechat, bewirkte das hohe Geburtendefizit bis in die 70er-, 1980er-Jahre eine Stagnation der Bevölkerungszahl, oder ein nur abgeschwächtes Wachstum.
Nebenstehende Tabelle stellt den Bevölkerungszuwachs seit 1951 dem seit 1981 in Relation. Für den Zeitraum 1981 bis 2001 wird zudem die Wanderungsbilanz und die Geburtenbilanz angegeben. Dadurch wird erkennbar dass in vielen Gemeinden ein großer Teil des Bevölkerungszuwachses seit den 1980er-Jahren statt gefunden hat, und alleine der starken Zuwanderung, die zum Teil auch aus Wien stammt, zu verdanken ist. So erkennt man zum Beispiel an der niedrigeren Wachstumsrate von 1951 bis 2001, dass Klosterneuburg von 1951 bis 1981 einen Bevölkerungsrückgang erlebt hatte, und erst seit 1981 wieder an Einwohnern zulegt, oder dass Maria Enzersdorf im Vergleich zu 1951 zwar doppelt so viele Einwohner hat, aber seit 1981 wieder 10 % der Einwohner verloren hat, was eine seltene Ausnahme für Wiener Umlandgemeinden ist.
Auffällig ist auch, dass Klosterneuburg, Mödling - aber auch Pressbaum - ein im Vergleich zur eigenen Einwohnerzahl und zu anderen Gemeinden ein sehr hohes Geburtendefizit aufweisen, was auf einen höheren Altersdurchschnitt mit wenigen Jungfamilien hinweisen kann. Einen besonderen Ausnahmefall im Vergleich zu anderen Umlandgemeinden stellt auch Wiener Neudorf dar. Dieses hatte als einzige Gemeinde in der Umgebung Wiens zwischen 1981 und 2001 gleichzeitig einen hohen Geburtenüberschuss und eine Abwanderung zu verzeichnen. Außerdem pendelt mit 38,8 % der zweitniedrigste Anteil an den Erwerbstätigen Wiener Neudorfs zum Arbeiten nach Wien, wie in der Spalte rechts außen zu erkennen ist. Generell ist der Anteil der nach-Wien-pendelnden in den südlichen Vorstädten (z.B. Brunn am Gebirge, Wiener Neudorf) geringer als in den westlichen und nördlichen (z.B. Gerasdorf, Purkersdorf), was natürlich an den zahlreichen Arbeitsplätzen südlich von Wien liegt.
Bevölkerungszuwachs, Wanderungs- und Geburtenbilanz in den Wiener Umlandgemeinden: Reihung nach Bevölkerungszuwachs seit 1981 | |||||||
Entf. in km |
Gemeinde | Bev.-Zuw. 1981 bis 2001 |
Bev. 2001 |
Bev.-Zuw. 1951 bis 2001 |
Wandr.bil. seit 1981 |
Geb.bil. seit 1981 |
Pendl. n. Wien |
---|---|---|---|---|---|---|---|
30,0 | Gänserndorf | + 61 % | 7.928 | + 130 % | + 3.031 | - 19 | 50,7 % |
12,0 | Gerasdorf | + 56 % | 8.231 | + 137 % | + 3.068 | - 116 | 73,0 % |
14,5 | Biedermannsdorf | + 56 % | 2.904 | + 153 % | + 698 | + 347 | 47,1 % |
14,5 | Purkersdorf | + 51 % | 7.762 | + 48 % | + 2.359 | + 256 | 64,9 % |
15,5 | Gablitz | + 48 % | 4.393 | + 113 % | + 1.722 | - 291 | 64,8 % |
15,5 | Laxenburg | + 47 % | 2.736 | + 134 % | + 1.019 | - 144 | 43,3 % |
18,0 | Breitenfurt | + 46 % | 5.323 | + 228 % | + 1.961 | - 279 | 61,9 % |
14,5 | Groß-Enzersdorf | + 42 % | 8.128 | + 66 % | + 2.170 | + 227 | 63,1 % |
24,5 | Strasshof an der Nordbahn | + 41 % | 6.993 | + 59 % | + 2.136 | - 116 | 65,1 % |
17,5 | Guntramsdorf | + 38 % | 8.421 | + 55 % | + 2.325 | + 6 | 35,9 % |
18,0 | Deutsch-Wagram | + 36 % | 6.808 | + 70 % | + 1.646 | + 141 | 62,8 % |
12,5 | Bisamberg | + 36 % | 4.001 | + 124 % | + 1.029 | + 38 | 58,6 % |
11,0 | Langenzersdorf | + 35 % | 7.261 | + 54 % | + 2.031 | - 158 | 68,1 % |
10,0 | Vösendorf | + 32 % | 4.899 | + 44 % | + 1.454 | - 258 | 54,6 % |
23,0 | Wolkersdorf | + 22 % | 6.993 | + 35 % | + 1.319 | - 190 | 51,2 % |
14,5 | Korneuburg | + 21 % | 11.032 | + 40 % | + 2.188 | - 268 | 47,8 % |
21,0 | Pressbaum | + 19 % | 5.834 | + 33 % | + 1.712 | - 777 | 57,4 % |
14,5 | Brunn am Gebirge | + 18 % | 9.422 | + 60 % | + 1.714 | - 267 | 48,1 % |
16,5 | Kaltenleutgeben | + 17 % | 2.998 | + 130 % | + 367 | + 79 | 57,9 % |
14,5 | Himberg | + 9 % | 5.423 | + 40 % | + 1.048 | - 606 | 44,2 % |
11,5 | Klosterneuburg | + 8 % | 24.797 | + 6 % | + 5.955 | - 4.133 | 57,9 % |
15,5 | Mödling | + 6 % | 20.405 | + 18 % | + 3.337 | - 2.208 | 40,5 % |
15,0 | Wiener Neudorf | + 6 % | 8.428 | + 217 % | - 164 | + 659 | 38,8 % |
13,0 | Perchtoldsdorf | + 4 % | 13.998 | + 26 % | + 1.538 | - 991 | 57,5 % |
11,0 | Schwechat | + 3 % | 15.456 | + 15 % | + 880 | - 428 | 46,2 % |
17,5 | Hinterbrühl | + 1 % | 4.020 | + 25 % | + 451 | - 420 | 42,2 % |
15,0 | Maria Enzersdorf | - 10 % | 8.202 | + 103 % | - 610 | - 336 | 46,6 % |
Legende: Entf. in km = Luftlinie Entfernung zum Zentrum Wiens in Kilometern, Bev.-Zuw. = Bevölkerungszuwachs, Geb.bil. = Geburtenbilanz, Wandr.bil. = Wanderungsbilanz; Pendl. = Anteil der Auspendler nach Wien an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen
Neben dem Speckgürtel entlang der West- und Südbahn sowie den Autobahnen West- (A1), Süd- (A2), Ost- (A4) und Donauuferautobahn (A22) wird sich künftig mit der besseren Erschließung des Norden und Osten Wiens durch Eisen- und Autobahnprojekte - die Nordautobahn (A5) soll 2009 eröffnet werden - auch dort eine dichtere Besiedelung ergeben.
Religionen
Die Stadt ist Sitz der römisch-katholischen Erzdiözese Wien; Erzbischof ist Christoph Kardinal Schönborn. Die römisch-katholische Gemeinde ist die größte Glaubensgemeinschft Wiens, verliert jedoch stetig an Mitgliedern. Heute gehören nur 49 % der römisch-katholischen Kirche an, 1961 noch 82%. Der evangelisch-lutherische Bischof von Österreich, der seinen Sitz in Wien hat, ist Herwig Sturm. Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Wien ist Ariel Muzicant, Oberrabiner Paul Chaim Eisenberg. Außerdem hat der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich, Anas Schakfeh, hier seinen Sitz. Die jüdische Gemeinde Wiens besteht aus rund 7.000 Gläubigen. Die einzige Synagoge, die die Reichskristallnacht von 1938 überstanden hat, ist der Stadttempel im 1. Bezirk.
Die Religionszugehörigkeit der Wiener Wohnbevölkerung setzt sich laut Volkszählung 2001 wie folgt zusammen:
römisch-katholisch: | 49,2 % |
ohne Bekenntnis: | 25,6 % |
islamisch: | 7,8 % |
orthodox: | 6,0 % |
evangelisch: | 4,7 % |
jüdisch: | 0,5 % |
altkatholisch: | 0,5 % |
Sonstige bzw. keine Angabe: | 5,7 % |
siehe auch: Juden in Wien
Söhne und Töchter der Stadt
siehe auch: Liste der Wiener Persönlichkeiten, Liste der Ehrenbürger von Wien
Kultur
Von internationaler Bedeutung ist vor allem das Wiener Musikschaffen. In kaum einer Stadt haben so viele bekannte Komponisten gewirkt. Der Wiener Walzer, die Wiener Sängerknaben, musikalische Großveranstaltungen, wie das Neujahrskonzert oder der Wiener Opernball, sowie die Opern- und Theatergebäude, sind weltweit bekannt. Berühmt ist Wien auch wegen seiner Küche und der Kaffeehauskultur. Zudem sind Leistungen in den medizinischen Bereichen und der Psychotherapie (Sigmund Freud) weltweit anerkannt.
Theater & Oper
Kunst und Kultur können in Wien im Bereich von Theater, Oper oder auch Bildender Kunst auf eine sehr lange Tradition zurückblicken.
Neben dem Burgtheater, das zusammen mit seiner Zweitbühne, dem Akademietheater, als eines der wichtigsten Schauspielhäuser der Welt gilt, bieten auch noch das Volkstheater sowie das Theater in der Josefstadt Kunstgenuss. Daneben gibt es noch eine Vielzahl kleinerer Bühnen, die den Großen in puncto Qualität zuweilen um nichts nachstehen und sich oft moderneren, experimentellen Stücken oder dem Kabarett und der Kleinkunst verschrieben haben.
Auch Opernfreunde kommen in Wien auf ihre Kosten: Die Staatsoper und die Volksoper bieten für jeden Geschmack etwas, wobei sich letztere besonders der typisch wienerischen Operette, aber auch dem klassischen Musical verpflichtet fühlt.
Konzerte mit klassischer Musik finden unter anderem im Wiener Musikverein (mit dem berühmten goldenen Saal) und im Wiener Konzerthaus statt.
Das Theater an der Wien glänzte in den letzten Jahren mit Musical-Uraufführungen. Mit Abstand am erfolgreichsten war das Musical Elisabeth, das danach in der ganzen Welt in mehreren Sprachen aufgeführt wurde. Das Haus, in dem Beethovens Oper Fidelio uraufgeführt wurde, ist seit 2006 aber wieder ausschließlich Opernhaus.
Mit dem Haus der Musik hat Wien seit 2000 auch ein Klangmuseum für Kinder und Erwachsene.
Das Marionettentheater Schloss Schönbrunn pflegt das kunstvolle Spiel mit kostbaren Marionetten in Opern und Theaterstücken für Erwachsene und Kinder.
siehe auch:
- Carltheater, Etablissement Ronacher, Kulisse Wien, Leopoldstädter Theater, Raimund Theater, Simpl, Theater am Kärntnertor, Theater an der Wien, Wiener Metropol, Wiener Theaterreform, Kabelwerk Wien-Meidling, Kategorie
Museen
In der Hofburg sind das Sisi-Museum, die Kaiserappartements und die Hofsilber- und Tafelkammer zu besichtigen, gleich gegenüber der Hofburg befinden sich das Kunsthistorische Museum, das über eine Vielzahl von Gemälden alter Meister verfügt, und das Naturhistorische Museum.
Daran schließt das Museumsquartier an, ein in den 90er Jahren in den ehemaligen k. u. k. Hofstallungen errichteter Museumskomplex. Dieser beherbergt das Museum moderner Kunst -- Stiftung Ludwig, das Leopold-Museum, das hauptsächlich Werke des Wiener Secessionismus, der Wiener Moderne und des österreichischen Expressionismus zeigt, mehrere Hallen mit wechselnden Ausstellungen sowie das Tanzquartier Wien. Das Palais Liechtenstein zeigt eine der weltweit größten privaten Kunstsammlungen.
Darüber hinaus gibt es noch eine Vielzahl anderer Museen, vom Heeresgeschichtlichen Museum über das Technische Museum bis hin zum Wiener Uhrenmuseum und zum Bestattungsmuseum. Nicht zu vergessen sind die Wiener Bezirksmuseen, die einen Einblick in die Geschichte des jeweiligen Bezirks geben.
Architektur
siehe auch: Liste der höchsten Bauwerke in Wien
In Wien finden sich Bauwerke aller Stil-Epochen der Architektur, von der romanischen Ruprechtskirche über den gotischen Stephansdom, die barocke Karlskirche, die hochbarocke Jesuitenkirche und die Bauten des Klassizismus bis zur Moderne. Der Jugendstil hat ebenfalls seine Spuren in Wien hinterlassen: Die Secession, die Stadtbahnstation Karlsplatz und die Kirche am Steinhof von Otto Wagner zählen zu den weltweit bekanntesten Bauten dieser Epoche.
Eine der beliebtesten Touristenattraktionen stellt das Hundertwasserhaus von Friedensreich Hundertwasser dar, das als Gegenmodell zur nüchternen modernen Architektur gedacht ist. Ebenfalls von Hundertwasser gestaltet wurde die Müllverbrennungsanlage Spittelau im Norden Wiens. Ein weiteres Beispiel außergewöhnlicher Architektur ist die Wotrubakirche (Kirche Zur Heiligsten Dreifaltigkeit) des Bildhauers Fritz Wotruba.
Eine Reihe von Stadtteilen wurden seit den 90er Jahren neu erschlossen. Umfangreiche Bauvorhaben wurden rund um die Donau City (nördlich der Donau) und am Wienerberg (im Süden von Wien) umgesetzt. Der 202 m hohe Millennium Tower am Handelskai ist seit 1999 das bisher höchste in Wien gebaute Hochhaus und Zeichen einer architektonischen Wende in Wien hin zu mehr Selbstbewusstsein, aber auch Konformität. In den letzten Jahren vollzieht die Stadt vermehrt eine Kombination aus moderner Architektur mit alten Gebäuden und Wohnbau, wie unter anderem die Revitalisierung der Gasometer 2001, welche weltweites mediales Interesse auf sich zog. Auffällig im Stadtbild sind auch die Wiener Flaktürme und die Wiener Hochquellenwasserleitung.
Wien hat im Vergleich zu anderen Metropolen eine statistisch geringe Anzahl von Hochhäusern. Derzeit gibt es um die 100 Bauwerke über 40 Meter Höhe (Stand: Anfang 2006). Die Stadtverwaltung setzt hier auf Qualität vor Quantität, mit dem Ziel, die Naturräume Wiens und die als Weltkulturerbe anerkannten historischen städtebaulichen Elemente zu erhalten. Deshalb gelten in Wien sehr strenge Richtlinien für die Planung, Genehmigung und den Bau von Hochhäusern. Gemäß Stadtplanung sind weite Teile Wiens, insbesondere in den inneren Bezirken, Ausschlusszonen, in denen keine Hochhäuser errichtet werden dürfen [2]. Nur rund 26 Prozent der Gesamtfläche Wiens kommen somit überhaupt für die Hochhausplanung infrage. Auch dort müssen die Bauwerke dem städtebaulichen Leitbild entsprechen, eine Reihe von Auflagen erfüllen und dürfen keine bedeutenden Sichtachsen beeinträchtigen. Deshalb entstehen neue Hochhäuser vorrangig in äußeren Bezirken, wo noch mehr Gestaltungsspielraum vorhanden ist und weniger städtebauliche Besonderheiten berücksichtigt werden müssen.
Esskultur
Kulinarisches
Hauptartikel: Wiener Küche
Die traditionelle Wiener Küche ist geprägt von den früheren Einflüssen der Zuwanderer aus den anderen Regionen und Ländern der k.u.k.-Monarchie. Bedingt durch die Lage der Stadt nahe den Grenzen zu Ungarn und dem früheren Böhmen, finden sich vor allem Speisen aus diesen Ländern auf den Speisekarten. So stammt das Gulasch mit seinen Wiener Varianten – dem Wiener-, Fiaker- und dem Zigeuner-Gulasch – aus Ungarn. Aus Böhmen kamen vor allem die Mehlspeisen, wie verschiedene Strudel, Golatschen und Palatschinken; aber auch die Knödel, die zum Schweinebraten serviert werden.
Immer noch sehr beliebt ist das Wiener Schnitzel, das eigentlich aus Mailand stammt. Dabei handelt es sich um ein paniertes Kalbsschnitzel, das in praktisch jedem Lokal mit Wiener Küche angeboten wird. Als Beilage wird üblicherweise Erdäpfelsalat gereicht. Daneben gibt es als billigere Variante auch das Schweinsschnitzel Wiener-Art. Zu den Feinheiten auf dem Speiseplan gehört der Tafelspitz mit geriebenem Kren (vermischt mit Äpfeln oder Semmeln), kleinen gekochten Salzkartoffeln und oft auch Spinat. Neben der traditionellen Wiener Küche finden sich auf den Speisekarten auch Gerichte aus den Bundesländern, wie Salzburger Nockerln, Tiroler Gröstl oder Kärntner Kasnocken (Käsenocken).
Zum Stadtbild Wiens gehören in belebten Gegenden die Würstelbuden, an denen verschiedene heiße Würstel als Imbiss zu kaufen sind. Neben den Frankfurtern, die außerhalb Österreichs meist als Wiener bekannt sind, zählen die Burenwurst ("Bur'n'heit'l"=Burenhaut, auch "Haaße"=Heiße) und die Käsekrainer ("Eitrige") zu den beliebtesten Sorten. Auf Wunsch werden sie mit Essiggurken, eingelegten Pfefferoni, süßem oder scharfem Senf und einer Schnitte Brot oder einer Semmel als Beilage gereicht. Zum Standardsortiment jeder Würstelbude gehört auch der Leberkäse. Alternativ zum Hot Dog wird oft auch der Bosner angeboten, der mit einer Bratwurst gefüllt ist.
Im Winter kann man an belebten Straßenecken bei den Maronibratern, kleinen Ständen mit einem Bratofen, gebratene Maroni, gebratene Erdäpfel, Kartoffelpuffer und manchmal auch geröstete Mandeln kaufen.
Der größte und vielseitigste Markt mit festen Ständen ist der Naschmarkt, wo man Obst, Gemüse, Gewürze, Fisch, Fleisch und vieles mehr aus aller Welt kaufen kann. In der Innenstadt gibt es eine Reihe von Spezialitätengeschäften, wie z.B. Julius Meinl.
In den vergangenen Jahrzehnten fanden auch in Wien italienische Restaurants bzw. Pizzerias und China-Restaurants ein breites Publikum. In den letzten Jahren kamen aus der asiatischen Küche zuerst japanische und indische und schließlich auch thailändische und vietnamesische Restaurants dazu. Daneben gibt es eine Vielzahl von Gastronomiebetrieben mit Speisen aus aller Welt, vom Balkan über Griechenland und die Levante bis zu den Küchen Afrikas oder Südamerikas. Die Würstelbuden erhielten Konkurrenz durch internationale Fast-Food-Franchiser und Kebab-Läden.
Heurigenkultur
Wien ist weltweit eine der wenigen Metropolen mit eigenem Weinanbaugebiet. Dieser Wein wird in Wien in kleinen Lokalen (Heurigen) ausgeschenkt, die sich vor allem in den Weinbaugebieten Döblings (Grinzing, Neustift am Walde, Nußdorf, Salmannsdorf, Sievering), Floridsdorfs (Stammersdorf, Strebersdorf) und Oberlaa konzentrieren. Der Wein wird oftmals auch als Gespritzter getrunken. Neben dem Wein spielt das Bier die wichtigste Rolle. Hauptanbieter ist die einzige große Brauerei Wiens, die Ottakringer Brauerei. Daneben gibt es auch mehr als zehn kleine Gasthausbrauereien.
Wiener Kaffeehaus
Eine weitere Besonderheit der Wiener Kultur stellt das Wiener Kaffeehaus dar, in dem neben einer Vielzahl von Kaffeespezialitäten auch kleine Speisen serviert werden. Viele Besucher nutzen die Möglichkeit, während ihres Besuchs stundenlang, die meist reichlich vorhandenen, Zeitungen zu lesen. Neben vielen neueren chromblitzenden, Espresso genannten Kaffeebars italienischen Stils, existieren noch viele „echte“ Wiener Kaffeehäuser, die in Angebot, Ausstattung und Stil den ursprünglichen Charme dieser Institution bewahrt haben. Übrigens gelten Armenier als die eigentlichen Gründer der Wiener Kaffeehauskultur.
Kino und Film
- Siehe dazu auch Kino und Film in Österreich und Österreichische Filmgeschichte
Noch bevor am 20. März 1896 in der Wiener Lehr- und Versuchsanstalt für Fotografie und Reproduktionsverfahren die erste belegte öffentliche Kinovorführung mit dem Lumière'schen Kinematographen vor geladenem Publikum statt fand, soll in Josefine Kirbes' Schaubude im Wiener Prater die erste Präsentation von „Lebenden Bildern“ stattgefunden haben. Wien markierte damals den Beginn der Österreichischen Filmgeschichte - es entstanden die ersten Zelt- und später die ersten festen Kinos. Zentren waren dabei die Innere Stadt (z. B. das Homes-Fey-Kino am Kohlmarkt), der Wurstelprater mit dem Münstedt Kino Palast, dem Lustspieltheater (mit bis zu 1000 Besuchern eines der größten) und anderen, sowie die Mariahilfer Straße in Wien-Mariahilf.
Ab 1906 wurden in Wien erste Kurzfilme produziert, wobei die zahlreichen französischen Filmschaffenden damals auch in Wien noch die Überzahl im Verglich zu den heimischen Aktiven stellten. Ab 1910 setzte mit Gründung der Wiener Kunstfilm-Industrie die österreichische Stummfilmproduktion ein. Es folgte 1912 die Sascha-Filmfabrik des böhmischen Grafen Alexander Kolowrat-Krakowsky im 20. Gemeindebezirk Liesing. Im Ersten Weltkrieg entstanden neben zahlreichen Propagandaproduktionen auch die ersten (Kriegs-)Wochenschauen. 1918 wurden landesweit 100 Filme produziert - der Löwenanteil davon in Wien. In den folgenden Jahren erreichte die Filmproduktion auch ihren Höhepunkt. Spitzenjahr war 1920 mit 142 Produktionen. 1923 eröffnete die Vita-Film die „Rosenhügel-Filmateliers“, die noch wesentlich größer und moderner als die Sascha-Film-Studios in Sievering waren. Über ein dutzend weitere Filmproduktionsgesellschaften produzierten damals regelmäßig Filme. Wien war als Sitz von Filmgesellschaften und Produktionsort von Beginn an für fast jeden österreichischen Film verantwortlich und zeitweise auch europaweit von Bedeutung. Unumstrittene Hauptstadt der deutschsprachigen Filmproduktion war aber seit je her Berlin, welches in den 1920er-Jahren auch zur „Filmhauptstadt Europas“ avancierte.
Mit Sodom und Gomorrha wurde 1923 am Laaer Berg ein Film gedreht, der wegen seiner aufwändigen Szenen, bei denen sogar Darsteller ums Leben kamen, für Aufsehen sorgte. Im auch für Filmproduzenten äußerst beliebten Prater wurden nach während den unterdrückenden Zuständen im Ständestaat mehr Filme als je zuvor produziert. Die Umstellung von Stumm- auf Tonfilm führt ab 1929 zu Demonstrationen der bis dahin eingesetzten Kinomusiker und zum Untergang zahlreicher Grätzlkinos, die sich die Umbaukosten nicht leisten konnten. Dennoch stieg die Zahl der Wiener Kinos weiter an, auf 222 im Jahr 1939, als die Nationalsozialisten bereits sämtliche Kinos mit jüdischgläubigen Besitzern „arisiert“ hatten. Mit der schrittweisen Enteignung der Sascha-Film ab 1935 entstand aus dieser 1938 die Wien-Film, die mittels der Cautio Treuhandgesellschaft der Reichsfilmkammer unterstand, und Wien neben Berlin und München zur Hauptproduktionsstätte von Propagandafilmen werden ließ.
Bei der „Entnazifizierung“ durch die Alliierten im besetzten Nachkriegswien gingen zahlreiche Kinos unberechtigterweise in die Stadteigene Kinobetriebsanstalt (Kiba) über. Zugleich setzte mit Gründung neuer Filmgesellschaften, wie zum Beispiel der Belvedere-Film 1947, die Heimat- und Musikfilm-Produktion wieder an, um zu ihrem absoluten Höhepunkt in den 1950er- und 1960er-Jahren aufzusteigen. Mitten drin wieder viele Wiener Schauspieler, wie Hans Moser, Peter Alexander, Waltraud Haas, Romy Schneider, Hans Holt und Nadja Tiller - um nur ein paar zu nennen. Einer der bedeutendsten Regisseure zu dieser Zeit war Franz Antel - ebenfalls ein Wiener. 1948 wurde mit „Der dritte Mann“ ein mit internationalen Starschauspielern besetzter Spionagefilm abgedreht, der Wien weltweit einen Popularitätsschub verschaffte, und als Nebeneffekt dem Sieveringer Zitherspieler Anton Karas zu unverhoffter Bekanntheit verhalf.
Doch die 1960er-Jahre waren auch vom einsetzenden Kinosterben geprägt. Existierten 1953 noch über 200 Kinos in der Stadt, blieben 1983 lediglich 69 Kinos mit 96 Sälen über. Mit steigender Verbreitung von Multiplex-Kinos ab den 1980er-Jahren konnte zwar der Trend der sinkenden Kinoanzahl nicht gestoppt werden, doch stieg in den 1990ern die Anzahl der Säle auf 191 im Jahr 2001 wieder an. Wegen des nunmehrigen Überschussen und geringerer Auslastung sank die Zahl auf Kosten weiterer Kinos bereits 2002 wieder auf 166 ab. Das 1900 gegründete Erika-Kino galt bei seiner Schließung im Jahr 1999 als ältestes Kino der Welt.
Sonstige Kultur
Zwischen Michaeler- und Josefsplatz liegt die Spanische Hofreitschule. Hier sind die Reitkünste der Hohen Schule zu sehen. Im Bereich des österreichischen Volkstanzes ist der Wiener Kathreintanz die bedeutendste Veranstaltung. Das Wienerlied als eigene Musikgattung stand und steht auch heute noch in Wechselwirkung mit anderen Musikstilen.
Veranstaltungen
- Wiener Festwochen - ein jährliches Festival mit Theater-, Musik- und anderen kulturellen Produktionen an verschiedenen Orten in der ganzen Stadt.
- Viennale - Das Vienna International Film Festival findet seit 1960 jedes Jahr im Oktober statt.
- Donauinselfest - 1983 zum ersten Mal auf der Donauinsel ausgetragenes Musikfestival. Bei freiem Eintritt besuchen mittlerweile jeden Sommer rund drei Millionen Menschen die auf mehreren Bühnen veranstalteten Konzerte. Das Donauinselfest ist somit Europas größtes Open-Air-Festival mit freiem Eintritt.
- Wiener Opernball - Einer der gesellschaftlichen Höhepunkte im Wiener Fasching in der Wiener Oper.
- Life Ball - Die größte Aids-Benefiz-Veranstaltung in Europa. Er findet jährlich vor und im Rathaus statt.
- Regenbogenparade - Seit 1996 alljährliche Ende Juni auf der Wiener Ringstraße (seit 1997 gegen die Fahrtrichtung, als Zeichen für andersherum) veranstaltete LesBiSchwule-Parade. Die Parade, sie ist die österreichische Variante des Christopher Street Days, hat sich über die Jahre zum Wirtschaftsfaktor der Stadt entwickelt und wird mittlerweile international beworben. 2001 fand Europride mit mehr als 150.000 Teilnehmer/innen statt.
- Rathausplatz - Auf dem Rathausplatz - zwischen Rathaus und Burgtheater - werden in den Sommermonaten Opern- und Konzertfilme auf einer Großleinwand vorgeführt. Der Eintritt ist kostenlos. Auf diversen Ständen werden kulinarische Köstlichkeiten aus aller Welt angeboten. Der Rathausplatz verwandelt sich dann in einen Treffpunkt für Kulturliebhaber, kulinarische Forscher und Nachtschwärmer, die die einzigartige Atmosphäre auf diesem Platz genießen.
- Die Wiener Internationale Postwertzeichen-Ausstellung (WIPA) (engl. International Philatelic Exhibition in Vienna) ist ein philatelistisches Großereignis, das im Jahr 2000 erst zum vierten Male stattgefunden hat. Frühere WIPAs fanden in den Jahren 1933, 1965 und 1981 statt.
Infrastruktur
Stadtplanung
Der Wiener Stadtentwicklungsplan (kurz STEP) wird von MA 18 (Magistratsabteilung 18) erstellt und legt die Richtlinien für die Stadtentwicklung in den nächsten Jahren fest und trägt somit maßgeblich zur städtischen Infrastruktur bei. Der Stadtentwicklungsplan 2005 befasst sich mit dem Zielgebiet Waterfront, einem Gebiet vom Donaukanal über den Praterstern, Nordbahnhof, Handelskai bis zur Alten Donau.
Verkehrsverbindungen
34 % aller Wege werden in Wien mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückgelegt, das ist europäischer Spitzenwert. Weitere 30 % werden zu Fuß bewältigt, und nur 36 % der Wege mit dem eigenen Fahrzeug. Zwölf Donaubrücken verbinden das Stadtgebiet, das durch Donau und Donaukanal geteilt wird.
Wien hat ein großes Netz öffentlicher Verkehrsmittel. Es besteht aus den zur ÖBB gehörenden S-Bahn-Linien, der Badner Bahn und dem Netz der Wiener Linien (U-Bahn, Straßenbahn und Autobuslinien). Die öffentlichen Verkehrsmittel transportieren 750 Millionen Fahrgäste im Jahr.
Die Wiener Straßenbahn, „Bim“ genannt, existiert seit 1865, als die erste Pferdetramway ihren Fahrbetrieb aufnahm. Das Straßenbahnnetz wurde in den folgenden Jahrzehnten massiv ausgebaut und ist auch heute noch, nachdem mit dem zunehmenden Individualverkehr der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einige Linien zugunsten des Kfz-Verkehrs aufgelassen wurden, mit einer Netzlänge von 232 Kilometern eines der längsten Straßenbahnnetze der Welt. Wien hat mit 188 Kilometer Länge sogar das drittlängste innerstädtische Straßenbahnnetz der Welt, hinter Sankt Petersburg und Melbourne. Zusätzlich verkehrte seit 1898 die im Jugendstil errichtete Stadtbahn, der Autobusbetrieb wurde in Wien am 23. März 1907 aufgenommen. Diese brachte eine jahrzehntelange Diskussion über einen möglichen Sinn einer U-Bahn.
Die Wiener U-Bahn wurde 1976 eröffnet und bis heute ständig erweitert. Für den U-Bahn-Verkehr wurde auch die Strecke der Wiener Stadtbahn adaptiert. Das Wiener U-Bahn-Netz besteht zurzeit aus fünf U-Bahn-Linien, ist 61 Kilometer lang und hat 85 Stationen. Rund 500 Busse der Stadt verkehren heute auf 640 Kilometer Netzlänge auf den 45 Tages- und den 21 Nachtbuslinien, welche jährlich rund 120 Millionen Fahrgäste verzeichnen. Darüber hinaus fahren auch noch, vor allem in den Stadtrandzonen, private Busunternehmen in Tarifgemeinschaft mit den Wiener Linien. Gemeinsam mit den Bahn- und Buslinien im Umland bis etwa 60 Kilometer bildet das Wiener Verkehrsnetz den Verkehrsverbund Ostregion.
Seit Anfang/Mitte der 1990er versucht die Stadt Wien vermehrt, die Wiener Linien behinderten- und seniorenfreundlicher zu machen. Bereits im Jahre 1992 wurde die erste öffentliche Testfahrt mit einer Niederflurstraßenbahn des Typs ULF im Wiener Straßenbahnnetz durchgeführt. Seit Beginn des Serieneinsatzes 1996/97 werden immer mehr ULFs in das Wiener Straßenbahnnetz aufgenommen, wobei bei weitem aber nicht alle Linien mit ULFs ausgerüstet sind. Verantwortlich hierfür ist die Problematik, dass (noch) nicht alle Remisen der Wiener Linien ULF-gerecht ausgestattet sind. Im Moment sind drei Generationen von Straßenbahnen im Wiener Straßenbahnnetz im Einsatz. Neben Straßenbahnen wurde mittlerweile auch ein Großteil der Busflotte der Wiener Linien sowie die Züge der Linie U6 auf Niederflurbetrieb umgestellt.
Als Alternative zu den öffentlichen Verkehrsmitteln bietet im Zentrum von Wien das Citybike Mobilität mit dem Leihfahrrad. Nach der Registrierung via Internet oder direkt am Terminal bei einem der Standplätze kann mit der Maestro-Karte ein Fahrrad entliehen werden. Für eine Stunde ist die Benutzung kostenlos.
Eisenbahn, Flughafen und Schifffahrt
Historisch bedingt, alle Verkehrsverbindungen orientierten sich nach der Haupt- und Residenzstadt der österreichisch-ungarischen Monarchie, wurden in Wien gleich mehrere Kopfbahnhöfe errichtet. Alle größeren Bahnhöfe Wiens wurden jedoch im Zweiten Weltkrieg auf Grund ihrer strategischen Bedeutung zerstört oder zumindest schwer beschädigt. Die meisten wurden wieder aufgebaut und neu gestaltet. So wurde 1951 der alte Westbahnhof durch einen Neubau ersetzt, in den Jahren 1976 bis 1980 der Franz-Josefs-Bahnhof überbaut. Der Südbahnhof musste auf Grund eines fehlenden Ostbahnhofes auch dessen Aufgabe übernehmen. Der Nordbahnhof wurde nicht wieder aufgebaut, da durch den Zerfall der Donaumonarchie und den Eisernen Vorhang vor allem der internationale Personenverkehr auf der Nordbahn seine Bedeutung verloren hatte. Mit dem Bau des in Planung befindlichen Bahnhof Wien Europa Mitte soll die Stadt erstmals einen Hauptbahnhof erhalten.
Heute besitzt Wien drei große Kopfbahnhöfe:
- Wien Franz-Josefs-Bahnhof als Ausgangspunkt der Franz-Josefs-Bahn;
- Wien Südbahnhof (ehem. Südbahnhof u. Ostbahnhof) - Südbahn, Ostbahn, Pottendorfer Linie und Aspangbahn;
- Wien Westbahnhof als Ausgangspunkt der Westbahn
und mehrere Durchgangsbahnhöfe:
- Wien Hütteldorf an der Westbahn;
- Wien Heiligenstadt an der Franz-Josefs-Bahn;
- Wien Nord (Praterstern) an der Nordbahn
- Wien Meidling (Philadelphiabrücke) - Südbahn;
- Wien Mitte (Landstraße).
Daneben gibt es noch viele kleinere Bahnhöfe, die vor allem für den Personennahverkehr bedeutsam sind. Für den Inlandsverkehr sind der Franz-Josefs-Bahnhof sowie Wien-Nord und Wien-Mitte von Bedeutung. Über den West- Und Südbahnhof wird der Haupt- und Fernverkehr bewältigt. Der Flugreisende kann mit dem City Airport Train die Innenstadt von dem Flughafen Wien-Schwechat erreichen. Neben den hier gelisteten Bahnhöfen und Bahnen gibt es in Wien auch noch zwei sehr populäre Parkbahnen: die Liliputbahn Prater im Wiener Prater und die Donauparkbahn im Donaupark.
Südöstlich von Wien befindet sich der internationale Flughafen Wien-Schwechat. Im Jahr 2005 wurden über 230.900 Flugbewegungen abgewickelt; 15,86 Millionen Passagiere frequentierten den Flughafen. Der Flughafen ist die Homebase der Austrian Airlines Group. In letzter Zeit weichen Billigfluglinien auf den nahe gelegenen Flughafen in Bratislava aus; seit dem Jahr 2004 kooperiert der Flughafen Wien-Schwechat mit dem Flughafen Bratislava.
Durch den Rhein-Main-Donau-Kanal ist Wien durch eine Wasserstraße sowohl mit dem Hafen Rotterdam und den deutschen Industriegebieten als auch mit den Ländern Osteuropas bis zum Schwarzen Meer verbunden. Der geplante Donau-Oder-Kanal ist unvollendet geblieben. Die Personenschifffahrt auf der Donau hat fast nur mehr touristische Bedeutung, es gibt einen Tragflügelbootverkehr nach Pressburg und Budapest. Der Wiener Personenhafen liegt bei der Reichsbrücke; daneben gibt es Anlagestellen für Personenschiffe bei Nußdorf und am Donaukanal beim Schwedenplatz. Ab Juni 2006 wird der Schnellkatamaran "Twin City Liner" dreimal täglich die beiden Hauptstädte Wien und Pressburg über die Donau verbinden. In Wien wurde als Ein- und Ausstiegstelle der Schwedenplatz, Abgang Marienbrücke, gewählt. In Pressburg dient das denkmalgeschützte "Propellerhaus" als Stationsgebäude. Vorerst allerdings nur in der touristischen Hauptsaison von Juni bis Ende Oktober, ab 2007 von Mai bis Oktober. Wesentlich bedeutender ist der Frachthafen in der Freudenau. 2003 wurden im Wiener Hafen 9 Mio. Tonnen Güter (vor allem Mineralölprodukte, landwirtschaftliche Produkte und Baustoffe) umgeschlagen und dazu 1.550 Schiffe abgefertigt.
Straßenverbindungen
Wie die Bahnlinien verlassen auch die alten Fernstraßen (später Bundesstraßen) sternförmig die Stadt. Teilweise sind sie immer noch nach den Fernzielen benannt (Prager Straße B 3, Brünner Straße B 7, Triester Straße B 17).
Gleiches gilt auch für die Autobahnen: A1 Westautobahn, A2 Südautobahn, A4 Ostautobahn und A22 Donauuferautobahn verlassen die Stadt radial. Ursprünglich sollten die Autobahnen A1 bis A5 Wien sternenförmig entgegen dem Uhrzeigersinn beginnend mit der A1 verlassen und bis zur verworfenen A20 Gürtelautobahn führen, welche jedoch nie gebaut wurde.
Eine ringförmige Verbindung im Süden zwischen A2, A4 und A22 bildet die A23 Wiener Südosttangente, zu deren Entlastung die S1 Wiener Außenring Schnellstraße gebaut und am 28. April 2006 eröffnet worden ist. Diese soll östlich der Donau eine Fortsetzung in einem Autobahnring finden; die zur Verbindung notwendige Querung der Lobau und damit des Nationalparks Donau-Auen ist derzeit aus ökologischen Gründen umstritten. West- und Südautobahn sind durch die außerhalb des Wiener Stadtgebietes verlaufende A21, der Wiener Außenringautobahn miteinander verbunden. Die A5, die zukünftige Nordautobahn, soll eine zusätzliche Verbindung zwischen Drasenhofen an der tschechischen Grenze werden.
Innerstädtisch setzen sich die Bundesstraßen bis ins Stadtzentrum fort. Diese sind allesamt mit dem Gürtel, der großen Wiener Ringstraße, die die Innenstadtbezirke umschließt, verbunden. Dies macht diesen Bereich besonders staugefährdet und beeinträchtigt die Wohnqualität. Problemstellen sind des Weitern vor allem die Stadteinfahrten, insbesondere im Westen auf Grund des Wienerwaldes. Im Süden sind die Stauschwerpunkte vor allen auf der A2 und der A23 zu finden. Auf der A23 Wiener Südosttangente stockt der Verkehr im Berufsverkehr fast jeden Tag. Die Parkraumprobleme beschränken sich im Allgemeinen auf die Innenstadtbezirke, wobei hier nur Anrainer längerfristig parken können. Eine Möglichkeit für Besucher in Wien kostengünstig zu Parken ist das P+R Haus in Sankt Marx, das direkt an der A23 Wiener Südosttangente liegt.
Stadtversorgung
Hauptartikel: Wiener Wasserversorgung, Wiener Kanalisation
Wien wird seit 1873 durch die erste und seit 1910 zusätzlich durch die zweite Wiener Hochquellenwasserleitung mit Wasser aus dem Rax-Schneeberg-Gebiet und dem Hochschwab-Gebiet versorgt. Die Gebiete wurden 1965 zum Wasserschutzgebiet erklärt, betreut werden sie von der Forstverwaltung der Stadt Wien. Wasser aus einem Grundwasserwerk in der Lobau wird selten, etwa bei Wartungsarbeiten oder besonders hohem Wasserverbrauch, in bestimmten Bezirken dem Hochquellwasser beigemengt.
Sämtliche Abwässer werden durch die Wiener Kanalisation in die städtische Hauptkläranlage in Simmering geleitet, wobei bei Reinigungsarbeiten und Regen Abwasser in den Donaukanal bzw. die Donau überlaufen. Laut Auskunft der Stadt soll dieses Problem behoben werden, doch ist der Zeitpunkt noch ungewiss. Das Kanalisationssystem selbst gelangte durch den Film Der dritte Mann zu Berühmtheit.
Für die Stromleitungen Wiens ist die Wien-Energie zuständig, ein Tochterunternehmen der Wiener Stadtwerke, welche zur Gänze der Stadt Wien gehören. Der Strommarkt selbst ist liberalisiert, der Wettbewerb jedoch nur im Großkundenbereich ausgeprägt. Wien Energie ist der wichtigste Stromlieferant Wiens.
Bildung
In Wien gibt es 283 Volksschulen (davon sind 217 öffentliche Schulen), 120 Hauptschulen (davon 96 öffentliche), 46 Sonderschulen (40 öffentliche) und 95 Allgemeinbildende höhere Schulen (67 öffentliche). Weiters befinden sich in Wien 28 Berufsschulen (25 öffentlich), beispielsweise für Elektrotechnik, Gastgewerbe, oder Bürokaufleute, 22 technische und gewerbliche mittlere und höhere Schulen (11 öffentliche), wie für Textilindustrie oder Chemische Industrie, 21 wirtschaftsberufliche mittlere und höhere Schulen (8 öffentliche), beispielsweise HBLA für Mode und wirtschaftliche Berufe für Mode oder Tourismusschule und 16 kaufmännische mittlere und höhere Schulen (6 öffentliche).
Die Universität Wien ist zudem die älteste und größte Universität im deutschen Sprachraum. Sie wurde bereits 1365 als „Alma Mater Rudolphina“ gegründet und ist vor allem für ihre Medizinabteilung berühmt, die seit dem Jahre 2004 als eigenständige Universität unter dem Namen Medizinische Universität Wien existiert. 1692 wurde die Akademie der bildenden Künste Wien als Privatakademie des Hofkammermalers Peter Strudl gegründet; seit 1765 besteht die von Maria Theresia ins Leben gerufene Veterinärmedizinische Universität Wien. 1815 wurde die Technische Universität Wien als k.u.k. polytechnisches Institut gegründet; zwei Jahre später folgte die Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, die aus der Singschule des Antonio Salieri hervorging. Ebenfalls aus der Zeit des Kaiserreiches stammen die Universität für angewandte Kunst (1867 als Kunstgewerbeschule gegründet), die seit 1872 bestehende Universität für Bodenkultur Wien und die 1898 als k.u.k. Exportakademie gegründete Wirtschaftsuniversität Wien. Neben diesen Universitäten gibt es in Wien noch mehrere Privatuniversitäten wie die PEF Privatuniversität für Management, die Webster University Vienna und die Konservatorium Wien Privatuniversität sowie einige Fachhochschulen. Filmakademie Wien
Siehe auch: Schulsystem in Österreich
Wirtschaft
Innerhalb der EU gehört Wien zu den wohlhabendsten Regionen. Im Vergleich mit dem BIP der EU ausgedrückt in Kaufkraftstandards erreicht Wien einen Index von 170.9 (EU-25:100) (2003).[1] Die Stadt genießt international den guten Ruf der hohen Lebensqualität, niedriger Kriminalitätsraten und als „Sprungbrett in den Osten“, da die Stadt und ihre Unternehmen schon lange gute Beziehungen zu den MOEL pflegen und daher über reichlich Erfahrung verfügen. Dies wird darin sichtbar, dass viele internationale Konzerne ihre Osteuropa-Zentrale in Wien ansiedeln. Beispiele dafür sind u.a. Heineken, der internationale Baustoffkonzern Lafarge und die HypoVereinsbank.
Viele über Österreich hinaus bekannte Unternehmen wie z.B. Casinos Austria, OMV, Wienerberger, BAWAG und Erste Bank haben ihre Unternehmenszentrale in der Bundeshauptstadt.
Mit der Wiener Börse befindet sich auch Österreichs einzige Wertpapierbörse in Wien.
In Wien waren laut Volkszählung 2001 821.458 Personen in 87.691 Unternehmen beschäftigt. Der Bezirk mit den meisten Arbeitsplätzen ist der 1. Bezirk.
Im Jahr 2005 waren durchschnittlich 92.864 Wiener und Wienerinnen arbeitslos gemeldet. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 13,3% (Österreich Berechnung), 8,2% EU-Berechnung. Im vergleich zu den anderen 9 Bundesländern liegt Wien am letzten Platz. Österreich hat derzeit ca. 314.076 Arbeitslose, das entspricht einer Quote von 8,6% (Österreich Berechnung), 5,3 (EU-Berechnung).
Medien
Wien ist der Hauptsitz zahlreicher Medien jeglicher Gattung. Das größte Unternehmen dieser Art ist die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ORF - inklusive dem Sport- und Wettersender TW1 - mit Sitz am Küniglberg im 13. Gemeindebezirk und seinen Radioprogrammen Ö1, Ö2, Ö3 und FM4 mit Sitz in der Argentinierstraße im 4. Gemeindebezirk. International über Mittelwelle ausgestrahlt wird Radio 1476, besser bekannt als „Ö1 International“. Die Filmstudios des ORF, die gelegentlich auch für Fernsehsendungen (wie zum Beispiel die Reality-Show Taxi Orange) herangezogen werden, befinden sich am Rosenhügel im 23. Gemeindebezirk.
Weitere Fernsehanstalten mit Sitz in Wien sind der österreichweite Privatsender ATVplus und der erst seit 2004 österreichweit unverschlüsselt empfangbare alternative Musiksender gotv, der seine größte Reichweite daher nach wie vor in Wien erreicht. Seit Juni 2004 ist Puls TV empfangbar. Das Sendegebiet ist jedoch auf Wien begrenzt, doch produziert die im 7. Gemeindebezirk ansäßige Fernsehanstalt mehrere österreich-spezifische Sendungen, darunter die Nachrichtensendung „Austria Top News“, für ProSieben Austria. Ende 2005 startete unter dem Namen Okto ein nichtkommerzieller Fernsehsender für Wien.
Neben den ORF-Radiosendern existieren noch zahlreiche private Radiosender, von denen jedoch nur ein Teil auch außerhalb Wiens über weitere Studios verfügt, oder empfangbar ist. Diese fast ausschließlich auf Pop oder Oldies ausgerichteten Sender sind: „Radio Arabella“, „Antenne Wien“, „KroneHit“, „Radio Energy“, „88.6 - Wir spielen was wir wollen“, der Hörfunksender der Erzdiözese Wien „Radio Stephansdom“, und der nichtkommerzielle Radiosender „Orange 94,0“.
Auch die bedeutendsten österreichweiten Printmedien haben neben den lokalen Zeitungen ihren Hauptsitz in Wien. Was wöchentlich erscheinende Magazine betrifft ist die News Verlagsgruppe mit Sitz im 2. Gemeindebezirk am Donaukanal, zu der die wöchentlich erhältlichen Magazine „News“, „Profil“, „Format“, „woman“, „E-media“ und „TV-media“ sowie das Monatsmagazin „Trend“ gehören, eindeutiger Marktführer. Auflagenstärkste Wochenzeitung ist eigenen Angaben zu Folge jedoch das Unterhaltungsmagazin „Die ganze Woche“ mit 340.000 Exemplaren österreichweit. Einziges auf Jugendliche spezialisierte Printmedium ist der wöchentlich erhältliche „Xpress“ (vormals „Rennbahn-Express“).
Weitere Monatsmagazine mit geringerer Auflage, da auf Fachgebiete konzentriert, sind Auto Touring, Der Reitwagen (Motorradmagazin), Gewinn, Industriemagazin, Datum - Seiten der Zeit und WCM.
Nur in unregelmäßigen Abständen erscheinen die Wiener Printmedien Malmoe (Zeitung), deScripto und die Europäische Rundschau.
Die auf ganz Österreich bezogenen Tageszeitungen „Kronen Zeitung“, „Kurier“, „Der Standard“ und „Die Presse“ sind ebenfalls in Wien ansäßig. Die lokal bedeutendste Zeitung ist die Wochenzeitung „Falter“. Eine österreichweite Besonderheit ist die auf Wien beschränkte, und nur in der U-Bahn erhältliche Gratiszeitung „Heute“, die vor allem durch hohen Werbeanteil und die höchste Auflage in Wien auffällt. Fachspezifische und österreichweit erhältliche Printmedien mit vergleichsweise geringer Auflage sind die „Wirtschaftswoche“, das täglich erscheinende „Wirtschaftsblatt“ und „die Furche“. Zudem existieren noch zahlreiche Printmedien mit minimaler Auflage und thematischer Spezialisierung auf Themen wie Religion oder Politik (vor allem Parteizeitungen).
Eine ehemals sehr bedeutende Wiener Zeitung, aus der einige sehr erfolgreiche Journalisten hervorgingen, war die 1889 gegründete und 1991 eingestellte Arbeiter-Zeitung, die sich als erstes Medium in Wien auch sozialkritischen Themen widmete. Ebenfalls eingestellt wurde, im Jahr 2000, die im 21. Gemeindebezirk ansäßig gewesene Boulevardzeitung „Täglich Alles“.
Die bedeutendste Straßenzeitung Wiens ist der Augustin. Eine weitere nennt sich Uhudla. Beide widmen sich Obdachlosen-spezifischen Themen und werden auch von solchen verkauft.
Auch andere Unternehmen der Medienbranche sind sehr stark auf Wien konzentriert. Darunter einige Werbeagenturen und Unternehmen aus der Filmbranche.
Freizeit
Nachtleben
In den 1980er-Jahren entwickelte sich zunächst im Grätzl rund um den Schwedenplatz und die Ruprechtskirche eine rege Beislszene, die scherzhaft Bermudadreieck genannt wird (weil so mancher nach einer langen Nacht dort verschollen sein soll). In den folgenden Jahren dehnte sich die Lokalszene an beiden Ufern des Donaukanals aus. Nahe der Haltestelle Schottenring, ebenfalls am Donaukanalufer, befindet sich schon seit 1995 das Flex - einer der größten Clubs in Wien, in dem täglich Abendveranstaltungen und Auftritte von lokal sowie international renommierten DJs und Bands stattfinden. Mit bekannten Acts - vor allem aus der Ragga/Reggae/Dancehall-Szene - wartet auch das WUK nahe dem Währinger Gürtel auf. Vor allem in den Sommermonaten ist das Museumsquartier ein beliebter Treffpunkt mit mehreren Gastgärten.
Ende der 1990er-Jahre entstanden auch in den ehemaligen Stadtbahnbögen am Gürtel zahlreiche Szenelokale wie etwa das Chelsea, das B72, das Rhiz oder das Q / [kju:], die mittlerweile fest etabliert sind. Diese Lokale wurden bewusst dort gegründet, um den Stadtteil zu beleben. Die Gürtelbögen haben aufgrund ihrer mittigen Lage den Vorteil, für die Anrainer keine zusätzliche Lärmbelästigung darzustellen.
Im umgewidmeten Areal des ehemaligen Allgemeinen Krankenhauses (Altes AKH) haben sich in jüngerer Zeit einige Uni-Institute, Geschäfte und Lokale mit ausgedehntem Freiluft-Betrieb angesiedelt. In den 1990er Jahren schließlich wurde die Sanierung des Gürtels in Angriff genommen, sodass sich etliche In-Lokale auf der ehemaligen Bordellmeile ansiedelten.
Einen weiteren Schwerpunkt des Nachtlebens bildet im Sommer die Copa Cagrana bzw. Sunken City auf der Donauinsel bei der Reichsbrücke mit zahlreichen Open-Air-Lokalen. Ebenfalls eine seit einigen Jahren neu belebte Gegend ist das Freihausviertel im vierten Bezirk, das nicht nur abends, sondern, wegen seiner Nähe zum Naschmarkt, auch untertags gut frequentiert ist. Zusätzlich entstanden seit dem Ende der 90er Jahre zahlreiche Großraum-Diskotheken und Entertainment-Center am Stadtrand, unter anderem in der Donaustadt (Diskothek Nachtschicht Deluxe).
Wiener Parks, Wälder und Auenlandschaften
Wien besitzt viele unterschiedliche Parkanlagen und ist weltweit eine der Städte mit dem höchsten Grünflächenanteil, der die Hälfte des Stadtgebiets ausmacht.
In der Innenstadt gibt es gleich mehrere Parks, deren Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, die reich an Denkmälern und Parkbauten bestückt sind. Hierzu zählt der Stadtpark, der an die Hofburg anschließende Burggarten, der der Augarten, sowie der Volksgarten Von den barocken Gartenanlage der Vorstadtpalais ist der Schlosspark vom Schloss Belvedere mit dem botanischen Garten noch fast in Originalgröße erhalten geblieben. Neben den großen Parks gibt es zahlreiche kleiner Parkamlage insbesondere in den Innenstadtbezirken. Diese werden scherzhaft auch Beserlparks genannt. Auch Friedhöfe wurden nach dem Ersten Weltkrieg in Parkalagen (beispielsweise der Währinger Schubertpark) umgewandelt.
Der größte Parkanlage Wiens ist der Wiener Prater in der Leopoldstadt. Mit 600 Hektar ist er fast doppelt so groß wie der Central Park in New York und drei Mal so groß wie der Berliner Tiergarten. Das ehemalige kaiserliche Jagdgebiet, das noch heute zu großen Teilen aus Aulandschaften besteht, wurde 1766 von Joseph II. dem Volk übergeben. Rund um den grünen Prater entstanden im Laufe der Zeit das Messegelände, wo die Weltausstellung 1873 statt fand, der Vergnügungspark Wurstelprater mit seinem Wahrzeichen dem Riesenrad, sowie mit dem Ernst-Happel-Stadion (ehemals Praterstadion) das größte Fußballstadion Österreichs.
Die 21,1km lange und 200m breite Donauinsel ist ebenfalls ein beliebten Naherholungsgebiet der Wiener Bevölkerung. Ursprünglich wurde sie in den Jahren 1972 bis 1988 als Hochwasserschutz "errichtet". Hier gibt es unter anderem einen großen FKK-Badebereich. Im Gebiet der Reichsbrücke hat sich zudem eine vielfältige Lokalszene entwickelt, einmal pro Jahr wird auf ihr das Donauinselfest veranstaltet.
Im Westen der Großstadt reichen die Ausläufer des Wienerwaldes zum Teil weit in die verbauten Bereiche der Außenbezirke hinein. Hier findet sich unter anderem der Lainzer Tiergarten, ein weitläufiges Waldgebiet (2.500 Hektar) mit reichem Wildbestand. In dem ehemaligen kaiserlichem Jagdgebiet finden sich neben ehemaligen Jagdschloss Hermesvilla bis heute das Jagdwild, wobei insbesondere die Wildschweine im Lainzer Tiergarten sehr populär sind. Die Wälder im Westen werden durch den Wiener Grüngürtel im Süden (Wienerberg und Laaer Berg), der teilweise aufwändig wieder aufgeforstet wurde fortgesetzt. Nördlich der Donau dient, neben dem Donaupark, insbesondere die Lobau als Naherholungsgebiet. Das Auengebietes der Donau ist sogar Teil des Nationalparks Donau-Auen.
Sowohl sehenswert als auch Grünoasen sind die Wiener Friedhöfe, die als Erholunsgsorte gelten und zum spazieren einladen. Der Zentralfriedhof ist nicht nur für seine Ehrengräber berühmt. Es befinden sich dort auch ein evangelischer Friedhof, der neue und alte jüdische Friedhof, eine islamische Abteilung, eine moslemisch-ägyptische Abteilung, sowie zahlreiche orthodoxe Abteilungen und Grabstätten der Anatomie. Auch der St. Marxer Friedhof ist ein beliebtes Areal für Spaziergänge. Er ist nicht nur der älteste Friedhof Wiens (Biedermeierfriedhof, 18. Jahrhundert) sondern beherbergt unter anderem auch die Gräber von Wolfgang Amadeus Mozart und Josef Madersperger.
Sport
Wien kommt im österreichischen Sportgeschehen eine zentrale Rolle hinzu. Viele neue Sportarten verbreiteten sich von hier aus nach ganz Österreich. Lieblingssport der Wiener ist das Schwimmen. Hiefür stehen zahlreiche Schwimmbäder, wie auch natürliche Gewässer zur Verfügung. Sehr beliebt und populär ist das Gänsehäufel, eine Sandinsel in der Alten Donau. Knapp hinter dem Schwimmen in der Beliebtheitsstatistik rangiert der Fußballsport. Heute gibt es mit dem Rekordmeister Rapid Wien und dem Rekordcupsieger Austria Wien zwei stark rivalisierende Vereine. Der SK Rapid stand bislang zwei Mal in einem Europapokalfinale und konnte sogar deutscher Meister und Pokalsieger werden. Die Austria erreichte ebenfalls einmal das Europacupfinale. Sporthistorisch wertvoll ist auch die Vienna, Österreichs ältester Fußballklub, sowie der Wiener Sport-Club, der ebenfalls große Erfolge im Europapokal feiern konnte. Die Dominanz der Wiener Vereine zeigt sich alleine dadurch, dass mit dem LASK erst 1965 eine Mannschaft aus den Bundesländern Meister werden konnte. Das größte Fußballstadion Wiens, das Happel-Stadion, steht mit seinen 49.825 Plätzen exklusiv der österreichischen Nationalmannschaft seit 1931 zur Verfügung. Es ist eines der wichtigsten Fußballstadien Europas, war in der jüngsten Vergangenheit drei Mal Gastgeber des Champions-League-Finales und wird 2008 unter anderem der Austragungsort des Europameisterschaftsfinales sein.
Neben den Fußballvereinen gibt es zahlreiche erfolgreiche Wiener Vereine in anderen Sportarten. Im Eishockey wurden 2005 bei den Herren die Vienna Capitals sowie EHV Sabres bei den Damen österreichischer Meister. Zusätzliches Highlight in der Wiener Eishockey-Saison war die Weltmeisterschaft in der Wiener Stadthalle. Die Footballer von den Chrysler Vikings konnten 2004 und 2005 die Eurobowl gewinnen, die WBV Homerunners wurden österreichischer Meister im Baseball. Die Volleyballer der aon hotVolleys sowie die Handballer der Margareten Fivers mussten sich jeweils mit dem Vize-Meistertitel zufrieden geben.
Neben den Mannschaftssportarten gibt es in Wien ebenfalls ein breites Angebot für Individualsportarten. Als Laufstrecken sind die Wege im Prater oder auf der Donauinsel sehr beliebt. Trainert kann auch im Ferry-Dusika-Hallenstadion werden. Einmal jährlich findet zusätzlich der Vienna City Marathon statt. Radfahrern stehen neben über 1.000 Fahradkilometern zahlreiche Mountainbikestrecken in den Wiener Bergen zur Verfügung. An der Alten Donau und an der Donau gibt es für Freunde des Rudersports insgesamt 11 verschiedene Rudervereine. In Wien gibt es 3 ordentliche und 4 außerordentliche Mitgliedsclubs des Österreichischen Golf Verbandes, Golfplätzen stehen etwa am Wienerberg zur Verfügung. Als Fechtenklub ist vor allem der Wiener Sportclub bekannt. Auch für den Wintersport, der in Österreich einen hohen Stellenwert genießt, gibt es vielfältige Angebote. Die Stadt Wien betreibt auf der ehemaligen FIS-Strecke Hohen-Wand-Wiese und auf der Dollwiese zwei Schipisten. Ab einer Schneelage von 20 Zentimetern zieht das Sportamt der Stadt Loipenspuren durch den Prater, auf der Donauinsel, am Wienerberg, auf den Steinhofgründen, im Schwarzenbergpark, am Cobenzl und im Maurerwald. Die Streckenlängen reichen von 2,5 km (am Wienerberg) bis zu 12 km (Donauinsel).
Politik
Wien gilt heute als die Hochburg der Sozialdemokratie in Österreich. In Erinnerung an die Jahre von 1918 bis 1934 wird der Beiname Rotes Wien in diesem Zusammenhang manchmal auch heute noch verwendet. Seit Ende des Zweiten Weltkrieges wird die Stadt (mit Ausnahme von sehr kurzen Perioden) von der sozialdemokratischen Partei mit absoluter Mehrheit regiert. Amtierender Bürgermeister ist Michael Häupl. Vor den Weltkriegen war die Wiener Politik noch von der christlichsozialen Partei geprägt, insbesondere durch den langjährigen Bürgermeister Karl Lueger. Ausdruck der sozialdemokratischen Politik sind bis heute die in großer Zahl von der öffentlichen Hand erschaffenen Gemeindebauten.
Seit der Erhebung Wiens zu einem eigenen Bundesland im Jahre 1921 ist der Wiener Bürgermeister gleichzeitig Landeshauptmann. Das Wiener Rathaus beherbergt sowohl die Amtsräume des Wiener Bürgermeisters sowie des Gemeinderates, der den Rang eines Landtages innehat. Verwaltet wird die Stadt durch eine Vielzahl von Magistratsabteilungen (Ämter), welchen jeweils genau festgelegte Aufgabenbereiche zugeteilt sind.
Prozentueller Stimmenanteil der Parteien und Sitzverteilung
Bei der Gemeinderatswahl vom 23. Oktober 2005 lautete die Stimmen- bzw. die Sitzverteilung im Gemeinderat (100 Sitze sind zu vergeben) wie folgt:
- SPÖ 49,09 % (55 Sitze)
- ÖVP 18,77 % (18 Sitze)
- FPÖ 14,83 % (13 Sitze)
- Die Grünen 14,63 % (14 Sitze)
- KPÖ 1,47 %
- BZÖ 1,15 %
- WiF 0,04 %
- SLP 0,02 %
Da das Wiener Wahlrecht mehrheitsfördernd ist, hat die SPÖ die absolute Mehrheit an Sitzen im Gemeinderat (55%), obwohl sie nicht die absolute Stimmenmehrheit (49%) in Wien hat.
Bei den parallel abgehaltenen Bezirksvertretungswahlen konnte sich die SPÖ in 16, die ÖVP in fünf und die Grünen in zwei Bezirken durchsetzen. Die ÖVP erlangt die Stimmenmehrheit traditionell in den bügerlichen Wohngegenden in der Innenstadt sowie in den Villengegenden am westlichen Stadtrand. Die Grünen stellen in den kleineren Innenstadtbezirken 7 und 8 den Bezirksvorsteher, erhielten jedoch weniger Stimmen in den Außenbezirken. Die FPÖ konnte vor allem dort höhere Stimmenanteile erreichen.
Die Wahlbeteiligung erreichte 60,81 % (nach 66,58% 2001) bei der Gemeinderatswahl und 58,5 Prozent bei den Bezirksvertretungswahlen. Erstmals waren 16- und 17-Jährige stimmberechtigt.
Siehe auch: Liste der österreichischen Landeshauptleute, Wahlen in Österreich
Internationale Organisationen mit Sitz in Wien
Wien wurde im Jahre 1979 die dritte UNO-Stadt nach New York und Genf. Zusätzlich ist Wien Sitz zahlreicher weiterer internationaler Organisationen:
- IPI - Internationales Presseinstitut
- IKSD - Internationale Kommission zum Schutz der Donau
- OPEC - Organisation Erdölexportierender Staaten
- OSZE - Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa
- UNO - Vereinte Nationen
- IAEA - Internationale Atomenergiebehörde (Friedensnobelpreis 2005)
- UNIDO - Organisation für industrielle Entwicklung
- UNODC - Büro für Drogen und Verbrechen
- UNDCP - Internationales Drogenkontrollprogramm
Der Name Wien in Übersee
In den Vereinigten Staaten und in Kanada existieren einige Siedlungen, die die deutsche oder englische Bezeichnung von Wien im Namen tragen. Dies ist in vielen Fällen wohl auf Auswanderer zurückzuführen, die ihre neuen Siedlungen nach ihrem Herkunftsort benannten. Es sind diese:
- Vienna (Georgia)
- Vienna (Illinois)
- Vienna (Louisiana)
- Vienna (Maine)
- Vienna (Maryland)
- Vienna (Missouri)
- Vienna (New York)
- Vienna (Ontario, Kanada)
- Vienna (South Dakota)
- Vienna (Texas)
- Vienna (Virginia)
- Vienna (Wisconsin)
- Vienna (West Virginia)
- New Vienna (Iowa)
- New Vienna (Ohio)
- Wien (Wisconsin)
Partnerstädte
Wien unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:
Außerdem bestehen Partnerschaften zwischen einzelnen Wiener Bezirken und folgenden japanischen Städten/Bezirken:
- Döbling (Wien 19) mit Setagaya (Tokyo) seit 1985
- Floridsdorf (Wien 21) mit Katsushika (Tokyo) seit 1987
- Innere Stadt (Wien 1) mit Taitō (Tokyo) seit 1989
- Meidling (Wien 12) mit Gifu (Gifu) seit 1992
- Hernals (Wien 17) mit Fuchū (Tokyo) seit 1992
- Alsergrund (Wien 9) mit Takarazuka (Hyōgo) seit 1994
- Hietzing (Wien 13) mit Habikino (Ōsaka) seit 1995
- Donaustadt (Wien 22) mit Arakawa (Tokyo) seit 1996
Die Josefstadt (Wien 8) bildet gemeinsam mit den gleichnamigen Bezirken Józsefváros in Budapest und Timişoara den Bund der Josefstädte.
Weiters bestehen folgende Partnerschaften zwischen Wiener Bezirken und chinesischen Bundesländern (Provinzen), Städten und Bezirken.
- Innere Stadt (Wien 1) - Shapingba (Chongqing)
- Mariahilf (Wien 6) - Nankai (Tianjin)
- Alsergrund (Wien 9) - Dongcheng (Peking)
- Simmering (Wien 11) - Chaoyang (Peking)
- Donaustadt (Wien 22) - Luwan (Shanghai)
- Liesing (Wien 23) - Fangshan (Peking)
Literatur
- Wolfgang Börner, Sigrid Strohschneider–Laue, Archäologie macht Schule – Schule macht Archäologie, Römerzeit. Materialien zur Geschichtsdidaktik. Konferenz für Geschichtsdidaktik Österreich 2/98, 18 –37.
- Fundort Wien. Berichte zur Archäologie Bd. 1/98 ff. ISBN 3-9500492-2-3
- Alexander Glück, Marcello La Speranza, Peter Ryborz: Unter Wien - Auf den Spuren des Dritten Mannes durch Kanäle, Grüfte und Kasematten, Christoph Links Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-86153-238-7
- Sigrid Strohschneider–Laue, Steinzeitliches Wien. Lorbeer 2/1996, 2–3
- Sigrid Strohschneider–Laue, Urgeschichte. Historisches Lexikon der Stadt Wien (Hg. Felix Czeike), Bd. 5, Wien 1997, 518–519.
- Sigrid Strohschneider–Laue, Steinzeit. Historisches Lexikon der Stadt Wien (Hg. Felix Czeike), Bd. 5, Wien 1997, 331.
- Sigrid Strohschneider–Laue, Eisenzeit. Historisches Lexikon der Stadt Wien (Hg. Felix Czeike), Bd. 5, Wien 1997, 740–741.
- Otto H. Urban, Der Leopoldsberg - Archäologische Forschungen auf dem Wiener Hausberg (mit mehreren Beiträgen), Wiener Archäologische Studien 2, Wien 1999.
Siehe auch
Weblinks
Quellen