TUM Department of Computer Science

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Die Fakultät für Informatik an der Technischen Universität München (TUM) ist eine der führenden Informatikfakultäten in Deutschland. Sie besteht zurzeit aus 26 Lehrstühlen,[3] an welchen rund 48 Professoren und Professorinnen (inkl. Junior-, Honorar- und Ehrenprofessoren)[2] lehren und forschen. 2016 zählte die Fakultät 1.840 Studienanfänger und -anfängerinnen (18,3 % Frauen). Insgesamt waren hier im Wintersemester 2016/2017 4.744 Studierende eingeschrieben (17,6 % Frauen). Über 30 % der Studierenden kommen aus dem Ausland.[1] Im Wintersemester 2017/2018 war die Fakultät erstmals die mit der größten Anzahl an Studierenden der TU München.[4] Das Gebäude, das mit der Fakultät für Mathematik geteilt wird, beherbergt neben drei Hörsälen, mehreren Seminar- und Übungsräumen und der Rechnerhalle auch eine Teilbibliothek und eine Cafeteria. Zur Präsentation besonderer Attraktionen sind zwei weitere Räume vorhanden.

Fakultät für Informatik, Technische Universität München
Gründung 1967 („Sonderforschungs­bereich Informatik“ der DFG)
1975 (Fakultät f. Mathematik und Informatik)
1992 (eigenständige Fakultät)
2002 (Campus Garching)
Ort Garching bei München
Bundesland Bayern
Land Deutschland
Dekan Hans-Joachim Bungartz
Studierende 4.744 (WS 2016/17; ♀: 18 %)[1]
Mitarbeiter 48 Professoren, 9 Privatdozenten (Okt. 2017)[2] u. 397 wissenschaftliche Mitar­beiter (2016; ♀: 16 %),[1]
Website www.in.tum.de
Außenansicht des Fakultätsgebäudes für Mathematik und Informatik in Garching
Innenansicht des Fakultätsgebäudes für Mathematik und Informatik in Garching

Geschichte der Fakultät

Bereits 1967 wurde an der Technischen Universität München der Studiengang Informationstechnologie, damals noch zur Fakultät Mathematik gehörend, durch Friedrich L. Bauer ins Leben gerufen. Somit war sie die erste Universität der Bundesrepublik überhaupt, die Informatik als eigenständiges Fach angeboten hatte.[5] Im November 1967 richtete die Deutsche Forschungsgemeinschaft den „Sonderforschungsbereich Informatik“ innerhalb der Fakultät für Mathematik ein. 1974 wurde hieraus das Institut für Informatik. 1975 wurde die Fakultät für Mathematik in „Fakultät für Mathematik und Informatik“ umbenannt. Erst 1992, einige Jahre später als an anderen Universitäten, sind die Studiengänge zur Informatik aus der Fakultät Mathematik heraus gelöst und zu einer eigenständigen Fakultät zusammengefasst worden.[6] Aufgrund dieser Tatsache ist auch weiterhin der Name der mathematischen Fakultät der zuerst genannte auf dem neuen Gebäude am Standort Garching. Die Fakultät war bis 2002 in München im Südgebäude des Stammgeländes nahe dem Königsplatz beheimatet (), das aufgrund asbesthaltiger Baustoffe abgerissen wurde. Heute befindet sie sich am neuen Campus der TUM in Garching bei München. Am früheren Standort befindet sich mittlerweile die Hochschule für Fernsehen und Film München.

Campus Garching

In unmittelbarer Nachbarschaft der Fakultät befindet sich das Leibniz-Rechenzentrum mit dem SuperMUC. Zu den kerntechnischen Forschungseinrichtungen der TUM in Garching gehören unter anderem der Forschungsreaktor München (das „Atomei“) und der Siemens Argonaut Reaktor (welche beide mittlerweile außer Betrieb sind) sowie die neue Forschungs-Neutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz. Auf dem Garchinger Forschungscampus sind in direkter Nachbarschaft die vier Max-Planck-Institute für Astrophysik, Extraterrestrische Physik, Plasmaphysik und Quantenoptik, das Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung, das Walter Schottky Institut und das Hauptquartier der Europäischen Südsternwarte (ESO) angesiedelt.

Bewertung in Hochschulrankings

Die Fakultät ist gemäß QS World University Rankings by Subject, dem THE World University Rankings 2018 by subject, dem U.S. News & World Report 2018 sowie dem Einzelfächerranking Computer Science des Shanghai-Ranking die führende Informatikfakultät in Deutschland.[7][8][9][10]

Im Ranking der Zeitschrift Wirtschaftswoche auf Grund einer Befragung von 540 Personalverantwortlichen belegte die Fakultät 2016 hinter den Informatikfakultäten der RWTH Aachen und des Karlsruher Instituts für Technologie den dritten Platz.[11] Im Ranking des Centrum für Hochschulentwicklung wurden Hochschulen in einzelnen Kategorien in drei Gruppen eingeteilt (Spitzen-, Mittel-, Schlussgruppe). Die Fakultät lag bei der internationalen Ausrichtung des Masters, der Unterstützung für ein Auslandsstudium, dem Lehrangebot und dem Berufsbezug, der Bewertung der Forschungsgelder pro Wissenschaftler, der Infrastruktur, die IT-Infrastruktur oder die Bibliotheksausstattung jeweils in der Spitzengruppe.[12]

Forschung

Mit Daniel Cremers (2016),[13] Susanne Albers (2008),[14] Ernst W. Mayr (1997), Gerhard Hirzinger (1995),[15] Manfred Broy (1994) und Karl-Heinz Hoffmann (1991) wurden sechs Fakultätsmitglieder mit dem mit bis zu 2,5 Millionen Euro dotierten Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der DFG ausgezeichnet. Friedrich L. Bauer wurde 1988 mit dem dem Computer Pioneer Award der IEEE Computer Society geehrt, Gerhard Hirzinger 2005 mit dem IEEE Robotics and Automation Society Pioneer Award. Hans-Arno Jacobsen (2011) und Burkhard Rost (2008) wurden vom BMBF mit einer Alexander von Humboldt-Professur bedacht.[16]

Mitglieder der Fakultät sind an zahlreichen Erfindungen maßgeblich beteiligt gewesen. So erhielten beispielsweise die Professoren Friedrich L. Bauer und Klaus Samelson 1957 das Patent für den Stapelspeicher.[17][18]

Studiengänge

Im Zuge des Bologna-Prozesses sind die bisherigen Diplomstudiengänge auslaufend und können nicht mehr begonnen werden. Es stehen 4 Bachelorstudiengänge mit jeweils 6 Fachsemestern und 12 Masterstudiengänge mit jeweils 4 Fachsemestern zur Auswahl[19].

Bachelorstudiengang (6 Sem.):

  1. Informatik
  2. Informatik: Games Engineering
  3. Bioinformatik
  4. Wirtschaftsinformatik

Masterstudiengang (4 Sem.):

  1. Informatik
  2. Informatik: Games Engineering
  3. Bioinformatik
  4. Automotive Software Engineering
  5. Biomedical Computing *
  6. Robotics, Cognition, Intelligence
  7. Wirtschaftsinformatik
  8. Computational Science and Engineering *

Elite-Masterstudiengang (4 Sem.):

  1. Software Engineering *
  2. Technology Management *
  3. Computational Science and Engineering *
  4. Finanz – und Informationsmanagement

* 
rein englischsprachige Studiengänge. Bei allen übrigen Masterstudiengängen ist die Unterrichtssprache Deutsch und Englisch, der Masterstudiengang Informatik ist komplett auf Englisch studierbar

Lehr- und Forschungseinheiten (Lehrstühle)

Nach Stand vom Oktober 2017 gibt es an der Fakultät 26 Lehrstühle:[3]

Lehrstühle Ordinarien Extraordinarien Assistenzprofessoren Honorarprofessoren
I Angewandte Softwaretechnik Bernd Brügge
II Sprachen und Beschreibungsstrukturen in der Informatik Helmut Seidl
III Datenbanksysteme Alfons Kemper Stephan Günnemann
IV Software und Systems Engineering Karl-Rudolf Moll, Ernst Denert, Heinz Schwärtzel
V Wissenschaftliches Rechnen Hans-Joachim Bungartz Thomas Huckle, Michael Bader
VI Echtzeitsysteme und Robotik Alois Knoll Darius Burschka Matthias Althoff Gerd Hirzinger
VII Grundlagen der Softwarezuverlässigkeit und Theoretische Informatik Javier Esparza Jan Křetínský Thomas A. Runkler
VIII Netzarchitekturen und Netzdienste Georg Carle
IX Bildverarbeitung und Mustererkennung Daniel Cremers Carsten Steger
X Rechnertechnik und Rechnerorganisation Arndt Bode, Martin Schulz Michael Gerndt
XI Connected Mobility Jörg Ott Anne Brüggemann-Klein
XII Bioinformatik b Burkhard Rost Julien Gagneur
XIII Anwendungs- und Middleware-Systeme b Hans-Arno Jacobsen
FXIII Betriebssysteme Uwe Baumgarten
XIV Theoretische Informatik Susanne Albers Harald Räcke
XV Graphik und Visualisierung Rüdiger Westermann Nils Thürey Matthias Niessner
XVI Informatik-Anwendungen in der Medizin Nassir Navab Gudrun Klinker Björn Menze
XVII Wirtschaftsinformatik Helmut Krcmar August-Wilhelm Scheer a
XVIII Wirtschaftsinformatik und Entscheidungstheorie Martin Bichler Felix Brandt
XIX Software Engineering betrieblicher Informationssysteme Florian Matthes
XX Sicherheit in der Informatik Claudia Eckert
XXI Logik und Verifikation Tobias Nipkow Lawrence C. Paulson a
XXII Software Engineering Alexander Pretschner
XXIII Sensorbasierte Robotersysteme und intelligente Assistenzsysteme Alin Albu-Schäffer
XXIV Cyber Trust c Jens Großklags
XXV Data Science und Engineering Thomas Neumann
Professur für Didaktik der Informatik Peter Hubwieser

MINGA Mentoring Programm

Das MINGA (Mentoren für INcomings & Gaststudierende aus dem Ausland) ist ein Mentoring Programm der Fakultät, das ausländischen Studierenden helfen soll, schneller an der TUM und in Deutschland Fuß zu fassen. Den teilnehmenden Gaststudierenden werden TU Studierende als Mentoren zugewiesen, die ihnen in organisatorischen und praktischen Dingen zur Seite stehen sollen. Die TU Mentoren unterstützen dabei die ausländischen Studierenden in ihrer Kurswahl, der Prüfungsanmeldung und anderen organisatorischen Belangen. Die Tätigkeit als MINGA Mentor bereitet die TU Studierenden selbst auf ihren eigenen Auslandsaufenthalt vor und ist bei der Bewerbung für Mobilitätsprogramme der TUM (z. B. TUMexchange) besonders gerne gesehen.

Persönlichkeiten und Alumni

bekannte Professoren der Fakultät
bekannte Alumni der Fakultät

Fußnoten

  1. a b c Infografik der Fakultät für Informatik 2016
  2. a b Professoren und Professorinnen an der Fakultät für Informatik. In: in.tum.de, abgerufen am 30. Oktober 2017.
  3. a b Lehrstühle an der Fakultät für Informatik. In: in.tum.de, abgerufen am 30. Oktober 2017.
  4. Jakob Wetzel: Neuer Rekord bei den Studierendenzahlen. In: Süddeutsche Zeitung. 15. Oktober 2017
  5. Hintergrund. In in.tum.de, letzter Abruf: 5. Januar 2014
  6. Bernd Graff: Die Rechenkünstler. In: Süddeutsche Zeitung. 11. Mai 2017
  7. Ranking Computer Science & Information Systems des QS World University Rankings 2017
  8. World University Rankings 2018 computer science. von Times Higher Education
  9. Best Global Universities for Computer Science in Germany. gemäß U.S. News & World Report
  10. Academic Ranking of World Universities in Ingenieurswissenschaften, Technik und Informatik des Shanghai-Ranking 2015
  11. Das sind Deutschlands beste Unis. In: Wirtschaftswoche. 25. Oktober 2016
  12. Hochschulranking des Centrum für Hochschulentwicklung
  13. Sabine Dobel: Bei ihm lernen Computer das Sehen und Reagieren. In: Die Welt. 29. Februar 2016
  14. Prof. Dr. Susanne Albers - Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträgerin 2008. In: DFG. 2008
  15. Ein kleiner Nobelpreis an Bayern. In: in.tum.de. 01. Januar 1995
  16. 50 Jahre Informatik München – Wir über uns. In: in.tum.de. 2016
  17. Friedrich L. Bauer & Gerhard Goos: Informatik. Eine einführende Übersicht. Erster Teil. 3. Auflage. Springer, Berlin 1982, ISBN 3-540-11722-9, S. 222. „Die Bezeichnung ‚Keller‘ hierfür wurde von Bauer und Samelson in einer deutschen Patentanmeldung vom 30. März 1957 eingeführt.“
  18. Patent DE1094019: Verfahren zur automatischen Verarbeitung von kodierten Daten und Rechenmaschine zur Ausübung des Verfahrens. Angemeldet am 30. März 1957, veröffentlicht am 1. Dezember 1960, Erfinder: Friedrich Ludwig Bauer, Klaus Samelson.
  19. Für Studieninteressierte. In in.tum.de, letzter Abruf: 10. Dezember 2014
  20. Dieter Kranzlmüller neuer Leiter des Leibniz-Rechenzentrums. In: LRZ. 30. März 2017
  21. Bertram Somieski: Neue Direktorin am Max-Planck-Institut für Informatik. In: idw. 04. Oktober 2017

Koordinaten: 48° 15′ 44,1″ N, 11° 40′ 6,1″ O