Benutzer:Dr.Mabuse99/Artikelschmiede/Unterseite I.

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. August 2017 um 14:17 Uhr durch Dr.Mabuse99 (Diskussion | Beiträge) (Innenraum). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Lateranbasilika

Papale Arcibasilica Patriarcale Maggiore Cattedrale Arcipretale del Santissimo Salvatore e dei Santi Giovanni Battista ed Evangelista al Laterano

Basilica di San Giovanni in Laterano

L’Arcibasilica Laterana

Basilica Sancti Ioannis in Laterano

PAPALIS ARCHIBASILICA PATRIARCHALIS MAIOR CATHEDRALIS ARCIPRETALIS SANCTISSIMI SALVATORIS ET SANCTORVM IOHANNIS BAPTISTAE ET EVANGELISTAE APVD LATERANVM, OMNIVM VRBIS ET ORBIS ECCLESIARVM MATER ET CAPVT
Lateranbasilika – Hauptfassade

Lateranbasilika – Hauptfassade

Daten
Ort Rom
Koordinaten 41° 53′ 9″ N, 12° 30′ 21″ OKoordinaten: 41° 53′ 9″ N, 12° 30′ 21″ O

Die Lateranbasilika ist die Kathedrale des Bistums Rom und eine der sieben Pilgerkirchen. Ihre vollständige Bezeichnung lautet

Archibasilica Sanctissimi Salvatoris et Sanctorum Iohannis Baptistae et Evangelistae in Laterano („Erzbasilika des allerheiligsten Erlösers, des heiligen Johannes des Täufers und des heiligen Johannes des Evangelisten im Lateran“).[1] Sie gehört zum Gebäudekomplex des Lateran im Stadtteil Monti im Zentrum Roms, der seit der Zeit Konstantins I. der offizielle Sitz der Päpste ist. Zur Lateranbasilika gehört ein antikes Baptisterium.

Als Bischofskirche von Rom ist die Lateranbasilika die ranghöchste der vier Papstbasiliken Roms. Gegenwärtiger Erzpriester ist Kardinal Agostino Vallini. Das Amt des Ehrenkanonikers von San Giovanni in Laterano kommt dem Präsidenten Frankreichs zu.[1]

Geschichte

Inschrift auf der Portalsäule von St. Johannes im Lateran

Anfang des 4. Jahrhunderts war dort, wo heute die Bailika steht, ein Quartier der Equites singulares, einer berittenen Elitegarde des Kaisers Maxentius eingerichtet. Nachdem Maxentius im Jahr 312 von Konstantin in der Schlacht an der Milvischen Brücke besiegt wurde, befahl dieser, die Kasernen im Zuge einer damnatio memoriae schleifen zu lassen. Im Anschluss vermachte Konstantin das, durch seine Lage an Verkehrsadern wie der Via Labicana und der der Nähe zur Porta Asinaria strategisch günstige Grundstück dem Bischof von Rom, Miltiades[2], und lies für die christliche Gemeinde „als Zeichen seiner Wertschätzung für seinen himmlischen Beschützer“ eine monumentale Basilika errichten.[3] Ob mit dem Bau bereits nach dem Sieg an der Milvischen Brücke oder erst nach dem Mailänder Toleranzedikt von 313 begonnen wurde, ist heute unklar.[2]

Im Jahr 324[4] war die als fünfschiffige Umgangsbasilika mit Querschiff[5] angelegten Kirche fertiggestellt und wurde durch Papst Silvester I. geweiht. Da sich die Lateranbasilika im Gegensatz zu den beiden anderen Konstantinischen Großkirchen in Rom, Alt-St. Peter und Sankt Paul vor den Mauern, innerhalb der Aurelianischen Mauer befindet[2], siedelten sich in direkter Nähe die Päpste an und die Kirche wurde zur Kathedrale des Bistums Rom. Bis heute ist die Lateranbasilika die Bischofskirche des Papstes und trägt als solche seit 1372 den Ehrentitel Omnium urbis et orbis ecclesiarum mater et caput („Mutter und Haupt aller Kirchen der Stadt Rom und des Erdkreises“).[5][6] Aus diesem Grund ist sie auch die ranghöchste Papstbasilika.[7]

Neben der Kirche befand sich bis 1308 der Papstpalast, dessen Reste in der Kapelle Sancta Sanctorum und der Heiligen Treppe, der Scala Santa, fortbestehen. Der heutige an die Kirche angebaute Lateranpalast wurde 1586 als päpstliche Sommerresidenz wiedererrichtet.[8]

Im 10. Jahrhundert wurde die Kirche umbenannt. Neben Christus, dem Erlöser (lateinisch Salvator), dem die Basilika ursprünglich benannt war, wurde auch Johannes der Täufer zum Patron der Kirche. Im 13. Jahrhundert kam Johannes der Evangelist hinzu.[5] Von beiden letzteren leitet sich der italienische Name der Kirche, San Giovanni in Laterano[6], ab.

Trotz der geschützten Lage innerhalb der Stadtmauern, erfuhr die Basilika im Laufe der Jahrhunderte immer wieder Zerstörungen und Plünderungen, wie zum Beispiel durch die Germanen in den Jahren 410 und 455 oder durch ein Erdbeben im Jahr 896. Jedoch wurde die Kirche immer wieder instand gesetzt.[9]

Im 13. Jahrhundert, unter Nikolaus IV. wurde die Apsis der Basilika umfassend erneuert, wobei unter anderem das Mosaik in der Apsiskalotte entstand. Im Jahr 1291 fanden diese Arbeiten ihren Abschluss.[10]

In der Zeit von 1304 bis 1387, als die Päpste in Avignon residierten verwahrloste die Basilika zusehends. Auch in der darauffolgende Zeit des großen abendländischen Schismas entstanden größere Schäden. So wurde die Kirche in den Jahren 1308, 1361[9] und 1413 von Bränden heimgesucht, 1343 kamen Sturmschäden hinzu; 1349 ereignete sich ein weiteres Erdbeben, welches die Kirche beschädigte.[6]

Martin V., mit dem als allgemein anerkannten Papst, gewählt beim Konzil von Konstanz, das abendländische Schisma endete, lies die Kirche ab 1420 von Grund auf sanieren.[9] Dabei entstand beispielsweise der heutige Fußboden der Basilika.[11]

In den Jahren von 1584 bis 1590 errichtete Giacomo della Porta an der Nordseite der Basilika eine Vorhalle Benediktionsloggia, in direkter Nähe zum Lateranpalast.[8]

In Vorbereitung auf das heilige Jahr 1600 beauftragte Papst Clemens VII. della Porta zusammen mit Giuseppe Cesari, das Querschiff der Kirche zu sanieren. In diesem Zuge entstanden der Sakramentsaltar (1598 bis 1601) und die weiteren Wandmalereien im Querschiff.[12]

Fast ein halbes Jahrhundert später, in Vorbereitung auf das heilige Jahr 1650 wurde Francesco Borromini beauftragt von Papst Innozenz X., die Basilika zu sanieren und zu barockisieren. Dieser konzentrierte seine Arbeiten, welche 1646 begannen, auf das Langhaus und die Seitenschiffe. Dabei gestaltete er unter anderem den Innenraum um: Indem er die die antike Säulengliederung des Mittelschiffs entfernte und zwischen zwei Säulen eine Wand einzog, reduzierte er die 14 Arkaden auf 5 pro Seite. So entstand die heutige Pfeiler-Pilaster-Gliederung mit den Nischen für die überlebensgroßen Figuren der zwölf Apostel; die Figuren selber wurden zum Großteil im 17. Jahhundert geschaffen, unter anderem von Schülern Gian Lorenzo Berninis. Die Säulen, welche die Nischen der Apostel rahmen stammen aus den Seitenschiffen der Basilika, wo Borromini stattdessen eckige Pfeiler eingefügte.[13] Bei alledem unterschritt der Baumeister die vorausgesehenen Baukosten und auch die Bauzeit.[5]

Da die ursprüngliche Ostfassade der Basilika schmucklos war wurde sie für besondere Festlichkeiten mit einer ephemeren Schaustaffage verkleidet.[14] 1736 wurde die neue Hauptfassade mit ihren bis zu sieben Meter hohen Kolossalfiguren von Alessandro Galilei errichtet.[8]

In den Jahren von 1884 bis 1886 wurde die aus mittelalterlicher Zeit stammende Apsis der Kirche abgetragen und weiter westlich eine neue errichtet. Dadurch sollte der Chorraum der Basilika vergrößert werden.[8]

Beschreibung

Grundriss der Basilika mit Lateranpalast, Baptisterium und Kreuzgang

Hauptfassade

Abendliche Ansicht der Hauptfassade der Lateranbasilika

Die spätbarocke Hauptfassade der Lateranbasilika ist dem östlichen Ende des Langhauses vorgebaut. Sie wurde unter Papst Clemens XII. in den Jahren von 1733 bis 1735 nach Entwürfen von Alessandro Galilei errichtet.[8] Die zweigeschossig angelegte Fassade wird vertikal durch komposite Pilaster in fünf Abschnitte gegliedert.[7] Der mittlere Abschnitt wird anstelle von Pilastern durch vier monumentalen Säulen gerahmt, auf deren Basen eine Inschrift den Titel der Basilika wiedergibt:[5]

SACROS[ANCTA] LATERAN[ESIS] ECCLES[IA] – OMNIVM VRBIS ET ORBIS ECCLESIARVM MATER ET CAPVT (Allerheiligste Laterankirche – Aller Kirchen der Stadt und des Erdkreises Mutter und Haupt)[15]

Die Basen der Pilaster tragen entweder das Wappen von Clemens XII. oder eine stilisierte eine Padiglione.

Oberhalb der Säulen und Pilaster, auf dem Architrav, ist die Widmungsinschrift der Fassade angebracht:

CLEMENS XII PONT[IFEX] MAX[IMUS], ANNO V [SCILICET PONTFICATUS], CHRISTO SALVATORI IN HON[OREM] S[ANCTI]S[IMORUM] IOAN[IS] BAP[TISAE] ET EVANG[ELISTAE][5] (Clemens XII. Im fünften Jahr seines Pontifikats [stiftete diesen Bau] für Christus den Erlöser zur Ehre der heiligen Johannes des Täufers und [Johannes] des Evangelisten)

Darüber, im Tympanon des tempelartigen Giebels ist ein, von zwei Engeln gehaltenes und von einem Lorbeerkranz umrahmtes Mosaik angebracht, welches ein Porträt Christi zeigt.[15] Dieses deutet wohl darauf hin, dass das Antlitz Christi einer Überlieferung nach in der Basilika erschienen sein soll.[16]

Den oberen Abschuss der Fassade bildet eine Balustrade. Auf dieser stehen 15, ungefähr sieben Meter hohe Figuren. Die mittlere Figur, welche Christus Salvator darstellt, ist von einem Sockel erhöht, der ein Christusmonogramm zeigt.[8] Die Figur Christi ist von denen der beiden anderen Patrone der Lateranbasilika, Johannes dem Täufer (links) und Johannes dem Evangelisten (rechts) umgeben. Die weiteren 12 Figuren stellen bedeutende Kirchenlehrer dar.[15]

Im unteren Geschoss der Fassade, hinter den fünf schmiedeisernen Gittertüren, befindet sich der Portikus der Basilika; das Stockwerk darüber ist als Loggia angelegt. Der hervorgehobene Balkon in der Mitte kann wohl als Benediktionsloggia genutzt werden.

Portikus

Bronzeportal aus der Curia Iuliana

Der Portikus der Basilika in seiner heutigen Gestalt, entstand wie die Fassade zwischen den Jahren 1733 und 1735 unter Alessandro Galilei.

Am südlichen Ende ist eine Figur von Konstantin dem Großen aufgestellt, die im 4. Jahrhundert geschaffen wurde. Sie stammt ursprünglich aus den Thermen auf dem Quirinal und wurde im Jahr 1737 unter Papst Clemens XII. hierher gebracht.[15]

In der Westwand des Portikus öffnen sich fünf Portale zum Innenraum der Basilika; sodass jedes Kirchenschiff seinen eigenen Eingang hat. Das mittlere Bronzeportal ist antik und stammt ursprünglich aus der Curia Iulia auf dem Forum Romanum, welche später zur Kirche Sant’Adriano umgewidmet wurde. Papst Alexander VII. ließ sie im Jahr 1660 an ihren heutigen Standort bringen, wofür sie auf ca. 4,5 × 9 Meter vergrößert wurde. Damit demonstriert das Portal als Spolie Übergang und Kontinuität der Herrschaft in Rom im Papsttum. Das nördlichste Portal im Portikus ist die Heilige Pforte. Sie wurde im Vorfeld des heiligen Jahres 2000 von Floriano Bodini angefertigt. Der Torflügel zeigt eine segnende Maria mit Jesuskind vor dem Gekreuzigten stehend. Im unteren Bereich ist das Wappen von Johannes Paul II. dargestellt.[17]

An den Wänden des Portikus sind vier Reliefs angebracht, die Szenen aus dem Leben von Johannes dem Täufer darstellen. An der Nordwand befindet sich ein Relief, welches die Namensgebung des Heiligen darstellt. Es wurde von Bernardino Ludovisi geschaffen. Das Relief über der heiligen Pforte zeigt eine Predigt am Jordan; der Künstler war Giovanni B. Martini. Über dem südlichsten Portal des Portikus ist die Szene Johannes tadelt Herodes von Pietro Bracci dargestellt. Das Relief über der Figur des Konstantin zeigt die Enthauptung des Johannes von Filippo della Valle.[15]

Innenraum

Die innere Gliederung der Lateranbasilika geht auf den konstantinischen Ursprungsbau aus dem 4. Jahrhundert zurück; wurde jedoch durch Zerstörungen und Restaurationen stark überformt.[7] Im Langhaus, das im Westen an das Querhaus der Basilika grenzt, schließen sich seitlich des Mittelschiffes je zwei Seitenschiffe an. Seitlich der Seitenschiffe wurden im Laufe der Zeit mehrere Nebenkapellen angebaut. Am Übergang von Mittel- zu Querschiff, in der Vierung der Kirche steht der Papstaltar, vor dem die Confessio der Basilika liegt. An das Querschiff schließt sich im Westen der Chorraum mit Apsis an.[8] Bis zum Umbau von 1886 war die Apsis von einem Umgang umgeben, der im Zuge der Erweiterung des Chores entfernt wurde.[18]

Den oberen Abschluss von Haupt- und Querschiff bildet eine hölzerne Kassettendecke, die in den Jahren von 1564 bis 1566, nach Entwürfen von Daniele da Volterra eingezogen und unter den Päpsten Pius V. und Pius VI. ergänzt wurde.[19] Der Fußboden der Basilika, der in Kosmaten gearbeitet ist, stammt zum Teil aus der Antike, wurde aber unter Martin V. im Jahr 1425 restauriert und ergänzt. Darauf weisen auf dem Boden auch mehrere Darstellungen von Säulen hin, welche das Wappensymbol der Familie Colonna sind, aus der Martin V. stammte.[15]

Insgesamt hat die Lateranbasilika eine Länge von 121,84 Metern.[20]

Innenansicht der Basilika

Mittelschiff

Das gesamte Langhaus geht in seiner heutigen Gestalt auf die Sanierungsarbeiten unter Francesco Borromini in den Jahren von 1646 bis 1649 zurück.[8] Da Borromini im Mittelschiff die antike Ionische Säulengliederung aufhob, und jeweils zwei Säulen durch einen Pfeiler ersetzte, verringerte er die Anzahl der Joche im Mittelschiff von 16 auf fünf. Diesen Pfeilern sind seitlich komposite Pilaster vorgeblendet, zwischen denen sich jeweils eine marmorne Nische befindet. Die Säulen, die zu beiden Seiten an jeder Nische angebracht sind, stammen aus den Seitenschiffen der Basilika, wo Borromini stattdessen eckige Pfeiler einsetzte.[13] In den Tympana der Nischengiebel, die von den ehemaligen Seitenschiffsäulen gestützt werden, ist eine Taube mit Ölzweig dargestellt, das Wappensymbol von Papst Innozenz X. Dieser hatte die Sanierungsarbeiten beauftragt.[19]

In den Nischen wurden die bis zu 4,6 Meter hohen Figuren der zwölf Apostel aufgestellt, die zum Großteil von Schülern von Gian Lorenzo Bernini[19] aber auch von französischen Künstlern geschaffen wurden.[6] Die meisten Statuen wurden erst im 18. Jahrhundert geschaffen, entstanden also erst nachdem die Arbeiten unter Borromini beendet waren.[13] Die Stiftung der Figuren ging vor allem auf deutsche Bischöfe zurück.[19]

An der Nordseite des Mittelschiffs stehen von Osten nach Westen folgende Apostelstatuen:

In den Nischen der Südseite sind von Osten nach Westen folgende Apostelfiguren aufgestellt:

Über diesen Nischen ließ Borromini Stuckreliefs anbringen, die schon vorher das Mittelschiff zierten. Sie wurden um das Jahr 1650 geschaffen; fünf Künstlern waren daran beteiligt. Mit der Anordnung der Reliefs wird jeweils eine Szene des Alten (Südseite) mit einer gegenüberliegenden Szene des Neuen Testaments (Nordseite) verglichen. Von Westen nach Osten sind dargestellt:[21]

Oberhalb dieser Stuckreliefs, auf der Höhe der Obergadenfenster, befinden sich ovale Kartuschenbilder aus dem 17. Jahrhundert. Diese stellen Propheten des alten Testaments dar; der jeweilige Name des des Dargestellten ist oberhalb des Gemäldes in goldenen Lettern angebracht. Ursprünglich hatte Borromini in den ovalen Kartuschen, die von Palmblättern aus Stuck umsäumt sind, das antike Mauerwerk der Basilika sichtbar gelassen.[22]

Seitenschiffe

Wie das Hauptschiff, so gehen auch die vier Seitenschiffe der Basilika in ihrer heutigen Gestalt auf die Arbeiten unter Borromini zurück.

Konzept:

- Engelsköpfe/Pfeiler

- Freske

- Grabmäler

- Kapellen

Vierung

Papstaltar und Ziborium

Über dem Hauptaltar erhebt sich ein Ziborium von 1367 mit den Reliquien der Häupter der Heiligen Petrus und Paulus. Diese wurden von Urban V. aus ihrer ursprünglichen Ruhestätte, der Sancta Sanctorum entfernt und in das neuerrichtete Ziborium versetzt.

Confessio

Presbyterium und Apsis

In dem im Mittelalter erweiterten und mit einer neuen Apsis versehenen Chor befinden sich Mosaiken von Jacopo Torriti und Jacopo da Camerino aus den Jahren 1288 bis 1292. Sie wurden wie jene in Santa Maria Maggiore von Papst Nikolaus IV. in Auftrag gegeben. In das ursprüngliche Mosaik wurden bei dieser Restaurierung die Figuren der hll. Franz von Assisi und Antonius von Padua eingefügt, da Nikolaus IV. zuvor Generalminister der Franziskaner war. Ebenfalls in der Apsis befindet sich die päpstliche Kathedra, sie ist mit Kosmatenmosaiken verziert.

Kathedra

Apsismosaik

Querschiff

Konstantinszyklus

Sakramentsaltar

Gramäler

In der Kirche befinden sich zahlreiche Papstgrabmäler, in der Confessio ruht Papst Martin V. Durch diese Grablege demonstriert der erste unumstrittene Papst nach dem Großen Abendländischen Schisma die Kontinuität des Papsttums in seiner römischen Bischofskirche; zu seiner Zeit war die eigentliche Grablege der Päpste die vatikanische Basilika. Auch andere fanden in der Basilika ihre letzte Ruhestätte, wie Clemens XII., aus dessen Zeit die Fassade der Kirche stammt, außerdem: Sergius III., Silvester II., Sergius IV., Alexander III., Clemens XII., Leo XIII. Die Gräber zahlreicher anderer Päpste sind verlorengegangen.

Kreuzgang

Der Kreuzgang des Klosters der Lateranbasilika gilt als einer der schönsten Roms und wurde 1215 bis 1232 errichtet, wahrscheinlich von der Künstlerfamilie Vassalletto. Die ca. 36 m langen Arkadengänge wurden mit reich ornamentierten, zum Teil gedrehten Säulen ausgestattet; sie demonstrieren kosmatisches Zierwerk in Reinform. In der Mitte des Hofes befindet sich ein Brunnenbecken aus dem 9. Jahrhundert

An den Wänden sind Reste aus der alten Basilika (vor dem Umbau durch Borromini) angebracht, darunter Teile des Grabmals des im 13. Jahrhundert verstorbenen Kardinals Annibaldi della Molara von Arnolfo di Cambio, Teile des ehemaligen Magdalenenziboriums, die heute einen alten Bischofssitz einfassen.

  • Einige Impressionen des Kreuzgangs:

Nordfassade

Der Architekt Domenico Fontana errichtete um 1586 in der Loggia der Nordfassade der Lateranbasilika eine eindrucksvolle Doppelarkade mit hohem Bogen von großer Spannweite.

Glocken

Orgeln

Die Geschichte der Orgel der Lateranbasilika reicht zurück in das 16. Jahrhundert. 1597 wurde der Bau einer großen Orgel in Auftrag gegeben, die von dem Orgelbauer Luca Biagi gebaut und 1599 fertiggestellt war. Dieses Instrument wurde mehrfach restauriert und erweitert. Die letzte umfassende Restaurierung wurde 1984 von dem Orgelbauer Francesco Morettini vorgenommen, nachdem das Instrument fast 50 Jahre nicht mehr gespielt werden konnte. Das Instrument hat insgesamt 28 Register auf zwei Manualen. Das Pedal ist angehängt.[23] Die römischen Ziffern als Registerbezeichnungen verweisen auf die Tonhöhe. Weiterhin besitzt die Kirche zwei Chororgeln, die 1886 von Nicola Morettini erbaut wurden. Die Epistelorgel besitzt 46 Register auf drei Manualen und Pedal, die Evangelienorgel nur 24 Register auf zwei Manualen und Pedal.

Disposition der Hauptorgel

I Organo positivo C–f3
1. Principale 8′
2. Ottava 4′
3. Flauto in VIII 4′
4. Flauto in V 223
5. Flauto in XV 2′
6. Cornetto II
7. XV (2′)
8. XIX (113′)
9. XXII (1′)
10. XXVI (23′)
11. XXIX (12′)
12. Tromboncino bassi
II Organo Biagi Contra-FGABH-C–3
13. Principale 24′ (16′)
14. Principale profondo 24′ (16′)
15. Ottava 12′ (8′)
16. XV 6′ (4′)
17. Flauto conico in VIII 6′ (4′)
18. Flauto conico in XV 3′ (2′)
19. XIX
20. XXII
21. XXVI
22. XXIX I
23. XXIX II
24. XXXIII I
25. XXXIII II
26. XXXVI I
27. XXXVI II
28. Tromba 12′ (8′)
Tremolo
  • Effektregister: Rosignolo

Disposition der Epistelorgel[24]

I Grand' Organo C–g3
1. Principale 16′
2. Principale 8′
3. Flauto 8′
4. Bordone 8′
5. Flauto Armonico 8′
6. Viola Gamba 8′
7. Dulciana 8′
8. Ottava 4′
9. Flautino 4′
10. Quinta 223
11. Terza 135
12. Pieno 1 V
13. Pieno 2 V
14. Bombarda 16′
15. Tromba 8′
16. Trombina 4′
II Manuale C–g3
17. Bordone 16′
18. Principale 8′
19. Traversiere 8′
20. Flauto 8′
21. Eolina 8′
22. Viola 8′
23. Flauto Bordone 8′
24. Fugara 4′
25. Bassone 16′
26. Clarino 8′
III Recitativo C–g3
27. Bordone 8′
28. Flauto Armonico 8′
29. Viola Gamba 8′
30. Salicionale 8′
31. Voce Celeste 8′
32. Ottavino Armonico 4′
33. Flagioletto 2′
34. Tromba Armonica 8′
35. Oboe 8′
36. Voce Umana 8′
Pedale C–f1
37. Controbasso 16′
38. Violine 16′
39. Subasso 16′
40. Ottava 8′
41. Bordone 8′
42. Violoncello 8′
43. Flauto 8′
44. Ottava 4′
45. Bombarda 16′
46. Tromba 8′
  • Koppeln: II/I, III/I, I/P, II/P, III/P
  • Spielhilfen: Kombinationen, Tremulant (ganze Orgel)

Disposition der Evangelienorgel[25]

I Grand’ Organo C–g3
1. Principale 16′
2. Principale 8′
3. Viola 8′
4. Bordone 8′
5. Flauto Armonico 8′
6. Ottava 4′
7. Pieno I
8. Pieno II
9. Fagotto 16′
10. Tromba 8′
II Manuale C–g3
11. Quintaton 16′
12. Principale 8′
13. Dolce 8′
14. Flauto 8′
15. Salicet 8′
16. Bordone 8′
17. Ottavino 4′
18. Cromorno 8′
Pedale C–f1
19. Contrabasso 16′
20. Subbasso 16′
21. Ottava 8′
22. Flauto 8′
23. Ottava 4′
24. Bombarda 16′
  • Koppeln:
  • Spielhilfen:

Baptisterium

Oktogon des Baptisteriums
Baptisterium des Lateran, Außenansicht
Innenraum des Baptisteriums

Das heute achteckige Baptisterium des Lateran ist wohl das älteste der Christenheit und gilt als „Prototyp aller Baptisterien“. Es wurde um das Jahr 315 von Konstantin vermutlich ursprünglich rund errichtet und in den Jahren 432 bis 440 unter Sixtus III. zu einem Oktogon umgebaut. Obwohl es mittlerweile vielfach umgestaltet worden ist, zeigt es noch einige Reste antiker Mosaike und die antiken Säulen aus ägyptischem Porphyr. Auch eine Bronzetür des 5. Jahrhunderts aus der Zeit des römischen Bischofs Hilarius hat sich erhalten. Sie ist eine der letzten ihrer Art, die in der Antike in Rom gefertigt wurden.

Die Wandgemälde der heutigen Innenausstattung stammen aus dem 17. Jahrhundert. Sie stammen von Andrea Sacchi (1599–1661). Beachtenswert ist unter anderem die Komposition des Bildes Carlo Marattas, das die Zerstörung der Götzenbilder durch Kaiser Konstantin zeigt – eine allerdings völlig ahistorische Darstellung.

Das Baptisterium war Teil einer großen Anlage von Kapellen, die dem heiligen Stephanus, dem heiligen Hilarius und dem heiligen Kreuz geweiht waren; sie mussten dem großen Umbau des gesamten Komplexes weichen und sind nur noch auf alten Plänen und Zeichnungen zu sehen, von denen die Biblioteca Vaticana die bei weitem größte Zahl besitzt.

Liturgie

Die Heilige Messe am Fest des heiligsten Leibes und Blutes Christi mit dem Papst findet vor der Lateranbasilika statt. Der Messe schließt sich die Fronleichnamsprozession nach Santa Maria Maggiore an. Der Weihetag der Lateranbasilika am 9. November wird in der ganzen katholischen Kirche als Fest begangen.

Siehe auch

Literatur

  • Peter C. Claussen und Darko Senekovic: S. Giovanni in Laterano. Mit einem Beitrag von Darko Senekovic über S. Giovanni in Fonte (Corpus cosmatorum II, 2). Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2008, ISBN 3-515-09073-8.
  • Walter Buchowiecki: Handbuch der Kirchen Roms. 3 Bände, Wien 1967–1974.
Commons: Lateranbasilika – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Basilica papale. Vicariatus Urbis – Portal der Diözese Rom, archiviert vom Original am 17. Januar 2009; abgerufen am 7. August 2008 (italienisch).
  2. a b c Riccardo Cattani: St. Johannes im Lateran. Macart, Rom 2006, S. 4–6.
  3. Pedro Barceló: Das Römische Reich im religiösen Wandel der Spätantike. Kaiser und Bischöfe im Widerstreit. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2013, ISBN 978-3-7917-2529-1, S. 47.
  4. Johannes B. von Toth: Die Kathedrale des Papstes. Hrsg.: Capitolo Lateranense. Tipolitografia Trullo, Rom 1960, S. 3–4.
  5. a b c d e f Riccardo Cattani: St. Johannes im Lateran. S. 1–3.
  6. a b c d Herbert Rosendorfer: Kirchenführer Rom. 5. Auflage. E. A. Seemann, Leipzig 2013, ISBN 978-3-86502-261-5, S. 98–100.
  7. a b c Thomas Köhler: Kirchen in Rom. LIT, Berlin 2013, ISBN 978-3-643-12276-6, S. 157–158.
  8. a b c d e f g h Christoph Höcker: Rom. In: Reclams Städteführer. 2. Auflage. Reclam, Stuttgart 2012, ISBN 978-3-15-018980-1, S. 144–147.
  9. a b c Riccardo Cattani: St. Johannes im Lateran. S. 10–11.
  10. Riccardo Cattani: St. Johannes im Lateran. S. 23.
  11. Riccardo Cattani: St. Johannes im Lateran. S. 7–11.
  12. Riccardo Cattani: St. Johannes im Lateran. S. 19–21.
  13. a b c Riccardo Cattani: St. Johannes im Lateran. S. 13–15.
  14. z. B. im Jahr 1729 anlässlich der Heiligsprechung Johannes Nepomuks. Diese Schaufassade ist auf einem Kupferstich dargestellt, den die Albertina in Wien besitzt.
  15. a b c d e f Johannes B. von Toth: Die Kathedrale des Papstes. S. 5–7.
  16. Riccardo Cattani: St. Johannes im Lateran. S. 19.
  17. ESTERNO - PORTICO. Abgerufen am 2. August 2017 (italienisch).
  18. Kirsten Lee Bierbuam: Die Ausstattung des Lateranbaptisteriums unter Urban VIII. Michael Imhof, Petersberg 2014, ISBN 978-3-86568-835-4, S. 95–96.
  19. a b c d Johannes B. von Toth: Die Kathedrale des Papstes. S. 8–11.
  20. Robert Fischer: St. Peter in Rom. Schnell und Steiner, Regensburg 2011, ISBN 978-3-7954-2469-5, S. 96.
  21. Alexander Linke: Typologie der frühen Neuzeit. Reimer, Berlin, ISBN 978-3-496-01474-4, S. 260–270.
  22. Kirsten Lee Bierbuam: Die Ausstattung des Lateranbaptisteriums unter Urban VIII. S. 59.
  23. Nähere Informationen zur Orgel der Lateranbasilika
  24. Disposition der Epistelorgel
  25. Disposition der Evangelienorgel

Alt

 
Enthauptung Johannes’ des Täufers in einer Reliefdarstellung am Hauptportal der Lateranbasilika
 
Erhalten gebliebene Säule aus der Basilika Konstantins

Baubeschreibung