Messina

italienische Gemeinde
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Messina ist die drittgrößte Stadt Siziliens (Italien) und zugleich Verwaltungssitz der Provinz Messina.

Daten und Geografie

Messina zählt 246.695 Einwohner (Stand am 30. September 2005), die auf einer Fläche von 211,7 km² leben. Die Wirtschaft ist industriell geprägt, die Einwohner arbeiten in Werften, der Nahrungsmittelindustrie, Metallverarbeitung und in der chemischen Industrie. Die Stadt liegt an der Straße von Messina etwa 90 Kilometer nördlich von Catania und etwa 230 Kilometer östlich von Palermo entfernt. Der höchste Vulkan Europas, der Ätna, liegt südlich von Messina.

Verkehr

Hier in Messina besteht die kürzste Verbindung zum italinischen Festland. Die Fähren nach Villa San Giovanni verkehren etwa 20 Minuten. In Zukunft soll hier die Brücke über die Straße von Messina einen direkten Zugang zum Festland schaffen. Von Messina aus fahren Züge nach Palermo, Catania, Agrigent und anderen Städten Siziliens.

Geschichte

Frühgeschichte

 
Münze des Sextus Pompejus mit Skylla und dem Leuchtturm

Messina wurde als griechische Kolonie im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründet. Der ursprüngliche Name war Zancle (Sichel), wegen der Form der natürlichen Bucht. Die Treppe dorthin wird noch immer "Scalinata Zanclea" genannt. Im frühen 5. Jhdt. benannte Anaxilas von Rhegium die Stadt in Messene um, zu Ehren der griechischen Stadt Messene.

Messina wurde 396 v. Chr. durch die Karthager geplündert und gebrandschatzt, dann von Dionysius I von Syrakus wiederobert. Am Ende es ersten punischen Krieges war Messina eine freie Stadt, die mit Rom alliert war. Zu Zeiten der Römer erhielt Messina einen wichtigen Leuchtturm. Messana, wie die Römer die Stadt nannten, war der Stützpunkt von Sextus Pompejus, während seine Krieges gegen Oktavian. Die Münze des Sextus Pompejus zeigt den Pharos (Leuchtturm) von Messina und Scylla.

Mittelalter

1061 wird die Stadt durch die Normannen erobert. Unter den Staufern, Anjou und unter Aragon wurde Messina zusammen mit Palermo bis 1678 Hauptstadt des Regno di Sicilia. Durch Edikt von Roger II. erhielt Messina den Titel des " Caput Regni" , weiterhin "Consolato del Mare", ein Konsulat, das die Rechtsstreitigkeiten von Handel und Navigation zu lösen hatte. Die "Zecca" zu Messina, die Münze, prägte Münzen mit dem Titel M.N.S.C "Messana nobile siciliae caput". Die Münze blieb bis 1678 ,der Rebellion von Messina erhalten. Durch die bedeutende Seidenindustrie Messinas im 16. Jhdt. erhielt Messina den "Consolato della Seta" , das Konsulat der Seidenwirtschaft.

 
Straße von Messina um 1888

Neuzeit

Ein erstes Erdbeben zerstörte Messina am 5. Februar 1783. In seinem Werk „Spaziergang nach Syrakus" beschreibt der Schriftsteller Johann Gottfried Seume die "Palazzata" von Messina, die durch das Erdbeben von 1783 schwer beschädigt wurde: Vorlage:Quote

Auch Goethe beschreibt in seinem Werk "Italienische Reise" von 1829 die "Palazzata" des Simone Gullì: Vorlage:Quote

Die Palazzata wurde 1808 von Giacomo Minutolì erneut im klassizistischen Stil wiederaufgebaut, doch am Morgen des 28. Dezembers 1908 wurden die Palazzata und die Stadt wiederum fast vollständig durch ein Erdbeben und einen darauf folgenden Tsunami zerstört. Mehr als 75.000 Menschen fanden den Tod.

1929 erging ein neuer künstlerischer Wettbewerb um die Rekonstruktion der Palazzata, den die Architekten Autore, Samonà, Viola und Leone mit ihrem Entwurf gewannen. Den "Palazzo dell´Ina" entwarfen Viola e Samonà (1935). Weiterhin entwarf der Architekt Autore (1936 ) das Gebäude "Banco di Sicilia". Zwischen 1938 und 1940, wurden nach dem Entwurf Viola umd Samonà der ehemalige "Palazzo Littorio" und der "Palazzo dell'Inail " realisiert.

Im Juni 1955 wurde in Messina bei einer Konferenz der westlichen europäischen Außenminister die Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft beschlossen.

Kultur

In der Kathedrale ruhen die sterblichen Überreste von Kaiser Konrad IV

Messina war Anziehungspunkt bedeutender Künstler der Renaissance und des Manierismus Eine Übersicht über Künstler der Renaissance und des Manierismus , die in Messina tätig gewesen sind, findet sich in der Liste der Künstler in Messina.

Messina feiert jedes Jahr am 3. Juni die Madonna della Lettera ( Maria des Briefes), Schutzheilige der Stadt und der Erzdiözese, mit einer Prozession mit der silbernen "Varetta" mit der Silberstatue der Maria, die von Lio Gangeri 1902 geschaffen wurde und der Reliquien der Haare Mariens im Schiffchen aus Silber ("Vascelluzzo") .

Sehenswürdigkeiten

  • Dom, gebaut im 12. Jahrhundert, wurde in den Jahren 1919/1920 wiederaufgebaut. Im Jahre 1943 wurde der Dom nach einem Brand erneut wiederaufgebaut.
  • Santissima Annunziata dei Catalani, eine Kirche aus dem 12. Jahrhundert
  • Santa Maria Alemanna oder Santa Maria degli Alemanni: Es ist die einzige Kirche Siziliens die im 12. Jhdt. im rein gotischen Stil durch Baumeister des Deutschen Ritterordens ausgeführt worden ist.
  • Monte di pietà: Der Palazzo Monte di Pietà und die dazugehörige Scala Monte di Pietà steht in der Straße XXIV Maggio. Erbaut wurde der Palazzo um 1616 vom Architekten Natale Masuccio gegenüber einer Treppe, zu Füßen der Kirche „della Pietà“ . Von dem Palast ist nach dem Erdbeben von 1908 nur die Fassade erhalten. Die Treppe blieb intakt und wurde von P. Campolo und A. Basile geschaffen. In seiner Mitte befindet sich der Brunnen der Abbondanza von Ignazio Buceti (1741).
  • Theater Viktor Emanuell II: Das Theater Viktor Emanuell II hat als einer der wenigen Gebäude das Erdbeben 1908 unbeschadet überstanden. Das Theater wurde im neoklassizistischen Stil von den Architekten P. Valente aus Neapel und C. Falconieri, einem Architekten aus Messina entworfen. Das Theater krönt eine Figurengruppe die eine Allegorie auf „Die Zeit entdeckt die Wahrheit“ ist. Diese Figurengruppe ist dem Bildhauer Saro Zagari aus Messina zu verdanken.
  • Quattro Fontane: Die „Quattro Fontane“, vier Brunnen wurden an den vier Ecken der Straßenkreuzung der Straßen „via I Settembre 1847“ und der Straße „via Cardines“ angebracht. Sie wurden 1666 von Innocenzo Mangani, und 1714 von Ignazio Buceti angefertigt. Von den vier Brunnen wurden nach dem Erdbeben von 1908 lediglich zwei wieder an den ursprünglichen Ort zurückgebracht. Die verbliebenen anderen beiden Brunnen befinden sich heute im Museo Regionale.
  • Fontana di Orione in Messina: Auf dem Domplatz steht der Orionbrunnen. Dieser wurde 1547 von Giovanni Angelo Montorsoli geschaffen. Die Figuren stellen Orion, den mythischen Stadtbegründer Messinas und die vier anderen Statuen die vier Flüße Nil, Tiber, Ebro und Camaro dar.
  • Camposanto, ein schöner Friedhof mit schöner Sicht auf die Stadt Messina und die Straße von Messina


Besondere Bauwerke

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Maria Accascina "Profilo dell’architettura a Messina dal 1600 al 1800" Ateneo Verlag, Rom 1964
  • Maria Accascina "Museo Nazionale di Messina, ordinamento della sezione maioliche, monete e paliotti", in "Bollettino d'Arte", 1960 "Museo Nazionale di Messina", in "Boll. d'Arte", 1956
  • Anthony Blunt "Sizilianischer Barock"
  • Johann Wolfgang von Goethe - Italienische Reise (Viaggio in Italia) 1817
  • Amelia Ioli Gigante "Messina" aus der Reihe "Le città nella storia d´Italia" Verlag Giuseppe Laterza & Söhne 1.Auflage 1980, 2.Auflage 1989 ISBN 88-420-1701-9
  • Peter Murray "Die Architektur der Renaissance in Italien" Verlag Gerd Hatje Stuttgart
  • E. Mauceri " Messina nel Settecento" aus der Reihe "Fata Morgana Collezione di libri rari su Messina" Reprint Verlag des Buchhauses Bonanzinga in Messina
  • "Messina com´era" aus der Reihe "Fata Morgana Collezione di libri rari su Messina" Reprint della guida storico-artistico del 1902: "Messina e dintorni" . Reprint Verlag des Buchhauses Bonanzinga in Messina Juni 1981
  • Giuseppe Grosso Cacopardo "Guida per la Città di Messina" . Verlag Arnaldo Forni. Reprint " Guida per la Citta di Messina scritta dall autore delle "Memorie de´Pittori Messinesi" Messina Giusepe Pappalardo 1826. Mai 1989


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