Der Stürmer
Der Stürmer war der Titel einer am 20. April 1923 von Julius Streicher in Nürnberg gegründeten antisemitischen Wochenzeitung.
Zunächst erschien sie wöchentlich im „Völkischen Verlag Wilhelm Härdel“, ab 1935 dann im „Verlag Der Stürmer“. In den Anfangszeiten hatte das Blatt nur eine geringe Auflagenzahl, mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 änderte sich dies aber schlagartig. 1938 erreichte Der Stürmer mit einer Auflage von etwa einer Million Exemplaren seine höchste Auflagenzahl. Nach 1933 gab es außerdem neun zusätzliche Ausgaben mit einer Auflage von bis zu zwei Millionen Exemplaren. Um die Reputation des nationalsozialistischen Deutschen Reiches im Ausland zu verbessern, wurde das Blatt während der Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin nicht öffentlich an den Kiosken verkauft.
Die aggressive Judenfeindlichkeit wurde verdeutlicht, nachdem seit 1927 Heinrich von Treitschkes Zitat „Die Juden sind unser Unglück!“ am Fuße einer jeden Titelseite stand. Der Antisemitismus sollte im deutschen Volk vor allem durch Warnungen vor einer „jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung“ und durch Skandalreportagen über jüdische Kriminalität geschürt werden. Diese wurden von großformatigen Überschriften und zumeist antijudaistischen Karikaturen von Philipp Rupprecht (Pseudonym: Fips) umrahmt.
Die letzte Ausgabe des Stürmers erschien am 22. Februar 1945.
Auflage
Jahr/Ausgabe | Auflage |
1927 | 14.000 |
1933 | 25.000 |
1934/6 | 47.000 |
1934/13 | 49.000 |
1934/17 | 50.000 |
1934/19 | 60.000 |
1934/33 | 80.000 |
1934/35 | 94.114 |
1934/42 | 113.800 |
1935/6 | 132.800 |
1935/19 | 202.600 |
1935/29 | 286.400 |
1935/36 | 410.600 |
1935/40 | 486.000 |
1938/5 | 473.000 |
Weblinks
- Tiefpunkt deutscher Kinderbuchkultur aus dem „Verlag Der Stürmer“
- Hetzkarikaturen des Stürmers (1928-1931)
- [1] dass., folgende Jahre
- [2] kurzer Überblick über das Blatt, Zielgruppe, 3 antisemit. Bildbeispiele