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Film | |
Titel | Wem die Stunde schlägt |
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Originaltitel | For Whom the Bell Tolls |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahre | 1943 |
Länge | 130 (Originalversion:170) Minuten |
Stab | |
Regie | Sam Wood |
Drehbuch | Ernest Hemingway Dudley Nichols |
Produktion | Sam Wood |
Musik | Victor Young |
Kamera | Ray Rennahan |
Schnitt | John F. Link Sr., Sherman Todd |
Besetzung | |
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Wem die Stunde schlägt (Originaltitel: For Whom the Bell Tolls) ist ein Film des US-amerikanischen Regisseurs Sam Wood aus dem Jahr 1943. Das Drama wurde, mit den Hollywood-Legenden Gary Cooper und Ingrid Bergman in den Hauptrollen, von dem Filmstudio Paramount Pictures produziert.
Handlung
Begegnung mit der Guerillagruppe
Der Film spielt während des spanischen Bürgerkrieges im Jahr 1937. Der Guerillakämpfer Robert Jordan trifft sich eines Nachts mit General Golz im Hotel. General Golz erteilt ihm den Auftrag eine bestimmte Brücke in den Canyons zu sprengen. Diese Mission soll zeitgleich zum bevorstehenden Angriff der Republikaner auf die Stadt Segovia erfolgen. Dem Sprengstoffexperten Robert steht Anselmo zur Seite, der sich in den Canyons sehr gut auskennt. Am nächsten Tag führt Anselmo ihn zu einer Partisanengruppe in einer Höhle.
Charakterisierung der Guerillagruppe
Der Anführer dieser Guerillagruppe ist Pablo, ein bescheidener Mann, der in letzter Zeit viel von seinem Mut eingebüßt hat. Pablo hat einst einen Aufstand in einem spanischen Dorf eingeleitet und viele Männer in die Höhle geführt. Rafael, Fernando, Agustín, Primitivo (der Späher) und Andrés sind Komplizen dieser kleinen Guerillagruppe. Zu den weiteren Mitkämpfern gehören Pilar, eine mutige und selbstbewusste Frau, und die neunzehnjährige María.
María war einst die Tochter eines Bürgermeisters, bis ihre Eltern bei einem Überfall der Faschisten erschossen wurden. Sie wurde gefangengenommen und zu einem Friseur gebracht, der ihre Haare abschnitt. Danach wurde sie von zwei Faschisten vergewaltigt. Nach einiger Zeit wurde sie zusammen mit Pilar von Pablo und seinen Komplizen befreit. Am Abend versammeln sie sich in der Höhle, um die Sprengung der Brücke zu besprechen. Pablo ist der Ansicht, dass die Sprengung der Brücke ihren Aufenthaltsort verraten könnte und stellt sich gegen den Auftrag. Die temperamentvolle Pilar widerspricht ihm und bezeichnet ihren Ehemann als feige und mutlos.
Es kommt zu einem Disput zwischen Pilar und dem stillen Pablo („Niederknallen sollte ich dich und den Fremden“, sagt Pablo zu Pilar). Am Endes dieses Gespräches gibt Pablo widerstandslos auf. In der Nacht rät María dem Guerillakämpfer Robert (oder auch inglés genannt) vorsichtig zu sein, da Pablo immer gefährlich sei, wenn er still ist und Alkohol getrunken hat. Im nächsten Moment erscheint Pablo und läuft bewaffnet den Berg hinunter.
Vorbereitung auf den Angriff
Am nächsten Morgen wird die Gruppe von dem Lärm vorbeifliegender Flugzeuge geweckt. Robert bespricht mit den anderen Auftrag. Daraufhin begegnen Pilar, Robert und María zwei weiteren Personen, die sie zu El Sorto bringen. El Sordo soll ihnen fünf weitere Pferde stehlen, damit ihnen nach der Sprengung auch genug Pferde zur Verfügung stehen. Auf dem Rückweg lässt die intelligente Zigeunerin Pilar Robert und María allein. Robert und María gestehen sich ihre Liebe zueinander ein. Robert hat sich auf den ersten Blick in María verliebt. María hat sich auch in ihn verliebt und küsst ihn („Robert, ich würde dich gern küssen, aber ich kann nicht küssen“, sagt sie zu Robert).
Am Nachmittag kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen dem angetrunkenen Pablo und Robert. Pablo provoziert María, als er sieht, dass sie sich in Robert verliebt hat. Nach dieser Auseinandersetzung verlässt Pablo wütend die Höhle („Ich gehe zu den Pferden, die haben mehr Verstand als Menschen“ sagt Pablo beim Verlassen). Robert und die anderen halten ihn für gefährlich und stimmen deshalb ab, ob er getötet werden soll. Pablo besinnt sich, nachdem er das Gespräch zufällig mitbekommen hat, und schließt sich ihnen erneut an.
Am nächsten Morgen gelingt es Robert einen Späher der Faschisten rechtzeitig zu erschießen. Sie verstecken sich hinter Bäumen und zielen mit einem Maschinengewehr auf die erscheinenden Feinde. Die Faschisten müssen von dem anstehenden Angriff der Republikaner mitbekommen haben. Robert überreicht Andrés einen wichtigen Brief, der innerhalb sechs bis sieben Stunden an General Golz, Kommandeur der 35. Division, überbracht werden muss. Die Sprengung der Brücke könnte durch diesen Brief abgesagt werden.
In der Nacht vor dem Angriff reden Robert und María über ihre zukünftigen Pläne. Sie wollen nach der Mission in die USA fliegen und dort ihr Leben zusammen verbringen. Am Abend erscheint Pilar aufgebracht und berichtet, dass Pablo den Selbstauslöser verändert hat. Im darauffolgenden Moment kommt Pablo und zeigt Reue. Robert verzeiht ihm ein letztes Mal („Der einzige Grund, dass ich dich nicht erschieße ist der, dass ich dich brauche“, sagt Robert zu Pablo).
Mission: Brücke sprengen
Am nächsten Morgen kommt es zum Angriff der Guerillakämpfer von Pablo und weiteren Komplizen von El Sorto. Pilar und die anderen beseitigen die Wächter und Soldaten. Robert und Anselmo befestigen das Dynamit an den Brückenpfeilern, bis sie schnell von den anfahrenden Panzern flüchten. Die Brücke wird gesprengt und alle versammeln sich bei María.
Auf dem Rückweg müssen sie eine Stelle überqueren, die von Soldaten bewacht wird. Robert wird als einziger von dem Kugelgeschoss der Soldaten getroffen. Er will die ankommenden Gegner aufhalten und seinen Freunden einen Vorsprung verschaffen. Am Ende des Filmes kommt es zu einer traurigen Verabschiedung zwischen María und ihrem Geliebten Robert („Wenn du gehst, gehe ich auch. Du gehst für mich, weil du es willst“ sagt er zu María).
Entstehungsgeschichte
Wem die Stunde schlägt basiert auf dem gleichnamigen Roman von Pulitzer- und Nobelpreis-Preisträger Ernest Hemingway aus dem Jahr 1940. Dieser Roman beschreibt die Kameradie inmitten der alltäglichen Bedrohung durch den Tod während des spanischen Bürgerkrieges. Der Titel des Romans stammt von dem englischen Dichter John Donne (siehe Wem die Stunde schlägt). Ernest Hemingway hat sich während des Schreibens an seinem Roman die schwedische Schauspielerin Ingrid Bergman als Maria und Gary Cooper als den typisch-klassischen Helden Robert Jordan vorgestellt.
Die Produktionsfirma Paramount Pictures hat sich für eine damalige Rekordsumme von 150.000 Dollar die Verfilmungsrechte gesichert. Cecil B. DeMille war als Regisseur vorgesehen, doch er musste absagen und Sam Wood, bekannt für sein Wirken an den Max-Brothers-Filmen, führte seitdem Regie. Die deutsche Schauspielerin Vera Zorina sollte zunächst die Rolle der braven Maria übernehmen. Nach drei Wochen Drehzeit wurde sie von Regisseur Sam Wood entlassen und durch Ingrid Bergman ersetzt.
Im Juli 1942 fingen die Dreharbeiten zu "Wem die Stunde schlägt" in den Blue Canyons, Kalifornien, an. Der Film wurde damals hauptsächlich am Sonora Pass in Nevada gedreht. In den letzten 12 Wochen entstand der Film in den Paramount Pictures-Studios in Kalifornien. Im Oktober 1942 wurde der Film, mit einem Gesamtbudget von 3 Millionen US-Dollar, zu Ende gedreht. Die Verfilmung des Romans feierte am 14. Juli 1943 in New York City Weltpremiere. Am 12. Januar 1951 wurde der Film im Westen Deutschlands veröffentlicht.
Der Film spielte in den USA insgesamt 7 Millionen US-Dollar ein und war ein großer Erfolg für die Paramount Pictures. Die griechische Schauspielerin Katina Paxinou erhielt im Jahr 1944 ihren ersten Oscar für ihrer Rolle als mutige Pilar. Nach dem zweiten Weltkrieg wurde der Film oft in einer stark gekürzten Fassung gezeigt.
Ernest Hemingway war mit der Besetzung und schauspielerischen Leistung von Gary Cooper und Ingrid Bergman sehr zufrieden. Er hat dem Schauspieler Gary Cooper ein Kompliment gemacht und folgendes gesagt: „Sie haben Robert Jordan exakt so gespielt, wie ich ihn mir vorgestellt habe, zäh und mit eiserner Entschlossenheit. Ich danke ihnen!“ (Quelle: Film! Das 20. Jahrhundert). Trotzdem hat er die Verdrängung der politischen Aspekte im Film kritisiert.
Auszeichnungen
Der Film "Wem die Stunde schlägt" von Sam Wood wurde in neun Kategorien für den Oscar nominiert. Die Oscar-Verleihung fand im Ambassador Hotel in Los Angeles statt und wurde von Bob Hope moderiert. Katina Paxinou gewann als Oscars/Beste Nebendarstellerin den einzigen Oscar für den Film. Auf der ersten Golden-Globe-Verleihung im Jahr 1944 konnte der Film in den Kategorien "Beste Nebendarstellerin" (Katina Paxinou) und "Bester Nebendarsteller" (Akim Tamiroff) die Auszeichnung gewinnen.
Der Film war in den folgenden Kategorien für den Oscar nominiert:
- Oscars/Bester Film - Sam Wood
- Oscars/Beste Hauptdarstellerin - Ingrid Bergman
- Oscars/Beste Nebendarstellerin - Katina Paxinou
- Oscars/Bester Hauptdarsteller - Gary Cooper
- Oscars/Bester Hauptdarsteller - Akim Tamiroff
- Oscars/Kamera - Ray Rennahan
- Oscars/Schnitt - John F. Link Sr., Sherman Todd
- Oscars/Ausstattung - Hans Dreier, Haldane Douglas, Bertram C. Granger
- Oscars/Musik - Victor Young
Kritiken
- "Freiheitskampf und Liebesrausch:stark!" (TV-Spielfilm)
- "Zusammen mit ihrem Partner Gary Cooper sorgte sie schließlich für den enormen Kassenerfolg, gegen den auch Ernest Hemingway mit seiner wütenden Kritik über die Verwässerung des politischen Aspektes zugunsten der romantisch-tragischen Liebesgeschichte nichts ausrichten konnte." (BR)
- "Sam Woods „For Whom the Bell Tolls” nach dem weltberühmten Roman Hemingways ist – um es vorwegzunehmen – eines dieser klassischen Melodramas, vielleicht nicht im Stil eines Douglas Sirk und vielleicht auch ganz anders motiviert." (Follow me now)
- "Ernest Hemingway lieferte die Vorlage zu dieser meisterhaften Mischung aus Abenteuerfilm und Melodram, dass Sam Wood, Ex-Assistent des Hollywood-Urgesteins Cecil B. DeMille, inszenierte. Oscar für Katina Paxinou als Pilar." (Prisma-Online)
- "Opulent inszenierte Sam Wood dieses Bürgerkriegsdrama mit einer Menge "Love Story" vor der (Studio-)Kulisse der verschneiten spanischen Berge. Als Vorlage diente ihm dabei der gleichnamige Roman Ernest Hemingways. Allerdings schwankt er zwischen den Handlungssträngen doch etwas häufig hin und her, so dass den Zuschauern keine Geschichte 100-prozentig packen kann. "Wem die Stunde schlägt" beeindruckt daher vorwiegend durch seine atmosphärische Dichte und die gute Leistung seiner Hauptdarsteller." (Moviemaster.de)
- "Die Liebe zwischen einer Spanierin und einem amerikanischen Lehrer, der 1937 im spanischen Bürgerkrieg als freiwilliger Partisan im Dienst der Antifaschisten eine wichtige Brücke zu sprengen hat. Spannendes Melodram, das zwar nicht den inhaltlichen Tiefgang von Hemingways Vorlage erreicht, aber meisterhaft inszeniert und von der Wunschbesetzung des Autors glänzend gespielt ist." (Lexikon des internationalen Films)
Literatur
- Wem die Stunde schlägt, geschrieben von Ernest Hemingway, August 1997, Artemis & Winkler Verlag, ISBN 3538053898
- Wem die Stunde schlägt, geschrieben von Ernest Hemingway, Januar 2000, Fischer Verlag, ISBN 3596204089
- Film! Das 20. Jahrhundert, herausgegeben von Peter W. Engelmeier, September 2000, Prestel Verlag, ISBN 3791324225