Drei Chinesen mit dem Kontrabass ist ein Kinderlied, das seit dem letzten Drittel des 20. Jahrhunderts im gesamten deutschen Sprachraum verbreitet ist. Wie bei vielen Musikstücken dieser Art sind zuverlässige Quellen über den genauen Ursprung und den oder die Urheber von Text und Melodie so gut wie nicht greifbar: Die GEMA führt das Lied als „im Original urheberrechtlich freie Volksweise“ [1]; in den urbanen Gebieten Norddeutschlands (Berlin, Hamburg, Ruhrgebiet) scheint es bereits vor dem Zweiten Weltkrieg bekannt gewesen zu sein.
Das Lied kann auch als musikalisches und sprachliches Kinderspiel betrachtet werden: Der Nonsenstext zielt vor allem darauf ab, möglichst viele Vokale, Diphthonge und Umlaute des Deutschen in bunter Folge zu enthalten.
Auf die „originale“ Eröffnungsstrophe folgen acht „Variationen“. Die Spielregel lautet nun, in diesen Folgestrophen alle Selbstlaute durch einen einzigen zu ersetzen, und zwar in der Reihenfolge A, E, I, O, U, Ä, Ö, Ü. Es sind auch kompliziertere Varianten gebräuchlich, die darüber hinaus die Diphthonge verwenden. Wer einen „Fehler“ macht (d.h. vergisst, einen Selbstlaut ensprechend der Regel zu ersetzen), muss je nach Vereinbarung eine Strophe oder das komplette Lied wiederholen beziehungsweise scheidet aus.
Melodie
Text
1. Strophe
- Drei Chinesen mit dem Kontrabass
- saßen auf der Straße und erzählten sich was.
- Da kam die Polizei, Ei [auch: na bzw. fragt], was ist denn das?
- Drei Chinesen mit dem Kontrabass.
2. Strophe
- Dra Chanasan mat dam Kantrabass
- saßan af dar Straßa and arzahltan sach was.
- Da kam da Palaza, a [oder: fragt] was ast dann das?
- Dra Chanasan mat dam Kantrabass
3. Strophe
- Dre Chenesen met dem Kentrebess
- seßen ef der Streße end erzehlten sech wes.
- De kem de Peleze, e [oder: fregt] wes est denn des?
- Dre Chenesen met dem Kentrebess
4. Strophe
- Dri Chinisin mit dim Kintribiss ...
etc...
Zeitgenössische Variationen
Von türkischstämmigen Kindern im deutschen Sprachraum wurde die Idee des Liedes in jüngerer Vergangenheit adaptiert, wobei die ursprüngliche Melodie sowohl beibehalten oder variiert, aber auch ganz aufgegeben wurde. Da die türkische Sprache im Gegensatz zum Deutschen das Phänomen der Vokalharmonie kennt, verschieben sich hierbei nicht nur die „Aufgabenstellung“, sondern auch die spielerischen Möglichkeiten zum Teil beträchtlich.
Quellen
- ↑ lt. Mitteilung der GEMA-Dokumentation vom 12. Mai 2006