Rammstein

Neue-Deutsche-Härte-Band aus Berlin
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Rammstein ist eine deutsche Rockband, die 1994 in Berlin gegründet wurde und musikalisch zur Neuen Deutschen Härte gezählt wird. Ihr Kennzeichen ist ein als „brachial“ beschriebener[2][3] Musikstil, den die Bandmitglieder selbst „Tanzmetall“ nennen,[4] sowie häufig kontrovers diskutierte Texte, aufgrund derer der Band in ihren ersten Jahren unter anderem die Verharmlosung des Nationalsozialismus und Gewaltverherrlichung[5] bei Konzerten vorgeworfen wurde. Auch der massive Einsatz von pyrotechnischen Elementen[6] findet häufig mediale Beachtung. Bis 2009 verkaufte Rammstein über 16 Millionen Tonträger[7] und ist mit deutschsprachigen Texten weltweit unter anderem auch in Ländern wie den USA kommerziell erfolgreich.[8]

Rammstein
Rammstein auf dem Wacken Open Air (2013)

Rammstein auf dem Wacken Open Air (2013)

Allgemeine Informationen
Herkunft Deutschland Deutschland
Genre(s) Neue Deutsche Härte
Aktive Jahre
Gründung 1. Januar 1994[1]
Auflösung
Website www.rammstein.de
Aktuelle Besetzung
Till Lindemann
Richard Kruspe
Gitarre, Hintergrundgesang
Paul Landers
Bass, Hintergrundgesang
Oliver Riedel
Christoph „Doom“ Schneider
Keyboard, Synthesizer, Klavier
Christian „Flake“ Lorenz

Bandgeschichte

 
Konzert von Rammstein mit Apocalyptica in Mailand, 24. Februar 2005.

Vorgeschichte und Anfangszeit

Die Vorgeschichte Rammsteins reicht bis in die Zeit vor der Deutschen Wiedervereinigung. Der Schweriner Richard Kruspe, Gitarrist der Band Das elegante Chaos, floh während der Zeit der Wende im Jahr 1989 nach polizeilichen Repressalien über Ungarn und Österreich aus der DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Er war zuvor in Ost-Berlin zufällig in eine Demonstration geraten, wurde festgenommen und - je nach Quelle - zwischen mehreren Stunden und drei Tagen festgehalten, verhört und auch geschlagen.[9][10] Kruspe fand in West-Berlin aber nur wenig musikalischen und sozialen Anschluss und kehrte nach dem Mauerfall, der sich im November desselben Jahres ereignete, recht schnell nach Schwerin zurück. Dank seiner Bekanntschaft zu Till Lindemann, der in der Fun-Punk-Band First Arsch - kurz für Erste Autonome Randalierer Schwerins[11] - Schlagzeug spielte, stieg er dort ein und galt nach ersten Bandjahren ohne festen Gitarristen als drittes Mitglied neben Lindemann und Steve Mielke.[12] Da er gern projektbezogen arbeitete, gründete er parallel mit Gleichgesinnten die Band Orgasm Death Gimmick. All diese Gruppen blieben aber einigermaßen erfolglos, darum startete er im Jahr 1993 - jetzt wieder in Berlin lebend - mit seinen Mitbewohnern Oliver Riedel, Bassist der Band The Inchtabokatables, und Christoph Schneider, Schlagzeuger bei Die Firma, ein weiteres neues Bandprojekt. Dieses bekam zunächst den Namen Templeprayers.[13] Mit Till Lindemann als Sänger und Textschreiber begannen sie, im Stil von US-Metal-Bands wie Pantera zu musizieren – anfänglich mit englischsprachigen Texten. Um besser proben zu können, zog Lindemann von Mecklenburg-Vorpommern nach Berlin.Ramstein Air Base

Sie bewarben sich mit einer ersten Demoaufnahme bei einem vom Berliner Senat ausgerufenen Wettbewerb und gewannen eine einwöchige Aufnahmesitzung in einem Tonstudio. Dort nahmen sie am 19. Februar 1994 vier – nun schon deutschsprachige – Lieder (Das alte Leid, Seemann, Weißes Fleisch und Rammstein) auf.[14] Diese Versionen unterschieden sich aber von den gleichnamigen Liedern, die auf Herzeleid, dem späteren Debütalbum der Band, zu hören sind. lOvE

Christoph Schneider war bis 1993 auch Schlagzeuger bei Feeling B, dort hatte er mit dem Gitarristen Paul Landers zusammengespielt. Landers bekundete Interesse an einer Mitarbeit beim neuen Bandprojekt. Er stieg 1994 als Rhythmusgitarrist ein – gegen den anfänglichen Widerstand Schneiders, der ihn während der Zeit bei Feeling B als anstrengend empfunden hatte. Kruspe und Lindemann sprachen sich hingegen für Landers aus.[15] Dieser wirkte bereits an den einwöchigen Studio-Aufnahmen mit.

Die Band suchte noch ein sechstes Mitglied, einen Keyboarder - Wunschkandidat einiger war Christian „Flake“ Lorenz, der zuvor ebenfalls Mitglied bei Feeling B gewesen war. Doch Lorenz zeigte zuerst Abneigung gegen die neue Band, wie er noch Jahre später im Zuge eines Interviews mit dem Musiksender MTV offen bekannte:

„Ich kam als Letzter rein, ich wollte mit den Jungs eigentlich nichts zu tun haben. Paul hat mich mal mitgenommen (…). Dann bin ich runtergegangen in den Keller, und da waren fünf Typen, die haben stumpf eine Stunde lang ein Riff gespielt – wie die Doofen, in einer Höllenlautstärke, dass mir alles wehgetan hat.“

Christian Flake Lorenz[16]

Er erklärte sich später aber zur Zusammenarbeit bereit. Dass gerade Flakes anfänglich sehr kritische Haltung für ihn als sechstes Mitglied sprach, wird durch die Äußerungen untermauert, die Paul Landers über seinen alten Bandkollegen in einem Interview mit dem Musiksender Viva machte:

„Den haben wir mühselig überreden müssen, der wollte bei Rammstein nicht mitspielen, weil es ihm zu doof war, zu stumpf, zu langweilig, zu streng. Wir wussten aber, dass wir a) einen Keyboarder brauchen und b) einen Menschen, der so ein bisschen dagegenhält. Wenn Rammstein Gulasch ist, dann musst du ein Löffelchen Zucker reinmachen, damit der Gulasch gut schmeckt.“

Paul Landers[17]

Zunächst spielte Rammstein auf Konzerten mit wenig Publikum und in Clubs. Der erste Auftritt fand am 14. April 1994 in der für ihr alternatives Programm bekannten Leipziger Kultureinrichtung NaTo vor 15 Besuchern statt. Bereits am 1. April 1994 begann die Zusammenarbeit mit Manager Emanuel Fialik und dessen Unternehmen Pilgrim Management. Fialik stellte die Band Ende des Jahres 1994 der Plattenfirma Motor Music vor. Motor nahm die Band am 4. Januar 1995 unter Vertrag.[1]

Die Zusammenarbeit mit Fialik hat die Band knapp 17 Jahre aufrechterhalten.[18] Im Booklet des 2009er Albums Liebe ist für alle da war Pilgrim noch als Management genannt, im 2011er Best-of-Album Made in Germany stattdessen die Rammstein GbR der sechs Bandmitglieder.[19] Zu den Gründen der Trennung ist nichts bekannt.

Kommerzieller Erfolg bis 2000

Am 25. September 1995[1] debütierte Rammstein mit dem Album Herzeleid, das auf Platz 99 der deutschen Albencharts einstieg.[20] Anschließend tourte Rammstein als Vorgruppe der Cottbuser Band Sandow und absolvierte im Oktober und November mit Project Pitchfork 17 Konzerte in Deutschland. Ende November 1995 trat Rammstein als Vorgruppe der schwedischen Crossover-Band Clawfinger bei zwei Konzerten in Warschau und Prag auf, Anfang Januar 1996 folgten drei weitere Gigs mit Clawfinger in Österreich und in der Schweiz. Dazwischen, im Dezember 1995, absolvierte die Band bereits die erste, 17 Konzerte umfassende Deutschlandtour als Headliner.

Ab Ende Januar 1996 waren sie bei acht Konzerten die Vorband der Ramones, die seinerzeit ihre Abschiedstour feierten. Im Verlauf des Jahres absolvierte Rammstein bei zwei weiteren Touren durch Deutschland und Österreich insgesamt 52 Konzerte, unter anderem auch beim Kölner Bizarre-Festival und beim Zillo Festival in Hildesheim.[1] Im Zuge des Konzerts 100 Jahre Rammstein, das die Band am 27. September 1996 vor 6000 Zuschauern im Veranstaltungszentrum Arena Berlin in Alt-Treptow gab, kam es etwa 45 Minuten nach Konzertbeginn zu einem Unglück: Eine brennende Tafel mit dem Namensschriftzug der Band stürzte aus drei Metern Höhe auf einen Bühnenlaufsteg und fiel danach ins Publikum. Vier Konzertbesucher wurden leicht verletzt, ein weiterer musste in eine Klinik eingeliefert werden.[21]

Das zweite Album Sehnsucht stieg 1997 in die Top Ten der deutschen, österreichischen und schweizerischen Albumcharts ein.[22][23][24] In der Folge erreichte auch Herzeleid höhere Chartplatzierungen als im Erscheinungsjahr.[20] Alle seitdem veröffentlichten Studioalben der Band erreichten in Österreich und Deutschland die Spitze der Charts.[25][26]

Die entsprechende Tour im Jahr 1997 führte durch den deutschsprachigen Raum und ganz Europa. Unerwartete Aufmerksamkeit erntete die Band im Juni 1997, als sie als Co-Headliner neben INXS beim neu ins Leben gerufenen Hurricane Festival am Eichenring in Scheeßel auftraten: In einem Backstagezelt des Festivals – dieses wurde in diesem Jahr unter anderem von MTV Germany gesponsert – soll die Band einen damaligen MTV-Manager um eine Aussprache gebeten haben. Hintergrund des Gesprächs und allen Folgen – so die zumeist überlieferte Version – sei die Weigerung des Managers gewesen, die Musik und die Videos der Band bei MTV zu senden. Im Zuge dieser „Aussprache“ fesselte die Band ihn an einen Stuhl, befestigte eine typische Rammstein-Show-Rauchbombe an dessen Bein und zündete diese.[27][28]

Der MTV-Manager erstattete – wie Gitarrist Paul Landers ein Jahr später in einem Interview bestätigte – Anzeige wegen Körperverletzung. Hierzu sagte Landers im Jahr 1998 im Interview auch Folgendes:

„Es ist Quatsch, daß der Vorfall ein Protest von Rammstein war, weil wir nicht gespielt wurden. Es ist süß und geschwindelt, was da in den Zeitungen steht. Ich erzähle dir mal, wie es wirklich war. Alle, die den Typen kennen, die haben uns zu der Aktion beglückwünscht. Die Ärzte haben uns gedankt, neulich hat einer vom Fanzine uns gesagt: 'Gott sei Dank hat der endlich mal einen vor den Zahn gekriegt'. Das ist ein Typ, der ist verantwortlich für MTV Deutschland, ein (…) Widerling, der emporgekrochen ist an eine Stelle, wo er einfach nicht hingehört (…). Jetzt sitzt der da und schikaniert alle Bands in seiner Umgebung, hat aber noch nie an die Konsequenzen seines Handelns gedacht. (…) Das sind Typen, die nie bezahlen müssen für ihr Handeln. Und da wollten wir ihm eben mal das Gegenteil beweisen. (…)“

Paul Landers[29]

Der Vorfall geriet dennoch recht schnell in Vergessenheit, zumal Rammstein 1997 – nur wenige Monate nach dem Vorfall – zum ersten Mal in den USA auftrat. Dort gaben sie im September zwei Klubkonzerte im Rahmen des „CMJ-Festivals“ in New York City und waren im Dezember acht Mal als Vorgruppe der Band KMFDM on Stage.

Internationale Aufmerksamkeit erfuhr Rammstein im selben Jahr durch die Verwendung zweier Lieder (Rammstein und Heirate mich) des im Herbst 1996 (USA) bzw. im Frühjahr 1997 (Europa) gestarteten Films Lost Highway von David Lynch. Im Oktober 1997 erschien zudem der Soundtrack des Films Mortal Kombat 2 – Annihilation, auf dem Rammstein mit dem Song Engel vertreten ist.

Der erste Headliner-Auftritt in den USA fand im folgenden Jahr am 12. September beim WRCX Rockstock Festival in Chicago statt. Auftritte hatten sie auch bei Open-Air Konzerten unter anderen bei Rock am Ring. 28 Konzerte mit Orgy, Ice Cube, Korn und Limp Bizkit führten sie im Rahmen der „Family Values Tour“ vom 22. September bis 31. Oktober 1998 abermals in die Vereinigten Staaten. Bei zwei Konzerten auf der Parkbühne in der Berliner Wuhlheide am 22. und 23. August 1998 wurden das Album und die Konzert-DVD Live aus Berlin aufgenommen, die 1999 erschienen. Außerdem präsentierte die Band das Lied Du hast bei den MTV Europe Music Awards 1998 in Mailand.[1]

Im April 1999 waren Rammstein bei vier Konzerten Vorgruppe der Band KISS in Süd- und Mittelamerika und gaben in Mexiko ein zusätzliches Clubkonzert. Eine Tour durch Nordamerika mit Soulfly, Skunk Anansie und Mindless Self Indulgence folgte. Während dieser Tour wurden Till Lindemann und Christian Flake Lorenz im Zuge eines Konzerts am 5. Juni 1999 im Palladium in Worcester (Massachusetts) wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses festgenommen und für circa 5 Stunden inhaftiert. Stein des Anstoßes war die Bühnenperformance zum Song Bück dich, bei der Lindemann unter Verwendung eines Dildos Analverkehr mit seinem Bandkollegen andeutet und mit Milch herumspritzt.[30] Am Ende verhängte ein Gericht gegen beide eine sechsmonatige Bewährungs- und eine Geldstrafe.[31][32]

Kommerzieller Erfolg 2000 bis 2010

Im Jahr 2001 – vier Jahre nach ihrem letzten Studioalbum – wurde Mutter veröffentlicht. Die Band gab im Juni 2001 einige Konzerte in Europa, unter anderem trat sie mit AC/DC in Prag auf. Zwischen dem 30. Juni und dem 7. August spielten die Musiker dann 30 Konzerte in den USA, Kanada und Mexiko.

Währenddessen zollte die Band auch dem am 15. April 2001 verstorbenen Joey Ramone Tribut, dessen Band sie einige Jahre zuvor noch als Vorgruppe begleitet hatten. Rammstein tat dies am 18. Juli 2001 im New Yorker Hammerstein Ballroom in besonderer Form – anstelle von Till Lindemann übernahm Christian „Flake“ Lorenz das Mikrofon. Gemeinsam mit den ehemaligen Ramones-Mitgliedern Marky und C.J. Ramone, dem Misfits-Sänger Jerry Only sowie den restlichen Rammstein-Musikern intonierte Lorenz den Ramones-Klassiker Pet Sematary. Lorenz schilderte später sein Bild von den Ramones, wie er es sich während der Supportzeit machen konnte:

„Backstage hingen die vier schwarzen Jacken und nichts weiter. Keine Kostüme, nicht diese ganze Scheiße, die wir hatten, mit dem ganzen Licht. Die haben ihr dreckiges Tuch hinter die Bühne gehängt, mit ihrem Western-Zeichen – ‚hey ho let’s go‘ und dann ging’s los. Und da hab ich gedacht: So will ich eigentlich Musik machen!“

Christian „Flake“ Lorenz[33]

Bei der „Pledge of Allegiance Tour“, die am 22. September desselben Jahres begann, trat Rammstein unter anderem mit Slipknot und System of a Down auf. Der Gitarrist Paul Landers fiel für zwei Konzerte aus, da er wegen eines Krankheitsfalls in der Familie zwischenzeitlich nach Deutschland zurückkehrte.

Einen Abend spielte Rammstein zu fünft, am Abend darauf ersetzte Daron Malakian von System of a Down[34] Landers. John Dolmayan, Schlagzeuger der Band System of a Down, kann sich an den Abend noch gut erinnern, wie er – 14 Jahre später – für die DVD-Produktion Rammstein in Amerika zu Protokoll gab:

„Ich persönlich hätte jeden Abend Angst, Feuer zu fangen. Mein Gitarrist (Malakian) hat eine Show mit Rammstein gespielt – und er hat sich nicht bewegt! Er stand genau da, wo sie ihn hingestellt haben. Ich kanns ihm nicht verdenken.“

John Dolmayan, System of a Down[35]

Rammstein brach die Tour danach komplett ab – allerdings nicht nur wegen des Ausfalls von Landers. Dem Abbruch waren mehrere Entwicklungen zuvorgegangen: Die Band war erschöpft, da sie über Jahre quasi nonstop auf Tour gewesen war. Zudem war es in dieser Zeit zu Unstimmigkeiten zwischen Landers und Kruspe gekommen. Die Stimmung in den USA, hervorgerufen durch die Vorfälle von 9/11, stimmte die Musiker schlussendlich nachdenklich und führte dazu, dass der Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz mitten im Tourbetrieb ohne Ankündigung zurück nach Deutschland flog:[36]

„Wir sind voll in diese Hysterierolle hineingerutscht und das fand ich dann sehr erschreckend, wie die Stimmung aufgepeitscht wurde.“

Christian Flake Lorenz[37]

Nach ihrer Rückkehr nach Europa gab die Band im November und Dezember 2001 noch einmal 21 Konzerte in Europa.

Ihr Song Du Hast war in einer Szene der 2001 erschienen Filmkomödie How High von Jesse Dylan, in dem das Hip-Hop-Duo ‚Methodman und Redman‘ die Hauptrollen spielten, zu hören.

2002 hatte Rammstein im Film xXx – Triple X (erschien 2002) direkt am Filmanfang einen Auftritt mit dem Song Feuer frei!, der zugleich Titelsong des Films ist. Darüber hinaus unternahm die Gruppe im Sommer erneut eine Europatournee – sie spielte 17 Konzerte, unter anderem auf Festivals wie dem niederländischen Pinkpop und beim dänischen Roskilde-Festival. Zwei Konzerte in Leipzig und Dortmund wurden wegen des Amoklaufs von Erfurt von den Veranstaltern abgesagt.[1]

Im Jahr 2003 gönnte sich die Band eine Tourneepause. Von November bis Dezember zogen sich die Musiker nach Südspanien zurück, wo sie im El Cortijo Studio ihr viertes Album aufnahmen. Die CD bekam am Ende den Titel Reise, Reise.

Das Album erschien im September 2004. Im selben und im folgenden Jahr ging Rammstein mit Reise, Reise auf Welttournee. Bei dieser Tour wurde die DVD Völkerball aufgenommen, die aber erst Ende 2006 erschien. Auf der DVD veröffentlichten die Musiker kurze Konzertauszüge aus London, Tokio und Moskau, im Kern jedoch einen Mitschnitt des Auftritts am 23. Juli 2005 beim Festival de Nîmes, das in der gleichnamigen südfranzösischen Stadt in einem antiken Amphitheater stattfand. In der Rammstein-Dokumentation Anakonda im Netz, die der Konzert-DVD beigefügt wurde, betonten mehrere Bandmitglieder im Interview die besondere Akustik und Atmosphäre der Arena und bezeichneten den Auftritt als ein außergewöhnliches Highlight.[38]

Im Jahr 2004 erhielten die Dresdner Sinfoniker unter Leitung von Torsten Rasch den Klassik-Echo für den am 20. Oktober 2003 veröffentlichten Liederzyklus Mein Herz brennt, in dem sie Texte von Rammstein verwendeten. Die Gesangsparts übernahm der Dresdner Opernsänger und zweimalige Grammy-Preisträger René Pape, die Sprecherrolle die Schauspielerin und Regisseurin Katharina Thalbach. Produziert wurde das Projekt von Sven Helbig, der seitdem auch an den folgenden Alben von Rammstein als Produzent mitwirkte.

Im folgenden Jahr trat Rammstein mit dem Lied Keine Lust bei der Echoverleihung 2005 auf, bei der die Gruppe den Preis in den Kategorien „Bester Live-Act“ und „Alternative Künstler national/international“ gewann.[39] Die Band erregte mit dem Auftritt einige Aufmerksamkeit, weil sie – analog zum Video von Keine Lust – sogenannte Fettanzüge trug. Im Dezember 2005 wurde die Gruppe in der Kategorie Best Metal Performance für den Song Mein Teil vom 2004er Album Reise, Reise bei den Grammy Awards nominiert, ging aber am Ende leer aus.

Am 28. Oktober 2005 kam das Album Rosenrot[40] heraus, zu dem aber keine Konzerte gegeben wurden.[41] Manche der auf dem Album enthaltenen Lieder waren bereits während der Arbeiten zum Vorgängeralbum Reise, Reise geschrieben worden.[42]

2006 legte Rammstein eine Pause ein. Ab Mai 2007 arbeitete die Band an einem neuen Studioalbum.[43] Am 3. November 2008 wurde bekannt gegeben, dass die Band die – am Ende doch erst im Februar 2008 gestartete – Vorproduktion[1] zum sechsten Album in Berlin fertiggestellt habe. Die Schlagzeugtracks wurden von Christoph Schneider ab 28. Oktober, gemeinsam mit dem Produzententeam um Jacob Hellner, im Henson Studio in Los Angeles aufgenommen. Am 9. November begann dann die Band gemeinsam im für sechs Wochen angemieteten Sonoma Mountain Studio in der Nähe von San Francisco mit der Hauptproduktion des Albums.[44] Die erste Singleauskopplung Pussy erschien am 18. September 2009 und stieg in Deutschland auf Platz 1 der Charts ein. Für Rammstein war es die erste Nummer-1-Single im eigenen Land.[1] Das Album Liebe ist für alle da – kurz LIFAD – wurde am 16. Oktober veröffentlicht und erreichte in Deutschland nach einer Verkaufswoche Platinstatus. Der bereits am 15. Juli 2009 im Internet aufgetauchte gleichnamige Albumtitel führte dazu, dass zwei große Fanseiten temporär vom Netz genommen wurden.[45] Von Anfang November bis kurz vor Weihnachten absolvierten die Musiker im Rahmen der LIFAD-Tour 28 Konzerte in Europa.

Im Sommer 2010 setzte die Band ihre Touraktivitäten fort und war zu Gast auf mehr als 20 internationalen Festivals, unter anderem bei Rock am Ring, Rock im Park, dem Sonisphere Festival in Bukarest, Sofia, Madrid und Knebworth sowie beim City Summer Festival im kanadischen Québec (Stadt). Zu Letzterem kamen nach Bandangaben 100.000 Fans.

Im November 2010 tauchte, ähnlich wie schon bei Liebe ist für alle da, ein bisher unveröffentlichter Rammstein-Song mit dem Titel Eisenmann im Internet auf.[46]

Ab dem 25. November 2010 trat Rammstein wieder auf dem amerikanischen Kontinent auf – sie spielten im Rahmen der Liebe ist für alle da Tour acht Konzerte in Chile, Argentinien, Kolumbien, Mexiko und Kanada. Das neunte und letzte Konzert der Amerika-Tour fand am 11. Dezember 2010 im Madison Square Garden in New York statt – es war das erste US-Konzert seit dem Jahr 2001. Alle Tickets hierfür – das Magazin Metal Hammer sprach von 12.000 Plätzen[47] – waren in weniger als 30 Minuten ausverkauft.[48][1]

Kommerzieller Erfolg 2011 bis heute

Am 2. Dezember 2011 erschienen ein Best-of-Album sowie eine DVD mit dem Titel Made in Germany 1995–2011. Beide enthielten einen neuen Song – Mein Land – sowie im Zusammenhang mit der DVD alle bisher von der Band produzierten Videos und für jedes Video ein Making-of. Ausnahme: Das Video zum Lied Pussy, das sich auf der CD Liebe ist für alle da befunden hatte, ist auf der DVD lediglich in einer geblurrten – also mithilfe von Weichzeichnern zensierten – Version enthalten, während das Making-of dazu recht ausführlich ist. Das Originalvideo – die Band ging für den Dreh unter der Regie von Jonas Åkerlund in ein Berliner Bordell und mimte mithilfe professioneller männlicher und weiblicher Pornodarsteller Sex in unterschiedlichster Form – ist bis heute lediglich auf Pornokanälen und über vereinzelte Videoplattformen abrufbar. Es wurde darum indiziert (siehe Kapitel „Indizierung des Albums Liebe ist für alle da“). Außerdem wurden für die CD und DVD alle alten Songs neu gemischt.[49] Schon am 11. November erschien die Single zum vorgenannten Song Mein Land, die mit Vergiss uns nicht noch einen weiteren neuen Song enthielt. Für das Video zu Mein Land gewann die Band den Loudwire Music Award für das Beste Musikvideo des Jahres 2011. Für die Regie zum Video zeichnete, wie bei Pussy der Schwede Jonas Åkerlund verantwortlich.[50] Ebenfalls bereits Anfang November 2011 begann die Band die Made in Germany Tour. Bis Jahresende spielten sie 26 Konzerte in zehn Ländern, 2012 folgten 21 weitere Europa-Auftritte sowie 21 Auftritte in Nordamerika. Am 22. März 2012 trat Rammstein, allerdings ohne Till Lindemann, mit Marilyn Manson bei der Echoverleihung 2012 auf und spielte den Manson-Song The Beautiful People.[51]

Das Jahr 2013 war geprägt durch erneute intensive Touraktivitäten. Die Band gab 31 Konzerte und war bei vielen Festivals dabei, darunter beim Hurricane Festival in Norddeutschland, beim Schweizer Greenfield Festival und beim Download-Festival in Donington. Beim Wacken Open Air, bei dem Rammstein ebenfalls zum Line-up zählten, trat Heino am 1. August als Überraschungsgast auf und spielte gemeinsam mit Rammstein den Song Sonne.[52]

Für Lars von Triers Drama Nymphomaniac aus dem Jahr 2013 steuerte die Band ihren Song Führe mich bei, der allerdings schon auf dem Album Liebe ist für alle da als Bonus-Track erhalten war. An manchen Passagen des Songs singt Till Lindemann das Wort Nymphomaniac.

Im November 2014 bestätigte der Gitarrist Kruspe in einem Interview, dass die Band sich zurzeit in einer Kreativpause befinde. Gründe dafür seien Kruspes Bandprojekt Emigrate und Till Lindemanns Projekt Lindemann. In der Band habe man sich darauf geeinigt, auf die Bedürfnisse eines einzelnen Bandmitgliedes einzugehen, um den Zusammenhalt zu bewahren. Die Pause dauere bis voraussichtlich September 2015.[53][54] In der Zwischenzeit veröffentlichte Keyboarder Flake am 16. März 2015 seine Biografie Der Tastenficker – An was ich mich so erinnern kann beim Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag.[55]

Am 17. Juni 2015, einen Tag vor Erscheinen von Lindemanns Solo-Album Skills in Pills, erschien ein Artikel, in dem Peter Tägtgren, der Teil des musikalischen Projekts Lindemann ist, zitiert wird, dass Lindemann im September desselben Jahres zu Rammstein zurückkehren will, um an einem neuen Album zu arbeiten.[56] Im Juni 2015 bestätigte auch Lindemann, dass man sich ab September 2015 in der Vorproduktion eines neuen Albums befinden will.[57]

Am 25. September 2015 wurde weltweit eine DVD und Blu-Ray mit dem Titel Rammstein in Amerika veröffentlicht, welche die Konzertaufnahmen des 2010er Konzertes im Madison Square Garden in New York, eine Dokumentation über den Erfolg der Band in Amerika sowie ein Making-Of-Video zu dem Album Liebe ist für alle da enthält.[58] Einen Monat nach Veröffentlichung erlangte die DVD am 27. Oktober 2015 in Deutschland Platinstatus.[1]

Am 8. Oktober 2015 veröffentlichte die Band auf ihrer Website ein Bild mit dem Titel „Es geht weiter“, auf dem ein Teil der Bandmitglieder in einem Probenraum zu sehen sind.[59] Am 21. Oktober wurde zudem bekannt, dass Rammstein im folgenden Jahr als Headliner einiger großer Musikfestivals, darunter Download (Großbritannien), Rock in Vienna (Österreich), Rock Werchter (Belgien) sowie Hurricane, Highfield und Southside (Deutschland) fungieren wird.[60] Insgesamt absolvierte die Band 2016 zwischen Ende Mai und der zweiten Septemberwoche 26 Konzerte in Deutschland, Europa und Lateinamerika.[61]

Im Gespräch mit dem Fachmagazin musicnstuff.de berichtete der Schlagzeuger Christoph Schneider im Juli 2016, die Band arbeite seit einem „halben oder Dreivierteljahr“ an neuen Songs und sei auch schon im Studio gewesen. Die Gruppe habe Lust gehabt, den üblichen Zyklus zu durchbrechen und auch ohne fertiges neues Album mitten im Songwritingprozess live zu spielen. Die Arbeit am Album solle nach Ende der Festivaltour 2016 fortgesetzt werden.[62]

Am 22. November 2016 kündigten die Musiker auf ihrer Webseite für 2017 die Fortsetzung ihrer Festivaltour an und veröffentlichten bereits erste Termine in etlichen Ländern Europas und für je ein Konzert in Kanada und in den USA.[63] Unter anderem bestätigte die Band eine Neuauflage des 2005er Auftritts beim Festival de Nîmes – in dem von ihr in der DVD-Produktion Völkerball so gelobten römischen Amphitheater. Das für den 11. Juli 2017 annoncierte Konzert war binnen Stunden nach Vorverkaufsbeginn ausverkauft; ein darum anberaumter Zusatztermin am 12. Juli ebenso, sodass die Band dort nunmehr drei Auftritte in Folge plant.[64]

Ab 18. Januar 2017 ließ Rammstein Trailer mit Längen von 11 und knapp 30 Sekunden über Plattformen wie youtube – etwas verspätet auch über die eigene Webseite – veröffentlichen, die auf das Erscheinen der Konzert-DVD Rammstein: Paris aufmerksam machen.[65][66] Ein dritter, 97 Sekunden langer Trailer wurde am 19. Februar 2017 veröffentlicht.[67] Bei der FSK – der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft meldete die Band noch einen weiteren Trailer mit einer Lauflänge von ebenfalls 90 Sekunden an, der bisher nicht erschienen ist.[68] Die gleichnamige, etwa eineinhalbstündige Kino-Produktion umfasst 16 Songs aus zwei Rammstein-Konzerten, die im März 2012 im damaligen Palais Omnisports de Paris-Bercy stattfanden. Regie führte der Schwede Jonas Åkerlund, der bereits für die Rammstein-Videos Mann gegen Mann, Pussy, Ich tu dir weh und Mein Land verantwortlich zeichnete.[69] Åkerlund zufolge wurden bei den Dreharbeiten 30 Kameras eingesetzt, allein der Schnitt habe ein Jahr benötigt.[70]

Ursprünglich hatten mehrere Kinoplattformen die Premiere des Konzertfilms schon für die dritte Novemberwoche 2016 angekündigt. Sie wurde aber ohne Angabe von Gründen kurzfristig abgesagt. Nun soll der Film an drei Terminen im März 2017 in diversen deutschen Kinos gezeigt werden.[71]

Musik

Rammstein gilt als wichtiger Vertreter der Neuen Deutschen Härte. Dabei spannt die Musik einen Bogen über verwandte Stilrichtungen wie Hard Rock und Alternative Metal, aber auch Technoelemente (beispielsweise auf dem Album Sehnsucht). Eine genaue Klassifizierung wird dadurch erschwert, dass sich die Musik der Band im Laufe der Zeit gewandelt hat und auf den jüngeren Alben auch Einflüsse weiterer Musikstile und exotische Instrumente zu hören sind. So weist das Lied Te Quiero Puta! vom Album Rosenrot Einflüsse lateinamerikanischer Musik auf.

Für mehrere Rammstein-Songs verwendeten die Musiker nach eigenen Aussagen Teile von Liedern der Bands, denen einige von ihnen zuvor angehört hatten. So stammt das Grundgerüst für das Lied Herzeleid Landers zufolge von John - einem Werk der Band Die Magdalene Keibel Combo. Die Formation war ein Nebenprojekt von Landers und Flake während ihrer Feeling-B-Zeit.[72] Teile des Songs Sehnsucht brachte hingegen Kruspe von seiner früheren Band Orgasm Death Gimmick mit.[73] Eine weitere musikalisch Anleihe aus dem Repertoire der Keibel-Combo sind Teile des Liedes "Klaus Kinski". Diese finden sich - zwar deutlich modifiziert, aber dennoch unverkennbar - in Heirate mich wieder.

Inspiration durch andere Bands wie die slowenische Gruppe Laibach, die Symbole der politischen Rechten zitiert und so provoziert[8] und deren Musikstil ebenfalls verschiedene Genres vereint, oder die Rockband Oomph![74] werden Rammstein gern nachgesagt. Einen wirklichen Zusammenhang mit Laibach - außer der Ähnlichkeit im Gesangsstil, die Flake Lorenz in einem Viva-Interview 1997 einräumt - sehen die Bandmitglieder allerdings nicht. Im selben Interview sagte Richard Kruspe:

„Für mich ist Laibach eine sehr sehr intellektuelle Geschichte. Rammstein ist für mich wesentlich emotionaler - am Anfang. Und ich kann mit diesem Intellekt, den Laibach benutzt, nichts anfangen.“

Richard Kruspe[75]

Anders als viele Gruppen aus dem Berlin der frühen 1990er Jahre wollte Rammstein nach eigener Aussage keine US-amerikanischen und englischen Bands imitieren. Flake Lorenz sagte dazu in einem Interview:

„Den Stil haben wir gefunden, indem wir alle genau wussten, was wir nicht wollen. Und wir wollten genau nicht amerikanische Funkymusik machen oder Punk eben oder irgend so was, was wir gar nicht können. Wir haben gemerkt, dass wir nur diese Musik können, die wir auch spielen. Und die ist halt mal sehr einfach, stumpf, monoton.“

Christian Flake Lorenz[76]

Dieser Anspruch ergab sich offenbar aber auch erst durch die Komplettierung der zu Beginn noch vierköpfigen Band. So berichtet es zumindest der Journalist Peter Richter, häufiger Interviewer bei Making-of-Produktionen und -Dokumentationen der Band, im Jahr 2011 in einem Artikel für Universal Music. Er schrieb:

„Sturer, auf die Eins geklopfter Viervierteltakt. (...) Wenn die Deutschen zum Mitklatschen animiert werden, von einem Schlagersänger zum Beispiel, werden sie, egal wie der Rhythmus eigentlich ist, nach spätestens einer halben Minute in dieses Schema einfallen, in ein Marschieren mit den Handflächen. Kann man in jedem Musikantenstadl beobachten. (...) Was Rammstein letztlich zu Rammstein macht – und was Rammstein gleichzeitig auch immer am heftigsten vorgeworfen wird – das ist, anders gesagt, die Einsicht, dass Deutsche zwar Salsa-Unterricht nehmen können, (...) es wird bei ihnen trotzdem immer so eckig aussehen, dass es klüger wäre, lieber gleich Schuhplattler zu tanzen. Aber zu dieser Einsicht mussten auch sie (die Rammstein-Musiker) sich offensichtlich erst gegenseitig ermutigen. Als Paul Landers dazustieß, sagt er, habe das, was einmal Rammstein werden sollte, immer noch stark nach Pantera geklungen. Nach „Hilfs-Pantera“.“

Peter Richter[77]

Instrumentierung

Allgemeines

Ihren Musikstil bezeichnen die Bandmitglieder Rammsteins als „Tanzmetall“.[4] Charakteristisch für die Musik der Band sind Gitarrenriffs, die von verzerrten E-Gitarren gespielt werden, und einfache Schlagzeugrhythmen. Häufig sind die Stücke auf einfachen, durchgehenden Mustern aufgebaut. Von klassischen Heavy-Metal-Bands, wie etwa Iron Maiden, unterscheidet sich Rammsteins Musik durch den massiven Einsatz von elektronischen Klängen – wie beispielsweise elektronisch simulierten Klavier- oder Geigenstimmen bei ruhigen Balladen, oder Technosounds –, sowie durch den selteneren Einsatz von Schlagzeugbreaks. Auch kommen Gitarren- und Keyboardsoli zwar vor, sind aber seltener und in der Regel einfacher gehalten.

 
(  Hörbeispiel) Synthesizerfigur in Rammsteins Titel Asche zu Asche

Vergleichbar ist ihre Musik zum Teil mit Marilyn Manson, Dope oder Static-X, bei denen Heavy Metal mit elektronischer Musik und Soundeffekten gemischt wird. Beispiele dafür sind die Klänge, die die Titel Engel (  Hörbeispiel) oder Asche zu Asche unterlegen, bei denen Gitarrenriffs mit einem durch lang ausgehaltene Grundtöne (H – A – G) unterlegten Synthesizer-Pattern wechseln.

Gitarren und Bass

 
(  Hörbeispiel) Ausschnitt aus einem Gitarrenriff in Quinten aus Rammsteins Titel Du hast

Die von Richard Kruspe und Paul Landers gespielten Gitarrenriffs zeichnen sich meist durch einen bestimmten Groove aus, der zu den Betonungen der Viertelschläge des Schlagzeugs (s. o.) passt. Um weitere Betonungen zu erzeugen bzw. diese hervorzuheben, nutzen sie die in der Rockmusik und im Metal weit verbreitete Palm-Muting-Technik. Um einen kraftvolleren Klang zu erreichen, verwenden Kruspe und Landers häufig nur aus Grundton und dazugehöriger Quinte bestehende Akkorde, sogenannte Powerchords (siehe Abbildung rechts). Außerdem sind die Klänge der E-Gitarren meist stark verzerrt. Eine Ausnahme hiervon stellt das Lied Los vom Album Reise, Reise dar, in dem die Stimme der Rhythmusgitarre das ganze Lied hinweg unverzerrt bleibt, obwohl sie sich musikalisch sonst nur wenig von den Gitarrenspuren unterscheidet, die charakteristisch für Rammsteins Musik sind.[78] Die Stimmen des Basses und der Rhythmusgitarre ähneln sich bisweilen sehr. Im Titel Engel beispielsweise erklingt eine Sechzehntel-Figur des Basses, welche dann von den Gitarren aufgegriffen und im Unisono der Instrumente vorgetragen wird (  Hörbeispiel).

Gesang

Ein besonderes Kennzeichen der Musik Rammsteins ist Till Lindemanns tiefer, „teutonenhafter“ Gesang mit rollendem „R“, das durch Lindemanns tiefe Gesangslage begründet ist (vgl. Bühnendeutsch).[79] So deckt er mit seiner Stimme meist die Stimmlagen des Baritons oder des Basses ab, erreicht aber bei einigen Stücken auch die Altlage (wie in Seemann, Klavier oder Stirb nicht vor mir). So nahm beispielsweise Nina Hagen mit Apocalyptica ebenfalls eine Fassung des Liedes Seemann auf.[80]

Entwicklung

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(  Hörbeispiel ohne Schlagzeug) Akustische Gitarre im Titel Ohne dich

Im Verlauf der einzelnen Alben ist jedoch, parallel zu der Entwicklung bei den Textinhalten, ein Wandel in der musikalischen Gestaltung erkennbar. Dominierten auf den ersten beiden Alben vor allem von wiederholten, von verzerrten E-Gitarren gespielte Riffs, wodurch ein Höreindruck von „stumpfen unnachgiebigen Gitarrenwänden“ entstand, machen die späteren Werke einen differenzierteren Eindruck. Der Anteil ruhigerer Lieder wie Nebel und Ohne dich erhöhte sich, und auch die nicht zu den Balladen zählenden Titel wirken weniger monoton. Das ist auf neue Spielweisen, einen melodischeren Gesang des Sängers Lindemann und die Einbeziehung anderer Instrumente – wie Akkordeoneinsätze bei Reise, Reise, Panflöten in Wo bist du oder Trompetenklänge im Stil mexikanischer Mariachimusik bei Te Quiero Puta! (  Hörbeispiel) – zurückzuführen. Auch die Einsätze der Gitarren veränderten sich teilweise. So wechseln sich auf der Ballade Ohne dich Powerchords der E-Gitarre – die allerdings weniger hektisch als auf älteren Titeln wirken – mit einer durch Streichinstrumente unterlegten gezupften akustischen Gitarre ab. Auf Reise, Reise kommen auch erstmals von Sven Helbig arrangierte Chöre (Mein Teil, Morgenstern, Amerika, Reise, Reise) zum Einsatz. Auf den Nachfolgealben Rosenrot und Liebe ist für alle da bleibt er Rammsteins Arrangeur für markante Zusatzinstrumente wie Waldhörner, Mexikanische Trompeten, Posaunen, Jodler und Streichinstrumente.

Texte

 
Till Lindemann auf der LIFAD Tour 2010

Die Texte von Rammstein und vor allem deren Vortrag durch den Sänger Till Lindemann sind ein essentielles Element der Musik und prägen die Wahrnehmung durch Fans und eine breitere Öffentlichkeit deutlich. Das liegt unter anderem daran, dass häufig sehr kontroverse, tabuisierte und schambesetzte Themen wie BDSM (Bück dich, Feuerräder und Ich tu dir weh), Homosexualität (Mann gegen Mann und Reise, Reise), Inzest (Spiel mit mir, Laichzeit, Tier und Wiener Blut), Sexueller Missbrauch (Wiener Blut, Tier und Hallelujah), Drogen (Kokain), Nekrophilie (Heirate mich), Sextourismus (Pussy), Pyromanie (Benzin, Feuer frei! und Hilf mir), Kannibalismus (Mein Teil und Eifersucht), Asylbewerber (Mein Land), Misanthropie (Halt), das Spiel mit religiösen Bildern (Asche zu Asche) und Gewalteinwirkung während des Sexualaktes (Wollt ihr das Bett in Flammen sehen?) bzw. eine außergewöhnliche Sichtweise auf diese gewählt werden. Insbesondere die Lieder auf den frühen Alben Herzeleid und Sehnsucht thematisieren Sex und Gewalt. Auf Reise, Reise und Rosenrot werden schließlich verstärkt zwischenmenschliche Beziehungen behandelt, wie beispielsweise im Lied Ohne dich vom Album Reise, Reise.

Die Texte lehnen sich zum Teil an bekannte Werke der deutschen Literatur an.[81] So ist das Lied Dalai Lama eine Adaption von Goethes Ballade vom Erlkönig:

„Wer reitet so spät durch Nacht und Wind? Es ist der Vater mit seinem Kind; Er hat den Knaben wohl in dem Arm, Er faßt ihn sicher, er hält ihn warm.“

Goethes Erlkönig

„Ein Flugzeug liegt im Abendwind – An Bord ist auch ein Mann mit Kind – Sie sitzen sicher[,] sitzen warm – Und gehen so dem Schlaf ins Garn.“

Rammsteins Dalai Lama

Der Liedtext von Haifisch ähnelt stellenweise der Moritat von Mackie Messer von Bertolt Brecht:

„Und der Haifisch, der hat Zähne / Und die trägt er im Gesicht / Und Macheath, der hat ein Messer / Doch das Messer sieht man nicht.“

Bertolt Brechts Moritat von Mackie Messer

„Und der Haifisch der hat Tränen / und die laufen vom Gesicht / doch der Haifisch lebt im Wasser / so die Tränen sieht man nicht.“

Rammsteins Haifisch

Das Lied Roter Sand setzt das Sujet der Duellszene aus Theodor Fontanes Effi Briest musikalisch um. Da Texter Till Lindemann sich bisweilen der Chiffrenlyrik bedient, ist stellenweise eine bewusste Doppeldeutigkeit der Texte festzustellen, bei denen viele Passagen gleichermaßen anzüglich wie auch harmlos gedeutet werden können.[82] Außerdem lassen einige Texte zu umstrittenen Themen bewusst offen, ob sie die geschilderten Ansichten propagieren, ironisieren oder neutral schildern wollen. So lässt Lindemann im Text von Bestrafe mich offen, ob er sich auf masochistische Unterwerfung und Impotenz im sexuellen Umfeld oder auf die Unterwerfung und Machtlosigkeit des Menschen im Verhältnis zu Gott bezieht.

„Deine Größe macht mich klein – du darfst mein Bestrafer sein. Deine Größe macht ihn klein – du wirst meine Strafe sein. Der Herrgott nimmt – der Herrgott gibt. Doch gibt er nur dem[,] den er auch liebt.“

Stilistisch sind die Texte von der meist bewusst einfach und plakativ angelegten Verwendung von Wortspielen und Allegorien geprägt. So wird im Titel Du hast mit der Homophonie der Worte „haben“ und „hassen“ in der 2. Person Singular ([ˈhast]) gespielt.

„Du – Du hast – Du hast mich – Du hast mich gefragt – Du hast mich gefragt, und ich hab nichts gesagt.“

Dass bei „Rammstein […] immer Raum für Interpretationen frei[-bleibt]“,[83] ist laut Schlagzeuger Christoph Schneider ein Markenzeichen der Band. Eine solche, auch oft zu Missverständnissen führende Konzeption hänge eng mit dem Aufwachsen in der DDR zusammen:

„Wenn man sich Texte von DDR-Bands ansieht, sieht man, wie gut die teilweise sind, wenn sie ein Thema mit lyrischen Mitteln umschreiben. Diese Vergangenheit ist mit uns eng verbunden.“

Christoph Schneider[83]

Der Text wird meistens in Form der ersten Person wiedergegeben, was der Sänger Till Lindemann mit einer größeren, zusätzlich polarisierenden „Unmittelbarkeit“ begründet.[84] Die regelmäßigen Nachfragen der Öffentlichkeit nach Bedeutung und Hintergründen seiner Songtexte kommentierte Lindemann in einem Interview mit dem Kulturmagazin Cicero. Autor Thomas Winkler beschreibt die Szene in seinem Artikel „Der nette Herr Lindemann“ wie folgt:

„Ich soll meine Texte immer analysieren", sagt Lindemann beim Interview im heimatlichen Berlin, dann hebt sich der gewaltige Brustkorb ein gutes Stück und der große Mann sinkt leise seufzend auf seinem Stuhl in sich zusammen, "aber in Wirklichkeit denke ich gar nicht so viel darüber nach.“

Thomas Winkler, Cicero[85]

Rammstein-Liedtexte entstehen im Regelfall erst nach dem Musikstück, wie unter anderem der Journalist und Buchautor Peter Richter in einem Bandporträt für das Plattenlabel Universal schrieb:

„Es werden bei Rammstein nämlich nicht Lindemanns morbide Texte vertont, er muss umgedreht zusehen, dass er in seiner Fantasie oder in seinem Archiv etwas findet, das zur dunklen Massivität der Klänge passt. In dem Maße, wie die Musik von Platte zu Platte bombastischer und operettenhafter geworden ist, haben sich zusehends auch die Texte von Parolen zu ausgewachsenen Moritaten erweitert.“

Peter Richter, Journalist[86]

An der Musikkomposition ist Lindemann nach eigenen Aussagen normalerweise wenig oder sogar gar nicht beteiligt. Er sagte bereits Ende der Neunzigerjahre dem Musiksender Viva, er erhalte zum Texten mehrspurige Tracks von seinen Bandkollegen. Im selben Interview äußerte Paul Landers zum Entstehungsprozess von Musik und Texten:

„Till kommt mit einem Text, dieser basiert meistens auf dem Riff, das tragend für das Lied ist. Hartes Riff, harter Text. Weiches Riff, weicher Text.“

Paul Landers[87]

Öffentliche Wahrnehmung

Die Fachpresse sah die Musik der Band anfänglich eher kritisch. So bewertet das Rock-Lexikon von Barry Graves und Siegfried Schmidt-Joos das zweite Album der Band, Sehnsucht folgendermaßen:[88]

„Das zweite Album enthielt wieder Songs voll platter Parolen („Bück dich“, „Tier“, „Bestrafe mich“), untermauert vom rauhen Sound der Band. Rammstein lebte von einer perfekt aufeinander abgestimmten Rhythmusgruppe und krankte an der Unsicherheit, Keyboardklänge adäquat einzubinden.“

Spätere Werke der Band wurden dagegen meist besser aufgenommen. So schrieb Frank Albrecht von der Zeitschrift Rock Hard über das Album Reise, Reise:[89]

„Musikalisch indes gibt’s ein paar kleinere Überraschungen. Am stärksten klingen Rammstein immer noch dann, wenn sie das volle Brett auffahren. Die Breitwand-Riffs, die kalten Rhythmen, die einfachen und gleichzeitig höchst einprägsamen Melodien. Aber sie wagen diesmal auch den Schritt zu sanfteren Klängen, wie etwa bei dem Dreierpack ‚Ohne dich‘, ‚Amour‘ und ‚Los‘. Ein neues Klanggewand, an das man sich aber alsbald gewöhnt hat und das man zu schätzen lernt.“

Der Slowenische Philosoph und Kulturkritiker Slavoj Žižek schrieb in „Zeit online“ am 6. März 2008 u. a.:

„Rammstein unterlaufen die totalitäre Ideologie nicht durch ironische Distanz, sondern durch Konfrontation mit der obszönen Körperlichkeit der ihr zugehörigen Rituale und machen sie damit unschädlich.“

Slavoj Žižek

Er meinte zudem, Rammsteins Umgang mit der totalitären Ideologie könne sich mit der sinnlosen Rede der Hitler-Figur Hynkel aus Chaplins Film Der große Diktator messen.

Viele Texte Lindemanns lassen sich der Romantik zurechnen. In der katholischen Wochenzeitung hinsehen.net wird die Band als Gesamtkunstwerk vom Autor Josef Jung der Romantik zugeordnet.[90]

„Das Dunkle, vor dem man sich eigentlich fürchtet, wird sichtbar besungen und dargestellt. Das Verbotene wird vielleicht sogar verführerisch anmutend verkauft, so wie der Erlkönig in Goethes gleichnamiger Ballade. Der Schrecken und die Romantik werden gleichsam zur mystisch-dunklen Kunst. Rammstein besingt den Spiegel des Grauens, der im Gegensatz zum sprechenden Spiegel im Märchen „Schneewittchen“ nicht sagt, wer die Schönste im Land ist, sondern zeigt wie finster es um einen steht.“

Josef Jung

Das SZ-Magazin der Süddeutschen Zeitung widmete Rammstein in der Ausgabe 27/2012 ein ganzes Heft mit Texten von Alexander Gorkow und Fotografien von Andreas Mühe. Autor und Fotograf hatten die sechs Musiker über mehrere Wochen bei ihrer damaligen US- und Kanada-Tournee begleitet. Sie ließen im Epilog der Veröffentlichung mit dem Titel Wer zu Lebzeit gut auf Erden unter anderem verlautbaren:

„Rammstein sind Deutschlands größtes Missverständnis – zugleich sind sie Deutschlands größter Kulturexport. Mit Journalisten reden die Musiker ungern oder gar nicht. Der Fotograf Andreas Mühe, (32), und der Leiter der Seite Drei der Süddeutschen Zeitung, Alexander Gorkow, (45), kennen die Band seit Jahren. (…). Gorkow erinnert sich an »viele, viele Stunden mit nachdenklichen, musikalischen und im Kern total aufsässigen Anarchisten«.“

Süddeutsche Zeitung[91][92]

Analog zu dieser Haltung hat sich die öffentliche Wahrnehmung – besonders die des nationalen Feuilletons – gegenüber der Band in den letzten Jahren zugunsten Rammsteins verändert. So zitierte Deutschlandradio Kultur in einem Beitrag vom 6. Juli 2012 – im Zusammenhang mit einem Interview mit dem Chefredakteur des SZ Magazins zum genannten Sonderheft – erneut die SZ-These, die Band sei „Deutschlands größter Kulturexport“.[93] Welt.de textete bereits im Dezember 2010: „Rammstein ist das Hochamt für deutsche Sprache.“[94] Zum 20-jährigen Bestehen der Band im Jahr 2014 schrieb ein Autorenduo für das Magazin Metal Hammer:

„Rammstein zählen zu den stilprägendsten, innovativsten und erfolgreichsten Bands, die Deutschland jemals hervorgebracht hat.“

Matthias Mineur, Thorsten Zahn[95]

Viele Interviewer äußern sich darüber hinaus positiv überrascht über das – im krassen Gegensatz zur Bühnenrolle stehende – zumeist geerdete Auftreten der Bandmitglieder. So auch beispielsweise die FAZ-Autorin Julia Schaaf am Ende eines Gesprächs mit Paul Landers und Flake Lorenz im Oktober 2009:

„Ein Band-Name, der auf eine Flugzeugkatastophe zurückgeht, Texte über Inzest, Vergewaltigung, Sadomaso-Sex und Kannibalismus, dazu brachialer Metal-Rock, Deutschtümelei und bisweilen gefährlich viel Feuer auf der Bühne: Damit ist Rammstein die im Ausland erfolgreichste deutsche Band der Gegenwart.

Und dann das: ein Treffen im „Prater Garten“, wo Touristen und Prenzlberger einträchtig die Sommernächte unter Kastanien verbringen und im Winter Klöße essen. (…) Christian „Flake“ Lorenz, 1966 im Bezirk geboren, Keyboard, kommt mit dem Fahrrad. Paul Landers, Ost-Berliner, Jahrgang 1964, Gitarre, zu Fuß. Landers (Silberketten und Totenkopfring) lacht viel und ist bezaubernd freundlich. Lorenz (knittriges Jackett) hört seit einer Mumpserkrankung schlechter und sagt, er brauche immer Zeit zum Warmwerden. Deshalb bestellt er eine Menge Bier. (…) Beide haben Familie. Landers' Achtjährige fragt gelegentlich, warum Flake etwa auf der Bühne im Kochtopf steckt. Dann sagt Papa, sie fänden das halt gut.“

Julia Schaaf, FAZ[96]

Diskografie

Folgende Studioalben sind bisher erschienen:

Für Veröffentlichungen der Soloprojekte einzelner Bandmitglieder, siehe

Bühnenshow

 
Einsatz von Pyrotechnik während des Konzerts 2005 in Nottingham

Rammstein setzt bei den Konzerten in erheblichem Maße Pyrotechnik ein. So tragen einzelne Bandmitglieder Flammenwerfer (Lycopodiummasken) auf dem Kopf, verwenden während des Spielens Rauch- und Funkenwerfer oder zünden ihre Mikrofonstative an. Beim Stück Rammstein zündete sich der Sänger Lindemann – geschützt durch einen Asbestmantel – selbst an, bei den jüngeren Darbietungen von Engel trägt er auf seinem Rücken eine 50 Kilogramm schwere Flügelkonstruktion aus Stahl, die Feuerstöße abgibt. Auch Requisiten wie Mikrofone in Messerform (zu Mein Teil), explodierende Schlagzeuge und Sticks finden bei einzelnen Stücken Verwendung. Die pyrotechnischen Einlagen, vor allem vom ausgebildeten Pyrotechniker Lindemann, sind dabei für den hohen Bekanntheitsgrad der Band mitverantwortlich,[6] was Lindemann sich dadurch erklärt, dass Rammstein „einfach die härtere David-Copperfield-Show“ sei.[84] Das Rock-Lexikon schreibt dazu:[88]

 
Oliver Riedel bei einem Auftritt in Göteborg, 2005

„Rammstein spielten seit ihrer Gründung 1994 mit dem Feuer: auf der Bühne, wo sie mit deutscher Perfektion die feurigen Gags von Arthur Brown bis Red Hot Chili Peppers nachahmten, und mit ihren Texten und ihrem Gebaren, die den Musikern den Ruf rechter Gesinnung einbrachte.“

Für die Shows der Band war ihre Zusammenarbeit mit dem 2012 verstorbenen Lichtkünstler und Regisseur Gert Hof, der besonders in den ersten Jahren der Band die Bühnen- und Lichtkonzepte ausarbeitete, wichtig. Erstmals übernahm Hof die Lichtgestaltung beim Konzert 100 Jahre Rammstein am 27. September 1996 in der Arena Berlin.[1] Auch im Booklet der 1999 erschienenen DVD Live aus Berlin ist er als verantwortlicher Stage & Lighting Designer aufgeführt. Ab 2001 übernimmt bei den Rammstein-Tourneen auch LeRoy Bennett die Aufgabe des Production/Lighting Designers.[97] Bei der Tour-Produktion zum Album Reise Reise im Jahr 2004 werden Bennett und Hof noch gemeinsam genannt, für das Design des Auftritts im New Yorker Madison Square Garden im Dezember 2010 zeichnet dann bereits alleinig Bennett verantwortlich. Bennett kommt auch in der 2015 erschienenen DVD Rammstein in Amerika im Interview zu Wort.

Richard Kruspe sagte in einem Interview zur Bühnenshow, dass er Spaß daran habe, sich auf der Bühne zu verstellen und zu verkleiden, und die anderen Bandmitglieder schließe er da mit ein.[76] Constanze, die Schwester des Schlagzeugers Schneider, zeichnete zeitweilig für die Bühnenoutfits verantwortlich. Als Rammstein noch relativ unbekannt war, hat die Band nach eigenen Aussagen in schlecht besuchten Sälen Flammen erzeugt, indem Paul Landers vor Konzertbeginn im Publikumsbereich heimlich Benzin ausgoss, welches dann von Lindemann zum ersten Lied von der Bühne aus angezündet wurde.[98]

Ein weiteres Showelement ist ein Gummiboot, in dem sich Keyboarder Flake von den Menschenmassen tragen lässt. Anfangs geschah dies nur zum Lied Seemann, zwischenzeitlich auch bei Heirate mich und Stripped, seit der Liebe ist für alle da-Tour beim Lied Haifisch. Zwischenzeitlich, nach einigen schmerzhaften Stürzen, hatte Flake diese Aufgabe an Oliver Riedel und Paul Landers abgetreten, steuert das Gummiboot mittlerweile aber wieder selbst.

Die Bühne, die für die Rammstein-USA-Tournee 2012 errichtet wurde, zählte laut Veranstaltungstechnik-Fachmann Thilo »Baby« Goos, Teil des Rammstein-Trosses, zu den damals größten weltweit. Sie hatte eine Breite von 24 Metern, war 15 Meter hoch und eine reine Stahlkonstruktion. 100 Lautsprecherboxen und insgesamt 50 Tonnen Equipment wurden nach Angaben des Technikers mittels 120 Motoren unter die Hallendecke gezogen. Das Gesamtequipment der Tour umfasste 24 Truckladungen, zwei der Fahrzeuge beinhalteten zwei Kraftwerke mit je einer Leistung von einem Megawatt, um die Stromversorgung sicherzustellen. Goos sagte hierzu dem SZ-Magazin,[99] das diese Tournee begleitete:

„Die Kraftwerke braucht man, damit in den Städten nicht das Licht ausgeht, wenn’s bei Rammstein angeht. Öko ist das nicht. Man muss sich entscheiden: Heiße alte Konzertlampen statt kaltes Licht? Brauchst du Strom.“

Thilo »Baby« Goos, BlackBox Music

Der immense Tourneetross, den die Band heute mit sich zieht, geht auch an einigen Mitgliedern nicht ganz kritiklos vorbei. So äußerte sich der Gitarrist Richard Kruspe im Zuge des Videodrehs von Ich tu dir weh im Oktober 2009 wie folgt:

„Es gibt nur noch Aufrüsten, es gibt kein Abrüsten bei Rammstein mehr. Das ist ein bisschen schade, manchmal mitunter würde man sich schon freuen, mal eine Show zu machen ohne irgendwas – aber das funktioniert bei Rammstein einfach nicht mehr.“

Richard Kruspe[100]

Sein Gitarren-Kollege Paul Landers bestätigt im selben Making-of-Video den Eindruck:

„Wir sind viel zu over Budget, sagt der Amerikaner.“

Paul Landers[100]

Kontroversen

Bandname

Der Name „Rammstein“ stammt von Paul Landers, Christoph Schneider und Flake Lorenz. Am 28. August 1988 fand auf der westpfälzischen Ramstein Air Base eine Flugschau statt, an der auch die italienische Kunstflugstaffel Frecce Tricolori teilnahm. Dabei kam es zu einem Flugzeugzusammenstoß, der 70 Menschen das Leben kostete. Rammstein selbst haben sich lange von einem direkten Bezug zwischen ihrem Bandnamen und dem Unglück distanziert. Die damit verbundene Kontroverse ist für den hohen Bekanntheitsgrad der Band teilweise verantwortlich. Tatsächlich entstanden die genannten Erklärungsversuche erst nachträglich. Kurz nach der Gründung trat die zu dieser Zeit unbekannte Band unter dem eindeutigen Namen „Rammstein Flugschau“ auf.[101]

„Bei einer unserer Fahrten mit Feeling B hatten Schneider, Flake und ich schon den neuen Bandnamen. Wir hatten den an die Wand von unserem LO geschrieben: Rammstein Flugschau. Doof, wie wir waren, schrieben wir Rammstein gleich mit zwei M, weil wir nicht wussten, dass der Ort Ramstein nur ein M hat. Wir haben uns erstmal aus Quatsch so genannt, aber der Name blieb kleben wie ein Spitzname, den man nicht gut findet. Wir schafften es nicht mehr, den loszuwerden. Rammstein wollten wir eigentlich nicht heißen, das war uns zu festgelegt. Wir haben noch gesucht: Milch oder Erde oder Mutter, aber der Name war schon durch.“

Paul Landers[102]

Vorwurf des Rechtsextremismus

Aufgrund der mehrdeutigen Texte und des harten Stils wurde der Band in der Anfangszeit seitens der Medien häufig vorgeworfen, rechtsextremen Tendenzen zu folgen. Die Kritik verstärkte sich, nachdem 1998 das Video zum Coversong Stripped – das Original ist von Depeche Mode – erschien, das Filmmaterial der Olympischen Sommerspiele 1936 von Leni Riefenstahl enthielt. Regisseur des Videos war Philipp Stölzl. So kritisierte der Chefredakteur des Magazins der Süddeutschen Zeitung Ulf Poschardt auf einem Vortrag im Rahmen der Leni-Riefenstahl-Ausstellung in Potsdam 1999:

„Solche Plattheiten müssen jedoch angesichts der Identitäts- und Nationalitätsdebatten in Deutschland, nach dem rechtsradikalen Terrorismus der letzten Jahre, ziemlich fragwürdig erscheinen. Der politische Kontext, in dem sich Rammstein auf Deutschland bezieht, ist nicht mehr der des Kniefalls Brandts in Warschau, sondern der von brennenden Häusern von Flüchtlingen und Migranten. […] Rammsteins Feedbackschleifen zum völkischen Sumpf der Neuen Rechten berauben ihre Musik jeglichen ‚hedonistischen Potentials‘.“

Trotz der Entfernung verfassungsfeindlicher Symbole aus dem Videomaterial wurde der Band die Verbreitung faschistoiden Gedankenguts und die gedankenlose Idealisierung nationalsozialistischer Ästhetik vorgeworfen. Ein Verbot der Ausstrahlung des Musikvideos für Sendezeiten vor 22 Uhr war die Folge. Till Lindemann erklärte später, man habe mit dieser Provokation eine Grenze überschritten, was er nicht noch einmal tun würde.[84]

Im ZDF/Arte Dokumentarfilm Flake – Mein Leben distanziert sich Keyboarder Christian „Flake“ Lorenz klar von jeglichem rechten Gedankengut und ärgert sich über die Vorwürfe.[103] Im Jahr 2001 veröffentlichte die Band das Lied Links 2-3-4 als Ausdruck einer linksgerichteten Einstellung. Laut Lorenz habe Rammstein diesen Titel geschrieben, um mit einer klaren politischen Aussage die herrschenden Vorurteile zu entkräften, der Stil der musikalischen Auftritte ließe auf rechtes Gedankengut der Musiker schließen. Wörtlich sagte Lorenz: „Wir marschieren, aber wir sind links, absolut klar bekennend links.“[104]

Auch der Gitarrist Paul Landers äußerte sich dazu:[105]

„Wir sehen die Welt anders als in links und rechts aufgeteilt. Aber für diesen Song bedienen wir uns der schlichten Schwarzweißmetaphern, die Journalisten scheinbar wichtig finden, um uns zu erklären.“

In anderen Interviews verurteilten sie rassistisch motivierte Gewalt. Till Lindemann beklagte im Stern, man ignoriere das Problem und würde nicht genug tun:

„Warum greift man heute nicht härter durch?“

Schlagzeuger Christoph Schneider legte dar, warum sie dennoch nicht an Aktionen wie „Rock gegen Rechts“ teilnehmen:[83]

„Was bringt das? Die Rechten sind da. […] Wir müssen dieses Problem annehmen und endlich akzeptieren, dass es diese Tendenzen in Deutschland gibt. […] Wir müssen mit denen reden, deren Probleme lösen.“

Paul Landers beschrieb Rammstein in einem weiteren Interview als „Kämpfer für linken Patriotismus“.[82] Bezüglich dieser Diskussion um eine politische Ausrichtung wurde die Band Laibach, die Rammstein in einigen Aspekten Pate stand,[8] ähnlich diskutiert.[106]

Martin Büsser warf in der Ausgabe des Magazins Der Rechte Rand vom Januar / Februar 2002 Rammstein und anderen Bands vor, nationalistische Ästhetik zu verwenden, ohne diese in den entsprechenden historischen Zusammenhang zu stellen. Dadurch würde diese Ästhetik als unpolitisch dargestellt und „wieder hoffähig“ gemacht.[107]

Das ebenfalls bisweilen kritisierte, expressiv gerollte „R“ im Gesang Lindemanns hat die Band nach eigener Aussage nicht beabsichtigt. So sagte Till Lindemann diesbezüglich:[108]

„Dabei ist das rollende ‚R‘ noch nicht einmal aus Absicht entstanden. Es kam von selbst, weil du in dieser tiefen Tonlage automatisch so singst. Wir wollten damit um Gottes Willen keine faschistische Attitüde erschaffen. […] Erst später, als wir in Interviews dazu befragt wurden, haben wir uns damit auseinandersetzen müssen.“

Aufgrund des gerollten „R“ werde Rammsteins Musik nur eingeschränkt gespielt, erklärte ein Mitarbeiter des Soldatensenders der Bundeswehr, Radio Andernach, gegenüber dem Magazin Rolling Stone, da „es zu einer verzerrten Darstellung und Wahrnehmung Deutschlands im Ausland“ kommen könne.[109]

Vereinzelt kam es zu Vereinnahmungen der Band von rechtsextremistischer Seite. So meinte das NPD-Parteiorgan Deutsche Stimme im Jahr 2004 in einem Artikel über Reaktionen auf ein Lied der Berliner Elektro-Pop-Band Mia:[110]

„Nach den Erfolgen von Rammstein und den Aussagen des Liedermachers Heinz Rudolf Kunze scheint sich hier also eine weitere prominente Stimme der deutschen Popkultur für ein entspannteres Verhältnis zur eigenen Nation starkzumachen.“

Die FAZ konstatierte im gleichen Jahr nur eine eher provokative Verwendung nationalsozialistischer Ästhetik:[111]

„Ihre Posen waren immer martialisch, für manche proto-faschistisch, auf jeden Fall provokant. Mittlerweile ist klar, daß Sänger Lindemann und die anderen zwar mit dieser Ästhetik hantieren, die als rechts kodiert ist, daß sie aber eher ein Provokationsmagnet sind und ein Lifestylephänomen.“

Der Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen stufte die Band in einer 2005 erschienenen Publikation nicht als rechtsextremistisch ein:[112]

„Kritiker werfen der Band vor, auf diese Weise NS-Anleihen gesellschaftsfähig zu machen; als rechtsextremistisch ist die Band allerdings nicht einzustufen.“

Schulmassaker von Littleton

In die Schlagzeilen geriet Rammstein auch nach dem Schulmassaker von Littleton. Die Attentäter Eric Harris und Dylan Klebold waren erklärte Fans der Band gewesen, was insbesondere in den USA für ein „Kreuzfeuer der Kritik“ und Vorwürfe in Richtung einer angeblichen Solidarität mit dem Nationalsozialismus sorgte. Doch auch deutsche Schul- und Jugendbehörden erwogen, einige der Songs auf den Prüfungsindex zu setzen. Daraufhin brachten die Bandmitglieder ihr Mitgefühl mit den Angehörigen der tragischen Ereignisse zum Ausdruck und bekräftigten ihre Abneigung gegen jegliche Form von Gewalt,[113] wiesen aber jegliche Verbindung der schrecklichen Tat mit ihrer Musik scharf zurück.[114]

Vorwurf der Gewaltverherrlichung

Weiteres Aufsehen erregte Rammstein mit der Verarbeitung tabuisierter Themen. Die intensive Auseinandersetzung mit Gewalt – sowohl aus der Sicht des Täters als auch des Opfers – führt oft zu heftiger Kritik in den Medien. Mit der Veröffentlichung der Single Mein Teil, die den Fall des als „Kannibale von Rotenburg“ bekannt gewordenen Armin Meiwes aufgriff, erregte die Band im Oktober 2004 großes Aufsehen. Das zugehörige Musikvideo wurde von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien für Zeiten vor 22 Uhr gesperrt. Die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) schrieb dazu im Jugendschutzbericht 2/2004, dass das Musikvideo zu Mein Teil geeignet sei, „die Entwicklung von Kindern oder Jugendlichen unter 16 Jahren zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen.“ Der Auftritt zu „Mein Teil“ in Nîmes hingegen wurde von MTV auch schon vor 22 Uhr gespielt.[115]

Indizierung des Albums Liebe ist für alle da

Im Spätsommer 2009 veröffentlichte die Band das Musikvideo zu Pussy. Das Video wird jedoch nur in einer stark zensierten Version auf Musiksendern ausgestrahlt, unzensiert gibt es das Video nur auf einer Erotikseite und diversen Videoportalen im Internet zu sehen. Grund dafür waren die pornografischen Inhalte des Videos, die die Bandmitglieder beim Geschlechtsverkehr zeigen – allerdings wurden die Bandmitglieder von Schauspielern körpergedoubelt.[116] Die Single stieg als erste Rammstein-Single überhaupt auf Platz 1 der deutschen Charts ein.[117]

Das dazugehörige Album Liebe ist für alle da wurde am 11. November 2009 auf Antrag des Familienministeriums wegen des Liedes Ich tu dir weh und eines Fotos im Grafikdesign indiziert.[118][119] Der Band wurde vorgeworfen, in diesem Lied und auf dem dazugehörigen Abbild im Booklet der CD das Quälen von Menschen und Sadomasochismus positiv darzustellen.[120]

Das Album wurde vom Verwaltungsgericht Köln mit Beschluss vom 31. Mai 2010 und mit Wirkung zum 1. Juni 2010 wieder von der Indizierungsliste gestrichen. Als Begründung wird die aufschiebende Wirkung der Klage gegen die Indizierung genannt.[121] Die Klage selbst wurde im Oktober 2011 bestätigt, wodurch die Listenstreichung beibehalten wurde.[122][123]

Im April 2016 reichte die Band Klage gegen die Bundesrepublik Deutschland ein, da aufgrund der Indizierung 85.000 Exemplare des Albums vernichtet bzw. eingelagert werden mussten. Der Schaden wird auf 66.000 € beziffert.[124] Im Oktober 2016 teilten die Anwälte der Band mit, dass man sich mit der BPjM außergerichtlich geeinigt und den Rechtsstreit beigelegt habe.[125]

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1Live Krone
    • 2005: Bester Liveact
  • Bravo Otto
    • 1997: Silber für Band Rock
    • 2005: Bronze für Band Rock
  • Comet
    • 1998: Beste Live Band
    • 2005: Bestes Video für Keine Lust
  • Echo
    • 1998: Bestes Video für Engel
    • 1999: Erfolgreichste nationale Künstler im Ausland
    • 2002: Künstler/Künstlerin/Gruppe des Jahres national
    • 2005: Künstler/Künstlerin/Gruppe des Jahres national/international
    • 2005: Best Live Act national
    • 2006: Künstler/Künstlerin/Gruppe des Jahres national
    • 2010: Bester Rock / Alternative / Heavy Metal National[126]
    • 2011: Bestes Video National für Ich tu dir weh[127]
    • 2012: Beste Gruppe Rock/Alternative national
    • 2012: Erfolgreichster nationaler Act im Ausland
  • Edison Award
    • 2006: Best Alternative Album für Rosenrot
  • Emma
    • 2005: Bester ausländischer Künstler
  • Hard Rock Award
    • 2002: Best Rock Act
    • 2004: Best Album für Reise, Reise
    • 2004: Best Song und Best Video für Mein Teil
  • Grammy
    • 1999: Nominierung als Best Metal Performance für Du hast
    • 2006: Nominierung als Best Metal Performance für Mein Teil
  • Kerrang! Awards
    • 2002: Best International Live Act
    • 2010: Kerrang! Inspiration Award
  • Loudwire Music Award
    • 2011: Video of the Year für Mein Land
  • Metal Hammer Awards
    • 2010: Bestes Album für Liebe ist für alle da
    • 2012: Beste deutsche Band
  • MTV Europe Music Award
    • 2005: Best German Act
  • Revolver Golden Gods Award
    • 2011: Beste Live-Band
  • Rock Mag / Le Mouv
    • 2006:
      • Internationaler Künstler oder Gruppe
      • Album international für Rosenrot
      • Titel international für Mann gegen Mann
      • Clip international für Benzin
      • Konzert für Rammstein (Arènes de Nîmes)
      • Sänger international an Till Lindemann
  • Rock Pics
    • 2006:
      • International Künstler oder Gruppe
      • Konzert des Jahres für ihr Konzert in Nîmes
      • Internationaler Sänger an Till Lindemann
      • Bassist des Jahres an Oliver Riedel
      • Keyboarder des Jahres an Flake Lorenz
      • Schlagzeuger des Jahres an Christoph Schneider
  • World Music Award
    • 2005: Best Selling Artists Around the World – Germany
    • 2010: Best Selling Artists Around the World – Germany

Auszeichnungen für Musikverkäufe

Literatur

Commons: Rammstein – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k History – Rammstein. In: rammstein.de. Abgerufen am 9. Januar 2017.
  2. Peter E. Müller Konzertbericht auf www. morgenpost.de, 22. Mai 2010 (deutsch, abgerufen am 24. Dezember 2010)
  3. Laut.de: Rezension des „Mutter“–Albums (deutsch, abgerufen am 29. Dezember 2010)
  4. a b Frank Rummeleit, Zillo Musikmagazin, Heft-Nr. 11/95, Interview mit Rammstein, Seite 52, November 1995
    Tobias Matkowitz, New Life Soundmagazine, Heft-Nr. 12/95, Interview mit Rammstein, Seite 30, Dezember 1995
    Reiner Rasche, Entry Musikmagazin, Heft-Nr. 5/96, Interview mit Rammstein, Seite 11, August/September 1996
  5. Biographie der Band. In: Laut.de, abgerufen am 23. Dezember 2010
  6. a b Bericht über ein Konzert in Köln. In: koeln.de, abgerufen am 23. Dezember 2010
  7. Rammstein bei ARTE. Abgerufen am 18. Dezember 2010
  8. a b c Peter Richter: Frühsport bei Tiffany In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung Nr. 50, 2010, S. 27.
  9. zeit.de: Weil wir wissen, wie es war 14.09.2015, abgerufen am 31. Januar 2017
  10. rollingstone.de: Exklusives Interview mit Richard Kruspe, 08.12.2011, abgerufen am 31. Januar 2017
  11. svz.de: Von Schwerin nach Amerika, 24. Oktober 2015, abgerufen am 13. Januar 2017
  12. Michele Bettendorf: Ursprung Punkszene, oder: Rammstein hätte es im Westen nie gegeben, Kapitel Gespräch mit Steve von First Arsch, 2002, Books on Demand GmbH, ISBN 978-3-8482-6506-0, S. 35 ff.
  13. Rammstein. In: Motor.de, abgerufen am 9. Januar 2017
  14. Feuer und Flamme für MTV. Kulturspiegel 8/1997, abgerufen am 11. Januar 2017
  15. Ronald Galenza, Heinz Havemeister: Feeling B – Mix mir einen Drink; Punk im Osten – ausführliche Gespräche mit Flake, Paul Landers und vielen anderen. 3. Auflage. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2010, ISBN 978-3-89602-905-8, S. 373/374.
  16. MTV Masters: Rammstein, O-Ton ab 0:28 Min., Erscheinungsjahr ca. 2004
  17. Viva Jam Folge 176: Rammstein, O-Ton ab 7:25 Min., 1997
  18. Popmusik: Warum ein guter Musikproduzent wie ein Zahnarzt ist. In: morgenpost.de
  19. Impressum. In: rammstein.de
  20. a b Chartverfolgung für das Album Herzeleid. In: musicline.de, abgerufen am 20. Dezember 2010
  21. neues-deutschland.de: Verletzte bei Rammstein-Konzert, 30.09.1996, abgerufen am 10. März 2017
  22. Chartverfolgung für das Album Sehnsucht. In: musicline.de, abgerufen am 20. Dezember 2010
  23. Sehnsucht in den Schweizer Albumcharts. In: hitparade.ch, abgerufen am 20. Dezember 2010
  24. Sehnsucht in den österreichischen Albumcharts. In: austriancharts.at, abgerufen am 20. Dezember 2010
  25. Übersicht über die Chartplatzierungen aller Rammstein-Alben in Deutschland. In: musicline.de, abgerufen am 4. Januar 2011
  26. Übersicht über alle Platzierungen der Band Rammstein in den österreichischen Charts. In: austriancharts.at, abgerufen am 4. Januar 2011
  27. Hauke Goos: Feuer und Flamme für MTV. In: KulturSPIEGEL 8/1997, 28. Juli 1997, abgerufen am 21. Januar 2017
  28. Unter Strom (interview). In: rammwiki.net, abgerufen am 21. Januar 2017
  29. mucke-und-mehr.de: Erfolgreiche Klopfköpfe, Artikel 04/1998, abgerufen am 20. Januar 2017
  30. Hannes Rossacher, Marek Weinhold: Documentary: Rammstein in Amerika. 2015, DVD 2
  31. taz.de: Rammstein-Keyboarder Christian Lorenz: „Was Sex anging, war wenig los“.
  32. bild.de: Rammstein: Knallharte deutsche Hardrock Kultu-Band
  33. Tribute-Song für Joey Ramone. In: laut.de, 25. Juli 2001, abgerufen am 14. Januar 2017
  34. 2001-10-24 Rammstein feat. Daron Malakian (CSU Convention Center, Cleveland, OH). Abgerufen am 13. August 2013 (russisch).
  35. Rammstein: Rammstein in Amerika, DVD Documentary/gekürzte 3sat-Version: O-Ton 1.23:52 (h:m:s)
  36. Rammstein: Rammstein in Amerika, DVD 2, Documentary, O-Töne ab 1:24 Std., Rammstein GbR/Universal, 2015
  37. Rammstein: Rammstein in Amerika, DVD 2, Documentary, O-Töne ab 1:30;50 Min., Rammstein GbR/Universal, 2015
  38. Anakonda im Netz – A Rammstein Documentary, O-Töne ab 6:00 Min. Bonus-DVD auf Rammstein Völkerball, Universal Music Domestic Division, 2006.
  39. Übersicht über die Echo-Gewinner von 2005. In: sueddeutsche.de, abgerufen am 24. Dezember 2010
  40. Eintrag auf der Zeitleiste vom Oktober 2005. In: rammstein.de, abgerufen am 11. Januar 2011
  41. Kein Eintrag zu Konzerten zu Rosenrot auf der Zeitleiste vorhanden. In: rammstein.de, abgerufen am 25. November 2013
  42. Rezension des Albums Rosenrot. In: Laut.de, abgerufen am 11. Januar 2011
  43. Jason Fisher: Rammstein Interview. In: The Gauntlet, 31. Oktober 2007.
  44. Studiobericht „Mehr Passiert“ vom 7. September 2009. In: Rammstein.de, abgerufen am 20. Dezember 2010
  45. Bericht über die Klagen gegen Fanseiten. In: Laut.de, abgerufen am 19. Dezember 2010
  46. Eisenmann auf lastfm.de. Abgerufen am 30. November 2012
  47. Matthias Mineur, Thorsten Zahn: Rammstein – Deutsche Einheit. In: Metal Hammer (Hrsg.): 07-2014. Nr. 07-2014.
  48. Rammstein im ausverkauften Madison Square Garden. Abgerufen am 31. Januar 2017.
  49. Mitteilung auf der offiziellen Website der Band
  50. Rammstein gewinnen Loudwire Music Award. Abgerufen am 31. Januar 2017.
  51. Oldie-Alarm beim Echo: Innige Zungenküsse und alte Männer(freundschaften). Abgerufen am 31. Januar 2017.
  52. Hardcore: Heino rockt Wacken. In: Berliner Zeitung vom 2. August 2013.
  53. Krone.at: Emigrate – Ein Rammstein auf Solopfaden auf Deutsche Welle, abgerufen am 29. November 2014
  54. Emigrate: "Ich muss beweisen, etwas wert zu sein.", abgerufen am 23. Dezember 2014
  55. „Ich habe ein bisschen Angst.“ In: laut.de
  56. Rammstein to begin album this year. In: Teamrock.com, abgerufen am 18. Juni 2015 (englisch)
  57. «Niemand weiss, was bei Rammstein jetzt passiert.» In: 20 Minuten.ch, abgerufen am 23. Juni 2015.
  58. Rammstein.de: Rammstein in Amerika, abgerufen am 16. August 2015
  59. Es geht weiter. In: Rammstein.de, abgerufen am 21. Oktober 2015
  60. Rammstein Live 2016. In: Rammstein.de, abgerufen am 21. Oktober 2015
  61. Übersicht über Setlist und Konzerte aus 2016. In: setlist.fm, abgerufen am 22. November 2016
  62. musicnstuff.de: Das Kraftwerk – Interview: Christoph Schneider (Rammstein), 14.07.2016, abgerufen am 14. Januar 2017
  63. Rubrik Live. In: rammstein.de, abgerufen am 13. Dezember 2016
  64. News – Rammstein. In: rammstein.de. Abgerufen am 9. Januar 2017.
  65. youtube.com: Rammstein: Paris – Official Trailer #1. In: youtube.com, abgerufen am 18. Januar 2017
  66. youtube.com: Rammstein: Paris – Official Trailer #2, abgerufen am 20. Januar 2017
  67. youtube.com: Rammstein: Paris - Official Trailer #3, abgerufen am 19. Februar 2017
  68. spio-fsk.de: FSK-Suchergebnis Rammstein, abgerufen am 19. Februar 2017
  69. filmstarts.de: Rammstein:Paris abgerufen am 19. Januar 2017
  70. Alex Ritman: Jonas Akerlund's Rammstein Documentary Getting Theatrical Release In: hollywoodreporter.com, 20. Januar 2017, abgerufen am 21. Januar 2017
  71. nordbuzz.de: Rammstein: Parisauftritt im Kino, abgerufen am 19. Januar 2017
  72. Ronald Galenza, Heinz Havemeister: Feeling B – Mix mir einen Drink; Punk im Osten – ausführliche Gespräche mit Flake, Paul Landers und vielen anderen. 3. Auflage. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2010, ISBN 978-3-89602-905-8, S. 215 bzw. 356ff.
  73. Rammstein: Live aus Berlin, Booklet DVD, Universal Music 1999.
  74. laut.de: Biographie der Band Oomph! (deutsch, abgerufen am 24. Dezember 2010)
  75. Viva Jam: Rammstein, Folge 176, 1997, abgerufen über youtube.com am 26.02.2017
  76. a b Interview des ZDF mit Rammstein von 199?, erschienen auf Live aus Berlin (1999).
  77. Peter Richter: Rammstein für Universal, abgerufen über fan-base.de (Echtheit des Artikels vom Autoren bestätigt), 24.02.2017
  78. laut.de: Rezension des Albums Reise, Reise (deutsch, abgerufen am 6. Januar 2011)
  79. Musik Express: Interview mit Till Lindemann, Juli 1997; zitiert nach rammsteinniccage.com (deutsch, abgerufen am 5. Januar 2011)
  80. salzburg.com: Bericht über die Zusammenarbeit von Nina Hagen und Apocalyptica (deutsch, abgerufen am 29. Dezember 2010)
  81. Martina Lüke: Modern Classics: Reflections on Rammstein in the German Class. In: Die Unterrichtspraxis/Teaching German 41, Heft 1, Frühling 2008, S. 15–23.
  82. a b Torsten Groß: Rammstein „Wir sind linke Patrioten“. In: Motor.de.
  83. a b c Interview mit Lindemann und Schneider. In: Stern, Ausgabe 14 vom 29. März 2001, Seite 226
  84. a b c Rudi Raschke und Mario Vigl: Wir haben Grenzen überschritten. In: Playboy, Ausgabe Januar 2006, Seite 69.
  85. Cicero.de: Der nette Herr Lindemann, 6. Oktober 2015, abgerufen am 11. Januar 2017
  86. Peter Richter: Rammstein, abgerufen über fan-base.de (Echtheit des Textes vom Autoren bestätigt), 2011
  87. Viva Jam Folge 176: Rammstein, 1997, O-Töne Lindemann und Landers ab 18:25 Min.
  88. a b Barry Graves, Siegfried Schmidt-Joos, Bernward Halbscheffel: Rock-Lexikon. Rowohlt Taschenbuch, 2003, ISBN 3-499-61588-6, Seite 751f
  89. Frank Albrecht: Rezension des Albums Reise, Reise in der Ausgabe Nr. 210 des Rock-Hard-Magazins (Onlineversion) (deutsch, abgerufen am 26. Februar 2011)
  90. hinsehen.net: Die Rammstein-Theologie: Dunkle Romantik und unerlöste Sehnsucht 04.07.2014, abgerufen am 18. Januar 2017
  91. SZ Magazin: Wer zu Lebzeit gut auf Erden: Rammstein-Mit Deutschlands größtem Kulturexport auf Tour in Amerika, 6. Juli 2012
  92. SZ Magazin: Wer zu Lebzeit gut auf Erden: Rammstein-Mit Deutschlands größtem Kulturexport auf Tour in Amerika, abgerufen am 2. Januar 2016
  93. Deutschlandradio Kultur: Rammstein ist Deutschlands größter Kulturexport
  94. Welt.de: Rammstein ist das Hochamt für deutsche Sprache
  95. Metal Hammer: Rammstein: Deutsche Einheit, Heft Juli 2014
  96. Faz.net: Wir wollen Ärger
  97. Website LeRoy Bennett, abgerufen am 2. Januar 2017
  98. Gert Hof: Rammstein, Die Gestalten Verlag Berlin, 2001, ISBN 3-931126-32-3, S.37
  99. SZ Magazin:USA, 20.56 Uhr, Heft 27/2012
  100. a b Youtube: Rammstein Official Making-of Ich tu dir weh, 7:35 Min., abgerufen am 6. Januar 2017
  101. Gert Hof: Rammstein. Die Gestalten Verlag, 2001, ISBN 3-931126-32-3, Seite 34.
  102. Galenza/Havemeister: Feeling B. Mix mir einen Drink. Berlin: Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2003, S. 262
  103. „Flake – Mein Leben“ D 2011, Regie Annekatrin Hendel, im Auftrag von ZDF/Arte
  104. Chris Glaub: Spiel mir das Lied vom Tod. (deutsch, abgerufen am 6. Januar 2011) In: Breakout Magazin, Ausgabe 04/01.
  105. Metal Hammer, Ausgabe 04/01.
  106. Sophie Albers: „Laibach ist Rammstein für Erwachsene“ (Memento vom 15. Dezember 2013 im Internet Archive). Auf: Netzeitung.de, 6. Dezember 2004.
  107. Martin Büsser: „Neue Deutsche Härte“ – Nationalisierung durch Musik. In: Der Rechte Rand, Heft 74 (Januar/Februar 2002).
  108. Musik Express: Interview mit Till Lindemann, 1997; zitiert nach rammsteinniccage.com
  109. rollingstone.de: Bericht über Radio Andernach (Memento vom 27. Juli 2010 im Internet Archive) (deutsch, abgerufen am 11. Januar 2011)
  110. Hugo Fischer: Chiffren nationaler Normalisierung (Memento vom 12. Oktober 2007 im Internet Archive). In: Deutsche Stimme, Januar 2004.
  111. Georg Diez: Neuer deutscher Pop: Böhse Enkelz. In Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Ausgabe vom 22. August 2004.
  112. Verfassungsschutz des Landes Nordrhein-Westfalen: Party, Pogo, Propaganda – Bedeutung der Musik für den Rechtsextremismus in Deutschland (PDF-Datei; 4,65 MB), S. 16, Juli 2005 (deutsch, abgerufen am 19. August 2015)
  113. Jeremy Williams: Did Rammstein’s music cause Columbine?. In: herzeleid.com.
  114. Interview mit Lindemann: Klingelnde Herzen klappern. In: Focus, Ausgabe 49/2002 vom 2. Dezember 2002.
  115. Kommission für Jugendmedienschutz: Jugendschutzbericht 2/2004. (Memento vom 2. Februar 2007 im Internet Archive) Januar 2005. S. 38f.
  116. 20min.ch: Rammstein: „Wir hatten keinen Sex“
  117. musicline.de: Übersicht über die Chartsplatzierungen aller bisherigen Rammstein – Singles (deutsch, abgerufen am 24. Dezember 2010)
  118. Meldung auf Schnittberichte.com abgerufen am 16. Januar 2011.
  119. Indizierungsentscheidung Nr. 5682 vom 5. November 2009 (PDF-Datei; 169 kB)
  120. bundesprüfstelle.de: Meldung zur Indizierung des Albums Liebe ist für alle da (deutsch, abgerufen am 4. Januar 2011)
  121. Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien: CD „Liebe ist für alle da“ der Gruppe „Rammstein“ aus der Liste gestrichen (Memento vom 26. April 2013 im Internet Archive), Meldung vom 1. Juni 2010
  122. http://www.n-tv.de/leute/Keine-Indizierung-von-Rammstein-article4614786.html
  123. VG Köln, Urteil vom 11. Oktober 2011 (Az. 22 K 8391/09) im Volltext.
  124. RBB Online: Rammstein verklagt den Staat, Meldung vom 4. April 2016
  125. LICHTE Rechtsanwälte: Rammstein erneut erfolgreich gegen die Bundesrepublik, Meldung vom Oktober 2016
  126. echopop.de: Übersicht über alle Echo – Preisträger seit 1992 (Memento vom 26. August 2010 im Internet Archive)
  127. metalist.caligatio.com: Rammstein gewinnt Echo 2011