Chicago

bevölkerungsreichste Stadt des US-Bundesstaats Illinois
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Chicago [ʃɪˈkɑːgoʊ] ist eine Stadt im am Südwestufer des Michigansees im US-Bundesstaat Illinois in den Vereinigten Staaten von Amerika. Mit einer Einwohnerzahl von 2.862.000 (2004) ist sie die drittgrößte Stadt der USA. Der Name leitet sich aus dem Wort Checagou ab, mit dem die Potawatomi-Indianer das Marschland beschrieben, wo später die Stadt gegründet wurde. Das indianische Wort bedeutet sowohl wilde Zwiebeln wie auch Stinktier. Frei übersetzt bedeutete Checagou also soviel wie „Land, das nach Zwiebeln stinkt“.

Chicago
Datei:Skyline of Chicago 2005.jpg
Spitzname: The Windy City
Siegel Flagge
Wappen von Chicago Flagge von Chicago
Basisdaten
Gründung: 1770er
Staat: USA
Bundesstaat: Illinois
Counties: Cook County
DuPage County
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Zeitzone: Central Standard Time (UTC-6)
Datei:US-IL-Chicago-Small.gif
Lage in Illinois

Lage in der Metropolregion
Einwohner:
- Agglomeration:
2.862.244 (1. Juli 2004)
9.286.207
Bevölkerungsdichte: 4.865 Einwohner je km²
Höhe: 176 m ü. NN
Fläche: 606,1 km²
davon 588,3 km² Land
Stadtgliederung: 77 Stadtbezirke
Postleitzahlen: 60601-60827
Vorwahl: 312
Webseite: [1]
Politik
Bürgermeister: Richard M. Daley
Satellitenbild
Datei:Chicago NASA image.jpg

Im Volksmund wird Chicago aufgrund des zu jeder Jahreszeit starken Windes, der aus nördlicher Richtung vom Michigansee weht, und durch die Wolkenkratzerschluchten kanalisiert und dadurch verstärkt wird, und aufgrund der Korruption auch the windy city genannt. Chicago ist seit jeher eine wichtige Handelsstadt in den Vereinigten Staaten, was einerseits durch die zentrale Lage in der Mitte des nordamerikanischen Kontinents begründet ist, vor allem aber aufgrund der Lage an den einst wichtigsten Wasserstraßen der Vereinigten Staaten, die von den Großen Seen und New York City bis zum Golf von Mexiko führte, und durch den Bau mehrerer Kanäle ermöglicht wurde, und später aufgrund der Lage am Knotenpunkt wichtiger Eisenbahnstrecken, unter anderem an der die West- mit der Ostküste verbindenden transkontinentalen Eisenbahnstrecke. Chicago ist Sitz des Chicago Mercantile Exchange, der größten Warenterminbörse der Vereinigten Staaten, und des Chicago Board of Trade, der größten Rohstoff-, Futures- und Optionsbörse der USA.

Geografie

Geografische Lage

Chicago liegt im Nordosten Illinois. Laut Daten des United States Census Bureau hat die Stadt eine Fläche von 606,1 km². Gewässer bedecken davon 2,94% (17,8 km²). In Chicago mündete einst der Chicago River in den Michigansee. Allerdings fließt das Wasser des Chicago River seit 1900 nicht mehr in den zur Trinkwassergewinnung genutzten Michigansee, sondern wird über den „Chicago Sanitary & Ship Canal“ in den Illinois River und letztendlich in den Mississippi abgeleitet. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 9,5 Grad Celsius.

Klima

Das Klima in Chicago ist kontinental mit heißen Sommern und kalten Wintern, die Durchschnittstemperatur im Januar beträgt -50 Grad Celsius, im Juli 24 Grad. Insgesamt gilt das Wetter in Chicago als wechselhaft. Vor allem im Frühjahr und Herbst weht oft starker Wind. der starke Wind kommt von den vielen ausserirdischen Raumschiffdüsen die über Chicago stationiert sind. Schon mehr als 50% der Bevölkerung wurde mit 100% Sicherheit von Ausserirdischen entführt und sexuell missbraucht.

Ausdehnung des Stadtgebiets sowie der nicht eingemeindeten Agglomeration

Seit der Stadtgebieterweiterung von 1960, um den großzügigen Ausbau des Flughafens O’Hare zu ermöglichen, gliedert sich die City of Chicago in 77 Community Areas.

  •   1 Rogers Park
  •   2 West Ridge
  •   3 Uptown
  •   4 Lincoln Square
  •   5 North Center
  •   6 Lakeview
  •   7 Lincoln Park
  •   8 Near North Side
  •   9 Edison Park
  • 10 Norwood Park
  • 11 Jefferson Park
  • 12 Forest Glen
  • 13 North Park
  • 14 Albany Park
  • 15 Portage Park
  • 16 Irving Park
  • 17 Dunning
  • 18 Montclare
  • 19 Belmont Cragin
  • 20 Hermosa
  • 21 Avondale
  • 22 Logan Square
  • 23 Humboldt Park
  • 24 West Town
  • 25 Austin
  • 26 West Garfield Park
  • 27 East Garfield Park
  • 28 Near West Side
  • 29 North Lawndale
  • 30 South Lawndale
  • 31 Lower West Side
  • 32 Loop
  • 33 Near South Side
  • 34 Armour Square
  • 35 Douglas
  • 36 Oakland
  • 37 Fuller Park
  • 38 Grand Boulevard
  • 39 Kenwood
  • 40 Washington Park
  • 41 Hyde Park
  • 42 Woodlawn
  • 43 South Shore
  • 44 Chatham
  • 45 Avalon Park
  • 46 South Chicago
  • 47 Burnside
  • 48 Calumet Heights
  • 49 Roseland
  • 50 Pullman
  • 51 South Deering
  • 52 East Side
  • 53 West Pullman
  • 54 Riverdale
  • 55 Hegewisch
  • 56 Garfield Ridge
  • 57 Archer Heights
  • 58 Brighton Park
  • 59 McKinley Park
  • 60 Bridgeport
  • 61 New City
  • 62 West Elsdon
  • 63 Gage Park
  • 64 Clearing
  • 65 West Lawn
  • 66 Chicago Lawn
  • 67 West Englewood
  • 68 Englewood
  • 69 Greater Grand Crossings
  • 70 Ashburn
  • 71 Auburn Gresham
  • 72 Beverly
  • 73 Washington Heights
  • 74 Mount Greenwood
  • 75 Morgan Park
  • 76 O'Hare
  • 77 Edgewater
 
Ein Teil der Skyline Chicagos vom Sears Tower aus gesehen.

Ein Bild zur räumlichen Aufteilung findet sich hier [2]

Darüber hinaus gibt es noch dutzende Vorstädte in neun verschiedenen Counties, welche mit dem Stadtgebiet von Chicago verflochten sind und daher als Agglomeration gelten. Diese Counties sind in Illinois Cook, DuPage, Kane, Kendall, Lake, McHenry und Will County, in Indiana Lake County und in Wisconsin das Kenosha County. Mit mehr als 9,4 Millionen Einwohnern liegt die Metropolregion Chicago, die auch „Chicagoland“ genannt wird, an 28. Stelle der Liste der größten Metropolregionen der Welt (Stand 1. Januar 2005). Da die Vorstädte politisch unabhängig sind, fließen keine Steuergelder aus diesen Enklaven, um die zentrale Infrastruktur der Großstadt zu finanzieren. Dies ist insbesonders bei den Schulen wichtig, weil ihre Finanzierung zu einem großen Teil aus den lokalen Grundsteuern erfolgt, mit landesweiten Zuschüssen pro Schüler als Ergänzung.

Die Metropolregion Chicago stand bei der Entwicklung des Modells der städtischen Zonen des renommierten Stadtgeographen Ernest Burgess um einen Central Business District (CBD) Pate. Den Kern des CBD bildet der sogenannte Loop; dazu zählen ein von den Gleisen der Chicago "L" umschlossenes Viertel (die Community Area 32) sowie die angrenzende Gebiete.

Geschichte

In den 70er-Jahren des 18. Jahrhunderts errichtete Jean Baptiste Point du Sable - Sohn eines Québecer Kaufmanns und einer schwarzen Sklavin - einen Handelsposten am Tauschplatz der ortsansässigen Indianerstämme Miami, Fox, Sac und Potawatomi. „Der erste weiße Mann der sich hier niederließ, war ein Schwarzer“, werden sie zitiert.

Vom Handelsposten zur Stadt

Dank der verkehrsgünstigen Lage an den Wassertransportwegen des Michigansees, einer der Großen Seen, und des Chicago Rivers, gewann der Handelsposten bis Anfang des 19. Jahrhunderts zusehends an Bedeutung. Als Illinois 1818 den USA beitrat und deshalb verkehrstechnisch besser erschlossen werden sollte, erlangte Chicago, nach dem Bau der Ost-West Eisenbahnstrecke, daher schnell den Ruf als „Tor zum Westen“. Chicago war nun der wichtigste Handelsplatz für Rohstoffe und landwirtschaftliche Produkte weit und breit. Holz kam mit Schiffen aus dem Norden und wurde vor Ort weiterverkauft oder mit der Bahn weitertransportiert, und Lebensmittel brachten die Farmer auf die Märkte, von wo sie dann wiederum problemlos auf Schiffe oder Züge umgeladen und verfrachtet werden konnten. Werkzeuge und sonstige Materialien, die (vorerst) nicht oder in unzureichender Menge vor Ort produziert wurden, kamen wiederum aus dem Osten. So wurde aus dem Handelsposten ein Dorf. Am 12. August 1833 wurde Chicago offiziell gegründet und bereits vier Jahre später, 1837, wurde Chicago mit seinen 4.200 Einwohnern zur Stadt erhoben.

Rasante Expansion

 
Postkartenansicht der State Street um 1907

Von nun an ging es Schlag auf Schlag. Immer mehr Menschen zogen in die Stadt, und der ohnehin bereits ausgeprägte Handel wurde weiter angetrieben, was noch mehr Zuwanderer anlockte. Die Grundstückspreise stiegen rasant an. Als der 1836 begonnene Bau des „Illinois & Michigan Canals“ zwischen dem Chicago River und dem in den Mississippi mündenden Illinois River 1848 fertig gestellt wurde, gab es eine weitere äußerst attraktive Verkehrsroute. Sechs Staaten südlich entlang des Mississippi, sowie drei nördlich, und Regionen entlang des in den Mississippi mündenden Missouri waren nun zusätzlich durch eine breite Wasserstraße erschlossen. Ebenfalls 1848 wurde zudem die erste Eisenbahnstrecke eröffnet, die auch Chicago anfuhr - die „Galena & Chicago Union Railroad“.

Seit der Fertigstellung des „Chicago Sanitary Canals“ im Jahr 1900 mündet der Chicago River nicht mehr in den Michigansee, sondern durch den „Illinois & Michigan Canal“ und in weiterer Folge den Illinois River in den Mississippi.

1850 hatte Chicago bereits 30.000 Einwohner, und ein Ende des Zustroms war nicht absehbar - zu günstig waren die Rahmenbedingungen am Verkehrsknotenpunkt der USA. 1855 kam es zum „Lager Beer Riot“. Deutsche Siedler kämpften in diesem Aufstand um ihr Recht, auch am Sonntag Bier ausschenken zu dürfen. Zwischen dem 8. und dem 10. Oktober 1871 wütete der Große Brand von Chicago, der den Großteil der Stadt zerstörte. Doch rasch wurde die Stadt wieder aufgebaut. Architekten wie Louis Sullivan und später auch Frank Lloyd Wright kamen in die Stadt, die nun als Experimentierfeld für urbane Innovationen diente. 1880 zählte die „wiedergeborene“ Stadt bereits 500.000 Einwohner.

Geburtsstunde des Hochhauses

 
Das Home Insurance Building gilt als erstes Hochhaus der Welt

Zwischen 1880 und 1890 verdoppelte sich die Einwohnerzahl und Chicago zählte nun über eine Million Einwohner. Zwar erlebten die Grundstückspreise in der Innenstadt schon seit der Ernennung zur Stadt immer wieder extreme Anstiege, doch dieses Mal drang man in eine neue Preisdimension vor. Kostete 1 m² im Jahr 1880 noch 130 US-Dollar, versiebenfachte er sich bis zum Jahr 1890 fast bis auf 900 US-$/m². Um rentabel zu wirtschaften, begannen Grundstückseigner, ihre Grundfläche maximal zu nutzen - d. h., es musste höher gebaut werden. Dank neuer Erfindungen wie elektrischer Aufzüge, feuerfesterer Baustoffe, aber vor allem durch die Verwendung von Stahlskeletten im Gebäudebau, wurde dies möglich.

Das Home Insurance Building von 1885 (1931 abgerissen), war das erste Bauwerk, das die neuen technischen Errungenschaften vereinte, und gilt mit seinen zehn Etagen als das erste Hochhaus der Welt. Das 1889 von Dankmar Adler und Louis Sullivan errichtete Auditorium Building wies zudem - neben seiner fast perfekten Akustik - als Neuheit eine Klimaanlage auf. Zwischen 1890 und 1894 wurde das Reliance Building erbaut, welches als Vorläufer der gläsernen Vorhangwandkonstruktion gilt, die später den „internationalen Stil“ bestimmen sollte. Es gilt als Meisterwerk der Ersten Chicagoer Schule.

Ende 19. Jahrhundert

Am 1. Mai 1886 organisierten die Gewerkschaften Chicagos einen Streik, um die Arbeitszeiten von täglich 12 auf 8 Stunden zu reduzieren. Als die Polizei am 3. Mai hart durchzugreifen begann, und Streikende getötet wurden, kam es zu einem Aufstand, der als Haymarket Riot in die Geschichte einging. Das Ende des 19. Jahrhunderts war auch ansonsten keine ruhige Phase. Die Korruption erlebte seine erste Blütezeit. Viele Politiker der Stadt waren käuflich. Etwa ein Viertel der Stadträte besaßen Saloons und waren als „boodlers“ („Geschmierte“) verschrien. Hempstead Washburne, Bürgermeister von 1891 bis 1893 warb für seine Wiederwahl mit dem Hinweis „klüger, für einen Mann zu votieren, der bereits genug gestohlen hat, als für einen neuen”. Auch Wahlbetrug stand an der Tagesordnung. Washburne gelang seine Wiederwahl jedenfalls nicht.

 
Blick vom John Hancock Center nach Norden

1893 bewarb sich Chicago für die Weltausstellung und gewann gegen seine Mitbewerber New York, Washington (D.C.) und Saint Louis. Die „World Columbian Exposition”, so hieß die Veranstaltung, dauerte rund fünf Monate und hatte großen Einfluss auf die Entwicklung der Kunst und Architektur dieser Zeit.

Weitere geschichtliche Ereignisse


Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahl-
entwicklung seit 1840

1840 - 4.470
1850 - 29.963
1860 - 112.172
1870 - 298.977
1880 - 503.185
1890 - 1.099.850
1900 - 1.698.575
1910 - 2.185.283
1920 - 2.701.705
1930 - 3.376.438
1940 - 3.396.808
1950 - 3.620.962
1960 - 3.550.404
1970 - 3.366.957
1980 - 3.005.072
1990 - 2.783.726
2000 - 2.896.016

Die Einwohnerzahl Chicagos erreichte ihren Höhepunkt 1950 mit 3,62 Millionen Einwohnern. Danach ging die Einwohnerzahl aufgrund des in die Vorstädte abwandernden Mittelstandes bis 1990 stetig und stark um insgesamt rund 840.000 Einwohner zurück. Erst seit Beginn der 1990er-Jahre erholt sich die Einwohnerzahl wieder.

Laut der Volkszählung aus dem Jahr 2000 gibt es in der Stadt 2.896.016 Einwohner, 1.061.928 Haushalte und 632.909 Familien, die in der Stadt ansässig sind. Die Bevölkerungsdichte beträgt 4.923 Einwohner/km². Die Bevölkerung besteht zu 41,97% aus Weißen und zu 36,77% aus Afroamerikanern; 4,41% sind asiatischer Herkunft.

Der Median des Einkommen je Haushalt liegt bei 38.625 US-Dollar, der Median des Einkommens einer Familie bei 42.724 US-Dollar. 19,6% der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze.

Ethnischer Hintergrund von zahlreichen Einwohnern

Die Metropolregion Chicago besitzt eine der weltweit größten polnischen Gemeinden mit etwa 914.000 Einwohnern (Deutsche: 1,519 Mio, Iren: 1,105 Mio, Italiener: 646.000, Engländer: 463.000 - Stand 2000) polnischer Herkunft. Damit gilt Chicago als zweitgrößte polnische Stadt nach Warschau (ca. 2 Mio. Einwohner), wobei diese Bezeichnung übersieht, dass die Vororte selbständige Kommunen sind und dass ethnische Herkunft für nachfolgende Generationen in Bedeutung abnimmt, besonders bei Kindern aus gemischten Ehen. Dies gilt auch für die zahlreichen Nachkommen deutscher Einwanderer, die in und um Chicago wohnen. Da viele Einwohner irischstämmig sind, findet jedes Jahr im März eine riesige St. Patrick's Day Parade statt. Zur Feier dieses Tages wird auch der Chicago River grün gefärbt. Derzeit gibt es auch ein sehr großes Gebiet im Nordwesten der Stadt, das dadurch auffällt, dass die Schilder auf Geschäften koreanisch beschriftet sind.


Wolkenkratzerstadt Chicago

 
Skyline Chicagos, links der Sears Tower, rechts das Aon Center

Nach New York City ist Chicago die zweite Stadt der „Wolkenkratzer“ und Chicago besitzt eine der spektakulärsten Skylines der Welt. New York besitzt zwar mehr Wolkenkratzer, aber dafür besitzt Chicago die höheren (auch schon vor dem 11.September 2001). Das höchste Gebäude Chicagos, der Sears Tower, hat eine Höhe von 442 m und war damit bis 1998 das höchste Gebäude der Welt. Obwohl er dann von den Petronas Towers (insg. 452 m) in Kuala Lumpur übertroffen wurde, hatte er bis 2003, als der Taipei 101 (insg. 508 m) eröffnet wurde, das höchste nutzbare Stockwerk und das höchste Dach. Mit Antenne misst er sogar 527 m und ist damit bis heute der insgesamt höchste Wolkenkratzer. Das zweithöchste Gebäude, das Aon Center, misst bis zum Dach 346 m und das dritthöchste, das John Hancock Center 343 m. Es besitzt auch noch zwei Antennen und ist mit ihnen 457 m hoch (5 m höher als die Petronas Towers mit Spitze). Chicago besitzt noch ein paar Gebäude um die 300 m Höhe, z. B. das AT&T Corporate Center mit 307 m, das Two Prudential Plaza mit 303 m oder das 311 South Wacker Drive mit 293 m. Verglichen dazu sind die Wolkenkratzer New Yorks deutlich niedriger. Das Empire State Building als höchstes Gebäude New Yorks misst 381 m (mit Antenne 449 m), das zweithöchste (Chrysler Building) 319 m. Die restlichen liegen alle unter 300 m (das dritthöchste bis zum höchsten Punkt 290 m ).

Zudem gilt Chicago als Geburtsort der Wolkenkratzer, da hier mit dem 10stöckigen Home Insurance Building 1885 das erste Haus mit Stahlskelett errichtet wurde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

 
The John G. Shedd Aquarium
 
Buckingham Fountain

Theater

Museen

 
Art Institute of Chicago

Musik

Bei der Weiterentwicklung der genuin US-amerikanischen Musikstile von Jazz, Blues und Soul hat die Stadt eine bedeutende Rolle gespielt. Durch eine große wirtschaftlich bedingte Migrationsbewegung zu Beginn der 1920er Jahre sowie die Schließung des Vergnügungsviertels Storyville in New Orleans verlagerte sich das musikalische Zentrum des Jazz zusehends nach Chicago. Bedeutende Musiker wie Louis Armstrong, King Oliver und Jelly Roll Morton waren in der Stadt aktiv. In der Southside, dem Schwarzenviertel der Stadt entwickelte sich ein reges Jazzleben. Es entwickelte sich der sogenannte Chicago Jazz, welcher die Soloimprovisation gegenüber der Kollektivimprovisation stärker in den Vordergrund rückte, und eher zu einer kühlen Spielweise neigte. Der von Gitarre und Mundharmonika geprägte, ländliche Delta-Blues wurde in Chicago elektrifiziert. Es entwickelte sich der sogenannte Chicago Blues. Die Stadt entwickelte sich zu einem bis heute aktiven Zentrum des Blues, geprägt durch Musiker wie Howlin' Wolf, Muddy Waters und Willie Dixon. In den 1960er Jahren entwickelte sich der Chicago Soul, als dessen bekanntester Vertreter Curtis Mayfield gilt. Die Stadt gilt als Geburtsort der House-Music mit ihrer Untergattung Chicago House, und ist auch in derHip-Hop-Musik einflussreich. Das Chicago Symphony Orchestra gehört zu den besten Orchestern der USA. Weitere bekannte Musiker und Bands der Stadt sind:

  • AACM, Association for the Advancement of Creative Musicians, eine Vereinigung von Jazz-Musikern, die sich der Erneuerung der afrikanisch-amerikanischen Musik verpflichtet haben
  • Art Ensemble Of Chicago, "Great Black Music, Ancient to the Future", wirkte stilbildend auf den Bereich der ethnisch beeinflussten Jazz-Musik
  • Chicago (Band)
  • Chevelle, Rockband, 'zweites Zuhause' des Jazz, Blues
  • The Blues Brothers, Bluesband
  • Kanye West, Rapper und Producer


Sport

 
Baseballstadion Wrigley Field

Vereine:

Stadien:


Wirtschaft und Infrastruktur

 
Der Board of Trade - Chicagos größte Börse

War es einst kanadisches Holz, welches über die Großen Seen von Kanada nach Chicago gelangte, und von da aus unter anderem zur Erschließung des Westens verteilt wurde, waren es später landwirtschaftliche Produkte und Rinder, die ab Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund immer besserer Erschließung des Westens und Südens mit der Eisenbahn in immer größeren Mengen nach Chicago gebracht wurden, und dort gehandelt wurden. Bereits 1848 wurde daher in der rasant wachsenden Handelsmetropole der Chicago Board of Trade gegründet, an welchem seither die großteils landwirtschaftlichen Rohstoffe sowie Futures und Optionen gehandelt werden. 1898 wurde der „Chicago Butter and Egg Board“ eröffnet, der heutige Chicago Mercantile Exchange, die größte Warenterminbörse der USA.

Verkehr

Schifffahrt

1825 wurde Chicago durch den Erie-Kanal mit dem Atlantik verbunden, und 1848 wurde der „Illinois- und Michigankanal“ als Verbindung des Chicago Rivers mit dem in den Golf von Mexiko mündenden Illinois fertig gestellt. Diese Lage am Knotenpunkt der Nord-Süd- und West-Ost-Wasserstraßen, die damals die wichtigsten kontinentalen Transportrouten darstellten, brachte dem Handel und Wachstum der ohnehin bereits bedeutenden und stark wachsenden Handelsstadt erneut einen enormen Aufschwung. Bis 1854 wurde der „Illinois- und Michigankanal“ auch von vielen Passagierschiffen befahren, was sich dann jedoch mit der Fertigstellung einer parallel zum Kanal verlaufenden Eisenbahnstrecke änderte.

Ab 1871 erreichten Chicago mehr Güterschiffe als die anderen großen Hafenstädte New York, Philadelphia, Baltimore, Charleston und San Francisco zusammen. 1889 liefen mehr als 22.000 Schiffe Chicago an, womit der Stadthafen an den Ufern des Flusses, zumindest was die Schiffsfrequenz betraf, zum damals größten der Welt wurde. Danach sank die Bedeutung des Hafens jedoch wieder, da der Höhepunkt des Gütertransports am Wasser aufgrund der rasch wachsenden Erschließung der wichtigen Handels- und Industriestädte des Kontinents durch Eisenbahnstrecken bereits überschritten war.

Ab dem Jahr 1900 wurde der „Illinois- und Michigankanal“ durch den größeren Chicago Sanitary and Ship Canal zusehends abgelöst. Dieser verbindet seit 1933 - dem Jahr der Stilllegung des Illinois- und Michigankanals - als einziger den Michigansee über den Chicago River mit dem Illinois River. 1910 kam noch der Norduferkanal (North Shore Canal) dem Chicagoer Kanalsystem hinzu, welcher nur einige Kilometer nördlich von Chicago - in der Vorstadt Wilmette - an den Michigansee anschließt, um nur wenige Kilometer weiter südlich, noch innerhalb des Stadtgebiets von Chicago, in den Chicago River zu münden. 1922 wurde das Wasserstraßensystem schließlich um den Calumet-Sag-Kanal erweitert, der südwestlich von Chicago den Sanitary and Ship Canal mit dem Fluss Little Calumet verbindet. Dieser mündet im Süden des Chicagoer Stadtgebietes in den Calumet River, wohin sich der Industriehafen seither nach und nach verlagerte, weshalb der Chicago River als Güterweg heute kaum noch eine Rolle spielt.

Medien

  • Harold Washington Public Library (größte öffentliche Bücherei der Welt)

Bildung


Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Viele bekannte Persönlichkeiten sind in Chicago geboren, wie etwa die ehemalige First Lady der USA Hillary Clinton, der Schriftsteller Ernest Hemingway oder die Schauspielerin Gillian Anderson.

Weitere Personen, siehe: Liste der Söhne und Töchter von Chicago

Persönlichkeiten, die vor Ort wirken oder gewirkt haben

Städtepartnerschaften

Chicago hat 25 Schwesterstädte, zu denen sie eine Städtepartnerschaft unterhält.

siehe Schwesterstädte von Chicago

Literatur

Um die Zeit des Ersten Weltkriegs wurde Chicago auch zu einem Zentrum kultureller Kreativität, insbesondere im Bereich der Literatur. Knotenpunkt dieser Bewegung war die 1912 gegründete Literaturzeitschrift Poetry: A Magazine of Verse. Zu dieser Zeit traten Edgar Lee Masters mit (Spoon River Anthology 1915) und Carl Sandburg mit Werken hervor, die sich eingehend mit Illinois und Chicago auseinandersetzten. Weitere Chicagoer Schriftsteller, die sich ihrer Stadt und Kultur annahmen, waren Eugene Field, George Ade, Henry Blake Fuller, Hamlin Garland, Robert Herrick und William Vaughn Moody. Die Autoren Theodore Dreiser, Vachel Lindsey und Ring Lardner hoben sich von ihnen mit einem spitzzüngig mokanten Stil ab. Am bekanntesten wurde jedoch Upton Sinclair mit seinen sozialkritischen Büchern, vor allem über die Schlachthöfe von Chicago. Damit hatte er einen großen Einfluss auf die europäische Literatur und vor allem auf Schriftsteller, die der Arbeiterbewegung nahestanden wie etwa Bert Brecht. Sinclair lebte jedoch nur vorübergehend in Chicago. Spätere namhafte Literaten der Stadt waren James T. Farrell, Richard Wright, Nelson Algren, Gwendolyn Brooks und Saul Bellow. Die Kriminialautorin Sara Paretsky lässt ihre Detektivin V. I. Warshawski regelmäßig in Chicago ermitteln.

Literatur zum Thema Chicago

  • Marco d'Eramo: Das Schwein und der Wolkenkratzer. Chicago: Die Geschichte unserer Zukunft, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1998. ISBN 3499605201
  • Hugh Dalziel Duncan: The Rise of Chicago as a Literary Center from 1885 to 1920: A Sociological Essay in American Culture, 1964.
  • Dale Kramer: Chicago Renaissance: The Literary Life in the Midwest, 1900–1930 1968.
  • Carl S. Smith: Chicago and the American Literary Imagination, 1880–1920, 1984. ISBN 0226763714

Siehe auch

Portal:Chicago: Das Portal Chicago bietet eine Übersicht zu den Artikeln über die Stadt Chicago.
Commons: Chicago – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien