Singende Revolution

Nationale Bewegungen im Baltikum
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Singende Revolution bezeichnet die Periode der nationalen Bewegungen im Baltikum 1988-1992 und den Kampf um Wiedererlangung der staatlichen Unabhängigkeit.

Bedeutung der Lieder

In der Sowjetunion war das Singen der 'nationalistischen' Lieder (z. B., Hymne der früheren baltischen Republiken) von der Sowjetmacht streng verboten: man drohte mit harten Sanktionen, inkl. Entlastung von der Arbeit bis zum Vertreiben nach Sibirien.

In der Perestrojka Zeit

1988-1992 singte man oftmals während der nationalen Meetings und friedlichen Demonstrationen (insbesondere in Litauen, Vingio parkas, Kalnu parkas etc.). Hunderte tausende Leute versammelten in öffentlichen Plätzen und Stadios, um ihre Bestrebungen zu verkünden und die Position angesichts der sowjetischen Okkupation zu äußern. Inzwischen hat man oftmals viel gesungen, insbesondere Volkslieder, die das Volk geistlich und emotionell vereinigten und somit von der gemeinsamen kulturellen Erfahrung und Vergangenheit zeugten.

Volkslieder werden auch heute in baltischen Staaten an staatlichen Gedenkstagen authentisch bzw. 'modern' (z.B., mit bekannten Rockbands) auf den Bühnen der Grosstädte. Heutzutage sind sogar CDs und DVDs erschienen.

In Estland

Da der finnische Rundfunk YLE, dessen Radio- und Fernsehprogramme überall in Estland zu empfangen waren, die Melodie jeden Tag zum Sendeschluss spielte, blieb sie im öffentlichen Bewusstsein präsent.

Während der Singenden Revolution in Estland wurde das Lied wieder oft gesungen. Auf einer Demonstration auf dem Tallinner Sängerfestplatz 1990 sangen 300.000 Esten ihre verbotene Hymne, umstellt von sowjetischen Panzern.

Mit der Unabhängigkeit des Landes wurde sie wieder offizielle Nationalhymne.