Das Motorola Moto X (Modellnummer: XT1058) ist ein Smartphone des Herstellers Motorola und war das Top-Modell 2013/2014. Besonderheiten sind die Sprachsteuerung, die auch im Bereitschaftsbetrieb nutzbar ist, das Active Display, das auch im ausgeschalteten Zustand über eingegangene Nachrichten und die Uhrzeit informiert, sowie der „Moto Maker“, mit dem die Farbe des Geräts vor dem Kauf konfiguriert werden kann. Der Nachfolger heißt ebenfalls Moto X.
Motorola Moto X | |
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Hersteller | Motorola |
Veröffentlichung | 3. Juli 2013 |
Technische Daten | |
Anzeige | 4,7-Zoll-Super-AMOLED-Display, 1280×720 px, 316 ppi |
Hauptkamera | 10,0 MP, 1/2,6"-BSI-Bildsensor, LED-Blitz |
Frontkamera | 2,1 MP mit 1080p-Videofunktion |
Aktuelles Betriebssystem | Android 4.4.4 „KitKat“[1] |
Prozessor | Qualcomm Motorola X8 Mobile Computing System mit Snapdragon S4Pro: 1,7 GHz Dual-Core Krait (MSM8960Pro), GPU: Qualcomm Adreno 320 |
RAM | 2 GB |
Interner Speicher | 16/32 GB |
Sensoren |
Beschleunigungssensor, Gyroskop, Näherungssensor, Kompass, Umgebungslichtsensor, Thermometer, Barometer |
SAR-Wert |
0,59 W/kg |
Konnektivität | |
Mobilfunknetze |
GSM/GPRS/EDGE 850, 900, 1800, 1900 |
Weitere Funkverbindungen | |
Akkumulator | |
Typ | Lithium-Polymer, 2200 mAh |
Wechselbar | nein |
Akkulaufzeit (laut Hersteller) |
max. 576 Std. |
Sprechdauer (laut Hersteller) |
max. 13 Std. |
Abmessungen und Gewicht | |
Maße (H×B×T) | 129,4 mm × 65,3 mm × 10,4 mm |
Gewicht | 130 g |
Besonderheiten | |
Allgemein
Das Moto X ist Motorolas erstes Smartphone nach der Übernahme durch Google. Es erschien im August 2013 zunächst für die USA, Kanada und Lateinamerika und im Februar 2014 für Großbritannien und Nordirland, Frankreich und Deutschland. Mit dem Moto Maker kann es mit einem stark individualisierten Gehäuse konfiguriert werden, was bei der Vorstellung für großes Aufsehen sorgte. In Europa erschien das Moto X zunächst nur in einer schwarzen und einer weißen Ausführung und mit nur 16 GB Speicher. Seit dem 1. Juli 2014 ist auch in Deutschland der Moto Maker verfügbar, aber exklusiv beim Kauf über Phonehouse. Ungewöhnlich war zunächst, dass es nicht wie alle sonstigen Smartphones in Asien, sondern in den USA (nur die, die vom Moto Maker aus bestellt wurden) hergestellt wurde. Aber bereits nach einem Jahr schloss Motorola seine Fertigungsstätte in den USA.
Besonderheiten
Hardware
Das Smartphone hat insgesamt acht Rechenkerne („Motorola X8 Mobile Computing System“): einen Dualcore-Prozessor, einen Quadcore-Grafikprozessor sowie zwei zusätzliche Kerne für die Touchless-Control-Sprachsteuerung und die Context-Awareness.
Ein Design-Ziel von Motorola war es, durch einen schmalen Rahmen um den Bildschirm das Verhältnis von Anzeigefläche zur Gesamtfläche zu minimieren. Der Anteil des Bildschirms an der Gesamtoberfläche wurde nach Stand vom Februar 2014 mit 72 % nur noch vom Samsung Galaxy S4 (72,1 %) und dem LG G2 (75,7 %) übertroffen.[2] Ein Teil des Displays wird allerdings meist von den Onscreen-Buttons eingenommen, die Google als Ersatz für die Softkeys vorsieht. Motorola behauptet, dass der Akku bei gemischter Nutzung 24 Stunden durchhält.
Eine Nano-Beschichtung macht das Gerät offiziell spritzwassergeschützt. In Wirklichkeit ist das Moto X sogar wasserdicht.[3]
Die SIM-Karte ist eine Nano-Sim, welche über einen Tray auf der linken Seite eingesteckt wird. Ein Bosch-BMP180-Barometer hilft dem Global Positioning System bei einer schnelleren Positionsbestimmung. Zudem ist ein Thermometer verbaut. Eine App zum Auslesen von Barometer und Thermometer muss allerdings manuell installiert werden.
Es unterstützt den neuesten WLAN-Standard IEEE 802.11ac. Motorola bietet als Zubehör einen NFC-Tag als ansteckbaren Clip an, mit dem der Bildschirm per NFC entsperrt werden kann.
Touchless Control
Mit dem Sprachbefehl „OK, Google Now“ kann das Moto X jederzeit und umfangreich per Sprache bedient werden. Die Bedienung wird auf die eigene Stimme kalibriert, sodass niemand sonst Zugriff hat. Beispiele für Sprachbefehle sind unter anderem „Telefon finden“ (wodurch ein akustisches und optisches Signal ausgegeben wird, welches das Auffinden des Gerätes erleichtert) oder „Wecker einstellen auf 8:30 Uhr“. Ein Nachteil ist, dass sprachliche Variationen der Befehle nicht erkannt werden, so dass man den exakten Befehl im Kopf haben muss. Das Umgehen der Bildschirmsperre durch die Sprachsteuerung muss explizit in den Einstellungen aktiviert werden.
Der Chip für die „Context-Awareness“ kann zum Beispiel feststellen, ob sich das Smartphone in der Hosentasche befindet, und ob es gerade aus der Hosentasche herausgezogen wird oder ob der Nutzer gerade Auto fährt. Über die App Motorala Assist kann das Verhalten des Telefons für die Autofahrt festgelegt werden.
Active Display
Mittels des „Active Display“ kann das Smartphone Informationen, wie beispielsweise Uhrzeit und Benachrichtigungen, anzeigen, auch wenn es sich im Bereitschaftsmodus (Standby) befindet. Möglich wird das durch die AMOLED-Technik, welche für die Darstellung schwarzer Pixel keinen Strom benötigt und daher den Akku nur minimal belastet.[4] Von welchen Apps die Nachrichten auf dem Active Display angezeigt werden, kann in den Einstellungen konfiguriert werden.
Die Informationen werden nicht dauerhaft eingeblendet, sondern nur wenn der Context-Awareness-Prozessorkern erkennt, dass ein Informationsbedarf besteht, zum Beispiel wenn das Gerät aus der Hosentasche geholt wird, bzw. es bewegt wird.
Android
Das Moto X bot bei Erscheinen die neueste Android-Version, welche im Gegensatz zu anderen Herstellern nahezu unverändert ist. Dies ermöglicht schnelle Updates. Ein Update auf Android 5.1 Lollipop ist angekündigt. Das Update auf Android 5.0 wird bei den ersten Generationen der Moto-Reihe ausgelassen, um gleich mit Android 5.1 versorgt zu werden.[5]
Extras
Beim Kauf erhält man 50 GB Cloud-Speicher bei Google Drive für zwei Jahre. Dies bietet Motorola an, da man bei dem Moto X keine Möglichkeit hat den Speicher zu erweitern. Dieses Extra muss innerhalb von 30 Tagen aktiviert werden. Motorola spendierte dem Moto X einen Migrationsassistenten, der alle Daten und Einstellungen des alten Android-Smartphones auf das neue überträgt. Dazu muss der Migrationsassistent über den Google Play Store auf dem alten Smartphone installiert werden. Die Anwendung Motorola Connect zeigt SMS und Anrufe im Chrome-Browser auf dem Desktop-Computer.
Kamera
Besonderen Augenmerk legte Motorola auf die Kamera (OmniVision OV10820). Sie hat einen relativ großen (1/2,6 Zoll) BSI-Sensor für hohe Lichtempfindlichkeit und einen speziellen RGBC-Filter. Der Abstand zweier Kamerapixel beträgt beim Moto-X 1,4 μm, im Vergleich zu 1,1 μm beim Samsung Galaxy S4 und 2 μm bei HTC.
Das Feature Quick Capture startet die Kamera-App mit einem zweimaligen Schütteln des Smartphones, auch im Standby-Modus. Dies wird durch den speziellen Prozessorkern für die Bewegungsüberwachung ermöglicht.
Die Kamera bietet eine Zeitlupen- und eine Serienbildfunktion. Die Frontkamera kann ebenso wie die rückseitige Videos mit einer Auflösung von 1080p aufnehmen. Außerdem bietet sie 16:9-Aufnahme, eine Panorama-Funktion, vierfachen Digitalzoom, automatisches HDR und tap to focus.
Einstellmöglichkeiten für ISO, Helligkeit und Weißabgleich fehlen hingegen.
Bewertung und Kritik
inside-handy.de lobt im Test des Motorola Moto X das gute Größenverhältnis von Display und Gehäuse. Außerdem wird dem Moto X eine gute Arbeitsgeschwindigkeit bescheinigt. Kritisiert wird die für eine 10-Megapixel-Kamera eher mittelmäßige Bildqualität und die schwache Akkulaufzeit.[6]
Weitere Nachteile sind der fest verbaute Akku, der fehlende SD-Karten-Slot und das fehlende UKW-Radio.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ curved.de: Motorola bringt Android 4.4.4-Update auf Moto X, G & E
Offizieller Twitterkanal von Motorola India - ↑ https://twitter.com/somospostpc/status/433251245114286080/photo/1
- ↑ http://www.androidpit.de/moto-x-wasserdicht-video
- ↑ http://www.verivox.de/nachrichten/motorola-moto-x-mit-sprachsteuerung-und-active-display-97954.aspx
- ↑ http://www.smartdroid.de/moto-e-g-lte-und-x-der-1-generation-sollen-direkt-android-5-1-erhalten
- ↑ Motorola Moto X im Test