Maßweiler ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Südwestpfalz in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen - Wallhalben an.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 16′ N, 7° 32′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Südwestpfalz | |
Verbandsgemeinde: | Thaleischweiler-Fröschen - Wallhalben | |
Höhe: | 328 m ü. NHN | |
Fläche: | 10,86 km2 | |
Einwohner: | 930 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 86 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 66506 | |
Vorwahl: | 06334 | |
Kfz-Kennzeichen: | PS, ZW | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 40 217 | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Hauptstraße 52 66987 Thaleischweiler-Fröschen | |
Website: | www.vgthal.de | |
Ortsbürgermeister: | Herbert Semmet (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Maßweiler im Landkreis Südwestpfalz | ||
![]() |
Geographie
Maßweiler liegt nördlich des Schwarzbachtals auf der Sickinger Höhe, wobei die Gemarkung bis an den Schwarzbach und in das westlich gelegene Wallhalbtal reicht.
Zu Maßweiler gehören auch die Wohnplätze Faustermühle, Hitscherhof, Kneispermühle und Häselbergerhof.[2]
Geschichte
Im Laufe seiner Geschichte wechselte Maßweiler oft die verwaltungsmäßige Zugehörigkeit. Die erste Erwähnung fand Maßweiler im Jahr 1304 anlässlich eines Streites von Graf Walram I. von Zweibrücken mit seinem Bruder Eberhard. Maßweiler besaß mit Reifenberg eine gemeinsame Gemarkung und war gegenüber der Abtei Wörschweiler zehntpflichtig.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Maßweiler zum Herzogtum Pfalz-Zweibrücken, 1760 war der Ort dem Schultheißenamt Contwig zugeordnet. Nach der Einnahme des Linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen (1794) und der Neuordnung der Verwaltung nach französischem Vorbild gehörte der Ort zunächst zum Kanton Contwig und dann zum Kanton Zweibrücken im Departement Donnersberg.[3]
Als die Pfalz 1816 nach dem Wiener Kongress und einem Gebietstausch mit Österreich zu Bayern kam, gehörte die Gemeinde Maßweiler zum Landkommissariat Zweibrücken aus dem 1938 der Landkreis Zweibrücken gebildet wurde. Maßweiler war Sitz eines Bürgermeistereiamts, das auch für die Gemeinden Reifenberg und Rieschweiler zuständig war.[4] 1972 kam die Gemeinde zum Landkreis Pirmasens, der 1997 in Landkreis Südwestpfalz umbenannt wurde.
Der Hitscherhof im Süden Maßweilers geht auf ein 1295 erstmals erwähntes Dorf Hizhusin zurück, das 1563 eingegangen war. Auch der Ort Mulenhusin ist 1295 erwähnt. An dessen Stelle erbaute der Müller Faust 1705 die heutige Faustermühle. Das 1440 genannte Knyswilre ist Vorläufer der Kneispermühle.
Im Kalten Krieg wurden in ehemaligen Westwallstollen im „Mühlenser Grund“ zeitweise Atomwaffen von den US-Amerikanern gelagert. Das Gelände ist heute in Besitz des Tierschutzvereines „TIERART e.V.“.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Maßweiler besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 25. Mai 2014 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:[5]
Wahl | SPD | CDU | WGR | Gesamt |
---|---|---|---|---|
2014 | 7 | 9 | – | 16 Sitze |
2009 | 7 | 6 | 3 | 16 Sitze |
2004 | 6 | 7 | 3 | 16 Sitze |
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „Von Schwarz und Gold wellenförmig schräglinks geteilt, oben rechts eine goldene Lilie, unten links ein rotes Mühlrad“.
Die Farben Gold und Rot entstammen dem Wappen der Grafen von Zweibrücken, Schwarz und Gold dem der Wittelsbacher von der Kurpfalz und Pfalz-Zweibrücken. Die Lilie ist das Attribut des heiligen Antonius, dem die Dorfkirche geweiht ist. Das Mühlrad verweist auf das verlassene Mühlhausen.
Das Wappen wurde 1978 von der Bezirksregierung Rheinhessen-Pfalz verliehen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Tourismus und Freizeit
Maßweiler hat Anteil an dem stark frequentierten Mühlenweg, wo besonders die Kneispermühle ein touristischer Anziehungspunkt ist.
Beim Weiler Hitscherhof im Schwarzbachtal wurde 1993 ein 18-Loch-Golfplatz angelegt. Dieser ist Schauplatz von Olaf Pausts „Pfalz-Krimi“ Handicap 13 (2003).
Naturschutzgebiet: 340212 Auf dem Hausgiebel
Bauwerke
Josephs-Hof: denkmalgeschützte Hof aus dem Jahre 1801. Die Scheune beherbergt ein Küchen- und Bauernmuseum mit der wahrscheinlich größten Waffeleisensammlung Deutschlands.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Maßweiler
Veranstaltungen
- Dorffest
Seit 2008 findet das Dorffest nicht mehr am Brunnenplatz statt, sondern auf dem Parkplatz vor dem Sportheim.
- Kirchweih
Die „Masswill'rer Kerb“ ist am 4. Wochenende im September.
Vereine
Ab dem Jahr 2000 hat der überregional tätige Verein TierArt auf einem ehemaligen Militärgelände bei Maßweiler eine Auffangstation für Wildtiere eingerichtet und dort teilweise auch Großwild untergebracht. In den ersten Jahren gab es genehmigungsrechtliche Probleme mit den Aufsichtsbehörden des Landkreises,
Literatur
- Johann Schanne: Die Ortsgeschichte von Maßweiler. 1952
- Arnold Schneider: Maßweiler aus fernen Tagen... 2004 (1. Auflage)
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile, Seite 109 (PDF; 2,2 MB)
- ↑ Michael Frey: Versuch einer geographisch-historisch-statistischen Beschreibung des kön. bayer. Rheinkreises, Vierter Theil, Speier: Neidhard, 1837, S. 11 (Google Books)
- ↑ Anzeige der Beamten und Angestellten im Staats- und Communaldienste des Königlich Bayerischen Rheinkreises, Kranzbühler, 1827, S. 78 (Google Books)
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen