Tritium

natürliches instabiles Isotop des Wasserstoffs, überschwerer Wasserstoff
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Tritium (von griechisch tritós »der dritte«) ist neben Protium und Deuterium ein Isotop des Wasserstoffes. Sein Atomkern wird auch Triton genannt.

Das chemische Symbol ist 3H, vereinfacht wird häufig auch T geschrieben. Im Gegensatz zum Deuterium besitzt es neben dem Proton nicht nur ein Neutron im Atomkern, sondern zwei. Dieser Atomkern ist aber instabil und zerfällt mit einer Halbwertszeit von 12,32 Jahren wieder durch Emission eines Elektrons in 3He (Betazerfall). Tritium ist also radioaktiv.

Herstellung

Tritium entsteht auf natürliche Weise durch Neutronen aus der kosmischen Strahlung in den oberen Schichten der Atmosphäre.

Künstlich wird Tritium in Kernreaktoren hergestellt. Dies geschieht

  • durch Beschuß eines 6Li-Targets mit Neutronen im Reaktorkern
  • durch Extraktion aus dem Kühlwasser von Schwerwasserreaktoren, bei dem es als "Abfallprodukt" anfällt.

Verwendung

Unter anderem in Biologie, Chemie und Medizin wird Tritium als sog. Tracer zur Markierung bestimmter Substanzen verwendet.

Als Leuchtmittel wird gasförmiges Tritium zusammen mit einem Borsilikat in versiegelten Glasröhrchen verwendet. Die Betastrahlung des Tritiums regt das Borsilikat zu einem schwachen, phosphoreszierenden Leuchten an. Diese "kalten Leuchten" haben eine theoretische Lebensdauer von 12 Jahren und sind in verschiedenen Farben unter dem Handelsnamen Traser zu finden.

Tritium ist ein wichtiger Bestandteil von Atomwaffen.

In zukünftigen Fusionsreaktoren soll ein Gemisch aus Deuterium und Tritium als Brennstoff dienen.