Gestaltung der Betreuung von Menschen mit Behinderung

Betreuungs-, Planungs- und Organisationsinstrument, das auch zur Qualitätssicherung vor allem in der Hilfe für Menschen mit Behinderungen eingesetzt wird
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Der Begriff Gestaltung der Betreuung von Menschen mit Behinderung (GBM) beschreibt ein Gesamtkonzept, das im Bereich der Behindertenhilfe eingesetzt wird. Es besteht aus individueller Bedarfserhebung (need(s) assessment)[1], der darauf aufbauenden Betreuungs- bzw. Assistenzplanung, der Organisation der Betreuungs- und Assistenzleistungen in Arbeitsgruppen und der strategischen Steuerung professioneller und ehrenamtlicher Hilfesysteme im Sinn des Controllings und des Qualitätsmanagements (nach der ISO 9001).

GBM wird vom Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BEB) seinen Mitgliedseinrichtungen für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung empfohlen, findet aber auch in Einrichtungen und Diensten anderer Verbände unter der Bezeichnung Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz (POB&A)[2][3] Anwendung.[4][5] Autor des Verfahrens ist Werner Haisch, Professor für Psychologie an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sieht darin hauptsächlich ein Verfahren zur Personalbemessung[6], während Einrichtungen, die damit arbeiten, die fachliche- und Betreuungsqualität in den Vordergrund stellen[7].

Andere Erhebungsverfahren wie das Metzler-Verfahren, "Film" (Fragebogen zur individuellen Lebensgestaltung von Menschen mit Behinderung), "SYLQUE" (System der Leistungsbeschreibung, Qualitätsbeschreibung, Qualitätsprüfung und Entgeltberechnung), "LEWO" (Lebensqualität in Wohnstätten für erwachsene Menschen mit geistiger Behinderung), sowie das ICF-basierte Konzept der "Funktionalen Gesundheit", orientieren sich dabei vor allem an der Normabweichung und/oder dem Aufwand. Das GBM ist eines der ersten Verfahren, das versucht, die notwendige Kooperation von professionellen oder auch ehrenamtlichen Dienstleistern über verallgemeinerbare und diskussionsfähige, wissenschaftliche Kriterien für individuellen Bedarf und bedarfsorientierte Dienstleistung zu ermöglichen. Ziel dabei ist eine Planung und Organisation pflegerischer und sozialer Dienstleistung, die sich am individuellen Bedarf des Menschen orientiert, der von professioneller Hilfe abhängig ist. Diese Arbeit kann stattfinden z.B. in einem Heim, in Wohngruppen oder in selbständigen, ambulant betreuten Wohnformen.

Jährlich findet ein internationales Treffen der GBM- und POB&A- Anwender statt.[8] Zurzeit wird dieses Verfahren in unterschiedlichem Umfang bei einer großen Anzahl von Menschen mit Behinderung in allen Formen von Betreuungseinrichtungen in Deutschland und in kleinerem Umfang in der Schweiz angewendet.

Elemente des Verfahrens

Das GBM besteht aus einem umfangreichen konzeptionellen, methodischen und technischen Instrumentarium, das dazu dient, die Planung und Organisation der Arbeit in Betreuung und Assistenz bedarfsorientiert zu gestalten.

  • Individueller Bedarf als Sollwert: Grundlage ist eine kontinuierliche Erhebung des individuellen Bedarfs an Assistenz- und Betreuungsleistungen einer Person über einen teilstandardisierten Fragebogen FIL bzw. FLB („Fragebogen zur individuellen Lebensführung von Menschen mit Behinderungen“ / „Fragebogen zur Lebensform in Betreuung und Assistenz“).[9] In die Erhebung des individuellen Bedarfs „als Sollwert“ darf keine Vorentscheidung über die institutionelle Form der Bedarfsbefriedigung eingehen; die Beteiligung der Person selbst ist unverzichtbar und wird ermöglicht durch Methoden der Erhebung/des Interviews, v.a. durch Konzepte „in leichter Sprache“ oder „stellvertretende Artikulation“ von Bedürfnissen.[10]
  • konzeptionell begründetes Leistungsangebot: Den besonderen Bedarfslagen werden über eine Matrix betreuerischer bzw. assistierender Leistungen (MBM/MIB: „Matrix betreuerischer und assistierender Maßnahmen“)[11] typisierte Leistungen zugeordnet, die den spezifischen Standard der Dienstleistungen eines Betriebes/Hilfesystems repräsentieren. Diese Leistungen müssen sich als bedarfsgerechte Leistungen begründen lassen und geben Möglichkeiten der Bedarfsdeckung an, die erst in der operativen Assistenzplanung (s.u.) auf den individuellen Einzelfall bezogen werden können.
  • ganzheitliche Assistenzplanung: Aus den typisierten Leistungen wird mit jeder Person ein individueller, ganzheitlicher Betreuungs- bzw. Assistenzplan entworfen und in operative Leistungen übersetzt, die sich am individuellen Bedarf orientieren und im Rahmen der Leistungsstandards bewegen; dieser operative Plan wird mit spezifischen Dokumentations- und Evaluationsaufgaben ausgestattet.
  • Dokumentation und Fortschreibung der Planung: in der Durchführung über kontinuierliche Dokumentation der Leistungen und der Rückmeldung durch die bedürftige Person selbst wird die Planung – auch im Sinne des Qualitätsmanagements – fortgeschrieben. Dieses Verfahren ermöglicht immer wieder neu eine „Null-Punkt-Planung“, indem es die bisherigen Formen der Leistungserbringung gemessen am individuellen Bedarf kontinuierlich und grundsätzlich in Frage stellt.
  • strategische betriebliche Planung und Organisation: Parallel zu den Sollwerten des individuellen Bedarfs (siehe oben) werden kontinuierlich Istwerte des tatsächlich erbrachten Aufwands an Assistenz- und Betreuungsleistungen über einen Fragebogen zur Arbeitsorganisation (FAO/FOB; Fragebogen zur Arbeitsorganisation / Fragebogen zur Organisation der Betreuung) erhoben, die im Sinne eines betrieblichen Controllings einen kritischen Ist-Soll Vergleich ermöglichen und die Datenbasis liefern insbesondere für weitere Personalplanung in ambulanten Diensten, teil-/stationären Einrichtungen und sonstigen Hilfesystemen (z.B. über den Vergleich von Kennzahlen im Benchmarking).

Sämtliche Erhebungsmittel können und sollen sowohl an die spezifischen Bedarfslagen der Klientel als auch an die Möglichkeiten und strategischen Absichten des Betriebes bzw. Hilfesystems angepasst werden.

Dieses Verfahren der Bedarfserhebung, der individuellen Hilfeplanung und der arbeitsorganisatorischen Umsetzung der Hilfen verfügt nicht nur über einen reflektierten Bedarfsbegriff (siehe nächsten Abschnitt) sondern auch über eine systematische Begründung der grundlegenden Bedarfe eines Menschen im Prozess des Entwickelns, des Lernens und der Lebensführung[12]. Dieses "Modell der Lebensformen" liefert Begründungen, die allen Beteiligten zugänglich gemacht werden können und daher auch diskutierbar sind: insbesondere natürlich von den Mitarbeiter/innen an der Basis und den unterstützungsbedürftigen Menschen selbst. Daher müssen diese Begründungen auch in „leichter Sprache“ formuliert werden (siehe z.B. Liedel, Volker[10]). Dies ermöglicht eine begründete Zustimmung bzw. Ablehnung des Verfahrens bzw. seiner einzelnen methodischen Schritte und theoretischen Annahmen. Überdies schafft es die notwendige Flexibilität in den Unterscheidungen der individuellen Bedarfslagen ebenso wie in der individuellen Konzeption unterschiedlicher Leistungen - gegen den Schematismus und die Normierung, zu der ein solches Verfahren in der Praxis verleiten könnte.

Bedarf in abhängiger Lebensführung

Der konzeptionelle Kern des Verfahrens ist für Haisch der Bedarfsbegriff. Er unterscheidet dabei „individuelles Bedürfnis“ und „individuellen Bedarf“ als die Sollwerte der Planung und Organisation.

Abhängigkeit von gesellschaftlichen Ressourcen

Das Bedürfnis versteht er als Ausdruck der individuellen Abhängigkeit einer Person von einem Produkt bzw. von einer Dienstleistung, d.h. als Ausdruck der Abhängigkeit von den gesellschaftlichen Mitteln und Möglichkeiten ihrer Lebensführung. Da das Bedürfnis ein Entwicklungsergebnis bisheriger Teilhabe und Teilnahme am gesellschaftlichen Reichtum sei, kann nur die Person selbst ausreichend Auskunft über die Besonderheit des Bedürfnisses geben.[13]

Selbständigkeit“ erweist sich dabei nicht als sachgerechtes Ideal: die Abhängigkeit von den gesellschaftlichen Mitteln und Möglichkeiten ist für jeden Menschen grundlegend und unausweichlich. Den selbständigen unterscheidet vom unselbständigen Menschen nur die Selbstverständlichkeit in der Verfügung über gesellschaftliche Ressourcen: der „Selbständige“ kann mit gesellschaftlichen Ressourcen rechnen, dem „Unselbständigen“ wird deren Verfügbarkeit auf Dauer in Frage gestellt bzw. bestritten.

Bedarfsbegründung

Als eine besondere Form dessen, was auch andere – allerdings in anderer Form – wollen, stellt das Bedürfnis einen verallgemeinerbaren Anspruch der Person auf gesellschaftliche Produkte und Dienstleistungen (Anspruch auf Teilhabe und Teilnahme) dar. Diesem individuellen Anspruch steht eine gesellschaftliche Forderung an den bedürftigen Menschen gegenüber: die Forderung der maßgeblichen Instanzen der gesellschaftlichen Verteilung (Angehörige, Kostenträger usw.), einen Nachweis dieser „Verallgemeinerbarkeit“ des individuellen Bedürfnisses zu erbringen, die als Bedarfsbegründung bezeichnet wird.[13] Bedürfnisse mit selbstverletzenden oder fremdschädigenden Konsequenzen, z.B. in der Sucht, halten diesem Nachweis nicht Stand.

Die Bedarfsbegründung stößt auf Schwierigkeiten, wenn die bedürftige Person nicht in der Lage ist, sie selbst zum Ausdruck zu bringen. Stellvertretende Bedarfsbegründung (durch Freunde, Verwandte, Experten) kann das Bedürfnis nur indirekt erschließen. Wenn ein Bedürfnis zwar begründbar und von allen anderen „nachvollziehbar“ ist, aber aus – im weitesten Sinne – sozialpolitischen Gründen nicht anerkannt wird, findet die Bedarfsbegründung ihre Grenzen an der "Definitionsmacht" gesellschaftlicher Verteilung. Die Bedarfsbegründung ist daher immer auch ein „Kampf um Anerkennung“ und verlangt von denen, die daran beteiligt sind, eine sozialpolitische Stellungnahme in der Auseinandersetzung um die Verteilung gesellschaftlicher Ressourcen.

Orientierung am Bedarf, statt am Aufwand

Vom Bedarf unterscheidet Haisch den Begriff des "Aufwands", den eine Person anderen in der Praxis der Betreuung und Assistenz abverlangt. Dieser „Aufwand“ wird im Begriff des „Hilfebedarfs“ oft mit dem Bedarf gleichgesetzt.[13] Der Unterschied wird plausibel, wenn der zeitliche Aufwand bedacht wird, den z.B. ein Mensch einfordert, der gelernt hat, dass er nur Zuwendung erhält, wenn er sich hilfloser oder auch aufwendiger stellt, als er ist; ein Phänomen, das jeder Praktiker kennt: der Mensch „macht Aufwand“, um in der Konkurrenz der sonstigen Assistenzaufgaben der Assistenten/innen Berücksichtigung zu finden. Solche Äußerungsformen des Bedürfnisses spiegeln nach Haisch eher den schlechten Zustand der Assistenz und zeigen – als Maß z.B. für den Personalbedarf – eher den Wunsch, diesen Zustand fortzuschreiben[14] („Aufwandsorientierung“), als die Absicht, das individuelle Bedürfnis der Person selbst zu erfassen und nach Möglichkeit zufrieden zu stellen[15] („Bedarfsorientierung“).

 
Lebensformen nach HAISCH in Anlehnung an Piaget:[16]
Die Lebensformen beschreiben verschiedene Seiten der individuellen Lebensführung. Je nach dem Bedürfnis, das der Mensch aktuell verfolgt, steht eine Seite im Vordergrund, z.B. die Selbstpflege des Organismus in der Ernährung. Auch wenn der Mensch sich ernährt (Selbstpflege) führt er aber ein individuelles Leben und bewegt sich nach seinem Bewegungsgefühl („Bewegung“), nimmt die Mahlzeit ein in der ihm vertrauten Umgebung, entsprechend seiner Vorlieben wird er die Speisen wählen und gemäß seiner Fertigkeiten wird er sich dabei selbst versorgen („Gewohnheiten“), mit dem besonderen individuellen Geschick und in der persönlichen Eigenart, die er entwickelt hat („Gestaltung“) usw.

Psychologisch / pädagogische Inhalte

Nach Haisch differenzieren sich in der frühen Kindheit unterschiedliche Formen der Lebensführung in der Entfaltung körperlicher und seelischer/geistiger Funktionen, die "Lebensformen" .[12] Er beschreibt dabei die „seelischen“ (bzw. „geistigen“) Funktionen als die Entfaltungsmöglichkeiten des individuellen menschlichen Organismus. Daher erscheint es nicht sachgerecht und praktisch leidvoll, in einem „dualistischen“ Sinn „niedrigere“ Lebensformen (biologisches, organismisches Leben) von „höheren“ Lebensformen (Kreativität, Vorstellung, Denken usw.) zu unterscheiden. Schon die Unterscheidung von „Elementarbedürfnissen“ und „der Selbstverwirklichung dienenden Bedürfnissen“ (Maslow)[17] widerspricht dem Bedarf individueller Lebensführung: Pflege bzw. Selbstpflege z.B. beziehe sich nicht einfach „auf den Organismus“ und die Frage, „was der Mensch zum Überleben braucht“, sondern ebenso sehr auf alles, was der Mensch in seinen Möglichkeiten, den „Lebensformen“ daraus macht bzw. machen konnte: In der Nahrungsaufnahme z.B. nimmt der Mensch nicht einfach Kalorien und Nährstoffe auf, sondern eine Speise, die seinem Geschmack entspricht, und die Nahrungsaufnahme vollzieht sich in einem sozialen und gegenständlichen Rahmen, der seinem Bedürfnis nach Ruhe und Erholung („vertrauter Umgang“[12]) entgegenkommt. Er wird daher auch Nahrung ablehnen, die zwar seinem physiologischen „Bedarf“ entsprechen mag, aber nicht seinem Geschmack nachkommt – es sei denn die „Vernunft“ aufgrund der Not oder eine Einsicht im Rahmen einer Diät zwingen ihn dazu. Diesem anthropologischen Sachverhalt widerspricht nach Haisch eine Betreuung bzw. Assistenz, die auf die Befriedigung von „Grundbedürfnissen“ zielt: als einer theoretisch nicht begründbaren und praktisch leidvollen ent-individualisierten Pflege des Individuums (s.o.). Haisch lehnt sich in der Unterscheidung der Lebensformen, wie er sie im "Modell der Lebensformen" konzipiert, an die Beschreibungen Piagets an (besonders: „Das Erwachen der Intelligenz beim Kinde“[18]) .[19]

Das Modell der Lebensformen

Für die Assistenzplanung nach GBM ist das Verständnis des Modells der Lebensformen von W. Haisch notwendig (die folgenden Ausführungen nach[20]). Da sich die unterschiedlichen Seiten der individuellen Lebensführung nur nacheinander beschreiben lassen, erscheinen die Lebensformen leicht als Abfolge von Stufen der Entwicklung vom "Niedrigeren" zum "Höheren": beginnend beim "organismischen Leben" über "Bewegung", "Betätigung", "Gewohnheit", "Gestaltung" bis zur "Kognition" und "Mitteilung". Tatsächlich handelt es sich um die verschiedenen Seiten einer individuellen Einheit von Lebensformen, denen der Mensch je nachdem, was er gerade will und tut, unterschiedliche Bedeutung und Funktion gibt und so diese Einheit beständig neu erstellt. Beim Sport z.B. geht es ihm um eine effektive Bewegung (Ball ins gegnerische Tor), und alle seine kognitiven und kommunikativen Lebensäußerungen (taktische Überlegungen, Absprachen im Mannschaftsspiel) ebenso wie sein aktueller Stoffwechsel, möglicherweise auch seine sonstige Ernährung und Lebensführung, ordnet er diesem Bewegungsziel unter. Daher wäre es abwegig, aus diesem Nacheinander der Beschreibung eine Hochschätzung des ersten (der physischen Bewegung) und eine Geringschätzung des weiteren (der "Kognition, Mitteilung") - oder umgekehrt - zu vermuten. Vor allem wäre eine Entgegensetzung von "körperlichen" und "geistigen" Bedürfnissen nicht sachgerecht und z.B. für Menschen mit Behinderungen diskriminierend. Ein Bedürfnis schließt immer die Ganzheit der individuellen Lebensführung ein (siehe die Kritik des Begriffes "Grundbedürfnis" im Abschnitt "Psychologisch / pädagogische Inhalte").

In dieser Ganzheit bedingen sich die Lebensformen wechselseitig; die Bildung der einen Lebensform ist Voraussetzung der weiteren Bildung einer anderen. Dies weist für Entwicklung und Förderung den Weg. Z.B. setzt ein unterhaltsames Spiel mit dem Ball („Betätigung“) ein gewisses Maß an Bewegungsgefühl („Bewegung“) voraus, um faszinierende Effekte mit dem Ball produzieren und reproduzieren zu können. Entsprechend wird in der Bedarfsanalyse und Förderplanung nach GBM besonders auf dieses Voraussetzungsverhältnis Wert gelegt, um den bedürftigen Menschen nicht zu überfordern und ihn nicht mit Förderzielen zu bedrängen, die mit seinem Bedarf nichts zu tun haben.

Dabei wird die Förderung als eine Pflege der vorhandenen Lebensformen verstanden. Solche Förderung will primär - auch bei Kindern und Jugendlichen - die vorfindbare individuelle Lebensführung fördern und nicht notwendig die "Entwicklung" weiterbringen. Diese Konzeption wendet sich - wenn es um die Assistenz in der Privatsphäre der bedürftigen Menschen geht - gegen eine Pädagogik, die mit Lernzielen arbeitet, die sich nicht aus dem individuellen Bedarf ableiten lassen. Durch die "Pflege des Vorhandenen" soll vielmehr die aktuelle Lebensform entfaltet werden. Damit werden allerdings auch die Grundlagen für ein Bedürfnis des Menschen nach weiterem Lernen oder Entwickeln geschaffen - soweit nicht Behinderung oder Krankheit dagegen steht.[21]

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf praktische Erfahrungen mit dem „Fragebogen zur individuellen Lebensführung von Menschen mit Behinderungen“ (FIL[9], einschließlich der zugehörigen Legende[22] und der „Matrix betreuerischer und assistierender Maßnahmen“ MIB[11] für den Bereich des stationären Wohnens).

Jede Lebensform ist im FIL in fünf Merkmalen beschrieben, die unterschiedliche Bedarfe in dieser Lebensform anzeigen. Jedem dieser Items ist in der Matrix des individuellen Betreuungsbedarfs (MIB) eine Empfehlung i.S. einer typisierenden Leistungsbeschreibung („Matrixanweisung“) zugeordnet, die auf Grundlage der o.g. Grundannahmen Haischs darlegt, wie die Betreuung/Assistenz der Menschen im Allgemeinen gestaltet werden sollte (am Beispiel von Fertigkeiten: angefangen von der stellvertretenden Ausführung über Hilfestellung, bis zur Begleitung oder Beratung[23]). Jede Leistungsbeschreibung entspricht einem Intensitätswert[24], der es ermöglicht, die benötigten Zeitressourcen für die assistierende Leistung, bzw. den Personalbedarf im Rahmen des GBM-Verfahrens zu schätzen. Für den Menschen in der Betreuung und Assistenz werden über den FIL auf diese Weise Daten erhoben, die dessen Bedarf durch eine Reihe von Merkmals- und Leistungsbeschreibungen erfassen. Diese „typisierenden“ Vorgaben müssen dann in einer gemeinsamen Leistungsplanung mit dem Menschen individualisiert und für den Alltag der Lebensführung und Betreuung bzw. Assistenz operationalisiert werden.[25]

Wird dies im Rahmen eines QM-Systems überprüft, ist gewährleistet, dass der bedürftige Mensch die Assistenz erhält, die auf seinen Bedarf ausgerichtet ist (vgl. Abschnitt „Elemente des Verfahrens“). Aus den zusammengefassten Erläuterungen, die den FIL-Items im Fragebogen vorangestellt sind, und dem konzeptionellen Verständnis der betreffenden Lebensform lässt sich bei der praktischen Arbeit nach der MIB auch erschließen, zu welchen Problemen und Konflikten eine nicht bedarfsgerechte (Selbst-)Versorgung bzw. Assistenz in den einzelnen Lebensformen führt. Dies kann einen „besonderen Betreuungsbedarf“ nach sich ziehen, der im FIL an anderer Stelle thematisiert wird.

Lebensform besonderer Betreuungsbedarf
Pflege / Selbstpflege (011–015) Krankheit (020)
Bewegung (030) selbstverletzende Bewegungsstereotypie (040)
Betätigung (050) selbstverletzende Effektstereotypie (060)
Gewohnheit (070) Selbstbehauptung 1 (gegenüber Betreuungspersonen) (080)
Gestaltung (090) + soziale Beziehungen (110) Selbstbehauptung 2 (gegenüber Mitbetreuten) (120)
Mitteilung (100) + Privatleben und Öffentlichkeit (130) selbstbewertende Einstellungen (140–142)

Wird bei Betrachtung des besonderen Betreuungsbedarfs die zugehörige Lebensform untersucht, entsteht ein Kontext, bei dem nicht nur ein Symptom zum Ziel pädagogischer, oder therapeutischer Bemühungen wird, sondern auch dessen Ursache. Auf diese Weise werden Verhaltensweisen verstehbar und entpathologisiert. Die umgangssprachlich noch immer anzutreffende Bezeichnung als "Heilpädagogisches Modell" enthält eine ausgrenzende Bedeutung, widerspricht daher der Verallgemeinerbarkeit dieses Ansatzes (vgl. Einleitung). Erkennbar wird dies vor allem daran, dass der FIL und die MIB auch mit Menschen ohne Behinderungen durchgeführt werden kann. Dies unterstützt die Forderungen des Normalisierungsprinzips und entspricht den Bemühungen um Inklusion.

Im Folgenden werden verkürzt Lebensformen[26] und Formen des besonderen Betreuungsbedarfs dargestellt, die miteinander in Zusammenhang gebracht werden können (vgl. dazu auch[22] und[11]).

Pflege / Selbstpflege / Kranken-(selbst-)pflege

Dieser Bereich betrifft alle Maßnahmen, die für das organische Leben unmittelbar von Bedeutung sind. Diese Lebensform ist ihrerseits nochmals unterteilt in die Bereiche Körperpflege, Ernährung, Toilette, Mobilität (i.S. der Fähigkeit sich von A nach B zu bewegen), hauswirtschaftliche Versorgung und Selbstversorgung. Ergebnis und Ziel der Pflege/Selbstpflege ist die „beruhigte Wachheit“ – ein Zustand, in dem der Mensch wach und befriedigt ist, und eine Errungenschaft, in der der Mensch kein weiteres Bedürfnis hat als das, diese Wachheit und Gesundheit auch einzusetzen und zu leben: sich zu bewegen, um der Bewegung willen.[27]

Kommt es zu einer mangelhaften (Selbst-) Versorgung, verliert der Mensch seine „beruhigte Wachheit“. Die Situation nähert sich mehr oder weniger einer körperlichen Beeinträchtigung oder Krankheit, die Maßnahmen des Bereichs der Kranken- (selbst-)pflege nach sich zieht, um beruhigte Wachheit wieder herzustellen.

Bewegung / Bewegungsstereotypie

Bewegung meint den Bedarf, die organischen Möglichkeiten, die die Wachheit bietet, zu nutzen: sich ohne weiteren Zweck ("zweckfrei") bzw. aus Freude an der Bewegung selbst zu bewegen (auch im Sinne von Sport). Damit sind also nicht notwendig Zielbewegungen gemeint, die dazu dienen, sonstige aktuelle Bedürfnisse oder weitere lebenspraktische Ziele zu verfolgen. Bewegung auf ein solches äußeres Ziel hin würde Mittelhandlungen voraussetzen (siehe unten zu „Gewohnheit“).

Bieten die Gegebenheiten der Umwelt, insbesondere andere Menschen zu wenig Anregung für diese Bewegung, obwohl der Bedarf vorhanden ist, drohen selbstverletzende Formen der Bewegungsstereotypie: Die einfachen, wiederholten spielerischen Bewegungen, zu denen der Mensch von sich aus in der Lage ist, werden schnell langweilig. Genuss ist dann nur durch Steigerung der Kraft und Frequenz der Bewegung zu erreichen, wenn Anregung zu unterhaltsameren Bewegungsvarianten fehlt. Nicht die Stereotypie selbst ist also das Problem - sie findet sich in allen Bewegungsformen, die der Unterhaltung dienen. Vielmehr ist es die mangelnde Anregung, die den Menschen zu solchen Notmaßnahmen greifen lässt.[28]

Betätigung / Effektstereotypie

Betätigung betrifft das Bedürfnis des Menschen, seiner Umwelt die sinnliche Qualität zu geben und zu sichern, die für ihn genussreich ist – bzw. im näheren Sinn: die Effekte zu erzeugen, die faszinieren und unterhalten - und sie zu wiederholen ("Effektstereotypie"). Am besten geeignet sind dazu Dinge, die ihr "Eigenleben" (den Effekt) möglichst von selbst und möglichst variationsreich andauern lassen, sobald sie angeregt wurden: da ist der Kreisel möglicherweise besser geeignet als die Rassel, das lebendige Tier besser als das Stofftier - und ein anderer Mensch überbietet alle diese "Spielzeuge". Damit die Effekte, die der Mensch selbst produzieren und reproduzieren kann, trotz der Wiederholung interessant bleiben, braucht er äußere Anleitung zur Variation. Bei eingeschränkter Anleitung zu Variation umgehen Menschen die drohende Langeweile, in dem sie die verfügbaren Effekte in ihrer Intensität bis zur Selbstverletzung steigern (z.B. Sucht und andere selbstverletzende Verhaltensweisen). Die stereotype Eigenart ist dabei eine notwendige Eigenschaft des Genusses und der Unterhaltung - sie selbst ist keineswegs Anzeichen einer "Störung".

Der Mensch gewöhnt sich in der Reproduktion an angenehme sinnliche Effekte (gleichgültig ob sie von Dingen, Tieren oder Menschen ausgehen), sie werden ihm vertraut. Als „vertrauter Umgang“ z.B. als private Wohnung (mit Bewohnern, Einrichtung, Tagesrhythmen usw.) werden sie zu etwas, von dem der Mensch sowohl abhängig ist, denen gegenüber er sich aber auch frei fühlt: Er fühlt sich in ihrer Gegenwart wohl, weil er sie jederzeit in seinem Sinne hervorrufen oder auch ruhen lassen kann, wenn er will („Unbefangenheit“); er ist auf ihre Gegenwart angewiesen, weil nur sie ihm diese Freiheit bieten (fehlt vertrauter Umgang, macht ihn das befangen; ein neuer Umgang würde ihn überfordern). Ein anderer Mensch ist dabei der "Inbegriff" vertrauten Umgangs: mit seiner Anwesenheit ist ein ganzer Umkreis sonstiger Vertrautheiten mehr oder weniger sicher oder in Frage gestellt. Vertrauter Umgang kann daher im zweifachen Sinne „fehlen“: als nicht ausgebildeter vertrauter Umgang („primärer Hospitalismus“) oder als ausgebildeter vertrauter Umgang, dem die äußeren Bedingungen z.B. durch Personalwechsel, Wohnungswechsel usw. abhandenkommen („sekundärer Hospitalismus“).[29]

Gewohnheit / Selbstbehauptung

Mit Gewohnheit sind alle die Lebensäußerungen gemeint, die Ergebnis einer Entwicklungsgeschichte im Sinn der Gewöhnung, der Übung und der persönlichen Wahl sind. Dabei spielen die eigenen Vorlieben eine zentrale Rolle: Voraussetzung für einen gewohnten Umgang mit der Umwelt – besonders sofern es die Privatsphäre betrifft – ist, dass die vertrauten Dinge und Personen tatsächlich anwesend bzw. verfügbar sind. Der Mensch wird dann vertrauten Personen gegenüber "wählerisch". Er wird jemanden aus der Reihe seiner vertrauten Personen als "Vorliebe" vorziehen und ein spontanes, möglicherweise leidenschaftliches Interesse an spielerischer Kooperation mit diesem/diesen Menschen zeigen (Zuneigung, Sympathie). Er wird zunächst in seinem spielerischen, später dann auch in seinem lebenspraktischen Bedarf ein Gefühl bekommen für seine Abhängigkeit vom Wohlergehen dieser Person/Personen. Als Spieler kann ihm nicht gleichgültig sein, ob und wie sich der Mitspieler entfaltet: Sein Spiel zielt darauf, das "Eigenleben", die "Selbstenfaltung" des anderen zu wecken, denn darin liegt der besondere Unterhaltungswert. So hat er das Eigenleben beständig im Blick, fühlt mit und versucht es durch seine spielerischen Aktionen zu fördern (zu autistischen Verhaltensweisen siehe[30]). Darüber gewinnt das Bedürfnis an Bedeutung, auch Dinge zu tun, die primär keinen Genuss oder keine Unterhaltung bringen (in dem er z.B. für die Fortsetzung des Spiels sorgt), aber sekundär und vermittelt einem persönlichen Ziel dienen („Mittelhandlung“ nach Piaget).

In dem Maß, in dem der Mensch lebenspraktische Fertigkeiten erwirbt und ausübt, gibt er alltäglich anderen Menschen Anlass zu der kritischen Frage, zu welchem Zweck und mit welchem Ergebnis er diese Fähigkeiten nutzt, ob er sich "richtig verhält". Seine abhängige Lebenslage legt dem hilfebedürftigen Menschen dabei nahe, um das Wohlwollen derer zu kämpfen, von denen er sich abhängig sieht. So versucht er für sich zu sorgen, in dem er durch Wohlverhalten die Aufmerksamkeit der Betreuer/innen und Assistenten/innen auf sich zieht (submissive/unterwürfige Form). Er ergänzt das möglicherweise durch Verweigerung (demonstrative/herausfordernde Form) oder Suche nach Mitleid (appellative/Hilfe suchende Form), da das Wohlverhalten eines Abhängigen als allzu selbstverständlich betrachtet und übersehen wird („Selbstbehauptung in der betreuerischen Beziehung“). So tut er alles, um sich an fremde Ansprüche anzupassen, statt für die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse zu sorgen. Das Letztere sieht er nämlich als Angelegenheit derer, von denen er sich abhängig sieht: Sie belohnen oder bestrafen seine Anpassungsversuche, verweigern oder gewähren ihm die Möglichkeiten der Bedürfnisbefriedigung. Der Mensch versucht sie daher für sich zu gewinnen und kann nur hoffen, dass ihm das auch gelohnt wird. Diesen Kampf um Selbstbehauptung, der knappe (personelle) Ressourcen zur Grundlage hat, die der Mensch meist auch noch mit anderen teilen muss, wird er daher auch in einer Konkurrenz zu anderen Mitbetreuten austragen. "Seinesgleichen" erscheint ihm dabei als Gegner und Konkurrent („Selbstbehauptung in der Konkurrenz“).

Da die "Lebensführung in der Abhängigkeit" wesentlich sozialpolitisch bedingt ist, geht es in der praktischen Arbeit gegenüber diesen Formen der Selbstbehauptung zwar möglicherweise um eine Bildung der Bedürfnisse und der Bedürfnisäußerungen, v.a. aber auch um eine sozialpolitische Emanzipation des bedürftigen Menschen.[31]

Gestaltung

Die Lebensform „Gestaltung“ meint ein Interesse an der Umwelt, das über das Interesse an Gewohntem und Geübten hinaus geht und sich gerade auf Ungewohntes, Neues richtet: im spielerischen Experiment, in der unterhaltsamen Produktion und Reproduktion (z.B. im Symbolspiel) und in der Ausbildung eines persönlichen Stils. Auch hier steht die spielerische Wiederholung im Zentrum – wie in der Bewegungs- und Effektstereotypie. Allerdings zielt das Vergnügen hier auf die Variation, auf den Neuigkeitswert des immer Gleichen, das als Fiktion, als "Schauspiel" oder als "Hörspiel" usw. inszeniert wird und unterhält. Der Mensch ist damit in der Lage, die Variation selbst zu erzeugen, die sein Spiel braucht, um unterhaltsam zu bleiben (vgl. Bewegungs- und Effektstereotypie) .[32]

Mitteilung/ Selbstbewertende Einstellungen

Mit der Lebensform der Mitteilung ist vor allem die Form gemeint, in der ein Mensch seine Bedürfnisse anderen verständlich macht: ein Bedürfnis soll "verstanden" werden, d.h. als Bedarf begründet erscheinen und so Anerkennung finden. Dies setzt das Bewusstsein voraus, in der Befriedigung seiner Bedürfnisse von seinen Mitmenschen abhängig zu sein. Hier geht es um

  • praktische Formen der Äußerung (z.B. "Handlung als Ausdruck", „angedeutete Handlung“, „Mimik“, „Gestik“) bis hin zu
  • kognitiven Formen („Vorstellung“, „Phantasie“, „Symbol“) i.S. des Spiels mit den eigenen Ideen und der Bildung eines Bewusstseins von den eigenen Bedürfnissen und um
  • das Denken und die Kommunikation, insbesondere um eine „argumentative Auseinandersetzung“, als Selbstvergewisserung über die eigenen Bedürfnisse und als Versuch, andere dafür zu gewinnen, sich für die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse einzusetzen.

Besonderer Betreuungsbedarf entsteht hier besonders dann, wenn der betreute Mensch die Abhängigkeit seiner Lebensführung mit ihren Beschränkungen und Konflikten als persönliches Versagen und als Niederlagen versteht und Konsequenzen daraus zieht. Selbstschädigende Umgangsweisen, die schon in Selbstbehauptungsstrategien nahe liegen (siehe oben), werden dann durch Schuldfragen ergänzt: im Sinn der Selbstdarstellung und Rechtfertigung (Selbstwert und Werterhaltung) verstanden und praktisch verfolgt. Dies geschieht z.B. in der Suche nach dem Schuldigen, in Rache oder Selbstbestrafung.[33] Dieser besondere Betreuungsbedarf stellt besondere pädagogisch/beraterische Anforderungen, erzeugt aber möglicherweise auch therapeutischen oder psychiatrischen Handlungsbedarf und verlangt interdisziplinäres, kooperatives Vorgehen.

Vier Unterkategorien bilden im FIL die Merkmalsgruppen, die oben erläuterten Haltungen mit den Begriffen „submissiv/unterwürfig“, „appellativ/hilfesuchend“, „demonstrativ/aufbegehrend“ und „ängstlich“ beschreiben. In ihnen versucht ein Mensch, sich auf besonders unterwürfige, hilfesuchende, herausfordernde oder ängstliche Weise gegen seine Abhängigkeit zu behaupten und sich sein Leid und seine Unzufriedenheit im Sinn der Schuldfrage zu erklären. Solches Handeln und Denken, das sonst als „Verhaltensstörung“, „psychische Störung“ oder auch mit Begriffen wie „neurotisch“ bzw. „psychotisch“ bezeichnet und damit pathologisiert wird, erklärt Haisch aus Denkweisen, die jedem Menschen, der in Abhängigkeit lebt, der Idee nach wohl bekannt sind – wenn er sie auch in der Lebenspraxis nicht mit vergleichbarer Konsequenz verfolgen und ausgestalten mag.[34]

Kompatibilität zur Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF)

Der Merkmals- und Leistungskatalog des GBM (MIB, siehe oben) ist grundsätzlich kompatibel mit den beschreibenden Kategorien der ICF (hier besonders: die Kategorien der „Aktivitäten und Partizipation“, neben denen der „Körperstrukturen und –funktionen“ [35]). Die Liste der Merkmale im GBM lässt sich daher den Domänen und Kategorien der ICF zuordnen. Da die ICF die Bereiche menschlicher Lebensführung unterschiedlich abstrakt „auflöst“, beschreiben ihre Kategorien teils abstrakter und teils konkreter die Sachverhalte, die auch in der MIB aufgeführt sind. Beide Klassifikationen sind allerdings offen für weitere Differenzierungen – je nach dem praktischen Zweck der Anwendung (je nach Klientel, Förderinteresse, Forschungsinteresse usw.).
Sosehr sich die ICF – im Unterschied zu ihren Vorgängerversionen – gegen eine defizitorientierte Betrachtungsweise ausspricht [36], bleibt sie nicht bei einer Beschreibung und Unterscheidung der Bereiche menschlicher Lebensführung. Sie will vielmehr die „Situation einer jeden Person“[37] im Hinblick auf die „Funktionsfähigkeit der Person in dieser Situation", ihre „Leistung“ und ihre „Leistungsfähigkeit“ bewerten. Hierzu legt die ICF "Beurteilungsmerkmale" an wie: „Problem nicht vorhanden“, „Problem leicht ausgeprägt“, „Problem mäßig ausgeprägt“ usw. (in einer Skala von 0 bis 9) [37] - Kategorien also, die mit der Frage nach der „Leistung“ keineswegs näher beschreiben, was der Mensch tut (wie er lebt), sondern auf die quantitative Einschätzung der "Problematik" zielen, die mit seinem Tun vorliegt.
Der Anspruch „eine(r) gemeinsame(n) Sprache für die Beschreibung des Gesundheitszustands und der mit Gesundheit zusammenhängenden Zustände“ [38] sollte aufgenommen werden: Verfahren wie das GBM sollten sich auf diese gemeinsame Sprache beziehen. Das Interesse allerdings, auch sämtliche menschlichen „Aktivitäten“ (nicht nur die „Körperstrukturen und -funktionen“) auf Funktionsfähigkeit, Leistung und Leistungsfähigkeit zu überprüfen, enthält keine differenzierende Beschreibung des individuellen Erscheinungsbildes und beschreibt nicht, „was Personen in ihrer gegenwärtigen, tatsächlichen Umwelt tun“ (wie die Autoren anführen[39]). Vielmehr geben die "Beurteilungsmerkmale" wieder, dass die Person – in einem Lebensbereich, im Vergleich zu anderen und in einem bestimmten Ausmaß – nicht tut, was sie tun sollte ("was von einem Menschen ohne Gesundheitsproblem (ICD) erwartet wird"[39]). Auch die spezifische Leistung, die die Person z.B. am Arbeitsplatz (noch) zu erbringen vermag, kommt in dieser "Leistungsbeurteilung" nicht zur Sprache - was eine unverzichtbare Voraussetzung für weitere Assistenzplanung wäre. Aktivitäten des Privatlebens mit diesem Kriterium abzuschätzen, geht vollkommen an der individuellen Lebensführung vorbei, da systematisch von all dem abgesehen wird, was aus Spontaneität, Geschmack, individueller Gewohnheit, eigenen Vorstellungen und Ideen begründet ist. In gewisser Weise sehen das die Autoren der ICF selbst, wenn sie fordern, nur für die Aktivitäten, die "mit einem Gesundheitsproblem zusammenhängen", die "Leistung" bzw. die "Leistungsfähigkeit" zu kodieren[39]. Demnach müssten all die Aktivitäten, für die dieser - meist schwer beurteilbare - Zusammenhang nicht zutrifft oder unklar bleibt, aus der Erhebung ausgeschlossen werden.
Dennoch erscheint die Frage nach dem „Defizit“ in der ICF nur in einer anderen Gestalt: als Frage nach der „Leistung“ und der "Leistungsfähigkeit". Nicht nur Menschen mit Behinderung oder ältere Menschen werden mit der Frage nach der Leistung als „Problem“ („mehr oder weniger vorhanden“) taxiert - da hilft auch nicht, auf die "Kontextfaktoren" oder den Zusammenhang zu einem Gesundheitsproblem zu verweisen.

Konzept der Arbeitsorganisation (Arbeitsgruppe)

Diese Theorie der „individuellen Lebensführung“ bringt Haisch zusammen mit betriebswirtschaftlichen Forderungen der strategischen Betriebsführung, des Qualitätsmanagements und Controllings: Organisationsziele und Bedarfsziele zu benennen, zu planen und möglichst effizient praktisch umzusetzen.

Eine kritische Analyse der Arbeitsorganisation in Arbeitsgruppen der Pflege und Betreuung, die Haisch vorlegt[40], zeigt dagegen in vielen Fällen kaum eine planerische Ausrichtung der Arbeit auf Bedarfsziele. Vielmehr findet sich eher ein reaktiver Umgang mit der Knappheit der Ressourcen, die durch den Personalschlüssel festgelegt sind – eine Arbeit nach dem „Maximalprinzip“. Im Versuch der Arbeitsgruppe, mit den vorhandenen personellen Ressourcen und den Bedarfslagen der hilfebedürftigen Menschen zurechtzukommen, behindern aktuelle „Sachzwänge“ ein vorausschauendes, planerisches Arbeiten, nötigen beständig zur Mehrarbeit und verschaffen informellen Kriterien der Arbeitsverausgabung entscheidende Bedeutung („Stärken/Schwächen“ der Mitarbeiter/innen, informelle Arbeitsteilung, Positionskämpfe). Statt einer Bedarfsorientierung herrscht „Aufwandsorientierung“: das Bedürfnis der Menschen erscheint als aufwändiger, d.h. auch störender „Sonderwunsch“. Nicht der einzelne Wunsch erscheint als schwer erfüllbar, sondern die Individualität des Wunsches selbst stellt sich als das Problem dar - Gleichbehandlung als pragmatische Lösung liegt nahe (der arbeitsorganisatorische "Kern" der "Hospitalisierung").[41]

Deswegen müsse den planerischen Überlegungen der Arbeitsgruppe in der betrieblichen Planung und Organisation entscheidend mehr Raum gegeben werden: Wie teilen wir uns die Arbeit des Tages, der Woche, des Monats so ein, dass wir sie – gemessen an den individuellen Bedarfen und den betrieblichen Zielsetzungen – gut bewältigen können. Für den Assistenten muss nach getaner Arbeit das Bewusstsein stehen, das was "abgesprochener und bedarfsorientierter Standard" ist, getan zu haben und daher entspannt in die Erholungsphase (bei professionellen Betreuern / Assistenten: die Pause oder den Feierabend) gehen zu können. Die beständige Tendenz zur Mehrarbeit[42], die den Mitarbeitern/innen die Möglichkeit der Erholung und der Führung eines eigenen Privatlebens beschneidet, soll so durchbrochen werden. Burnout soll schon im Ansatz verhindert werden .[43]

Konzept strategischer Planung und Organisation

Aus diesen Gründen sei eine bedarfsorientierte Betreuung und Assistenz nur zu realisieren über eine strategische Planung und Organisation des Betriebs bzw. des Hilfesystems nach dem Ziel der Bedarfsorientierung. Dabei gilt es, betriebliche Standards zu planen und zu realisieren, die in der einen Hinsicht der individuellen Bedarfsplanung die nötigen Ressourcen und den Spielraum geben und in der anderen Hinsicht dem Betrieb bzw. Hilfesystem eine wirtschaftliche Verwendung seiner Mittel sichern. Diese betrieblichen Standards bilden den Kern taktischer Planung und Organisation: als „Merkmals- und Leistungskataloge“ (identisch mit der "Matrix betreuerischer und assistierender Maßnahmen" MIB, siehe oben[11]) enthalten sie

Die strategische Methode als Konzept kooperativen Arbeitens eigne sich nach Haisch insbesondere, die „Regel“ (Finanzierung, betriebliche Standards u.a. auf strategischer und taktischer Ebene) auf den „Einzelfall“ (individueller Bedarf und situative Bedingungen auf operativer Ebene) abzustimmen, d.h. in die Bedarfserhebung nicht schon Vorentscheidungen darüber einfließen zu lassen, wie oder wo soziale Dienstleistungen erbracht werden (z.B. in welcher Wohnform) und damit der individuellen Lebensführung Fesseln anzulegen. Die individuellen Leistungspläne müssen daher „personen- und zeitnah“ von den ausführenden Mitarbeiter/innen selbst im Rahmen der betrieblichen Standards und ihrer konzeptionellen Begründung (siehe "Modell der Lebensformen", oben) entworfen werden. Diese "Übersetzung" der Standards auf den Einzelfall verlangt eine spezifische fachliche und planerisch-organisatorische Qualifikation von den Mitarbeitern/innen und braucht Planungsautonomie der Arbeitsgruppen an der Basis.

Diese Vorstellungen wurden seit Mitte der 90er Jahre in Zusammenarbeit mit einer Arbeitsgruppe des BEB (Bundesverband evangelischer Behindertenhilfe e.V.) in eine umfangreiche Software-Lösung umgesetzt[44] .[45] Die Grundlagen des Verfahrens GBM wurden von mehreren einschlägigen Firmen in unterschiedlichem Umfang adaptiert. Auch Haisch selbst bietet hierfür eine Software an, die den Gesamtumfang des Konzeptes realisiert („Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz“, POB&A[13][46]). Besondere Adaptionen liegen vor für zentrale Bereiche v.a. der Behindertenhilfe: Wohnen von Menschen mit geistiger Behinderung, Werkstätte, Tagesförderung, ambulant betreutes Wohnen, Wohnen von Menschen mit körperlicher Behinderung. Expliziter Bestandteil des GBM ist auch eine spezielle Sicht der Arbeit in der WFBM (Werkstätte für Menschen mit Behinderung). Für Menschen mit Behinderungen findet sich dabei der Oberbegriff „(berufliche) Bildung“, was den Vorteil hat, schwer- und leichtbehinderten Menschen gleichermaßen gerecht zu werden.

Nicht-expliziter Bestandteil des GBM ist die „Praxisbegleitung“, eine Form der Fortbildung und Beratung von professionellen Assistenten, die auf Haischs Konzept der Arbeitsgruppe („Teammodell“) beruht[47]und der kontinuierlichen Beratung und Qualifikation natürlicher Arbeitsgruppen dienen soll, um einen gemeinsamen Standard der Arbeit aufzubauen und zu pflegen – ein besonderer Anspruch einer Arbeit, die nicht mur mit starkem Personalwechsel sondern auch mit unterschiedlicher Ausbildung und Motivation (Fachkräfte/Ehrenamtliche) des Personals zu rechnen hat.

Kritik

  • Broschüre: "GBM Gestaltung der Betreuung von Menschen mit Behinderungen", © Bundesverband Evangelische Behindertenhilfe e.V., Fachverband im Diakonischen Werk der EKD (Hrsg.), erarbeitet vom GBM-Fachbeirat des BEB.
  • Download Konzeption "Assistenz", ausführlichere Informationen über das POB&A-Verfahren und seine Möglichkeiten im St. Josefs Stift, Erarbeitet von: Walter Greubel, stellvertretender Heimleiter & Linda Schmelzer, Qualitätsbeauftragte/POB&A, Eisingen, Januar 2009
  • Homepage Katholische Stiftungsfachhochschule München:, Profilseite Prof. Dr. Werner Haisch
  • Homepage GBM-Schweiz

Literatur

  • Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten: Planung und Organisation. Freiburg: Centaurus
  • Haisch, W.(1988): Kognition - dargestellt an der Entwicklung der sensomotorischen Intelligenz. In: Schermer, F., J., Einführung in Grundlagen der Psychologie. Würzburg, S. 15–71
  • Haisch W. (1995): Verhaltensauffälligkeiten und strukturelle Bedingungen in der Betreuung. In: W. Strubel, u. H. Weichselgartner, Behindert und verhaltensauffällig - zur Wirkung von Systemen und Strukturen. Freiburg: Lambertus. 28-68
  • Haisch, W. (1990): Betreuung heute für Schwerstbehinderte - ein Forschungsbericht. Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung (Hrsg.) München
  • Kolbe, H. (2000): Pädagogische Qualität. Mit Qualitätsmanagement nach ISO zur umfassenden Qualität im Behindertenheim. Dortmund: modernes lernen
  • Latzel, G. u. Andermatt, Ch. (2007): Pilotversuch Assistenzbudget: Abklärung des Assistenzbedarfs. Beiträge zur Sozialen Sicherheit, Bundesamt für Sozialversicherungen, Schweizerische Eidgenossenschaft, Zürich
  • Nagel, M. (2004): Bedarfsorientierte Pflege und Betreuung in Einrichtungen der diakonischen Behindertenhilfe. Diplomarbeit Berufsakademie Stuttgart, Stuttgart
  • Nauerth, W. (2001): Bestmögliche Betreuung, Qualitätsmanagement in der Behindertenhilfe – das GBM-Verfahren in: Diakonie Jahrbuch 2001, Seiten 225 - 230 Diakonie-Verlag der Gustav Werner-Stiftung, Stuttgart
  • Nauerth, W. (2000): Messen und Zählen – Quantitative Aspekte im Qualitätsmanagement in: Rainer Seifert, Frank Arentz: Qualität durch Dialog – Kwaliteit door dialoog, Seiten 46 – 55 Verlag Mainz, Wissenschaftsverlag, Aachen
  • Piaget, J. (1975): Das Erwachen der Intelligenz beim Kinde. Ernst Klett Verlag, Stuttgart
  • Ramoth, M.: Von der Assistenzplanung zur konkreten Unterstützungsleistung. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 248–278
  • Schaer, G.: Standards im Rahmen strategischer Betriebsführung - ein Beispiel. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 365–398
  • Schumm, H.: Lebensqualität für Menschen mit autistischen Zügen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 279–298
  • Utz, H.E.: Arbeitsorganisation und Teamarbeit in der Betreuung und Assistenz. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 297–327
  • Trojniar- Kachelmus, U. (2007): Das GBM Verfahren als strategisches Führungsinstrument. Eignung und Einsatz in der Praxis Masterarbeit der Hochschule für Soziale Arbeit Zürich. Unveröffentlicht

Einzelnachweise

  1. Lee, S. & Reeves, T. C. (2009; May–June). Roger Kaufman: A Significant Contributor to the Field of Educational Technology. Educational Technology, Pp 43–45.
  2. Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten: Planung und Organisation. Freiburg: Centaurus , S. 14
  3. Http://www.pobunda.de ]Website des Verfahrens POB&A (Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz) von W. Haisch
  4. http://www.gbm-schweiz.ch/ (Seite der Fa. Brains, Betreuer des GBM für die Schweiz)
  5. www.gbm.info - Webseite des Bundesverbandes evangelische Behindertenhilfe über GBM
  6. Homepage Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, (Stand 04.06.2014): Erster Bericht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über die Situation der Heime und die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner, Kap. 7.7 (Stand [des Berichtes] 15.08.2006)
  7. Als Beispiele:
  8. Homepage BeB, gemeinsame Anwendertreffen von GBM und POB&A (Stand: 15.05.2014)
  9. a b Fragebogen zur individuellen Lebensführung von Menschen mit Behinderungen – FIL, Version 5/95 (AZ 37.1-12 St, 01.09.1995) © VEEMB
  10. a b Liedel, V.: Das Modell der Lebensformen in leichter Sprache. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 217–247 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Q_leichteSprache“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  11. a b c d MIB – Matrix des individuellen Betreuungsbedarfs (AZ 37.1-12 St, 01.09.1995) © VEEMB
  12. a b c Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 107–216 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Q_Lebensformen“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  13. a b c d e Haisch, W.: Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz (POB&A). In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 11–106, S. 19ff Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Q_POBundA“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  14. Haisch, W.: Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz (POB&A). In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 11–106 S. 28
  15. Haisch, W.: Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz (POB&A). In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 11–106, S. 27
  16. Haisch, W.: Kognition - dargestellt an der Entwicklung der sensomotorischen Intelligenz. In: Schermer, F., J., Einführung in Grundlagen der Psychologie. Würzburg 1988, S. 15–71
  17. Abraham Maslow: A Theory of Human Motivation. In Psychological Review, 1943, Vol. 50 #4, Seite 370–396
  18. Piaget, J. (1975): Das Erwachen der Intelligenz beim Kinde. Ernst Klett Verlag, Stuttgart
  19. Haisch, W.: Kognition - dargestellt an der Entwicklung der sensomotorischen Intelligenz. In: Schermer, F., J., Einführung in Grundlagen der Psychologie. Würzburg 1988, S. 15–71
  20. Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 107ff
  21. Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 108
  22. a b FIL – Legende (AZ 37.1-12 St, 01.09.1995) © VEEMB
  23. Haisch, W.: Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz (POB&A) - kurze Einführung, 11/05 (Dort: 3.1.2 Leistungsstufen: Grade der Dienstleistung, S. 8), Download; (Stand: 15.05.2014)
  24. Haisch, W.: Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz (POB&A) - kurze Einführung, 11/05 (Dort: "3.1.3 Methodik der Gewinnung eines quantitativen Maßes für den Betreuungsbedarf: Intensitätswert ", S. 10), Download; (Stand: 15.05.2014)
  25. Haisch, W.: Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 101ff
  26. Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 107–216
  27. Liedel, V.: Das Modell der Lebensformen in leichter Sprache. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 218ff
  28. Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 124f
  29. Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 146ff
  30. Schumm, H.: Lebensqualität für Menschen mit autistischen Zügen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 279ff
  31. Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 178f
  32. Haisch, W.: Lebensformen. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 193ff
  33. Liedel, V.: Das Modell der Lebensformen in leichter Sprache. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 237ff
  34. Liedel, V.: Das Modell der Lebensformen in leichter Sprache. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 237ff
  35. World Health Organization (2005). Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, DIMDI ( Hrsg.). Genf
  36. World Health Organization (2005). Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, DIMDI ( Hrsg.). Genf , S. 5
  37. a b World Health Organization (2005). Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, DIMDI ( Hrsg.). Genf , S. 14 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „icfper“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  38. World Health Organization (2005). Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, DIMDI ( Hrsg.). Genf , S. 11
  39. a b c World Health Organization (2005). Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit. Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information, DIMDI ( Hrsg.). Genf , S. 147 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „icftun“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  40. Utz, H.E.: Arbeitsorganisation und Teamarbeit in Betreuung und Assistenz. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 297ff
  41. Utz, H.E.: Arbeitsorganisation und Teamarbeit in Betreuung und Assistenz. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 302f
  42. Utz, H.E.: Arbeitsorganisation und Teamarbeit in Betreuung und Assistenz. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 312
  43. Kolbe, H. und Haisch, W.: Eine neue Theorie zu Burnout und Arbeitszufriedenheit. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 329–364, 345 f
  44. Download der Broschüre: GBM Gestaltung der Betreuung von Menschen mit Behinderungen © BeB
  45. Frietsch, S.: Nutzerorientierung in der Softwareentwicklung. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 399–408
  46. Webseite des Verfahrens POB&A (Planung und Organisation in Betreuung und Assistenz) von W. Haisch
  47. Utz, H.E.: Arbeitsorganisation und Teamarbeit in der Betreuung und Assistenz. In: Haisch, W. Kolbe, H. Hrsg. (2013). Gestaltung der Lebens- und Arbeitsqualität in sozialen Diensten. Planung und Organisation. Centaurus, Freiburg, S. 297–327
  48. Montada, L. (1995). Die geistige Entwicklung aus der Sicht Jean Piagets. In: Oerter, R., Montada, L. (Hrsg.) Entwicklungspsychologie. 3. Aufl. Weinheim: Psychologie Verlags Union, S. 548-560
  49. Petermann, F. (1995). Methodische Grundlagen der Entwicklungspsychologie. In: Oerter, R., Montada, L. (Hrsg.) Entwicklungspsychologie. 3. Aufl. Weinheim: Psychologie Verlags Union, S. 1148ff
  50. a b Raichle, Dr. Ulrich: "12 Jahre GBM in der Diakonie Stetten - eine Zwischenbilanz", Grußwort zur 12. internationalen GBM-Anwendertagung, 2008, in der Diakonie Stetten, S. 2.Download, (Stand 31.05.14).
  51. Beispiele verschiedener Förderplanungen (Workshopunterlagen "GBM in der Tagesförderstätte"), 9. GBM – Anwendertreffens, 2005, Schwäbisch Hall Download, (Stand 31.05.14).
  52. a b Raichle, Dr. Ulrich: "12 Jahre GBM in der Diakonie Stetten - eine Zwischenbilanz", Grußwort zur 12. internationalen GBM-Anwendertagung, 2008, in der Diakonie Stetten, S. 3.Download, (Stand 31.05.14).
  53. Kief, M.: "Selbständig denken,sprechen, handeln", Fachvortrag zum Vergleich von GBM mit WKS anlässlich der 12. internationalen POB&A/GBM-Anwendertagung 2008 in der Diakonie Stetten.Download,(Stand: 15.05.2014)
  54. Frietsch, Silke: "Stand der Einführung des GBM-Behindertenhilfeassistenten in der Nieder-Ramstädter Diakonie/Mühltal", Workshoppräsentation zum 8. internationalen GBM-Anwendertreffen, 2004, in Brandenburg, S. 14 Download, (Stand 31.05.14).