Benutzer:Siegfried von Brilon/noch zu schreiben

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Stadtkirche (Grötzingen)

 
Evangelische Stadtkirche, Ansicht des gedrehten Turmes

Die evangelische Stadtkirche ist ein denkmalgeschütztes[1] Kirchengebäude in Grötzingen, einem Stadtteil von Karlsruhe (Baden-Württemberg). Sie gehört zum Evangelischen Kirchengemeinde Karlsruhe-Grötzingen.[2] im Evangelischer Kirchenbezirk Karlsruhe und Durlach[3]

Geschichte und Architektur

Eine Kirche wurde 1255 urkundlich erwähnt, diese Chorturmkirche wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach verändert. In dieser Schenkungsurkunde vermachte Junta, die Witwe eines Ritters von Altenkirchen, all ihre Besitzungen, mit Ausnahme eines Hofes bei der Kirche, an das Kloster Lichtental.[4] Seit 1556 wurde die Kirche, direkt nach dem Augsburger Religionsfrieden, evangelisch.[5]


Die Wände des Schiffes sind durch spitzbogige Fenster gegliedert. Nach Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg wurde in das 30 Meter lange und 40 Meter breite Schiff eine Kassettendecke aus eingezogen. Die Bänder des Dachstuhles ruhen auf acht Säulen aus Eiche, die Säule an der Weststeite trägt die Inschrift Friedrich Mattern, Zimmermeister, 1667. Ältester noch von der ehemaligen Chorturmkirche erhaltene Teil ist der Triumphbogen, der das Schiff vom Chor trennt.[6] Der Chor im Baustil der Frühgotik besitzt ein verziertes Gewölbe, dessen Schlusssteine ein Kreuz mit dem Hinweis auf das ehemalige Patronat und ein Wappen des Markgrafen Bernhard von Baden tragen. Die Chorfenster sind mit kunstvollem Maßwerk geschmückt, das Wappen lässt auf eine Bauzeit um 1420 schließen. Die Bilder der Chorfenster entstanden 1892 und zeigen Jesus und Thomas im Kreise der übrigen Jünger,Das jüngste Gericht, Auferstehung und die Himmelfahrt.

Bei einer Renovierung im Jahr 1976 konnten am Triumphbogen Fresken von 1425 freigelegt werden, sie zeigen das Gleichnis von den zehn Jungfrauen.[7]

Turm

Der 48 Meter hohe Turm erhebt sich über dem Kreuzgewölbe, er besitzt drei Stockwerke, die Glockenstube ist achteckig. Das Dach ist bis zu 22 gedreht der Sage nach ärgerte sich der Teufel über die Frömmigkeit der Bewohner und so fuhr er im November unter Blitz und Donner herab, um die Kirche umzuwerfen. Dies Vorhaben gelang ihm allerdings nicht, er schaffte es nur, den Turm zu drehen. Der Turm wurde nicht repariert sondern zeigte so die Ohnmacht des Teufels. Über die Realität herrscht Uneinigkeit, die Drehung kann beabsichtigt, aber auch Zufall sein. Vielleicht war das Konstruktionsholz nicht ausreichend trocken und durch Sturm und Wind verdrehte es sich im Laufe der Zeit. Möglicherweise hat der Baumeister die Drehung mit Absicht herbeigeführt. Mittlerweise ist der Turm mit seiner Drehung zu einem Wahrzeichen des Ortes geworden.[8] Durch ein Portal ist die Kirche über die Vorhalle im Turm erschlossen, er wurde nach einer erhaltenen Datierung 1497 errichtet.

Ausstattung

  • In der Eingangshalle befindet sich ein Wasserbecken aus Stein, es soll daran erinnern, dass die Kirche vor der Reformation katholisch war.
  • Der Altar ist aus rotem Sandstein gebaut.
  • Das geschnitzte Kruzifix auf dem Altar wurde um 1500 von einem Bildschnitzer der Ulmer Schule angefertigt, sein Name ist nicht überliefert.
  • An der Kirche stehen einige Grabsteine, sie erinnern an der 1924 geschlossenen Friedhof in der Nähe.[9]

Geläut

Der Glockenstuhl wurde 2005 saniert und in der Osternacht eingeweiht.

  • Die größte und älteste Glocke wurde 1621 gegossen, sie wiegt 1350 kg und hat einen Durchmesser von 1,421 Metern, der Schlagton ist d'-8. Die Inschrift lautet Als min Gelud sol worden Gehort. Diese Glocke dient als Bet- und Totenglocke.
  • Die Hochzeitzglocke mit einem Gewicht von 1017 kg und einem Durchmesser von 1,21 Metern kam 1952 zum Geläut sie hat den Schlagton f und trägt die Inschrift Gott ist getreu, der euch ruft
  • Die Taufglocke mit einem Gewicht von 496 kg kam ebenfalls 1952 dazu, sie hat den Schlagton as und läutet zusammen mit der Hochzeitsglocke etwa 30 Minuten vor Trauungen in einer Mollterz. Diese Glocke ist mit einem Engel verziert und ertönt bei den Gottesdiensten zum Vaterunser


  • Während des Ersten und Zweiten Weltkrieges mussten Glocken zum Einschmelzen abgegeben werden, sie wurden 1990 durch eine sogenannte Heimatglocke ersetzt, diese wiegt 408 kg und hat einen Durchmesser von 86 cm. Das Relief auf ihr zeigt eine stilisierte Ansicht des Ortes. Der Schlagton liegt bei h-5, die Inschrift lautet Lasst mich der Erdenheimat Preis euch singen, bis ihr zur oberen Heimat ein dürft dringen.[10]

Orgel

Die Orgel wurde 1974 von der Orgelbaufirma Peter Vier aus Friesenheim gebaut. Beide Manaule sind so disponiert, dass sich die entsprechenden Register gegenseitig ergänzen. Das Holzgedackt steht neben dem offenen Prinzipal.

Das I. Manual hat folgende Disposition: Bourdon 16’ Spitzgedackt 8’Prinzipal 8’ Rohrflöte 4’Oktave 4’ Cornett 5fachOktave 2’ Trompete 8’Mixtur 11/3, 4fach Koppel II-I

Das II. Manual = Schweller hat folgende Disposition: Salicional 8’Gedackt 8’ Prinzipal 4’Spitzflöte 4’ Flagolet 2’Quinte 22/3, 2fach Zimbel 1’, 4fachTerz 13/5, 2fach TremulantOboe 4’

Das Pedal hat folgende Disposition: Pommer 8’Subbass 16’ Koppelbar:Posaune 8’Bombarde 16’ Hintersatz 4’Oktavbass 8’Clarion 4’ Koppel I-P Koppel II-P[11]

Renovierung

Bei den Renovierungsarbeiten im Jahr 2009 wurde die Außenfassade erneuert, in deren Verlauf entdeckte man in etwa 14 Metern Höhe einen Grabstein für den Kammerrat und Skribenten beim Kirchenrat Johann Georg Grundler. Solche ausgediente Grabplatten dienten im 19. Jahrhundert dazu, Schutz vor Regen zu bieten. Zur Gewichtsreduktion wurden sie gespalten und an den Ecken in Form gemeißelt. Der Wetterhahn bekam 2010 einen neuen Überzug aus Blattgold, er wurde gestohlen und im Juni durch einen neuen Hahn ersetzt. Ein Gemeindearbeiter fand 2011 in einem abgedeckten Erdloch den alten Wetterhahn, der heute im Pfinzgaumuseum ausgestellt wird.[12]






Literatur

  • Wilhelm Mössinger Die Grötzinger Kirche 1255 - 1955 Zur 700.Jahrfeier HrsG. Evang. Pfarramt Grötzingen Druckerei Max Hafner, Grötzingen 1955

Einzelnachweise

  1. Denkmalschutz
  2. Einleitung
  3. Kirchenkreis
  4. Urkunde
  5. Reformation
  6. Kirche
  7. Chor
  8. Turm
  9. Grabsteine
  10. Geläut
  11. Orgel
  12. Wetterhahn

St. Pankratius (Neuenfelde)

Erweitern


Literatur

  • Wilhlem Halekotte Stadt Werl 1600-1700 HrsG. Neuer Heimat- und Geschichtsverein Werl e. V., Erwin Hachmann, Verlag A. Steinsche Buchhandlung Werl, ISBN 3920 980 972 1999

KuLaReg

Dehio Westfalen

Dehio, Georg, Unter Wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2

Dehio Nordrhein-Westfalen II Westfalen

Dehio, Georg, Unter Wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2

Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen I Rheinland

Literatur

  • Dehio, Georg, Bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I Rheinland. Deutscher Kunstverlag, 2005 ISBN 3-422-03093-x
  • Gerd Baier, Horst Ende, Brigitte Oltmans, Gesamtredaktion Heinrich Trost: Die Bau- und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Küstenregion mit den Städten Rostock und Wismar. Henschel Verlag GmbH, Berlin 1990, ISBN 3-362-00523-3

Dehio Mecklenburg-Vorpommern

Literatur

Einzelnachweise


Literatur

Dehio Thüringen

Werl Band 2

Literatur

Amalie Rohrer/Hans Jürgen Zacher (Hg.) Werl Geschichte eine westfälischen Stadt Band 1 und 2 Bonifatius Druck Buch Verlag 1994 ISBN 3-87088-844-X, Seiten 471-473

Barock im Erzbistum Paderborn

  • Theodor Arens, Stanislaus Kandula, Roman Mensing: Barock im Erzbistum Paderborn, Bonifatius Verlag Paderborn 2001, ISBN 978-3-89710-495-2

Kirchenbau im Erzbistum Paderborn

  • Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7

Bau- und Kunstdenkmale in der Mecklenburgischen Küstenregion

  • Gerd Baier, Horst Ende, Brigitte Oltmans, Gesamtredaktion Heinrich Trost: Die Bau- und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Küstenregion mit den Städten Rostock und Wismar. Henschel Verlag GmbH, Berlin 1990, ISBN 3-362-00523-3

Handbuch der historischen Stätten Deutschlands Mecklenburg/Pommern

Ernst Bahr, Bernhart Jähning, Klaus Conrad, Antjekathrin Großmann, Ralf Köhler, Sabine Kühne-Kaiser, Roderich Schmidt und Andere Handbuch der historischen Stätten Deutschlands Band 12 Mecklenburg/Pommern Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-3150-7

Ludorf Kreis Soest

  • Albert Ludorff Bau und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kreis Lippstadt, herausgegeben vom Rovinzial Verbande der Provinz Westfalen, Hermann Hermes Verlag GmbH, 1912

Reclams Kunstführer Deutschland V

  • H. R. Rosemann Hrsg. Reclams Kunstführer Deutschland Band V Philipp Reclam jun. Stuttgart, vierte Auflage, 1971 ISBN 3-15-008473-3