smart ist eine deutsche Automobilmarke, die für unkonventionelle Fahrzeuge bekannt ist.

Das Unternehmen
smart wurde 1994 als Micro Compact Car AG in Biel in der Schweiz als gemeinsame Tochtergesellschaft von Daimler-Benz und der SMH Automobile des Swatch-Gründers Nicolas G. Hayek gegründet. Die Verwaltungszentrale von smart liegt in Böblingen. Produziert wird im französischen Hambach, nahe der saarländischen Grenze und in Born in den Niederlanden. Die Produktionsstätte im französischen Hambach wird auch smartville genannt. In smartville Hambach wird der fortwo, dessen Cabrio-Variante sowie der roadster hergestellt, in Born wird der forfour produziert.
Am 1. November 1998 übernahm die Daimler-Benz AG (heute DaimlerChrysler) den kleinen Automobilhersteller zu 100 Prozent. Im September 2002 firmierte die Micro Compact Car smart GmbH in smart gmbh um. 2003 verkaufte die Marke smart 124.700 Fahrzeuge. Das größte smart Center (Autohaus) Europas wurde im Oktober 2004 in Berlin eröffnet. 2007 erwartet DaimlerChrysler mit der smart-Autofamilie erstmals Gewinn zu erwirtschaften. Waren es im März 2005 noch 106 smart Center in Deutschland, wurden bereits Ende des Jahres mehrere smart Center geschlossen und von bestehenden DaimlerChrysler-Niederlassungen ersetzt.
Der Markenname smart ist in dieser Bedeutung ein Kunstwort, welches sich aus den Begriffen swatch, mercedes und art zusammensetzt. Es werden alle Produkte analog zum Markennamen klein geschrieben, z. B.: smart fortwo, smart roadster, smart forfour.
Im Englischen bedeutet smart außerdem soviel wie klug oder auch gewitzt.
Modelle und Markteinführung
fortwo (Oktober 1998)
Das erste Modell von smart, der fortwo (bis Anfang 2004 als smart city-coupé bezeichnet), ist ein kleines Stadtauto. Die Entwicklungen begannen ursprünglich als Swatch-Car von Nicolas G. Hayek in Zusammenarbeit mit Volkswagen, jedoch konnte sich VW nicht zur Produktion entschließen, und es kam zu Streitigkeiten mit Hayek. 1995 wurden erste Designstudien des smart fortwo auf der IAA vorgestellt. Das Auto wurde im Oktober 1998 in Europa im Markt eingeführt.
Der fortwo ist ein heckgetriebenes, zweisitziges Auto mit 2,5 m Länge, 1,51 m Breite und 1,52 m Höhe. Angetrieben wird der fortwo von einem Dreizylinder-Turbomotor mit einem Hubraum von 598 cm³ und einer Leistung von 33 kW (45 PS), 40 kW (54 PS) oder 45 kW (61 PS). Bei 135 km/h wird der Motor serienmäßig abgeregelt. In der Benziner-Version verbraucht der Smart 5,5 bis 6,5 l Super-Benzin je 100 km, abhängig von Bereifung und Fahrstil. Durch Chiptuning ist die Leistung des Benziners auf ca. 59 kW (80 PS) steigerbar, dadurch wird auch die elektronische Abregelung aufgehoben und so die Endgeschwindigkeit deutlich erhöht. Der Motor ist hinter den Sitzen unter dem Kofferraum eingebaut. Serienmäßig hat er ein (bis 2003 „abgemagertes“) ESP (Trust-Plus, ein ohne Bremseneingriff nur durch Drosselung und Auskuppeln des Motors reagierendes ESP), ABS, Airbags und ein sequentielles automatisiertes 6-Gang-Schaltgetriebe.
Im November 1999 wurde ein am Fahrwerk und im Innenraum überarbeitetes Modell herausgebracht. Seit Januar 2000 ist der smart fortwo auch als Common-Rail-Diesel (der kleinste in Serie gefertigte Dieselmotor der Welt) mit einem Normverbrauch von 3,4 l/100 km und einer Leistung von 30 kW (41 PS) erhältlich. Zusammen mit dem VW Lupo bekam der smart cdi als erstes Auto die Steuerklasse Euro-4 (3-Liter-Auto) zugewiesen.
Im Januar 2003 erschien die überarbeitete 2nd generation des smart fortwo mit einem größeren Benzinmotor mit nun 698 cm³ Hubraum, einer Leistung von 37 kW (50 PS) oder 45 kW (61 PS) und erweitertem ESP mit Bremseneingriff auf einzelne Räder.
Der Luftwiderstandsbeiwert der Karosserie beträgt mäßige 0,37.
Brabus fortwo
Als besonderes Jointventure von smart mit BRABUS produzierte die Firma Smart-BRABUS GmbH ab 1999 smart fortwo Modelle, die optisch und technisch veredelt worden sind.
Der heutige smart BRABUS fortwo ist ein direkter Nachfahre des BRABUS 1st Edition, dem ersten Sondermodell. Allerdings besitzt die aktuelle Variante einen kühlerlosen Roadstermotor mit 55 kW (75 PS) und eine elektronische Geschwindigkeitsbegrenzung auf 150 km/h. Geändert wurden zum Serienmodell die Felgen, die beim BRABUS bis zu 205 mm breit und 17" im Durchmesser groß sein dürfen, die Schweller, die Frontmaske, der Auspuff, der durch einen Doppelrohrsportauspuff ersetzt worden ist, sowie verschiedene Veredelungen des plastiklastigen Smart-Interieurs. Optional sind auch noch zwei Sportfahrwerke erhältlich, die für 15"- oder 16"/17"-Felgen optimiert sind.
Außerdem bietet BRABUS im Jahr 2005 ein auf 101 Fahrzeuge limitiertes Sondermodell „Brabus smart fortwo 101“ an. Dieses Sondermodell kostet stolze 39.900 € und bietet, neben einer Lackierung (auch die Sicherheitszelle) in Racing-Red (originales Ferrari-Rot), einen 101 PS Motor. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h verläuft dank der Automatik in vergleichsweise langsamen 11,9 s und die Höchstgeschwindigkeit ist bei 160 km/h abgeregelt. Natürlich sind Fahrwerk und Reifen auf diese Geschwindigkeit angepasst worden. Bis zur IAA 2005 wurden 35 Fahrzeuge verkauft.
Nachfolger
Für Herbst 2007 ist der Nachfolger des smart fortwo (intern BR451) angekündigt. Hier darf davon ausgegangen werden, dass sich smart mit dem Anspruch eines Premiumherstellers viel Neues einfallen lässt. So ist die Erschließung neuer Märkte (z. B. USA) und die Erfüllung aller bis dahin geltenden gesetzlichen Anforderungen (z. B. Fußgängerschutz) notwendig. Ob die Fahrzeuglänge von 2,5 m noch einzuhalten ist bleibt abzuwarten. Auf der IAA 2005 wurde die Studie „Crosstown“ mit der Technik des neuen fortwo gezeigt.
smart K
Der smart K ist ein Sondermodell speziell für Japan. Da in Japan der Parkraum sehr knapp ist und die großen Innenstädte wie Tokio und Yokohama aus allen Nähten platzen, ist es schwer beispielsweise einen reservierten Parkplatz in der Innenstadt zu bekommen. Deswegen wird von Seiten der Regierung Kleinfahrzeuge mit den passenden Außenmaßen und Verbrauch ein Sonderstatus verliehen. Das macht sich dadurch bemerkbar, dass Steuern für diese Fahrzeuge sehr niedrig sind und auch die Versicherung entsprechend günstig ist.
Der smart K unterscheidet sich hauptsächlich vom fortwo coupé und fortwo cabrio durch die Breite 1,470 m Breite (1,515 m normaler fortwo cabrio oder 1,500 m Breite fortwo coupé) und das Gewicht von 750 kg (770 kg normaler fortwo). Darüber hinaus besitzt der smart K 598 ccm Hubraum und ist nicht als Cabrio erhältlich. Ansonsten unterscheidet sich die Innenausstattung und Zubehör nicht vom normalen fortwo coupé.
Die Produktion des smart K wurde 2004 eingestellt.
fortwo cabrio (März 2000)
Der smart fortwo cabrio ist ein smart fortwo als Cabrio mit elektrisch zu öffnendem Stoffdach und herausnehmbaren Dachholmen. Er wurde im März 2000 eingeführt. Der smart fortwo cabrio entspricht in seiner Motorisierung und Ausstattung einem fortwo coupé, allerdings bleibt die Basismotorisierung dem fortwo coupé vorbehalten. Das elektrische Stoffverdeck lässt sich in 3 verschiedenen Varianten öffnen. Zum einen lässt sich das Verdeck elektrisch zurückfahren. Dieses lässt sich auch während der Fahrt erledigen. Weiter kann man das Verdeck per Knopfdruck herunterfallen lassen, muss dann lediglich per Hand wenige Zentimeter nach unten gedrückt werden, damit dieses dann verriegelt. Die seitlichen Dachholme lassen sich jetzt herausnehmen und in eine eigens dafür vorgesehene Halterung in der Heckklappe verstauen. Das Stoffverdeck stammt vom Verdeckspezialisten Webasto und überzeugt mit einer hochwertigen Verarbeitung und Imprägnierung. Ab dem Modelljahr 2001 (1st Generation) bekam das Cabrio in den Modellvarianten pulse und passion einen mit hellem Stoff verkleideten Dachhimmel. Das smart cabrio mit CDI (Diesel) Motor ist das weltweit einzige 3-Liter-Cabrio in Serienproduktion.
crossblade (Juni 2002)
Der smart crossblade ist ein in Kleinserie umgebautes smart fortwo cabrio & pure ohne Dach und Frontscheibe. Anstatt herkömmlicher Türen befinden sich nur schmale Sicherheitsbügel an den Seiten. Der smart crossblade ist ein extrem auf Schönwetterfahrten ausgelegtes Spaßauto. Der crossblade ist seit Juni 2002 erhältlich, die Anzahl ist auf 2000 Stück limitiert. Das Fahrzeug ist Wetterfest und kann, falls gewünscht, sogar durch eine übliche Waschanlage gefahren werden, da sich mehrere Wasserabläufe im Fahrzeug befinden.
Der smart crossblade mit der Seriennummer „0001“ wurde von Robbie Williams auf seiner 2002-er Tournee vorgeführt und anschließend bei Ebay versteigert. Hier wurden 2002 51.049,99 € erzielt, die zugunsten der Robbie-Williams-Stiftung „Give It Sum“ gingen.
roadster / roadster-coupé (April 2003)
Der smart roadster ist ein flacher zweisitziger Roadster. Er verfügt wahlweise über ein Hardtop oder ein Stoffdach. Das Hardtop besteht aus 2 Hälften und kann im Kofferaum des Wagen verstaut werden. Das Softtop stellt eine Besonderheit in diesem Marktsegment dar, kann es doch während der Fahrt geöffnet werden.
Das Coupe mit dem Namen smart roadster-coupé hat bis zum Überrollbügel (der sogenannten Tridion) die gleiche Form. Dahinter befindet sich jedoch eine Glaskuppel (aus dem Kunststoff Makrolon gefertigt) mit zusätzlichem Stauraum. Das Kofferraumvolumen steigt bei dieser Variante von 86 auf 190 Liter. Die Markteinführung des smart roadsters und smart roadster-coupés in Deutschland fand am 11. April 2003 statt.
Der smart roadster und das smart roadster-coupé sind 3,42 m lang, 1,65 m breit und 1,19 m hoch. Motorisiert ist der smart roadster mit einem Dreizylinder-Turbomotor mit Ladeluftkühler mit einem Hubraum von 698 cm³ und Leistungen von 45 kW oder 60 kW. Das smart roadster-coupé wurde nur mit dem 60 kW Motor ausgeliefert. Der Motor ist hinter den Sitzen eingebaut. Unter der vorderen Haube haben beide Versionen einen zweiten Kofferraum mit 59 Litern Volumen. Serienmäßig haben beide Modelle ESP, ABS, Airbags und ein sequentielles automatisiertes 6-Gang-Schaltgetriebe. Der Antriebsstrang entspricht dabei im wesentlichen dem des city-coupés fortwo von smart.
Für das innovative Produktkonzept wurde am Produktionsstandort Hambach (F) in einen neues, modernes Produktionskonzept investiert. Im Januar 2003 ging die „smartmall“ in Betrieb. Hier wird erstmalig in der Automobilgeschichte unter einem gemeinsamen Dach mit mehreren Zulieferfirmen, welche einen Wertschöpfungsanteil von mehr als 40 Prozent beitragen, produziert. Das Besondere ist, dass sowohl der OEM wie auch die Zulieferer gemeinsam am Erfolg verzielt sind.
Die Produktion des smart roadster wurde nach einer vorausgegangenen Entscheidung des DaimlerChrysler Vorstand im Frühjahr 2005 zum Herbst 2005 eingestellt. In Hambach (Lothringen) lief das letzte von 43 000 gebauten Fahrzeugen am 03. November 2005 vom Band.
Brabus roadster / roadster-coupé
Als Topversion gibt es den smart roadster BRABUS und das smart roadster-coupé BRABUS. Die Leistung des Motors wurde auf 74 kW durch BRABUS getunt. Die beiden Versionen sind unter anderem zusätzlich mit 17-Zoll BRABUS-Alufelgen, Sportauspuff, Seitenschwellern, Frontspoiler, Aluminium-Applikationen und Voll-Lederausstattung (Sitze+Armaturen+Türverkleidungen) ausgestattet.
forfour (Mai 2004)
Seit April 2004 gibt es von smart mit dem forfour das erste Automobil mit vier Sitzen. Er ist ein Gemeinschaftsprodukt mit Mitsubishi und teilt sich mit dem neuen Mitsubishi Colt etwa 40 Prozent der Teile. Er wird mit diesem bei NedCar in Born (Niederlande) gebaut.
Der forfour ist 3,75 Meter lang und hat einen Kofferraum mit einem Volumen von etwa 270 Litern. Durch Umklappen der Vordersitzlehnen entsteht zusammen mit den Rücksitzen eine beinahe ebene Ladefläche. Die Rücksitzbank kann um 150 mm verschoben werden. Die Lehnen sind 60:40 geteilt und können getrennt in der Neigung verstellt werden.
Die Benzinmotoren für beide Fahrzeuge stammen aus Kölleda in Thüringen. Es gibt zum Verkaufsbeginn einen Motor mit 70 kW, 1,3 Litern Hubraum und vier Zylindern und einen Motor mit 80 kW, 1,5 Litern Hubraum und vier Zylindern. Ab Juni kommt ein drei Zylinder Motor mit 55 kW dazu. Ab August gibt es noch zwei Dieselmotoren mit jeweils 1,5 Litern Hubraum und 50 bzw. 70 kW. Den forfour gibt es wahlweise mit 5-Gang-Handschaltgetriebe oder mit sequentiellem automatisiertem 6-Gang-Schaltgetriebe. Mit dem Modelljahr 2005 wurde die Motorenpalette nach unten um einen Motor mit 1,0 Litern Hubraum und 47 kW, sowie nach oben mit dem Top-Modell BRABUS mit 1,5 Litern Hubraum und 130 kW ergänzt.
2004 rechnete smart mit 50.000 in Deutschland verkauften forfour. Dieses Ziel wurde mit 48.800 Einheiten knapp verfehlt. Ab 2005 sollen es 80.000 Fahrzeuge dieses Typs pro Jahr sein. Da im 1. Quartal 2005 jedoch nur 14.500 Einheiten verkauft wurden, gilt dieses Ziel mittlerweile als kaum mehr erreichbar.
formore (keine Markteinführung)
Das nächste Fahrzeugmodell von smart sollte ein Geländewagen mit dem Namen formore werden. Es war geplant, ihn ab 2006 in Brasilien zu fertigen. Die Marke smart wollte damit verstärkt auf den US-amerikanischen Markt drängen.
Die Entwicklung des Fahrzeugmodells ist gestoppt worden und das Fahrzeug wird nicht produziert werden.