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St. Johannes Nepomuk (Bayerisch Eisenstein)
Die katholische Pfarrkirche St. Johannes Nepomuk ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Bayerisch Eisenstein, einer Gemeinde im Landkreis Regen (Bayern).
Geschichte und Architektur
Vorgängerkirchen
Ein Herrenhaus mit Schlosskapelle wurde nach 1771 am Bayerisch Häusl vom Hofmarksherrn Franz Ignaz von Hafenbrädl gebaut. Von dieser Kapelle ist noch die gemauerte Apsis erhalten. Allerdings fand das hauptsächliche kirchliche Leben auch weiterhin in Böhmisch Eisenstein statt. Die Kapelle wurde erweitert, aber schon bald wieder zu klein. Von 1842 bis 1844 wurde am Bayerisch Häusl eine neue Kirche gebaut, die zum Ende des 19. Jahrhunderts wegen der zunehmenden Besiedelung des Ortes zu klein wurde und auch ungünstig gelegen war.[1]
Heutige Kirche
Es dauerte einige Zeit, bis sich die Gemeinde auf einen geeigneten Bauplatz einigen konnte. Um die Finanzierung zu sichern wurden eine Kirchenlotterie und eine Landeskollekte veranstaltet, das Projekt wurde vom Haus Hohenzollern, das seit 1872 Besitzer der Hofmark war, unterstützt.[2]
Das Gebäude wurde von 1908 bis 1909 im Stil des Neubarock errichtet. Baumeister war der Architekt H. Schurr aus München. Die Kirche ist dem Patrozinium des Hl. Johannes Nepomuk unterstellt und wurde am 19. Oktober 1919 vom Bischof von Regensburg geweiht.[3] An der Nordwand ist die Inschrift Gedächtnis-Kirche für weiland Seine Königliche Hoheit den allerdurchlauchtigsten Fürsten Leopold von Hohenzollern, den größten Wohltäter der Armen. Der Bau ist 43 Meter lang, 19,5 Meter breit und 23 Meter hoch, Der Turm ist 45 Meter hoch und wurde im Winter 1908 fertiggestellt.[4]
Farbfenster
Das Farbfenster mit der Darstellung des Johannes Nepomuk, wie er nach einem Sturz in die Moldau zum Himmel empor schwebt, wurde 1961 nach einem Entwurf des Architekten Rothemund aus Zwiesel von E. Schwankl aus Eisenstein gemalt. Das Fenster wurde von Thekla Putz gestiftet. Auf der gegenüberliegenden Seite ist ein Fenster mit der Darstellung der Schmerzensmutter zu sehen. Es wurde 1926 in der Werkstatt Zeitler in München angefertigt. Das Fenster wurde zum Gedenken an den bei einem Autounfall getöteten Robert Segl aus Straubing gestiftet.[5]
Ausstattung
- Der Hochaltar ist eine Arbeit von Bruno Diamant aus München, er wird im oberen Bereich von den Figuren der Heiligen Wilhelm und Leopold flankiert. Die beiden Figuren im unteren Bereich stellen den Bischof Augustinus und den Papst Gregor den Großen dar. Beide Figuren wurden um 1750 im Stil des Rokoko gefertigt, der Künstler ist nicht bekannt.[6]
- Der linke Seitenaltar diente früher als Hauptaltar der Expositurkirche. Die einfache Barockarbeit entstand um 1680.
- Die Marienfigur auf dem linken Seitenaltar wurde von einem unbekannten Meister aus Böhmen angefertigt. Sie wurde von Therese Puchinger gestiftet.
- Die Kreuzigungsgruppe am linken Seitenaltar wurde um 1911 von dem Bildhauer Grau aus Regensburg geschaffen.
- Die Kanzel und der Altar im rechten Querschiff sind ebenfalls Arbeiten von Bruno Diamant.
- Das Altarblatt über dem Hochaltar wurde 1968 angebracht. Es wurde 1690 von Johann Rotter gemalt und zeigt die vierzehn Nothelfer. Den neuen Ornamentrahmen schnitzte 1968 Jakob Helmer aus Regensburg. Das Bild hing ursprünglich in der ehemaligen Expositurkirche.
- An den Wänden hängt ein Kreuzweg, der Künstler ist nicht bekannt.
- An den Säulen und Wänden hängen geschnitzte Figuren von verschiedenen Künstlern:[7]
Bezeichnung | Erschaffungszeit | Name des Künstlers |
---|---|---|
Hl. Margareta | um 1750 | nicht bekannt |
Hl. Johannes Nepomuk | um 1800 | nicht bekannt |
Hl. Florian | um 1800 | nicht bekannt |
Hl. Barbara | um 1750 | nicht bekannt |
Hl. Notburga | nicht bekannt | nicht bekannt |
Hl. Alois | um 1800 | nicht bekannt |
Hl. Antonius von Padua | 1962 | Franz Heuschneider aus Aidenbach |
- Das Taufbecken ist mit einer Darstellung der Taufe Jesu geschmückt, die Arbeit entstand um 1750.
- In der Mitte der Kirche hängt ein aufwendiger Kristallleuchter, er wurde 1972 von der Firma Rimpler aus Zwiesel geliefert und von den Geschwistern Scheidl gestiftet.
- Der Voraltar und der Ambo wurden 1996 von den Steinbildhauern Herbert und Otto Preuß angefertigt
Sonstiges
- Die große Glocke wurde 1917 für Kriegszwecke eingezogen. Sie wurde 1947 auf dem Hamburger Glockenfriedhof wiedergefunden und zurück gebracht.
- Am 3. Februar 1990 bildete sich eine Menschenkette von hier bis zur Kirche in Železná Ruda, mit etwa 50.000 Teilnehmern. Es wurde dem Fall des Eisernen Vorhanges gedacht.[8]
Ansichten
-
Kreuzwegstation
-
Blick auf die Orgelempore
-
Turmansicht
Literatur
- Kirchen Klöster Pilgerwege in Deutschland, sakrales Kulturgut in Niederbayern und Oberpfalz, Vereinigte Kirchen- Kulturbuchverlage AG Haßloch, 1998, ISBN: 3-901819-07-X
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ [ http://www.bayerischer-wald.de/Media/Attraktionen/Pfarrkirche-in-Bayerisch-Eisenstein Vorgängergebäude]
- ↑ Planung und Finanzierung
- ↑ Kirchen Klöster Pilgerwege in Deutschland, sakrales Kulturgut in Niederbayern und Oberpfalz, Vereinigte Kirchen- Kulturbuchverlage AG Haßloch, 1998, ISBN: 3-901819-07-X Seite 28
- ↑ [ http://regiowiki.pnp.de/index.php/Datei:Pnp-21-01-2009.johannes_nepomuk.jpg Turmbau]
- ↑ Kirchen Klöster Pilgerwege in Deutschland, sakrales Kulturgut in Niederbayern und Oberpfalz, Vereinigte Kirchen- Kulturbuchverlage AG Haßloch, 1998, ISBN: 3-901819-07-X Seite 28
- ↑ Kirchen Klöster Pilgerwege in Deutschland, sakrales Kulturgut in Niederbayern und Oberpfalz, Vereinigte Kirchen- Kulturbuchverlage AG Haßloch, 1998, ISBN: 3-901819-07-X Seite 27
- ↑ Kirchen Klöster Pilgerwege in Deutschland, sakrales Kulturgut in Niederbayern und Oberpfalz, Vereinigte Kirchen- Kulturbuchverlage AG Haßloch, 1998, ISBN: 3-901819-07-X Seite 27
- ↑ Menschenkette
KuLaReg
Dehio Westfalen
Dehio, Georg, Unter Wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2
Dehio Nordrhein-Westfalen II Westfalen
Dehio, Georg, Unter Wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2
Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen I Rheinland
Literatur
- Dehio, Georg, Bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I Rheinland. Deutscher Kunstverlag, 2005 ISBN 3-422-03093-x
- Gerd Baier, Horst Ende, Brigitte Oltmans, Gesamtredaktion Heinrich Trost: Die Bau- und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Küstenregion mit den Städten Rostock und Wismar. Henschel Verlag GmbH, Berlin 1990, ISBN 3-362-00523-3
Dehio Mecklenburg-Vorpommern
Literatur
- Georg Dehio, bearbeitet von Hans-Christian Feldmann, Gerd Baier, Dietlinde Brugmann, Antje Heling, Barbara Rimpel: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg Vorpommern. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2000, ISBN 3-422-03081-6
Einzelnachweise
Literatur
- Dehio, Georg, bearbeitet von Folkhard Cremer, Tobias Michael Wolf und anderen Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Hessen 1, Regierungsbezirke Gießen und Kassel. Deutscher Kunstverlag, 2008 ISBN 978-3-422-03092-3
Dehio Thüringen
- Dehio, Georg, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003 ISBN 3-422-03095-6
Werl Band 2
Literatur
Amalie Rohrer/Hans Jürgen Zacher (Hg.) Werl Geschichte eine westfälischen Stadt Band 1 Bonifatius Druck Buch Verlag 1994 ISBN 3-87088-844-X, Seiten 471-473
Barock im Erzbistum Paderborn
- Theodor Arens, Stanislaus Kandula, Roman Mensing: Barock im Erzbistum Paderborn, Bonifatius Verlag Paderborn 2001, ISBN 978-3-89710-495-2
Kirchenbau im Erzbistum Paderborn
- Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7
Bau- und Kunstdenkmale in der Mecklenburgischen Küstenregion
- Gerd Baier, Horst Ende, Brigitte Oltmans, Gesamtredaktion Heinrich Trost: Die Bau- und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Küstenregion mit den Städten Rostock und Wismar. Henschel Verlag GmbH, Berlin 1990, ISBN 3-362-00523-3
Handbuch der historischen Stätten Deutschlands Mecklenburg/Pommern
Ernst Bahr, Bernhart Jähning, Klaus Conrad, Antjekathrin Großmann, Ralf Köhler, Sabine Kühne-Kaiser, Roderich Schmidt und Andere Handbuch der historischen Stätten Deutschlands Band 12 Mecklenburg/Pommern Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-3150-7
Ludorf Kreis Soest
- Albert Ludorff Bau und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kreis Lippstadt, herausgegeben vom Rovinzial Verbande der Provinz Westfalen, Hermann Hermes Verlag GmbH, 1912
Reclams Kunstführer Deutschland V
- H. R. Rosemann Hrsg. Reclams Kunstführer Deutschland Band V Philipp Reclam jun. Stuttgart, vierte Auflage, 1971 ISBN 3-15-008473-3