Südafrika

Staat im Süden Afrikas
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Republic of South Africa (engl.)
Republiek van Suid-Afrika (Afrikaans)
Republik Südafrika
Flagge Südafrikas Wappen Südafrikas
(Details) (Details)

Wahlspruch: !KE E: /XARRA //KE
(/Xam: Verschiedene Völker vereint)

Amtssprachen Afrikaans, Englisch, isiNdebele, isiXhosa, isiZulu, Nördliches Sotho, Sesotho, Setswana, Siswati, Tshivenda, Xitsonga
Hauptstadt und Regierungssitz Tshwane/Pretoria
Parlamentssitz Kapstadt
Sitz des obersten Gerichtshofs Bloemfontein
Staatsform Präsidialrepublik mit föderalen Elementen
Präsident Thabo Mbeki
Fläche 1.219.912 km²
Einwohnerzahl 46.880.220 (Stand Mai 2005)
Bevölkerungsdichte 38 Einwohner pro km²
BIP/Einwohner $4.698 (67.) Stand: Mai 2005
Unabhängigkeit 31. Mai 1910
Währung Rand
Zeitzone UTC +2
Nationalhymne Nkosi sikele li'Africa/ Die Stem van Suid-Afrika
Kfz-Kennzeichen ZA
Internet-TLD .za
Vorwahl +27
Karte Afrikas, Südafrika hervorgehoben
Karte Südafrikas

Die Republik Südafrika ist ein Staat an der Südspitze Afrikas. Sie liegt zwischen 22 und 35 Grad südlicher Breite sowie zwischen 17 und 33 Grad östlicher Länge. Im Süden und Südosten grenzt das Land an den Indischen Ozean und im Westen an den Atlantischen Ozean. Im Norden liegen die Nachbarländer Namibia, Botswana und Simbabwe, östlich davon Mosambik und Swasiland. Das Königreich Lesotho ist eine Enklave, wird also vollständig von Südafrika umschlossen.

Südafrika ist ein ethnisch sehr gemischtes Land, in dem Menschen aller Hautfarben leben und das aufgrund dieser Vielfalt oft als Regenbogennation bezeichnet wird. Da die verschiedenen Volksgruppen aber nicht immer konfliktfrei nebeneinander lebten, beherrschten ethnische Probleme und Rassenunruhen zwischen der weißen Bevölkerungsminderheit und der schwarzen Mehrheit die Geschichte und Politik des Landes. Die National Party, Partei der niederländisch-stämmigen Buren, installierte nach ihrem Wahlsieg im Jahr 1948 das weltweit geächtete System der Apartheid, das bis kurz nach der Wahl des gemäßigten Präsidenten Frederick Willem de Klerk Bestand hatte. Die Wende in der Politik im Jahr 1990 wurde durch den jahrelangen Kampf der schwarzen Bevöklerungsmehrheit unter ihrem politischen Führer Nelson Mandela, der auch 1994 zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt wurde, erreicht.

Südafrika ist außerdem eines der wenigen Länder in Afrika, in dem noch nie ein Staatsstreich stattgefunden hat. Freie und geheime Wahlen werden seit dem Ende des 19. Jahrhunderts abgehalten, zu gleichen Wahlen wurden sie allerdings erst 1994, als es auch der nicht-weißen Bevölkerung erlaubt wurde zu wählen. Die Wirtschaft des Landes ist die bedeutendste und meistentwickelte auf dem gesamten afrikanischen Koninent, mit gleichmäßig guter und moderner Infrastruktur über das ganze Land.

Geographie

Das Land liegt am südlichsten Rand des afrikanischen Kontinents und hat eine Küstenlinie, die sich über mehr als 2.500 km ausdehnt und an zwei Ozeanen liegt (der Atlantische und der Indische). Südafrika hat eine Fläche von 1.219.912 km², ungefähr dem 3,4-fachen der Fläche Deutschlands. Das Zentralplateau, auch Highveld genannt, liegt in einer Höhe zwischen 900 und 2.000 Metern. Der zur Küste abfallende Landgürtel mit einer Breite von 20 bis 250 km wird Groot Randkant (Große Randstufe) genannt.

Die Drakensberge durchziehen das Land vom Nordosten bis in die Enklave Lesotho im Südosten, wo sie mit dem Thabana Ntlenyana ihren höchsten Punkt (3.482 m über NN) erreichen. Höchster Berg Südafrikas ist der Njesuthi mit 3.446 m. Nordwestlich von Bloemfontein erstreckt sich die Kalahari-Wüste durch Botswana bis nach Namibia hinein. Am Kap Agulhas (port.: agulhas = Nadeln), der äußersten Südspitze des Kontinents, treffen sich Atlantik und Indischer Ozean, westlich davon ist das Kap der Guten Hoffnung (Cape of Good Hope oder Kaap van die goeie Hoop).

Die meisten Flüsse Südafrikas entspringen in den Drakensbergen und fließen nach Osten in Richtung Indischer Ozean. Der längste Fluss, der Oranje, mit einer Länge von 1.860 km entspringt auch in den Drakensbergen, fließt aber nach Westen und mündet in den Atlantischen Ozean. Die Augrabiesfälle (Aukoerebis, "Ort des Großen Lärms") des Oranje im Nordwesten des Gordoniadistriktes wurden 1778 von Hendrik Wikar entdeckt, haben eine Breite von ca. 3 km und sind 190 m hoch, davon 146 m im freien Fall. Der Hauptwasserfall ist ca. 150 m breit. Weitere wichtige Flüsse sind der Limpopo, der als Grenzfluss in Nordostrichtung nach ca. 1.600 km in den Indischen Ozean mündet, und der Vaal (1.251 km), ein Nebenfluss des Oranje. Die Wasserstände dieser Flüsse schwanken sehr stark.

Zu Südafrika gehören weiterhin die Prince-Edward-Inseln im südlichen Indischen Ozean. Seine territorialen Ansprüche in der Antarktis und auf die Walfischbucht in Namibia gab Südafrika 1994 auf.

Klima und Vegetation

Südafrika hat eine große Anzahl von Klimazonen. Von extremer Wüste in der Kalahari an der Grenze zu Namibia bis zu subtropischem Klima im Südosten und an der Grenze zu Mosambik. Das allgemeine Klima ist durch die Lage am südlichen Wendekreis überwiegend sonnig und trocken. Schnee gibt es im Winter meist nur in den Gebirgen. Die über das Jahr verteilten Niederschläge nehmen von Südosten nach Nordwesten ab, gleichzeitig nehmen die Temperaturen zu.

Durch seine Größe und mehrere Faktoren (Meeresströme, Höhenlage) bedingt, variiert das Klima zwischen den verschiedenen Teilen des Landes: das Klima der Westküste ist durch den Benguelastrom aus der Antarktis kühler und trockener. An der Ostküste sorgt der Agulhasstrom aus dem Indischen Ozean für ein eher feuchtes und warmes Klima.

Die Lage auf der Südhalbkugel führt dazu, dass die Jahreszeiten den europäischen entgegengesetzt sind. Im Winter, zwischen Juni und August, kann in den Drakensbergen, auf dem Highveld und in Johannesburg (1753 m über NN) und Umgebung Schnee liegen, abends und nachts ist es dann sehr kalt. Tagsüber steigen die Temperaturen auf etwa 23° C, im Sommer auf 30° C. Im Boland, der Region um Kapstadt (15 m über NN), herrscht im Winter kühles Klima mit Nieselregen. Von November bis März ist es dort warm bis heiß und trocken. In den Küstengebieten KwaZulu-Natals, u.a. in Durban (5 m über NN) und entlang der Ostküste ist die Luftfeuchtigkeit hoch, es weht jedoch meist ein kühlender Wind vom Meer. Die Temperaturen liegen hier ganzjährig etwa zwischen 25° und 35° C.

Das Plateau im Osten des Landes ist durch warme, aber selten unangenehm heiße Temperaturen gekennzeichnet. In der Karoo-Halbwüste und der Kalahariwüste kommt es dagegen zu extrem hohen Temperaturen.

Am Westkap weht eine ständige, frische Brise, die Sommer sind warm und selbst die Winter milde. Die Südküste ist durch ein gemäßigtes Klima charakterisiert. Es überwiegt eine Trockenvegetation mit ausgedehnten Savannengebieten, die im Westen in die Kalahariwüste und im Südwesten in die Karoo übergehen. Geschlossene Waldbestände finden sich nur im regenstarken Osten und Südosten.

Flora und Fauna

 
Satellitenbild des Kaps der Guten Hoffnung, künstliche Perspektive

Südafrika beheimatet mehr als 20.000 verschiendene Pflanzen, etwa 10 Prozent aller bekannten Pflanzenarten der Welt. In der Fynbos-Region, einem Landstrich in der Provinz Westkap, findet man mehr als 9.000 dieser Arten, die das Gebiet zu einen der ökologisch vielfältigsten Flecken der Erde machen. Die Mehrzahl der Pflanzen in Südafrika sind immergrüne Hartlaubgewächse mit feinen, nadelförmigen Blättern. Eine weitere typische Pflanze, die man hier finden kann, ist die Protea, die zu den Blütenpflanzen gehört und von denen es etwa 130 verschiedene Arten im Land gibt.

Während es in Südafrika eine große Vielzahl an Blütenpflanzen gibt, sind Wälder sehr selten zu finden. Nur etwa ein Prozent der Gesamtfläche ist Waldgebiet, welches sich fast ausschließlich in der humiden Küstenebene entlang der Indischen Ozeans in KwaZulu-Natal befindet. Heute bestehen die Wälder aus überwiegend importierten Bauarten, wie zum Beispiel Eukalyptus und Fichte. Der urspünglich vorhandene Wald, der von den europäischen Siedlern bei ihrer Ankunft vorgefunden wurde, wurde weitgehend abgeholzt und nur noch wenige Flecken davon sind heute übrig. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wurden südafrikanische Hartholzbäume wie der Real Yellowwood (Podocarpus latifolius), der Stinkwood (Ocotea bullata) oder der Black Ironwood (Olea laurifolia) von der Regierung unter Naturschutz gestellt.

Im sehr heißen und trockenen Namaqualand nahe der Westküste gibt es verschiedene Arten von wasserspeichernden Sukkulenten wie Aloe und Euphorbia. Die vorherrschende Vegetation im Landesinneren ist das Grasland, welches besonders auf dem Highveld zu finden ist. Hier dominieren verschiedene Gräser, niedrige Sträucher und Akazien. Die Vegetation wird in Richtung Nordwesten spärlicher, was an der geringen Menge Niederschläge liegt. Die Gras- und Dornensavanne östlich der Kalahari-Wüste wandelt sich im Verlauf nach Nordosten hin zu einer Feuchtsavanne mit dichterem Bewuchs. In der Gegend nahe des nördlichen Endes des Krüger-Nationalparks gibt besonders viele Affenbrotbäume.

Die artenreiche Tierwelt kann in Hunderten kleiner Wildschutzgebieten und den großen Nationalparks (z.B. dem Krüger-Nationalpark) beobachtet werden. In vielen dieser Parks leben die afrikanischen "Big Five", die fünf großen Säugetierarten: Löwe, Leopard, Büffel, Elefant und Nashorn.

Siehe auch: Liste der Nationalparks in Südafrika

Bevölkerung

Hauptartikel: Bevölkerung Südafrikas

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Bevölkerungsentwicklung in Südafrika

Südafrika hat die größte europäisch-stämmige Bevölkerung und die größte Einwohnerzahl indischer Herkunft in Afrika, was das Land zu einem der ethnisch vielfältigsten Ländern des afrikanischen Kontinents macht. Es ist die Heimat verschiedener afrikanischer Völker, von niederländischen, deutschen, französischen, asiatischen und englischen Einwanderern und den sogenannten Coloureds (Farbige), wie die Menschen genannt wurden, die Nachfahren der Khoisan oder Sklaven aus dem damals niederländischen Ostindien waren sowie gemischt schwarze und weiße Vorfahren haben. Der soziale Aufbau ist ebenfalls sehr vielschichtig. Es ist ein multikulturelles Land, obwohl immer noch die Spuren der Apartheid zu finden sind und die Bevölkerungsgruppen häufig getrennt leben.

Bis zum Jahr 1991 teilte das südafrikanische Verfassung die Bevölkerung in vier großen Klassen: Schwarze (Afrikaner), Weiße, Farbige und Asiaten. Obwohl es diese Einteilung heute nicht mehr gibt, sehen sich viele Südafrikaner immer noch als Zugehörige einer dieser Klassen. Die schwarzen Afrikaner stellen etwa 79% der gesamten Bevölkerung und sind wiederum in unterschiedliche ethnische Gruppen unterteilt. Die größten dieser Gruppen sind die Zulu, Xhosa, Basotho, Venda, Tswana, Tsonga, Swazi und Ndebele. Die weißen Südafrikaner stellen etwa 10 % der Bevölkerung, die hauptsächlich Nachfahren niederländischer, deutscher, französischer und englischer Einwanderer sind und die ab dem Ende des 17. Jahrhunderts in Land imigrierten. Die sogenannten Farbigen sind Einwohner unterschiedlicher ethnischer Herkunft, meist Nachkommen der ersten europäischen Siedler, deren Sklaven und der unsprünglich in Südafrika lebenden Völker. Etwa 9% der Bevölkerung kann ist zu den Farbigen zu zählen. Die meisten Asiaten sind indischer Herkunft, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts ins Land geholt wurden, um auf den Zuckerrohrfeldern Natals zu arbeiten oder als Händler in den Städten lebten. Heute stellen die Inder etwa 3% der Gesamtbevölkerung und leben hauptsächlich in der Provinz KwaZulu-Natal. Es gibt außerdem eine kleine chinesische Gruppe mit etwa 100.000 Einwohnern.

Im Jahr 2005 lebten etwa 58% der Südafrikaner in den Städten. Etwa 30,3% der Einwohner sind zwischen 0 und 15 Jahre alt, 64,5% zwischen 15 und 64 und 5,2% sind älter als 65 Jahre. Das Bevölkerungswachstum beträgt 2005 ungefähr -0,3%, die Geburtenrate liegt bei 18 Geburten pro 1000 Einwohner, die Kindersterblichkeit bei 6,1%. Die momentane Lebenserwartung liegt bei Frauen und Männer etwa gleich bei 43 Jahren. Die südafrikanische Frau hat im Schnitt 2,2 Kinder. Etwa 87% der über 15jährigen Südafrikaner können lesen und schreiben.

Nahezu 80% der Bevölkerung bekennen sich zu christlichen Glaubensgemeinschaften. Neben den großen christlichen Kirchen, wie der katholischen Kirche, den Protestanten oder der Anglikanischen Kirche, sind auch andere christliche Gemeinschaften wie die Zion Christian Church oder die Methodisten zu finden. Etwa 2% sind Anhänger von Stammesreligionen (mehrheitlich Animismus), 2% Muslime und 1,5% Hindus. Ungefähr 15% der Bevölkerung gehört keiner Religion an.

Sprachen

Südafrika hat seit dem Ende der Apartheid elf offizielle Landessprachen: Englisch, Afrikaans, isiZulu, Siswati, isiNdebele, Sesotho, Nördliches Sotho, Xitsonga, Setswana, Tshivenda und isiXhosa. Das Land hat damit die zweitmeisten offiziellen Sprachen der Welt nach Indien. Daraus resultierend gibt es auch viele unterschiedliche offizielle Landesnamen:

Neben diesen Sprachen gibt es in Südafrika weitere nicht-offizielle Sprachen wie beispielsweise Fanagalo, Lobedu, Nördliches Ndebele, Phuthi, Khoe, Nama und San. Diese Sprachen werden im offiziellen Amtsgebrauch nur in den Gebieten, in denen sie verbreitet sind, verwendet.

Viele dieser nicht-offiziellen Landessprachen der San und Khoikhoi werden auch in den benachbarten nördlichen Ländern Namibia und Botwana gesprochen. Diese Völker, die sich deutlich von anderen Afrikanern unterscheiden, haben ihre eigene kulturelle Identität, da sie traditionelles Jäger- und Sammlervölker sind. Ihre Zahl hat in den letzten Jahrhunderten rapide abgenommen und die Sprachen sind heutzutage vom Aussterben bedroht.

Viele weiße Südafrikaner sprechen außerdem andere europäische Sprachen, wie Portugiesisch, Deutsch und Griechisch. Weiterhin werden Sprachen wie Gujarati oder Tamil von Einwohnern indischer oder asiatischer Herkunft gesprochen.

Obwohl jede Sprache der elf Sprachen eine offizielle Sprache ist und laut Gesetz alle Sprache als gleich anzuerkennen sind, bildet sich die englische Sprache als Führende heraus, da sie im Land über die unterschiedlichen Volksgruppen hinaus von den meisten Menschen verstanden wird. Der Einfluss des Afrikaans, erste Sprache im Land während der Apartheid, sank gegen Ende des 20. Jahrhunderts, als die Sprachen der schwarzen Bevölkerungsmehrheit offiziell anerkannt wurden.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Südafrikas

Vor der Ankunft europäischer Siedler

In Südafrika wurden einigen der ältesten archäologischen Fossile der Welt ausgegraben. Überreste des Australopithecus africanus wurden in den Höhlen von Sterkfontein, Kromdraai und Makapansgat gefunden, von denen die Ältesten auf etwa 3,3 Millionen Jahre datiert werden. Nach diesen Vormenschen lebten hier verschiedene Arten des Homo, wie der Homo habilis, Homo erectus und schließlich der moderne Mensch, der Homo sapiens. Während der Wanderung der Bantu-Stämme, die etwa im 4. bis 5. Jahrhundert begann, überquerten die Bantu der Limpopo und ließen sich im heutigen Südafrika als Bauern und Hirten nieder. Sie gelangen im Verlauf ihrer Wanderung bis zum Fish River, der heute in der Provinz Ostkap liegt. Die seit etwa 20.000 Jahren in den Gebieten des heutigen Südafrikas lebenden Jäger-und-Sammler-Völker der San und Khoikhoi wurden von den Bantu immer weiter vertrieben.

Niederländische Kolonialzeit

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Ankunft von Jan van Riebeck in Kapstadt

Der Beginn der modernen Geschichtsschreibung in Südafrika war der 6. April 1652, als der Niederländer Jan van Riebeeck im Auftrag der Niederländischen Ostindien-Kompanie (niederl: Vereenigde Oostindische Compagnie, VOC) am Kap der Guten Hoffnung eine Versorgungsstation errichtete. Diese sollte aufgrund ihrer strategisch günstigen Lage Raststation für Handelsschiffe sein, die zwischen Europa und Südostasien unterwegs waren. Während des 17. und 18. Jahrhunderts war die Siedlung, die sich langsam aber stetig vergrößerte, in holländischem Besitz. Die Siedler führten eine Reihe von Kriegen mit dem Volk der Xhosa an der östlichen Grenze des Siedlungsgebiets und holten sich zahlreiche Sklaven aus Indonesien, Madagaskar und Indien ins Land. Anfang des Jahres 1743 war die Zahl der Sklaven in der Provinz deutlich höher als die der weißen Siedler. Die Nachfahren dieser Sklaven, die oftmals weiße Siedler heirateten, wurden später zusammen mit den Buschmännern in die Bevölkerungsklasse der Farbigen oder auch Kap-Malaien eingestuft und stellen heute mit etwa 50% die Mehrheit der Bevölkerung in der Provinz Westkap.

19. Jahrhundert

 
Langlaagte, eine Farm nahe Johannesburg, auf der das erste Gold am Witwatersrand gefunden wurde.

Als die VOC schließlich dem Bankrott nahe war und der Einfluss der niederländischen Händler schwand, besetzten Truppen des Vereinigten Königreichs die Region um das Kap der Guten Hoffnung im Jahr 1797. Die Niederlande wurden im Verlauf der Revolutionskriege von Napoléon Bonapartes Truppen besetzt und die neu gegründete Batavische Republik war nicht mehr mit den Briten verbündet. Die Besetzung erfolgte also vor dem Hintergrund, dass dieser für den Handel strategisch wichtige Standort nicht den Franzosen in die Hände fallen sollte. Die Briten mussten das Land nach dem Friede von Amiens 1802 an die Niederlande zurückgeben, eroberten es im Jahr 1806 erneut und errichteten hier nun dauerhaft eine britische Kronkolonie. Die Grenzkrieg mit den Xhosa dauerten an und vergrößeten das Land immer weiter bis zum Ostufer des Fish River. Die Grenze wurde von den Briten stark befestigt und das dahinterliegende Land rasch von Weißen besiedelt. Als im Jahr 1833 das Britische Parlament die Abschaffung der Sklaverei in ihrem weltweiten Einflussgebiet verfügte, entzog dies vielen Buren die Existenzgrundlage. Um sich dem Einflussbereich des britischen Rechts zu entziehen und die Ausbeutung der Nicht-Weißen fortführen zu können, wichen sie als so genannte Voortrekker ins Hinterland aus. Im Großen Treck von 1835-1841 wanderten rund 14.000 Buren in die Gebiete nördlich des Oranje-Flusses aus. Die Entdeckung von Diamanten im Jahr 1867 und Gold im Jahr 1886 führte zu starkem wirtschaflichem Wachstum und Einwanderung vieler Europäer, was die Benachteiligung und Ausbeutung der ursprünglichen Bevölkerung weiter vorantrieb. Die Buren, mittlerweile unabhängig in ihren Mitte des 18. Jahrhunderts gegründeten Buren-Republiken, der Südafrikanischen Republik und dem Oranje Freistaat wehrten sich während des sogenannten ersten Burenkriegs (1880–1881) gegen die britischen Expansionsbestrebungen, die unter anderem auf die reichen Goldvorkommen am Witwatersrand abzielten. Obwohl die Buren zahlenmäßig weit unterlegen waren, leisteten sie erfolgreich Widerstand, da sich strategisch besser an die örtlichen Gegebenheiten anpassten. So trugen beispielsweise die burischen Soldaten khakifarbene Uniformen, die sie besser tarnten, während die Briten ihre traditionellen Rotröcke trugen, die sie zu einem leichten Ziel für burischen Scharfschützen werden ließen.

20. Jahrhundert

In den Jahren 1899-1902 kehrten die Briten noch zahlreicher, jedoch diesmal ohne rote Uniformen zurück und besiegten die Buren im zweiten Burenkrieg. Der burische Versuch, sich mit dem Deutschen Reich und der Kolonie Deutsch-Südwest-Afrika zu verbünden, war für die Briten ein zusätzlicher Grund, nun vollkommen die Kontrolle über die Burenrepubliken zu übernehmen. Die Buren leisteten diesmal vergeblich Widerstand, da die Briten aufgrund ihrer zahlenmäßigen Überlegenheit und der besseren Nachschubversorgung nicht zu besiegen waren. Im Frieden von Vereeniging wurden die beiden Burenrepubliken in das Britische Empire eingegliedert, den Buren aber ansonsten großzügige Friedensbedingungen gewährt, wie beispielsweise die Anerkennung von Afrikaans als Amtssprache. Um die Buren weiterhin zu befrieden, stimmten die Briten in dem Vertrag aber auch diskriminierenden Regelungen zu, die die Bürgerrechte der nicht-weißen Einwohner Transvaals und des Oranje-Freistaats einschränkten.

Nach vier Verhandlungsjahren wurde am 31. Mai 1910 aus den vier Kolonien Natal, Transvaal, Oranje-Freistaat und der Kapkolonie die Südafrikanische Union gegründet, auf den Tag genau acht Jahre nach dem Ende zweiten Burenkriegs. 1934 vereinigten sich die britische South African Party (Südafrikanische Partei) und die National Party (Nationalpartei) der Buren zur United Party (Vereinigte Partei), mit der Absicht, Briten und Afrikaanern zu versöhnen. Diese Gemeinschaftspartei spaltete sich allerdings 1939 wieder auf, da keine Einigkeit über den Eintritt in den zweiten Weltkrieg an der Seite Großbritanniens erzielt werden konnte. Die eher rechtsgerichtete National Party sympathisierte mit Hitler-Deutschland und erstrebte eine radikale Rassentrennung.

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"Nur für Weiße" - Schild aus der Apartheid-Zeit in Afrikaans und Englisch

Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs konnte die weiße Bevölkerungsminderheit unter der poltischen Führung der National Party ihre Macht erhalten und installierte das System der Apartheid, in dem das Parlament eine Reihe an Gesetzen verabschiedete, die das Land und das alltägliche Leben strikt nach den verschiedenen Hautfarben trennte. Die Apartheid war ein bedeutender Konfliktpunkt während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, der zu weitreichenden wirtschaftlichen Sanktionen und Rückzug vieler Unternehmen aus Südafrika führte. Außerdem wuchs der Unmut der unterdrückten Bevölkerungsschichten und erreichte den Höhepunkt im Jahr 1976, als Sicherheitskräfte gegen eine Studentendemonstration in Soweto vorgingen und 176 schwarze Schüler und Studenten starben.

Im Jahr 1990, nach einem langen Zeitraum des Widerstands mit Streiks, Protestmärschen, Sabotage und auch Terrorangriffen verschiedener Anti-Apartheid-Bewegungen, der bekannteste ist der African National Congress (ANC), ging die Regierung der National Party einen ersten Schritt in Richtung ihrer eingenen Entmachtung, als sie das Verbot des ANC und anderer politischer Organisationen aufhob und Nelson Mandela, einen der bekanntesten Widerstandskämpfer nach 27 Jahren aus dem Gefängnis freiließ. Die Apartheid verschwand Schritt für Schritt aus der Verfassung und ermöglichte so die ersten für alle Hautfarben freien Wahlen im Jahr 1994. Der ANC errang einen überwältigenden Wahlsieg und ist seitdem die Regierungspartei. Nelson Mandela wurde zum ersten schwarzen Präsidenten des Landes gewählt und erhielt zusammen mit dem letzten Präsidenten der National Party, Frederik Willem de Klerk, den Friedensnobelpreis für die Beiträge zur Beendigung der Apartheid. Trotz dem Ende der Apartheid leben zu Beginn des 21. Jahrunderts immer noch Millionen Südafrikaner, hauptsächlich Schwarze, in Armut.

Politik

 
Gebäude der südafrikanischen Nationalversammlung in Kapstadt
 
Nelson Mandela, Präsident der Republik Südafrika 1994 - 1999

Hauptartikel: Politische Situation in Südafrika

Südafrika ist seit 1961 offiziell Republik. Die ersten demokratischen Wahlen fanden aber erst nach dem Ende der Apartheid im April 1994 statt. Bis Anfang der 1990er Jahre wurde das Leben in Südafrika durch die international geächtete Apartheid-Politik (afrikaans: Trennung; Politik der getrennten Entwicklung weißer, schwarzer und farbiger Bevölkerungsgruppen) bestimmt. Die sogenannte Wahrheits- und Versöhnungskommission (englisch: Truth and Reconciliation Commission) unter Vorsitz von Bischof Desmond Tutu versuchte zwischen 1996 und 1998, politisch motivierte Verbrechen, die während der Zeit der Apartheid begangen wurden, zu untersuchen und aufzuarbeiten.

Die Legislative des Landes besteht aus einem Zweikammerparlament. Ein Teil des Parlaments ist die Nationalversammlung (Unterhaus), die nach dem Verhältniswahlrecht gewählt wird, wobei jeweils die Hälfte der 400 Mitglieder über landesweite Listen und Provinzlisten in das Parlament einzieht. Die zweite Kammer ist der Nationalrat der Provinzen (Oberhaus) mit 90 Mitgliedern, von denen jede der neun Provinzen, unabhängig von Größe oder Einwohnerzahl, zehn Mitglieder stellt. Eine Legislaturperiode dauert in beiden Häusern fünf Jahre. Die Regierung wird im Unterhaus gewählt und gebildet, wobei üblicherweise der Vorsitzende der stärksten Fraktion das Amt des Staatspräsidenten ausübt.

Seit dem Ende der Apartheid wird die südafrikanische Politik maßgeblich von der ehemaligen Anti-Apartheidsbewegung African National Congress (ANC) beeinflußt, die in den Wahlen von 2004 69,7 % aller Stimmen erhielt. Zweitstärkste und wichtigste Oppositionspartei ist die Democratic Alliance, die aber nur einen Stimmenanteil von 12,4 % hat. Die New National Party, die als frühere hauptsächlich burische National Party das Apartheids-System einführte und jahrzehntelang die Staats- und Regierungschefs stellte, verlor seit 1994 immer weiter an Bedeutung und löste sich schließlich am 9. April 2005 auf.

Der Präsident ist sowohl Staatsoberhaupt als auch Regierungschef und wird alle fünf Jahre durch die Nationalversammlung gewählt. Derzeitiger Staatschef ist Thabo Mbeki, wie sein Vorgänger Nelson Mandela Angehöriger des ANC.

siehe auch:

Verwaltungsgliederung

Provinzen

Hauptartikel: Provinzen Südafrikas

Am Ende der Apartheid im Jahr 1994 mussten die ehemaligen unabhängigen und quasi-unabhängigen Homelands in die politische Struktur Südafrikas integriert werden. Dies führte zur Auflösung der bisherigen vier Provinzen (Kapprovinz, Natal, Oranje-Freistaat und Transvaal), die durch neun neue Provinzen ersetzt wurden und die nun das gesamte Staatsgebiet Südafrikas umfassen. Die Provinzen Südafrikas sind:

 
Die neun Provinzen Südafrikas
Nr. Provinz Ehemalige Homelands und Provinzen Hauptstadt Fläche (km²) Bevölkerung in Mio. (2001)
1 Western Cape (Westkap) Kapprovinz Kapstadt 129.370 4.524.335
2 Northern Cape (Nordkap) Kapprovinz Kimberley 361.830 822.726
3 Eastern Cape (Ostkap) Kapprovinz, Transkei, Ciskei Bisho 169.580 6.436.761
4 KwaZulu-Natal Natal, KwaZulu Pietermaritzburg 92.100 9.426.018
5 Free State (Freistaat) Oranje-Freistaat, QwaQwa Bloemfontein 129.480 2.706.776
6 North West (Nordwest) Transvaal, Kapprovinz, Bophuthatswana Mafikeng 116.320 3.669.349
7 Gauteng Transvaal Johannesburg 17.010 8.837.172
8 Mpumalanga Transvaal, KwaNdebele, KaNgwane, Bophuthatswana, Lebowa Nelspruit 79.490 3.122.994
9 Limpopo Transvaal, Venda, Lebowa, Gazankulu Polokwane 123.900 5.273.637

Städte und Gemeinden

In der großen Gemeindereform des Jahres 2000 wurden viele bekannte südafrikanische Städte mit ihren umliegenden Gemeinden und Townships vereinigt. Einige dieser neu entstandenen Metropolen-Gemeinden (engl.: Metropolitan Municipality) wurden umbenannt, wobei die neuen Namen meist von Bantusprachen abgeleitete Bedeutungen haben und so das neue Südafrika repräsentieren sollen. Vier der zehn größten Städte und Gemeinden des Landes liegen in der kleinsten und dichtest besiedelten Provinz Gauteng.

Rang Gemeinde Fläche (km²) Einwohner (2001) Provinz
1 Johannesburg 1.644 3.225.810 Gauteng
2 eThekwini (Durban) 2.292 3.090.117 KwaZulu-Natal
3 Kapstadt 2.499 2.893.251 Westkap
4 Ekurhuleni (East Rand) 1.924 2.480.282 Gauteng
5 Tshwane (Pretoria) 2.198 1.985.984 Gauteng
6 Nelson Mandela (Port Elizabeth) 1.952 1.005.776 Ostkap
7 Buffalo City (East London) 2.516 701.881 Ostkap
8. Emfuleni (Vereeniging) 987 658.422 Gauteng
9 Mangaung (Bloemfontein) 6.283 645.441 Freistaat
10 Thohoyandou 2.966 584.569 Limpopo

Wirtschaft

Hauptartikel: Wirtschaft Südafrikas

Datei:Joburg top.JPG
Downtown Johannesburg

Südafrika ist ein wohlhabendes Schwellenland und wird von manchen Beobachtern (UN, EU) sogar schon zur Ersten Welt gerechnet. Es ist reich an Bodenschätzen, hat ein gut entwickeltes Finanz- und Rechtssystem sowie eine allgemein gute Infrastruktur (Kommunikations-, Energie- und Transportwesen). Obwohl die letzten zehn Jahre vom Wachstum geprägt waren, liegt die Arbeitslosenquote bei etwa 42 % (Stand: Januar 2005), und die Nachwirkung der Apartheid, vor allem Armut und wirtschaftliche Benachteiligung der nicht-weißen Bevölkerung, sind noch nicht beseitigt. Weitere Probleme sind die hohe Kriminalitätsrate, die Korruption und HIV/Aids. Anfang 2000 kündigte Präsident Thabo Mbeki an, das Wirtschaftswachstum und die Investitionen durch die Auflockerung des Arbeitsrechts, die Privatisierung staatlicher Betriebe und die Senkung der Staatsausgaben zu fördern. Diese Bestrebungen stoßen auf harten Widerstand von Seiten der organisierten Arbeitnehmerschaft. Die Einführung von Mindestlöhnen führte in Südafrika zu einer vermehrten Entlassung von nicht mehr bezahlbaren Landarbeitern und zu einer entsprechenden Landflucht und Arbeitslosigkeit.

Ein weiteres Problem der südafrikanischen Wirtschaft ist das fehlende Wissen im Verwaltungsbereich. Öffentliche Stellen wurden in den vergangenen Jahren oftmals an verdiente, aber auch leider inkompetente Widerstandskämpfer gegen das Apartheitsregime vergeben. Diese Praxis wird oftmals in den südafrikanischen Medien als Nepotismus bezeichnet.

Der Beitrag der verschiedenen Wirtschaftssektoren zum Bruttosozialprodukt liegt bei 64 % durch den Dienstleistungssektor und 32 % durch die Industrie, wozu heute auch eine entwickelte Autoindustrie zählt. Obwohl nur 4 % des südafrikanischen Bruttosozialprodukts aus der Landwirtschaft stammen, ist das Land der drittgrößte Exporteur von Agrarprodukten in der Welt. Das Bruttosozialprodukt beträgt 115 Mrd. Euro und ist damit das höchste aller afrikanischer Staaten.

Südafrika ist an mehreren regionalen Wirtschafts- und Entwicklungsprojekten beteiligt:

  • NEPAD - New Partnership for Africa's Development
  • SADC - Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft

Infrastruktur

Flugverkehr

Die South African Airways (SAA) bietet internationale Verbindungen von und zu den Flughäfen in Johannesburg und Kapstadt. Auch andere große internationale Fluggesellschaften wie Lufthansa, British Airways, Swiss Int. Air Lines, Air France oder KLM fliegen täglich nach Johannesburg oder Kapstadt. Für Inlandsflüge in Südafrika oder Flüge in afrikanische Nachbarstaaten bestehen viele Angebote von SAA, Comair, Nationwide, Kulula.com, 1Time, Air Namibia etc. Neben Johannesburg und Kapstadt fliegen sie auch kleinere Flughäfen wie George, Durban, Port Elizabeth, Pretoria oder Bloemfontein an.

Bahnverkehr

In Südafrika verkehren auf einem Schienennetz von rund 24.000 Kilometern häufig Passagierzüge zwischen den größeren Städten, aber auch auf Nebenstrecken. Für den Tourismus gibt es etliche wichtige Bahnverbindungen:

  • Trans-Oranje-Express: fährt die Strecke Kapstadt / Durban / Kimberley / Bloemfontein wöchentlich in 37 Stunden
  • Trans-Natal-Nacht-Express: fährt täglich in 13,5 Stunden von Durban nach Johannesburg
  • Blue Train: der Luxuszug verkehrt zwischen Pretoria und Kapstadt, eine Reservierung elf Monate im Voraus ist empfehlenswert
  • Rovos Rail: der historische Zug verkehrt zwischen Pretoria und Kapstadt, die dreitägige Fahrt kostet ab 700 Euro
  • siehe auch Kapspur

Busverkehr

Internationale Verbindungen stellen die Linien Intercape Mainliner (Windhoek-Kapstadt) und Translux (Harare-Bulawayo-Johannesburg) her. Translux verkehrt wie die Greyhound Coach Lines, die Baz-Busse und Intercape innerhalb Südafrikas. Die Haltestellen sind oft flexibel.

Straßennetz und Autoverkehr

In Südafrika herrscht Linksverkehr. Südafrika verfügt über ein gut ausgebautes Straßennetz, mit Autobahnen in und zum Teil zwischen den Großstädten, z. B. die N3-Autobahn zwischen Johannesburg und Durban. Die Höchstgeschwindigkeitsgrenze liegt normalerweise bei 120 km/h auf Autobahnen, bei 100 km/h auf Landstraßen und bei 60 km/h innerhalb der Ortschaften.

Es gibt an allen Flughäfen Autoverleihe (z.B. Avis, Hertz, Budget). Der Südafrikanische Automobilclub (AA) bietet Mitgliedern von Automobilclubs aus anderen Staaten kostenlos ihre Hilfe an. Der AA unterhält eine Pannenhilfe und gibt Straßenkarten sowie Wetterberichte heraus.

Da das öffentliche Transportsystem schlecht ausgebaut ist, sind viele Pendler auf Sammeltaxis und Busse angewiesen. Dies erhöht das Verkehrsaufkommen auf den Straßen erheblich.

Fahrradverkehr

Für viele Südafrikaner ist das Fahrrad ein gebräuchliches Verkehrsmittel. Besonders in ländlichen Gegenden sind Fahrräder für die ärmere Bevölkerung oft das einzige erschwingliche private Transportmittel. Angesichts der bisweilen großen Entfernungen, der Topografie und der klimatischen Verhältnisse sind Fahrradfahrer im Straßenbild dennoch insgesamt recht selten anzutreffen.

In den Städten gibt es aber auch viele Hobby- und Sportradler. Sie werden vom Tri-Cycling Magazine informiert. Radwege existieren nur selten.

Die Argus Tour, die im März auf einer 105 Kilometer langen Route auf der Kap-Halbinsel stattfindet, gilt mit 35.000 Teilnehmern als eine der weltgrößten Eintagesradtouren überhaupt.

Tourismus

 
Victoria & Alfred Waterfront in Kapstadt, im Hintergrund der Tafelberg

Der Tourismus hat sich set dem Ende des 20. Jahrhunderts zu einem sehr wichtigen Wirtschaftsfaktor Südafrikas entwickelt. Bedeutende Sehenswürdigkeiten des Landes sind unter anderen:

In Jahr 2005 wurde der Tourismusanteil vom Bruttosozialprodukt schon auf mehr als 7 % geschätzt. Im Jahr 2002 besuchten mehr als sechs Millionen Touristen das Land. Ungefähr 3 % der erwerbstätigen Südafrikaner arbeiten in der Tourismusbranche, für die weitere Zuwachsraten prognositziert werden. Am 13. Mai 2002 präsentierte der südafrikanische Umwelt- und Tourismusminister Mohammed Valli Moosa Leitlinien für eine verantwortungsvolle Tourismusentwicklung in Südafrika. Damit soll nicht nur der Tourismus im Lande gefördert, sondern vor allem die einheimische Bevölkerung in die Planung und Entwicklung des Tourismus einbezogen werden. Besonders die ärmeren Schichten sollen so direkter vom Tourismus profitieren.

Probleme des Landes

Trotz der Aufwärtstendenz in Südafrika seit den Wahlen 1994 gibt es noch immer sehr große soziale Probleme. So werden Schwarze auch nach dem Ende der Apartheid meist immer noch weitaus schlechter bezahlt als Weiße. Große Teile der Bevölkerung leben in Townships außerhalb der Städte. Dabei handelt es sich um Wohnviertel, in denen trotz positiver Entwicklung der Lebensstandard auch heute noch sehr niedrig ist. Aids ist trotz der Bemühungen seitens der Regierung weiterhin ein Hauptproblem. Nach wie vor ungelöst ist die enorm hohe Kriminalitätsrate und die Brutalität der Verbrechen, die sich besonders in den großen Städten manifestieren.

Kriminalität

Die Kriminalität in Südafrika ist ein sehr großes Problem. Das Land hat eine der höchsten Verbrechensraten weltweit. Nur in Kolumbien ist die Lage noch drastischer. Nach einer Studie der Vereinten Nationen für die Jahre 1998 - 2000 ist Südafrika trauriger Spitzenreiter in den Bereichen Mord durch Feuerwaffen, Totschlag, Vergewaltigung und Körperverletzung. Es belegt Platz zwei im Bereich Mord und Platz vier bei Raubüberfällen. Die Gründe hierfür können in den großen sozialen Unterschieden und Spannungen liegen. Viele Menschen, besonders die Schwarzen, sind oft arm und arbeitslos. Unter dem Apartheidsregime gab es eine brutale Polizeibehörde, die das Problem größtenteils mit nicht zu rechtfertigenden Methoden zu lösen versuchte. Nach dem Übergang der Macht zu den Schwarzen wurde im Polizeiapparat ein Vakuum hinterlassen, das bis heute nicht gefüllt werden konnte.

Nach der Kriminalitätsstatistik von 2004 wurden 38.400 Frauen und Mädchen vergewaltigt, 172.500 Fälle schwerer Körperverletzung wurden registriert. Eine südafrikanische Besonderheit ist das sogenannte Carjacking bei dem das Auto gewaltsam entführt wird. Sollte der Fahrer Widerstand leisten, wird er häufig erschossen. Auch ohne Widerstand kann dies jedoch oft passieren, um ihn als Zeugen auszuschalten. 2004 wurden auf diese Weise 11.500 Autos entführt, weitere 81.900 auf übliche Weise gestohlen und in 142.450 Autos eingebrochen oder die Einbrüche gemeldet.

Townships

Townships dienten während der Apartheid in Südafrika als Wohngegenden für die schwarze, die farbige (Coloureds) oder die indische Bevölkerung. Sie konnten Ausmaße einer ganzen Stadt annehmen. Ein typisches Beispiel ist Soweto (South Western Townships), ein Stadtteil von Johannesburg in der Provinz Gauteng im nordöstlichen Teil des Landes.

Homelands

Hauptartikel: Homeland

Als Homelands wurden während der Apartheid die Stammesgebiete der Schwarzen in Südafrika bezeichnet, die von den weißen Apartheidsführer abwertend Bantustans genannt wurden. Mit der Homeland-Politik sollten die Rassentrennung der Apartheid unter dem Motto der "separaten Entwicklung" auch territorial durchgesetzt werden. Ein großer Teil der Schwarzen wurde aus dem Staat Südafrika ausgegliedert, nicht zuletzt um einen von Schwarzen beherrschten Einheitsstaat zu verhindern. Homelands sollten formell unabhängige Staaten werden, deren Bewohnern die (Schein-)Unabhängigkeit zugestanden werden sollte. Die Homelands waren ökonomisch, finanziell und militärisch jedoch vollständig von Südafrika abhängig. De facto stellten sie lediglich vom übrigen Staatsgebiet abgetrennte Reservate dar. Von den zehn Homelands, die während der Apartheid installiert wurden, erhielten nur vier die Unabhängigkeit. Die Transkei wurde 1976 zuerst, ein Jahr später Bophuthatswana, Venda 1979 und Ciskei 1981 für quasi-unabhängig erklärt. Nach dem Ende des Apartheid-Regimes in Südafrika wurden die Homelands in die neun umorganisierten Provinzen der Republik integriert.

AIDS

Hauptartikel: Aids in Südafrika

Aids gilt als die "tickende Zeitbombe" Südafrikas. Im Jahr 2004 waren Schätzungen zuzfolge etwa 21,5 % der südafrikanischen Bevölkerung mit dem HI-Virus infiziert. Dies ist die zweithöchste Quote weltweit, nach Swaziland mit geschätzten 40 %. Auf der Website der Südafrikanischen Aidsstiftung (Aids Foundation of South Africa) werden Prognosen zitiert, die besagen, dass innerhalb der nächsten drei Jahre jährlich etwa 250.000 Südafrikaner an Aids sterben werden. Diese Zahl soll bis zum Jahr 2008 auf 500.000 jährlich anwachsen.

Kultur

 
Gefängnis auf Robben Island. Ort, an dem mehrere Anti-Apartheid-Kämpfer, auch Nelson Mandela, festgehalten wurden. UNESCO-Weltkulturerbe seit 1999.

Südafrika hat aufgrund der historischen Entwicklung und der ethnischen Vielfalt keine einheitliche Kultur, die Sitten und Gebräuche unterscheiden sich sehr stark je nach Region und Bevölkerungsstruktur. Südafrika wird deshalb heute oft als Regenbogennation bezeichnet, da nur wenige Länder der Welt ebenso unterschiedliche Kulturen aus allen Erdteilen beheimaten.

In der südafrikanischen Küche liegt der Schwerpunkt auf Fleischgerichten aller Art, woraus sich auch eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen der Südafrikaner entwickelt hat: das Grillen (afrikaans: Braai). Des Weiteren entwickelte sich Südafrika zu einem großen Weinproduzent und einige der besten Weingüter der Welt befinden sich in den Tälern von Stellenbosch, Franschoek und Paarl. Die kulinarische Auswahl wird heute von allen Einwohnern des Landes genossen und auch von den zahlreichen Touristen sehr geschätzt.

Eine sehr große Vielfalt lässt sich auch in der Musikszene beobachten. Viele schwarze Künstler, die während der Apartheid in Afrikaans oder Englisch sangen, singen heute in ihren traditionellen afrikanischen Sprachen und es entwickelte sich ein spezieller südafrikanischer Musikstil, Kwaito genannt. Bekannte Repräsentanten dieser Musikrichtung sind Brenda Fassie, die mit ihrem Song Weekend Special - allerdings in Englisch gesungen - sogar die britischen Charts erreichte, oder auch die Gruppe Ladysmith Black Mambazo. Das Soweto String Quartet führt klassische Musik mit afrikanischen Beigaben auf. Die weißen und farbigen Musiker und Sänger vermeiden tendenziell die traditionellen afrikanischen Musikstile und pflegen daher eher europäische Musikkultur. Außerdem gibt es im Land einen wachsenden Markt für Musik auf Afrikaans, die sehr häufig Elemente der Country-Musik enthält.

Von der schwarzen Bevölkerungsmehrheit lebt immer noch ein beträchtlicher Anteil in ärmlichen Verhältnissen in ökonomisch schwachen, ländlichen Gebieten. Besonders von diesen werden heute noch die traditionellen Riten mit Tanz und Musik gepflegt und am Leben gehalten, da mit der zunehmenden Verstädterung und Europäisierung Südafrikas und der ursprünglichen Bevölkerung auch traditionelle Bräuche und Gewohnheiten an Bedeutung verloren.

Die schwarzen Südafrikaner, die in den Städten leben, sprechen nahezu alle zusätzlich zu ihren Muttersprachen auch Englisch oder Afrikaans. Zu Beginn der 21. Jahrhunderts gibt es noch immer kleine Bevölkerungsgruppen, die Khoisan-Sprachen sprechen. Diese sind zwar keine offiziellen Landessprachen, aber anerkannt als eine der weiteren acht Hauptsprachen. Wieterhin gibt es mehrere kleine Gruppen, die vom Aussterben bedrohte Sprachen sprechen, meist aus der Sprachfamilie der Khoi-San, die um die offizielle Anerkennung ihrer Sprache und ihren Erhalt kämpfen.

Der Lebensgewohnheiten der weißen Bevölkerungsminderheit sind in vielen Belangen ähnlich denen, die auch in Westeuropa, Nordamerika oder Australien zu finden sind. Historische Feindseligkeiten zwischen Afrikaanern und englisch-stämmigen Weißen wurden mittlerweile ausgeräumt und machten den Weg frei für ein friedliches Miteinander dieser beiden Volksgruppen.

Trotz der Diskriminierung während der Zeit der Apartheid fühlen sich die farbigen Bewohner heute näher mit der weißen Kultur als mit der schwarzen südafrikanischen Kultur verbunden. Dies ist besonders bei denjenigen zu beobachten, die Afrikaans als Muttersprache sprechen und die die gleichen oder ähnliche Religionen wie die Weißen haben. Nur eine kleine Minderheit der farbigen Bevölkerung, die auch als Kap-Malaien bekannt sind, sind Moslems.

Asiaten, die hauptsächlich indischer Herkunft sind, pflegen ihr eigenes kulturelles Erbe, ihre Sprachen und Religionen. Die Inder wurden im 18. Jahrhundert an die Südspitze des afrikanischen Kontinents geholt, um zunächst als Arbeiter auf den Zuckerrohrfeldern Natals zu arbeiten. Die meisten sind Hindi oder sunnitische Moslems und sprechen mittlerweile als Muttersprache Englisch, während Sprachen wie Tamil oder Gujarati immer seltener in Südafrika anzutreffen sind.

Feiertage

In Südafrika gibt es folgende gesetzliche Feiertage. Sollte einer dieser Tage auf einen Sonntag fallen, ist der darauffolgende Montag ein Feiertag.

Datum Deutscher Name Südafrikanischer Name Anmerkungen
1. Januar Neujahr New Year's Day  
21. März Tag der Menschenrechte Human Rights Day Jahrestag des Massakers von Sharpeville 1960
März oder April Karfreitag und Ostermontag   Freitag vor und Montag nach dem Ostersonntag
27. April Freiheitstag Freedom Day Jahrestag der ersten demokratischen Wahlen 1994
1. Mai Tag der Arbeit  
16. Juni Tag der Jugend Youth Day früher: Soweto-Tag. Jahrestag des Beginns der Rassenunruhen in Soweto 1976
9. August Tag der Frauen Women's Day Jahrestag der Frauen-Demonstration gegen das Pass-Gesetz 1956
24. September Tag des Erbes Heritage Day
16. Dezember Versöhnungstag Day of Reconciliation Jahrestag der Schlacht am Blood River 1838 zwischen Buren und Zulu. Dieser Tag war bereits während der Apartheid als "Gelöbnis-Tag" oder "Schwur-Tag" Feiertag, und bekam 1995 seine neue Bedeutung
25./26. Dezember Weihnachten  

Deutsche Schulen in Südafrika

Medien

Südafrika hat seit dem Ende der Apartheid eine umfangreiche, freie und sehr aktive Medienlandschaft. Die vielen unterschiedlichen Fernsehsender, Radiostationen und Printmedien des Landes, die in den verschiedenen Amssprachen senden und veröffentlichen, verdeutlichen die kulturelle Vielfalt der Bewohner. Als meistgenutzte Sprache in den Medien hat sich jedoch in den vergangenen Jahren die englische Sprache herauskristallisiert, gefolgt von Afrikaans.

Pressefreiheit wurde in Südafrika nicht zu allen Zeiten garantiert. Weil mehrere südafrikanischen Medien das Apartheid-System offen kritisierten, wurde sie bis zum Jahr 1994 immer stärker durch staatliche Zensur eingeschränkt. Nach dem Sturz der weißen Minderheitsregierung wurde die Zensur abgeschafft und eine neue, liberale, nicht diskriminierende Verfassung mit unumstößlichen Menschenrechten wurde in Kraft gesetzt. Diese beinhaltete auch das Bürgerrecht auf freie Meinungsäußerung, die Freiheit der Presse und Medien, sowie das Recht auf künstlerische Freiheit und wissenschaftliche Forschung. Im Jahr 2005 befindet sich das Land auf der weltweiten Index der Pressefreiheit, der von der Organisation Reporters without Borders (Reporter ohne Grenzen) herausgegeben wird, gemeinsam mit Australien auf Rang 31.

Trotz allen diesen Fortschritten gibt es immer noch Kritik an einigen Punkten der Pressefreiheit. Nahezu alle großen Tageszeitungen werden von nur vier großen Medienunternehmen herausgegeben, was zukünftig zu einseitger Berichterstattung führen könnte. Zusätzlich wird bemängelt, dass die South African Broadcasting Corporation (SABC), der staatliche Fernsehsender, zu regierungs- bzw. ANC-freundlich berichtet, da die Mehrheit der führenden Angestellten des Senders Mitglieder der ANC sind oder von diesem beeinflusst werden.

Zeitungen

Die Geschichte der Zeitung in Südafrika beginnt im Jahr 1800, als der damalige Gouverneur der Kapkolonie die Cape Town Gazette und den African Advertiser initiierte. Die erste private Zeitung, der SA Commercial Advertiser wurde ab dem Jahr 1824 herausgegeben. Die erste niederländisch-sprachige Zeitung De Zuid Afrikaan wurde im Jahr 1830 veröffentlicht, die erste Zeitung in einer afrikanischen Sprache, Umshumayeli Wendaba 1837 und die erste Zeitung in Afrikaans, Die Afrikaanse Patriot, im Jahr 1876.

Nach eienm Bericht des South African Audit Bureau of Circulation (ABC) gibt es in den Städten 36 Tages- und Wochenzeitungen - 29 auf Englisch, vier auf Afrikaans, zwei in Zulu und eine in Xhosa. Die Gegensätzlichkeit zwischen Bevölkerungsstruktur und Sprachen der veröffentlichten Zeitungen kann erkärt werden durch die unterschiedliche Alphabetisierungsquoten, den weitverbreiteten Gebrauch von Englisch oder auch die früher vorhandene staatliche Zensur, die die Entwicklung einer gemischten Zeitungskultur verlangsamte. Des weitern gibt es eine sehr große Anzahl kostenloser (werbefinazierter) lokaler Zeitungen in verschiedenen Sprachen. Täglich werden etwa 1,3 Millionen Zeitungen im ganzen Land verkauft.

Einige Zeitungen sind heute noch nicht in Besitz großer Medienunternehmen, die Mehrheit wird aber von den vier großen Konzernen des Landes, Johnnic Publishing, Nasionale Pers, Independent News and Media und CTP/Caxton verlegt.

Fernsehen

Obwohl Südafrika das meistentwickelte Land des afrikanischen Kontinents ist, war das Land eines der Letzten, in denen das Fernsehen eingeführt wurde. Die Gründe hierfür waren die ideologischen Vorstellungen der weißen Minderheitsregierung, die das Fernsehen als Bedrohung für die staatliche Kontrolle der Medien ansah. Es wurde auch als Bedrohung für das Afrikaans und die niederländisch-stämmige Bevölkerung angesehen, die unfairen Wettbewerb gegen die Afrikaans-Presse fürchteten.

Im Jahr 1971, wurde der staatlichen Medienanstalt South African Broadcasting Corporation (SABC), die bis dahin auch das de-facto-Monopol über den Radiofunk hatte, erlaubt, ein Fernsehprogramm auszustrahlen. Die Testsendungen begannen 1975 in den großen Städten und die landesweite Ausstrahlung begann 1976. Zu Anfang war das südfrikanische Fernsehen komplett gebührenfinanziert, was sich mit der Einführung von Fernsehwerbung im Jahr 1978 änderte.

Das Fernsehen ist heute immer noch der am stärksten regulierte Mediensektor in Südafrika und wird (wie auch das Radio) durch die Independent Communications Authority of South Africa (ICASA) reguliert. Senderechte, besonders für das Fernsehen, werden nur von dieser Einrichtung vergeben. Bis heute haben lediglich zwei private Fernsehsender die Erlaubnis zur Programmausstrahlung erhalten. Die Sendelizenzen beinhalten auch Vorgaben über die Gestaltung des Programms, wie beispielsweise den Bildungsanteil, die von den Sendern unbedingt eingehalten werden müssen.

Im Jahr 2005 gibt es nur vier freiempfangbare Fernsehsender in Südafrika, die Kanäle 1, 2 und 3 der SABC und den Sender e.tv. Der einzige Anbieter von Pay-TV und Satellitenfernsehen ist Multichoice mit dem terrestrischen Pay-TV-Sender M-Net und DStv, dem digitalen Satellitenfernsehen mit etwa 50 nationalen und internationalen Kanälen. Das Pay-TV in Südfrika hat mittlerweile mehrere Hunderttausend Abonneneten.

Radio

Das Radio war schon immer das größte Massenmedium des Landes. Die Liberalisierung dieses Sektors im Jahr 1996 führte zu einer starken Zunahme der Anzahl der Radiosender. Im Jahr 2005 hat beispielsweise Johannesburg mehr als 40 verschiedene Radiostationen. Den Betrieb von Radiosendern wird weit weniger staatlich reguliert als die Fernsehsparte.

Im Südafrika gibt es sowohl Sender mit regionalem Sendegebiet, als auch landesweite Radiosender. Hinsichtlich der Finanzierung sind auch alle Modelle vorhanden: von den staatlichen Radiossender des SABC bis zu komplett werbefinanzierten Privatsendern, die eine bestimmte Stadt, einen Stadtteil oder eine Bevölkerungsschicht als Zielgruppe haben. Die Mehrzahl der Radiostationen sendet in Englisch, wobei auch die anderen offiziellen Sprachen des Landes in der Programmausstrahlung berücksichtigt wird.

Film

Die südafrikanische Carmen-Verfilmung "U-Carmen e-Khayelitsha" von Mark Dornford-May erhielt den Goldenen Bären 2005 in Berlin. Hauptdarstellerin: Pauline Malefane [1]

Literatur

Zwei südafrikanische Schriftsteller wurden bereits mit dem Literaturnobelpreis geehrt. Dies war 1991 Nadine Gordimer und 2003 J. M. Coetzee.

Bibliotheken

Hauptartikel: Bibliothekswesen in Südafrika

Literatur

  • Mary Fitzpatrick, Rebecca Blond, Gemma Pitcher: South Africa, Lesotho & Swaziland. 6. Auflage. Lonely Planet, 2004, ISBN 1741041627
  • Michael Iwanowski: Südafrika. 2004, ISBN 3923975082
  • Leonard Thompson: A History of South Africa. 3. Auflage. Yale University Press, 2001, ISBN 0300087764
  • Frank Welsh: South Africa: A Narrative History. Kodansha America, 1999. ISBN 1568362587
  • A. J. Christopher: The Atlas of Changing South Africa. 2000, ISBN 0415211786
  • Heather Deegan: The Politics of the New South Africa. 2000, ISBN 0582382270
  • Nigel Worden: Making of Modern South Africa: Conquest, Segregation and Apartheid. 2000, ISBN 0631216618
  • Richard Tomlinson, et al.: Emerging Johannesburg: Perspectives on the Postapartheid City. 2003, ISBN 0415935598

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