Osttimor

Staat in Südostasien
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Flagge Timor-Lestes Wappen Timor-Lestes
Details Details

Wahlspruch: Honra, Pátria e Povo

Amtssprache Tetum und Portugiesisch
Hauptstadt Dili
Staatsform Präsidiale Republik
Präsident Xanana Gusmão
Premierminister Mari Alkatiri
Fläche 15.007 km²
Bevölkerung 952.618 (Stand 2002)
Bevölkerungsdichte 63 Ew. pro km²
Erklärung der Unabhängigkeit 28. November 1975
Anerkennung 20. Mai 2002
Währung 1 US-Dollar
= 100 US-Cents
Zeitzone UTC +9
Nationalhymne Pátria
Kfz-Kennzeichen TL
Internet-TLD .tl
Vorwahl +670
Lage von Timor-Leste
Landkarte von Timor-Leste

Die Demokratische Republik Timor-Leste (Tetum: Timor Loro Sa'e; indones. Timor Timur) ist ein Inselstaat in Asien, bestehend aus:

Geschichte

Ab dem 14. Jahrhundert gehörte Timor zu dem hinduistisch geprägten indonesischen Majapahit-Königreich. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurden Teile Timors zu einer portugiesischen Kolonie (Portugiesisch-Timor). Der Westteil der Insel war ab dem 17. Jahrhundert Teil der niederländischen Kolonie Niederländisch Ostindien und gehört nun zu Indonesien.

Am 28. November 1975 erlangte Osttimor als Demokratische Republik Osttimor die Unabhängigkeit. Diese war jedoch nur von kurzer Dauer. Neun Tage später begannen die Indonesischen Streitkräfte mit Billigung der USA mit der Invasion der Insel. Dabei kam es zu Massenmorden und Vergewaltigungen, wodurch bis Mitte Februar 60.000 Timoresen ums Leben kamen. Es wurde Mitte Dezember eine provisorische Marionettenregierung eingesetzt und im Juli des folgenden Jahres Timor offiziell annektiert. Dies wurde von den UN nie anerkannt.

Der Kampf um die Unabhängigkeit

Verschiedene timoresische Gruppierungen kämpften gegen die indonesischen Besatzer und für ein freies Osttimor. Bei den Auseinandersetzungen kam es zu vielen Gräueltaten und Menschenrechtsverletzungen durch das indonesische Militär. Ein trauriger Höhepunkt war das Massaker an Demonstranten (nach Berichten 250) am 12. November 1991 auf einem Friedhof von Dili. Schätzungsweise wurden insgesamt zwischen 100.000 und 350.000 Menschen getötet - bei einer Gesamtbevölkerung von 800.000. 1996 erhielten die Friedens- und Unabhängigkeitsaktivisten Carlos Felipe Ximenes Belo und Jose Ramos-Horta den Friedensnobelpreis.

1999 entschied die indonesische Regierung, ein Referendum über die Zukunft Osttimors durchzuführen. Die Volksabstimmung vom 30. August brachte eine klare Mehrheit (78.5%) gegen die Autonomie und für die Unabhängigkeit Osttimors.

Direkt danach eskalierte die Gewalt gegen die Osttimoresen durch die proindonesischen Milizen, und sogar des Indonesischen Militärs selbst. Unter internationalem Druck zog die indonesische Regierung ihre Truppen aus Osttimor ab und stimmte der Stationierung von UN-Friedenstruppen zur Stabilisierung der Region zu.

Nach der Landung der, von Australien angeführten, UN-Truppe begann die UN-Übergangsverwaltung UNTAET (United Nations Transitional Administration for East Timor) ihre Arbeit. Am 30. August 2001 wurden Wahlen für eine verfassungsgebende Versammlung abgehalten, die ihre Aufgabe im Februar 2002 beendete. Formell wurde Osttimor am 20. Mai 2002 unabhängig und der frühere Rebellenführer Xanana Gusmão wurde Präsident. Am 27. September 2002 wurde Osttimor Mitglied der UN.

Religion

90% Katholiken, protestantische, islamische und buddhistische Minderheiten