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St. Michael (Lohr am Main)
Die katholische Stadtpfarrkirche St. Michael ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Lohr am Main im Landkreis Main-Spessart (Bayern). Die Gemeinde hat etwa 3.000 Mitglieder[1] und gehört zum Dekanat Lohr[2] im Bistum Würzburg.[3] Der Kirchturm prägt zusammen mit dem Bayersturm und dem Schloss das Stadtbild. Der Kirchberg war früher das Zentrum der Stadt Lohr, hier befanden sich die alte Burg und die Burgkapelle.[4]
Der markante Kirchturm prägt mit seiner Höhe von 62 Metern das Stadtbild Lohrs. Zusammen mit dem Bayersturm und dem Kurmainzischen Schloss bildet er die die Silhouette der Altstadt. Der Kirchberg bildet das alte Zentrum Lohrs. Hier standen die alte Burg der Grafen von Rieneck und die dazugehörige Kapelle.
Geschichte und Architektur
Die heutige Stadtpfarrkirche war ursprünglich dem Patrozinium des H. Martin unterstellt. Außer den Filialen Sackenbach und Wombach gehörten auch die Dörfer Langenprozelten, Nantenbach, Rodenbach und Neuendorf, allerdings sind kaum Nachrichten dazu überliefert. Ein Pfarrverweser mit dem Namen swickerus plebanus in Lare wurde in Lohr 1295 erstmals urkundlich erwähnt. Ein weiterer Pfarrer, Notar und Vorstand der Kirche, mit Namen Johann, wurde 1316 erwähnt.[5] Es ist anzunehmen dass wegen des Patroziniums des Martin, die Pfarrei weitaus älter ist. Zunächst fungierten die Herren von Rieneck als Patronatsherren. Alfons Ruf führte 1978 Grabungen durch und konnte mehrere Vorgängerkirchen belegen, die bis in das siebte oder achte Jahrhundert zurückreichen. Möglicherweise ist ein nicht eindeutig belegbarer Vorgängerbau aus Holz, der wohl an der südöstlichen Ecke des heutigen Mittelschiffes stand, noch älter. Der Kirchenbau war zuerst eine Burgkapelle, sie diente auch der Siedlung rund um die Burg als Pfarrkirche und wurde mit dem Wachsen der Siedlung immer wieder erweitert. Bei den Grabungen wurden in der Nähe der Kanzel, also im Bereich der ältesten Kirche, Scherben aus der Zeit der Hallstatt-Latènezeit geborgen; der Kirchenhügel war vermutlich schon in keltischer Zeit besiedelt. Im 10. und 11. Jahrhundert wurde das nunmehr langestreckte Gebäude in Richtung Norden erweitert. Der Altarraum der so entstandenen einschiffigen Kirche war eingezogen, er schloss mit einer runden Apsis ab. Der Bau war wohl frühromanisch gehalten und in etwa so breit, wie das heutige Gebäude, aber nur halb so lang. Etwas später wurde an der Westseite ein Turm angebaut; dessen Fundament wurde im Bereich des westlichen Joches ergraben. Die heutige Sakristei wurde im 12. Jahrhundert als Friedhofskapelle gebaut, sie war zur Nord- und Westseite hin freistehend und durch ein im Westen befindliches, heute vermauertes, Sandsteinportal in rundbogiger Ausführung erschlossen. Um 1300 wurde, bedingt durch das Anwachsen der Bevölkerung, eine Erweiterung notwendig. An die Nord- und Südseite wurden Seitenschiffe angefügt und die ehemaligen Längswände wurden durch Rundbogenarkaden aufgelöst, die noch heute den Innenraum bestimmen. Es entstand eine Pfeilerbasilika zu drei Schiffen. Für den Bau des südlichen Seitenschiffes mussten Gebäude an der Nordseite des ehemaligen Burgbezirks abgebrochen werden, die eingewölbten Kellerräume blieben erhalten und werden nach und nach ergraben. In der Zeit von 1488 bis etwa 1500 wurden die letzten durchgreifenden Veränderungen durchgeführt. Der romanische Altarraum wurde zu einem hohen gotischen Chor umgestaltet. Dazu mussten die drei Schiffe erhöht werden, die Seitenschiffe erhielten dabei neue Fenster. Der Bau eines Westturmes, ist durch die Jahreszahl 1496, über dem Portal dokumentiert. Die folgenden Bauphasen sind am Baubestand abzulesen; die rechteckige Sakristei mit einer halbrunden Apsis, ist der älteste Gebäudeteil, sie ist tonnengewölbt. Die beiden anderen Teile sind spätromanische Teil des Langhauses und der spätgotische Chor mit einem 3/8 Schluss. Nach einer Überlieferung vom Anfang des 19. Jahrhunderts, wurden in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in der Sakristei und auch der Chor neue Gewölbe eingezogen. 1869 und um 1890 wurden ohne große bauliche Veränderungen, größere Renovierungen vorgenommen. Dabei wurde das Südportal vermauert und es wurde der Nonnenchor über der Sakristei eingerichtet. Die Seitenemporen wurden 1929 entfernt, zum Ausgleich wurde die Empore an der Westseite vergrößert und von einem Maler Angermeyer aus München ornamental gefasst. Die Hochwände wurden von dem Maler Oskar Martin-Amorbach mit sechs Freseken bemalt. Sie zeigten die Anbetung der Könige, den Einzug Christi in Jerusalem, die Kreuzigung, die Auferstehung und die Herabkunft des Hl. Geistes. In den Chor wurde ein Rabitzgewölbe und in die Schiffe, flache Decken aus Holzkassetten eingebaut. Weitere kleinere Renovierungen im Innenberich wurden 1951, 1963, 1978 und 1980 vorgenommen, der Außenbau wurde 1966 renoviert. Die Freseken wurden 1963 übermalt. 1980 wurde die Westempore verändert und eine neue Orgel aufgebaut. [6]
Nutzung als Grablege
Das Kirchengebäude diente über Jarhunderte den Grafen von Rieneck, als Stadtherren von Lohr als Grablege. Auf etlichen Epitaphien die im Chor aufgehängt sind, werden bedeutende Mitglieder des Grafenhauses dargestellt.[7]
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Epitaph
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Epitaph
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Epitaph
Bleiglasfenster
Die fünf farbigen Bleiglasfenster im Chor wurden von der Hofglasmalerei Zettler aus München angefertigt. Sie zeigen die Himmelfahrt Mariens, die Geistsendung, die Aufnahme Mariens in den Himmel und die Marienkrönung.[8]
Ausstattung
Kreuzaltar
Der Vorgängeraltar im nördlichen Seitenschiff wurde 1635 hier errichtet, das Altarbild fand im Nachfolger Verwendung. Das Bild ist an den Stil des Matthias Grünewald angelehnt und zeigt eine Kreuzigungsszene mit Maria und Johannes dem Täufer und Maria Magdalena zu Füßen Christi. Über dem Kreuz ist das hell erleuchtete Jerusalem zu sehen. Der neue Kreuzaltar wurde 1756 von Andreas Herwith aus Karlstadt angefertigt und von Michael Seitz vergoldet. Durch Verschmutzung und den Rauch der Opferkerzen war das Bild unkenntlich geworden und auch der Altaraufbau war stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Bild und Altaraufbau wurden 2012 durch die Firma Pracher aus Würzburg umfangreich restauriert. Die ursprüngliche Fassung des Altares in den Farben Rot und Braun wurde im 19. Jahrhundert, dem Zeitgeschmack entsprechend, in Blau/Grau umgeändert. Die neuere Farbgebung wurde bei der Renovierung beibehalten.[9]
Orgeln
- Die Orgel steht auf der Westempore, sie wurde 1978 von der Orgelbau-Firma Sandtner aufgebaut.[10] Eine erste Orgel, ein tragbares Instrument wurde 1585 urkundlich erwähnt. Das erste festeingebaute Instrument ist seit 1652 belegt. Das Gehäuse steht heute, mit einem neuen Werk, in der Wallfahrtskirche Schönau. Von 1701 bis 1702 baute Johann Jost Schleich aus Lohr eine neue Orgel, sie wurde 1777 durch einen Blitzschlag schwer beschädigt. Der Orgelbaumeister Johann Hoffmann aus Würzburg baute um 1714 für die Abtei Oberzell eine Orgel, die 1819 erworben und aufgestellt wurde. Das Instrument besaß zwei Manuale und zwei Subbässe, von denen einer aus Holz und einer aus Zinn gefertigt war. Diese Orgel wurde 1854 von dem Orgelbauer Balthasar Schlimbach aus Würzburg, unter Beibehaltung des Gehäuses, durch eine neue ersetzt und 1905 wieder an das Kloster in Oberzell zurückgegeben. Der Orgelbauer Steinmeyer aus Oettingen fertigte eine neue Orgel mit einem neugotischen Gehäuse an, es war mit einem Fernwerk ausgestattet. Über einer eigenen Windlade saßen einige Register des zweiten Manuals im Dach. Der Klang wurde durch ein vergittertes Loch in der Decke in den Innenraum geleitet. Diese Orgel war seit 1976 nicht mehr funktionstüchtig. Das heutige Instrument wurde 1980 eingeweiht; es wurde von Hubert Sandtner aus Dillingen angefertigt, die Schnitzereien am Gehäuse stammen von Julian Walter aus Vasbühl. Die mechanische Traktur und die vierzig Register verteilen sich auf drei Manuale und Pedal.
- eine weitere zweimanualige Orgel wurde 1980 von Norbert Krieger hinter dem Hochaltar aufgebaut. Sie besitzt einen beweglichen Spieltisch, elf Register und eine elektrische Traktur. Das Instrument findet bei kleineren Gottesdiensten oder als Begleitinstrument bei Kirchenkonzerten Verwendung.[11]
Weihnachtskrippe
Anfang 2012 wurden von Gemeindemitgliedern Geldmittel für die Anschaffung ergänzender Krippenfiguren für die Weihnachtskrippe gespendet. Die heilige Familie wurde 2011 aufgestellt und um einen Waldarbeiter und Ochs und Esel komplettiert. Die Figuren wurden in Lindenholz geschnitzt, die gesamte Szene der Geburt Christi wurde durch ein Landschaftsbild im Hintergrund aufgewertet.[12]
Weitere Innenausstattung
Seit dem 16. Jahrhundert sind Belege über die Anschaffung von Gegenständen für die Innenausstattung erhalten. Von den zahlreichen Arbeiten der verschiedenen Künstler und Kunsthandwerker sind nicht mehr alle vorhanden, sie gingen im Laufe der Zeit verloren oder wurden dem Zeitgeschmack entsprechend ausgewechselt. Die heutige Ausstattung stammt überwiegend aus der spätgotischen und barocken Zeit, sowie aus der Zeit um 1900.
- An einem Pfeiler neben dem Kreuzaltar steht eine Muttergottes mit dem Jesuskind, sie ist eine Arbeit vom 17. Jahrhundert; der Rosenkranz, von dem sie einst umgeben wurde, ist nicht erhalten.[13]
- Die Muttergottes mit Kind am Pfeiler daneben stammt aus dem 17. Jahrhundert und war einst von einem Rosenkranz umgeben.
- Im Juni 2012 wurde die von Mario Sanden aus Partenstein gefertigte Figur des seligen Adolf Kolping aufgestellt. Kolping wird dargestellt, wie er einem Gesellen die Hand reicht. Auf dem Sockel sind die Worte Glaube, Familie, Arbeit zu lesen.[14]
- Der Ambo mit der Darstellung der vier Evangelisten wurde 1964 von Hermann Amrhein gefertigt.
- Die modern gehaltene Herz-Jesu-Statue wurde von dem Bildhauer Fidelis Bentele geschaffen. Die beiden Frauengestalten sollen Kirche und Welt verkörpern.[15]
Arbeiten aus Stein
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Gedenkstein für die Gefallenen im Deutsch-Französischen Krieg
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Stein mit Fratze
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Stein
Literatur
- Pfarrführer St. Michael Lohr am Main Verlag: Lohr am Main, oJ, ca. 1960 ASIN: B003VTR7EE
- Hanswernfried Muth, Kurt Gramer Katholische Stadtpfarrkirche St. Michael Lohr am Main Sc´hnell Kunstführer Nr. 1078 Verlag Schnell & Steiner Regensburg, Erhard Druck Regensburg 4. überarbeitete Auflage 1996 ISBN 3-7954-4010-6
- Illustrierter Kirchenführer durch St. Michael, Lohr am Main: m. knappen Erl. u. 12 Bildern Pfarramt St. Michael, 1964
Weblinks
- Kurzer Abriss zur Geschichte und Fotos
- Geschichte
- Die Markuspassion
- Missa Brevis Benedictus der Kantorei St. Michael Lohr a. Main
- gute Fotos der Innenausstattung
- umfangreiche Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Anzahl der Gemeindemitglieder
- ↑ Dekanat Lohr
- ↑ Seiten des Bistums
- ↑ Prägung des Ortsbildes
- ↑ Erwähnung des ersten Pfarrers
- ↑ Pfarrführer St. Michael Lohr am Main Verlag: Lohr am Main, oJ, ca. 1960 ASIN: B003VTR7EE
- Hanswernfried Muth, Kurt Gramer Katholische Stadtpfarrkirche St. Michael Lohr am Main Sc´hnell Kunstführer Nr. 1078 Verlag Schnell & Steiner Regensburg, Erhard Druck Regensburg 4. überarbeitete Auflage 1996 ISBN 3-7954-4010-6 Seite 6
- ↑ Hinweis auf die Epitaphien
- ↑ [http://102827.kirchenserver.info/kirche Beschreibung der Bleiglasfenster
- ↑ Renovierung des Kreuzaltares
- ↑ Orgelbauer
- ↑ Hanswernfried Muth, Kurt Gramer Katholische Stadtpfarrkirche St. Michael Lohr am Main Sc´hnell Kunstführer Nr. 1078 Verlag Schnell & Steiner Regensburg, Erhard Druck Regensburg 4. überarbeitete Auflage 1996 ISBN 3-7954-4010-6 Seiten 14 und 15
- ↑ Ergänzung der Weihnachtskrippe
- ↑ Muttergottes
- ↑ Neue Kolpingfigur
- ↑ Beschreibung von Ambo und Herz-Jesu-Statue
Mariä Geburt (Rottenbuch)
Die ehemalige Augustiner-Chorherren-Stiftskirche und jetzige katholische Pfarrkirche Mariä Geburt ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Rottenbuch, im Landkreis Weilheim-Schongau (Bayern). Sie ist die ehemalige Stiftskirche des Klosters Rottenbuch. Die Gemeinde gehört zum Erzbistum München und Freising.[1]
Geschichte und Architektur
Geschichte
Bald nach der Gründung des Klosters im Jahr 1073 wurde mit dem Bau einer großen Stiftskirche begonnen. Die Basilika war kreuzförmig, der Kampanile freistehend; sonstige Daten zum Bau sind nicht überliefert. Bei einem Brand des Klosters im Jahr 1262 wurde auch das Kirchengebäude zum Teil zerstört. Der Bischof Landulph von Brixen gewährte 1298 enen Ablass, um eine Erneuerung zu fördern. Bei einem weiteren großen Feuer wurde die Kirche noch einmal erheblich beschädigt, danach unterstützte Kaiser Ludwig der Bayer den Wiederaufbau. Drei Altäre, die in der Vorhalle standen, wurden 1345 geweiht. Der Kirchturm stürzte 1417 ein, der Propst Georg Neumayr ließ den Turm wieder aufbauen. Unter dem Propst erlebten Stift und Ort eine neue Blüte; er schloss mit einem Meister Hansen einen Vertrag über den Umbau des Querschiffes und des Chores. Die beiden Altäre des Querschiffes, die dem Patrozinium der Heiligen Johann und Stephan unterstellt waren, wurden am 13. und 14. August 1468 zusammen mit dem neuen Chor geweiht. Während der Amtszeit des Propstes Petrus Tagyscher von 1472 bis 1480 wurde der Bau des Langhauses vollendet. Es wurde zusammen mit acht Altären konsekriert. In der Zeit des Propstes Wolfgang Perkhofer (1582 - 1611) wurden die Kapellen St. Veith und Heilig-Blut erneuert und die Rochuskirche gebaut. Das Altenmünster wurde vergrößert und es wurde noch einmal eine neue Orgel angeschafft. In der Zeit von 1611 - 1663 wurde unter der Federführung von Michael Piscator der gotische Lettner entfernt.[2] Unter Propst Augustin Oberst wurden in der Zeit von 1693 bis 1690 die Josefskapelle im Norden und die Frauenbrünnerlkapelle gebaut. Von 1690 bis 1700 wurde, nach Plänen des Antonio Riva, das Kloster umfangreich neu gebaut. Der Propst Patritius Oswald (1700 bis 1740) veranlasste die Neufassung der Altäre im Langhaus. Neue Altäre für die Querschiffe wurden 1716 gebaut und danach wurden für alle zu der Zeit vorhandenen Altäre neue Gemälde angefertigt. Der Klosterbaumeister Joseph Schmuzer aus Wessobrunn ließ die Gebäude im Stil des Rokoko ausstatten. Von 1737 bis 1738 wurden der Chor und das Querschiff mit Stuck versehen und von Matthäus Günther ausgemalt; 1739 wurde eine Sakristei gebaut. Das Langhaus wurde 1741 während der Zeit des Propstes Prasser ausgeschmückt, die Josephskapelle folgte 1744. Ursprünglich war für die Kirche eine Fassade mit zwei Türmen geplant, allerdings wurde dem Turm von 1781 bis 1782 ein neuer Kuppelhelm aufgesetzt. Im Obergeschoss der zur selben Zeit gebauten Vorhalle wurde die Katharinakapelle eingerichtet. Während der Säkularisation wurden große Teile der Kirchenschätze geraubt, die Gebäude des Klosters und die Nebenkirchen wurden versteigert und danach abgebrochen. Die Stiftskirche wurde vor dem Abbruch bewahrt. Der Johannisaltar, sowie zwei Seitenaltäre wurden 1807 nach Peiting veräußert, das barocke Chorgestühl wurde entfernt. Von 1961 bis 1963 wurde die Kirche umfangreich innen und außen restauriert. Die Neuausmalung des Innenraumes und der Einrichtung nahm der Kirchenmaler H. Mayrhofer nach Weisung des Landesamtes vor. Der Kunstmaler A. Dasser reinigte die Freseken und besserte sie aus.[3]
Außenbau
Das Äußere ist schlicht gehalten, die Fassade der Vorhalle ähnelt einem Haus. In ihr steht die Ölberggruppe von 1600 und eine Pietà aus der Barockzeit; sie stand früher im Pestfriedhof. Der basilikale Eindruck der Anlage wird durch einen Blick von Nordost verdeutlicht. Der 75 Meter hohe Turm steht etwa sieben Meter vom Eingang entfernt, er ist mit einem Helm und einer Spitze bekrönt. Die ursprünglich romanische Anlage wurde spätgotisch umgebaut. Dabei blieben die Umfassungsmauern der Quer- und Längsschiffe romanisch erhalten. Der Chor wurde neu gebaut.
Außenansichten
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Mariä Geburt Außenansicht mit Turm
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Mariä Geburt Rottenbuch, Turmansicht
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Ansicht der Schiffe
Innenansichten
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Blick durch das Schiff auf den Chor
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Blick durch das Schiff auf die Orgelempore
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Blick auf den Orgelprospekt
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Ausmalung der Decken und Wände
Ausstattung
- Der Propst Johann Messerschmidt (1480 - 1497) schaffte Teile der Inneneinrichtung an; dazu gehörten Altartafeln von Gabriel Maeleßkircher eine Mutterguttes und ein Sakramentshäuschen.[4]
- Propst Wilhlem Vend vermerkte in seinen Aufzeichnungen, dass 1556 in Augsburg geschnitzt und ein Jahr später eine neue Orgel aufgebaut wurde.[5] Die große Nachfolgeorgel wurde 1747 aufgebaut und von 1961 bis 1963 durch den Orgelbauer Nenninger aus München umfassend umgestaltet.[6]
- Unter Michael Piscator wurden von 1611 bis 1663 neue Altäre für das Langhaus angeschafft und ein imposanter Hauptaltar aufgestellt. In diesen Hochaltar wurden die sterblichen Überreste der Heiligen Primus und Felicianus übertragen, deren Leiber vorher jahrhundertelang im Altenmünster verehrt wurden.[7] Der Hauptaltar wurde 1750 durch einen anderen ersetzt.
- Die sechs Glocken wurden 1947 vom Bochumer Verein gegossen, sie sind auf die Töne b, des, es, ges, as und b gestimmt.
Ansichten der Ausstattung
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Die Orgel
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Der Taufstein von Anton Sturm
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Die Kanzel im Umfeld des Innenraumes
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Die Kanzel
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Der Hochaltar
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Altaransicht
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Detailansicht Barockengel
Literatur
- Hugo Schnell Rottenbuch Katholische Pfarrkirche Ehemalige Augustiner-Chorherrenkirche Schnell Kunstführer Nr. 8, von 1934, 22. Auflage von 1974, Verlag Schnell & Steiner München und Zürich.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zugehörigkeit zum Erzbistum
- ↑ Hugo Schnell Rottenbuch Katholische Pfarrkirche Ehemalige Augustiner-Chorherrenkirche Schnell Kunstführer Nr. 8, von 1934, 22. Auflage von 1974, Verlag Schnell & Steiner München und Zürich. Seite 3
- ↑ Hugo Schnell Rottenbuch Katholische Pfarrkirche Ehemalige Augustiner-Chorherrenkirche Schnell Kunstführer Nr. 8, von 1934, 22. Auflage von 1974, Verlag Schnell & Steiner München und Zürich. Seiten 1 - 4
- ↑ Hugo Schnell Rottenbuch Katholische Pfarrkirche Ehemalige Augustiner-Chorherrenkirche Schnell Kunstführer Nr. 8, von 1934, 22. Auflage von 1974, Verlag Schnell & Steiner München und Zürich. Seite 3
- ↑ Hugo Schnell Rottenbuch Katholische Pfarrkirche Ehemalige Augustiner-Chorherrenkirche Schnell Kunstführer Nr. 8, von 1934, 22. Auflage von 1974, Verlag Schnell & Steiner München und Zürich. Seite 3
- ↑ Hugo Schnell Rottenbuch Katholische Pfarrkirche Ehemalige Augustiner-Chorherrenkirche Schnell Kunstführer Nr. 8, von 1934, 22. Auflage von 1974, Verlag Schnell & Steiner München und Zürich. Seite 4
- ↑ Hugo Schnell Rottenbuch Katholische Pfarrkirche Ehemalige Augustiner-Chorherrenkirche Schnell Kunstführer Nr. 8, von 1934, 22. Auflage von 1974, Verlag Schnell & Steiner München und Zürich. Seite 3
St. Maria (Altenberga)
Die evangelisch-lutherische Pfarrkirche St. Maria ist eindenkmalgeschütztes Kirchengebäude in Altenberga,im Saale-Holzland-Kreis (Thüringen). Die Gemeinde gehört zum Kirchenkreis Eisenberg in der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland.[1][2]
Geschichte und Architektur
Die spätgotische Filialkirche St. Maria wurde nach einer Bezeichnung in der nördliche Ecke um 1513 am Nordhang des Berges, auf dem ehemals die Burg der Burggrafen von Altenberga stand, errichtet. Mit dem Bau wurde um 1501 begonnen.[3] Die Burg wurde 1393 verkauft und dann im sächsischen Bruderkrieg zerstört, sie ist bis auf wenige Überreste niedergegangen. Der Chor ist im Norden schwach eingezogen. Er besitzt einen polygonalen Schluss im Osten und einen Flankenturm an der Nordseite. Nach einer Bezeichnung auf einer hölzernen Inschrifttafel wurde der Glockenstuhl im oberen Turmgeschoss 1783 gebaut. Das an der Nordseite befindlich, spitzbogige Portal mit Stabgewände, wurde vermauert. In jüngerer Zeit wurden Fenster und Türen eingebrochen und Anbauten angefügt.[4]
Der Innenraum wurde vermutlich im ersten Viertel des 18. Jahrhundert umgestaltet. Es wurde an drei Seiten eine zweigeschossige Empore aufgestellt und eine Voutendecke eingebaut. Die Gruft unter dem Chor ist kreuzgratgewölbt. Sie wurde vermutlich seit dem 18. Jahrhundert als Herrschaftliche Grablege genutzt.[5]
Ausstattung
- Der zweizonige Kanzelaltar mit korinthischen und ionischen Säulenpaaren wurde wohl im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts gebaut. Er ist mit geschnitzten Frucht- und Blumengebinden geschmückt. Das volkstümliche Gemälde in der Predella zeigt das letzte Abendmahl.[6]
- Eine kleine Kreuzigungsgruppe mit spätgotischem Kruzifix, steht auf dem Altar.
- Die spätgotische Sakramentsnische an der Chornordwand ist mit Fialen und Kielbogen verziert.
- Die Orgel wurde 1754 von Justinus Ehrenfried Gerhard aus Lindig, sie ist mit einem reich geschnitzten Prospekt ausgestattet.[7]
- Die Glocke wurde 1447 gegossen
- An der Rückseite des Chores steht ein Epitaph für Anton Ludwig von Schwarzenfels (gest. 1725). Es wirkt etwas überladen, und ist mit einer mächtigen Konsole, sowie starken Pilastern, einem Portraitmedaillon, zwei weiblichen Allegorien und Putten, sowie einer Wappen- und Inschriftkartusche ausgestattet.[8]
Naturschutz
Das Kirchengebäude ist ein wichtiges Fledermausquartier für kleine Hufeisennasen.[9][10] Die Kirche wurde vom NABU mit der Plakette Lebensraum Kirchturm ausgezeichnet.[11]
Literatur
- Dehio, Georg, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003 ISBN 3-422-03095-6
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ [ http://eisenberg.ekmd-online.de/ Kirchenkreis Eisenberg]
- ↑ Evangelische Kirche in Mitteldeutschland
- ↑ Baubeginn
- ↑ Dehio, Georg, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003 ISBN 3-422-03095-6 Seite 5
- ↑ Dehio, Georg, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003 ISBN 3-422-03095-6 Seite 5
- ↑ Dehio, Georg, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003 ISBN 3-422-03095-6 Seite 5
- ↑ Dehio, Georg, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003 ISBN 3-422-03095-6 Seite 5
- ↑ Dehio, Georg, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003 ISBN 3-422-03095-6 Seite 5
- ↑ Fledermausquartier
- ↑ Schutz der Fledermäuse
- ↑ Auszeichnung durch den NABU
St. Ulrich (Alach)
Die evangelische Kirche St. Ulrich ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Alach, einem Ortsteil von Erfurt in (Thüringen). Die Gemeinde gehört zum Kirchenkreis Erfurt[1] in der Evangelische Kirche Mitteldeutschland[2]
Geschichte und Architektur
An der Stelle des heutigen Gebäudes stand im 12. Jahrhundert eine Vorgängerkirche, die vor 1405 abgerissen und in diesem Jahr durch eine andere ersetzt wurde. Der Turm stammt ebenfalls aus dieser Zeit.[3] Ein Langhaus mit dreiseitigem Chorschluss wurde , nach einer Inschrift, 1510 errichtet und 1864 durch einen Brand zerstört.[4] Das Gebäude wurde 1865 grundlegend umgebaut, eine umfassende Sanierung wurde 1991 vorgenommen. Der Innenraum ist in einem einheitlich neugotischen Stil gehalten, der Dachstuhl ist offen. Der Turm ist im Erdgeschoss kreuzgratgewölbt. An der Westseite befindet sich eine spitzbogige Sakramentsnische. Die Doppelempore ist umlaufend. Die Ausstattung wird durch eine Kanzel und eine Orgel ergänzt.[5]
Sanierungen nach 1991
Unter der Leitung des Architekturbüros Smits und Partner wurden in der Zeit von 2001 bis 2003 umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt. Die Bausubstanz des Schiffes und des Turmes wurde konstruktiv gesichert, die Schäden durch Schwamm an der Dachkonstruktion wurden umfangreich behoben.[6] Die Zeltdachkonstruktion aus den 1970er Jahren wurde im Jahr 2006 renoviert. Die Schieferdeckung wurde abgebrochen, die Unterzüge, Schwellen, Deckenbalken und Sparren wurden saniert. Notwendige Holzschutzarbeiten wurden vorgenommen und das Dach neu verschalt und vorgedeckt.[7]
Literatur
- Dehio, Georg, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003 ISBN 3-422-03095-6
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Kirchenkreis Erfurt
- ↑ EKMD
- ↑ Dehio, Georg, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003 ISBN 3-422-03095-6 Seite 2
- ↑ Vorgängerkirchen
- ↑ Dehio, Georg, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003 ISBN 3-422-03095-6 Seite 2
- ↑ Umfangreiche Sanierung
- ↑ Dachsanierung
Christkönig (Warmen)
Die katholische Kirche Christkönig ist ein ortsbildprägendes Kirchengebäude in Warmen, einem Ortsteil von Fröndenberg im Kreis Unna (Nordrhein-Westfalen). Die Pfarrvikarie gehört zum Pastoralverbund Fröndenberg, im Dekanat Unna im Erzbistum Paderborn.[1]
Geschichte und Architektur
Das Gebäude wurde 1932 auf Initiative eines Unternehmers nach Plänen des Architekten und Diözesanbaumeisters Kurt Matern errichtet. Der Neubau steht in etwas erhöhter Lage über dem Ruhrtal, zwischen den Dörfern Frohnhausen und Warmen. Die Kirche ist ein rechteckiger Saal zu fünf Jochen, der Altarraum ist schmaler gehalten. Bis zum Bau des Turmes wurde die Eingangsseite durch ein Giebeldreieck mit kleinem Fenster dominiert. Von 1948 bis 1949 wurde an der Eingangsseite ein Turm nach Plänen des Architekten Josef Ferber hochgezogen. Die Wände des Turmes sind durch spitzbogige Schallöffnungen und ein größeres Rundfenster gegliedert, er ist mit einem Zeltdach bekrönt. Die Gestaltung des Turmes lehnt sich an die des Kirchengebäudes an.[2]
Der eingezogene Altarraum und das Schiff sind durch spitzbogig gehaltene Leichtgewölbe gedeckt, deren Gratlinien scharf sichtbar sind. Die Wände sind durch Spitzbogenfenster und an den Außenseiten vorgesetzten Strebepfeiler gegliedert und greifen so eine gotische Formensprache in sachlicher Aussage auf. Der Altarraum ist einseitig belichtet, er wirkt als separater Raum.
Ausstattung
- Die ausdruckstarken Bleiglasfenster wurden 1932 von dem Glaskünstler G. Freeriks angefertigt.[3] Sie zeigen Darstellungen der Heiligen Agnes, Albertus Magnus, Elisabeth, Franziskus, Monika, Heinrich, Maria, Josef, Isidor und Johannes der Täufer.[4]
- Die Skulptur des würdevoll am Kreuz stehenden Christkönig ist das zentrale, für den Raum geschaffene Kunstwerk. Die Arbeit wurde 1937 von Walter Ditsch gefertigt.[5]
- Der Bildhauer Herbert Lorenz schuf 1973 aus Holz, eine neue Ausstattung, deren Teile plastisch entworfen sind. Es sind ein Altar, der Ambo, der Tabernakel und ein Hängekreuz.[6]
Literatur
- Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Pastoralverbund
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Seite 255
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Seite 255
- ↑ Kirchenfenster
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Seite 255
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7
St. Konrad (Langschede)
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Konrad ist ein ortsbildprägendes Kirchengebäude in Langschede, einem Ortsteil von Fröndenberg im Kreis Unna (Nordrhein-Westfalen). Die Pfarrvikarie gehört zum Pastoralverbund Fröndenberg, im Dekanat Unna im Erzbistum Paderborn.[1][2]
Geschichte und Architektur
Vor 1945 mussten die Gläubigen die Kirchen in Halingen oder Fröndenberg besuchen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde Religionsunterricht in Privatwohnungen abgehalten, da Religionslehre an Schulen nicht erlaubt war. Eine erste Messe wurde 1945 mit Billigung der englischen Besatzungsmacht in dem Saal einer Gastwirtschaft abgehalten. Bis 1947 wurde in einer Scheune in der Nähe des Bahnhofes eine Notkapelle eingerichtet, die aus gebrauchten Ziegelsteinen gebaut wurde. Der Altar stand an der Ostseite, erschlossen war die Notkapelle über die Zuwegung eines Bauernhofes. Kurz danach wurde das Provisorium zu klein, es wurden an der Westseite ein Altarraum und eine Sakristei angebaut. Der Eingang wurde an die Wasserwerkstraße verlegt. Lorenz Kardinal Jaeger spendete 1950 hier die Firmung. Mit dem damaligen Erzbischof wurde der Bau einer neuen Kirche erörtert und von diesem grundsätzlich befürwortet. Das für den Kirchenneubau gedachte Gelände war 1920 von dem damaligen Kirchenbauverein, samt dem darauf stehenden Wohnhaus gekauft worden. Der Grundstein für die neue Kirche wurde 1951 gelegt.[3] Zuerst entstand in der Industriegemeinde eine kleine Diasporakirche, die nach Plänen des Architekten Aloys Dittrich errichtet wurde. Die Saalkirche war mit einem Satteldach gedeckt, die Wände waren durch Rundbogenfenster gegliedert. Der quadratische Turm nahm den Altarraum auf. Diese Kirche wurde Anfang der 1960er Jahre zu klein und genügte nicht mehr den Ansprüchen. Nach Plänen des Architekten Otto Weicken wurde das Gebäude von 1963 bis 1964 umfassend erweitert. Rückseitig in der Raumachse entstand eine hohe Konche, um dem Taufstein Platz zu bieten. Der ehemalige Altarraum im Turm wurde zur Seitenkapelle; darüber steht die Sängerempore. Das Schiff, der Altarraum und der Taufbereich sind durch das Satteldach verbunden. Der Bereich in dem getauft wird, ist durch hohe Fensterbahnen aus Betonglas abgeteilt. Eine Wabenwand mit Betonglas belichtet einseitig den Altarraum. Auf der anderen Seite sind die Wände durch die Fenster von Johannes Hohmann gegliedert.[4] Bei der Renovierung in den Jahren von 1992 bis 1993 wurde versucht, die Raumfassung zu historisieren, vorgeblendete Wand- und Deckenvorlagen sollten den Raum in Joche gliedern Auf die Wandflächen wurden Bänder aufgemalt.[5]
Ausstattung
Seitenkapelle
Die Seitenkapelle ist durch eine Glaswand vom Schiff getrennt. Hier wird in der Woche die Messe gelesen und die Stille Anbetung gehalten. Der kleine Altar ist geweiht und mit einer Reliquie des Bruder Konrad ausgestattet.[6]
Kirchenfenster
Die farbfreudigen Bleiglasfenster des Künstlers Hohmann von 1964 greifen Themen aus dem Testament auf und bestimmen die Raumwirkung. Sie sind in zeitgemäßer Darstellung in den Farben Violett, Blau, goldgelb und Türkis gehalten. Dargestellt werden: Der alte Bund - Vorbild des neuen Gottesvolkes (Moses empfängt die Gesetzestafeln aus Gottes Hand), Die Geburt des neuen Gottesvolkes mit dem Bund Christi(Nach der Menschwerdung opfert sich Jesus für alle Schuld der Welt, sein Blut fließt in den Kelch des immerwährenden Bundes), Besegnung des neuen Gottesvolkes durch den Heiligen Geist (Der Geist Gottes erneuert mit den durchdringenden Flammen der göttliche Liebe alles. Als Sinnbild der Ecclesia sitzt Maria im Schiff) und die Vollendung des neuen Gottesvolkes (Anbetung des Lammes).[7]
Geläut
Die drei Glocken wurden 1959 angeschafft und wie folgt geweiht:
- große Glocke dem heiligen St. Michael
- mittlere Glocke dem heiligen Bruder Konrad
- kleine Glocke der Gottesmutter als Angelusglocke.[8]
sonstige Ausstattung
- Der Turm wird von einem Hahn bekrönt, der von Johannes Hohmann entworfen wurde.
- Das Altarkreuz ist eine Arbeit nach Entwürfen von J. Hohmann.[9]
- Der Orgelprospekt ist traditionell gehalten, er verdeckt die Taufstelle.
Literatur
- Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7
Weblinks
- Commons: St. Konrad (Langschede) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Seiten der Gemeinde
Einzelnachweise
- ↑ Hinweis auf den Pastoralverbund
- ↑ Dekanat Unna
- ↑ Vorgeschichte
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Seiten 253-254
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Seite 254
- ↑ Seitenkapelle und Altar
- ↑ Kirchenfenster
- ↑ Glocken
- ↑ [Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Turmhahn und Altarkreuz]
St. Marien (Freudenberg)
Die katholische Pfarrkirche St. Marien ist ein ortsbildprägendes Kirchengebäude in Freudenberg im Kreis Siegen-Wittgenstein (Nordrhein-Westfalen). Die Gemeinde gehört zum Pastoralverbund Hüttental Freudenberg im Erzbistum Paderborn.[1] Das Gebäude ist die erste konsequente Rundkirche im Erzbistum, die halbkreisförmige Anordnung des Gestühls sind auch im Aufriss deutlich.[2]
Geschichte und Architektur
Die Vorgängerkirche wurde von 1874 bis 1875 unter der Leitung von Gerhard August Fischer in neugotischen Formen errichtet. Sie wurde zu klein und der Bauzustand verschlechterte sich. Die wenig geschätzte Architektur sollte durch eine zeitgemäße Gestaltung ersetzt werden. Mit ausschlaggebend war auch der Wunsch, eine Kirche entsprechend der neuen liturgischen Ordnung, mit dem Altar als formalem Mittelpunkt, zu verwirklichen. Das Baugrundstück für das neue Gebäude liegt unterhalb eines Hanges und ist vom Friedhof und parkähnlich gestalteten Grünflächen umgeben; vom oberhalb des Gebäudes liegenden Friedhofes, ist die Sicht auf das Dach gewährleistet. Das Gebäude des Architekten Aloys Sonntag basiert auf Ideen von Gottfried Böhm.[3] Der Turmzylinder steht frei über einem runden Grundriss, er ist mit einer Kuppel abgeschlossen, die nach allen Seiten zur Wirkung kommt und von einem Trompetenengel bekrönt.[4] Den Mittelpunkt des aus einer Kreisform entwickelten Kirchengebäudes bildet die Altarzone, die geringfügig angehoben und halbkreisförmig von den Gestühlblöcken umgeben ist. Um das Gestühl führt ein Gang, über den auf der rechten Seite, die frühere Taufkapelle und auf der linken Seite, eine Seitenkapelle erschlossen ist. Der Altarraum ist durch eine hohe, gerundete Stirnwand abgeschlossen, hinter der die Sakristei untergebracht ist. Die durchlichtete Kuppel über dem Altar zeichnet sich nach außen ab und verdeutlicht den Standort des Altares.[5] Ein separater Portalbau mit Windfang beinhaltetet die beiden Portale, der Windfang tritt, so wie die Orgelempore aus der Kreisform vor. Der Portalbau ist gänzlich aus Betonwaben hergestellt. Ein flaches Vordach ruht auf zwei Stützen und deckt den breiten Eingang. Im Bereich des Umganges sind die fensterlosen Wände durch Stützen gegliedert. Der Obergaden ist verglast.[6] An der Südseite wurde 1980 die Marienkapelle angebaut.[7]
Ausstattung
- Der blockartige Altar bildet den Mittelpunkt der Kirche.[8] Er wurde von dem Bildhauer J. Baron aus griechischem Kristallino angefertigt. Der Altar ist mit Adler, Löwe und Stier, einem Wesen mit menschlichem Gesicht und einigen Augen und Flügeln verziert. In dem Reliquiar an der Vorderseite werden Reliquien des Liborius aufbewahrt.
- Verschiedene Bronzearbeiten, wie eine Madonna, der Osterleuchter, und der Ambo stammen auch aus der Werkstatt Baron.
- Die Tabernakelsäule ist ebenfalls eine Arbeit des Bildhauers Baron.[9]
- Die raumprägenden Glasmalereien in den hohen Lichtgaden sind Arbeiten von Georg Meistermann. Der Künstler zeigt eine verzahnte und verdichtete Komposition, die über Intervalle fortlaufend zu deuten sein sollen.[10]
- Die Kreuzwegstationen wurden in der Werkstatt Walter Mellmann gefertigt, auffällig bei allen Stationen ist das Hinauskragen über die Ränder.
- Die Orgel mit zwei Manualen besitzt 1750 Pfeifen und 24 Register.[11]
Literatur
- Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Seiten des Pastoralverbundes
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Seite 113
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Seite 141
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Seite 253
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Seite 113
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Seite 253
- ↑ Hinweis auf die Südkapelle
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Seite 253
- ↑ Altar und Tabernakelsäule
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Seite 135
- ↑ Kreuzweg und Orgel
St. Johannes Baptist (Serkenrode)
Die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist ist ein ortsbildprägendes Kirchengebäude in Serkenrode, einem Ortsteil von Finnentrop im Kreis Olpe (Nordrhein-Westfalen). Die Gemeinde gehört zum Pastoralverbund Frettertal im Erzbistum Paderborn.[1]
Geschichte und Architektur
Die Stiftung einer Schulvikarie wurde am 22. Februar 1813 genehmigt und am 22. Dezember 1813 durch das Generalvikariat in Köln bestätigt.[2] Die Kirche geht vermutlich auf eine Hofkapelle des 16. Jahrhunderts zurück, sie wurde 1901 zu ihrer heutigen Größe erweitert. Der Turm der 1901 in neugotischen Formen errichteten Kirche stand ursprünglich im Dachstuhl, dieser zeigte deutliche Schäden. Das Gebäude wurde 1958 nach Plänen des Architekten Karl Brochhausen um ein zusätzliches Joch und den Kirchturm über einem quadratischen Grundriss verlängert. Die Wände des Turmes sind durch rundbogige Schalfenster gegliedert und so an die Gestaltung des Altbaus angeglichen. Der hohe Turmhelm tritt ein wenig aus der Giebelwand. Das angefügte Joch ist kreuzrippengewölbt und setzt das Langhaus im inneren harmonisch fort. Die in diesem Joch stehende, breite Orgelempore wird von zwei Pfeilern gekreuzt, die den Turm tragen. Die Betonglasfenster der an der seitlich angebauten Taufstelle, wurden 1962 nach Entwürfen von Herbert Lorenz angefertigt.[3]
Pfarrvikariehaus
Zur Kirche gehört das 1814 errichtete Pfarrvikariehaus, es wurde 1955 stark verändert. Das Erdgeschoss des zweistöckigen Gebäudes ist massiv gemauert, das Obergeschoss ist in Fachwerk gehalten. Das Haus unter einem steilen Giebeldach wurde als Wirtschafts- und Wohngebäude gebaut. Der Wohnteil mündete ursprünglich in die ursprünglich befahrbare Querdiele, in der heute die Pfarrbücherei untergebracht ist.[4]
Literatur
Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Pastoralverbund Frettertal
- ↑ Bestätigung der Vikarie
- ↑ Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7 Seite 252
- ↑ Thomas Spohn, Pfarrhäuser in Nordwestdeutschland
Dehio Nordrhein-Westfalen II Westfalen
Dehio, Georg, Unter Wissenschaftlicher Leitung von Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen II Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin/München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2
Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen I Rheinland
Literatur
- Dehio, Georg, Bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I Rheinland. Deutscher Kunstverlag, 2005 ISBN 3-422-03093-x
- Gerd Baier, Horst Ende, Brigitte Oltmans, Gesamtredaktion Heinrich Trost: Die Bau- und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Küstenregion mit den Städten Rostock und Wismar. Henschel Verlag GmbH, Berlin 1990, ISBN 3-362-00523-3
Dehio Mecklenburg-Vorpommern
Literatur
- Georg Dehio, bearbeitet von Hans-Christian Feldmann, Gerd Baier, Dietlinde Brugmann, Antje Heling, Barbara Rimpel: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Mecklenburg Vorpommern. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2000, ISBN 3-422-03081-6
Einzelnachweise
Literatur
- Dehio, Georg, bearbeitet von Folkhard Cremer, Tobias Michael Wolf und anderen Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Hessen 1, Regierungsbezirke Gießen und Kassel. Deutscher Kunstverlag, 2008 ISBN 978-3-422-03092-3
Dehio Thüringen
- Dehio, Georg, bearbeitet von Stephanie Eißling, Franz Jäger und anderen Fachkollegen: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, 2003 ISBN 3-422-03095-6
Werl Band 2
Literatur
Amalie Rohrer/Hans Jürgen Zacher (Hg.) Werl Geschichte eine westfälischen Stadt Band 1 Bonifatius Druck Buch Verlag 1994 ISBN 3-87088-844-X, Seiten 471-473
Barock im Erzbistum Paderborn
- Theodor Arens, Stanislaus Kandula, Roman Mensing: Barock im Erzbistum Paderborn, Bonifatius Verlag Paderborn 2001, ISBN 978-3-89710-495-2
Kirchenbau im Erzbistum Paderborn
- Heinrich Otten: Der Kirchenbau im Erzbistum Paderborn 1930 bis 1975. Bonifatius Verlag, Paderborn 2009, ISBN 978-3-89710-403-7
Bau- und Kunstdenkmale in der Mecklenburgischen Küstenregion
- Gerd Baier, Horst Ende, Brigitte Oltmans, Gesamtredaktion Heinrich Trost: Die Bau- und Kunstdenkmale in der mecklenburgischen Küstenregion mit den Städten Rostock und Wismar. Henschel Verlag GmbH, Berlin 1990, ISBN 3-362-00523-3
Handbuch der historischen Stätten Deutschlands Mecklenburg/Pommern
Ernst Bahr, Bernhart Jähning, Klaus Conrad, Antjekathrin Großmann, Ralf Köhler, Sabine Kühne-Kaiser, Roderich Schmidt und Andere Handbuch der historischen Stätten Deutschlands Band 12 Mecklenburg/Pommern Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1996, ISBN 3-520-3150-7
Ludorf Kreis Soest
- Albert Ludorff Bau und Kunstdenkmäler von Westfalen, Kreis Lippstadt, herausgegeben vom Rovinzial Verbande der Provinz Westfalen, Hermann Hermes Verlag GmbH, 1912
Reclams Kunstführer Deutschland V
- H. R. Rosemann Hrsg. Reclams Kunstführer Deutschland Band V Philipp Reclam jun. Stuttgart, vierte Auflage, 1971 ISBN 3-15-008473-3