Rokoko

Epoche der europäischen Kunst (ca. 1720–1780)
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Die kunstgeschichtliche Epoche des Barock fand eine Weiterentwicklung im Rokoko. Stiltypisch sind überbordende Verzierungen, an Bauten, Innenräumen, Möbeln, Geräten etc. und vor allem die Aufgabe jeglicher Symmetrie, die im Barock noch als wichtiges Element verwendet wurde. An die Stelle fester Formen treten leichte, zierlich gewundene Linien und häufig rankenförmige Umrandungen. Die Rocaille (franz.: Muschelwerk) soll namensgebend für diese Kunstrichtung gewesen sein.

Die päpstliche Basilika in Ottobeuren (1750)

(Diese bewusste Abkehr von Symmetrie wurde später im Jugendstil wieder aufgegriffen.)


Die Asamkirche in München (siehe hier) steht an der Schwelle zum Rokoko, doch tritt hier die typische Leitform im Ornament, die Rocaille noch nicht auf. Man findet sie zuerst in den späten 1730er Jahren, doch herrschen auch in dieser Zeit noch florale Ornamentmotive vor (z.B. in der Amalienburg in München-Nymphenburg). Das Rokoko und die Rocaille werden aus Frankreich vor allem durch Ornamentstichvorlagen nach Deutschland importiert, das Zentrum solcher Stiche ist Augsburg. Von daher geht sie in das Formenrepertoire vieler süddeutscher Stukkateure über, bis die Ausstattungskunst des Rokoko im Werk Dominikus Zimmermanns ihren Höhepunkt erreicht: Im Chor der Wieskirche erscheinen "gebaute Rocaillen". Ebenfalls erwähnenswert ist sein wirken bei der Errichtung und Stuckierung der Wallfahrtskirche Steinhausen (1727-1733) bei Biberach an der Riß.

In Österreich gibt es nur vereinzelte Beispiele für den Rokoko (etwa die Inneneinrichtung von Schönbrunn) - hier geht der Barock um 1765 fast ohne Zwischenstufen in den Klassizismus über.

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