„Diskussion:Neoliberalismus“ – Versionsunterschied
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:::Ja, auch ich finde das eine gute Zusammenfassung. Wo soll sie platziert werden? Als Einleitung oder später im Lemma? Gruß--[[Benutzer:FelMol|FelMol]] 20:34, 14. Nov. 2010 (CET) |
:::Ja, auch ich finde das eine gute Zusammenfassung. Wo soll sie platziert werden? Als Einleitung oder später im Lemma? Gruß--[[Benutzer:FelMol|FelMol]] 20:34, 14. Nov. 2010 (CET) |
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::::Als eigener Abschnitt würde ich sagen, allerdings direkt unter der Einleitung, immerhin geht es um die Anfänge.--[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 20:39, 14. Nov. 2010 (CET) |
::::Als eigener Abschnitt würde ich sagen, allerdings direkt unter der Einleitung, immerhin geht es um die Anfänge.--[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 20:39, 14. Nov. 2010 (CET) |
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== Außenseitermeinung == |
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Eigentlich habe ich keine Lust diesen Scheiß zum x-ten Mal zu diskutieren, aber es ist einfach nicht einzusehen, weshalb eine extreme Außenseitermeinung hier an zentraler Stelle dargestellt werden soll. Pass3456 hat in den sehr kurz gehaltenen Abschnitt "Ordoliberalismus" folgenden Text eingefügt: |
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*''„Peter Ulrich weist darauf hin, dass das Primat der Politik von der ordoliberalen Position ganz anders verstanden wurde. Die Ordoliberalen hatten sich ursprünglich bis in die 50er Jahre selbst als „neoliberal“ bezeichnet, dann aber eine neue Selbstbezeichnung gewählt, als der Begriff des Neoliberalismus zunehmend von den Marktradikalen okkupiert wurde.“'' |
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Belegt wird dies mit Peter Ulrich, der dies völlig nebensächlich behauptet, ohne Belege für diese Behauptung anzugeben. Pass3456 konnte auch nach mehrfacher Aufforderung weder weitere Belege für diese Behauptung bringen, noch eine Rezeption zu der Behauptung von Ulrich. Auch der von Pass3456 als zweiten Beleg angegebenen Quelle (Van Horn, Robert. “Reinventing Monopoly and Corporations: The Roots of Chicago Law and Economics.” The Road from Mont Pelerin. Hg. Philip Mirowski und Dieter Plehwe. Harvard University Press., 2009. 204 ff., insb. 206 f.) kann diese Behauptung auch nicht einmal ansatzweise entnommen werden. Ulrichs Behauptung ist somit eine extreme Außenseitermeinung. |
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Zudem ist diese diese unbelegte Behauptung von Ulrich in höchsten Maße unsinnig. Die Bezeichnung „Ordoliberalismus“ wurde 1950 von Hero Moeller als Fremdbezeichnung für eine bestimmte Variante des Neoliberalismus geprägt und wurde erst sehr zögerlich aufgenommen. Walter Eucken, der wohl bedeutendste Vertreter der als Ordoliberalismus bezeichneten Strömung starb bereits im März 1950 und kannte die erst später von Hero Möller geprägte Bezeichnung überhaupt nicht. Eucken hätte diese Bezeichnung auch nie als Selbstbezeichnung akzeptiert, weil er so genannte „ismen“ grundsätzlich ablehnte und deshalb auch nie den Begriff „Neoliberalismus“ als Selbstbezeichnung verwendet hatte [http://books.google.de/books?id=xx8lxh7PZKMC&pg=PA37&dq=%22da%C3%9F+eucken%22+%22im+gegensatz+zu+all%22+ismen&hl=de&ei=dG0ETuGoHsr1sga2qvzSDA&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCsQ6AEwAA#v=onepage&q=%22da%C3%9F%20eucken%22%20%22im%20gegensatz%20zu%20all%22%20ismen&f=false]. Hans Großmann-Doerth starb bereits 1944 und Leonhard Miksch 1950. Es ist völlig unerklärlich, wie diese, wie Ulrich behauptet, ab den 1960er Jahren den Begriff „Ordoliberalismus“ als Selbstbezeichnung gewählt haben sollen. Von den Hauptvertretern der als „Ordoliberalismus“ bezeichneten Strömung erlebte einzig der 1977 verstorbene Franz Böhm die 1960er Jahre. Mir ist kein einziger Beleg dafür bekannt, dass Franz Böhm den Begriff "Neoliberalismus" abgelehnt hätte, weder vor, noch nach 1960. |
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Ich entferne deshalb zum wiederholten mal diese unsinnige Außenseitermeinung und werde sie auch in Zukunft immer wieder entfernen, ohne mich an weiteren Nonsens-Diskussionen zu beteiligen. Meine Zeit ist mir für diesen Kindergarten zu schade.--[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 13:42, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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:<small>Persönliche Anmerkung @ Mr. Mustard: Keiner zwingt Dich, an der Diskussion teilzunehmen und mit Deinen oft einleuchtenden Argumenten veröffentlichte Literaturmeinungen wie die von Peter Ulrich zu bestreiten. Allerdings solltest Du, wenn Du keine Lust auf argumentative Auseinandersetzung hast, konsequenterweise Dein [[Wikipedia:Ausstieg|Recht zu gehen]] in Anspruch nehmen. Ohnehin scheint mir Dein Argumentationstil eher für andere Projekte zu passen, in denen das Entwickeln eigener, bisher unveröffentlichter Theorien erlaubt ist.--[[Benutzer:Olag|Olag]] 14:11, 24. Jun. 2011 (CEST)</small> |
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::contra siehe "Peter Ulrich zum Zweiten" mit gleicher Meinung von FelMol und Charmrock. Als quasisoziologisches Experiment stelle ich die Quelle nur in dem von dir unbestrittenen Inhalt her. Das solltest du akzeptieren können oder? Man weiss es nicht ... --[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 19:40, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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:::Nanu, die bestrittene Passage ist nicht drin, trotzdem hast du es wieder gelöscht. Warum? --[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 19:53, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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:::Der gekürzte Text lässt sich vielfach verifizieren: Bei Rüstow, Wirtschaft als Dienerin der Menschlichkeit, 1960, Seite 7 [http://www.tristan-abromeit.de/pdf/28.1%20MdB%20Gruene%20Anhang%20I.pdf hier]: „'''Da nun leider heutige Vertreter jenes Paläoliberalismus sich neoliberal nennen, obwohl unser Neoliberalismus ja gerade im Gegensatz und in Abgrenzung gegen jenen Altliberalismus, gegen jenen Paläoliberalismus entstanden ist, trägt das natürlich sehr dazu bei, eine Verwechslung zu begünstigen'''. Das hat den Effekt, daß .die Vorwürfe, die gegen den alten Liberalismus berechtigt sind und die gerade wir als die ersten gegen den Paläoliberalismus erhoben haben, ja, auf Grund deren wir die Abgrenzung gegen den Paläoliberalismus zur Grundlage unseres Neoliberalismus gemacht haben, - daß diese Vorwürfe zu Unrecht gegen uns erhoben werden.“ |
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:::Alexander Rüstow: Sozialpolitik diesseits und jenseits des Klassenkampfes. In: Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft (Hrsg.): Sinnvolle und sinnwidrige Sozialpolitik. Ludwigsburg 1959, S. 20: |
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:::„Der Markt hat jedoch einen überwirtschaftlichen Rahmen, der durch Gesetze usw. gebildet wird, und innerhalb dieses Rahmens kann die Sache gar nicht planmäßig genug hergehen. (...) An dieser Planmäßigkeit des Rahmens, insbesondere auf dem Gebiet der Sozialpolitik, fehlt es leider Gottes noch sehr. Dadurch unterscheiden wir Neuliberalen uns ja von den Altliberalen, daß wir uns der Notwendigkeit des Rahmens und seiner Gestaltung bewußt sind. '''Leider wird dieser Unterschied dadurch verwischt, daß es eine Anzahl von Altliberalen, zum Teil von sehr intransigenten Altliberalen gibt, besonders in Amerika, die sich fälschlicherweise- und irreführenderweise 'Neuliberale' nennen und damit große Verwirrung stiften'''. Leider können wir dagegen nicht mit Patentprozessen und Markenschutz vorgehen.“ |
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::::Dass Charmrock dir zugestimmt hätte ist nicht wahr. Sogar Olag hat zugestimmt, dass Ulrichs Meinung raus soll. Und du konntest immer noch nicht belegen, dass Eucken (gestorben 1950), Miksch (gestorben 1950) oder Großmann-Doerth (gestorben 1944) nach den 1950er irgend etwas „beobachtet“ hätten. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 20:38, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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:::::Von mir aus so: "Peter Ulrich weist darauf hin, dass das Primat der Politik von der ordoliberalen Position ganz anders verstanden wurde." (Quelle Ulrich bzw irgend eine andere Quelle) "Faktisch spaltete sich der heutige marktradikale Neoliberalismus vom Ordoliberalismus ab." (Walter Bührer, Jürg L. Steinacher, Monika Scherrer, Jean-Pierre Weibel, ''Die Schweiz unter Globalisierungsdruck: staatliches Handeln mit und gegen wirtschaftliche Logik'', Sauerländer, 1999, ISBN 9783794146536), (Dietrich Böhler, Michael Stitzel, Thomas Bausch, ''Zukunftsverantwortung in der Marktwirtschaft'', Lit Verlag 2000, ISBN-13: 978-3894736798, Seite 76). --[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 20:45, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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:::::::Inwieweit ist das [[Primat der Politik]] für den Ordoliberalismus derart relevant, dass dies in einem kurzen Abschnitt mit wenigen Zeilen dargestellt werden soll? --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 20:50, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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::::::::Nicht notwendig: "Der Ordoliberalismus lehnte Marktfundamentalismus ab" (Boas/Gans-Morse). "Faktisch spaltete sich der heutige marktradikale Neoliberalismus vom Ordoliberalismus ab." (Walter Bührer, Jürg L. Steinacher, Monika Scherrer, Jean-Pierre Weibel, ''Die Schweiz unter Globalisierungsdruck: staatliches Handeln mit und gegen wirtschaftliche Logik'', Sauerländer, 1999, ISBN 9783794146536), (Dietrich Böhler, Michael Stitzel, Thomas Bausch, ''Zukunftsverantwortung in der Marktwirtschaft'', Lit Verlag 2000, ISBN-13: 978-3894736798, Seite 76). --[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 20:55, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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:::::::::Durch welches konkrete Zitat siehst du den Satz "Faktisch spaltete sich der heutige marktradikale Neoliberalismus vom Ordoliberalismus ab." belegt? Ich kann diesen Satz nicht auf Seite 76 der von dir angegebenen Quelle finden. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 21:38, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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::::::::::Quelle 1: "... die faktisch eingetretene Abspaltung des heutigen marktradikalen Neoliberalismus vom Ordoliberalismus ..." |
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::::::::::Quelle 2 in Fußnote 10. --[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 21:42, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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:::::::::::Beide Texte, auf die du verweist, stammen erneut von Peter Ulrich. Das erste Textfragment lautet: |
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:::::::::::*''„NZZ-Wirtschaftsredaktor Gerhard Schwarz hat kürzlich versucht, die faktisch eingetretene Abspaltung des heutigen marktradikalen Neoliberalismus vom Ordoliberalismus mit dem Verweis auf die…“'' |
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:::::::::::Leider kann ich hier nicht mehr weiter lesen, weil es sich bei diesem Textfragment um eine Fußnote handelt, die auf der nächsten Seite fortgesetzt wird und für mich durch die Googlebuchsuche nicht einsehbar ist. Auf jeden Fall handelt es sich dabei erneut um eine völlig nebensächliche Aussage. Außerdem ist nicht klar, was Urlich hier mit "heutigen marktradikalen Neoliberalismus" einerseits und "Ordoliberalismus" anderseits meint. |
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:::::::::::Das zweite von dir angeführte Textfragment lautet: |
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:::::::::::*''„Rüstow war einer der maßgeblichen Vordenker der ordnungspolitischen Konzeption des Ordoliberalismus. Zu deren systematischer Abgrenzung vom (jüngeren!) marktradikalen Neoliberalismus…“'' |
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:::::::::::Aha, soso. Rüstow, der den Begriff Neoliberalismus geprägt hat und der sich selbst bis zu seinem Tod als Neoliberaler bezeichnet hat, soll also „einer der maßgeblichen Vordenker der ordnungspolitischen Konzeption des Ordoliberalismus“ gewesen sein. Und dies, obwohl Rüstow für gewöhnlich überhaupt nicht dem Ordoliberalismus zugeordnet wird, sondern dem Soziologischen Neoliberalismus. Es sei denn, die Begriffe Ordoliberalismus und Neoliberalismus werden synonym verwendet. Dann macht der Satz von Ulrich jedoch noch weniger Sinn. Und der Neoliberalismus (der laut Ulrich selbstverständlich "marktradikal" ist) soll also nach Ulrich jünger sein, als der Ordoliberalismus. Das sind wirklich äußerst amüsante Thesen, aber wir schreiben hier eine Enzyklopädie und keine Witzesammlung. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 23:29, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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::::::::::::Yep, Rüstow wird vielfach als Ordoliberaler angesehen [http://www.google.de/#q=r%C3%BCstow+ordoliberalismus&hl=de&prmd=ivns&source=lnms&tbm=bks&ei=0Q4FTubQFYjEswa__JzBDA&sa=X&oi=mode_link&ct=mode&cd=6&sqi=2&ved=0CBEQ_AUoBQ&prmdo=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.&fp=d0e9cecf202b53&biw=1440&bih=737] (was du natürlich ganz genau weißt). --[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 00:26, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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:Hab mal versucht, Ulrich so wiederzugeben, dass er mit Mr. Mustards Einwänden nicht in Konflikt kommt.--[[Benutzer:Olag|Olag]] 23:11, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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::Du weißt ja, dass ich es lösche, so bald ich wieder editieren kann. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 23:29, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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:::Als Dein "Gelegenheitsfreund" würde ich Dir davon abraten. Immerhin hast du gelernt, dass das rollback gefährlicher geworden ist. --[[Benutzer:FelMol|FelMol]] 23:35, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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Kann jemand bitte diesen SAtz, den ich versehentlich unter Chicagoer Schule eingefügt habe, löschen: ''Rüstow wählte daher, nachdem er bis in die 1950er Jahre den Begriff Neoliberalismus verwandt hatte, den Begriff Ordoliberalismus zur Abgrenzung der von ihm vertretenen Position.[66]'' War ein Kopierfehler; ich hatte da was übersehen.--[[Benutzer:Olag|Olag]] 23:39, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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:"Während die Vertreter der Chicagoer Schule auf frühen Zusammentreffen mit den deutschen Neoliberalen in der Befürwortung einer aktiven staatliche Wettbewerbspolitik und eines klaren, marktflankierenden Ordnungsrahmens übereinkamen, wandten sich die führenden Vertreter der Chicagoer Schule im Laufe der 1950er Jahre von diesen Grundsätzen ab. Van Horn, Robert. “Reinventing Monopoly and Corporations: The Roots of Chicago Law and Economics.” The Road from Mont Pelerin. Hg. Philip Mirowski und Dieter Plehwe. Harvard University Press., 2009. 204 ff., insb. 206 f" Was gibt es eigentlich daran auszusetzen? Oder ist bei einem Mißbrauch der Sichterrechte eine differenziertes Löschen nicht möglich? --[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 23:42, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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::Ach ja und der Satz "Der Begriff des Neoliberalismus hat seit seiner Prägung durch Alexander Rüstow in den 1930er Jahren einen Bedeutungswandel durchgemacht. Peter Ulrich weist darauf hin, dass Vertreter der Freiburger Schule und ihnen nahestehende Ökonomen sich ursprünglich bis in die 50er Jahre selbst als „neoliberal“ bezeichnet hatten, später aber zur Abgrenzung gegenüber anderen wirtschaftsliberalen Schulen eher als Ordoliberale bezeichnet wurden" ist eigentlich nur eine Aneinanderreihung von '''höchst''' konventionellem Wissen. --[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 23:44, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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:::Eben. Aber es geht unserem GEwohnheits-Rollbacker nicht um konventionelles Wissen, sondern wie so oft um seine ganz persönliche Lesart, die er hier gegen alle Widerstände durchsetzen will.--[[Benutzer:Olag|Olag]] 23:51, 24. Jun. 2011 (CEST) |
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::::Rollbacking works. Meines Erachtens ist das unbegründete Löschen mehrerer belegter Sätze Vandalismus. Daher habe ich es mir auch mal erlaubt, Merlissimos Limit zu unterlaufen.--[[Benutzer:Olag|Olag]] 00:38, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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Ulrichs Behauptung ist nach bisherigem Erkenntnisstand kontrafaktisch. Wenn das mehr ist als ein Irrtum, wird sich ja wohl mit Leichtigkeit eine stützende Quelle finden. Also bitte. --[[Benutzer:Charmrock|Charmrock]] 01:56, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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:Ich wär in diesem Fall auch dafür, anderer Literatur als Ulrich zu verwenden (und bei Chicago School werd ich ihn auch wieder rausnehmen, sobald Merlissimo es zulässt). Wir mögen unterschiedliche Auffassungen haben, aber ohne ein Minimum an gegenseitigem Respekt geht es nicht.--[[Benutzer:Olag|Olag]] 08:40, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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:@Charmrock: Danke.--[[Benutzer:Olag|Olag]] 10:05, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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== Peter Ulrich zum X-ten == |
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Im Artikel wird Peter Ulrich wie folgt zitiert: |
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*„Der Wirtschaftsethiker Peter Ulrich sieht die Differenz zwischen dem (angelsächsisch geprägten) Neoliberalismus und dem Ordoliberalismus vornehmlich darin, dass der „effizienzvernarrte Neoliberalismus […] den Primat der Politik nur genau so weit (vertrete), wie es um die staatliche Bereitstellung der Funktionsvoraussetzungen des marktwirtschaftlichen Systems im Sinne effizienter Kapitalverwertung“ gehe, während die „Vordenker des Ordoliberalismus, namentlich Wilhelm Röpke und Alexander Rüstow, weniger eindeutig Walter Eucken, […] nachdrücklich den Primat der politischen Ethik vor der ökonomischen Logik des Marktes“ verträten.“ |
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Die in Klammer eingefügte Behauptung, Ulrich meine den „angelsächsisch geprägten“ Neoliberalismus, kann der angegebenen Quelle nicht ansatzweise entnommen werden. Im gesamten Buch ''Zivilisierte Marktwirtschaft'' findet sich kein derartiger Hinweis. Andreas Renner, den Pass3456 immer wieder gerne als Beleg anführt, nennt Ulrich als Beispiel für die neuere Begriffsverwendung von „Neoliberalismus“ im Sinne von Marktfundamentalismus [http://books.google.de/books?id=gBckAQAAIAAJ&q=Marktfundamentalismus,+%22der+die+Politik+zum+Erf%C3%BCllungsgehilfen%22&dq=Marktfundamentalismus,+%22der+die+Politik+zum+Erf%C3%BCllungsgehilfen%22&hl=de&ei=saHoTfCiE4-r8APd6ryaAQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CDAQ6AEwAQ]. Laut Renner stelle Ulrich unter dem Label »Neoliberalismus vs. Ordoliberalismus« die neoliberale [[Angebotspolitik]] dem soziologischen Liberalismus (Stichwort- »Vitalpolitik«) gegenüber [http://www.google.de/search?tbm=bks&tbo=1&q=%22Eine+Ausnahme+stellt+der+bereits+zitierte+Ansatz+Peter+Ulrichs+dar%22&btnG=Nach+B%C3%BCchern+suchen#sclient=psy&hl=de&tbo=1&tbm=bks&source=hp&q=%22die+neoliberale+Angebotspolitik+dem+soziologischen+Liberalismus%22+gegen%C3%BCberstellt&aq=f&aqi=&aql=&oq=&pbx=1&bav=on.2,or.r_gc.r_pw.&fp=d0e9cecf202b53&biw=1280&bih=540]. Das wird auch hier deutlich, wenn Ulrich „namentlich Wilhelm Röpke und Alexander Rüstow“ als Vordenker des Ordoliberalismus nennt. Von mir aus kann Ulrich im Abschnitt [[Neoliberalismus#Neuere_Begriffsverwendungen]] anhand von Sekundärliteratur dargestellt werden. Im Abschnitt Überblick ist er auf jeden Fall völlig fehl am Platz. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 16:39, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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:Nun red doch keinen Stuss mit der Behauptung: |
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:*''Die in Klammer eingefügte Behauptung, Ulrich meine den „angelsächsisch geprägten“ Neoliberalismus, kann der angegebenen Quelle nicht ansatzweise entnommen werden. Im gesamten Buch ''Zivilisierte Marktwirtschaft'' findet sich kein derartiger Hinweis. |
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::Und was ist hiermit?: |
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::*''Zwar plädieren auch sie [die Ordoliberalen] für eine dezidierte Wettbewerbspolitik, aber anders als die heutigen 'Neoliberalen' angelsächsischer Prägung, von denen sie inzwischen ein tiefer wirtschaftsphilosophischer Graben trennt, übersteigern sie die Markteffizienz nicht zum obersten ordnungspolitischen Gestaltungskriterium.'' (Ziv. Marktwirtschaft, S. 157) |
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::--[[Benutzer:FelMol|FelMol]] 17:37, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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:::Ja, Ulrich schreibt von <u>heutigen</u> „Neoliberalen“ und setzt „Neoliberalen“ in Anführungszeichen. Er meint also nicht die „ursprünglichen“ Neoliberalen, sondern laut Renner die Vertreter der so genannten Angebotspolitk. So grenzt Ulrich z.B. Hayek ausdrücklich vom (heute noch tonangebenden) „Neoliberalismus“ ab und ordnet diesen dem „Steinzeitliberalismus“ zu. Und mit "Ordoliberalen" meint Ulrich nicht die Vertreter der Freiburger Schule, sondern die Neoliberalen im ursprünglichen Sinn. Das gehört folglich unter [[Neoliberalismus#Neuere_Begriffsverwendungen]], wenn überhaupt. --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 17:49, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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Gleichwohl ist der Passus nicht falsch. Rüstows frühe Abgrenzung vom angelsächsischen Neolib. ist doch hier schon mehrfach dokumentiert worden. Find Dich mal mit den Tatsachen ab! --[[Benutzer:FelMol|FelMol]] 18:48, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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== Sammlung == |
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Die [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Neoliberalismus&diff=90493936&oldid=90463778 Änderung] ist sehr problematisch. Der Neoliberalismusbegriff von Renner deckt sich nicht mit dem in der Gliederung des Artikels verwendeten Neoliberalismusbegriff (u.a. weil der angelsächsische Neoliberalismus laut Renner nicht dazugehört). --[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 22:19, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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:Wie kommst du darauf, dass der angelsächsische Neoliberalismus laut Renner nicht dazugehöre? Und was hat das mit der Einfügung zu tun? --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 22:24, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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::Weil er Neoliberalismus mit Ordoliberalismus im weiteren Sinne gleichsetzt [http://www.tristan-abromeit.de/pdf/28.1%20MdB%20Gruene%20Anhang%20I.pdf Seite 4]. Der Satz bedarf mindestens einer Präzisierung, dass auschließlich der deutsche Neoliberalismus der 50er und 60er Jahre gemeint ist. --[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 22:30, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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:::Was schlägst du vor? --[[Benutzer:Mr. Mustard|Mr. Mustard]] 22:36, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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::::Der Begriff „Ordoliberalismus“ geht zurück auf Hero Moeller und wurde in den 1950er Jahren in die Diskussion eingeführt. Er setzte sich erst allmählich durch und <strike>wurde</strike> [wird (Olag)] teils synonym für den deutschen Neoliberalismus verwendet, teils [wird er] als präzisierende Verengung für die Freiburger Schule[, teils in Abgrenzung zur angelsächsischen Spielart des Neoliberalismus verstanden (Vgl. zur dritten Verwendungsalternative Lachmann; HdWW) <small>Ergänzungsvorschlag Olag</small>]. Der Ordoliberalismus der Freiburger Schule nimmt innerhalb des deutschen Neoliberalismus eine zentrale Stellung ein. (Andreas Renner: Die zwei Neoliberalismen. In: Fragen der Freiheit. Nr. Heft 256, Okt./Dez. 2000.) Der Begriff Neoliberalismus erlebte seit den 1980er Jahren einen [[Neoliberalismus#Bedeutungswandel seit etwa 1980|Bedeutungswandel]]. Die Freiburger Schule entstand zu Beginn der 1930er Jahre als Juristen und Wirtschaftswissenschaftler unter Leitung Euckens die Buchreihen ''Probleme der theoretischen Nationalökonomie'' und ''Ordnung der Wirtschaft'' herausgaben. Ihrer Ansicht nach begünstigte das deutsche Recht Kartelle und Monopole; ihre besondere Aufmerksamkeit galt deshalb der Kartellgesetzgebung und der Einschränkung wirtschaftlicher Macht und dem Erhalt des Wettbewerbs. Dies ging in ihre Überlegungen zur wirtschaftlichen Gestaltung Deutschlands nach dem Ende des Nationalsozialismus mit ein. Es bestanden Beziehungen zum Widerstand um [[Carl Friedrich Goerdeler]] und dem [[Freiburger Kreis (NS-Zeit)|Freiburger Kreis]]. ("meijer1987a") --[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 22:52, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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:::::Lieber Pass3456! Ich sehe das auch so wie Du und hatte an der einseitigen Wiedergabe von Renner durch MM Anstoß genommen. Nachdem hier kein Widerspruch kommt, könnte das imho Deinem Vorschlag entsprechend geändert werden. Man könnte allerdings unter Berufung auf das Lehrbuch von Werner Lachmann (Volkswirtschaftslehre 2: Anwendungen, Aufl. 2, Springer, 2003, S. 30 f) und auf den Art. Liberalismus im HdWW (S. 46) einräumen, dass der Ordoliberalismus bisweilen auch gegen den Neoliberalismus (in seiner angelsächsischen Spielart) abgegrenzt wird. Ich hab mir erlaubt, das oben zu ergänzen. Wenns zu unübersichtlich wird, bitte wieder rausschmeissen oder eventuell in einen Alternativvorschlag kopieren. Wenn Du damit einverstanden bist, kannst Du natürlich auch die Klammern etc rausnehmen.--[[Benutzer:Olag|Olag]] 11:46, 26. Jun. 2011 (CEST) |
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== Müller-Armack == |
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Mr.Mustard: Was soll der Unsinn, im Abschnitt M-A breit Eucken Vorstellungen abzuhandeln. Zinn hat mit dem abgekürzten Zitat die wesentliche Differenz genannt. What's wrong about it? Hast Du nicht kurz zuvor im Abschnitt Ordoliberalismus etwas Ähnliches gefordert? --[[Benutzer:FelMol|FelMol]] 22:35, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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:So, jetzt haben wir unsere 3 Edits verschossen. Vll bequemst Du Dich nun mal zu argumentieren. --[[Benutzer:FelMol|FelMol]] 22:44, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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== Ordoliberalismus und Neoliberalismus == |
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Hier mal etwas Literatur, die die Gleichsetzung zwischen Ordoliberalismus und (angelsächsischen) Neoliberalismus so nicht mitmacht: |
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*Werner Lachmann: Volkswirtschaftslehre 2: Anwendungen, Aufl. 2, Springer, 2003, S. 30 f [http://books.google.com/books?id=VzRPv7DaQdUC&pg=PA31&dq=ordoliberalismus+eucken+neoliberalismus+hayek+friedman&hl=en&ei=k0EGTsO3IYqY8QOK4tDPDQ&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CC4Q6AEwAQ#v=onepage&q&f=false] (betont die Unterschiede zwischen dem ORDO-Liberalismus einerseits und dem - auf Ideen von Mieses [sic] und Hayek, sowie Friedman und Simon beruhenden - Neoliberalismus innerhalb der Montpéllerin-Gesellschaft [sic]). |
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*Artikel „Liberalismus“, Willi Albers, Anton Zottmann (Hg.), Handwörterbuch der Wirtschaftswissenschaft: (HdWW), Vandenhoeck & Ruprecht, 1980, S. 46 [http://books.google.com/books?id=UyChAq72vd4C&pg=PA45&dq=angels%C3%A4chsischen+neoliberalismus+ordoliberalismus+staat&hl=en&ei=A0YGTonlI4TqOZjEsc4N&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=1&ved=0CCkQ6AEwAA#v=onepage&q=angels%C3%A4chsischen%20neoliberalismus%20ordoliberalismus%20staat&f=false] (betont die Rolle des Staats im Ordoliberalismus ggü dem angelsächsischen Neoliberalismus). |
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*Christoph Butterwegge, Bettina Lösch, Ralf Ptak: Kritik des Neoliberalismus, 2. Aufl., VS Verlag, 2008, S. 22 ff., 40 ff, insb. S. 48 [http://books.google.com/books?id=ntlIVsETa1EC&pg=PA21&dq=ptak+kritik+des+neoliberalismus+ordoliberalismus&hl=en&ei=CUsGToipEsvpObjXqMkN&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=2&ved=0CDAQ6AEwAQ#v=onepage&q=ptak%20kritik%20des%20neoliberalismus%20ordoliberalismus&f=false] (zeigen Unterschiede insbes in der Rolle des Staates auf, wobei der Schwerpunkt aber eher auf den Gemeinsamkeiten liegt). |
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--[[Benutzer:Olag|Olag]] 22:52, 25. Jun. 2011 (CEST) |
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== POV Löschung == |
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{{Zitat|Was wir heute als öffentliche Fürsorge und Unterstützung kennen, die in verschiedenen Formen in allen Ländern geboten wird, ist bloß das alte, an die modernen Formen angepasste [[Armengesetz]]. Die Notwendigkeit solcher Einrichtungen in einer Industriegesellschaft ist unbestritten - sei es auch nur im Interesse jener, die Schutz gegen die Verzweiflungsakte der Bedürftigen verlangen.|Die Verfassung der Freiheit, Seite 361}} (Ingo Pies, ''Ordnungspolitik in der Demokratie: Ein ökonomischer Ansatz diskursiver Politikberatung'', Mohr Siebeck, 1. Auflage 2001, ISBN 978-3161475078, Seite 124) |
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Ist von 3 Zitaten das Einzige das Charmrock mit dem Argument "überflüssiges Zitat (WP:ZIT beachten), mehr als ein kurzer Abriss zu jedem Autor ist zudem in diesem Übersichtsartikel kaum sinnvoll" gelöscht hat. [http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Neoliberalismus&diff=90531069&oldid=90529440] --[[Benutzer:Pass3456|Pass3456]] 21:42, 26. Jun. 2011 (CEST) |
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:Ist tatsächlich mein POV, dass alle Zitate in Fliesstext umgewandelt werden sollten, siehe auch [[WP:ZIT]]. Ein Zitat hat allenfalls Berechtigung, wenn es angemessen häufig rezipiert wird; POV ist es natürlich, irgendwelche Zitate groß herauszustellen, nur weil sie einem WP-Autor gut gefallen. Auch das sollte Pass3456 langsam wissen. --[[Benutzer:Charmrock|Charmrock]] 22:01, 26. Jun. 2011 (CEST) |
Version vom 1. August 2011, 07:31 Uhr
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Einleitung
In der Einleitung fehlt noch die allgemein übliche Unterteilung zwischem deutschem und angelsächsischem Neoliberalismus: --Pass3456 00:18, 7. Nov. 2010 (CET)
Der Neoliberalismus wird unterschieden in Gesellschaftlich orientierte Varianten (Ordoliberalismus und Soziologischer Liberalismus) und Individualistisch orientierte Varianten (Österreichische Schule, London School, Chicago School). Die Gesellschaftlich orientierte Varianten sehen eine besondere Verpflichtung der Gemeinschaft, diejenigen Gesellschaftsmitglieder aufzufangen, die unverschuldet in eine Notlage gelangen.<ref>Jan Hegner, Alexander Rüstow-Ordnungspolitische Konzeption und Einfluß auf das wirtschaftspolitische Leitbild der Nachkriegszeit in der Bundesrepublik Deutschland, Lucius und Lucius Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2000, ISBN 3-8282-0113-X, Seite 8, mit weiteren Nachweisen ebenda</ref>
Die Verpflichtung sehen z.B. auch Hayek und Friedman, die ja eine ja ein Mindesteinkommen bzw. eine negative Einkommensteuer vorschlagen. In der Form ist der Vorschlag wohl eher Propaganda. --Charmrock 09:02, 17. Jun. 2011 (CEST)
Im Text stehts ja schon schön einseitig, ich werde also bei Hayek nachtragen: Hayek plädiert für ein Mindesteinkommen, „unter das niemand zu sinken brauche“, diese Mindestabsicherung sei eine „selbstverständliche Pflicht der Gesellschaft“. --Charmrock 09:56, 17. Jun. 2011 (CEST)
Diskontinuität/Kontinuität
Du hast recht, aber es gibt für beide Thesen (Diskontinuität/Kontinuität) Stimmen in der Literatur und beides sollte etwa in gleichen Anteilen dargestellt werden [meinen "seidenen Faden", siehe oben, muss ich insofern revidieren...]. Ich würde das aber nicht in der Einleitung machen, sondern erst einmal im Haupttext, bei Begriffsgeschichte (so sollte der jetzige Abschnitt Geschichte umbenannt werden, der durch einen Abschnitt politische Entwicklung zu ergänzen wäre). Eine Kontinuität zwischen Freiberg über Hayek nach Chicago betonen z.B. Ingo Pies, Viktor Vanberg; als Primärliteratur auch Friedman (1951). In der neueren sozialwiss Literatur wird dies etwa von Plehwe/Mirowski (Hg.) (2009) vertreten. Auch bei Foucault findet sich ein Neoliberalismusbegriff, der über die Freiburger hinausgeht. Gerade in den letzten Jahren hat sich auch Philip Manow vertieft mit geistesgeschichtlichen Grundlagen des Neoliberalismus beschäftigt Von einem Diskontinuum zwischen den Altliberalen Mises und Hayek; den Neoliberalen Eucken, Böhm Rüstow etc; sowie den eher wieder klassisch Liberalen Milton Friedman und Chicagoer Schule gehen z.B. Karl Homann oder Grossekettler, in Nörr/Starbatty 1999 aus. Die Literaturnachweise finden sich in Gänze größtenteils in der Diskussion:Soziale Marktwirtschaft (Suchfunktion/Archiv). Die Streitigkeiten der letzten Monate sind mE unfruchtbar. Eine gute Aufarbeitung der Begriffs- (=Verwendugns)geschichte könnte vielleicht dazu beitragen, dass diese unnötigen Streitigkeiten ausgeräumt werden.--Olag 09:03, 14. Nov. 2010 (CET)
- d’accord, (allerdings ist die übliche Unterscheidung in deutschen und angelsächsischem Neoliberalismus [1] keine Frage der Kontinuität / Diskontinuität, sondern der gesellschaftsbezogenheit der Theoriegebäude. Mit deiner Erlaubnis mache ich da mal einen neuen Abschnitt draus.) --Pass3456 09:19, 14. Nov. 2010 (CET)
- Diskontinuität hat natürlcih Ursach in bestimmten inhaltichen Differenzen. Oft wird die Chicago und Virginia School des Wirtschaftsliberalismus daher von ordoliberal orientierten Ökonomen nicht mehr als neoliberal angesehen (was zeigt, wie sich die unterschiedlichen Begriffsverwendungen auseinanderentwickelt haben).
- Problematisch finde ich, dass heir größtenteils Schulen aneinandergereiht und "abgtespult" werden, anstatt präzise und belegt ihr Verhältnis zum Neoliberalismus darzustellen. Wichtig wäre Colloque Lippmann und MPS genauer darzustellen und inwiefern über diese Aktivitäten die Schulen integriert wurden oder eher die Differenzen klar wurden.--Olag 09:53, 14. Nov. 2010 (CET)
- Einen Abschnitt Geschichte der Entwicklung. Da gibt es ja eine umfangreiche Studie von Walpen. --Pass3456 10:03, 14. Nov. 2010 (CET)
- Noch mal etwas präziser: Es gibt in der Literatur (und bei uns WiPo-Trollen) keine Einigkeit, welcher objektive Gegenstand mit "Neoliberalismus" bezeichnet ist, daher sollte sich der ganze Artikel mehr auf Verwendung des Begriffs konzentrieren als auf die Darstellung wirtschaftswissenschaftlicher Schulen oder wirtschaftspolitischer Reformen.--Olag
- Einen Abschnitt Geschichte der Entwicklung. Da gibt es ja eine umfangreiche Studie von Walpen. --Pass3456 10:03, 14. Nov. 2010 (CET)
- Wie soll das gehen, lieber Olag: Konzentration auf die Verwendung des Begriffs ohne auf die Gegenstände einzugehen, die er bezeichnet? --FelMol 11:11, 14. Nov. 2010 (CET)
- Na ja, was da jetzt steht, ist ja größtenteils redundant zu den Darstellungen der Schulen. Schulen, bei denen die Zugehörigkeit strittig ist, wie die Österreichische und Chicagoer, werden ohne echten Bezug zu Fragen, die für eine neoliberale Abgrenzung zu "laissez-faire" von Bedeutung sind, aus sich heraus dargestellt. Das ist meines Erachtens wenig sinnvoll, um zu erläutern, was mit Neoliberalismus gemeint war und was gemeint ist. Meines Erachtens sollte zuerst dargestellt werden, wie es zu dem Ausdruck kam und was von Rüstow ursprünglich gemeint war, dann sollte die Entwicklung der Schule(n), die zweifelsfrei dem Neoliberalismus zugeordnet werden (Freiburger Schule; soziologischer Liberalismus; frz Neoliberalismus) beschrieben und dann erst die Schulen, bei denen die Zuordnung strittig ist (Österreichische Schule; Chicagoer Schule) diskutiert. Bei Letzteren sollte der Schwerpunkt darauf liegen, darzustellen inwiefern diese Schulen in der Literatur überhaupt dazugerechnet werden (was ich oben als Kontinuität bezeichnet habe) oder nicht dazugerechnet werden. Und warum sie dazu oder nicht dazugerechnet werden.
- Schließlich (nach dem bereits überarbeiteten Abschnitt "Bedeutungswandel", der mE erst mal so bleiben kann) sollte auf die politischen Auswirkungen "neoliberaler" Ideen in der Sozialen Marktwirtschaft, in Chile, GB und USA sowie bei den Internationalen Finanzinstitutionen dargestellt werden. Dies ist natürlich mit mehreren Schwierigkeiten verbunden - es sollte z.B. offengelegt werden, welcher Begriff des Neoliberalismus dabei jeweils zugrundegelegt wird. Da in der Literatur Sprachverwirrung herrscht, wird das schwierig (aber nicht unmöglich) sein: ein möglichst weiter Begriff sollte zunächst zugrunde gelegt werden.
- Schließlich fände ich es sinnvoll, einen Kritik-Abschnitt einzufügen, in dem möglichst Autoren oder theoretische Perspektiven zu Wort kommen, die den Neoliberalismus als Gegner ernst nehmen (und selbst einen anspruchsvollen Begriff des Neoliberalismus verwenden).
- Dies alles hier nur so eine erste Ideensammlung ohne Anspruch auf Perfektion oder Exklusivität.--Olag 16:29, 14. Nov. 2010 (CET)
- Wie es zu dem Ausdruck kam und was von Rüstow ursprünglich gemeint war
- Entwicklung der Schulen, die zweifelsfrei dem Neoliberalismus zugeordnet werden (Freiburger Schule; soziologischer Liberalismus; frz Neoliberalismus)
- Schulen, bei denen die Zuordnung strittig ist (Österreichische Schule; Chicagoer Schule); Aspekt der Kontinuität
- Abschnitt "Bedeutungswandel", der mE erst mal so bleiben soll
- politischen Auswirkungen "neoliberaler" Ideen in der Sozialen Marktwirtschaft, in Chile, GB und USA sowie bei den Internationalen Finanzinstitutionen
- Kritik-Abschnitt mit Autoren, die den Neoliberalismus als Gegner ernst nehmen (und selbst einen anspruchsvollen Begriff des Neoliberalismus verwenden)
Wieder d’accord. Nicht nur wegen dem editlimit sollten wir einzelne Abschnitte auf der Diskussionsseite vorbereiten.--Pass3456 18:44, 14. Nov. 2010 (CET)
Bildung des Begriffs Neoliberalismus
1938 fand das Colloque Walter Lippmann statt, auf dem die Thesen Lippmanns über den Niedergang des Liberalismus und die Chancen einer erneuerten liberalen Ordnung, die sich vom Laissez-faire Liberalismus unterscheiden sollte, diskutiert wurden. Dabei setzte sich Alexander Rüstows Begriffsschöpfung des Neoliberalismus gegen Alternativen wie Neo-Kapitalismus, sozialer Liberalismus oder sogar libéralisme de gauche (franz. Linker Liberalismus) durch.<ref>Philip Mirowski, Dieter Plehwe, The Road From Mont Pelerin, 2009, ISBN 978-0-674-03318.4, S. 13</ref> Allerdings haben nicht alle den Begriff Neoliberalismus selbst übernommen, Röpke bezeichnete die Festlegung auf den Neoliberalismus-Begriff als „das am wenigsten glückliche Ergebnis der Konferenz“, Eucken lehnte ihn grundsätzlich ab.<ref>Andreas Renner: Die zwei Neoliberalismen. In: Fragen der Freiheit. Nr. Heft 256, Okt./Dez. 2000 Seite 3</ref> Der Name Neoliberalismus täuschte eine gedanklich einheitliche und geschlossene Form des Liberalismus vor, mit der die Weite der Ideen und die unterschiedlichen Bewegungen nicht zu erfassen waren.<ref>Carlo Mötteli, Der wirtschaftliche Liberalismus in: Neue Züricher Zeitung, Jubiläumsausgabe vom 12.01.1955, Seite 5, zitiert nach Joerg E. Schweitzer, Die Brennende Krise der Gegenwart – oder weder so noch so: Wilhelm Röpke, GRIN Verlag, 1. Auflage 1998, ISBN 978-3-640-63482-8, S. 34</ref> Rüstow bedauerte im Nachhinein, dass damals durch den gefundenen Kompromiss der Schein der Einheit mühsam aufrechterhalten wurde, obwohl in Wirklichkeit „der schärfste und fruchtbarste subkonträre Gegensatz vorlag.“<ref>Katrin Meyer-Rust: Alexander Rüstow – Geschichtsdeutung und liberales Engagement, Stuttgart 1993, ISBN 978-3-608-91627-0, S. 69</ref> Wilhelm Röpke und Alexander Rüstow bezeichneten die Konzeptionen von Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek als Alt- bzw Paläoliberalismus, um diese vom Neoliberalismus (in ihrem Sinne) abzugrenzen.<ref>Andreas Renner: Die zwei Neoliberalismen. In: Fragen der Freiheit. Nr. Heft 256, Okt./Dez. 2000 Seite 6</ref>
15 Teilnehmer des Colloque Walter Lippmann gründeten 1947 die Mont Pelerin Society, um neoliberale Denker zu sammeln und den Gedanken zu verbreiten. In dieser übernahmen Albert Hunold und Friedrich August von Hayek bald die Führung. <ref>Philip Mirowski, Dieter Plehwe, The Road From Mont Pelerin, 2009, ISBN 978-0-674-03318.4, S. 15</ref> Während amerikanische Teilnehmer beim Colloque Walter Lippmann deutlich in der Minderheit waren, stellten sie in der Mont Pelerin Society von Anfang an die Hälfte der Mitglieder.<ref>Philip Mirowski, Dieter Plehwe, The Road From Mont Pelerin, 2009, ISBN 978-0-674-03318.4, S. 16</ref> In den 50er Jahren kam es zu Auseinandersetzungen zwischen amerikanischen Mitgliedern und Vertretern der Österreichischen Schule einerseits und europäischen Mitgliedern (insbesondere Ordoliberalen) andererseits. Einer der Konfliktpunkte war die radikale Ablehnung von Gewerkschaften durch amerikanische Mitglieder. Auch erfreute sich die Chicagoer Schule wachsender Beliebtheit, die ökonomische und politische Machtballung viel weniger kritisch sah, als die (deutschen) Ordoliberalen.<ref>Philip Mirowski, Dieter Plehwe, The Road From Mont Pelerin, 2009, ISBN 978-0-674-03318.4, S. 30</ref> In den 60er Jahren kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen einer Gruppe um Hayek und einer Gruppe um Hunold und Wilhelm Röpke um die zukünftige Ausrichtung der Gesellschaft. In der Folge traten Hunold und Röpke aus. <ref>Philip Mirowski, Dieter Plehwe, The Road From Mont Pelerin, 2009, ISBN 978-0-674-03318.4, S. 19</ref>
Rüstow selbst wies darauf hin, dass sein Begriff des Neoliberalismus leider keinen Markenschutz genießt:
„Der Markt hat jedoch einen überwirtschaftlichen Rahmen, der durch Gesetze usw. gebildet wird, und innerhalb dieses Rahmens kann die Sache gar nicht planmäßig genug hergehen. (...) An dieser Planmäßigkeit des Rahmens, insbesondere auf dem Gebiet der Sozialpolitik, fehlt es leider Gottes noch sehr. Dadurch unterscheiden wir Neuliberalen uns ja von den Altliberalen, daß wir uns der Notwendigkeit des Rahmens und seiner Gestaltung bewußt sind. Leider wird dieser Unterschied dadurch verwischt, daß es eine Anzahl von Altliberalen, zum Teil von sehr intransigenten Altliberalen gibt, besonders in Amerika, die sich fälschlicherweise- und irreführenderweise 'Neuliberale' nennen und damit große Verwirrung stiften. Leider können wir dagegen nicht mit Patentprozessen und Markenschutz vorgehen.“
Heute werden mit dem Begriff Neoliberalismus häufig ökonomistisch verengte libertäre Minimalstaatskonzeptionen bezeichnet, also Politikkonzepte, die dem Laissez-faire Liberalismus des 19. Jahrhunderts ähnlich sind. Ironischer Weise handelt es sich dabei um den Wirtschaftsliberalismus, den Neoliberale - im ursprünglichen Sinne - wie Rüstow, Walter Eucken, und Wilhelm Röpke kritisiert haben und gegenüber dem sie sich durch den Begriff Neoliberalismus abgrenzen wollten.<ref>Andreas Renner: Die zwei Neoliberalismen, in: Ingo Pies, Martin Leschke, Walter Euckens Ordnungspolitik, Mohr Siebeck, 2002, ISBN 3-16-147919-X, S. 176</ref>
- Der obige Text mal zur weiteren Ausarbeitung. Wenn keine grundsätzlichen Bedenken bestehen, könnte direkt in dem Kästchen gelöscht, erweitert und umformuliert werden. --Pass3456 18:54, 14. Nov. 2010 (CET) Qua Herkunft eventuell etwas Rüstow-lastig.--Pass3456 19:11, 14. Nov. 2010 (CET)
- Vielen Dank, Pass3456, schon mal ein guter Anfang. Die Beurteilung Rüstows "im Nachhinein" könnte nach meiner bescheidenen Meinung auch später, nämlich im Abschnitt über die Schulen, deren Zugehörigkeit umstritten ist, einfließen. Sonst könnte es ausgehen wie das Hornberger Schießen. Ich kenne "Crash 2009" nicht, würde aber mal vermuten, dass die Belege zu den Aussagen hier sich größtenteils auch in ideengeschichtl Standardwerken finden lassen. Das würde ich dann noch gegen Belege austauschen, die "anerkannter" sind. Bei Geistesgeschichte muss es ja nicht immer die allerneuste Literatur sein.
- Vielen herzlichen Dank übrigens auch für die knackige Zusammenfassung meines "Sermons" oben. Gruß--Olag 20:08, 14. Nov. 2010 (CET)
- "Crash 2009" bezieht sich offensichtlich auf die Arbeit von Watrin. Der wäre natürlich super, leider habe ich keinen Zugriff auf das Buch. Ihr etwa?--Pass3456 23:23, 17. Nov. 2010 (CET)
- Ja, auch ich finde das eine gute Zusammenfassung. Wo soll sie platziert werden? Als Einleitung oder später im Lemma? Gruß--FelMol 20:34, 14. Nov. 2010 (CET)
- Als eigener Abschnitt würde ich sagen, allerdings direkt unter der Einleitung, immerhin geht es um die Anfänge.--Pass3456 20:39, 14. Nov. 2010 (CET)