„Wireless Distribution System“ – Versionsunterschied
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Diese Adressierung schafft Grundlagen für [[Ad-hoc-Netz]]e, [[Gateway (Informatik)|Gateway]]s zu [[Local Area Network]]s anderer Standards wie [[Ethernet]], und beispielsweise für [[Bridge (Netzwerk)|Bridge]]s mittels [[Funktechnik]].<ref name="IEEE Clarifications" /> Für Ad-hoc-Netze und Gateways werden die Datenframes mit drei Adressen versehen, für alle anderen Zwecke mit vier Adressen: |
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''{{lang|en|Single-Radio-WDS}}'' benutzt die WLAN-Schnittstelle sowohl für die Verbindung zu einem benachbarten Zugriffspunkt als auch für die Versorgung der WLAN-Nutzer ([[Client]]s). Dabei wird die [[Datenübertragungsrate]] der Schnittstelle halbiert, weil die Pakete doppelt übertragen werden müssen. Darum lässt sich WDS besser mit ''{{lang|en|Dual-Radio}}-Zugriffspunkten'' realisieren. Dabei wird ein Sender im AP zur Anbindung des nächsten Zugriffspunktes verwendet, ein zweiter für die Clients. |
''{{lang|en|Single-Radio-WDS}}'' benutzt die WLAN-Schnittstelle sowohl für die Verbindung zu einem benachbarten Zugriffspunkt als auch für die Versorgung der WLAN-Nutzer ([[Client]]s). Dabei wird die [[Datenübertragungsrate]] der Schnittstelle halbiert, weil die Pakete doppelt übertragen werden müssen. Darum lässt sich WDS besser mit ''{{lang|en|Dual-Radio}}-Zugriffspunkten'' realisieren. Dabei wird ein Sender im AP zur Anbindung des nächsten Zugriffspunktes verwendet, ein zweiter für die Clients. |
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Im Optimalfall verwendet man Sender mit unterschiedlichen Standards (z. B. [[802.11a]], [[802.11b]]/[[802.11g]] und [[802.11n]]). Den einzelnen Zugriffspunkten müssen die WLAN-[[MAC-Adresse]]n der anderen Zugriffspunkte bekannt sein. Außerdem sollte jeder dieselbe [[SSID]] (für WPA-Verschlüsselung zwingend), denselben Kanal und denselben Netzwerkschlüssel ([[Wi-Fi Protected Access|WPA]] oder das unsichere [[Wired Equivalent Privacy|WEP]]) verwenden, da ansonsten [[Roaming]] bzw. [[Handover]], also der „fliegende“ Wechsel von einem zum anderen Zugriffspunkt, nicht möglich ist. |
Im Optimalfall verwendet man Sender mit unterschiedlichen Standards (z. B. [[802.11a]], [[802.11b]]/[[802.11g]] und [[802.11n]]). Den einzelnen Zugriffspunkten müssen die WLAN-[[MAC-Adresse]]n der anderen Zugriffspunkte bekannt sein. Außerdem sollte jeder dieselbe [[SSID]] (für WPA-Verschlüsselung zwingend), denselben Kanal und denselben Netzwerkschlüssel ([[Wi-Fi Protected Access|WPA]] oder das unsichere [[Wired Equivalent Privacy|WEP]]) verwenden, da ansonsten [[Roaming]] bzw. [[Handover]], also der „fliegende“ Wechsel von einem zum anderen Zugriffspunkt, nicht möglich ist. |
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Es wird unterschieden zwischen dem ''{{lang|en|Bridging}}-Modus'' ([[Direktverbindung]], {{lang|en|Point-to-Point}}), bei dem zwei als WLAN-Bridges konfigurierte Access Points ausschließlich miteinander kommunizieren (ohne dass sich weitere Clients verbinden können) und dem ''{{lang|en|Repeating}}-Modus'', bei dem mehrere Zugriffspunkte untereinander über WDS verbunden sind und sich zusätzlich WLAN-Clients verbinden dürfen ({{lang|en|Point-to-Multipoint}}). Im letzteren Modus kann somit das WLAN „erweitert“ werden, allerdings arbeiten die meisten Geräte hier nur mit der nicht sicheren WEP-Verschlüsselung. |
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== Vergleich mit alternativen WLAN-Reichweitenerweiterungen == |
=== Vergleich mit alternativen WLAN-Reichweitenerweiterungen === |
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WDS wird öfter mit dem Universal Repeater Mode verwechselt, der von vielen Access Points unterstützt wird. |
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== Weblinks == |
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Version vom 28. April 2012, 20:17 Uhr
Das Wireless Distribution System (WDS) ist ein Verfahren zur Adressierung von Datenframes in Wireless Local Area Networks nach IEEE 802.11, das anspruchsvolle Topologien ermöglicht, 1999 in aller Kürze definiert wurde und häufig missverstanden wird.[1] Wie das WDS genutzt werden soll, lässt seine Definition offen.[2]
Diese Adressierung schafft Grundlagen für Ad-hoc-Netze, Gateways zu Local Area Networks anderer Standards wie Ethernet, und beispielsweise für Bridges mittels Funktechnik.[1] Für Ad-hoc-Netze und Gateways werden die Datenframes mit drei Adressen versehen, für alle anderen Zwecke mit vier Adressen:
- Adressat
- Übermittler
- Ziel
- Quelle
Mit diesem 4-Adressen-Format sind vielfältige Anwendungen möglich und vom WDS völlig freigestellt.[1]
Wireless Backbone
Eine mögliche Anwendung von WDS ist ein Funknetzwerk aus mehreren WLAN-Basisstationen (Wireless Access Point, AP). So kann man eine größere Netzabdeckung erreichen als mit einem einzelnen Zugriffspunkt, ohne eine Verkabelung aller Basisstationen. Einzig die Stromversorgung jeder einzelnen Basisstation ist erforderlich. WDS kann über eine einzelne WLAN-Schnittstelle am AP genauso integriert werden wie über mehrere.
Technik
Single-Radio-WDS benutzt die WLAN-Schnittstelle sowohl für die Verbindung zu einem benachbarten Zugriffspunkt als auch für die Versorgung der WLAN-Nutzer (Clients). Dabei wird die Datenübertragungsrate der Schnittstelle halbiert, weil die Pakete doppelt übertragen werden müssen. Darum lässt sich WDS besser mit Dual-Radio-Zugriffspunkten realisieren. Dabei wird ein Sender im AP zur Anbindung des nächsten Zugriffspunktes verwendet, ein zweiter für die Clients.
Alternativ bzw. ergänzend lassen sich auch komplexere Techniken wie Richtfunk, Beamforming oder Mehrwegeausbreitung (MIMO) einsetzen, um einer Verringerung der Bandbreite selbst bei Verwendung eines einzelnen Funkkanals entgegen zu wirken oder sie gar zu verhindern. Dieses findet in der Praxis jedoch relativ selten statt.
Im Optimalfall verwendet man Sender mit unterschiedlichen Standards (z. B. 802.11a, 802.11b/802.11g und 802.11n). Den einzelnen Zugriffspunkten müssen die WLAN-MAC-Adressen der anderen Zugriffspunkte bekannt sein. Außerdem sollte jeder dieselbe SSID (für WPA-Verschlüsselung zwingend), denselben Kanal und denselben Netzwerkschlüssel (WPA oder das unsichere WEP) verwenden, da ansonsten Roaming bzw. Handover, also der „fliegende“ Wechsel von einem zum anderen Zugriffspunkt, nicht möglich ist.
WDS-Modi
Es wird unterschieden zwischen dem Bridging-Modus (Direktverbindung, Point-to-Point), bei dem zwei als WLAN-Bridges konfigurierte Access Points ausschließlich miteinander kommunizieren (ohne dass sich weitere Clients verbinden können) und dem Repeating-Modus, bei dem mehrere Zugriffspunkte untereinander über WDS verbunden sind und sich zusätzlich WLAN-Clients verbinden dürfen (Point-to-Multipoint). Im letzteren Modus kann somit das WLAN „erweitert“ werden, allerdings arbeiten die meisten Geräte hier nur mit der nicht sicheren WEP-Verschlüsselung.
Vergleich mit alternativen WLAN-Reichweitenerweiterungen
WDS wird öfter mit dem Universal Repeater Mode verwechselt, der von vielen Access Points unterstützt wird.
Wireless Distribution System (WDS) | Universal Repeater Mode | |
---|---|---|
Funktion | Bridge zwischen Access Points | Repeater agiert als Client |
Konfiguration | Einstellung auf beiden Access Points notwendig | Einstellung nur auf Repeater (Client) notwendig |
Gleicher WLAN-Kanal notwendig | ja | ja |
Halbierung der WLAN-Bandbreite | ja | ja |
Verschlüsselung | nur WEP (WPA nur proprietär unter gleichen Herstellern möglich) | WEP, WPA, WPA2 |
Gleiche SSID notwendig | ja (bei Verschlüsselung) | nein |
Roaming zwischen Access Points möglich | ja | nein |
Einzelnachweise
- ↑ a b c “WDS” Clarifications. (DOC; 224 KB) Institute of Electrical and Electronics Engineers, abgerufen am 28. April 2012.
- ↑ IEEE Std 802.11-2007. (PDF; 14,54 MB) University of Colorado Boulder, abgerufen am 28. April 2012.