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Wayne Raney und Stephan Skalweit: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Wayne Raney''' (* [[17. August]] [[1920]] oder [[1921]] in [[Wolf Bayou (Arkansas)|Wolf Bayou]], [[Arkansas]]; † [[23. Januar]] [[1993]] in [[Drasco (Arkansas)|Drasco]], Arkansas) war ein [[Vereinigte Staaten|US-amerikanischer]] [[Old-Time]]- und [[Country-Musik]]er sowie späterer Studio- und Plattenlabel-Besitzer.
'''Stephan Skalweit''' (* [[5. Februar]] [[1914]] in [[Gießen]]; † [[9. September]] [[2003]] in [[Bonn]]) war ein deutscher [[Historiker]].


Der Sohn des Nationalökonomen [[August Skalweit]] legte 1932 in Kiel das humanistische Abitur ab. An der [[Christian-Albrechts-Universität zu Kiel|Universität Kiel]] begann er das Studium der Geschichte, Philosophie und Volkswirtschaft, ging jedoch bereits zum Wintersemester 1932/33 an die [[Universität Wien]] und 1933 nach Frankfurt am Main. 1935/36 verbrachte er ein Jahr an der [[École normale supérieure (Paris)|École normale supérieure]] in Paris, wo er [[Henri Hauser]] zugeordnet war. In Frankfurt promovierte er bei [[Heinrich von Srbik]]. Die Dissertation trug den Titel ''Die Berliner Wirtschaftskrise von 1763 und ihre Hintergründe'' und untersuchte die wirtschaftspolitischen Reaktionen der preußischen Verwaltung und des Königs auf den überraschenden Zusammenbruch überschuldeter Berliner Textilfirmen.
== Leben ==
=== Kindheit und Jugend ===
Wayne Raney wurde - je nach Quelle - 1920 oder 1921 in der kleinen Gemeinde Wolf Bayou im zentral-östlichen Arkansas auf einer Farm geboren. Aufgrund einer angeborenen Deformierung seines Fußes war er nicht in der Lage, schwere Arbeit auf den Feldern zu verrichten. Bereits mit fünf Jahren, begann er sich für Musik zu interessieren und sah an einer Straßenecke einen einarmigen [[Mundharmonika]]-Spieler, der Raney inspirierte, ebenfalls Mundharmonika zu erlernen. In seiner Freizeit übte er ehrgeizig und war bald ein geübter Musiker.


Durch seine Distanz zum [[Nationalsozialismus]] und der entschiedenen Ablehnung einer Mitgliedschaft in der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] hatte Skalweit seit dem Sommer 1937 kaum Aussicht auf eine akademische Karriere. Er absolvierte stattdessen einen Archivarslehrgang am preußischen [[Institut für Archivwissenschaft]] in [[Berlin-Dahlem]], wo er Bekanntschaft und Freundschaft mit [[Theodor Schieffer]], [[Paul Egon Hübinger]] und [[Eugen Ewig]] schloss. 1939 bestand er die Staatsprüfung für den wissenschaftlichen Archivdienst. Im Herbst 1939 erfolgte die Ernennung zum Assessor beim preußischen [[Geheimes Staatsarchiv|Geheimen Staatsarchiv]], 1942 die Beförderung zum Staatsarchivrat. Bereits seit August 1939 war er Soldat, jedoch wurde der unsoldatische Skalweit bald zur Schreibstube abkommandiert. Ab 1942 wurde er als Dolmetscher für Französisch und dann als Sprachlehrer eingesetzt.
=== Karriere ===
Schon mit 13 Jahren verließ er sein Heimatdorf und zog durch die Vereinigten Staaten. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Musiker, indem er für Geld in Clubs, Bars und Cafés auftrat. Um 1934 spielte er in Texas, als ihn der Manager der Radiostation XEPN aus [[Piedras Negras]], [[Mexiko]], auf der anderen Seite des [[Rio Grande]], engagierte. 1936 traf er erstmals sein Idol, Mentor und späteren langjährigen musikalischen Partner [[Lonnie Glosson]], der ebenfalls aus Arkansas stammte. Raney hörte Glosson regelmäßig über KMOX aus [[St. Louis]], [[Missouri]], und tat sich 1928 mit ihm zu einem Duo zusammen, dass auf KARK in [[Little Rock]], Arkansas, auftrat.
Wie viele Country-Musiker der damaligen Zeit zogen auch Raney und Glosson von Radiosender zu Radiosender und spielten in den nächsten 25 Jahren - mit Unterbrechungen - immer wieder zusammen.


Im August 1945 wurde Skalweit aus US-amerikanischer Gefangenschaft entlassen. 1947 trat er eine Stelle als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bonn an, 1951 erfolgte dort die Habilitation mit der Untersuchung ''Frankreich und Friedrich der Große. Der Aufstieg Preußens in der öffentlichen Meinung des ancien régime'', die [[Max Braubach]] betreute. In Bonn war Skalweit vor allem für den Wiederaufbau und die Betreuung der im Krieg weitgehend zerstörten Seminarbibliothek zuständig. 1953/54 führte ihn ein neunmonatiges Forschungsstipendium des [[British Council]] nach Cambridge, wo sein Betreuer [[Herbert Butterfeld]] wurde. 1954 erhielt er eine „Diätendozentur“, 1956 wurde ihm vom Kultusminister der Titel [[außerordentlicher Professor]] verliehen. Als Professor für Frühe Neuzeit lehrte er von 1957 bis 1963 an der [[Universität des Saarlandes|Universität Saarbrücken]], von 1963 bis 1964 an der [[Freie Universität Berlin|Freien Universität Berlin]] und von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1979 an der [[Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn|Universität Bonn]].
Raney machte ab Anfang der 1940er-Jahre auch Erfahrungen als Solokünstler. Er war auf verschiedenen Radiosendern an der Grenze zu Mexiko und über KFWB aus [[Hollywood]] zu hören, zog jedoch bald nach [[Covington]], [[Kentucky]], am [[Ohio River]], wo er regelmäßig im Programm des Senders WCKY auftrat. Nicht nur als Musiker war Raney gefragt, auch als Moderator und als Discjockey war er äußerst populär. Zu dieser Zeit etablierte er auch sein eigenen Versandhandel, mit dem er Mundharmonikas und Anleitungen in den gesamten USA verkaufte. Zusammen mit Lonnie Glosson trug er maßgeblich zur Verbreitung dieses Instruments bei.


== Schriften ==
1945 zog er mit Glosson nach [[Memphis (Tennessee)|Memphis]], [[Tennessee]], wo er eines Abends auf die [[Delmore Brothers]] traf. Raney hatte ihre Karriere bereits längere Zeit verfolgt und an diesem Abend entstand die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Raney, Glosson und den Delmores. Schon kurz danach trat er gemeinsam mit den Brüder auf WMC auf und begleitete sie im Februar 1946 zu einer Aufnahmesession für das damalige Plattenlabel der Delmores, [[King Records]]. Bei dieser Gelegenheit nahm Raney selbst den ''Harmonica Blues'' als Solostück auf. Auf der nächsten Session bot er Produzent [[Syd Nathan]] an, die Session der Delmore Brothers ohne Bezahlung zu begleiten, wofür er im Gegenzug eigene Stücke einspielen durfte. Das Resultat, ''The Fox Chase'', verkaufte sich durchaus gut.
* ''Gestalten und Probleme der frühen Neuzeit. Ausgewählte Aufsätze.'' Berlin 1987, ISBN 3-428-06243-4.

* ''Edmund Burke und Frankreich.'' Köln 1956.
[[Datei:King 791 A - WhyDon'tYouHaulOffAndLoveMe.JPG|miniatur|''Why Don't You Haul Off and Love Me'', 1949]]
In den nächsten Jahren gehörte Raney regelmäßig als Mundharmonika-Spieler zur Hintergrundband der Delmores, während die Delmores ihn auf seinen eigenen Soloplatten begleiteten. In der folgenden Zeit hatte Raney mit ''[[Lost John Boogie]]'' (1948), ''Jack and Jill Boogie'' (1949) einige Charterfolge. Sein größter Erolf wurde 1949 jedoch der mit Lonnie Glosson eingespielte Titel ''Why Don't You Haul Off and Love Me'', der die Spitze der Country-Charts erreichte. Mit Glosson spielte Raney 1951 auch auf dem einzigen Nummer-Eins-Hit der Delmore Brothers, ''Blues Stay Away from Me'' Mundharmonika. Stilistisch gesehen war diese Zeit seiner Karriere geprägt vom [[Country Boogie]], einer Mischung aus dem vor dem Krieg beliebten Genre [[Boogie Woogie]] und ländlicher Country-Musik, die Raney und die Delmores entscheidend mitprägten.

In den 1950er-Jahren stand Raney bei [[Decca Records]] unter Vertrag und versuchte sich mit Titel wie ''Undertakin' Daddy'' oder ''Shake Baby Shake'' am [[Rockabilly]]. Außerdem war er als Musiker für [[Lefty Frizzell]] tätig und nahm an einer Tournee der ''[[Grand Ole Opry]]'' teil. Im Radio war er auch regelmäßig in den großen Shows des ''[[WWVA Jamboree]]s'', des ''[[California Hayride]]'' und des ''[[Louisiana Hayride]]s'' zu hören.

=== Spätere Jahre ===
In den späten 1950er-Jahren nahm Raneys Popularität ab. In dieser Zeit stand er unter anderem für [[Starday Records]] unter Vertrag und war als DJ aktiv. Raney kehrte zu WCKY zurück und versuchte sich ab 1958 im Plattengeschäft. Mit Jimmie Zack gründete er 1958 [[Poor Boy Records]] in [[Muncie (Indiana)|Muncie]], [[Indiana]], als ersten Versuch. 1960 gab er seinen Versandhandel auf und kaufte nahe [[Concord (Arkansas)|Concord]], Arkansas, eine Hühnerfarm und eröffnete in Concord ein Aufnahmestudio, sein Plattenlabel [[Rimrock Records]] und das einzige Plattenpresswerk in Arkansas. Für Rimrock nahm er selbst einige Alben auf. In dieser Zeit wandte er ich dem Country Gospel zu; sein Titel ''We Need a Whole Lot More of Jesus (and a Lot Less Rock and Roll)'' erregte einige Aufmerksamkeit in der Folk-Szene.

In den 1970er-Jahren war er einige Male in der Fernsehshow ''[[Hee Haw]]'' zu sehen, jedoch verschlechterte sich sein Gesundheitszustand, sodass er Rimrock und sein Studio verkaufen musste, seine Auftritte aufgab und nach [[Drasco (Arkansas)|Drasco]] zog, wo er 1993 an Krebs starb. Im selben Jahr wurde er in die ''Country Music DJ Hall of Fame'' aufgenommen. Seine Autobiographie ''Life Has Not Been a Bed of Roses'' erschien 1990.

== Diskographie ==
=== Singles ===
{| border="2" cellspacing="0" cellpadding="4" rules="all" class="hintergrundfarbe1 rahmenfarbe1" style="margin:1em 1em 1em 0; border-style:solid; border-width:1px; border-collapse:collapse; empty-cells:show; {{{1| }}}"
|- bgcolor='#FFDEAD'
!Jahr
!Titel
!#
!Anmerkungen
|-
|bgcolor='#FFDEAD' colspan='4' align='center'|'''Veröffentlichte Titel'''
|-
|bgcolor='#E0E0E0' colspan='4' align='center'|<big>'''King Records'''</big>
|-
|1947
|The Fox Chase / Green Valley Waltz
|676
|
|-
|1948
|Jole Blon's Ghost / [[Lost John Boogie]]
|719
|
|-
|1948
|Jack and Jill Boogie / Lonesome Wind Blues
|732
|
|-
|1949
|Gathering in the Sky / Book of Revelations
|759
|
|-
|1949
|Why Don't You Haul Off and Love Me / Don't Know Why
|791
|
|-
|1949
|Red Ball to Natchez / I'm Square Dab from the Country
|824
|
|-
|1950
|Del Rio Boogie / I Feel a Streak of Love Comming On
|840
|
|-
|1950
|Under the Double Eagle / Fast Train Through Arkansas
|856
|
|-
|1950
|Story of Orphan / I Want to Live with Mommie There
|887
|
|-
|1950
|Old Fashioned Matrimony in Mind / Pardon My Whiskers
|910
|
|-
|1950
|Real Hot Boogie / If You've Got the Money
|914
|
|-
|1951
|My Annabelle Lee / Family Tree Musta Fell on Me
|925
|
|-
|1951
|I've Gone and Soul My Soul / I Love My Little Yo-Yo
|939
|
|-
|1951
|I Ain't Nuthin' But a Tomcat Kitten / I'm on My Way
|956
|
|-
|1951
|I Want a Home in Dixie / I Had My Fingers Crossed
|974
|
|-
|1951
|Blues at My Door / You Better Treat Your Man Right
|989
|
|-
|1952
|That Star Belongs to Me / Dreaming of a Little Cabin
|1035
|mit den Sons of the Mountaineers
|-
|1952
|I'd Feel Just Like a Millionaire / Real Good Feelin'
|1036
|
|-
|1952
|Catfish Baby / Heads or Talls, I Win
|1058
|
|-
|1952
|I'm Really Needin' You / Beautiful Around the Bush
|1087
|
|-
|1952
|When They Let the Hammer Down / Undertakin' Daddy
|1116
|
|-
|1952
|The Child's Side of Life / If You Never Slip Around
|1149
|
|-
|1953
|No One's Crying But Me / Powerful Love
|1160
|
|-
|1953
|Betrayed Waltz / Falling
|1187
|
|-
|1953
|Gonna Row My Boat / Burning Your Love Letters
|1229
|
|-
|1953
|Adam Come and Get Your Rib / The Roosters are Crowing
|1259
|
|-
|1953
|'''EP'''
*Why Don't You Haul Off and Love Me
*Fox Chase
*Lost John Boogie
*Lonesome Wind Blues
|EP-235
|
|-
|1954
|Trying to Love Without You / Mama (Don't You Remember When You Were Young)
|1331
|
|-
|1955
|I Was There / We Love to Live
|1469
|
|-
|1955
|Gone with the Wind in the Morning / Tear Down the Mountains
|1480
|
|-
|bgcolor='#E0E0E0' colspan='4' align='center'|<big>'''Decca Records'''</big>
|-
|1957
|Shake Baby Shake / 40th and Plum
|9-30212
|
|-
|1959
|Four Aces and a Queen / I Ain't Got Time
|9-31004
|
|-
|bgcolor='#E0E0E0' colspan='4' align='center'|<big>'''Poor Boy Records'''</big>
|-
|1958
|We Need a Whole Lof More of Jesus (and a Lot Less Rock and Roll) / Don't You Think It's Time
|PRB-45-100
|
|-
|1960
|Simply Wonderful / Everybody's Going Crazy
|PRB-45-109
|
|-
|bgcolor='#E0E0E0' colspan='4' align='center'|<big>'''New American Records'''</big>
|-
|1960
|'''EP'''
*A Little Pine Log Cabin
*Hand in Hand with Jesus
*I Found It in My Mother's Bible
*Where No Cabins Fall
*The Uncloudy Day
*An Empty Mansion
|104
|
|-
|bgcolor='#E0E0E0' colspan='4' align='center'|<big>'''Starday Records'''</big>
|-
|1964
|Mail Order Heart / Don't Try to Be What You Ain't
|663
|
|-
|1964
|Live Thief / Strictly Nothing
|677
|
|-
|1964
|Young Widow Brown / I Stumble, I Fumble, I Fall
|689
|
|-
|bgcolor='#E0E0E0' colspan='4' align='center'|<big>'''Blake Records'''</big>
|-
|1965
|I'm in Love / M;y Beautiful Bouquet
|204
|-
|bgcolor='#E0E0E0' colspan='4' align='center'|<big>'''Rimrock Records'''</big>
|-
|
|I'm in Love / My Beautiful Bouquet
|204
|Wiederveröffentlichung von Blake 204
|-
|1968
|My Pot of Love / Grandma's Mini-Skirt
|RS-258
|
|-
|bgcolor='#E0E0E0' colspan='4' align='center'|<big>'''Lawson Records'''</big>
|-
|1971
|It's a Woman / It's a Man
|LS-207
|als ''Wanday Raney''
|}

=== Alben ===
* 1957: ''Songs of the Hills'' (King)
* 19??: ''1616 Radio Gospel Favorites'' (Starday)
* 1964: ''Don't Try to Be What You Ain't!'' (Starday)
* 196?: ''Radio Gospel Favorites #1'' (Rimrock)
* 1969: ''Pardon My Whiskers'' (Rimrock)
* 1969: ''Tear Down the Mountains'' (Rimrock)
* 1970: ''If You've Got the Money, I've Got the Time'' (Rimrock)
* 1972: ''Gathering in the Sky'' (Rimrock)
* 199?: ''Twin Harmonicas and More'' (Old Homestead, mit Lonnie Glosson)
* 199?: ''All Harmonica'' (mit Lonnie Glosson)


== Literatur ==
== Literatur ==
* [[Matthias Pape]]: ''Stephan Skalweit. Bonner Frankreichforschung nach 1945. Themen - Methoden - Forschungsorganisation''. In: In: [[Ulrich Pfeil]] (Hg.), ''Das Deutsche Historische Institut Paris und seine Gründungsväter. Ein personengeschichtlicher Ansatz''. Oldenbourg, München 2007, S. 139–173, ISBN 978-3-486-58519-3.
* Charles K. Wolfe: ''Classic Country: Legends of Country Music'' (2001), S. 114-116; Routledge, ISBN 0-415-92827-3
* Matthias Pape: ''Stephan Skalweit (1914–2003).'' In: Historisches Jahrbuch, Bd. 124 (2004), S. 547–549.
* [[Konrad Repgen]]: ''Nekrolog Stephan Skalweit 1914–2003.'' In: Historische Zeitschrift. Bd. 281 (2005), S. 262–271.


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{Hillbilly-Music.com|11238}}
* {{DNB-Portal|131572741}}
* [http://allmusic.com/artist/wayne-raney-p116985 Wayne Raney] bei [[Allmusic]]


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[[Kategorie:Neuzeithistoriker]]
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[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
{{Personendaten
|NAME=Raney, Wayne
|NAME=Skalweit, Stephan
|ALTERNATIVNAMEN=
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanischer Old-Time- und Country-Musiker
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Historiker
|GEBURTSDATUM=17. August 1920 oder 17. August 1921
|GEBURTSDATUM=5. Februar 1914
|GEBURTSORT=[[Wolf Bayou (Arkansas)|Wolf Bayou]], [[Arkansas]]
|GEBURTSORT=[[Gießen]]
|STERBEDATUM=23. Januar 1993
|STERBEDATUM=9. September 2003
|STERBEORT=[[Drasco (Arkansas)|Drasco]], Arkansas
|STERBEORT=[[Bonn]]
}}
}}

[[en:Wayne Raney]]

Version vom 19. Juni 2011, 20:08 Uhr

Stephan Skalweit (* 5. Februar 1914 in Gießen; † 9. September 2003 in Bonn) war ein deutscher Historiker.

Der Sohn des Nationalökonomen August Skalweit legte 1932 in Kiel das humanistische Abitur ab. An der Universität Kiel begann er das Studium der Geschichte, Philosophie und Volkswirtschaft, ging jedoch bereits zum Wintersemester 1932/33 an die Universität Wien und 1933 nach Frankfurt am Main. 1935/36 verbrachte er ein Jahr an der École normale supérieure in Paris, wo er Henri Hauser zugeordnet war. In Frankfurt promovierte er bei Heinrich von Srbik. Die Dissertation trug den Titel Die Berliner Wirtschaftskrise von 1763 und ihre Hintergründe und untersuchte die wirtschaftspolitischen Reaktionen der preußischen Verwaltung und des Königs auf den überraschenden Zusammenbruch überschuldeter Berliner Textilfirmen.

Durch seine Distanz zum Nationalsozialismus und der entschiedenen Ablehnung einer Mitgliedschaft in der NSDAP hatte Skalweit seit dem Sommer 1937 kaum Aussicht auf eine akademische Karriere. Er absolvierte stattdessen einen Archivarslehrgang am preußischen Institut für Archivwissenschaft in Berlin-Dahlem, wo er Bekanntschaft und Freundschaft mit Theodor Schieffer, Paul Egon Hübinger und Eugen Ewig schloss. 1939 bestand er die Staatsprüfung für den wissenschaftlichen Archivdienst. Im Herbst 1939 erfolgte die Ernennung zum Assessor beim preußischen Geheimen Staatsarchiv, 1942 die Beförderung zum Staatsarchivrat. Bereits seit August 1939 war er Soldat, jedoch wurde der unsoldatische Skalweit bald zur Schreibstube abkommandiert. Ab 1942 wurde er als Dolmetscher für Französisch und dann als Sprachlehrer eingesetzt.

Im August 1945 wurde Skalweit aus US-amerikanischer Gefangenschaft entlassen. 1947 trat er eine Stelle als wissenschaftlicher Assistent an der Universität Bonn an, 1951 erfolgte dort die Habilitation mit der Untersuchung Frankreich und Friedrich der Große. Der Aufstieg Preußens in der öffentlichen Meinung des ancien régime, die Max Braubach betreute. In Bonn war Skalweit vor allem für den Wiederaufbau und die Betreuung der im Krieg weitgehend zerstörten Seminarbibliothek zuständig. 1953/54 führte ihn ein neunmonatiges Forschungsstipendium des British Council nach Cambridge, wo sein Betreuer Herbert Butterfeld wurde. 1954 erhielt er eine „Diätendozentur“, 1956 wurde ihm vom Kultusminister der Titel außerordentlicher Professor verliehen. Als Professor für Frühe Neuzeit lehrte er von 1957 bis 1963 an der Universität Saarbrücken, von 1963 bis 1964 an der Freien Universität Berlin und von 1964 bis zu seiner Emeritierung 1979 an der Universität Bonn.

Schriften

  • Gestalten und Probleme der frühen Neuzeit. Ausgewählte Aufsätze. Berlin 1987, ISBN 3-428-06243-4.
  • Edmund Burke und Frankreich. Köln 1956.

Literatur

  • Matthias Pape: Stephan Skalweit. Bonner Frankreichforschung nach 1945. Themen - Methoden - Forschungsorganisation. In: In: Ulrich Pfeil (Hg.), Das Deutsche Historische Institut Paris und seine Gründungsväter. Ein personengeschichtlicher Ansatz. Oldenbourg, München 2007, S. 139–173, ISBN 978-3-486-58519-3.
  • Matthias Pape: Stephan Skalweit (1914–2003). In: Historisches Jahrbuch, Bd. 124 (2004), S. 547–549.
  • Konrad Repgen: Nekrolog Stephan Skalweit 1914–2003. In: Historische Zeitschrift. Bd. 281 (2005), S. 262–271.