Leopard 2 und Zell im Wiesental: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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|Art = Stadt |
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| Name= Leopard 2 |
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|Wappen = Wappen_Zell_im_Wiesental.png |
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| Bild=[[Datei:Leo2A5.JPG|300px|Leopard 2A5 (Bundeswehr)]] |
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|Breitengrad = 47/42/25/N |
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| Beschreibung= Leopard 2A5 |
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|Längengrad = 07/51/05/E |
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| Besatzung= 4 (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer) |
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|Lageplan = |
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| Länge= 7,72 m (ohne Bordkanone) |
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|Bundesland = Baden-Württemberg |
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| Breite= 3,76 m |
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|Regierungsbezirk = Freiburg |
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| Höhe= 3,03 m (Oberkante PERI) |
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|Landkreis = Lörrach |
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| Gewicht= 62 t (A6) |
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|Höhe = 443 |
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| Panzerung= [[Verbundpanzerung|3. Generation Kompositpanzerung]], Zusatzpanzerung in Schottbauweise |
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|Fläche = 36.13 |
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| Hauptbewaffnung= [[Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone|120-mm-Glattrohrkanone]]<br />42 Schuss |
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|PLZ = 79669 |
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| Sekundärbewaffnung= 2 × 7,62-mm-[[MG3|MG 3]]<br />4.750 Schuss |
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|Vorwahl = 07625 |
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| Motor= [[MTU Friedrichshafen|MTU]] MB 873 12-Zylinder-Diesel |
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|Kfz = LÖ |
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| Leistung= 1103 kW (1500 PS) |
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|Gemeindeschlüssel = 08336103 |
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| Federung= Torsionsstab |
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|LOCODE = DE ZEW |
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|Höchstgeschwindigkeit= 68–72 km/h |
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|Straße = Rathausgasse 4 |
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| KGR= ca. 17,8 kW/t (je nach Variante) |
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|Website = [http://www.zell-im-wiesental.de/ www.zell-im-wiesental.de] |
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| Reichweite= ca. 470 km |
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|Bürgermeister = Rudolf M. Rümmele |
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'''Zell im Wiesental''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Stadt]] im [[Landkreis Lörrach]] in [[Baden-Württemberg]], [[Deutschland]]. |
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Der '''Leopard 2''' ist ein [[Deutschland|deutscher]] [[Kampfpanzer]] und der Nachfolger des [[Leopard 1]], entwickelt von der Firma [[Krauss-Maffei]] für die [[Bundeswehr]]. Das erste Serienfahrzeug wurde 1979 ausgeliefert. |
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In der langen Produktionszeit entstanden diverse optionale Nachrüstmöglichkeiten und Spezifikationen für ausländische Abnehmer. Deshalb gibt es eine Vielzahl von Varianten des Leopard 2. Der Leopard 2 wird auch von [[Streitkräfte]]n anderer Staaten eingesetzt und ist für den Hersteller mit rund 3000 gebauten Exemplaren ein kommerzieller Erfolg. Er wird ganz oder teilweise auch im Ausland in [[Lizenz]] gefertigt. Bis zum Jahr 2008 hat die Bundeswehr ihren Bestand an aktiven Leopard 2 von ehemals 2125 Stück im Jahr 1990 auf 400 Stück reduziert.<ref name="Das Schwarze Barett">''Das Schwarze Barett: Ausrüstung der Panzertruppe im „Heer 2010“, Ausgabe: 32 Seite: 23'' [November 2004]</ref> Die aktuelle Version A6 mit längerer Kanone steht seit 2001 im Dienst. |
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Der Leopard-2-Panzer war ursprünglich als Rückgrat gepanzerter Streitkräfte und zur Abwehr gegnerischer Panzerverbände vorgesehen. Beim [[Kosovokrieg]] kam er erstmals zum Kampfeinsatz. |
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== Geografie == |
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Zell im Wiesental bildet das Zentrum des Zeller Berglandes, das sich im südlichsten Teil des [[Schwarzwald]]es auf einer Höhe von 425 bis 1.300 m über NN zwischen [[Basel]] und dem [[Feldberg (Schwarzwald)|Feldberg]] im großen [[Wiesental]] erstreckt. Neben der Stadt selbst zählen ihre Ortschaften Adelsberg, [[Atzenbach]], Gresgen, Mambach, Pfaffenberg und Riedichen sowie die Gemeinde [[Häg-Ehrsberg]] zu dieser Region. |
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[[Datei:Leopard 2 Prototyp PT15 T02 105mm.jpg|thumb|Leopard 2 Prototyp der ersten Generation. PT15 mit Turm T02 und 105 mm Bewaffnung. Der Turm wurde aus Flußstahl gefertigt und erhielt einen optischen Entfernungsmesser EMES-12. Zusammen mit dem PERI R12 fand sich dieses Kombination ebenfalls im Leopard 1A4 wieder.]] |
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<!-- === Geografische Lage === --> |
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[[Datei:Leopard2_Donauueberquerung.jpg|thumb|Leopard 2 ausgestattet für die Durchquerung der Donau in [[Münchsmünster]]]] |
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<!-- beispielsweise Landschaften, Berge, Flüsse etc --> |
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[[Datei:Zwei Leopard 2A5 beim durchqueren eines Gewässer.ogg|thumb|Zwei Leopard 2A5 des Panzerbataillon 393 durchqueren ein Gewässer und verstärken den Brückenkopf der Panzergrenadiere des Panzergrenadierbataillon 391 im Rahmen einer Manövervorführung. Die Kampfpanzer sind mit einem Unterwasserfahrschacht ausgerüstet.]] |
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<!-- === Geologie === --> |
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Der [[Panzer|Kampfpanzer]] Leopard 2 hat seine Wurzeln in einem bilateralen Rüstungsprojekt zwischen den [[Vereinigte Staaten|USA]] und der [[Deutschland|Bundesrepublik Deutschland]]. Beide Staaten strebten nach einer Ablösung für die Modelle [[M48 (Kampfpanzer)|M48 Patton II]] in der Bundesrepublik sowie des [[M60 (Kampfpanzer)|M60]] in den USA. Daher wurde im August 1963 die Entwicklung eines einheitlichen Kampfpanzers für die jeweiligen Streitkräfte im Rahmen eines Regierungsübereinkommens beschlossen. Das Projekt mit dem Namen [[Kampfpanzer 70|Kampfpanzer 70]] (KPz 70 beziehungsweise englisch MBT 70) scheiterte jedoch an den sehr hohen Ansprüchen, die an dieses Fahrzeug gestellt wurden: Feuerkampf aus der Bewegung auf bewegtes Ziel, Waffennachführung, automatischer Lader, 20-mm-Sekundärwaffensystem und die Anordnung des Fahrerstandes im Turm waren nur einige der Forderungen, die ihrer Zeit weit voraus waren. Nach sieben Prototypen und 830 Millionen [[Deutsche Mark|DM]] Entwicklungskosten wurde das Programm im Jahre 1969 eingestellt; beide Partner ließen jedoch die Entwicklungsergebnisse des KPz 70 in ihre nationalen Panzerprojekte einfließen. Auf amerikanischer Seite wurde der [[M1 Abrams]] konstruiert, während in Deutschland der Leopard 2 entstand. |
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<!-- === Ausdehnung des Stadtgebiets === --> |
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Der eigentliche Beginn der Entwicklung des Leopard 2 kann auf das Jahr 1970 zurückgeführt werden – nach der Einstellung des KPz 70-Projektes wurde entschieden, einen neuen, eigenen Kampfpanzer zu bauen; eine [[Kampfwertsteigerung]] des Leopard 1 wurde abgelehnt. Der neue Kampfpanzer sollte auf den Erkenntnissen des KPz 70 sowie der Experimentalentwicklung ''Keiler'' (aus der Studie ''vergoldeter Leopard'') aus den Jahren 1968 und 1969 aufbauen. |
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=== Nachbargemeinden === |
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Im Uhrzeigersinn (von Norden beginnend): [[Kleines Wiesental]], [[Fröhnd]], [[Häg-Ehrsberg]], [[Schopfheim]] und [[Hausen im Wiesental]]. |
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=== Stadtgliederung === |
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Für die elektrische Versorgung des Fahrzeugs bei stillstehendem Triebwerk und zum Vorheizen war bereits in der Entwicklungsphase ein „Laueraggregat“ im Motorraum projektiert worden. Aufgrund der damals angenommenen Kampfszenarien wurde jedoch zugunsten eines größeren Tankvolumens auf eine Integration verzichtet. Erst 30 Jahre später, aufgrund der gemachten Erfahrungen während der Einsätze in Krisengebieten, wurde die Zusatzstromversorgung realisiert. Durch die Reduzierung der Batteriekapazität wurde Platz in der Kettenschulter geschaffen und ein luftgekühltes 8-kW-Dieselaggregat mit permanenterregtem Schwungradgenerator integriert. |
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Zur Stadt Zell im Wiesental mit den früher selbstständigen Gemeinden Adelsberg, Atzenbach, Gresgen, Mambach, Pfaffenberg und Riedichen gehören die Stadt Zell im Wiesental und 20 weitere Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser. |
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Zur ehemaligen Gemeinde Adelsberg gehören die Dörfer Adelsberg (Oberdorf), Adelsberg (Unterdorf) und Blauen. Zu den ehemaligen Gemeinden Atzenbach und Gresgen gehören nur die gleichnamigen Dörfer. Zur ehemaligen Gemeinde Mambach gehören das Dorf Mambach, die Zinken Saufert und Silbersau, der Hof Mühlschau und die Häuser Baumwollspinnerei und Bergklause (Maria Frieden). Zur ehemaligen Gemeinde Pfaffenberg gehören das Dorf Pfaffenberg, der Weiler Käsern und die Zinken Helblingsmatt und Hollbühl (Biegematthof). Zur ehemaligen Gemeinde Riedichen gehören das Dorf Riedichen, der Weiler Gaisbühl und die Zinken Grüneck und Hütten. Zur Stadt Zell im Wiesental in den Grenzen vom 29. Februar 1972 gehören die Stadt Zell im Wiesental und die Höfe Oberer Henschenberg und Unterer Henschenberg. |
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Erste [[Prototyp (Technik)|Prototypen]] des „Leopard 2K“ (Kanone) wurden im Jahre 1972 zur Erprobung gebaut. 1973 folgte der erste Truppenversuch an der Kampftruppenschule 2 in [[Munster (Örtze)|Munster]] mit zwei Prototypen; weitere Erprobungen mit vier zusätzlichen Prototypen folgten im Sommer 1974. |
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Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Atzenbach liegen die [[Wüstung]]en Itzingen, Schowingen und Zizingen.<ref>''Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg'' Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 910-913</ref> |
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Die ersten Prototypen, die der späteren Serienversion zumindest äußerlich recht nahe kommen sollten, waren die sogenannten „Leopard 2 AV“. Aufgrund der Erkenntnisse aus dem [[Jom-Kippur-Krieg]] 1973 wurde der Panzerschutz entscheidend verbessert, was zu einer Umgestaltung von Wanne und Turm führte, jedoch auch das Gefechtsgewicht des Panzers weit über die angestrebte [[Militärische Lastenklasse|MLC]] 50 anhob und daher die MLC 60 als neue Obergrenze etablierte. Ferner wurden unter anderem die Feuerleitanlage (FLA) vereinfacht, der Wannenboden minensicherer gestaltet und die Elektronik in das Turmheck eingebettet. |
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Die früher selbstständigen und in den 1970er Jahren eingemeindeten Gemeinden bilden [[Ortschaft]]en im Sinne der baden-württembergischen [[Gemeindeordnung]] mit eigenen [[Ortschaftsrat|Ortschaftsräten]] und [[Ortsvorsteher]]n als dessen Vorsitzende. |
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Einen weiteren wichtigen Schritt markierte 1978 die Vergleichserprobung des Leopard 2 AV und des XM1 (Prototyp des heutigen M1-Abrams-Kampfpanzers) in den Aberdeen Proving Grounds, [[Maryland]]/USA. Hier wurden erstmals die Vor- und Nachteile der beiden Waffensysteme eruiert, wobei jedoch eine Festlegung der beiden Staaten auf einen gemeinsamen Kampfpanzer von beiden Seiten von vornherein verworfen wurde. Statt dessen sollten möglichst viele [[Baugruppe]]n der beiden Panzer identisch sein. Dazu kam es jedoch aufgrund der fortgeschrittenen Entwicklungsphase des deutschen Systems sowie einer unterschiedlichen Auffassung über die Leistungsfähigkeit der jeweiligen Eigenproduktion nur in Ansätzen. Wesentliche Änderungen auf dem Weg zum Serienfahrzeug waren schließlich der Einbau der 120-mm-Glattrohrkanone sowie die Entscheidung zum Einbau des Laserentfernungsmessers der amerikanischen Firma [[Hughes Aircraft|Hughes]] (aufgrund eines Preisvorteils). Die Amerikaner lehnten die deutsche Glattrohrkanone zunächst ab und hielten an der 105-mm-Kanone M 68 fest, übernahmen jedoch die deutschen Ketten sowie die Munitionshalterungen. |
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<!-- === Klima === --> |
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Später wurde die 120-mm-Glattrohrkanone dann doch aus US-Fertigung im M1 eingebaut. Pläne zum Einbau der amerikanischen [[Gasturbine]] in den Leopard wurden aufgrund des fortgeschrittenen Entwicklungsstadiums verworfen, weil dazu die Wanne noch einmal hätte geändert werden müssen. |
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== Geschichte == |
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Im Jahre 1977 wurde die damalige Firma Krauss-Maffei als Generalunternehmer zur Lieferung von 1.800 Kampfpanzern Leopard 2 bestimmt. Nach drei Vorserienfahrgestellen zu Truppenversuchszwecken wurde der erste in Serie gefertigte Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 am 24. Oktober 1979 in [[München]] der Panzerlehrbrigade 9 in Munster übergeben. |
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Um das Jahr 1000 errichteten [[Mönch]]e des Fridolinsklosters in Säckingen auf der [[Gemarkung]] der heutigen Stadt Zell eine kleine Holzkapelle und eine Wohnstätte als [[Missionsstation|Missionsniederlassung]]. Diese so genannte ''Cella'' ist Ausgangspunkt der Entwicklung der Siedlung, die erstmals 1275 erwähnt wurde und Ursprung ihres Namens. |
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1409 kam der Ort zusammen mit dem Kloster Säckingen zum Haus [[Habsburg]]. Zell blieb bis ins 19. Jahrhundert eine vorderösterreichische Ortschaft, als nach dem [[Friede von Pressburg|Frieden von Pressburg]] die vorderösterreichischen Besitztümer in das Land [[Baden (Land)]] überführt wurden. |
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Die Entwicklungskosten für das Leopard 2 Programm betrugen laut Beschaffungsanweisung 359,4 Millionen [[Deutsche Mark]], jedoch ohne die Weiterentwicklung des Triebwerks aus dem Programm Kampfpanzer 70 und die Entwicklung der 120-mm-Glattrohrkanone samt Munition zu berücksichtigen. So stiegen die Kosten real auf 600 Millionen DM, was alle Posten von der Experimentalentwicklung bis zur Serienreife (1967 bis 1984) einschließt. |
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Im Jahr 1810 erhielt Zell durch [[Karl Friedrich (Baden)|Großherzog Karl Friedrich]] das [[Stadtrecht]] verliehen. Nur wenige Jahre später wurde die Stadt im Jahr 1818 durch einen Großbrand fast vollständig zerstört. Innerhalb weniger Stunden wurden mehr als 64 Häuser das Opfer der Flammen. Der Wiederaufbau erfolgte nach grundlegend neuen Plänen und gab der Stadt ihren heutigen Kern. |
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Als Systempreis für einen Leopard 2 werden im 21. Jahrhundert Zahlen von drei bis zwölf Millionen Euro genannt, die aufgrund von Inflation und Wechselkursen schwanken und außerdem von der bestellten Stückzahl abhängen. Der Preis beinhaltet neben dem Fahrzeug technische Unterstützung sowie Ersatzteile über einen gewissen Zeitraum. |
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Während der demokratischen Aufstände der Jahre 1848/49 war Zell wiederholt Schauplatz der Auseinandersetzungen. [[Friedrich Hecker]], der mit [[Gustav von Struve]] den badischen Aufstand führte, zog im April 1848 mit 1.000 Mann in Zell ein und hielt eine Rede an das Volk. Wenig später zog der Freischarführer [[Franz Sigel]] mit 2.000 Mann ein. Bald darauf zogen [[württemberg]]ische Truppen im Kampf gegen die Aufständischen durch Zell, gefolgt vom Revolutionsdichter [[Georg Herwegh]] mit seiner „Deutschen Demokratischen Legion“, der bald darauf in der Schlacht von [[Schwörstadt#Dossenbach|Dossenbach]] vernichtend geschlagen wurde. |
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Der Leopard 2 ist für [[Krauss-Maffei Wegmann]] der kommerziell erfolgreichste Kampfpanzer. |
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<!-- === Religionen === --> |
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=== Eingemeindungen === |
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Beim Kauf einiger russischer [[T-90]] durch Indien kam es zu simulierten Kämpfen zwischen T-90, M1A2 „Abrams“, [[Challenger 2]] und Leopard 2 A4. Der Leopard 2 A4 (Baujahr 1985) war dabei wie der Challenger 2 dem T-90 (Baujahr 1993) unterlegen. Der M1A2 war etwa ebenbürtig. Später trat der aktuelle Leopard 2 A6 (Baujahr 2001) gegen einen T-90 an. Diesmal gewann der Leopard 2 A6. Ein Leopard 2 A6 gewann später auch gegen einen M1A2 Abrams und einen Challenger 2. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der reine Kampfwert in einer solch simulierten „Panzer gegen Panzer“-Duellsituation wenig aussagekräftig ist, da für eine Armee neben diesem Aspekt auch zahlreiche andere Gesichtspunkte wie Logistik, Beschaffungspreis, Unterhaltspreis, Systemintegrität und -kompatibilität darüber entscheiden, welches Panzerfahrzeug am geeignetsten erscheint. |
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In den Jahren 1972 bis 1975 wurden im Rahmen der [[Gemeindereform]] die Gemeinden Adelsberg (1. Januar 1974), Atzenbach (1. Januar 1975), Gresgen (1. Oktober 1974), Mambach (1. Januar 1975), Pfaffenberg (1. Januar 1975) und Riedichen (1. März 1972) eingemeindet. |
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<!-- === Einwohnerentwicklung === --> |
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== Politik == |
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=== Gemeinderat === |
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[[Datei:Leopard 2a4 EMES 15 dayvision optics.jpg|thumb|Blick durch das Hauptzielfernrohr EMES 15 bei Tag]] |
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Die letzte Wahl zum Gemeinderat fand im Juni 2004 statt. Sie brachte folgendes Ergebnis: |
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[[Datei:Leopard 2a4 EMES 15 thermal image.jpg|thumb| Mit aktivem Wärmebildgerät, vierfache Vergrößerung. Im Bild wird die Entfernungsmessung des Lasers angezeigt.]] |
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{| class="prettytable" |
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[[Datei:Leopard 2A5 EMES 15.jpg|thumb|Ausblick des EMES 15. Durch die Zusatzpanzerung des A5 wurde es höher gelegt. In Fahrtrichtung rechts der Wärmebildkanal, links im schmalen Fenster der Tagsichtkanal und Laserentfernungsmesser]] |
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! Partei |
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[[Datei:Leopard 2A4 PERI R17.jpg|thumb|PERI R17 des Kommandanten. Der Winkelspiegel (rechts) des Richtschützen entfällt bei der Kampfwertsteigerung zum A5.]] |
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! Stimmenanteil |
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Der [[Kampfpanzer]] Leopard 2 ist ein Kampfpanzer der dritten Nachkriegsgeneration mit vierköpfiger Besatzung. In konventioneller Bauweise mit Hecktriebwerk ausgeführt war er für das Konzept des [[Gefecht der verbundenen Waffen|Gefechtes der verbundenen Waffen]] zur Panzerbekämpfung im Zusammenwirken mit dem Schützenpanzer [[Marder (Schützenpanzer)|Marder]] entworfen worden. |
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! Sitze |
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Er ist das Hauptwaffensystem der [[Panzertruppe]] der Bundeswehr, sowie ausländischer Nutzerstaaten. |
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Er besteht aus einer Wanne mit aufgesetztem, selbsttragenden Turm mit einer 120-mm-[[Glattrohrkanone]] als Hauptbewaffnung, einer [[Nebelmittelwurfanlage]] und zwei Maschinengewehren unterschiedlichen Typs je nach Nutzerstaat als Sekundärbewaffnung. |
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Die [[Feuerleitanlage]] im Turm ermöglicht es dem [[Richtschütze]]n, sowohl aus dem Stand als auch aus der Fahrt mit stehenden oder sich bewegenden Zielen den Feuerkampf zu führen. |
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Der Panzer wurde mehrmals Kampfwertsteigerungen unterzogen. In der Version A5 wurde so an der Turmfront eine charakteristische [[Panzerung|Zusatzpanzerung]] angebracht; ein eigenes [[Wärmebildgerät]] (WBG) für den [[Kommandant]]en machte ihn vom Richtschützen unabhängig. Mit dem [[Bildverstärker|Restlichtverstärker]] für den Fahrer ist der Panzer so voll nacht- und eingeschränkt allwetterkampffähig. Die unscheinbarste Änderung war die Steigerung der Feuerkraft mit der Version A6. Im Vergleich zur Standardwaffenanlage L/44 ist die Kanone L/55 um 1,30 Meter länger und ermöglicht so eine bessere Umsetzung der Abschussenergie in Geschossgeschwindigkeit. Dies wiederum erhöht die Reichweite und die Schusspräzision der Kanone. |
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Zum Schutz der vierköpfigen Besatzung verfügt er wie alle [[Panzer des Kalten Krieges]] über eine ABC-Schutz- und Belüftungsanlage mit einer Leistung von 300 m³/h, wodurch die Durchhaltefähigkeit in mit [[Massenvernichtungswaffe|ABC-Kampfmitteln]] kontaminierten Gebieten sichergestellt werden soll. Die maximale Einsatzdauer wird dabei mit 48 Stunden angegeben. |
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Wie andere Kampfpanzer kann auch der Leopard 2 Gewässer ohne Hilfe von [[Pionier (Militär)|Pioniertechnik]] überqueren. Bis 1,20 Meter Wassertiefe ist er so ohne Aufbauten oder Vorbereitungen [[Wattiefe|watfähig]]. Mit dem mitgeführten faltbaren 50 Zentimeter hohen Tiefwatschacht steigt dann seine sogenannte Tiefwatfähigkeit auf 2,25 Meter; durch einen dreiteiligen starren, nicht mitgeführten Unterwasserfahrschacht ist er bis zu einer Wassertiefe von 4 Metern unterwasserfahrfähig. Das heißt, er verschwindet komplett unter Wasser. Beim Tiefwaten werden die Tauchhydraulik zugeschaltet, eine Tauchkappe aus Gummi auf der Kanonenmündung angebracht und die Turmdrehkranzdichtung über eine Handpumpe vom Ladeschützen aufgepumpt. Die Tauchhydraulik schließt dabei Be- und Entlüftungen am Motor und öffnet eine Brennluftklappe am Motorschott im Panzerinneren. Über diese saugt der Motor beim Tiefwaten und Unterwasserfahren die Verbrennungsluft durch die Kommandantenluke mit aufgesetztem Tiefwat- oder Unterwasserfahrschacht an. Der Kommandant steht bei der Durchfahrt in diesem Schacht und unterstützt den Fahrer. |
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Da ein Wassereintritt nicht vollständig zu vermeiden ist, verfügt das Fahrzeug über zwei [[Lenzpumpe]]n und die Besatzung ist mit [[Tauchretter]]n und Schwimmkragen ausgestattet. |
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Zur Kommunikation verfügen die Panzer der Bundeswehr jeweils über zwei UKW-Funkgeräte [[Sender/Empfänger, mobil|SEM]] (Sender/Empfänger, mobil) 80/80 oder 80/90. Wie bei der Sekundärbewaffnung kann auch hier die Ausstattung variieren. Zur Reduzierung der Wärmesignatur und zur Unterstützung des passiven Panzerschutzes ist der Leopard 2 mit einer infrarotreduzierenden Beschichtung versehen. |
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== Technische Beschreibung == |
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=== Bewaffnung === |
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==== Waffenanlage ==== |
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Die Hauptwaffe des Leopard 2 ist die 120-mm-Glattrohrkanone [[Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone|Rh 120]] mit [[Rauchabsauger]] von Rheinmetall für flügelstabilisierte Munition. Sie ist [[Schildzapfen|schildzapfengelagert]] und verfügt über einen Höhenrichtbereich von –9° bis +20° und einen Schwenkbereich von 360°. Beim Drehen über das Panzerheck wird die Bordkanone automatisch durch die Heckabweiserfunktion angehoben. |
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Als Sekundärbewaffnung dienen ein rohrparalleles (koaxiales) [[Maschinengewehr]] („Blenden-MG“), ein Maschinengewehr zur Fliegerabwehr neben der Einstiegsluke des Ladeschützen („Fliegerabwehr-MG“) sowie eine Mehrfachwurfanlage (MWA) mit 2 × 8 Wurfbechern seitlich am Turm zum Verschießen von [[Nebelwurfkörper]]n für den Selbstschutz. Seit Mai 2005 verfügen die Streitkräfte zum Großteil über eine neue Mehrzweckwurfanlage (MZWA) mit der Anordnung 6/2 (sechs Becher obere Reihe, zwei Becher untere Reihe) je Seite. Die neue Anlage ist in der Lage, Spreng- oder nichtletale Munition zu verschießen. |
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Für [[Militärmanöver|Manöver]] und die Darstellung des Feuerkampfes mit und ohne [[Ausbildungsgerät Duellsimulator]] verfügt der Leopard über Aufnahmen für das KADAG (Kanonen-Abschuss-DArstellungs-Gerät), öfters auch unter der Abkürzung DARKAS (DARstellung-Kanonen-AbSchuss) bekannt. Die Anordnung ist dabei bis zum Leopard 2A4 über der Bordkanone und ab A5 vorne links auf der Keilpanzerung des Turmes. |
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Neben der Bordbewaffnung verfügt die Besatzung über Handfeuerwaffen zur Selbstverteidigung. Bei der Bundeswehr sind das zwei [[Uzi|MP2A1]], zwei [[HK P8|P8]], eine Signalpistole [[HK P2A1]], vier Handgranaten und die beiden [[MG3]] des Panzers mit insgesamt 4750 Schuss, gegurtet mit Weichkern-Leuchtspur im Verhältnis drei zu zwei. |
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==== Feuerleit- und Zielausrüstung ==== |
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Der Turm beziehungsweise die Hauptwaffe verfügt beim Leopard 2 A4 über eine hydraulische Waffennachführanlage (WNA-H22); Kampfpanzer ab der Ausführung A5 sind mit einer elektrischen Waffennachführanlage (EWNA) ausgestattet. In Kombination mit der Zentrallogik/Hauptverteilung, den Zieleinrichtungen, dem Feuerleitrechner, den Bediengeräten und dem internen Panzerprüfgerät RPP 1-8 bilden die Baugruppen die Feuerleitanlage des Kampfpanzers. Ein Feldjustierspiegel nahe der Mündung der Kanone ermöglicht Korrekturen, um Verwindungen in der Seelenachse des Rohres auszugleichen. |
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In der Betriebsart ''STAB EIN'' – werden Bodenunebenheiten und Fahrgeschwindigkeit automatisch kompensiert, die Waffenanlage bleibt also unter allen äußeren Bedingungen uneingeschränkt einsatzfähig. Richtschütze oder Kommandant müssen das Ziel lediglich in der Mitte anvisieren und gegebenenfalls folgen. Die Kanone und der Turm werden von der führenden Optik durch die Waffennachführanlage in Höhe und Seite nachgeführt. Durch das Drücken des Tasters für den dynamischen Vorhalt wird die Bewegung des Ziels automatisch berücksichtigt. |
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Weitere Betriebsarten sind ''TURM AUS'' – in dem keine Stromversorgung des Turmes erfolgt, ausgenommen für Funk, Beleuchtung und MG-Lüfter. Das Richten und Abfeuern wird manuell durchgeführt und die Waffe ist nicht stabilisiert. In der Betriebsart ''BEOBACHTEN'' – erfolgt volle Stromversorgung im eingeschränkten Betrieb. Für den Richtschützen ist das grobe Richten möglich, die Optik wird der Bordkanone nachgeführt. Es können alle Zieleinrichtungen genutzt werden, in dieser Betriebsart ist jedoch kein Schießen aus der Fahrt möglich. Gegen bewegte Ziele ist ein manueller [[Vorhalt (Waffe)|Vorhalt]] nötig. Für das Hochfahren des Turmes in ''STAB EIN'' benötigt die Technik etwa 25 Sekunden. |
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Als Hauptzielgerät dient das EMES 15 mit einem CE628-Laser von Zeiss-Eltro Optronic als Entfernungsmesser. Der [[Nd:YAG-Laser]] misst Entfernungen bis 9990 Meter auf 10 Meter genau, wobei lediglich Entfernungen zwischen 200 und 4000 Metern berücksichtigt werden. Bei Messungen unter 200 Metern wird vom Feuerleitrechner mit dem Aufsatzwert für 1000 Meter gerechnet, Werte über 4000 Meter müssen manuell eingegeben werden. Bei Mehrfachechos kann ab dem Leopard 2A5 zwischen Erst- und Letztechoverwertung gewählt werden. Mit dem 12-fach vergrößernden Hauptzielfernrohr (HZF) gekoppelt ist es die primäre Zieloptik für den Richtschützen. Ebenfalls integriert ist ab 1983 das Wärmebildgerät ''WBG-X'' von Zeiss; es ersetzt das PZB 200 als Nachtzielgerät. Eine vier- und 12-fache Vergrößerung erlaubt das Beobachten und Bekämpfen sowohl am Tag wie auch in der Nacht. Mit einem Detektor aus [[Quecksilber]]-[[Kadmium]]-[[Tellur]]id, der auf etwa –190 °C gekühlt werden muss, verlangt das WBG ein Vorlaufzeit von ungefähr 15 Minuten. Die Anzeige ist grün-monochrom mit einer wählbaren Polarität von schwarz oder weiß, so dass Wärmequellen besonders hell oder dunkel erscheinen. Bei ausreichendem Temperaturunterschied einzelner Objekte kann man diese in einen beobachteten Geländeabschnitt sehr gut erkennen. Starker Regen, Schnee sowie dichter Nebel mit hohem Wasseranteil reduzieren die Reichweite des Wärmebildgerätes. |
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In der Betriebsstufe ''Stab ein'' ist das EMES 15 die führende Optik für Turm und Bordkanone. Als zweites Zielgerät steht ihm das Turmzielfernrohr (TZF) zur Verfügung. Das FERO Z18 dient beim Ausfall der Feuerleitanlage als Notoptik. Eine Skala im Strichbild unterstützt beim Einstellen der geschätzten Schussentfernung . |
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Der Kommandant verfügt mit dem Periskop R17 (PERI R17) über ein eigenes Beobachtungs- und Zielgerät, jedoch ohne Entfernungsmessfunktion. Die stabilisierte Optik mit zwei- bis vierfacher Vergrößerung erlaubt unabhängiges Arbeiten vom Richtschützen. So kann er selbständig Ziele bekämpfen, dem Richtschützen Ziele zuweisen sowie ihn überwachen. Dazu verfügt das PERI über folgende Einstellmöglichkeiten. Mit dem Drücken der KH-Taste (Kommandant führt Hauptwaffe) schwenkt der Turm auf die Visierline des PERI ein, das Ziel kann vom Richtschützen oder Kommandant bekämpft werden. Mit der Auswahl ZÜ (Zielüberwachung) schwenkt dagegen das PERI auf die Visierline des EMES ein, der Kommandant sieht das Ziel des Richtschützen. Durch Umschalten auf den Direktsichtadapter – eine optische Verbindung zwischen EMES und PERI – ist das vom Richtschützen genutzte Bild des EMES übertragbar. Mit dem PERI R17A2 und dem integrierten Wärmebildgerät ''TIM'' (Thermal Imaging Modul) wird ab dem Leopard 2A5 die Führbarkeit bei Nacht erleichtert. Die Darstellung des im TIM verbauten Wärmebildmoduls OPHELIOS-P und die des EMES erfolgen auf einem Monitor, direkt unterhalb der Winkelspiegel. |
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==== Munition ==== |
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[[Datei:Leopard 2A4 Munitionsbunker Turmheck.jpg|thumb|Der Munitionsbunker im Turmheck für die Bereitschaftsmunition. Zur Darstellung sind [[Exerzieren|EX]]-Patronen gelagert.]] |
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Die Munition für die Kanone befindet sich sowohl im Turmheck als auch in der Panzerwanne. Die [[Bereitschaftsmunition]] hinter einer druckdichten Schott-Tür im Turm enthält 15 Granaten (die unterschiedlichen Typs sein können) und ist für den Ladeschützen jederzeit zugänglich. Die 27 Granaten in der Wanne (in Fahrtrichtung links vom Fahrer) sind nur zugänglich, wenn sich der Turm in einer bestimmten Position befindet (3 Uhr – aus Sicherheitsgründen dann festgezurrt). |
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Der Leopard 2 verfügte anfangs über zwei Munitionsarten. Das gegen feindliche Kampfpanzer eingesetzte Geschoss ist die sogenannte KE-Munition (BW-Bezeichnung für '''K'''inetische '''E'''nergie, NATO-Bezeichnung APFSDS(-T) ''Armor Piercing Fin-Stabilized Discarding Sabot-Tracer''), ein panzerbrechendes [[Wuchtgeschoss#APFSDS|Wuchtgeschoss]] mit [[Treibspiegel|Treibkäfig]] und [[Leuchtspur]]. Gegen gehärtete und weiche Ziele, darunter auch Infanterie, wird die MZ-Munition (BW-Bezeichnung für '''M'''ehr '''Z'''weck-Munition, NATO-Bezeichnung [[High Explosive Anti Tank|HEAT]]-MP-T ''High Explosive Anti Tank Multi Purpose – Tracer''), ein [[Hohlladung]]smehrzweckgeschoss mit Leuchtspur, eingesetzt. Beide Geschossarten sind flügelstabilisiert. Alle Munitionssorten bestehen aus teilverbrennbaren Hülsen, gefertigt aus Zellulose, Nitrozellulose, Harz sowie stabilisierenden Zusätzen und hinterlassen beim Verschuss nur den Hülsenboden aus Stahl. |
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Bei der KE-Munition wird mittels eines Treibspiegels ein flügelstabilisiertes Pfeilgeschoss mit einem Kaliber von etwa 38 Millimetern aus [[Sintern|gesintertem]] [[Wolframcarbid]] aus der 120-mm-Glattrohrkanone verschossen. Das Geschoss hat, je nach Munitionstyp und Bordkanone (DM 33 + L/44), eine Mündungsgeschwindigkeit von 1.640 m/s (also ungefähr fünffache Schallgeschwindigkeit). Die Wirkung des KE-Geschosses basiert auf Bewegungsenergie; es enthält keinen Sprengstoff; seine Wirkung ist allein abhängig von seiner Auftreff-Energie. Nach dem Auftreffen auf dem Ziel und während der Penetration der Panzerung verdrängt der Pfeil durch seine hohe kinetische Energie Panzerungsmaterial. Dringt er bis in den Kampfraum vor, verursacht er an der Innenseite einen Splitterregen. Die Durchschlagsleistung nimmt mit zunehmender Entfernung infolge des Luftwiderstandes ab, womit eine Abnahme der kinetischen Energie des Geschosses einhergeht. |
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Bei einem Schießtest mit der L/55-Kanone des Leopard A6 und der KE-Munition (DM53) ergab diese deutlich höhere Durchschlagsleistungen als mit der alten L/44-Kanone. Bei diesem Test durchschlug der Penetrator eine 1000 Millimeter dicke Panzerstahlplatte. Die Entfernung zum Ziel betrug 3000 Meter. |
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Das MZ-Geschoss hat eine Mündungsgeschwindigkeit von 1140 m/s. Die Geschwindigkeit hat keine erwähnenswerte Auswirkung auf die Durchschlagskraft. Dies ist begründet in der Ausbildung des Geschosses als Hohlladungsgeschoss. Infolgedessen hat auch die Schussentfernung keinen Einfluss auf die Zielwirkung. Infolge der beim Durchschlag verursachten extremen Wärme kommt es im Panzer meist zu Sekundärexplosionen. Gegen die Insassen wirken Druck und Splitter aus schmelzflüssigem Material. Die Durchschlagsleistungen gegen homogene Panzerplatten betragen etwa 600 Millimeter beim MZ- und über 800 Millimeter beim KE-Geschoss. |
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Aufgrund der Verbesserungen bei der Schutztechnologie gegen Hohlladungsgeschosse entwickelte die Firma Rheinmetall ein HE-Geschoss (Sprenggranate). Sie soll die alte MZ-Munition bei der Bundeswehr ersetzen und so die Wirksamkeit des Leopard 2 gegen Flächenziele, gegen Lenkflugkörperstellungen hinter Deckungen und in Unterständen, gegen Infanterie, Schützenpanzer, leichtgepanzerte Transportfahrzeuge und Stellungen in Gebäuden steigern. Die Mündungsgeschwindigkeit des 19 Kilogramm schweren Geschosses beträgt mit der L/55 etwa 1100 m/s und ermöglicht Kampfentfernungen bis 5000 Meter. Dazu verfügt die Munition neben einem Zeitzünder über einen Aufschlagzünder mit und ohne Verzögerung. Das Einstellen des Zünders erfolgt dabei entweder manuell über ein separates Zünderstellgerät oder automatisch durch eine Anbindung an den Feuerleitrechner. Mit Hilfe des Zeitzünders ist es möglich, die Munition in der Luft in einem vorgegebenen Abstand zum Ziel detonieren zu lassen. |
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[[Datei:Leopard 2A5.jpg|thumb|KADAG auf einem Leopard 2A5. Der Kampfpanzer verfügt noch über die leichte Kettenblende der ersten Generation (hintere Segmente der Kettenschürze) wobei die vorderen Segmente zur schweren Kettenblende gehören und Teil der Frontpanzerung sind, die ab dem sechsten Baulos verstärkt wurde.]] |
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[[Datei:Leopard 2A5 mit neuer Mehrfachwurfanlage.jpg|thumb|Diese Variante des 2A5 ist mit der neuen Mehrfachwurfanlage ausgestattet und besitzt die neue schwere Kettenblende (erste vier Segmente der Kettenschürze) und eine verbesserte Ausführung der leichten Kettenblende (letzte Segmente der Schürze) der dritten Generation.]] |
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Neben dieser Munition verfügen die Streitkräfte auch über Übungsmunition für den scharfen Schuss. Die Bundeswehr setzt sie für die KE- und MZ-Üb-Geschosse ein. Beide sind lichtblau markiert. Aufgrund des Sicherheitsbereiches von 90 Kilometern für die KE-Gefechtsmunition benutzt die Panzertruppe zum scharfen Schuss in Deutschland fast ausschließlich die Übungsvariante der KE-Munition. Der Penetrator der KE-Üb besteht aus einem leichteren Material und besitzt ein Lochkegelleitwerk. Auf den ersten 2000 Metern entsprechen die [[Außenballistik|außenballistischen]] Eigenschaften weitgehend denen der Gefechtsmunition, erst auf größere Distanzen gibt es rapide zunehmende Abweichungen. Der Sicherheitsbereich beträgt 22 Kilometer, mit verbesserter KE-Üb (''APFSDS-T-TP, TP steht dabei für Target-Practice'') liegt er bei 7,5 Kilometern. Die MZ-Üb (''HEAT-T-TP'') gleicht bis auf den Gefechtskopf der Gefechtspatrone DM 12 A2. Diese hat einen Betonkopf, um die Schäden im Zielgebiet zu reduzieren und somit Kosten zu sparen. |
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Die Firma Rheinmetall bietet außer den üblichen Munitionssorten für den Leopard 2 auch einen Nachrüstsatz namens [[LAHAT]] an, mit der eine weitere Leistungssteigerung erzielt wird. ''LAHAT'' ist eine [[laser]]gesteuerte Rakete der [[Israel Aerospace Industries]] mit einer effektiven Reichweite von mehr als 6000 Metern, die aus der Bordkanone oder aus einem positionsunabhängigen Startgerät verschossen wird. Die Verbesserung umfasst ebenfalls ein lasergestütztes Feuerleitsystem zur Waffenlenkung. Die Rakete ist gegen alle bekannten Störversuche unempfindlich und kann gegen Panzer, Hubschrauber sowie Ziele außerhalb der Sichtweite der Besatzung eingesetzt werden. |
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|+ Munitionstypen Leopard 2 |
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| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] || 36,9 % (+0,7) || 7 (=) |
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! Name || Typ || Masse – Patrone<br />in kg || Masse – Penetrator/Geschoss<br />in kg || Mündungsgeschw.<br />in m/s || Kampfentfernung<br />in m || Einführung |
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| [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] ||32,0 % (+1,6) || 6 (+1) |
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| DM12 || MZ || 23,2 || 13,5 || ca. 1140 || ca. 2600 || 1979 |
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| [[Freie Wähler|FW]] || 24,6 % (+2,3) || 4 (=) |
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| [[Bündnis 90/Die Grünen|GRÜNE]] || 6,5 % (-4,6) || 1 (-1) |
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| DM33 || KE || || 4,6 || ca. 1650 || ca. 3500 || 1987 |
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| DM43 || KE || 20 || 7,2 mit Treibkäfig || 1740 || – || – |
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| DM53 || KE || 21,4 || ca. 5 || 1670–1750(L/55) || –4000 || 1999 |
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| DM63 || KE || ? || ca. 8,45 || 1650 (L/44) || –? || 2005 |
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| || HE || ca. 19 || – || ca. 950 (L/44)<br />ca. 1100 (L/55) || 5000 || – |
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=== Bürgermeister === |
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Die letzte Wahl zum Bürgermeister fand am 18. Oktober 2009 statt. Sie brachte bei einer Wahlbeteiligung von 59,6% folgendes Ergebnis: |
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Rudolf Rümmele 52,9% (1555 Stimmen) |
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=== Panzerung === |
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[[Datei:Leopard 2A5 front view.jpg|thumb|Detailaufnahme der Front eines 2A5. Auf der Wannenfront befinden sich zwei Ersatzkettenglieder (Mitte) sowie mehrere [[Schneegreifer]] (links und rechts). Die Seitenteile der Keilpanzerung des Turms können abgeklappt werden und bieten so Zugang zu weiterem Stauraum. Zu sehen ist ebenfalls die Verankerung der Schwingarme in der Wanne.]] |
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[[Datei:Keilpanzerung Leopard 2A5.jpg|thumb|Rückansicht und Aufbau der linken Zusatzpanzerung (Keilpanzerung).]] |
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Der Leopard 2 ist durch eine [[Verbundpanzerung]] (auch bekannt als Mehrschicht- oder Kompositpanzerung) der dritten Generation (C-Technologie) geschützt. Der genaue Aufbau und die Stärke unterliegen dabei der Geheimhaltung und richten sich nach der aktuellen Entwicklung der Waffentechnik. So besteht die Panzerung aus einer Mehrfach-Schottanordnung, bei der die Zwischenräume mit elastischem Gummi gefüllt sind. Als Materialien können verschiedene [[Stahlsorte]]n mit unterschiedlichen Härtegraden und [[Verbundwerkstoff]]en wie Keramik, Kunststoff oder Kevlar zum Einsatz kommen. Der Aufbau folgt damit dem sogenannten Chobham-Prinzip, ist jedoch keine [[Chobham-Panzerung]]. Besonderer Wert wurde auf eine starke Frontpanzerung gelegt. |
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Oliver Fiedel 46,7% (1374 Stimmen) |
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Die Wanne und der Turm werden so als ''Gehäuse mit integrierter Panzerung'' gefertigt; das heißt, die äußeren und inneren Panzerplatten übernehmen neben dem Schutz ebenfalls Karosseriefunktionen. Innerhalb dieser tragenden Struktur wird die eigentliche Panzerung in Form von Blöcken in die vorgesehenen Hohlräume eingesetzt, was dem Panzer seine eckige Form gibt. |
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Somit wurde der Amtsinhaber Rudolf Rümmele im Amt bestätigt. |
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Die seit dem Leopard 2A5 angebrachte ''Keilpanzerung'' an der Turmfront wurde dagegen als [[Schottpanzerung]] ausgeführt und hat die Aufgabe, die Bautiefe der Panzerung zu erhöhen, KE-Penetratoren zu brechen und Hohlladungsgeschosse (HL) vor der Grundpanzerung zu zünden. Dazu gliedert sich der Aufbau in der Regel in die Destabilisierungsstufe (Disturber), Brechstufe (Disrupter) und Erosionstufe (Absorber). Das oft angenommene Abprallen der Geschosse tritt jedoch nicht auf, da KE-Munition des 21. Jahrhunderts auch noch bei Aufschlagwinkeln von 10° bis 15° wirkt. |
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Der Munitionsbunker im Turmheck verfügt außerdem über Ausblasmöglichkeiten (''Blow-out-panels'') an der Oberseite, um die Energie einer Explosion der dort gelagerten Munition nach außen abzuleiten. Der Innenraum des Panzers ist mit Gewebematten (Spall-Liner) aus hochfesten Fasern wie [[Aramid]] (Kevlar) ausgekleidet, um den Splitterkegel beim Durchschlagen der Panzerung zu reduzieren oder komplett zu verhindern. |
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=== Wappen === |
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Neben diesen Schutzfunktionen besitzt der Leopard 2 je nach Betreibernation weitere Panzerungselemente wie Bombletschutz für die Oberseite, Slat-Armour (ein Käfig gegen HL-Geschosse), erweiterten Minenschutz (siehe A6M) oder weitere Aufpanzerungen in Form der Verbundpanzerung [[Mexas|MEXAS]] oder [[AMAP]] von [[IBD Deisenroth Engineering]] (Ingenieurbüro Deisenroth).''<ref name=„Panzerung“>Kampfpanzer Heute und Morgen: Bautechnologie der Kampfpanzer, Rolf Hilmes, Motorbuchverlag ISBN 978-3-613-02793-0''</ref> |
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Die [[Blasonierung]] des Wappens lautet: „In Rot ein silberner Balken mit vier blauen Wellenlinien.“ |
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<!-- === Städtepartnerschaften === --> |
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Die verschiedenen Ausführungen des Leopard 2 verfügen über folgenden Panzerschutz ([[RHA]]-Äquivalent) gegen [[High Explosive Anti Tank|HEAT]] und [[Wuchtgeschoss|KE-Geschosse]]: |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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<!-- === Theater === --> |
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! Bauteil |
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=== Kirchen === |
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! Leopard 2A1-A3 |
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*[[Christuskirche (Zell)]]; zu besonderen Anlässen genutzte ehemalige [[Altkatholische Kirche|alt-katholische]] Pfarrkirche |
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! Leopard 2A4 |
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! Leopard 2A5 |
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! Stridsvagn 122 |
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|Wannenfront <br/>KE-Geschosse: |
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|350–550 mm |
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|600 mm |
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|620 mm |
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|620–780 mm |
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|Wannenfront <br/>HEAT-Granaten: |
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|520 mm |
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|620–710 mm |
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|620–750 mm |
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|750–920 mm |
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|Turmfront<br/>KE-Geschosse: |
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|500–550 mm |
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|590–690 mm |
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|850–930 mm |
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|920–940 mm |
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|- |
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|Turmfront<br/> HEAT-Granaten: |
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|810 mm |
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|810–1290 mm |
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|980–1730 mm |
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|1290–1960 mm |
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|} |
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=== Museen === |
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Das 1996 eröffnete Wiesentäler Textilmuseum informiert über die Entwicklung der [[Textilindustrie]], die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts den wichtigsten Wirtschaftssektor der Region darstellte. Zu den betriebsbereiten Ausstellungsstücken aus der Geschichte der Textilproduktion gehören mechanische [[Webstuhl|Webstühle]], [[Spinnmaschine]]n, Schuss-Spulmaschinen und Färbereimaschinen. In einer Bilddokumentation werden die Entwicklungsetappen von der [[Heimarbeit]] über die [[Manufaktur]]en zur [[Industrie|industriellen Produktion]] dargestellt. |
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[[Datei:Leopard2 Triebwerk.jpg|thumb|Leopard-2-Triebwerk. Motor links, HSWL-Getriebe rechts, darüber die Ringkühler. Seitlich am Motor der Kombinationsluftfilter (rechteckiger Kasten) zum Filtern der Verbrennungsluft]] |
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<!-- === Musik === --> |
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[[Datei:Triebwerkraum Leopard 2A5.jpg|thumb|left|Triebwerkraum des Leopard 2. Zu sehen sind unter anderem mittig zwei Drehstäbe und links ein Teil der Kraftstoffanlage (zwei grüne Behälter).]] |
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<!-- zum Beispiel Orchester, Chöre, Vereine etc. --> |
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Der Panzer besitzt ein [[Drehstabfeder|drehstabgefedertes]] Stützrollenlaufwerk mit Lamellendämpfern und hydraulischen sowie mechanischen Endanschlägen über den Schwingarmen der Laufradpaare. Seine Drehstäbe sind mit jeweils 50 kN vorgespannt. Er verfügt über eine „lebende“ [[Gleiskette (Panzer)|Endverbindergleiskette]] mit auswechselbaren [[Kettenpolster]]n der Firma [[Diehl Stiftung|Diehl]] vom Typ 570 FT. Beim Fahren im Schnee, auf Eis oder um die Griffigkeit der Kette zu steigern, können pro Seite 18 Kettenpolster in kurzer Zeit gegen gusseiserne Schneegreifer ausgetauscht werden. |
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<!-- === Bauwerke === --> |
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<!-- === Parks === --> |
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<!-- === Naturdenkmäler === --> |
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<!-- === Sport === --> |
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<!-- === Regelmäßige Veranstaltungen === --> |
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<!-- === Kulinarische Spezialitäten === --> |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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Der Panzer wird von einem flüssigkeitsgekühlten V12-Viertakt-Vorkammer-[[Vielstoffmotor|Mehrstoffmotor]] vom Typ MB 873-Ka 501 mit Ladeluftkühlung und zwei Abgasturboladern der Firma [[MTU Friedrichshafen]] angetrieben. Als Mehrstoffmotor ausgelegt, kann er auch mit einer Kraftstoffmischung von 60 % Diesel und 40 % einer anderen brennbaren Flüssigkeit betrieben werden. |
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=== Verkehr === |
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Die Stadt ist mit der [[Wiesentalbahn]] (Linie S6 der [[Regio S-Bahn Basel]]) mit [[Lörrach]] und [[Basel]] verbunden; darüber hinaus verfügt sie über einige lokale und regionale [[Omnibus|Busverbindungen]]. Sie gehört dem [[Regio Verkehrsverbund Lörrach]] an. Die [[Bundesstraße 317]] ([[Weil am Rhein]] – [[Titisee-Neustadt]]) verbindet Zell mit dem überregionalen Straßennetz. |
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<!-- === Ansässige Unternehmen === --> |
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<!-- === Medien === --> |
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<!-- === Öffentliche Einrichtungen === --> |
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<!-- beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. --> |
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=== Bildung === |
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Die Höchstleistung des sechs Tonnen schweren Triebwerks beträgt 1100 kW (1500 PS) bei 2600 U/min aus 47,6 Litern Hubraum; es beschleunigt den Panzer auf eine Höchstgeschwindigkeit von offiziell 72 km/h (die tatsächliche Höchstgeschwindigkeit variiert, kann aber bis zu 30 km/h darüber liegen) und bei der Motorendrehzahl von 2600 U/min auf 68 km/h. Eine elektronische Motorkontrollanlage verhindert Überdrehzahlen ab 2850 U/min und überwacht Kühlflüssigkeits- und Ölstand. Eine Trockensumpf-Druckumlaufschmierung sorgt auch bei Schräglage von 35° in Richtung der Kurbelwelle und 25° quer dazu für eine Ölversorgung an allen Schmierstellen. |
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Neben der Montfort-[[Realschule]] und einer [[Grundschule|Grund-]] und [[Hauptschule]] mit [[Werkrealschule]] in der Kernstadt gibt es in Atzenbach und Gresgen ebenso Grundschulen. Die [[Johann Faller|Johann-Faller]]-[[Förderschule]] und eine Sprachheilschule runden das Bildungsangebot ab. Für die jüngsten Einwohner gibt es drei kommunale und einen [[evangelisch]]en [[Kindergarten]]. |
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== Persönlichkeiten == |
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Die Stromversorgung des 24-V-Bordnetzes erfolgt durch einen ölgekühlten 20-kW-Generator, der mittels eines Vorgeleges am Dieselmotor angebaut ist. |
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<!-- === Ehrenbürger === --> |
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=== Söhne und Töchter der Stadt === |
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Wie schon bei seinen Vorgängern ist das Antriebssystem als Gesamttriebwerksblock ausgelegt, bestehend aus Motor, Getriebe sowie Luftfilter- und Kühlanlage, was ein Wechseln des kompletten Antriebsstrangs mit Unterstützung eines Bergepanzers im Rahmen einer dynamischen Waffenschau innerhalb von 15 Minuten ermöglicht. Dabei sind aber schon viele Tätigkeiten im voraus durchgeführt, wie das Trennen des Seitenvorgeleges oder das Lösen der Heckplatte. Ein Wechsel nach Vorgabe der [[Technische Dienstvorschrift|Technischen Dienstvorschrift]] wird mit vier Stunden angegeben. Die Versorgungsleitungen zum Fahrzeug sind mit selbstdichtenden Schnelltrennkupplungen ausgestattet, das Schalt- Wende- und Lenkgetriebe ist angeflanscht und die gesamte Kühlanlage ist auf dem Motor aufgebaut.<ref>Leopard 2 sein Werden und seine Leistung: Seite 74 bis 77, Paul-Werner Krapke ISBN 3-8334-1425-1</ref> |
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<!-- d. h. Personen, die hier geboren sind;--> |
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* [[Aloisia Lange]], geb. Weber (* zwischen 1759 und 1761), Sängerin (Sopran) und Gesangspädagogin |
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Eine Besonderheit ist das in einem Gehäuse angeordnete hydromechanische Schalt- Wende- und Lenkgetriebe (HSWL 354) der Firma Renk. Ermöglicht es einerseits die Kraftübertragung und Lenkung, sorgt es andererseits durch die integrierte Betriebsbremse für einen sicheren Stillstand des Fahrzeuges. Dabei arbeitet diese Bremse in zwei Stufen. Über 35 km/h wird der Panzer durch eine verschleißfreie hydraulische Strömungsbremse (hydrodynamischer [[Retarder]]) abgebremst. Unterhalb dieser Geschwindigkeit werden die Bremsscheiben mit einem Druck von >98 bar angesprochen. Dies ermöglicht so einem Leopard 2A4 bei einer Vollbremsung aus 70 km/h einen Bremsweg von nur 20,6 Metern.<ref name=„autobild“>[http://download.autobild.de/dl/323287/1997_47016_ab_Brems_Man01.pdf Porsche oder Panzer - Wer steht schneller? Porsche 911 gegen Leopard 2A4] pdf-Datei, Zugriff am 5. Januar 2009</ref> |
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* [[Constanze Mozart]], geb. Weber (* 5. Januar 1762), Gattin von [[Wolfgang Amadeus Mozart]] |
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<!-- ggf. ===weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen=== --> |
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Erwähnenswert ist noch der relativ niedrige Kraftstoffverbrauch des Leopard 2. Gegenüber dem oft als Vergleich herangezogenen US-amerikanischen Panzer [[M1 Abrams]] mit seiner Gasturbine vom Typ Avco Lycoming AGT-1500 liegt der Verbrauch bei rund der Hälfte. Den größten Vorteil hat der Dieselantrieb dabei im Leerlauf- und [[Teillast]]betrieb. |
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== Besatzung == |
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[[Datei:Leopard 2A4 Kommandant.jpg|thumb|Kommandantenplatz im Leopard 2A4. Oberhalb im Bild der monokulare (Ein-Auge) Einblick in das PERI. Bildmitte der Richtgriff, rechts davon die Bediengeräte für die Feuerleitanlage, die Mehrfachwurfanlage, das Wärmebildgerät und PERI. Der Sitz im unteren Bereich gehört zum Richtschützenplatz.]] |
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[[Datei:Leopard 2A4 Richtschuetze.jpg|thumb|Richtschützenplatz im Leopard 2A4. Mittig im Bild der Einblick für das Hauptzielfernrohr. Links davon der Einblick für das Turmzielfernrohr. Am unteren Bildrand ist der Doppelgriff zum Richten und Abfeuern zu erkennen. ]] |
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[[Datei:Leopard 2A4 Ladeschütze.jpg|thumb|Platz des Ladeschützen. Rechts im Bild das Bodenstück der Bordkanone. Links daneben in der oberen Bildhälfte befindet sich das Blenden-MG.]] |
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Der Leopard 2 hat vier Mann Besatzung (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze und Fahrer). |
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=== Kommandant === |
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Der [[Kommandant]] ist für den Kampfpanzer und seine Besatzung verantwortlich. Im Gefecht hat er eine Vielzahl von Aufgaben zu bewältigen: |
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# Führen des Funkverkehrs mit dem Zugführer oder Kompaniechef |
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# Aufklärung des Gefechtsfeldes und Zielzuweisung für den Richtschützen |
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# Führen des Kampfpanzers im Zugverband durch entsprechende Anweisungen an den Fahrer |
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# Führen des Feuerkampfes durch Übersteuerung des Richtschützen (in Not- oder Duellsituationen) |
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# Bestimmung der zu verwendenden Munitionsart: (KE, MZ oder MG) |
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Dies ist nur eine Auswahl der wichtigsten Funktionen; hinzu kommen Pflichten zur Erfüllung des Fristenheftes (also der Wartung) und der Prüfliste und damit der Erhalt der Einsatzbereitschaft des Panzers. Eine mehrfache Belastung kommt hinzu, wenn der Kommandant des Panzers gleichzeitig Zugführer, Kompaniechef oder Bataillonskommandeur ist. Er ist dann nicht nur für die elementaren Aufgaben im eigenen Panzer zuständig, sondern muss auch noch die taktische Koordination, also Bewegung, Zielzuweisung und Feuerfreigabe für die ihm unterstellte Formation übernehmen. |
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=== Richtschütze === |
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Der [[Richtschütze]] ist stellvertretender Kommandant und muss bei dessen Ausfall die entsprechenden Funktionen, soweit noch möglich, übernehmen. Primär ist er jedoch für die Führung des Feuerkampfes und die Beobachtung des Gefechtsfeldes in seinem Beobachtungsbereich verantwortlich. Zudem muss er durch entsprechendes Bewegen des Turmes und der Bordkanone Beschädigungen durch Gelände oder Vegetation am Turm vermeiden. In einer Gefechtssituation wird in aller Regel der Kommandant dem Richtschützen das zu bekämpfende Ziel zuweisen, da er über eine vom Turm unabhängige Beobachtungsmöglichkeit (PERI R17) verfügt, die ihm einen 360-Grad-Rundumblick ermöglicht, ohne den Turm bewegen zu müssen. |
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Tritt jedoch eine sogenannte ''Duellsituation'' ein, das heißt, erkennt der Richtschütze ein Ziel (z. B. einen feindlichen Kampfpanzer), das zur Bekämpfung des eigenen Panzers ansetzt, ist er angewiesen, dieses Ziel ohne jede weitere Rückfrage beim Kommandanten mit der aktuell geladenen Munition zu bekämpfen. Als Sekundärwaffe bedient er das koaxial zu Bordkanone montierte Maschinengewehr. |
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Neben seinen Aufgaben im Gefecht ist er für die Erfüllung seiner Punkte im Fristenheft/Prüfliste verantwortlich, das heißt, er kümmert sich zusammen mit dem Kommandanten um Wartung und Pflege rund um den Turm. |
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=== Ladeschütze === |
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Der [[Ladeschütze]] hat im Gefecht den körperlich anstrengendsten Auftrag: Er muss die 120-mm-Patronen aus dem Munitionsbunker im Turm entnehmen und damit die Bordkanone nachladen. Die oft angegebene Schussfolge von neun Schuss in der Minute stellt schon eine sehr gute Leistung des Ladeschützen dar, da gerade beim Führen eines Feuerkampfes aus der Bewegung heraus schon leichtes Gelände den Ladeschützen vor eine physische Herausforderung stellt. Neben dem Nachladen der Bordkanone ist er auch für das koaxiale MG3 und 7,62-mm-FlaMG (Fliegerabwehr-MG) verantwortlich. Auch wenn es in dem ihm ursprünglich zugedachten Zweck wohl selten bis nie eingesetzt wird, hat der Ladeschütze auch die Möglichkeit, mit dem an seiner Luke angebrachten MG in das Kampfgeschehen einzugreifen. |
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Wie Kommandant und Richtschütze ist auch der Ladeschütze für Wartungsarbeiten am Panzer verantwortlich. Außerdem ist der Ladeschütze meist als Einweiser für den Panzer zuständig und macht den Panzer klar zum Gefecht, d. h. er deinstalliert die Rundumkennleuchte, deckt die Scheinwerfer ab, klappt die hinteren Kettenblenden hoch und entfernt die Schmutzfänger. |
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=== Fahrer === |
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Der Fahrer ist im Gegensatz zu den restlichen Besatzungsmitgliedern vorne rechts in der Wanne untergebracht und damit vom Rest seiner Besatzung praktisch isoliert. Er ist das einzige Besatzungsmitglied, das direkten Einfluss auf die Bewegungen des Panzers nehmen kann und trägt damit eine besondere Verantwortung. Im Gefecht muss er das Fahrzeug so führen, dass es nie eine exponierte, also dem feindlichen Feuer ausgesetzte Position einnimmt. Er muss „ein Auge“ für das Gelände haben und möglichst günstige Stellungen erspähen und den Panzer dort positionieren. Der Kommandant gibt dem Fahrer grundsätzliche Marschbefehle beziehungsweise Ziele, die konkrete Durchführung bleibt dem Fahrer überlassen. Das Wählen der besten Fahrbewegungen wird dabei durch das ''unter Luke'' (also bei geschlossener Fahrerluke) stark eingeschränkte Sichtfeld erschwert. Bei bestimmten Notsituationen ist der Fahrer angewiesen, selbstständig auszuweichen, so z. B. bei einsetzendem Artilleriebeschuss. Für den Nachtkampf kann der Fahrer den mittleren seiner drei [[Winkelspiegel]] gegen ein [[Nachtsichtgerät]] austauschen. |
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Zudem ist er für die Wartung der kompletten Wanne inklusive Triebwerk und Laufwerk etc. zuständig, wobei jedoch die anderen Besatzungsmitglieder, beispielsweise beim Einstellen der Kettenspannung, unterstützend mitwirken. |
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Im zivilen Straßenverkehr wird der Fahrer durch Kommandant und Ladeschütze unterstützt; diese helfen bei der Einschätzung der Verkehrssituation, warnen vor überholenden Fahrzeugen oder deuten nachfolgenden Fahrzeugen, mehr Abstand zu halten. In Deutschland muss der Fahrer während der Straßenfahrt ''über Luke'' fahren, das heißt, die Fahrerluke ist geöffnet und er sieht oben heraus. Der Fahrersitz kann dafür entsprechend höhenverstellt werden. |
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== Einsatzerfahrungen == |
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=== KFOR === |
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Am 12. Juni 1999 wurden von der Bundeswehr 28 Leopard 2A5 beim Einmarsch der [[KFOR]]-Truppe im [[Kosovo]] eingesetzt. Die Fahrzeuge der Panzerbataillone 33 und 214 wurden von Mazedonien aus nach Prizren entsand. Sie dienten als Objektschutz- und Patrouillenfahrzeuge sowie an den [[Kontrollpunkt|Kontroll-]] und Beobachtungspunkten im Rahmen der [[Show of Force]] als Sicherungsfahrzeug. In den Nachrichten erschien der Kampfpanzer bei einem Zwischenfall am 13. Juni 1999<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,27113,00.html Spiegel Online: Schießerei am deutschen Kontrollpunkt]</ref> bei dem zwei serbische Paramilitärs aus einem [[AwtoWas|Lada]] einen dieser Kontrollpunkte in Prizren beschossen. Da sich die Besatzung nur teilweise an Bord befand wurde kein Schuss aus den Bordwaffen abgefeuert, sondern durch abgessene Kräfte anderer Fahrzeuge. Einen Einsatz der Bordkanone gab es dagegen am 26. Juni 1999 als die Besatzung eines 2A5 vier Patronen als Warnschüsse über den Ort [[Orahovac]] feuert.<ref name="KFOR1999"/> |
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Durch die sinkende Bedrohungslage wurden die 2A5 zum Jahreswechsel 2000/2001 gegen Leopard 2A4 ausgetauscht. Einen weiteren Einsatz hatten einige A4 bei den Unruhen 2001 in Mazedonien. Die Kampfpanzer dienten als Objektschutzfahrzeuge für das dortige Logistiklager der Bundeswehr. Bis zum Abzug am Jahresende 2004 waren die Panzer im österreichischen-schweizerischen Camp „Casablanca“ stationiert. <ref name="KFOR1999">Frank Lobitz:''Kampfpanzer Leopard 2 Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr'', Verlag Jochen Vollert-Tankograd Publishing, Erlangen 2009 ISBN 978-3-936519-08-2, ''S. 229ff; KFOR-Einsatz im Kosovo 1999''</ref> |
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=== ISAF === |
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Kanada nutzt gegenwärtig 20 Leopard 2A6M-CAN in [[Afghanistan]] beim [[ISAF]]-Einsatz. Bei einem Anschlag mit einer großen Sprengfalle auf einen kanadischen Leopard am 2. November 2007 überlebte die gesamte Besatzung: „Meine Crew stieß auf ein [[improvised explosive device|IED]] und ging in die Geschichte als erste Besatzung ein, die das '[[Mexas|M]]'-Paket getestet hat. Es funktionierte so, wie es sollte.“ schrieb ein kanadischer Offizier an das deutsche Verteidigungsministerium und sagte, dass es in einem anderen Fahrzeug wohl keine Überlebenden gegeben hätte.<ref>[http://cnews.canoe.ca/CNEWS/War_Terror/2007/12/05/4709453-cp.html Germany gets thank-you note from Canadian IED survivor]</ref><ref>F.A.Z., 19. November 2007, Nr. 269 / Seite 8: „Unfreiwilliger Minentest: Kanadier dankt für deutschen Leopard-Panzer“ (zitiert aus [http://www.sondereinheiten.de/forum/viewtopic.php?p=220580 Übergabe 1. Leo 2 A6M an Kanada]).</ref> Lediglich der Fahrer des Panzers erlitt einen Bruch der Hüfte, die restliche Besatzung kam mit Prellungen davon. |
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Der Chef des kanadischen Generalstabes, General [[Rick Hillier]], reagierte auf Presseberichte und bestritt, dass der durch Explosion beschädigte Leopard 2 zerstört sei. Stattdessen sei der Panzer repariert worden und inzwischen wieder im Einsatz. „Die Taliban haben in mehreren Hinterhalten die neuen Leopard-2-Panzer angegriffen“ und als Ergebnis hätten die Taliban „einige sehr harte Lektionen gelernt“ und „den Kampf sehr schnell und sehr gewaltsam verloren“.<ref>[http://milnewstbay.pbworks.com/f/Leopard-Hillier-globeandmail-080834Dec07.pdf Tank hit by IED back in service: Hillier], Alan Freeman, [[The Globe and Mail]], pdf-Datei</ref> |
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Auch Dänemark hat einen Zug Leopard 2A5DK nach Afghanistan verlegt <ref>[http://www.liveleak.com/view?i=270_1195794094 Ankunft dänischer Leopard 2 in Afghanistan]</ref> und dort in der Provinz [[Helmand (Provinz)|Helmand]] im Einsatz. Am 5. Januar 2008 bewährten sich die Panzer in einem ersten Feuergefecht bei der Unterstützung britischer Truppen gegen [[Taliban]]kämpfer.<ref>[http://www.sfu.ca/casr/ft-leopard-2a5-denmark-2.htm Artikel auf CASR.ca]</ref> Am 26. Februar 2008 wurde ein dänischer Leopard 2 von einer Sprengladung getroffen. Eine Kette des Fahrzeugs wurde zerstört, die Besatzung blieb unverletzt. Der Panzer konnte trotz der zerstörten Kette durch eigene Kraft ins Lager zurückkehren und dort repariert werden. <ref>[http://www.faz.net/s/RubDDBDABB9457A437BAA85A49C26FB23A0/Doc~E74D84BBBF12B478BBD4C7901BB39BF59~ATpl~Ecommon~Scontent.html FAZ: Leopardenjagd am Hindukusch]</ref> Am 25. Juli 2008 wurde ein weiterer dänischer Leopard in Afghanistan von einer Sprengladung getroffen. Der Fahrer kam dabei ums Leben, da der 2A5DK zu der Zeit nicht über eine zusätzliche Minenschutzausstattung verfügte.<ref> [http://forsvaret.dk/FKO/Nyt+og+Presse/INT+OPS/Dansk+soldat+dr%C3%A6bt+og+tre+lettere+s%C3%A5ret+i+Afghanistan.htm Dansk soldat dræbt og tre lettere såret i Afghanistan]</ref> |
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== Varianten der Bundeswehr == |
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[[Datei:Prototyp Leopard2 sk.jpg|thumb|Leopard-2-Prototyp mit Turm T14 mod in der [[Wehrtechnische Studiensammlung Koblenz|WTS Koblenz]]. Durch Vorbehalte gegenüber dem Laser zur Entfernungsermittlung wurde von Leitz mit dem EMES 13 ein passiver Entfernungsmesser gebaut, der auf dem Korrelationsprinzip basierte. Wegen der Kosten und der nicht gegebenen Serienreife fiel die Wahl schließlich auf das EMES 15 mit Laserentfernungsmesser von Hughes.]] |
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[[Datei:Leo2Br80.jpg|thumb|Leopard-2-Vorserie (Wanne Nr. 19) etwa 1980. Der Kampfpanzer diente als Belastungsfahrzeug bei einer Brückenerprobung der Pionierschule des Heeres. Die Variante verfügte über einen [[Schnittbildentfernungsmesser]]. Auf dem Turmdach wurden Zusatzscheinwerfer installiert und die Bordkanone ist festgezurt.]] |
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[[Krauss-Maffei Wegmann]] baute von den Varianten A0 bis A4 2125 Fahrzeuge für die Bundeswehr. Von den anfangs bestellten 1800 Fahrzeugen entfielen 810 Panzer (45 %) auf die Firma [[Maschinenbau Kiel]]; Abteilung MaK Systemgesellschaft GmbH (seit 2000 [[Rheinmetall|Rheinmetall Landsysteme]]), die Panzer sollten in fünf Baulosen hergestellt werden. Am Projektende waren es jedoch acht Lose mit zusätzlichen 325 Leopard 2. Insgesamt beteiligten sich an der Fertigung 1500<ref>Leopard 2 sein Werden und seine Leistung: Seite 66 Paul-Werner Krapke ISBN 3-8334-1425-1</ref> Unternehmen. |
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Nach abgeschlossener Umstrukturierung zum ''Neuen Heer'' im Jahr 2010 sollen sich insgesamt 400 Leopard 2, in den Ausführungen A5, A6 und A6M im Bestand der Bundeswehr befinden. Eingesetzt werden diese im [[Ausbildungszentrum Panzertruppen]], im [[Gefechtsübungszentrum Heer]] (GÜZ) sowie bei den [[Stabilisierungskräfte|Stabilisierungs-]] und [[Eingreifkräfte]]n. Die Nutzung des Leopard 2A4 im GÜZ als Feinddarstellungsfahrzeug und am Ausbildungszentrum wurde 2008<ref name="Leopard 2EX_a"/> eingestellt. Vereinzelt dienen sie noch an den [[Wehrtechnische Dienststelle]]n zur technischen Erprobung. |
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Die meisten Leopard 2A4 aufgelöster Verbände der Bundeswehr wurden verkauft. Die im kalten Krieg übliche Langzeitlagerung (LZL) wurde aufgegeben.<ref name="Leopard 2EX_a"/> Zehn Leopard 2A4 wurden demilitarisiert und sind für Ausstellungen vorgesehen. Die Rüstungsunternehmen KMW und RLS übernahmen ebenfalls einige Exemplare für interne Erprobungen sowie als Basisfahrzeuge für eventuelle Umbauten.<ref name="Leopard 2 Länderabgaben">Frank Lobitz:''Kampfpanzer Leopard 2 Internationaler Einsatz'', Verlag Jochen Vollert-Tankograd Publishing, Erlangen 2009 ISBN 978-3-936519-09-9</ref> |
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=== Leopard 2AV === |
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Prototyp des Leopard 2, auch als ''austere Version'' bezeichnet. Insgesamt existierten zwei Fahrgestelle (PT 19, 20), drei Türme (T19, 20, 21) und ein Beschussfahrzeug mit der Bezeichnung ''AV''. Der Stückpreis betrug 1973 etwa 2,3 Millionen DM. |
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=== Leopard 2A0 === |
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Erste Serienversion. Gefertigt im Oktober 1979 bis März 1982 als erstes Baulos mit insgesamt 380 Fahrzeugen, davon 209 von Krauss-Maffei und 171 durch MaK. Die Grundausrüstung bestand aus dem Hauptzielfernrohr EMES 15, einem Laser-Entfernungsmesser, dem Rundblickperiskop PERI R17, dem Turmzielfernrohr FERO Z18, einer elektrisch-hydraulischen WNA-H22, einem Feuerleitrechner, einem Querwindsensor auf dem Turmdach sowie einem rechnergesteuerten Panzerprüfgerät RPP 1-8. Statt eines [[Wärmebildgerät|Wärmebildgerätes]] verfügten 200 Fahrzeuge des Loses über einen Restlichtverstärker (PZB 200 = '''P'''assives '''Z'''iel- u. '''B'''eobachtungsgerät). Zwei Fahrgestelle 10001 (KMW) und 20010 (MaK) dienten als Ausbildungsfahrzeuge. |
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=== Leopard 2A1 === |
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Zwei Baulose mit insgesamt 750 Fahrzeugen. Die Fertigung des Bauloses 2 erstreckte sich vom März 1982 bis November 1983 mit 450 Leopard 2A1, woran nahtlos das dritte Baulos mit den restlichen 300 Panzern anschloss. Die Endfertigung war im November 1984 abgeschlossen. Die Hauptänderungen umfassten vorwiegend das Baulos 2 und waren: Wegfall des Querwindsensors, [[Wärmebildgerät]] serienmäßig, einheitlicher NATO-Standard der Munitionshalterung der Hauptwaffe, verbesserte Fahrzeugelektrik, Trittbleche auf dem Triebwerksblock, Kommandantenperiskop 5 Zentimeter höher, geänderte Abgas-[[Gräting|Grätings]], Außenbordsprechstelle am Heck, Verlegung des Tankeinfüllstutzen seitlich zu den Nischenbehältern, Vergrößerung der Abdeckung der Ansaughutze für die Schutzbelüftungsanlage und Neuanordnung und Kreuzung der Abschleppseile am Fahrzeugheck. Im Baulos 3 erhielt der Kampfpanzer Detailverbesserungen im Innenraum. |
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=== Leopard 2A2 === |
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Nachrüstung aller 2A0 mit einem [[Wärmebildgerät]]. Das PZB 200 entfällt. Die Bezeichnung ändert sich zu 2A2. |
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=== Leopard 2A3 === |
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Baulos 4 mit Detailverbesserungen. Einbau einer neuen Funkanlage SEM 80/90 (VHF) mit kürzeren Antennen, verkürztem Staurohr für das Richtschützen-Hilfszielfernrohr und nunmehr Dreifarb-Tarnanstrich. Insgesamt wurden zwischen Dezember 1984 und Dezember 1985 300 Fahrzeuge gefertigt. |
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=== Leopard 2A4 === |
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[[File:Leopard 2A4 Austria 1.JPG|thumb|Leopard 2A4 (Österr. Bundesheer). Am Turm wurde die neue Mehrfachwurfanlage nachgerüstet. Das Fahrzeug gehörte zu den Baulosen 5 bis 6. Die ersten Segmente der Kettenschürze hatten noch Führungsschienen, die ab dem 97. Fahrzeug des sechsten Bauloses durch Schutzelemente ersetzt wurden.]] |
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Die Fertigung des Leopard 2A4 erstreckte sich auf vier Baulose mit 695 Fahrzeugen. Das 5. Baulos der Fertigung begann im Dezember 1985 und endete im März 1987. Die 370 Leopard verfügten über einen digitalen ballistischen Rechner für zusätzliche Munitionsarten wie die der amerikanischen Streitkräfte, die Munitionsluke an der linken Turmseite entfiel und eine verbesserte Brandunterdrückungsanlage wurde eingebaut. Das Baulos 6 der Serie verfügte ab dem 97. Fahrzeug über einen verbesserten Panzerschutz der Turm- und Wannenfront, eine neue schwere Kettenschürze, neue Ketten der Firma Diehl, wartungsarme Batterien und instandsetzungsfreundliche Leitradabdeckungen. Zum Schutz der Soldaten wurde der Tarnanstrich auf zinkchromatfreie Lacke umgestellt. Die Fertigung erstreckte sich vom Januar 1988 bis zum Mai 1989. Das Baulos 7 folgte nahtlos und endete ohne Änderungen im April 1990. Ab dem Januar 1991 folgte das letzte Baulos 8. Die Änderungen umfassten eine verbesserte leichte und schwere Kettenschürze in D-Technologie – mit gerader Unterkante und nur noch einer Aufstiegshilfe an den ersten Segmenten – und einen Feldjustierspiegel an der Mündung der Bordkanone. Der Spiegel wurde an allen Fahrzeugen nachgerüstet. Das Baulos endete am 19. März 1992 mit der feierlichen Übergabe des letzten produzierten Leopard 2A4 der Bundeswehr an das Gebirgspanzerbataillon 8. |
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Zur Vereinheitlichung wird der Konstruktionsstand der Leopard 2-Flotte ab 1995 auf den Stand der A4 gebracht. Ein Großteil der Fahrzeuge sind Misch-Lose, bestehend aus Wannen des ersten Bauloses und Türme aus dem sechsten bis achten Baulos. |
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Zwei Fahrzeuge – Fahrgestell 11156/Turm 41164 (Truppenversuchsmuster maximum); Fahrgestell 11157/Turm 41265 (Truppenversuchsmuster minimum) – des achten Bauloses dienten schon zur Erprobung des Kampfwertsteigerungsprogramms von Krauss-Maffei. |
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=== Leopard 2A5 KWS II === |
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Der Leopard 2A5 ist die Umsetzung der als ''Mannheimer Konfiguration'' bekannten [[Kampfwertsteigerung]] (KWS) der Stufe 2. Durch Finanzierungsprobleme bei der Umrüstung in der Bundeswehr erfolgte die Abwicklung in zwei Losen; im Jahr 1995 bis 1998 für Los 1 (225 Fahrzeuge) und 1999 bis 2002 für Los 2 (125 Fahrzeuge). Die Änderungen umfassten eine Zusatzpanzerung an der Turmfront, leichten Kettenblenden der zweiten und dritten Generation (Bauform in D-Technologie mit gerader Unterkante), ein unabhängiges [[Wärmebildgerät]] mit neuen Periskop (TIM, ''Thermal Imaging Modul'') für den Kommandanten, einen Digitalrechner, eine elektrische Waffennachführanlage, Rückfahrkamera für den Fahrer, eine elektropneumatische Fahrerluke, Kevlarliner (Spall-Liner) an der Turminnenseite (um Absplitterungen bei Beschuss vorzubeugen), Einbau von GPS und die Vorbereitung für die Glattrohrkanone L/55. Die Panzer sind ausschließlich Umbauten, bestehend aus den ältesten Türmen (zum Teil aus dem 1. Los) und den neuesten Wannen der Lose 6, 7 und 8. Diese sind leicht an der Kombination von zugeschweißter Munitionsluke am Turm und meist sechsteiliger schwerer Kettenblenden an der Wanne zu erkennen. |
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Der Grund hierfür lag darin, dass an der Wanne nicht viel geändert werden musste, es mussten lediglich die Fahrerluke geändert und die Rückfahrkamera angebracht werden; die Türme hingegen wurden vollständig überarbeitet, daher konnten hier die ältesten verwendet werden. Die Gesamtkosten betrugen 347 Millionen DM für Los 1 und 272 Millionen DM für Los 2. |
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=== Leopard 2A6 === |
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[[Datei:Leopard 2A6 with new smoke dispenser.jpg|thumb|Leopard 2A6 mit neu angeordneter Nebelmittelwurfanlage und alten leichten Kettenblende der ersten Generation]] |
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[[Datei:Leopard 2 A6M.JPG|thumb|Leopard 2A6M in der Heckansicht. Die Ausführung der Kettenschürze in „D-Technologie“ und die alte Anordnung der Nebelmittelwurfanlage sind gut zu erkennen. Merkmal der Kettenschürze der dritte Generation sind die erhabenen Schrauben der hinteren leichten Kettenblende.]] |
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Der Leopard 2A6 basiert auf dem KWS-I-Programm von Krauss-Maffei, mit dem eine Erhöhung der Feuerkraft erreicht werden sollte. Die Umrüstung am Panzer betraf daher vorwiegend die Waffenanlage. Im Detail wurden so für die neue [[Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone#120-mm-Glattrohrkanone L/55|120-mm-Glattrohrkanone L/55]] die Rohr-Rücklaufbremse und die Schildzapfenlagerung verstärkt sowie die Feuerleit- und Waffennachführanlage angepasst. Von der alten Serienwaffe wurden das Wiegerohr, der Rauchabsauger, das Bodenstück und der Verschlusskeil übernommen. Vollständig erneuert wurden dagegen die Feldjustieranlage, die Rohrschutzhülle und der Hülsensack. |
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Neben diesen Änderungen wurde auch eine neue KE-Munition eingeführt. Die als LKE-2 bezeichnete Munition durchdringt je nach Entfernung bis zu 1000 Millimeter [[RHA]] und erfüllt die Forderungen der Bundeswehr zum Durchschlagen von Verbundpanzerung. |
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Als Problem erwies sich die seit der Ausführung 2A4 bekannte Verschmutzung der Feldjustieranlage bei der Rückwärtsfahrt. Die Panzertruppenschule erprobt seither mit einem modifizierten Panzer (2A6 mod) Frontschürzen (siehe Strv 121), die dies unterbinden sollen. Weiterhin wurde eine neue Anordnung der Nebelmittelwurfanlage erprobt, die mit dem 2A6M offiziell eingeführt wurde und bei allen Varianten Anwendung findet. |
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=== Leopard 2A6M === |
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Der 2A6M entspricht dem 2A6 mit zusätzlichem Minenschutz. Der Umbau umfasste den Einbau eines entkoppelten Kommandanten- und Ladeschützensitzes, eine modifizierte Notausstiegsluke, einen adaptierbaren Minenschutz, Drehstababdeckungen (um deren „Umherfliegen“ bei einer Minenexplosion zu verhindern), Abdeckung des Schleifringübertragers und eine geänderte Verstauung angebrachter Gegenstände auf dem Boden. Besonders umfangreich und ungewöhnlich sind die Änderungen am Fahrerplatz. So wurde der konventionelle Sitz entfernt und durch einen ''Suspended Dynamic Seat'' ersetzt. Entwickelt von der Firma Autoflug ist dieser Sitz mit integriertem Gurtzeug über vier Gurte an der Fahrzeugdecke aufgehängt, wodurch der Sitz und damit der Fahrer von der starren Fahrzeugstruktur des Panzers entkoppelt wird. Da diese Gurte über Retraktoren (Gurtaufroller) an der Fahrzeugdecke befestigt sind, kann der Fahrer seine individuelle Sitzhöhe (Augenpunkt) über und unter Luke nahezu stufenlos einstellen. Durch weitere Gurte wird der Sitz dann so verspannt, dass der Fahrer auch im Falle einer Kollision mit einem anderen Panzer bzw. beim Überrollen in seiner Position fixiert bleibt. Anhand eines Abstandskissens, das während der Fahrt verstaut wird, kann der Fahrer den notwendigen Mindestabstand zum Boden ermitteln. Dies ist unbedingt notwendig, da sich der Fahrzeugboden während einer unter der Wanne wirkenden Ansprengung sowohl plastisch als auch elastisch verformt, was bei Berührung schwerwiegende Folgen hat. An der Entwicklung waren Deutschland, die Niederlande, Norwegen, Schweden und die Schweiz beteiligt.<ref>[http://www.europaeische-sicherheit.de/Ausgaben/2008/2008_01/Umschau/2008,01,umschau.html Leopard 2 bewährt sich gegen IEDs]</ref> |
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=== Kampfwertsteigerung – Stufe III === |
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Eine nicht umgesetzte KWS war die Stufe drei. So sollte ab 2008 die Kampfkraft des Leopard 2 durch eine 140-mm-Glattrohrkanone und eine Ladeautomatik im Turmheck gesteigert werden. Die Turmbesatzung sollte damit auf zwei Mann reduziert werden. Gleichzeitig sollte durch den Einbau eines Computersystems (Combat Forces Command and Control System IFIS) – im Sprachgebrauch der Bundeswehr als Führungs- und Waffeneinsatzsystem (FüWES) IFIS bezeichnet – und leistungsfähiger Datenfunkgeräte die Führbarkeit verbessert werden. Im Jahr 1995 erfolgte durch das [[Bundesministerium der Verteidigung]] bei einer Planungsbesprechung in [[Waldbröl]] die Einstellung. Die Geldmittel wurden dem Projekt [[Neue Gepanzerte Plattform]] zugeteilt. |
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=== Leopard 2 UrbOp === |
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Diese Variante des Leopard 2 ist die Umsetzung des PSO-Konzepts von Krauss-Maffei Wegmann für die Bundeswehr. UrbOp steht dabei für ''Urbane Operationen'' und kennzeichnet gleichzeitig die geforderten Anpassungen des Waffensystems. So dienen die Wannen der verfügbaren 150 Leopard 2A6M als Fahrgestell und werden mit Komponenten des PSO ausgerüstet beziehungsweise dafür vorbereitet. Darunter sind unter anderem das Räumschild, eine verbesserte Front- und Seitenpanzerung, die Außensprechanlage, das 360-Grad-Kamerasystem sowie das Hilfstriebwerk. Deren A6-Türme werden bei einem Einsatz durch sogenannte UrbOp Module – umgerüstete A4-Türme – ersetzt werden. Diese 50 PSO-Türme werden mit einer Zusatzpanzerung versehen und erhalten neben der fernbedienbaren Waffenstation ein Führungssystem (IFIS), den Weißlichtscheinwerfer, ein neues PERI mit verbesserten Wärmebildgerät und die Klimaanlage im Turmheck. Als Waffenanlage ist weiterhin die 120-mm-Glattrohrkanone L/44 vorgesehen. Der Leopard 2 UrbOp ist somit kein Neubau, sondern nur ein Umbau und nicht ständig verfügbar. |
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Die Umrüstungen sind ab dem Jahr 2011 geplant und sollen bis 2018 abgeschlossen sein. Mit dem Stand Juli 2009 befindet sich der Versuchsträger Leopard 2 PSO-VT<ref name="Leopard 2 Länderabgaben"/> in dieser Konfiguration in der Erprobung. <ref>[http://www.kmweg.de/spezial.php?id=46 Krauss-Maffei Wegmann Spezial: Stadtkämpfer für das 21. Jahrhundert]</ref><ref>[http://www.europaeische-sicherheit.de/Ausgaben/2009/2009_01/06_Klos/2009,01,06,05.html europaeische-sicherheit Ausgabe 01/2009]</ref><ref>Das Schwarze Barett: Die Wiedergeburt des Kampfpanzers, Ausgabe: 39 Seite: 11ff</ref> |
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== Varianten Krauss-Maffei Wegmann == |
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[[Datei:Leo2pso 009.jpg|thumb|Leopard 2 PSO auf Militärausstellung Eurosatory im Jahr 2006. Der Demonstrator besitzt noch die Autonome Beobachtungs- und Waffenstation und verfügt über einen Suchscheinwerfer neben dem TZF-Ausblick auf der Bordkanonenblende. Als Gleiskette wurde die leichtere P0-Kette von Diehl montiert. Das Triebrad greift hierbei in die Kettengliedkörper.]] |
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[[Datei:Leo2 PSO front.jpg|thumb|Leopard 2 PSO-Prototyp mit dem Entwicklungsstand 2008. Der Panzer besitzt wieder die FT-Gleiskette. Das Triebrad greift bei diesem Typ in die Endverbinder der Gleiskette.]] |
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[[Datei:Leo2 PSO Turm.JPG|thumb|Turmdach des PSO. Zu sehen ist das gepanzerte Rundblickperiskop (links) und die zusätzliche Waffenstation FLW 200 (rechts)]] |
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=== Leopard 2A6EX === |
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Der 2A6EX ist eine privatwirtschaftliche Weiterentwicklung des Leopards 2 von Krauss-Maffei Wegmann. Als Basis diente ein Leopard 2A4 aus dem achten Baulos den KMW 1998/1999 als Präsentationspanzer umbaute. Der firmenintern als Demo 1 bezeichnete Kampfpanzer entsprach in der Ausstattung dem schwedischen Strv 122 mit zusätzlicher Wannen- und Turmpanzerung, Klimaanlage, Tipp-Visiere, hydraulische Kettenspanner und einem Hilfsaggregat. KMW präsentierte seine Version eines Kampfwersteigerungsprogrammes erstmals 2002 auf der Militärausstellung Eurosatory in Paris und Defendory in Athen. Mit spanischen Markierungen versehen nahm er ebenfalls an der Parade am 12. Oktober 2002 zum Nationalfeiertag Spaniens teil. Als kommerzielles Gegenstück sind die spanischen Leopard 2E und Leopard 2HEL von Griechenland zu sehen. |
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Unter der Bezeichnung Demo 2 wurde der Kampfpanzer mit der Glattrohrkanone L/55 und mit Euro-Powerpack als Antrieb ausgestattet. Das Euro-Powerpack besteht aus dem Dieselmotor ''MT 833'' von MTU und dem Schaltgetriebe ''HSWL 295 TM'' von Renk. Es benötigt bei gleicher Leistung gegenüber dem Standardtriebwerk einen Meter weniger Platz im Motorraum, kann jedoch nicht ohne große Änderungen an der Wanne ausgetauscht werden. Zusätzlich wurden Modifikationen an der Luftführung vorgenommen, die das Ansaugen von Brandsätzen verhindert; die Wärmeabstrahlung des Triebwerks wurde reduziert und ein Schalldämpfer zur Geräuschreduzierung eingebaut.<ref name="Leopard 2EX_a">Frank Lobitz:''Kampfpanzer Leopard 2 Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr'', Verlag Jochen Vollert-Tankograd Publishing, Erlangen 2009 ISBN 978-3-936519-08-2, S. 274–284</ref> |
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=== Leopard 2 PSO === |
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Eine der modernsten Varianten des Leopard 2 stellt der Leopard 2 PSO ([[Friedenserhaltende Maßnahmen|Peace Support Operations]]) dar. Anfangs von KMW als eigenes Angebot für Einsätze im [[Häuserkampf (Militär)|Ortskampf]], sogenannte ''MOUT''-Einsätze (Military Operations in Urban Terrain) entwickelt, wird der PSO seit dem Bekunden des Interesses durch die Bundeswehr in Zusammenarbeit mit dem [[Ausbildungszentrum Panzertruppen]] in Munster erprobt und verbessert. |
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Als Basis dient die Wanne des Präsentationspanzer Demo 2 sowie ein Turm vom Leopard 2A5. Der Demonstrator wurde mit einem Minenschutz ausgestattet und einer zusätzlichen passiven Rundumpanzerung versehen. Als Bewaffnung verfügt er über die Glattrohrkanone L/44 und über eine ferngesteuerte Waffenstation mit [[Wärmebildgerät]] auf dem hinteren Turmdach. KMW verwendete 2002 die Autonome Waffen- und Beobachtungsstation (AWBS) aus dem WE-Programm der Schweiz, die jedoch in Bezug auf die Bewaffnung eingeschränkt war und durch die ungepanzerte FLW 200 ersetzt wurde. Gegenüber der AWBS ist die Waffenstation leichter, flexibler in der Waffenaufnahme (für 5,56-mm- bis 12,7-mm-MG oder die [[HK GMW|40-mm-Granatmaschinenwaffe]]) und verfügt über einen größeren Höhenrichtbereich. |
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Für Hindernisse und Barrikaden wurde der Kampfpanzer mit einem Räumschild ausgestattet. Das aus ziviler Produktion stammende Schild entspricht in der Bauweise einem Schneepflug mit Schwimmstellung und dient nur zum Räumen. |
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Um in allen Klimazonen, bei jeder Witterung und auch bei Nacht voll einsatzfähig zu sein, sind verbesserte Klimaanlagen („Kampfraumkühlanlage“), eine stärkere Stromversorgung und ein 360-Grad-Kamerasystem zur Rundumsicht integriert – mit Infrarot und Restlichtverstärkung für Einsätze in der Nacht oder bei widrigen Wetterverhältnissen. Da der Panzer im Orts- und Häuserkampf eng mit der [[Infanterie]] zusammenarbeitet und diese bei ihren Aufgaben unterstützen soll, befindet sich eine von außen zugängliche Kommunikationsplattform am Panzer, um der Infanterie sowohl die Kommunikation mit der Panzerbesatzung als auch die Kommunikation der Soldaten untereinander zu ermöglichen. <ref name="Leopard 2PSO">Pressemitteilung von Krauss-Maffei Wegmann zum PSO: [http://www.kmweg.de/spezial.php?id=16 ''LEOPARD 2 PSO Peace Support Operation'']. 23. Juni 2006</ref><ref name="Leopard 2EX_a"/> |
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== Variante IBD Deisenroth Engineering == |
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Das Unternehmen [[IBD Deisenroth Engineering]] präsentierte 2008 unter der Bezeichnung ''Leopard 2A4 Evolution'' ihr Schutzkonzept für den Kampfpanzer. Nach eigenen Angabe für einen nicht näher genannten ausländischen Abnehmer entwickelt wurde die Zusatzpanzerung [[AMAP]] gewählt und ein Demonstrator damit aufgepanzert. So wurde die Variante Leopard 2A4 mit einem ballistischen Schutz (AMAP-B) kombiniert mit dem Schutz AMAP-SC gegen [[Hohlladung|Hohlladungsgeschosse]] und einem erweiterten Minenschutz (AMAP-M, AMAP-IED) sowie einer Innenraumverkleidung, dem Liner (AMAP-L) ausgestattet. Der Dachschutz (AMAP-R) schützt in der Erweiterung Level 2 mit einem Gewicht von 120 kg/m² gegen projektilbildenden Ladungen. Das Panzerheck wurde mit einer [[Käfigpanzerung]] versehen. Als [[Abstandsaktive Schutzmaßnahmen|abstandsaktives Schutzsystem]] wurde AMAP-ADS gewählt und 2009 integriert. Das Gesamtgewicht des Demonstrator beträgt 60 Tonnen. <ref>[http://www.ibd-deisenroth-engineering.de/leopard-2a4-evolution.html Produktseite von IBD Deisenroth Engineering zum Leopard 2A4 Evolution][abgerufen am 4. Oktober 2009]</ref><ref>[http://eodh-protection.com/04LEOPARD_2.html EODH SA Engineering office Deisenroth Hellas ''LEOPARD 2 A4 Evolution Legacy Platform – Future Generation Survivability''][abgerufen am 4. Oktober 2009]</ref> |
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== Parallelentwicklungen == |
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Zeitgleich zur Entwicklung lief noch während der 0-Serie die Studie „Leopard 2FK“ (Flugkörper) zum Nachweis der Verwendbarkeit der Kombinationswaffe ''[[MGM-51 Shillelagh]]'' aus dem Kampfpanzer 70, was jedoch dann nicht weiterverfolgt wurde. Einen kurzen Auftritt mit dem Turm 11 der Prototypen hatte auch die scheitellafettierte 20-mm-Maschinenkanone als Sekundärbewaffnung. |
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Ein bedeutenderes Projekt war dagegen der [[VT1 (Panzer)|VT1]] im Rahmen des Kampfpanzer 3-Programmes, eine Gemeinschaftsentwicklung zwischen [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] und der Bundesrepublik Deutschland aus dem Jahr 1972. Da er kurzzeitig als Alternative zum Leopard 2 erschien, war oft inoffiziell auch die Bezeichnung Leopard 3 geläufig. So war das Konzept auf Feuerkraft, Beweglichkeit und Schutz ausgelegt, wobei die Beweglichkeit Priorität hatte. Das Schlagwort war [[Wedeln]]. Der Fahrer sollte beim Kontakt mit dem Gegner zur Wedelfahrt übergehen, das heißt, er sollte im unregelmäßigen [[Zick-Zack]] auf den Feind zufahren. Deutschland baute zwei Prototypen in Kasemattbauweise mit Doppelrohren. Die von MaK hergestellten Versuchsträger VT 1-1 mit 105-mm-Zugrohrkanone und VT 1-2 mit 120-mm-Glattrohrkanone ergaben keinen Vorteil zum Leopard 2, was im Dezember 1975 mit dem Fazit ''Der Vergleich in den klassischen Bereichen: Feuerkraft, Beweglichkeit und Schutz zur Beurteilung der Kampfkraft ergab keinen wesentlichen Vorteil für den Kampfpanzer 3 in der für die weitere Zusammenarbeit mit UK ausgewählten Form gegenüber dem KPz Leopard 2'' zur Einstellung des Projekts führte.<ref name=„Kampfpanzer 3“>Leopard 2 sein Werden und seine Leistung: Seite 24, Paul-Werner Krapke ISBN 3-8334-1425-1''</ref> |
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== Andere Plattformen auf Leopardbasis == |
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[[Datei:Bergepanzer Bueffel.jpg|thumb|Bergepanzer Büffel]] |
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Auf Basis der Leopard-2-Wanne wurden weitere Fahrzeuge eingeführt: |
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* Fahrschulpanzer Leopard 2 |
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* [[Bergepanzer Büffel]] (BPz 3) |
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* [[Kodiak (Panzer)|Pionierpanzer Kodiak]] (PiPz 3) |
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* [[Panzerhaubitze 2000]] (nur die Laufrollen) |
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* Brückenlegerfahrzeug für die [[PSB 2|Panzerschnellbrücke 2]] (Erprobung bei der Bundeswehr) |
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* Brückenlegerfahrzeug für die [[Panzerschnellbrücke Leguan]] |
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== Technische Daten == |
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{| class="wikitable" |
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|+ Technische Daten |
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! Bezeichnung |
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! Leopard 2A4 |
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! colspan="2" | Leopard 2A5 |
|||
! colspan="3" | Leopard 2A6/A6M |
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| Typ: || colspan="6" align="center" | Kampfpanzer mit selbsttragender Panzerwanne und geschweißten Drehturm |
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| Besatzung: ||colspan="6" align="center" | 4 |
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| Motor: ||colspan="6" align="center" | MTU-Zwölfzylinder-[[Dieselmotor]] MB 873-Ka 501, [[Mittenkugelmotor|FM-Bauart]] mit Ladeluftkühlung und zwei Abgasturboladern |
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| Hubraum:|| colspan="6" align="center" | 47.600 cm³, Drehzahl: 2600 U/min |
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| Leistung: || colspan="6" align="center" | 1103,25 kW (1500 PS) |
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| Kühlung: || colspan="6" align="center" | Flüssigkeits-Pumpen-Umlaufkühlung |
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| Getriebe: || colspan="6" align="center" | Hydromechanisches Schalt-, Wende- und Lenkgetriebe HSWL 354 mit kombinierter hydrodynamisch-mechanischer Betriebsbremse, 4 Vorwärts-, 2 Rückwärtsgänge |
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| Fahrwerk: || colspan="6" align="center" | drehstabgefedertes Stützrollenlaufwerk mit Lamellendämpfern und hydraulischen Endanschlagsdämpfern |
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| Länge über alles<br />Bordkanone auf 12 Uhr: ||colspan="4" align="center" | 9670 mm ||align="center" | 10970 mm |
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| Breite über alles: || colspan="6" align="center" | 3750 mm |
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| Höhe über alles: || colspan="4" align="center" |2990 mm ||align="center" | 3030 mm |
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| Bodenfreiheit: || colspan="6" align="center" | 540 mm, nach hinten auf 500 mm abfallend |
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|[[Wattiefe|Watfähigkeit]] o. Aufbau:|| colspan="6" align="center" | 1200 mm |
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|[[Wattiefe|Tiefwaten]] m. Tiefwat-Schacht:|| colspan="6" align="center" | 2250 mm |
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|Unterwasserfahren m. Unterwasserfahr-Schacht:|| colspan="6" align="center" | 4000 mm |
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|----- |
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| Grabenüberschreitfähigkeit: || colspan="6" align="center" | 3000 mm |
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| Kletterfähigkeit: || colspan="6" align="center" | 1100 mm |
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| [[Steigfähigkeit]]: || colspan="6" align="center" | 60 % |
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| Querneigung: || colspan="6" align="center" | 30 % |
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| Leergewicht: || align="center" | 52.000 kg || colspan="2" align="center"| 57.300 kg || colspan="6" align="center"| 57.600 kg<br/> ''A6M'' 60.200 kg |
|||
|----- |
|||
| Gefechtsgewicht: || align="center" | 55.150 kg || colspan="2" align="center"| 59.500 kg || colspan="6" align="center"| ''A6'' 59.900 kg ([[Zulässige Gesamtmasse|zGG]] 61.700 kg),<br/> ''A6M'' 62.500 kg |
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| Bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit: || colspan="6" align="center" | 68 km/h; rückwärts 31 km/h |
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| Kraftstoffmenge: || colspan="6" align="center" | 1160 Liter (im Frieden auf 900 Liter begrenzt) |
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| [[Kraftstoffverbrauch]] und Fahrbereich gemäß Hersteller-Angaben: || colspan="6" align="center" | |
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Straße: ca. 340 l/100 km, ca. 340 km<br/> |
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Gelände: ca. 530 l/100 km, ca. 220 km<br/> |
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Mittel: ca. 410 l/100 km, ca. 280 km<br/> |
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Standlauf: 12,5 l/h, 72–93 Stunden (bei 900–1160 Liter Kraftstoffmenge) |
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| Wendekreis: || colspan="6" align="center" | je nach Gang 7 bis 27 m |
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| Drehen um die Hochachse (360°): || colspan="6" align="center" | 10 Sekunden |
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| Bewaffnung: || colspan="4" align="center" | [[Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone]] L/44 und 2 Maschinengewehre || Rheinmetall 120-mm-Glattrohrkanone L/55 und 2 Maschinengewehre |
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| Munition: || colspan="6" align="center" | 42 Schuss, Standardbeladung dabei 30 Wuchtgeschosse und 12 Mehrzweckgeschosse |
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| Turmgewicht: || align="center" | 16 t ||colspan="6" align="center" | 21 t |
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| Richten des Turms: || align="center" | ||colspan="6" align="center" | 360° in 9 Sekunden (elektrisch) |
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|} |
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{| class="wikitable" |
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|+ Technische Daten Kanone |
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|- |
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! <!--Waffenanlage--> !! L/44 !! L/55 (bei A6) |
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|- |
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| Kaliber || align="right" | 120 mm || align="right" | 120 mm |
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|- |
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| Rohrlänge: || align="right" | 5280 mm || align="right" | 6600 mm |
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|- |
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| Masse Rohr: || align="right" | 1190 kg || align="right" | 1347 kg |
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|- |
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| Rohranbauteile: || align="right" | 50 kg || align="right" | 65 kg |
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|- |
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| Masse Waffenanlage: || align="right" | 3780 kg || align="right" | 4160 kg |
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|} |
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== Der Leopard in anderen Streitkräften == |
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Neben der deutschen Armee verwenden mehrere andere Armeen den Leopard 2. Zur gemeinsamen Weiterentwicklung und zum Erfahrungsaustausch bilden diese Staaten eine Gemeinschaft, die „LEOBEN“ (<u>Leo</u>pard-<u>ben</u>utzende Staaten) bezeichnet wird.<ref>[http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLNzSLt_DyB8lB2IYW-pFQljNC1MAZJgpUG5SSqu_rkZ-bqu-tH6BfkBsaUe7oqAgA-gI3yw!!/delta/base64xml/L3dJdyEvd0ZNQUFzQUMvNElVRS82XzE2XzhENQ!! LEOBEN auf www.deutschesheer.de]</ref> |
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In den 1980er-Jahren beabsichtigte das [[Streitkräfte Saudi-Arabiens|saudische Militär]], den Leopard 2 zu kaufen. Allerdings kam das Geschäft trotz der Zusagen von [[Helmut Schmidt]] (Bundeskanzler bis 1982) und [[Franz Josef Strauß]] nicht zustande, denn die Widerstände der Regierung erwiesen sich als zu groß. Die Bundesregierung unter [[Helmut Kohl]] hielt an ihrem 1983 gefassten Beschluss fest, das Waffensystem nicht an einen potentiellen Gegner Israels zu liefern.<ref>Zu Schmidts Haltung vgl. Mainhardt Graf von Nayhauss: Helmut Schmidt. Mensch und Macher, Bergisch Gladbach 1988, S. 395 u. 401ff.; zum Vorstoss von Strauss Frankfurter Rundschau 21.2. u. 26. Februar 1985.</ref> Saudi-Arabien bestellte daraufhin den [[M1 Abrams|M1A2 Abrams]]. |
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=== Chile === |
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Die chilenische Armee verfügt seit dem 14. November 2007<ref>[http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLNzSLtzAIA8lB2c76kXDRoJRUfW99X4_83FT9AP2C3IhyR0dFRQBALId7/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfMTZfOEkw?yw_contentURL=%2FC1256F870054206E%2FW278YGGV502INFODE%2Fcontent.jsp ''Übergabe des ersten Kampfpanzers Leopard 2A4 an Chile'']</ref> über die ersten Kampfpanzer der Leopard 2 Serie. Die aus dem Bestand der Bundeswehr kommenden Fahrzeuge wurde von KMW generalüberholt und auf chilenische Bedürfnisse umgerüstet. Während der Vertragsverhandlungen wurde die Stückzahl mehrfach gesteigert. Waren es am Anfang 118 steigerte sich die Zahl auf 140, dann auf 172. Als Kaufpreis werden 88 Millionen Euro genannt, ein Großteil der Kampfpanzer dient der Ersatzteilgewinnung. Der Vertrag umfasst auch die Lieferung von Sonderwerkzeugen, Prüfmitteln und Ausbildungsunterstützung, letztere wurde von der Bundeswehr im Zeitraum 2006 bis 2008 durchgeführt. Insgesamt sollen drei Bataillone mit dem 2A4CHL bis 2010 ausgestattet werden. Als Bergepanzer dienen niederländische [[Bergepanzer 2]] die vom Unternehmen [[Flensburger Fahrzeugbau]] zum Bergepanzer 2000 kampfwertgesteigert werden.<ref name="Leopard 2 Länderabgaben"/> |
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=== Dänemark === |
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Das dänische Militär suchte Mitte der 1990er Jahre nach einer Ablösung ihrer Leopard 1A5 Bestände. Die Einsätze bei [[UNPROFOR]], [[SFOR]] und [[KFOR]] bestimmten den Forderungs- und Fähigkeitskatalog des neuen Kampfpanzers. Gegenüber anderer Staaten wurden keine praktischen Tests unternommen sondern unter anderem auf die Erfahrungen Schwedens zurückgegriffen. |
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Die dänischen Kampftruppenschule ''Haerens Kampskole'' in [[Oksbøl]] empfahl darauf der Regierung den Leopard 2 mit Modifikationen zu kaufen. Im Dezember 1997 wurden 51 Leopard 2A4 aus dem Bestand der Bundeswehr gekauft, die [[Kampfwertsteigerung]] (KWS) war schon grob festgelegt. Die Kampfpanzer wurden mit dänischen Funkgeräten und mit dänischen Markierungen versehen. |
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Gemäß des schon geplanten KWS-Programm wurden ab 2002 die Fahrzeuge auf den Stand 2A5DK gebracht. Die Maßnahmen waren ein Mix aus der ''Mannheimer Konfiguration'' und den Änderungen des Strv 122 von Schweden. So erhielten die Panzer die Bugzusatzpanzerung und das Turmheck des Strv 122, das durch die Klimaanlage MKK3 ergänzt wurde. Als erster Leopard 2 erhielten sie das 10-kW-Zusatzaggregat (APU) im rechten Wannenheck, was dafür leicht erhöht wurde. Der israelische Suchscheinwerfer auf der Kanonenblende wurde aufgrund der Erfahrungen in den UN-Einsätze installiert um möglichen Konflikparteien zu zeigen, dass sie unter Beobachtung stehen. Auf dem Turmdach wurde ein zusätzlicher Staukasten und Bereitschaftshalterungen für das Gewehr M96 ([[M16 (Gewehr)|M16]]-Derivat) montiert sowie das Verstaukonzept der Ausrüstung angepasst. Nach einer Umstrukturierung der Streitkräfte im Jahr 2004 wurden weitere 18 Leopard 2A4 aus dem Bestand der Bundeswehr gekauft, wovon sechs auf den Stand 2A5DK gebracht wurden. |
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Wie auch Schweden entschied sich das Militär nach Hitzetests in Spanien das Barracuda Tarnsystem mit Hitze-Transfer-System (''HTC - Heat Transfer Reduction System'') einzusetzen um die Innenraumtemperaturen zu senken und so die Leistungsfähigkeit von Technik und Besatzung zu erhalten. Die 2007 aufgestellte Quick Reaction Force (schneller Eingreifverband) für Irak und Afghanistan wurden als erste Einheit damit ausgestattet. |
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Nach dem Tod eines Soldaten bei einem Anschlag auf einen der in Afghanistan eingesetzten Panzer wurden diese nachträglich mit einem Minenschutz des Unternehmens [[IBD Deisenroth Engineering]] ausgestattet. Ebenfalls umgesetzt wurde die [[Käfigpanzerung]]. Als Munition ist neben der üblichen KE- und MZ-Muntion [[Rheinmetall_120-mm-Glattrohrkanone#Munition|PELE]] und [[Rheinmetall_120-mm-Glattrohrkanone#Munition|Canister]] im Einsatz.<ref name="Leopard 2 Länderabgaben"/> |
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=== Finnland === |
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Finnland erhielt zwischen 2002 und 2003 deutsche Leopard 2 A4 aus Bundeswehrbeständen zur Ablösung der [[T-55]] und [[T-72]]GM1. Von den 124 Kampfpanzer dienen sechs als Brückenleger mit der [[Panzerschnellbrücke Leguan]] (Leopard 2L; L=Leguan), sechs als Minenräumpanzer (Leopard 2R; R=Raivaamis für brechen) und 12 zur Ersatzteilgewinnung. Die zu einen späteren Zeitpunkt gekauften 15 Leopard 2 dienen ebenfalls der Ersatzteilgewinnung oder als Austauschfahrzeug. |
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Der Leopard 2A4FIN entspricht technisch dem deutschen Standard. Zusätzlich erhielten die Fahrzeuge weitere Staukörbe, das Funkgerät Tadrin VRC-959, zusätzliche Antirutschbeläge, eine Dreifarbtarnung und Modifikationen an den bestehenden Staukästen. Die Klappe des EMES 15 erhielt eine kleine Bohrung die dem Richtschützen ein Beobachten bei geschlossener Klappe ermöglicht. Als KE-Munition wird die LKE-2 eingesetzt. |
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Seit Ende Juni 2009 untersucht Finnland die Möglichkeit einer Kampfwertsteigerung. |
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=== Griechenland === |
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[[Datei:Hellenic Army - LEO2A6HEL - 7230.jpg|thumb|Leopard 2A6 HEL]] |
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[[Griechenland]] ist ein weiterer NATO-Partner, der den Leopard 2 nutzt. So bestellte die griechische Regierung im März 2003 bei Krauss-Maffei Wegmann 170 Leopard 2A6 mit einem Gesamtwert von 1,7 Milliarden Euro. Der Preis beinhaltet ebenfalls zwölf Bergepanzer Büffel, acht Brückenlegepanzer Leguan auf Leopard-1-Fahrgestell, zwei Fahr- und einen Schusssimulator sowie technische Unterstützung und Ersatzteile für zwei Jahre. Die Fahrzeuge entsprechen dem Konstruktionsstand A6 und gelten als modernste Leopard 2 zum Zeitpunkt der Auslieferung der Erprobungsträger ab dem Jahr 2005 (Serie: 2006). So verfügen die Panzer über eine Klimaanlage, ein [[Hilfstriebwerk]] (engl. ''auxiliary power unit'', APU), Zusatzpanzerung sowie länderspezifische Ausstattung wie Funkgeräte und Tarnanstrich. Insgesamt fertigt KMW 30 Panzer in Deutschland, die restlichen 150 werden bis 2009 in Griechenland bei der ''Hellenic Vehicle Industry'' ([[ELBO]]) hergestellt, was einem Auftragsvolumen von 557 Millionen Euro für die einheimische Rüstungsindustrie entspricht. Die Kennzeichnung der Panzer lautet Leopard 2A6 HEL. Eine weitere eingesetzte Variante ist der Leopard 2A4 aus Bundeswehrbeständen. Insgesamt verfügt Griechenland über 183 Panzer, von denen 130 durch KMW und Rheinmetall Landsysteme modernisiert werden. Die Änderungen umfassen die Instandsetzung, einen neuen Tarnanstrich, neue Funkgeräte und weitere kleine Änderungen. Im Zuge der Umrüstung liefert Rheinmetall Defence Electronics ebenfalls elektronische Prüfausstattungen, Führungssysteme für Bataillonsgefechtsstände und ergänzt die Depot-Prüfanlage im griechischen Velestino. Insgesamt zahlte Griechenland 270 Millionen Euro für den Kauf, der zusätzlich 150 Leopard 1A5 beinhaltete als Überbrückung bis zur Auslieferung der A6.<ref name="Rheinmetall.de">Pressemitteilung Rheinmetall AG:[http://www.rheinmetall.de/index.php?lang=2&fid=1878''Rheinmetall liefert Elektronik für Leopard 2 Panzer der griechischen Armee'']. [14. September 2006]</ref> |
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Seit 2008 ist bekannt, dass KMW offene Forderungen in Höhe von 480 Millionen Euro an Griechenland hat. So lieferte das Unternehmen 100 Panzer, von denen lediglich 20 bezahlt wurden. Gemäß dem Geschäftsführer Frank Haun bereitet das fehlende Geld zunehmend Liquiditätsengpässe.<ref name="Griechenland,ftd.de">Pressemitteilung Rheinmetall AG:[http://www.ftd.de/unternehmen/industrie/:Krauss%20Maffei%20Geld%20Panzer/321137.html''Griechenland bezahlt gelieferte Leopard-Panzer nicht''].</ref><ref>http://www.tagesspiegel.de/politik/div/;art771,2542187 Bestellt, aber nicht bezahlt</ref> |
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Nach Angaben der griechischen Medien wurden die Zahlungen an KMW jedoch deswegen eingstellt, weil Risse an den Turmluken von 40 Leopard 2A6HEL entdeckt wurden. Das WIWEB (Wehrwissenschaftlichen Institut für Werk-, Explosiv- und Betriebsstoffe) des BWB wurde mit der Untersuchung der Risse beauftragt.<ref name="DefenceNet.gr"> DefenceNet.gr: Leopard-2HEL: endlose Geschichte... Bericht vom 15.02.2009: [http://translate.google.com/translate?hl=de&u=http%3A%2F%2Fwww.defencenet.gr%2Fdefence%2Findex.php%3Foption%3Dcom_content%26task%3Dview%26id%3D6579%26Itemid%3D47].</ref> |
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=== Kanada === |
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Am 10. Februar 2007 wurde bekannt, dass [[Kanada]] den Kauf von 20 Leopard 2A6M und weiteren 80 der Version A4 beabsichtigt. Aufgrund des Sofortbedarfs und daraus resultierender Lieferschwierigkeiten seitens Krauss-Maffei Wegmann wurden die A6M sowie seitens [[Rheinmetall|Rheinmetall Landsysteme]] zwei Bergepanzer 3 aus den Beständen der Bundeswehr für zwei Jahre geleast. Der Vertrag enthält ebenfalls eine Vereinbarungen über logistische Unterstützung für den Betrieb. Die ursprünglich im September 2009 abgelaufene Vereinbahrung wurde zwischenzeitlich auf 2010 verlängt. |
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Am 12. April 2007 teilte das kanadische Verteidigungsministerium mit, dass anstatt der 80 deutschen A4 stattdessen die Beschaffung von 100 überschüssigen Leopard 2 (80 A4NL, 20 A6NL) im Wert von 650 Millionen Dollar aus den Beständen der Niederlande geplant ist. Die ersten Leopard 2 erreichten Kanada Ende 2008. Die A6NL werden auf den deutschen Rüststand A6M gebracht und an Deutschland anstelle der geleasten Fahrzeuge zurückgegeben. Die ursprüngliche Umrüstung von 20 A4NL auf den Stand A6M CAN wird zugunsten einer Hybridlösung nicht durchgeführt. Die [[Kanadische Streitkräfte|kanadischen Streitkräfte]] planen, sie unter der Bezeichnung 2A4 (Ops)CAN+ für den Afghanistaneinsatz umzurüsten, um die A6M CAN abzulösen. Die Umrüstung umfasst die L/55-Bordkanone, den elektrischen Turmantrieb, ein IED-Schutz und eine Aufpanzerung. Auf den Einsatz der [[Käfigpanzerung]] wird verzichtet, da sich diese im Einsatz auf engen Wegen oft als ein Nachteil herausgestellt hat. Zusätzlich erhalten sie das [[FN MAG|C6 GPMG]] als Sekundärbewaffnung. |
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Für weitere 40 A4NL, die vorwiegend dem Training dienen, ist eine teilweise Umrüstung vorgesehen. Unter der Bezeichnung Leopard 2A4 (Ops)CAN- erhalten die Panzer die L/55-Bordkanone, den elektrischen Turmantrieb und werden für eine kurzfristige Aufpanzerung vorbereitet. Die restlichen 20 Fahrzeuge sind für die Umrüstung zu Pionier- und Bergepanzern vorgesehen. |
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Der am 2. August 2007 durch Krauss-Maffei Wegmann modifizierten Leopard 2A6M CAN erhielt eine zusätzliche Bugplatte, eine Käfigpanzerung, das Barracuda-Tarnsystem mit Hitze-Transfer-System, kanadische Funkgeräte mit Antennenanlage, ein Staukasten für das Diemaco-C8-Sturmgewehr ([[M16 (Gewehr)|M16]]-Derivat) auf dem Dach, einen Störsender (Counter-IED) und eine Kühlhutze für die EWNA. Auf die Einrüstung der Klimaanlage wurde verzichtet, da diese Änderungen zu umfangreich gewesen wären. Die Besatzung wurde mit Kühlwesten ausgestattet. Als Sekundärbewaffnung blieb es beim MG3. |
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Wie auch beim Kampfpanzer erhielten die geleasten [[Bergepanzer Büffel]] durch Rheinmetall eine Kampfwertsteigerung. Die Umrüstung umfasste einen Minenschutz, ballistischen Schutz, die Käfigpanzerung, die landestypische Funkanlage, Kühlwesten und eine Verbreiterung des Räum- und Stützschildes.<ref name="Leopard 2 für Kanada">Spiegel Online[http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,465574,00.html ''Kanada will deutsche „Leopard 2“-Panzer für Afghanistan'']. [10. Februar 2007]</ref> <ref name="National Defence and the Canadian Forces">National Defence and the Canadian Forces[http://www.forces.gc.ca/site/newsroom/view_news_e.asp?id=2252 ''Renewing the Canadian Forces’ Tank Capability'']. [12. April 2007]</ref> <ref name="Bundeswehr.de">Mitteilung auf Bundeswehr.de[http://www.bundeswehr.de/portal/a/bwde/kcxml/04_Sj9SPykssy0xPLMnMz0vM0Y_QjzKLd4w3dPMHSUGYfvqRMLGglFR9b31fj_zcVP0A_YLciHJHR0VFAFIKLis!/delta/base64xml/L2dJQSEvUUt3QS80SVVFLzZfQV8xRk8!?yw_contentURL=%2FC1256EF4002AED30%2FW273PBJG219INFODE%2Fcontent.jsp ''„Leoparden“ für Kanada'']. [31. Mai 2007]</ref> <ref name="Canadian American Strategic Review">Mitteilung auf Canadian American Strategic Review inklusive Hintergrund zum Rüstungsdeal sowie Status[http://www.sfu.ca/casr/bg-leopard2-netherlands.htm''„Background — CF Leased & Purchased Leopard 2 A6M / 2 A4 Tanks'']. [2. August 2007]</ref> |
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<ref name="Leopard 2 Länderabgaben"/><ref>{{cite web|url=http://www.casr.ca/doc-loi-leopard-tank.htm|title=Tank Replacement Project — Upgrade and Conversion of up to 100 Used Leopard 2 Tanks in Canada|publisher=casr.ca|date=|dateformat=dmy|accessdate=18. Oktober 2009}}</ref> |
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=== Niederlande === |
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[[Datei:Dutch Leopard 2A6 side.jpg|thumb|Leopard 2A6 der [[Niederländisches Heer|Koninklijke Landmacht]]]] |
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Am 2. März 1979 entschieden sich die Niederlande als erster ausländischer Abnehmer für die Beschaffung des Leopard 2. Die Panzer entsprachen dem Baulos 2 und 3, jedoch mit geänderter Funkanlage, neuer Nebelwurfanlage (NL-Standard), Fla-MG, TMG von [[Fabrique Nationale d'Armes de Guerre]] Belgien und BIV-Fahrgerät aus niederländischer Produktion. Aufgrund der engen Kooperation zwischen Deutschland und den Niederlanden erfolgte darüber hinaus ein Technologieaustausch, dessen Ergebnisse bei der Panzerproduktion der deutschen Modelle berücksichtigt wurden. Die Beschaffung der 445 Fahrzeuge war im Juli 1986 abgeschlossen. Durch Transformationen im Heer folgte ein Verkauf von 114 Leopard 2 (NL) an Österreich, 330 wurden im Rahmen des KWS-II-Programms auf den Stand A5 (NL) umgerüstet. Wie auch bei der Bundeswehr wurden 180 Leopard 2 A5 (NL) auf den Stand A6 kampfwertgesteigert und 38 A6NL an Portugal sowie 20 an Kanada verkauft. Derzeitige Planungen sehen einen dann aktiven Bestand von nur noch 73 A6NL vor. Zehn Leopard 2A4NL werden durch Rheinmetall Landsysteme zum [[Kodiak (Panzer)|Pionierpanzer Kodiak]] umgebaut. Unter der Bezeichnung ''Bergingtank 600kN'' wird auch der [[Bergepanzer Büffel]] in der länderspezifischen Ausstattung genutzt.<ref name="Leopard 2 Länderabgaben"/> |
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=== Norwegen === |
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Norwegen kaufte zwischen 2001 und 2002 gebrauchte Fahrzeuge, die von den Niederlande übernommen wurden. Die 52 Leopard 2A4NL ersetzten die ausgemusterten Leopard 1A1NO. |
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Die Panzer erhielten wieder die ursprüngliche Mehrfachwurfanlage und landestypische Funkgeräte sowie Bordverständigungsanlage. Zusätzlich wurde ein Führungssystem mit entsprechenden Datenfunk- und GPS Antenne integriert sowie ein größerer Staukasten am Turmheck. Die als 2A4NO bezeichneten Leopard 2 sind darüber hinaus technisch unverändert. Die geplante Kampfwertsteigerung ab 2009 wurde nicht begonnen. Norwegen ist ein Gründungsmitglied des LEOBEN-Verbunds.<ref name="Leopard 2 Länderabgaben"/> |
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=== Österreich === |
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Die österreichische Regierung beschloss 1996 im Rahmen des Mech-Paketes den Ankauf von 114 Stück gebrauchter Leopard 2A4 der niederländischen Armee und rüstete damit drei Panzerbataillone aus. 2006 wurde die Zahl auf zwei Panzerbataillone reduziert. |
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Es handelte sich um Panzer, die zwischen Dezember 1984 und Dezember 1985 gebaut und als Leopard 2A3 an die niederländische Armee geliefert wurden. Merkmal dieser Serie ist die verschweißte Munitionsluke an der linken Turmseite. Die Fahrzeuge wurden mit der niederländischen Nebelwurfanlage, einer niederländischen Funkausstattung und einem belgischen 7,62-mm-[[FN MAG|FN-MAG-MG]] für den Ladeschützen ausgerüstet. Mittlerweile wurden einige Fahrzeuge mit einer neuen Nebelwurfanlage und neuen Antennen ausgerüstet. Ebenfalls wurden die Panzer mit dem Bordsprechsystem VIC-3-0 von Rovis ausgestattet. |
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=== Polen === |
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Das polnische Heer verfügt seit 2002 über den Leopard 2A4. Die 128 Fahrzeuge stammen zum Großteil aus den aufgelösten Panzerbataillone 294 und 304 der Bundeswehr. Die überholten Panzer wurden technisch unverändert eingeführt. Eingesetzt werden die 2A4PL im 1. und 2. Panzerbataillon der 10. polnischen Panzer-Kavalleriebrigade. |
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=== Portugal === |
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Portugal verfügt seit 2008 über 37 Leopard 2 A6 aus dem Bestand der Niederlande. Der 2001 in Lissabon unterschriebene Vertrag der Staatssekretäre für Verteidung Cees van Kamp und João Mira Gomes sieht neben den Fahrzeugen Ausbildungsunterstützung, Ersatzteil- und Munitionlieferung durch die Niederlande vor. Die Lieferung wurde 2009 abgeschlossen. Aufgeteilt in drei Schwadronen ersetzen die 2A6PRT die [[M60_(Kampfpanzer)#M60A3|M60A3 TTS]].<ref>Die Übergabe der ersten Exemplare fand im Oktober 2008 statt, [[Jane's Information Group|Jane's Defense Weekly]], 22. Oktober 2008, S. 14</ref> |
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=== Schweiz === |
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[[Datei:Pz 87 Leopard - Seite - Schweizer Armee - Steel Parade 2006.jpg|thumb|Panzer 87 Leopard]] |
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Während der Entwicklung des Leopard 2 in Deutschland untersuchte die [[Schweiz]]er Armee die Möglichkeiten, ihre veralteten [[Centurion (Panzer)|Centurion]]-Bestände abzulösen. Es bestanden die Optionen der Neuentwicklung, des Nachbaus oder des Ankaufs eines ausländischen Serienfahrzeuges. Unter der Führung der Firma Contraves (jetzt [[Rheinmetall|Rheinmetall Defence]]) untersuchte die Schweizer Rüstungsindustrie die Möglichkeit eines ''Neuen Kampfpanzers'' (NKPZ). Das Projekt wurde am 3. Dezember 1979 eingestellt. Die Risiken dieser Neuentwicklung und die damit verbundenen Kosten wurden als zu hoch eingestuft. Daraufhin wurden je zwei Fahrzeuge der Typen M1 und Leopard 2 angemietet und erprobt. Am 9. März erfolgte die Übergabe der Leopard 2 aus den Beständen der deutschen Bundeswehr mit leichten Änderungen. So erhielten die Fahrzeuge eine 71-mm-Vorfeldbeleuchtungsanlage vom Typ Lyran sowie eine VRC-Funkanlage mit Sende- und Empfangsantennen vom Typ HX 101 A1. Nach umfangreichen Vergleichserprobungen wurde beschlossen, den Leopard 2 zu kaufen. Gründe waren u. a. dessen frühere Serienreife und die direkte Beteiligung der Schweizer Industrie und damit eine kostengünstigere Beschaffung als beim M1. Im Mai 1983 legte die Firma Contraves ein Angebot für den Lizenzbau vor, das am 11. Dezember 1984 vom Schweizer Nationalrat gebilligt wurde. Die Gesamtstückzahl belief sich auf 380 Leopard 2, von denen 35 direkt bei Krauss-Maffei produziert werden sollten. Die Endfertigung der restlichen 345 erfolgte in [[Thun]]. Die Endbezeichnung lautete Panzer 87 Leopard. |
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Der Panzer 87 entspricht dem Konstruktionsstand A4 des fünften Bauloses der Bundeswehr. Er unterscheidet sich durch drei zusätzliche Halterungen für Schneegreifer am Turm, einer US-Fahrzeugfunkanlage AN/VCR 12, Schweizer MG 87, Konturänderungen am Turmheck durch eine Außenbordsprechstelle, hydraulische Kettenspanner und eine modifizierte ABC-Schutzbelüftungsanlage. Ein Hauptmerkmal ist der Abgas-Schalldämpfer am Heck. Dieser reduziert den Geräuschpegel und erfüllt die EG-Richtlinie 70/157. Ebenfalls genutzt werden 25 Bergepanzer Büffel sowie 12 Pionierpanzer Kodiak die von RUAG auf überschüssige Leopard 2-Fahrgestelle aufgebaut werden. |
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Seit 2006 werden 134 Panzer einem Werterhaltungsprogramm (Kampfwertsteigerung) unterzogen. Die Umrüstungen umfassen die Verbesserung der Führungsfähigkeit, Rückfahrkamera mit Fahreranzeige, einen elektrischen Turm- und Waffenantrieb sowie ein neues Kommandantenperiskop mit [[Wärmebildgerät]]. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 395 Millionen [[Schweizer Franken]]. Die Bezeichnung ändert sich zu Panzer 87 Leopard WE. Die im Jahr 2006 geplante Waffenstation und die Zusatzpanzerung am Turm sowie der Minenschutz werden nicht umgesetzt.<ref name="Leopard 2 Länderabgaben"/> |
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<ref name="Panzer 87 Rüstungsprogramm">Rüstungsprogramm 2006 der Schweiz auf einen Blick:[http://www.vtg.admin.ch/internet/vtg/de/tools/webarchiv/archiv_2006/rustungsprogramm.parsys.0003.downloadList.00031.DownloadFile.tmp/20053492120015.de.pdf ''Panzer 87 Leopard WE'', S. 38ff]. [2006]</ref> Weiterhin beabsichtigt die Schweizer Armee die Beschaffung der modernen DM53- oder DM63-Munition. Die gesamte Auslieferung erstreckt sich von 2008 bis 2011. |
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=== Schweden === |
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[[Datei:Strv 122 Leopard 2.JPG|thumb|Stridsvagn 121]] |
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Ein weiterer Rüstungsexport ist der Stridsvagn 121 und 122 nach [[Schweden]]. In den Jahren 1984 bis 1987 suchte das schwedische Militär im Rahmen des ''MBT 2000'' Programm eine Ablösung ihrer 350 [[Centurion (Panzer)|Centurions]] sowie der [[Stridsvagn 103]]. Der eingeschlagene Weg der Eigenentwicklung ''Strv 2000'' wurde 1989 als zu teuer aufgegeben. |
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Das schwedische Beschaffungsamt Försvarets materielverk (FMV) untersuchte ab 1993 den [[Leclerc (Panzer)|Leclerc]], den [[M1 Abrams|M1A2 Abrams]] und den Leopard 2 in der kampfwertgesteigerten Variante. Als Muster diente das ''Truppenversuchsmuster maximum'' (Leopard 2 improved) aus dem Programm der Bundeswehr. Nach umfangreichen Fahrversuchen sowie Wintertest erfüllte der Leopard 91% der Anforderungen, der Abrams 86% und der Leclerc 63%. Im Januar 1994 wurde der Kaufvertrag unterschrieben wobei 160 Leopard 2A4 für 15 Jahre angemietet wurden. Als Munitionslieferrant wurde die [[Israel Military Industries]] gewählt. |
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Die 160 Stridsvagn 121 (120-mm-Kanone, erste Ausführung) waren unveränderte Leopard 2 aus den Baulosen 1 bis 5 mit der Funkanlage SEM 25/35 der Bundeswehr. Die Umrüstung umfasste lediglich schwedische Standardfunkgeräte. |
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Der Stridsvagn 122 (120-mm-Kanone, zweite Ausführung) ist ein stark verbesserter Leopard 2A5. Die Gesamtstückzahl beläuft sich auf 120 Fahrzeuge mit Optionen für weitere Kampf- und Bergepanzer. Wie auch beim schweizerischen Panzer 87 wurde der Hauptteil der Fahrzeuge im Empfängerland gefertigt. Als Vertragspartner dienten Hägglunds und Bofors, aktuell (2006) [[BAE Systems]], Generalunternehmer blieb jedoch Krauss-Maffei Wegmann. |
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Er unterscheidet sich durch eine zusätzliche Gesamtpanzerung ([[Mexas|MEXAS]]-Heavy) an der Fahrzeugfront inklusive Bombletschutz für das Turmdach, ein Führungssystem (''Tank Command and Control System'' (TCCS)), modifizierte Kettenblenden und das GALIX-Nebelmittelwurfsystem. Der digitale Feuerleitrechner wurde auf 12 Speicherplätze für die Munitionssorten erweitert, die Motorkühlanlage geändert um das Ansaugen von Brandsätzen zu unterbinden und die Drehstäbe dem erhöhten Gefechtsgewicht von 62,5 t angepasst. Eine Frontschürze verringert Beschädigungen der Feldjustieranlage und reduziert ebenfalls die Schlagschattenbildung. Das Barracuda Tarnnetzsystem (''MCS; Multispectrum Cover System'') reduziert die IR- und Wärmeabstrahlung des Panzers und bricht dessen Konturen. |
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Die Version Stridsvagn 122B verfügt über den zusätzlichem Minenschutz und wurde eingelagert. Das Gefechtsgewicht beträgt 65 t. Mit der Bezeichnung ''Bärgningsbanvagn 120'' wird auch der Bergepanzer Büffel genutzt. Erheblich modifziert, verfügen die 14 leistungsgesteigerten Varianten über das TCCS, GPS, ein Heckbergeeinrichtung, Rückfahrkamera, eine zusätzliche Winde, Liner für den Kampfraum und das GALIX-Nebelmittelwurfsystem. |
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=== Singapur === |
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[[Datei:Leopard 2A4 Singapore Airshow 2008 rectified.jpg|thumb|Leopard 2A4 der [[Streitkräfte Singapurs]]]] |
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Singapur verfügt seit Mitte 2007 über den Leopard 2. Die gebrauchten 2A4 stammen aus Bundeswehrbeständen und ersetzten den [[AMX-13]]. Ursprünglich wurde beim Vertragsabschluss Ende 2006 eine Gesamtstückzahl von 96 Fahrzeugen, davon 30 zur Ersatzteilgewinnung, vereinbart. Mit dem Zulauf der Einsatzfahrzeuge wurde die Stückzahl gesteigert, so dass 102 Kampfpanzer im Dienst stehen. Die unter der Kennung Leopard 2A4SGP laufenden Fahrzeuge verfügen über das Maschinengewehr [[FN MAG]] von [[Fabrique Nationale d’Armes de Guerre|FN Herstal]] sowie im Bereich der Funkgeräte über die übliche länderspezifische Ausstattung. Eingesetzt wurden die Leopard 2 erstmals bei der Übung Wallaby in Australien Ende 2008.<ref name="www.straitstimes.com">Leopard 2 für Singapur:[http://www.straitstimes.com/Latest+News/Singapore/STIStory_126889.html ''First of SAF’s new tanks here'']. 7. Juni 2007</ref><ref name="Leopard 2 Länderabgaben"/> |
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=== Spanien === |
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[[Datei:Leopardo 2E. zaragoza 1.jpg|thumb|Leopard 2E der spanischen Armee bei einer Parade in der Stadt Saragossa im Jahr 2008.<br/>Gut erkennbar ist die zusätzliche Wannenpanzerung und der Bombletschutz auf dem Turmdach.]] |
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Mitte der 1980er-Jahre suchte [[Spanien]] nach einem neuen Kampfpanzer, der durch deutsche Firmen entwickelt werden sollte. So konzipierte der Rüstungskonzern Krauss-Maffei unter dem Arbeitsbegriff ''LINCE'' einen 49-Tonnen-Panzer mit einer 120-mm-Glattrohrkanone, der äußerlich dem Leopard 2 ähnelte. Mit diesem Konzept beteiligte sich das Unternehmen 1984 an der öffentlichen Ausschreibung, an dem auch [[Nexter|GIAT]] (AMX 40 und LECLERC), [[General Dynamics]] (M1 Abrams), [[Vickers]] (Valiant) und [[Oto Melara]] (C-1 [[Ariete]]) teilnahmen. Nach weiteren zehn Jahren, in denen keine Entscheidung getroffen wurde, brachten im November 1994 Gespräche am Rande des Ministertreffens der Westeurropäischen Union (WEU) in Noordwijk (Niederlande) erneut Bewegung in den Kauf eines neuen Kampfpanzers für Spanien. So wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, die kurzfristig 108 Leopard 2 über fünf Jahre als Leihgabe und ab 1998 den Kauf von 390 neuen Leopard 2 vorsah. Wegen fehlender Haushaltsmittel und der Privatisierung des staatlichen Rüstungskonzern [[Santa Bárbara Sistemas]] wurde die Kaufabsicht nicht umgesetzt. Im Jahr 1998, also zwei Jahre später, beschloss das spanische Kabinett den Kauf von nunmehr 219 Leopard 2E, 16 Bergepanzer 3 und die Übernahme der 108 Leopard 2A4 aus den Beständen der Bundeswehr. Santa Bárbara Sistemas fungierte als Generalunternehmer. |
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Einen weiteren Dämpfer erhielt das Geschäft im Jahr 1999 nach der Übernahme von Santa Bárbara Sistemas durch den US-Konzern General Dynamics. Krauss-Maffei und die deutsche Bundesregierung befürchteten den Ausverkauf der deutschen Technik. Bedingt durch die Übernahme wurde mit der Produktion 2003 begonnen; diese erstreckte sich bis in das Jahr 2008. |
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Der Leopard 2E entspricht im Aufbau dem Leopard 2A6 der Bundeswehr, besitzt aber zahlreiche Verbesserungen und Änderungen unter Nutzung der verfügbaren Technologie. So verfügt der Panzer über die L/55-Glattrohrkanone, ein [[Wärmebildgerät]] der 2. Generation von Raytheon für Kommandant und Richtschütze, eine neue Gleiskette, Funkgeräte von Thales, eine Kühlanlage im Turmheck, ein Stromerzeugeraggregat rechts im Wannenheck(APU), ein verbessertes Nachtsichtgerät für den Fahrer, ein auf spanische Anforderungen zugeschnittenes Führungs- und Informationssystem ''LINCE'' (''Leopard Information and Communication Equipment'') und eine zusätzliche Wannen- und Turmpanzerung. |
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=== Türkei === |
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Im Jahr 1999 wurde bekannt, dass die [[Türkei]] beabsichtige, 1000 Leopard 2 zu kaufen. Daraufhin stellte Krauss-Maffei Wegmann einen Exportantrag bei der Bundesregierung, der zu einer schweren Koalitionskrise ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Bündnis 90/Die Grünen]]) führte. So weigerte sich der Koalitionspartner Bündnis 90/Die Grünen, einem Export zuzustimmen. Ein Verteidigungsexperte der Grünen, [[Winfried Nachtwei]], sagte gegenüber der Tageszeitung [[Die Welt]], eine Lieferung würde von den Kurden als „mißtrauensbildende Maßnahme“ angesehen, „und insofern würde so was nicht in den Reformprozeß in der Türkei passen“. Daraufhin wurde entschieden, der Türkei den Präsentationspanzer [[Leopard_2#Leopard_2A6EX|Demo 1]] (1999 ein 2A5) von KMW für die Vergleichserprobung zu überlassen, dessen Nutzung zeitlich begrenzt war, was ausdrücklich am 29. November 1999 in einer Sitzung des Deutschen Bundestag von [[Ruprecht Polenz]] (CDU/CSU) mit den Worten „Er kommt wieder zurück!“ bekräftigt wurde. Der geplante Kauf kam nicht zustande.<ref name="Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll">Rüstungsgeschäft mit der Türkei:''Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 14/64 vom 29. November 1999 Seite: 5777''. [29. November 1999]</ref> |
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Nach Vergleichserprobungen in Ost- und Zentralanatolien im Jahr 2001 entschied sich die türkische Armee, gegenüber den Alternativen aus den USA (Abrams M1A2), Frankreich (Leclerc 2) und der Ukraine ([[T-84|T-84-120 Yatagan]]) den Leopard 2 zu bevorzugen. |
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Am 11. November 2005 teilte die deutsche Bundesregierung mit, dass aus den Beständen der Bundeswehr 298 Leopard 2A4 an die Türkei geliefert würden. Als Begründung wurde der positive Wandel der Türkei angegeben. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 365 Millionen Euro, von denen etwa 70 Millionen Euro für die Modernisierung der Panzer auf die deutsche Rüstungsindustrie entfallen. Das Geschäft wurde 2007 abgeschlossen,<ref name="11. November 2005">Rüstungsgeschäft mit der Türkei:[http://www.defenseindustrydaily.com/2005/11/germany-to-sell-298-leopard-2-tanks-to-turkey/index.php ''Germany to Sell 298 Leopard 2 Tanks to Turkey'']. [11. November 2005]</ref><ref name="turkishdailynews.com.tr">Rüstungsgeschäft mit der Türkei:[http://www.turkishdailynews.com.tr/article.php?enewsid=36960 ''Foreign manufacturers seek share in Turk tank program'']. 02. März 2006</ref> allerdings entschied sich die Türkei Mitte 2007 dafür, zur Beschaffung der weiteren geplanten Kampfpanzer den südkoreanischen [[K2 Black Panther]]<ref> [http://english.chosun.com/w21data/html/news/200706/200706220024.html ''Korea in Huge Arms Export Deal to Turkey'']</ref> in Lizenz zu fertigen. Das Projekt läuft unter dem Namen „ALTAY MBT“. |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* W. v. Schönau-Wehr/K. Frings (Hrsg.): ''Adel an Ober- und Hochrhein. Zur Geschichte der Freiherren von Schönau.'' 2001, ISBN 3-7930-9282-8 |
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* Walter J. Spielberger: ''Waffensysteme Leopard 1 und Leopard 2'', Band 1, Motorbuch Verlag, Stuttgart, ISBN 3-613-01655-9 |
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* Theodor Humpert: ''Der Amtsbezirk Schönau im Wiesental''. Schönau 1920 |
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* Michael Scheibert: ''Waffen Arsenal'' – ''Leopard 2 A5 / Euro-Leopard 2'', Special Band 17, Podzun-Pallas Verlag, ISBN 3-7909-0576-3 |
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* Hans Fräulin: "Neue Geschichte der Stadt Zell im Wiesental", 1999, ISBN 3-932738-13-6 |
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* Paul-Werner Krapke: ''Leopard 2 sein Werden und seine Leistung'', Books on Demand GmbH, Norderstedt ISBN 3-8334-1425-1 |
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* Uli Merkle: "So sin mir - die Zeller Fasnacht". Zell 2006 |
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* Andrew Jaremkow, 2001: ''Battlefield Hazards. Steel Beasts Manual''. eSim Games |
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* Frank Lobitz: ''Kampfpanzer Leopard 2 Entwicklung und Einsatz in der Bundeswehr'', Verlag Jochen Vollert-Tankograd Publishing, Erlangen 2009 ISBN 978-3-936519-08-2 |
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* Frank Lobitz: ''Kampfpanzer Leopard 2 Internationaler Einsatz'', Verlag Jochen Vollert-Tankograd Publishing, Erlangen 2009 ISBN 978-3-936519-09-9 |
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== Weblinks == |
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{{Commons|Leopard 2}} |
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* [http://www.kmweg.de/ Webseite Krauss-Maffei Wegmann] |
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* [http://www.deutschesheer.de/portal/a/heer/technik/waffens/kettenf/kampfpa Webseite des deutschen Heeres zum Leopard 2] |
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* [http://www.doppeladler.com/oebh/kette/leopard.htm Leopard 2A4 im österreichischen Bundesheer] |
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* [http://www.leo2.ch Seite über den Schweizer Panzer 87 Leopard] |
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* [http://www.cavaleriemuseum.nl Niederländisches Kavalleriemuseum] |
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* [http://www.waffenhq.de/panzer/leopard2.html Datenblatt von WaffenHQ.de, Technik im Detail] |
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* [http://www.kotsch88.de/f_leopard2.htm Details zur Feuerleitanlage des Leopard 2] |
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* [http://www.fprado.com/armorsite/leo2.htm Leopard-Familie im Überblick, Fotos der Bordkanone, des Kodiak, der Panzerschnellbrücke 2 und weiteres] (englisch) |
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* [http://kpz.axlbox.de/portals/kpz/leopard2.html Ausführliche Beschreibung des Leopard 2 auf www.kampfpanzer.de] (deutsch/englisch) |
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* [http://www.danskpanser.dk/Baeltekoretojer/Leopard2A5.htm Leopard 2A5 in der dänischen Armee] (dänisch) |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references |
<references/> |
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== Weblinks == |
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* [http://www.wiesentaeler-textilmuseum.de/ Wiesentäler Textilmuseum] |
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* [http://www.atzenbach-baden.de/ Website Ortsteil Atzenbach] |
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[[Kategorie:Ort im Landkreis Lörrach]] |
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[[tr:Leopard 2]] |
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[[zh:豹2型坦克]] |
Version vom 18. Oktober 2009, 19:27 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 42′ N, 7° 51′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Lörrach | |
Höhe: | 443 m ü. NHN | |
Fläche: | 36,12 km2 | |
Einwohner: | 6248 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 173 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 79669 | |
Vorwahl: | 07625 | |
Kfz-Kennzeichen: | LÖ | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 36 103 | |
LOCODE: | DE ZEW | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausgasse 4 79669 Zell im Wiesental | |
Website: | www.zell-im-wiesental.de | |
Bürgermeister: | Rudolf M. Rümmele |
Zell im Wiesental ist eine Stadt im Landkreis Lörrach in Baden-Württemberg, Deutschland.
Geografie
Zell im Wiesental bildet das Zentrum des Zeller Berglandes, das sich im südlichsten Teil des Schwarzwaldes auf einer Höhe von 425 bis 1.300 m über NN zwischen Basel und dem Feldberg im großen Wiesental erstreckt. Neben der Stadt selbst zählen ihre Ortschaften Adelsberg, Atzenbach, Gresgen, Mambach, Pfaffenberg und Riedichen sowie die Gemeinde Häg-Ehrsberg zu dieser Region.
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn (von Norden beginnend): Kleines Wiesental, Fröhnd, Häg-Ehrsberg, Schopfheim und Hausen im Wiesental.
Stadtgliederung
Zur Stadt Zell im Wiesental mit den früher selbstständigen Gemeinden Adelsberg, Atzenbach, Gresgen, Mambach, Pfaffenberg und Riedichen gehören die Stadt Zell im Wiesental und 20 weitere Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser.
Zur ehemaligen Gemeinde Adelsberg gehören die Dörfer Adelsberg (Oberdorf), Adelsberg (Unterdorf) und Blauen. Zu den ehemaligen Gemeinden Atzenbach und Gresgen gehören nur die gleichnamigen Dörfer. Zur ehemaligen Gemeinde Mambach gehören das Dorf Mambach, die Zinken Saufert und Silbersau, der Hof Mühlschau und die Häuser Baumwollspinnerei und Bergklause (Maria Frieden). Zur ehemaligen Gemeinde Pfaffenberg gehören das Dorf Pfaffenberg, der Weiler Käsern und die Zinken Helblingsmatt und Hollbühl (Biegematthof). Zur ehemaligen Gemeinde Riedichen gehören das Dorf Riedichen, der Weiler Gaisbühl und die Zinken Grüneck und Hütten. Zur Stadt Zell im Wiesental in den Grenzen vom 29. Februar 1972 gehören die Stadt Zell im Wiesental und die Höfe Oberer Henschenberg und Unterer Henschenberg.
Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Atzenbach liegen die Wüstungen Itzingen, Schowingen und Zizingen.[2]
Die früher selbstständigen und in den 1970er Jahren eingemeindeten Gemeinden bilden Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit eigenen Ortschaftsräten und Ortsvorstehern als dessen Vorsitzende.
Geschichte
Um das Jahr 1000 errichteten Mönche des Fridolinsklosters in Säckingen auf der Gemarkung der heutigen Stadt Zell eine kleine Holzkapelle und eine Wohnstätte als Missionsniederlassung. Diese so genannte Cella ist Ausgangspunkt der Entwicklung der Siedlung, die erstmals 1275 erwähnt wurde und Ursprung ihres Namens.
1409 kam der Ort zusammen mit dem Kloster Säckingen zum Haus Habsburg. Zell blieb bis ins 19. Jahrhundert eine vorderösterreichische Ortschaft, als nach dem Frieden von Pressburg die vorderösterreichischen Besitztümer in das Land Baden (Land) überführt wurden.
Im Jahr 1810 erhielt Zell durch Großherzog Karl Friedrich das Stadtrecht verliehen. Nur wenige Jahre später wurde die Stadt im Jahr 1818 durch einen Großbrand fast vollständig zerstört. Innerhalb weniger Stunden wurden mehr als 64 Häuser das Opfer der Flammen. Der Wiederaufbau erfolgte nach grundlegend neuen Plänen und gab der Stadt ihren heutigen Kern.
Während der demokratischen Aufstände der Jahre 1848/49 war Zell wiederholt Schauplatz der Auseinandersetzungen. Friedrich Hecker, der mit Gustav von Struve den badischen Aufstand führte, zog im April 1848 mit 1.000 Mann in Zell ein und hielt eine Rede an das Volk. Wenig später zog der Freischarführer Franz Sigel mit 2.000 Mann ein. Bald darauf zogen württembergische Truppen im Kampf gegen die Aufständischen durch Zell, gefolgt vom Revolutionsdichter Georg Herwegh mit seiner „Deutschen Demokratischen Legion“, der bald darauf in der Schlacht von Dossenbach vernichtend geschlagen wurde.
Eingemeindungen
In den Jahren 1972 bis 1975 wurden im Rahmen der Gemeindereform die Gemeinden Adelsberg (1. Januar 1974), Atzenbach (1. Januar 1975), Gresgen (1. Oktober 1974), Mambach (1. Januar 1975), Pfaffenberg (1. Januar 1975) und Riedichen (1. März 1972) eingemeindet.
Politik
Gemeinderat
Die letzte Wahl zum Gemeinderat fand im Juni 2004 statt. Sie brachte folgendes Ergebnis:
Partei | Stimmenanteil | Sitze |
---|---|---|
SPD | 36,9 % (+0,7) | 7 (=) |
CDU | 32,0 % (+1,6) | 6 (+1) |
FW | 24,6 % (+2,3) | 4 (=) |
GRÜNE | 6,5 % (-4,6) | 1 (-1) |
Bürgermeister
Die letzte Wahl zum Bürgermeister fand am 18. Oktober 2009 statt. Sie brachte bei einer Wahlbeteiligung von 59,6% folgendes Ergebnis:
Rudolf Rümmele 52,9% (1555 Stimmen)
Oliver Fiedel 46,7% (1374 Stimmen)
Somit wurde der Amtsinhaber Rudolf Rümmele im Amt bestätigt.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Rot ein silberner Balken mit vier blauen Wellenlinien.“
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Kirchen
- Christuskirche (Zell); zu besonderen Anlässen genutzte ehemalige alt-katholische Pfarrkirche
Museen
Das 1996 eröffnete Wiesentäler Textilmuseum informiert über die Entwicklung der Textilindustrie, die seit der Mitte des 19. Jahrhunderts den wichtigsten Wirtschaftssektor der Region darstellte. Zu den betriebsbereiten Ausstellungsstücken aus der Geschichte der Textilproduktion gehören mechanische Webstühle, Spinnmaschinen, Schuss-Spulmaschinen und Färbereimaschinen. In einer Bilddokumentation werden die Entwicklungsetappen von der Heimarbeit über die Manufakturen zur industriellen Produktion dargestellt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Stadt ist mit der Wiesentalbahn (Linie S6 der Regio S-Bahn Basel) mit Lörrach und Basel verbunden; darüber hinaus verfügt sie über einige lokale und regionale Busverbindungen. Sie gehört dem Regio Verkehrsverbund Lörrach an. Die Bundesstraße 317 (Weil am Rhein – Titisee-Neustadt) verbindet Zell mit dem überregionalen Straßennetz.
Bildung
Neben der Montfort-Realschule und einer Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule in der Kernstadt gibt es in Atzenbach und Gresgen ebenso Grundschulen. Die Johann-Faller-Förderschule und eine Sprachheilschule runden das Bildungsangebot ab. Für die jüngsten Einwohner gibt es drei kommunale und einen evangelischen Kindergarten.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Aloisia Lange, geb. Weber (* zwischen 1759 und 1761), Sängerin (Sopran) und Gesangspädagogin
- Constanze Mozart, geb. Weber (* 5. Januar 1762), Gattin von Wolfgang Amadeus Mozart
Literatur
- W. v. Schönau-Wehr/K. Frings (Hrsg.): Adel an Ober- und Hochrhein. Zur Geschichte der Freiherren von Schönau. 2001, ISBN 3-7930-9282-8
- Theodor Humpert: Der Amtsbezirk Schönau im Wiesental. Schönau 1920
- Hans Fräulin: "Neue Geschichte der Stadt Zell im Wiesental", 1999, ISBN 3-932738-13-6
- Uli Merkle: "So sin mir - die Zeller Fasnacht". Zell 2006
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg – Bevölkerung nach Nationalität und Geschlecht am 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 910-913