Maria Montessori und Lech Kaczyński: Unterschied zwischen den Seiten
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[[Bild:Lech_Kaczyński.jpg|thumb|Lech Kaczyński]] |
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{{Dieser Artikel|behandelt die Person Maria Montessori; zur [[Montessoripädagogik]] siehe dort.}} |
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'''Lech Aleksander Kaczyński''' ({{Audio|Pl-Lech Kaczyński.ogg|Aussprache}}) [{{IPA|lɛx kaˈtʃɨɲski}}] (* [[18. Juni]] [[1949]] in [[Warschau]]) ist ein [[Polen (Volk)|polnischer]] [[Politiker]] und Mitbegründer der nationalkonservativen Partei [[Recht und Gerechtigkeit|Prawo i Sprawiedliwość]] (PiS, dt. ''Recht und Gerechtigkeit''). Kaczyński ist seit dem 23. Dezember 2005 der vierte [[Staatspräsident (Polen)|Präsident]] der [[Dritte Polnische Republik|Dritten Polnischen Republik]]. Sein Zwillingsbruder [[Jarosław Kaczyński]] war von 2006 bis 2007 Ministerpräsident des Landes. |
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[[Image:Maria Montessori.jpg|thumb|Maria Montessori]] |
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'''Maria Montessori''' (* [[31. August]] [[1870]] in [[Chiaravalle (Marken)|Chiaravalle]] bei [[Ancona]]; † [[6. Mai]] [[1952]] in [[Noordwijk|Noordwijk aan Zee]]) war eine [[Italien|italienische]] [[Arzt|Ärztin]], [[Reformpädagogik|Reformpädagogin]], [[Philosoph]]in und [[Philanthrop]]in. Sie entwickelte die [[Montessoripädagogik]]. |
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== Leben == |
== Leben == |
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Lech Kaczyński wurde als Sohn von [[Rajmund Kaczyński]] und Jadwiga Jasiewicz geboren, die beide im [[Warschauer Aufstand]] von 1944 in den Reihen der [[Polnische Heimatarmee|polnischen Heimatarmee]] gegen die [[Wehrmacht]] gekämpft haben. Zwei seiner Urgroßväter waren hohe [[Offizier]]e in der [[Armee des Russischen Reiches|Zarenarmee]]. Kaczyński schloss 1972 das Jurastudium an der [[Universität Warschau]] ab, 1979 wurde er an der [[Universität Danzig]] promoviert und 1996 habilitiert. 1996 bis 1999 arbeitete er als Universitätsprofessor in Danzig, ab 1999 in [[Warschau]]. Lech Kaczyński ist verheiratet mit Maria Kaczyńska. Sie haben eine gemeinsame Tochter, Marta (geboren 1980). |
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== Politische Laufbahn == |
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[[Bild:Maria Montessori (um 1880).jpg|thumb|Maria Montessori im Alter von 10 Jahren, um 1880]] |
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Als Student war Kaczyński in der oppositionellen Bürgerrechtsbewegung ''KOR'', dem [[Komitee zur Verteidigung der Arbeiter]], aktiv. In [[Danzig]] gehörte er 1981 in der [[Leninwerft Danzig|Leninwerft]] zu den intellektuellen Ratgebern der Gewerkschaftsbewegung [[Solidarność]]. Während des [[Geschichte_Polens#Jaruzelski_und_der_Kriegszustand|Kriegszustandes]] zwischen Dezember 1981 und Oktober 1982 war er interniert. Nach der Wende nahm er 1989 an den Verhandlungen am [[Runder Tisch|Runden Tisch]] teil und war von 1989 bis 1991 Senator im polnischen Senat sowie von 1991 bis 1993 Abgeordneter im polnischen [[Sejm]] für die Partei [[Porozumienie Centrum|Porozumienie Centrum (Verständigung - Zentrum)]]. 2000 und 2001 bekleidete er das Amt des Justizministers. Vom 18. November 2002 bis zum Amtsantritt als Präsident war er Stadtpräsident (Oberbürgermeister) von [[Warschau]]. |
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Maria Montessori entstammt einer gebildeten Familie. Ihr Vater arbeitete im Finanzministerium und leitete die staatliche Tabakmanufaktur. Mütterlicherseits ist sie mit [[Antonio Stoppani]] verwandt, einem Theologie- und [[Geologie]]professor. In seiner Theorie zur Verbindung von [[Theologie]] und [[Naturwissenschaft]]en steckt der Grundgedanke, nach dem Montessori ihre ''kosmische Erziehung'' entwickelte. |
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Am 19. März 2005 verkündete Kaczyński offiziell seine Kandidatur für die polnischen Präsidentschaftswahlen im Herbst 2005 und erreichte am 9. Oktober 2005 im ersten Wahlgang den zweiten Platz hinter den Kandidaten der [[Platforma Obywatelska|Platforma Obywatelska (Bürgerplattform)]] [[Donald Tusk]]. Damit qualifizierte er sich für die Stichwahl am 23. Oktober 2005, die er dann unerwartet mit 54,04 % gegenüber Donald Tusk bei einer Wahlbeteiligung von 51 % gewann. Der Erfolg seiner Partei [[PiS]] war damit nach dem Sieg bei den Parlamentswahlen komplett. |
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Schon in ihrer Schulzeit interessierte Maria Montessori sich für Naturwissenschaften und besuchte daher – gegen den Widerstand ihres konservativen Vaters – eine technische Oberschule. Nach dem Abitur versuchte sie, [[Medizin]] zu studieren. An Hochschulen zu studieren, war für Frauen in Italien generell seit 1875 möglich. Doch sie wurde von der Hochschule abgelehnt, da das Medizinstudium Männern vorbehalten war. Darum studierte sie an der Universität Rom von 1890 bis 1892 zunächst Naturwissenschaften. Nach ihrem ersten Hochschulabschluss gelang es ihr schließlich doch, sich in Medizin einzuschreiben. 1896 promovierte sie an der Universität Rom als erste Frau Italiens. |
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== Politische Positionen == |
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=== Innenpolitik === |
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Im Studium beschäftigte sie sich besonders mit [[Embryologie]] und [[Evolutionstheorie]]. Ihre Wissenschaftsauffassung entsprach dem [[Positivismus]]. |
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Seine politische Ausrichtung kann man als konservativ, katholisch-national und antikommunistisch bezeichnen. Es sind aber vereinzelt klare links geprägte Aspekte in seiner Politik zu beobachten. Kaczyński spricht sich seit den 1990er Jahren für die Wiedereinführung der [[Todesstrafe]]<ref>[http://www.dw-world.de/dw/article/0,2144,1974006,00.html Die Deutsche Welle in ihrem Treffpunkt-Europa-Podcast vom 5. August 2006]</ref> in Polen aus, und er lehnt [[Homosexualität]] ab<ref>[http://www.n-tv.de/593708.html n-tv vom 24. Oktober 2005]</ref>. Dass Homo- und Heterosexuelle gleichberechtigt seien, ist für ihn unvorstellbar<ref>[http://www.bundestag.de/dasparlament/2006/11/Europa/004.html ''Das Parlament'', Nr. 11/2006 vom 13. März 2006] Herausgeber: Deutscher Bundestag</ref>. Als Warschauer Stadtpräsident hat er [[Parada Równości|Homosexuellendemonstrationen]] verboten. Diese Verbote wurden vom [[Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte|Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte]] für ungültig erklärt<ref> [http://cmiskp.echr.coe.int/tkp197/view.asp?item=1&portal=hbkm&action=html&highlight=1543&sessionid=900781&skin=hudoc-en CASE OF BĄCZKOWSKI AND OTHERS v. POLAND (Application no. 1543/06)]</ref>. |
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Er fordert einen Kampf gegen soziale Unterschiede und für mehr Chancengleichheit zwischen den Regionen und möchte den Bürgern ein Gefühl der Sicherheit vermitteln<ref>[http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/24/0,3672,3255640,00.html ZDF – Kommentar zu Kaczyński]</ref>. Er verspricht einen Ausbau der Sozialleistungen des Staates, unterstützt kinder- und familienfreundliche Gesetze<ref>z. B. das Gesetz vom 29. Dezember 2005 bezügl. der Verbesserung der Familienleistungen - unterzeichnet von Kaczyński am 18. Januar 2006</ref> und will die Stellung des Präsidenten in der polnischen Verfassung nach den Vorbildern [[Frankreich]]s und der [[USA]] stärken. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Aktivität ist die Aufklärung der kommunistischen Vergangenheit und Bestrafung der Täter. Dabei plädiert er für ein Ende der „Schlussstrich“-Politik (''Polityka grubej kreski''), die dazu beitrug, dass viele Denunzianten und [[Inoffizieller Mitarbeiter|inoffizielle Mitarbeiter]] der ehemaligen polnischen Sicherheitsorgane nach 1989 unerkannt blieben und weiterhin politische und wirtschaftliche Ämter und Positionen behielten, bzw. erlangten (siehe dazu z. B. [[Bronisław Wildstein#„Wildsteins Liste“|„Wildsteins Liste”]]). Im Zuge dieser Politik wurde am 30. September 2006 der [[Wojskowe Służby Informacyjne|Militärische Aufklärungsdienst]] (WSI), dem Verbindungen mit dem [[Glawnoje Raswedywatelnoje Uprawlenije|GRU]]<ref>http://rzeczpospolita.blogspot.com/2006/10/agentem-gru-jest-si-do-koca-ycia.html Interview mit Wiktor Suworow zum Thema GRU und WSI (polnisch)</ref> und mit der kriminellen Unterwelt<ref>http://www.polskieradio.pl/media/artykul.aspx?id=53 Polnische Rundfunk vom 6. Oktober 2006</ref> vorgeworfen wurden, aufgelöst. |
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Bereits in ihren letzten beiden Studienjahren arbeitete Montessori als Assistentin an einer [[Psychiatrie|psychiatrischen Klinik]] in [[Rom]]. Sie spezialisierte sich auf [[Kinderheilkunde]] und setzte diese Tätigkeit als Assistenzärztin in der Abteilung für Kinderpsychiatrie der römischen Universitätskinderklinik fort. Ihr besonderes Interesse galt den dort nur notdürftig versorgten [[Geistige Behinderung|geistig behinderten Kindern]]. Sie war von dem würdelosen und verwahrlosten Zustand, in dem diese Kinder lebten, tief bewegt und bemühte sich um Abhilfe. Dabei stieß sie auf die in Vergessenheit geratenen Arbeiten von [[Jean Itard]] und [[Edouard Séguin]], dessen Lehrbuch über die ''Physiologische Methode'' <ref>Edouard Séguin, 1846: ''Traitement moral, hygiène et éducation des idiots et des autres enfants arriérés''. Paris: J.B. Baillière</ref> |
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sie ins Italienische übersetzte. |
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Als der neue polnische Premierminister [[Donald Tusk]] als Nachfolger seines Zwillingsbruders am 23. November 2007 im Parlament seine Regierungserklärung abgab, weilte Lech Kaczyński zu einem Staatsbesuch in Georgien. Es war das erste Mal, dass der polnische Staatspräsident der Regierungserklärung des Premierministers nicht beiwohnte und ein deutliches Zeichen dafür, dass die Beziehung zwischen den beiden Politikern sehr gespannt ist. |
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== Wissenschaftliche Arbeit == |
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Wie ihre beiden Vorgänger war Montessori davon überzeugt, dass die Behandlung der „Schwachsinnigen“ oder „Idioten“ kein medizinisches, sondern ein [[Pädagogik|pädagogisches]] Problem ist. Sie forderte daher die Einrichtung spezieller Schulen für die betroffenen Kinder. |
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Politische Gegner Kaczyńskis, vor allem die aus der kommunistischen [[Polnische Vereinigte Arbeiterpartei|Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PZPR)]] hervorgegangene [[Sojusz Lewicy Demokratycznej|SLD]], bezeichnen seine Positionen und die seiner Partei spöttisch als „[[Kaczismus]]”. Sein Bruder und er werden ebenso als „Erpel” betitelt. Der Nachname beider Politiker leitet sich vom polnischen Wort für Erpel, ''kaczor'', ab. |
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In einem Fernsehspot im März 2008 griff der Präsident homosexuelle Paare an und begründete mit den in anderen EU-Staaten eingeführten [[Eingetragene Partnerschaft|Lebenspartnerschaften]] bzw. [[Gleichgeschlechtliche Ehe|Eheöffnungen]] die Ablehnung der Übernahme der [[EU]]-[[Grundrechtecharta]]. Explizit wurde mit einem Foto eines US-amerikanischen, homosexuellen Paares und der Einblendung einer Partnerschaftsurkunde, homosexuelle Paare durch den Präsidenten im polnischen Fernsehen angeprangert. In einem offiziellen Brief von rund 600 polnischen Schriftstellern und Wissenschaftlern wie [[Olga Tokarczuk]] und [[Ireneusz Krzeminski]] entschuldigten sich diese für die Ansprache ihres polnischen Präsidenten. In dem Brief heißt es: „Als Polens Bürger, die durch die Fernsehansprache des Präsidenten peinlich berührt sind, versichern wir Euch unsere Unterstützung und Solidarität”<ref> [http://www.focus.de/politik/ausland/homosexuellen-attacke_aid_267422.html Focus:Polen entschuldigen sich für den Präsidenten]</ref>. |
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Ihre Doktorarbeit schrieb sie 1896 über ''Antagonistische Halluzinationen'' im Fach Psychiatrie. Danach begannen ihre wichtigsten Forscherjahre. Bis 1907 entwickelte sie ihre anthropologisch-biologische Theorie und beschäftigte sich mit den neuropsychiatrischen Grundlagen, auf denen ihre Pädagogik und ihre praktischen Experimente in den Kinderhäusern beruhen. |
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=== Außen-, Wirtschafts- und Europapolitik === |
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== Heilpädagogisches Institut (''Scuola magistrale ortofrenica'') == |
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[[Bild:2007 07 09 lech kaczynski na ukrainie 06.jpg|thumb|200px|Kaczyński im Juli 2007 auf Staatsbesuch in der Ukraine]] |
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1899 erhielt sie vom italienischen Erziehungsminister [[Guido Bacelli]] den Auftrag, vor Lehrerinnen in Rom eine Vortragsreihe über die Erziehung geistig behinderter Kinder zu halten. Aus diesem Kurs ging die ''Scuola magistrale ortofrenica'' ([[italienische Sprache|italienisch]] „Heilpädagogisches Institut“) hervor, die sie als Direktorin zwei Jahre leitete. Sie entwickelte in dieser Zeit spezielle didaktische Materialien zum Sprachunterricht und zum Mathematikunterricht. |
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Außenpolitisch unterstützt er [[Demokratie|demokratische]] Kräfte in ehemals sowjetischen Nachbarstaaten und deren Souveränitätsbemühungen. Er trat so u.a. entschieden sowohl für die [[Orangene Revolution]] in der [[Ukraine]] als auch für die demokratischen Kräfte in [[Georgien]] und [[Weißrussland]] ein, was den [[Russland|russischen]] Interessen zuwider und mit scharfer Kritik aus dem Kreml verbunden war. Am 11. September 2006 traf Kaczyński mit dem [[israel]]ischen Präsidenten [[Mosche Katzaw]] in [[Jerusalem]] zusammen. Katzaw lobte die scharfe Haltung Kaczyńskis im Kampf gegen [[Antisemitismus]], der polnische Präsident seinerseits bot die Erhöhung des polnischen UN-Kontingents ([[UNIFIL]]) im [[Libanon]] an. EU-politisch setzt sich Kaczyński für eine starke polnische Souveränität gegenüber der [[EU]] ein und befürwortet eine Verzögerung der Euro-Einführung in Polen sowie ein Referendum zu dieser Frage. Ein Datum für die Einführung der neuen Währung hat er noch nicht genannt<ref>http://www.jcr.co.jp/Edata/E12061.htm</ref>. Ob die [[Euroskepsis]] Kaczyńskis auf die derzeitige Stärke des polnischen [[Złoty]] (25 % Aufwertung gegenüber dem Euro seit dem Tiefpunkt Anfang 2004) oder aus nationalistischen Gründen herrührt, ist schwer festzustellen. Trotz des starken Złoty betrug das [[Wirtschaftswachstum]] im 1. Quartal 2006 5,2 %, womit es bei niedriger Inflation und Staatsverschuldung zu den europäischen Vorreitern zählt. |
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Kaczyńskis nationalistische Politik trifft im Ausland, vor allem in Russland und [[Deutschland]], auf wenig Verständnis. Das Verhältnis zu Deutschland und Russland seinerseits wird als misstrauisch eingeschätzt, nicht zuletzt wegen des Baus der [[Nordeuropäische Gasleitung|Nordeuropäischen Gaspipeline]] durch die [[Ostsee]], dessen Unterzeichnungsumstände auch in Deutschland umstritten waren und die der polnische Verteidigungsminister [[Radosław Sikorski]] mit dem [[Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt|Hitler-Stalin-Pakt]] verglich. |
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== Pädagogisches Institut in Rom == |
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Die gemeinsamen Interessen im Streit um die Nordeuropäische Gasleitung sorgten für die Annäherung zwischen Polen und der [[Republik Litauen|Litauen]]. In einem Interview bezeichnete Kaczyński die intensivierten Beziehungen beider Staaten mit dem Begriff der „Strategischen Partnerschaft”. |
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1901 verließ Montessori das Institut und nahm ein Studium der [[Anthropologie]], Psychologie und Erziehungsphilosophie auf. 1904 hielt sie Vorlesungen zur Anthropologie und Pädagogik am Pädagogischen Institut in Rom. |
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[[Image:LKaczyński and HKohler in Graz.PNG|thumb|200px|Kaczyński mit Bundespräsident [[Horst Köhler]] im April 2008]] |
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== Kinderhaus (''Casa dei Bambini'') == |
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Ein Streitthema mit Deutschland ist etwa das in Berlin geplante [[Zentrum gegen Vertreibungen]], das von Kaczyński scharf kritisiert wird<ref>[http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc~EB76650E7E6DF4B92A87066EB9821A6E3~ATpl~Ecommon~Scontent.html FAZ – nach der gewonnener Wahl 2005]</ref>. In Deutschland finden seine Einwände ein geteiltes Echo, Bundespräsident [[Horst Köhler]] beispielsweise rät „die Ängste in Polen und Tschechien ernst zu nehmen“, die Präsidentin des [[Bund der Vertriebenen|Bundes der Vertriebenen]] [[Erika Steinbach]] macht hingegen Polen für Spannungen zwischen beiden Ländern verantwortlich<ref>[http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,434851,00.html Spiegel-online vom 2.9.2006]</ref>. Der politische Rechtsruck in Polen wurde von der deutschen Medienlandschaft weitgehend bedauert. Kaczyński und andere Mitglieder seiner nationalkonservativen Partei empfanden eine Veröffentlichung, in der er und sein Bruder in der linksalternativen [[Die tageszeitung|taz]] am 26. Juni 2006 auf der Satireseite „Die Wahrheit” erwähnt wurden<ref>[http://www.taz.de/pt/2006/06/26/a0248.1/text Artikel der taz ''Polens neue Kartoffel. Schurken, die die Welt beherrschen wollen. Heute: Lech „Katsche” Kaczynski''], 26. Juni 2006</ref>, als Beleidigung und leitete daraufhin ein Ermittlungsverfahren ein. Der Artikel und die Reaktionen auf ihn sorgten sogar für Intensivierung der Verstimmungen zwischen Polen und Deutschland (die sogenannte [[Die tageszeitung#Die „Kartoffel-Affäre“|„Kartoffel-Affäre”]]). Kurz nach der taz-Veröffentlichung sagte Kaczyński das turnusmäßige Dreiergespräch mit der deutschen Bundeskanzlerin und dem französischen Staatspräsidenten im Rahmen des „[[Weimarer Dreieck]]s” aus gesundheitlichen Gründen ab<ref>[http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,425051,00.html SPIEGEL online:] Die Quadratur des Dreiecks - zum Ausfall des „Weimarer Dreiecks” im Juli 2006</ref>. |
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Am 6. Januar 1906 eröffnete sie eine Tagesstätte für geistig normale Kinder aus sozial schwachen Familien, die so genannte ''Casa dei Bambini'' ([[italienische Sprache|italienisch]] [[Kindergarten|Kinderhaus]]), im römischen Arbeiterbezirk [[San Lorenzo]]. Ursprünglich sollten diese nur in einem "Volkswohnhaus" verwahrt werden. Bei der Betreuung übertrug sie dann die Hilfsmittel, die sie für die Förderung geistig behinderter Kinder entwickelt hatte, auf die Kinder der armen Leute. Die Ergebisse waren so überwältigend gut, dass sie sie "mit größtem Staunen und Ungläubigkeit erfüllten", wie sie in "Kinder sind anders" selber beschreibt, und sie daraus Schritt für Schritt ihre Methode entwickelte. Ein Schlüsselerlebnis aus dieser Zeit war ihre Beobachtung eines dreijährigen Mädchens, das völlig selbstversunken in seine Beschäftigung mit Einsatzzylinderblöcken, sich auch durch massivste Ablenkungen nicht stören ließ. Der Ausdruck konzentrierter Aufmerksamkeit, den Montessori an diesem Kind beobachten konnte, bezeichnete sie später als „[[Polarisation der Aufmerksamkeit]]“, deren experimenteller Erforschung sie einen Großteil ihrer weiteren Arbeit widmete. |
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[[Image:LA2-NSRW-3-0269.jpg|thumb|Bericht in ''The New Student’s Reference Work'' Chicago, 1914]] |
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Aus den in dieser Zeit gemachten Erfahrungen entwickelte sie die Montessori-Methode (''Il metodo della pedagogia scientifica'', erste Fassung 1909 danach ständig erweitert, und ''L’autoeducazione'', 1916) zur Erziehung von Kindern, die heute in vielen Teilen der Welt populär geworden ist. Nach einer Begegnung Montessoris mit Italiens Faschistenführer [[Benito Mussolini]] wurde 1924 die Montessori-Methode an italienischen Schulen eingeführt. Durch diese Protektion wurde die italienische Montessori-Gesellschaft von der faschistischen Regierung unterstützt. 1927 wurde diese Unterstützung sogar noch verstärkt <ref>[http://www.montessori-saarland.de/maria-montessori/]</ref>. Die Entfremdung Montessoris gegenüber der faschistischen Regierung setzte erst 1934 ein, als das Regime immer mehr versuchte, sich in die tägliche Arbeit an den Montessori-Schulen einzumischen (z.B. Gebot des Uniformtragens)<ref>. Ela Eckert: Maria und Mario Montessoris kosmische Erziehung, Berlin-Hamburg-Münster 2007, S. 112 (im Web als Google-Buch[http://books.google.com/books?id=fs6eLkPR_mIC&pg=PA112&lpg=PA112&dq=hitler,+Montessori&source=web&ots=2FCDf9hA-B&sig=pv6zLmleO9r2dQlQ0cNyC5P7B2g&hl=de&sa=X&oi=book_result&resnum=4&ct=result#PPA112,M1])</ref>. |
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Nach der gescheiterten Volksabstimmung in Irland über den [[Vertrag von Lissabon]] verweigerte Kaczyński seine Unterschrift, da er den Vertrag damit als gegenstandslos ansah.<ref>http://www.koeln.de/aktuell/afp/newsticker/ticker/080630234319.d9b5wmcf.html [[Agence France-Presse|AFP]]-Info-[[Ticker]]</ref><ref>http://www.koeln.de/aktuell/afp/newsticker/ticker/080702182506.uxgoiiy4.html</ref>. |
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== Internationale Wirkungen == |
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Ab 1913 entwickelte sich in [[Nordamerika]] ein starkes Interesse an ihren Erziehungsmethoden, das später wieder erlahmte und erst 1960 mit der Gründung der Amerikanischen Montessori-Gesellschaft (American Montessori Society) durch [[Nancy McCormick Rambusch]] wieder auflebte. |
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Kaczyński steht dem [[National Missile Defense|US-Raketenschild]] mit der Stationierung von Raketen bei [[Słupsk]] positiv gegenüber. |
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In [[Deutschland]] hatte in den 1920er Jahren vor allem [[Clara Grunwald]] und nach 1945 [[Helene Helming]] die Montessori-Pädagogik bekannt gemacht und verbreitet. |
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Am 23. November 2008 wurde in der Nähe seines Konvois beim Besuch in Georgien geschossen, möglicherweise von russischen Soldaten.<ref> [http://www.dziennik.pl/polityka/article269828/Kolumna_Lecha_Kaczynskiego_ostrzelana_w_Gruzji.html Ddziennik, ''Kolumna Lecha Kaczyńskiego ostrzelana w Gruzji'', 23. Nov. 2008] </ref> Russland bestritt dies und warf Georgien eine Inszenierung vor<ref> [http://www.n-tv.de/1058016.html n-tv.de, ''Schüsse auf Georgiens Präsident? - Moskau sieht "Provokationen"'', 24. Nov. 2008] </ref>, der [[Agencja Bezpieczeństwa Wewnętrznego|polnische Geheimdienst]] (''ABW'') vermutet dies ebenso<ref> [http://www.dziennik.pl/wydarzenia/article272420/Przeczytaj_raport_ABW_o_strzelaninie_w_Gruzji.html Dziennik, ''Jak służby zmieniały zdanie - Przeczytaj raport ABW o strzelaninie w Gruzji'', 27. Nov. 2008] </ref>. |
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== Exil in Indien == |
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Während der Zeit des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurde sie unter [[Benito Mussolini]] exiliert und lebte in [[Indien]], wo sie insbesondere das Prinzip der „Kosmischen Erziehung“ und den „[[Erdkinderplan]]“ entwickelte. |
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== Sonstiges == |
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== Lebensabend in den Niederlanden == |
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Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder [[Jarosław Kaczyński|Jarosław]] spielte Kaczyński 1962 die Hauptrollen des ''Placek'' (Lech Kaczyński) und ''Jacek'' (Jarosław Kaczyński) in dem polnischen [[Kinderfilm]] ''[[Von Zweien, die den Mond stahlen|O dwóch takich, co ukradli księżyc]]'' (dt. ''Von Zweien, die den Mond stahlen'') mit, einer Verfilmung des gleichnamigen Romans von [[Kornel Makuszyński]] aus dem Jahr 1928. |
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Bis zum Ende ihres Lebens verbrachte sie ihre Zeit in den [[Niederlande]]n, wo sich heute auch der Hauptsitz der ''[[Association Montessori Internationale]]'' (AMI) befindet. |
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== Verweise == |
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=== Weblinks === |
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1898 wurde ihr unehelicher Sohn [[Mario Montessori|Mario]] geboren. Sie gab ihn in Pflege und besuchte ihn auf dem Lande. Später diente er ihr bis zu ihrem Tode als Sekretär und wahrscheinlich auch als Hersteller der von ihr erdachten [[Montessorimaterial|Entwicklungsmaterialien]]. Erst als er über 40 Jahre alt war, bekannte sie sich zu ihm als ihren Sohn. |
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{{Commons|Lech Kaczyński}} |
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{{Wikinews|Kategorie:Lech Kaczyński|Lech Kaczyński}} |
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* {{IMDb Name|ID=1007332|NAME=Lech Kaczyński}} |
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* [http://www.prezydent.pl Website des Präsidenten] (polnisch u. englisch) |
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* [http://www.kas.de/proj/home/pub/48/1/year-2006/dokument_id-8751/index.html Analyse] der [[Konrad-Adenauer-Stiftung]] zu Polen und Kaczynski |
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{{PND|103565515}} |
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=== Fußnoten === |
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Nach dem Tod seiner Mutter 1952 leitete Mario Montessori die Gesellschaft bis zu seinem Tod 1987. |
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<references/> |
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{{Navigationsleiste Präsidenten der Dritten Republik Polens}} |
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== Montessoripädagogik == |
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Siehe Hauptartikel [[Montessoripädagogik]] |
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{{DEFAULTSORT:Kaczynski, Lech}} |
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== Werke == |
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[[Kategorie:Präsident (Polen)]] |
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* ''Il metodo della pedagogia scientifica'' (1909; 3. Aufl. 1926); dt.: ''[http://www.erzwiss.uni-hamburg.de/personal/hoffmann/texte/montessori/index.html Selbsttätige Erziehung im frühen Kindesalter]'', hrsg. auch unter dem Titel: ''La scoperta del bambino'' (1950; 7. Aufl. 1966); dt.: ''Die Entdeckung des Kindes'' (1969; 4. Aufl. 1974). |
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[[Kategorie:Sejm-Abgeordneter]] |
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* ''Antropologia pedagogica'' (1910). |
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[[Kategorie:Amtierendes Staatsoberhaupt]] |
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* ''Dr. Montessoris own handbook,'' 1914; dt.: ''Mein Handbuch'' (1922; 2. Aufl. 1928). |
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Danzig)]] |
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* ''L'autoeducazione nelle scuole elementari'' (1916; 2. Aufl. 1940; Neuausg. 1962); dt.: ''M.-Erziehung für Schulkinder'' (1926); ''Schule des Kindes. Montessori-Erziehung in der Grundschule'' (1976). |
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[[Kategorie:Hochschullehrer (Warschau)]] |
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* ''The child in the church'' (1929; 2. Aufl. 1965); dt.: ''Kinder, die in der Kirche leben'' (1964). |
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[[Kategorie:Pole]] |
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* ''Il segreto dell'infanzia'' (1938, hrsg. 1950; 9. Aufl. 1966); dt.: ''Kinder sind anders'' (1952; 8. Aufl. 1967). |
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[[Kategorie:Geboren 1949]] |
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* ''Formazione dell'Uomo (1949; 5. Aufl. 1955); dt.: Über die Bildung des Menschen (1966). |
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[[Kategorie:Mann]] |
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* ''The absorbent mind'' (1949; ital.: ''La mente del bambino,'' 1952; 5. Aufl. 1966); dt.: ''Das kreative Kind. Der absorbierte Geist'' (1972). |
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* ''L'Educazione e Pace'' (1949; 1972); dt.: ''Erziehung und Frieden'' (1973). |
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* ''De l'Enfant à l'Adolescent'' (1948); dt.: ''Von der Kindheit zur Jugend'' (2. Aufl. 1973). |
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== Literatur == |
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* Christine Reentz: Maria Montessori (1870-1952). In: Henning Schröer / Dietrich Zilleßen (Hrsg.): Klassiker der Religionspädagogik. Frankfurt/M. 1989, S. 197ff. ISBN 3425077112 |
|||
* Anne Dieter: ''Maria Montessori und das Recht der Kinder auf Bildung. Ein Beitrag zum Montessori-Jahr 2007''. Potsdam 2007 ([http://opus.kobv.de/ubp/volltexte/2007/1508/ Volltext]) |
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* Ela Eckert: ''Maria Montessoris (1870-1952) Kosmische Erziehung. Eine Antwort auf die Weltneugier des Grundschulkindes''. In: Astrid Kaiser, Detlef Pech (Hrsg.): ''Geschichte und historische Konzeptionen des Sachunterrichts''. (= Basiswissen Sachunterricht; Bd. 1). 2004, ISBN 3-89676-861-1, S. 118-121 |
|||
* Birgitta Fuchs: ''Maria Montessori - ein pädagogisches Porträt''. Weinheim und Basel 2003, ISBN 3-8252-2321-3 |
|||
* Sigurd Hebenstreit: ''Maria Montessori - Eine Einführung in ihr Leben und Werk''. Freiburg 1999 |
|||
* [[Helmut Heiland]]: ''Maria Montessori. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten''. (= Rowohlts Monographien; rororo 50419). 9. Auflage. Reinbek 2003, ISBN 3-499-50419-7 |
|||
* Christine Hofer: ''Die pädagogische Anthropologie Maria Montessoris oder Die Erziehung zum neuen Menschen.'' Würzburg 2001, ISBN 3-9335-6392-5 |
|||
* Rita Kramer: ''Maria Montessori. Leben und Werk einer großen Frau''. Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-596-12455-7 |
|||
* Hélène Leenders: ''Der Fall Montessori. Die Geschichte einer reformpädagogischen Erziehungskonzeption im italienischen Faschismus''. Bad Heilbrunn 2001, ISBN 3-7815-1100-6 |
|||
* Marjan Schwegman: ''Maria Montessori. 1870-1952. Kind ihrer Zeit - Frau von Welt.'' Primus, Darmstadt 2000, ISBN 3-89678-220-7 |
|||
* E. Mortimer Standing: ''Maria Montessori. Leben und Werk''. Stuttgart 1959 (Neuauflage: Oberursel/Taunus 1970) |
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* Ingeborg Waldschmidt: ''Maria Montessori - Leben und Werk''. München 2002 |
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== Weblinks == |
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* [http://www.montessori-deutschland.de/ Montessori Dachverband Deutschland e.V.] |
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* [http://www.montessori-saarland.de/maria_montessori.html Lebenslauf] |
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* [http://www.montessori.it/ Opera Nazionale Montessori] |
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* [http://www.zeit.de/2007/02/A-Montessori Die Verteidigung des Kindes] aus der Zeit |
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* [http://www.montessori-europe.com/ Montessori Europe] |
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* [http://www.montessori-ami.org/ Association Montessori Internationale] |
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Version vom 7. Dezember 2008, 23:04 Uhr

Lech Aleksander Kaczyński (18. Juni 1949 in Warschau) ist ein polnischer Politiker und Mitbegründer der nationalkonservativen Partei Prawo i Sprawiedliwość (PiS, dt. Recht und Gerechtigkeit). Kaczyński ist seit dem 23. Dezember 2005 der vierte Präsident der Dritten Polnischen Republik. Sein Zwillingsbruder Jarosław Kaczyński war von 2006 bis 2007 Ministerpräsident des Landes.
) [ ] (*Leben
Lech Kaczyński wurde als Sohn von Rajmund Kaczyński und Jadwiga Jasiewicz geboren, die beide im Warschauer Aufstand von 1944 in den Reihen der polnischen Heimatarmee gegen die Wehrmacht gekämpft haben. Zwei seiner Urgroßväter waren hohe Offiziere in der Zarenarmee. Kaczyński schloss 1972 das Jurastudium an der Universität Warschau ab, 1979 wurde er an der Universität Danzig promoviert und 1996 habilitiert. 1996 bis 1999 arbeitete er als Universitätsprofessor in Danzig, ab 1999 in Warschau. Lech Kaczyński ist verheiratet mit Maria Kaczyńska. Sie haben eine gemeinsame Tochter, Marta (geboren 1980).
Politische Laufbahn
Als Student war Kaczyński in der oppositionellen Bürgerrechtsbewegung KOR, dem Komitee zur Verteidigung der Arbeiter, aktiv. In Danzig gehörte er 1981 in der Leninwerft zu den intellektuellen Ratgebern der Gewerkschaftsbewegung Solidarność. Während des Kriegszustandes zwischen Dezember 1981 und Oktober 1982 war er interniert. Nach der Wende nahm er 1989 an den Verhandlungen am Runden Tisch teil und war von 1989 bis 1991 Senator im polnischen Senat sowie von 1991 bis 1993 Abgeordneter im polnischen Sejm für die Partei Porozumienie Centrum (Verständigung - Zentrum). 2000 und 2001 bekleidete er das Amt des Justizministers. Vom 18. November 2002 bis zum Amtsantritt als Präsident war er Stadtpräsident (Oberbürgermeister) von Warschau.
Am 19. März 2005 verkündete Kaczyński offiziell seine Kandidatur für die polnischen Präsidentschaftswahlen im Herbst 2005 und erreichte am 9. Oktober 2005 im ersten Wahlgang den zweiten Platz hinter den Kandidaten der Platforma Obywatelska (Bürgerplattform) Donald Tusk. Damit qualifizierte er sich für die Stichwahl am 23. Oktober 2005, die er dann unerwartet mit 54,04 % gegenüber Donald Tusk bei einer Wahlbeteiligung von 51 % gewann. Der Erfolg seiner Partei PiS war damit nach dem Sieg bei den Parlamentswahlen komplett.
Politische Positionen
Innenpolitik
Seine politische Ausrichtung kann man als konservativ, katholisch-national und antikommunistisch bezeichnen. Es sind aber vereinzelt klare links geprägte Aspekte in seiner Politik zu beobachten. Kaczyński spricht sich seit den 1990er Jahren für die Wiedereinführung der Todesstrafe[1] in Polen aus, und er lehnt Homosexualität ab[2]. Dass Homo- und Heterosexuelle gleichberechtigt seien, ist für ihn unvorstellbar[3]. Als Warschauer Stadtpräsident hat er Homosexuellendemonstrationen verboten. Diese Verbote wurden vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte für ungültig erklärt[4].
Er fordert einen Kampf gegen soziale Unterschiede und für mehr Chancengleichheit zwischen den Regionen und möchte den Bürgern ein Gefühl der Sicherheit vermitteln[5]. Er verspricht einen Ausbau der Sozialleistungen des Staates, unterstützt kinder- und familienfreundliche Gesetze[6] und will die Stellung des Präsidenten in der polnischen Verfassung nach den Vorbildern Frankreichs und der USA stärken. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Aktivität ist die Aufklärung der kommunistischen Vergangenheit und Bestrafung der Täter. Dabei plädiert er für ein Ende der „Schlussstrich“-Politik (Polityka grubej kreski), die dazu beitrug, dass viele Denunzianten und inoffizielle Mitarbeiter der ehemaligen polnischen Sicherheitsorgane nach 1989 unerkannt blieben und weiterhin politische und wirtschaftliche Ämter und Positionen behielten, bzw. erlangten (siehe dazu z. B. „Wildsteins Liste”). Im Zuge dieser Politik wurde am 30. September 2006 der Militärische Aufklärungsdienst (WSI), dem Verbindungen mit dem GRU[7] und mit der kriminellen Unterwelt[8] vorgeworfen wurden, aufgelöst.
Als der neue polnische Premierminister Donald Tusk als Nachfolger seines Zwillingsbruders am 23. November 2007 im Parlament seine Regierungserklärung abgab, weilte Lech Kaczyński zu einem Staatsbesuch in Georgien. Es war das erste Mal, dass der polnische Staatspräsident der Regierungserklärung des Premierministers nicht beiwohnte und ein deutliches Zeichen dafür, dass die Beziehung zwischen den beiden Politikern sehr gespannt ist.
Politische Gegner Kaczyńskis, vor allem die aus der kommunistischen Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PZPR) hervorgegangene SLD, bezeichnen seine Positionen und die seiner Partei spöttisch als „Kaczismus”. Sein Bruder und er werden ebenso als „Erpel” betitelt. Der Nachname beider Politiker leitet sich vom polnischen Wort für Erpel, kaczor, ab.
In einem Fernsehspot im März 2008 griff der Präsident homosexuelle Paare an und begründete mit den in anderen EU-Staaten eingeführten Lebenspartnerschaften bzw. Eheöffnungen die Ablehnung der Übernahme der EU-Grundrechtecharta. Explizit wurde mit einem Foto eines US-amerikanischen, homosexuellen Paares und der Einblendung einer Partnerschaftsurkunde, homosexuelle Paare durch den Präsidenten im polnischen Fernsehen angeprangert. In einem offiziellen Brief von rund 600 polnischen Schriftstellern und Wissenschaftlern wie Olga Tokarczuk und Ireneusz Krzeminski entschuldigten sich diese für die Ansprache ihres polnischen Präsidenten. In dem Brief heißt es: „Als Polens Bürger, die durch die Fernsehansprache des Präsidenten peinlich berührt sind, versichern wir Euch unsere Unterstützung und Solidarität”[9].
Außen-, Wirtschafts- und Europapolitik

Außenpolitisch unterstützt er demokratische Kräfte in ehemals sowjetischen Nachbarstaaten und deren Souveränitätsbemühungen. Er trat so u.a. entschieden sowohl für die Orangene Revolution in der Ukraine als auch für die demokratischen Kräfte in Georgien und Weißrussland ein, was den russischen Interessen zuwider und mit scharfer Kritik aus dem Kreml verbunden war. Am 11. September 2006 traf Kaczyński mit dem israelischen Präsidenten Mosche Katzaw in Jerusalem zusammen. Katzaw lobte die scharfe Haltung Kaczyńskis im Kampf gegen Antisemitismus, der polnische Präsident seinerseits bot die Erhöhung des polnischen UN-Kontingents (UNIFIL) im Libanon an. EU-politisch setzt sich Kaczyński für eine starke polnische Souveränität gegenüber der EU ein und befürwortet eine Verzögerung der Euro-Einführung in Polen sowie ein Referendum zu dieser Frage. Ein Datum für die Einführung der neuen Währung hat er noch nicht genannt[10]. Ob die Euroskepsis Kaczyńskis auf die derzeitige Stärke des polnischen Złoty (25 % Aufwertung gegenüber dem Euro seit dem Tiefpunkt Anfang 2004) oder aus nationalistischen Gründen herrührt, ist schwer festzustellen. Trotz des starken Złoty betrug das Wirtschaftswachstum im 1. Quartal 2006 5,2 %, womit es bei niedriger Inflation und Staatsverschuldung zu den europäischen Vorreitern zählt.
Kaczyńskis nationalistische Politik trifft im Ausland, vor allem in Russland und Deutschland, auf wenig Verständnis. Das Verhältnis zu Deutschland und Russland seinerseits wird als misstrauisch eingeschätzt, nicht zuletzt wegen des Baus der Nordeuropäischen Gaspipeline durch die Ostsee, dessen Unterzeichnungsumstände auch in Deutschland umstritten waren und die der polnische Verteidigungsminister Radosław Sikorski mit dem Hitler-Stalin-Pakt verglich. Die gemeinsamen Interessen im Streit um die Nordeuropäische Gasleitung sorgten für die Annäherung zwischen Polen und der Litauen. In einem Interview bezeichnete Kaczyński die intensivierten Beziehungen beider Staaten mit dem Begriff der „Strategischen Partnerschaft”.
Ein Streitthema mit Deutschland ist etwa das in Berlin geplante Zentrum gegen Vertreibungen, das von Kaczyński scharf kritisiert wird[11]. In Deutschland finden seine Einwände ein geteiltes Echo, Bundespräsident Horst Köhler beispielsweise rät „die Ängste in Polen und Tschechien ernst zu nehmen“, die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen Erika Steinbach macht hingegen Polen für Spannungen zwischen beiden Ländern verantwortlich[12]. Der politische Rechtsruck in Polen wurde von der deutschen Medienlandschaft weitgehend bedauert. Kaczyński und andere Mitglieder seiner nationalkonservativen Partei empfanden eine Veröffentlichung, in der er und sein Bruder in der linksalternativen taz am 26. Juni 2006 auf der Satireseite „Die Wahrheit” erwähnt wurden[13], als Beleidigung und leitete daraufhin ein Ermittlungsverfahren ein. Der Artikel und die Reaktionen auf ihn sorgten sogar für Intensivierung der Verstimmungen zwischen Polen und Deutschland (die sogenannte „Kartoffel-Affäre”). Kurz nach der taz-Veröffentlichung sagte Kaczyński das turnusmäßige Dreiergespräch mit der deutschen Bundeskanzlerin und dem französischen Staatspräsidenten im Rahmen des „Weimarer Dreiecks” aus gesundheitlichen Gründen ab[14].
Nach der gescheiterten Volksabstimmung in Irland über den Vertrag von Lissabon verweigerte Kaczyński seine Unterschrift, da er den Vertrag damit als gegenstandslos ansah.[15][16].
Kaczyński steht dem US-Raketenschild mit der Stationierung von Raketen bei Słupsk positiv gegenüber.
Am 23. November 2008 wurde in der Nähe seines Konvois beim Besuch in Georgien geschossen, möglicherweise von russischen Soldaten.[17] Russland bestritt dies und warf Georgien eine Inszenierung vor[18], der polnische Geheimdienst (ABW) vermutet dies ebenso[19].
Sonstiges
Gemeinsam mit seinem Zwillingsbruder Jarosław spielte Kaczyński 1962 die Hauptrollen des Placek (Lech Kaczyński) und Jacek (Jarosław Kaczyński) in dem polnischen Kinderfilm O dwóch takich, co ukradli księżyc (dt. Von Zweien, die den Mond stahlen) mit, einer Verfilmung des gleichnamigen Romans von Kornel Makuszyński aus dem Jahr 1928.
Verweise
Weblinks
- Vorlage:IMDb Name
- Website des Präsidenten (polnisch u. englisch)
- Analyse der Konrad-Adenauer-Stiftung zu Polen und Kaczynski
Fußnoten
- ↑ Die Deutsche Welle in ihrem Treffpunkt-Europa-Podcast vom 5. August 2006
- ↑ n-tv vom 24. Oktober 2005
- ↑ Das Parlament, Nr. 11/2006 vom 13. März 2006 Herausgeber: Deutscher Bundestag
- ↑ CASE OF BĄCZKOWSKI AND OTHERS v. POLAND (Application no. 1543/06)
- ↑ ZDF – Kommentar zu Kaczyński
- ↑ z. B. das Gesetz vom 29. Dezember 2005 bezügl. der Verbesserung der Familienleistungen - unterzeichnet von Kaczyński am 18. Januar 2006
- ↑ http://rzeczpospolita.blogspot.com/2006/10/agentem-gru-jest-si-do-koca-ycia.html Interview mit Wiktor Suworow zum Thema GRU und WSI (polnisch)
- ↑ http://www.polskieradio.pl/media/artykul.aspx?id=53 Polnische Rundfunk vom 6. Oktober 2006
- ↑ Focus:Polen entschuldigen sich für den Präsidenten
- ↑ http://www.jcr.co.jp/Edata/E12061.htm
- ↑ FAZ – nach der gewonnener Wahl 2005
- ↑ Spiegel-online vom 2.9.2006
- ↑ Artikel der taz Polens neue Kartoffel. Schurken, die die Welt beherrschen wollen. Heute: Lech „Katsche” Kaczynski, 26. Juni 2006
- ↑ SPIEGEL online: Die Quadratur des Dreiecks - zum Ausfall des „Weimarer Dreiecks” im Juli 2006
- ↑ http://www.koeln.de/aktuell/afp/newsticker/ticker/080630234319.d9b5wmcf.html AFP-Info-Ticker
- ↑ http://www.koeln.de/aktuell/afp/newsticker/ticker/080702182506.uxgoiiy4.html
- ↑ Ddziennik, Kolumna Lecha Kaczyńskiego ostrzelana w Gruzji, 23. Nov. 2008
- ↑ n-tv.de, Schüsse auf Georgiens Präsident? - Moskau sieht "Provokationen", 24. Nov. 2008
- ↑ Dziennik, Jak służby zmieniały zdanie - Przeczytaj raport ABW o strzelaninie w Gruzji, 27. Nov. 2008
Personendaten | |
---|---|
NAME | Kaczyński, Lech |
ALTERNATIVNAMEN | Lech Aleksander Kaczyński |
KURZBESCHREIBUNG | polnischer Präsident |
GEBURTSDATUM | 18. Juni 1949 |
GEBURTSORT | Warschau, Polen |