„Zeitenwende (Verlag)“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [ungesichtete Version] |
→Zeitschrift „Hagal“: rote links bei den Autoren raus; bei Martin Schwarz müßte erst geklärt werden, ob nicht nur Namensgleichheit vorliegt |
→Rezeption: das kann auch raus |
||
Zeile 28: | Zeile 28: | ||
== Rezeption == |
== Rezeption == |
||
Nachdem Henkler im Jahre 2001 Rudolf Steiner im Zusammenhang mit |
Nachdem Henkler im Jahre 2001 Rudolf Steiner im Zusammenhang mit Julius Evola und Alfred Rosenberg erwähnte, ktisierte der anthroposophische Autor Lorenzo Ravagli in dem Aufsatz „''Anthroposophie gegen Rassismus''“ die Vereinahmung Rudolf Steiners.<ref>[http://trithem.de/aktuelles/braune.html Anthroposophie.com] (aufgerufen am 13.11.2008)</ref> |
||
Das [[Bundesministerium des Innern|Bundesministerium des Innern]] berichtete unter dem Titel „''Intellektualisierungsbemühungen im Rechtsextremismus''“ im Verfassungsschutzbericht 2001 in knapper Form mit seinen Denkweisen und Tätigkeiten.<ref name="BIM116" /> Dabei wurde auf den geringen Erfolg der Tätigkeiten von Henkler hingewiesen, insbesondere die „''unzureichend aktualisierte Internetseite''“ sowie die „''schleppende Herausgabe von Informationsblättern und Zeitschriften''“.<ref name="BIM116" /> |
Das [[Bundesministerium des Innern|Bundesministerium des Innern]] berichtete unter dem Titel „''Intellektualisierungsbemühungen im Rechtsextremismus''“ im Verfassungsschutzbericht 2001 in knapper Form mit seinen Denkweisen und Tätigkeiten.<ref name="BIM116" /> Dabei wurde auf den geringen Erfolg der Tätigkeiten von Henkler hingewiesen, insbesondere die „''unzureichend aktualisierte Internetseite''“ sowie die „''schleppende Herausgabe von Informationsblättern und Zeitschriften''“.<ref name="BIM116" /> |
Version vom 30. November 2008, 14:40 Uhr
Sven Henkler (* 1975) ist ein deutscher Autor und Verleger von völkisch-mythologischen, „neuheidnischen“ und esoterischen Publikationen, der sich an Ideen des New Age anlehnt. Er betreibt den Kleinverlag Zeitenwende im sächsischen Radeberg, der zwischen 2000 und 2001 in die öffentliche Kritik geriet, weil er auch Bücher der Holocaustleugner Bernhard Schaub und Werner Georg Haverbeck veröffentlichte.
Publizistische Aktivitäten
Zeitschrift „Hagal“
Von 1998 bis 2005 fungierte Henkler zusammen mit Steffen Behnke als Herausgeber der vierteljährlich erschienenen Zeitschrift Hagal – die Allumfassende. Bis Ende 2007 wurde sie im Regin-Verlag verlegt; seit Anfang 2008 erscheint die Zeitschrift in Österreich. Das Magazin trat an die Stelle der von 1994 bis 1996 in Dresden erschienenen „neuheidnischen“ Zeitschrift Zeitenwende.
Inhaltlich orientierte sich Hagal unter anderem an völkisch-religiösen Positionen. Eine zentrale Rolle spielten in dieser Zeitschrift germanische Mythologie, ein europäischer „Ur-Glaube“, regionales Brauchtum sowie die deutsche Schrift und Fabeln. Politisch war die zeitschrift zwischen nationalrevolutionärem Flügel der Neuen Rechten, Esoterik, Dark-Wave-Szene und Rechtsextremismus angesiedelt.[1] Entsprechend findet sich eine Mischung von Zivilisationskritik und Antimodernismus, der typisch ist für dieses Spektum ist und Heilserwartungen in vordemokratischen Strukturen proklamiert. [2]Seit etwa 2003 ist ein Rückgang der explizit politischen Artikel zu Gunsten der eher esoterischen Hintergrundberichte zu bemerken.[3]
Henkler schrieb bis 2003 auch selbst in der Zeitschrift. So veröffentlichte er beispielsweise im Januar 2003 einen Beitrag mit dem Titel „Reichsjuwelen für einen kommenden SS-Staat“ (Zitat aus Trimondi-Buch), in dem er sich kritisch mit der von Victor und Victoria Trimondi verfassten Buch „Hitler – Buddha – Krishna“ mit dem Untertitel „Eine unheilige Allianz vom Dritten Reich bis heute“ auseinandersetzte. Bis Anfang des Jahres 2005 wurde die Zeitschrift im Verlag Zeitenwende herausgegeben.[4]
Der Name Hagal rührt von der Hagal-Rune her, die die Todes- und Lebensrune miteinander verbindet. Sie findet auch im rechtsextremen Spektrum Verwendung, nicht zuletzt deswegen, weil sie auch im Nationalsozialismus von der SS gebraucht wurde. Von 1930 bis 1934 gab es eine Zeitschrift der Münchener Edda-Gesellschaft, die von Rudolf John Gorsleben begründet wurde, und ebenfalls nach der Hagal-Rune benannt war. Nach Ansicht von Georg Schuppener knüpft Hagal an diese Tradition an.[5]
Zu den Autoren von Hagal gehören: Thorolf Berg, Steffen Behnke, Guillaume Faye, Markus Fernbach, Ursula Haverbeck, Jakob Wilhelm Hauer (Nachdruck; 1962 verstorben), Sven Henkler, Olaf Neubauer, Oliver Ritter, Konrad Sachse, Martin Schwarz und Claus-M. Wolfschlag.
Verlag Zeitenwende
Henkler ist alleiniger Geschäftsführer des im sächsischen Radeberg angesiedelten Kleinverlags Zeitenwende, der zu den bekannteren Verlagen und Buchvertrieben der Neuen Rechten zählt. Ähnlich wie bereits bei der Zeitschrift Hagal beurteilte Jan Buschbom in einer Veröffentlichung der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung den Verlag: „Zwischen Esoterik, Revanchismus, Rechtsextremismus [...] bewegt sich der Verlag Zeitenwende und versucht damit ebenfalls, eine breite Leserschaft zwischen Neuer Rechter und jugendlicher Subkultur zu erreichen.“[6]
„Ausbruch aus den Ideologien“
Sven Henkler äußerte in der 2001 veröffentlichten Schrift Ausbruch aus den Ideologien die Meinung, es gebe in der modernen Gesellschaft eine „Dogmenwelt“[7] gebe, der er etwas entgegensetzen wolle.[7] Henkler schrieb über Rosenberg, Steiner und Evola: „Wesentlich ist, und darauf soll das Augenmerk gerichtet werden, was deren ›Anhänger‹, insbesondere die Anthroposophen, die als einzige eine einflußreiche Gemeinschaft bilden, aus den geistigen Hinterlassenschaften dieser Denker machten und machen.“[7] In dieser Schrift ließ er den bekannten Holocaustleugner Bernhard Schaub mit je einem Aufsatz über den Gral und Julius Evola zu Wort kommen. Der Autor Markus Fernbach veröffentlichte in derselben Schrift einen Artikel über den 1974 verstorbenen antisemitischen okkulten Schriftsteller Julius Evola. In der Einleitung äußerte Henkler seinen Wunsch, dass eine Auseinandersetzung mit dem Buch „Rudolf Steiner - Anwalt für Deutschland“ Haverbecks geleistet werden müsse.[8] Den NS-Chefideologen Alfred Rosenberg stellte er in dieser Schrift als einen „religiös Suchenden“ heraus, „mit eventuell zukunftsweisenden Gedanken in der heutigen Dogmenwelt.“[7] In dieser Hinsicht interessierte sich Henkler insbesondere für die politische Religion[9] von Rosenberg. Dementsprechend untersuchte auch der Autor des Rosenberg-Aufsatzes in diesem Buch, Andreas Ferch, Rosenbergs Denkweisen unter dem Titel „Die Weltanschauung Alfred Rosenbergs: Nationalsozialismus als religiöser Gestaltungsimpuls des ›positiven Christentums‹“.[10] Ferch betonte indessen nicht nur die religiösen Aspekte des Denkens von Rosenberg, sondern auch dessen völkische Implikationen. So merkte Ferch beispielsweise über Rosenberg an: „Die höchste Idee war ihm die völkische Idee, wie er sie im Mythus darstellte.“[11]
Synergies Européennes
Ab April 2000 hatte Sven Henkler für einige Zeit die Leitung von „Synergon Deutschland“, einer Sektion des neurechten Netzwerkes „Synergies Européennes“ übernommen.[12] Die deutsche Sektion veranstaltete bis 2001 regelmäßige Treffen in dem als „Heimvolkshochschule für Umwelt und Lebensschutz“ bezeichneten Verein Collegium Humanum im ostwestfälischen Vlotho,[13] der am 7. Mai 2008 verboten wurde. Bei den Tagungen trat auch der Holocaustleugner Schaub auf. Thema war z.B. der NS-Parteiideologe Alfred Rosenberg.
Das Forum „Synergon Deutschland“ präsentierte sich auch in der Zeitschrift Hagal. Die Zusammenarbeit besteht allerdings seit 2001 nicht mehr.
In einem Leserbrief an die Junge Freiheit die eine Reaktion auf einen Artikel des Zeitenwende Autors Wolfschlag war, kündigte Henkler 2002 an, der Zeitschrift „DESG-inform“ die von Einstellung bedroht sei unter die Arme zu greifen, dies werde auf der Synergon-Tagung vom 15. bis 17. März 2002 besprochen.[14]
Rezeption
Nachdem Henkler im Jahre 2001 Rudolf Steiner im Zusammenhang mit Julius Evola und Alfred Rosenberg erwähnte, ktisierte der anthroposophische Autor Lorenzo Ravagli in dem Aufsatz „Anthroposophie gegen Rassismus“ die Vereinahmung Rudolf Steiners.[15]
Das Bundesministerium des Innern berichtete unter dem Titel „Intellektualisierungsbemühungen im Rechtsextremismus“ im Verfassungsschutzbericht 2001 in knapper Form mit seinen Denkweisen und Tätigkeiten.[12] Dabei wurde auf den geringen Erfolg der Tätigkeiten von Henkler hingewiesen, insbesondere die „unzureichend aktualisierte Internetseite“ sowie die „schleppende Herausgabe von Informationsblättern und Zeitschriften“.[12]
Publikationen
- Die Zeit der Wiederkehr. Zeitenwende, Dresden 1999, ISBN 3-934291-01-5
- Das wilde Heer. Zeitenwende, Dresden 2000, ISBN 3-934291-21-X
- Mythos Tier. Zeitenwende, Dresden, 2001, ISBN 3-934291-09-0
- Urstoff Wasser. Zeitenwende, Dresden, 2004, ISBN 3-934291-35-X
Literatur
- Thomas Grumke, Bernd Wagner (Hrsg.): Handbuch Rechtsradikalismus. Leske & Budrich, Opladen 2002, ISBN 3-8100-3399-5.
Weblinks
Aufsätze / Essays
- Verlage am rechten Rand - Violence Prevention Network e. V.
- Verlag Zeitenwende - Netz-gegen-Nazis.de
Einzelnachweise
- ↑ Stadt Hamburg, Behörde des Inneren (Hg.) 2004: Brennpunkt Esoterik [1]S.175-177
- ↑ Stadt Hamburg, Behörde des Inneren (Hg.) 2004: Brennpunkt Esoterik [2]S.176
- ↑ Stadt Hamburg, Behörde des Inneren (Hg.) 2004: Brennpunkt Esoterik [3]S.177
- ↑ Titus Lenk: Wenn Lesen verblödet. In Jungle World vom 4. Oktober 2006, Heft 4. Online verfügbar: Archiv
- ↑ Georg Schuppener: Vereinnahmung germanischer Mythologie im rezenten Rechtsextremismus – Sprache und Symbolik.[4]
- ↑ Jan Buschbom: Esoterik und Holocaust. Verlage am Rechten Rand. Hrsg. von Landeszentrale für politische Bildung Brandenburg, Potsdam 2005, Archiv.
- ↑ a b c d Sven Henkler (Hrsg.): Ausbruch aus den Ideologien. Dresden 2001, S. 3, ISBN 3-934291-12-0.
- ↑ Sven Henkler (Hrsg.): Ausbruch aus den Ideologien. Dresden 2001, S. 4.
- ↑ Claus-Ekkehard Bärsch: Die politische Religion des Nationalsozialismus. Fink-Verlag, München 1998, ISBN 3-7705-3172-8.
- ↑ Sven Henkler (Hrsg.): Ausbruch aus den Ideologien. Dresden 2001, S. 5.
- ↑ Sven Henkler (Hrsg.): Ausbruch aus den Ideologien. Dresden 2001, S. 8 f.
- ↑ a b c Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen BIM116. - ↑ Ministerium des Innern Brandenburg (Hrsg.): Verfassungsschutzbericht Brandenburg 2005. Ein Handbuch. Potsdam 2006, S. 51. Online verfügbar: Verfassungsschutzbericht Brandenburg 2005
- ↑ Junge Freiheit,08/02 15. Februar 2002
- ↑ Anthroposophie.com (aufgerufen am 13.11.2008)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Henkler, Sven |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Autor und Verleger |
GEBURTSDATUM | 1975 |