Vulcano und Cha-Cha-Cha: Unterschied zwischen den Seiten
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{{Infobox Tanz| |
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Name=Cha-Cha-Cha |
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|BILD=Vulcano1890.jpg |
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|Bild= |
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|BILDBESCHREIBUNG=Letzter Ausbruch des Vulcano 1890 |
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|Technik=[[Lateinamerikanische Tänze|Latein]] |
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|HÖHE=499<!-- aus en:WP --> |
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|Art=[[Gesellschaftstanz]], [[Turniertanz]] |
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|HÖHE-BEZUG=IT |
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|Musik=[[Lateinamerikanische Musik]], [[Popmusik]], [[Latin Rock]] |
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|Takt=<sup>4</sup>/<sub>4</sub>-Takt |
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|GEO-LAGE={{Koordinate Text Artikel|38_23_28_N_14_58_46_E_type:isle_region:IT-ME|38° 23' 28" N, 14° 58' 46" O}} |
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|Tempo=30-34 [[Takte pro Minute|TPM]] (120-136 [[Beats per minute|bpm]]) |
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|LETZTE ERUPTION=[[1890]] |
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|Herkunft=[[Kuba]] |
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|Entstehungszeit=~1951 |
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|BILD1=Aeolian Islands map.png |
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Der '''Cha-Cha-Cha''' [{{IPA|'tʃa'tʃa'tʃa}}]<ref>Zur Schreibweise und Aussprache siehe [http://www.duden-suche.de/suche/abstract.php?shortname=fx&artikel_id=26046&verweis=1 Duden, 6. überarbeitete Auflage 2007, Eintrag „Cha-Cha-Cha“]</ref> ist ein moderner, [[Paartanz|paarweise]] getanzter [[Gesellschaftstanz]] [[kuba]]nischen Ursprungs. |
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[[Image:Vulcano With Vulcanello.jpg|thumb|330px|Vulcano mit Vulcanello]] |
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Der Cha-Cha-Cha in seiner weltweit verbreiteten westlichen Variante gehört zu den [[Lateinamerikanische Tänze|lateinamerikanischen Tänzen]] des [[Tanzsport]]s und wird als Bestandteil des [[Welttanzprogramm]]s in [[Tanzschule]]n unterrichtet. Die ursprüngliche kubanische Form des Cha-Cha-Cha unterscheidet sich in Technik und [[Tanzfigur|Figuren]]repertoire stark vom heutigen Turniertanz und ist in der spanischen Schreibweise ''Cha-cha-chá'' in der modernen [[Salsa (Tanz)|Salsa]]-Szene anzutreffen. |
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'''Vulcano''' gehört mit seinen Nachbarinseln [[Lipari]], [[Stromboli]], [[Salina (Insel)|Salina]], [[Panarea]], [[Filicudi]] und [[Alicudi]] zum Archipel der [[Liparische Inseln|Liparischen Inseln]], gelegen im [[Tyrrhenisches Meer|Tyrrhenischen Meer]] vor der Nordküste [[Sizilien]]s. |
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== Entstehung == |
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Die Geschichte des Cha-Cha-Cha wurde nur mündlich überliefert und wird leicht unterschiedlich widergegeben. Der Rhythmus des Cha-Cha-Cha wurde zwischen 1948 und 1951 von Enrique Jorrín erfunden, einem kubanischen Komponisten und Violinisten, der damals das kubanische Orchester ''Orquesta América'' leitete. Jorrín variierte in seinen Kompositionen seit 1948 beständig den kubanischen Tanzrhythmus [[Danzón]]: Unter anderem reduzierte er die für die [[kubanische Musik]] typische [[Synkope (Musik)|Synkopierung]] und fügte dem ursprünglich rein instrumentalen Musikstil rhythmische Gesangseinlagen hinzu. |
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Die Insel befindet sich nördlich Siziliens. Die Postleitzahl ist 98050, die Telefonvorwahl 090, hier wohnen 717 Einwohner. Die Einwohner leben fast ausschließlich vom [[Tourismus]]. |
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1951 führte Jorrín den Cha-Cha-Cha-Rhythmus unter dem von ihm gewählten Namen ''neodanzón'' (span. „neuer Danzón“) auf den kubanischen Tanzflächen ein. 1953 nahm Jorrín die Hits ''La Engañadora'' und ''Silver Star'' auf. Der neue Rhythmus kam beim Publikum sehr gut an und inspirierte die Tänzer zu einem Tanzschritt, der den Grundschritt des [[Mambo]] um einen schnellen Wechselschritt ergänzt. Dieser schnelle Wechselschritt verursachte laut Jorrín ein scharrendes Geräusch, das für ihn wie ''cha cha chá'' klang, und das er als rhythmische Gesangseinlage in einige seiner Lieder einbaute. Dieses Geräusch und die daraus resultierende rhythmische Zählweise ''2 3 cha-cha-cha'' waren letztendlich namensgebend für den Tanz. |
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== Insel == |
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Der Cha-Cha-Cha verbreitete sich sehr schnell über die kubanische Grenze hinweg nach [[Mexiko]] und in die [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]]. In den Vereinigten Staaten avancierte der Cha-Cha-Cha über Nacht zum [[Modetanz]] des Jahres 1955, gestützt durch die legendären Mambo- und Cha-Cha-Cha-Orchester des Tanzsalons ''[[Palladium (Ballroom)|Palladium]]'' in [[New York City]]. Möglicherweise lag der große Erfolg des Cha-Cha-Cha im Entfernen der Synkopierung begründet, denn diese rhythmische Besonderheit erschwert westlichen Hörern das Tanzen und gilt als Mitursache für den schnellen Niedergang des Mambo. |
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Die Insel besteht aus fünf [[Vulkan]]en, von denen drei inaktiv sind, und ist neben [[Stromboli]] diejenige der Äolischen Inseln mit der jüngsten vulkanischen Aktivität. Die letzte Eruption fand von [[1888]] - [[1890]] statt (siehe Bild). Bis heute ist die Insel ein "heißer Punkt" und geologisch aktiv, ein erneuter Ausbruch der Vulkane gilt als sehr wahrscheinlich. Das Wort "Vulkan" für geologisch aktive Berge wurde nach den Eruptionen Ende des 19. Jahrhunderts vom Namen der Insel abgeleitet, der wiederum zurückgeht auf den römischen Gott des Feuers [[Vulcanus]], dessen Sitz und Werkstatt sie der [[Sage]] nach war. |
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1955 hielt der Cha-Cha-Cha Einzug in Deutschland. Der Tanz war dem [[Allgemeiner Deutscher Tanzlehrerverband|Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband]] willkommen, um die deutsche Jugend von der [[Swing (Tanz)|Swing]]-und [[Rock 'n' Roll (Tanz)|Rock 'n' Roll]]-Bewegung abzulenken und zurück in die Tanzschulen zu locken. |
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== Gemeinde == |
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Der Tanz erfuhr sehr früh technische Anpassungen an die [[Rumba]]. 1962 wurde er offiziell zu den Turniertänzen hinzugenommen und wies bereits damals die Grundform der heutigen Turniervariante auf. Einen großen Beitrag zur technischen Entwicklung lieferte [[Walter Laird]], der mit seiner Tanzpartnerin Lorraine Reynolds in den Jahren 1962, 1963 und 1964 [[Tanzsportweltmeisterschaft (Latein)|Latein-Weltmeister]] wurde und mehrere Tanzbücher verfasste. 1963 wurde der Cha-Cha-Cha als [[Lateinamerikanische Tänze|lateinamerikanischer Tanz]] in das [[Welttanzprogramm]] aufgenommen und gehört seither weltweit zum Grundstock allgemeiner Tanzschulen. |
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Die Insel gehört zu der Gemeinde [[Lipari]] in der [[Provinz Messina]]. Auf eine Fläche von 21,2 km² leben 717 Einwohner. Ihre Haupterwerbsquelle ist der [[Tourismus]]. |
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== Charakteristik == |
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Dass die vulkanische Aktivität nur ruht, beweisen die überall auf der Insel vorhandenen so genannten [[Fumarole]]n. Aus ihnen dringt ständig bis zu 700 °C heißer Dampf an die Oberfläche. Vor allem Strand und Meeresboden Vulcanos sind mit deren Öffnungen übersät. Dort entweicht [[Schwefelwasserstoff]] mit einer Temperatur von bis zu 100 °C wodurch an manchen Stellen das Meerwasser auf Thermalwassertemperaturen gebracht wird. Ein von den [[Fumarole]]n erhitztes Schlammfeld in unmittelbarer Küstenlage gilt als eine der Besonderheiten der Insel und findet als [[Fango]]bad therapeutische Verwendung. |
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Cha-Cha-Cha-Musik ist heiter und unbeschwert. Der Tanz ist ein amüsanter und koketter Flirt zwischen den Tanzpartnern, die in frechen offenen und geschlossenen Figuren miteinander spielen. Er ist vorwitziger als die verträumt-erotische Rumba, aber weniger aufreizend als der überschäumende Samba. Die kubanische Variante ist ingesamt ruhiger und weicher. |
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== Geologie == |
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Die Fossa war seit der Antike mit unterschiedlich langen Intervallen tätig. Antike Schriftsteller, so vor allem THUKYDIDES (5. Jh. v. Chr.), berichten von mäßiger, aber regelmäßiger Tätigkeit, so dass Vulcano im Altertum wohl bekannter als Stromboli war. |
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== Rhythmus und Musik == |
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Im 5. Jh. v. Chr., ein genaues Datum ist nicht belegt, hat sich wahrscheinlich ein heftiger Ausbruch ereignet, dessen Donnern in weiten Teilen Sizilien hörbar gewesen war. Bis zum Jahre 126 v. Chr., in dem das Lava-Plateau des Vulcanello entstand, scheint es keine größeren Ausbrüche auf der Insel gegeben zu haben. Bis etwa zur Mitte des 6. Jh. n. Chr. entstanden die drei Kegel des Vulcanello. Bis zu dieser Zeit war die Fossa nachweislich nicht aktiv. Erst in der 2. Hälfte des 6. Jh. setzte eine neue Tätigkeitsperiode der Fossa ein, wobei die Fossa II, auch Jungfossa genannt, entstand, deren Bimsstein-Aschen auch auf Lipari zu finden sind. Etwa um 1727 wurde der obere nördliche Seitenkrater, die Forgia Vecchia superiore, ausgesprengt und war offenbar über mehrere Jahre tätig. |
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Der Cha-Cha-Cha wird im [[Taktart|<sup>4</sup>/<sub>4</sub>-Takt]] [[Notation (Musik)|notiert]], hat die Hauptbetonung auf dem ersten Taktschlag und wird für gewöhnlich bei 30 bis 34 [[Takte pro Minute|Takten pro Minute]] gespielt und getanzt, einem moderaten Tempo, das weder besonders schnell noch besonders langsam ist. |
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1731 begann eine neue heftige Eruptionsphase mit der Bildung des südlichen kleineren Nebenkraters (Forgia Vecchia inferiore). 1739 endete die Tätigkeit mit dem Ausfluss des Pietre Cotte-Obsidianstromes. Von dieser Eruptionsphase ist belegt, dass ihre Aschen auch auf Lipari, Salina und Stromboli niedergingen und an der Nordküste Siziliens durch starke Erdbeben Häuser einstürzten und Menschen getötet wurden. |
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Cha-Cha-Cha ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich für eine kubanische Musikform: Er wurde von Anfang an im <sup>4</sup>/<sub>4</sub>-Takt notiert, während die meiste andere kubanische Musik ursprünglich im <sup>3</sup>/<sub>4</sub>-Takt ''[[alla breve]]'' notiert und erst im Laufe der Zeit von Exilkubanern an die westliche <sup>4</sup>/<sub>4</sub>-Notation angepasst wurden. Als Nachfolger des [[haiti]]anischen Danzón hat er darüber hinaus keinen Bezug zur [[Clave]], dem aus Afrika stammenden Rhythmusschema, das fast alle kubanische Musik prägt. Schließlich weist er keine [[Synkope (Musik)|Synkopierung]] auf und steht damit unter anderem im Gegensatz zum Mambo, bei dem die Hauptbetonung vom ersten auf den zweiten Taktschlag verschoben ist. |
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Weitere heftige Ausbrüche sind aus den Jahren 1771 und 1783 überliefert. |
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Seit Jorríns Tagen hat sich die Musik, auf die Cha-Cha-Cha getanzt wird, ständig verändert. Spielte das ''Orquesta América'' noch in der klassischen, weichen [[Charanga]]-Besetzung des Danzóns mit Perkussion, Klavier, Bass, Flöte und ''Cuerdas'', setzten sich bereits im ''Palladium'' fetzige Bläserbegleitungen durch. Zur nachhaltigen Beliebtheit des Cha-Cha-Cha trug auch bei, dass er problemlos mit dem <sup>4</sup>/<sub>4</sub>-Taktschema der westlichen Musik vereinbar ist. So wird Cha-Cha-Cha in Tanzschulen heute auf aktuelle Chart-Hits der [[Popmusik]] und des [[Latin Rock]] gelehrt. |
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== Die Eruption von 1888 bis 1890 == |
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== Tanztechnik == |
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Im Januar 1886 begann eine heftige [[phreatische Eruption]] mit Auswurf von Blöcken und Aschen. Danach trat wieder eine scheinbare Ruhe ein. Wenn man am Kraterrand stand, ''"hörte man ein fortwährendes Rollen, als wenn ein Eisenbahnzug über eine Brücke führe"'' ([[Mercalli]] 1888). Spalten in der Kraterwand, aus denen unter starkem Druck Gase entwichen, waren häufig rot glühend, im Dunklen konnte man dort bläuliche und grün gesäumte Flammen von dem an der Luft entzündeten [[Schwefelwasserstoff]] und den glühenden Borsäure- Dämpfen erkennen. |
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Cha-Cha-Cha ist ein sogenannter ''stationärer'' Tanz. Das heißt das sowohl in [[Grundschritt]] und [[Tanzfigur]]en die Schrittgröße und die Intensität der die Schritte einletenden Hüftbewegungen korrelieren, was etwa bei Anfängern den Eindruck erwecken kann, man würde sich kaum bewegen. Der bekannteste Grundschritt des Cha-Cha-Cha besteht aus einem Vorwärts- und einem Rückwärtsteil („Check-Schritt“), die auf die Taktschäge „2“ und „3“ ausgeführt werden sowie einem Chasses auf „4 und 1“. Dieser Grundschritt wird von Dame und Herr spiegelverkehrt getanzt, wie auch die Grunschrittalternative mit Schließen und Gewichtswechsel an Stelle der Check-Schritte oder der Verwandlung des Chasses in einen Vorwärts-/Rückwärts-Lockstep oder auch den Grundschritt in Guapacha Timing (ähnelt dem Whisk in Samba). Charakteristisch für den Cha-Cha-Cha ist dabei immer das [[Chassé]] auf „4 und 1“. |
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Anfang August 1888 steigerte sich die Fumarolentätigkeit und die Temperatur der Dämpfe nahm schließlich so zu, dass sich der [[Schwefel]] verflüssigte und teilweise selbst entzündete. Die beim Schwefelabbau eingesetzten Sträflinge weigerten sich, in den Krater hinab zu steigen. |
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Der ursprüngliche kubanische Cha-Cha-Cha und die moderne Turniervariante unterscheiden sich in allen weiteren Punkten so sehr, dass sie im folgenden getrennt dargestellt werden. |
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Am 03. August 1888 des nachts begann der bislang letzte Ausbruch mit einer Explosion, der rasch weitere folgten, die an Heftigkeit zunahmen. Aschen und große glühende Blöcke fielen bis zu 3 km entfernt auf den bewohnten Nordteil der Insel. Sie durchschlugen die Dächer der Fabrik- und Wohngebäude und setzten die Schwefelvorräte sowie einige an der Mole liegende Schiffe in Brand. Als der Ginsterbewuchs des Kegels in Flammen aufging, glaubten die Liparoten, auf Vulcano sei ein Lavastrom ausgeflossen. Die wenigen Bewohner von Vulcano hatten sich mit Booten gerettet, die Sträflinge konnten sich nur in die Alaun-Höhlen des Faraglione in Sicherheit bringen. |
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=== Kubanische Variante === |
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Am 05. August trat zunächst wieder Ruhe ein, die jedoch bereits am 18. August durch neue heftige Eruptionen beendet wurde. Eine besonders heftige [[Eruption]] ereignete sich am 15. März 1890, wobei Tonnen schwere [["Brotkrusten"-Bomben]] mit bis zu 5 m Durchmesser fielen. Erst am 22. März 1890 endete die explosive Aktivität. |
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Die ursprüngliche Form des Cha-Cha-Cha ist dem Mambo sehr ähnlich und heute nur noch beim Freizeittanz in der [[Salsa (Musik)|Salsa]]-Szene anzutreffen. Der kubanische Cha-Cha-Cha wird klein und „erdig“ getanzt, das heißt die Schritte werden stets auf dem ganzen Fuß angesetzt und die Füße kaum vom Boden gehoben. Beim Chassé schleifen die Füße über das Parkett als wollte der Tänzer ein Blatt Papier über den Boden schieben. Die Hüftbewegung beim Chassé entsteht dadurch, dass die Schritte mit gebeugtem Knie angesetzt werden, wodurch sich die Hüfte wechselseitig absenkt. Der Grundschritt zeichnet sich durch eine leichte Vorwärts-Rückwärts-Bewegung aus: |
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Die italienische Regierung entsandte damals eine eigens zum Studium dieser Ausbrüche gebildete Kommission, eine vulkanologische Pioniertat. |
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== Das „Tote Feld“ == |
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[[Image:Vulcano Vulcano.jpg|thumb|Das ''Tote Feld'' auf Vulcanello]] |
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Als das „Tote Feld“ wird das 37.000 m² große Areal zwischen der [[Fossa]] und dem [[Vulcanello]] bezeichnet. Dort sind vielfältige Fumarolentätigkeiten zu Land, am Strand und im Flachwasser bis zu einer Tiefe von 18 Metern zu beobachten. Die Fumarolenzone im Wasser verläuft parallel zur Küste und hat eine Ausdehnung von 500 m Länge und 100 m Breite. Seinen Namen verdankt das Tote Feld der Ausdehnung der Aktivität in den Jahren 1913 bis 1916. Jegliche hier vorhandene Pflanzen mussten der Hitze und den giftigen Gasen des Toten Feldes weichen. |
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Die lockere Tanzhaltung ist flexibel, was den Abstand der Partner zueinander betrifft, ausladende Armbewegungen gibt es keine. Das Figurenrepertoire ist durch den Platzwechsel [[Cross Body Lead]] und einfache Drehungen geprägt und etwa dem Basisrepertoire der modernen Salsa im geradlinigen Stil vergleichbar. |
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Es gibt drei größere Fumarolengebiete, allerdings auch mehrere kleine Fumarolen, deren Dämpfe man bei trockenem und heißem Wetter nicht bemerkt. Man kann jedoch durch Anzünden von z. B. einer Zigarette die [[Ionisation]] der Luft erhöhen und somit eine Verstärkung der [[Kondensation]] der Gase hervorrufen. Man bezeichnet dies als „Solfatara-Phänomen“. |
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=== Westliche Variante === |
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Der Gasanteil wird quantitativ durch Wasserdampf dominiert. Betrachtet man jedoch nur die „trockenen Gase“, so liegen CO2 und [[Schwefelwasserstoff]] (H2S) mengenmäßig vorn. Man schätzt den Gasausstoß auf ca 5.000 m³ pro Stunde. |
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Die westliche Variante ist durch die Technik der [[Lateinamerikanische Tänze|lateinamerikanischen Tänze]] geprägt. Ähnlichkeiten zur [[Rumba]] sind in Grundschritt und Basic-Figuren zu finden, die Hüftbewegung hat jedoch durch das höhere Tempo und den schnellen Wechselschritt einen anderen Charakter, rotierende Anteile treten zurück. Die Füße sind in den Check- und Lockstep Schritten wie in allen „echten“ lateinamerikanischen Tänzen ([[Salsa (Tanz)|Salsa]], [[Mambo]], [[Rumba]], eingschränkt: [[Samba (Tanz)|Samba]]) leicht nach außen gedreht, die Schritte werden stets auf dem Fußballen angesetzt. Bei den langen Schritten auf die Taktschläge 1, 2 und 3 wird das Bein ganz durchgestreckt und die Ferse flach aufgesetzt. Um die Musik besser rhymtisch akzentuieren zu können, erfolgen die Schrittansätze immer am Ende des ihnen jeweils zustehenden Zeitintervalls, dann aber sehr schnell ausgeführt. Die Betonungen auf „1“ und noch stärker „3“ sind deutlich zu machen; am Ende des Seitwärts-Chasses rotiert das gestreckte Spielbein aus, und zwar reaktiv durch das Senken in die Hüfte. |
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Aufgrund einer durchschnittlichen Temperatur von ca 100 C° werden die Fumarolen als kühl bezeichnet. Durch die Fumarolen entstehen Mineralien wie z. B. [[Gips]], [[Schwefel]], [[Salmiak]] oder [[Sassolin]]. |
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Im so genannten „oxidischen Milieu“ reagiert Schwefelwasserstoff mit Sauerstoff zu elementarem Schwefel. Dieser Oxidationsprozess passiert jedoch nur bis zum Grundwasserspiegel oder an Stellen, an denen das Wasser sehr sauerstoffhaltig ist. Hier entsteht aus Schwefel-Milch entweder graugelber Schlamm oder jene wird körnig kristallisiert bzw. rekristallisiert. An der Oberfläche entsteht SO2, das mit Wasser zu schwefliger Säure reagiert. Die nun folgende [[Oxidation]] ergibt [[Schwefelsäure]]. |
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Cha-Cha-Cha-Folgen (oder Choreographien) zeigen häufig offene Figuren auf, d. h. die Partner tanzen ohne Berührung; ansonsten wird mehr in halboffener als in geschlossener Tanzhaltung getanzt. Da die Hüftbewegungen schnell sind, ist eine Kontrolle des Oberkörpers nötig, die nicht zu einer Versteifung führen darf. Die Arme unterstützen den Spannungsaufbau im Schultergürtel und dienen der Balance wie auch der optischen Vergrößerung der Figuren als Mittel der Präsentation. |
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Die Schwefelsäure zersetzt die Sedimente bis in große Tiefen und löst [[Eisen]] heraus, welches anschließend ins [[Grundwasser]] gelangt. Hier reagiert das Eisen mit H2S und bildet Eisensulfide. Somit kann die Aussage getroffen werden, dass der Eisenanteil (6,5 % im Sand) vulkanischen Ursprungs ist. |
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[[Walter Laird]]s ''The Technique of Latin Dancing'' oder ''Latin American Cha Cha Cha'' (herausgeben von der [[ISTD]]) fassen Grundschritte und Basic-Figuren (also keine [[Pose]]n, Fall- und [[Hebefigur]]en) sowie weitere Hinweise zu Rhytmik und Ausführung zusammen, lassen aber weiten Raum für eine individuelle Interpretation jenseits der „bloßen“ Schritte. Die für Salsa und Mambo so typischen Figuren Cross Body Lead und alle darauf aufbauenden Figuren werden in diesen Werken nicht aufgeführt. Der Anfänger sollte die Figuren in etwa in der in den genannten Werken vorgesehen Reihefolge erlernen, wobei die Damendrehung, der New Yorker, Hip Twist, Fan, Hockeystick, Alemana, Opening Out, Three Chachas (Locksteps vor und zurück) als erster Einstieg und typische Figuren dienen können. |
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Das große [[Porenvolumen]] des Sandes (ursprünglich 35 %) begünstigt die Abscheidung der Eisensulfide. Es bildet sich [[Eisenkies]] in drei Ausbildungsformen. Zwei davon sind Pyrite, die sich durch ihre Struktur und ihre Größe unterscheiden. Die dritte Ausbildungsform ist [[Markasit]]. Diese Ausbildungstypen sind vom [[pH-Wert]] und von der Temperatur des Wassers abhängig. |
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== Weblinks == |
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Auf der Höhe des Grundwasserspiegels befindet sich eine verfestigte Sulfidschicht. Durch Schwankungen der Grundwasserhöhe entsteht durch Oxidation eine dünne Brauneisenzone, auch „[[Eiserner Hut]]“ genannt. |
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* {{Wikibooks|Tanzen: Cha-Cha-Cha|Figuren im Cha-Cha-Cha}} |
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*[http://www.martinvogler.de/ta_cha-cha-cha.html Martins HomePage: Cha-Cha-Cha-Tanzschritte] – Kleine Auswahl einfacher Cha-Cha-Cha-Figuren |
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*[http://www.kaisers-online.de/tanzen/chachacha.htm Kaisers Online: Der Cha-Cha-Cha] – Kleine Auswahl einfacher Cha-Cha-Cha-Figuren |
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*[http://www.tanzmusik-online.de/index.php?kat=Lat&modul=search&tanz=Cha Tanzmusik Online – Deutscher Tanzmusik-Index: Cha-Cha-Cha] – Liste von Cha-Cha-Cha-Musiktiteln |
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== Quellen == |
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Somit besteht das Normalprofil des Toten Feldes im Bereich von Fumarolen aus 3 Zonen. Erstens aus einer Sulfat-Zone, die eine Dicke von 0,5 Meter aufweist und im oberen Teil aus einer harten Kruste aus Gips, Alaun etc. besteht. Zweitens aus einer 1,3 m mächtigen Schwefelzone, bestehend aus kristallinem Schwefel und drittens aus einer Erzzone, die entweder aus einer ca. 10 cm dicken Limonitschicht oder einer erneuten Sulfidschicht aus den oben angesprochenen Pyriten bzw. Markasiten besteht. |
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<references/> |
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Im Flachwasserbereich, wo die Gase direkt in das Meerwasser ausströmen, wird der Schwefelwasserstoff auf Grund des mangelnden Sauerstoffs weder zu freiem Schwefel noch zu Sulfaten umgewandelt. |
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Nutzbare Produkte der Fumarolentätigkeiten sind Schwefel, [[Borsäure]] und [[Alaun]], das aus [[Alunit]] gewonnen wird. Letzteres wurde zum Gerben von Häuten und als Beize in der Zeugfärberei verwendet. |
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Jegliche Versuche, die Dampfquellen zur Energieerzeugung zu nutzen, schlugen auf Grund von Bohrlocheruptionen fehl. |
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Innerhalb des Toten Feldes existiert auch ein Grundwasserschlammpool, der durch die heißen Gase Temperaturen von 35 bis 52 C° aufweist. Man erhofft sich durch das Baden im Schlamm Heilungen von [[Hautkrankheiten]], [[Rheumatismus]] und [[Arthritis]]. |
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== Verkehr == |
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Täglich fährt je eine Autofähre nach [[Milazzo]] und (nicht täglich) [[Neapel]]. Zudem gibt es zu den Nachbarinseln häufigere Verbindungen, meist mit Tragflächenbooten. |
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== Reisetipp == |
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Keine wertvolle Kleidung anziehen. Aus dem Schwefelwasserstoff bildet sich schnell Schwefelsäure und deren Wirkung kann man je nach Aufenthaltsdauer auch sehen. Die direkte Wirkung des Schwefelwasserstoffs zeigt sich sich besonders deutlich nach einem Bad im heißen Fangotümpel. Silberschmuck verfärbt sich durch das gebildete Silbersulfid tiefschwarz. Am Strand sollte man Vorsicht walten lassen, denn die nicht immer sofort sichtbaren Fumarolen können Verbrennungen verursachen. Luftmatrazen oder aufblasbare Wasserspielzeuge verabschieden sich mit einem Knall, wenn man sie auf solche Austrittsöffnungen legt. |
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== Bilder == |
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Bild:Vulcano_Gesamtsicht.jpg|Gesamtansicht von Vulcano, von Lipari aus gesehen |
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Image:towards.vulcano.jpg|Ansicht des Vulkans bei Porto di Levante |
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Image:Vulcano crater.jpg|Vulkan, Hauptkrater |
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Image:Fumarole.overview.jpg|Fumarolen, Geamtansicht |
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Image:Vulcano.sassi.jpg|Steine bei den Fumarolen, mit einem gelben Schwefelbelag |
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Bild:FUMAROLE_VULCANO.JPG|Schwefelfumarolen im Krater |
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Image:Fumarole.opening(2cm).jpg|Fumarolen, Öffnung (ca. 2 cm im Durchmesser) |
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Bild:VolcanoSchlammbad2.JPG|Schlammbad auf Vulcano |
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</gallery> |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* [[Walter Laird]]: ''Technique of Latin Dancing''. Sportshelf & Soccer Association, 4. Auflage, Dezember 1983. |
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{{Navigationsleiste Klassische Turniertänze}} |
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*Hans Pichler: ''Italienische Vulkangebiete III, Lipari, Vulcano, Stromboli, Tyrrhenisches Meer''. In: Sammlung geologischer Führer (Bd. 69) Gebr. Bornträger, Stuttgart 1981. ISBN 3443 150284 |
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{{Navigationsleiste Turniertänze (American Style)}} |
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{{Navigationsleiste Welttanzprogramm}} |
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== Weblinks == |
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* [http://www.swisseduc.ch/stromboli/perm/vulcano/index-de.html Bilder und QuickTime-Panoramen] |
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Version vom 8. Januar 2007, 23:02 Uhr
Cha-Cha-Cha | |
---|---|
Technik: | Latein |
Art: | Gesellschaftstanz, Turniertanz |
Musik: | Lateinamerikanische Musik, Popmusik, Latin Rock |
Taktart: | 4/4-Takt |
Tempo: | 30-34 TPM (120-136 bpm) |
Herkunft: | Kuba |
Entstehungszeit: | ~1951 |
Liste von Tänzen |
Der Cha-Cha-Cha [[1] ist ein moderner, paarweise getanzter Gesellschaftstanz kubanischen Ursprungs.
]Der Cha-Cha-Cha in seiner weltweit verbreiteten westlichen Variante gehört zu den lateinamerikanischen Tänzen des Tanzsports und wird als Bestandteil des Welttanzprogramms in Tanzschulen unterrichtet. Die ursprüngliche kubanische Form des Cha-Cha-Cha unterscheidet sich in Technik und Figurenrepertoire stark vom heutigen Turniertanz und ist in der spanischen Schreibweise Cha-cha-chá in der modernen Salsa-Szene anzutreffen.
Entstehung
Die Geschichte des Cha-Cha-Cha wurde nur mündlich überliefert und wird leicht unterschiedlich widergegeben. Der Rhythmus des Cha-Cha-Cha wurde zwischen 1948 und 1951 von Enrique Jorrín erfunden, einem kubanischen Komponisten und Violinisten, der damals das kubanische Orchester Orquesta América leitete. Jorrín variierte in seinen Kompositionen seit 1948 beständig den kubanischen Tanzrhythmus Danzón: Unter anderem reduzierte er die für die kubanische Musik typische Synkopierung und fügte dem ursprünglich rein instrumentalen Musikstil rhythmische Gesangseinlagen hinzu.
1951 führte Jorrín den Cha-Cha-Cha-Rhythmus unter dem von ihm gewählten Namen neodanzón (span. „neuer Danzón“) auf den kubanischen Tanzflächen ein. 1953 nahm Jorrín die Hits La Engañadora und Silver Star auf. Der neue Rhythmus kam beim Publikum sehr gut an und inspirierte die Tänzer zu einem Tanzschritt, der den Grundschritt des Mambo um einen schnellen Wechselschritt ergänzt. Dieser schnelle Wechselschritt verursachte laut Jorrín ein scharrendes Geräusch, das für ihn wie cha cha chá klang, und das er als rhythmische Gesangseinlage in einige seiner Lieder einbaute. Dieses Geräusch und die daraus resultierende rhythmische Zählweise 2 3 cha-cha-cha waren letztendlich namensgebend für den Tanz.
Der Cha-Cha-Cha verbreitete sich sehr schnell über die kubanische Grenze hinweg nach Mexiko und in die Vereinigten Staaten. In den Vereinigten Staaten avancierte der Cha-Cha-Cha über Nacht zum Modetanz des Jahres 1955, gestützt durch die legendären Mambo- und Cha-Cha-Cha-Orchester des Tanzsalons Palladium in New York City. Möglicherweise lag der große Erfolg des Cha-Cha-Cha im Entfernen der Synkopierung begründet, denn diese rhythmische Besonderheit erschwert westlichen Hörern das Tanzen und gilt als Mitursache für den schnellen Niedergang des Mambo.
1955 hielt der Cha-Cha-Cha Einzug in Deutschland. Der Tanz war dem Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband willkommen, um die deutsche Jugend von der Swing-und Rock 'n' Roll-Bewegung abzulenken und zurück in die Tanzschulen zu locken.
Der Tanz erfuhr sehr früh technische Anpassungen an die Rumba. 1962 wurde er offiziell zu den Turniertänzen hinzugenommen und wies bereits damals die Grundform der heutigen Turniervariante auf. Einen großen Beitrag zur technischen Entwicklung lieferte Walter Laird, der mit seiner Tanzpartnerin Lorraine Reynolds in den Jahren 1962, 1963 und 1964 Latein-Weltmeister wurde und mehrere Tanzbücher verfasste. 1963 wurde der Cha-Cha-Cha als lateinamerikanischer Tanz in das Welttanzprogramm aufgenommen und gehört seither weltweit zum Grundstock allgemeiner Tanzschulen.
Charakteristik
Cha-Cha-Cha-Musik ist heiter und unbeschwert. Der Tanz ist ein amüsanter und koketter Flirt zwischen den Tanzpartnern, die in frechen offenen und geschlossenen Figuren miteinander spielen. Er ist vorwitziger als die verträumt-erotische Rumba, aber weniger aufreizend als der überschäumende Samba. Die kubanische Variante ist ingesamt ruhiger und weicher.
Rhythmus und Musik
Der Cha-Cha-Cha wird im 4/4-Takt notiert, hat die Hauptbetonung auf dem ersten Taktschlag und wird für gewöhnlich bei 30 bis 34 Takten pro Minute gespielt und getanzt, einem moderaten Tempo, das weder besonders schnell noch besonders langsam ist.
Cha-Cha-Cha ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich für eine kubanische Musikform: Er wurde von Anfang an im 4/4-Takt notiert, während die meiste andere kubanische Musik ursprünglich im 3/4-Takt alla breve notiert und erst im Laufe der Zeit von Exilkubanern an die westliche 4/4-Notation angepasst wurden. Als Nachfolger des haitianischen Danzón hat er darüber hinaus keinen Bezug zur Clave, dem aus Afrika stammenden Rhythmusschema, das fast alle kubanische Musik prägt. Schließlich weist er keine Synkopierung auf und steht damit unter anderem im Gegensatz zum Mambo, bei dem die Hauptbetonung vom ersten auf den zweiten Taktschlag verschoben ist.
Seit Jorríns Tagen hat sich die Musik, auf die Cha-Cha-Cha getanzt wird, ständig verändert. Spielte das Orquesta América noch in der klassischen, weichen Charanga-Besetzung des Danzóns mit Perkussion, Klavier, Bass, Flöte und Cuerdas, setzten sich bereits im Palladium fetzige Bläserbegleitungen durch. Zur nachhaltigen Beliebtheit des Cha-Cha-Cha trug auch bei, dass er problemlos mit dem 4/4-Taktschema der westlichen Musik vereinbar ist. So wird Cha-Cha-Cha in Tanzschulen heute auf aktuelle Chart-Hits der Popmusik und des Latin Rock gelehrt.
Tanztechnik
Cha-Cha-Cha ist ein sogenannter stationärer Tanz. Das heißt das sowohl in Grundschritt und Tanzfiguren die Schrittgröße und die Intensität der die Schritte einletenden Hüftbewegungen korrelieren, was etwa bei Anfängern den Eindruck erwecken kann, man würde sich kaum bewegen. Der bekannteste Grundschritt des Cha-Cha-Cha besteht aus einem Vorwärts- und einem Rückwärtsteil („Check-Schritt“), die auf die Taktschäge „2“ und „3“ ausgeführt werden sowie einem Chasses auf „4 und 1“. Dieser Grundschritt wird von Dame und Herr spiegelverkehrt getanzt, wie auch die Grunschrittalternative mit Schließen und Gewichtswechsel an Stelle der Check-Schritte oder der Verwandlung des Chasses in einen Vorwärts-/Rückwärts-Lockstep oder auch den Grundschritt in Guapacha Timing (ähnelt dem Whisk in Samba). Charakteristisch für den Cha-Cha-Cha ist dabei immer das Chassé auf „4 und 1“.
Der ursprüngliche kubanische Cha-Cha-Cha und die moderne Turniervariante unterscheiden sich in allen weiteren Punkten so sehr, dass sie im folgenden getrennt dargestellt werden.
Kubanische Variante
Die ursprüngliche Form des Cha-Cha-Cha ist dem Mambo sehr ähnlich und heute nur noch beim Freizeittanz in der Salsa-Szene anzutreffen. Der kubanische Cha-Cha-Cha wird klein und „erdig“ getanzt, das heißt die Schritte werden stets auf dem ganzen Fuß angesetzt und die Füße kaum vom Boden gehoben. Beim Chassé schleifen die Füße über das Parkett als wollte der Tänzer ein Blatt Papier über den Boden schieben. Die Hüftbewegung beim Chassé entsteht dadurch, dass die Schritte mit gebeugtem Knie angesetzt werden, wodurch sich die Hüfte wechselseitig absenkt. Der Grundschritt zeichnet sich durch eine leichte Vorwärts-Rückwärts-Bewegung aus:
Schlag | Zählweise | Herr | Dame |
---|---|---|---|
1 | „Chá“ | Rechter Fuß leicht vor | Linker Fuß leicht zurück |
2 | „2“ | Linker Fuß vor | Rechter Fuß zurück |
3 | „3“ | Rechter Fuß am Platz | Linker Fuß am Platz |
4 | „Cha“ | Linker Fuß zurück | Rechter Fuß vor |
und | „Cha“ | Rechter Fuß schließt | Linker Fuß schließt |
5 | „Chá“ | Linker Fuß leicht zurück | Rechter Fuß leicht vor |
6 | „2“ | Rechter Fuß zurück | Linker Fuß vor |
7 | „3“ | Linker Fuß am Platz | Rechter Fuß am Platz |
8 | „Cha“ | Rechter Fuß vor | Linker Fuß zurück |
und | „Cha“ | Linker Fuß schließt | Rechter Fuß schließt |
Die lockere Tanzhaltung ist flexibel, was den Abstand der Partner zueinander betrifft, ausladende Armbewegungen gibt es keine. Das Figurenrepertoire ist durch den Platzwechsel Cross Body Lead und einfache Drehungen geprägt und etwa dem Basisrepertoire der modernen Salsa im geradlinigen Stil vergleichbar.
Westliche Variante
Die westliche Variante ist durch die Technik der lateinamerikanischen Tänze geprägt. Ähnlichkeiten zur Rumba sind in Grundschritt und Basic-Figuren zu finden, die Hüftbewegung hat jedoch durch das höhere Tempo und den schnellen Wechselschritt einen anderen Charakter, rotierende Anteile treten zurück. Die Füße sind in den Check- und Lockstep Schritten wie in allen „echten“ lateinamerikanischen Tänzen (Salsa, Mambo, Rumba, eingschränkt: Samba) leicht nach außen gedreht, die Schritte werden stets auf dem Fußballen angesetzt. Bei den langen Schritten auf die Taktschläge 1, 2 und 3 wird das Bein ganz durchgestreckt und die Ferse flach aufgesetzt. Um die Musik besser rhymtisch akzentuieren zu können, erfolgen die Schrittansätze immer am Ende des ihnen jeweils zustehenden Zeitintervalls, dann aber sehr schnell ausgeführt. Die Betonungen auf „1“ und noch stärker „3“ sind deutlich zu machen; am Ende des Seitwärts-Chasses rotiert das gestreckte Spielbein aus, und zwar reaktiv durch das Senken in die Hüfte.
Schlag | Zählweise | Herr | Dame |
---|---|---|---|
1 | „Chá“ | Rechter Fuß seitlich nach rechts | Linker Fuß seitlich nach links |
2 | „2“ | Linker Fuß vor | Rechter Fuß zurück |
3 | „3“ | Rechter Fuß am Platz | Linker Fuß am Platz |
4 | „Cha“ | Linker Fuß seitlich nach links | Rechter Fuß seitlich nach rechts |
und | „Cha“ | Rechter Fuß schließt | Linker Fuß schließt |
5 | „Chá“ | Linker Fuß seitlich nach links | Rechter Fuß seitlich nach rechts |
6 | „2“ | Rechter Fuß zurück | Linker Fuß vor |
7 | „3“ | Linker Fuß am Platz | Rechter Fuß am Platz |
8 | „Cha“ | Rechter Fuß seitlich nach rechts | Linker Fuß seitlich nach links |
und | „Cha“ | Linker Fuß schließt | Rechter Fuß schließt |
Cha-Cha-Cha-Folgen (oder Choreographien) zeigen häufig offene Figuren auf, d. h. die Partner tanzen ohne Berührung; ansonsten wird mehr in halboffener als in geschlossener Tanzhaltung getanzt. Da die Hüftbewegungen schnell sind, ist eine Kontrolle des Oberkörpers nötig, die nicht zu einer Versteifung führen darf. Die Arme unterstützen den Spannungsaufbau im Schultergürtel und dienen der Balance wie auch der optischen Vergrößerung der Figuren als Mittel der Präsentation.
Walter Lairds The Technique of Latin Dancing oder Latin American Cha Cha Cha (herausgeben von der ISTD) fassen Grundschritte und Basic-Figuren (also keine Posen, Fall- und Hebefiguren) sowie weitere Hinweise zu Rhytmik und Ausführung zusammen, lassen aber weiten Raum für eine individuelle Interpretation jenseits der „bloßen“ Schritte. Die für Salsa und Mambo so typischen Figuren Cross Body Lead und alle darauf aufbauenden Figuren werden in diesen Werken nicht aufgeführt. Der Anfänger sollte die Figuren in etwa in der in den genannten Werken vorgesehen Reihefolge erlernen, wobei die Damendrehung, der New Yorker, Hip Twist, Fan, Hockeystick, Alemana, Opening Out, Three Chachas (Locksteps vor und zurück) als erster Einstieg und typische Figuren dienen können.
Weblinks
- Wikibooks: Figuren im Cha-Cha-Cha – Lern- und Lehrmaterialien
- Martins HomePage: Cha-Cha-Cha-Tanzschritte – Kleine Auswahl einfacher Cha-Cha-Cha-Figuren
- Kaisers Online: Der Cha-Cha-Cha – Kleine Auswahl einfacher Cha-Cha-Cha-Figuren
- Tanzmusik Online – Deutscher Tanzmusik-Index: Cha-Cha-Cha – Liste von Cha-Cha-Cha-Musiktiteln
Quellen
- ↑ Zur Schreibweise und Aussprache siehe Duden, 6. überarbeitete Auflage 2007, Eintrag „Cha-Cha-Cha“
Literatur
- Walter Laird: Technique of Latin Dancing. Sportshelf & Soccer Association, 4. Auflage, Dezember 1983.