Fernleitungsnetzbetreiber und Belagerung von Jerusalem (637): Unterschied zwischen den Seiten
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'''Fernleitungsnetzbetreiber''' ('''FNB''', engl. ''Transmission System Operator'', kurz TSO<ref>TSO auf Englisch bezeichnet sowohl Betreiber der [[Übertragungsnetzbetreiber|Übertragungsnetze für Strom]] als auch die Betreiber von Fernleitungsnetzen für Gas</ref>) sind Dienstleistungsunternehmen, die die Infrastruktur der überregionalen Gasnetze zum Transport von [[Erdgas]] operativ betreiben, für bedarfsgerechte Instandhaltung und Dimensionierung sorgen und Gashändlern/-lieferanten diskriminierungsfrei Zugang zu diesen Netzen gewähren. Das Fernleitungsnetz ist an das engmaschigere Netz der [[Verteilnetzbetreiber]] (VNB) angeschlossen, die in der Regel die Versorgung der Endkunden gewährleisten.<ref>Einzelne Grosskunden (z.B. Kraftwerke) können auch direkt an das Fernleitungsnetz angeschlossen sein.</ref> |
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|KONFLIKT = Belagerung von Jerusalem |
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|TEILVON = |
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|BILD = Jerusalem Al-Aqsa Mosque BW 2010-09-21 06-38-12.JPG |
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|BESCHREIBUNG = Die Al-Aqsa-Moschee, Jerusalem |
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|DATUM = November 636 |
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|DATUMBIS = April 637 |
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|ORT = [[Jerusalem]] |
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|GEBIETE = Jerusalem von den Arabern erobert |
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|AUSGANG = Arabischer Sieg |
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|KONTRAHENT1 = [[Datei:Flag of Afghanistan pre-1901.svg|23px]] [[Kalifat|Islamisches Kalifat]] |
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|KONTRAHENT2 = [[Datei:Simple Labarum2.svg|15px]] [[Byzantinisches Reich|Oströmisches Reich]] |
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|BEFEHLSHABER1= [[Abu Ubaida ibn al-Dscharrah]]<br />[[Chālid ibn al-Walīd]]<br />[[Yazid ibn Abi Sufyan]]<br />[[ʿAmr ibn al-ʿĀs]]<br />[[Scharhabil ibn Hassana]] |
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|BEFEHLSHABER2= Patriarch [[Sophronius von Jerusalem|Sophronius]] |
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|BEFEHLSHABER3= |
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|TRUPPENSTÄRKE1= ~20.000<ref name="Akram431">Akram: ''The Sword of Allah: Khalid bin al-Waleed – His Life and Campaigns.'' 2004, S. 431.</ref> |
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|TRUPPENSTÄRKE2= Unbekannt |
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|NOTIZEN = |
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|ÜBERBLICK = {{Linkbox Byzantinisch-Arabischer Krieg}} |
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Die '''Belagerung von Jerusalem''' war Teil eines 637 stattfindenden Konflikts um das [[Oströmisches Reich|oströmische]] [[Jerusalem]]. Er begann, als eine Armee des [[Syrien|syrischen]] [[Kalifat]]s (''Raschidun-Armee'') unter dem Kommando des [[Abu Ubaidah ibn al-Jarrah|Abu Ubaidah]] [[Jerusalem]] im November 636 zu belagern begann. Nach sechs Monaten übergab der Patriarch [[Sophronius von Jerusalem|Sophronius]] die Stadt freiwillig unter der Bedingung, sie nur dem [[Kalif]]en persönlich zu übergeben. Im April 637 reiste [[Umar ibn al-Chattab|Kalif Umar]] nach Jerusalem, um die Unterwerfung der Stadt anzunehmen. |
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Die [[Islam|muslimische]] Eroberung der Stadt festigte die [[Sarazenen|sarazenische]] Kontrolle über Palästina, die bis zum [[Erster Kreuzzug|Ersten Kreuzzug]] im späten 11. Jahrhundert Bestand haben sollte. Die Stadt wurde bald ebenso zur heiligen Stätte des [[Islam]], wie sie es bereits für das [[Christentum]] und [[Judentum]] war. |
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== Staatliche Regulierung == |
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Fernleitungsnetze stellen [[Natürliches Monopol|natürliche Monopole]] dar und deren Betreiber unterliegen im Allgemeinen staatlicher Aufsicht. |
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Im Jahr 613 hatte der jüdische Aufstand gegen das Oströmische Reich in der Eroberung Jerusalems durch das [[Sassanidenreich]] im Jahr 614 gegipfelt, worauf die Juden zeitweise einen hohen Grad an Autonomie erhalten hatten. Nach dem Rückzug der Perser war es 630 zum Massaker an den [[Juden]] durch die Oströmer gekommen. 15 Jahre jüdischer Autonomie waren beendet gewesen. |
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In Deutschland trat 2005 mit der zweiten Novelle des [[Energiewirtschaftsgesetz]] (EnWG) das Modell des "regulierten Netzzugangs" in Kraft. Es ermächtigt die [[Bundesnetzagentur]], Fernleitungsnetzbetreiber zu regulieren.<ref>[http://www.bundesnetzagentur.de/cln_1912/DE/Sachgebiete/ElektrizitaetGas/elektrizitaetgas_node.html ''Aufgaben der Bundesnetzagentur'']</ref> Netzbetreiber müssen danach allen Gaslieferanten Zugang zu ihrem Leitungsnetz gewähren, wofür sie ein Entgelt erhalten. Der Ablauf des diskriminierungsfreien Zugriffs auf das Netz durch verschiedene Konkurrenten wird durch die Regulierung des Netzzugangs geregelt (Zugangsregulierung); hierbei wurde 2006 das sog. [[Entry-Exit-Modell]] eingeführt. Die Bundesnetzagentur überwacht zudem die Netzentgelte im Rahmen der [[Anreizregulierung]] (Entgeltregulierung). |
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Nach der muslimischen Eroberung Jerusalems wurde den Juden wieder ein höheres Maß an Selbstbestimmung zugestanden, nur 8 Jahre nach dem christlichen Massaker und 500 Jahre nach ihrer Vertreibung aus [[Judäa]] durch das [[Römisches Reich|Römische Reich]].<ref name="Gil70–71">Gil: ''A History of Palestine, 634–1099.'' 1997, S. 70–71.</ref> Dies gab auch den Anstoß zum Vertrag von Umar von 637, das die Rechte und Pflichten der Christen und Juden unter islamischer Herrschaft beschreibt und ihnen den Status als [[Dhimmis]] zuweist. |
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== Unabhängige Transportnetzbetreiber == |
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Mit den Vorgaben [[Drittes Energiepaket der EU|3. EU-Binnenmarktpaketes]], die mit der Novellierung des EnWG im November 2010 rechtlich gültig wurden und die bis spätestens März 2012 umzusetzen waren, kam es außerdem zu weitgehenden [[Entflechtung (Firmenstruktur)|Entflechtungsauflagen]], die die Umwandlung von integrierten Netzbetreibern zu so genannten „unabhängigen Transportnetzbetreibern“ (''Independent Transmission Operator'', ITO) erforderten. Dazu gehört auch die Anforderung, sich in Namen und Außenauftritt komplett von den Handelsaktivitäten der Konzernmütter abzugrenzen. Diese Bestimmungen führten in der Praxis in Deutschland zu zahlreichen Verkäufen der Netzbetreiber durch die integrierten Energiekonzerne (Verkauf von [[Open Grid Europe]] durch E.ON, Verkauf von [[Thyssengas]] durch [[RWE]], etc.). |
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== Vorgeschichte == |
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In Österreich ist [[E-Control]] die Regulierungsbehörde für Fernleitungsnetzbetreiber. |
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Jerusalem war eine wichtige Stadt in der oströmischen Provinz ''Palestina Prima''. [[Eroberung von Jerusalem (614)|614 fiel die Stadt]] an eine [[Sassanidenreich|sassanidische]] Armee unter General [[Shahrbaraz]]. Die Perser plünderten die Stadt und massakrierten angeblich 90.000 [[Christen|christliche]] Einwohner.<ref>Greatrex, Lieu: ''The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars (Part II, 363–630 AD).'' 2002, S. 198.</ref> Während der Plünderungen wurde die [[Grabeskirche]] und das [[Wahres Kreuz Christi|Wahre Kreuz Christi]] nach [[Seleukia-Ktesiphon|Ktesiphon]] gebracht. Später wurde das Kreuz an [[Herakleios]] zurückgegeben, nachdem er die Sassaniden 628 entscheidend geschlagen hatte.<ref>Haldon: ''Byzantium in the Seventh Century: The Transformation of a Culture.'' 1997, S. 46.</ref> |
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Nach dem Tod [[Mohammed]]s im Jahr 632 ging die Führung der Muslime an [[Abu Bakr]] über, der eingangs in den [[Ridda-Kriege]]n seine Herrschaft behaupten musste. Nachdem seine Herrschaft über [[Arabische Halbinsel|Arabien]] wiederhergestellt war begann er einen Eroberungskrieg zur [[Islamische Eroberung Persiens|Eroberung des Irak]], damals Teil des Sassanidenreiches; während seine Armeen gleichzeitig im Westen das Oströmische Reich angriffen.<ref>Nicolle: ''Yarmuk 636 A.D.: The Muslim Conquest of Syria.'' 1994, S. 12–14.</ref> |
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== Netzbetreiber in Deutschland, Österreich und der Schweiz == |
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In Deutschland existieren insgesamt 16 Fernleitungsnetzbetreiber; diese sind in zwei [[Marktgebiet (Erdgas)|Marktgebiet]]e gegliedert: Gaspool, vorwiegend in Nord- und Ostdeutschland, sowie NetConnect Germany, vorwiegend in West- und Süddeutschland: |
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* '''Marktgebiet Gaspool:''' [[Gascade]], GTG Nord (Tochter der [[EWE AG|EWE]]), [[Gasunie Deutschland]], jordGas (Tochter der [[Gasunie Deutschland]] und [[Open Grid Europe]] [http://www.energate-messenger.de/news/169514/oge-und-gasunie-uebernehmen-jordgas]), [[Nowega]], [[Ontras]] (Tochter der VNG), Lubmin-Brandov Gastransport, OPAL Gastransport, [[Fluxys|Fluxys Deutschland]] und NEL Gastransport; |
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* '''Marktgebiet NetConnect Germany:''' [[bayernets]], [[GRTgaz|GRTgaz Deutschland]], [[Open Grid Europe]], [[Terranets BW]], [[Fluxys|Fluxys TENP]] und [[Thyssengas]] |
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Im Jahr 634 starb Abu Bakr. Ihm folgte Umar, der die Feldzüge seiner Vorgänger fortsetzte.<ref>Lewis: ''The Arabs in History.'' 2002, S. 65.</ref> Im Mai 636 startete Kaiser [[Herakleios]] einen großen Gegenschlag zur Wiedergewinnung der verlorenen Provinzen, doch seine Truppen wurden in der [[Schlacht am Jarmuk]] im August 636 geschlagen. Darauf hielt Abu Ubaida, der Oberbefehlshaber der muslimischen Armee in [[Syria]], im Oktober 636 einen Kriegsrat ab um das weitere Vorgehen zu planen. Zur Debatte stand entweder die Eroberung der Küstenstadt [[Caesarea Maritima|Caesarea]] oder die Jerusalems. Abu Ubaida war sich der Bedeutung beider Städte bewusst, die sich bislang allen muslimischen Eroberungsversuchen erfolgreich widersetzt hatten. Unfähig, eine Entscheidung zu treffen, schrieb er an Kalif Umar. In seiner Antwort befahl der Kalif die Eroberung Jerusalems. Daher marschierte Abu Ubaida von Dschabiya aus nach Süden, [[Chālid ibn al-Walīd]] und seine [[Mobile Leibwache]] führten den Zug. Die Muslime erreichten Jerusalem im November, worauf sich die oströmische Garnison in die befestigte Oberstadt zurückzog.<ref name="Akram431" /> |
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In Österreich ist die OMV-Tochter [[Gas Connect Austria]], sowie die Baumgarten-Oberkappel Gasleitungsgesellschaft (BOG) und die [[Trans Austria Gasleitung]] tätig. |
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== Belagerung == |
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In der Schweiz ist es die [[Swissgas]]. |
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Jerusalem war nach der Rückeroberung durch Herakleios von den Oströmern gut befestigt worden.<ref name="Gil51">Gil: ''A History of Palestine, 634–1099.'' 1997, S. 51.</ref> Nach der Niederlage am Jarmuk hatte der [[Patriarch]] von Jerusalem [[Sophronius von Jerusalem|Sophronius]] die Verteidigungsanlagen in Stand setzen lassen.<ref name="Runciman17">Runciman: ''A History of the Crusades.'' 1987, S. 17.</ref> Die Muslime hatten bisher noch keine ernsthafte Belagerung der Stadt gewagt. Dennoch konnten sarazenische Truppen ab 634 alle Wege zur Stadt abschneiden. Obwohl sie noch nicht völlig eingeschlossen war befand sich Jerusalem seit der Eroberung der benachbarten Städte [[Pella (Jordanien)|Pella]] und [[Bosra]] in einem permanenten Belagerungszustand. Nach der Schlacht von Jarmuk war die Stadt außerdem vom restlichen Syrien abgetrennt und bereitete sich auf die unausweichliche Belagerung vor.<ref name="Gil51" /> |
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Als die Muslime [[Jericho]] erreichten, sammelte Sophronius heimlich alle wichtigen Reliquien wie das Heilige Kreuz in Küstennähe, damit sie im Notfall nach [[Konstantinopel]] geschifft werden könnten.<ref name="Runciman17" /> |
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== Siehe auch == |
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* [[Verband Europäischer Fernleitungsnetzbetreiber für Gas]] (ENTSO-G): Hier auch vollständige Liste der Fernleitungsnetzsnetzbetreiber in Europa |
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Die Belagerung der Stadt begann Mitte November 636. Anstatt die Wälle pausenlos zu attackieren, entschieden die Muslime die Belagerung aufrecht zu halten, bis den Oströmern die Nahrungsmittel ausgehen und sie einer freiwilligen Übergabe zustimmen würden.<ref name="Gibbon321">Gibbon: ''The History of the Decline and Fall of the Roman Empire.'' 1862, Band 6, S. 321.</ref> |
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* [[Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas]] (FNB Gas) |
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Obwohl genaue Darstellungen der Belagerung nicht erhalten sind, scheint sie unblutig abgelaufen zu sein.<ref>Akram: ''The Sword of Allah: Khalid bin al-Waleed – His Life and Campaigns.'' 2004, S. 432.</ref> Die oströmische Garnison konnte keine Hilfe vom geschlagenen Herakleios erwarten. Nach vier Monaten Belagerung bot Sophronius die Kapitulation der Stadt und das Leisten einer [[Dschizya]] (''Tribut'') an, unter der Bedingung, dass der Kalif nach Jerusalem käme um die Unterwerfung entgegenzunehmen.<ref>Benvenisti: City of Stone: ''The Hidden History of Jerusalem.'' 1998, S. 14.</ref> Der Legende nach soll einer der muslimischen Kommandeure, [[Scharhabil ibn Hassana]], nach Bekanntwerden der Bedingungen des Patriarchen vorgeschlagen haben, anstatt auf die Ankunft des Kalifen aus [[Medina]] zu warten sich Chalid ibn Walid als Kalif ausgeben sollte, da er Umar in der Erscheinung glich.<ref>al-Waqidi. ''Futuh al-Sham.'' Band 1, S. 162; Imad ad-Din al-Isfahani. ''al-Fath al-Qussi fi-l-Fath al-Qudsi'', Band 15, S. 12–56.</ref> Die Täuschung funktionierte nicht. Vielleicht war Chalid in Syrien bereits zu bekannt oder Einwohner von Jerusalem hatten ihn bereits zuvor in seiner eigentlichen Gestalt getroffen. Der Patriarch von Jerusalem verweigerte also weitere Verhandlungen. Als Chalid vom Scheitern seiner Mission berichtete schrieb Abu Ubaidah dem Kalifen von der Lage und bat ihn, zur Annahme der Kapitulation nach Jerusalem zu kommen.<ref>Akram: ''The Sword of Allah: Khalid bin al-Waleed – His Life and Campaigns.'' 2004, S. 433.</ref> |
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== Kapitulation == |
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[[Datei:Holy sepulchre exterior.jpg|mini|alt=Die Grabeskirche|240px|Heutige [[Grabeskirche]]]] |
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Im April 637 erreichte Umar Palästina und begab sich zuerst nach Dschabiya,<ref>Gil: ''A History of Palestine, 634–1099.'' 1997, S. 52.</ref> wo ihn Abu Ubaida, Chalid und [[Yazid ibn Abu Sufyan|Yazid]] empfingen. [[ʿAmr ibn al-ʿĀs|Amr]] war als Befehlshaber der belagernden Armee zurückgelassen worden.<ref>Akram: ''The Sword of Allah: Khalid bin al-Waleed – His Life and Campaigns.'' 2004, S. 434.</ref> |
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Nach Umars Ankunft in Jerusalem wurde ein Pakt, bekannt als [[Umariyya-Vertrag]] geschrieben. In diesem wurde die Kapitulation der Stadt im Gegenzug für religiöse Freiheit für die Christen bei Leisten der Dschizya festgeschrieben. Er wurde von Kalif Umar stellvertretend für die Muslime unterzeichnet. Im späten April 637 wurde Jerusalem offiziell an den Kalifen übergeben.<ref>Gil: ''A History of Palestine, 634–1099.'' 1997, S. 54.</ref> |
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In den islamischen Quellen wurde überliefert, dass zum Zeitpunkt der [[Dhuhr]]gebete Sophronius Umar zum Beten in der wiederaufgebauten Grabeskirche einlud. Umar lehnte ab, weil er fürchtete dass ein Annehmen den Rechtsstatus des Gebäudes als Kirche gefährden würde und Muslime es in eine [[Moschee]] verwandeln würden.<ref name="Gibbon321" /> Nachdem er sich zehn Tage in Jerusalem aufgehalten hatte kehrte der Kalif nach Medina zurück.<ref>al-Waqidi. ''Futuh al-Sham.'' Band 1, S. 169.</ref> |
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== Folgen == |
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[[Datei:Dome of the Rock viewed through Bab al-Qattanin.jpg|200px|hochkant|mini|Der [[Felsendom]], 691 errichtet vom Umayyaden-Kalifen Abd al-Malik.]] |
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Den Anweisungen des Kalifen folgend belagerte Yazid als Nächstes Caesarea. Amr und Scharhabil eilten, die Eroberung Palästinas abzuschließen, was ihnen bis zum Ende des Jahres gelang. Caesarea allerdings hielt bis 640 aus, bis sich die Garnison [[Muʿāwiya I.]], dem Gouverneur von Syrien, ergab. Mit einer Armee von 17.000 Mann brachen Abu Ubaidah und Chalid nach Norden auf um [[Islamische Eroberung der Levante|ganz Syrien zu erobern]]. Die Eroberung endete mit der [[Schlacht an der Eisernen Brücke|Eroberung Antiochias]] 637.<ref>Akram: ''The Sword of Allah: Khalid bin al-Waleed – His Life and Campaigns.'' 2004, S. 438.</ref> Im Jahr 639 fielen die Muslime in [[Islamische Eroberung Ägyptens|Ägypten ein]]. |
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Während seines Aufenthalts in Jerusalem wurde Umar von Sophronius zu mehreren heiligen Orten geführt, wie z.B. dem [[Tempelberg]]. Die öde Fläche sehend, auf der der [[Jerusalemer Tempel|Tempel]] einst gestanden hatte befahl Umar die Reinigung der Stätte von Geröll und Buschwerk und ließ dann eine hölzerne Moschee an der Stelle errichten.<ref name="Hoppe15">Hoppe: ''The Holy City: Jerusalem in the Theology of the Old Testament.'' 2000, S. 15.</ref> Der früheste Bericht über ein solches Bauwerk stammt vom [[Gallien|gallischen]] Bischof [[Arculf]], der Jerusalem zwischen 679 und 682 besuchte. Er beschreibt ein primitives Bethaus, das bis zu 3000 Gläubige aufnehmen konnte und aus Holzstämmen über älteren Ruinen errichtet worden sei.<ref>Elad: ''Medieval Jerusalem and Islamic Worship: Holy Places, Ceremonies, Pilgrimage.'' 1999, S. 33.</ref> |
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Nach mehr als einem halben Jahrhundert nach der Eroberung Jerusalems, befahl der [[Umayyaden]]kalif [[Abd al-Malik (Umayyaden)|Abd al-Malik]] den Bau des [[Felsendom]]s auf einer Felsspitze auf dem Tempelberg. Der Geschichtsschreiber [[al-Muqaddasi]] schrieb, Abd al-Malik habe den Schrein errichtet, um mit der Pracht der christlichen Kirchen konkurrieren zu können. Der Bau der Moschee stärkte die Bindung Jerusalems an den muslimischen Glauben.<ref name="Hoppe15" /> |
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In den nächsten 400 Jahren verminderte sich die Bedeutung Jerusalems durch die anhaltenden Kleinkriege der Sarazenen in der Region. Die Stadt blieb unter muslimischer Kontrolle, bis sie 1099 im Verlauf des [[Erster Kreuzzug|Ersten Kreuzzugs]] [[Belagerung von Jerusalem (1099)|von Kreuzfahrern erobert]] wurde. |
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== Einzelnachweise == |
== Einzelnachweise == |
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<references /> |
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== Literatur == |
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[[Kategorie:Gasnetzbetreiber|!]] |
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*{{Literatur |Autor=Agha Ibrahim Akram |Titel=The Sword of Allah: Khalid bin al-Waleed – His Life and Campaigns |Verlag=Oxford University Press |Ort=Oxford, United Kingdom |Datum=2004 |ISBN=0-19-597714-9}} |
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[[Kategorie:Erdgaswirtschaft]] |
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*{{Literatur |Autor=Meron Benvenisti |Titel=City of Stone: The Hidden History of Jerusalem |Verlag=University of California Press |Ort=Berkeley and Los Angeles, California |Datum=1996 |ISBN=0-520-20768-8 |Online=[https://books.google.de/books?id=_Q8Ete9w6woC books.google.de]}} |
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*{{Literatur |Autor=Amikam Elad |Titel=Medieval Jerusalem and Islamic Worship: Holy Places, Ceremonies, Pilgrimage |Verlag=Brill Publishers |Ort=Leiden / New York |Datum=1995 |ISBN=90-04-10010-5 |Online=[https://books.google.de/books?id=CDz_yctbQVgC books.google.de]}} |
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*{{Literatur |Autor=[[Edward Gibbon]] |Titel=The History of the Decline and Fall of the Roman Empire |Band=6 |Verlag=J. D. Morris Publishers |Datum=1862}} |
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*{{Literatur |Autor=[[Moshe Gil]] |Titel=A history of Palestine, 634–1099. |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge |Datum=1997 |ISBN=0-521-59984-9}} |
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*{{Literatur |Autor=Geoffrey Greatrex, Samuel N. C. Lieu |Titel=The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars (Part II, 363–630 AD) |Verlag=Routledge (Taylor & Francis) |Ort=New York, New York and London, United Kingdom |Datum=2002 |ISBN=0-415-14687-9 |Online=[https://books.google.de/books?id=zc8iAQAAIAAJ books.google.de]}} |
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*{{Literatur |Autor=John F. Haldon |Titel=Byzantium in the Seventh Century: The Transformation of a Culture |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge, United Kingdom |Datum=1990 |ISBN=0-521-31917-X |Online=[https://books.google.de/books?id=pSHmT1G_5T0C&hl=de books.google.de]}} |
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*{{Literatur |Autor=Leslie J. Hoppe |Titel=The Holy City: Jerusalem in the Theology of the Old Testament |Verlag=Liturgical Press |Datum=2000 |ISBN=0-8146-5081-3 |Online=[https://books.google.de/books?id=SCxHOC8B2pYC books.google.de]}} |
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*{{Literatur |Autor=[[Bernard Lewis]] |Titel=The Arabs in History |Verlag=Oxford University Press |Ort=Oxford, United Kingdom |Datum=2002 |ISBN=0-19-280310-7 |JahrEA=1993 |Online=[https://books.google.de/books?id=fKVee8Dwbz0C books.google.de]}} |
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*{{Literatur |Autor=[[David Nicolle]] |Titel=Yarmuk 636 A.D.: The Muslim Conquest of Syria |Verlag=Osprey Publishing Limited |Ort=Oxford, United Kingdom |Datum=1994 |ISBN=1-85532-414-8 |Online=[https://books.google.de/books?id=IR9rNAai2koC books.google.de]}} |
|||
*{{Literatur |Autor=[[Steven Runciman]] |Titel=A History of the Crusades |Band=Band 1: The First Crusade and the Foundation of the Kingdom of Jerusalem |Verlag=Cambridge University Press |Ort=Cambridge, United Kingdom |Datum=1987 |ISBN=0-521-34770-X |JahrEA=1951 |Online=[https://books.google.de/books?id=uDj9sNezWzEC books.google.de]}} |
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[[Kategorie:Schlacht der Islamischen Expansion|Jerusalem]] |
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[[en:Transmission System Operator]] |
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[[Kategorie:Schlacht (Byzanz)|Jerusalem]] |
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[[Kategorie:Herakleios]] |
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[[Kategorie:636]] |
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[[Kategorie:637]] |
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[[Kategorie:Belagerung|Jerusalem 0637]] |
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[[Kategorie:Geschichte (Jerusalem)|Belagerung 0637]] |
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[[Kategorie:Schlacht (7. Jahrhundert)|Jerusalem 637]] |
Version vom 15. August 2017, 17:49 Uhr
Belagerung von Jerusalem | |||||||||||||
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Die Al-Aqsa-Moschee, Jerusalem | |||||||||||||
Datum | November 636 bis April 637 | ||||||||||||
Ort | Jerusalem | ||||||||||||
Ausgang | Arabischer Sieg | ||||||||||||
Territoriale Änderungen | Jerusalem von den Arabern erobert | ||||||||||||
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Byzantinisch-Arabischen Kriege
Frühe Schlachten
Mu'ta – Tabūk – Dathin – Firaz
Arabische Eroberung der Levante
Qartin – Bosra – Adschnadain – Mardsch ar-Rahit – Fahl – Damaskus – Mardsch ad-Dibadsch – Emesa – Jarmuk – Jerusalem – Hazir – Aleppo
Arabische Eroberung Ägyptens
Heliopolis – Alexandria – Nikiou
Umayyadische Eroberung Nordafrikas
Sufetula – Vescera – Karthago
Umayyadidische Invasion Anatoliens
und Konstantinopels
Eiserne Brücke – Germanikeia – 1. Konstantinopel – Sebastopolis – Tyana – 2. Konstantinopel – Nikäa – Akroinon
Arabisch-byzantinischer Grenzkrieg
Kamacha – Kopidnadon – Krasos – Anzen und Amorion – Mauropotamos – Lalakaon – Bathys Ryax
Sizilien und Süditalien
1. Syrakus – 2. Syrakus – Feldzüge des Maniakes
Byzantinischer Gegenschlag
Marasch – Raban – Andrassos – Feldzüge des Nikephoros Phokas – Feldzüge des Johannes Tzimiskes – Orontes – Feldzüge Basileios’ II. – Azaz
Seeoperationen
Phoinix – Muslimische Eroberung Kretas – Thasos – Damiette – Thessalonike – Byzantinische Rückeroberung Kretas
Die Belagerung von Jerusalem war Teil eines 637 stattfindenden Konflikts um das oströmische Jerusalem. Er begann, als eine Armee des syrischen Kalifats (Raschidun-Armee) unter dem Kommando des Abu Ubaidah Jerusalem im November 636 zu belagern begann. Nach sechs Monaten übergab der Patriarch Sophronius die Stadt freiwillig unter der Bedingung, sie nur dem Kalifen persönlich zu übergeben. Im April 637 reiste Kalif Umar nach Jerusalem, um die Unterwerfung der Stadt anzunehmen.
Die muslimische Eroberung der Stadt festigte die sarazenische Kontrolle über Palästina, die bis zum Ersten Kreuzzug im späten 11. Jahrhundert Bestand haben sollte. Die Stadt wurde bald ebenso zur heiligen Stätte des Islam, wie sie es bereits für das Christentum und Judentum war.
Im Jahr 613 hatte der jüdische Aufstand gegen das Oströmische Reich in der Eroberung Jerusalems durch das Sassanidenreich im Jahr 614 gegipfelt, worauf die Juden zeitweise einen hohen Grad an Autonomie erhalten hatten. Nach dem Rückzug der Perser war es 630 zum Massaker an den Juden durch die Oströmer gekommen. 15 Jahre jüdischer Autonomie waren beendet gewesen.
Nach der muslimischen Eroberung Jerusalems wurde den Juden wieder ein höheres Maß an Selbstbestimmung zugestanden, nur 8 Jahre nach dem christlichen Massaker und 500 Jahre nach ihrer Vertreibung aus Judäa durch das Römische Reich.[2] Dies gab auch den Anstoß zum Vertrag von Umar von 637, das die Rechte und Pflichten der Christen und Juden unter islamischer Herrschaft beschreibt und ihnen den Status als Dhimmis zuweist.
Vorgeschichte
Jerusalem war eine wichtige Stadt in der oströmischen Provinz Palestina Prima. 614 fiel die Stadt an eine sassanidische Armee unter General Shahrbaraz. Die Perser plünderten die Stadt und massakrierten angeblich 90.000 christliche Einwohner.[3] Während der Plünderungen wurde die Grabeskirche und das Wahre Kreuz Christi nach Ktesiphon gebracht. Später wurde das Kreuz an Herakleios zurückgegeben, nachdem er die Sassaniden 628 entscheidend geschlagen hatte.[4]
Nach dem Tod Mohammeds im Jahr 632 ging die Führung der Muslime an Abu Bakr über, der eingangs in den Ridda-Kriegen seine Herrschaft behaupten musste. Nachdem seine Herrschaft über Arabien wiederhergestellt war begann er einen Eroberungskrieg zur Eroberung des Irak, damals Teil des Sassanidenreiches; während seine Armeen gleichzeitig im Westen das Oströmische Reich angriffen.[5]
Im Jahr 634 starb Abu Bakr. Ihm folgte Umar, der die Feldzüge seiner Vorgänger fortsetzte.[6] Im Mai 636 startete Kaiser Herakleios einen großen Gegenschlag zur Wiedergewinnung der verlorenen Provinzen, doch seine Truppen wurden in der Schlacht am Jarmuk im August 636 geschlagen. Darauf hielt Abu Ubaida, der Oberbefehlshaber der muslimischen Armee in Syria, im Oktober 636 einen Kriegsrat ab um das weitere Vorgehen zu planen. Zur Debatte stand entweder die Eroberung der Küstenstadt Caesarea oder die Jerusalems. Abu Ubaida war sich der Bedeutung beider Städte bewusst, die sich bislang allen muslimischen Eroberungsversuchen erfolgreich widersetzt hatten. Unfähig, eine Entscheidung zu treffen, schrieb er an Kalif Umar. In seiner Antwort befahl der Kalif die Eroberung Jerusalems. Daher marschierte Abu Ubaida von Dschabiya aus nach Süden, Chālid ibn al-Walīd und seine Mobile Leibwache führten den Zug. Die Muslime erreichten Jerusalem im November, worauf sich die oströmische Garnison in die befestigte Oberstadt zurückzog.[1]
Belagerung
Jerusalem war nach der Rückeroberung durch Herakleios von den Oströmern gut befestigt worden.[7] Nach der Niederlage am Jarmuk hatte der Patriarch von Jerusalem Sophronius die Verteidigungsanlagen in Stand setzen lassen.[8] Die Muslime hatten bisher noch keine ernsthafte Belagerung der Stadt gewagt. Dennoch konnten sarazenische Truppen ab 634 alle Wege zur Stadt abschneiden. Obwohl sie noch nicht völlig eingeschlossen war befand sich Jerusalem seit der Eroberung der benachbarten Städte Pella und Bosra in einem permanenten Belagerungszustand. Nach der Schlacht von Jarmuk war die Stadt außerdem vom restlichen Syrien abgetrennt und bereitete sich auf die unausweichliche Belagerung vor.[7]
Als die Muslime Jericho erreichten, sammelte Sophronius heimlich alle wichtigen Reliquien wie das Heilige Kreuz in Küstennähe, damit sie im Notfall nach Konstantinopel geschifft werden könnten.[8]
Die Belagerung der Stadt begann Mitte November 636. Anstatt die Wälle pausenlos zu attackieren, entschieden die Muslime die Belagerung aufrecht zu halten, bis den Oströmern die Nahrungsmittel ausgehen und sie einer freiwilligen Übergabe zustimmen würden.[9]
Obwohl genaue Darstellungen der Belagerung nicht erhalten sind, scheint sie unblutig abgelaufen zu sein.[10] Die oströmische Garnison konnte keine Hilfe vom geschlagenen Herakleios erwarten. Nach vier Monaten Belagerung bot Sophronius die Kapitulation der Stadt und das Leisten einer Dschizya (Tribut) an, unter der Bedingung, dass der Kalif nach Jerusalem käme um die Unterwerfung entgegenzunehmen.[11] Der Legende nach soll einer der muslimischen Kommandeure, Scharhabil ibn Hassana, nach Bekanntwerden der Bedingungen des Patriarchen vorgeschlagen haben, anstatt auf die Ankunft des Kalifen aus Medina zu warten sich Chalid ibn Walid als Kalif ausgeben sollte, da er Umar in der Erscheinung glich.[12] Die Täuschung funktionierte nicht. Vielleicht war Chalid in Syrien bereits zu bekannt oder Einwohner von Jerusalem hatten ihn bereits zuvor in seiner eigentlichen Gestalt getroffen. Der Patriarch von Jerusalem verweigerte also weitere Verhandlungen. Als Chalid vom Scheitern seiner Mission berichtete schrieb Abu Ubaidah dem Kalifen von der Lage und bat ihn, zur Annahme der Kapitulation nach Jerusalem zu kommen.[13]
Kapitulation

Im April 637 erreichte Umar Palästina und begab sich zuerst nach Dschabiya,[14] wo ihn Abu Ubaida, Chalid und Yazid empfingen. Amr war als Befehlshaber der belagernden Armee zurückgelassen worden.[15]
Nach Umars Ankunft in Jerusalem wurde ein Pakt, bekannt als Umariyya-Vertrag geschrieben. In diesem wurde die Kapitulation der Stadt im Gegenzug für religiöse Freiheit für die Christen bei Leisten der Dschizya festgeschrieben. Er wurde von Kalif Umar stellvertretend für die Muslime unterzeichnet. Im späten April 637 wurde Jerusalem offiziell an den Kalifen übergeben.[16]
In den islamischen Quellen wurde überliefert, dass zum Zeitpunkt der Dhuhrgebete Sophronius Umar zum Beten in der wiederaufgebauten Grabeskirche einlud. Umar lehnte ab, weil er fürchtete dass ein Annehmen den Rechtsstatus des Gebäudes als Kirche gefährden würde und Muslime es in eine Moschee verwandeln würden.[9] Nachdem er sich zehn Tage in Jerusalem aufgehalten hatte kehrte der Kalif nach Medina zurück.[17]
Folgen

Den Anweisungen des Kalifen folgend belagerte Yazid als Nächstes Caesarea. Amr und Scharhabil eilten, die Eroberung Palästinas abzuschließen, was ihnen bis zum Ende des Jahres gelang. Caesarea allerdings hielt bis 640 aus, bis sich die Garnison Muʿāwiya I., dem Gouverneur von Syrien, ergab. Mit einer Armee von 17.000 Mann brachen Abu Ubaidah und Chalid nach Norden auf um ganz Syrien zu erobern. Die Eroberung endete mit der Eroberung Antiochias 637.[18] Im Jahr 639 fielen die Muslime in Ägypten ein.
Während seines Aufenthalts in Jerusalem wurde Umar von Sophronius zu mehreren heiligen Orten geführt, wie z.B. dem Tempelberg. Die öde Fläche sehend, auf der der Tempel einst gestanden hatte befahl Umar die Reinigung der Stätte von Geröll und Buschwerk und ließ dann eine hölzerne Moschee an der Stelle errichten.[19] Der früheste Bericht über ein solches Bauwerk stammt vom gallischen Bischof Arculf, der Jerusalem zwischen 679 und 682 besuchte. Er beschreibt ein primitives Bethaus, das bis zu 3000 Gläubige aufnehmen konnte und aus Holzstämmen über älteren Ruinen errichtet worden sei.[20]
Nach mehr als einem halben Jahrhundert nach der Eroberung Jerusalems, befahl der Umayyadenkalif Abd al-Malik den Bau des Felsendoms auf einer Felsspitze auf dem Tempelberg. Der Geschichtsschreiber al-Muqaddasi schrieb, Abd al-Malik habe den Schrein errichtet, um mit der Pracht der christlichen Kirchen konkurrieren zu können. Der Bau der Moschee stärkte die Bindung Jerusalems an den muslimischen Glauben.[19]
In den nächsten 400 Jahren verminderte sich die Bedeutung Jerusalems durch die anhaltenden Kleinkriege der Sarazenen in der Region. Die Stadt blieb unter muslimischer Kontrolle, bis sie 1099 im Verlauf des Ersten Kreuzzugs von Kreuzfahrern erobert wurde.
Einzelnachweise
- ↑ a b Akram: The Sword of Allah: Khalid bin al-Waleed – His Life and Campaigns. 2004, S. 431.
- ↑ Gil: A History of Palestine, 634–1099. 1997, S. 70–71.
- ↑ Greatrex, Lieu: The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars (Part II, 363–630 AD). 2002, S. 198.
- ↑ Haldon: Byzantium in the Seventh Century: The Transformation of a Culture. 1997, S. 46.
- ↑ Nicolle: Yarmuk 636 A.D.: The Muslim Conquest of Syria. 1994, S. 12–14.
- ↑ Lewis: The Arabs in History. 2002, S. 65.
- ↑ a b Gil: A History of Palestine, 634–1099. 1997, S. 51.
- ↑ a b Runciman: A History of the Crusades. 1987, S. 17.
- ↑ a b Gibbon: The History of the Decline and Fall of the Roman Empire. 1862, Band 6, S. 321.
- ↑ Akram: The Sword of Allah: Khalid bin al-Waleed – His Life and Campaigns. 2004, S. 432.
- ↑ Benvenisti: City of Stone: The Hidden History of Jerusalem. 1998, S. 14.
- ↑ al-Waqidi. Futuh al-Sham. Band 1, S. 162; Imad ad-Din al-Isfahani. al-Fath al-Qussi fi-l-Fath al-Qudsi, Band 15, S. 12–56.
- ↑ Akram: The Sword of Allah: Khalid bin al-Waleed – His Life and Campaigns. 2004, S. 433.
- ↑ Gil: A History of Palestine, 634–1099. 1997, S. 52.
- ↑ Akram: The Sword of Allah: Khalid bin al-Waleed – His Life and Campaigns. 2004, S. 434.
- ↑ Gil: A History of Palestine, 634–1099. 1997, S. 54.
- ↑ al-Waqidi. Futuh al-Sham. Band 1, S. 169.
- ↑ Akram: The Sword of Allah: Khalid bin al-Waleed – His Life and Campaigns. 2004, S. 438.
- ↑ a b Hoppe: The Holy City: Jerusalem in the Theology of the Old Testament. 2000, S. 15.
- ↑ Elad: Medieval Jerusalem and Islamic Worship: Holy Places, Ceremonies, Pilgrimage. 1999, S. 33.
Literatur
- Agha Ibrahim Akram: The Sword of Allah: Khalid bin al-Waleed – His Life and Campaigns. Oxford University Press, Oxford, United Kingdom 2004, ISBN 0-19-597714-9.
- Meron Benvenisti: City of Stone: The Hidden History of Jerusalem. University of California Press, Berkeley and Los Angeles, California 1996, ISBN 0-520-20768-8 (books.google.de).
- Amikam Elad: Medieval Jerusalem and Islamic Worship: Holy Places, Ceremonies, Pilgrimage. Brill Publishers, Leiden / New York 1995, ISBN 90-04-10010-5 (books.google.de).
- Edward Gibbon: The History of the Decline and Fall of the Roman Empire. Band 6. J. D. Morris Publishers, 1862.
- Moshe Gil: A history of Palestine, 634–1099. Cambridge University Press, Cambridge 1997, ISBN 0-521-59984-9.
- Geoffrey Greatrex, Samuel N. C. Lieu: The Roman Eastern Frontier and the Persian Wars (Part II, 363–630 AD). Routledge (Taylor & Francis), New York, New York and London, United Kingdom 2002, ISBN 0-415-14687-9 (books.google.de).
- John F. Haldon: Byzantium in the Seventh Century: The Transformation of a Culture. Cambridge University Press, Cambridge, United Kingdom 1990, ISBN 0-521-31917-X (books.google.de).
- Leslie J. Hoppe: The Holy City: Jerusalem in the Theology of the Old Testament. Liturgical Press, 2000, ISBN 0-8146-5081-3 (books.google.de).
- Bernard Lewis: The Arabs in History. Oxford University Press, Oxford, United Kingdom 2002, ISBN 0-19-280310-7 (books.google.de – Erstausgabe: 1993).
- David Nicolle: Yarmuk 636 A.D.: The Muslim Conquest of Syria. Osprey Publishing Limited, Oxford, United Kingdom 1994, ISBN 1-85532-414-8 (books.google.de).
- Steven Runciman: A History of the Crusades. Band 1: The First Crusade and the Foundation of the Kingdom of Jerusalem. Cambridge University Press, Cambridge, United Kingdom 1987, ISBN 0-521-34770-X (books.google.de – Erstausgabe: 1951).