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Rainer Hildebrandt und Carla Thomas: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Rainer Hildebrandt''' (* [[14. Dezember]] [[1914]] in [[Stuttgart]]; † [[9. Januar]] [[2004]] in [[Berlin]]) war ein deutscher Historiker und Publizist sowie Gründer des [[Mauermuseum]]s am [[Checkpoint Charlie]] in Berlin.
'''Carla Venita Thomas''' (* [[21. Dezember]] [[1942]] in [[Memphis (Tennessee)|Memphis]], [[Tennessee]]) ist eine [[USA|US-amerikanische]] [[Soul]]-Sängerin. Sie gilt als die „Queen of Memphis Soul“ (Königin des „Memphis Soul“, auch „[[Southern Soul]] genannt).


== Leben ==
== Leben ==
Im Alter von 17 Jahren nahm sie das Duett ''Because I Love You'' mit ihrem Vater [[Rufus Thomas]] auf, das im Süden der USA ein Hit wurde und dem Plattenlabel Satellite (aus dem später das legendäre Soul-Label [[Stax Records]] entstand) einen ersten großen Erfolg bescherte.
Rainer Hildebrandt, Sohn des Kunsthistorikers [[Hans Hildebrandt]], studierte an der [[Deutsche Hochschule für Politik#Auslandswissenschaftliche Fakultät|Auslandswissenschaftlichen Fakultät der Deutschen Hochschule für Politik]] in Berlin. Dort sammelte sich ab 1939/40 ein reger Kreis widerständiger Dozenten und Studenten. Darunter befanden sich neben [[Harro Schulze-Boysen]] und [[Horst Heilmann]] auch der Professor [[Albrecht Haushofer]] und der Student Rainer Hildebrandt. Er hatte Kontakt zum weiteren Kreis der Attentäter gegen Hitler am [[20.&nbsp;Juli 1944]] und war Angehöriger des Haushofer Kreises: „''Den Weggefährten gilt ein langer Blick. Ich habe meine besten Freunde, Albrecht Haushofer und Horst Heilmann, im Nazi-Reich verloren und war selbst 17 Monate in Haft. Ich habe gelernt, gegen das Unrecht zu kämpfen.''“<ref>Rainer Hildebrandt: ''Ein tragischer Auftakt zur deutschen Teilung und zur Mauer''. [http://buchhandel.de/detailansicht.aspx?isbn=978-3-922484-48-6 buchhandel.de]</ref>


1961 erreichte ihr Song ''Gee Whiz (Look in His Eyes)'' die Top 10 der Hitparade in den Kategorien [[Rhythm and Blues|R&B]] und [[Pop (Musik)|Pop]] und war damit die erste Platte des Memphis Soul, die USA-weit Erfolg hatte. In den folgenden 10 Jahren fanden 22 ihrer Singles den Weg in die nationale Hitparade, u. a. ''I’ll Bring It on Home to You'' (eine Antwort auf [[Sam Cooke]]s ''Bring It on Home to Me''), ''Let Me Be Good to You'' und ''B-A-B-Y'' (von [[Isaac Hayes]]).
Nach dem Beginn des [[Kalter Krieg|Kalten Krieges]] fungierte Hildebrandt zusammen mit dem Schriftsteller [[Günther Birkenfeld]], dem damaligen Vorsitzenden der [[Junge Union|Jungen Union]] [[Ernst Benda]] und dem damaligen FDP-Stadtverordneten [[Herbert Geisler]] (1921–1986) als Lizenzträger der [[Alliierte Kommandantur|Alliierten Kommandantur]] für die [[Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit]]. Geleitet wurde diese am Anfang von Rainer Hildebrandt, dessen Hauptziel zunächst darin lag, einen Suchdienst zur Fahndung nach den vielen verhafteten und verschwundenen oder verschleppten und vermissten und verstorbenen Personen in der [[Sowjetische Besatzungszone|sowjetischen Besatzungszone]] aufzubauen.


Besonders erfolgreich waren ihre Duette mit dem Soul-Sänger [[Otis Redding]], darunter die Hits ''Tramp'' (komponiert von [[Lowell Fulson]]) und ''Knock on Wood'' (von [[Steve Cropper]] und [[Eddie Floyd]]).
Für das [[Ministerium für Staatssicherheit]] der DDR war die „Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit“, die von 1948 bis 1959 bestand, die „bestgehasste“ Organisation. Die Gruppe verbreitete in der DDR konspirativ Millionen von Flugblätter und Broschüren, teilweise durch Ballons. Gegen Rainer Hildebrandt gab es drei Entführungsversuche, etwa von der „Stasi“. Der erste Entführungsversuch scheiterte nach Hildebrandts Erinnerungen am 24. Juli 1949.


1993 erhielt Carla Thomas einen ''Pioneer Award'' der [[Rhythm and Blues Foundation]].
Finanziell war die Kampfgruppe von den Amerikanern abhängig. <!--Die folgende Behauptung muß unbedingt gem. Wikipedia:Einzelnachweise belegt werden! Hildebrandt selbst sagte, dass ihm die Gruppe wegen mannigfacher Beteiligung an Sabotageaktionen in der DDR entglitt: ''„Das ist die Tragik meines Lebens, ich wusste es nicht.“''--> Wegen Differenzen mit [[Ernst Tillich]] zog sich Rainer Hildebrandt Mitte der 1950er Jahre aus der Kampfgruppe zurück und widmete sich überwiegend der Öffentlichkeitsarbeit und der kurze Zeit nach dem Bau der Berliner Mauer gegründeten [[Arbeitsgemeinschaft 13.&nbsp;August]]. Ehrenmitglieder der Arbeitsgemeinschaft waren unter anderem die Grünenpolitiker [[Petra Kelly]] und [[Gert Bastian]]. Bis zuletzt leitete Hildebrandt das [[Mauermuseum|Haus am Checkpoint Charlie (Mauermuseum)]], das die Geschichte der Maueropfer und Mauerflüchtlinge dokumentiert.

Am 1. Oktober 1992 wurde dem Gründer des Mauermuseums in Berlin der [[Verdienstorden des Landes Berlin]] verliehen, 1994 wurde ihm durch [[Roman Herzog]] das [[Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland|Bundesverdienstkreuz I.&nbsp;Klasse]] verliehen.

Am 9. Januar 2004 starb Rainer Hildebrandt mit 89 Jahren. Sein Wunsch war es, nach seinem Leben neben seinem Freund [[Albrecht Haushofer]] beerdigt zu werden. Da der entsprechende Friedhof für die Opfer von Krieg und Militarismus in Berlin Moabit allerdings seit 1952 für Neubestattungen geschlossen ist, wurde dieser Wunsch vom zuständigen Berliner Bezirksamt nicht erfüllt.<ref>Tobias Miller, Anne Vorbringer: [http://berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2006/0703/lokales/0011/index.html Senat gönnt Rainer Hildebrandt keine Ruhe.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 3. Juli 2006</ref>

Seine Frau [[Alexandra Hildebrandt (Künstlerin)|Alexandra Hildebrandt]], die Hildebrandt 1995 geheiratet hatte und die heute Leiterin des Mauermuseums und geschäftsführende Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft 13. August ist, setzt sich seitdem dafür ein, dass Rainer Hildebrandts letzter Wille doch noch erfüllt wird. Die Urne Hildebrandts mit der Nummer 173126 steht seit der Einäscherung im [[Friedhof Ruhleben#Krematorium Ruhleben|Krematorium Berlin Ruhleben]], da die Witwe sich weigert, einen anderen Beisetzungsort zu akzeptieren.<ref>http://www.tagesspiegel.de/berlin/rainer-hildebrandt-kein-friede-seiner-asche/1660358.html</ref> Eigentlich fällige Aufbewahrungsgebühren werden von der Berliner Verwaltung nicht erhoben. Ebenso wurde auf eine amtliche Zwangsbeisetzung verzichtet.

Hildebrandts Witwe initiierte 2004 die „Dr. Rainer-Hildebrandt-Medaille". Der Internationale Menschenrechtspreis wird zum [[Tag der Menschenrechte]] an Menschen vergeben, die sich gewaltfrei für Menschenrechte eingesetzt haben.<ref>http://www.mauermuseum.de/index-medaille.html</ref>

== Werke (Auswahl) ==
* Rainer Hildebrandt: ''Ein tragischer Auftakt zur deutschen Teilung und zur Mauer'' (Neuauflage der 1948 erstmals erschienenen Publikation ''…&nbsp;die besten Köpfe, die man henkt'', ergänzt durch zahlreiche Fotos und Originalunterlagen). Verlag Arbeitsgemeinschaft 13. August, ISBN 978-3-922484-48-6
* ''Wir sind die Letzten''. Neuwied/Berlin 1949 (Über Albrecht Haushofer und seine Freunde)
* ''Als die Fesseln fielen … Neun Schicksale in einem Aufstand'' <sup>2</sup>1969
* ''Von Gandhi bis Walesa – Gewaltfreier Kampf für Menschenrechte''
* ''Die Mauer spricht''
* ''Es geschah an der Mauer'' 22. Aufl. 2006


== Literatur ==
== Literatur ==
* Stambler, Irwin: ''The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul''. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 681 – ISBN 0-312-02573-4
* Alexandra Hildebrandt: ''Ein Mensch Rainer Hildebrandt – Begegnungen'' Verl. Haus am Checkpoint Charlie, Berlin 1999, ISBN 3-922484-41-7
* Christine Richter: [http://berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/2004/0110/lokales/0013/ ''Der Freiheitskämpfer''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 10. Januar 2004, Nachruf


== Weblinks ==
== Weblinks ==
* {{DNB-Portal|119343568}}
* {{DNB-Portal|134538803|TYP=Werke von und über}}
* [http://www.berliner-zeitung.de/archiv/gruender-des-mauer-museums-rainer-hildebrandt-ist-tot---senat-wuerdigt-einsatz-fuer-demokratie-der-freiheitskaempfer,10810590,10142246.html Nachruf]


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== Einzelnachweise ==
<references />


{{SORTIERUNG:Thomas, Carla}}
{{Normdaten|TYP=p|GND=119343568|LCCN=n/82/119125|VIAF=13116050}}
[[Kategorie:Soulsänger]]

[[Kategorie:US-amerikanischer Musiker]]
{{SORTIERUNG:Hildebrandt, Rainer}}
[[Kategorie:Historiker]]
[[Kategorie:Geboren 1942]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Frau]]
[[Kategorie:Publizist]]
[[Kategorie:Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse]]
[[Kategorie:Träger des Verdienstordens des Landes Berlin]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1914]]
[[Kategorie:Gestorben 2004]]
[[Kategorie:Mann]]


{{Personendaten
{{Personendaten
|NAME=Hildebrandt, Rainer
|NAME=Thomas, Carla
|ALTERNATIVNAMEN=
|ALTERNATIVNAMEN=Thomas, Carla Venita (vollständiger Name)
|KURZBESCHREIBUNG=deutscher Historiker, Buchautor und Publizist
|KURZBESCHREIBUNG=US-amerikanische Soul-Sängerin
|GEBURTSDATUM=14. Dezember 1914
|GEBURTSDATUM=21. Dezember 1942
|GEBURTSORT=[[Stuttgart]]
|GEBURTSORT=[[Memphis (Tennessee)]]
|STERBEDATUM=9. Januar 2004
|STERBEDATUM=
|STERBEORT=[[Berlin]]
|STERBEORT=
}}
}}

[[en:Rainer Hildebrandt]]
[[no:Rainer Hildebrandt]]

Version vom 3. Juni 2014, 20:15 Uhr

Carla Venita Thomas (* 21. Dezember 1942 in Memphis, Tennessee) ist eine US-amerikanische Soul-Sängerin. Sie gilt als die „Queen of Memphis Soul“ (Königin des „Memphis Soul“, auch „Southern Soul“ genannt).

Leben

Im Alter von 17 Jahren nahm sie das Duett Because I Love You mit ihrem Vater Rufus Thomas auf, das im Süden der USA ein Hit wurde und dem Plattenlabel Satellite (aus dem später das legendäre Soul-Label Stax Records entstand) einen ersten großen Erfolg bescherte.

1961 erreichte ihr Song Gee Whiz (Look in His Eyes) die Top 10 der Hitparade in den Kategorien R&B und Pop und war damit die erste Platte des Memphis Soul, die USA-weit Erfolg hatte. In den folgenden 10 Jahren fanden 22 ihrer Singles den Weg in die nationale Hitparade, u. a. I’ll Bring It on Home to You (eine Antwort auf Sam Cookes Bring It on Home to Me), Let Me Be Good to You und B-A-B-Y (von Isaac Hayes).

Besonders erfolgreich waren ihre Duette mit dem Soul-Sänger Otis Redding, darunter die Hits Tramp (komponiert von Lowell Fulson) und Knock on Wood (von Steve Cropper und Eddie Floyd).

1993 erhielt Carla Thomas einen Pioneer Award der Rhythm and Blues Foundation.

Literatur

  • Stambler, Irwin: The Encyclopedia Of Pop, Rock And Soul. 3. überarbeitete Auflage, New York City, New York: St. Martin’s Press, 1989, S. 681 – ISBN 0-312-02573-4