Christian Morgenstern und Zionismus: Unterschied zwischen den Seiten
Dapete (Diskussion | Beiträge) K →Weblinks: Wikisource-Lemma |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Der '''Zionismus''' (von ''[[Zion]]'') ist eine während der zweiten Hälfte des [[19. Jahrhundert]] entstandene [[Judentum|jüdische]] [[Nationalismus|National]]-Bewegung, die sich für einen eigenen jüdischen [[Staat]] einsetzt. Der Begriff wurde [[1890]] von dem jüdischen [[Wien]]er Journalisten [[Nathan Birnbaum (Philosoph)|Nathan Birnbaum]] geprägt. |
|||
{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Dichter. Für den gleichnamigen Musiker, siehe [[Christian Morgenstern (Musiker)]], für den gleichnamigen Maler, siehe [[Christian Morgenstern (Maler)]] (1805-1867).}} |
|||
Der ''Zionismus'' entstand unter den [[Jude|Juden]] in der europäischen [[Diaspora]]. Er sieht sich selbst als die moderne Form des jahrtausendealten jüdischen Traumes von [[Freiheit]] und einem eigenen Staat im Land [[Israel]], das allen Juden gemeinsam gehören und gerecht verteilt sein sollte. Diese Idee gab es in der jüdischen Gemeinschaft schon, seit das [[Römisches Reich|römische Reich]] das Land [[Judäa]] vor rund 1900 Jahren zerstörte. Ihre Ursprünge gehen bis auf die Anfänge des Volkes Israel in der [[Bibel]] zurück (vgl. [[1. Buch Mose|Genesis]] 12, 3). |
|||
'''Christian Morgenstern''' (* [[6. Mai]] [[1871]] in [[München]]; † [[31. März]] [[1914]] in [[Meran]]) war ein [[Deutschland|deutscher]] [[Dichter]] und [[Schriftsteller]]. |
|||
== |
==Wurzeln des Zionismus== |
||
Der Ausdruck „Zionismus“ ist abgeleitet von „Zion“, dem Namen des [[Jerusalem]]er [[Tempelberg]]es. Er spielt an auf die [[prophet]]ische Erwartung der Heimkehr der [[Babylonische Gefangenschaft|nach Babylon vertriebenen]] Juden nach „Zion“, die in der [[Bibel]] untrennbar mit der Erwartung des Völker-[[Frieden]]s verbunden ist ([[Buch Jesaja|Jes.]] 2, 3f/[[Micha_(Buch)|Mi.]] 4, 2f). Sie entstand etwa 550 v. Chr. |
|||
[[Bild:Morgenstern-h420.jpg|thumb|Christian Morgenstern]] |
|||
1881 starb seine Mutter Charlotte an einem Lungenleiden, das er von ihr erben und das sein Leben mit einer langen Folge von Sanatoriumsaufenthalten überschatten sollte. |
|||
Ab [[1903]] war er literarischer Lektor im Verlag von [[Bruno Cassirer]], mit dem er freundschaftlich verbunden war. Er heiratete [[1910]] Margareta Gosebruch von Liechtenstern. Im selben Jahr begann auch seine Zusammenarbeit mit dem Verleger [[Reinhard Piper]], die bis zu seinem Lebensende anhielt. Christian Morgenstern hatte vorher mit vier anderen Verlegern zusammengearbeitet, aber eine dauerhafte Geschäftsverbindung war nicht zu Stande gekommen. Es waren dies: |
|||
*[[Richard Taendler]] Berlin (''In Phanta's Schloss, Horatius Travestitus'') |
|||
*[[Schuster & Löffler]] (''Auf vielen Wegen, Ich und die Welt'') |
|||
*[[Samuel Fischer (Verleger)|S.Fischer]] (''Ein Sommer, Und aber ründet sich ein Kranz'') |
|||
*[[Bruno Cassirer]] (''Melancholie'') |
|||
Der Begriff wird meist auf [[Theodor Herzl]] (1860-1904) zurückgeführt. Die Wurzeln dieser jüdischen [[Nationalbewegung]] reichen aber viel weiter zurück. Schon seit dem 12. Jahrhundert [[Wallfahrt|pilgerten]] fromme Juden Europas zu ihren heiligen Stätten im verlorenen Land (Eretz) Israel. |
|||
Gegen Ende seines Lebens wandte er sich der [[Theosophie]] und zuletzt der [[Anthroposophie]] zu. Er litt zeitlebens an einem Lungenleiden, woran er auch starb. Nach dem Tod des Dichters gab seine Witwe zahlreiche seiner Werke heraus, die sie teilweise neu ordnete und mit bisher unveröffentlichten Teilen des Nachlasses ergänzte. |
|||
''[[Moses Montefiore]]'' (1784-1885) plante bereits die Ansiedlung von Juden im „Land der Väter“: Damit reagierte er auf die systematische Diskriminierung der Juden und grausame [[Pogrom]]e im [[Russland|Russischen Reich]] ([[Chişinău|Kischinjow]]). Er gewann reiche Juden für ein Siedlungsprojekt, kaufte Land von [[Araber|arabischen]] Großgrundbesitzern in [[Palästina]] und stellte es verfolgten Juden zur Verfügung. Dabei wurde er von [[Christentum|Christen]] und russischen Juden unterstützt. |
|||
Morgensterns Gedichte bieten viel Lesevergnügen. Besonders in der Gedichtsammlung ''[[Galgenlieder]]'' entfaltet Morgenstern seinen liebenswürdigen, manchmal aber auch scharfsinnigen Sprachwitz: |
|||
[[Moses Hess]] schrieb [[1862]] ''[[Rom und Jerusalem]]'', worin er als erster jüdischer Autor den Gedanken an eine Heimkehr der Juden in das "gelobte Land" aussprach. Zugleich war er [[Sozialismus|Sozialist]]. Damit gilt er als Vorbereiter des sozialistischen Zionismus, aus dem später die [[Kibbuz]]-Bewegung und die israelische [[Arbeitspartei (Israel)|Arbeitspartei]] hervorgingen. |
|||
:''„Wie singt im nahen Röhricht die Unke gar so töricht!“'' |
|||
Ende des 19. Jahrhunderts führte das Aufflammen des religiösen und rassistischen Antisemitismus zu Pogromen in Russland und Osteuropa, die sämtliche Versprechen der [[Aufklärung]] von Gleichheit und Toleranz ''ad absurdum'' führten. Als Folge kam es in ganz Europa zu einer Welle der jüdischen Emigration nach [[Palästina]]. [[1882]] kam die erste Gruppe junger russischer Juden dorthin und machte [[Wüste]]n sprichwörtlich zu fruchtbarem Ackerland. Dieses Projekt wurde erst durch Herzls Buch [[Der Judenstaat]] international bekannt und beachtet. |
|||
Sein wohl bekanntestes Gedicht ist ''Die unmögliche Tatsache''. Der Schluss wurde zu einem geflügelten Wort: ''„[…] weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann was nicht sein darf.“'' |
|||
Im selben Jahr veröffentlichte [[Leo Pinsker]] sein Werk ''[[Autoemanzipation]]'' ("Selbstbefreiung"), das nach mehreren wirkungslosen Anläufen über ein eigenes Land der Juden nachdachte. Auch er reagierte damit auf den damals immer aggressiver auftretenden [[Antisemitismus]] in Europa (insb. Russland). |
|||
Sein [[Nasobem]] inspirierte den Zoologen [[Gerolf Steiner]] zur Schöpfung der (fiktiven) Ordnung der [[Rhinogradentia]], ein wissenschaftlich-satirischer Scherz, der sich international verbreitete und noch heute ausgebaut wird. |
|||
Doch erst Herzls Buch ''[[Der Judenstaat]] - Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage'' [[1896]], das im Zusammenhang mit der [[Dreyfus-Affäre]] entstand, führte das Streben nach staatlicher Organisation aus. Diese war noch nicht unbedingt mit dem Land Israel in Palästina verbunden. |
|||
Christian Morgenstern übersetzte auch zahlreiche Werke von [[Henrik Ibsen]], [[Knut Hamsun]] und [[Bjørnstjerne Bjørnson]]. |
|||
[[1897]] fand in [[Basel]] der 1. [[Zionistenkongress]] statt. Dort forderte Herzl, der bis zu seinem Tod [[1904]] Vorsitzender des Aktionskommitees blieb, erstmals eine ''öffentlich-rechtlich gesicherte Heimstätte in Palästina''. Auf dem 6. Zionistenkongress in Basel am 26. August 1903 schlug er das britische [[Uganda]]-Programm als eine vorläufige Lösung vor, da sich die russischen Juden durch Pogrome in unmittelbarer Gefahr befanden. Er betonte, dass dieses Programm nicht das eigentliche Ziel des Zionismus, eine Heimstätte in Palästina zu errichten, berühre. Dennoch rief sein Vorschlag heftige Proteste hervor, die fast zur Spaltung der zionistischen Bewegung führten. Es kam zu einem Bündnis verschiedener Gruppen, die die Uganda betreffenden Vorschläge in der Zeit von 1903-1905 unterstützten. Daraus ging die [[Jewish Territorialist Organization]] (JTO) hervor. Das Uganda-Programm wurde jedoch auf dem 7. Zionistenkongress im Jahre 1905 endgültig fallengelassen. |
|||
== Werke == |
|||
Während Herzl seine und des Kongresses Hauptaufgabe in [[Diplomatie|diplomatischen]] Bemühungen sah, verlangte sein Nachfolger [[David Wolffssohn]] ([[1905]]-[[1911]]) bereits die praktische Umsetzung der [[Kolonisation]] Palästinas, und dies auch unabhängig von Zustimmung seitens der dafür maßgeblichen Staaten. Die "Perspektive Palästina", auch ohne eigenen Staat, hatte auch der so genannte "Kulturelle Zionismus", wie ihn [[Ascher Ginsberg]] (Ahad Ha'am) vertrat, im Auge. Erst [[Chaim Weizmann]] gelang es dann nach 1914, den Ausgleich zwischen beiden Tendenzen herbeizuführen. |
|||
=== Zu Lebzeiten Morgensterns erschienen === |
|||
*[[1895]] – In Phantas Schloss. Berlin: R.Taendler Verlag. |
|||
*[[1897]] – Auf vielen Wegen. Berlin: Schuster & Loeffler |
|||
*[[1897]] – Horatius travestitus. Berlin: Schuster & Loeffler |
|||
*[[1898]] – Ich und die Welt. Berlin: Schuster & Loeffler |
|||
*[[1900]] – Ein Sommer. Berlin: Fischer |
|||
*[[1902]] – Und aber ründet sich ein Kranz. Berlin: Fischer |
|||
*[[1905]] – [[Galgenlieder]]. Berlin: Cassirer |
|||
*[[1906]] – Melancholie. Berlin: Cassirer (Rechte gingen später an den Insel-Verlag) |
|||
*[[1908]] – Osterbuch. Berlin: Cassirer |
|||
*[[1910]] – Palmström. Berlin: Cassirer |
|||
*[[1910]] – Einkehr. München: R.Piper |
|||
*[[1911]] – Ich und du. München: R.Piper |
|||
*[[1914]] – Wir fanden einen Pfad. München: R.Piper |
|||
==Beginn der Einwanderung nach Palästina== |
|||
=== Aus dem Nachlass ergänzte, erweiterte oder veränderte Ausgaben === |
|||
[[1901]] wurde der [[Jüdischer Nationalfond|Jüdische Nationalfond]] (JNF) gegründet (hebräisch: (קרן קימת לישראל) ''[[Keren Kajemet]] (Lejisrael)'', "Dauernder Fonds für Israel"), dies umzusetzen. [[1907]] wurde das (jüdische) [[Palästina-Amt]] in [[Jaffa]] geschaffen, das [[Arthur Ruppin]] leitete. [[1909]] wurde die [[Jüdische Kolonialbank]] ("Jewish Colonial Trust") gegründet - wie auch der erste [[Kibbuz]] am Tiberiassee und die Stadt [[Tel Aviv]], die bis [[1938]] bereits 150.000 Einwohner zählte. Allein bis [[1914]] waren bereits 85.000 jüdische Einwanderer in Palästina zu verzeichnen, von denen jedoch etliche nicht längerfristig im Land blieben. |
|||
*[[1916]] – Palma Kunkel. Berlin: Cassirer |
|||
*[[1918]] – Stufen. München: R.Piper |
|||
*[[1919]] – Der Gingganz. München: R.Piper |
|||
*[[1919]] – Epigramme und Sprüche. München: R.Piper |
|||
*[[1920]] – Der Melderbaum. Berlin: Meyer |
|||
*[[1921]] – Über die Galgenlieder. Berlin: Cassirer |
|||
*[[1921]] – Klein Irmchen. Berlin: Cassirer (Rechte gingen später an den Insel-Verlag) |
|||
*[[1927]] – Mensch Wanderer. München: R.Piper |
|||
*[[1928]] – Die Schallmühle. München: R.Piper |
|||
*[[1938]] – Böhmischer Jahrmarkt (neue vermehrte und veränderte Ausgabe der „Schallmühle“). München: R.Piper |
|||
*[[1941]] – Klaus Burrmann, der Tierweltphotograph. Oldenburg: Stalling |
|||
*[[1941]] – Das aufgeklärte Mondschaf. Achtundzwanzig Galgenlieder und deren gemeinverständliche Deutung durch Jeremias Mueller, Dr. phil. Leipzig: Insel Verlag |
|||
*[[1943]] – Liebe Sonne, liebe Erde. Ein Kinderliederbuch. Oldenburg: Ndt. Verlagshaus |
|||
*[[1950]] – Egon und Emilie. Neuausgabe der Grotesken und Parodien. München: R.Piper |
|||
*[[1951]] – Sausebrand und Mausbarbier. Oldenburg: Stalling |
|||
*[[1952]] – Christian Morgenstern. Ein Leben in Briefen |
|||
*[[1962]] – Alles um des Menschen Willen. Gesammelte Briefe |
|||
Am [[2. November]] [[1917]] signalisierte die [[Großbritannien und Nordirland|britische]] Regierung ihre Unterstützung des Zionismus mit der [[Balfour-Declaration]] zur ''Schaffung einer nationalen Heimstätte in Palästina für das jüdische Volk'', kurz bevor [[1918]] Palästina als Mandat an Großbritannien übertragen (und dort dem [[Colonial Office]] untergeordnet) wurde. Die Zionisten strebten bei allen Unternehmungen internationale Zustimmung an. Auch gegenüber der arabischen Bevölkerung der Region wurde Akzeptanz angestrebt und auch erreicht. |
|||
=== Vollständige Werkausgabe === |
|||
Neben den Werken, die Morgenstern selbst zusammengestellt hat und den Werken die vor allem durch seine Frau Margareta Morgenstern aus dem Nachlass herausgegeben wurden, existiert mit der Stuttgarter Ausgabe des Verlages Urachhaus erstmals eine wissenschaftlich aufbereitete „Kommentierte Werkausgabe“. |
|||
[[1920]] wurde die zionistische Gewerkschaft [[Histadrut]] gegründet, mit dem Ziel, die von privaten Investoren gemiedenen Branchen zu besetzen und so im Laufe der Zeit größter Arbeitgeber in Palästina werden sollte. [[1923]] wurde Palästina aufgeteilt. Der kleinere Teil wurde von nun an [[Palästina (Region)|"Palästina"]] genannt, während aus dem größeren Teil [[Transjordanien]] (erst als Sultanat, dann als Königreich [[Jordanien]]) entstand. Seit Mitte der [[1920er]] Jahre fand sich dann die zionistische [[Hachschara]] ("Vorbereitung" auf die Auswanderung) in [[Deutschland]]. |
|||
* Band I Lyrik 1887–1905 (ISBN 3-87838-501-3) |
|||
* Band II Lyrik 1906–1914 (ISBN 3-87838-502-1) |
|||
* Band III Humoristische Lyrik (ISBN 3-87838-503-X) |
|||
* Band IV Episches und Dramatisches (ISBN 3-87838-504-8) |
|||
* Band V Aphorismen (ISBN 3-87838-505-6) |
|||
* Band VI Kritische Schriften (ISBN 3-87838-506-4) |
|||
* Band VII Briefe 1878–1903 (ISBN 3-87838-507-2) |
|||
* Band VIII Briefe 1905–1908 (Erscheinungsdatum ungewiss) |
|||
* Band IX Briefe 1909–1914 (Erscheinungsdatum ungewiss) |
|||
==Judenverfolgung in Deutschland== |
|||
== Literatur == |
|||
Am [[30. Januar]] [[1933]] wurde [[Adolf Hitler]] nach seiner Berufung durch den Reichspräsidenten [[Paul von Hindenburg]] deutscher Reichskanzler. Der Machtergreifung war ein betont antisemitischer Wahlkampf vorausgegangen. Nach dem als idealer Vorwand für staatlichen Terror herhaltenden [[Reichstagsbrand]] vom [[27. Februar]] fanden sich erste gezielte Maßnahmen gegen jüdische Deutsche. Es folgten unter anderem die [[Reichstagsbrandverordnung]] ([[28. Februar]]); [[Bücherverbrennung]]en; das »[[Ermächtigungsgesetz]]« ([[5. März]]); der so genannte "[[Judenboykott]]" ([[1. April]]) und das "[[Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums]]" ([[7. April]]). Daher verließen schon 1933 etwa 150.000 Juden Deutschland. Viele zogen jedoch nicht nach Palästina, sondern in die europäischen Nachbarstaaten. |
|||
*[[Michael Bauer (Anthroposoph)|Bauer, Michael]] [vollendet von Margareta Morgenstern und Rudolf Meyer] (1933) Christian Morgensterns Leben und Werk. München: R. Piper & Co Verlag |
|||
*[[Reinhard Piper]] (1978) Erinnerungen an meine Zusammenarbeit mit Christian Morgenstern. München und Zürich: R. Piper & Co Verlag |
|||
Ab [[1935]] verschlechterte sich die Situation der deutschen Juden entscheidend. Nach blutigen [[Antisemitismus|antisemitischen]], von den Reden [[Joseph Goebbels|Goebbels]]' angefachten Straßenkrawallen (Juli) und den [[Nürnberger Gesetze]]n ([[15. September]]) wuchs ihre Bereitschaft zur Palästina-Emigration, obwohl konservative jüdische Verbände weiterhin zur Zurückhaltung mahnten. |
|||
== Weblinks == |
|||
{{Wikiquote1|Christian Morgenstern}} |
|||
{{Wikisource1|Christian Morgenstern}} |
|||
* {{PND|11881169X}} |
|||
* Fast alles von und über Christian Morgenstern im Wiki des [[DCMA:Hauptseite|Digitalen Christian-Morgenstern-Archivs]] |
|||
* [http://literaturnetz.org/autoren/christian_morgenstern Gedichte von Christian Morgenstern] im Literaturnetz |
|||
* Einige Morgenstern-Gedichte als kostenloses Hörbuch bei [http://www.vorleser.net/html/morgenstern.html www.vorleser.net] |
|||
* Biographie bei [http://www.xlibris.de/Autoren/Morgenstern/Morgenstern-Biographie/Morgenstern-Biographie.htm www.xlibris.de] |
|||
* Kurzbiographie unter [http://www.dhm.de/lemo/html/biografien/MorgensternChristian www.dhm.de ](Deutsches Historisches Museum) |
|||
* [http://gutenberg.spiegel.de/autoren/morgenst.htm einige Texte von Christian Morgenstern] beim [[Projekt Gutenberg-DE]] |
|||
* [http://morgenstern.site.voila.fr Zwei Morgenstern-Werke übersetzt ins französische: Ich und Du; Wir fanden einen Pfad. Verlag De la Rosa] |
|||
* [http://www.oppisworld.de/morgen/index.html Christian Morgenstern – Leben und Werk] Gedichte, Biografie, Zeitgeschichte 1871–1914 |
|||
Bereits [[1933]] trat das so genannte [[Ha'vara-Abkommen]] (»Transfer«) zwischen der [[Jewish Agency]] und dem Deutschen Reich in Kraft, das bis [[1938]] Bestand hatte. Es war der gezielte Versuch der NS-Politiker, die Ausbürgerung jüdischer Mitbürger zu fördern. Teils unter erheblichem, teils unter geringerem finanziellen Aufwand gelangten so Zionisten nach Palästina. |
|||
[[Kategorie:Autor|Morgenstern, Christian]] |
|||
[[Kategorie:Literatur (19. Jh.)|Morgenstern, Christian]] |
|||
[[Kategorie:Literatur (20. Jh.)|Morgenstern, Christian]] |
|||
[[Kategorie:Literatur (Deutsch)|Morgenstern, Christian]] |
|||
[[Kategorie:Lyrik|Morgenstern, Christian]] |
|||
[[Kategorie:Mann|Morgenstern, Christian]] |
|||
[[Kategorie:Deutscher|Morgenstern, Christian]] |
|||
[[Kategorie:Geboren 1871|Morgenstern, Christian]] |
|||
[[Kategorie:Gestorben 1914|Morgenstern, Christian]] |
|||
[[Kategorie:Anthroposoph|Morgenstern, Christian]] |
|||
Dennoch erreichte die Zahl der Palästina-Einwanderer bis 1938 gerade 130.000 Juden. Von 1933 bis 1941 kamen nur ca. 55.000 Juden aus dem Deutschen Reich nach Palästina (was ca. 25% Anteil an der Gesamteinwanderung entsprach). Von 1933 bis 1938 wanderten sogar über 100.000 Juden in die [[USA]], über 50.000 nach [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]], über 30.000 nach [[Frankreich]], über 60.000 nach [[Argentinien]] und über 25.000 nach [[Südafrika]], jedoch nur ca. 33.000 nach [[Palästina]] aus. Dazu gehörten auch ca. 15.000-20.000 illegale Einwanderer, da ab [[1934]] die [[Alijah Beth]] ("sekundärer Aufstieg" bzw. "zweite Einwanderungswelle", das hieß illegale Einreise) begann. |
|||
{{Personendaten| |
|||
NAME=Morgenstern, Christian |
|||
Palästina selbst wurde nicht nur durch die Besatzungsmacht, sondern auch durch die [[1936]] einsetzenden arabischen Aufstände, die dann in einen [[Generalstreik]] mündeten, zunehmend unattraktiv. Im Juli [[1937]] schließlich lehnte die britische [[Peel-Kommission]] die Teilung Palästinas zwischen Arabern und Juden ab. |
|||
|ALTERNATIVNAMEN= |
|||
|KURZBESCHREIBUNG=[[Deutschland|deutscher]] [[Dichter]] und [[Schriftsteller]] |
|||
|GEBURTSDATUM=[[6. Mai]] [[1871]] |
|||
|GEBURTSORT=[[München]] |
|||
|STERBEDATUM=[[31. März]] [[1914]] |
|||
|STERBEORT=[[Meran]] |
|||
}} |
|||
[[1938]], kurz nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich ([[12. März]]), verschärfte sich nochmals die Situation für Juden in Reichsdeutschland. Mit der so genannten [[Reichskristallnacht]], den Pogromen vom [[9. November]] auf den 10. November, ging bei vielen die vielleicht letzte Hoffnung auf ein "vorübergehendes Phänomen Hitler" verloren. In Palästina nahmen 1938 die arabischen Aufstände weiter zu. Nun begannen aber auch die von der illegalen jüdischen Organisation [[Irgun|Etzel]] gegen die Briten verübten Anschläge. |
|||
[[en:Christian Morgenstern]] |
|||
[[eo:Christian MORGENSTERN]] |
|||
[[1939]] wurde die [[Reichszentrale für die jüdische Auswanderung]] bei der [[Gestapo]] in Deutschland eingerichtet. Mit dem Einmarsch in Nachbarländer, wie [[Polen]] ([[1. September]]), waren auch die sich schon in Sicherheit wähnenden Juden wieder gefährdet. Der Einmarsch in die neutralen [[Niederlande]] am [[10. Mai]] [[1940]] zwang allein ca. 20.000 jüdische Emigranten aus Deutschland zur erneuten Flucht, in [[Belgien]] dann 25.000, in [[Frankreich]] (Juni) 35.000. <!--Quellenangaben unter Literatur, weblinks oder "siehe auch": Laqueur 1972, S.528--> |
|||
[[es:Christian Morgenstern]] |
|||
[[fr:Christian Morgenstern]] |
|||
==Der Holocaust== |
|||
[[hu:Christian Morgenstern]] |
|||
[[nl:Christian Morgenstern]] |
|||
[[1941]] fanden sich weitere Verschärfungen der Diskriminierung in Deutschland, wie die Pflicht, den [[Davidstern]] zu tragen ([[9. Januar]]). Mit dem Angriff auf [[Russland]] ([[22. Juni]]) begannen auch die [[Deportation]]en (Oktober). Ein Emigrationsverbot für Juden, das [[Heinrich Himmler|Himmler]] am [[23. Oktober]] erließ, schnitt nun zudem die Möglichkeit ab, das Land legal zu verlassen. Es folgte die Anordnung, dass mit der Deportation der Vermögenseinzug und Verlust der Staatsangehörigkeit einherginge (November). |
|||
[[no:Christian Morgenstern]] |
|||
[[1941]] wurde in Palästina mit dem [[Palmach]] eine jüdische "Elite-Einheit" der [[Hagana]] gegründet, derweil sich [[Al-Husseini|Hai Amin Al-Husseini]], der [[Mufti von Jerusalem]], in Berlin mit Hitler solidarisierte und [[Erwin Rommel]]s [[Afrikakorps]] sich bereits in [[Libyen]] befand. Mit dem Beginn des Jahres [[1942]] ([[20. Januar]]) beschloss dann die so genannte [[Wannsee-Konferenz]] die ''"[[Endlösung der Judenfrage]]"'', die in praktischer Umsetzung den gezielten und organisierten Massenmord an allen Juden im deutschen Einflussbereich (also fast ganz Europa) meinte. Erste Versuche, die "Endlösung" praktikabel zu gestalten, wie Erschießungen, Vergiftung mit Autoabgasen in geschlossenen Lkw etc. wurden sofort begonnen. Sowohl das Ansinnen als auch die spätere Ausführung des [[Holokaust]] scheinen recht schnell auch außerhalb Deutschlands bekannt geworden, aber ignoriert worden zu sein. Trotz jüdischer Freiwilligenbrigade in der Britischen Armee und der [[Biltmore Konferenz]] vom ([[9. Mai]]-[[11. Mai]]) in den [[USA]], auf der gefordert wurde, "die Tore Palästinas zu öffnen", blieben die britischen Mandatsträger angesichts der weiterhin schwelenden arabischen Unruhen bei ihrer ablehnenden Politik. Lediglich Rommel konnte vor [[El Alamein]] gestoppt werden, bevor er jüdische Siedlungen erreichte. |
|||
Im Januar [[1943]] kam es zum [[Aufstand im Warschauer Ghetto]]. Im Februar hielt Goebbels seine [[Sportpalastrede]] (»Wollt ihr den totalen Krieg?«) ([[18. Februar]]). Die britische Regierung deportierte die anwachsende Zahl illegaler Palästina-Einwanderer nun nach [[Zypern]]. Siedlungsdurchsuchungen und Verhaftungen häuften sich. Zionistische Zeitungen wurden verboten. [[1944]] vermehrten die Organisationen Etzel und [[Lechi]] ihre Anschläge gegen die Briten, währenddessen sich der Palmach zu einer Befreiungsexpedition in Europa fand. Etzelmitglieder wurden von der Hagana festgesetzt und teilweise den Briten ausgeliefert. |
|||
[[1945]] befreite die [[Rote Armee]] [[Auschwitz]] ([[27. Januar]]). Mit dem [[8. Mai]] war der [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]] in Europa zu Ende. Die Alijah Beth nach Palästina verstärkte sich aber weiter – nun zunehmend mit Shoa-Überlebenden ("Bericha"), die von Hagana und [[Mossad]] geleitet wurden. Flüchtende aus Russland, dann (allein 95.000) aus Polen (wo es bereits am [[4. Juli]] [[1946]] mit dem Pogrom von [[Kielce]] wieder zu ersten antisemitischen Ausschreitungen der Bevölkerung kam) kamen hinzu. Allein 1945-1946 wurden von den Briten 50.000 Illegale aus Palästina als "[[Displaced Persons]]" zurück nach Deutschland (in die US-Zone) deportiert. |
|||
==Gründung des Staates Israel== |
|||
Ab [[1946]] nahmen dann Etzel-Angriffe, vor allem auf britische Eisenbahnlinien, weiter zu. [[Palmach]]-Einheiten sprengten (vom [[16. Mai]] - [[17. Mai]]) zehn Brücken. Im Gegenzug verhafteten die Mandatsträger alle zionistischen Führer ([[29. Juni]]). [[Irgun]] sprengte schließlich einen Seitenflügel des [[King David Hotel]]s in [[Jerusalem]], in dem sich das britische Hauptquartier befand ([[22. Juli]]). Die Eskalation der Unruhen zog sich dann durch das ganze Jahr [[1947]] - bis die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] am [[29. November]] für die Teilung Palästinas und die Gründung eines jüdischen und eines arabischen Staates stimmten. |
|||
Mit dem UN-Beschluss nahmen nun die arabischen Unruhen und Anschläge wieder zu. Der Überfall auf zwei ([[Egged]]-)Busse ([[30. November]]) gilt als Beginn des »[[Israelischer Unabhängigkeitskrieg|Israelischen Unabhängigkeitskrieges]]«. Das Ende des britischen Mandates wurde auf den [[15. Mai]] gesetzt. Erste arabische Anschläge auf Jerusalem fanden statt. |
|||
Am [[14. Mai]] 1948 proklamierte [[David Ben Gurion]] in Tel Aviv den Staat [[Israel]] und erfüllte damit den zionistischen Traum eines eigenen Judenstaates. Ein Angriff der arabischen Anrainer ([[Jordanien]], [[Ägypten]], [[Irak]], [[Syrien]] und [[Libanon]]) misslang. Es folgte die Anerkennung des Staates Israel durch die [[USA]] und (drei Tage darauf) durch die [[Sowjetunion]] – nun begann die legale Masseneinwanderung aus Europa. |
|||
==Heutige Situation== |
|||
Das Existenzrecht des Staates Israel wurde von seinen [[Araber|arabischen]] N |
Version vom 2. Dezember 2005, 16:23 Uhr
Der Zionismus (von Zion) ist eine während der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert entstandene jüdische National-Bewegung, die sich für einen eigenen jüdischen Staat einsetzt. Der Begriff wurde 1890 von dem jüdischen Wiener Journalisten Nathan Birnbaum geprägt.
Der Zionismus entstand unter den Juden in der europäischen Diaspora. Er sieht sich selbst als die moderne Form des jahrtausendealten jüdischen Traumes von Freiheit und einem eigenen Staat im Land Israel, das allen Juden gemeinsam gehören und gerecht verteilt sein sollte. Diese Idee gab es in der jüdischen Gemeinschaft schon, seit das römische Reich das Land Judäa vor rund 1900 Jahren zerstörte. Ihre Ursprünge gehen bis auf die Anfänge des Volkes Israel in der Bibel zurück (vgl. Genesis 12, 3).
Wurzeln des Zionismus
Der Ausdruck „Zionismus“ ist abgeleitet von „Zion“, dem Namen des Jerusalemer Tempelberges. Er spielt an auf die prophetische Erwartung der Heimkehr der nach Babylon vertriebenen Juden nach „Zion“, die in der Bibel untrennbar mit der Erwartung des Völker-Friedens verbunden ist (Jes. 2, 3f/Mi. 4, 2f). Sie entstand etwa 550 v. Chr.
Der Begriff wird meist auf Theodor Herzl (1860-1904) zurückgeführt. Die Wurzeln dieser jüdischen Nationalbewegung reichen aber viel weiter zurück. Schon seit dem 12. Jahrhundert pilgerten fromme Juden Europas zu ihren heiligen Stätten im verlorenen Land (Eretz) Israel.
Moses Montefiore (1784-1885) plante bereits die Ansiedlung von Juden im „Land der Väter“: Damit reagierte er auf die systematische Diskriminierung der Juden und grausame Pogrome im Russischen Reich (Kischinjow). Er gewann reiche Juden für ein Siedlungsprojekt, kaufte Land von arabischen Großgrundbesitzern in Palästina und stellte es verfolgten Juden zur Verfügung. Dabei wurde er von Christen und russischen Juden unterstützt.
Moses Hess schrieb 1862 Rom und Jerusalem, worin er als erster jüdischer Autor den Gedanken an eine Heimkehr der Juden in das "gelobte Land" aussprach. Zugleich war er Sozialist. Damit gilt er als Vorbereiter des sozialistischen Zionismus, aus dem später die Kibbuz-Bewegung und die israelische Arbeitspartei hervorgingen.
Ende des 19. Jahrhunderts führte das Aufflammen des religiösen und rassistischen Antisemitismus zu Pogromen in Russland und Osteuropa, die sämtliche Versprechen der Aufklärung von Gleichheit und Toleranz ad absurdum führten. Als Folge kam es in ganz Europa zu einer Welle der jüdischen Emigration nach Palästina. 1882 kam die erste Gruppe junger russischer Juden dorthin und machte Wüsten sprichwörtlich zu fruchtbarem Ackerland. Dieses Projekt wurde erst durch Herzls Buch Der Judenstaat international bekannt und beachtet.
Im selben Jahr veröffentlichte Leo Pinsker sein Werk Autoemanzipation ("Selbstbefreiung"), das nach mehreren wirkungslosen Anläufen über ein eigenes Land der Juden nachdachte. Auch er reagierte damit auf den damals immer aggressiver auftretenden Antisemitismus in Europa (insb. Russland).
Doch erst Herzls Buch Der Judenstaat - Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage 1896, das im Zusammenhang mit der Dreyfus-Affäre entstand, führte das Streben nach staatlicher Organisation aus. Diese war noch nicht unbedingt mit dem Land Israel in Palästina verbunden.
1897 fand in Basel der 1. Zionistenkongress statt. Dort forderte Herzl, der bis zu seinem Tod 1904 Vorsitzender des Aktionskommitees blieb, erstmals eine öffentlich-rechtlich gesicherte Heimstätte in Palästina. Auf dem 6. Zionistenkongress in Basel am 26. August 1903 schlug er das britische Uganda-Programm als eine vorläufige Lösung vor, da sich die russischen Juden durch Pogrome in unmittelbarer Gefahr befanden. Er betonte, dass dieses Programm nicht das eigentliche Ziel des Zionismus, eine Heimstätte in Palästina zu errichten, berühre. Dennoch rief sein Vorschlag heftige Proteste hervor, die fast zur Spaltung der zionistischen Bewegung führten. Es kam zu einem Bündnis verschiedener Gruppen, die die Uganda betreffenden Vorschläge in der Zeit von 1903-1905 unterstützten. Daraus ging die Jewish Territorialist Organization (JTO) hervor. Das Uganda-Programm wurde jedoch auf dem 7. Zionistenkongress im Jahre 1905 endgültig fallengelassen.
Während Herzl seine und des Kongresses Hauptaufgabe in diplomatischen Bemühungen sah, verlangte sein Nachfolger David Wolffssohn (1905-1911) bereits die praktische Umsetzung der Kolonisation Palästinas, und dies auch unabhängig von Zustimmung seitens der dafür maßgeblichen Staaten. Die "Perspektive Palästina", auch ohne eigenen Staat, hatte auch der so genannte "Kulturelle Zionismus", wie ihn Ascher Ginsberg (Ahad Ha'am) vertrat, im Auge. Erst Chaim Weizmann gelang es dann nach 1914, den Ausgleich zwischen beiden Tendenzen herbeizuführen.
Beginn der Einwanderung nach Palästina
1901 wurde der Jüdische Nationalfond (JNF) gegründet (hebräisch: (קרן קימת לישראל) Keren Kajemet (Lejisrael), "Dauernder Fonds für Israel"), dies umzusetzen. 1907 wurde das (jüdische) Palästina-Amt in Jaffa geschaffen, das Arthur Ruppin leitete. 1909 wurde die Jüdische Kolonialbank ("Jewish Colonial Trust") gegründet - wie auch der erste Kibbuz am Tiberiassee und die Stadt Tel Aviv, die bis 1938 bereits 150.000 Einwohner zählte. Allein bis 1914 waren bereits 85.000 jüdische Einwanderer in Palästina zu verzeichnen, von denen jedoch etliche nicht längerfristig im Land blieben.
Am 2. November 1917 signalisierte die britische Regierung ihre Unterstützung des Zionismus mit der Balfour-Declaration zur Schaffung einer nationalen Heimstätte in Palästina für das jüdische Volk, kurz bevor 1918 Palästina als Mandat an Großbritannien übertragen (und dort dem Colonial Office untergeordnet) wurde. Die Zionisten strebten bei allen Unternehmungen internationale Zustimmung an. Auch gegenüber der arabischen Bevölkerung der Region wurde Akzeptanz angestrebt und auch erreicht.
1920 wurde die zionistische Gewerkschaft Histadrut gegründet, mit dem Ziel, die von privaten Investoren gemiedenen Branchen zu besetzen und so im Laufe der Zeit größter Arbeitgeber in Palästina werden sollte. 1923 wurde Palästina aufgeteilt. Der kleinere Teil wurde von nun an "Palästina" genannt, während aus dem größeren Teil Transjordanien (erst als Sultanat, dann als Königreich Jordanien) entstand. Seit Mitte der 1920er Jahre fand sich dann die zionistische Hachschara ("Vorbereitung" auf die Auswanderung) in Deutschland.
Judenverfolgung in Deutschland
Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler nach seiner Berufung durch den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg deutscher Reichskanzler. Der Machtergreifung war ein betont antisemitischer Wahlkampf vorausgegangen. Nach dem als idealer Vorwand für staatlichen Terror herhaltenden Reichstagsbrand vom 27. Februar fanden sich erste gezielte Maßnahmen gegen jüdische Deutsche. Es folgten unter anderem die Reichstagsbrandverordnung (28. Februar); Bücherverbrennungen; das »Ermächtigungsgesetz« (5. März); der so genannte "Judenboykott" (1. April) und das "Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" (7. April). Daher verließen schon 1933 etwa 150.000 Juden Deutschland. Viele zogen jedoch nicht nach Palästina, sondern in die europäischen Nachbarstaaten.
Ab 1935 verschlechterte sich die Situation der deutschen Juden entscheidend. Nach blutigen antisemitischen, von den Reden Goebbels' angefachten Straßenkrawallen (Juli) und den Nürnberger Gesetzen (15. September) wuchs ihre Bereitschaft zur Palästina-Emigration, obwohl konservative jüdische Verbände weiterhin zur Zurückhaltung mahnten.
Bereits 1933 trat das so genannte Ha'vara-Abkommen (»Transfer«) zwischen der Jewish Agency und dem Deutschen Reich in Kraft, das bis 1938 Bestand hatte. Es war der gezielte Versuch der NS-Politiker, die Ausbürgerung jüdischer Mitbürger zu fördern. Teils unter erheblichem, teils unter geringerem finanziellen Aufwand gelangten so Zionisten nach Palästina.
Dennoch erreichte die Zahl der Palästina-Einwanderer bis 1938 gerade 130.000 Juden. Von 1933 bis 1941 kamen nur ca. 55.000 Juden aus dem Deutschen Reich nach Palästina (was ca. 25% Anteil an der Gesamteinwanderung entsprach). Von 1933 bis 1938 wanderten sogar über 100.000 Juden in die USA, über 50.000 nach Großbritannien, über 30.000 nach Frankreich, über 60.000 nach Argentinien und über 25.000 nach Südafrika, jedoch nur ca. 33.000 nach Palästina aus. Dazu gehörten auch ca. 15.000-20.000 illegale Einwanderer, da ab 1934 die Alijah Beth ("sekundärer Aufstieg" bzw. "zweite Einwanderungswelle", das hieß illegale Einreise) begann.
Palästina selbst wurde nicht nur durch die Besatzungsmacht, sondern auch durch die 1936 einsetzenden arabischen Aufstände, die dann in einen Generalstreik mündeten, zunehmend unattraktiv. Im Juli 1937 schließlich lehnte die britische Peel-Kommission die Teilung Palästinas zwischen Arabern und Juden ab.
1938, kurz nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich (12. März), verschärfte sich nochmals die Situation für Juden in Reichsdeutschland. Mit der so genannten Reichskristallnacht, den Pogromen vom 9. November auf den 10. November, ging bei vielen die vielleicht letzte Hoffnung auf ein "vorübergehendes Phänomen Hitler" verloren. In Palästina nahmen 1938 die arabischen Aufstände weiter zu. Nun begannen aber auch die von der illegalen jüdischen Organisation Etzel gegen die Briten verübten Anschläge.
1939 wurde die Reichszentrale für die jüdische Auswanderung bei der Gestapo in Deutschland eingerichtet. Mit dem Einmarsch in Nachbarländer, wie Polen (1. September), waren auch die sich schon in Sicherheit wähnenden Juden wieder gefährdet. Der Einmarsch in die neutralen Niederlande am 10. Mai 1940 zwang allein ca. 20.000 jüdische Emigranten aus Deutschland zur erneuten Flucht, in Belgien dann 25.000, in Frankreich (Juni) 35.000.
Der Holocaust
1941 fanden sich weitere Verschärfungen der Diskriminierung in Deutschland, wie die Pflicht, den Davidstern zu tragen (9. Januar). Mit dem Angriff auf Russland (22. Juni) begannen auch die Deportationen (Oktober). Ein Emigrationsverbot für Juden, das Himmler am 23. Oktober erließ, schnitt nun zudem die Möglichkeit ab, das Land legal zu verlassen. Es folgte die Anordnung, dass mit der Deportation der Vermögenseinzug und Verlust der Staatsangehörigkeit einherginge (November).
1941 wurde in Palästina mit dem Palmach eine jüdische "Elite-Einheit" der Hagana gegründet, derweil sich Hai Amin Al-Husseini, der Mufti von Jerusalem, in Berlin mit Hitler solidarisierte und Erwin Rommels Afrikakorps sich bereits in Libyen befand. Mit dem Beginn des Jahres 1942 (20. Januar) beschloss dann die so genannte Wannsee-Konferenz die "Endlösung der Judenfrage", die in praktischer Umsetzung den gezielten und organisierten Massenmord an allen Juden im deutschen Einflussbereich (also fast ganz Europa) meinte. Erste Versuche, die "Endlösung" praktikabel zu gestalten, wie Erschießungen, Vergiftung mit Autoabgasen in geschlossenen Lkw etc. wurden sofort begonnen. Sowohl das Ansinnen als auch die spätere Ausführung des Holokaust scheinen recht schnell auch außerhalb Deutschlands bekannt geworden, aber ignoriert worden zu sein. Trotz jüdischer Freiwilligenbrigade in der Britischen Armee und der Biltmore Konferenz vom (9. Mai-11. Mai) in den USA, auf der gefordert wurde, "die Tore Palästinas zu öffnen", blieben die britischen Mandatsträger angesichts der weiterhin schwelenden arabischen Unruhen bei ihrer ablehnenden Politik. Lediglich Rommel konnte vor El Alamein gestoppt werden, bevor er jüdische Siedlungen erreichte.
Im Januar 1943 kam es zum Aufstand im Warschauer Ghetto. Im Februar hielt Goebbels seine Sportpalastrede (»Wollt ihr den totalen Krieg?«) (18. Februar). Die britische Regierung deportierte die anwachsende Zahl illegaler Palästina-Einwanderer nun nach Zypern. Siedlungsdurchsuchungen und Verhaftungen häuften sich. Zionistische Zeitungen wurden verboten. 1944 vermehrten die Organisationen Etzel und Lechi ihre Anschläge gegen die Briten, währenddessen sich der Palmach zu einer Befreiungsexpedition in Europa fand. Etzelmitglieder wurden von der Hagana festgesetzt und teilweise den Briten ausgeliefert.
1945 befreite die Rote Armee Auschwitz (27. Januar). Mit dem 8. Mai war der 2. Weltkrieg in Europa zu Ende. Die Alijah Beth nach Palästina verstärkte sich aber weiter – nun zunehmend mit Shoa-Überlebenden ("Bericha"), die von Hagana und Mossad geleitet wurden. Flüchtende aus Russland, dann (allein 95.000) aus Polen (wo es bereits am 4. Juli 1946 mit dem Pogrom von Kielce wieder zu ersten antisemitischen Ausschreitungen der Bevölkerung kam) kamen hinzu. Allein 1945-1946 wurden von den Briten 50.000 Illegale aus Palästina als "Displaced Persons" zurück nach Deutschland (in die US-Zone) deportiert.
Gründung des Staates Israel
Ab 1946 nahmen dann Etzel-Angriffe, vor allem auf britische Eisenbahnlinien, weiter zu. Palmach-Einheiten sprengten (vom 16. Mai - 17. Mai) zehn Brücken. Im Gegenzug verhafteten die Mandatsträger alle zionistischen Führer (29. Juni). Irgun sprengte schließlich einen Seitenflügel des King David Hotels in Jerusalem, in dem sich das britische Hauptquartier befand (22. Juli). Die Eskalation der Unruhen zog sich dann durch das ganze Jahr 1947 - bis die Vereinten Nationen am 29. November für die Teilung Palästinas und die Gründung eines jüdischen und eines arabischen Staates stimmten.
Mit dem UN-Beschluss nahmen nun die arabischen Unruhen und Anschläge wieder zu. Der Überfall auf zwei (Egged-)Busse (30. November) gilt als Beginn des »Israelischen Unabhängigkeitskrieges«. Das Ende des britischen Mandates wurde auf den 15. Mai gesetzt. Erste arabische Anschläge auf Jerusalem fanden statt.
Am 14. Mai 1948 proklamierte David Ben Gurion in Tel Aviv den Staat Israel und erfüllte damit den zionistischen Traum eines eigenen Judenstaates. Ein Angriff der arabischen Anrainer (Jordanien, Ägypten, Irak, Syrien und Libanon) misslang. Es folgte die Anerkennung des Staates Israel durch die USA und (drei Tage darauf) durch die Sowjetunion – nun begann die legale Masseneinwanderung aus Europa.
Heutige Situation
Das Existenzrecht des Staates Israel wurde von seinen arabischen N