„Freie Software“ – Versionsunterschied
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{{Dieser Artikel|erläutert das Lizenzkonzept, das nicht mit dem Lizenzkonzept [[Freeware]] zu verwechseln ist.}} |
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{{Portal|Freie Software}} |
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[[Datei:Konzept-karte der Freien Software.svg|mini|hochkant=2|[[Concept-Map]] rund um Freie Software]] |
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'''Freie Software''' ist [[Software]], die beliebig benutzt, kopiert, studiert, verändert und weiterverteilt werden kann. Der [[Quelltext|Quellcode]] ist frei zugänglich. Werden diese Freiheiten (vor allem lizenzrechtlich) eingeschränkt, so wird die Software als [[proprietäre Software|proprietär]] oder unfrei bezeichnet. |
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'''Freie Software''' (''freiheitsgewährende Software'', {{enS|free software}} oder auch ''libre software'') bezeichnet [[Software]], die die [[Freiheit]] von Computernutzern in den Mittelpunkt stellt. Freie Software wird dadurch definiert, dass ein Nutzer mit dem Empfang<ref name="Anmerkung_1" group="Anm." /> der Software die Nutzungsrechte mitempfängt und diese ihm nicht vorenthalten oder beschränkt werden.<ref name="gnu-org_free-software-intro_de" /><ref name="gnu-org_philosophy_de" /><ref name="fsfe-org_freesoftware_de" /><ref name="fsf-org_free-software-free-society-2" /> |
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Insbesondere bedeutet es, |
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Frei heißt dabei nicht kostenlos. [[Richard Stallman]] prägte den Ausspruch: ''Free as in freedom, not as in free beer'' (''frei wie in Freiheit, nicht wie in Freibier''). Freie Software ist daher deutlich zu unterscheiden vom Begriff [[Freeware]], dem „Freibier“ der Softwareindustrie. |
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* die Freiheit der ''Kontrolle'' über die Software (und zwar uneingeschränkte Freiheit der Kontrolle und ''Unabhängigkeit'' durch Erhalt des genauen [[Quellcode]]s, um Analysen und Änderungen der Software zu erlauben<ref name="Anmerkung_2" group="Anm." />), |
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* die soziale Freiheit der ''[[Kollaboration]]'', um aktiv mit beliebigen anderen Nutzern und Entwicklern kooperieren zu können (die Software darf kopiert und weitergegeben werden,<ref name="Anmerkung_3" group="Anm." /> im Original oder mit Veränderung). |
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Man darf hinsichtlich der Software wahlweise ''kommerzielle'' Tätigkeiten anbieten (Softwareanpassungen, Wartungsverträge, Support, Service- und Garantieleistungen usw.).<ref name="Freie-Software_kommerzieller-Gebrauch" /> Gewünschte Analyse und Änderungen (siehe Freiheit der Kontrolle) darf wegen gewährter Kollaboration von jedem – auch unabhängigen Dritten seiner eigenen Wahl – durchgeführt werden. |
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Durch diese Freiheitsrechte wird es dem Nutzer erlaubt, ''[[Souveränität|Eigenkontrolle]]'' und ''[[Privatsphäre]]''<ref name="futuremag-de_RMS_FS-schuetzt-das-privatleben" /> über die Software und die eigene Datenverarbeitung zu haben oder Teil einer (öffentlichen oder eigenen<ref name="Anmerkung_4" group="Anm." />) Gruppe von Nutzern ''(Gemeinschaft)'' zu werden, welche die Software kontrollieren (Kollaboration ist möglich) und für sich nutzen. |
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== Geschichte == |
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Dies steht im Gegensatz zu [[Proprietäre Software|proprietärer Software]], bei der die Entwickler und Distributoren der Software den Endnutzern die genannten Freiheitsrechte explizit entziehen – so die Definition der [[Free Software Foundation]] (FSF) –, beispielsweise durch absichtliche Nicht-Auslieferung von [[Quelltext]] oder Verbote und Einschränkungen per [[Endbenutzer-Lizenzvertrag|Vertragsregelungen]] oder [[Geheimhaltungsvertrag]]. |
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Die kurze Geschichte von freier Software: |
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* In den [[1960]] und [[1970]]er Jahren wurde [[Software]] als Zugabe zu Computern gesehen, um sie nützlich zu machen. Programmierer tauschten die Software frei untereinander aus. Insbesondere in großen [[Anwendergruppen|Benutzergruppen]] wie der DEC User Group (DECUS) war das üblich. |
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* In den späten 1970er Jahren begannen Firmen „Softwarelizenzen“ einzuführen und beschränkten damit Programmierer. |
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* [[1983]] kündigte [[Richard Stallman]] das [[GNU]] Projekt an und gründete zwei Jahre später die [[Free Software Foundation]] (FSF). Er definierte freie Software und [[Copyleft]], beides so gestaltet, um die Freiheit in der Softwareentwicklung sicherzustellen. |
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== Überblick == |
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[[Datei:Free Software Foundation logo and wordmark.svg|mini|Offizielles Logo der [[Free Software Foundation|FSF]]]] |
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[[Richard Stallman]] und die [[Free Software Foundation]] (FSF) definieren [[Software]] als '''frei''', wenn ihre [[Lizenz]] folgende Freiheitsrechte einräumt: |
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=== Die vier Freiheiten === |
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# Freiheit 0: das Programm zu jedem Zweck auszuführen. |
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[[Datei:Richard Stallman - Fête de l'Humanité 2014 - 010 - small.jpg|mini|[[Richard Stallman]] (2014), FSF-Gründer]] |
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# Freiheit 1: das Programm zu studieren und zu verändern. |
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Die 1985 von [[Richard Stallman]] gegründete [[Free Software Foundation]] (FSF) definiert Software als ''Freie Software'', wenn dem Empfänger per Lizenz folgende Freiheiten eingeräumt werden:<ref name="gnu-org_free-sw_de" /> |
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# Freiheit 2: das Programm zu kopieren. |
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# Freiheit 3: das Programm zu verbessern und zu verbreiten, um damit einen Nutzen für die Gemeinschaft zu erzeugen. |
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:''Freiheit 0:'' Die Freiheit, das Programm auszuführen, wie man möchte, für jeden Zweck. |
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Für Freiheit 1 und 3 ist der Zugang zum [[Quellcode]] Voraussetzung, sonst wird das Verändern eines [[Programm]]s schwer bis unmöglich. |
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:''Freiheit 1:'' Die Freiheit, die Funktionsweise des Programms zu untersuchen und eigenen Bedürfnissen der Datenverarbeitung anzupassen.<sup>*</sup> |
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:''Freiheit 2:'' Die Freiheit, das Programm weiterzuverbreiten und damit seinen Mitmenschen zu helfen. |
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:''Freiheit 3:'' Die Freiheit, das Programm zu verbessern und diese Verbesserungen der Öffentlichkeit freizugeben, damit die gesamte Gemeinschaft davon profitiert.<sup>*</sup> |
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<sup>*</sup> Für die Freiheiten 1 und 3 ist der Zugang zum Quelltext Voraussetzung, da sonst das Verändern eines [[Computerprogramm|Programms]] schwierig bis unmöglich ist. |
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Sind diese Bedingungen nicht erfüllt, wird die Software als [[proprietär]] oder unfrei bezeichnet. |
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Für weitere Informationen dazu siehe den Abschnitt [[#Definition|Definition]]. |
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Es gibt verschiedene Typen von Lizenzen, die die Kriterien freier Software erfüllen: |
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=== Wurzeln === |
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* [[Copyleft]] Lizenzen, die [[GNU General Public License]] (GPL) ist die am häufigsten verwendete. Der Autor behält das [[Copyright]] und es sind Klauseln enthalten, dass veränderte und weitergegebene Software frei bleibt. Auch der Quellcode muss zur Verfügung gestellt werden. |
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Die [[Freie-Software-Bewegung]] ist aus der [[Hacker]]-Gemeinschaft hervorgegangen.<ref name="Levy_Hackers" /><ref name="Gröndahl" /><ref name="OSJB2005" /> Deren Freiheitsvision<ref name="Open-Source_die-Freiheitsvision-der-Hacker" /> manifestiert sich in dem seit September 1983 existierenden [[GNU-Projekt]], der Freie-Software- und der 15 Jahre später entstandenen [[#Open Source|Open-Source-Bewegung]]. Ein Merkmal eines Hackers ist nicht die Aktivität selbst, sondern die Art wie sie durchgeführt wird. Jemand der beispielsweise für ein Freie-Software-Projekt entwickelt, ist nicht automatisch ein Hacker, aber die Hackergemeinschaft ist eng verknüpft mit diesen Bewegungen. Innerhalb der frühen Hackergemeinschaft der 1960er- und 1970er-Jahre war es an akademischen US-Einrichtungen wie [[Massachusetts Institute of Technology|MIT]], [[Stanford University|Stanford]], [[University of California, Berkeley|Berkeley]] und [[Carnegie Mellon University|Carnegie Mellon]], selbstverständlich, Quellcodes offenzulegen und eigene Softwareverbesserungen mit anderen Programmierern zu teilen. Software wurde damals als Beigabe zu der (teuren) Hardware betrachtet. Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre fingen IT-Unternehmen an, Software zu kommerzialisieren und den Quelltext geheim zu halten. Richard Stallman ist ein prominenter Hacker, der wesentliche Beiträge zum Selbstverständnis der [[Hacker#Akademische Hackerkultur|''akademischen Hackerkultur'']] geleistet hat, unter anderem indem er dieser Entwicklung etwas entgegenstellte.<ref name="Levy_Hackers" /><ref name="Gröndahl" /> |
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* [[Public Domain]] Lizenzen. Der Autor verzichtet auf das Copyright. Damit kann jeder alles mit der Software machen, z. B. in eigene Programme einbauen und verkaufen. |
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* Bei [[BSD-Lizenz|BSD-artigen Lizenzen]] behält der Autor das Copyright. Diese „Ehre, wem Ehre gebührt“ Lizenz enthält den Autor und oft auch einen Haftungsausschluss. Veränderung und Weitergabe in jeder Form ist erlaubt, d.h. sie darf auch in proprietäre Software eingebaut werden. In diese Klasse fallen die [[Apache-Lizenz]] und die [[MIT-Lizenz]]. |
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Bis in die 1980er Jahre gab es Freie Software als [[Public domain|Public-domain]]-Software.<ref name="infoworld1983" /> Daneben wurde Software frei als gedruckter Quelltext in Computermagazinen und Büchern verbreitet.<ref name="swapmeetdave-com_DHAbio" /> Die Hackergemeinschaft und das intellektuelle Klima rund um den [[AI (Computer)|„AI“-Rechner des MIT]] inspirierten Richard Stallman maßgeblich zur Schaffung des GNU-Projekts.<ref name="OSJB2005" /> Das hatte zunächst die Erstellung eines freien Betriebssystems zum Ziel. 1985 folgte die Gründung der FSF, einer Stiftung zur Förderung derartiger Projekte, die im Februar 1986 die erste [[#Definition|Definition der Freien Software]] veröffentlichte, wobei „frei“ die [[#Philosophie-Betrachtungen von Freier Software|Freiheiten für die Gesellschaft]] meint, die ein [[#Freiheit und Rechte|derart lizenziertes Produkt bietet]]. |
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== Freie-Software-Bewegung und Open Source == |
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Für weitere Informationen dazu siehe die Abschnitte [[#Entwicklungen im Vorfeld|„Entwicklungen im Vorfeld“]] und [[#Die Entstehung Freier Software|„Die Entstehung Freier Software“]]. |
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Der Ausdruck „freie Software“ wird allgemein als Synonym für „[[Open_Source|Open-Source-Software (OSS)]]“ verwendet, wenn auch die Verfechter der jeweiligen Begriffe verschiedene Schwerpunkte setzen. |
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Obwohl weitgehende Einigkeit herrscht, kritisiert die FSF an der jüngeren Open-Source-Bewegung unter anderem, dass der Begriff Open Source Unklarheiten schafft und sich nur an technischen, nicht aber an sozialethischen Fragen orientiert. |
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=== Abgrenzung === |
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==== Freeware ==== |
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[[Datei:Isummit 2008, Japan, free beer crop.png|mini|[[Free Beer|Free-Beer]]-Verkauf beim Isummit 2008 illustriert ''Free as in Freedom, not free as in free beer'': Rezept und Label des Biers sind unter der [[CC-BY-SA]], also frei wie in Freiheit, es ist aber nicht kostenlos wie [[Freibier]], da es für 500 [[Yen]] verkauft wird.<ref name="wired-com_posts" />]] |
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{{Hauptartikel|Freeware}} |
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* [[Richard Stallman]], Initiator des GNU-Projektes, Initiator und Entwickler von [[Emacs]] und [[GNU Compiler Collection | GCC]] |
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* [[Linus Torvalds]], Entwickler des [[Linux]]-Kernels |
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* [[Andrew Tridgell]], Entwickler des [[Samba (Software)|Samba]]-Pakets |
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* [[Larry Wall]], Autor der [[Programmiersprache]] [[Perl]] |
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* [[Jamie W. Zawinski]], Initiator der [[Mozilla]]-Freigabe |
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* [[Guido van Rossum]], Autor der [[Programmiersprache]] [[Python (Programmiersprache)|Python]] |
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* [[Lawrence Lessig]], Gründer von [[Creative Commons]] |
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Das englische Wort ''free'' hat zwei unterschiedliche Bedeutungen und steht in dem seit 1982 gebräuchlichen Begriff ''Freeware'' für „kostenfrei“ (genauer für „kostenlose Software“); in ''Freie Software'' (englisch ''Free Software'') steht es für „Freiheit“ (genauer für „freiheitsgewährende Software“). Englischsprachige Aktivisten machen die Unterscheidung mit ''free as in free beer'' („frei wie [[Freibier]]“) und ''Free as in Freedom'' („frei wie in Freiheit“) deutlich. |
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== Beispiele freier Software == |
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Freeware räumt dem Benutzer nicht die von der Free Software Foundation [[#Die vier Freiheiten|aufgelisteten Freiheiten]] ein, sondern die der individuellen Lizenzvereinbarung mit dem Urheber. Daher gilt sie als „unfreie“ Software. |
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Die Liste freier Software wird immer länger, siehe [http://directory.fsf.org FSF/UNESCO Free Software Directory (englisch)]. Einige der wichtigsten Projekte sind: |
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Freie Software enthält hingegen die genannten Freiheiten und kann, [[#Freie Software und kommerzielle Aspekte|muss aber nicht]] kostenlos sein. |
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* Das [[GNU-Projekt]]: [[Emacs]], [[GNU Compiler Collection | GCC]], [[GNU Debugger]], [[bash]] sowie Versionen fast aller [[Unix]]-[[Kommandozeile]]n-[[Utility|Utilities]] |
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* Betriebssystemkerne [[Linux]] |
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* Betriebssysteme, wie z. B. [[GNU/Linux]] |
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* [[Apache (Software)|Apache]], eine [[Webserver]]-Software |
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* [[Datenbank]]en, wie [[MySQL]] und [[PostgreSQL]] |
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* [[Programmiersprache]]n wie [[Perl]], [[PHP]], [[Python]] und [[Ruby]] |
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* [[X.Org]] ist eine freie Implementation des [[X11]]-Fenstersystems. |
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* [[K Desktop Environment|KDE]] und [[GNOME]] sind die zwei prominentesten Projekte zur Erstellung benutzerfreundlicher Oberflächen und zugehöriger Endanwender-Applikationen. |
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* [[OpenOffice.org]] ist ein Bürosoftware-Paket im Stil von Microsoft Office. |
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* [[Mozilla]] ist eine Websuite, auf der viele andere – freie und proprietäre – Programme wie z.B. der [[Netscape Navigator]] aufbauen. |
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==== Open Source ==== |
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{{Hauptartikel|Open Source}} |
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Der Begriff ''Open Source'' (zu deutsch „quelloffen“) wurde 1998 von den Gründern der [[Open Source Initiative]] (OSI) eingeführt: [[Eric S. Raymond]], [[Bruce Perens]] und [[Tim O’Reilly]]. Sie wollten den pragmatischeren Ansatz derartiger Software in den Mittelpunkt stellen, statt auf eine (aus ihrer Sicht) möglicherweise abschreckend wirkende, moralisch aufgeladene und polarisierende Freie-Software-Idee zu setzen.<ref name="opensource-org_history" /><ref name="catb-org_open-source" /> Quelloffene Software wird von ihnen als vorteilhaftes Entwicklungsmodell beschrieben, wobei die Frage, ob Software quelloffen sein sollte, dort eine rein praktische und keine ethische Frage ist. |
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=== Betriebswirtschaftliche Sichtweise === |
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Freie Software kann beliebig kopiert und weitergegeben werden. Eine [[Restriktion]] des freien Kopierens und der freien Weitergabe ist mit dem Begriff der freien Software nicht vereinbar. Freie Software muss aber nicht unbedingt kostenlos sein, sie kann auch verkauft werden. |
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Mit der Betonung der Überlegenheit des Entwicklungsprozesses gibt die OSI eher die Sichtweise der Entwickler wieder,<ref name="opensource-org_about" /> während die FSF auf die Sicht der Anwender fokussiert.<ref name="gnu-org_open-source-misses-the-point_de" /> Die FSF begreift unfreie Software als gesellschaftliches Problem. In ihren Augen ist die Entscheidung für oder gegen Freie Software deshalb primär eine ethische und soziale Entscheidung; der praktische Nutzen ist sekundär. Da in der Darstellung der OSI die Freiheit, die Freie Software den Benutzern gibt, nicht erwähnt wird, wirft die FSF der OSI eine Ablenkung von den wesentlichen Punkten vor.<ref name="gnu-org_free-software-for-freedom_de" /> |
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Diese Art der Softwareherstellung beeinflusst über kurz oder lang die Geschäftsstrategie eines jeden Softwareherstellers. |
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Diese zwei unterschiedlichen Bewegungen mit unterschiedlichen Sichtweisen verbindet die gemeinsame Wertschätzung für quelloffenen Code und das Ziel des Aufbaus eines freien Softwareökosystems, was in zahlreichen Projekten mündet, in denen sie zusammenarbeiten. Alternative Kompromissbezeichnungen wie „Free and open source software“ (FOSS) oder „[[Free/Libre Open Source Software]]“ (FLOSS), die von Anhängern beider Positionen akzeptiert werden, sollen die Gemeinsamkeiten betonen. |
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=== Volkswirtschaftliche Sichtweise === |
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Gewöhnlicherweise werden Innovationen nicht durch hohe Margen, sondern durch einen breiten Absatz in den Verkehr gebracht. Freie Software wird deshalb von einigen Wirtschaftswissenschaftlern als gute Möglichkeit gesehen, qualitativ hochwertige Software ohne Lizenzkosten zu erhalten und die allgemein hohen Servicekosten konstant zu halten oder zu senken. |
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Für weitere Informationen dazu siehe den Abschnitt [[#Vergleich mit der Open-Source-Definition|„Vergleich mit der Open-Source-Definition“]]. |
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Freie Software unterliegt keiner [[Rivalität]] und auch nicht dem [[Ausschlussprinzip]], ist somit ein [[spezifisch öffentliches Gut]] und kann per Definition nicht einem üblichen Marktgeschehen unterliegen. Dennoch betrachten die Herausgeber proprietärer Software sie als eine ernste Bedrohung für ihr Geschäft und versuchen deshalb, potenzielle Kunden von der Benutzung freier Software abzuhalten. Als Argumente führen sie u. a. garantierte, bessere Qualität proprietärer Software, besonders im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit, sowie bessere Dienstleistungen an. Wenn sich die Benutzer davon nicht überzeugen lassen, halten sich die Hersteller proprietärer Software ein rechtliches Vorgehen gegen die Entwickler und Herausgeber freier Software offen und versuchen, ihnen Urheberrechts- und Patentverletzungen nachzuweisen. |
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==== Halbfreie Software ==== |
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{{Hauptartikel|Halbfreie Software}} |
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Viele Politiker in Deutschland sehen das (größtenteils) freie GNU/Linux als zukünftigen Ersatz für das vorherrschende proprietäre Betriebssystem [[Microsoft Windows|Windows]]. Häufig wird eine Übereinstimmung von Transparenz in einer Demokratie und der Transparenz der freien Software hergestellt. |
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Wegen Bedenken bezüglich kommerzieller Ausnutzung oder amoralischem Gebrauch der eigenen Software gab und gibt es Bestrebungen, nicht alle Freiheiten aus der Definition freier Software in ihrer Lizenz uneingeschränkt zu gewähren. Werden die von der FSF aufgelisteten Freiheiten um die kommerzielle Weiterverbreitung vermindert (aber die sonstigen unverändert beibehalten), wurde dies von der FSF bis 2011 ablehnend als ''halbfreie Software'' (englisch ''semi-free software'') bezeichnet. |
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Einige Menschen sehen in der Freie-Software-Bewegung sogar eine Möglichkeit, den [[Kapitalismus]] zu überwinden. In [[Deutschland]] beschäftigt sich hauptsächlich das Projekt [[Oekonux]] mit dieser Thematik. |
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Andere sehen in freier Software lediglich einen weiteren Wettbewerber innerhalb der [[Marktwirtschaft|marktwirtschaftlichen]] Ordnung. |
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Seit 2012 nimmt die FSF diese Unterscheidung nicht mehr vor und zählt Software mit derart angepassten Lizenzen zur „unfreien“ Software.<ref name="gnu-org_categories_non-freeSoftware" /> |
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Die Freiheit, die Software in andere Sprachen zu übersetzen, kommt besonders denjenigen [[Sprachgruppe]]n zugute, für die eine Übersetzung nicht kommerziell interessant ist. |
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==== Unfreie Software (proprietär) ==== |
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Zudem fließt bei Verwendung freier Software kein Geld in fremde Länder ab, wo die Anbieter proprietärer Software ihren Firmenhauptsitz haben. Alle Mittel, die vor Ort für IT bereit stehen können daher unmittelbar in die IT-Wirtschaft vor Ort einfließen. |
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{{Hauptartikel|proprietär}} |
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Sind eine oder mehrere Bedingungen der von der FSF aufgelisteten Freiheiten nicht erfüllt, wird die Software als proprietär oder „unfrei“ (im Sinne fehlender Freiheiten) bezeichnet. |
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=== Weltpolitische Sichtweise === |
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Die Freiheit der Software wird vom 3. UNO-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft ([[WSIS]]) als schützenswert anerkannt. Sie gehört zu den elementaren Forderungen der Zivilgesellschaft, mit der die ''digitale Spaltung'' überwunden werden soll. |
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=== Freie Hardware === |
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Unter ''digitaler Spaltung'' wird die Spaltung in Länder / Regionen der Erde bezeichnet, die sich die Beschaffung von [[Software]] leisten können, und solche, die dies nicht können. Teilweise gibt es auch aufgrund der wirtschaftlichen Unattraktivität in ihren Fällen keine angepasste [[proprietär]]e (geschlossenen) Software. |
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{{Hauptartikel|Freie Hardware}} |
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''Freie Hardware'' ({{enS|free hardware}}, auch bezeichnet als ''open hardware'' oder ''open source hardware'') steht der Freie-Software- und Open-Source-Bewegung nahe bzw. geht auf diese zurück. Dabei handelt es sich um [[Hardware]], die nach [[Freie Inhalte|freien]] [[Bauanleitung|Bauplänen]] hergestellt wird. |
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„Durch freie Software haben Entwickler in anderen Kulturräumen die Freiheit, Programme an ihre Sprache und Gegebenheiten anzupassen, um sie dann kommerziell oder nichtkommerziell weiterzugeben. Bei proprietärer Software ist dies generell verboten und von der Gnade des Herstellers abhängig“ ([[Georg Greve]], Präsident der Free Software Foundation Europe und Vertreter des zivilgesellschaftlichen WSIS Koordinierungskreises in der deutschen Regierungsdelegation, 2003)*[http://www.nnm-ev.de/themen/wsis/28414.html]. |
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== Definition == |
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== Freie Software war und ist kontrovers == |
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Die auf Februar 1986 datierte früheste bekannte Veröffentlichung der Definition stammt von der (jetzt nicht mehr weitergeführten) ''GNU's Bulletin Publication'' der FSF.<ref name="gnu-org_bull1" /> Die Quelle für dieses Dokument ist im Philosophieabschnitt der Webseite des [[GNU-Projekt]]s zu finden. Die Definition bezog sich zunächst auf zwei Punkte:<ref name="gnu-org_bull1" /> |
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{{Zitat |
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Zwischen [[1960]] und [[1970]] etablierte sich hauptsächlich an akademischen US-Einrichtungen ([[Stanford University|Stanford]], [[University of California, Berkeley|Berkeley]], [[Carnegie Mellon University|Carnegie Mellon]] und [[Massachusetts Institute of Technology|MIT]]) eine „[[Hacker]]-Kultur“, für die es selbstverständlich war, ihre Software-Verbesserungen mit anderen [[Programmierer]]n zu teilen. Es war auch gängige Praxis, den Quelltext der mit [[Computer|Computersystemen]] ausgelieferten Software mitzuliefern. Dadurch kamen viele Vorschläge für Verbesserungen und Fehlerkorrekturen zu den Computerherstellern zurück. |
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|Text=The word ‘free’ in our name does not refer to price; it refers to freedom. |
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* First the freedom to copy a program and redistribute it to your neighbors, so that they can use it as well as you. |
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* Second, the freedom to change a program, so that you can control it instead of it controlling you; for this, the source code must be made available to you. |
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|Quelle=FSF, 1986 |
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|Übersetzung=Das Wort ‚free‘ in unserem Namen bezieht sich nicht auf den Preis; es bezieht sich auf Freiheit. |
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* Erstens, die Freiheit, ein Programm zu kopieren und an eure Nachbarn weiterzugeben, sodass sie das Programm ebenso wie ihr nutzen können. |
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* Zweitens, die Freiheit, ein Programm abzuändern, sodass ihr das Programm beherrscht und nicht das Programm euch; zu diesem Zwecke muss euch der Quelltext verfügbar gemacht sein.}} |
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Im Jahr 1996 wurde Freie Software auf der Webseite gnu.org definiert, indem man sich auf die „drei Ebenen von Freiheit“ bezog und explizit noch hinzufügte, dass man auch die Freiheit haben müsse, die Software studieren zu können. Das kann auch in der älteren Zweipunktedefinition als Teil der Freiheit, das Programm verändern zu können, herausgelesen werden,<ref name="gnu-org_free-sw_1997-03-20" /><ref name="gnu-org_free-sw_1998-01-26" /> ist dort aber nicht so deutlich hervorgehoben. Später mied Stallman das Wort „Ebene“, weil man alle Freiheiten brauche und das Wort dafür etwas irreführend sei. |
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[[1969]] entwickelte [[AT&T]] die erste Version des [[Betriebssystem]]s [[Unix]]. Als eine der ersten entschied die [[University of California, Berkeley|Berkeley Universität]], dieses Betriebssystem zu Forschungszwecken einzusetzen. Diese Arbeiten resultierten schließlich in einer ''[[Berkeley Software Distribution]]'' (BSD) des AT&T Unix. AT&T erkannte einen potentiellen Markt und brachte eine kommerzielle Version, nämlich ''UNIX System V'', auf den Markt. |
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Schlussendlich wurde noch eine Freiheit hinzugefügt, die explizit sagt, dass Nutzer die Möglichkeit haben sollten, das Programm auszuführen, wie er möchte, für jeden Zweck. Die bestehenden Freiheiten wurden bereits von eins bis drei nummeriert, aber diese Freiheit sollte vor den anderen kommen; darum wurde sie ergänzt als „Freiheit 0“.<ref name="ma-tt_four-freedoms" /> |
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Zwischen 1970 und [[1980]], mit dem Aufkommen von (finanzierbaren) Mikrocomputern von [[IBM]], [[Apple]], [[Atari]], [[Commodore]] etc. wurde es üblich, Software getrennt von Computer-[[Hardware]] zu verkaufen und den Quelltext vor der Konkurrenz zu verbergen; d.h. die Software wurde [[proprietär]]. Immer mehr „Hacker“ wurden von den Softwarefirmen angestellt und die bisher wahrgenommenen Freiheiten wurden stark eingeschränkt. |
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Die moderne Definition definiert Freie Software durch die bereits [[#Die vier Freiheiten|weiter oben aufgeführten vier Freiheiten]].<ref name="gnu-org_free-sw" /> Zusammengefasst definiert sie Freie Software als Software, die Endnutzern die Freiheiten der Nutzung, des Überprüfens/Studierens, des Teilens und des Modifizierens der Software gewährleistet. |
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Es war [[Richard Stallman]] – ein Student am Massachusetts Institute of Technology ([[Massachusetts Institute of Technology|MIT]]) – der für die Fortführung und Stärkung der Freien-Software-Bewegung sorgte. In den Anfängen seines Studiums begann er die Entwicklung von [[Emacs]] (ein funktional äußerst umfangreicher Texteditor) für ihn selbstverständlich mit frei verfügbarem Quelltext. Als kommerzielle Interessen mehr und mehr für das verstärkte Aufkommen von proprietärer Software sorgten, formte er eine philosophische Sicht, dass Software '''frei''' sein sollte. In einem Interview sagt er 1999: |
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Seit April 2008 wird die Definition in 39 Sprachen auf der FSF Webseite veröffentlicht.<ref name="gnu-org_free-sw_translations" /> Ebenfalls veröffentlicht die FSF auf ihrer Webseite eine Liste von Lizenzen, die den Anforderungen an diese Definition gerecht werden. |
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:''„Ich stand vor einer Entscheidung: Entweder ich betrete die Welt der proprietären Software, unterschreibe [[Non-Disclosure Agreement|Geheimhaltungsvereinbarung]]en und verspreche, meinen Hacker-Kameraden nicht zu helfen. Oder ich verlasse das Tätigkeitsfeld der Computer gänzlich. Oder ich suche eine Möglichkeit, wie ein Programmierer etwas Gutes tun kann. Ich fragte mich, ob es ein Programm oder mehrere Programme gibt, die ich schreiben könnte, um wieder eine Community zu ermöglichen.“'' |
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=== Weitere Definitionen Freier Software === |
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Stallman entschied sich für die Freiheit und startete im Jahr [[1983]] das [[GNU-Projekt|GNU]]-Projekt (''„GNU's not UNIX“''), dessen Ziel es war, ein komplett freies Unix-kompatibles Betriebssystem zu schaffen. |
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Im Juli 1997 publizierte [[Bruce Perens]] die [[Debian Free Software Guidelines]].<ref name="lists-debian-org_msg00017" /> |
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=== Vergleich mit der Open-Source-Definition === |
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Um sicherzugehen, dass diese Software immer frei geändert und weitergegeben werden kann, schrieb er zusammen mit dem Rechtswissenschaftler [[Eben Moglen]] die [[GNU General Public License]] (GPL). Im Vorwort der GPL heißt es: |
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{{Hauptartikel|Open Source Initiative#Definition von Open Source|Debian Free Software Guidelines|titel1=Definition von Open Source}} |
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:''„... die GNU General Public License hat den Zweck, Ihnen die Freiheit zu garantieren, Freie Software zu verteilen und zu ändern – um zu gewährleisten, dass die Software für alle Benutzer frei ist.“'' |
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Die Unterschiede zur Freien Software wurden bereits [[#Open Source|weiter oben im Abschnitt zur Abgrenzung zur ''Open-Source-Software'']] verdeutlicht. Demgegenüber gibt es auch viele Gemeinsamkeiten; so wurden beispielsweise die „Debian Free Software Guidelines“ von der ''[[Open Source Initiative]] (OSI)'' unter dem Namen „Open Source Definition“ verwendet; die einzige Änderung ist die Ersetzung des Begriffs ''Freie Software'' durch ''Open-Source-Software''. Die FSF kommentierte dazu folgendes: |
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Es ist ein wichtiger Aspekt, dass ''frei'' im Sinne von ''Freiheit'' und nicht ''frei von Kosten'' gemeint ist: |
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{{Zitat |
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: ''„Wenn wir von Freier Software sprechen, beziehen wir uns auf die Freiheit, nicht auf den Preis. Unsere General Public License wurde so entworfen, dass sie gewährleistet, dass jeder die Freiheit hat,'' |
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|Text=Der Begriff Open-Source-Software wird von einigen benutzt, um mehr oder weniger die gleiche Kategorie wie Freie Software zu meinen. Es ist nicht genau die gleiche Softwarekategorie: einige Lizenzen wurden [von der OSI] akzeptiert, die wir als zu restriktiv betrachten, und es gibt Freie Software-Lizenzen, die [von der OSI] nicht akzeptiert wurden. Jedoch sind die Unterschiede in der Erweiterung der Kategorie klein: |
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:sämtliche Freie Software ist öffentlich zugänglicher Quellcode, und sämtliche Open-Source-Software ist beinahe frei. |
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|Quelle=FSF |
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|ref=<ref name="gnu-org_categories" />}} |
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== Verschiedene Blickwinkel auf Freie Software == |
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: ''Kopien der Software zu verteilen (und für diese Leistung, wenn man möchte, ein Entgelt zu verlangen),'' |
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=== Freiheit und Rechte === |
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{{Hauptartikel|Freie Inhalte|Freie Lizenz}} |
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Die genannten Ziele von Freier Software, die Freiheit in der Kontrolle der eigenen Datenverarbeitung und die Kooperation, werden durch die Gewährung folgender Rechte erreicht: die Nutzer dürfen Freie Software ausführen, kopieren, verbreiten, untersuchen, ändern und verbessern;<ref name="gnu-org_philosophy_de" /><ref name="fsfe-org_freesoftware_de" /> diese Freiheiten werden gewährt und nicht (wie bei proprietärer Software) entzogen. Entscheidend ist daher nicht die Vermeidung von Kosten, sondern die Freiheiten der Endnutzer. So wird das Kontrollrecht über die Software dadurch garantiert, dass ein Nutzer von Freier Software immer den dazugehörigen Quellcode zur Verfügung hat oder diesen zumindest nachträglich beziehen kann (was untersuchen und modifizieren ermöglicht),- und dadurch, dass ein Nutzer durch gewährte Kooperation dies wahlweise von Anderen durchführen lassen kann. |
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: ''den Quellcode zu erhalten oder ihn sich zu besorgen, wenn man möchte,'' |
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Freie Software ist an ihrer Lizenz erkennbar. Dazu gehört die [[GNU General Public License]] und andere freie Softwarelizenzen.<ref name="gnu-org_license-list_de" /> Ein soziales und ethisches Grundprinzip hinter den verfochtenen Rechten an und mit Freier Software ist, dass ihre Entwickler die Freiheit sowie die Gemeinschaft der Endnutzer schätzen und respektieren, weil die Nutzungsbedingungen von Freier Software es Anwendern wie Entwicklern gleichermaßen ermöglichen, ein Umfeld der Unabhängigkeit, Gemeinschaft, Zusammenarbeit, Ethik, Solidarität und des Austauschs zu schaffen und zu gestalten.<ref name="gnu-org_education_de" /><ref name="gnu-org_open-source-misses-the-point_de_2" /><ref name="gnu-org_copyright-versus-community" /><ref name="fsf-org_what-is-free-software_de" /><ref name="fsf-org_about" /><ref name="fsfe-org_transcripts_rms-fs-2006-03-09_de" /> |
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: ''die Software zu verändern oder Teile davon in neuen, gleichermaßen freien Programmen zu verwenden und'' |
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Der Begriff „Freie Software“ und dessen genaue Definition<ref name="gnu-org_free-sw_de" /> sowie die Unterscheidung zu proprietärer Software<ref name="gnu-org_categories_de" /> so wie der spezifische Freiheitsgedanke gehen entscheidend zurück auf den Beginn des [[GNU-Projekt]]s um Programmierer-Aktivisten wie [[Richard Stallman]] und die damit verbundene Gründung der [[Free Software Foundation]] (FSF) im Jahr 1985. |
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: ''darüber informiert zu sein, dass jeder diese Rechte hat.“'' |
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Die in Bezug auf Anspruch und Zielsetzungen zwar eng verwandte, der Wahl ihrer Mittel und Wege dorthin nach nicht identische und eigenständige [[Open-Source-Bewegung]] entstand erst später (1998) und in einem anderen personellen Umfeld.<ref name="gnu-org_categories_de_OpenSource" /><ref name="opensource-org_faq_free-software" /> Der Unterschied zwischen den Ansätzen Freie Software und Open Source liegt vor allem in der jeweiligen Gewichtung prinzipiell gemeinsam vertretener Werte: Im Sinne von Open Source liegt das Hauptaugenmerk beim praktischen Nutzen und den Entwicklungsmethoden,<ref name="opensource-org_about" /> während der Fokus der Freie-Software-Gemeinschaft auf den ethischen, sozialen und politischen Implikationen liegt.<ref name="gnu-org_open-source-misses-the-point_de" /> |
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Im Jahr [[1985]] gründete Stallman die gemeinnützige Stiftung [[Free Software Foundation]] (FSF) zur Förderung der Entwicklung von GNU und GPL verwandter Software. Derzeit (März 2004) sind knapp 3.000 GNU-Pakete im ''„Free Software Directory“'', welches 1999 ebenfalls als ein Projekt der FSF startete, eingetragen. |
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Zu den Nutzern Freier Software gehören Privatnutzer, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, wie Regierungen (vor allem auf Grund der Unabhängigkeit, Freiheit und Kontrolle der eigenen Datenverarbeitung),<ref name="gnu-org_government-free-software_de" /> Forschungszentren ([[CERN]]), Universitäten, der [[New York Stock Exchange]], [[Wikipedia]], das [[Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten]].<ref name="fsf-org_whos-using-free-software" /> |
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Die letzte Kontroverse löste [[Andrew Tridgell]] [[2005]] aus, als er das [[BitKeeper]]-Protokoll [[Reverse Engineering|reverse engineerte]], und [[Larry McVoy]] dazu veranlasste, die freie Benutzung von BitKeeper wieder zu verbieten. Das gab der Entwicklung von freien Quellcode-Verwaltungssystemen einen neuen Schub. |
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Der Fokus von ''Freier Software'' ist also die Freiheit des Anwenders zu teilen, zu kopieren und zu modifizieren und steht den üblichen Beschränkungen ''proprietärer Software'' („unfreie Software“ – im Sinne fehlender Freiheiten)<ref name="gnu-org_categories_de_non-freeSoftware" /> entgegen: Bei proprietärer Software versuchen Entwickler, die Endnutzer und den Endverbraucher-Markt zu kontrollieren und zu monopolisieren (etwa durch restriktive [[Endbenutzer-Lizenzvertrag|Endbenutzer-Lizenzverträge]], [[Vertraulichkeitsvereinbarung|Geheimhaltungsverträge]], [[Produktaktivierung]]en, [[Dongle]]s, [[Kopierschutz|Kopiersperren]], proprietäre Formate oder den Vertrieb von [[Binärdatei|binären]] [[Ausführbare Datei|ausführbaren Programmen]] ohne Quelltexte) und zwingen die Nutzer somit in die Abhängigkeit vom jeweiligen Entwickler-Unternehmen. Freie Software hingegen unterscheidet sich durch die gewährte Freiheit: Verwendung, Teilen, Modifizieren. |
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== Vor- und Nachteile freier Software == |
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Das Selbstverständnis der gewährten Freiheiten ist es, dass diese als notwendig für die Förderung des sozialen und ethischen Anliegens gesehen werden, welches die Freiheit und Gemeinschaft der Nutzer respektiert und wertschätzt (im Bereich von Computer-Nutzung und Datenverarbeitung), indem Freie Software aktiv Zusammenarbeit und Kooperation ermöglicht:<ref name="gnu-org_education_de" /><ref name="gnu-org_open-source-misses-the-point_de_2" /><ref name="gnu-org_copyright-versus-community" /> Nutzer haben so die Möglichkeit, im Gebrauch ihrer Computer und Datenverarbeitung eine Gemeinschaft von [[Wohlwollen]] und ethischer [[Aufrichtigkeit]] gründen zu können. Freie Software kann für jeden Zweck verwendet werden (ohne Notwendigkeit einer Bindung an bestimmte soziale oder ethische Werte), aber die FSF und das GNU-Projekt fördern aktiv die Werte der Freiheit, Gemeinschaft, Zusammenarbeit und ethische Solidarität, welche Freie Software ermöglicht.<ref name="fsf-org_what-is-free-software_de" /><ref name="fsf-org_about" /><ref name="fsfe-org_transcripts_rms-fs-2006-03-09_de" /> |
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=== Vorteile === |
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Freie Software hat durch ihre Grundsätze einen starken Fokus auf Zusammenarbeit und Zusammenhelfen in einer Gemeinschaft: An öffentlich geführten Freie-Software-Projekten kann sich jeder beteiligen. Dies schließt den kommerziellen und gewerblichen Nutzen nicht aus, da diese Freiheit nicht eingeschränkt wird. Das Wort ''frei'' im Begriff ''Freie Software'' bezieht sich auf [[Freiheit]] und nicht auf ''kostenlos''; Freie Software hat nichts mit monetären Kosten oder Geld zu tun.<ref name="gnu-org_selling_de" /> Freie Software ist in der Regel kostenlos, aber unterliegt keiner solchen Einschränkung. Eine freie Software darf kommerziell verwendet, zu jedem Preis verkauft oder weitervertrieben werden und ist dennoch Freie Software, solange die Freiheitsrechte sichergestellt bleiben. Dafür erlaubt die am häufigsten verwendete GPL jedoch nicht, eine GPL-Software kompiliert zu verkaufen und für die Quelltext-Bereitstellung einen gesonderten hohen Preis zu verlangen (über einer geringen Erstellungsgebühren, z. B. Medium), was Kommerzialisierungsoptionen von GPL-Software in der Praxis einschränken kann.<ref name="gnu-org_gpl_selling" /><ref name="gnu-org_selling_2" /><ref name="techrepublic-com_is-it-legal-to-sell-gpl-software" /> |
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Einige Vorteile für die Endbenutzer sind: |
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* keine engen Lizenzbindungen: Die Software kann genutzt werden, ohne dass lizenzrechtliche Beschränkungen bezüglich der Nutzung oder der Vervielfältigung bestehen. |
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* kostengünstig: Freie Software ist in fast allen Fällen kostenlos verfügbar. |
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* höheres Vertrauen ist möglich: Es gibt viele interessierte Leute die Quellcode lesen. Dadurch werden kaum unerwünschte Funktionalitäten hineinprogrammiert. |
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* herstellerunabhängig: Man kann – die nötige Fachkenntnis vorausgesetzt – das Programm ausbessern, studieren, für seinen Rechner optimiert übersetzen oder es auf eine andere Rechnerarchitektur portieren, ohne auf einen Softwarehersteller warten zu müssen oder eine Erlaubnis vom Hersteller einholen zu müssen. |
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* höhere Qualität: Es gibt keinen wirklichen Fertigstellungsdruck. Das verstehen einige Projekte zu nutzen, um mit unterschiedlichen Techniken herausragende Qualität zu liefern. |
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Die Freiheiten im Umgang mit Freier Software sind durch Freie-Software-Lizenzen rechtlich verankert und können somit garantiert werden. Zu solchen Lizenzen gehören die [[GNU General Public License]] (GPL), welche durch das [[Copyleft]]-Prinzip besagt, dass Nutzern von bearbeiteten und wiederveröffentlichten Versionen der Software die gleichen Freiheiten gegeben werden müssen. Aber auch [[Freizügige Open-Source-Lizenz|freizügige]] Lizenzen wie die [[BSD-Lizenz]] (die kein Copyleft erfordern) werden als Freie-Software-Lizenzen akzeptiert. |
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=== Nachteile === |
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Im Gegensatz zu proprietärer Software, bei der sich ein Code zum unbemerkten Ausspionieren/Überwachen, zur eingeschränkten Nutzung von Medien durch [[Digitale Rechteverwaltung|Digitale Beschränkungsverwaltung]] sowie Hintertüren für unbemerktes ferngesteuertes Einschleusen von Änderungen (ungewollte, unbemerkte „Updates“) befinden kann, bietet Freie Software durch ihre Untersuchbarkeit eine Software, aus der jegliche unerwünschten und schädlichen Eigenschaften entfernt werden können und daher meist von vornherein nicht vorhanden sind. |
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Es gibt jedoch auch Nachteile: |
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* Der Hauptnachteil ist bei Softwareprojekten im Anfangsstadium häufig die mangelnde Benutzerfreundlichkeit. Am Projektbeginn wird weniger in Benutzerakzeptanztests investiert, was die Benutzung erschwert. |
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* Projekt-Spaltung: Da jedem die Veränderung der Software offen steht, führt ein Streit unter den Entwicklern in seltenen Fällen zu einer Spaltung (englisch: ''fork''). Dadurch entstehen zwei ähnliche Programme, was viele Anwender verwirren kann. |
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* Unterstützung der Hardwarehersteller: Noch immer stellen einige Hersteller Treiber erst verspätet oder unvollständig oder in nur rudimentärer Weise zur Verfügung, was dazu führt, dass die Hardwareunterstützung vieler freier Betriebssysteme nicht so umfangreich ist, wie dies z.B. bei Windows der Fall ist. Es muss aber dazu gesagt werden, dass dies auch mit der deutlich geringeren Verbreitung der entsprechenden Systeme zu tun hat. Dieses Schicksal trifft andere proprietäre Systeme, die nicht so weit verbreitet sind, ebenso. |
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=== Philosophie-Betrachtungen von Freier Software === |
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Bei Freier Software geht es darum, dass Nutzer Freiheiten für die empfangene Software erhalten: in erster Linie den Quelltext (um Änderungen machen zu können). |
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* Software kann einfach geändert oder vervielfältigt werden (im Gegensatz zu materiellen Objekten). Softwarenutzer sollen davon Gebrauch machen können, nicht nur die ursprünglichen Entwickler.<ref name="gnu-org_philosophy_de" /> |
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* Kochrezepte werden manchmal als Analogie für Freie Software verwendet:<ref name="gnu-org_shouldbefree" /> Ein Kochrezept ist dann freiheitsgewährend, wenn ein Empfänger es weitergeben darf (mit oder ohne Änderungen). |
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:Dies bedeutet ''nicht'', dass Anhänger der [[Freie-Software-Bewegung]] beim Restaurantbesuch das Rezept einer bestellten Speise verlangen oder auf der Offenlegung des Rezeptes bestehen. Der Grund ist, dass die Speise das Ergebnis (englisch Output) des Kochens ist, nicht eine Variante des Rezepts.<ref name="hackerpublicradio-org_hpr1116" /> (Beim Restaurantbesuch wird eine Speise bestellt, nicht die „Schritte, die zur Speise führen“). In selber Weise bestehen Anhänger der Freie-Software-Bewegung beim Empfang eines Dokuments nicht auf Offenlegung der Software, die zum Erstellen des Dokuments genutzt wurde. Allerdings würden Mitglieder der Freie-Software-Bewegung Daten-Formate ablehnen, die sie zwängen, ein proprietäres Programm zum Lesen/Verwenden (oder Abändern) eines Dokuments zu nutzen.<ref name="gnu-org_no-word-attachments_de" /> |
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* Wenn ein Nutzer Software empfängt, so ist das ausführbare Programm eine ''direkte'' Transformation des Quelltextes: Die Schritte im Programm sind eine ''direkte'' Transformation (oder Variante) der Schritte/Beschreibungen im Quelltext. In freiheitsgewährenden Softwarelizenzen, wie der GNU GPL, wird dies als „Corresponding Source“ bezeichnet: korrespondierender Quelltext.<ref name="gnu-org_gpl-3.0_de" /> Wenn Software als Freie Software weitergegeben wird, so muss ein Empfänger das Recht erhalten, den korrespondierenden Quelltext bekommen zu können (meist wird dieser sofort mit ausgeliefert), da somit das Recht gewährt wird, die Freiheit zu haben, die Software in adäquater Weise ändern zu können. Ohne den Quelltext (z. B. nur als binäres ausführbares Programm) ist es oft fast unmöglich, sinnvoll Änderungen an der Software vorzunehmen.<ref name="gnu-org_shouldbefree_en_custom-adaptation" /><ref name="gnu-org_fsfs-ii-2_page261" /> Dies begründet sich meist durch den für menschliche Leser sehr fremden Maschinen-Code, zu dem der Quelltext bei vielen Programmiersprachen kompiliert wird, um dann auf einem Computer lauffähig zu werden. Diese schwer zu ändernde Form der Software (Maschinen-Code) ist nicht ein Neu-Produkt oder ein etwaig durch Ressourcen-Knappheit schwierig zu erstellendes Artefakt, wenn von dem Quelltext ausgegangen wird. Stattdessen ist es eine komfortable ''direkte'' Transformation des Quelltextes. Die Freie-Software-Bewegung plädiert für den Mitempfang des Quelltextes, da nur so der Aspekt der Analyse, Änderbarkeit und Kontrolle ausreichend möglich ist. |
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* Mitglieder der Freie-Software-Gemeinschaft achten bei der Auswahl von Software-Paketen auf die Gewährung von Freiheiten, aus Gründen ihrer ''eigenen Freiheit''. Sie weigern sich zwar oft, proprietäre Software zu nutzen; sie weigern sich aber beispielsweise ''nicht,'' {{" |U-Bahnen zu nutzen, wenn diese Computer mit Windows haben, oder zu telefonieren, wenn der Anruf durch Verteiler geleitet wird, welche proprietäre Software nutzen, oder Internetverbindungen aufzubauen, wenn diese durch Router geleitet werden, welche proprietäre Software ausführen, oder T-Shirts zu bestellen, weil die Hersteller Windows nutzen könnte, um T-Shirts herzustellen.}}<ref name="gnome-org_msg00066" /><ref name="gnu-org_network-services-arent-free-or-nonfree" /> Es geht Mitgliedern der Freie-Software-Gemeinschaft primär um die Freiheit in der ''eigenen'' Datenverarbeitung. Manche (so die [[Free Software Foundation|FSF]] oder [[FSFE]]) engagieren sich in Öffentlichkeitsarbeit, um anderen Menschen die entsprechenden Aspekte der Freiheit in der Datenverarbeitung näher zu bringen. |
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=== Freie Software und Aspekte der Verfügbarkeit === |
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Die Vorteile, dass der Herausgeber auf den weiteren Umlauf seiner Software keinen Einfluss mehr hat, und die Funktionsweise offen liegt, werfen eine Reihe von Konflikten zu den gängigen Geschäftspraktiken im Umgang mit Software auf. |
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Freiheitsgewährende Software (Freie Software) sagt nichts über die Verfügbarkeit der Software aus: Manche wird als öffentliches Projekt entwickelt (und ist somit jedem verfügbar), andere wird in kundenspezifischem Entwicklungs-Auftrag speziell für Unternehmen, Organisationen, Regierungen oder sogar einzelnen Nutzer entwickelt (und ist somit nur denen verfügbar, außer sie nutzen ihr Recht auf Weitergabe).<ref name="gnu-org_categories_de_PrivateSoftware" /> Jedoch haben alle Empfänger mit dem Empfang der Software die Freiheitsrechte von Freier Software erhalten. |
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Software, die von einer Vielzahl von Nutzern brauchbar ist (Programme für Textverarbeitung, Webbrowsing), wird bei freiheitsgewährender Software meist in öffentlichen Projekten entwickelt. Diese Programme sind Freie Software, die öffentlich verfügbar ist. Durch die Rechte Freier Software dürfen Nutzer Änderungen an dieser Software vornehmen oder diese Änderungen verbreiten, ohne die ursprünglichen Entwickler davon benachrichtigen zu müssen.<ref name="gnu-org_free-sw_de_2" /> Allerdings werden die Änderungen/Verbesserungen meist dem ursprünglichen Projekt zur Verfügung gestellt. Dadurch können die Verbesserungen ein fixer Teil der öffentliche Software werden (müssen also in dem Fall nicht immer selber dazugefügt werden, da etwaige Beiträge dann von der Community weitergewartet werden. Dies bedingt aber zuerst, dass sich die Koordinatoren des öffentlichen Projekts dafür entschieden haben, die spezifischen Verbesserungen bzw. Änderungen aufzunehmen und einzupflegen); außerdem kommen Verbesserungen der Allgemeinheit zugute, indem sich die Software durch unterschiedlich Beiträge verbessern kann. Da es bei öffentlichen Projekten Meinungsverschiedenheiten geben kann (oft auf rein technischer Ebene, wo unterschiedliche technische Ziele verfolgt werden können), kommt es dazu, dass ein öffentliches Projekt abgezweigt (ge-„forked“) wird und es fortan in zwei oder mehr unterschiedlichen separaten Varianten öffentlich<ref name="Anmerkung_5" group="Anm." /> zur Verfügung steht. Dies basiert auf dem Recht, dass Freie Software änderbar ist (und die geänderte Version weiterverbreitbar ist). |
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=== Proprietäre Schnittstellen === |
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Freiheitsgewährende Software, die einem Empfänger erlauben, die Freiheiten bei darauffolgender Weitergabe wieder zu entziehen, wird [[Freizügige Open-Source-Lizenz|freizügige Software]] genannt. Freiheitsgewährende Software, die sicherstellt, dass empfangene Freiheiten bei Weitergabe der Software weitergegeben werden müssen, wird [[Copyleft]]-Software genannt. Beides gilt als Freie Software (Copyleft sichert Freiheiten für jeden, indem die Freiheiten bei Weitergabe nicht wieder entzogen werden dürfen, wie es bei freizügiger Software der Fall ist.) |
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Die Hardware-Hersteller gehen immer mehr dazu über, die Schnittstellenspezifikationen geheim zu halten, um der Konkurrenz das Kopieren von technischen Lösungsmethoden zu verwehren. Der Grund liegt im zunehmenden Wettbewerbsdruck und in der Einfachheit des Schutzes gegenüber der Patentierung. Wenn nicht öffentlich dokumentiert ist, wie die Geräte anzusteuern sind, erleidet die Hardwareunterstützung freier Betriebssysteme mittels freier Treiber einen schweren Rückschlag. |
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Programmierer, die substanzielle Software der Öffentlichkeit als Freie Software zur Verfügung stellen, wählen (als Urheber) oft eine freiheitsgewährende Software-Lizenz mit Copyleft, da sie somit verhindern können, dass die Software von Unternehmen aufgegriffen wird und Teile daraus zu proprietärer Software verarbeitet werden, welche Nutzern wieder Freiheitsrechte entziehen würden. Andere wählen ein [[Mehrfachlizenzierung|Dual-License]]-Konzept aus, bei welchem die Software der Öffentlichkeit z. B. als Copyleft zur Verfügung steht, aber die Software gegen Bezahlung zu anderen Bedingungen erhältlich ist. Manche veröffentlichen Programme unter freizügigen Lizenzen (also ohne Copyleft); vor allem dann, wenn das Ziel verfolgt wird, ein Programm so breitflächig wie möglich (selbst für proprietäre Softwareentwickler) nutzbar zu machen (wenn es darum geht, ein neues Protokoll oder eine neue Bibliothek zu fördern). |
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Andererseits haben die Hersteller die Benutzer größerer freier Plattformen ([[GNU-Projekt|GNU]]/[[Linux]], [[X-Window-System|XFree86]]) als Kundengruppe erkannt. Viele von ihnen stellen proprietäre Treiber zur Verfügung. Diese Treiber stoßen unter den Anhängern freier Software auf höchst geteilte Meinungen: Einige sind glücklich darüber, dass sie die Unterstützung der Hardware-Hersteller errungen haben und ihre Hardware durch ihr präferiertes Betriebssystem nun voll unterstützt wird, andere haben Bedenken, dass man aufgrund der proprietären Treiber nicht mehr von einem freien Betriebssystem sprechen könne. |
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=== Freie Software und kommerzielle Aspekte === |
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Sollte der Hersteller keinen entsprechenden Treiber zur Verfügung gestellt haben, gibt es immer noch die Möglichkeit, den Treiber für eine andere Plattform zu verwenden und über die Schnittstellen der Zielplattform darauf zuzugreifen. Dies hat sich jedoch als eine in der Praxis zweitklassige Lösung herausgestellt, insbesondere, wenn Hardware-Treiber in einer hoch privilegierten Ebene im System laufen und somit beim kleinsten Fehler komplette Abstürze verursachen können. |
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Freie Software darf [[kommerziell]]e Software sein (kommerziell und [[proprietär]] sind nicht das gleiche). Freie Software darf kommerziell verkauft und weitergegeben<ref name="gnu-org_selling_de" /> und kommerzielle Tätigkeiten (z. B. Support) dürfen angeboten werden. Natürlich darf dies auch [[gratis]] geschehen, dann meist mit Verzicht auf [[Gewährleistung]]. Freie Software ist aber nie proprietär, indem sie Nutzern die Freiheiten auf Modifizierung und Weitervertrieb verbietet oder unmöglich macht.<ref name="gnu-org_categories_de_non-freeSoftware_2" /> |
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Private oder kundenspezifische Software, welche für einen bestimmten Benutzer (normalerweise eine Organisation) entwickelt wurde (normalerweise gegen Bezahlung) und nicht öffentlich verfügbar ist, kann Freie Software sein. Dies ist der Fall, wenn der alleinige Benutzer der Software (der einzige Empfänger der Software) dennoch die vier Freiheiten erhalten hat.<ref name="gnu-org_categories_de_PrivateSoftware" /> |
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Eine generelle Schnittstellenfreigabe würde die Benutzer freier Softwareplattformen sicherlich entlasten. Neben der philosophischen Sichtweise ist es eine Frage der Systemstabilität, denn sollte beispielsweise ein proprietärer Linux-Netzwerkkartentreiber regelmäßig zu Abstürzen des Systems führen, wären die Linux-Entwickler dagegen machtlos und es würde von der Gnade des Herstellers abhängen, ob der Fehler behoben würde. |
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Die Freie-Software-Bewegung lehnt die These ab, dass Programmierer berechtigt seien, Nutzern Freiheiten zu entziehen, um Gewinn zu erzielen. Stattdessen wertet die Freie-Software-Bewegung das Recht auf Freiheit der Nutzer höher als einen finanziellen Gewinn von Programmierern oder Software-Unternehmen, wenn dieser auf Kosten der Freiheit anderer (Eigenkontrolle und/oder Gemeinschaft, oder Privatsphäre) basiert.<ref name="gnu-org_manifesto_de_reward" /> Deswegen erlaubt die am häufigsten verwendete GPL zwar die Kommerzialisierung, erlaubt es jedoch nicht, für den Quelltext mehr zu verlangen als für das kompilierte Programm (ausgenommen zusätzlicher Bereitstellungsgebühren z. B. für das Medium), was die Kommerzialisierung von GPL Software erschweren kann.<ref name="gnu-org_gpl_selling" /><ref name="gnu-org_selling_2" /> |
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=== Software-Patente === |
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Die Freie-Software-Bewegung ist aber durchaus für eine Bezahlung von Programmierern, wenn diese die Freiheit der Nutzer achten,<ref name="gnu_org_categories_de_commercialSoftware" /> sowie für alle Geschäftsmöglichkeiten rund um Freie Software (Support, Wartung, Betreuung). Richard Stallman schildert mögliche Szenarien einer Softwaresteuer, mit der eine Regierung Geld für die Entwicklung von allgemeinnütziger Software (die zusätzlich Freiheiten gewährt) zur Verfügung stellen könnte.<ref name="gnu-org_manifesto_de_living" /> |
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Die regelmäßig in den Schlagzeilen auftauchenden [[Softwarepatente]] haben auf freie Software einen besonders schwerwiegenden Einfluss, denn es ist zum Teil rechtlich noch nicht einmal möglich, mit freier Software die Patentauflagen zu erfüllen. Diese bestehen nämlich in einigen Fällen auf eine Gebühr pro in Umlauf gebrachte Kopie, aber freie Software verlangt gerade, dass der Herausgeber darüber keinen Einfluss haben darf. Selbst, wenn er die Lizenzgebühren zum Beispiel durch Spenden zahlen würde, müsste er eine genaue Zahl der Kopien, die im Umlauf sind, vorlegen können, womit es keine freie Software mehr wäre. |
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=== Freie Software aus gesellschaftlicher Sicht === |
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=== [[Trusted_Computing_Group|TCG]], [[Digital_Rights_Management|DRM]], Kopierschutz, usw. === |
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==== Beitrag zur Diskussion über die Wirtschaftsordnung ==== |
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Einige Menschen sehen in der Freie-Software-Bewegung Ansätze, die Möglichkeiten zur Überwindung des [[Kapitalismus]] zu zeigen. In Deutschland beschäftigt sich unter anderem das Projekt [[Oekonux]] mit dieser Thematik. Andere sehen in freier Software lediglich einen weiteren Wettbewerber innerhalb der [[marktwirtschaft]]lichen Ordnung. Die Freiheit, die Software in andere Sprachen zu übersetzen, kommt besonders denjenigen [[Sprachgruppe]]n zugute, für die eine Übersetzung bisher kommerziell nicht interessant war. |
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==== Beitrag zur Reduktion der digitalen Kluft ==== |
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'''Trusted Computing''' und DRM haben das Ziel, die Aktivitäten auf dem eigenen System durch Fremde aus der Ferne zu kontrollieren. Dies ist mit freier Software nur mit Hilfe schwer zu knackender robuster quelloffener Kryptographie möglich und nicht durch simples Verstecken. |
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Die Freiheit der Software wird vom [[Weltgipfel zur Informationsgesellschaft|UNO-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft]] (WSIS) als schützenswert anerkannt. Sie gehört zu den elementaren Forderungen der Zivilgesellschaft, mit der die „[[Digitale Kluft]]“ überwunden werden soll. Unter „digitaler Kluft“ wird die Spaltung in Regionen der Erde bezeichnet, die sich die Schaffung von [[Informationstechnik|IT-Infrastruktur]] und damit vor allem die Teilnahme am [[Internet]] leisten können, und solchen, die dies nicht können. Anders als bei proprietärer Software fließt bei der Verwendung freier Software kein Geld in fremde Länder ab, wo die Anbieter proprietärer Software ihren Unternehmenshauptsitz haben. Alle Mittel, die vor Ort für die IT bereitstehen, können daher unmittelbar in die IT-Wirtschaft vor Ort einfließen. |
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{{Zitat |
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* Politisch gesehen muss freie Software immer vom Benutzer ersetz- und veränderbar sein. Software, die in binärer Form zertifiziert sein muss, ist dies nicht. |
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|Text=Durch Freie Software haben Entwickler in anderen Kulturräumen die Freiheit, Programme an ihre Sprache und Gegebenheiten anzupassen, um sie dann kommerziell oder nichtkommerziell weiterzugeben. Bei proprietärer Software ist dies generell verboten und von der Gnade des Herstellers abhängig |
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* Technisch gesehen kann in freier Software vor dem Benutzer nichts im Binärcode verheimlicht werden, weil der Quellcode für jeden zugänglich ist. Somit kann die Verschlüsselung, mit der die Daten vor dem Benutzer „bewahrt“ werden, einfacher hintergangen werden. |
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|Quelle=[[Georg Christof Florian Greve|Georg Greve]], damaliger Präsident der Free Software Foundation Europe und Vertreter des zivilgesellschaftlichen WSIS Koordinierungskreises in der deutschen Regierungsdelegation, 2003 |
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|ref=<ref name="nnm-ev-de_28414" />}} |
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== Geschichte == |
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Eine weitere beispielhafte Inkompatibilität tut sich mit dem Kopierschutz bei DVDs auf: Der Kopierschutz ist effektiv kaum wirksam und leicht zu hintergehen, allerdings verhindert er das normale Abspielen. |
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=== Entwicklungen im Vorfeld === |
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Es wird nun behauptet, Programme, die den Kopierschutz lösen, müssten lizenziert sein, ansonsten wäre schon das reine Abspielen in Deutschland illegal, weil ein Kopierschutz unter keinen Umständen umgangen werden dürfe. |
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1931 gründete [[Thomas J. Watson Sr.]] von [[IBM]] ein ''Methods Research Department'' um das Wissen zum Betrieb seiner Datenverarbeitungsverfahren zu sammeln und effektiv mit seinen Kunden zu teilen,<ref name="E-W-Pugh_Origins-of-software-bundling_S57-58" /> was IBM mit den Nutzergruppen [[SHARE (computing)|SHARE (Society to Help Avoid Redundant Effort)]] und GUIDE für seine Mainframe-Programmierung fortführte.<ref name="Johnson_1960s_S36-42" /> Bis 1970 wurde Software von IBM kostenlos und inklusive Quellcode zur Verfügung gestellt.<ref name="Johnson_1960s_Conclusion" /> Zwischen 1960 und 1970 etablierte sich unter anderem an akademischen US-Einrichtungen ([[Stanford University|Stanford]], [[University of California, Berkeley|Berkeley]], [[Carnegie Mellon University|Carnegie Mellon]] und [[Massachusetts Institute of Technology|MIT]]) eine „[[Hacker]]-Kultur“, für die es selbstverständlich war, eigene Software-Verbesserungen mit anderen Programmierern zu teilen. Programmierer tauschten die Software frei untereinander aus und gaben häufig den entsprechenden Quelltext weiter. Insbesondere in großen Benutzergruppen wie der [[Digital Equipment Corporation|DEC]] User Group (DECUS) war dies üblich. Es war gängige Praxis, den Quelltext der mit [[Computer]]systemen ausgelieferten Software mitzuliefern. Dadurch kamen viele Vorschläge für Verbesserungen und Fehlerkorrekturen zu den Computerherstellern zurück. Software wurde als Zugabe zu Computern gesehen, um diese nutzbar zu machen. |
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Diese Behauptung könnte jedoch als [[Fear, Uncertainty and Doubt|FUD]] angesehen werden, da das Laden in den [[Arbeitsspeicher]] nach der Rechtsprechung keinen Kopiervorgang darstellt. |
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Am 23. Juni 1969<ref name="Grad_1969_S64-71" /> kündigte IBM neue Regeln für die Nutzung und Wartung seiner Software, getrennt von den Hardware-Nutzungsbedingungen an. Für Software wurde urheberrechtlicher Schutz in Verbindung mit Lizenzverträgen eingeführt.<ref name="Humphrey_SW-UHR_Bd24Nr1_S59-63" /> Die bislange freie Dienstleistung zur Wartung und Weiterentwicklung von Software wurde gesondert berechnet, was einen eigenen Wirtschaftsmarkt für diesen Dienstleistungssektor begründete. In den späten 1970er-Jahren begannen gleichfalls andere Unternehmen, „Softwarelizenzen“ einzuführen, welche den Nutzen, die Weitergabe und die Möglichkeit der Veränderung der Programme einschränkte. Außerdem wurden viele Programme nicht mehr im Quelltext geliefert, sondern nur noch in maschinenlesbarer Form, zum Schutz der Software als Geschäftsgeheimnis, was eine Veränderung nahezu unmöglich machte. Zusätzlich wurde es mit dem Aufkommen von finanzierbaren Mikrocomputern von [[IBM]], [[Apple]], [[Atari]] oder [[Commodore International|Commodore]] üblich, Software getrennt von Computer-[[Hardware]] zu verkaufen und den Quelltext vor der Konkurrenz zu verbergen, die Software wurde somit proprietär. Immer mehr [[Hacker]] wurden von den Softwareunternehmen angestellt, und die bisher wahrgenommenen Freiheiten wurden stark eingeschränkt, Software wurde zu einem künstlich verknappten Gut. |
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Falls Hardwarehersteller wie Intel oder AMD funktionseinschränkende Verfahren in Chipsätze oder Prozessoren implementieren sollten, könnte freie Software den vollen Funktionsumfang möglicherweise nur noch auf [[Freie Hardware|freier Hardware]] entfalten. |
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In diese Zeit fiel die Arbeit von Richard Stallman am „AI Lab“ (Abteilung für [[Künstliche Intelligenz]]) des [[Massachusetts Institute of Technology]]. Als dort ebenfalls proprietäre Software in den Laboren eingeführt wurde, bemühte Stallman sich darum, durch das Programmieren alternativer Software eine Monopolstellung proprietärer Anbieter zu verhindern. Er folgte damit seinen Prinzipien einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit, die einen freien und ungehinderten Austausch von Software vorsahen. |
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<!-- Bezüglich weicher Trennzeichen: Zitate sind auf mobilen Geräten sehr eng und lange Wörter passen teilweise nicht auf die Breite. Daher wurden bei Wörtern mit Länge 10 welche eingefügt. Das Wort „Vertraulichkeitsvereinbarungen“ wird sonst teilweise auf 3 (!) Zeilen verteilt. Nicht alle Trennmöglichkeiten wurden ausgeschöpft, um unästhetische Trennung zu vermeiden. (Bau-arbeiter statt Bauar-beiter)--> |
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{{Zitat |
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|Text=Mit dem Verlust meiner Ge­mein­schaft war es unmöglich, weiter­zu­machen wie zuvor. Statt­dessen stand ich vor einer gänzlich mo­ra­li­schen Ent­schei­dung. |
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Die einfache Wahl wäre es gewesen, der pro­prietä­ren Software-Welt bei­zu­treten, Ver­traulich­keits­verein­barungen zu unter­zeichnen und zu ver­sprechen, meinen Mit-Hackern nicht zu helfen. Sehr wahr­schein­lich würde ich Software entwickeln, die unter Ver­traulich­keits­verein­barungen ausgegeben würde, und so den Druck auf andere Leute erhöhen, ihre Kameraden auch zu verraten. |
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Ich hätte auf diese Art Geld verdienen und mich vielleicht mit dem Schreiben von Code vergnügen können. Aber ich wusste, dass ich am Ende meiner Karriere auf Jahre zurück­blicken würde, in denen ich Wände gebaut habe; Wände, welche die Menschen von­einander trennen. Ich würde dann das Gefühl haben, dass ich mein Leben damit verbracht hatte, die Welt zu einem schlech­teren Ort zu machen. […] |
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Eine andere Wahl­möglich­keit, die direkt, aber un­er­freu­lich gewesen wäre, war, mich überhaupt nicht mehr mit Computern zu befassen. Auf diese Art wären meine Fähig­keiten nicht miss­braucht worden, aber sie wären anderer­seits auch ver­schwendet worden. Ich wäre dann zwar nicht schuld daran, dass Computer-Nutzer von­einander getrennt und ein­ge­schränkt werden, aber ich hätte es auch nicht ver­hindert. |
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Also suchte ich nach einem Weg, auf dem ein Pro­gram­mierer etwas Gutes tun kann. Ich fragte mich selbst: Gibt es ein Programm oder Programme, die ich schreiben könnte, um wieder eine Gemein­schaft möglich zu machen? |
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|Autor=Richard Stallman |
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|ref=<ref name="gnu-org_thegnuproject_de" />}} |
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=== Die Entstehung Freier Software === |
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Das Unternehmen AT&T entschied sich 1983, eine proprietäre Version seines [[Unix]] auf den Markt zu bringen: UNIX [[System V]]. Im September 1983 gründete [[Richard Stallman]] das GNU-Projekt mit dem Ziel, ein freies, UNIX-ähnliches Betriebssystem mit Namen „GNU“ zu entwickeln.<ref name="gnu-org_initial-announcement_de" /> |
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Damit die Idee der Freiheit auch rechtlich abgesichert sein würde, mussten freie [[Lizenz]]en erdacht werden. Stallman entwarf das Copyleft-Prinzip, das bedeutet, ''dass alle, die die Software (mit oder ohne Änderungen) weiter verteilen, die Freiheit zum Weitergeben und Verändern mitgeben müssen. Das Copyleft garantiert, dass alle Benutzer Freiheit haben.'' Auf diesem Prinzip beruhen die Lizenzen der GNU-Software. |
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Eine organisatorische Basis für GNU und Freie Software überhaupt ist die 1985 gegründete, gemeinnützige Stiftung [[Free Software Foundation]] (FSF). Für Softwareprojekte bestanden in den frühen und mittleren achtziger Jahren noch jeweils individuelle Lizenzen. Stallman verband die Rahmenpunkte zu einer einzelnen Lizenz und veröffentlichte 1989 die [[GNU General Public License]] (GNU GPL). Diese ist die heute am stärksten verbreitete Lizenz für Freie Software. |
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1991 war das [[GNU]]-Betriebssystem bis auf den [[Kernel (Betriebssystem)|Kernel]] vollständig. Einige Leute erkannten, dass [[Linux (Kernel)|Linux]], ein damals proprietärer Kernel für [[Minix (Betriebssystem)|Minix]], sich für GNU eignen könnte. Nachdem die Entwickler den Linux-Kernel unter die „GNU GPL“ stellten, konnte zum ersten Mal ein vollständig freies Betriebssystem ausgebaut werden. Mit der darauffolgenden rasanten Entwicklung und Verbreitung von GNU und Linux wurde freie Software von zunehmend mehr Menschen genutzt. |
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=== Verteidigung Freier Software === |
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Es gab zwei größere Prozesse, bei denen Unternehmen versuchten, freie Software in ihren ausschließlichen Besitz zu bringen: |
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1992 klagte [[UNIX System Laboratories, Inc. v. Berkeley Software Design, Inc.|''AT&T'' gegen die ''Universität von Kalifornien'']] um die Rechte an den ''UNIX''-Quellen. Wie sich herausstellte, hatte ''AT&T'' die freie universitäre Produktion insgesamt in ihren Bestand übernommen und lediglich die Urheberangaben entfernt. Im Rahmen eines Vergleichs erhielt ''AT&T'' von etwa 18.000 umstrittenen Dateien ausschließliche Rechte an dreien. |
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2003 klagte [[SCO gegen Linux|''SCO'' gegen ''IBM'']] um die Rechte an den Linux-Quellen. ''SCO'' begründete den Vorstoß mit angeblichen Verletzungen des Urheberrechts an ''UNIX''. ''IBM'' hätte Quelltexte aus ''UNIX'' illegal nach ''[[Linux]]'' übertragen. ''SCO'' konnte die Behauptung im Prozess aber nicht belegen. Das Verfahren endete, als sich herausstellte, dass ''SCO'' nicht im Besitz von ''UNIX''-Urheberrechten war, sondern diese bei ''Novell'' lagen. |
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== Bekannte Beispiele == |
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=== Persönlichkeiten === |
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* Richard Stallman, Initiator des [[GNU-Projekt]]es, Gründer der [[Free Software Foundation]], Hauptautor der [[GNU GPL]] Versionen 1–3, Mitglied des Board of Directors der FSF, Empfänger des [[MacArthur Fellowship]]s, des [[EFF Pioneer Award]]s und des [[Takeda Foundation Award]]s |
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* [[Bruce Perens]], ehemaliger Projektleiter für [[Debian]], der Hauptautor der [[Open Source Definition|Open-Source-Definition]], ein Begründer von [[Software in the Public Interest]] (SPI) und Mitbegründer der [[Open Source Initiative|OSI]], der sich wieder von Open Source distanziert und zu freier Software bekannt hat. |
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* [[Alan Cox]], einer der ersten und prominentesten [[Linux (Kernel)|Linux-Kernel]]-[[Hacker#Freie Software und Open Source|Hacker]] und Empfänger des [[FSF Award]]s |
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* [[Theo de Raadt]], Mitbegründer von [[NetBSD]], Gründer und Leiter von [[OpenBSD]] und [[OpenSSH]] und Empfänger des FSF Awards |
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* [[Eben Moglen]], Gründer und Vorsitzender des [[Software Freedom Law Center]], [[pro bono]] Chefsyndikus der FSF, ehemaliges Mitglied des Board of Directors der FSF, Empfänger des [[EFF Pioneer Award]]s |
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* [[Lawrence Lessig]], gründete das [[Center for Internet and Society]] und die [[Creative Commons|Creative-Commons]]-Initiative, Mitglied des Board of Directors der FSF, Empfänger des FSF Awards |
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* [[Georg Christof Florian Greve|Georg Greve]], Gründer der [[Free Software Foundation Europe]] und deren Präsident von 2001 bis 2009, seit 2010 Geschäftsführer der Kolab Systems AG und Empfänger des [[Bundesverdienstkreuz]]es am Bande |
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=== Software === |
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Im März 2024 waren rund 17000 Software-Pakete im ''FSF/UNESCO Free Software Directory'' eingetragen,<ref name="fsf-org_Software-Directory" /> welches 1999 ebenfalls als ein Projekt der FSF startete. |
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* Die Webbrowser [[Firefox]], [[Chromium (Browser)|Chromium]] (die technische Basis von [[Google Chrome|Chrome]]), [[Rekonq]], [[Qupzilla]], [[Midori (Browser)|Midori]] und viele andere. |
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* Aus dem [[GNU-Projekt]] entstanden |
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** der Editor [[Emacs]] |
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** das Compilersystem [[GNU Compiler Collection|GCC]] |
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** [[GNU Debugger]] |
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** die Shell [[Bourne-again shell|Bash]] |
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** die [[GUI]]-Pakete [[Gnome]], [[Xfce]] und andere |
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** das Bildbearbeitungssystem [[GIMP]] |
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** Versionen fast aller [[Unix]]-Kommandozeilen-Utilities |
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** [[Programmbibliothek|Bibliotheken]] zur Softwareentwicklung |
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* der Betriebssystemkern [[Linux (Kernel)|Linux]] |
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* die Gruppe der freien [[Berkeley Software Distribution#Die Projekte NetBSD, FreeBSD und OpenBSD|BSD]]-Betriebssysteme |
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* [[Apache HTTP Server|Apache]], eine [[Webserver]]-Software |
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* [[Datenbanksystem|Datenbanken]], wie [[MySQL]] und [[PostgreSQL]] |
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* Compiler oder Interpreter von Programmiersprachen wie [[Perl (Programmiersprache)|Perl]], [[PHP]], [[Java (Programmiersprache)|Java]], [[Python (Programmiersprache)|Python]], [[Ruby (Programmiersprache)|Ruby]], [[Pharo (Programmiersprache)|Pharo Smalltalk]] und [[Tcl]] |
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* [[X.Org-Server]], eine freie Implementierung des [[X Window System|X11]]-Fenstersystems |
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* [[K Desktop Environment|KDE]], eine Arbeitsumgebung (englisch Desktop-Environment) (integrierte grafische Oberfläche) sowie die gesamte KDE Software Compilation: [[KDE SC]] |
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* [[OpenOffice.org]] jetzt: [[LibreOffice]], ein [[Office-Paket]] |
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* Das Textsatzsystem [[TeX]] |
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* Aus den [[Geoinformationssystem|GIS]]-Software-Projekten der [[Open Source Geospatial Foundation]] (OSGeo): |
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** Web mapping: [[deegree]], [[GeoServer]], [[Mapbender]], [[MapServer]], [[OpenLayers]] |
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** Desktop-GIS: [[GRASS GIS]], [[QGIS]], [[gvSIG]] |
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** Bibliotheken: [[GDAL]], [[Geometry Engine Open Source|GEOS]], [[GeoTools]], [[PostGIS]] |
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Eine Studie aus dem Jahr 2015 zeigt, dass die meisten Freie-Software-Projekte beim Webdienst [[GitHub]] von wenigen oder nur einem einzigen Entwickler abhängen.<ref name="Avelino-Valente-Hora_GitHub" /> |
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== Geschäftsmodelle == |
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Freie Software kann, gemäß den vier Freiheiten, meist nahezu beliebig kopiert und weitergegeben werden. Freie Software darf zwar zu einem beliebig hohen Preis verkauft werden, doch ist sie fast immer kostenlos im Internet erhältlich, und so ist ihr Verkaufswert auf [[Datenspeicher|Datenträgern]] meist nicht viel höher als die [[Selbstkosten]]. Eine bemerkenswerte Ausnahme ist das [[GNU-Projekt]], das Freie Software mit deutlicher Profitspanne anbietet und in den 1980er-Jahren einen erheblichen Teil seiner Einnahmen aus dem Verkauf von Software bestritt. Das GNU-Projekt hatte damals jedoch wegen seiner zentralen Rolle bei der Entwicklung freier Software und der damals geringen Verbreitung und Leistungsfähigkeit des Internets eine besondere Rolle, die es heute nicht mehr gibt. |
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Einige [[Geschäftsmodell]]e, die mit freier Software zu tun haben, konzentrieren sich deswegen auf den [[Dienstleistung]]saspekt der Softwareentwicklung, -weiterentwicklung und -anpassung. Wartung und individuelle Anpassung der Software sowie Schulung und technische Unterstützung sind für die Kunden vorrangig. Unternehmen, die allein diese Dienstleistungen als Geschäftsstrategie gewählt haben, sind zum Beispiel [[MySQL AB]], [[Red Hat]] und [[Qt Development Frameworks]]. Freie Software unterliegt keiner [[Rivalität]] und nicht der [[Ausschließbarkeit]], ist somit ein [[Öffentliches Gut#Reines öffentliches Gut|reines öffentliches Gut]] und kann folglich nicht einem üblichen Marktgeschehen unterliegen. Dennoch betrachten die Herausgeber proprietärer Software sie als eine ernste Bedrohung für ihr Geschäftsmodell der [[Lizenz#EULA|Lizenzierung]] und versuchen deshalb, potenzielle Kunden von der Benutzung freier Software abzuhalten. Trotzdem sind Hersteller proprietärer Software aktive Nutzer von freier Software und unterstützen die Verfügbarkeit von proprietärer Software auf Plattformen, die auf freier Software basieren. |
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Als Argumente für ihre Produkte führen Hersteller proprietärer Software unter anderem mehr Garantien, bessere Qualität – besonders im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit und bessere Dienstleistungen – an. Solche Argumente, die auf Versprechungen von Open Source, nicht von freier Software kontern, hat Richard M. Stallman wiederholt als tendenziös und thematisch verfehlt angegriffen; in seinen Augen ist die Entscheidung für oder gegen Freie Software primär eine ethische und soziale Entscheidung, von der nicht durch Qualitätsdiskussionen abgelenkt werden darf. |
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== Lizenzen == |
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Es gibt verschiedene Typen von [[Softwarelizenz]]en, die die Kriterien freier Software erfüllen: |
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* Copyleft-Lizenzen, die GNU General Public License ([[GNU GPL]]) ist die am häufigsten verwendete. Der Autor behält das [[Copyright law (Vereinigte Staaten)|Copyright]], und es sind Klauseln enthalten, dass veränderte und weitergegebene Software frei bleibt. Auch der Quellcode muss zur Verfügung gestellt werden. |
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* Bei [[BSD-Lizenz|BSD-artigen Lizenzen]] behält der Autor das Copyright. Diese dem Grundsatz „Ehre, wem Ehre gebührt“ folgende Lizenz enthält den Namen des Autors und oft auch eine [[Haftungsbeschränkung]]. Veränderung und Weitergabe in jeder Form ist erlaubt, das heißt, sie darf auch in proprietäre Software eingebaut werden. In diese Klasse fallen die [[Apache-Lizenz]] und die [[MIT-Lizenz]]. |
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* [[Gemeinfreiheit]]. Der Autor verzichtet auf das Copyright. Damit kann jeder alles mit der Software machen, sie etwa in eigene Programme einbauen, verkaufen oder sie selbst wieder zu [[Proprietäre Software|proprietärer Software]] machen. Gemeinfreiheit ist jedoch keine Lizenz, sondern ein gemeinfreies Werk ist besitzlos. In Staaten, in denen keine Gemeinfreiheit von Software möglich ist (etwa in Teilen der [[Europäische Union|Europäischen Union]]), weil etwa die Urheberrechtsgesetze eine bewusste Übergabe in die Gemeinfreiheit nicht zulassen und die Schutzfristen nach dem Tod eines Autors so lang sind, dass noch keine Gemeinfreiheit jemals geschriebener Software eingetreten ist, wird statt der Gemeinfreiheit eine Lizenzierung verwendet, die dem Lizenznehmer keinerlei Verpflichtungen auferlegt und ihn von allen durch die allgemeinen Copyright-Regelungen auferlegten Beschränkungen befreit (zum Beispiel die ''[[WTFPL|Do What The Fuck You Want To Public License]]'' (WTFPL) oder die [[CC0]]). |
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Siehe auch: |
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* [[Freizügige Open-Source-Lizenz]] |
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* [[Freie Lizenz]] |
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== Gefahren für Freie Software == |
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=== Proprietäre Schnittstellen === |
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Hardware-Hersteller gehen immer mehr dazu über, die Schnittstellenspezifikationen geheim zu halten, um der Konkurrenz die Nachahmung technischer Lösungsansätze zu verwehren. Der Grund hierfür liegt im zunehmenden Wettbewerbsdruck und darin, dass es billiger ist und schneller geht, einen solchen Schutz technisch einzubauen, als das errungene geistige Gut durch ein Patent für sich zu reservieren. Wenn nicht öffentlich dokumentiert ist, wie die Geräte anzusteuern sind, erleidet die Hardwareunterstützung freier Betriebssysteme mittels freier Treiber einen schweren Rückschlag, da sie allenfalls noch durch [[Reverse Engineering]] in Gang gebracht werden kann. |
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Andererseits haben die Hersteller die Benutzer der wichtigeren freien Betriebssysteme (vor allem [[GNU/Linux]] – wobei insbesondere [[Linux (Kernel)|Linux]] und der [[X.Org-Server]] relevant sind) als Kundengruppe erkannt. Viele von ihnen stellen jedoch [[Binärblob|proprietäre Treiber]] zur Verfügung. Diese Treiber stoßen unter den Anhängern freier Software auf höchst geteilte Meinungen: einige sind glücklich darüber, dass sie die „Unterstützung“ der Hardware-Hersteller gewonnen haben und deren Hardware durch das von ihnen bevorzugte Betriebssystem nun mehr oder weniger unterstützt wird, andere lehnen proprietäre Treiber grundsätzlich ab. |
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Von einer generellen Schnittstellenfreigabe würden die Benutzer freier Betriebssysteme sicherlich profitieren. Neben den ideologischen kommen hier Fragen der Systemstabilität zum Tragen. Sollte beispielsweise ein proprietärer Linux-Netzwerkkartentreiber regelmäßig zu Abstürzen des Systems führen, wären die Linux-Entwickler dagegen machtlos und es hinge vom Gutdünken des Herstellers ab, ob der Fehler behoben wird. |
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=== Softwarepatente === |
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Die regelmäßig in den Schlagzeilen auftauchenden [[Softwarepatent]]e haben auf Freie Software einen besonders schwerwiegenden Einfluss, denn es ist zum Teil rechtlich noch nicht einmal möglich, mit freier Software die Patentauflagen zu erfüllen. Diese bestehen nämlich in einigen Fällen auf einer Gebühr pro in Umlauf gebrachter Kopie, aber Freie Software verlangt gerade, dass der Herausgeber darauf keinen Einfluss haben darf. Selbst wenn er die Lizenzgebühren zum Beispiel durch Spenden zahlen würde, müsste er eine genaue Zahl der Kopien, die im Umlauf sind, vorlegen können, womit es keine Freie Software mehr wäre. |
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=== Trusted Computing === |
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[[Trusted Computing]] kann Veränderungen an einer Computer-Plattform eindeutig erkennen und damit sowohl externe Software-Angriffe als auch Veränderungen durch den Benutzer, Konfigurationen, Fehlfunktionen, Sicherheitslücken oder von Anwendungsprogrammen eindeutig identifizieren. Die Reaktion auf eine solche Veränderung kann (aber muss nicht) durch ein entsprechendes, sicheres Betriebssystem erfolgen. Trusted Computing kann daher auch zur Absicherung von [[Digitale Rechteverwaltung|Digital Rights Management]] (DRM) und zum [[Kopierschutz]] verwendet werden. |
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''Politisch gesehen'' muss Freie Software immer vom Benutzer ersetzbar und veränderbar sein. Software, die in binärer Form zertifiziert sein muss, ist dies nicht. ''Technisch gesehen'' kann in freier Software vor dem Benutzer nichts im Binärcode verheimlicht werden, weil der Quellcode für jeden zugänglich sein muss. Somit kann die Verschlüsselung, mit der die Daten vor dem Benutzer „bewahrt“ werden, einfacher hintergangen werden. |
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Eine weitere Inkompatibilität tut sich mit dem Kopierschutz von DVDs auf: Die Umgehung wirksamer Kopierschutzmaßnahmen ist seit den um die Jahrtausendwende weltweit nach und nach etablierten Reformen zum Copyright (in den [[Vereinigte Staaten|USA]] der [[Digital Millennium Copyright Act]] (DMCA)) gesetzlich nur noch mit Zustimmung des Rechteinhabers erlaubt. Dieses Verbot erstreckt sich auf die Herstellung oder Verbreitung von Programmen, die diese Maßnahmen umgehen können, so dass freie [[Mediaplayer|Abspielsoftware]] für [[Kopierschutz|kopiergeschützte]] DVDs nicht legal geschrieben werden kann – aus ihren natürlichen Interessen heraus würden die Rechteinhaber ihre Zustimmung dazu niemals erteilen, weil dadurch der Sinn der Maßnahmen [[ad absurdum]] geführt würde. |
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Falls Hardwarehersteller wie [[Intel]] oder [[AMD]] funktionseinschränkende Verfahren in Chipsätze oder Prozessoren implementieren sollten, könnte Freie Software den vollen Funktionsumfang möglicherweise nur noch auf [[Freie Hardware|freier Hardware]] entfalten. |
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== Siehe auch == |
== Siehe auch == |
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* [[Open Letter to Hobbyists]] (Bill Gates beschwerte sich 1976 über ''work for nothing'') |
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[[Open Source]], [[Debian Free Software Guidelines]], [[Open-Source-Bewegung]], [[Portal Freie Software]] |
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* [[GNU Manifesto]] |
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* [[Definition freier kultureller Werke]] |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* |
* Harry Halpin: ''Freie Software''. In: Ashish Kothari et al. (Hrsg.): ''Pluriversum. Ein Lexikon des guten Lebens für alle''. [[AG SPAK Bücher]], Neu-Ulm 2023, ISBN 978-3-945959671. |
||
* Dominik König: ''Das einfache, unentgeltliche Nutzungsrecht für jedermann'', Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016, ISBN 978-3-8471-0610-4. |
|||
* Stefan Kooths, Markus Langenfurth, Nadine Kalwey: ''[http://mice.uni-muenster.de/mers/ Open Source-Software: Eine volkswirtschaftliche Bewertung.]'' In: ''MICE Economic Research Studies.'' 4/2003, Universität Münster, MICE, ISSN 1612-9032 |
|||
* [[Volker Grassmuck]]: ''Freie Software zwischen Privat- und Gemeineigentum''. 2. Auflage, [[Bundeszentrale für politische Bildung|bpb]], Bonn 2004, ISBN 3-89331-432-6 ([http://freie-software.bpb.de/Grassmuck.pdf freie-software.bpb.de], PDF, 1,5 MB; [http://freie-software.bpb.de/ Website zum Buch]). |
|||
* Bernd Lutterbeck, Robert A. Gehring, Matthias Bärwolff (Hrsg.): ''[http://www.opensourcejahrbuch.de Open Source Jahrbuch 2005. Zwischen Softwareentwicklung und Gesellschaftsmodell.]'' Lehmanns Media, Berlin 2005, ISBN 3-86541-059-6 |
|||
* Stefan Meretz: ''Linux & Co. Freie Software – Ideen für eine andere Gesellschaft''. AG SPAK Bücher, Neu-Ulm 2000, ISBN 3-930830-16-7. |
|||
* Markus Pasche, Sebastian von Engelhardt: ''[http://ideas.repec.org/p/jen/jenasw/2004-18.html Volkswirtschaftliche Aspekte der Open-Source-Softwareentwicklung.]'' In: ''Jenaer Schriften zur Wirtschaftswissenschaft.'' 18/2004, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, ISSN 1611-1311 |
|||
* Bernhard E. Reiter: ''Wandel der IT: Mehr als 20 Jahre Freie Software.'' In: ''HMD'', Heft 238, August 2004, S. 83–91, {{ISSN|1436-3011}} ([http://intevation.de/~bernhard/publications/200408-hmd/200408-wandel_der_it_20j_fs.html intevation.de]). |
|||
* Edward Viesel: ''Freiheit statt Freibier. Geschichte und Praxis der freien digitalen Welt – mit einer Einführung in Linux''. Unrast Verlag, Münster 2006, ISBN 3-89771-450-7. |
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== Weblinks == |
== Weblinks == |
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{{Portal|Freie Software}} |
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;Definition und Philosophie |
|||
* [http://www.gnu.org/philosophy/free-software-intro.de.html Freie-Software-Bewegung], [https://www.gnu.org/philosophy/shouldbefree.de.html ''Warum Software frei sein sollte''], [http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html Freie-Software-Definition] (gnu.org) |
|||
* [http://fsfe.org/about/basics/freesoftware.de.html Was ist Freie Software?] (fsfe.org) |
|||
* [http://www.gnu.org/philosophy/categories.de.html Kategorien freier und unfreier Software] (gnu.org) |
|||
* Benjamin Mako Hill: [http://band1.dieweltdercommons.de/essays/benjamin-mako-hill-freiheit-fur-nutzer-nicht-fur-software/ Freiheit für Nutzer, nicht für Software] |
|||
* [https://www.bundestag.de/mediathek?videoid=1912792#url=L21lZGlhdGhla292ZXJsYXk/dmlkZW9pZD0xOTEyNzky&mod=mediathek Enquete-Kommission — ''Interoperabilität, Standards, Freie Software''] (bundestag.de) |
|||
* [http://www.debian.org/intro/free.de.html ''Was bedeutet „Frei“?'' oder ''Was bedeutet der Begriff „Freie Software“?''] (debian.org) |
|||
;Präsentationen |
|||
* [http://audio-video.gnu.org/video/ Video] und [http://audio-video.gnu.org/audio/ Audio] Präsentationen über Freie Software in Englisch ([http://audio-video.gnu.org/ übergeordneter Link]) |
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* [http://faif.us/ Free as in Freedom] |
|||
;Software |
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* [http://www.gnu.org/software/software.de.html GNU-Software] |
|||
* [http://directory.fsf.org/ The Free Software Directory] |
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;Abgrenzung |
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* [[Richard Stallman]]: [https://www.gnu.org/philosophy/open-source-misses-the-point.html Warum „Open Source“ den Punkt von Freier Software verfehlt] |
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== Einzelnachweise == |
|||
* [http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html Die Definition Freier Software] – Artikel der [[Free Software Foundation]] zum Thema |
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<references responsive> |
|||
* [http://www.debian.de/intro/free.de.html Was bedeutet »Frei«? oder Was bedeutet der Begriff »Freie Software«?] – Artikel des [[Debian]]-Projekts zum Thema |
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<ref name="catb-org_open-source"> |
|||
* [[Volker Grassmuck]]: [http://freie-software.bpb.de/frameset.html Freie Software. Zwischen Privat- und Gemeineigentum.] Im Volltext ([[HTML]]) |
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{{cite web |
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* [http://www.gnu.org/philosophy/categories.de.html Kategorien freier und unfreier Software] Liste, Glossar und Abgrenzung der Lizenzen „Freier und unfreier Software“ |
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|url=http://www.catb.org/~esr/open-source.html |
|||
|title=Goodbye, „free software“; hello, „open source“ |
|||
* [http://www.bpb.de/methodik/6120BX,,0,Freie_Software_in_der_Schule.html Freie Software in der Schule] – eine Online-Publikation der [[Bundeszentrale für politische Bildung]] |
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|first=Eric S. |
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* [[Technology Review]]: [http://www.heise.de/tr/artikel/56526 Software: Endlich frei] |
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|last=Raymond |
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* [http://www.stephanmaus.de/open-source.htm Essay über die Kultur Freier Software] – (Süddeutsche Zeitung) |
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|authorlink=Eric S. Raymond |
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|date=1998-02-08 |
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|language=en |
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|accessdate=2008-08-13 |
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|quote="After the Netscape announcement broke in January I did a lot of thinking about the next phase -- the serious push to get „free software“ accepted in the mainstream corporate world. And I realized we have a serious problem with „free software“ itself. Specifically, we have a problem with the term „free software“, itself, not the concept. I've become convinced that the term has to go." |
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}} |
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</ref> |
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<ref name="opensource-org_about"> |
|||
[http://opensource.org/about Mission of the Open Source Initiative] |
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</ref> |
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<ref name="opensource-org_history"> |
|||
{{cite web |
|||
|url=http://opensource.org/history |
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|title=History of OSI |
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|quote="conferees decided it was time to dump the moralizing and confrontational attitude that had been associated with „free software“ in the past and sell the idea strictly on the same pragmatic, business-case grounds" |
|||
|publisher=opensource.org |
|||
|accessdate=2016-02-11 |
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|language=en |
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}} |
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</ref> |
|||
<ref name="opensource-org_faq_free-software"> |
|||
[http://opensource.org/faq#free-software What is „free software“ and is it the same as „open source“?] Open Source Initiative FAQ. |
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</ref> |
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<ref name="OSJB2005"> |
|||
siehe unter {{Webarchiv |url=http://www.opensourcejahrbuch.de/2005/download.html |text=''Open Source Jahrbuch 2005'' |wayback=20061007161957}} In: ''opensourcejahrbuch.de''. |
|||
</ref> |
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<ref name="gnu-org_free-software-for-freedom_de"> |
|||
[http://www.gnu.org/philosophy/free-software-for-freedom.de.html Warum Freie Software besser ist als Open-Source-Software]; gnu.org |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_bull1"> |
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{{cite web |
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|url=https://www.gnu.org/bulletins/bull1.txt |
|||
|title=GNU'sBulletin, Volume 1 Number 1, page 8 |
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|publisher=Gnu.org |
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|accessdate=2013-10-03 |
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}} |
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</ref> |
|||
<ref name="gnu-org_categories"> |
|||
[https://www.gnu.org/philosophy/categories.html Free Software Foundation] zur Unterscheidung zwischen Open Source und Freie Software |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_categories_non-freeSoftware"> |
|||
[http://www.gnu.org/philosophy/categories.html#non-freeSoftware Categories of free and nonfree software], GNU Project, Free Software Foundation, abgerufen am 3. März 2012 |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_categories_de"> |
|||
[http://www.gnu.org/philosophy/categories.de.html Kategorien freier und unfreier Software – GNU-Projekt – Free Software Foundation (FSF)] |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_categories_de_non-freeSoftware"> |
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''Unfreie Software […] Deren Nutzung, Neuvertrieb oder Modifizierung ist untersagt oder verlangt, dass um Erlaubnis gebeten werden muss, oder ist so sehr eingeschränkt, dass man es wirksam nicht frei tun kann.'' nach [http://www.gnu.org/philosophy/categories.de.html#non-freeSoftware Unfreie Software] (gnu.org) |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_categories_de_non-freeSoftware_2"> |
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[http://www.gnu.org/philosophy/categories.de.html#non-freeSoftware Unfreie Software] (im Sinne fehlender Freiheiten), auch proprietäre Software genannt |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_categories_de_OpenSource"> |
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[http://www.gnu.org/philosophy/categories.de.html#OpenSource Open source] Kategorien freier und unfreier Software (gnu.org) |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_categories_de_PrivateSoftware"> |
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[http://www.gnu.org/philosophy/categories.de.html#PrivateSoftware Private Software] gnu.org |
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</ref> |
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<ref name="gnu_org_categories_de_commercialSoftware"> |
|||
[http://www.gnu.org/philosophy/categories.de.html#commercialSoftware Kommerzielle Software] gnu.org |
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<ref name="gnu-org_free-sw"> |
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{{cite web |
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|url=https://www.gnu.org/philosophy/free-sw.html |
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|title=The Free Software Definition |
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|accessdate=2025-02-14 |
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}} |
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<ref name="gnu-org_free-sw_de"> |
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[http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html Was ist Freie Software?]; Freie-Software-Definition (gnu.org) |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_free-sw_de_2"> |
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{{" |Außerdem sollte man auch die Freiheit haben Modifikationen vorzunehmen und privat im eigenen Werk oder Spiel zu nutzen, ohne auch nur deren Existenz zu erwähnen. Veröffentlicht man die Änderungen, sollte es nicht erforderlich sein, irgendjemand im Besonderen oder auf irgendeine bestimmte Weise zu benachrichtigen.}} [http://www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html Was ist Freie Software] gnu.org |
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{{cite web |url=http://www.ru.j-npcs.org/usoft/WWW/www_gnu.org/philosophy/free-sw.html |title=What is Free Software? – GNU Project – Free Software Foundation (FSF) |date=1997-03-20 |accessdate=2013-10-03 |publisher=Ru.j-npcs.org |language=en |archiveurl=https://web.archive.org/web/20131204234321/http://www.ru.j-npcs.org/usoft/WWW/www_gnu.org/philosophy/free-sw.html |archivedate=2013-12-04 |url-status=dead}} |
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|url=https://www.gnu.org/philosophy/free-sw.html#translations |
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|title=The Free Software Definition – Translations of this page |
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|publisher=Free Software Foundation Inc |
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|accessdate=2025-02-14 |
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[http://www.gnu.org/philosophy/free-software-intro.de.html Freie-Software-Bewegung] (gnu.org) |
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<ref name="gnu-org_license-list_de"> |
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[http://www.gnu.org/licenses/license-list.de.html Verschiedene Lizenzen und Kommentare] (gnu.org) |
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<ref name="gnu-org_philosophy_de"> |
|||
[http://www.gnu.org/philosophy/philosophy.de.html Philosophie des GNU-Projekts] (gnu.org) |
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<ref name="gnu-org_open-source-misses-the-point_de"> |
|||
[http://www.gnu.org/philosophy/open-source-misses-the-point.de.html Warum Open Source das Ziel von Freie Software verfehlt] (gnu.org) |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_open-source-misses-the-point_de_2"> |
|||
{{" |Text=Diese Freiheiten sind von entscheidender Bedeutung. Sie sind nicht nur für das Wohl des Einzelnen wichtig, sondern für die Gesellschaft als Ganzes, weil sie die soziale Solidarität fördert – also Austausch und Zusammenarbeit. Sie werden umso wichtiger, da immer größere Bereiche unserer Kultur und unseres Lebens digitalisiert werden. In einer Welt der digitalen Klänge, Bilder und Worte wird Freie Software immer wichtiger für die Freiheit im Allgemeinen.}} nach [http://www.gnu.org/philosophy/open-source-misses-the-point.de.html Warum Open Source das Ziel von Freie Software verfehlt] (gnu.org) |
|||
</ref> |
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<ref name="gnu-org_government-free-software_de"> |
|||
[http://www.gnu.org/philosophy/government-free-software.de.html Maßnahmen, die Regierungen ergreifen können, um Freie Software zu fördern] von Richard Stallman (gnu.org) |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_education_de"> |
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{{" |Text=Freie Software ist nicht nur eine technische, sondern eine ethische, soziale und politische Frage. Es ist eine Frage der Menschenrechte, die Nutzer von Software haben sollten. Freiheit und Zusammenarbeit sind unerlässliche Werte von Freie Software. Das GNU System realisiert diese Werte und das Prinzip des Teilens, da gemeinsame Nutzung gut und nützlich für den menschlichen Fortschritt ist.}} [http://www.gnu.org/education/education.de.html Freie Software und Bildung] (gnu.org) |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_copyright-versus-community"> |
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{{" |Sprache=en |Text=If the program gives you these four freedoms then it’s free software, which means the social system of its distribution and use is an ethical system, one which respects the user's freedom and the social solidarity of the user's community}} [http://www.gnu.org/philosophy/copyright-versus-community.html Copyright versus Community in the Age of Computer Networks] (gnu.org) |
|||
</ref> |
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<ref name="gnu-org_selling_de"> |
|||
[http://www.gnu.org/philosophy/selling.de.html Freie Software verkaufen] (gnu.org) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="gnu-org_selling_2"> |
|||
{{cite web |
|||
|url=https://www.gnu.org/philosophy/selling.html |
|||
|quote=Hohe oder niedrige Preise und die GNU GPL – […] die GNU GPL verpflichtet, den Quellcode auf weitere Anfrage bereitzustellen. Ohne eine Begrenzung des Preises für den Quellcode wäre es ihnen möglich einen Preis festzulegen, der für jedermann zu hoch zu bezahlen wäre – wie eine Milliarde Euro – und somit vorgeben den Quellcode freizugeben, obwohl sie ihn in Wahrheit verbergen. Darum müssen wir in diesem Fall den Preis für den Quellcode begrenzen, um die Freiheit der Nutzer zu gewährleisten. |
|||
|title=Freie Software verkaufen |
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|publisher=gnu.org |
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|date=2015-06-17 |
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|language=de |
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|accessdate=2015-06-17 |
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}} |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_gpl_selling"> |
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{{cite web |
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|url=http://www.gnu.org/licenses/gpl.html#section6 |
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|title=GNU GENERAL PUBLIC LICENSE Version 3, 29 June 2007 – Conveying Non-Source Forms. |
|||
|quote=(1) a copy of the Corresponding Source for all the software in the product that is covered by this License, on a durable physical medium customarily used for software interchange, for a price no more than your reasonable cost of physically performing this conveying of source, or (2) access to copy the Corresponding Source from a network server at no charge. |
|||
|publisher=gnu.org |
|||
|accessdate=2015-06-17 |
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|date=2007-06-29 |
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|language=en |
|||
}} |
|||
</ref> |
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<ref name="gnu-org_gpl-3.0_de"> |
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[http://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.de.html GNU General Public License] |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_manifesto_de_reward"> |
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[http://www.gnu.org/gnu/manifesto.de.html#reward „Sollte ein Programmierer nicht eine Belohnung für seine Kreativität verlangen dürfen?“] gnu.org |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_manifesto_de_living"> |
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[http://www.gnu.org/gnu/manifesto.de.html#living GNU-Manifest] |
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<ref name="gnu-org_shouldbefree"> |
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[http://www.gnu.org/philosophy/shouldbefree.html Why Software Should Be Free] (Richard Stallman) |
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<ref name="gnu-org_shouldbefree_en_custom-adaptation"> |
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[http://www.gnu.org/philosophy/shouldbefree.en.html#custom-adaptation Obstructing Custom Adaptation of Programs] |
|||
</ref> |
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<ref name="gnu-org_no-word-attachments_de"> |
|||
[http://www.gnu.org/philosophy/no-word-attachments.de.html Wir können Word-Anhängen ein Ende setzen] gnu.org |
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</ref> |
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<ref name="gnu-org_fsfs-ii-2_page261"> |
|||
[http://www.gnu.org/doc/fsfs-ii-2.pdf#page=261 Appendix A: A Note on Software] Free Software, Free Society |
|||
</ref> |
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<ref name="gnu-org_network-services-arent-free-or-nonfree"> |
|||
[http://www.gnu.org/philosophy/network-services-arent-free-or-nonfree.html Network Services Aren't Free or Nonfree; They Raise Other Issues] (Richard Stallman) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="gnu-org_thegnuproject_de"> |
|||
Richard Stallman: ''[http://www.gnu.org/gnu/thegnuproject.de.html Das GNU-Projekt]'' auf gnu.org, 22. Oktober 2006 |
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</ref> |
|||
<ref name="gnu-org_initial-announcement_de"> |
|||
Richard Stallman: ''[http://www.gnu.org/gnu/initial-announcement.de.html Initial Announcement]'' auf net.unix-wizards, net.usoft, 27. September 1983 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="fsfe-org_freesoftware_de"> |
|||
[http://fsfe.org/about/basics/freesoftware.de.html Was ist Freie Software?] (fsfe.org) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="fsfe-org_transcripts_rms-fs-2006-03-09_de"> |
|||
[https://fsfe.org/freesoftware/transcripts/rms-fs-2006-03-09.de.html Mitschrift einer Rede von Richard Stallman über die Freie-Software-Bewegung]; 9. März 2006 |
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</ref> |
|||
<ref name="fsf-org_about"> |
|||
{{" |Sprache=en |Text=As our society grows more dependent on computers, the software we run is of critical importance to securing the future of a free society. Free software is about having control over the technology we use in our homes, schools and businesses, where computers work for our individual and communal benefit, not for proprietary software companies or governments who might seek to restrict and monitor us.}} [http://www.fsf.org/about Free Software Foundation – About] |
|||
</ref> |
|||
<ref name="fsf-org_free-software-free-society-2">{{Literatur |Autor=Richard M. Stallman |Titel=Free Software Free Society |TitelErg=Selected Essays of Richard M. Stallman |Auflage=2 |Datum=2010 |Verlag=GNU Press |Sprache=en |ISBN=978-0-9831592-0-9 |Online=https://archive.org/details/FreeSoftwareFreeSociety-SelectedEssaysOfRichardM.Stallman2nd}}</ref> |
|||
<ref name="fsf-org_whos-using-free-software"> |
|||
[http://www.fsf.org/working-together/whos-using-free-software Who's using free software?] (fsf.org) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="fsf-org_what-is-free-software_de"> |
|||
{{" |Text=Freie Software zu benutzen heißt, eine politische und ethische Entscheidung für Ihr Recht zu treffen, etwas zu lernen und das, was Sie lernen, mit anderen zu teilen.}} [http://www.gnewsense.org/Main.de/HomePage gnewsense.org] (Übersetzung von [http://www.fsf.org/about/what-is-free-software hier]) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="fsf-org_Software-Directory"> |
|||
''[http://directory.fsf.org/ FSF/UNESCO Free Software Directory]'' auf der Website der FSF, 2007 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="ma-tt_four-freedoms"> |
|||
{{cite web |
|||
|url=https://ma.tt/2014/01/four-freedoms/ |
|||
|title=The Four Freedoms |
|||
|language=en |
|||
|quote=I [Matt Mullenweg] originally thought Stallman started counting with zero instead of one because he’s a geek. He is, but that wasn’t the reason. Freedoms one, two, and three came first, but later he wanted to add something to supersede all of them. So: freedom zero. The geekness is a happy accident. |
|||
}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="lists-debian-org_msg00017"> |
|||
{{cite web |
|||
|author=Bruce Perens |
|||
|url=https://lists.debian.org/debian-announce/1997/msg00017.html |
|||
|title=Debian’s “Social Contract” with the Free Software Community |
|||
|work=debian-announce mailing list |
|||
|language=en |
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}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="techrepublic-com_is-it-legal-to-sell-gpl-software"> |
|||
[http://www.techrepublic.com/blog/linux-and-open-source/is-it-legal-to-sell-gpl-software/ Is it legal to sell GPL software?] ''Please note that as much as you wish only applies to the executable form of the software, not its source code.'' by Marco Fioretti on Techrepublic.com, 19. Nov 2013 (englisch) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="hackerpublicradio-org_hpr1116"> |
|||
[http://hackerpublicradio.org/eps.php?id=1116 hpr1116 :: Interview with Richard Stallman] (siehe Audio Interview ab 30:58) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="gnome-org_msg00066"> |
|||
[https://mail.gnome.org/archives/foundation-list/2013-August/msg00066.html Richard Stallmans Kommentar] Re: Announcing GNOME's official GitHub mirror |
|||
</ref> |
|||
<ref name="nnm-ev-de_28414"> |
|||
''{{Webarchiv |url=http://www.nnm-ev.de/themen/wsis/28414.html |text=Freiheit der Software wird endlich von der UNO als schützenswert anerkannt |wayback=20140326101337}}'', Artikel des Netzwerks Neue Medien, 26. September 2003. |
|||
</ref> |
|||
<ref name="E-W-Pugh_Origins-of-software-bundling_S57-58"> |
|||
{{Literatur |
|||
|Autor=E. W. Pugh |
|||
|Titel=Origins of software bundling |
|||
|Sammelwerk=IEEE Annals of the History of Computing |
|||
|Band=24 |
|||
|Nummer=Nr. 1 (Jan.-März) |
|||
|Datum=2002 |
|||
|ISSN=1058-6180 |
|||
|Seiten=57–58 |
|||
|DOI=10.1109/85.988580}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="Johnson_1960s_S36-42"> |
|||
{{Literatur |
|||
|Autor=L. Johnson |
|||
|Titel=A view from the 1960s: how the software industry began |
|||
|Sammelwerk=IEEE Annals of the History of Computing |
|||
|Band=20 |
|||
|Nummer=1 (Jan.-März) |
|||
|Datum=1998 |
|||
|ISSN=1058-6180 |
|||
|Seiten=36–42 |
|||
|DOI=10.1109/85.646207}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="Johnson_1960s_Conclusion"> |
|||
L. Johnson: ''A view from the 1960s: how the software industry began.'' In: ''IEEE Annals of the History of Computing.'' Band 20, Nr. 1 (Januar-März) 1998, Conclusion, letzter Absatz. |
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</ref> |
|||
<ref name="Grad_1969_S64-71"> |
|||
{{Literatur |
|||
|Autor=B. Grad |
|||
|Titel=A personal recollection: IBM’s unbundling of software and services |
|||
|Sammelwerk=IEEE Annals of the History of Computing |
|||
|Band=24 |
|||
|Nummer=1 (Jan.–März) |
|||
|Verlag= |
|||
|Datum=2002 |
|||
|ISSN=1058-6180 |
|||
|Seiten=64–71 |
|||
|DOI=10.1109/85.988583}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="Humphrey_SW-UHR_Bd24Nr1_S59-63"> |
|||
{{Literatur |
|||
|Autor=W. S. Humphrey |
|||
|Titel=Software unbundling: a personal perspective |
|||
|Sammelwerk=IEEE Annals of the History of Computing |
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|Band=24 |
|||
|Nummer=1 (Jan.-März) |
|||
|Datum=2002 |
|||
|ISSN=1058-6180 |
|||
|Seiten=59–63 |
|||
|DOI=10.1109/85.988582}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="Avelino-Valente-Hora_GitHub"> |
|||
{{Literatur |
|||
|Autor=Guilherme Avelino, Marco Tulio Valente, Andre Hora |
|||
|Titel=What is the Truck Factor of popular GitHub applications? A first assessment |
|||
|Sammelwerk=[[PeerJ]] Preprints |
|||
|Datum=2015 |
|||
|DOI=10.7287/peerj.preprints.1233v1}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="Freie-Software_kommerzieller-Gebrauch"> |
|||
Freie Software darf ''kommerziell'' [http://www.gnu.org/philosophy/selling.de.html verkauft und weitergegeben] werden und ''kommerzielle'' Tätigkeiten (Support usw.) dürfen für Freie Software angeboten werden (Natürlich darf dies alles gratis geschehen, dann meist mit Verzicht auf [[Gewährleistung]]). Freie Software ist aber nie proprietär. Proprietäre Software ist eine, welche Nutzern die Freiheiten auf [http://www.gnu.org/philosophy/categories.de.html#non-freeSoftware Modifizierung und Weitervertrieb verbietet oder unmöglich macht]. (Kommerziell und proprietär sind nicht das Gleiche.)<br /> Erklärung zu [http://www.gnu.org/philosophy/categories.de.html#commercialSoftware kommerzieller Freier Software].<br />Beispiele für ''kommerzielle'' Angebote (Wartungsverträge, Support, Service- und Garantieleistungen, Softwareanpassungen usw.), rund um Freie Software: [http://www.debian.org/consultants/index.html Debian Consulting], [http://www.fsf.org/resources/service/ FSF Service Directory] |
|||
</ref> |
|||
<ref name="futuremag-de_RMS_FS-schuetzt-das-privatleben"> |
|||
Richard Stallman: [http://www.futuremag.de/animation/richard-stallman-freie-software-schuetzt-das-privatleben ''Freie Software schützt das Privatleben''] (FuturMag) |
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</ref> |
|||
<ref name="Open-Source_die-Freiheitsvision-der-Hacker"> |
|||
Markos Themelidi: ''Open Source – die Freiheitsvision der Hacker.'' Books on Demand, 2005, ISBN 978-3-8334-2883-8. |
|||
</ref> |
|||
<ref name="Levy_Hackers"> |
|||
Steven Levy: ''Hackers: Heroes of the Computer Revolution.'' Doubleday 1984, ISBN 0-385-19195-2. |
|||
</ref> |
|||
<ref name="Gröndahl"> |
|||
Boris Gröndahl: ''Hacker.'' In: ''Rotbuch 3000.'' ISBN 3-434-53506-3. |
|||
</ref> |
|||
<ref name="infoworld1983"> |
|||
{{Literatur |
|||
|Autor=Tom Shea |
|||
|Titel=Free software – Free software is a junkyard of software spare parts |
|||
|Sammelwerk=InfoWorld |
|||
|Verlag=InfoWorld Media Group, Inc. |
|||
|Datum=1983 |
|||
|Seiten=31 |
|||
|Sprache=en |
|||
|Online=[https://books.google.de/books?id=yy8EAAAAMBAJ&lpg=PA31&ots=IdSaFSmKVK&dq=us%2520government%2520public%2520domain%2520software&hl=de&pg=PA31#v=onepage&q=us%20government%20public%20domain%20software&f=false books.google.de] |
|||
|Zitat=In contrast to commercial software is a large and growing body of free software that exists in the public domain. Public-domain software is written by microcomputer hobbyists (also known as ‘hackers’) many of whom are professional programmers in their work life. […] Since everybody has access to source code, many routines have not only been used but dramatically improved by other programmers.}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="swapmeetdave-com_DHAbio"> |
|||
{{cite web |
|||
|url=http://www.swapmeetdave.com/Ahl/DHAbio.htm |
|||
|title=David H. Ahl biography from Who’s Who in America; Programmausdrucke wurden beispielsweise in Computerzeitschriften wie Creative Computing, Byte etc. und Büchern, wie der Bestseller “BASIC-Computer-Spiele” verbreitet |
|||
|first=David |
|||
|last=Ahl |
|||
|accessdate=2009-11-23 |
|||
}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="wired-com_posts"> |
|||
{{cite news |
|||
|last=Lessig |
|||
|first=Lawrence |
|||
|authorlink=Lawrence Lessig |
|||
|url=http://www.wired.com/wired/archive/14.09/posts.html?pg=6 |
|||
|title=Free, as in beer |
|||
|accessdate=2009-03-18 |
|||
|date=2006-09 |
|||
|publisher=[[Wired]] |
|||
|language=en |
|||
|quote=In June, a Copenhagen artists’ collective called Superflex released version 3.0 of a new beer called – you guessed it – Free Beer. ‘Free beer?’ you ask. ‘Think free,’ Superflex members helpfully explained at the launch, ‘as in free software.’ |
|||
|archiveurl=https://web.archive.org/web/20121026140633/http://www.wired.com/wired/archive/14.09/posts.html?pg=6 |
|||
|archivedate=2012-10-26 |
|||
|url-status=dead |
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}} |
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</ref> |
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</references> |
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== Anmerkungen == |
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[[Kategorie:Urheberrecht]] |
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<references group="Anm." responsive> |
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[[Kategorie:Freie Software| ]] |
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<ref group="Anm." name="Anmerkung_1"> |
|||
Es ist dabei egal, wie die Software empfangen wird: kommerzielle Entwicklungsbeauftragung, Kauf oder öffentlicher Download. Bei manchen Lizenzen zählt bereits das Bereitstellen als Dienst auf einem Server, siehe [[AGPL]] |
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</ref> |
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<ref group="Anm." name="Anmerkung_2"> |
|||
Dies beinhaltet die Freiheit, seine geänderte Softwareversion laufen zu lassen – wenn es nur dem Hersteller erlaubt ist, geänderte Versionen lauffähig zu machen, wird dies als [[Tivoisierung]] bezeichnet und als Freiheitseinschränkung gesehen. |
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</ref> |
|||
<ref group="Anm." name="Anmerkung_3"> |
|||
[[gratis]] oder durch Verkauf |
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</ref> |
|||
<ref group="Anm." name="Anmerkung_4"> |
|||
ausschließlich organisationsintern |
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</ref> |
|||
<ref group="Anm." name="Anmerkung_5"> |
|||
wahlweise privat (rein unternehmensintern) |
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</ref> |
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</references> |
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{{Gesprochene Version |
|||
[[ar:برامج حرة]] |
|||
| datei = Gesprochene Definition freier Software.ogg |
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[[bg:Свободен софтуер]] |
|||
| länge = 07:09 |
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[[ca:Programari Lliure]] |
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| größe = 4,42 MB |
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[[cs:Svobodný software]] |
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| sprecher = Mrs-cheese |
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[[da:Fri software]] |
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| geschlecht = weiblich |
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[[en:Free software]] |
|||
| dialekt = Hochdeutsch |
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[[eo:Libera programaro]] |
|||
| version = 148203419 |
|||
[[es:Software libre]] |
|||
| datum = 2015-12-29 |
|||
[[fi:Vapaa ohjelmisto]] |
|||
}} |
|||
[[fr:Logiciel libre]] |
|||
[[he:תוכנה חופשית]] |
|||
{{Lesenswert|25. Dezember 2005|11951841}} |
|||
[[hr:Slobodan softver]] |
|||
[[hu:Szabad szoftver]] |
|||
[[ |
[[Kategorie:Freie Software| ]] |
||
[[id:Perangkat lunak bebas]] |
|||
[[it:Software libero]] |
|||
[[ja:フリーソフトウェア]] |
|||
[[ko:자유 소프트웨어]] |
|||
[[ku:Nivîsbariya azad]] |
|||
[[lt:Laisvoji programinė įranga]] |
|||
[[nl:Vrije software]] |
|||
[[no:Fri programvare]] |
|||
[[pl:Wolne oprogramowanie]] |
|||
[[pt:Software livre]] |
|||
[[ro:Software liber]] |
|||
[[ru:Свободное программное обеспечение]] |
|||
[[sl:prosto programje]] |
|||
[[sv:Fri programvara]] |
|||
[[th:ซอฟต์แวร์เสรี]] |
|||
[[tl:Malayang software]] |
|||
[[tr:Özgür yazılım]] |
|||
[[zh:自由软件]] |
Aktuelle Version vom 14. Februar 2025, 14:46 Uhr

Freie Software (freiheitsgewährende Software, englisch free software oder auch libre software) bezeichnet Software, die die Freiheit von Computernutzern in den Mittelpunkt stellt. Freie Software wird dadurch definiert, dass ein Nutzer mit dem Empfang[Anm. 1] der Software die Nutzungsrechte mitempfängt und diese ihm nicht vorenthalten oder beschränkt werden.[1][2][3][4]
Insbesondere bedeutet es,
- die Freiheit der Kontrolle über die Software (und zwar uneingeschränkte Freiheit der Kontrolle und Unabhängigkeit durch Erhalt des genauen Quellcodes, um Analysen und Änderungen der Software zu erlauben[Anm. 2]),
- die soziale Freiheit der Kollaboration, um aktiv mit beliebigen anderen Nutzern und Entwicklern kooperieren zu können (die Software darf kopiert und weitergegeben werden,[Anm. 3] im Original oder mit Veränderung).
Man darf hinsichtlich der Software wahlweise kommerzielle Tätigkeiten anbieten (Softwareanpassungen, Wartungsverträge, Support, Service- und Garantieleistungen usw.).[5] Gewünschte Analyse und Änderungen (siehe Freiheit der Kontrolle) darf wegen gewährter Kollaboration von jedem – auch unabhängigen Dritten seiner eigenen Wahl – durchgeführt werden.
Durch diese Freiheitsrechte wird es dem Nutzer erlaubt, Eigenkontrolle und Privatsphäre[6] über die Software und die eigene Datenverarbeitung zu haben oder Teil einer (öffentlichen oder eigenen[Anm. 4]) Gruppe von Nutzern (Gemeinschaft) zu werden, welche die Software kontrollieren (Kollaboration ist möglich) und für sich nutzen.
Dies steht im Gegensatz zu proprietärer Software, bei der die Entwickler und Distributoren der Software den Endnutzern die genannten Freiheitsrechte explizit entziehen – so die Definition der Free Software Foundation (FSF) –, beispielsweise durch absichtliche Nicht-Auslieferung von Quelltext oder Verbote und Einschränkungen per Vertragsregelungen oder Geheimhaltungsvertrag.
Überblick
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Die vier Freiheiten
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Die 1985 von Richard Stallman gegründete Free Software Foundation (FSF) definiert Software als Freie Software, wenn dem Empfänger per Lizenz folgende Freiheiten eingeräumt werden:[7]
- Freiheit 0: Die Freiheit, das Programm auszuführen, wie man möchte, für jeden Zweck.
- Freiheit 1: Die Freiheit, die Funktionsweise des Programms zu untersuchen und eigenen Bedürfnissen der Datenverarbeitung anzupassen.*
- Freiheit 2: Die Freiheit, das Programm weiterzuverbreiten und damit seinen Mitmenschen zu helfen.
- Freiheit 3: Die Freiheit, das Programm zu verbessern und diese Verbesserungen der Öffentlichkeit freizugeben, damit die gesamte Gemeinschaft davon profitiert.*
* Für die Freiheiten 1 und 3 ist der Zugang zum Quelltext Voraussetzung, da sonst das Verändern eines Programms schwierig bis unmöglich ist.
Für weitere Informationen dazu siehe den Abschnitt Definition.
Wurzeln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Freie-Software-Bewegung ist aus der Hacker-Gemeinschaft hervorgegangen.[8][9][10] Deren Freiheitsvision[11] manifestiert sich in dem seit September 1983 existierenden GNU-Projekt, der Freie-Software- und der 15 Jahre später entstandenen Open-Source-Bewegung. Ein Merkmal eines Hackers ist nicht die Aktivität selbst, sondern die Art wie sie durchgeführt wird. Jemand der beispielsweise für ein Freie-Software-Projekt entwickelt, ist nicht automatisch ein Hacker, aber die Hackergemeinschaft ist eng verknüpft mit diesen Bewegungen. Innerhalb der frühen Hackergemeinschaft der 1960er- und 1970er-Jahre war es an akademischen US-Einrichtungen wie MIT, Stanford, Berkeley und Carnegie Mellon, selbstverständlich, Quellcodes offenzulegen und eigene Softwareverbesserungen mit anderen Programmierern zu teilen. Software wurde damals als Beigabe zu der (teuren) Hardware betrachtet. Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre fingen IT-Unternehmen an, Software zu kommerzialisieren und den Quelltext geheim zu halten. Richard Stallman ist ein prominenter Hacker, der wesentliche Beiträge zum Selbstverständnis der akademischen Hackerkultur geleistet hat, unter anderem indem er dieser Entwicklung etwas entgegenstellte.[8][9]
Bis in die 1980er Jahre gab es Freie Software als Public-domain-Software.[12] Daneben wurde Software frei als gedruckter Quelltext in Computermagazinen und Büchern verbreitet.[13] Die Hackergemeinschaft und das intellektuelle Klima rund um den „AI“-Rechner des MIT inspirierten Richard Stallman maßgeblich zur Schaffung des GNU-Projekts.[10] Das hatte zunächst die Erstellung eines freien Betriebssystems zum Ziel. 1985 folgte die Gründung der FSF, einer Stiftung zur Förderung derartiger Projekte, die im Februar 1986 die erste Definition der Freien Software veröffentlichte, wobei „frei“ die Freiheiten für die Gesellschaft meint, die ein derart lizenziertes Produkt bietet.
Für weitere Informationen dazu siehe die Abschnitte „Entwicklungen im Vorfeld“ und „Die Entstehung Freier Software“.
Abgrenzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Freeware
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Das englische Wort free hat zwei unterschiedliche Bedeutungen und steht in dem seit 1982 gebräuchlichen Begriff Freeware für „kostenfrei“ (genauer für „kostenlose Software“); in Freie Software (englisch Free Software) steht es für „Freiheit“ (genauer für „freiheitsgewährende Software“). Englischsprachige Aktivisten machen die Unterscheidung mit free as in free beer („frei wie Freibier“) und Free as in Freedom („frei wie in Freiheit“) deutlich.
Freeware räumt dem Benutzer nicht die von der Free Software Foundation aufgelisteten Freiheiten ein, sondern die der individuellen Lizenzvereinbarung mit dem Urheber. Daher gilt sie als „unfreie“ Software.
Freie Software enthält hingegen die genannten Freiheiten und kann, muss aber nicht kostenlos sein.
Open Source
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Begriff Open Source (zu deutsch „quelloffen“) wurde 1998 von den Gründern der Open Source Initiative (OSI) eingeführt: Eric S. Raymond, Bruce Perens und Tim O’Reilly. Sie wollten den pragmatischeren Ansatz derartiger Software in den Mittelpunkt stellen, statt auf eine (aus ihrer Sicht) möglicherweise abschreckend wirkende, moralisch aufgeladene und polarisierende Freie-Software-Idee zu setzen.[15][16] Quelloffene Software wird von ihnen als vorteilhaftes Entwicklungsmodell beschrieben, wobei die Frage, ob Software quelloffen sein sollte, dort eine rein praktische und keine ethische Frage ist.
Mit der Betonung der Überlegenheit des Entwicklungsprozesses gibt die OSI eher die Sichtweise der Entwickler wieder,[17] während die FSF auf die Sicht der Anwender fokussiert.[18] Die FSF begreift unfreie Software als gesellschaftliches Problem. In ihren Augen ist die Entscheidung für oder gegen Freie Software deshalb primär eine ethische und soziale Entscheidung; der praktische Nutzen ist sekundär. Da in der Darstellung der OSI die Freiheit, die Freie Software den Benutzern gibt, nicht erwähnt wird, wirft die FSF der OSI eine Ablenkung von den wesentlichen Punkten vor.[19]
Diese zwei unterschiedlichen Bewegungen mit unterschiedlichen Sichtweisen verbindet die gemeinsame Wertschätzung für quelloffenen Code und das Ziel des Aufbaus eines freien Softwareökosystems, was in zahlreichen Projekten mündet, in denen sie zusammenarbeiten. Alternative Kompromissbezeichnungen wie „Free and open source software“ (FOSS) oder „Free/Libre Open Source Software“ (FLOSS), die von Anhängern beider Positionen akzeptiert werden, sollen die Gemeinsamkeiten betonen.
Für weitere Informationen dazu siehe den Abschnitt „Vergleich mit der Open-Source-Definition“.
Halbfreie Software
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wegen Bedenken bezüglich kommerzieller Ausnutzung oder amoralischem Gebrauch der eigenen Software gab und gibt es Bestrebungen, nicht alle Freiheiten aus der Definition freier Software in ihrer Lizenz uneingeschränkt zu gewähren. Werden die von der FSF aufgelisteten Freiheiten um die kommerzielle Weiterverbreitung vermindert (aber die sonstigen unverändert beibehalten), wurde dies von der FSF bis 2011 ablehnend als halbfreie Software (englisch semi-free software) bezeichnet.
Seit 2012 nimmt die FSF diese Unterscheidung nicht mehr vor und zählt Software mit derart angepassten Lizenzen zur „unfreien“ Software.[20]
Unfreie Software (proprietär)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sind eine oder mehrere Bedingungen der von der FSF aufgelisteten Freiheiten nicht erfüllt, wird die Software als proprietär oder „unfrei“ (im Sinne fehlender Freiheiten) bezeichnet.
Freie Hardware
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Freie Hardware (englisch free hardware, auch bezeichnet als open hardware oder open source hardware) steht der Freie-Software- und Open-Source-Bewegung nahe bzw. geht auf diese zurück. Dabei handelt es sich um Hardware, die nach freien Bauplänen hergestellt wird.
Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die auf Februar 1986 datierte früheste bekannte Veröffentlichung der Definition stammt von der (jetzt nicht mehr weitergeführten) GNU's Bulletin Publication der FSF.[21] Die Quelle für dieses Dokument ist im Philosophieabschnitt der Webseite des GNU-Projekts zu finden. Die Definition bezog sich zunächst auf zwei Punkte:[21]
„The word ‘free’ in our name does not refer to price; it refers to freedom.
- First the freedom to copy a program and redistribute it to your neighbors, so that they can use it as well as you.
- Second, the freedom to change a program, so that you can control it instead of it controlling you; for this, the source code must be made available to you.“
„Das Wort ‚free‘ in unserem Namen bezieht sich nicht auf den Preis; es bezieht sich auf Freiheit.
- Erstens, die Freiheit, ein Programm zu kopieren und an eure Nachbarn weiterzugeben, sodass sie das Programm ebenso wie ihr nutzen können.
- Zweitens, die Freiheit, ein Programm abzuändern, sodass ihr das Programm beherrscht und nicht das Programm euch; zu diesem Zwecke muss euch der Quelltext verfügbar gemacht sein.“
Im Jahr 1996 wurde Freie Software auf der Webseite gnu.org definiert, indem man sich auf die „drei Ebenen von Freiheit“ bezog und explizit noch hinzufügte, dass man auch die Freiheit haben müsse, die Software studieren zu können. Das kann auch in der älteren Zweipunktedefinition als Teil der Freiheit, das Programm verändern zu können, herausgelesen werden,[22][23] ist dort aber nicht so deutlich hervorgehoben. Später mied Stallman das Wort „Ebene“, weil man alle Freiheiten brauche und das Wort dafür etwas irreführend sei.
Schlussendlich wurde noch eine Freiheit hinzugefügt, die explizit sagt, dass Nutzer die Möglichkeit haben sollten, das Programm auszuführen, wie er möchte, für jeden Zweck. Die bestehenden Freiheiten wurden bereits von eins bis drei nummeriert, aber diese Freiheit sollte vor den anderen kommen; darum wurde sie ergänzt als „Freiheit 0“.[24]
Die moderne Definition definiert Freie Software durch die bereits weiter oben aufgeführten vier Freiheiten.[25] Zusammengefasst definiert sie Freie Software als Software, die Endnutzern die Freiheiten der Nutzung, des Überprüfens/Studierens, des Teilens und des Modifizierens der Software gewährleistet.
Seit April 2008 wird die Definition in 39 Sprachen auf der FSF Webseite veröffentlicht.[26] Ebenfalls veröffentlicht die FSF auf ihrer Webseite eine Liste von Lizenzen, die den Anforderungen an diese Definition gerecht werden.
Weitere Definitionen Freier Software
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Juli 1997 publizierte Bruce Perens die Debian Free Software Guidelines.[27]
Vergleich mit der Open-Source-Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Unterschiede zur Freien Software wurden bereits weiter oben im Abschnitt zur Abgrenzung zur Open-Source-Software verdeutlicht. Demgegenüber gibt es auch viele Gemeinsamkeiten; so wurden beispielsweise die „Debian Free Software Guidelines“ von der Open Source Initiative (OSI) unter dem Namen „Open Source Definition“ verwendet; die einzige Änderung ist die Ersetzung des Begriffs Freie Software durch Open-Source-Software. Die FSF kommentierte dazu folgendes:
„Der Begriff Open-Source-Software wird von einigen benutzt, um mehr oder weniger die gleiche Kategorie wie Freie Software zu meinen. Es ist nicht genau die gleiche Softwarekategorie: einige Lizenzen wurden [von der OSI] akzeptiert, die wir als zu restriktiv betrachten, und es gibt Freie Software-Lizenzen, die [von der OSI] nicht akzeptiert wurden. Jedoch sind die Unterschiede in der Erweiterung der Kategorie klein:
- sämtliche Freie Software ist öffentlich zugänglicher Quellcode, und sämtliche Open-Source-Software ist beinahe frei.“
Verschiedene Blickwinkel auf Freie Software
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Freiheit und Rechte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die genannten Ziele von Freier Software, die Freiheit in der Kontrolle der eigenen Datenverarbeitung und die Kooperation, werden durch die Gewährung folgender Rechte erreicht: die Nutzer dürfen Freie Software ausführen, kopieren, verbreiten, untersuchen, ändern und verbessern;[2][3] diese Freiheiten werden gewährt und nicht (wie bei proprietärer Software) entzogen. Entscheidend ist daher nicht die Vermeidung von Kosten, sondern die Freiheiten der Endnutzer. So wird das Kontrollrecht über die Software dadurch garantiert, dass ein Nutzer von Freier Software immer den dazugehörigen Quellcode zur Verfügung hat oder diesen zumindest nachträglich beziehen kann (was untersuchen und modifizieren ermöglicht),- und dadurch, dass ein Nutzer durch gewährte Kooperation dies wahlweise von Anderen durchführen lassen kann.
Freie Software ist an ihrer Lizenz erkennbar. Dazu gehört die GNU General Public License und andere freie Softwarelizenzen.[29] Ein soziales und ethisches Grundprinzip hinter den verfochtenen Rechten an und mit Freier Software ist, dass ihre Entwickler die Freiheit sowie die Gemeinschaft der Endnutzer schätzen und respektieren, weil die Nutzungsbedingungen von Freier Software es Anwendern wie Entwicklern gleichermaßen ermöglichen, ein Umfeld der Unabhängigkeit, Gemeinschaft, Zusammenarbeit, Ethik, Solidarität und des Austauschs zu schaffen und zu gestalten.[30][31][32][33][34][35]
Der Begriff „Freie Software“ und dessen genaue Definition[7] sowie die Unterscheidung zu proprietärer Software[36] so wie der spezifische Freiheitsgedanke gehen entscheidend zurück auf den Beginn des GNU-Projekts um Programmierer-Aktivisten wie Richard Stallman und die damit verbundene Gründung der Free Software Foundation (FSF) im Jahr 1985.
Die in Bezug auf Anspruch und Zielsetzungen zwar eng verwandte, der Wahl ihrer Mittel und Wege dorthin nach nicht identische und eigenständige Open-Source-Bewegung entstand erst später (1998) und in einem anderen personellen Umfeld.[37][38] Der Unterschied zwischen den Ansätzen Freie Software und Open Source liegt vor allem in der jeweiligen Gewichtung prinzipiell gemeinsam vertretener Werte: Im Sinne von Open Source liegt das Hauptaugenmerk beim praktischen Nutzen und den Entwicklungsmethoden,[17] während der Fokus der Freie-Software-Gemeinschaft auf den ethischen, sozialen und politischen Implikationen liegt.[18]
Zu den Nutzern Freier Software gehören Privatnutzer, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, wie Regierungen (vor allem auf Grund der Unabhängigkeit, Freiheit und Kontrolle der eigenen Datenverarbeitung),[39] Forschungszentren (CERN), Universitäten, der New York Stock Exchange, Wikipedia, das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten.[40]
Der Fokus von Freier Software ist also die Freiheit des Anwenders zu teilen, zu kopieren und zu modifizieren und steht den üblichen Beschränkungen proprietärer Software („unfreie Software“ – im Sinne fehlender Freiheiten)[41] entgegen: Bei proprietärer Software versuchen Entwickler, die Endnutzer und den Endverbraucher-Markt zu kontrollieren und zu monopolisieren (etwa durch restriktive Endbenutzer-Lizenzverträge, Geheimhaltungsverträge, Produktaktivierungen, Dongles, Kopiersperren, proprietäre Formate oder den Vertrieb von binären ausführbaren Programmen ohne Quelltexte) und zwingen die Nutzer somit in die Abhängigkeit vom jeweiligen Entwickler-Unternehmen. Freie Software hingegen unterscheidet sich durch die gewährte Freiheit: Verwendung, Teilen, Modifizieren.
Das Selbstverständnis der gewährten Freiheiten ist es, dass diese als notwendig für die Förderung des sozialen und ethischen Anliegens gesehen werden, welches die Freiheit und Gemeinschaft der Nutzer respektiert und wertschätzt (im Bereich von Computer-Nutzung und Datenverarbeitung), indem Freie Software aktiv Zusammenarbeit und Kooperation ermöglicht:[30][31][32] Nutzer haben so die Möglichkeit, im Gebrauch ihrer Computer und Datenverarbeitung eine Gemeinschaft von Wohlwollen und ethischer Aufrichtigkeit gründen zu können. Freie Software kann für jeden Zweck verwendet werden (ohne Notwendigkeit einer Bindung an bestimmte soziale oder ethische Werte), aber die FSF und das GNU-Projekt fördern aktiv die Werte der Freiheit, Gemeinschaft, Zusammenarbeit und ethische Solidarität, welche Freie Software ermöglicht.[33][34][35]
Freie Software hat durch ihre Grundsätze einen starken Fokus auf Zusammenarbeit und Zusammenhelfen in einer Gemeinschaft: An öffentlich geführten Freie-Software-Projekten kann sich jeder beteiligen. Dies schließt den kommerziellen und gewerblichen Nutzen nicht aus, da diese Freiheit nicht eingeschränkt wird. Das Wort frei im Begriff Freie Software bezieht sich auf Freiheit und nicht auf kostenlos; Freie Software hat nichts mit monetären Kosten oder Geld zu tun.[42] Freie Software ist in der Regel kostenlos, aber unterliegt keiner solchen Einschränkung. Eine freie Software darf kommerziell verwendet, zu jedem Preis verkauft oder weitervertrieben werden und ist dennoch Freie Software, solange die Freiheitsrechte sichergestellt bleiben. Dafür erlaubt die am häufigsten verwendete GPL jedoch nicht, eine GPL-Software kompiliert zu verkaufen und für die Quelltext-Bereitstellung einen gesonderten hohen Preis zu verlangen (über einer geringen Erstellungsgebühren, z. B. Medium), was Kommerzialisierungsoptionen von GPL-Software in der Praxis einschränken kann.[43][44][45]
Die Freiheiten im Umgang mit Freier Software sind durch Freie-Software-Lizenzen rechtlich verankert und können somit garantiert werden. Zu solchen Lizenzen gehören die GNU General Public License (GPL), welche durch das Copyleft-Prinzip besagt, dass Nutzern von bearbeiteten und wiederveröffentlichten Versionen der Software die gleichen Freiheiten gegeben werden müssen. Aber auch freizügige Lizenzen wie die BSD-Lizenz (die kein Copyleft erfordern) werden als Freie-Software-Lizenzen akzeptiert.
Im Gegensatz zu proprietärer Software, bei der sich ein Code zum unbemerkten Ausspionieren/Überwachen, zur eingeschränkten Nutzung von Medien durch Digitale Beschränkungsverwaltung sowie Hintertüren für unbemerktes ferngesteuertes Einschleusen von Änderungen (ungewollte, unbemerkte „Updates“) befinden kann, bietet Freie Software durch ihre Untersuchbarkeit eine Software, aus der jegliche unerwünschten und schädlichen Eigenschaften entfernt werden können und daher meist von vornherein nicht vorhanden sind.
Philosophie-Betrachtungen von Freier Software
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei Freier Software geht es darum, dass Nutzer Freiheiten für die empfangene Software erhalten: in erster Linie den Quelltext (um Änderungen machen zu können).
- Software kann einfach geändert oder vervielfältigt werden (im Gegensatz zu materiellen Objekten). Softwarenutzer sollen davon Gebrauch machen können, nicht nur die ursprünglichen Entwickler.[2]
- Kochrezepte werden manchmal als Analogie für Freie Software verwendet:[46] Ein Kochrezept ist dann freiheitsgewährend, wenn ein Empfänger es weitergeben darf (mit oder ohne Änderungen).
- Dies bedeutet nicht, dass Anhänger der Freie-Software-Bewegung beim Restaurantbesuch das Rezept einer bestellten Speise verlangen oder auf der Offenlegung des Rezeptes bestehen. Der Grund ist, dass die Speise das Ergebnis (englisch Output) des Kochens ist, nicht eine Variante des Rezepts.[47] (Beim Restaurantbesuch wird eine Speise bestellt, nicht die „Schritte, die zur Speise führen“). In selber Weise bestehen Anhänger der Freie-Software-Bewegung beim Empfang eines Dokuments nicht auf Offenlegung der Software, die zum Erstellen des Dokuments genutzt wurde. Allerdings würden Mitglieder der Freie-Software-Bewegung Daten-Formate ablehnen, die sie zwängen, ein proprietäres Programm zum Lesen/Verwenden (oder Abändern) eines Dokuments zu nutzen.[48]
- Wenn ein Nutzer Software empfängt, so ist das ausführbare Programm eine direkte Transformation des Quelltextes: Die Schritte im Programm sind eine direkte Transformation (oder Variante) der Schritte/Beschreibungen im Quelltext. In freiheitsgewährenden Softwarelizenzen, wie der GNU GPL, wird dies als „Corresponding Source“ bezeichnet: korrespondierender Quelltext.[49] Wenn Software als Freie Software weitergegeben wird, so muss ein Empfänger das Recht erhalten, den korrespondierenden Quelltext bekommen zu können (meist wird dieser sofort mit ausgeliefert), da somit das Recht gewährt wird, die Freiheit zu haben, die Software in adäquater Weise ändern zu können. Ohne den Quelltext (z. B. nur als binäres ausführbares Programm) ist es oft fast unmöglich, sinnvoll Änderungen an der Software vorzunehmen.[50][51] Dies begründet sich meist durch den für menschliche Leser sehr fremden Maschinen-Code, zu dem der Quelltext bei vielen Programmiersprachen kompiliert wird, um dann auf einem Computer lauffähig zu werden. Diese schwer zu ändernde Form der Software (Maschinen-Code) ist nicht ein Neu-Produkt oder ein etwaig durch Ressourcen-Knappheit schwierig zu erstellendes Artefakt, wenn von dem Quelltext ausgegangen wird. Stattdessen ist es eine komfortable direkte Transformation des Quelltextes. Die Freie-Software-Bewegung plädiert für den Mitempfang des Quelltextes, da nur so der Aspekt der Analyse, Änderbarkeit und Kontrolle ausreichend möglich ist.
- Mitglieder der Freie-Software-Gemeinschaft achten bei der Auswahl von Software-Paketen auf die Gewährung von Freiheiten, aus Gründen ihrer eigenen Freiheit. Sie weigern sich zwar oft, proprietäre Software zu nutzen; sie weigern sich aber beispielsweise nicht, „U-Bahnen zu nutzen, wenn diese Computer mit Windows haben, oder zu telefonieren, wenn der Anruf durch Verteiler geleitet wird, welche proprietäre Software nutzen, oder Internetverbindungen aufzubauen, wenn diese durch Router geleitet werden, welche proprietäre Software ausführen, oder T-Shirts zu bestellen, weil die Hersteller Windows nutzen könnte, um T-Shirts herzustellen.“[52][53] Es geht Mitgliedern der Freie-Software-Gemeinschaft primär um die Freiheit in der eigenen Datenverarbeitung. Manche (so die FSF oder FSFE) engagieren sich in Öffentlichkeitsarbeit, um anderen Menschen die entsprechenden Aspekte der Freiheit in der Datenverarbeitung näher zu bringen.
Freie Software und Aspekte der Verfügbarkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Freiheitsgewährende Software (Freie Software) sagt nichts über die Verfügbarkeit der Software aus: Manche wird als öffentliches Projekt entwickelt (und ist somit jedem verfügbar), andere wird in kundenspezifischem Entwicklungs-Auftrag speziell für Unternehmen, Organisationen, Regierungen oder sogar einzelnen Nutzer entwickelt (und ist somit nur denen verfügbar, außer sie nutzen ihr Recht auf Weitergabe).[54] Jedoch haben alle Empfänger mit dem Empfang der Software die Freiheitsrechte von Freier Software erhalten.
Software, die von einer Vielzahl von Nutzern brauchbar ist (Programme für Textverarbeitung, Webbrowsing), wird bei freiheitsgewährender Software meist in öffentlichen Projekten entwickelt. Diese Programme sind Freie Software, die öffentlich verfügbar ist. Durch die Rechte Freier Software dürfen Nutzer Änderungen an dieser Software vornehmen oder diese Änderungen verbreiten, ohne die ursprünglichen Entwickler davon benachrichtigen zu müssen.[55] Allerdings werden die Änderungen/Verbesserungen meist dem ursprünglichen Projekt zur Verfügung gestellt. Dadurch können die Verbesserungen ein fixer Teil der öffentliche Software werden (müssen also in dem Fall nicht immer selber dazugefügt werden, da etwaige Beiträge dann von der Community weitergewartet werden. Dies bedingt aber zuerst, dass sich die Koordinatoren des öffentlichen Projekts dafür entschieden haben, die spezifischen Verbesserungen bzw. Änderungen aufzunehmen und einzupflegen); außerdem kommen Verbesserungen der Allgemeinheit zugute, indem sich die Software durch unterschiedlich Beiträge verbessern kann. Da es bei öffentlichen Projekten Meinungsverschiedenheiten geben kann (oft auf rein technischer Ebene, wo unterschiedliche technische Ziele verfolgt werden können), kommt es dazu, dass ein öffentliches Projekt abgezweigt (ge-„forked“) wird und es fortan in zwei oder mehr unterschiedlichen separaten Varianten öffentlich[Anm. 5] zur Verfügung steht. Dies basiert auf dem Recht, dass Freie Software änderbar ist (und die geänderte Version weiterverbreitbar ist).
Freiheitsgewährende Software, die einem Empfänger erlauben, die Freiheiten bei darauffolgender Weitergabe wieder zu entziehen, wird freizügige Software genannt. Freiheitsgewährende Software, die sicherstellt, dass empfangene Freiheiten bei Weitergabe der Software weitergegeben werden müssen, wird Copyleft-Software genannt. Beides gilt als Freie Software (Copyleft sichert Freiheiten für jeden, indem die Freiheiten bei Weitergabe nicht wieder entzogen werden dürfen, wie es bei freizügiger Software der Fall ist.)
Programmierer, die substanzielle Software der Öffentlichkeit als Freie Software zur Verfügung stellen, wählen (als Urheber) oft eine freiheitsgewährende Software-Lizenz mit Copyleft, da sie somit verhindern können, dass die Software von Unternehmen aufgegriffen wird und Teile daraus zu proprietärer Software verarbeitet werden, welche Nutzern wieder Freiheitsrechte entziehen würden. Andere wählen ein Dual-License-Konzept aus, bei welchem die Software der Öffentlichkeit z. B. als Copyleft zur Verfügung steht, aber die Software gegen Bezahlung zu anderen Bedingungen erhältlich ist. Manche veröffentlichen Programme unter freizügigen Lizenzen (also ohne Copyleft); vor allem dann, wenn das Ziel verfolgt wird, ein Programm so breitflächig wie möglich (selbst für proprietäre Softwareentwickler) nutzbar zu machen (wenn es darum geht, ein neues Protokoll oder eine neue Bibliothek zu fördern).
Freie Software und kommerzielle Aspekte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Freie Software darf kommerzielle Software sein (kommerziell und proprietär sind nicht das gleiche). Freie Software darf kommerziell verkauft und weitergegeben[42] und kommerzielle Tätigkeiten (z. B. Support) dürfen angeboten werden. Natürlich darf dies auch gratis geschehen, dann meist mit Verzicht auf Gewährleistung. Freie Software ist aber nie proprietär, indem sie Nutzern die Freiheiten auf Modifizierung und Weitervertrieb verbietet oder unmöglich macht.[56]
Private oder kundenspezifische Software, welche für einen bestimmten Benutzer (normalerweise eine Organisation) entwickelt wurde (normalerweise gegen Bezahlung) und nicht öffentlich verfügbar ist, kann Freie Software sein. Dies ist der Fall, wenn der alleinige Benutzer der Software (der einzige Empfänger der Software) dennoch die vier Freiheiten erhalten hat.[54]
Die Freie-Software-Bewegung lehnt die These ab, dass Programmierer berechtigt seien, Nutzern Freiheiten zu entziehen, um Gewinn zu erzielen. Stattdessen wertet die Freie-Software-Bewegung das Recht auf Freiheit der Nutzer höher als einen finanziellen Gewinn von Programmierern oder Software-Unternehmen, wenn dieser auf Kosten der Freiheit anderer (Eigenkontrolle und/oder Gemeinschaft, oder Privatsphäre) basiert.[57] Deswegen erlaubt die am häufigsten verwendete GPL zwar die Kommerzialisierung, erlaubt es jedoch nicht, für den Quelltext mehr zu verlangen als für das kompilierte Programm (ausgenommen zusätzlicher Bereitstellungsgebühren z. B. für das Medium), was die Kommerzialisierung von GPL Software erschweren kann.[43][44]
Die Freie-Software-Bewegung ist aber durchaus für eine Bezahlung von Programmierern, wenn diese die Freiheit der Nutzer achten,[58] sowie für alle Geschäftsmöglichkeiten rund um Freie Software (Support, Wartung, Betreuung). Richard Stallman schildert mögliche Szenarien einer Softwaresteuer, mit der eine Regierung Geld für die Entwicklung von allgemeinnütziger Software (die zusätzlich Freiheiten gewährt) zur Verfügung stellen könnte.[59]
Freie Software aus gesellschaftlicher Sicht
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Beitrag zur Diskussion über die Wirtschaftsordnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einige Menschen sehen in der Freie-Software-Bewegung Ansätze, die Möglichkeiten zur Überwindung des Kapitalismus zu zeigen. In Deutschland beschäftigt sich unter anderem das Projekt Oekonux mit dieser Thematik. Andere sehen in freier Software lediglich einen weiteren Wettbewerber innerhalb der marktwirtschaftlichen Ordnung. Die Freiheit, die Software in andere Sprachen zu übersetzen, kommt besonders denjenigen Sprachgruppen zugute, für die eine Übersetzung bisher kommerziell nicht interessant war.
Beitrag zur Reduktion der digitalen Kluft
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Freiheit der Software wird vom UNO-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft (WSIS) als schützenswert anerkannt. Sie gehört zu den elementaren Forderungen der Zivilgesellschaft, mit der die „Digitale Kluft“ überwunden werden soll. Unter „digitaler Kluft“ wird die Spaltung in Regionen der Erde bezeichnet, die sich die Schaffung von IT-Infrastruktur und damit vor allem die Teilnahme am Internet leisten können, und solchen, die dies nicht können. Anders als bei proprietärer Software fließt bei der Verwendung freier Software kein Geld in fremde Länder ab, wo die Anbieter proprietärer Software ihren Unternehmenshauptsitz haben. Alle Mittel, die vor Ort für die IT bereitstehen, können daher unmittelbar in die IT-Wirtschaft vor Ort einfließen.
„Durch Freie Software haben Entwickler in anderen Kulturräumen die Freiheit, Programme an ihre Sprache und Gegebenheiten anzupassen, um sie dann kommerziell oder nichtkommerziell weiterzugeben. Bei proprietärer Software ist dies generell verboten und von der Gnade des Herstellers abhängig“
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Entwicklungen im Vorfeld
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1931 gründete Thomas J. Watson Sr. von IBM ein Methods Research Department um das Wissen zum Betrieb seiner Datenverarbeitungsverfahren zu sammeln und effektiv mit seinen Kunden zu teilen,[61] was IBM mit den Nutzergruppen SHARE (Society to Help Avoid Redundant Effort) und GUIDE für seine Mainframe-Programmierung fortführte.[62] Bis 1970 wurde Software von IBM kostenlos und inklusive Quellcode zur Verfügung gestellt.[63] Zwischen 1960 und 1970 etablierte sich unter anderem an akademischen US-Einrichtungen (Stanford, Berkeley, Carnegie Mellon und MIT) eine „Hacker-Kultur“, für die es selbstverständlich war, eigene Software-Verbesserungen mit anderen Programmierern zu teilen. Programmierer tauschten die Software frei untereinander aus und gaben häufig den entsprechenden Quelltext weiter. Insbesondere in großen Benutzergruppen wie der DEC User Group (DECUS) war dies üblich. Es war gängige Praxis, den Quelltext der mit Computersystemen ausgelieferten Software mitzuliefern. Dadurch kamen viele Vorschläge für Verbesserungen und Fehlerkorrekturen zu den Computerherstellern zurück. Software wurde als Zugabe zu Computern gesehen, um diese nutzbar zu machen.
Am 23. Juni 1969[64] kündigte IBM neue Regeln für die Nutzung und Wartung seiner Software, getrennt von den Hardware-Nutzungsbedingungen an. Für Software wurde urheberrechtlicher Schutz in Verbindung mit Lizenzverträgen eingeführt.[65] Die bislange freie Dienstleistung zur Wartung und Weiterentwicklung von Software wurde gesondert berechnet, was einen eigenen Wirtschaftsmarkt für diesen Dienstleistungssektor begründete. In den späten 1970er-Jahren begannen gleichfalls andere Unternehmen, „Softwarelizenzen“ einzuführen, welche den Nutzen, die Weitergabe und die Möglichkeit der Veränderung der Programme einschränkte. Außerdem wurden viele Programme nicht mehr im Quelltext geliefert, sondern nur noch in maschinenlesbarer Form, zum Schutz der Software als Geschäftsgeheimnis, was eine Veränderung nahezu unmöglich machte. Zusätzlich wurde es mit dem Aufkommen von finanzierbaren Mikrocomputern von IBM, Apple, Atari oder Commodore üblich, Software getrennt von Computer-Hardware zu verkaufen und den Quelltext vor der Konkurrenz zu verbergen, die Software wurde somit proprietär. Immer mehr Hacker wurden von den Softwareunternehmen angestellt, und die bisher wahrgenommenen Freiheiten wurden stark eingeschränkt, Software wurde zu einem künstlich verknappten Gut.
In diese Zeit fiel die Arbeit von Richard Stallman am „AI Lab“ (Abteilung für Künstliche Intelligenz) des Massachusetts Institute of Technology. Als dort ebenfalls proprietäre Software in den Laboren eingeführt wurde, bemühte Stallman sich darum, durch das Programmieren alternativer Software eine Monopolstellung proprietärer Anbieter zu verhindern. Er folgte damit seinen Prinzipien einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit, die einen freien und ungehinderten Austausch von Software vorsahen.
„Mit dem Verlust meiner Gemeinschaft war es unmöglich, weiterzumachen wie zuvor. Stattdessen stand ich vor einer gänzlich moralischen Entscheidung.
Die einfache Wahl wäre es gewesen, der proprietären Software-Welt beizutreten, Vertraulichkeitsvereinbarungen zu unterzeichnen und zu versprechen, meinen Mit-Hackern nicht zu helfen. Sehr wahrscheinlich würde ich Software entwickeln, die unter Vertraulichkeitsvereinbarungen ausgegeben würde, und so den Druck auf andere Leute erhöhen, ihre Kameraden auch zu verraten.
Ich hätte auf diese Art Geld verdienen und mich vielleicht mit dem Schreiben von Code vergnügen können. Aber ich wusste, dass ich am Ende meiner Karriere auf Jahre zurückblicken würde, in denen ich Wände gebaut habe; Wände, welche die Menschen voneinander trennen. Ich würde dann das Gefühl haben, dass ich mein Leben damit verbracht hatte, die Welt zu einem schlechteren Ort zu machen. […]
Eine andere Wahlmöglichkeit, die direkt, aber unerfreulich gewesen wäre, war, mich überhaupt nicht mehr mit Computern zu befassen. Auf diese Art wären meine Fähigkeiten nicht missbraucht worden, aber sie wären andererseits auch verschwendet worden. Ich wäre dann zwar nicht schuld daran, dass Computer-Nutzer voneinander getrennt und eingeschränkt werden, aber ich hätte es auch nicht verhindert.
Also suchte ich nach einem Weg, auf dem ein Programmierer etwas Gutes tun kann. Ich fragte mich selbst: Gibt es ein Programm oder Programme, die ich schreiben könnte, um wieder eine Gemeinschaft möglich zu machen?“
Die Entstehung Freier Software
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Unternehmen AT&T entschied sich 1983, eine proprietäre Version seines Unix auf den Markt zu bringen: UNIX System V. Im September 1983 gründete Richard Stallman das GNU-Projekt mit dem Ziel, ein freies, UNIX-ähnliches Betriebssystem mit Namen „GNU“ zu entwickeln.[67]
Damit die Idee der Freiheit auch rechtlich abgesichert sein würde, mussten freie Lizenzen erdacht werden. Stallman entwarf das Copyleft-Prinzip, das bedeutet, dass alle, die die Software (mit oder ohne Änderungen) weiter verteilen, die Freiheit zum Weitergeben und Verändern mitgeben müssen. Das Copyleft garantiert, dass alle Benutzer Freiheit haben. Auf diesem Prinzip beruhen die Lizenzen der GNU-Software.
Eine organisatorische Basis für GNU und Freie Software überhaupt ist die 1985 gegründete, gemeinnützige Stiftung Free Software Foundation (FSF). Für Softwareprojekte bestanden in den frühen und mittleren achtziger Jahren noch jeweils individuelle Lizenzen. Stallman verband die Rahmenpunkte zu einer einzelnen Lizenz und veröffentlichte 1989 die GNU General Public License (GNU GPL). Diese ist die heute am stärksten verbreitete Lizenz für Freie Software.
1991 war das GNU-Betriebssystem bis auf den Kernel vollständig. Einige Leute erkannten, dass Linux, ein damals proprietärer Kernel für Minix, sich für GNU eignen könnte. Nachdem die Entwickler den Linux-Kernel unter die „GNU GPL“ stellten, konnte zum ersten Mal ein vollständig freies Betriebssystem ausgebaut werden. Mit der darauffolgenden rasanten Entwicklung und Verbreitung von GNU und Linux wurde freie Software von zunehmend mehr Menschen genutzt.
Verteidigung Freier Software
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gab zwei größere Prozesse, bei denen Unternehmen versuchten, freie Software in ihren ausschließlichen Besitz zu bringen:
1992 klagte AT&T gegen die Universität von Kalifornien um die Rechte an den UNIX-Quellen. Wie sich herausstellte, hatte AT&T die freie universitäre Produktion insgesamt in ihren Bestand übernommen und lediglich die Urheberangaben entfernt. Im Rahmen eines Vergleichs erhielt AT&T von etwa 18.000 umstrittenen Dateien ausschließliche Rechte an dreien.
2003 klagte SCO gegen IBM um die Rechte an den Linux-Quellen. SCO begründete den Vorstoß mit angeblichen Verletzungen des Urheberrechts an UNIX. IBM hätte Quelltexte aus UNIX illegal nach Linux übertragen. SCO konnte die Behauptung im Prozess aber nicht belegen. Das Verfahren endete, als sich herausstellte, dass SCO nicht im Besitz von UNIX-Urheberrechten war, sondern diese bei Novell lagen.
Bekannte Beispiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Richard Stallman, Initiator des GNU-Projektes, Gründer der Free Software Foundation, Hauptautor der GNU GPL Versionen 1–3, Mitglied des Board of Directors der FSF, Empfänger des MacArthur Fellowships, des EFF Pioneer Awards und des Takeda Foundation Awards
- Bruce Perens, ehemaliger Projektleiter für Debian, der Hauptautor der Open-Source-Definition, ein Begründer von Software in the Public Interest (SPI) und Mitbegründer der OSI, der sich wieder von Open Source distanziert und zu freier Software bekannt hat.
- Alan Cox, einer der ersten und prominentesten Linux-Kernel-Hacker und Empfänger des FSF Awards
- Theo de Raadt, Mitbegründer von NetBSD, Gründer und Leiter von OpenBSD und OpenSSH und Empfänger des FSF Awards
- Eben Moglen, Gründer und Vorsitzender des Software Freedom Law Center, pro bono Chefsyndikus der FSF, ehemaliges Mitglied des Board of Directors der FSF, Empfänger des EFF Pioneer Awards
- Lawrence Lessig, gründete das Center for Internet and Society und die Creative-Commons-Initiative, Mitglied des Board of Directors der FSF, Empfänger des FSF Awards
- Georg Greve, Gründer der Free Software Foundation Europe und deren Präsident von 2001 bis 2009, seit 2010 Geschäftsführer der Kolab Systems AG und Empfänger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
Software
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im März 2024 waren rund 17000 Software-Pakete im FSF/UNESCO Free Software Directory eingetragen,[68] welches 1999 ebenfalls als ein Projekt der FSF startete.
- Die Webbrowser Firefox, Chromium (die technische Basis von Chrome), Rekonq, Qupzilla, Midori und viele andere.
- Aus dem GNU-Projekt entstanden
- der Editor Emacs
- das Compilersystem GCC
- GNU Debugger
- die Shell Bash
- die GUI-Pakete Gnome, Xfce und andere
- das Bildbearbeitungssystem GIMP
- Versionen fast aller Unix-Kommandozeilen-Utilities
- Bibliotheken zur Softwareentwicklung
- der Betriebssystemkern Linux
- die Gruppe der freien BSD-Betriebssysteme
- Apache, eine Webserver-Software
- Datenbanken, wie MySQL und PostgreSQL
- Compiler oder Interpreter von Programmiersprachen wie Perl, PHP, Java, Python, Ruby, Pharo Smalltalk und Tcl
- X.Org-Server, eine freie Implementierung des X11-Fenstersystems
- KDE, eine Arbeitsumgebung (englisch Desktop-Environment) (integrierte grafische Oberfläche) sowie die gesamte KDE Software Compilation: KDE SC
- OpenOffice.org jetzt: LibreOffice, ein Office-Paket
- Das Textsatzsystem TeX
- Aus den GIS-Software-Projekten der Open Source Geospatial Foundation (OSGeo):
Eine Studie aus dem Jahr 2015 zeigt, dass die meisten Freie-Software-Projekte beim Webdienst GitHub von wenigen oder nur einem einzigen Entwickler abhängen.[69]
Geschäftsmodelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Freie Software kann, gemäß den vier Freiheiten, meist nahezu beliebig kopiert und weitergegeben werden. Freie Software darf zwar zu einem beliebig hohen Preis verkauft werden, doch ist sie fast immer kostenlos im Internet erhältlich, und so ist ihr Verkaufswert auf Datenträgern meist nicht viel höher als die Selbstkosten. Eine bemerkenswerte Ausnahme ist das GNU-Projekt, das Freie Software mit deutlicher Profitspanne anbietet und in den 1980er-Jahren einen erheblichen Teil seiner Einnahmen aus dem Verkauf von Software bestritt. Das GNU-Projekt hatte damals jedoch wegen seiner zentralen Rolle bei der Entwicklung freier Software und der damals geringen Verbreitung und Leistungsfähigkeit des Internets eine besondere Rolle, die es heute nicht mehr gibt.
Einige Geschäftsmodelle, die mit freier Software zu tun haben, konzentrieren sich deswegen auf den Dienstleistungsaspekt der Softwareentwicklung, -weiterentwicklung und -anpassung. Wartung und individuelle Anpassung der Software sowie Schulung und technische Unterstützung sind für die Kunden vorrangig. Unternehmen, die allein diese Dienstleistungen als Geschäftsstrategie gewählt haben, sind zum Beispiel MySQL AB, Red Hat und Qt Development Frameworks. Freie Software unterliegt keiner Rivalität und nicht der Ausschließbarkeit, ist somit ein reines öffentliches Gut und kann folglich nicht einem üblichen Marktgeschehen unterliegen. Dennoch betrachten die Herausgeber proprietärer Software sie als eine ernste Bedrohung für ihr Geschäftsmodell der Lizenzierung und versuchen deshalb, potenzielle Kunden von der Benutzung freier Software abzuhalten. Trotzdem sind Hersteller proprietärer Software aktive Nutzer von freier Software und unterstützen die Verfügbarkeit von proprietärer Software auf Plattformen, die auf freier Software basieren.
Als Argumente für ihre Produkte führen Hersteller proprietärer Software unter anderem mehr Garantien, bessere Qualität – besonders im Hinblick auf Benutzerfreundlichkeit und bessere Dienstleistungen – an. Solche Argumente, die auf Versprechungen von Open Source, nicht von freier Software kontern, hat Richard M. Stallman wiederholt als tendenziös und thematisch verfehlt angegriffen; in seinen Augen ist die Entscheidung für oder gegen Freie Software primär eine ethische und soziale Entscheidung, von der nicht durch Qualitätsdiskussionen abgelenkt werden darf.
Lizenzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt verschiedene Typen von Softwarelizenzen, die die Kriterien freier Software erfüllen:
- Copyleft-Lizenzen, die GNU General Public License (GNU GPL) ist die am häufigsten verwendete. Der Autor behält das Copyright, und es sind Klauseln enthalten, dass veränderte und weitergegebene Software frei bleibt. Auch der Quellcode muss zur Verfügung gestellt werden.
- Bei BSD-artigen Lizenzen behält der Autor das Copyright. Diese dem Grundsatz „Ehre, wem Ehre gebührt“ folgende Lizenz enthält den Namen des Autors und oft auch eine Haftungsbeschränkung. Veränderung und Weitergabe in jeder Form ist erlaubt, das heißt, sie darf auch in proprietäre Software eingebaut werden. In diese Klasse fallen die Apache-Lizenz und die MIT-Lizenz.
- Gemeinfreiheit. Der Autor verzichtet auf das Copyright. Damit kann jeder alles mit der Software machen, sie etwa in eigene Programme einbauen, verkaufen oder sie selbst wieder zu proprietärer Software machen. Gemeinfreiheit ist jedoch keine Lizenz, sondern ein gemeinfreies Werk ist besitzlos. In Staaten, in denen keine Gemeinfreiheit von Software möglich ist (etwa in Teilen der Europäischen Union), weil etwa die Urheberrechtsgesetze eine bewusste Übergabe in die Gemeinfreiheit nicht zulassen und die Schutzfristen nach dem Tod eines Autors so lang sind, dass noch keine Gemeinfreiheit jemals geschriebener Software eingetreten ist, wird statt der Gemeinfreiheit eine Lizenzierung verwendet, die dem Lizenznehmer keinerlei Verpflichtungen auferlegt und ihn von allen durch die allgemeinen Copyright-Regelungen auferlegten Beschränkungen befreit (zum Beispiel die Do What The Fuck You Want To Public License (WTFPL) oder die CC0).
Siehe auch:
Gefahren für Freie Software
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Proprietäre Schnittstellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hardware-Hersteller gehen immer mehr dazu über, die Schnittstellenspezifikationen geheim zu halten, um der Konkurrenz die Nachahmung technischer Lösungsansätze zu verwehren. Der Grund hierfür liegt im zunehmenden Wettbewerbsdruck und darin, dass es billiger ist und schneller geht, einen solchen Schutz technisch einzubauen, als das errungene geistige Gut durch ein Patent für sich zu reservieren. Wenn nicht öffentlich dokumentiert ist, wie die Geräte anzusteuern sind, erleidet die Hardwareunterstützung freier Betriebssysteme mittels freier Treiber einen schweren Rückschlag, da sie allenfalls noch durch Reverse Engineering in Gang gebracht werden kann.
Andererseits haben die Hersteller die Benutzer der wichtigeren freien Betriebssysteme (vor allem GNU/Linux – wobei insbesondere Linux und der X.Org-Server relevant sind) als Kundengruppe erkannt. Viele von ihnen stellen jedoch proprietäre Treiber zur Verfügung. Diese Treiber stoßen unter den Anhängern freier Software auf höchst geteilte Meinungen: einige sind glücklich darüber, dass sie die „Unterstützung“ der Hardware-Hersteller gewonnen haben und deren Hardware durch das von ihnen bevorzugte Betriebssystem nun mehr oder weniger unterstützt wird, andere lehnen proprietäre Treiber grundsätzlich ab.
Von einer generellen Schnittstellenfreigabe würden die Benutzer freier Betriebssysteme sicherlich profitieren. Neben den ideologischen kommen hier Fragen der Systemstabilität zum Tragen. Sollte beispielsweise ein proprietärer Linux-Netzwerkkartentreiber regelmäßig zu Abstürzen des Systems führen, wären die Linux-Entwickler dagegen machtlos und es hinge vom Gutdünken des Herstellers ab, ob der Fehler behoben wird.
Softwarepatente
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die regelmäßig in den Schlagzeilen auftauchenden Softwarepatente haben auf Freie Software einen besonders schwerwiegenden Einfluss, denn es ist zum Teil rechtlich noch nicht einmal möglich, mit freier Software die Patentauflagen zu erfüllen. Diese bestehen nämlich in einigen Fällen auf einer Gebühr pro in Umlauf gebrachter Kopie, aber Freie Software verlangt gerade, dass der Herausgeber darauf keinen Einfluss haben darf. Selbst wenn er die Lizenzgebühren zum Beispiel durch Spenden zahlen würde, müsste er eine genaue Zahl der Kopien, die im Umlauf sind, vorlegen können, womit es keine Freie Software mehr wäre.
Trusted Computing
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Trusted Computing kann Veränderungen an einer Computer-Plattform eindeutig erkennen und damit sowohl externe Software-Angriffe als auch Veränderungen durch den Benutzer, Konfigurationen, Fehlfunktionen, Sicherheitslücken oder von Anwendungsprogrammen eindeutig identifizieren. Die Reaktion auf eine solche Veränderung kann (aber muss nicht) durch ein entsprechendes, sicheres Betriebssystem erfolgen. Trusted Computing kann daher auch zur Absicherung von Digital Rights Management (DRM) und zum Kopierschutz verwendet werden.
Politisch gesehen muss Freie Software immer vom Benutzer ersetzbar und veränderbar sein. Software, die in binärer Form zertifiziert sein muss, ist dies nicht. Technisch gesehen kann in freier Software vor dem Benutzer nichts im Binärcode verheimlicht werden, weil der Quellcode für jeden zugänglich sein muss. Somit kann die Verschlüsselung, mit der die Daten vor dem Benutzer „bewahrt“ werden, einfacher hintergangen werden.
Eine weitere Inkompatibilität tut sich mit dem Kopierschutz von DVDs auf: Die Umgehung wirksamer Kopierschutzmaßnahmen ist seit den um die Jahrtausendwende weltweit nach und nach etablierten Reformen zum Copyright (in den USA der Digital Millennium Copyright Act (DMCA)) gesetzlich nur noch mit Zustimmung des Rechteinhabers erlaubt. Dieses Verbot erstreckt sich auf die Herstellung oder Verbreitung von Programmen, die diese Maßnahmen umgehen können, so dass freie Abspielsoftware für kopiergeschützte DVDs nicht legal geschrieben werden kann – aus ihren natürlichen Interessen heraus würden die Rechteinhaber ihre Zustimmung dazu niemals erteilen, weil dadurch der Sinn der Maßnahmen ad absurdum geführt würde.
Falls Hardwarehersteller wie Intel oder AMD funktionseinschränkende Verfahren in Chipsätze oder Prozessoren implementieren sollten, könnte Freie Software den vollen Funktionsumfang möglicherweise nur noch auf freier Hardware entfalten.
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Open Letter to Hobbyists (Bill Gates beschwerte sich 1976 über work for nothing)
- GNU Manifesto
- Definition freier kultureller Werke
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Harry Halpin: Freie Software. In: Ashish Kothari et al. (Hrsg.): Pluriversum. Ein Lexikon des guten Lebens für alle. AG SPAK Bücher, Neu-Ulm 2023, ISBN 978-3-945959671.
- Dominik König: Das einfache, unentgeltliche Nutzungsrecht für jedermann, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2016, ISBN 978-3-8471-0610-4.
- Volker Grassmuck: Freie Software zwischen Privat- und Gemeineigentum. 2. Auflage, bpb, Bonn 2004, ISBN 3-89331-432-6 (freie-software.bpb.de, PDF, 1,5 MB; Website zum Buch).
- Stefan Meretz: Linux & Co. Freie Software – Ideen für eine andere Gesellschaft. AG SPAK Bücher, Neu-Ulm 2000, ISBN 3-930830-16-7.
- Bernhard E. Reiter: Wandel der IT: Mehr als 20 Jahre Freie Software. In: HMD, Heft 238, August 2004, S. 83–91, ISSN 1436-3011 (intevation.de).
- Edward Viesel: Freiheit statt Freibier. Geschichte und Praxis der freien digitalen Welt – mit einer Einführung in Linux. Unrast Verlag, Münster 2006, ISBN 3-89771-450-7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Definition und Philosophie
- Freie-Software-Bewegung, Warum Software frei sein sollte, Freie-Software-Definition (gnu.org)
- Was ist Freie Software? (fsfe.org)
- Kategorien freier und unfreier Software (gnu.org)
- Benjamin Mako Hill: Freiheit für Nutzer, nicht für Software
- Enquete-Kommission — Interoperabilität, Standards, Freie Software (bundestag.de)
- Was bedeutet „Frei“? oder Was bedeutet der Begriff „Freie Software“? (debian.org)
- Präsentationen
- Video und Audio Präsentationen über Freie Software in Englisch (übergeordneter Link)
- Free as in Freedom
- Software
- Abgrenzung
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freie-Software-Bewegung (gnu.org)
- ↑ a b c Philosophie des GNU-Projekts (gnu.org)
- ↑ a b Was ist Freie Software? (fsfe.org)
- ↑ Richard M. Stallman: Free Software Free Society. Selected Essays of Richard M. Stallman. 2. Auflage. GNU Press, 2010, ISBN 978-0-9831592-0-9 (englisch, archive.org).
- ↑
Freie Software darf kommerziell verkauft und weitergegeben werden und kommerzielle Tätigkeiten (Support usw.) dürfen für Freie Software angeboten werden (Natürlich darf dies alles gratis geschehen, dann meist mit Verzicht auf Gewährleistung). Freie Software ist aber nie proprietär. Proprietäre Software ist eine, welche Nutzern die Freiheiten auf Modifizierung und Weitervertrieb verbietet oder unmöglich macht. (Kommerziell und proprietär sind nicht das Gleiche.)
Erklärung zu kommerzieller Freier Software.
Beispiele für kommerzielle Angebote (Wartungsverträge, Support, Service- und Garantieleistungen, Softwareanpassungen usw.), rund um Freie Software: Debian Consulting, FSF Service Directory - ↑ Richard Stallman: Freie Software schützt das Privatleben (FuturMag)
- ↑ a b Was ist Freie Software?; Freie-Software-Definition (gnu.org)
- ↑ a b Steven Levy: Hackers: Heroes of the Computer Revolution. Doubleday 1984, ISBN 0-385-19195-2.
- ↑ a b Boris Gröndahl: Hacker. In: Rotbuch 3000. ISBN 3-434-53506-3.
- ↑ a b siehe unter Open Source Jahrbuch 2005 ( vom 7. Oktober 2006 im Internet Archive) In: opensourcejahrbuch.de.
- ↑ Markos Themelidi: Open Source – die Freiheitsvision der Hacker. Books on Demand, 2005, ISBN 978-3-8334-2883-8.
- ↑ Tom Shea: Free software – Free software is a junkyard of software spare parts. In: InfoWorld. InfoWorld Media Group, Inc., 1983, S. 31 (englisch, books.google.de): “In contrast to commercial software is a large and growing body of free software that exists in the public domain. Public-domain software is written by microcomputer hobbyists (also known as ‘hackers’) many of whom are professional programmers in their work life. […] Since everybody has access to source code, many routines have not only been used but dramatically improved by other programmers.”
- ↑ David Ahl: David H. Ahl biography from Who’s Who in America; Programmausdrucke wurden beispielsweise in Computerzeitschriften wie Creative Computing, Byte etc. und Büchern, wie der Bestseller “BASIC-Computer-Spiele” verbreitet. Abgerufen am 23. November 2009.
- ↑ Lawrence Lessig: Free, as in beer ( des vom 26. Oktober 2012 im Internet Archive), Wired, September 2006. Abgerufen am 18. März 2009 (englisch). „In June, a Copenhagen artists’ collective called Superflex released version 3.0 of a new beer called – you guessed it – Free Beer. ‘Free beer?’ you ask. ‘Think free,’ Superflex members helpfully explained at the launch, ‘as in free software.’“
- ↑ History of OSI. opensource.org, abgerufen am 11. Februar 2016 (englisch): „"conferees decided it was time to dump the moralizing and confrontational attitude that had been associated with „free software“ in the past and sell the idea strictly on the same pragmatic, business-case grounds"“
- ↑ Eric S. Raymond: Goodbye, „free software“; hello, „open source“. 8. Februar 1998, abgerufen am 13. August 2008 (englisch): „"After the Netscape announcement broke in January I did a lot of thinking about the next phase -- the serious push to get „free software“ accepted in the mainstream corporate world. And I realized we have a serious problem with „free software“ itself. Specifically, we have a problem with the term „free software“, itself, not the concept. I've become convinced that the term has to go."“
- ↑ a b Mission of the Open Source Initiative
- ↑ a b Warum Open Source das Ziel von Freie Software verfehlt (gnu.org)
- ↑ Warum Freie Software besser ist als Open-Source-Software; gnu.org
- ↑ Categories of free and nonfree software, GNU Project, Free Software Foundation, abgerufen am 3. März 2012
- ↑ a b GNU'sBulletin, Volume 1 Number 1, page 8. Gnu.org, abgerufen am 3. Oktober 2013 (englisch).
- ↑ What is Free Software? – GNU Project – Free Software Foundation (FSF). Ru.j-npcs.org, 20. März 1997, archiviert vom am 4. Dezember 2013; abgerufen am 3. Oktober 2013 (englisch).
- ↑ What is Free Software? – GNU Project – Free Software Foundation (FSF). archive.org, 4. August 1997, archiviert vom am 26. Januar 1998; abgerufen am 3. Oktober 2013 (englisch).
- ↑ The Four Freedoms. (englisch): „I [Matt Mullenweg] originally thought Stallman started counting with zero instead of one because he’s a geek. He is, but that wasn’t the reason. Freedoms one, two, and three came first, but later he wanted to add something to supersede all of them. So: freedom zero. The geekness is a happy accident.“
- ↑ Richard Stallman: The Free Software Definition. Free Software Foundation, abgerufen am 14. Februar 2025.
- ↑ The Free Software Definition – Translations of this page. Free Software Foundation Inc, abgerufen am 14. Februar 2025.
- ↑ Bruce Perens: Debian’s “Social Contract” with the Free Software Community. In: debian-announce mailing list. (englisch).
- ↑ Free Software Foundation zur Unterscheidung zwischen Open Source und Freie Software
- ↑ Verschiedene Lizenzen und Kommentare (gnu.org)
- ↑ a b „Freie Software ist nicht nur eine technische, sondern eine ethische, soziale und politische Frage. Es ist eine Frage der Menschenrechte, die Nutzer von Software haben sollten. Freiheit und Zusammenarbeit sind unerlässliche Werte von Freie Software. Das GNU System realisiert diese Werte und das Prinzip des Teilens, da gemeinsame Nutzung gut und nützlich für den menschlichen Fortschritt ist.“ Freie Software und Bildung (gnu.org)
- ↑ a b „Diese Freiheiten sind von entscheidender Bedeutung. Sie sind nicht nur für das Wohl des Einzelnen wichtig, sondern für die Gesellschaft als Ganzes, weil sie die soziale Solidarität fördert – also Austausch und Zusammenarbeit. Sie werden umso wichtiger, da immer größere Bereiche unserer Kultur und unseres Lebens digitalisiert werden. In einer Welt der digitalen Klänge, Bilder und Worte wird Freie Software immer wichtiger für die Freiheit im Allgemeinen.“ nach Warum Open Source das Ziel von Freie Software verfehlt (gnu.org)
- ↑ a b “If the program gives you these four freedoms then it’s free software, which means the social system of its distribution and use is an ethical system, one which respects the user's freedom and the social solidarity of the user's community” Copyright versus Community in the Age of Computer Networks (gnu.org)
- ↑ a b „Freie Software zu benutzen heißt, eine politische und ethische Entscheidung für Ihr Recht zu treffen, etwas zu lernen und das, was Sie lernen, mit anderen zu teilen.“ gnewsense.org (Übersetzung von hier)
- ↑ a b “As our society grows more dependent on computers, the software we run is of critical importance to securing the future of a free society. Free software is about having control over the technology we use in our homes, schools and businesses, where computers work for our individual and communal benefit, not for proprietary software companies or governments who might seek to restrict and monitor us.” Free Software Foundation – About
- ↑ a b Mitschrift einer Rede von Richard Stallman über die Freie-Software-Bewegung; 9. März 2006
- ↑ Kategorien freier und unfreier Software – GNU-Projekt – Free Software Foundation (FSF)
- ↑ Open source Kategorien freier und unfreier Software (gnu.org)
- ↑ What is „free software“ and is it the same as „open source“? Open Source Initiative FAQ.
- ↑ Maßnahmen, die Regierungen ergreifen können, um Freie Software zu fördern von Richard Stallman (gnu.org)
- ↑ Who's using free software? (fsf.org)
- ↑ Unfreie Software […] Deren Nutzung, Neuvertrieb oder Modifizierung ist untersagt oder verlangt, dass um Erlaubnis gebeten werden muss, oder ist so sehr eingeschränkt, dass man es wirksam nicht frei tun kann. nach Unfreie Software (gnu.org)
- ↑ a b Freie Software verkaufen (gnu.org)
- ↑ a b GNU GENERAL PUBLIC LICENSE Version 3, 29 June 2007 – Conveying Non-Source Forms. gnu.org, 29. Juni 2007, abgerufen am 17. Juni 2015 (englisch): „(1) a copy of the Corresponding Source for all the software in the product that is covered by this License, on a durable physical medium customarily used for software interchange, for a price no more than your reasonable cost of physically performing this conveying of source, or (2) access to copy the Corresponding Source from a network server at no charge.“
- ↑ a b Freie Software verkaufen. gnu.org, 17. Juni 2015, abgerufen am 17. Juni 2015: „Hohe oder niedrige Preise und die GNU GPL – […] die GNU GPL verpflichtet, den Quellcode auf weitere Anfrage bereitzustellen. Ohne eine Begrenzung des Preises für den Quellcode wäre es ihnen möglich einen Preis festzulegen, der für jedermann zu hoch zu bezahlen wäre – wie eine Milliarde Euro – und somit vorgeben den Quellcode freizugeben, obwohl sie ihn in Wahrheit verbergen. Darum müssen wir in diesem Fall den Preis für den Quellcode begrenzen, um die Freiheit der Nutzer zu gewährleisten.“
- ↑ Is it legal to sell GPL software? Please note that as much as you wish only applies to the executable form of the software, not its source code. by Marco Fioretti on Techrepublic.com, 19. Nov 2013 (englisch)
- ↑ Why Software Should Be Free (Richard Stallman)
- ↑ hpr1116 :: Interview with Richard Stallman (siehe Audio Interview ab 30:58)
- ↑ Wir können Word-Anhängen ein Ende setzen gnu.org
- ↑ GNU General Public License
- ↑ Obstructing Custom Adaptation of Programs
- ↑ Appendix A: A Note on Software Free Software, Free Society
- ↑ Richard Stallmans Kommentar Re: Announcing GNOME's official GitHub mirror
- ↑ Network Services Aren't Free or Nonfree; They Raise Other Issues (Richard Stallman)
- ↑ a b Private Software gnu.org
- ↑ „Außerdem sollte man auch die Freiheit haben Modifikationen vorzunehmen und privat im eigenen Werk oder Spiel zu nutzen, ohne auch nur deren Existenz zu erwähnen. Veröffentlicht man die Änderungen, sollte es nicht erforderlich sein, irgendjemand im Besonderen oder auf irgendeine bestimmte Weise zu benachrichtigen.“ Was ist Freie Software gnu.org
- ↑ Unfreie Software (im Sinne fehlender Freiheiten), auch proprietäre Software genannt
- ↑ „Sollte ein Programmierer nicht eine Belohnung für seine Kreativität verlangen dürfen?“ gnu.org
- ↑ Kommerzielle Software gnu.org
- ↑ GNU-Manifest
- ↑ Freiheit der Software wird endlich von der UNO als schützenswert anerkannt ( vom 26. März 2014 im Internet Archive), Artikel des Netzwerks Neue Medien, 26. September 2003.
- ↑ E. W. Pugh: Origins of software bundling. In: IEEE Annals of the History of Computing. Band 24, Nr. 1 (Jan.-März), 2002, ISSN 1058-6180, S. 57–58, doi:10.1109/85.988580.
- ↑ L. Johnson: A view from the 1960s: how the software industry began. In: IEEE Annals of the History of Computing. Band 20, 1 (Jan.-März), 1998, ISSN 1058-6180, S. 36–42, doi:10.1109/85.646207.
- ↑ L. Johnson: A view from the 1960s: how the software industry began. In: IEEE Annals of the History of Computing. Band 20, Nr. 1 (Januar-März) 1998, Conclusion, letzter Absatz.
- ↑ B. Grad: A personal recollection: IBM’s unbundling of software and services. In: IEEE Annals of the History of Computing. Band 24, 1 (Jan.–März), 2002, ISSN 1058-6180, S. 64–71, doi:10.1109/85.988583.
- ↑ W. S. Humphrey: Software unbundling: a personal perspective. In: IEEE Annals of the History of Computing. Band 24, 1 (Jan.-März), 2002, ISSN 1058-6180, S. 59–63, doi:10.1109/85.988582.
- ↑ Richard Stallman: Das GNU-Projekt auf gnu.org, 22. Oktober 2006
- ↑ Richard Stallman: Initial Announcement auf net.unix-wizards, net.usoft, 27. September 1983
- ↑ FSF/UNESCO Free Software Directory auf der Website der FSF, 2007
- ↑ Guilherme Avelino, Marco Tulio Valente, Andre Hora: What is the Truck Factor of popular GitHub applications? A first assessment. In: PeerJ Preprints. 2015, doi:10.7287/peerj.preprints.1233v1.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Es ist dabei egal, wie die Software empfangen wird: kommerzielle Entwicklungsbeauftragung, Kauf oder öffentlicher Download. Bei manchen Lizenzen zählt bereits das Bereitstellen als Dienst auf einem Server, siehe AGPL
- ↑ Dies beinhaltet die Freiheit, seine geänderte Softwareversion laufen zu lassen – wenn es nur dem Hersteller erlaubt ist, geänderte Versionen lauffähig zu machen, wird dies als Tivoisierung bezeichnet und als Freiheitseinschränkung gesehen.
- ↑ gratis oder durch Verkauf
- ↑ ausschließlich organisationsintern
- ↑ wahlweise privat (rein unternehmensintern)