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„Berlin-Marzahn“ – Versionsunterschied

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{{Infobox Ortsteil von Berlin
[[bild:Lage_Marzahns_in_Berlin.png|thumb|Lage Marzahns innerhalb Berlins]]
|NAME= Marzahn
'''Marzahn''' ist ein [[Ortsteil]] im [[Bezirk Marzahn-Hellersdorf]] von [[Berlin]]. Bis zur Verwaltungsreform [[2001]] gab es einen gleichnamigen ''Stadtbezirk Marzahn''.
|BEZIRK= Marzahn-Hellersdorf
|ORTSTEILNUMMER= 1001
|BILD-KARTE= Berlin Marzahn-Hellersdorf Marzahn.png
|BILD-KARTE-BREITE= 300px
|EINGEMEINDUNG= 1920-10-01
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* [[Marzahn-Nord]]
* [[Marzahn-Mitte]]
* [[Marzahn-Süd]]
}}


[[Datei:Berlin marzahn aerial view.jpg|mini|Blick auf Marzahn]]
Seit der Bildung von [[Groß-Berlin]] im Jahre [[1920]] gehört der Ortsteil Marzahn zu Berlin. Im Jahre [[1979]] wurde er zum Namensgeber des ''Stadtbezirk Marzahn'' bei der Ausgliederung aus dem damaligen [[Bezirk Lichtenberg]], der bis [[1986]] dem heutigen [[Bezirk Marzahn-Hellersdorf]] entsprach. Der eigenständige Bezirk im Ostteil Berlins wurde bei der Verwaltungsreform [[2001]] mit dem ehemaligen Stadtbezirk [[Berlin-Hellersdorf|Hellersdorf]] zum heutigen [[Bezirk Marzahn-Hellersdorf]] fusioniert.


'''Marzahn''' [{{IPA|maʁˈtsaːn}}] ist ein [[Ortsteil]] im [[Berlin]]er [[Bezirk Marzahn-Hellersdorf]]. Der Begriff Marzahn bezeichnet zugleich den ehemaligen Berliner [[Bezirk Marzahn|Stadtbezirk Marzahn]] und die größte Großsiedlung auf dem seinerzeitigen Gebiet der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]].
== Herkunft des Namens ==


Der Ortsteil Marzahn geht auf ein [[mittelalter]]liches [[Angerdorf]] zurück, das, seinen dörflichen Charakter bewahrend, noch heute erhalten ist. Der [[Alt-Marzahn|Dorfkern]] steht seit 1977 unter Denkmalschutz. In seiner Umgebung entwickelten sich um 1900 einige Kleinsiedlungsbereiche. Zwischen der zweiten Hälfte der 1970er Jahre und dem Ende der 1980er Jahre entstand rund um das alte Dorf die als üppig durchgrünte Stadtlandschaft konzipierte und realisierte [[Großwohnsiedlung]] Marzahn. Die Siedlung wurde überwiegend in [[Plattenbau]]weise errichtet.
Der Name ''Marzahn'' stammt vermutlich vom [[Slawische Sprachen|slawischen]] ''more'' (See) oder ''marcana'' ([[Polabische Sprache|polabisch]]: Sumpf). Die [[Wuhle]] verursachte oft Überschwemmungen, wodurch Sümpfe entstanden. Außerdem war [[Marzana]] die Göttin der Wintersonne und des Ackerbaus.


Seit der Bildung von [[Groß-Berlin]] im Jahr 1920 gehört der Ortsteil Marzahn zu Berlin, bis 1979 innerhalb des [[Bezirk Lichtenberg|Stadtbezirks Lichtenberg]]. Im Zusammenhang mit dem Bau des Neubaugebietes wurde Marzahn 1979 aus dem Stadtbezirk Lichtenberg ausgegliedert und zum Namensgeber des neuen Stadtbezirks Marzahn. Er umfasste bei seiner Gründung neben dem Ortsteil Marzahn auch die Ortsteile [[Berlin-Biesdorf|Biesdorf]], [[Berlin-Hellersdorf|Hellersdorf]], [[Berlin-Kaulsdorf|Kaulsdorf]] und [[Berlin-Mahlsdorf|Mahlsdorf]] und entsprach so dem heutigen Bezirk Marzahn-Hellersdorf. 1986 wurde aus den Ortsteilen Mahlsdorf, Kaulsdorf und Hellersdorf der [[Bezirk Hellersdorf]] gebildet. Bei der Verwaltungsreform 2001 fusionierten die beiden Bezirke wieder zum heutigen Bezirk Marzahn-Hellersdorf.
== Geschichte des Dorfes Marzahn ==
=== Die Anfänge ===
[[1300]] wurde das Dorf Marzahn unter der Bezeichnung ''Morczane'' durch [[Markgraf Albrecht III. von Brandenburg|Markgrafen Albrecht III.]] erstmals urkundlich erwähnt. Mit der Urkunde wurde den Nonnen des Kloster Friedland Landbesitz in Marzahn bestätigt. [[1375]] gehörte das Dorf mit Ausnahme von 3 [[Hufe]]n einem Ritter von [[Wulkow]], seit Anfang des 15. bis Ende des [[16. Jahrhundert]]s der Familie von Linenberg.


Zum Norden des heutigen Ortsteils Marzahn gehören Gebiete, die 1920 bei der Bildung von Groß-Berlin noch nicht zum Ortsteil gerechnet wurden: Teilgebiete des damaligen [[Bezirk Weißensee|Bezirks Weißensee]] und Gebiete des [[brandenburg]]ischen Dorfes [[Ahrensfelde]].
[[1539]] wurde Marzahn im Rahmen der [[Reformation]] in [[Brandenburg]] zunächst Tochterkirche von [[Berlin-Biesdorf|Biesdorf]], dann von etwa [[1600]] bis [[1945]] von [[Berlin-Friedrichsfelde|Friedrichsfelde]].


== Etymologie ==
Nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] war Marzahn [[1652]] in einem schlechten Zustand: es gab keine Bauern mehr und nur die 5 [[Kossat|Kossäten]] überstanden den Krieg.
Nachdem [[1590]] der Besitz des Dorfes geteilt wurde, ging [[1657]] und [[1681]] Marzahn in zwei Schritten in den Besitz des [[Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg|Großen Kurfürsten]] und wurde dem kurfürstlichen Amt Köpenick unterstellt. Bis [[1872]] verblieb Marzahn im Besitz des brandenburgischen Kurfürsten beziehungsweise [[Preußen|preußischen]] Königs.


Der Name ''Marzahn'' stammt vom [[Slawische Sprachen|slawischen]] ''marcana'' ([[Polabische Sprache|polabisch]] ‚Sumpf‘), also „Siedlung bei einem Sumpfgebiet“.<ref>[[Reinhard E. Fischer]]: ''Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung.'' Berlin 2005, S. 114.</ref> Die [[Wuhle]] verursachte oft Überschwemmungen, wodurch Sümpfe entstanden.
Nachdem [[1764]] das Marzahner Amtsvorwerk unter 19 Siedlerfamilien aus der [[Pfalz]] aufgeteilt wurde, bildeten die Pfälzer für mehrere Jahrzehnte eine eigene Dorf-, Kirch- und Schulgemeinde.


== Gliederung ==
Erstmals fand [[1874]] in Marzahn, das zum neu gebildeten Amtsbezirk Hohenschönhausen gehörte, eine Gemeindevertreterwahl statt. Von [[1872]] bis [[1920]] war der Ort Teil des Kreises [[Niederbarnim]].
Marzahn ist in die drei Regionen [[Marzahn-Nord]] mit 22.341 Einwohnern (2007),<ref>[https://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/verwaltung/jugend/region1.html Marzahn-Nord auf der offiziellen Webpräsenz der Stadt Berlin], abgerufen am 8. Mai 2015</ref> [[Marzahn-Mitte]] mit 43.971 Einwohnern (2007)<ref>[https://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/verwaltung/jugend/region2.html Marzahn-Mitte auf der offiziellen Webpräsenz der Stadt Berlin], abgerufen am 8. Mai 2015</ref> und [[Marzahn-Süd]] unterteilt.


== Geschichte ==
[[1875]] begann in Marzahn die Anlegung von Rieselfeldern, erst [[1898]]/[[1899|99]] erhielt der Ort einen einfachen Bahnhof. Er war an der [[Wriezener Bahn]] gelegen und erhielt erst [[1914]] ein Überholgleis.
=== Das Dorf ===
[[Datei:Dorfkirche Marzahn 03.jpg|mini|hochkant|Marzahner Dorfkirche]]


Das Dorf Marzahn wurde, wie alle Dörfer im Berliner Umfeld des [[Barnim]], um 1230 gegründet. In der zweiten Hälfte des 13.&nbsp;Jahrhunderts erhielt Marzahn eine steinerne [[Dorfkirche Marzahn|Dorfkirche]]. 1300 wurde es unter der Bezeichnung ''Morczane'' (oder ''Murtzan'')<ref>{{LuiseLexStr |art=a |bez=21 |id=M722 |zlb98=1390 |kaupert=Murtzaner-Ring-12681-Berlin |name=Murtzaner Ring}}</ref> durch den Markgrafen [[Albrecht III. (Brandenburg)|Albrecht&nbsp;III.]] erstmals urkundlich erwähnt. Mit der Urkunde wurde den Nonnen des Klosters Friedland Landbesitz in Marzahn bestätigt. Das [[Landbuch Karls&nbsp;IV.]] von 1375 weist für Marzahn 52 [[Hufe]]n aus, davon vier Pfarrhufen, eine Kirchhufe und drei Hufen für das Kloster [[Altfriedland|Friedland]]. Der Rest gehörte einem Ritter Johann von [[Wulkow (Rittergeschlecht)|Wulkow]] und seit Anfang des 15. bis Ende des 16.&nbsp;Jahrhunderts einer Familie von Lindenberg.
Ab [[1904]] wurde Marzahn an das Gas- und Wassernetz angeschlossen, der Anschluss an das Stromnetz musste jedoch noch bis [[1920]] warten.


Im Jahr 1539 wurde Marzahn im Rahmen der [[Reformation]] in der [[Mark Brandenburg]] zunächst Tochterkirche von [[Berlin-Biesdorf|Biesdorf]], dann von etwa 1600 bis 1945 von [[Berlin-Friedrichsfelde|Friedrichsfelde]]. Nach dem [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] war Marzahn 1652 in einem schlechten Zustand: Es gab keine Bauern mehr und nur die fünf [[Kossat|Kossäten]] überstanden den Krieg.
[[1912]] wurde die neue Marzahner Schule fertig gestellt, die seit [[1999]] das Bezirksmuseum beherbergt.


Nachdem 1590 der Besitz des Dorfes geteilt worden war, erwarb im Jahr 1609 Albrecht von [[Pfuel]] das Dorf, das dann später (1657 und 1681) in zwei Schritten in den Besitz des [[Friedrich Wilhelm (Brandenburg)|Großen Kurfürsten]] überging und dem kurfürstlichen Amt Köpenick unterstellt wurde. Bis 1872 verblieb Marzahn im Besitz des brandenburgischen Kurfürsten beziehungsweise [[Königreich Preußen|preußischen]] Königs.
=== Marzahn als Teil Berlins ===
Mit der Schaffung von Groß-Berlin wurde Marzahn am [[1. Oktober]] [[1920]] nach Berlin eingemeindet und Teil des Bezirkes Lichtenberg.


[[Datei:Berlin Marzahn Alt-Marzahn 51 (09080510).JPG|mini|hochkant=0.8|Ehemalige Dorfschule, heute [[Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf]]]]
[[1936]] wurde im Vorfeld der [[Olympische Sommerspiele 1936|Olympischen Spiele]] für [[Sinti und Roma]] nördlich des Friedhofes am Wiesenburger Weg in Marzahn ein [[Zwangslager]] errichtet. An ihnen werden so genannte "rassebiologische Untersuchungen" durchgeführt. Die meisten der schätzungsweise bis zu 2.000 Festgesetzten werden [[1943]] nach [[KZ Auschwitz-Birkenau|Auschwitz]] oder [[KZ Bergen-Belsen|Bergen-Belsen]] deportiert, nur wenige überlebten.


Nachdem 1764 das Marzahner Amtsvorwerk unter 19 Siedlerfamilien aus der [[Kurpfalz]] aufgeteilt wurde, bildeten die Pfälzer für mehrere Jahrzehnte eine eigene Dorf-, Kirchen- und Schulgemeinde. Sie besiedelten nach und nach vor allem drei größere Flächen um den alten Dorfanger bzw. entlang der Handelsstraßen. Sie brachten aus ihrer ehemaligen Heimat zahlreiche Nutzpflanzen mit. Das in den Kolonien angelegte neue Wegesystem wurde zuerst durchnummeriert, aber in den 1930er Jahren erhielten die Wege oder Straßen Namen nach den ersten [[Kolonist]]en, nach Orten aus ihrer früheren Heimat und vor allem nach Obst- und Gemüsepflanzen. Einige dieser Straßen sind bei der massiven Bebauung von Marzahn ab den späten 1970er Jahren verändert worden, die meisten sind jedoch noch erhalten.
[[1940]] bis [[1942|'42]] errichtete das Unternehmen [[Hasse & Wrede]] im zu Marzahn gehörigen Ortsteil Bürcknersfelde einen Werksneubau, auf dessen Gelände sich auch zwei [[Zwangsarbeiter]]lager befanden. Der Betrieb galt als Leitbetrieb der deutschen Wehrwirtschaft und trug ab dem [[1. Mai]] [[1944]] den Titel "[[Nationalsozialismus|nationalsozialistischer]] Musterbetrieb". In dem Betrieb wirkte eine kleine, aber erfolgreiche [[kommunistischer Widerstand|kommunistische Widerstandsgruppe]].
Auch die örtlichen Bauern beschäftigten zahlreiche ausländische Zwangsarbeiter, um die im Kriegseinsatz befindlichen deutschen Arbeitskräfte zu ersetzen.


Erstmals fand 1874 in Marzahn, das zum neu gebildeten Amtsbezirk Hohenschönhausen im [[Kreis Niederbarnim]] gehörte, eine Gemeindevertreterwahl statt. 1875 begann in Marzahn das Anlegen von [[Rieselfeld]]ern, erst 1898/1899 erhielt der Ort einen einfachen Bahnhof. Er lag an der [[Wriezener Bahn]] und erhielt erst 1914 ein Überholgleis.
Am [[30. März]] 1943 kam es zu einem schweren Luftangriff, bei dem in Marzahn fünf Menschen getötet und mehrere Häuser zerstört wurden. Zwischen 1943 und April 1945 versteckten der Spediteur Erich Scheffler und seine Frau Charlotte in ihrem Wohnhaus mehrere jüdische Bürger und retteten ihnen so das Leben.


Ab 1904 wurde Marzahn an das Gas- und Wassernetz angeschlossen, der Anschluss an das Stromnetz musste jedoch noch bis 1920 warten. 1912 wurde die neue Marzahner Schule fertiggestellt, die seit 1999 das [[Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf]] beherbergt.
Die Einnahme Berlins durch die [[Rote Armee]] führte die sowjetischen Truppen am [[21. April]] [[1945]] zuerst nach Marzahn, wo der Bauer Erwin Gensler von den sowjetischen Besatzungstruppen zum Bürgermeister eingesetzt wurde.


=== Marzahn 1945 bis 1979 ===
=== Marzahns Eingemeindung nach Berlin ===
Marzahn wurde am 1. Oktober 1920 mit zu Groß-Berlin eingemeindet und dem Bezirk Lichtenberg zugeordnet.
Am [[30. Oktober]] 1945 erließ die [[Sowjetische Militäradministration Deutschlands]] (SMAD) den Befehl (SMAD-Befehl Nr. 124), Hasse & Wrede zu sequestrieren. Bis 1946 wird der Betrieb vollständig demontiert. Im November [[1947]] wird das Unternehmen der "[[Deutsche Treuhandverwaltung|Deutschen Treuhandverwaltung]]" unterstellt und produzierte nach Aufräumarbeiten Drehmaschinen. Im Februar [[1950]] wurde aus Hasse & Wrede der [[Volkseigener Betrieb|VEB]] Berliner Drehautomaten (später entstand durch Zusammenlegung mit dem VEB Berliner Werkzeugmaschinenfabrik der VEB Berliner Werkzeugmaschinenfabrik Marzahn (BWF)).


==== „Zigeunerlager“ Marzahn ====
[[1953]] wurde in Marzahn die erste [[Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft|LPG]] Berlins mit dem Namen “Neue Ordnung" gegründet, die sich [[1958]] mit der Biesdorfer LPG zusammenschloss und [[1965]] mit der LPG Eiche/Ahrensfelde zur LPG “Edwin Hoernle" fusionierte.
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1987-035-25A, Berlin-Marzahn, Polizei für Sinti und Roma-Lager.jpg|mini|hochkant=0.8|Wachmannschaft des „[[Zwangslager Berlin-Marzahn|Zigeunerlagers Berlin-Marzahn]]“]]


{{Hauptartikel|Zwangslager Berlin-Marzahn}}
[[1971]] wird auf dem VIII. Parteitag der SED beschlossen, die "Wohnungsfrage als soziales Problem bis 1990" zu lösen. In diesem Zusammenhang wird das Neubaugebiet Berlin-Marzahn beschlossen.


Im Jahr 1936 wurde ein [[Zwangsarbeiter|Arbeitslager]] für „[[Zigeuner]]“ errichtet,<ref>Ute Brucker-Boroujerdi, Wolfgang Wippermann: ''Das „Zigeunerlager“ in Berlin-Marzahn.'' In: ''Pogrom – Zeitschrift für bedrohte Völker.'' 1987, S.&nbsp;77–80.</ref><ref>Ute Brucker-Boroujerdi, Wolfgang Wippermann: ''Nationalsozialistische Zwangslager in Berlin&nbsp;III. Das „Zigeunerlager“ Marzahn.'' In: [[Wolfgang Ribbe]] (Hrsg.): ''Berlin-Forschungen&nbsp;II.'' Colloquium-Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-7678-0708-4, S.&nbsp;189–201 (Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, 61; Publikationen der Sektion für die Geschichte Berlins, 4).</ref> [[Adolf Hitler|Hitlers]] erstes Lager für „Fremdrassige“.<ref>[[Reimar Gilsenbach]]: ''Marzahn – Hitlers erstes Lager für Fremdrassige. Ein vergessenes Kapitel der Naziverbrechen.'' In: ''Pogrom – Zeitschrift für bedrohte Völker.'' 1986, S.&nbsp;15–17.</ref> Diese Aktion stand im Zusammenhang mit der Vorbereitung der [[Olympische Sommerspiele 1936|Olympischen Spiele]]. Das Lager wurde nördlich des [[Parkfriedhof Marzahn|Städtischen Friedhofs Marzahn]] am Wiesenburger Weg aufgebaut. Am 16. Juli 1936 wurden hier nach einer landesweiten Verhaftungsaktion 600 Personen interniert. In der Folgezeit entwickelte es sich zum größten ''Zigeunerlager'' Deutschlands.
[[1976]] bis [[1979]] wurden im Rahmen der Erschließungsarbeiten für die Großsiedlung Marzahn Gebiet des ehemaligen Rohrpfuhls südöstlich des Dorfkerns Marzahn archäologische Grabungen durchgeführt. Die Archäologen stießen dabei auf mehrere slawische und germanische Siedlungsreste.


Die Häftlinge waren unter völlig unzureichenden Bedingungen in ausrangierten Wohnwagen des Arbeitsdienstes untergebracht. Die hygienischen Zustände im kurzfristig aufgebauten Lager waren katastrophal. Die Insassen wurden von preußischer Schutzpolizei bewacht und in Zusammenarbeit mit dem Reichsgesundheitsamt [[Anthropometrie|anthropometrisch]] erfasst. Ab 1939 wurden sie zur Zwangsarbeit in den Außenlagern des [[KZ Sachsenhausen]] oder für Straßenarbeiten in Berlin eingesetzt. Die meisten der schätzungsweise bis zu 2000 Internierten wurden 1943 in die Konzentrationslager [[KZ Auschwitz-Birkenau|Auschwitz]] oder [[KZ Bergen-Belsen|Bergen-Belsen]] deportiert, sodass nur wenige überlebten.
[[1978]] werden im Wohngebiet 1 von Marzahn, dass auf Entwürfen von [[Peter Schweizer]] und [[Heinz Graffunder]] beruht, 4.089 Wohnungen fertiggestellt.


==== Weitere Zwangsarbeiter im Einsatz und Hilfsmaßnahmen durch Marzahner Bürger ====
=== Marzahn im Bezirk Marzahn (-Hellersdorf) ===
Von 1940 bis 1942 errichtete das Unternehmen [[Hasse & Wrede]] im Marzahner Ortsteil Bürknersfelde einen Werksneubau. Dazu kamen auf diesem Gelände zwei Lager für [[Zwangsarbeit#Zweiter Weltkrieg|Zwangsarbeiter]].<ref>[https://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/ueber-den-bezirk/historisches/artikel.235027.php Geschichte des Dorfes Marzahn.] Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf.</ref> Im Widerstand war hier auch eine kleine, erfolgreiche [[Kommunismus|kommunistische]] [[Zelle (Soziologie)|Zelle]] tätig.
[[5. Januar]] 1979: Marzahn wird zusammen mit den Ortsteilen [[Berlin-Biesdorf|Biesdorf]], [[Berlin-Hellersdorf|Hellersdorf]], [[Berlin-Kaulsdorf|Kaulsdorf]] und [[Berlin-Mahlsdorf|Mahlsdorf]] Teil des neugebildeten Stadtbezirkes Berlin-Marzahn.


Die örtlichen Bauern beschäftigten ebenfalls zahlreiche ausländische Zwangsarbeiter, um die im Kriegseinsatz befindlichen deutschen Arbeitskräfte zu ersetzen.
[[6. April]] 1979: Wie die "Frankfurter Allgemeine", auf eine Anfrage bei der US-Botschaft in Bonn hin, berichtet, sind die drei [[Westmächte]] der Ansicht, dass die Bildung eines neunten Stadtbezirks in [[Ost-Berlin]] die Verantwortung der vier Mächte für ganz Berlin nicht beeinträchtigt und eine rein verwaltungstechnische Maßnahme darstellt. Anders wäre dies, wenn der neue Stadtbezirk über die bisherigen Grenzen von Berlin hinausreichen würde.


Zwischen 1943 und April 1945 versteckten der Spediteur [[Erich Scheffler]] und seine Frau Charlotte in ihrem Wohnhaus mehrere jüdische Bürger und retteten ihnen so das Leben.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.berlin.de/2013/themenjahr-open-air/stadtmarkierungen/04-hackescher-markt-innenstadt-und-ausgrenzung/deporteur-und-helfer-spedition-erich-scheffler/ |text=Berlin.de |wayback=20150211063441}}</ref>
[[1. Mai]] 1980: Das Marzahner Wappen wird der Öffentlichkeit vorgestellt. Es wurde von dem Berliner Graphiker [[Dietrich Dorfstecher]] geschaffen.
Es besteht aus einem silbernem M für Marzahn in der Mitte des grün-roten Wappenschildes. Oben befinden sich fünf Ähren für die Landwirtschaft sowie die zugehörigen Ortsteile Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf. Unten ist ein silbernes Zahnrad für die industrielle Entwicklung Marzahns abgebildet.


==== Luftangriffe ====
Bis [[1991]] dauert die am 31.03.[[1982]] vom Berliner [[Magistrat]] beschlossene Rekonstruktion des seit [[1977]] unter Denkmalschutz stehenden märkischen Angerdorfes Marzahn als ein Denkmal des Städtebaus und der Architektur.
Am 30. März 1943 erfolgte ein schwerer [[Luftangriffe der Alliierten auf Berlin|Luftangriff]]. Es wurden mehrere Häuser zerstört, in Marzahn wurden fünf Menschen getötet.


[[Datei:Landsberger Allee BD Marzahn 110410 AMA fec (109).JPG|mini|hochkant|Die ''Gedenkstätte'' wurde von [[Otto Schack (Maler)|Otto Schack]] gestaltet.<ref name="Kunst">{{Webarchiv |url=http://www.tritag.de/kib/marzahn.pdf |text=Kunst in Marzahn. |format=PDF; 7&nbsp;kB |wayback=20150405081718}} tritag.de; abgerufen am 15. Mai 2015.</ref> ]]
[[1. Juni]] 1986: Der Bezirk Hellersdorf wird aus dem Bezirk Marzahn ausgegliedert. Er umfasst die Ortsteile Hellersdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf.


==== Besetzung durch die Rote Armee ====
[[9. Mai]] 1987: Zur 750-Jahr-Feier von Berlin wird am Kienberg die Berliner Gartenschau (heute: Erholungspark Marzahn) nach Plänen von [[Gottfried Funeck]] eröffnet.
Im [[Schlacht um Berlin|Kampf um Berlin]] überschritt die [[5. Stoßarmee]] am 21.&nbsp;April 1945 als erste sowjetische Einheit in Marzahn die Stadtgrenze. Ihrem Befehlshaber, Generaloberst [[Nikolai Erastowitsch Bersarin]], fiel damit nach russischer Militärtradition das Amt des Stadtkommandanten zu. An diesen Tag erinnert ein Giebelbild an der Landsberger Allee.


Der Bauer Erwin Gensler wurde von den sowjetischen Kriegsbevollmächtigten als Bürgermeister eingesetzt.
[[28. Juli]] 1987: Im Dorf Marzahn eröffnet die Bäckerei und Konditorei Engel.


=== Marzahn nach 1945 ===
[[15. Februar]] 1988: In einer umgebauten Scheune eröffnet die nach dem Biesdorfer Kunsthistoriker und -kritiker benannte "Heinz Lüdecke Bibliothek".


Seit 1945 gehörte Marzahn zum [[Sowjetischer Sektor|Sowjetischen Sektor]] des in [[Vier-Mächte-Status|vier Sektoren]] aufgeteilten Berlins und somit nach der Verfestigung des [[Ost-West-Konflikt]]s bis 1990 zu [[Ost-Berlin]] als Hauptstadt der DDR.
[[30. Juni]] 1990: Die Fertigstellung des Freizeitforums setzt gleichzeitig den Schlußpunkt für das Projekt Marzahner Promenade, welche nach Plänen von Heinz Graffunder, [[Wolf-Rüdiger Eisentraut]] und Helmut Stiegl gestaltet wurde und beginnend mit einem Kaufhaus am S-Bahnhof Marzahn über eine Einkaufspromenade zum Freizeitforum Marzahn mit seinen Freizeiteinrichtungen, wie Schwimmhalle, Sauna, Bibliothek und Veranstaltungsräumen, führt.


Am 30. Oktober 1945 erließ die [[Sowjetische Militäradministration in Deutschland]] (SMAD) den Befehl (SMAD-Befehl Nr. 124), die Maschinenbaufirma Hasse & Wrede zu [[Sequester (Recht)|sequestrieren]]. Bis 1946 wurde der Betrieb vollständig demontiert. Im November 1947 wurde das Unternehmen der ''[[Deutsche Treuhandverwaltung|Deutschen Treuhandverwaltung]]'' unterstellt und produzierte nach Aufräumarbeiten [[Drehmaschine]]n. Im Februar 1950 wurde aus Hasse & Wrede der ''[[Volkseigener Betrieb|VEB]] Berliner Drehautomaten'' (später entstand durch Zusammenlegung mit dem ''VEB Berliner Werkzeugmaschinenfabrik'' der ''VEB Berliner Werkzeugmaschinenfabrik Marzahn'' [BWF]).
[[Juni]] 1999: Der Senat richtet für das Gebiet Marzahn Nord West ein [[Quartiersmanagement]] ein. Als eines von inzwischen 17 "Gebieten mit besonderem Entwicklungsbedarf" in Berlin erhält das Quartier eine spezielle Förderung. [http://www.marzahn-nordwest-quartier.de/]


Im Jahr 1953 wurde in Marzahn die erste [[Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft|LPG]] Berlins mit dem Namen ''Neue Ordnung'' gegründet, die sich 1958 mit der Biesdorfer LPG zusammenschloss und 1965 mit der LPG Eiche / Ahrensfelde zur LPG ''Edwin Hoernle'' fusionierte.
2000: Mit dem Bau des Wohngebietes [[Landsberger Tor]] entsteht auf dem Gelände der ehemaligen LPG "Edwin Hoernle" zwischen Landsberger Allee und Eisenacher Straße erstmalig seit der Wende ein geschlossenes neues Wohnviertel in Marzahn, zu dem auch eine
große Markthalle gehört. Diese steht bis zum heutigen Tage leer, Die Vermietung geriet zur Farce.
Die Architektur der Freiflächen erhält mehrere Architekturpreise.


=== Marzahn als Projektgebiet einer Großsiedlung und als Bezirk ===
[[1. Januar]] 2001 Marzahn wird im Rahmen der Berliner Bezirksfusion erneut ein Teil des gemeinsamem Bezirks Marzahn-Hellersdorf.
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-Z0904-006, Berlin, Marzahn, Wohnblocks, Grünanlage.jpg|mini|hochkant|Grünanlage zwischen den Wohnblöcken 1981 (Blick von einem Hochhaus am Springpfuhl Richtung Süden)]]


Auf dem VIII. Parteitag der [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]] wurde 1971 beschlossen, die „Wohnungsfrage als soziales Problem bis 1990“ zu lösen. In diesem Zusammenhang legten die Planer das Neubaugebiet Berlin-Marzahn fest und die Verlegung der Fernverkehrsstraße, die den alten Dorfanger nördlich umgeht.
== Sehenswürdigkeiten im Ortsteil Marzahn ==
* Größte Uhr Europas, integriert in die 1993 errichtete "Pyramide" an der Landsberger Allee
* Angerdorf Alt-Marzahn (mit der Dorfkirche, dem Bezirksmuseum in der ehemaligen Dorfschule und der 1994 neu errichteten Bockwindmühle)
* [[Erholungspark Marzahn]] (mit den "Gärten der Welt", darunter dem Chinesischen, dem Japanischen, dem Balinesischen und dem Orientalischem Garten) ''(der Koreanische Garten ist noch im Bau)''
* [[Wuhle]], ein Flüßchen, das entlang der Stadtteilgrenze zwischen Marzahn und [[Hellersdorf]] in wunderschöner Natur liegt
* Bis zum Herbst 2005 entsteht mit dem Eastgate am S-Bhf. Marzahn das zweitgrößte Berliner Einkaufscenter. Mit seiner futuristischen Architektur, vielfältigen kulturellen Angeboten und einem exklusiven Warensortiment soll es dem geschwächten Stadtquartier zu neuem Glanz verhelfen. [http://www.ece.de/de/news/content3.jsp?id=144]


Von 1976 bis 1979 wurden im Rahmen der Erschließungsarbeiten für die Großsiedlung Marzahn im Gebiet des ehemaligen Rohrpfuhls südöstlich des Dorfkerns Marzahn archäologische Grabungen durchgeführt. Die [[Archäologie|Archäologen]] stießen dabei auf mehrere [[Germanisch-slawische Siedlung von Berlin-Marzahn|slawische und germanische Siedlungsreste]].
== Kultur, Sport und Wirtschaft ==
=== Sport ===
*'''[[1. VfL FORTUNA Marzahn e.V.]]''': [http://www.vfl-fortuna-marzahn.de Leichtathletik, American Football, Hockey, Volleyball, u.a.]


Im Jahr 1977 begannen die Neutrassierung der Straßen und der [[Geschichte des Wohnens|Wohnungsbau]] für die geplante Großsiedlung Marzahn. Die neuen Wohnhäuser entstanden in mehreren Abschnitten von Süden nach Norden. Die Baumaßnahmen dauerten bis Ende der 1980er Jahre. Dominant wurden dabei elfgeschossige [[Plattenbau]]ten, die jeweils innerhalb von etwa 110&nbsp;Tagen aus den angelieferten Großplatten montiert wurden. Die ersten 1977 entstandenen Wohngebäude befinden sich im Bereich des ''[[Wohngebiet I|Wohngebietes&nbsp;I]]'' im Umfeld des [[Springpfuhl]]s, 4089 Wohnungen waren Ende 1978 nach Entwürfen von [[Peter Schweizer (Architekt)|Peter Schweizer]] und [[Heinz Graffunder]] fertiggestellt.
Weitere Wohngebiete wie das [[Wohngebiet Cecilienstraße]] sowie ''Marzahn&nbsp;II'' und ''Marzahn&nbsp;III'' folgten noch Anfang der 1980er Jahre.


Am 5. Januar 1979 wurde Marzahn zusammen mit den Ortsteilen [[Berlin-Biesdorf|Biesdorf]], [[Berlin-Hellersdorf|Hellersdorf]], [[Berlin-Kaulsdorf|Kaulsdorf]] und [[Berlin-Mahlsdorf|Mahlsdorf]] Teil des neugebildeten Stadtbezirkes Berlin-Marzahn. Zum Bezirk bzw. zum Ortsteil Marzahn kamen dabei auch größere Gebiete der Ortsteile [[Berlin-Falkenberg|Falkenberg]] und Friedrichsfelde. Ein Konflikt mit den westlichen Besatzungsmächten wegen dieser Neugliederung entstand dabei nicht: Die ''[[Frankfurter Allgemeine Zeitung]]'' berichtete am 6.&nbsp;April 1979 nach einer Anfrage bei der [[Vereinigte Staaten|US]]-Botschaft in [[Bonn]], dass die drei [[Westmächte]] der Ansicht seien, die Bildung eines neunten Stadtbezirks in [[Ost-Berlin]] würde die Verantwortung der vier Mächte für ganz Berlin nicht beeinträchtigen und eine rein verwaltungstechnische Maßnahme darstellen. Anders wäre dies, wenn der neue Stadtbezirk über die bisherigen Grenzen von Berlin hinausreichen würde.
== Literatur ==


[[Datei:Coat of arms de-be marzahn 1992.png|hochkant=0.4|links|rahmenlos]]
* Bezirksamt Marzahn von Berlin (Hrsg.): ''Biesdorf und Marzahn. Aus der Geschichte zweier Dörfer. Ein Lesebuch''. Berlin 2000.
Für den neuen Stadtbezirk wurde der Öffentlichkeit am 1. Mai 1980 ein eigenes Wappen vorgestellt, das der Berliner Grafiker [[Dietrich Dorfstecher]] geschaffen hatte:
* Rach, Hans-Jürgen: ''Die Dörfer in Berlin. Ein Handbuch der ehemaligen Landgemeinden im Stadtgebiet von Berlin''. 2. Aufl. Verlag für Bauwesen, Berlin 1990. ISBN 3-345-00243-4
* Engel, Helmut: ''Historische Knorr-Bremse, Industriekomplex im Wandel. Standort Berlin-Marzahn''. Jovis Verlag, Berlin 2001. ISBN 3-931321-44-4


Im Zentrum des grün-roten Wappenschildes steht ein silberfarbenes „M“ für Marzahn. Oben symbolisieren fünf [[Ähre]]n die Landwirtschaft sowie die zugehörigen Ortsteile Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf (das wurde erst danach ein eigener Stadtbezirk). Unten ist ein silberfarbenes [[Zahnrad]] für die industrielle Entwicklung Marzahns abgebildet.
== Weblinks ==


[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1987-0128-310, Berlin, Marzahn, Neubaugebiet, Wohnblocks.jpg|mini|Neubaugebiet in Marzahn 1987 (Blick von einem Hochhaus am Springpfuhl Richtung Nordosten)]]
* [http://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/derbezirk/geschichte/marzahn.html Seite des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf zur Geschichte des Dorfes Marzahn]

* [http://www.stb-mh.de/marzbuch/buch_liste.php Stadtbibliothek Marzahn-Hellersdorf: Bücher aus und über Marzahn]
Am 31. März 1982 beschloss der [[Magistrat von Berlin|Ost-Berliner Magistrat]] die [[Rekonstruktion]] des seit 1977 unter [[Denkmalschutz]] stehenden [[Mark Brandenburg|märkischen]] Angerdorfs Marzahn als ein Denkmal des Städtebaus und der Architektur. Die Maßnahme schloss auch nostalgische Ergänzungen des Ensembles mit ein und dauerte bis 1991.
* [http://www.linie7.de/ Linie7] Marzahn-Hellersdorfer Bürgernetzwerk mit weiterführenden Informationen

* [http://www.marzahn-hellersdorf.net/ Marzahn-Hellersdorf.net] Aktuelle Informationen über den Großbezirk mit Bildern und Live-Webcam
Weil inzwischen das frühere Gut Hellersdorf rechtsseitig der Wuhle zu einer weiteren Großwohnsiedlung gewachsen war, wurde am 1.&nbsp;Juni 1986 Hellersdorf aus dem Bezirk Marzahn ausgegliedert. Der neue, nunmehr zehnte Ost-Berliner Bezirk umfasste die Ortsteile Hellersdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf.

[[Datei:Marzahn Gaerten der Welt 08-2015 img06 Christian Monastery Garden.jpg|mini|Christlicher Garten in den [[Gärten der Welt]]]]

Am 9. Mai 1987 wurde anlässlich der [[Geschichte Berlins#750-Jahr-Feier|750-Jahr-Feier Berlins]] am [[Kienberg (Berlin)|Kienberg]] die ''Berliner Gartenschau'' (heute: ''[[Gärten der Welt]]'') nach Plänen von [[Gottfried Funeck]] eröffnet.

=== Marzahn ab 1990 ===

Im Ergebnis der ersten freien Kommunalwahlen in der DDR vom 6. Mai 1990 trat am 1.&nbsp;Juni 1990 der [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|Sozialdemokrat]] Andreas Röhl sein Amt als Stadtbezirks[[bürgermeister]] an.

{{Anker|B}}Die Fertigstellung des Freizeitforums am 30. Juni 1990 setzte den Schlusspunkt für das Projekt ''[[Marzahner Promenade]]'', die nach Plänen von [[Heinz Graffunder]], [[Wolf-Rüdiger Eisentraut]] und Helmut Stiegl gestaltet wurde. Das Forum umfasste ein Kaufhaus am S-Bahnhof Marzahn, eine Einkaufspromenade sowie Freizeiteinrichtungen (Schwimmhalle, Sauna, Bibliothek und Veranstaltungsräume).

Im Juni 1999 richtete der Senat für das Gebiet Marzahn-Nord-West ein [[Quartiersmanagement]] ein. Als eines von inzwischen 17&nbsp;„Gebieten mit besonderem Entwicklungsbedarf“ in Berlin erhielt das Quartier eine spezielle Förderung.

[[Datei:Krumme.jpg|mini| Wohngebiet [[Landsberger Tor (Wohngebiet)|Landsberger Tor]] in Berlin-Marzahn]]
Ab dem Jahr 2000 entstand mit dem Bau des Wohngebietes [[Landsberger Tor (Wohngebiet)|Landsberger Tor]] auf dem Gelände der ehemaligen [[Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft|LPG]] zwischen Landsberger Allee und Eisenacher Straße erstmals seit der [[Wende und friedliche Revolution in der DDR|Wende]] ein geschlossenes neues Wohnviertel in Marzahn. Letzte Freiflächengestaltungen wurden im darauffolgenden Jahr vollzogen. An der Marzahner Promenade wurde 2005 das fünftgrößte Einkaufszentrum Berlins fertiggestellt, das ''[[Eastgate Berlin|Eastgate]]''.

Im Rahmen einer weiteren verwaltungsmäßigen Neuordnung Berlins wurde Marzahn am 1. Januar 2001 ein Teil des neuen [[Bezirk Marzahn-Hellersdorf|Bezirks Marzahn-Hellersdorf]]. Vorausgegangen war eine Namenssuche, um eine neue Identität zu schaffen und den schwerfälligen Doppelnamen eventuell nicht zu führen.

Das vorherige Wappen wurde nun entsprechend den verbindlichen Festlegungen vom [[Senat von Berlin]] modifiziert, benutzt jedoch die vorherige Symbolik:

Das „M“ wurde durch ein silbernes Wellenband ersetzt, als Grundfarbe dominiert nun grün als Symbol der zahlreichen Parks und Naturflächen. Die fünf [[Ähre]]n und das Zahnrad wurden neu designt, erinnern aber damit weiterhin an die Landwirtschaft und die Industrie im Bezirk (siehe Navileiste).
{{Anker|Ahrensfelder Terrassen}}

Ende 2003 bis Mitte 2005 wurde im Rahmen des Stadtumbaus Ost das Rückbauprojekt ''Ahrensfelder Terrassen'' in [[Marzahn-Nord]] realisiert. Aus elfgeschossigen Plattenbauten wurden Terrassenhäuser unterschiedlicher Höhe mit maximal sechs Geschossen. Damit wurde der Bestand an Wohnungen in den betreffenden Gebäuden von 1670 auf 447 reduziert. Diese neue Attraktion ist inzwischen ein Musterprojekt für verträglichen Stadtumbau geworden und wird gern auch von ausländischen Bauexperten besucht.

== Bevölkerung ==
{| class="toptextcells"
|-
|
{| class="wikitable" style="text-align:center;"
|-
! Jahr
! Einwohner<ref>''1871–1919 Gross-Berlin: Geographie der Weltstadt'', [[Friedrich Leyden]] 1933; 1925–1946 ''Statistisches Jahrbuch von Berlin'' (jeweilige Jahre); 1950 und 1963 ''Statistisches Jahrbuch der DDR 1964''</ref>
|-
| 1858 || {{0|0.}}435
|-
| 1871 || {{0|0.}}522
|-
| 1880 || {{0|0.}}647
|-
| 1890 || {{0|0.}}669
|-
| 1900 || {{0|0.}}672
|-
| 1910 || {{0|0.}}666
|-
| 1919 || {{0|0.}}745
|-
| 1925 || 1.218
|-
| 1939 || 3.898
|-
| 1946 || 3.639
|-
| 1950 || 3.563
|-
| 1963 || 3.006
|}
|
{| class="wikitable" style="text-align:center;"
|-
! Jahr
! Einwohner<ref>ab 2007 ''Einwohnerregisterstatistik Berlin'' Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (jeweilige Jahre){{Internetquelle |url=https://download.statistik-berlin-brandenburg.de/e501bddfe3150920/e07c5833fe8e/SB_A01-05-00_2022h02_BE.pdf |titel=Statistischer Bericht A I 5 – hj 2 / 22 |hrsg=Amt für Statistik Berlin-Brandenburg |seiten=25 |format=PDF |abruf=2023-03-28}}</ref>
|-
| 1991 || 149.582
|-
| 1995 || 141.430
|-
| 2000 || 111.762
|-
| 2007 || 102.314
|-
| 2010 || 102.820
|-
| 2015 || 108.136
|-
| 2020 || 111.508
|-
| 2021 || 113.033
|-
| 2022 || 115.687
|-
| 2023 || 117.814
|-
| 2024 || 119.584
|}
|}

Quelle ab 2007: ''Statistischer Bericht A I 5. Einwohnerregisterstatistik Berlin. Bestand – Grunddaten. 31. Dezember.'' Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (jeweilige Jahre)<ref>{{Internetquelle |url=https://download.statistik-berlin-brandenburg.de/33c9036f104cc704/506649c17098/SB_A01-05-00_2023h02_BE.pdf |titel=Statistischer Bericht A I 5 – hj 2 / 23. Einwohnerregisterstatistik Berlin 31. Dezember 2023 |hrsg=Amt für Statistik Berlin-Brandenburg |seiten=26 |format=PDF |abruf=2024-02-27}}</ref>

Die Einwohnerzahlen von 1925 bis 1963 umfassen auch das Dorf Hellersdorf.

Marzahn hat ähnlich wie andere ehemalige Bezirke [[Ost-Berlin]]s einen sehr geringen Anteil an Einwohnern mit [[Migrationshintergrund]] und Ausländern, insbesondere verglichen mit dem ehemaligen [[West-Berlin]] und westdeutschen Städten. Dies liegt vor allem daran, dass es in der damaligen [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] aufgrund der geschlossenen Grenzen und der politischen Lage keine nennenswerte [[Immigration]] wie in der [[Geschichte der Bundesrepublik Deutschland (bis 1990)|Bundesrepublik]] gab. Zusätzlich haftet besonders Marzahn immer noch ein negatives und [[Fremdenfeindlichkeit|fremdenfeindliches]] Image an. Allerdings gibt es in den letzten Jahren einen vermehrten Zuzug von jungen Leuten, Familien und Migranten, die von dem günstigen Wohnraum, den zahlreichen Grünanlagen und der Sicherheit (Marzahn gehört trotz schlechten Images zu den sichersten Berliner Ortsteilen) angezogen werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/aktuelles/presse/archiv/20110815.1200.354879.html |titel=Schöner leben ohne Nazis am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf – Demokratiefest am 02.09. auf dem Alice-Salomon-Platz |hrsg=Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf |datum=2011-08-15 |abruf=2017-01-15 |kommentar=Pressemitteilung}}</ref><ref>Birgitt Eltzel: [https://www.berliner-zeitung.de/berlin/interview-der-mittelstand-ist-unter-druck,10809148,11562004.html ''Interview: Der Mittelstand ist unter Druck''.] In: ''[[Berliner Zeitung]]'', 2. Februar 2012</ref>

== Sehenswürdigkeiten ==
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1985-0723-004, Berlin, Alt-Marzahn.jpg|mini|Alt-Marzahn]]
[[Datei:Marzahn 08-2015 windmill.jpg|mini|hochkant|[[Marzahner Bockwindmühle]], Neubau von 1994]]

* [[Angerdorf]] ''[[Alt-Marzahn]]'' mit der [[Dorfkirche Marzahn|Dorfkirche]], dem Bezirksmuseum in der ehemaligen Dorfschule und der 1994 neu errichteten [[Marzahner Bockwindmühle]].
* Die vier Meter hohe ''Christusfigur'' von [[Hans Perathoner]] aus dem Jahr 1930 in der katholischen [[Kirche von der Verklärung des Herrn]].
* ''[[Gärten der Welt]]'' mit Gärten verschiedener Länder, Regionen und Kulturen: [[Garten des wiedergewonnenen Mondes|China]], [[Garten des zusammenfließenden Wassers|Japan]], [[Bali]], [[Garten der vier Ströme|Orient]], [[Korea]], [[Renaissancegarten|Italien]] sowie Themen wie [[Staude]]ngarten und [[Klostergarten]].<ref>{{Webarchiv |url=https://gruen-berlin.de/de/unsere-parks/gaerten-der-welt |text=''Gärten der Welt'' |wayback=20160916004226 |archiv-bot=2022-10-10 06:17:45 InternetArchiveBot}} auf der Website der [[Grün Berlin|Grün-Berlin]]-Gruppe</ref>
* [[Seilbahn Gärten der Welt – Berlin]]
* Wellenpark im Wuhletal: Landschaftsraum um das Flüsschen [[Wuhle]], das entlang der Ortsteilgrenze zwischen Marzahn, Hellersdorf und Ahrensfelde in einem zum Teil [[Renaturierung|renaturierten]] Naturraum liegt.
* Größte Uhr Europas, integriert in das 1993 errichtete Hochhaus ''[[Die Pyramide (Hochhaus)|Die Pyramide]]'' an der [[Landsberger Allee]] (eine Lichtuhr an der Außenfassade).
* Das [[ORWOhaus]], Musikfabrik und Kreativgemeinschaft. In Berlin bekannt als die „lauteste Platte der Stadt“. Ein bisher einmaliges Projekt. Alter Industriebau, entwickelt sich zur Anlaufstelle für Berliner Musiker.
* [[Alte Börse Marzahn]], historisches [[Bauensemble]], Kunst- und Kulturzentrum.
* [[Eastgate Berlin|Eastgate]]: fünftgrößtes Berliner Einkaufscenter.
* Großsiedlung Marzahn: größte, bekannteste und ambitionierteste Siedlung der ehemaligen DDR, als Dokument des DDR-Städtebaus von kulturhistorischer Bedeutung. In einem der Gebäude ist eine privat betriebene Museumswohnung zu besichtigen.
* ''Ahrensfelder Terrassen'': (siehe oben)
* Der [[Eichepark]] und der [[Kletterfelsen Ahrensfelde]] gehören zu einem großen Naturschutzgebiet an der Grenze zu Brandenburg.<ref>{{Webarchiv |url=https://info-marzahn-hellersdorf.de/eichepark/ |text=Der Eichepark |wayback=20161019131202}} – Anfahrt, Bilder und weitere Informationen zum [[Eichepark]] in Marzahn</ref>

{{Panorama|Berlin marzahn panorama.jpg|750|180°-Panorama über Berlin-Marzahn von den [[Ahrensfelder Berge]]n}}

== Verkehr ==

=== Individualverkehr ===
Marzahn wird von mehreren Hauptstraßen durchquert, von denen die [[Landsberger Allee]] im Verlauf die älteste ist. In Nord-Süd-Richtung sind die [[Rhinstraße]], die [[Märkische Allee]] und der [[Blumberger Damm]] zu nennen. Die Rhinstraße führt von [[Berlin-Alt-Hohenschönhausen|Alt-Hohenschönhausen]] nach [[Berlin-Friedrichsfelde|Friedrichsfelde]] und bildet in ihrem Mittelabschnitt die Grenze zwischen Marzahn und [[Berlin-Lichtenberg|Lichtenberg]]. Die Märkische Allee führt von der Straße [[Alt-Friedrichsfelde]] parallel zum [[Berliner Außenring]] und der [[Wriezener Bahn]] nach [[Ahrensfelde]] und tangiert das Neubaugebiet Marzahn westlich. Sie ist seit 1990 Bestandteil der [[Bundesstraße&nbsp;158]]. Der Blumberger Damm führt von [[Alt-Biesdorf]] östlich zum Neubaugebiet bis zur Wuhletalstraße, die weiter in Richtung Osten führt. Ursprünglich sollte diese weiter zur [[Falkenberger Chaussee]] durchgebunden werden.<ref>{{Literatur |Titel=Drucksache 16/1527. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Dorothee Menzner und der Fraktion Die Linke – Drucksache 16/1329 – Stand und Bewertung der Planungen zur Ortsumgehung der Bundesstraße 158 |Datum=2006-05-18 |Seiten=3 |Online=http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/16/015/1601527.pdf |Format=PDF |KBytes=87}}</ref> In Ost-West-Richtung bestehen mehrere kürzere Hauptstraßen, bedingt durch die bevorzugte Ausdehnung des Ortsteils in Nord-Süd-Richtung. Die meisten Straßenzüge verlaufen zwischen Märkischer Allee und Blumberger Damm. Als weitere Verbindung ist der Straßenzug Raoul-Wallenberg-Straße/[[Allee der Kosmonauten (Berlin)|Allee der Kosmonauten]] zu nennen, der von der Märkischen Allee aus zunächst nach Osten zur Landsberger Allee, dann östlich am Marzahner Dorfkern vorbei und weiter in mehrfach gewundenem Verlauf Richtung Südwesten führt. Die Straße endet hinter der Kreuzung Rhinstraße in Lichtenberg als [[Stichstraße|Sackgasse]].

=== Öffentlicher Personennahverkehr ===
[[Datei:Berlin Bf Ahrensfelde asv2022-07 img1.jpg|mini|Bahnhof Ahrensfelde]]
Der Ortsteil wird durch mehrere Linien des [[Nahverkehr in Berlin|öffentlichen Nahverkehrs]] erschlossen. Die älteste Anbindung stellt die 1898 eröffnete [[Wriezener Bahn]] dar. Während die Bahnhöfe [[Bahnhof Berlin-Marzahn|Marzahn]] und [[Bahnhof Ahrensfelde|Ahrensfelde]] mit der Bahn in Betrieb gingen,<ref>{{Literatur |Autor=Bernhard Strowitzki |Titel=S-Bahn Berlin. Geschichte(n) für unterwegs |Verlag=GVE |Ort=Berlin |Datum=2004 |ISBN=3-89218-073-3 |Seiten=153}}</ref> folgten die weiteren Bahnhöfe mit der Eröffnung der S-Bahn nach Ahrensfelde in den Jahren 1976 bis 1982.<ref>{{Literatur |Autor=Bernhard Strowitzki |Titel=S-Bahn Berlin. Geschichte(n) für unterwegs |Verlag=GVE |Ort=Berlin |Datum=2004 |ISBN=3-89218-073-3 |Seiten=155–157}}</ref> Im äußersten Südwesten besteht mit dem [[Bahnhof Berlin-Friedrichsfelde Ost|S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost]] ein weiterer S-Bahnhof. Im Wesentlichen bedient die [[S-Bahn Berlin|Linie&nbsp;S7]] den Ortsteil, hinzu kommen die Linien S5 und S75 mit Halt im Ortsteil. Der einzige Regionalbahnhalt besteht in Ahrensfelde zur [[Regionalbahn]]linie RB25.

Als über längere Zeit einzige Busverbindung bestand die vom [[Bahnhof Berlin-Lichtenberg|Bahnhof Lichtenberg]] über die Marzahner Chaussee kommende Linie <small>A</small>37. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Linie die eine veränderte Führung über [[Berlin-Biesdorf|Biesdorf]], während die Marzahner Chaussee von der Linie&nbsp;<small>A</small>43 ([[U-Bahnhof Friedrichsfelde]]&nbsp;– [[Bürknersfelde]]) bedient wurde. 1956 wurde die Linie auf [[Oberleitungsbus Berlin (1951–1973)|Obusbetrieb]] umgestellt und nach Bürknersfelde an der Grenze zu [[Berlin-Alt-Hohenschönhausen|Hohenschönhausen]] verlängert. Ab 1960 fuhr die Linie weiter zur Kreuzung Leninallee Ecke [[Danziger Straße|Dimitroffstraße]]. 1973 wurde sie als letzte Berliner Obuslinie stillgelegt und fortan wieder mit Bussen bedient.<ref>{{Literatur |Autor=Karl-Heinz Gärtner |Titel=Die letzte Fahrt des O&nbsp;37 |Sammelwerk=[[Verkehrsgeschichtliche Blätter]] |Band=Heft 3 |Datum=2003 |Seiten=78}}</ref>

Im Zuge der Beschaffung von [[Tatra-Straßenbahn]]en (Tatraprogramm) wurden mit der Errichtung der Neubaugebiete in Marzahn [[Straßenbahn Berlin|Straßenbahnstrecken]] zur Erschließung des Ortsteils errichtet. Vorgesehen waren zwei Strecken. Die südliche sollte über die Allee der Kosmonauten und [[Bahnhof Berlin Springpfuhl|S-Bahnhof Springpfuhl]] führen, die nördliche über die Leninallee (heute: Landsberger Allee) und den S-Bahnhof Marzahn. An der [[Marzahner Promenade]] sollten sich beide Strecken vereinen und weiter nach Ahrensfelde führen. Die Trassierung wurde in diesem Abschnitt während der Arbeiten geändert und ein Abzweig über die Leninallee zum neuerrichteten [[Betriebshof Marzahn]] mit eingeplant. 1979 ging der erste Abschnitt in Betrieb, weitere folgten in den Jahren 1980, 1982 und 1986. 1991 fand das Programm mit der Verlängerung vom Betriebshof Marzahn nach [[Berlin-Hellersdorf|Hellersdorf]] seinen Abschluss.<ref>{{Literatur |Autor=Michael Günther |Titel=Vor 25 Jahren: Tatra-Bahnen nach Marzahn. Straßenbahn-Neubaustrecken im Berliner Nordosten |Sammelwerk=Verkehrsgeschichtliche Blätter |Band=Heft 4 & 5 |Datum=2004 |Seiten=90–101, 130–141}}</ref> Die Strecken werden von den Linien M6, M8, 16 und 18 bedient, die eine direkte Verbindung von Hellersdorf beziehungsweise Ahrensfelde in Richtung [[Alexanderplatz]] herstellen. Die Straßenbahn wird durch mehrere Buslinien im Ortsteil ergänzt, die vor allem als Zubringer fungieren aber auch Verbindungen in die benachbarten Ortsteile herstellen.

== Kultur und Sport ==
* 1953 setzte der Komponist [[Leo Spies]] mit dem Lied ''Neue Ordnung'' (Text: [[Arnold Bormann]]) der neuen [[Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft|LPG]] ein Denkmal.
* Zahlreiche Sportvereine sind in Marzahn ansässig, wobei als größter der [[BSC Marzahn]] zu nennen ist.

== Persönlichkeiten ==
=== Söhne und Töchter des Ortsteils ===
* [[Claudia Pechstein]] (* 1972), Eisschnellläuferin
* [[Fargo (Musiker)|Fargo]] (* 1988), [[Rap]]per
* [[Elen (Sängerin)|Elen]] (* 1989), Sängerin

=== Mit Marzahn verbundene Persönlichkeiten ===
* [[Georg Adam von Pfuhl]] (1618–1672), kurbrandenburgischer General, Herr auf Marzahn
* [[Alfred Dellheim]] (1924–2003), Direktor des VEB [[BWF Marzahn|Berliner Werkzeugmaschinenfabrik]] Marzahn
* [[Wolfgang Vogel (Rechtsanwalt)|Wolfgang Vogel]] (1925–2008), Rechtsanwalt, Kanzlei in Marzahn
* [[Gisela Birkemeyer]] (1931–2024), Leichtathletin, lebte in Marzahn
* [[Eberhard Fromm]] (* 1938), Philosoph, lebt in Marzahn
* [[Friedrich Porsdorf]] (* 1938), Maler und Grafiker, lebt in Marzahn
* [[Wolfgang Berghofer]] (* 1943), Politiker (SED), lebt in Marzahn
* [[Maria Mallé]] (* 1947), Sängerin, lebt in Marzahn
* [[Regina Kittler]] (* 1955), Politikerin (Die Linke), Lehrerin in Marzahn
* [[Bodo Broschat]] (* 1959), Medailleur, Werkstatt in Marzahn
* [[Katja Oskamp]] (* 1970), Schriftstellerin, Dramaturgin und Fußpflegerin, Autorin von „Marzahn, mon amour: Geschichten einer Fußpflegerin“
* [[Hagen Stoll]] (* 1975), Musiker, in Marzahn aufgewachsen
* [[Gordon Lemm]] (* 1977), Bezirksbürgermeister von Marzahn-Hellersdorf, in Marzahn aufgewachsen
* [[Sven Gillert]] (* 1978), Musiker, in Marzahn aufgewachsen
* [[Kay Bernstein]] (1980–2024), Präsident von [[Hertha BSC]], in Marzahn aufgewachsen
* [[Jan Otto (Gewerkschafter)|Jan Otto]] (* 1980), Gewerkschafter, in Marzahn aufgewachsen
* [[Fränzi Kühne]] (* 1983), Unternehmerin, in Marzahn aufgewachsen

== Sonstiges ==
* Die ehemalige [[Stand-up-Comedy|Stand-up-Komikerin]] [[Ilka Bessin]], die als ''Cindy aus Marzahn'' den Ortsteil deutschlandweit bekannt machte, stammt nicht aus Marzahn, sondern aus dem [[brandenburg]]ischen [[Luckenwalde]] und lebt in [[Berlin-Wilmersdorf]].

== Siehe auch ==
* [[Liste der Straßen und Plätze in Berlin-Marzahn]]
* [[Liste der Kulturdenkmale in Berlin-Marzahn]]
* [[Liste der Gedenktafeln in Berlin-Marzahn]]
* [[Weiher Friedrichsfelde Nord]]

== Literatur (chronologisch) ==
* Rolf Walter: ''Berlin-Marzahn. Anliegen und Notwendigkeit komplexer Stadtplanung.'' In: ''Bildende Kunst'', Berlin, 9/1981, S. 434–438
* ''Stadtbezirk Marzahn''. In: [[Heinrich Trost]] (Gesamtredaktion): ''Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR. Hauptstadt Berlin. II.'' Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1987, S. 243–267
* Hans-Jürgen Rach: ''Die Dörfer in Berlin. Ein Handbuch der ehemaligen Landgemeinden im Stadtgebiet von Berlin.'' 2.&nbsp;Auflage. Verlag für Bauwesen, Berlin 1990, ISBN 3-345-00243-4.
* Bezirksamt Marzahn von Berlin (Hrsg.): ''Biesdorf und Marzahn – Aus der Geschichte zweier Dörfer. Ein Lesebuch.'' Berlin 2000.
* Jascha Philipp Braun: ''Großsiedlungsbau im geteilten Berlin. Das Märkische Viertel und Marzahn als Beispiele des spätmodernen Städtebaus''. Köthen 2019.

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
* [https://www.berlin.de/ba-marzahn-hellersdorf/derbezirk/geschichte/marzahn.html Geschichte des Dorfes Marzahn] beim Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf
* [https://web.archive.org/web/20161008153924/https://info-marzahn-hellersdorf.de/marzahn/ ''Ortsteil Marzahn''.] (Nicht mehr online verfügbar) info-marzahn-hellersdorf.de, archiviert vom Original am 8. Oktober 2016; abgerufen am 18. September 2023 (Informationsseite rund um den Ortsteil Marzahn mit vielen Bildern).
* {{Internetquelle
|autor=Felix Koschmieder
|url=https://brandenburgikon.net/index.php/de/ortslexikon/marzahn
|titel=Marzahn (Stadt Berlin)
|werk=Historisches Lexikon Brandenburgs
|hrsg=Historisches Institut [[Universität Potsdam]]
|datum=2019-03-15
|abruf=2023-09-18}}


== Einzelnachweise ==
<references />


{{Navigationsleiste Ortsteile Berlins im Bezirk Marzahn-Hellersdorf}}
{{Koordinate Artikel|52_33_N_13_33_E_type:PPLX_region:DE-BE|52° 33' N 13° 33' O}}


{{Normdaten|TYP=g|GND=4087331-6}}
{{Navigationsleiste Ortsteile Marzahn-Hellersdorf}}


[[Kategorie:Ort in Berlin|Marzahn]]
[[Kategorie:Ortsteil von Berlin|Marzahn]]
[[Kategorie:Berlin-Marzahn| ]]
[[Kategorie:Großsiedlung]]
[[Kategorie:Großsiedlung]]
[[Kategorie:Siedlung (Städtebau) in Berlin|Marzahn]]
[[Kategorie:Plattenbausiedlung (DDR)]]
[[Kategorie:Gemeindeauflösung 1920]]

Aktuelle Version vom 21. Juni 2025, 12:23 Uhr

Marzahn
Ortsteil von Berlin
Marzahn auf der Karte von Marzahn-HellersdorfBerlinMarzahnHellersdorfKaulsdorfMahlsdorfBiesdorfBrandenburg
Marzahn auf der Karte von Marzahn-Hellersdorf
Koordinaten 52° 33′ 0″ N, 13° 33′ 0″ OKoordinaten: 52° 33′ 0″ N, 13° 33′ 0″ O
Höhe max. 112 m ü. NHN
Fläche 19,54 km²
Einwohner 119.584 (31. Dez. 2024)
Bevölkerungsdichte 6120 Einwohner/km²
Eingemeindung 1. Okt. 1920
Postleitzahlen 12679, 12681, 12685, 12687, 12689
Ortsteilnummer 1001
Gliederung
Bezirk Marzahn-Hellersdorf
Ortslagen
Blick auf Marzahn

Marzahn [maʁˈtsaːn] ist ein Ortsteil im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf. Der Begriff Marzahn bezeichnet zugleich den ehemaligen Berliner Stadtbezirk Marzahn und die größte Großsiedlung auf dem seinerzeitigen Gebiet der DDR.

Der Ortsteil Marzahn geht auf ein mittelalterliches Angerdorf zurück, das, seinen dörflichen Charakter bewahrend, noch heute erhalten ist. Der Dorfkern steht seit 1977 unter Denkmalschutz. In seiner Umgebung entwickelten sich um 1900 einige Kleinsiedlungsbereiche. Zwischen der zweiten Hälfte der 1970er Jahre und dem Ende der 1980er Jahre entstand rund um das alte Dorf die als üppig durchgrünte Stadtlandschaft konzipierte und realisierte Großwohnsiedlung Marzahn. Die Siedlung wurde überwiegend in Plattenbauweise errichtet.

Seit der Bildung von Groß-Berlin im Jahr 1920 gehört der Ortsteil Marzahn zu Berlin, bis 1979 innerhalb des Stadtbezirks Lichtenberg. Im Zusammenhang mit dem Bau des Neubaugebietes wurde Marzahn 1979 aus dem Stadtbezirk Lichtenberg ausgegliedert und zum Namensgeber des neuen Stadtbezirks Marzahn. Er umfasste bei seiner Gründung neben dem Ortsteil Marzahn auch die Ortsteile Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf und entsprach so dem heutigen Bezirk Marzahn-Hellersdorf. 1986 wurde aus den Ortsteilen Mahlsdorf, Kaulsdorf und Hellersdorf der Bezirk Hellersdorf gebildet. Bei der Verwaltungsreform 2001 fusionierten die beiden Bezirke wieder zum heutigen Bezirk Marzahn-Hellersdorf.

Zum Norden des heutigen Ortsteils Marzahn gehören Gebiete, die 1920 bei der Bildung von Groß-Berlin noch nicht zum Ortsteil gerechnet wurden: Teilgebiete des damaligen Bezirks Weißensee und Gebiete des brandenburgischen Dorfes Ahrensfelde.

Der Name Marzahn stammt vom slawischen marcana (polabisch ‚Sumpf‘), also „Siedlung bei einem Sumpfgebiet“.[1] Die Wuhle verursachte oft Überschwemmungen, wodurch Sümpfe entstanden.

Marzahn ist in die drei Regionen Marzahn-Nord mit 22.341 Einwohnern (2007),[2] Marzahn-Mitte mit 43.971 Einwohnern (2007)[3] und Marzahn-Süd unterteilt.

Marzahner Dorfkirche

Das Dorf Marzahn wurde, wie alle Dörfer im Berliner Umfeld des Barnim, um 1230 gegründet. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erhielt Marzahn eine steinerne Dorfkirche. 1300 wurde es unter der Bezeichnung Morczane (oder Murtzan)[4] durch den Markgrafen Albrecht III. erstmals urkundlich erwähnt. Mit der Urkunde wurde den Nonnen des Klosters Friedland Landbesitz in Marzahn bestätigt. Das Landbuch Karls IV. von 1375 weist für Marzahn 52 Hufen aus, davon vier Pfarrhufen, eine Kirchhufe und drei Hufen für das Kloster Friedland. Der Rest gehörte einem Ritter Johann von Wulkow und seit Anfang des 15. bis Ende des 16. Jahrhunderts einer Familie von Lindenberg.

Im Jahr 1539 wurde Marzahn im Rahmen der Reformation in der Mark Brandenburg zunächst Tochterkirche von Biesdorf, dann von etwa 1600 bis 1945 von Friedrichsfelde. Nach dem Dreißigjährigen Krieg war Marzahn 1652 in einem schlechten Zustand: Es gab keine Bauern mehr und nur die fünf Kossäten überstanden den Krieg.

Nachdem 1590 der Besitz des Dorfes geteilt worden war, erwarb im Jahr 1609 Albrecht von Pfuel das Dorf, das dann später (1657 und 1681) in zwei Schritten in den Besitz des Großen Kurfürsten überging und dem kurfürstlichen Amt Köpenick unterstellt wurde. Bis 1872 verblieb Marzahn im Besitz des brandenburgischen Kurfürsten beziehungsweise preußischen Königs.

Ehemalige Dorfschule, heute Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf

Nachdem 1764 das Marzahner Amtsvorwerk unter 19 Siedlerfamilien aus der Kurpfalz aufgeteilt wurde, bildeten die Pfälzer für mehrere Jahrzehnte eine eigene Dorf-, Kirchen- und Schulgemeinde. Sie besiedelten nach und nach vor allem drei größere Flächen um den alten Dorfanger bzw. entlang der Handelsstraßen. Sie brachten aus ihrer ehemaligen Heimat zahlreiche Nutzpflanzen mit. Das in den Kolonien angelegte neue Wegesystem wurde zuerst durchnummeriert, aber in den 1930er Jahren erhielten die Wege oder Straßen Namen nach den ersten Kolonisten, nach Orten aus ihrer früheren Heimat und vor allem nach Obst- und Gemüsepflanzen. Einige dieser Straßen sind bei der massiven Bebauung von Marzahn ab den späten 1970er Jahren verändert worden, die meisten sind jedoch noch erhalten.

Erstmals fand 1874 in Marzahn, das zum neu gebildeten Amtsbezirk Hohenschönhausen im Kreis Niederbarnim gehörte, eine Gemeindevertreterwahl statt. 1875 begann in Marzahn das Anlegen von Rieselfeldern, erst 1898/1899 erhielt der Ort einen einfachen Bahnhof. Er lag an der Wriezener Bahn und erhielt erst 1914 ein Überholgleis.

Ab 1904 wurde Marzahn an das Gas- und Wassernetz angeschlossen, der Anschluss an das Stromnetz musste jedoch noch bis 1920 warten. 1912 wurde die neue Marzahner Schule fertiggestellt, die seit 1999 das Bezirksmuseum Marzahn-Hellersdorf beherbergt.

Marzahns Eingemeindung nach Berlin

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Marzahn wurde am 1. Oktober 1920 mit zu Groß-Berlin eingemeindet und dem Bezirk Lichtenberg zugeordnet.

„Zigeunerlager“ Marzahn

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Wachmannschaft des „Zigeunerlagers Berlin-Marzahn

Im Jahr 1936 wurde ein Arbeitslager für „Zigeuner“ errichtet,[5][6] Hitlers erstes Lager für „Fremdrassige“.[7] Diese Aktion stand im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Olympischen Spiele. Das Lager wurde nördlich des Städtischen Friedhofs Marzahn am Wiesenburger Weg aufgebaut. Am 16. Juli 1936 wurden hier nach einer landesweiten Verhaftungsaktion 600 Personen interniert. In der Folgezeit entwickelte es sich zum größten Zigeunerlager Deutschlands.

Die Häftlinge waren unter völlig unzureichenden Bedingungen in ausrangierten Wohnwagen des Arbeitsdienstes untergebracht. Die hygienischen Zustände im kurzfristig aufgebauten Lager waren katastrophal. Die Insassen wurden von preußischer Schutzpolizei bewacht und in Zusammenarbeit mit dem Reichsgesundheitsamt anthropometrisch erfasst. Ab 1939 wurden sie zur Zwangsarbeit in den Außenlagern des KZ Sachsenhausen oder für Straßenarbeiten in Berlin eingesetzt. Die meisten der schätzungsweise bis zu 2000 Internierten wurden 1943 in die Konzentrationslager Auschwitz oder Bergen-Belsen deportiert, sodass nur wenige überlebten.

Weitere Zwangsarbeiter im Einsatz und Hilfsmaßnahmen durch Marzahner Bürger

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Von 1940 bis 1942 errichtete das Unternehmen Hasse & Wrede im Marzahner Ortsteil Bürknersfelde einen Werksneubau. Dazu kamen auf diesem Gelände zwei Lager für Zwangsarbeiter.[8] Im Widerstand war hier auch eine kleine, erfolgreiche kommunistische Zelle tätig.

Die örtlichen Bauern beschäftigten ebenfalls zahlreiche ausländische Zwangsarbeiter, um die im Kriegseinsatz befindlichen deutschen Arbeitskräfte zu ersetzen.

Zwischen 1943 und April 1945 versteckten der Spediteur Erich Scheffler und seine Frau Charlotte in ihrem Wohnhaus mehrere jüdische Bürger und retteten ihnen so das Leben.[9]

Am 30. März 1943 erfolgte ein schwerer Luftangriff. Es wurden mehrere Häuser zerstört, in Marzahn wurden fünf Menschen getötet.

Die Gedenkstätte wurde von Otto Schack gestaltet.[10]

Besetzung durch die Rote Armee

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Im Kampf um Berlin überschritt die 5. Stoßarmee am 21. April 1945 als erste sowjetische Einheit in Marzahn die Stadtgrenze. Ihrem Befehlshaber, Generaloberst Nikolai Erastowitsch Bersarin, fiel damit nach russischer Militärtradition das Amt des Stadtkommandanten zu. An diesen Tag erinnert ein Giebelbild an der Landsberger Allee.

Der Bauer Erwin Gensler wurde von den sowjetischen Kriegsbevollmächtigten als Bürgermeister eingesetzt.

Marzahn nach 1945

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Seit 1945 gehörte Marzahn zum Sowjetischen Sektor des in vier Sektoren aufgeteilten Berlins und somit nach der Verfestigung des Ost-West-Konflikts bis 1990 zu Ost-Berlin als Hauptstadt der DDR.

Am 30. Oktober 1945 erließ die Sowjetische Militäradministration in Deutschland (SMAD) den Befehl (SMAD-Befehl Nr. 124), die Maschinenbaufirma Hasse & Wrede zu sequestrieren. Bis 1946 wurde der Betrieb vollständig demontiert. Im November 1947 wurde das Unternehmen der Deutschen Treuhandverwaltung unterstellt und produzierte nach Aufräumarbeiten Drehmaschinen. Im Februar 1950 wurde aus Hasse & Wrede der VEB Berliner Drehautomaten (später entstand durch Zusammenlegung mit dem VEB Berliner Werkzeugmaschinenfabrik der VEB Berliner Werkzeugmaschinenfabrik Marzahn [BWF]).

Im Jahr 1953 wurde in Marzahn die erste LPG Berlins mit dem Namen Neue Ordnung gegründet, die sich 1958 mit der Biesdorfer LPG zusammenschloss und 1965 mit der LPG Eiche / Ahrensfelde zur LPG Edwin Hoernle fusionierte.

Marzahn als Projektgebiet einer Großsiedlung und als Bezirk

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Grünanlage zwischen den Wohnblöcken 1981 (Blick von einem Hochhaus am Springpfuhl Richtung Süden)

Auf dem VIII. Parteitag der SED wurde 1971 beschlossen, die „Wohnungsfrage als soziales Problem bis 1990“ zu lösen. In diesem Zusammenhang legten die Planer das Neubaugebiet Berlin-Marzahn fest und die Verlegung der Fernverkehrsstraße, die den alten Dorfanger nördlich umgeht.

Von 1976 bis 1979 wurden im Rahmen der Erschließungsarbeiten für die Großsiedlung Marzahn im Gebiet des ehemaligen Rohrpfuhls südöstlich des Dorfkerns Marzahn archäologische Grabungen durchgeführt. Die Archäologen stießen dabei auf mehrere slawische und germanische Siedlungsreste.

Im Jahr 1977 begannen die Neutrassierung der Straßen und der Wohnungsbau für die geplante Großsiedlung Marzahn. Die neuen Wohnhäuser entstanden in mehreren Abschnitten von Süden nach Norden. Die Baumaßnahmen dauerten bis Ende der 1980er Jahre. Dominant wurden dabei elfgeschossige Plattenbauten, die jeweils innerhalb von etwa 110 Tagen aus den angelieferten Großplatten montiert wurden. Die ersten 1977 entstandenen Wohngebäude befinden sich im Bereich des Wohngebietes I im Umfeld des Springpfuhls, 4089 Wohnungen waren Ende 1978 nach Entwürfen von Peter Schweizer und Heinz Graffunder fertiggestellt. Weitere Wohngebiete wie das Wohngebiet Cecilienstraße sowie Marzahn II und Marzahn III folgten noch Anfang der 1980er Jahre.

Am 5. Januar 1979 wurde Marzahn zusammen mit den Ortsteilen Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf Teil des neugebildeten Stadtbezirkes Berlin-Marzahn. Zum Bezirk bzw. zum Ortsteil Marzahn kamen dabei auch größere Gebiete der Ortsteile Falkenberg und Friedrichsfelde. Ein Konflikt mit den westlichen Besatzungsmächten wegen dieser Neugliederung entstand dabei nicht: Die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete am 6. April 1979 nach einer Anfrage bei der US-Botschaft in Bonn, dass die drei Westmächte der Ansicht seien, die Bildung eines neunten Stadtbezirks in Ost-Berlin würde die Verantwortung der vier Mächte für ganz Berlin nicht beeinträchtigen und eine rein verwaltungstechnische Maßnahme darstellen. Anders wäre dies, wenn der neue Stadtbezirk über die bisherigen Grenzen von Berlin hinausreichen würde.

Für den neuen Stadtbezirk wurde der Öffentlichkeit am 1. Mai 1980 ein eigenes Wappen vorgestellt, das der Berliner Grafiker Dietrich Dorfstecher geschaffen hatte:

Im Zentrum des grün-roten Wappenschildes steht ein silberfarbenes „M“ für Marzahn. Oben symbolisieren fünf Ähren die Landwirtschaft sowie die zugehörigen Ortsteile Marzahn, Biesdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Hellersdorf (das wurde erst danach ein eigener Stadtbezirk). Unten ist ein silberfarbenes Zahnrad für die industrielle Entwicklung Marzahns abgebildet.

Neubaugebiet in Marzahn 1987 (Blick von einem Hochhaus am Springpfuhl Richtung Nordosten)

Am 31. März 1982 beschloss der Ost-Berliner Magistrat die Rekonstruktion des seit 1977 unter Denkmalschutz stehenden märkischen Angerdorfs Marzahn als ein Denkmal des Städtebaus und der Architektur. Die Maßnahme schloss auch nostalgische Ergänzungen des Ensembles mit ein und dauerte bis 1991.

Weil inzwischen das frühere Gut Hellersdorf rechtsseitig der Wuhle zu einer weiteren Großwohnsiedlung gewachsen war, wurde am 1. Juni 1986 Hellersdorf aus dem Bezirk Marzahn ausgegliedert. Der neue, nunmehr zehnte Ost-Berliner Bezirk umfasste die Ortsteile Hellersdorf, Kaulsdorf und Mahlsdorf.

Christlicher Garten in den Gärten der Welt

Am 9. Mai 1987 wurde anlässlich der 750-Jahr-Feier Berlins am Kienberg die Berliner Gartenschau (heute: Gärten der Welt) nach Plänen von Gottfried Funeck eröffnet.

Marzahn ab 1990

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Im Ergebnis der ersten freien Kommunalwahlen in der DDR vom 6. Mai 1990 trat am 1. Juni 1990 der Sozialdemokrat Andreas Röhl sein Amt als Stadtbezirksbürgermeister an.

Die Fertigstellung des Freizeitforums am 30. Juni 1990 setzte den Schlusspunkt für das Projekt Marzahner Promenade, die nach Plänen von Heinz Graffunder, Wolf-Rüdiger Eisentraut und Helmut Stiegl gestaltet wurde. Das Forum umfasste ein Kaufhaus am S-Bahnhof Marzahn, eine Einkaufspromenade sowie Freizeiteinrichtungen (Schwimmhalle, Sauna, Bibliothek und Veranstaltungsräume).

Im Juni 1999 richtete der Senat für das Gebiet Marzahn-Nord-West ein Quartiersmanagement ein. Als eines von inzwischen 17 „Gebieten mit besonderem Entwicklungsbedarf“ in Berlin erhielt das Quartier eine spezielle Förderung.

Wohngebiet Landsberger Tor in Berlin-Marzahn

Ab dem Jahr 2000 entstand mit dem Bau des Wohngebietes Landsberger Tor auf dem Gelände der ehemaligen LPG zwischen Landsberger Allee und Eisenacher Straße erstmals seit der Wende ein geschlossenes neues Wohnviertel in Marzahn. Letzte Freiflächengestaltungen wurden im darauffolgenden Jahr vollzogen. An der Marzahner Promenade wurde 2005 das fünftgrößte Einkaufszentrum Berlins fertiggestellt, das Eastgate.

Im Rahmen einer weiteren verwaltungsmäßigen Neuordnung Berlins wurde Marzahn am 1. Januar 2001 ein Teil des neuen Bezirks Marzahn-Hellersdorf. Vorausgegangen war eine Namenssuche, um eine neue Identität zu schaffen und den schwerfälligen Doppelnamen eventuell nicht zu führen.

Das vorherige Wappen wurde nun entsprechend den verbindlichen Festlegungen vom Senat von Berlin modifiziert, benutzt jedoch die vorherige Symbolik:

Das „M“ wurde durch ein silbernes Wellenband ersetzt, als Grundfarbe dominiert nun grün als Symbol der zahlreichen Parks und Naturflächen. Die fünf Ähren und das Zahnrad wurden neu designt, erinnern aber damit weiterhin an die Landwirtschaft und die Industrie im Bezirk (siehe Navileiste).

Ende 2003 bis Mitte 2005 wurde im Rahmen des Stadtumbaus Ost das Rückbauprojekt Ahrensfelder Terrassen in Marzahn-Nord realisiert. Aus elfgeschossigen Plattenbauten wurden Terrassenhäuser unterschiedlicher Höhe mit maximal sechs Geschossen. Damit wurde der Bestand an Wohnungen in den betreffenden Gebäuden von 1670 auf 447 reduziert. Diese neue Attraktion ist inzwischen ein Musterprojekt für verträglichen Stadtumbau geworden und wird gern auch von ausländischen Bauexperten besucht.

Jahr Einwohner[11]
1858 0.435
1871 0.522
1880 0.647
1890 0.669
1900 0.672
1910 0.666
1919 0.745
1925 1.218
1939 3.898
1946 3.639
1950 3.563
1963 3.006
Jahr Einwohner[12]
1991 149.582
1995 141.430
2000 111.762
2007 102.314
2010 102.820
2015 108.136
2020 111.508
2021 113.033
2022 115.687
2023 117.814
2024 119.584

Quelle ab 2007: Statistischer Bericht A I 5. Einwohnerregisterstatistik Berlin. Bestand – Grunddaten. 31. Dezember. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (jeweilige Jahre)[13]

Die Einwohnerzahlen von 1925 bis 1963 umfassen auch das Dorf Hellersdorf.

Marzahn hat ähnlich wie andere ehemalige Bezirke Ost-Berlins einen sehr geringen Anteil an Einwohnern mit Migrationshintergrund und Ausländern, insbesondere verglichen mit dem ehemaligen West-Berlin und westdeutschen Städten. Dies liegt vor allem daran, dass es in der damaligen DDR aufgrund der geschlossenen Grenzen und der politischen Lage keine nennenswerte Immigration wie in der Bundesrepublik gab. Zusätzlich haftet besonders Marzahn immer noch ein negatives und fremdenfeindliches Image an. Allerdings gibt es in den letzten Jahren einen vermehrten Zuzug von jungen Leuten, Familien und Migranten, die von dem günstigen Wohnraum, den zahlreichen Grünanlagen und der Sicherheit (Marzahn gehört trotz schlechten Images zu den sichersten Berliner Ortsteilen) angezogen werden.[14][15]

Sehenswürdigkeiten

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Alt-Marzahn
Marzahner Bockwindmühle, Neubau von 1994

Individualverkehr

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Marzahn wird von mehreren Hauptstraßen durchquert, von denen die Landsberger Allee im Verlauf die älteste ist. In Nord-Süd-Richtung sind die Rhinstraße, die Märkische Allee und der Blumberger Damm zu nennen. Die Rhinstraße führt von Alt-Hohenschönhausen nach Friedrichsfelde und bildet in ihrem Mittelabschnitt die Grenze zwischen Marzahn und Lichtenberg. Die Märkische Allee führt von der Straße Alt-Friedrichsfelde parallel zum Berliner Außenring und der Wriezener Bahn nach Ahrensfelde und tangiert das Neubaugebiet Marzahn westlich. Sie ist seit 1990 Bestandteil der Bundesstraße 158. Der Blumberger Damm führt von Alt-Biesdorf östlich zum Neubaugebiet bis zur Wuhletalstraße, die weiter in Richtung Osten führt. Ursprünglich sollte diese weiter zur Falkenberger Chaussee durchgebunden werden.[18] In Ost-West-Richtung bestehen mehrere kürzere Hauptstraßen, bedingt durch die bevorzugte Ausdehnung des Ortsteils in Nord-Süd-Richtung. Die meisten Straßenzüge verlaufen zwischen Märkischer Allee und Blumberger Damm. Als weitere Verbindung ist der Straßenzug Raoul-Wallenberg-Straße/Allee der Kosmonauten zu nennen, der von der Märkischen Allee aus zunächst nach Osten zur Landsberger Allee, dann östlich am Marzahner Dorfkern vorbei und weiter in mehrfach gewundenem Verlauf Richtung Südwesten führt. Die Straße endet hinter der Kreuzung Rhinstraße in Lichtenberg als Sackgasse.

Öffentlicher Personennahverkehr

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Bahnhof Ahrensfelde

Der Ortsteil wird durch mehrere Linien des öffentlichen Nahverkehrs erschlossen. Die älteste Anbindung stellt die 1898 eröffnete Wriezener Bahn dar. Während die Bahnhöfe Marzahn und Ahrensfelde mit der Bahn in Betrieb gingen,[19] folgten die weiteren Bahnhöfe mit der Eröffnung der S-Bahn nach Ahrensfelde in den Jahren 1976 bis 1982.[20] Im äußersten Südwesten besteht mit dem S-Bahnhof Friedrichsfelde Ost ein weiterer S-Bahnhof. Im Wesentlichen bedient die Linie S7 den Ortsteil, hinzu kommen die Linien S5 und S75 mit Halt im Ortsteil. Der einzige Regionalbahnhalt besteht in Ahrensfelde zur Regionalbahnlinie RB25.

Als über längere Zeit einzige Busverbindung bestand die vom Bahnhof Lichtenberg über die Marzahner Chaussee kommende Linie A37. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Linie die eine veränderte Führung über Biesdorf, während die Marzahner Chaussee von der Linie A43 (U-Bahnhof Friedrichsfelde – Bürknersfelde) bedient wurde. 1956 wurde die Linie auf Obusbetrieb umgestellt und nach Bürknersfelde an der Grenze zu Hohenschönhausen verlängert. Ab 1960 fuhr die Linie weiter zur Kreuzung Leninallee Ecke Dimitroffstraße. 1973 wurde sie als letzte Berliner Obuslinie stillgelegt und fortan wieder mit Bussen bedient.[21]

Im Zuge der Beschaffung von Tatra-Straßenbahnen (Tatraprogramm) wurden mit der Errichtung der Neubaugebiete in Marzahn Straßenbahnstrecken zur Erschließung des Ortsteils errichtet. Vorgesehen waren zwei Strecken. Die südliche sollte über die Allee der Kosmonauten und S-Bahnhof Springpfuhl führen, die nördliche über die Leninallee (heute: Landsberger Allee) und den S-Bahnhof Marzahn. An der Marzahner Promenade sollten sich beide Strecken vereinen und weiter nach Ahrensfelde führen. Die Trassierung wurde in diesem Abschnitt während der Arbeiten geändert und ein Abzweig über die Leninallee zum neuerrichteten Betriebshof Marzahn mit eingeplant. 1979 ging der erste Abschnitt in Betrieb, weitere folgten in den Jahren 1980, 1982 und 1986. 1991 fand das Programm mit der Verlängerung vom Betriebshof Marzahn nach Hellersdorf seinen Abschluss.[22] Die Strecken werden von den Linien M6, M8, 16 und 18 bedient, die eine direkte Verbindung von Hellersdorf beziehungsweise Ahrensfelde in Richtung Alexanderplatz herstellen. Die Straßenbahn wird durch mehrere Buslinien im Ortsteil ergänzt, die vor allem als Zubringer fungieren aber auch Verbindungen in die benachbarten Ortsteile herstellen.

Kultur und Sport

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  • 1953 setzte der Komponist Leo Spies mit dem Lied Neue Ordnung (Text: Arnold Bormann) der neuen LPG ein Denkmal.
  • Zahlreiche Sportvereine sind in Marzahn ansässig, wobei als größter der BSC Marzahn zu nennen ist.

Persönlichkeiten

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Söhne und Töchter des Ortsteils

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Mit Marzahn verbundene Persönlichkeiten

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Literatur (chronologisch)

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  • Rolf Walter: Berlin-Marzahn. Anliegen und Notwendigkeit komplexer Stadtplanung. In: Bildende Kunst, Berlin, 9/1981, S. 434–438
  • Stadtbezirk Marzahn. In: Heinrich Trost (Gesamtredaktion): Die Bau- und Kunstdenkmale in der DDR. Hauptstadt Berlin. II. Henschelverlag Kunst und Gesellschaft, Berlin 1987, S. 243–267
  • Hans-Jürgen Rach: Die Dörfer in Berlin. Ein Handbuch der ehemaligen Landgemeinden im Stadtgebiet von Berlin. 2. Auflage. Verlag für Bauwesen, Berlin 1990, ISBN 3-345-00243-4.
  • Bezirksamt Marzahn von Berlin (Hrsg.): Biesdorf und Marzahn – Aus der Geschichte zweier Dörfer. Ein Lesebuch. Berlin 2000.
  • Jascha Philipp Braun: Großsiedlungsbau im geteilten Berlin. Das Märkische Viertel und Marzahn als Beispiele des spätmodernen Städtebaus. Köthen 2019.
Commons: Berlin-Marzahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Geschichte des Dorfes Marzahn beim Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf
  • Ortsteil Marzahn. (Nicht mehr online verfügbar) info-marzahn-hellersdorf.de, archiviert vom Original am 8. Oktober 2016; abgerufen am 18. September 2023 (Informationsseite rund um den Ortsteil Marzahn mit vielen Bildern).
  • Felix Koschmieder: Marzahn (Stadt Berlin). In: Historisches Lexikon Brandenburgs. Historisches Institut Universität Potsdam, 15. März 2019, abgerufen am 18. September 2023.

Einzelnachweise

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  1. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung. Berlin 2005, S. 114.
  2. Marzahn-Nord auf der offiziellen Webpräsenz der Stadt Berlin, abgerufen am 8. Mai 2015
  3. Marzahn-Mitte auf der offiziellen Webpräsenz der Stadt Berlin, abgerufen am 8. Mai 2015
  4. Murtzaner Ring. In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert)
  5. Ute Brucker-Boroujerdi, Wolfgang Wippermann: Das „Zigeunerlager“ in Berlin-Marzahn. In: Pogrom – Zeitschrift für bedrohte Völker. 1987, S. 77–80.
  6. Ute Brucker-Boroujerdi, Wolfgang Wippermann: Nationalsozialistische Zwangslager in Berlin III. Das „Zigeunerlager“ Marzahn. In: Wolfgang Ribbe (Hrsg.): Berlin-Forschungen II. Colloquium-Verlag, Berlin 1987, ISBN 3-7678-0708-4, S. 189–201 (Einzelveröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, 61; Publikationen der Sektion für die Geschichte Berlins, 4).
  7. Reimar Gilsenbach: Marzahn – Hitlers erstes Lager für Fremdrassige. Ein vergessenes Kapitel der Naziverbrechen. In: Pogrom – Zeitschrift für bedrohte Völker. 1986, S. 15–17.
  8. Geschichte des Dorfes Marzahn. Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf.
  9. Berlin.de (Memento vom 11. Februar 2015 im Internet Archive)
  10. Kunst in Marzahn. (Memento vom 5. April 2015 im Internet Archive; PDF; 7 kB) tritag.de; abgerufen am 15. Mai 2015.
  11. 1871–1919 Gross-Berlin: Geographie der Weltstadt, Friedrich Leyden 1933; 1925–1946 Statistisches Jahrbuch von Berlin (jeweilige Jahre); 1950 und 1963 Statistisches Jahrbuch der DDR 1964
  12. ab 2007 Einwohnerregisterstatistik Berlin Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (jeweilige Jahre)Statistischer Bericht A I 5 – hj 2 / 22. (PDF) Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, S. 25, abgerufen am 28. März 2023.
  13. Statistischer Bericht A I 5 – hj 2 / 23. Einwohnerregisterstatistik Berlin 31. Dezember 2023. (PDF) Amt für Statistik Berlin-Brandenburg, S. 26, abgerufen am 27. Februar 2024.
  14. Schöner leben ohne Nazis am Ort der Vielfalt Marzahn-Hellersdorf – Demokratiefest am 02.09. auf dem Alice-Salomon-Platz. Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, 15. August 2011, abgerufen am 15. Januar 2017 (Pressemitteilung).
  15. Birgitt Eltzel: Interview: Der Mittelstand ist unter Druck. In: Berliner Zeitung, 2. Februar 2012
  16. Gärten der Welt (Memento des Originals vom 16. September 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/gruen-berlin.de auf der Website der Grün-Berlin-Gruppe
  17. Der Eichepark (Memento vom 19. Oktober 2016 im Internet Archive) – Anfahrt, Bilder und weitere Informationen zum Eichepark in Marzahn
  18. Drucksache 16/1527. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Dagmar Enkelmann, Dorothee Menzner und der Fraktion Die Linke – Drucksache 16/1329 – Stand und Bewertung der Planungen zur Ortsumgehung der Bundesstraße 158. 18. Mai 2006, S. 3 (bundestag.de [PDF; 87 kB]).
  19. Bernhard Strowitzki: S-Bahn Berlin. Geschichte(n) für unterwegs. GVE, Berlin 2004, ISBN 3-89218-073-3, S. 153.
  20. Bernhard Strowitzki: S-Bahn Berlin. Geschichte(n) für unterwegs. GVE, Berlin 2004, ISBN 3-89218-073-3, S. 155–157.
  21. Karl-Heinz Gärtner: Die letzte Fahrt des O 37. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter. Heft 3, 2003, S. 78.
  22. Michael Günther: Vor 25 Jahren: Tatra-Bahnen nach Marzahn. Straßenbahn-Neubaustrecken im Berliner Nordosten. In: Verkehrsgeschichtliche Blätter. Heft 4 & 5, 2004, S. 90–101, 130–141.