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„Geld“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|handelt von Geld als Tausch- und Zahlungsmittel; zu weiteren Bedeutungen siehe [[Geld (Begriffsklärung)]].}}
'''Geld''' ist ein allgemeiner Maßstab, mit dem die [[Wert]]e von Lieferungen und Leistungen verglichen werden können. Durch Verbriefung dieser Werte in gegenständlicher Form (z. B. [[Geldschein]] oder [[Münze|Münzen]]) oder dokumentarischer Form (gespeicherte Daten über [[Bankkonto|Bankkonten]]) wird daraus ein in seinem Verbreitungsraum von einer Gemeinschaft anerkanntes [[Zahlungsmittel]]. Ein Zahlungsmittel dient grundsätzlich dem Begleichen von [[Schulden]].
[[Datei:Euro coins and banknotes (cropped).jpg|mini|Euro-Banknoten und Euro-Münzen]]
Als Zahlungsmittel ist Geld ein Zwischentauschmittel, da nicht direkt Waren oder Dienstleistungen getauscht werden.
[[Datei:Weimar Republik 50 Pfg 1919 D Al- Coin. Obverse.jpg|mini|Deutsches Geld vor der 1923er Währungsreform:<br />50-Pfennig-Stück]]


'''Geld''' sind die in einer [[Gesellschaft (Soziologie)|Gesellschaft]] allgemein anerkannten [[Tausch]]- und [[Zahlungsmittel]].
Man kann es auch als Vermittler ansehen, der den einstufigen, suchintensiven direkten [[Tausch]] von Waren und Dienstleistungen in einen zweistufigen Tausch umwandelt.


== Etymologie ==
„Geld“ wird vorzugsweise in der [[Volkswirtschaftslehre]] behandelt (wie zumeist im Folgenden), jedoch auch in der [[Philosophie]] und [[Soziologie]] („Geldsoziologie“).
Das Wort stammt vom althochdeutschen ''gelt'', das soviel bedeutete wie „Entgelt, Zins, Lohn, Opfer, Einkommen, Wert, gelten“ und erstmals im Jahre 790 auftauchte.<ref>[[Gerhard Köbler]], ''Etymologisches Rechtswörterbuch'', 1995, S. 150</ref><ref name="Pfeifer" /> Später übernahm es das [[Mittelhochdeutsch]]e als ''geld''/''gelt'' (bereits in der Bedeutung Geld und Zahlungsmittel), wie es noch mit den Begriffen [[Entgelt]] oder ''abgelten'' geläufig ist.


==Definition==
== Definitionen ==
Verschiedene Wissenschaften wie die [[Volkswirtschaftslehre]] und die [[Soziologie]] haben klassische Definitionen hervorgebracht. Volkswirtschaftlich ist für [[Friedrich Bendixen]] Geld eine „[[Anweisung (Recht)|Anweisung]] auf das [[Sozialprodukt]]“, die einzelne [[Geldeinheit]] stellt einen „hypothetischen Inhaberanteil am staatlichen Sozialprodukt, einen ideellen Anspruch auf das Potential wirtschaftlicher Befriedigungsmöglichkeiten, dar“.<ref>Friedrich Bendixen, ''Das Wesen des Geldes'', 1918, S. 5 ff.</ref> Damit fasste er Geld als Legitimation zum Empfang von [[Gegenleistung]]en aufgrund von vorangegangenen [[Vorleistung (Recht)|Vorleistungen]] auf. [[Günter Schmölders]] sah im Geld ein „dokumentiertes Wertversprechen allgemeiner Geltung“.<ref>Günter Schmölders, ''Gutes und schlechtes Geld: Geld, Geldwert und Geldentwertung'', 1968, S. 21</ref>
Streng genommen ist Geld nur das, was gesetzlich als Zahlungsmittel unter [[Annahmezwang]] steht. Dieses sind meist bedruckte Scheine und Münzen mit Wertangabe, die jeder als Zahlungsmittel akzeptieren muss und die auch als Bargeld bezeichnet werden.
Schecks und Sichtguthaben, bzw. [[Sichteinlage]] sind kein Geld, übernehmen aber Geldfunktion. Sichtguthaben werden aber zur Geldmenge dazugezählt, da sie einen Anspruch auf Geld dokumentieren. Dieser Anspruch ist aber kein Geld, da Banken nicht verpflichtet sind, Sichtguthaben in voller Höhe als Geld vorrätig zu halten. Giralgeld kann zwar die Funktion des Zahlungsmittels übernehmen, der Empfänger ist aber nicht zur Annahme verpflichtet.


Aus [[Rechtswissenschaft|juristischer]] Sicht ist Geld das vom Staat vorgeschriebene gesetzliche Zahlungsmittel mit vorgegebenen [[Denomination (Währung)|Denominationen]], ein „Geschöpf der [[Rechtsordnung]]“.<ref>[[Georg Friedrich Knapp]], ''Staatliche Theorie des Geldes'', 1923, S. 3</ref> Geld ist das vom Staat oder einer staatlichen Behörde als Wertträger zum Umlauf ausgegebene und für den öffentlichen Verkehr bestimmte Zahlungsmittel.
==Entstehung==
Geld entstand, um als universales Tauschmittel den Handel zu vereinfachen. Während Geld früher an wertvolle physische [[Tauschmittel]] wie z. B. [[Münze]]n aus [[Gold]] gebunden war, sind die Träger heute in der Regel aus an sich wertlosem Material ([[Banknote]]n aus [[Papier]]). Im internationalen Austausch bezeichnet man unterschiedliches Geld als [[Währung]]. Der Wert von Geld entsteht aus dem von ihm repräsentierten Gegenwert. Früher wurden in Europa Gold und Silber als Wertgaranten für das Geld hinterlegt. Dies ist heute nicht mehr gängig, und Geld repräsentiert den Wert von Gütern, die man damit erwerben kann. Damit wird auch klar, dass die Erstellung zusätzlicher Geldscheine und Münzen den Gesamtwert des in einer Volkswirtschaft umlaufenden Geldes nicht erhöht, sondern nur zu [[Inflation]] führt.


Im praktischen Gebrauch ist Geld ein Zahlungsmittel, das sich von einfachen Tauschmitteln dadurch unterscheidet, dass es nicht unmittelbar den Bedarf eines Tauschpartners befriedigt, sondern aufgrund allgemeiner Akzeptanz zu weiterem Tausch eingesetzt werden kann.
==Funktion==
Dem Geld werden generell drei Funktionen zugeschrieben:
* Wertmessfunktion: Geld dient als Maßstab, mit dem verschiedene Waren und Dienstleistungen verglichen werden können.
* [[Tauschmittel|Tausch-]] und Zahlungsmittelfunktion: Geld vereinfacht den Tausch von [[Güter]]n (Tauschmittel) und die Aufnahme und Tilgung von Schulden (Zahlungsmittel).
* Wertaufbewahrungsfunktion: In Geld lässt sich das Versprechen eines Gegen[[wert]]s für andere Güter (Waren oder Dienstleistungen) speichern. In der meistverwendeten Geldform ist dies zunächst unbeschränkt möglich, und legt so die Grundlage für die Geldmengenvermehrung durch [[Zins]]. Diese Eigenschaft ist jedoch problematisch, denn dadurch kann unkontrollierbare [[Deflation]] oder [[Inflation]] entstehen.


Das in der [[Währungsverfassung]] eines [[Staat]]es als [[gesetzliches Zahlungsmittel]] bestimmte Geld bezeichnet man als [[Währung]].
Als universelles Tauschmittel muss Geld zirkulieren. Die Intensität dieser [[Zirkulation]] wird als [[Umlaufgeschwindigkeit_(Geld)|Umlaufgeschwindigkeit]] des Geldes bezeichnet. Damit Geld als Tauschmittel gut funktioniert, muss die Umlaufgeschwindigkeit hoch sein.


== Geldarten ==
Als Wertaufbewahrungsmittel ruht das Geld. Es übernimmt nicht mehr die Funktion als Tauschmittel. Die Funktion der Wertaufbewahrung bewirkt eine Reduktion der Umlaufgeschwindigkeit. Dieses sich widersprechende Doppelwesen des Geldes wird als Ursache vieler wirtschaftlicher Probleme angesehen.
In einem zweistufigen Geldsystem gibt es [[Zentralbankgeld]], entweder als [[Bargeld]], das in Form von [[Münze]]n und [[Banknote|Banknoten (Papiergeld)]] als [[Kassenbestand]] vorhanden ist oder Einlagen von [[Geschäftsbank]]en bei der [[Zentralbank]]. Weiterhin gibt es [[Buchgeld]] (bzw. [[Giralgeld]]), einem [[Forderung|Zahlungsanspruch]] einer [[Nichtbank]] gegenüber einem [[Kreditinstitut]] auf einem [[Girokonto]].<ref>[https://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/1597/geld-v8.html Springer Gabler Verlag (Hrsg.): ''Gabler Wirtschaftslexikon'', Stichwort: Geld]</ref> Bargeld ist nach Definition der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]]<ref>[https://www.ecb.int/stats/money/aggregates/aggr/html/hist.en.html Europäische Zentralbank, ''Monetary aggregates''], abgerufen am 16. August 2011</ref> im [[Aggregation (Wirtschaft)|Aggregat]] <math>M0</math> außerhalb der Zentralbank (inklusive Kassenbestände der Geschäftsbanken) plus dem Zentralbankgeldbestand der Kreditinstitute auf Konten bei der Zentralbank enthalten.<ref>[https://www.bundesbank.de/ Bundesbank, ''Glossar, Zentralbankgeld''], abgerufen am 16. August 2011</ref> Das Aggregat <math>M1</math> erfasst den [[Bargeldumlauf]] bei Nichtbanken (also ohne Kassenbestände der Geschäftsbanken) plus [[Sichteinlagen]] der Nichtbanken. In den weiteren Aggregaten <math>M2</math> und <math>M3</math> sind zusätzlich Verbindlichkeiten von Banken gegenüber Kunden mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren enthalten. Je länger die Bindungsdauer (Frist) einer Verbindlichkeit ist, desto mehr verliert sich deren Charakter als flüssiges Zahlungsmittel für den Inhaber. Daher sind Geldmengen von ihrer Definition abhängig. Diese unterscheiden sich zwischen den Währungsräumen.


== Geldfunktionen ==
==Geschichtliche Herkunft des Geldes==
[[Datei:Telecash 1.jpg|mini|Heutzutage wird ein Großteil der Zahlungen bargeldlos über [[Electronic Cash|EC-Karten]] oder Kreditkarten abgewickelt. Der größte Teil der Geldmenge besteht aus Girokonto- und Tagesgeldguthaben (Sichteinlagen).]]
=== Optimierung des Tauschhandels ===
{{Hauptartikel|Geldfunktion}}
Ursprünglich wurden [[Ware]]n und [[Dienstleistung]]en direkt gegeneinander eingetauscht ([[Tauschhandel]]). Da dies auf längere Sicht wegen der hohen [[Transaktionskosten]] unpraktisch war, wurden Waren und Dienstleistungen in andere leichter tauschbare Waren eingetauscht ([[Warengeld]]). Das waren z. B. Muscheln (insbesondere [[Kauri-Muscheln]] die in den 50er Jahren noch zirkulierten), [[Fell|Tierfelle]], bestimmte Steine, [[Speisesalz|Salz]] oder [[Vieh]]. Dieses sind Formen [[prämonetär]]en Zahlungsverkehrs. (Das [[latein]]ische Wort für Geld heißt ''pecunia'' "Vermögen an Kleinvieh", von ''pecus'' Vieh, weil das erste römische Münzgeld den Wert eines Rindes verkörpern sollte). Aspekte der Lagerfähigkeit und der leichten Transportierbarkeit spielten bereits früh, auch in Hinblick auf die Möglichkeit, Werte aufzubewahren, eine Rolle bei der Wahl des Materials. Bronze- und Silberbarren oder -drähte waren sehr werthaltig und leicht aufzubewahren. Das erste Geld wurde durch die [[Lyder]] zwischen 640 und 600 v. Chr. hergestellt. Um die Bezahlung von angeworbenen Söldnern zu vereinfachen, wurde Goldstaub einer bestimmten Menge zu [[Münzen]] zusammengeschmolzen und mit einer Prägung des Königs versehen. Der letzte Lyderkönig [[Krösus]] gelangte dadurch zu dem Ruf, er sei unermesslich reich.
In der [[Volkswirtschaftslehre]] wird Geld funktional definiert.<ref name="OUBS_B821_B1" /> [[Karl Marx]] beschreibt in seinem Hauptwerk ''[[Das Kapital]]'' die Funktion des Geldes als „spezifische Äquivalentware“, als „Maß der Werte“ im Prozess der „Warenzirkulation“, die wiederum mittels des Geldes Ausgangspunkt des Kapitals ist.<ref>Karl Marx: ''Das Kapital.'' Erster Band, 3. und 4. Kapitel, Dietz Verlag Berlin 1972, S. 109–191</ref>
=== Zeitliche Trennung zwischen Produktion und Konsum ===
Kritik an der Entstehung von Geld aus dem Tauschhandel kommt von Vertretern der [[Debitismus]]-Theorie, insbesondere [[Paul C. Martin]]. Als Argument wird von ihm vorgebracht, dass das Einführen eines dritten Tauschgegenstands den Tausch zunächst sogar noch ''verkompliziert''. Aus einer Transaktion werden dadurch zwei. Entscheidend sei vielmehr die Funktion des Geldes, die ''Zeit'' zwischen dem Bedarf an Ware A und der Produktion von Ware B zu überbrücken. Daraus ergibt sich, dass Geld von vornherein keine Ware und kein Tauschgegenstand gewesen sei, sondern Zeichen für ein [[Schuldverhältnis]].


* Geld hat ''[[Zahlungsmittel]]funktion'': Unter einem Tausch- oder Zahlungsmittel versteht man ein Objekt oder auch ein erwerbbares Recht, das ein Käufer einem [[Verkäufer]] übergibt, um [[Ware]]n oder [[Dienstleistung]]en zu erwerben. Geld vereinfacht den Tausch von Gütern und die Aufnahme und [[Tilgung (Geldverkehr)|Tilgung]] von [[Schulden]].
=== Metallgeld ===
* Geld ist ein ''[[Wertaufbewahrungsfunktion|Wertaufbewahrungsmittel]]''.
Bis in das [[18. Jahrhundert]] hinein waren die Währungen Europas über den Edelmetallgehalt in ihrem Wert definiert. Die nationalen Münzstätten überwachten neben der eigenen Produktion die ausländischen Prägungen – Überbewertungen einer Währung traten auf, wenn Münzen international über oder unter ihrem Metallwert gegeneinander verrechnet wurden. Immense Probleme bereitete im praktischen Umgang mit Münzen an dieser Stelle der mutwillige Abschliff, bei dem Metall der Münze durch Abfeilen entzogen wurde. Hier mussten sorgfältigere Prägungen der Münzen Einhalt gebieten, Prägungen, bei denen man an der Integrität der Ränder sah, wenn Metall entfernt wurde.
* Geld ist ein ''[[Wertmasstab|Wertmaßstab]] bzw. eine Recheneinheit'': Durch die Denomination ([[Nominalwert]]e von Banknoten und Münzen) ist die geldliche Gegenleistung als [[Marktwert]] und [[Marktpreis]] für [[Gut (Wirtschaftswissenschaft)|Güter]] und [[Dienstleistung]]en messbar und bietet die Möglichkeit zur Verrechnung.
[[Konstitutiv]] ist für das Wesen des Geldes hauptsächlich die Funktion als [[Transaktion (Wirtschaft)|transaktionsdominierendes]] Tauschmittel.


Je besser ein Gut die Geldfunktionen erfüllt, umso eher wird es als Geld angesehen.
Noch größere Probleme bereitete die Fluktuation der Edelmetallwerte untereinander. Hatten Währungen [[Gold]], [[Silber]] und [[Kupfer]]münzen, so ließ sich ihr Wert nicht stabil gegeneinander halten. Silber floss aus Spanien und England, da englische und spanische Händler Goldmünzen geringfügig größeren Wert beimaßen, als ihre internationalen Handelspartner dies taten – ein Problem, das sich im internationalen Handel ausweitete: In Asien sah man keinen Grund, die große Goldschätzung Europas nachzuvollziehen. Silber floss gegen Gold nach Asien ab. Die Lösung des Problems wurde im frühen 18. Jahrhundert in England die grundsätzlich Gold-basierte Währung, bei der die Bank of England versicherte, den jeweiligen Marktwert Goldes dem Besitzer einer jeweiligen englischen Münze jederzeit auszuzahlen. Die Probleme dieser Umstellung waren absehbar: Wie war gewähleistet, dass die Bank nicht mehr Münzen ausgab, als sie durch Goldbesitz deckte? Hier kam es in den 1730ern zu einer Vertrauenskrise, in der die Bank of England nur durch die Bereitschaft des Londoner Großhandels gerettet wurde, der die Garantien übernahm. Auf der anderen Seite entfiel nun jeder Anreiz zur Münzmanipulation und jede Wertverschiebung zwischen landesinternen Münzsorten, wie man sie zwischen goldbasierten Gunieas und silberbasierten Kronen im Lauf des 17. Jahrhunderts mitsamt einem unkontrollierten Abfluss von Silbergeld erfahren hatte.


== Geldschöpfung ==
Noch weit bis ins 19. Jahrhundert hinein waren einige Währungen - wie z.B. der US-Dollar - goldgedeckt. Sogar manche Banken wie die [[Bank für Internationalen Zahlungsausgleich]] in Basel konstituieren sich über Aktien, die in Goldfranken definiert sind. Es ist also auch heute nicht selbstverständlich geworden, die [[Golddeckung]] aufzugeben.
{{Hauptartikel|Geldschöpfung}}
[[Datei:Commercial Banks Balance Sheets (stylized) - Pic-Fusion comparing Aggregated View to Single View (Pic Source Bank of England 2014).PNG|mini|Stilisierte Bilanzbilder bei Kreditgewährung durch Geschäftsbank(en), einzel- vs. gesamtwirtschaftliche Betrachtung, erstellt durch die Bank of England 2014.]]
[[Datei:Credit Mechanics 4 mechanical interrelationships governing the credit volume (Table 1 by F. Decker & C. Goodhart 2021).PNG|mini|Nicht jede Kreditgewährung führt zu einer Erhöhung der Geldmenge (Decker/Goodhart 2021), es hängt von den Zahlungsströmen ab – siehe auch [[Kredittheorie#Kreditmechanik|Kreditmechanik]].]]
Geld entsteht heutzutage üblicherweise im zweistufigen Bankensystem aus [[Zentralbank]] und (Geschäfts)-[[Bank]]en.<ref>Springer Gabler Verlag, Gabler Wirtschaftslexikon, [https://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/54313/geldtheorie-v8.html Stichwort: Geldtheorie]</ref>


[[Zentralbankgeld]] besteht aus dem [[Bargeld]] und den Guthaben der Geschäftsbanken bei der Zentralbank. Verkaufen die Geschäftsbanken der Zentralbank [[Wechsel (Wertpapier)|Wechsel]], [[Devisen]] oder [[Wertpapier]]e, so erhalten diese Zentralbankgeld in Form von Geldscheinen, Geldmünzen oder Zentralbankguthaben. Zentralbankgeld kann auch durch verzinsliche Kreditvergabe der Zentralbank an Geschäftsbanken gegen Pfandhinterlegung entstehen. Den Prozess der Zentralbankgeldschöpfung kann die Zentralbank über ihr geldpolitisches Instrumentarium (insbesondere [[Leitzins]] und [[Offenmarktpolitik]]) steuern. Geld entsteht auch, wenn die Zentralbank Ausgaben tätigt, für die sie mit Zentralbankgeld bezahlt.
*Zu den Fragen einer metallbasierten Währung und zum internationalen Fluss von Gold und Silber [http://www.pierre-marteau.com/currency/ed/newton-intro.html Isaac Newtons Berichte als Aufseher der Königlichen Münze in London]
*Zu den Umrechungsverhältnissen der metallbasierten Währungen siehe [http://www.pierre-marteau.com/currency/converter.html The Marteau Early 18th-Century Currency Converter]


[[Giralgeld]] entsteht hauptsächlich, indem eine Bank einen Kredit vergibt und dem Kunden den entsprechenden Betrag auf seinem Konto gutschreibt ([[Giralgeldschöpfung]]). Hierbei kommt es zu einer Bilanzverlängerung; die Aktivseite der [[Bankbilanz]] wächst um den Kreditbetrag, die Passivseite wächst um das Kontoguthaben des Kunden. Banken können die Geldmenge jedoch nicht beliebig durch Kreditvergabe erhöhen, weil sie verpflichtet sind, diese Kredite je nach [[Kreditrisiko|Ausfallrisiko]] mit bis zu 8 % [[Eigenkapital]] zu [[Mindesteigenkapitalanforderungen für Kreditrisiken|unterlegen]]. Weitere begrenzende Faktoren sind generell die Bereitschaft der Banken zu Kreditvergaben sowie der Kunden zu Kreditaufnahmen (im Falle von Banken-, Wirtschafts- oder Finanzkrisen kann die Giralgeldschöpfung nachlassen und die Giralgeldmenge sinken – vgl. [[Nettokreditaufnahme]]).
==Heutige Geldschöpfung==


== Geldmengendefinitionen ==
===Prozess der Geldschöpfung===
{{Hauptartikel|Geldmenge}}
[[Datei:Geldmenge Euro.png|mini|Die Geldmenge im Euro-Raum im März 2012]]


Die Geldmenge ist eine wichtige ökonomische Größe, weil sie im Zusammenhang mit der [[Gesamtwirtschaftliche Nachfrage|gesamtwirtschaftlichen Nachfrage]] nach Gütern und Dienstleistungen steht und Hinweise auf die zukünftige Preisentwicklung liefert. Die Geldmengendefinition ist nicht ganz einheitlich; im Folgenden wird beispielhaft die Geldmengendefinition der Europäischen Zentralbank dargestellt. Um den Umfang des geschöpften Giralgeldes zu messen, beobachtet die Zentralbank die Geldmengen M1-M3, die den Geldbestand von Nichtbanken erfassen. Die Geldmengen M1-M3 werden nach dem Grad der Verfügbarkeit des Geldes für die Bankkunden unterteilt.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Schule_und_Bildung/geld_und_geldpolitik.pdf?__blob=publicationFile |wayback=20161030190350 |text=''Geld und Geldpolitik – Schülerbuch für die Sekundarstufe II.'' }} (PDF) [[Deutsche Bundesbank]], S. 70.</ref>
Auf einer theoretischen Ebene kann man zwei unterschiedliche Arten von Geld unterscheiden. Zum einen das Zentralbankgeld, das von der [[Zentralbank]] geschaffen oder vernichtet wird; hierzu zählt auch das Bargeld. Zum anderen das [[Geschäftsbankengeld]], das durch die privaten [[Geldinstitut]]e entsteht oder verschwindet.


* Die Geldmenge <math>M0</math>, auch [[Geldbasis]] genannt, umfasst das Zentralbankgeld, also Bargeld und Einlagen von Geschäftsbanken bei der Zentralbank.
Geld kann durch das Zusammenspiel von [[Zentralbank]], Geschäftsbanken, privaten [[Haushalt]]en und öffentlicher Hand erzeugt werden, man spricht hier von der ''Geldschöpfung''. Der häufigste Weg der Geldschöpfung basiert auf der Gewährung von [[Kredit]]en.
* Die Geldmenge <math>M1</math> umfasst das [[Bargeld]] und die [[Sichteinlagen]], also die innerhalb von einem Tag abrufbaren Bankguthaben ([[Girokonto]], [[Tagesgeldkonto]]).<ref>Springer Gabler Verlag (Hrsg.): ''Gabler Wirtschaftslexikon.'' [https://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/1576/geldmenge-v8.html Stichwort: Geldmenge]</ref>
* Die Geldmenge <math>M2</math> umfasst <math>M1</math> und [[Spareinlage]]n mit einer [[Kündigungsfrist]] von bis zu drei Monaten und [[Termineinlage]]n mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren.<ref name="Gabler GM">Springer Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, [https://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/1576/geldmenge-v8.html Stichwort: Geldmenge]</ref>
* Die Geldmenge <math>M3</math> beinhaltet <math>M2</math> und zusätzlich [[Repogeschäfte]], [[Geldmarktfonds]]anteile und [[Geldmarktpapier]]e sowie [[Sparbrief|Bankschuldverschreibungen]] mit einer Ursprungslaufzeit von bis zu zwei Jahren.<ref name="Gabler GM" />


== Geldmarkt und Geldpolitik ==
Die Geschäftsbanken können Geld schöpfen, indem sie ihren Kunden Kredite gewähren. Nach Gewährung des Kredites schreibt die Bank dem Kreditnehmer einen entsprechenden Betrag auf dessen [[Girokonto]] gut und der Kreditnehmer kann dieses Geld an andere Kunden der Bank oder Kunden anderer Banken überweisen (''Giralgeld''). Durch diesen Vorgang wird Geld geschaffen, da auf der einen Seite Geld in Umlauf gebracht wird, auf der anderen Seite aber nur eine Forderung der Bank gegen den Kreditnehmer ([[Schuldtitel]]) als Position in der [[Bilanz]] der Bank entsteht. Umgekehrt wird bei der Rückzahlung des Kredites Geld vernichtet, da Geld zurück an die Bank fließt und gegen den Schuldtitel verrechnet wird.
{{Hauptartikel|Geldpolitik}}
Über den [[Geldmarkt]] können [[Zentralbank]]en auf das Verhältnis von [[Geldangebot]] und [[Geldnachfrage]] einwirken. Das Geldangebot kann die Zentralbank weitgehend steuern. Die Geldnachfrage ist abhängig von dem Verhalten der [[Wirtschaftssubjekt]]e ([[Unternehmen]], [[Privathaushalt]]e, der [[Staat]] nebst seinen Untergliederungen).


[[Finanzwirtschaft|Monetäre]] Ursachen für [[Inflation]] und [[Deflation]]: Übersteigt das Geldangebot die Geldnachfrage, so steigen die Preise (Inflation). Ist das Geldangebot kleiner als die Geldnachfrage, fallen die Preise (Deflation). Zentralbanken haben ein [[Geldpolitik|geldpolitisches]] Dilemma. Einerseits möchten sie durch niedrige Zinsen für Zentralbankgeld die Wirtschaft ankurbeln, denn niedrige Zinsen fördern [[Investition]]en und [[Wirtschaftswachstum]]. Andererseits soll das Geldangebot (die [[EZB]] beobachtet hauptsächlich die Geldmenge M3<ref>{{Webarchiv|url=http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Schule_und_Bildung/geld_und_geldpolitik.pdf?__blob=publicationFile |wayback=20161030190350 |text=''Geld und Geldpolitik – Schülerbuch für die Sekundarstufe II.'' }} (PDF) [[Deutsche Bundesbank]], S. 69.</ref>) die Geldnachfrage nicht übersteigen, damit die Inflation niedrig bleibt. Hierzu muss ggf. durch Zinserhöhungen gegengesteuert werden. Zinserhöhungen verteuern die Geldschöpfung von Zentralbankgeld. Die Zentralbanken müssen also immer den situativ richtigen Zinspfad finden.<ref>Dietmar Dorn, Rainer Fischbach, Volker Letzner: ''Volkswirtschaftslehre.'' Band 2, 5. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2010, ISBN 978-3-486-59094-4, S. 96 ff.</ref>
Da das neu geschaffene Geld wieder als Basis für weitere Geldschöpfung dienen kann, gibt es theoretisch keine obere Grenze für das von den Banken geschaffene Geld. Um diesen Vorgang zu kontrollieren, gibt es neben Bilanzvorschriften (keine Überschuldung, Eigenkapitaldeckung) eine [[Mindestreservepflicht]], d. h. die Geschäftsbanken müssen für jedes Sichtguthaben ihrer Kunden einen bestimmten Prozentsatz (z. B. 1,5%) an Zentralbankguthaben halten (bei der Zentralbank hinterlegen).


[[Realwirtschaft]]liche Ursachen: Inflation ist nicht immer ein monetäres Phänomen, sie kann auch realwirtschaftliche Ursachen haben. Auf dem [[Gütermarkt]] können sich bestimmte Güter z.&nbsp;B. Rohöl verknappen, dies führt zu Preissteigerungen, die sich als Preissteigerungen in nachgelagerten Märkten (z.&nbsp;B. Transportgewerbe) fortpflanzen.<ref>Dietmar Dorn, Rainer Fischbach, Volker Letzner: ''Volkswirtschaftslehre.'' Band 2, 5. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2010, ISBN 978-3-486-59094-4, S. 103 f.</ref>
Wenn das Eigenkapital der Bank und die Einlagen der Kunden nicht ausreichen, um die Kreditvergabe in dem gewünschten Maße durchzuführen, hat die Geschäftsbank die Möglichkeit sich Geld bei der Zentralbank zu leihen, man spricht von ''[[Refinanzierung]]''.


== Geldtheorie ==
Die Zentralbank kann Geld auch ohne die Vergabe von Krediten erzeugen, z.&nbsp;B. durch den Ankauf von Devisen, Edelmetallen oder Wertpapieren. Neben diesem Instrument hat die Zentralbank weiterhin die Möglichkeit aktiv Schuldtitel zu kaufen (''[[Offenmarktpolitik]]'') oder Kredite an die Geschäftsbanken zu vergeben. Die Vergabe von Krediten an die öffentliche Hand ist im [[Euroraum]] seit der zweiten Stufe der Europäischen Währungsunion von [[1994]] verboten, d.&nbsp;h. der Staat darf sich kein Geld bei seiner Notenbank leihen. Ganz anders sieht es da in den [[USA]] aus: Dort machte beispielsweise am [[17._November]] [[2004]] der Posten „U.S. Treasury“ sage und schreibe 89.3% der gesamten [[Aktiva]] des [[Federal Reserve System]] aus. Der [[US-Dollar]] ist mit anderen Worten fast ausschließlich durch die US-[[Staatsverschuldung]] [[Deckung_(Wirtschaft)|"gedeckt"]].
{{Hauptartikel|Geldtheorie}}
Die [[Geldtheorie]] ist eine Disziplin der [[Volkswirtschaftslehre]], in der Wesen und Funktionen, Wert sowie Wirkungen des Geldes untersucht werden. Teilgebiete der Geldtheorie sind unter anderem die Theorie der [[Geldnachfrage]], die Theorie des [[Geldangebot]]es (siehe [[Geldschöpfung]]), die Erklärung des geldpolitischen [[Transmissionsmechanismus]], die [[Inflation]]stheorie, die [[Zins]]theorie und die Theorie der [[Geldpolitik]].


== Rechtsfragen ==
Damit der Kunde einer Bank auch außerhalb des Bankensystems Geschäfte mit dem Geld abwickeln kann, werden von der Zentralbank (Notenbank) Geldscheine gedruckt, welche sich die Geschäftsbanken „ausleihen“ (eigentlich Kauf mit Rückkaufvereinbarung) können, um sie an ihre Kunden auszuzahlen ([[Bargeld]]).
[[Datei:Braunschweiger Geldschein (10 Mark).jpg|mini|Braunschweiger Geldschein (Staatskassenschein, [[Notgeld]]), 10&nbsp;Mark]]
Auch der [[Bundesgerichtshof]] (BGH) hat sich mit dem (strafrechtlichen) Begriff des Geldes befassen müssen. Danach ist Geld „…&nbsp;jedes vom Staat oder einer durch ihn ermächtigten Stelle als Wertträger beglaubigte, zum Umlauf im öffentlichen Verkehr bestimmtes Zahlungsmittel ohne Rücksicht auf einen allgemeinen Annahmezwang“.<ref name="bgh" /> Hierin kommen die bisher bereits erwähnten Grundfunktionen des Geldes zum Ausdruck. Regelmäßig ist der Staat oder eine von ihm beauftragte Stelle für die Ausgabe dieses verkehrsfähigen Zahlungsmittels zuständig, das als Wertträger fungieren soll. Dieses [[Monopol]] des Staates, Geld zu drucken und in Umlauf zu bringen, schließt mithin aus, dass nicht Autorisierte ebenfalls Geld drucken und in Umlauf bringen, sodass deren Handlungen als strafbare Fälschung von Zahlungsmitteln gelten (vgl. [[Falschgeld]]).


Nach deutschem Recht wird Geld als [[Rechtsbegriff]] den [[Inhaberpapier]]en gleichgestellt ({{§|935|bgb|juris}} Abs. 2 [[Bürgerliches Gesetzbuch|BGB]]). Das bedeutet, dass Geld [[Gutgläubiger Erwerb|gutgläubig]] sogar dann noch erworben werden kann, wenn es dem rechtmäßigen Eigentümer gestohlen wurde, verloren gegangen oder sonst abhandengekommen ist. Für andere [[bewegliche Sache]]n gilt das nicht (§&nbsp;935 Abs.&nbsp;1 BGB), weil bei Geld und Inhaberpapieren deren [[Verkehrsfähigkeit]] nicht eingeschränkt werden soll.
Als Bank der Banken übernimmt die Zentralbank auch die Verrechnung von Überweisungen zwischen den Geschäftsbanken über Zentralbank-Konten (Zentralbankgeld ZBG). Die verpfändeten Schuldtitel, für die eine Geschäftsbank ZBG (Bargeld oder Gutschrift) erhält, sind häufig auch durch die Bank selbst oder andere Banken [[Emission (Wirtschaft)|emittiert]] worden.


Münzen und Scheine gehen ins Eigentum des [[Inhaber]]s über; die oft behauptete Aussage, die [[Europäische Zentralbank]] sei Eigentümer, der Inhaber nur berechtigter Besitzer, gilt nicht für den Euro. Das [[Eigentum]] an Geld wird wie bei Inhaberpapieren durch einfache [[Einigung]] und [[Übergabe (Sachenrecht)|Übergabe]] verschafft ({{§|929|bgb|juris}} Satz 1 BGB). Euroscheine sind [[Sache (Recht)|Sachen]] im Sinne von {{§|90|bgb|juris}} BGB. An Sachen kann jeder Eigentum gemäß allgemeinen zivilrechtlichen Regelungen erwerben. Banknoten und Münzen gehören somit demjenigen, dem sie übereignet worden sind. Der Eigentümer kann mit ihm gehörenden Sachen in den durch die Rechtsordnung gesetzten Grenzen nach Belieben verfahren. Für den Euro gilt, dass die Zerstörung von Zahlungsmitteln weder rechtswidrig noch strafbar ist.<ref name="Zeit2003" /> In Deutschland gilt {{§|903|bgb|juris}} BGB, wonach der Eigentümer mit seinen Sachen grundsätzlich nach Belieben verfahren darf. Jeder Besitzer von Geld kann entscheiden, sein Geld nie mehr auszugeben und damit für immer aus dem Umlauf zu nehmen. Mit einer unumkehrbaren Beschädigung von Zahlungsmitteln wird Geld auch nicht vernichtet, sondern nur unumkehrbar aus dem Umlauf genommen. Die Bundesbank leistet jedoch für absichtlich beschädigte Geldscheine keinen Ersatz.<ref name="Buba" />
Die Notenbank gibt Geld aber nicht umsonst ab. Sie erhebt eine "Nutzungsgebühr", die so genannten Zentralbankzinsen. Betragen die Zentralbankzinsen zum Beispiel 5% im Jahr und wird ein Titel verpfändet und erhält die verpfändende Bank dafür 1000&nbsp;€, so muss die verpfändende Bank nach einem Jahr 1050&nbsp;€ zurückzahlen. Diese Zentralbankzinsen gibt die Bank natürlich an den Kreditnehmer weiter und schlägt noch etwas drauf, so eine [[Risikoprämie]], Bearbeitungsgebühren, Gewinnprämien usw. Am Ende entsteht daraus ein Endkunden-[[Zins]] von beispielsweise 8% im Jahr.


In manchen Ländern (wie den USA<ref name="uscode333" />) kann die Zerstörung von Zahlungsmitteln strafbar sein, beispielsweise wenn durch die Zerstörung die Abbildung eines Staatsoberhauptes oder geschützte Symbole beschädigt werden und eine solche Beschädigung strafbar ist.
Das gesamte Geldsystem lässt sich in Form einer Bilanz darstellen. Auf der einen Seite steht das im Umlauf befindliche Geld, auf der anderen Seite die dafür aufgenommenen Schulden, die Währungs- und Goldreserven und die Wertpapiere im Besitz der Zentralbank. Jedem Giro-Guthaben und jedem Geldschein steht also entweder eine entsprechende Schuld oder ein anderer Aktivposten in der Zentralbank-Bilanz gegenüber.


===Der Geldmarkt===
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte des Geldes}}
[[Datei:Die Geschichte des Geldes.webm|mini|Video: Geschichte des Geldes]]
[[Datei:Japan commodity money before the 8th century.jpg|mini|Im 8. Jahrhundert wurden in Japan Pfeilspitzen, Reis und Goldpuder als Tauschmittel benutzt.]]
Geld ist, was Geldfunktion erfüllt. Im Alltag sind dies vor allem Münzen und Banknoten. Aber auch immaterielles Geld in Form von Bankguthaben und Karten mit Geldfunktion spielt eine große Rolle. Geld wurde nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt „erfunden“. Es entwickelten sich eher über die Zeit verschiedene Gewohnheiten und Praktiken bei Menschen die in dem, was wir heute „Geld“ nennen, aufgegangen sind.<ref>[[David Graeber]]: [[Schulden: Die ersten 5000 Jahre|Debt: The first 5,000 Years]]. Melville House, New York 2011, ISBN 978-1-933633-86-2. S. 52.</ref> Geld gehörte anfangs zur kultischen und rechtlichen Sphäre und bezeichnete „das, womit man Buße und Opfer erstatten bzw. entrichten kann“. Erst nach dem 14. Jahrhundert nahm es seine aktuelle Bedeutung als „geprägtes Zahlungsmittel“ an.<ref name="Pfeifer"/> Ab Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts existierte in vielen Ländern der [[Goldstandard]], bei dem der Umtausch von gesetzlichen Zahlungsmitteln (Münzen, Banknoten) in eine feststehende Menge [[Gold]] versprochen wurde. Um 1930 haben fast alle größeren Staaten den Goldstandard aufgegeben. An die Stelle eines solchen Standards traten [[Geldpolitik|geldpolitische]] Maßnahmen der Notenbanken, die eine [[Preisniveaustabilität]] sicherstellen sollten. Durch die [[Digitalisierung]] steigt auch die Bedeutung von [[Elektronisches Geld|elektronischen Zahlungsvorgängen und -mitteln]].


== {{Anker|Volkstümliche Bezeichnungen des Geldes}} Volkstümliche Bezeichnungen ==
Für die leihweise Übereignung von Geld besteht genauso wie für Waren und Dienstleistungen ein [[Markt (Ökonomie)|Markt]] mit Angebot und Nachfrage. Die privaten Haushalte und Unternehmen fragen Geld als Kreditnehmer nach und bieten es gleichzeitig als Sparer an. Das Bankensystem dient als Vermittler zwischen den beiden Gruppen und macht den Markt hierdurch effizienter, da sich Sparer und Kreditnehmer nicht mehr einzeln finden müssen. Diesen Dienst lassen sich die Banken mit der Differenz zwischen Guthaben- und Kreditzinsen entlohnen. Der [[Zins]], der sich an diesem Markt herausbildet ist von Angebot und Nachfrage bestimmt und stellt im Prinzip den Preis der leihweisen Uebereignung des Geldes dar. Wollen viele Teilnehmer bei einem geringen Geldangebot welches leihen, so steigt der Zins und der Anreiz für andere steigt, ebenfalls Geld auf dem Markt anzubieten. Umgekehrt sinkt der Zins bei geringer Nachfrage und großem Angebot.
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Aufgrund der universellen Verbreitung und der großen Bedeutung des Geldes für den Alltag entstehen im Volksmund dafür immer wieder zahlreiche [[Synonymie|synonyme]] Bezeichnungen, wobei die Benennungsmotive unterschiedlicher Art sein können.
Ein Kreditnehmer erhält Geld mit der Verpflichtung, den geliehenen Betrag plus Zinsen später zurückzuzahlen. Da Geld-Leihen also etwas kostet, sind Kreditnehmer bestrebt, ihr geliehenes Geld ertragbringend zu nutzen (das heißt: sofort für Investitionen oder auch Konsum auszugeben).


=== Für Geld generell ===
Die Zentralbank nimmt auf den Geldmarkt Einfluss, indem sie
Viele Bezeichnungen stammen aus einer anderen Sprache, so etwa die weit verbreiteten Ausdrücke
entweder aktiv das Geldangebot im Rahmen einer so genannten Offenmarktpolitik beeinflusst oder über den Zinssatz für Zentralbankgeld indirekt auf Angebot und Nachfrage einwirkt. Bei der Offenmarktpolitik kauft die Zentralbank Wertpapiere und bezahlt diese mit Zentralbankgeld. Dem System wird so Geld hinzugefügt. Umgekehrt kann sie auch Wertpapiere verkaufen und dem System hierdurch Geld entziehen.
<!-- hier nur Begriffe aus anderen Sprachen aufführen -->
Der Zinssatz für Zentralbankgeld bzw. für Einlagen bei der Zentralbank beeinflusst den Geldmarkt indirekt, weil er Anreize für die Geschäftsbanken schafft, Kredite zu gewähren oder Einlagen bei der Zentralbank zu schaffen.
* ''Cash'' ({{enS}} für „[[Bargeld]]“)
* ''Kies'' ([[jiddisch]] ''kis'', „Geldbeutel“)
* ''Mäuse'' (jiddisch ''meus'', „Geld“)
* ''Moneten'' ({{laS}} ''[[moneta]]'', „Münze“; vgl. engl. ''money'')
* ''Moos'' (jiddisch und [[rotwelsch]] ''moos'', ''mous'' (Plural), „Geld“)
* ''Möpse'' (seit 1749 aus [[Henese Fleck]] in die deutschen Studentensprache übernommen, von ''Mopp'', „Knopf“)<ref>Christoph Gutknecht: [https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/16721 ''Mäuse, Moos und Möpse – Wie aus der hebräischen Münze das jiddische Wort für Geld wurde.''] Jüdische Allgemeine, 8. August 2013, abgerufen am 9. April 2018</ref>
* ''Penunze'' ([[berlinisch]] ''Penunse'', von {{plS}} ''pieniądze'', aus dem Westgermanischen, verwandt mit [[althochdeutsch]] ''pfenning'')
* ''Zaster'' (rotwelsch ''saster'', „Eisen“)


Einige Bezeichnungen beziehen sich auf Brennstoffe:
===Steuerung der Geldmenge===
* ''Kohle'', ''Koks'', ''Holz''
* ''Asche''
* ''Pulver'' (gemeint ist [[Schwarzpulver|Zündpulver]]; vgl. ''sein Geld verpulvern'', veraltet: ''verzünden'')


Einige Synonyme für Geld bezeichnen Lebensmittel oder haben eine entsprechende Wortherkunft:
Unabhängige Zentralbanken, das heißt solche, die nicht politisch kontrolliert werden, verfolgen im Allgemeinen ein konkretes und festes Ziel bei der Geldmengensteuerung. Dieses Ziel ist häufig die Preisstabilität, d. h. die Bekämpfung der [[Inflation]]. Um die Inflationsrate auf ein volkswirtschaftlich sinnvolles Maß (≤ 3%) zu begrenzen, versucht die Zentralbank die Geldmenge synchron zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zu halten, so dass das verfügbare Geld dem Wert der gehandelten Waren und Dienstleistungen entspricht. In Zeiten geringer Inflationsraten kann die Zentralbank weiterhin versuchen Sekundärziele, wie die Steigerung des gesamtwirtschaftlichen Wachstums, zu verfolgen.
* ''Eier, Fett''
* ''Bimbes/Bims'' (rotwelsch ''bimbes'' = „Brot“)<ref>{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-15561260.html |titel=Bimbes mit Bimbes |hrsg=[[SPON]] |datum=2000-01-31 |abruf=2017-06-16 |kommentar=Repro der Printausgabe von [[Der Spiegel]] 5/2000}}</ref>
* ''[[Diridari]]'' ([[Bairische Dialekte|bairisch]], entstanden aus ''Diradey'' = Gemisch aus Roggen und Gerste)


Bezeichnungen für Tiere:
====Deflation====
* ''Kröten, Mücken''


Folgende Wörter werden für bestimmte Arten von Geld verwendet:
''für detailliertere Informationen siehe Hauptartikel [[Deflation]].''
* für Kleingeld, Münzen: ''Schotter, Steine, Kies'' (jiddisch kis, „Geldbeutel“), abschätzig ''[[Negergeld]]''<ref name="RHZT2001-09-12" />
* für Papiergeld: ''Scheine, Lappen''
* für einen geringen, unbedeutenden Betrag: ''[[Peanuts]]'', ''Obolus'' (von ''Obolos'', altgriechisches Münznominal; für einen kleinen, meist freiwillig geleisteten Beitrag zu etwas)
* für eine große unbestimmte, aber bedeutsame Menge: ''Zaster'' (siehe oben), ''[[Mammon]]'' (vom [[Aramäische Sprache|aramäischen]] oder [[Arabische Sprache|arabischen]] Wort ''aman'' = „das, worauf man vertraut“)
* für [[Falschgeld]]: ''Blüte''


Einige weitere Benennungen verschiedenen Ursprungs sind oder waren nur regional oder bei bestimmten Personengruppen üblich:
Wenn die Geldmenge sinkt oder bei gleicher Geldmenge die Umlaufgeschwindigkeit des Gelds zurückgeht, kann es zu einer Periode nachhaltig fallender Preise kommen, die als [[Deflation]] bezeichnet wird. Ein Rückgang der Geldmenge kann z.&nbsp;B. durch Maßnahmen der Zentralbank ausgelöst werden (Zinspolitik). Die Umlaufgeschwindigkeit kann sinken, wenn die privaten Haushalte und Unternehmen zurückhaltender bezüglich Konsum und Investitionen werden und Geld eher sparen als ausgeben.
* ''Draht, Flocken, Keulen, Kikerlinge, Klötze, [[Knaster]], Knöpfe, Knosse, Knüppel, Krazacken, Marie, Moos, Ocken/Öcken, Patte, Piepen, Pimperlinge, Pinke/Pinkepinke, Schabangas, Schleifen, Schnee, Sickel, Stutz, Tacken''
* Der häufige saloppe Begriff ''Knete'' stammt vermutlich aus der [[Jugendsprache]] der 1970er Jahre.<ref>[https://gfds.de/knete-fuer-geld/ Herkunft der Bezeichnung Knete für Geld]. Auf Gesellschaft für deutsche Sprache e.&nbsp;V. Abgerufen am 26. April 2016.</ref>


=== Für spezielle Denominationen ===
====Inflation====
Für spezielle [[Denomination (Währung)|Denominationen]] werden bei bestimmten Geldwerten vorwiegend lautliche Varianten und [[Verballhornung]]en der entsprechenden Zahlwörter gebildet oder stehen meist in anderem unmittelbaren Zusammenhang mit dem jeweiligen Geldstück bzw. -schein, so etwa:
* Papiergeld: ''Ameise'' (auf der alten Schweizer 1000er-Note war eine Ameise abgebildet), ''Riese/Tausi/Taui'' (in Österreich:) ''Blauer'' (Tausender), ''Hunni/Blauer'' (Hunderter; ''Blauer'' nur für die D-Mark), ''Bauernzehner''/''Burazehner'' (Hunderter; im [[Bregenzerwald]]), ''Lappen'' (Hunderter; in der Schweiz), ''Fuffi'' (Fünfziger), ''Lübecker'' (auf dem 50 D-Mark-Schein war das [[Holstentor]] abgebildet), ''Pfirsich'' (Vierzig), ''Zwanni/Zwackel/[[Pfund (Währung)|Pfund]]'' (Zwanziger), [[Blaue Fliesen|''Blaue Fliese'' oder ''Blaue Kachel'']] (in der [[Deutsche Demokratische Republik|DDR]] der 100-Mark-Schein der „[[Deutsche Mark|Westmark]]“).
* Münzgeld: ''[[Groschen]]'' (10 Pfennig oder selten 10 Eurocent), ''[[Heiermann]]'' (5-Mark-Stück), ''Sechser'' (lange noch in Berlin für das 5-Pfennig-Stück), ''Fünfliber'' (5-Franken-Stück in der Schweiz), ''Zwickel'' (2-Mark-Stück, 2-Euro-Stück), ''Fünferli'' ([[Fünfrappenstück|5-Rappen-Stück]] in der Schweiz)


=== Für bestimmte Währungen ===
*''für detailliertere Informationen siehe Hauptartikel [[Inflation]]''.
Bei volkstümlichen Bezeichnungen für bestimmte Währungen wird oft ein scherzhafter Charakter offenkundig. Mit solchen neuen Wörtern ist aber vielfach nicht (nur) die Währung als solche gemeint, sondern das stoffliche Äquivalent, also Münze oder Schein, und der Wert 1 dieser Währung. Daher wird in solchen Fällen der Ausdruck in erster Linie gemeinsam mit einem Zahlwort verwendet.
* ''Alpendollar'' (für die frühere österreichische Währung; sollte den [[Österreichischer Schilling|Schilling]] nach Vorbild des US-Dollars als Hartwährung positiv charakterisieren)
* ''Euronen'' (Pluralform von ''Euro'')
* ''Stutz'' (schweizerisch für ''Franken''; aus der Studenten- und Soldatensprache; wahrscheinlich entstanden aus dem alten Wort ''stutzen'' = „tauschen“)
* ''[[Kujambels]]'' (Währung aus Übersee)
* ''Greenback'' (US-Dollar)


== Rezeption ==
Umgekehrt kann es dazu kommen, dass die Geldmenge übermäßig wächst oder bei konstanter Geldmenge die Umlaufgeschwindigkeit des Geldes zunimmt. Hierdurch kommt es zu einem Ungleichgewicht zwischen dem verfügbaren Geld und den Waren und Dienstleistungen, die mit dem Geld bezahlt werden könnten. Dieses Ungleichgewicht führt zu einem Anstieg des Preisniveaus, das man als [[Inflation]] bezeichnet.
=== Mythologie ===
In Mythen und Märchen spielt auch das Geld eine Rolle. Die antike Sage, dass der kleinasiatische König [[Midas]] sich von den Göttern gewünscht habe, alles, was er berühre, solle zu Gold werden, und der deshalb zu verhungern und zu verdursten drohte, ist wahrscheinlich ein Echo der Tatsache, dass Münzgeld historisch zuerst in [[Lydien]] geprägt worden ist.


In [[Traum|Träumen]] und [[Märchen]] kann Geld die Bedeutung von Reichtum und Macht wie auch von Lebensenergie haben, aber auch die des moralisch Schmutzigen.
'''Def.:''' Ist ein Prozess anhaltender, über eine bestimmte Marge hinausgehende Preisniveausteigerung.


=== Philosophie ===
Unbedeutend ist hier die Steigerung einzelner Preise, bzw. einmaliger Anstieg des Preisniveaus (Preissprung - Mehrwertsteuer). Inflation liegt auch dann erst vor, wenn die Inflationsrate gP mehr als 2% steigt.
Nach den Ausführungen von Karl Marx in seinem Hauptwerk ''Das Kapital'' erhält im Geld der [[Tauschwert]] als [[Warenfetisch]] eine eigene Existenzweise. Im Gegensatz zu den anderen Waren sei Geld keinerlei materieller [[Gebrauchswert]], sondern nur – ähnlich einem „[[Fetischismus (Religion)|Fetisch]]“ – ein in der Gesellschaft allgemein anerkannter Tauschwert beizumessen.


{{Zitat
Eine Zunahme der Geldmenge kann z. B. durch die Politik der Zentralbank (vgl. [[Deutsche_Inflation_1914_bis_1923|Hyperinflation]] nach dem ersten Weltkrieg in Deutschland) oder eine plötzliche Erhöhung der Staatsverschuldung entstehen. Denkbar sind auch plötzlich veränderte Erwartungen der Verbraucher, die zu einem Abschmelzen der Sparguthaben führen.
|Text=Eine Ware scheint nicht erst Geld zu werden, weil die anderen Waren allseitig ihre Werte in ihr darstellen, sondern sie scheinen umgekehrt allgemein ihre Werte in ihr darzustellen, weil sie Geld ist.“ Im Geld fänden die übrigen Waren „ihre eigne Wertgestalt fertig vor als einen außer und neben ihnen existierenden Warenkörper.
|Autor=Marx, Das Kapital Bd. 1, MEW 23: 107}}


Etliche Klassiker (so [[Georg Simmel]] und [[Alfred Sohn-Rethel]]) haben bedeutende Beiträge vorgelegt. Beachtenswert ist die [[Wissenssoziologie|wissenssoziologische]] Analyse Sohn-Rethels, dass die abstrakte [[Wertform]], die das Geld seit seiner Einführung als [[Münzgeld]] im [[Lydien]] des 7. vorchristlichen Jahrhunderts verkörperte, auch denkerischen Abstraktionen in anderen Bereichen (so in der frühen ionischen [[Naturphilosophie]]) angebahnt habe. Untermauert wird dieser von Sohn-Rethel gesehene Geld-Geist-Zusammenhang durch die neueren Arbeiten des Altphilologen [[Richard Seaford]]. Eine ökonomietheoretische und soziologische Aufarbeitung der historischen Befunde zu den Anfängen dieser Parallelentwicklung hat Othmar Franz Fett<ref>Othmar Franz Fett: ''Der undenkbare Dritte. Vorsokratische Anfänge des eurogenen Naturverhältnisses.'' (= edition diskord, Perspektiven. Band 18). Tübingen 2000, ISBN 3-89295-693-6.</ref> geliefert.
Inflation läßt sich gliedern in verschiedene Geschwindigkeiten (schleichend, trabend, gallopierend und Hyperinflation) und Phasen (akzelerierte Phase - stabilisierte Phase - dezelerierte Phase).


[[Datei:Money poster.JPG|mini|Banknoten verschiedener Länder]]
====Fiat Money====
Zeichen- und wertetheoretisch wirksam und wichtig ist der früh (1897) von dem Philosophen und Begründer der Soziologie in Deutschland [[Ferdinand Tönnies]] ausgearbeitete Ansatz einer Loslösung der Begriffe aus einer natürlichen Denkungsart hin zu einer der Wissenschaft angemessenen [[Terminologie]]. Mit einer Analogie von „Begriff“ und „Geld“ unternimmt Tönnies, die [[Semantik|Bedeutung der Zeichen]] –&nbsp;und dann die Kategorie der Werte&nbsp;– und das Verständnis von Geld als [[Zeichen]] herzustellen. Eine anfangs auf einer Situationserfahrung basierende Terminologie strebt hin zu einem unabhängig von sonstigen Vorstellungen und Gedanken entkontextualisiertem Konstruktionsprinzip einer reinen Wissenschaft, nämlich dass eigentliche Wissenschaft sich ihre „Begriffe ausschließlich für ihre eigenen Zwecke, als bloße Gedankendinge, gleichgültig gegen ihr Vorkommen in irgendwelcher Erfahrung, ja mit dem Wissen der Unmöglichkeit eines solchen Vorkommens“ bildet.<ref name="Tönnies" /> Über die natürliche Entstehung allgemeiner Begriffe bzw. Begriffsnamen, die Tönnies „Allgemeinvorstellungen“ nennt, wird die Zeichen-Bedeutungs-Relation bis zur „[[Erfindung]]“ fort entwickelt, d.&nbsp;h. Konstruktion und Fiktionalisierung des zu benennenden Gegenstandes, der als „Ding oder Vorgang gedacht“ wird.<ref>Ferdinand Tönnies: ''Philosophische Terminologie in psychologisch-soziologischer Ansicht.'' Leipzig 1906, S. 31 und 32.</ref> Die damit implizierte Identität von Gegenstand und Idee ermöglicht im Gegensatz zur Merkmalsverarmung der Allgemeinvorstellung im Abstraktionsprozess eine zweckbestimmte, tendenziell geradezu unbegrenzte Merkmalausstattung des konstruierten Begriffs,<ref>Ferdinand Tönnies: ''Philosophische Terminologie in psychologisch-soziologischer Ansicht.'' Leipzig 1906, S. 33.</ref> der damit seiner eigenen Idee, der Idee eines Allgemeinen, das zugleich singulär (individuell) ist, entspricht. Daher kommt wie den Begriffen auch dem Geld [[Bedeutung]] zu. Wie Begriffe auf die natürliche Sprache zurückzuführen sind und insofern empirisch gegeben sind, so hat auch das „abstrakte“ Geld empirisch nur Bedeutung durch seinen Bezug auf das natürliche, also das [[Münzgeld|gemünzte Geld]].


Tönnies unterscheidet das „ursprüngliche Geld“, das durch den Gebrauch als absatzfähiges Gut, also als allgemein gültiges [[Tauschmittel]] etabliert wird, aber erst durch den [[Öffentliche Meinung|öffentlichen Glauben]] als vom Gemeinwesen mit Garantiestempel geprägte Münze bestimmtes Gewicht und damit bestimmte Bedeutung erhält. Durch die Verpflichtung des Gemeinwesens, Geld als [[Kredit]] der Staatsregierung anzuerkennen, wird konventionelles Papiergeld –&nbsp;vorerst als nur kaufmännischer Kredit&nbsp;– dem Geld angeähnelt, ihm wird kraft [[Kürwille|künstlichen sozialen Willens]] Bedeutung als gesetzliches Zahlungsmittel zugewiesen. Die Bedeutung des Geldes als etwas, das nicht ist, sondern nur bedeutet und [[Geltung|gilt]], wird in der Banknote zum Zeichen materiellen Wertes, durch die Abkunft vom Metallgeld jedoch noch mitgedacht als Gegenstand. Damit stellt Tönnies die soziale Funktion der jeweiligen Zeichen –&nbsp;hier zum Beispiel des Geldes&nbsp;– in Beziehung zu den jeweiligen Erfordernissen sozialer Organisationen hinsichtlich der Generierung und Stabilisierung normativer Regelungen des sozialen Lebens, die zunehmend abstrakter und [[Zweckrationalität|zweckrationaler]] werden.
Alle Gelder, die so erschaffen werden (dies ist heutzutage praktisch immer der Fall), werden [[Fiat money]] genannt. ''fiat'' ist das lateinische Wort für ''Es werde'', denn dieses Geld kann einfach so erschaffen werden, ohne dass es eine Waren-Deckung hat, man also im Zweifel das Geld bei der Zentralbank in Waren eintauschen kann. Diese Eigenheit erlaubt es Zentralbanken auch, sich nicht an die eigenen Regeln zu halten, also z. B. Schuldtitel zu einem höheren Wert als dem tatsächlichen als Deckung zu akzeptieren. Wenn dies der Fall ist, ist das Geld nicht mehr vollständig durch Forderungen gedeckt, kann also beliebig nach Bedarf erzeugt werden. Es verkommt in diesem Fall zum [[Spielgeld]], wobei alle, denen dies nicht bewusst ist (in der Regel die normalen [[Marktteilnehmer]], insbesondere [[Verbraucher]]), so handeln, als wäre es ernst, und somit den Spielern (in der Regel [[Regierung]]en) das Spielen erst ermöglichen. Aus diesem Grund hat die Geld-Erschaffung heutzutage praktisch immer eine
politische Dimension.


=== Soziologie ===
Ist einmal ein Geld erschaffen, so können [[Geld-Surrogat]]e erzeugt werden, die auf diesem Geld basieren. Zählt man diese Geld-Surrogate selbst zu Geld, so wird von [[Geldschöpfung]] gesprochen.
Oft traten in der Neuzeit ein Unbehagen über das Geld und ein damit verbundenes Gefühl von Ungerechtigkeit zutage. Es gab deshalb viele Entwürfe utopischer Gesellschaften, die ohne Geld auszukommen versuchten. Sie alle waren aber mit einer [[gemeinschaft]]<nowiki>sorientierten </nowiki>[[Sitte|sittlichen]] [[Pflicht]] zur [[Arbeit (Philosophie)|Arbeit]] verbunden, die die individuelle Freiheit einschränkte. Solche Entwürfe stammen etwa von [[Robert Owen (Unternehmer)|Robert Owen]], [[Francois Babeuf]] oder [[Pierre-Joseph Proudhon]].


Anfänglich gab es bis in die Gegenwart hinein Stammes- und [[Volkswirtschaft]]en, die ohne Geld auskamen. Solche Wirtschaftsformen sind als [[Naturalwirtschaft]] oder [[Subsistenzwirtschaft]] bekannt. In diesen herrscht entweder eine Verteilwirtschaft (in Stammeskulturen wird die Ernte [[gemeinschaft]]lich eingebracht und nach bestimmten Regeln an die Stammesmitglieder verteilt), oder es herrscht weitgehende [[Selbstversorgung]], bei welcher kaum Handel und dann nur Tauschhandel getrieben werden.
== Arten der Geldmenge ==


[[Datei:Thesaurus (2005-04).jpg|mini|Das „[[Schatzhaus der Athener]]“ in [[Delphi]] – zugleich [[Tempel]] und ''[[Thesauros|Thesaurós]]'' (Depotbank)]]
Verschiedene [[Geldmenge]]n werden unterschieden, je nach Laufzeit der Guthaben:
Soziologisch wird darauf verwiesen, dass die ursprüngliche Etablierung von gemünztem Geld im 6. vorchristlichen Jahrhundert historisch auf große Schwierigkeiten stieß und dass dabei die antiken Tempel als erste Depotbanken dessen Einführung erleichterten, weil die dem [[Münze|gemünzten]] Geld zunächst eine diffuse [[symbol]]ische (sakrale) Garantie mitgaben (vergleiche den Tempel der [[Iuno|Iuno Moneta]] im alten Rom).


Auf die Bedeutung des neu entstandenen [[Münzgeld]]es für das abstrakte Denken, zuerst in der ionischen [[Naturphilosophie]], hat [[Alfred Sohn-Rethel]] hingewiesen (Theorem der „[[Realabstraktion]]“).
Die [[Geldmenge M0]] ist das von der Zentralbank geschaffene '''Geld''' und
besteht aus den ''Giroguthaben'' der Banken bei der Zentralbank und den im Umlauf befindlichen Münzen und Banknoten. Sie unterliegt dem direkten Einfluss der Zentralbank.
Die Geldmenge [[Geldmenge M1|M1]] umfasst die Gelder, die jederzeit als Zahlungsmittel eingesetzt
werden können, also Bargeld und Sichteinlagen (''M1''). [[Geldmenge M2|M2]] und [[Geldmenge M3|M3]] umfassen &ndash; nach einer möglichen Definition &ndash; zusätzlich
innerhalb einer Obergrenze wandelbare Spareinlagen (''M2'') oder
zusätzlich dazu Termingelder (''M3'').


Die neuere, über die Soziologie hinaus greifende [[Soziologische Systemtheorie|Systemtheorie]] abstrahiert den Geldbegriff und sieht darin ein [[Symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien|symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium]]. [[Talcott Parsons]] entwickelte das Konzept der symbolischen Tauschmedien, zu denen neben Geld auch Macht, Einfluss und Wertschätzung gehören. Geld fungiert in diesem Rahmen als Medium, dessen Wirksamkeit auf seinem Symbolcharakter beruht und das dadurch komplexe Austauschprozesse ermöglicht.<ref>{{Literatur |Autor=Talcott Parsons |Titel=Sozialstruktur und die symbolischen Tauschmedien |Hrsg=Lorenz Engll et al. |Sammelwerk=Kursbuch Medienkultur. Die maßgeblichen Theorien von Brecht bis Baudrillard. |Auflage=3. |Verlag=DVA |Ort=Stuttgart |Datum=2000 |ISBN=3-421-05310-3 |Seiten=34–44}}</ref> [[Niklas Luhmann]] griff diesen Ansatz auf und prägte den Begriff des „symbolisch generalisierten Kommunikationsmediums“, um die Funktion des Geldes in der modernen Gesellschaft zu beschreiben.<ref>[[Niklas Luhmann]]: ''Geld als Kommunikationsmedium.'' In: ''Die Wirtschaft der Gesellschaft.'' 1988, ISBN 3-518-28752-4, S. 230–271 (Kap. 7)</ref>
Es ist immer noch strittig, was eigentlich als Geld gilt (zur Geldmenge gehört) und was nicht. Eine Meinung ist:
:Da [[Kontoüberweisung]]en nicht diese Allgemeingültigkeit haben, sind sie genau wie andere Geld[[surrogat]]e wie [[Scheck]]s, [[Kreditkarte]]n oder Handels[[wechsel]] kein Geld auch wenn sie Geldfunktion ausüben können. Alle diese Surrogate sind vom Wert, d. h. der Kaufkraft des Bargeldes abhängig.


=== Religionswissenschaft/Theologie ===
==Verwendung des Geldes==
Das Verhältnis von Religion(en) zu Geld ist historisch gesehen kontrovers insofern, als Geld mitunter kritisiert wird als falscher Gott in Form des Mammon (dem man nicht gleichzeitig dienen kann)<ref>Douglas Oakman: ''The radical Jesus: you cannot serve God and Mammon.'' In: ''Biblical theology bulletin.'' 34, 2004, S. 122–129.</ref> oder als „irdischer got“ (H. Sachs) oder als „allergewöhnlichsten Abgott auf Erden“ (M. Luther).<ref>Peter Seele: ''„Gelt ist auff erden der irdisch got“. Überlegungen zu einer Religionsökonomie des Geldes.'' In: ''Theologische Zeitschrift.'' 65, 2009, S. 348 f.</ref> Es gibt aber auch Religionen, in denen eine positive, affirmative Beziehung zum Geld als Repräsentant von ökonomischer Prosperität zu finden ist, etwa im Konfuzianismus, bei bestimmten Hindu-Gottheiten wie Lakshmi oder entsprechend der These Max Webers im Protestantismus.


=== Psychologie ===
Hat jemand Geld, so kann er im Wesentlichen folgendes damit machen:
Zu den [[Psychologie|psychologischen]] Aspekten gehört, dass es nicht zuletzt vom Geldbesitz abhängt, ob das individuelle Streben nach [[Freiheit]] (finanzielle Unabhängigkeit, [[Autonomie#Psychologie|Autonomie]]) und Zufriedenheit, aber auch nach sozialem Einfluss und Macht befriedigt werden kann. Geld zu bekommen wirkt als [[Verstärkung (Psychologie)|Belohnung]]. Menschen sind bereit, für Geld zu arbeiten; dabei werden sie zu [[Wettbewerb (Wirtschaft)|Wettbewerbern]] und Konkurrenten.
# Das Geld kann ausgegeben werden ([[Konsum (Volkswirtschaft)]])
# Das Geld kann investiert werden ([[Investition]])
# Das Geld kann in eine andere Währung getauscht werden ([[Umtausch]])
# Das Geld kann einfach behalten werden ([[Geld#Wertaufbewahrungsfunktion|Wertaufbewahrung]])
# Das Geld kann vernichtet werden (absichtlich oder versehentlich, zum Beispiel nach Währungsreform)


Geld im Sinne von Besitz und Vermögen beeinflusst die Persönlichkeit und das Sozialverhalten der Menschen. Eine Untersuchung des Psychologen [[Dacher Keltner]] stellte die Tendenz fest, dass Großzügigkeit beim Spenden und das Interesse am Wohlergehen der Mitmenschen bei ärmeren Menschen stärker ausgeprägt sind.<ref name="Paulus" />
Die Summe des umlaufenden Geldes spiegelt die Verteilung des [[Sozialprodukt|Sozialprodukts]]: Die Menge Geld, die jemand besitzt, entspricht dem Sozialprodukt, das er bekommen könnte, wenn er das Geld ausgeben würde.


[[Elias Canetti]] bezeichnet in ''[[Masse und Macht]]'' Geld in Form des „[[Schatz]]es“ als ein wirkmächtiges „Massensymbol“, das vergleichbar mit den Naturmächten [[Feuer]], [[Meer]] und [[Regen]] als „[[Kultur]]produkt“<ref>Vgl. [[Yuval Noah Harari]]: ''[[Eine kurze Geschichte der Menschheit]].'' (Übersetzung aus dem Englischen von Jürgen Neubauer.); Pantheon Verlag, München 2013, ISBN 978-3-570-55269-8. Siehe hier: 37. Auflage, Kapitel 10, ''Der Geruch des Geldes.'', S.&nbsp;213 ff.</ref> einen verstörenden Einfluss auf die Psyche, das Bewusstsein und Verhalten der Menschen hat: „Kämpfe und Kriege sind um Schätze entstanden, und mancher hätte mit einem kleineren Schatz länger gelebt. So wird er oft notgedrungen geheimgehalten. Das Eigentümliche des Schatzes besteht also in der Spannung zwischen dem [[Glanz]]e, den er verbreiten soll, und dem [[Geheimnis]], das ihn schützt.“<ref>Elias Canetti: ''Masse und Macht.''; Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980, S. 103, ISBN 3-596-13050-6.</ref> In dem Buch ''Mysterium Geld'' brachte [[Bernard Lietaer]] Geld mit [[Archetyp (Psychologie)|Archetypen]] im Sinne [[Carl Gustav Jung]]s in Verbindung.
==Funktionen des Geldes==


===Zahlungsmittelfunktion===
=== Pädagogik ===
Gelderziehung vermittelt ein Verständnis für den Wert von Gütern, Arbeit und Dienstleistungen sowie für Geldbeträge, den Umgang mit Zahlungsmitteln und das Geldwesen insgesamt. Im Vordergrund der Gelderziehung stehen traditionell das [[Taschengeld]], Hinzuverdienste im Haus und mit Schülerjobs sowie der Umgang mit Sparbüchern und Schülerkonten. Heute sind auch das [[Elektronischer Handel|Online-Shopping]] und der Umgang mit Schulden ein Thema der Gelderziehung. Laut einer Jugendstudie der Direktbank [[Revolut]] im Jahr 2021 sind rund die Hälfte der Eltern in Deutschland (wie auch in Europa) der Meinung, dass sich Kinder schon im Alter von 6 bis 10 Jahren mit dem Thema Geld auseinandersetzen sollten.<ref>[https://www.focus.de/finanzen/gelderziehung-fuer-den-nachwuchs-kinder-und-kohle-so-wird-in-deutschland-und-europa-mit-taschengeld-umgegangen_id_25129137.html ''Gelderziehung für den Nachwuchs. Kinder und Kohle: So wird in Deutschland und Europa mit Taschengeld umgegangen''] focus.de, 31. Januar 2022.</ref>
In einer [[Wirtschaft]] ohne allgemeines [[Wertmaß]] (z.B. Geld) muss für eine erfolgreiche [[Transaktion (Wirtschaft)|Transaktion]] zwischen zwei Wirtschaftssubjekten eine doppelte Übereinstimmung deren Tauschwünsche vorliegen. Ein Beispiel: Ein Bauer möchte Getreide verkaufen und benötigt Werkzeuge. Ein Handwerker möchte sein Werkzeug gegen Fleisch eintauschen. Zwischen diesen beiden wird niemals Handel stattfinden können, da die Verkaufsabsicht des Bauern nicht mit dem Kaufwunsch des Handwerkers übereinstimmt. Beide werden wahrscheinlich lange suchen müssen, bis sie auf jemanden mit entsprechenden Transaktionswünschen treffen. Kommt nun Geld ins Spiel, wird dieser Vorgang stark vereinfacht: Der Bauer kann sein Getreide bei einem dritten verkaufen und das erhaltene Geld bei dem Handwerker gegen Werkzeug eintauschen. Der Handwerker kann mit dem erhaltenen Geld bei einem vierten Fleisch kaufen. Es sind also nur noch eine einfache Übereinstimmung der Wünsche und die Einigung über den [[Preis (Wirtschaft)|Preis]] nötig.


Da die Angebote an [[Finanzprodukt]]en sehr vielfältig geworden sind und die Notwendigkeit der privaten [[Altersvorsorge]] zugenommen hat, wird immer wieder gefordert, eine finanzielle Grundbildung an den Schulen zu vermitteln.<ref>[https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/vorsorgen-fuer-das-alter/sollte-man-den-umgang-mit-geld-als-schulfach-einfuehren-15632694.html ''Sparen will gelernt sein: Warum finanzielle Grundbildung wichtig ist''] faz.net, 14. Juni 2018.</ref> Eine Jugendstudie mit 1600 deutschen Teilnehmern im Alter von 16 bis 25 Jahren ergab im Jahr 2019, dass mehr als 90 % der Befragten ein Schulfach „Finanzwissen“ befürworten (43 % als Wahlfach und fast 50 % als Pflichtfach).<ref>[https://www.rnd.de/politik/studie-viele-jugendliche-wunschen-sich-schulfach-finanzen-RJNV3YA7PBBKXJZGZNECETYU2Y.html ''Studie: Viele Jugendliche wünschen sich Schulfach Finanzen''] rnd.de, 25. September 2019.</ref>
===Rechenmittelfunktion===
Dient Geld als allgemeines Wertmaß, werden alle Preise einer [[Ökonomie]] in Geldeinheiten (GE) ausgedrückt. Der Effizienzvorteil ist in der Anzahl der Tauschverhältnisse zu sehen. In einer Ökonomie mit 1 Million Gütern existieren
etwa 500 Milliarden relative Preise, welche die paarweisen Austauschverhältnisse der Güter untereinander angeben (z.B.: 1 h Arbeit = 5 Brote = 1 Hose). Bei Verwendung von Geld als allgemeines Wertmaß reduziert sich dies wieder auf 1 Million Austauschverhältnisse (z.B.: 1 h Arbeit = 5 GE = 5 Brote) was den Preisvergleich weniger mühsam macht.


=== Anwendung physikalischer Begriffe ===
===Wertaufbewahrungsfunktion===
Populär ist die Annahme, Geld könne mit „Energie“ verglichen werden. Aus der Sicht der [[Physik]] ist dieser Vergleich nicht sinnvoll, weil Geld vernichtet werden kann – [[Energie]] jedoch nicht ([[Energieerhaltungssatz]]). Auch in den Wirtschaftswissenschaften ist die Akzeptanz von physikalischen Analogien zu Geld eher niedrig.
Ein Zahlungsmittel muss seinen Wert behalten können. Darum wurden fast immer unverderbliche Waren als "Geld" vereinbart (z.B.: Gold, Diamanten). Der Bauer in der Wirtschaft ohne Geld wäre deshalb nur so lange in der Lage sein Getreide gegen andere Güter einzutauschen, bis es verdorben ist. Daher wäre er gut beraten, sein Getreide frühzeitig gegen "unverderbliches" Geld einzutauschen. Dies wird auch als ''[http://de.wiktionary.org/wiki/konsekutiv konsekutive]'' Wertaufbewahrungsfunktion bezeichnet. Die eigenständige, ''[http://de.wiktionary.org/wiki/konstitutiv konstitutive]'', Wertaufbewahrungsfunktion hingegen bezeichnet die Geldvermögensbildung durch Hortung, also das behalten des Geldes einzig und allein wegen der Wertaufbewahrung.


Der Mathematiker [[Georg Helm]] postulierte in seiner ''Lehre von der Energie'' (1887), Geld sei das ökonomische Äquivalent niedriger [[Entropie]]. [[Nicholas Georgescu-Roegen]] brachte im Jahr 1971 Helms Gedanken wieder in Erinnerung.<ref>Nicholas Georgescu-Roegen: ''The Entropy Law and the Economic Process.'' 1971, S. 283.</ref>
==Missbrauch des Geldes==


=== Sprache ===
* [[Fälschung]] von Geld ([[Falschgeld]])
[[Karl Friedrich Wilhelm Wander]] hat in seiner fünfbändigen Ausgabe von ''Deutsches Sprichwörter-Lexikon'' ([[Wanders Deutsches Sprichwörter-Lexikon]]) im ersten Band 1420 Sprichwörter zu „Geld“ gesammelt, sieht man einmal von den damit zusammengesetzten Worten (Geldbeutel, Geldbrotz, Geldgeber usw.) ab.
* [[Geldwäsche]]
* [[Silvio Gesell]]: Hortungsmittel versus Tauschmittel. Gedanken zur Beendigung der Zinsknechtschaft.


== Gesetzmäßigkeiten ==
== Kritik ==
* Neben der Kritik am Geldwesen wurde auch die Rolle des Geldes kritisiert und Forderungen nach dessen Abschaffung gestellt. Gefordert wurden die Begrenzung des Handelns mit Geld auf bestimmte Mengen oder Personen sowie die Suche nach alternativen Mitteln der [[Vermögensverteilung|Verteilung von Reichtum]] und [[Umverteilung]] von Waren und Leistungen. Geldkritik war zunächst moralisch motiviert. Seit der Entstehung des [[Kapitalismus]] wird Geldkritik auch mit [[Kapitalismuskritik|Kritik an dieser Wirtschaftsform]] verbunden, u.&nbsp;a. im [[Marxismus]]. Eine andere Richtung der Geldkritik führte zum modernen [[Antisemitismus (bis 1945)|Antisemitismus]]. Dies wurde verstärkt, da Juden in der Mehrzahl von handwerklichen Berufen und der Landwirtschaft ausgeschlossen waren und andererseits gläubigen Christen der Geldhandel verboten war.<ref name="Antisemitismus" />
Um das ''Geld'' und dessen Eigenart wurden mehrere empirische Regelmäßigkeiten beobachtet:
* Kritik an Geld und Rufe nach der [[Währungsreform|Reformation]] der [[Währungsverfassung]] machten einen großen Teil der [[Geschichte des Geldes]] aus. Diese Auseinandersetzungen mündeten in unterschiedliche [[Geldtheorie|geldtheoretische]] Denkrichtungen.
* Das [[Greshamsches Gesetz|Greshamsche Gesetz]] beschreibt, welche Geld-Typen in Konkurrenz zueinander bevorzugt werden.
* Die mangelnde Finanzierung von [[Care-Arbeit|Sorge-]], [[Haus- und Familienarbeit]] führt seit kurzem zu Diskussionen um eine [[Demokratisierung]] der Geldschöpfung, die Aspekte des [[Bedingungsloses Grundeinkommen|bedingungslosen Grundeinkommens]], der [[Dezentralisierung (Politik)|Dezentralisierung]] und der [[Dekolonialisierung]] aufgreift.<ref>{{Literatur |Autor=Gabriela Cabaña, Julio Linares |Titel=Decolonising money: learning from collective struggles for self-determination |Sammelwerk=Sustainability Science |Band=17 |Nummer=4 |Datum=2022-07 |ISSN=1862-4065 |Seiten=1159–1170 |DOI=10.1007/s11625-022-01104-3 |PMC=8969811 |PMID=35381978}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Anitra Nelson |Titel=Beyond money. A Postcapitalist Strategy |Verlag=Pluto Press |Ort=London |Datum=2022 |ISBN=978-1-78680-780-9}}</ref>
* Die [[Quantitätstheorie]] erklärt [[Inflation]] und [[Deflation]].
* Die Kritik am Geld führt auch zu Forschungen, die über mögliche postmonetäre Formen des Zusammenlebens und des Wirtschaftens nachdenken.<ref>{{Literatur |Titel=Postmonetär denken: Eröffnung eines Dialogs |Verlag=Springer Fachmedien Wiesbaden |Ort=Wiesbaden |Datum=2019 |ISBN=978-3-658-21705-1 |DOI=10.1007/978-3-658-21706-8}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Guenther Sandleben |Titel=Gesellschaft nach dem Geld Arbeitszeitrechnung als Alternative |Auflage=1. Auflage |Ort=Köln |Datum=2022 |ISBN=978-3-89438-785-3}}</ref><ref>{{Literatur |Autor=Ralph Heidenreich, Stefan Heidenreich |Hrsg=[[Geert Lovink]], Nathaniel Tkacz, Patricia de Vries |Titel=On a Post-Monetary Network Based Economy |Sammelwerk=MoneyLab Reader. A Intervention in Digital Economy |Verlag=Institute of Network Cultures |Ort=Amsterdam |Datum=2015 |ISBN=978-90-822345-5-8 |Seiten=44–55}}</ref> Diese umfassen sowohl Formen des Gemeinschaffens ([[Commoning]]/[[Commonismus]]) als auch technischer Lösungen um [[Künstliche Intelligenz]].<ref>{{Literatur |Autor=Stefan Heidenreich |Titel=G̶e̶l̶d für eine non-monetäre Ökonomie |Auflage=Originalausgabe |Ort=Berlin |Datum=2017 |ISBN=978-3-88396-390-7}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=[[Stefan Heidenreich]] |url=https://www.volkswagenstiftung.de/aktuelles-presse/aktuelles/ki-l%C3%B6st-verteilungsprobleme-besser-als-der-freie-markt |titel="KI löst Verteilungsprobleme besser als der freie Markt". Netzwerke, Algorithmen und KI. Für Stefan Heidenreich, Co-Autor des Sammelbands "Postmonetär denken", eröffnet die Digitalisierung ideale Bedingungen für die Utopie einer geldlosen Ökonomie |werk=VolkswagenStiftung |datum=2019-09-04 |sprache=de |abruf=2022-08-24}}</ref> Dabei existieren vielschichtige Versuche, in kleineren Gruppen Formen des geldlosen Zusammenlebens auszuprobieren und zu etablieren.<ref>{{Literatur |Autor=Sigrun Preissing, Gottfried Schubert, Heidi Lehner, Mandelbaum Verlag Michael Baiculescu |Titel=In Zukunft ohne Geld? Theoretische Zugänge & gelebte Alternativen. |Auflage=1. Auflage |Ort=Wien |Datum=2021 |ISBN=978-3-85476-906-4}}</ref>
2024 initiierten [[Plurale Ökonomik|plurale Ökonomen]] und Geldkritiker um [[Dirk Ehnts]] und [[Christian Felber]] die Plattform ''Geld der Zukunft'', die Alternativen zur gegenwärtigen Geldschöpfung und Finanzwirtschaft vorstellen und diskutieren soll.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.geld-der-zukunft.org/ |titel=Geld der Zukunft {{!}} Home |sprache=de |abruf=2024-09-25}}</ref>


== Legenden zum Geld ==
== Siehe auch ==
* [[Geldersatz]]
=== Geldschöpfung ===
* [[Geldersatzmittel]]
In Mythen und Märchen spielt das Geld durchaus eine Rolle. Die antike Sage, dass der kleinasiatische König [[Midas]] sich unklugerweise von den Göttern gewünscht habe, alles, was er berühre, müsse zu Gold werden, und der deshalb zu verhungern und zu verdursten drohte, ist wahrscheinlich ein Echo der Tatsache, dass das Münzgeld historisch zuerst in [[Lydien]] geprägt worden ist.


== Literatur ==
=== Geldzerstörung ===
;Einführung
Die vielfach geäußerte Behauptung, Geld sei ein öffentliches Gut und die Zerstörung des Geldes wäre somit strafbar, ist falsch. Es greift hier nämlich der Paragraph 903 der bürgerlichen Gesetzbuches, wonach der Eigentümer mit seinen Sachen grundsätzlich nach Belieben verfahren darf. Allerdings leistet die Bundesbank für absichtlich zerstörte Geldscheine keinen Ersatz.
* {{Literatur
|Autor=[[Karl Marten Barfuß]], in Volkswirtschaftslehre
|Hrsg=Neubäumer, Hewel
|Titel=Geld und Währung
|Verlag=Gabler Verlag
|Ort=Wiesbaden
|Datum=2001
|ISBN=3-8349-1704-4}}
* {{Literatur
|Hrsg=Deutsche Bundesbank
|Titel=Geld & Geldpolitik: Ein Heft für die Schule Sekundarstufe II
|Datum=2014
|ISBN=978-3-86558-998-9
|Online=http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Downloads/Veroeffentlichungen/Buch_Broschuere_Flyer/geld_und_geldpolitik.pdf?__blob=publicationFile
|Format=PDF
|KBytes=21000}}
* {{Literatur
|Autor=Hans Harlandt
|Titel=Das Geld: Eine Einführung in Wesen und Funktionen
|Verlag=Schäuble-Verlag
|Ort=Rheinfelden / Berlin
|Datum=1994
|ISBN=3-87718-542-8}}
* {{Literatur
|Autor=Thorsten Schilling (Red.)
|Hrsg=[[Bundeszentrale für politische Bildung]]
|Titel=Thema Geld
|Sammelwerk=[[fluter – Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung]]
|Nummer=41
|Verlag=DUMMY Verlag
|Ort=Berlin / Bonn
|Datum=2011
|ISSN=1611-1567
|Online={{Webarchiv | url=http://www.fluter.de/heftpdf/issue106/artikel9999/pdf_article9999.pdf | wayback=20120324053751 | text=fluter.de}}
|Format=PDF
|KBytes=3150}}
* {{Literatur
|Autor=Wolfgang Trapp
|Titel=Kleines Handbuch der Münzkunde und des Geldwesens in Deutschland
|Verlag=Philipp Reclam jun.
|Ort=Stuttgart
|Datum=1999
|ISBN=3-15-018026-0}}


;Geschichte
== Volkstümliche Bezeichnungen ==
* {{Literatur |Autor=[[Eske Bockelmann]] |Titel=Das Geld. Was es ist, das uns beherrscht |Verlag=[[Matthes & Seitz]] |Ort=Berlin |Datum=2020 |ISBN=978-3-95757-846-4}}
<!-- HINWEIS: bitte keine synonyme verlinken! Danke! -->
* {{Literatur
|Autor=[[Caspar Dohmen]]
|Titel=Let’s Make Money – Was macht die Bank mit unserem Geld?
|Verlag=orange press
|Ort=Freiburg
|Datum=2008
|ISBN=978-3-936086-41-6}}<small>Untersuchung und Dokumentation zu den globalen Zusammenhängen zwischen [[Staatsverschuldung]], [[Steuerparadies]]en, [[Spekulationsgewinn]]en, [[Sweatshop]]s und [[Finanzkrise ab 2007|Subprimekrisen]]; Buch zum gleichnamigen Dokumentarfilm [[Let’s Make Money]] von [[Erwin Wagenhofer]] </small>
* {{Literatur
|Autor=Selma Gebhardt
|Titel=Von der Kaurimuschel zur Kreditkarte. Geldentwicklung im Zivilisationsprozeß
|Verlag=Rosenholz Verlag
|Ort=Kiel / Berlin
|Datum=1998
|ISBN=3-931665-10-0}}
* {{Literatur
|Autor=[[Michael North]]
|Titel=Das Geld und seine Geschichte. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart
|Verlag=C.H. Beck Verlag
|Ort=München
|Datum=1994
|ISBN=3-406-38072-7}}
* {{Literatur
|Autor=Michael North
|Titel=Von Aktie bis Zoll. Ein historisches Lexikon des Geldes
|Verlag=C.H. Beck Verlag
|Ort=München
|Datum=1999
|ISBN=3-406-45002-4}}
* Michael North: ''Kleine Geschichte des Geldes. Vom Mittelalter bis heute.'' Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-58451-0.
* {{Literatur
|Autor=Hanno Pahl
|Titel=Das Geld in der modernen Wirtschaft: Marx und Luhmann im Vergleich
|Verlag=Dissertation Universität
|Ort=Bielefeld
|Datum=2008
|ISBN=978-3-593-38607-2}}
* {{Literatur
|Autor=Dieter Schnaas
|Titel=Kleine Kulturgeschichte des Geldes
|Verlag=Wilhelm Fink Verlag
|Ort=München
|Datum=2010
|ISBN=978-3-7705-5033-3}}
* {{Literatur
|Autor=[[Wolfram Weimer]]
|Titel=Geschichte des Geldes: Eine Chronik mit Texten und Bildern
|Verlag=Insel-Verlag
|Ort=Frankfurt am Main / Leipzig
|Datum=1992
|ISBN=3-458-16265-8}}
* {{Literatur
|Autor=Stephen Zarlenga
|Titel=Der Mythos vom Geld. Die Geschichte der Macht
|Verlag=Conzett Verlag
|Ort=Zürich
|Datum=1999
|ISBN=3-905267-00-4}}


;Theorie
Auf Grund der Bedeutung des Geldes und der weiten Verbreitung gibt es zahlreiche Bezeichnungen und Redewendungen für Geld. Einige davon sind:
* [[Christoph Asmuth]], [[Burkhard Nonnenmacher]] und Nele Schneidereit (Hrsg.): ''Texte zur Theorie des Geldes''. reclam, Stuttgart 2016, ISBN 978-3-15-019370-9.
* Kohle ([[Kohle]] wurde nach dem [[Zweiter Weltkrieg|2. Weltkrieg]] als Zahlungsmittel verwendet)
* Josette Baer, [[Wolfgang Rother (Philosoph)|Wolfgang Rother]] (Hrsg.): ''Geld. Philosophische, literaturwissenschaftliche und ökonomische Perspektiven''. Schwabe, Basel 2013, ISBN 978-3-7965-2913-9.
* [[Mammon]] (vom [[Aramäische Sprache|aramäischen]] oder arabischem ''aman'' = das, worauf man vertraut)
* [[Christina von Braun]]: ''Der Preis des Geldes : eine Kulturgeschichte''. Aufbau, Berlin 2012. ISBN 978-3-351-02710-0.
* Moneten (von [[Moneta]]; vgl. [[Englische Sprache|engl.]] [[:en:money|money]])
* Frank Engster, [[Aldo Haesler]] und [[Oliver Schlaudt]]: ''Kleine Philosophie des Geldes im Augenblick seines Verschwindens''. Matthes & Seitz, Berlin 2024, ISBN 978-3-7518-2024-0.
* Masade ([[Russische Sprache|russisch]] ''Geld'')
* {{Literatur
* Penunzen (über [[Polnische Sprache|polnisch]] ''pieniądz'' von [[Latein|lat.]] ''Pecunia'')
|Autor=[[Friedrich August von Hayek]]
* Zaster (stammt aus dem [[Rotwelsch]]en und leitet sich von dem Wort "saster" für [[Eisen]] ab.)
|Titel=Entnationalisierung des Geldes: Eine Analyse der Theorie und Praxis konkurrierender Umlaufsmittel
* Papiergeld: Riesen (Tausender), Blauer/Hunni (Hunderter [zu DM-Zeiten]), Fuffi (Fünfziger), Zwanni (Zwanziger), Scheine, Lappen
|Verlag=Mohr Verlag
* Münzgeld: Heiermann (Fünfmarkstück), Groschen (10 Pf.), Zwickel (Zweimarkstück, Zweieurostück)
|Ort=Tübingen
* Weitere: Asche, Bimbes, Eier, Kies [[Liste_deutscher_W%C3%B6rter_aus_dem_Hebr%C3%A4ischen]], Kikerlinge, Klötze, Knaster, Knete, Koks, Kröten, Mäuse, Mücken, Moos, Ocken, Öcken, Piepen, Pimperlinge, Pinke, Pinkepinke, Pulver, Schabangas, Schnee, Schotter, Sickel, Steine, Taler, [[Diridari]]
|Datum=1977
*geringer Betrag: Peanuts
|ISBN=3-16-340272-0}}
* Für [[Falschgeld]]: [[Blüte]], „falscher Fuffziger“ (in der Regel für unehrliche Personen)
* {{Literatur
* Eulen für Euros; auf dem griechischen Ein-Euro-Stück ist eine Eule abgebildet
|Autor=[[Otmar Issing]]
|Titel=Einführung in die Geldtheorie
|Verlag=Vahlen Verlag
|Ort=München
|Datum=2003
|ISBN=3-8006-2993-3}}
* {{Literatur
|Autor=[[Bernhard Laum]]
|Titel=Heiliges Geld
|Verlag=Semele Verlag
|Ort=Frankfurt am Main
|Datum=1924
|Kommentar=Neudruck: 2006, ISBN 3-938869-02-X}}
* {{Literatur
|Autor=Jens Martignoni
|Titel=Das Geld neu erfinden – Alternative Währungen verstehen und nutzen
|Verlag=Versus Verlag
|Datum=2018
|ISBN=978-3-03909-228-4}}
* [[Karl Marx]]: ''Das Kapital.'' Erster Band, Erster Abschnitt: ''Ware und Geld'' und Zweiter Abschnitt: ''Die Verwandlung von Geld in Kapital'', Dietz Verlag Berlin 1972, S. 49–191
* {{Literatur
|Autor=[[Ludwig von Mises]]
|Titel=Theorie des Geldes und der Umlaufsmittel
|Datum=2005
|ISBN=3-428-11882-0
|JahrEA=1924
|Online=http://www.mises.org/books/theoriedesgeldes.pdf
|Format=PDF
|KBytes=23080}}
* {{Literatur
|Autor=[[Georg Simmel]]
|Titel=[[Philosophie des Geldes]]
|Verlag=Suhrkamp Verlag
|Ort=Frankfurt am Main
|Datum=2003
|ISBN=3-518-29184-X}}
* {{Literatur
|Autor=[[Alfred Sohn-Rethel]]
|Titel=Das Geld, die bare Münze des Apriori
|Verlag=Wagenbach Verlag
|Ort=Berlin
|Datum=1990
|ISBN=3-8031-5127-9}}
* {{Literatur
|Autor=[[Ferdinand Tönnies]]
|Titel=Philosophische Terminologie in psychologisch-soziologischer Ansicht
|Ort=Leipzig
|Datum=1906}}


;Problematik
== Geld in [[Philosophie]] und [[Soziologie]] ==
* {{Literatur
| Titel=Die phantastische Macht des Geldes. Ökonomie und psychoanalytisches Handeln
| Hrsg=Ingo Focke, Mattias Kayser, Uta Scheferling
| Verlag=Klett-Cotta
| Ort=Stuttgart
| Datum=2013
| ISBN=978-3-608-94785-4}}
* {{Literatur
|Autor=Oliver Fohrmann
|Titel=Im Spiegel des Geldes. Bildung und Identität in Zeiten der Ökonomisierung.
|Verlag=transcript
|Ort=Bielefeld
|Datum=2016
|ISBN=978-3-8376-3583-6}}
* {{Literatur
|Autor=Ansgar Knolle-Grothusen, Stephan Krüger, Dieter Wolf, in Geldware, Geld und Währung. Grundlagen zur Lösung des Problems der Geldware
|Titel=Gesellschaftliche Praxis und das Problem der Geldware
|Verlag=Argument Verlag
|Ort=Hamburg
|Datum=2008
|ISBN=978-3-88619-345-5}}
* {{Literatur
|Autor=Peter Seele
|Hrsg=Theologische Fakultät der Universität Basel
|Titel=„Gelt ist auff erden der irdisch got“ : Überlegungen zu einer Religionsökonomie des Geldes
|Sammelwerk=Theologische Zeitschrift
|Nummer=4
|Verlag=Friedrich Reinhardt
|Ort=Basel
|Datum=2009
|Seiten=346–365}}
* {{Literatur
|Autor=[[Bernd Senf]]
|Titel=Der Nebel um das Geld. Zinsproblematik – Währungssysteme – Wirtschaftskrisen. Ein Aufklarungsbuch
|Auflage=10
|Verlag=Projekte-Verlag Cornelius
|Ort=Kiel
|Datum=2009
|ISBN=978-3-87998-456-5}}


;Literarisches
Selbst primitivste Volkswirtschaften kennen Geld. Es gab viele Versuche, utopische Gesellschaften zu entwerfen, die ohne Geld auskommen. Sie stammen von etwa von [[Robert Owen]], [[Francois Babeuf]] und [[Pierre Joseph Proudhon]]. Sie alle waren aber mit einer Arbeitspflicht verbunden, die die Freiheit des Einzelnen einschränkt. Tatsächlich gab und gibt es [[Volkswirtschaften]], die ohne Geld auskommen. Solche Wirtschaftsformen sind aber lediglich als [[Naturalwirtschaft]] oder [[Subsistenzwirtschaft]] bekannt.
* [[Evelyne Polt-Heinzl]] und Christine Schmidjell (Hrsg.): ''Das liebe Geld'', mit 19 Abbildungen, Philipp Reclam jun., Stuttgart 1998, ISBN 3-15-009728-2.


== Weblinks ==
Etliche ''Klassiker'' (so [[Georg Simmel]] und [[Alfred Sohn-Rethel]]) haben bedeutende Beiträge vorgelegt. Beachtenswert ist die [[Wissenssoziologie|wissenssoziologische]] Analyse Sohn-Rethels, dass die abstrakte Wertform, die das Geld seit seiner Einführung als [[Münzgeld]] im [[Lydien]] des 7. vorchristlichen Jahrhunderts verkörperte, auch denkerischen Abstraktionen in anderen Bereichen (so in der frühen ionischen [[Naturphilosophie]]) angebahnt habe.
{{Wiktionary}}
{{Wikiquote}}
{{Wikisource}}
{{Commonscat|Money|Geld}}
* {{DNB-Portal|4019889-3}}
* [http://www.bundesbank.de/geldmuseum/ Geldmuseum der Deutschen Bundesbank]
* [https://www.oenb.at/Ueber-Uns/Geldmuseum.html Geldmuseum der Österreichischen Nationalbank]
* [https://www.bis-ans-ende-der-welt.net/Banknoten.htm Die Banknoten der Welt – aktuelle und historische Geldscheine]
* {{Webarchiv | url=http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec2/geld2_gesamt.pdf | wayback=20060514114436 | text=Geld und Geldpolitik}} (PDF)
* [[:Datei:Modern Money Mechanics.pdf|''Modern Money Mechanics – A Workbook on Bank Reserves and Deposit Expansion'']] (PDF) Federal Reserve Bank of Chicago, 1994 (englisch)
* ''[https://www.youtube.com/watch?v=6wLlWWp8Vcg Das Kapitalozän – Erdzeitalter des Geldes.]'' Vortrag von [[Harald Lesch]] vom 2. Dezember 2018 aus dem Audimax der [[Technische Universität Ilmenau|TU Ilmenau]] im YouTube-Kanal von [[Forschungsgemeinschaft elektronische Medien#iSTUFF|iSTUFF]]
* ''[https://taz.de/Der-Preis-des-Geldes/!275172/ Der Preis des Geldes: Anmerkungen zu seiner Kulturgeschichte.]'' Erzählvortrag von [[Christina von Braun]], aufgeschrieben von [[Gabriele Goettle]] in: [[Die Tageszeitung|taz]] vom 27. Juni 2011


== Literatur ==
== Einzelnachweise ==
<references>
<ref name="Antisemitismus">
[[Gerhard Hanloser]]: ''Krise und Antisemitismus. Eine Geschichte in drei Stationen von der Gründerzeit über die Weltwirtschaftskrise bis heute.'' Unrast Verlag, 2004.
</ref>
<ref name="bgh">
BGH WM 1984, 222
</ref>
<ref name="Buba">
{{Webarchiv | url=http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Kerngeschaeftsfelder/Bargeld/Beschaedigtes_Geld/beschaedigtes_geld.html | wayback=20130807034643 | text=''Beschädigtes Geld''}}, [[Deutsche Bundesbank]] abgerufen am 30. Juli 2013.
</ref>
<ref name="OUBS_B821_B1">
G. Crowther: ''An Outline of Money.'' Nelson, London 1940. zitiert in Open University ''The Fundamentals of Finance.'' Open University, Milton Keynes, 2003, ISBN 0-7492-5726-1.
</ref>
<ref name="Paulus">
Jochen Paulus: [https://www.badische-zeitung.de/bildung-wissen-1/geld-macht-geizig--53952958.html ''Geld macht geizig''.] In: badische-zeitung.de, 24. Dezember 2011, abgerufen am 2. Januar 2011.
</ref>
<ref name="Pfeifer">
[https://www.dwds.de/?qu=Geld&view=1 ''Geld''.] In: Wolfgang Pfeifer: ''Etymologisches Wörterbuch des Deutschen''
</ref>
<ref name="RHZT2001-09-12">
''[[Rhein-Zeitung]]'', 12. September 2007, zitiert nach dem Textkorpus des Instituts für Deutsche Sprache, [https://www.ids-mannheim.de/cosmas2/projekt/ Projektseite (mit Registrierungspflicht)]. Vgl. Georg Schramm: ''Rotarier und Lioner.'' In: Georg Schramm:'' Lassen Sie es mich so sagen.'' München 2007, ISBN 978-3-89667-348-0, S. 108 f.
</ref>
<ref name="Tönnies">
Ferdinand Tönnies: ''Philosophische Terminologie in psychologisch-soziologischer Ansicht.'' Leipzig 1906, S. 30 f.
</ref>
<ref name="uscode333">
[https://codes.lp.findlaw.com/uscode/18/I/17/333 18 U.S.C. §&nbsp;333: ''US Code – Section 333: Mutilation of national bank obligations'']
</ref>
<ref name="Zeit2003">
[http://www.zeit.de/2003/40/Stimmts_40 ''Geldvernichtung.''] In: ''[[Die Zeit]].'' Nr. 40/2003.
</ref>
</references>


{{Rechtshinweis}}
*Friedrich August von Hayek: ''Entnationalisierung des Geldes', J.C.B.Mohr, ISBN 3-16340-272-0
{{Normdaten|TYP=s|GND=4019889-3|LCCN=sh85086790|NDL=00564460}}
*Helmut Creutz: ''Das Geldsyndrom'', Wirtschaftsverlag Langen Müller, ISBN 3-54870-006-3 (auch als kostenloses [[E-Book]] [http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/geldsyndrom/index.htm hier])
*Bernd Senf: ''Der Nebel um das Geld'' – Zinsproblematik – Währungssysteme – Wirtschaftskrisen, Lütjenburg: Gauke, ISBN 3-87998-435-2
*Günter Hannich: ''Sprengstoff Geld. Wie das Kapitalsystem unsere Welt zerstört'', 2004, ISBN 3980852202
*[[Bernard A. Lietaer]]: ''Die Welt des Geldes'', ISBN 340105287X
*Stephen Zarlenga: ''Der Mythos vom Geld'' – Die Geschichte der Macht. Zürich: Conzett, ISBN 3-905267-00-4
*Ottmar Issing: ''Einführung in die Geldtheorie'', Verlag Vahlen
*Wolfgang Weimer: ''Geschichte des Geldes'', Suhrkamp Taschenbuchverlag
*Egon W. Kreutzer: ''Wolf´s wahnwitzige Wirtschaftslehre – Band II'', EWK-Verlag
*Bernhard Felderer, Stefan Homburg: ''Makroökonomik und neue Makroökonomik'', 7. Auflage, 1999, Springer Verlag , ISBN 3-540-66128-x

== Siehe auch ==

* [[Demurrage (Finanzwesen)]]
* [[Freigeld]]
* [[Geldkreislauf]]
* [[Elektronisches Geld]]
* [[Kredit]]
* [[Geldanlage]]
* [[Falschgeld]]
* [[Hedgegeschäft]]
* [[Deutsches Geld]]
* [[Darlehnskassenschein]]
* [[Zahlung]]

== Weblinks ==
{{Wiktionary1|Geld}}
{{Wikiquote1|Geld}}
* Katja Girschik: [http://socio.ch/sim/t_girschik.htm ''Geld als Determinante der Moderne in Georgs Simmels „Philosophie des Geldes“'']
* Georg Simmel: [http://www.textlog.de/simmel_geld.html Philosophie des Geldes]
* Deutsche Bundesbank: [http://www.bundesbank.de/bildung/bildung_sekundarstufe2.php ''Schülerheft für die Sekundarstufe II „Geld und Geldpolitik“'']
*[http://www.bundesbank.de/geldmuseum/ Geldmuseum der Deutschen Bundesbank]
*[http://www.oenb.at/de/ueber_die_oenb/geldmuseum/geldmuseum.jsp Geldmuseum der Osterreichischen Nationalbank]
* [http://www.moneymuseum.com/ MoneyMuseum in Zürich]
*[http://aes.iupui.edu/rwise/notedir/mappage.html World Paper Money] alles Geld der Welt zum Anschauen
*[http://www.mnr.ch/files/verlag/18786.pdf „Die Geldfalle der Endzeit“] (Wilfred Hahn über den [[Mammon]] Geld aus [[Bibel|christlicher]] Sicht)
* Dr. Matthias Schlicht: [http://www.heim2.tu-clausthal.de/~kermit/wte/geld_und_ethik.html Geld und Ethik:] Vortrag im Rahmen der Reihe ''Wissenschaft, Technik und Ethik'' an der TU Clausthal
* Egon W. Kreutzer: [http://home.knuut.de/EWKberater/Geld/Sammlung%20Geld.html Grundlagen und weiterführende Texte zum Geld]
* Federal Reserve Bank of Chicago: [http://landru.i-link-2.net/monques/mmm2.html Modern Money Mechanics - A Workbook on Bank Reserves and Deposit Expansion]
* Oesterreichische Nationalbank: [http://www.oenb.at/de/ueber_die_oenb/geldmuseum/allg_geldgeschichte/allgemeine_geldgeschichte.jsp Allgemeine Geldgeschichte]
* Richard Weinrich: [http://www.richard-weinrich.privat.t-online.de/ Vexierbild Geld]
* Prof. Dr. Fritz Helmedag: [http://archiv.tu-chemnitz.de/pub/2004/0171/data/1995b_Geldfunktion.pdf Geldfunktionen]
[[Kategorie:Geld|!Geld]]


[[Kategorie:Geldtheorie]]
[[af:Geld]]
[[ca:Diner]]
[[Kategorie:Handel]]
[[Kategorie:Betriebswirtschaftslehre]]
[[cy:Arian (economeg)]]
[[Kategorie:Zahlungsmittel]]
[[en:Money]]
[[Kategorie:Wikipedia:Artikel mit Video]]
[[eo:Mono]]
[[es:Dinero]]
[[et:Raha]]
[[fi:Raha]]
[[hu:Pénz]]
[[it:Denaro]]
[[ja:貨幣]]
[[la:Pecunia]]
[[lt:Pinigai]]
[[nl:Geld]]
[[pl:Pieniądz]]
[[pt:Dinheiro]]
[[ru:Деньги]]
[[simple:Money]]
[[sv:Pengar]]
[[tr:Para]]

Aktuelle Version vom 9. Juli 2025, 06:51 Uhr

Euro-Banknoten und Euro-Münzen
Deutsches Geld vor der 1923er Währungsreform:
50-Pfennig-Stück

Geld sind die in einer Gesellschaft allgemein anerkannten Tausch- und Zahlungsmittel.

Das Wort stammt vom althochdeutschen gelt, das soviel bedeutete wie „Entgelt, Zins, Lohn, Opfer, Einkommen, Wert, gelten“ und erstmals im Jahre 790 auftauchte.[1][2] Später übernahm es das Mittelhochdeutsche als geld/gelt (bereits in der Bedeutung Geld und Zahlungsmittel), wie es noch mit den Begriffen Entgelt oder abgelten geläufig ist.

Verschiedene Wissenschaften wie die Volkswirtschaftslehre und die Soziologie haben klassische Definitionen hervorgebracht. Volkswirtschaftlich ist für Friedrich Bendixen Geld eine „Anweisung auf das Sozialprodukt“, die einzelne Geldeinheit stellt einen „hypothetischen Inhaberanteil am staatlichen Sozialprodukt, einen ideellen Anspruch auf das Potential wirtschaftlicher Befriedigungsmöglichkeiten, dar“.[3] Damit fasste er Geld als Legitimation zum Empfang von Gegenleistungen aufgrund von vorangegangenen Vorleistungen auf. Günter Schmölders sah im Geld ein „dokumentiertes Wertversprechen allgemeiner Geltung“.[4]

Aus juristischer Sicht ist Geld das vom Staat vorgeschriebene gesetzliche Zahlungsmittel mit vorgegebenen Denominationen, ein „Geschöpf der Rechtsordnung“.[5] Geld ist das vom Staat oder einer staatlichen Behörde als Wertträger zum Umlauf ausgegebene und für den öffentlichen Verkehr bestimmte Zahlungsmittel.

Im praktischen Gebrauch ist Geld ein Zahlungsmittel, das sich von einfachen Tauschmitteln dadurch unterscheidet, dass es nicht unmittelbar den Bedarf eines Tauschpartners befriedigt, sondern aufgrund allgemeiner Akzeptanz zu weiterem Tausch eingesetzt werden kann.

Das in der Währungsverfassung eines Staates als gesetzliches Zahlungsmittel bestimmte Geld bezeichnet man als Währung.

In einem zweistufigen Geldsystem gibt es Zentralbankgeld, entweder als Bargeld, das in Form von Münzen und Banknoten (Papiergeld) als Kassenbestand vorhanden ist oder Einlagen von Geschäftsbanken bei der Zentralbank. Weiterhin gibt es Buchgeld (bzw. Giralgeld), einem Zahlungsanspruch einer Nichtbank gegenüber einem Kreditinstitut auf einem Girokonto.[6] Bargeld ist nach Definition der Europäischen Zentralbank[7] im Aggregat außerhalb der Zentralbank (inklusive Kassenbestände der Geschäftsbanken) plus dem Zentralbankgeldbestand der Kreditinstitute auf Konten bei der Zentralbank enthalten.[8] Das Aggregat erfasst den Bargeldumlauf bei Nichtbanken (also ohne Kassenbestände der Geschäftsbanken) plus Sichteinlagen der Nichtbanken. In den weiteren Aggregaten und sind zusätzlich Verbindlichkeiten von Banken gegenüber Kunden mit einer Laufzeit von bis zu zwei Jahren enthalten. Je länger die Bindungsdauer (Frist) einer Verbindlichkeit ist, desto mehr verliert sich deren Charakter als flüssiges Zahlungsmittel für den Inhaber. Daher sind Geldmengen von ihrer Definition abhängig. Diese unterscheiden sich zwischen den Währungsräumen.

Heutzutage wird ein Großteil der Zahlungen bargeldlos über EC-Karten oder Kreditkarten abgewickelt. Der größte Teil der Geldmenge besteht aus Girokonto- und Tagesgeldguthaben (Sichteinlagen).

In der Volkswirtschaftslehre wird Geld funktional definiert.[9] Karl Marx beschreibt in seinem Hauptwerk Das Kapital die Funktion des Geldes als „spezifische Äquivalentware“, als „Maß der Werte“ im Prozess der „Warenzirkulation“, die wiederum mittels des Geldes Ausgangspunkt des Kapitals ist.[10]

Konstitutiv ist für das Wesen des Geldes hauptsächlich die Funktion als transaktionsdominierendes Tauschmittel.

Je besser ein Gut die Geldfunktionen erfüllt, umso eher wird es als Geld angesehen.

Stilisierte Bilanzbilder bei Kreditgewährung durch Geschäftsbank(en), einzel- vs. gesamtwirtschaftliche Betrachtung, erstellt durch die Bank of England 2014.
Nicht jede Kreditgewährung führt zu einer Erhöhung der Geldmenge (Decker/Goodhart 2021), es hängt von den Zahlungsströmen ab – siehe auch Kreditmechanik.

Geld entsteht heutzutage üblicherweise im zweistufigen Bankensystem aus Zentralbank und (Geschäfts)-Banken.[11]

Zentralbankgeld besteht aus dem Bargeld und den Guthaben der Geschäftsbanken bei der Zentralbank. Verkaufen die Geschäftsbanken der Zentralbank Wechsel, Devisen oder Wertpapiere, so erhalten diese Zentralbankgeld in Form von Geldscheinen, Geldmünzen oder Zentralbankguthaben. Zentralbankgeld kann auch durch verzinsliche Kreditvergabe der Zentralbank an Geschäftsbanken gegen Pfandhinterlegung entstehen. Den Prozess der Zentralbankgeldschöpfung kann die Zentralbank über ihr geldpolitisches Instrumentarium (insbesondere Leitzins und Offenmarktpolitik) steuern. Geld entsteht auch, wenn die Zentralbank Ausgaben tätigt, für die sie mit Zentralbankgeld bezahlt.

Giralgeld entsteht hauptsächlich, indem eine Bank einen Kredit vergibt und dem Kunden den entsprechenden Betrag auf seinem Konto gutschreibt (Giralgeldschöpfung). Hierbei kommt es zu einer Bilanzverlängerung; die Aktivseite der Bankbilanz wächst um den Kreditbetrag, die Passivseite wächst um das Kontoguthaben des Kunden. Banken können die Geldmenge jedoch nicht beliebig durch Kreditvergabe erhöhen, weil sie verpflichtet sind, diese Kredite je nach Ausfallrisiko mit bis zu 8 % Eigenkapital zu unterlegen. Weitere begrenzende Faktoren sind generell die Bereitschaft der Banken zu Kreditvergaben sowie der Kunden zu Kreditaufnahmen (im Falle von Banken-, Wirtschafts- oder Finanzkrisen kann die Giralgeldschöpfung nachlassen und die Giralgeldmenge sinken – vgl. Nettokreditaufnahme).

Geldmengendefinitionen

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Die Geldmenge im Euro-Raum im März 2012

Die Geldmenge ist eine wichtige ökonomische Größe, weil sie im Zusammenhang mit der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen steht und Hinweise auf die zukünftige Preisentwicklung liefert. Die Geldmengendefinition ist nicht ganz einheitlich; im Folgenden wird beispielhaft die Geldmengendefinition der Europäischen Zentralbank dargestellt. Um den Umfang des geschöpften Giralgeldes zu messen, beobachtet die Zentralbank die Geldmengen M1-M3, die den Geldbestand von Nichtbanken erfassen. Die Geldmengen M1-M3 werden nach dem Grad der Verfügbarkeit des Geldes für die Bankkunden unterteilt.[12]

Geldmarkt und Geldpolitik

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Über den Geldmarkt können Zentralbanken auf das Verhältnis von Geldangebot und Geldnachfrage einwirken. Das Geldangebot kann die Zentralbank weitgehend steuern. Die Geldnachfrage ist abhängig von dem Verhalten der Wirtschaftssubjekte (Unternehmen, Privathaushalte, der Staat nebst seinen Untergliederungen).

Monetäre Ursachen für Inflation und Deflation: Übersteigt das Geldangebot die Geldnachfrage, so steigen die Preise (Inflation). Ist das Geldangebot kleiner als die Geldnachfrage, fallen die Preise (Deflation). Zentralbanken haben ein geldpolitisches Dilemma. Einerseits möchten sie durch niedrige Zinsen für Zentralbankgeld die Wirtschaft ankurbeln, denn niedrige Zinsen fördern Investitionen und Wirtschaftswachstum. Andererseits soll das Geldangebot (die EZB beobachtet hauptsächlich die Geldmenge M3[15]) die Geldnachfrage nicht übersteigen, damit die Inflation niedrig bleibt. Hierzu muss ggf. durch Zinserhöhungen gegengesteuert werden. Zinserhöhungen verteuern die Geldschöpfung von Zentralbankgeld. Die Zentralbanken müssen also immer den situativ richtigen Zinspfad finden.[16]

Realwirtschaftliche Ursachen: Inflation ist nicht immer ein monetäres Phänomen, sie kann auch realwirtschaftliche Ursachen haben. Auf dem Gütermarkt können sich bestimmte Güter z. B. Rohöl verknappen, dies führt zu Preissteigerungen, die sich als Preissteigerungen in nachgelagerten Märkten (z. B. Transportgewerbe) fortpflanzen.[17]

Die Geldtheorie ist eine Disziplin der Volkswirtschaftslehre, in der Wesen und Funktionen, Wert sowie Wirkungen des Geldes untersucht werden. Teilgebiete der Geldtheorie sind unter anderem die Theorie der Geldnachfrage, die Theorie des Geldangebotes (siehe Geldschöpfung), die Erklärung des geldpolitischen Transmissionsmechanismus, die Inflationstheorie, die Zinstheorie und die Theorie der Geldpolitik.

Braunschweiger Geldschein (Staatskassenschein, Notgeld), 10 Mark

Auch der Bundesgerichtshof (BGH) hat sich mit dem (strafrechtlichen) Begriff des Geldes befassen müssen. Danach ist Geld „… jedes vom Staat oder einer durch ihn ermächtigten Stelle als Wertträger beglaubigte, zum Umlauf im öffentlichen Verkehr bestimmtes Zahlungsmittel ohne Rücksicht auf einen allgemeinen Annahmezwang“.[18] Hierin kommen die bisher bereits erwähnten Grundfunktionen des Geldes zum Ausdruck. Regelmäßig ist der Staat oder eine von ihm beauftragte Stelle für die Ausgabe dieses verkehrsfähigen Zahlungsmittels zuständig, das als Wertträger fungieren soll. Dieses Monopol des Staates, Geld zu drucken und in Umlauf zu bringen, schließt mithin aus, dass nicht Autorisierte ebenfalls Geld drucken und in Umlauf bringen, sodass deren Handlungen als strafbare Fälschung von Zahlungsmitteln gelten (vgl. Falschgeld).

Nach deutschem Recht wird Geld als Rechtsbegriff den Inhaberpapieren gleichgestellt (§ 935 Abs. 2 BGB). Das bedeutet, dass Geld gutgläubig sogar dann noch erworben werden kann, wenn es dem rechtmäßigen Eigentümer gestohlen wurde, verloren gegangen oder sonst abhandengekommen ist. Für andere bewegliche Sachen gilt das nicht (§ 935 Abs. 1 BGB), weil bei Geld und Inhaberpapieren deren Verkehrsfähigkeit nicht eingeschränkt werden soll.

Münzen und Scheine gehen ins Eigentum des Inhabers über; die oft behauptete Aussage, die Europäische Zentralbank sei Eigentümer, der Inhaber nur berechtigter Besitzer, gilt nicht für den Euro. Das Eigentum an Geld wird wie bei Inhaberpapieren durch einfache Einigung und Übergabe verschafft (§ 929 Satz 1 BGB). Euroscheine sind Sachen im Sinne von § 90 BGB. An Sachen kann jeder Eigentum gemäß allgemeinen zivilrechtlichen Regelungen erwerben. Banknoten und Münzen gehören somit demjenigen, dem sie übereignet worden sind. Der Eigentümer kann mit ihm gehörenden Sachen in den durch die Rechtsordnung gesetzten Grenzen nach Belieben verfahren. Für den Euro gilt, dass die Zerstörung von Zahlungsmitteln weder rechtswidrig noch strafbar ist.[19] In Deutschland gilt § 903 BGB, wonach der Eigentümer mit seinen Sachen grundsätzlich nach Belieben verfahren darf. Jeder Besitzer von Geld kann entscheiden, sein Geld nie mehr auszugeben und damit für immer aus dem Umlauf zu nehmen. Mit einer unumkehrbaren Beschädigung von Zahlungsmitteln wird Geld auch nicht vernichtet, sondern nur unumkehrbar aus dem Umlauf genommen. Die Bundesbank leistet jedoch für absichtlich beschädigte Geldscheine keinen Ersatz.[20]

In manchen Ländern (wie den USA[21]) kann die Zerstörung von Zahlungsmitteln strafbar sein, beispielsweise wenn durch die Zerstörung die Abbildung eines Staatsoberhauptes oder geschützte Symbole beschädigt werden und eine solche Beschädigung strafbar ist.

Video: Geschichte des Geldes
Im 8. Jahrhundert wurden in Japan Pfeilspitzen, Reis und Goldpuder als Tauschmittel benutzt.

Geld ist, was Geldfunktion erfüllt. Im Alltag sind dies vor allem Münzen und Banknoten. Aber auch immaterielles Geld in Form von Bankguthaben und Karten mit Geldfunktion spielt eine große Rolle. Geld wurde nicht zu einem bestimmten Zeitpunkt „erfunden“. Es entwickelten sich eher über die Zeit verschiedene Gewohnheiten und Praktiken bei Menschen die in dem, was wir heute „Geld“ nennen, aufgegangen sind.[22] Geld gehörte anfangs zur kultischen und rechtlichen Sphäre und bezeichnete „das, womit man Buße und Opfer erstatten bzw. entrichten kann“. Erst nach dem 14. Jahrhundert nahm es seine aktuelle Bedeutung als „geprägtes Zahlungsmittel“ an.[2] Ab Mitte des 19. Jahrhunderts existierte in vielen Ländern der Goldstandard, bei dem der Umtausch von gesetzlichen Zahlungsmitteln (Münzen, Banknoten) in eine feststehende Menge Gold versprochen wurde. Um 1930 haben fast alle größeren Staaten den Goldstandard aufgegeben. An die Stelle eines solchen Standards traten geldpolitische Maßnahmen der Notenbanken, die eine Preisniveaustabilität sicherstellen sollten. Durch die Digitalisierung steigt auch die Bedeutung von elektronischen Zahlungsvorgängen und -mitteln.

Volkstümliche Bezeichnungen

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Aufgrund der universellen Verbreitung und der großen Bedeutung des Geldes für den Alltag entstehen im Volksmund dafür immer wieder zahlreiche synonyme Bezeichnungen, wobei die Benennungsmotive unterschiedlicher Art sein können.

Für Geld generell

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Viele Bezeichnungen stammen aus einer anderen Sprache, so etwa die weit verbreiteten Ausdrücke

  • Cash (englisch für „Bargeld“)
  • Kies (jiddisch kis, „Geldbeutel“)
  • Mäuse (jiddisch meus, „Geld“)
  • Moneten (lateinisch moneta, „Münze“; vgl. engl. money)
  • Moos (jiddisch und rotwelsch moos, mous (Plural), „Geld“)
  • Möpse (seit 1749 aus Henese Fleck in die deutschen Studentensprache übernommen, von Mopp, „Knopf“)[23]
  • Penunze (berlinisch Penunse, von polnisch pieniądze, aus dem Westgermanischen, verwandt mit althochdeutsch pfenning)
  • Zaster (rotwelsch saster, „Eisen“)

Einige Bezeichnungen beziehen sich auf Brennstoffe:

  • Kohle, Koks, Holz
  • Asche
  • Pulver (gemeint ist Zündpulver; vgl. sein Geld verpulvern, veraltet: verzünden)

Einige Synonyme für Geld bezeichnen Lebensmittel oder haben eine entsprechende Wortherkunft:

  • Eier, Fett
  • Bimbes/Bims (rotwelsch bimbes = „Brot“)[24]
  • Diridari (bairisch, entstanden aus Diradey = Gemisch aus Roggen und Gerste)

Bezeichnungen für Tiere:

  • Kröten, Mücken

Folgende Wörter werden für bestimmte Arten von Geld verwendet:

  • für Kleingeld, Münzen: Schotter, Steine, Kies (jiddisch kis, „Geldbeutel“), abschätzig Negergeld[25]
  • für Papiergeld: Scheine, Lappen
  • für einen geringen, unbedeutenden Betrag: Peanuts, Obolus (von Obolos, altgriechisches Münznominal; für einen kleinen, meist freiwillig geleisteten Beitrag zu etwas)
  • für eine große unbestimmte, aber bedeutsame Menge: Zaster (siehe oben), Mammon (vom aramäischen oder arabischen Wort aman = „das, worauf man vertraut“)
  • für Falschgeld: Blüte

Einige weitere Benennungen verschiedenen Ursprungs sind oder waren nur regional oder bei bestimmten Personengruppen üblich:

  • Draht, Flocken, Keulen, Kikerlinge, Klötze, Knaster, Knöpfe, Knosse, Knüppel, Krazacken, Marie, Moos, Ocken/Öcken, Patte, Piepen, Pimperlinge, Pinke/Pinkepinke, Schabangas, Schleifen, Schnee, Sickel, Stutz, Tacken
  • Der häufige saloppe Begriff Knete stammt vermutlich aus der Jugendsprache der 1970er Jahre.[26]

Für spezielle Denominationen

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Für spezielle Denominationen werden bei bestimmten Geldwerten vorwiegend lautliche Varianten und Verballhornungen der entsprechenden Zahlwörter gebildet oder stehen meist in anderem unmittelbaren Zusammenhang mit dem jeweiligen Geldstück bzw. -schein, so etwa:

  • Papiergeld: Ameise (auf der alten Schweizer 1000er-Note war eine Ameise abgebildet), Riese/Tausi/Taui (in Österreich:) Blauer (Tausender), Hunni/Blauer (Hunderter; Blauer nur für die D-Mark), Bauernzehner/Burazehner (Hunderter; im Bregenzerwald), Lappen (Hunderter; in der Schweiz), Fuffi (Fünfziger), Lübecker (auf dem 50 D-Mark-Schein war das Holstentor abgebildet), Pfirsich (Vierzig), Zwanni/Zwackel/Pfund (Zwanziger), Blaue Fliese oder Blaue Kachel (in der DDR der 100-Mark-Schein der „Westmark“).
  • Münzgeld: Groschen (10 Pfennig oder selten 10 Eurocent), Heiermann (5-Mark-Stück), Sechser (lange noch in Berlin für das 5-Pfennig-Stück), Fünfliber (5-Franken-Stück in der Schweiz), Zwickel (2-Mark-Stück, 2-Euro-Stück), Fünferli (5-Rappen-Stück in der Schweiz)

Für bestimmte Währungen

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Bei volkstümlichen Bezeichnungen für bestimmte Währungen wird oft ein scherzhafter Charakter offenkundig. Mit solchen neuen Wörtern ist aber vielfach nicht (nur) die Währung als solche gemeint, sondern das stoffliche Äquivalent, also Münze oder Schein, und der Wert 1 dieser Währung. Daher wird in solchen Fällen der Ausdruck in erster Linie gemeinsam mit einem Zahlwort verwendet.

  • Alpendollar (für die frühere österreichische Währung; sollte den Schilling nach Vorbild des US-Dollars als Hartwährung positiv charakterisieren)
  • Euronen (Pluralform von Euro)
  • Stutz (schweizerisch für Franken; aus der Studenten- und Soldatensprache; wahrscheinlich entstanden aus dem alten Wort stutzen = „tauschen“)
  • Kujambels (Währung aus Übersee)
  • Greenback (US-Dollar)

In Mythen und Märchen spielt auch das Geld eine Rolle. Die antike Sage, dass der kleinasiatische König Midas sich von den Göttern gewünscht habe, alles, was er berühre, solle zu Gold werden, und der deshalb zu verhungern und zu verdursten drohte, ist wahrscheinlich ein Echo der Tatsache, dass Münzgeld historisch zuerst in Lydien geprägt worden ist.

In Träumen und Märchen kann Geld die Bedeutung von Reichtum und Macht wie auch von Lebensenergie haben, aber auch die des moralisch Schmutzigen.

Nach den Ausführungen von Karl Marx in seinem Hauptwerk Das Kapital erhält im Geld der Tauschwert als Warenfetisch eine eigene Existenzweise. Im Gegensatz zu den anderen Waren sei Geld keinerlei materieller Gebrauchswert, sondern nur – ähnlich einem „Fetisch“ – ein in der Gesellschaft allgemein anerkannter Tauschwert beizumessen.

„Eine Ware scheint nicht erst Geld zu werden, weil die anderen Waren allseitig ihre Werte in ihr darstellen, sondern sie scheinen umgekehrt allgemein ihre Werte in ihr darzustellen, weil sie Geld ist.“ Im Geld fänden die übrigen Waren „ihre eigne Wertgestalt fertig vor als einen außer und neben ihnen existierenden Warenkörper.“

Marx, Das Kapital Bd. 1, MEW 23: 107

Etliche Klassiker (so Georg Simmel und Alfred Sohn-Rethel) haben bedeutende Beiträge vorgelegt. Beachtenswert ist die wissenssoziologische Analyse Sohn-Rethels, dass die abstrakte Wertform, die das Geld seit seiner Einführung als Münzgeld im Lydien des 7. vorchristlichen Jahrhunderts verkörperte, auch denkerischen Abstraktionen in anderen Bereichen (so in der frühen ionischen Naturphilosophie) angebahnt habe. Untermauert wird dieser von Sohn-Rethel gesehene Geld-Geist-Zusammenhang durch die neueren Arbeiten des Altphilologen Richard Seaford. Eine ökonomietheoretische und soziologische Aufarbeitung der historischen Befunde zu den Anfängen dieser Parallelentwicklung hat Othmar Franz Fett[27] geliefert.

Banknoten verschiedener Länder

Zeichen- und wertetheoretisch wirksam und wichtig ist der früh (1897) von dem Philosophen und Begründer der Soziologie in Deutschland Ferdinand Tönnies ausgearbeitete Ansatz einer Loslösung der Begriffe aus einer natürlichen Denkungsart hin zu einer der Wissenschaft angemessenen Terminologie. Mit einer Analogie von „Begriff“ und „Geld“ unternimmt Tönnies, die Bedeutung der Zeichen – und dann die Kategorie der Werte – und das Verständnis von Geld als Zeichen herzustellen. Eine anfangs auf einer Situationserfahrung basierende Terminologie strebt hin zu einem unabhängig von sonstigen Vorstellungen und Gedanken entkontextualisiertem Konstruktionsprinzip einer reinen Wissenschaft, nämlich dass eigentliche Wissenschaft sich ihre „Begriffe ausschließlich für ihre eigenen Zwecke, als bloße Gedankendinge, gleichgültig gegen ihr Vorkommen in irgendwelcher Erfahrung, ja mit dem Wissen der Unmöglichkeit eines solchen Vorkommens“ bildet.[28] Über die natürliche Entstehung allgemeiner Begriffe bzw. Begriffsnamen, die Tönnies „Allgemeinvorstellungen“ nennt, wird die Zeichen-Bedeutungs-Relation bis zur „Erfindung“ fort entwickelt, d. h. Konstruktion und Fiktionalisierung des zu benennenden Gegenstandes, der als „Ding oder Vorgang gedacht“ wird.[29] Die damit implizierte Identität von Gegenstand und Idee ermöglicht im Gegensatz zur Merkmalsverarmung der Allgemeinvorstellung im Abstraktionsprozess eine zweckbestimmte, tendenziell geradezu unbegrenzte Merkmalausstattung des konstruierten Begriffs,[30] der damit seiner eigenen Idee, der Idee eines Allgemeinen, das zugleich singulär (individuell) ist, entspricht. Daher kommt wie den Begriffen auch dem Geld Bedeutung zu. Wie Begriffe auf die natürliche Sprache zurückzuführen sind und insofern empirisch gegeben sind, so hat auch das „abstrakte“ Geld empirisch nur Bedeutung durch seinen Bezug auf das natürliche, also das gemünzte Geld.

Tönnies unterscheidet das „ursprüngliche Geld“, das durch den Gebrauch als absatzfähiges Gut, also als allgemein gültiges Tauschmittel etabliert wird, aber erst durch den öffentlichen Glauben als vom Gemeinwesen mit Garantiestempel geprägte Münze bestimmtes Gewicht und damit bestimmte Bedeutung erhält. Durch die Verpflichtung des Gemeinwesens, Geld als Kredit der Staatsregierung anzuerkennen, wird konventionelles Papiergeld – vorerst als nur kaufmännischer Kredit – dem Geld angeähnelt, ihm wird kraft künstlichen sozialen Willens Bedeutung als gesetzliches Zahlungsmittel zugewiesen. Die Bedeutung des Geldes als etwas, das nicht ist, sondern nur bedeutet und gilt, wird in der Banknote zum Zeichen materiellen Wertes, durch die Abkunft vom Metallgeld jedoch noch mitgedacht als Gegenstand. Damit stellt Tönnies die soziale Funktion der jeweiligen Zeichen – hier zum Beispiel des Geldes – in Beziehung zu den jeweiligen Erfordernissen sozialer Organisationen hinsichtlich der Generierung und Stabilisierung normativer Regelungen des sozialen Lebens, die zunehmend abstrakter und zweckrationaler werden.

Oft traten in der Neuzeit ein Unbehagen über das Geld und ein damit verbundenes Gefühl von Ungerechtigkeit zutage. Es gab deshalb viele Entwürfe utopischer Gesellschaften, die ohne Geld auszukommen versuchten. Sie alle waren aber mit einer gemeinschaftsorientierten sittlichen Pflicht zur Arbeit verbunden, die die individuelle Freiheit einschränkte. Solche Entwürfe stammen etwa von Robert Owen, Francois Babeuf oder Pierre-Joseph Proudhon.

Anfänglich gab es bis in die Gegenwart hinein Stammes- und Volkswirtschaften, die ohne Geld auskamen. Solche Wirtschaftsformen sind als Naturalwirtschaft oder Subsistenzwirtschaft bekannt. In diesen herrscht entweder eine Verteilwirtschaft (in Stammeskulturen wird die Ernte gemeinschaftlich eingebracht und nach bestimmten Regeln an die Stammesmitglieder verteilt), oder es herrscht weitgehende Selbstversorgung, bei welcher kaum Handel und dann nur Tauschhandel getrieben werden.

Das „Schatzhaus der Athener“ in Delphi – zugleich Tempel und Thesaurós (Depotbank)

Soziologisch wird darauf verwiesen, dass die ursprüngliche Etablierung von gemünztem Geld im 6. vorchristlichen Jahrhundert historisch auf große Schwierigkeiten stieß und dass dabei die antiken Tempel als erste Depotbanken dessen Einführung erleichterten, weil die dem gemünzten Geld zunächst eine diffuse symbolische (sakrale) Garantie mitgaben (vergleiche den Tempel der Iuno Moneta im alten Rom).

Auf die Bedeutung des neu entstandenen Münzgeldes für das abstrakte Denken, zuerst in der ionischen Naturphilosophie, hat Alfred Sohn-Rethel hingewiesen (Theorem der „Realabstraktion“).

Die neuere, über die Soziologie hinaus greifende Systemtheorie abstrahiert den Geldbegriff und sieht darin ein symbolisch generalisiertes Kommunikationsmedium. Talcott Parsons entwickelte das Konzept der symbolischen Tauschmedien, zu denen neben Geld auch Macht, Einfluss und Wertschätzung gehören. Geld fungiert in diesem Rahmen als Medium, dessen Wirksamkeit auf seinem Symbolcharakter beruht und das dadurch komplexe Austauschprozesse ermöglicht.[31] Niklas Luhmann griff diesen Ansatz auf und prägte den Begriff des „symbolisch generalisierten Kommunikationsmediums“, um die Funktion des Geldes in der modernen Gesellschaft zu beschreiben.[32]

Religionswissenschaft/Theologie

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Das Verhältnis von Religion(en) zu Geld ist historisch gesehen kontrovers insofern, als Geld mitunter kritisiert wird als falscher Gott in Form des Mammon (dem man nicht gleichzeitig dienen kann)[33] oder als „irdischer got“ (H. Sachs) oder als „allergewöhnlichsten Abgott auf Erden“ (M. Luther).[34] Es gibt aber auch Religionen, in denen eine positive, affirmative Beziehung zum Geld als Repräsentant von ökonomischer Prosperität zu finden ist, etwa im Konfuzianismus, bei bestimmten Hindu-Gottheiten wie Lakshmi oder entsprechend der These Max Webers im Protestantismus.

Zu den psychologischen Aspekten gehört, dass es nicht zuletzt vom Geldbesitz abhängt, ob das individuelle Streben nach Freiheit (finanzielle Unabhängigkeit, Autonomie) und Zufriedenheit, aber auch nach sozialem Einfluss und Macht befriedigt werden kann. Geld zu bekommen wirkt als Belohnung. Menschen sind bereit, für Geld zu arbeiten; dabei werden sie zu Wettbewerbern und Konkurrenten.

Geld im Sinne von Besitz und Vermögen beeinflusst die Persönlichkeit und das Sozialverhalten der Menschen. Eine Untersuchung des Psychologen Dacher Keltner stellte die Tendenz fest, dass Großzügigkeit beim Spenden und das Interesse am Wohlergehen der Mitmenschen bei ärmeren Menschen stärker ausgeprägt sind.[35]

Elias Canetti bezeichnet in Masse und Macht Geld in Form des „Schatzes“ als ein wirkmächtiges „Massensymbol“, das vergleichbar mit den Naturmächten Feuer, Meer und Regen als „Kulturprodukt[36] einen verstörenden Einfluss auf die Psyche, das Bewusstsein und Verhalten der Menschen hat: „Kämpfe und Kriege sind um Schätze entstanden, und mancher hätte mit einem kleineren Schatz länger gelebt. So wird er oft notgedrungen geheimgehalten. Das Eigentümliche des Schatzes besteht also in der Spannung zwischen dem Glanze, den er verbreiten soll, und dem Geheimnis, das ihn schützt.“[37] In dem Buch Mysterium Geld brachte Bernard Lietaer Geld mit Archetypen im Sinne Carl Gustav Jungs in Verbindung.

Gelderziehung vermittelt ein Verständnis für den Wert von Gütern, Arbeit und Dienstleistungen sowie für Geldbeträge, den Umgang mit Zahlungsmitteln und das Geldwesen insgesamt. Im Vordergrund der Gelderziehung stehen traditionell das Taschengeld, Hinzuverdienste im Haus und mit Schülerjobs sowie der Umgang mit Sparbüchern und Schülerkonten. Heute sind auch das Online-Shopping und der Umgang mit Schulden ein Thema der Gelderziehung. Laut einer Jugendstudie der Direktbank Revolut im Jahr 2021 sind rund die Hälfte der Eltern in Deutschland (wie auch in Europa) der Meinung, dass sich Kinder schon im Alter von 6 bis 10 Jahren mit dem Thema Geld auseinandersetzen sollten.[38]

Da die Angebote an Finanzprodukten sehr vielfältig geworden sind und die Notwendigkeit der privaten Altersvorsorge zugenommen hat, wird immer wieder gefordert, eine finanzielle Grundbildung an den Schulen zu vermitteln.[39] Eine Jugendstudie mit 1600 deutschen Teilnehmern im Alter von 16 bis 25 Jahren ergab im Jahr 2019, dass mehr als 90 % der Befragten ein Schulfach „Finanzwissen“ befürworten (43 % als Wahlfach und fast 50 % als Pflichtfach).[40]

Anwendung physikalischer Begriffe

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Populär ist die Annahme, Geld könne mit „Energie“ verglichen werden. Aus der Sicht der Physik ist dieser Vergleich nicht sinnvoll, weil Geld vernichtet werden kann – Energie jedoch nicht (Energieerhaltungssatz). Auch in den Wirtschaftswissenschaften ist die Akzeptanz von physikalischen Analogien zu Geld eher niedrig.

Der Mathematiker Georg Helm postulierte in seiner Lehre von der Energie (1887), Geld sei das ökonomische Äquivalent niedriger Entropie. Nicholas Georgescu-Roegen brachte im Jahr 1971 Helms Gedanken wieder in Erinnerung.[41]

Karl Friedrich Wilhelm Wander hat in seiner fünfbändigen Ausgabe von Deutsches Sprichwörter-Lexikon (Wanders Deutsches Sprichwörter-Lexikon) im ersten Band 1420 Sprichwörter zu „Geld“ gesammelt, sieht man einmal von den damit zusammengesetzten Worten (Geldbeutel, Geldbrotz, Geldgeber usw.) ab.

2024 initiierten plurale Ökonomen und Geldkritiker um Dirk Ehnts und Christian Felber die Plattform Geld der Zukunft, die Alternativen zur gegenwärtigen Geldschöpfung und Finanzwirtschaft vorstellen und diskutieren soll.[51]

Einführung
Geschichte
Theorie
Problematik
  • Ingo Focke, Mattias Kayser, Uta Scheferling (Hrsg.): Die phantastische Macht des Geldes. Ökonomie und psychoanalytisches Handeln. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-94785-4.
  • Oliver Fohrmann: Im Spiegel des Geldes. Bildung und Identität in Zeiten der Ökonomisierung. transcript, Bielefeld 2016, ISBN 978-3-8376-3583-6.
  • Ansgar Knolle-Grothusen, Stephan Krüger, Dieter Wolf, in Geldware, Geld und Währung. Grundlagen zur Lösung des Problems der Geldware: Gesellschaftliche Praxis und das Problem der Geldware. Argument Verlag, Hamburg 2008, ISBN 978-3-88619-345-5.
  • Peter Seele: „Gelt ist auff erden der irdisch got“ : Überlegungen zu einer Religionsökonomie des Geldes. In: Theologische Fakultät der Universität Basel (Hrsg.): Theologische Zeitschrift. Nr. 4. Friedrich Reinhardt, Basel 2009, S. 346–365.
  • Bernd Senf: Der Nebel um das Geld. Zinsproblematik – Währungssysteme – Wirtschaftskrisen. Ein Aufklarungsbuch. 10. Auflage. Projekte-Verlag Cornelius, Kiel 2009, ISBN 978-3-87998-456-5.
Literarisches
Wiktionary: Geld – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Geld – Zitate
Wikisource: Geld – Quellen und Volltexte
Commons: Geld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gerhard Köbler, Etymologisches Rechtswörterbuch, 1995, S. 150
  2. a b Geld. In: Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  3. Friedrich Bendixen, Das Wesen des Geldes, 1918, S. 5 ff.
  4. Günter Schmölders, Gutes und schlechtes Geld: Geld, Geldwert und Geldentwertung, 1968, S. 21
  5. Georg Friedrich Knapp, Staatliche Theorie des Geldes, 1923, S. 3
  6. Springer Gabler Verlag (Hrsg.): Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Geld
  7. Europäische Zentralbank, Monetary aggregates, abgerufen am 16. August 2011
  8. Bundesbank, Glossar, Zentralbankgeld, abgerufen am 16. August 2011
  9. G. Crowther: An Outline of Money. Nelson, London 1940. zitiert in Open University The Fundamentals of Finance. Open University, Milton Keynes, 2003, ISBN 0-7492-5726-1.
  10. Karl Marx: Das Kapital. Erster Band, 3. und 4. Kapitel, Dietz Verlag Berlin 1972, S. 109–191
  11. Springer Gabler Verlag, Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Geldtheorie
  12. Geld und Geldpolitik – Schülerbuch für die Sekundarstufe II. (Memento vom 30. Oktober 2016 im Internet Archive) (PDF) Deutsche Bundesbank, S. 70.
  13. Springer Gabler Verlag (Hrsg.): Gabler Wirtschaftslexikon. Stichwort: Geldmenge
  14. a b Springer Gabler Verlag (Herausgeber), Gabler Wirtschaftslexikon, Stichwort: Geldmenge
  15. Geld und Geldpolitik – Schülerbuch für die Sekundarstufe II. (Memento vom 30. Oktober 2016 im Internet Archive) (PDF) Deutsche Bundesbank, S. 69.
  16. Dietmar Dorn, Rainer Fischbach, Volker Letzner: Volkswirtschaftslehre. Band 2, 5. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2010, ISBN 978-3-486-59094-4, S. 96 ff.
  17. Dietmar Dorn, Rainer Fischbach, Volker Letzner: Volkswirtschaftslehre. Band 2, 5. Auflage. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2010, ISBN 978-3-486-59094-4, S. 103 f.
  18. BGH WM 1984, 222
  19. Geldvernichtung. In: Die Zeit. Nr. 40/2003.
  20. Beschädigtes Geld (Memento vom 7. August 2013 im Internet Archive), Deutsche Bundesbank abgerufen am 30. Juli 2013.
  21. 18 U.S.C. § 333: US Code – Section 333: Mutilation of national bank obligations
  22. David Graeber: Debt: The first 5,000 Years. Melville House, New York 2011, ISBN 978-1-933633-86-2. S. 52.
  23. Christoph Gutknecht: Mäuse, Moos und Möpse – Wie aus der hebräischen Münze das jiddische Wort für Geld wurde. Jüdische Allgemeine, 8. August 2013, abgerufen am 9. April 2018
  24. Bimbes mit Bimbes. SPON, 31. Januar 2000, abgerufen am 16. Juni 2017 (Repro der Printausgabe von Der Spiegel 5/2000).
  25. Rhein-Zeitung, 12. September 2007, zitiert nach dem Textkorpus des Instituts für Deutsche Sprache, Projektseite (mit Registrierungspflicht). Vgl. Georg Schramm: Rotarier und Lioner. In: Georg Schramm: Lassen Sie es mich so sagen. München 2007, ISBN 978-3-89667-348-0, S. 108 f.
  26. Herkunft der Bezeichnung Knete für Geld. Auf Gesellschaft für deutsche Sprache e. V. Abgerufen am 26. April 2016.
  27. Othmar Franz Fett: Der undenkbare Dritte. Vorsokratische Anfänge des eurogenen Naturverhältnisses. (= edition diskord, Perspektiven. Band 18). Tübingen 2000, ISBN 3-89295-693-6.
  28. Ferdinand Tönnies: Philosophische Terminologie in psychologisch-soziologischer Ansicht. Leipzig 1906, S. 30 f.
  29. Ferdinand Tönnies: Philosophische Terminologie in psychologisch-soziologischer Ansicht. Leipzig 1906, S. 31 und 32.
  30. Ferdinand Tönnies: Philosophische Terminologie in psychologisch-soziologischer Ansicht. Leipzig 1906, S. 33.
  31. Talcott Parsons: Sozialstruktur und die symbolischen Tauschmedien. In: Lorenz Engll et al. (Hrsg.): Kursbuch Medienkultur. Die maßgeblichen Theorien von Brecht bis Baudrillard. 3. Auflage. DVA, Stuttgart 2000, ISBN 3-421-05310-3, S. 34–44.
  32. Niklas Luhmann: Geld als Kommunikationsmedium. In: Die Wirtschaft der Gesellschaft. 1988, ISBN 3-518-28752-4, S. 230–271 (Kap. 7)
  33. Douglas Oakman: The radical Jesus: you cannot serve God and Mammon. In: Biblical theology bulletin. 34, 2004, S. 122–129.
  34. Peter Seele: „Gelt ist auff erden der irdisch got“. Überlegungen zu einer Religionsökonomie des Geldes. In: Theologische Zeitschrift. 65, 2009, S. 348 f.
  35. Jochen Paulus: Geld macht geizig. In: badische-zeitung.de, 24. Dezember 2011, abgerufen am 2. Januar 2011.
  36. Vgl. Yuval Noah Harari: Eine kurze Geschichte der Menschheit. (Übersetzung aus dem Englischen von Jürgen Neubauer.); Pantheon Verlag, München 2013, ISBN 978-3-570-55269-8. Siehe hier: 37. Auflage, Kapitel 10, Der Geruch des Geldes., S. 213 ff.
  37. Elias Canetti: Masse und Macht.; Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980, S. 103, ISBN 3-596-13050-6.
  38. Gelderziehung für den Nachwuchs. Kinder und Kohle: So wird in Deutschland und Europa mit Taschengeld umgegangen focus.de, 31. Januar 2022.
  39. Sparen will gelernt sein: Warum finanzielle Grundbildung wichtig ist faz.net, 14. Juni 2018.
  40. Studie: Viele Jugendliche wünschen sich Schulfach Finanzen rnd.de, 25. September 2019.
  41. Nicholas Georgescu-Roegen: The Entropy Law and the Economic Process. 1971, S. 283.
  42. Gerhard Hanloser: Krise und Antisemitismus. Eine Geschichte in drei Stationen von der Gründerzeit über die Weltwirtschaftskrise bis heute. Unrast Verlag, 2004.
  43. Gabriela Cabaña, Julio Linares: Decolonising money: learning from collective struggles for self-determination. In: Sustainability Science. Band 17, Nr. 4, Juli 2022, ISSN 1862-4065, S. 1159–1170, doi:10.1007/s11625-022-01104-3, PMID 35381978, PMC 8969811 (freier Volltext).
  44. Anitra Nelson: Beyond money. A Postcapitalist Strategy. Pluto Press, London 2022, ISBN 978-1-78680-780-9.
  45. Postmonetär denken: Eröffnung eines Dialogs. Springer Fachmedien Wiesbaden, Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-658-21705-1, doi:10.1007/978-3-658-21706-8.
  46. Guenther Sandleben: Gesellschaft nach dem Geld Arbeitszeitrechnung als Alternative. 1. Auflage. Köln 2022, ISBN 978-3-89438-785-3.
  47. Ralph Heidenreich, Stefan Heidenreich: On a Post-Monetary Network Based Economy. In: Geert Lovink, Nathaniel Tkacz, Patricia de Vries (Hrsg.): MoneyLab Reader. A Intervention in Digital Economy. Institute of Network Cultures, Amsterdam 2015, ISBN 978-90-822345-5-8, S. 44–55.
  48. Stefan Heidenreich: G̶e̶l̶d für eine non-monetäre Ökonomie. Originalausgabe Auflage. Berlin 2017, ISBN 978-3-88396-390-7.
  49. Stefan Heidenreich: "KI löst Verteilungsprobleme besser als der freie Markt". Netzwerke, Algorithmen und KI. Für Stefan Heidenreich, Co-Autor des Sammelbands "Postmonetär denken", eröffnet die Digitalisierung ideale Bedingungen für die Utopie einer geldlosen Ökonomie. In: VolkswagenStiftung. 4. September 2019, abgerufen am 24. August 2022.
  50. Sigrun Preissing, Gottfried Schubert, Heidi Lehner, Mandelbaum Verlag Michael Baiculescu: In Zukunft ohne Geld? Theoretische Zugänge & gelebte Alternativen. 1. Auflage. Wien 2021, ISBN 978-3-85476-906-4.
  51. Geld der Zukunft | Home. Abgerufen am 25. September 2024.