Zum Inhalt springen

„Molière“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
 
(822 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Begriffsklärungshinweis}}
[[Datei:Molière - Nicolas Mignard (1658).jpg|mini|Molière in der Rolle des [[Gaius Iulius Caesar|Cäsar]]<br />Porträt von [[Nicolas Mignard]], 1658
[[Datei:Firma de Moliere.svg|rahmenlos|zentriert|Molières Signatur]]]]


'''Molière''' (eigentlich ''Jean-Baptiste Poquelin'', * vermutlich am [[14. Januar]] [[1622]] in [[Paris]]; † [[17. Februar]] [[1673]] ebenda) war ein französischer Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker.
'''Jean-Baptiste Poquelin''' alias '''Molière''' (getauft<!-- Beachten: Zum Geburtsdatum gibt es nur Vermutungen --> am [[15. Januar]] [[1622]]<ref>[https://whoswho.de/bio/jean-baptiste-poquelin.html ''Molière''] bei whoswho.de</ref> in [[Paris]]; † [[17. Februar]] [[1673]] ebenda) war ein [[Frankreich|französischer]] [[Schauspieler]], [[Theaterdirektor]] und [[Dramatiker]].


Er gilt den [[Frankreich|F]]ranzosen als einer ihrer großen Klassiker und vielen als ihr größter Autor überhaupt. Seine bahnbrechende Leistung bestand darin, die [[Komödie]] zu einer der [[Tragödie]] potenziell gleichwertigen Gattung zu machen und das Theater zumindest für einige Jahre zum Diskussionsforum für gesellschaftlich-menschliche Probleme zu erheben.
Er ist einer der großen [[Französische Klassik|Klassiker]] und machte die [[Komödie]] zu einer der [[Tragödie]] potenziell gleichwertigen Gattung. Vor allem erhob er das Theater seiner Zeit zum Diskussionsforum über allgemeine menschliche Verhaltensweisen in der Gesellschaft.


==Jugend und Wanderjahre==
== Leben ==
[[Datei:Château de Chantilly, Pierre Mignard, portrait of Molière.JPG|mini|Molière. Porträt von Pierre Mignard, Château de Chantilly.]]
Molière (wie er sich vermutlich ab 1643, spätestens aber seit Juni 1644 nannte) wurde geboren als ältester Sohn eines wohlhabenden Pariser Händlers für Heimtextilien ("tapissier"), der 1631 das Amt eines "Tapissier du Roi" (Hoftapezierer) kaufte. Sein Vater war gewissermaßen ein königlicher Raumausstatter und Dekorateur. Mit zehn Jahren verlor er seine Mutter, mit knapp 15 auch seine Stiefmutter. Seine Schulzeit absolvierte er auf dem von [[Jesuiten]] geführten ''Collège de Clermont'', wo er eine solide klassische Bildung genoss und einige später für ihn interessante Mitschüler hatte. Von seinem Großvater mütterlicherseits, einem Theaternarren, wurde er häufig zu Aufführungen mitgenommen und erhielt so erste Einblicke in diese ihn offenbar früh faszinierende Welt.


=== Kindheit und Jugend ===
Knapp 16 Jahre alt gewordenen, legte er den Amtseid als künftiger Amtsnachfolger seines Vaters ab und studierte wenig später Jura in [[Orléans]]. Er wurde Advokat und ging nach [[Paris]], wo er den Diskussionskreis um den Naturwissenschaftler und Philosophen [[Pierre Gassendi]] kennenlernte, was ihm eine gewisse Distanz zu den Dogmen der Kirche vermittelte. Offenbar verfasste er damals eine Übersetzung von ''De Rerum Natura'' des römischen Philosophen [[Lukrez]], die aber verlorengegangen ist.
Molière ist ein Künstlername, den der Schauspieler und spätere Autor wohl ab 1643, spätestens jedoch seit Juni 1644 benutzte. Die Herkunft des Namens ist unklar, vielleicht stand eine gleichnamige südfranzösische Ortschaft Pate. Geboren wurde Molière als ältester Sohn eines wohlhabenden Pariser Händlers für Heimtextilien ''(tapissier),'' der 1631 das Amt eines ''Tapissier du Roi'' kaufte, d.&nbsp;h. eines königlichen Dekorateurs und [[Raumausstatter#Geschichte|Raumausstatters]].


Mit zehn Jahren verlor der Junge seine Mutter, mit knapp 14 dann auch seine Stiefmutter, beide starben im [[Kindbett]]. Die Schulzeit absolvierte er auf dem von [[Jesuiten]] geführten Pariser [[Collège de Clermont]], wo er eine solide klassische Bildung erhielt und einige Mitschüler hatte, die später für ihn eine besondere Rolle spielten. Sein Großvater mütterlicherseits, ein Theaterliebhaber, nahm ihn immer wieder zu Aufführungen mit, insbesondere zum volkstümlichen [[Pariser Jahrmarktstheater|Jahrmarktstheater]] ''(théâtre de la foire),'' wo er Einblicke in eine Welt erhielt, die ihn früh faszinierte.
1642, mit 21, lernte er die zwei Jahre ältere Schauspielerin Madeleine Béjart kennen, die ihn in seinem Drang zum Theater bestärkte – zweifellos gegen den Willen seines Vaters, von dem er beauftragt wurde, in Ausübung seines Tapissier-Amtes [[Ludwig XIII. (Frankreich)|Ludwig XIII.]] auf einer längeren Reise als Einrichter der wechselnden königlichen Nachtquartiere zu begleiten. 1643 übertrug er jedoch das ungeliebte Amt auf seinen jüngeren Bruder, ließ sich einen Vorschuss auf das Erbe seiner Mutter auszahlen und gründete zusammen mit den drei Geschwistern Béjart und fünf weiteren Komödianten eine Theatergruppe: ''L'Illustre Théâtre''. Dieses ging schon 1645 pleite, wobei Molière (wie er sich inzwischen, vielleicht nach einem südfranzösischen Dorf dieses Namens) nannte, vorübergehend in Schuldhaft genommen wurde. Danach schlossen er und die Béjarts sich der Wandertruppe des Schauspielers Charles Dufresne an, die vom Duc (''Herzog'') d'Épernon protegiert wurde und hauptsächlich in West- und Südfrankreich umherzog.


Mit knapp 16 legte er den Amtseid als künftiger Nachfolger seines Vaters im Tapissier-Amt ab und studierte wenig später Jura in [[Orléans]]. Zurück in Paris erhielt er die Zulassung als Anwalt. Ob er je als solcher tätig war, ist nicht bekannt. Um dieselbe Zeit frequentierte er die Vorlesungen des Naturforschers und Philosophen [[Pierre Gassendi]], was ihm eine gewisse Distanz zu den [[Dogma|Dogmen]] der Kirche vermittelte. Offenbar verfasste er damals eine Vers-Übertragung von ''[[De rerum natura]]'' des römischen Philosophen [[Lukrez]], die aber verlorengegangen ist.
Relativ schnell arbeitete Molière sich in der Truppe hoch zum Direktor und gewann 1653 für einige Jahre den Gouverneur der Provinz [[Languedoc]], den ihm aus der Schulzeit bekannten Prince (''Fürst'') de Conti, als Sponsor. Spezialität der Truppe waren, neben dem gängigen Tragödien-Repertoire, komische [[Farce]]n und heitere Stücke im Stil der italienischen [[Commedia dell'Arte]], wobei Molière spätestens 1655 mit der Verskomödie ''L'Étourdi ou Les Contretemps'' ("Der Tolpatsch oder die Querstreiche") auch eigene Werke ins Programm aufnahm.


=== Wanderjahre ===
[[Image:Moliere works.jpg|thumb|right|200px|Molières Werke, 1734]]
1641 oder 1642, also um die 20, lernte er die vier Jahre ältere Schauspielerin [[Madeleine Béjart]] kennen, die ihn in seinem Drang zum Theater bestärkte – gegen den Willen seines Vaters, der ihn im Sommer 1642 nötigte, in Ausübung seines Tapissier-Amtes [[Ludwig XIII.]] auf einer längeren Reise zu begleiten und ihm die wechselnden Nachtquartiere einzurichten.


1643 übertrug Molière das ungeliebte Amt seinem jüngeren Bruder, ließ sich einen Vorschuss auf das Erbe seiner Mutter auszahlen und gründete, noch unter dem Namen Poquelin, gemeinsam mit Madeleine Béjart, ihren Geschwistern Louis und Geneviève sowie fünf weiteren Komödianten mit Vertrag vom 30. Juni 1643<ref>Henry Trollope: ''The Life of Moliere''. Seite 83. ISBN 1-4179-7041-3 {{Google Buch |BuchID=cd9IIwWUt_UC |SeitenID=PA83 |Hervorhebung=Illustre+Theatre+%22June+1643%22+Moliere}}, abgefragt am 30. Juni 2010</ref> eine Theatergruppe, das ''L’Illustre Théâtre.'' Dieses ging 1645 bankrott und Molière wurde vorübergehend in [[Schuldgefängnis|Schuldhaft]] genommen. In der Folge schloss er sich mit den Béjarts der Wandertruppe des Schauspielers [[Charles du Fresne (Schauspieler)|Charles du Fresne]] an, die vom [[Bernard de Nogaret de La Valette d’Épernon|Duc d’Épernon]] finanziell unterstützt wurde und hauptsächlich in West- und Südfrankreich auftrat.
==Rückkehr nach Paris und erste Erfolge==
1658, nach 13 Wanderjahren, in denen er Menschen aus allen Schichten begegnet war und von Grund auf sein Handwerk als Schauspieler, Theaterdirektor und schließlich auch Autor gelernt hatte, gastierte er in Rouen und bekam Kontakt zu dem jüngeren Bruder von [[Ludwig XIV. (Frankreich)|Ludwig XIV]], [[Philipp I., Herzog von Orléans|Phillipp]], gennat Monsieur. Er wurde von ihm nach Paris eingeladen und spielte vor dem Hof, zuerst mit mäßigem Erfolg die Tragödie ''Nicomède'' von [[Pierre Corneille]], dann die eigene Farce ''Le Docteur volant'' ("Der fliegende Doktor"). Diese gefiel dem jungen, eben 20-jährigen König so sehr, dass er der Truppe erlaubte, im Saal des an den [[Louvre]] grenzenden, zum Abriss bestimmten Petit-Bourbon zu spielen. Die Sonntage, Dienstage und Freitage gehörten allerdings schon einer italienischen Truppe um den berühmten Komödianten Scaramouche.


Bald stieg er zum Direktor der Truppe auf und gewann 1653 für einige Jahre den [[Gouverneur des Languedoc]] als Förderer, den [[Armand de Bourbon, prince de Conti|Prince de Conti]]. Eine Legende ist wohl die von [[La Grange (Schauspieler)|La Grange]] in die Welt gesetzte Behauptung, jener habe mit Molière zusammen das Collège de Clermont besucht.<ref>Johannes Hösle: ''Molière. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit'', Piper Verlag, München 1987, ISBN 3-492-02781-4, S.&nbsp;12.</ref> Das Repertoire der Truppe umfasste neben Tragödien, [[Tragikomödie]]n und Komödien zeitgenössischer Autoren auch komische [[Farce (Theater)|Farcen]] und lustige Theaterstücke im Stil der italienischen [[Commedia dell’arte]]. Ab 1655 nahm Molière auch eigene Werke ins Programm, z.&nbsp;B. die in Versen verfasste Komödie ''L’Étourdi ou Les Contretemps (Der Tollpatsch oder die Querstreiche),'' in der ein gewitzter und pfiffiger Diener und sein notorisch ungeschickter junger Herr die Hauptrollen spielen.
Den Durchbruch erzielte Molière im November 1659 mit seiner Prosakomödie ''Les précieuses ridicules'' ("Die lächerlichen Preziösen"), wo er an den beiden Protagonistinnen, zwei naiven, etwas exaltierten Bürgermädchen, den manirierten Jargon und die wirklichkeitsfremden Denkweisen der "[[Preziösen]]" (einer Art Emanzen-Bewegung avant la lettre) persiflierte – und sich erste Neider und auch Feinde schaffte, darunter den Verwaltungschef der königlichen Schlösser, der just zu Beginn der Spielzeit 60/61 den Abriss des Petit-Bourbon verfügte. Molière blieb drei Monate ohne Spielstätte, bis er vom König den Saal des Palais-Royal zugewiesen bekam.


=== Rückkehr nach Paris und erste Erfolge ===
Der nächste große Erfolg war Ende 1662 ''L'École des femmes'' ("[[Die Schule der Frauen]]"), eine Verskomödie, in der Molière (der soeben die 19-jährige Armande Béjart, eine Schwester oder eher Tochter Madeleines, geheiratet hatte) für eine gemäßigte Emanzipation der jungen Frauen und ihr Recht auf eine Liebesheirat wirbt, womit er eine heftige Kontroverse auslöste, die er mit den Prosastücken ''La Critique de l'École des femmes'' und ''L'Impromptu de Versailles'' ("Das Stegreifspiel von Versailles") weiter anheizte (beide 1663). Dem König scheint dies gefallen zu haben, denn er setzte Molière eine Pension von 1000 [[Livre|Livres]] jährlich aus und wurde im Januar 64 sogar Taufpate seines ersten (allerdings bald danach verstorbenen) Kindes.
[[Datei:Farceurs français et italiens.jpg|mini|''Französische und italienische Schauspieler der letzten 60 Jahre'', Gemälde von 1670, ganz links Molière im Kostüm des ''Arnolphe'']]
Nach 13 Wanderjahren, in denen er Menschen aus allen Schichten kennengelernt hatte und sein Handwerk als Schauspieler, Theaterdirektor und schließlich auch Autor von Grund auf gelernt hatte, gastierte Molière 1658 in [[Rouen]], wo er dem berühmten Dramatiker [[Pierre Corneille]] begegnete. Vor allem aber kam er hier in Kontakt mit „Monsieur“, d.&nbsp;h. dem jüngeren Bruder von [[Ludwig XIV.]], [[Philipp I., Herzog von Orléans|Herzog Philippe I. d’Orléans]]. Dieser lud die Truppe an den Hof nach Paris ein, wo Molière die Tragödie ''Nicomède'' von Corneille und seine eigene Farce ''Le médecin amoureux (Der verliebte Arzt)'' aufführte. Letztere gefiel dem jungen, gerade erst 20-jährigen König so sehr, dass er der Truppe erlaubte, im Saal des an den [[Louvre]] grenzenden [[Hôtel du Petit-Bourbon]] zu spielen. Die Sonntage, Dienstage und Freitage gehörten dort allerdings schon einer italienischen Truppe um den Komödianten [[Tiberio Fiorilli]] (1608–1694), der wegen seiner Paraderolle als [[Scaramouche]] berühmt war.


Den Durchbruch erzielte Molière im November 1659 mit seiner in [[Prosa]] verfassten Komödie ''[[Die lächerlichen Preziösen|Les précieuses ridicules]] (Die lächerlichen feinen Damen),'' seinem ersten für ein überwiegend Pariser Publikum konzipierten Stück. Am Beispiel der beiden Protagonistinnen, zweier etwas exaltierter, möchte-gern-adelig und gebildet tuender Bürgermädchen, verspottet er hier die gekünstelte Sprechweise und die wirklichkeitsfremden Denkweisen der [[Preziosität|Preziösen]], wie sie inzwischen auch im Bürgertum zu finden waren. Der Erfolg des Stücks verschaffte ihm erste Neider, das Thema erste Feinde, darunter den Chef der Verwaltung der königlichen Schlösser, der pünktlich zu Beginn der Spielzeit 1660/61 den Abriss des Petit-Bourbon verfügte. Molière blieb drei Monate ohne Spielstätte, bis er vom König den Saal des [[Palais Royal]] zugewiesen bekam.
==Die schwierigen Jahre 1664-1669==
Im Mai 1664 – inzwischen war er zum Vergnügungsdirektor Ludwigs XIV. avanciert – organisierte Molière ein dreitägiges Hoffest im neuangelegten Park von [[Schloss Versailles|Versailles]]. Dort inszenierte er nach den unverfänglichen (eigenen) Stücken ''La Princesse d'Élide'', ''Le Mariage forcé'' ("Die erzwungene Heirat") und ''Les fâcheux'' ("Die Lästigen") eine erste Version der Verskomödie <!-- was ist das denn? --> ''Tartuffe ou L'Imposteur'' ("Tartüff oder der Betrüger"). Schon im Vorfeld der Aufführung hatten etliche fromme Geistliche am Hof gegen dieses Stück um einen scheinbar strenggläubigen, in Wahrheit aber herrschsüchtigen, raffgierigen und lüsternen Betrüger gewettert. Nach der Aufführung brach Empörung beim gesamten "alten Hof" aus, einer Gruppierung meist älterer Höflinge, die sich um die fromme Königinmutter [[Anna von Österreich]] scharten und der Zeit vor 1661 nachtrauerten, wo man unter ihr und ihrem Minister Kardinal [[Jules Mazarin|Mazarin]] die Macht gehabt hatte. Der König, dem Molières Attacke auf die Frömmler und damit durchaus auch auf den ihm lästigen "alten Hof" zunächst sehr recht gewesen war, hielt es nun, unter dem Druck dieser Leute (die z.T. in einem bigotten Geheimbund, der Compagnie du Saint-Sacrement, organisiert waren), für opportun das Stück zu verbieten.


Ein weiterer Schlag war 1661 der komplette Misserfolg der Tragikomödie ''Dom Garcie de Navarre,'' mit der Molière sich offenbar dem gehobenen Genus der Tragödie anzunähern gedachte.
Die nächsten Jahre Molières waren bestimmt von seinem Kampf für den ''Tartuffe'', gegen die Intrigen der ''Cabale des dévots'' ("Klüngel der Frommen"), in der z.B. auch sein ehemaliger Gönner mitwirkte, der nach einer [[Syphilis]]infektion fromm gewordene Conti. Immerhin sah sich Molière vom König insofern unterstützt, als er im Sommer 1665 seine Jahrespension von 1000 auf stolze 6000 Pfund erhöht bekam und mit seiner Truppe den Titel ''troupe du roi'' annehmen durfte, beides übrigens kurz nach der Geburt seiner Tochter Esprit-Madeleine, die als einziges Kind überleben sollte.
Im Sommer 1667 glaubte Molière eine überarbeitete und umbetitelte Version des ''Tartuffe'' in sein Programm aufnehmen zu können, doch der Präsident des Pariser Obersten Gerichtshofes (der für den auf einem Feldzug in Flandern befindlichen König die Polizeigewalt ausübte) reagierte sofort mit einem Verbot, der Erzbischof von Paris bedrohte Molière sogar mit Exkommunikation. Als dieser zwei Schauspieler mit einer Bittschrift zum König schickte, signalisierte der zwar Wohlwollen, tat aber nichts. Immerhin duldete er, dass der Prince de Condé (der ältere Bruder Contis) 1668 das Stück zweimal privat bei sich aufführen ließ.


Mit dem zentralen Thema des Stücks, der exzessiven [[Eifersucht]], bearbeitete er sicher aber auch ein persönliches Problem, denn der 40-Jährige umwarb zu dieser Zeit die offenbar kokette 18-jährige [[Armande Béjart]], die jüngste Schwester (oder Tochter?) von Madeleine und ebenfalls Schauspielerin in seiner Truppe.
Erst am 5. Februar 1669, als der "alte Hof" nach Annas Tod 1666 endgültig entmachtet wurde, Ludwig nach innen- und außenpolitischen Erfolgen fest im Sattel saß und keine Rücksicht mehr auf die frommen Gegner Molières nehmen musste, konnte dieser den nochmals überarbeiteten ''Tartuffe'' aufführen – nun mit triumphalem Erfolg.
Die Trauung von Armande Béjart und dem 20 Jahre älteren Molière fand am 20. Februar 1662 in der [[Pfarrkirche Saint-Germain-l’Auxerrois]] statt. Das Paar bekam drei Kinder: Louis (* Januar 1664), der im Alter von 8 Monaten starb, Esprit-Madeleine (* August 1665, † ohne Nachkommen 1723) und Pierre-Jean-Baptiste-Armand (* 1672), der nur einige Tage alt wurde. Die Ehe Armandes mit Molière war nicht immer glücklich. Ab 1666 lebte sie eine Weile getrennt von ihm.


Der nächste große Erfolg war Ende 1662 ''L’École des femmes ([[Die Schule der Frauen (Molière)|Die Schule der Frauen]]),'' eine Verskomödie, in der Molière (dem soeben Armande ihr Jawort gegeben hatte) für eine gemäßigte Emanzipation der jungen Frauen wirbt und für ihr Recht auf eine Liebesheirat. Die heftige Kontroverse, die er hiermit auslöste, heizte er 1663 weiter mit den Prosastücken ''La Critique de l’École des femmes ([[Kritik der Schule der Frauen]])'' und ''L’Impromptu de Versailles ([[Das Impromptu von Versailles]])'' an. Dem König scheint dies gefallen zu haben, denn er setzte Molière eine jährliche Pension von 1000&nbsp;[[Livre]]s aus. Im Januar 1664 wurde der König sogar Taufpate von Molières erstem (allerdings bald danach verstorbenen) Kind Louis, was er wohl auch deshalb tat, um das Gerücht zu widerlegen, Armande sei ein Kind Madeleine Béjarts und Molières und dieser habe somit seine eigene Tochter geheiratet.
Inzwischen hatte er übrigens das Thema der Heuchelei weiterverfolgt: Ende 1664, also bald nach dem ersten Verbot des ''Tartuffe'', hatte er ''Dom Juan'' verfasst, ein [[Prosa]]<nowiki></nowiki>stück über einen hochadeligen Heiratsschwindler und [[Freigeist]], der, um sich den Nachstellungen empörter Geschädigter zu entziehen, eine Bekehrung zu christlicher Moral und Frömmigkeit vortäuscht, aber schließlich zur Hölle fährt. Auch dieses Stück wurde, vermutlich wegen der nicht eindeutig negativen Darstellung von Dom Juans Freidenkertum, nach wenigen Aufführungen verboten.


=== Molière und Racine ===
Im Juni 1666 hatte Molière die Verskomödie ''Le Misanthrope'' ("[[Der Menschfeind]]") herausgebracht, eine [[Satire]] auf die geheuchelte Nettigkeit und unehrliche Schmeichelei in den Pariser Salons und am Königshof, wobei im Hintergrund dieses vielleicht autobiografischsten Stücks des Autors aber noch zwei andere Problemkreise stehen, nämlich die Schwierigkeiten eines letztlich doch bürgerlich gebliebenen königlichen Protégés in der adeligen Hofgesellschaft sowie die Enttäuschung eines älteren liebenden Mannes durch eine kokette jüngere Frau, die sichtlich in vielem Molières 21 Jahre jüngerer Frau Armande ähnelte.
[[Datei:Iffland und Labes in Der Geizige.jpg|mini|[[August Wilhelm Iffland|Iffland]] als Fegesack und Franz Labes als Pfeil in Molières ''Der Geizige'', I,3. Lithographie von Friedrich Weise nach einer Berliner Aufführung um 1810]]


In den Jahren 1663 bis 1665 wurde Molière für kurze Zeit zum Protektor des noch unbekannten Nachwuchsdramatikers [[Jean Racine]]. Er beauftragte ihn mit einer Tragödie über den [[Ödipus]]-Stoff, die er Anfang 1664 wenig erfolgreich inszenierte unter dem Titel ''La Thébaïde. Ou les frères ennemis (Die Thebais. Oder die feindlichen Brüder).'' 1665 spielte er mit immerhin mäßigem Erfolg Racines Tragikomödie ''Alexandre le Grand.''
==Die letzten Jahre==
1668 (nach dem Verbot auch der zweiten ''Tartuffe''-Version) hatte Molière in der Verskomödie ''Amphitryon'' erstmals leise Kritik geübt an seinem hochmögenden, aber wenig zuverlässigen Gönner Ludwig, der verschlüsselt auftritt in Gestalt des ganz ungeniert seinem sexuellen Lustgewinn nachgehenden Titelhelden Amphitryon alias [[Jupiter (Mythologie)|Jupiter]]. In ''Georges Dandin'' (Prosa, ebenfalls 1668) hatte er bitter die Arroganz gebrandmarkt, mit der Adelige, selbst wenn sie verarmt waren, die gesellschaftlich nützliche Bourgeoisie verachten und ausbeuten zu dürfen meinten.


Molière erlebte allerdings, dass der mit der Inszenierung unzufriedene Jungautor mit seinem Stück zu der Truppe des [[Hôtel de Bourgogne (Paris)|Hôtel de Bourgogne]] abwanderte, die auf Tragödien spezialisiert war. Dabei nahm Racine eine von Molières beliebtesten Schauspielerinnen mit, [[Marquise-Thérèse de Gorle|Mademoiselle du Parc]], die sich mit Racine liiert hatte und ihm zur Konkurrenz folgte. Das Verhältnis der beiden Männer war hiernach naturgemäß gespannt. Molière rächte sich, indem er in der Folgezeit häufig ältere Stücke von Racines Rivalen [[Pierre Corneille]] wieder aufnahm oder neue uraufführte.
Insgesamt aber hatte er sich nach 1667 mehr und mehr auf nicht-kontroverse Themen zu verlegen begonnen und versucht, durch gefällige Stücke, insbesondere sog. Ballettkomödien mit Musik von [[Jean-Baptiste Lully|Lully]], sein Theater zu füllen und den König bei Laune zu halten. So schrieb er (neben etlichen heute vergessenen Stücken):


=== Der lange Kampf um ''Tartuffe'' ===
1668 wurde die [[Prosa]] ''L'Avare'' ("Der Geizige") aufgeführt, in der Molière den Typ des reich gewordenen, aber engstirnig und geizig gebliebenen Bürgers karikiert, der seine lebensfroheren und konsumfreudigeren Kinder fast erstickt.
Im Mai 1664 – inzwischen war er zum Vergnügungsdirektor Ludwigs&nbsp;XIV. avanciert – organisierte Molière ein mehrtägiges Hoffest im neuangelegten Park von [[Schloss Versailles|Versailles]]. Dort spielte er zunächst, mit Balletteinlagen, die sein jüngerer Freund [[Jean-Baptiste Lully]] komponiert und [[choreographie]]rt hatte, die unverfänglichen (eigenen) Komödien ''La Princesse d’Élide (Die Fürstin von Elis), Le Mariage forcé (Die Zwangsheirat)'' und ''[[Les Fâcheux]].'' Am sechsten Tag führte er eine neue Verskomödie in drei Akten auf, die zum Politikum wurde: ''[[Tartuffe]].''


Schon im Vorfeld hatten etliche fromme Höflinge die Aufführung dieses Stücks um einen scheinbar strenggläubigen, in Wahrheit aber herrschsüchtigen, raffgierigen und lüsternen Schwindler zu verhindern versucht. Nach der Aufführung brach Empörung beim gesamten „alten Hof“ aus, einer Gruppierung meist älterer Höflinge, die sich um die fromme Königinmutter [[Anna von Österreich (1601–1666)|Anna von Österreich]] scharten und der Zeit vor 1661 nachtrauerten, wo man unter ihr und ihrem Minister Kardinal [[Jules Mazarin|Mazarin]] die Macht gehabt hatte. Dem König war Molières Attacke auf die auch ihm lästigen Frömmler zunächst sehr recht gewesen, unter dem Druck des „alten Hofes“ hielt er es aber doch für geraten, das Stück zu verbieten. Die nächsten Jahre Molières waren bestimmt von seinem Kampf für den ''Tartuffe'' und gegen die Intrigen des „Klüngels der Frommen“, wie er sie nannte. Diese waren teilweise in einem bigotten Geheimbund organisiert, der ''Compagnie du Saint-Sacrement,'' der auch sein ehemaliger Gönner Conti angehörte, der nach einer [[Syphilis]]infektion fromm geworden war.
1669 ''Monsieur de Pourceaugnac'', eine Klamaukkomödie<!-- was'm das??? -->, in der er einen dümmlichen Provinzler die quasi schon eingekaufte Braut an einen klügeren Rivalen verlieren läßt.


Molière verfolgte unterdessen das Thema der Heuchelei weiter: Ende 1664, also bald nach dem ersten Verbot des ''Tartuffe'', verfasste er ''[[Don Juan (Molière)|Don Juan]]'', ein Prosastück über einen hochadligen Heiratsschwindler, Betrüger und [[Libertin]], der, um sich den Nachstellungen empörter Geschädigter zu entziehen, eine Bekehrung zu christlicher Moral und Frömmigkeit heuchelt, aber schließlich zur Hölle fährt. Auch dieses Stück wurde nach wenigen Aufführungen verboten, vermutlich wegen der nicht eindeutig negativen Darstellung von Don Juans Freidenkertum.
1670 ''Le Bourgeois gentilhomme'' ("Der Bürger als Edelmann") eine Prosa mit Gesang- und Balletteinlagen und Musik von Lully, wo Molière die naive Sucht der [[Bourgeoisie]] nach [[Adelstitel]]n verspottet.


Immerhin sah sich Molière vom König insofern unterstützt, als er im Sommer 1665 seine Jahrespension von 1000 auf 6000 Livre erhöht bekam und mit seiner Truppe den Titel ''Troupe du roi'' annehmen durfte, beides kurz nach der Geburt seiner Tochter Esprit-Madeleine, die als einziges Kind überleben sollte.
1671 ''Les fourberies de Scapin'' ("Die Gaunereien von Scapin") ist ebenfalls eine Prosa, in der in einer turbulenten Handlung um den pfiffigen Diener Scapin alle Register der Farce gezogen werden.


Im Juni 1666 brachte Molière die Verskomödie ''Le Misanthrope ([[Der Menschenfeind]])'' heraus, eine Satire auf die unehrliche Schmeichelei am Hof und die geheuchelte Nettigkeit in den Pariser Salons. Die ungewöhnlich stark autobiographisch geprägte Figur des Misanthropen Alceste, von Molière selbst gespielt, spiegelt sichtlich dessen eigenes Unvermögen und seine Unlust wider, sich auf dem glatten Parkett der Hofgesellschaft [[Opportunismus|opportunistisch]] und angepasst zu verhalten. In der enttäuschten Liebe Alcestes zu der koketten jungen Célimène spiegelt sich die Enttäuschung Molières über seine 20 Jahre jüngere Frau Armande wider, die sich gerade (vorübergehend) von ihm getrennt hatte.
1672 ''Les femmes savantes'' ("Die gelehrten Frauen") eine Verskomödie), in der er das gewissermaßen falsche Bewusstsein dreier pseudogebildeter und pseudoemanzipierter Bürgerinnen karikiert, und schließlich


Im Sommer 1667 versuchte er eine auf fünf Akte verlängerte, überarbeitete und in ''L’Imposteur (Der Schwindler)'' umbetitelte Version des ''Tartuffe'' in sein Programm aufzunehmen, wobei er den Protagonisten in „Panulphe“ umbenannte und nicht mehr priesterähnlich, sondern als Adeligen kostümierte. Doch der Präsident des [[Parlement de Paris]], der für den auf einem Feldzug in Flandern befindlichen König die Polizeigewalt ausübte, reagierte sofort mit einem Verbot; der Erzbischof von Paris drohte Molière sogar mit Exkommunikation. Als dieser zwei Schauspieler mit einer Bittschrift zum König schickte, signalisierte der zwar Wohlwollen, tat aber nichts. Immerhin duldete er, dass sein Bruder Philippe und danach der [[Louis II. de Bourbon, prince de Condé|Fürst de Condé]] (der ältere Bruder Contis) 1668 das Stück in ihren Schlössern privat aufführen ließen.
1673 die Prosa ''Le Malade imaginaire'' ("Der eingebildete Kranke", wo ein altes und mehrfach auch schon von ihm selbst bearbeitetes Thema gestaltet wird, nämlich die naive Medizingläubigkeit reicher Kranker und vor allem die Inkompetenz der von keinerlei Selbstzweifeln geplagten Ärzte – eine Inkompetenz, die dem selbst häufig kranken Molière nur allzu geläufig war.


Nach dem Verbot auch der zweiten ''Tartuffe-''Version übte Molière 1668 in der Verskomödie ''[[Amphitryon (Molière)|Amphitryon]]'' erstmals leise Kritik an seinem wenig zuverlässigen Gönner Ludwig, den er verschlüsselt in der Rolle [[Jupiter (Mythologie)|Iupiters]] ganz ungeniert seinem sexuellen Lustgewinn nachgehen lässt. In ''[[George Dandin]]'' (Prosa, ebenfalls 1668) brandmarkte er die Arroganz, mit der Adlige, selbst wenn sie verarmt sind, glauben, die gesellschaftlich nützliche Bourgeoisie verachten und ausbeuten zu dürfen.
Insgesamt verdüsterte sich in diesen Jahren rasch sein Horizont: Der ständige berufliche Stress sowie die langen Querelen um den ''Tartuffe'' hatten seine Gesundheit ruiniert; häufige Eheprobleme setzten ihm zu; Anfang 1672 erkrankte und verstarb seine langjährige Weggefährtin Madeleine Béjart; Ende 72 starb ein drittes Kind bald nach der Geburt; er musste erleben, wie der Komponist Lully zum Rivalen wurde, den der König zu favorisieren begann.


Erst am 5. Februar 1669, nachdem der „alte Hof“ nach Annas Tod 1666 endgültig entmachtet, die ''Compagnie du Saint-Sacrement'' verboten und Ludwigs Macht nach innen- und außenpolitischen Erfolgen so gefestigt war, dass er keine Rücksicht mehr auf die frommen Gegner Molières nehmen musste, konnte dieser das nochmals überarbeitete, nun als ''Tartuffe, ou l’Imposteur'' betitelte Stück frei aufführen. Die Aufführung war ein triumphaler Erfolg und gilt als eines der großen Ereignisse der französischen Theatergeschichte.
''Le Malade imaginaire'' ("[[Der eingebildete Kranke]]") sollte in bitterer Ironie Molières letztes Stück und die Hauptrolle des eingebildeten Kranken seine letzte bleiben. Bei der vierten Aufführung am 17. Februar 1673 brach er zusammen und starb kurz danach. Nur mühsam gelang es seiner Frau Armande, den Widerstand des Gemeindepfarrers zu brechen und über den König beim Erzbischof von Paris die Genehmigung einer halbwegs ehrbaren Bestattung zu erlangen.


=== Die letzten Jahre ===
Die Truppe Molières blieb unter Armandes Leitung zunächst bestehen, schloss sich aber, als Rivale Lully den Saal des Palais-Royal zugesprochen bekam, der Truppe des Théâtre du Marais an. 1680 fusionierte diese auf Anweisung von Ludwig XIV. mit der Truppe des Hôtel de Bourgogne: die noch heute bestehende [[Comédie-Française]] war geboren.
[[Datei:Moliere works.jpg|mini|Molières Werke, 1734]]


Insgesamt aber hatte sich Molière nach 1667 auf unverfänglichere Themen zu verlegen begonnen. Mit gefälligen Stücken, insbesondere sogenannten [[Comédie-ballet|Ballettkomödien]] zu Musik von Lully, versuchte er sein Theater zu füllen und den König bei Laune zu halten. Neben etlichen anderen, heute vergessenen Stücken schrieb er:
==Werke==


* 1668 ''L’Avare ([[Der Geizige]]),'' eine Prosakomödie, in der er den Typ des reich gewordenen, aber engstirnig und geizig gebliebenen Bürgers karikiert, der seine lebensfroheren und konsumfreudigeren Kinder mit seinem Geiz fast erstickt.
* ''Amphitryon''
* 1669 ''[[Monsieur de Pourceaugnac]],'' eine Prosakomödie, in der er einen dümmlichen Provinzler die quasi schon eingekaufte Braut an einen klügeren Rivalen verlieren lässt.
* ''Critique de l'École des femmes'' ("Die Kritik der Frauenschule")
* 1670 ''Le Bourgeois gentilhomme ([[Der Bürger als Edelmann]]),'' eine Prosakomödie mit Gesang- und Balletteinlagen, in der er die blinde Sucht vieler [[Bourgeoisie|Bürgerlicher]] nach [[Adelstitel]]n verspottet. (Musik von Lully)
* ''Dom Garcie de Navarre ou Le Prince jaloux'' ("Don Garcie de Navarre oder Der eifersüchtige Prinz")
* 1671 ''Les fourberies de Scapin ([[Scapins Streiche]]),'' eine Prosakomödie, worin er in einer turbulenten Handlung um den pfiffigen Diener Scapin alle Mittel der Situationskomik vorführt, die der Gattung der Farce zur Verfügung stehen.
* ''Dom Juan'' ("Don Juan")
* 1672 ''Les femmes savantes ([[Die gelehrten Frauen]]),'' eine Verskomödie, in der er das in seinen Augen falsche Bewusstsein dreier pseudogebildeter und pseudoemanzipierter Bürgerinnen karikiert und ihnen eine junge Frau gegenüberstellt, die ihre Rolle als bürgerliche Haus- und Ehefrau bejaht.
* ''Georges Dandin ou Le mari confondu'' ("George Dandin oder Der geprellte Ehemann")
* 1673 ''Le Malade imaginaire'' (''[[Der eingebildete Kranke]]'' [d.&nbsp;h. „der sich seine Krankheit nur einbildet“]), eine Prosakomödie über ein altes Thema, das Molière auch selbst schon bearbeitet hatte: die naive Medizingläubigkeit reicher Kranker und vor allem die Unfähigkeit der keine Selbstzweifel kennenden Ärzte – eine Unfähigkeit, die Molière, der selbst häufig krank war, nur zu gut kannte. (Musik von [[Marc-Antoine Charpentier]])
* ''L'Amour médecin'' ("Die Liebe als Arzt")

* ''L'Avare'' ("Der Geizige")
Diese letzten Lebensjahre Molières waren gekennzeichnet von einem sich stetig verschlechternden Gesundheitszustand, bedingt durch den beruflichen Stress sowie das lange Hin und Her um den ''Tartuffe''. Häufige Eheschwierigkeiten setzten ihm zusätzlich zu. 1671 kam es bei der Einstudierung der Ballett-Tragödie ''Psyché'' (deren letzte zwei Drittel Corneille verfasst hatte) zum Bruch mit Partner Lully. Anfang 1672 erkrankte und verstarb seine langjährige Weggefährtin Madeleine Béjart. Ende desselben Jahres starb ein drittes Kind bald nach der Geburt, und Molière musste erleben, wie Lully zum Rivalen wurde, den der König vorzuziehen begann.
* ''La Comtesse d'Escarbagnas'' ("Die Gräfin von Escarbagnas")

* ''La Jalousié du Barbouillé'' ("")
''Le Malade imaginaire'' sollte in bitterer Ironie sein letztes Stück bleiben und die Hauptrolle des eingebildeten Kranken seine letzte Rolle. Während der vierten Aufführung am 17. Februar 1673 erlitt er einen Schwächeanfall inklusive [[Blutsturz]], den die Zuschauer zunächst für eine Einlage innerhalb der Komödie hielten. Wenig später starb er in seiner nahe gelegenen Wohnung. Nur mühsam gelang es seiner Frau Armande, den Widerstand des Gemeindepfarrers zu brechen und über den König beim Erzbischof von Paris zu erreichen, dass eine halbwegs ehrbare Bestattung auf einem kirchlichen Friedhof genehmigt wurde.
* ''La Princesse d'Élide'' ("Die Prinzessin von Elis")

* ''Le Bourgeois gentilhomme'' ("Der Bürger als Edelmann")
Die Truppe Molières blieb unter Armandes Leitung zunächst bestehen. Sie schloss sich aber bald, als Rivale Lully den Saal des Palais Royal zugesprochen bekam, der Truppe des [[Théâtre du Marais]] an, wobei Armande einen von deren Schauspielern heiratete. 1680 verschmolz die neue Truppe auf Anweisung von Ludwig&nbsp;XIV. mit der Truppe des Hôtel de Bourgogne: Die noch heute bestehende [[Comédie-Française]] war geboren.
* ''L'Étourdi ou Les Contretemps'' ("Der Tolpatsch oder die Querstreiche")

* ''Le Dépit amoureux'' ("Liebesverwirrung")
Erst [[Literaturjahr 1752|1752]] wurden seine Lustspiele ins Deutsche übersetzt. Der Asteroid des äußeren Hauptgürtels [[(3046) Molière]] wurde nach ihm benannt.<ref>{{Literatur |Autor=[[Lutz D. Schmadel]] |Hrsg=Lutz D. Schmadel |Titel=Dictionary of Minor Planet Names |TitelErg=Fifth Revised and Enlarged Edition |Auflage=5 |Verlag=[[Springer Spektrum|Springer Verlag]] |Ort=[[Berlin]], [[Heidelberg]] |Datum=2003 |ISBN=3-540-29925-4 |Seiten=186 |Sprache=en |Originaltitel=Dictionary of Minor Planet Names |VerlagEA=Springer Verlag |OrtEA=Berlin, Heidelberg |JahrEA=1992 |DOI=10.1007/978-3-540-29925-7_3047 |Umfang=992 |Zitat=4120 P-L. Discovered 1960 Sept. 24 by C. J. van Houten and I. van Houten-Groeneveld at Palomar.}}</ref>
* ''L'École des femmes'' ("[[Die Schule der Frauen]]")

* ''L'École des maris'' ("Die Schule der Ehemänner")
=== Die Corneille-Molière-Kontroverse ===
* ''L'Impromptu de Versailles'' ("Das Stegreifspiel von Versailles")
[[Datei:Paryż père-lachaise molier.JPG|mini|Grab, [[Cimetière du Père-Lachaise]]]]
* ''Le Malade imaginaire'' ("[[Der eingebildete Kranke]]")

* ''Le Mariage forcé'' ("Die erzwungene Heirat")
Die [[Autorschaft der Werke von Molière]] ist nicht unumstritten. Im Zentrum dieser Kontroverse steht die Frage, ob [[Pierre Corneille]], Schöpfer der französischen Tragödie, einige Werke, welche traditionellerweise Molière zugesprochen werden, als sein [[Ghostwriter]] verfasst hat.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-41757723.html MOLIÈRE – Man weiß nicht], in: Der Spiegel 24/1957</ref>
* ''Le Médecin malgré lui'' ("Der Arzt wider Willen")

* ''Le Médecin volant'' ("Der fliegende Doktor")
Im 21. Jahrhundert wird versucht, diese Streitfrage mit Hilfe mathematisch-[[Stilometrie|stilometrischer]] Verfahren der [[Computerphilologie]] zu entscheiden.<ref>[http://www.uni-goettingen.de/de/vortrag-von-christof-schoech-am-13-dezember-2012-%E2%80%93-abstract/415144.html Dr. Christof Schöch (Würzburg): Stilometrische Experimente, oder: Autorschaft und Gattungszugehörigkeit im französischen Theater der Klassik], auf der Website der Georg-August-Universität Göttingen</ref>
* ''Le Misanthrope'' ("[[Der Menschenfeind]]")

* ''Les Amants magnifiques'' ("")
== Werke ==
* ''Les Fâcheux'' ("Die Lästigen")
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=Die Eifersucht des Angeschmierten |Datum=1650 |Originaltitel=La Jalousie du Barbouillé |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* ''Les Femmes savantes'' ("Die gelehrten Frauen")
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=Der Unbesonnene oder Zur Unzeit |Datum=1653 |Originaltitel=L’Étourdi ou les Contretemps |Originalsprache=fr |Typ=wl}} Auch: ''Der Etourdi, oder die Queerstreiche,''<ref>''Die Schule der Ehemänner. Der Arzt wider Willen. Der Etourdi, oder die Queerstreiche. Die Verschobenen. Die Lästigen. Die Heirath aus Zwang. Der Arzt aus Liebe. Die Gräfin von Escarbagnas. Sganarelle, der Hahnrei in der Einbildung'' (= ''Molière’s sämmtliche Werke,'' hrsg. von Louis Lax, 1.&nbsp;Bändchen). Verlag von Jacob Anton Mayer, Aachen/Leipzig 1837, S.&nbsp;139–295 ([http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/1093720/ft/bsb10094726?page=161 Digitalisat] – verschiedene Übersetzer, ''Der Etourdi'' wurde in gereimten Versen übersetzt von Eduard Duller).<!-- heute kaum mehr genießbar --></ref> ''Der Tolpatsch oder Die Rückschläge'',<ref>''Der Tolpatsch oder Die Rückschläge.'' In: ''Werke.'' Übertragen von Arthur Luther, Rudolf Alexander Schröder, Ludwig Wolde. Insel-Verlag, Wiesbaden/Leipzig 1954 (''Der Tolpatsch'' übersetzt von Arthur Luther).</ref> ''Der Wirrkopf''<ref>''Der Wirrkopf. Die lächerlichen Schwärmerinnen. Sganarell oder der vermeintlich Betrogene.'' Neu übertragen von Hans Weigel (= ''Komödien,'' Band&nbsp;1). Diogenes Verlag, Zürich 1975, ISBN 3-257-20199-0.</ref>
* ''Les fourberies de Scapin'' ("Die Spässe des Scapin")
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=Liebesärger |Datum=1656 |Originaltitel=Le Dépit amoureux |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* ''Les Précieuses ridicules'' ("Die lächerlichen Preziösen")
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=Der fliegende Arzt |Datum=1659 |Originaltitel=Le Médecin volant |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* ''Le Sicilien ou L'amour peintre'' ("Der Sizilier oder Der verliebte Maler")
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Die lächerlichen Preziösen]] |Datum=1659 |Originaltitel=Les Précieuses ridicules |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* ''Mélicerte''
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Sganarelle oder Der vermeintliche Hahnrei]] |Datum=1660 |Originaltitel=Sganarelle ou le Cocu imaginaire |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* ''Monsieur de Pourceaugnac''
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=Don Garcia de Navarra oder Der eifersüchtige Fürst |Datum=1661 |Originaltitel=Dom Garcie de Navarre ou le Prince jaloux |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* ''Pastorale comique''
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=Die Schule der Ehemänner |Datum=1661 |Originaltitel=L’École des maris |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* ''Psyché'' ("Psyche")
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Die Lästigen]] |Datum=1661 |Originaltitel=Les Fâcheux |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* ''Sganarelle ou Le Cocu imaginaire'' ("Sganarell oder Der Hahn in der Einbildung")
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Die Schule der Frauen (Molière)|Die Schule der Frauen]] |Datum=1662 |Originaltitel=L’École des femmes |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* ''Tartuffe ou L'Imposteur'' ("Tartüff oder der Betrüger")
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Die Kritik der „Schule der Frauen“]] |Datum=1663 |Originaltitel=La Critique de l’École des femmes |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=Das Stegreifspiel von Versailles |Datum=1663 |Originaltitel=L’Impromptu de Versailles |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Die Zwangsheirat]] |Datum=1664 |Originaltitel=Le Mariage forcé |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=Die Fürstin von Elis |Datum=1664 |Originaltitel=La Princesse d’Élide |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Tartuffe|Tartuffe oder Der Betrüger]] |Datum=1664 |Originaltitel=Le Tartuffe ou l’Hypocrite/Le Tartuffe ou l‘Imposteur |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Don Juan (Molière)|Don Juan]] |Datum=1665 |Originaltitel=Le Festin de Pierre |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Die Liebe als Arzt]] |Datum=1665 |Originaltitel=L’Amour médecin |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Der Menschenfeind]] |Datum=1666 |Originaltitel=Le Misanthrope |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Der Arzt wider Willen]] |Datum=1666 |Originaltitel=Le Médecin malgré lui |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* ''Ballet des Muses''
** {{Literatur |Autor=Molière |Titel=Mélicerte |Datum=1666 |Originaltitel=Mélicerte |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
** {{Literatur |Autor=Molière |Titel=Pastorale comique |Datum=1667 |Originaltitel=Pastorale comique |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
** {{Literatur |Autor=Molière |Titel=Der Sizilianer oder Die Liebe als Maler |Datum=1667 |Originaltitel=Le Sicilien ou l’Amour peintre |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Amphitryon (Molière)|Amphitryon]] |Datum=1668 |Originaltitel=Amphitryon |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[George Dandin|George Dandin oder Der betrübte Ehemann]] |Datum=1668 |Originaltitel=George Dandin ou le Mari confondu |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Der Geizige]] |Datum=1668 |Originaltitel=L’Avare |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Monsieur de Pourceaugnac|Der Herr aus der Provinz]] |Datum=1669 |Originaltitel=Monsieur de Pourceaugnac |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Die großartigen Liebhaber]] |Datum=1670 |Originaltitel=Les Amants magnifiques |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Der Bürger als Edelmann]] |Datum=1670 |Originaltitel=Le Bourgeois gentilhomme |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=Psyche |Datum=1671 |Originaltitel=Psyché |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Scapins Streiche]] |Datum=1671 |Originaltitel=Les Fourberies de Scapin |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=Die Gräfin von Escarbagnas |Datum=1671 |Originaltitel=La Comtesse d’Escarbagnas |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Die gelehrten Frauen]] |Datum=1672 |Originaltitel=Les Femmes savantes |Originalsprache=fr |Typ=wl}}
* {{Literatur |Autor=Molière |Titel=[[Der eingebildete Kranke]] |Datum=1673 |Originaltitel=Le Malade imaginaire |Originalsprache=fr |Typ=wl}}

== Die Schauspieler-Truppe Molières ==
Folgende Komödianten waren – in der chronologischen Reihenfolge ihrer Aufnahme – in Molières Truppe:
* [[Madeleine Béjart]]
* [[Joseph Béjart]]
* [[Geneviève Bejart]]
* [[Pierre Réveillon]] genannt Châteauneuf
* [[René Berthelot]] genannt Du Parc oder Gros-René
* [[Mademoiselle de Brie]], bürgerlich ''Catherine Leclerc du Rosé'' auch ''du Rozet'' oder ''du Rozay'', Ehefrau von Edme Villequin de Brie
* [[Louis Béjart]]
* [[Edme Villequin de Brie]]
* [[Mademoiselle La Grange]], bürgerlich Marie Ragueneau de l’Estang
* [[Marquise-Thérèse de Gorle]] genannt Mademoiselle du Parc
* [[Armande Béjart]]
* [[Charles Varlet]] genannt La Grange
* [[Guillaume Marcoureau]] genannt Brécourt
* [[André Hubert]]
* [[Philibert Grassot]] genannt Du Croisy
* [[Marie Claveau]] genannt Mademoiselle Du Croisy, Ehefrau von Philibert Grassot
* François Le Noir genannt [[La Thorillière (Schauspieler, 1626)|La Thorillière]]
* [[François Bedeau]] genannt Gorgibus oder L’Espy
* [[Julien Geoffrin Bedeau]] genannt Jodelet

== Literatur ==
* ''Album Molière''. Iconographie choisie et annotée par François Rey. Bibliothèque de la Pléiade. Éditions Gallimard, Paris 2010. ISBN 978-2-07-011829-8.
* [[Renate Baader]] (Hrsg.): ''Molière'' (= ''Wege der Forschung.'' Bd. 261). [[Wissenschaftliche Buchgesellschaft|WBG]], Darmstadt 1980, ISBN 3-534-07833-0.
* Gabriele Blaikner-Hohenwart: ''Der deutsche Molière. Molière-Übersetzungen ins Deutsche'' (= ''Europäische Hochschulschriften; Ibero-romanische Sprachen und Literaturen.'' Bd. 65). Peter Lang, Frankfurt 2001, ISBN 3-631-36333-8.
* Nicola Denis: ''Tartuffe in Deutschland. Molières Komödie in Übersetzungen, in der Wissenschaft und auf der Bühne vom 17. bis zum 20. Jahrhundert'' (= ''Literatur, Kultur, Medien.'' Bd. 2). Münster 2002, ISBN 3-8258-6022-1.
* [[Jean Firges]]: ''Molière: Der Menschenfeind. Plädoyer gegen eine verlogene Gesellschaft'' (= ''Exemplarische Reihe Literatur und Philosophie.'' Bd. 15). Sonnenberg, Annweiler 2003, ISBN 3-933264-31-6.<ref>Innentitel: ''…Plaidoyer…''; Schwerpunkt: „Le Misanthrope“, sowie allgemein über Molière</ref>
* [[Georges Forestier (Literaturwissenschaftler)|Georges Forestier]]: ''Molière.'' Éditions Gallimard, [Paris 2018], ISBN 978-2-07-013506-6.
* [[Jürgen Grimm]]: ''Molière. Realien zur Literatur'' (= ''Sammlung Metzler.'' Bd. 212). 2., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2002 [1. Auflage 1984], ISBN 3-476-12212-3.
* Friedrich Hartau: ''Molière in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten'' (= ''Rowohlts Monographien''. 245). Rowohlt, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50245-3.
* Johannes Hösle: ''Molière. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit'' (= ''Serie Piper.'' Bd. 1563). 2. Auflage. Piper, München 1992 [1. Auflage 1987], ISBN 3-492-02781-4.
* Thomas A. Keck: ''Molière auf Deutsch. Eine Bibliographie deutscher Übersetzungen und Bearbeitungen der Komödien Molières'' (= ''Bibliographische Bibliothek.'' Bd. 3). Revonnah-Verlag, Hannover 1996, ISBN 3-927715-63-8.
* [[Erich Köhler (Romanist)|Erich Köhler]]: ''Molière''. In: Ders.: ''Vorlesungen zur Geschichte der französischen Literatur.'' Hrsg. von Henning Krauß. Bd.: Klassik II. Stuttgart [u.&nbsp;a.] 1983, S. 7–103 ([http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/2656/pdf/Klassik_2.pdf Digitalisat, PDF; 743&nbsp;kB]).
* Henning Krauß; Till R. Kuhnle; Hanspeter Plocher (Hrsg.): ''17. Jahrhundert. Theater''. Tübingen 2003, ISBN 3-86057-902-9 [Interpretationen von ''Le Misanthrope'' und ''Le Tartuffe''].
* [Eintrag] ''Molière.'' In: [[Heinz Ludwig Arnold]] (Hrsg.): ''[[Kindlers Literatur Lexikon]].'' 3., völlig neu bearbeitete Auflage. 18 Bde. Metzler, Stuttgart/Weimar 2009, ISBN 978-3-476-04000-8, Bd. 12, S. 388–402 [Biogramm, Werkartikel zu 18 Dramen, darunter zu ''[[Der Geizige|L’Avare]]'' von Ingrid Peter und Gottfried Schwarz].
* [[Sainte-Beuve]]: ''Molière.'' In: Ders.: ''Literarische Porträts.'' Übersetzt und erläutert von Rolf Müller, Ausw. und Einl. Katharina Scheinfuß. [[Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung]], Leipzig 1958; WBG, Darmstadt 1958, S. 25–96.<ref>nach der überarb. Ausgabe von 1862; in Französisch siehe Weblinks.</ref>
* Virginia Scott: ''Molière. A theatrical life''. [[Cambridge University Press]], Cambridge [u.&nbsp;a.] 2001, ISBN 0-521-78281-3.
* Jürgen von Stackelberg: ''Molière. Eine Einführung'' (= ''[[Reclams Universal-Bibliothek|RUB]].'' Nr. 17655). Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-017655-7 [Umarbeitung einer Einführung von 1986].
* Christian Strich, Rémy Charbon, [[Gerd Haffmans]] (Hrsg.): Über Molière. Diogenes, Zürich 1973 [Nachdruck 1998; Sammelband mit zeitgenössischen Zeugnissen und Dokumenten zur Molière-Rezeption, u.&nbsp;a. von Lessing, Goethe, Thomas Mann und Bulgakow; außerdem Beiträge von Bertolt Brecht, Friedrich Dürrenmatt u.&nbsp;a.].
* {{BBKL|archiveurl=https://web.archive.org/web/20070629190134/http://www.bautz.de/bbkl/m/moliere.shtml |band=6|spalten=41-43|autor=Birthe Koch|artikel=Molière}}

== Weblinks ==
{{Commons}}
{{Wikiquote}}
{{Wikisource}}
* {{DNB-Portal|11858331X}}
* {{DDB|Person|11858331X}}
* {{VerzDtDrucke |VD=17 |PPN=00429100X}}
* {{Zeno-Autor|Literatur/M/Moli%C3%A8re}}
* {{PGDA|420}}
* [https://archive.org/search.php?query=Moli%C3%A8re&and&#91;&#93;=languageSorter%3A%22German%22 Molière] im Internet Archive
* [http://www.gert-pinkernell.de/romanistikstudium/index.html Namen, Titel und Daten der franz. Literatur], von [[Gert Pinkernell]]
* [http://www.gutenberg.org/files/13965/13965-h/13965-h.htm Sainte-Beuve über Molière, Liter. Porträts, Band 2, 1862], in Französisch
* [http://www.planet-schule.de/wissenspool/franzoesische-literatur/inhalt/sendungen/moliere.html Planet Schule, Wissenspool 2011, insbes. für die Sekundarstufe:] Biographische Passagen zu Molière sind mit Szenen-Ausschnitten aus „Les Précieuses ridicules“, „L'Ecole des femmes“, „Don Juan“ und „Le Malade imaginaire“ verwoben.<ref>30 Min. Inszenierung: Frédéric Ortiz, Théâtre Off, Marseille; Fernsehregie: Jean-Marie Perrochat. Auf der Website Hintergrundmaterial und „Methodische Überlegungen – mögliche Lernziele,“ ferner Arbeitsblätter, Tafelbilder. Sendung auch auf Datenträger verfügbar</ref>
*[https://www.googlewatchblog.de/2019/02/moliere-jean-baptiste-poquelin/ Ein Google-Doodle zu Ehren von Molière]
* [[Hans Conrad Zander]]: [https://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/zeitzeichen/zeitzeichen-jean-baptiste-moliere-104.html ''15. Januar 1622 – Der Dichter und Schauspieler Jean-Baptiste Molière wird geboren.''] [[WDR]] [[ZeitZeichen (Hörfunksendung)|ZeitZeichen]] vom 15. Januar 2022. (Podcast)

== Quellen ==
<references />

{{Navigationsleiste Werke von Molière}}

{{Normdaten|TYP=p|GND=11858331X|LCCN=n79043851|NDL=00450291|VIAF=2474502}}

{{SORTIERUNG:Moliere}}
[[Kategorie:Molière| ]]
[[Kategorie:Autor]]
[[Kategorie:Literatur (17. Jahrhundert)]]
[[Kategorie:Literatur (Französisch)]]
[[Kategorie:Literatur (Frankreich)]]
[[Kategorie:Person um Ludwig XIV.]]
[[Kategorie:Drama]]
[[Kategorie:Satire]]
[[Kategorie:Dichterjurist]]
[[Kategorie:Theaterschauspieler]]
[[Kategorie:Pseudonym]]
[[Kategorie:Schriftsteller (Paris)]]
[[Kategorie:Franzose]]
[[Kategorie:Geboren 1622]]
[[Kategorie:Gestorben 1673]]
[[Kategorie:Mann]]
[[Kategorie:Darstellender Künstler (Paris)]]
[[Kategorie:Comédie-Française]]
[[Kategorie:Person als Namensgeber für einen Asteroiden]]

{{Personendaten
|NAME=Molière
|ALTERNATIVNAMEN=Poquelin, Jean Baptiste (wirklicher Name)
|KURZBESCHREIBUNG=französischer Komödiendichter, Theaterregisseur und Schauspieler
|GEBURTSDATUM=getauft 15. Januar 1622
|GEBURTSORT=[[Paris]]
|STERBEDATUM=17. Februar 1673
|STERBEORT=[[Paris]]
}}

Aktuelle Version vom 6. März 2025, 18:54 Uhr

Molière in der Rolle des Cäsar
Porträt von Nicolas Mignard, 1658
Molières Signatur
Molières Signatur

Jean-Baptiste Poquelin alias Molière (getauft am 15. Januar 1622[1] in Paris; † 17. Februar 1673 ebenda) war ein französischer Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker.

Er ist einer der großen Klassiker und machte die Komödie zu einer der Tragödie potenziell gleichwertigen Gattung. Vor allem erhob er das Theater seiner Zeit zum Diskussionsforum über allgemeine menschliche Verhaltensweisen in der Gesellschaft.

Molière. Porträt von Pierre Mignard, Château de Chantilly.

Kindheit und Jugend

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Molière ist ein Künstlername, den der Schauspieler und spätere Autor wohl ab 1643, spätestens jedoch seit Juni 1644 benutzte. Die Herkunft des Namens ist unklar, vielleicht stand eine gleichnamige südfranzösische Ortschaft Pate. Geboren wurde Molière als ältester Sohn eines wohlhabenden Pariser Händlers für Heimtextilien (tapissier), der 1631 das Amt eines Tapissier du Roi kaufte, d. h. eines königlichen Dekorateurs und Raumausstatters.

Mit zehn Jahren verlor der Junge seine Mutter, mit knapp 14 dann auch seine Stiefmutter, beide starben im Kindbett. Die Schulzeit absolvierte er auf dem von Jesuiten geführten Pariser Collège de Clermont, wo er eine solide klassische Bildung erhielt und einige Mitschüler hatte, die später für ihn eine besondere Rolle spielten. Sein Großvater mütterlicherseits, ein Theaterliebhaber, nahm ihn immer wieder zu Aufführungen mit, insbesondere zum volkstümlichen Jahrmarktstheater (théâtre de la foire), wo er Einblicke in eine Welt erhielt, die ihn früh faszinierte.

Mit knapp 16 legte er den Amtseid als künftiger Nachfolger seines Vaters im Tapissier-Amt ab und studierte wenig später Jura in Orléans. Zurück in Paris erhielt er die Zulassung als Anwalt. Ob er je als solcher tätig war, ist nicht bekannt. Um dieselbe Zeit frequentierte er die Vorlesungen des Naturforschers und Philosophen Pierre Gassendi, was ihm eine gewisse Distanz zu den Dogmen der Kirche vermittelte. Offenbar verfasste er damals eine Vers-Übertragung von De rerum natura des römischen Philosophen Lukrez, die aber verlorengegangen ist.

1641 oder 1642, also um die 20, lernte er die vier Jahre ältere Schauspielerin Madeleine Béjart kennen, die ihn in seinem Drang zum Theater bestärkte – gegen den Willen seines Vaters, der ihn im Sommer 1642 nötigte, in Ausübung seines Tapissier-Amtes Ludwig XIII. auf einer längeren Reise zu begleiten und ihm die wechselnden Nachtquartiere einzurichten.

1643 übertrug Molière das ungeliebte Amt seinem jüngeren Bruder, ließ sich einen Vorschuss auf das Erbe seiner Mutter auszahlen und gründete, noch unter dem Namen Poquelin, gemeinsam mit Madeleine Béjart, ihren Geschwistern Louis und Geneviève sowie fünf weiteren Komödianten mit Vertrag vom 30. Juni 1643[2] eine Theatergruppe, das L’Illustre Théâtre. Dieses ging 1645 bankrott und Molière wurde vorübergehend in Schuldhaft genommen. In der Folge schloss er sich mit den Béjarts der Wandertruppe des Schauspielers Charles du Fresne an, die vom Duc d’Épernon finanziell unterstützt wurde und hauptsächlich in West- und Südfrankreich auftrat.

Bald stieg er zum Direktor der Truppe auf und gewann 1653 für einige Jahre den Gouverneur des Languedoc als Förderer, den Prince de Conti. Eine Legende ist wohl die von La Grange in die Welt gesetzte Behauptung, jener habe mit Molière zusammen das Collège de Clermont besucht.[3] Das Repertoire der Truppe umfasste neben Tragödien, Tragikomödien und Komödien zeitgenössischer Autoren auch komische Farcen und lustige Theaterstücke im Stil der italienischen Commedia dell’arte. Ab 1655 nahm Molière auch eigene Werke ins Programm, z. B. die in Versen verfasste Komödie L’Étourdi ou Les Contretemps (Der Tollpatsch oder die Querstreiche), in der ein gewitzter und pfiffiger Diener und sein notorisch ungeschickter junger Herr die Hauptrollen spielen.

Rückkehr nach Paris und erste Erfolge

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Französische und italienische Schauspieler der letzten 60 Jahre, Gemälde von 1670, ganz links Molière im Kostüm des Arnolphe

Nach 13 Wanderjahren, in denen er Menschen aus allen Schichten kennengelernt hatte und sein Handwerk als Schauspieler, Theaterdirektor und schließlich auch Autor von Grund auf gelernt hatte, gastierte Molière 1658 in Rouen, wo er dem berühmten Dramatiker Pierre Corneille begegnete. Vor allem aber kam er hier in Kontakt mit „Monsieur“, d. h. dem jüngeren Bruder von Ludwig XIV., Herzog Philippe I. d’Orléans. Dieser lud die Truppe an den Hof nach Paris ein, wo Molière die Tragödie Nicomède von Corneille und seine eigene Farce Le médecin amoureux (Der verliebte Arzt) aufführte. Letztere gefiel dem jungen, gerade erst 20-jährigen König so sehr, dass er der Truppe erlaubte, im Saal des an den Louvre grenzenden Hôtel du Petit-Bourbon zu spielen. Die Sonntage, Dienstage und Freitage gehörten dort allerdings schon einer italienischen Truppe um den Komödianten Tiberio Fiorilli (1608–1694), der wegen seiner Paraderolle als Scaramouche berühmt war.

Den Durchbruch erzielte Molière im November 1659 mit seiner in Prosa verfassten Komödie Les précieuses ridicules (Die lächerlichen feinen Damen), seinem ersten für ein überwiegend Pariser Publikum konzipierten Stück. Am Beispiel der beiden Protagonistinnen, zweier etwas exaltierter, möchte-gern-adelig und gebildet tuender Bürgermädchen, verspottet er hier die gekünstelte Sprechweise und die wirklichkeitsfremden Denkweisen der Preziösen, wie sie inzwischen auch im Bürgertum zu finden waren. Der Erfolg des Stücks verschaffte ihm erste Neider, das Thema erste Feinde, darunter den Chef der Verwaltung der königlichen Schlösser, der pünktlich zu Beginn der Spielzeit 1660/61 den Abriss des Petit-Bourbon verfügte. Molière blieb drei Monate ohne Spielstätte, bis er vom König den Saal des Palais Royal zugewiesen bekam.

Ein weiterer Schlag war 1661 der komplette Misserfolg der Tragikomödie Dom Garcie de Navarre, mit der Molière sich offenbar dem gehobenen Genus der Tragödie anzunähern gedachte.

Mit dem zentralen Thema des Stücks, der exzessiven Eifersucht, bearbeitete er sicher aber auch ein persönliches Problem, denn der 40-Jährige umwarb zu dieser Zeit die offenbar kokette 18-jährige Armande Béjart, die jüngste Schwester (oder Tochter?) von Madeleine und ebenfalls Schauspielerin in seiner Truppe. Die Trauung von Armande Béjart und dem 20 Jahre älteren Molière fand am 20. Februar 1662 in der Pfarrkirche Saint-Germain-l’Auxerrois statt. Das Paar bekam drei Kinder: Louis (* Januar 1664), der im Alter von 8 Monaten starb, Esprit-Madeleine (* August 1665, † ohne Nachkommen 1723) und Pierre-Jean-Baptiste-Armand (* 1672), der nur einige Tage alt wurde. Die Ehe Armandes mit Molière war nicht immer glücklich. Ab 1666 lebte sie eine Weile getrennt von ihm.

Der nächste große Erfolg war Ende 1662 L’École des femmes (Die Schule der Frauen), eine Verskomödie, in der Molière (dem soeben Armande ihr Jawort gegeben hatte) für eine gemäßigte Emanzipation der jungen Frauen wirbt und für ihr Recht auf eine Liebesheirat. Die heftige Kontroverse, die er hiermit auslöste, heizte er 1663 weiter mit den Prosastücken La Critique de l’École des femmes (Kritik der Schule der Frauen) und L’Impromptu de Versailles (Das Impromptu von Versailles) an. Dem König scheint dies gefallen zu haben, denn er setzte Molière eine jährliche Pension von 1000 Livres aus. Im Januar 1664 wurde der König sogar Taufpate von Molières erstem (allerdings bald danach verstorbenen) Kind Louis, was er wohl auch deshalb tat, um das Gerücht zu widerlegen, Armande sei ein Kind Madeleine Béjarts und Molières und dieser habe somit seine eigene Tochter geheiratet.

Molière und Racine

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Iffland als Fegesack und Franz Labes als Pfeil in Molières Der Geizige, I,3. Lithographie von Friedrich Weise nach einer Berliner Aufführung um 1810

In den Jahren 1663 bis 1665 wurde Molière für kurze Zeit zum Protektor des noch unbekannten Nachwuchsdramatikers Jean Racine. Er beauftragte ihn mit einer Tragödie über den Ödipus-Stoff, die er Anfang 1664 wenig erfolgreich inszenierte unter dem Titel La Thébaïde. Ou les frères ennemis (Die Thebais. Oder die feindlichen Brüder). 1665 spielte er mit immerhin mäßigem Erfolg Racines Tragikomödie Alexandre le Grand.

Molière erlebte allerdings, dass der mit der Inszenierung unzufriedene Jungautor mit seinem Stück zu der Truppe des Hôtel de Bourgogne abwanderte, die auf Tragödien spezialisiert war. Dabei nahm Racine eine von Molières beliebtesten Schauspielerinnen mit, Mademoiselle du Parc, die sich mit Racine liiert hatte und ihm zur Konkurrenz folgte. Das Verhältnis der beiden Männer war hiernach naturgemäß gespannt. Molière rächte sich, indem er in der Folgezeit häufig ältere Stücke von Racines Rivalen Pierre Corneille wieder aufnahm oder neue uraufführte.

Der lange Kampf um Tartuffe

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Mai 1664 – inzwischen war er zum Vergnügungsdirektor Ludwigs XIV. avanciert – organisierte Molière ein mehrtägiges Hoffest im neuangelegten Park von Versailles. Dort spielte er zunächst, mit Balletteinlagen, die sein jüngerer Freund Jean-Baptiste Lully komponiert und choreographiert hatte, die unverfänglichen (eigenen) Komödien La Princesse d’Élide (Die Fürstin von Elis), Le Mariage forcé (Die Zwangsheirat) und Les Fâcheux. Am sechsten Tag führte er eine neue Verskomödie in drei Akten auf, die zum Politikum wurde: Tartuffe.

Schon im Vorfeld hatten etliche fromme Höflinge die Aufführung dieses Stücks um einen scheinbar strenggläubigen, in Wahrheit aber herrschsüchtigen, raffgierigen und lüsternen Schwindler zu verhindern versucht. Nach der Aufführung brach Empörung beim gesamten „alten Hof“ aus, einer Gruppierung meist älterer Höflinge, die sich um die fromme Königinmutter Anna von Österreich scharten und der Zeit vor 1661 nachtrauerten, wo man unter ihr und ihrem Minister Kardinal Mazarin die Macht gehabt hatte. Dem König war Molières Attacke auf die auch ihm lästigen Frömmler zunächst sehr recht gewesen, unter dem Druck des „alten Hofes“ hielt er es aber doch für geraten, das Stück zu verbieten. Die nächsten Jahre Molières waren bestimmt von seinem Kampf für den Tartuffe und gegen die Intrigen des „Klüngels der Frommen“, wie er sie nannte. Diese waren teilweise in einem bigotten Geheimbund organisiert, der Compagnie du Saint-Sacrement, der auch sein ehemaliger Gönner Conti angehörte, der nach einer Syphilisinfektion fromm geworden war.

Molière verfolgte unterdessen das Thema der Heuchelei weiter: Ende 1664, also bald nach dem ersten Verbot des Tartuffe, verfasste er Don Juan, ein Prosastück über einen hochadligen Heiratsschwindler, Betrüger und Libertin, der, um sich den Nachstellungen empörter Geschädigter zu entziehen, eine Bekehrung zu christlicher Moral und Frömmigkeit heuchelt, aber schließlich zur Hölle fährt. Auch dieses Stück wurde nach wenigen Aufführungen verboten, vermutlich wegen der nicht eindeutig negativen Darstellung von Don Juans Freidenkertum.

Immerhin sah sich Molière vom König insofern unterstützt, als er im Sommer 1665 seine Jahrespension von 1000 auf 6000 Livre erhöht bekam und mit seiner Truppe den Titel Troupe du roi annehmen durfte, beides kurz nach der Geburt seiner Tochter Esprit-Madeleine, die als einziges Kind überleben sollte.

Im Juni 1666 brachte Molière die Verskomödie Le Misanthrope (Der Menschenfeind) heraus, eine Satire auf die unehrliche Schmeichelei am Hof und die geheuchelte Nettigkeit in den Pariser Salons. Die ungewöhnlich stark autobiographisch geprägte Figur des Misanthropen Alceste, von Molière selbst gespielt, spiegelt sichtlich dessen eigenes Unvermögen und seine Unlust wider, sich auf dem glatten Parkett der Hofgesellschaft opportunistisch und angepasst zu verhalten. In der enttäuschten Liebe Alcestes zu der koketten jungen Célimène spiegelt sich die Enttäuschung Molières über seine 20 Jahre jüngere Frau Armande wider, die sich gerade (vorübergehend) von ihm getrennt hatte.

Im Sommer 1667 versuchte er eine auf fünf Akte verlängerte, überarbeitete und in L’Imposteur (Der Schwindler) umbetitelte Version des Tartuffe in sein Programm aufzunehmen, wobei er den Protagonisten in „Panulphe“ umbenannte und nicht mehr priesterähnlich, sondern als Adeligen kostümierte. Doch der Präsident des Parlement de Paris, der für den auf einem Feldzug in Flandern befindlichen König die Polizeigewalt ausübte, reagierte sofort mit einem Verbot; der Erzbischof von Paris drohte Molière sogar mit Exkommunikation. Als dieser zwei Schauspieler mit einer Bittschrift zum König schickte, signalisierte der zwar Wohlwollen, tat aber nichts. Immerhin duldete er, dass sein Bruder Philippe und danach der Fürst de Condé (der ältere Bruder Contis) 1668 das Stück in ihren Schlössern privat aufführen ließen.

Nach dem Verbot auch der zweiten Tartuffe-Version übte Molière 1668 in der Verskomödie Amphitryon erstmals leise Kritik an seinem wenig zuverlässigen Gönner Ludwig, den er verschlüsselt in der Rolle Iupiters ganz ungeniert seinem sexuellen Lustgewinn nachgehen lässt. In George Dandin (Prosa, ebenfalls 1668) brandmarkte er die Arroganz, mit der Adlige, selbst wenn sie verarmt sind, glauben, die gesellschaftlich nützliche Bourgeoisie verachten und ausbeuten zu dürfen.

Erst am 5. Februar 1669, nachdem der „alte Hof“ nach Annas Tod 1666 endgültig entmachtet, die Compagnie du Saint-Sacrement verboten und Ludwigs Macht nach innen- und außenpolitischen Erfolgen so gefestigt war, dass er keine Rücksicht mehr auf die frommen Gegner Molières nehmen musste, konnte dieser das nochmals überarbeitete, nun als Tartuffe, ou l’Imposteur betitelte Stück frei aufführen. Die Aufführung war ein triumphaler Erfolg und gilt als eines der großen Ereignisse der französischen Theatergeschichte.

Die letzten Jahre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Molières Werke, 1734

Insgesamt aber hatte sich Molière nach 1667 auf unverfänglichere Themen zu verlegen begonnen. Mit gefälligen Stücken, insbesondere sogenannten Ballettkomödien zu Musik von Lully, versuchte er sein Theater zu füllen und den König bei Laune zu halten. Neben etlichen anderen, heute vergessenen Stücken schrieb er:

  • 1668 L’Avare (Der Geizige), eine Prosakomödie, in der er den Typ des reich gewordenen, aber engstirnig und geizig gebliebenen Bürgers karikiert, der seine lebensfroheren und konsumfreudigeren Kinder mit seinem Geiz fast erstickt.
  • 1669 Monsieur de Pourceaugnac, eine Prosakomödie, in der er einen dümmlichen Provinzler die quasi schon eingekaufte Braut an einen klügeren Rivalen verlieren lässt.
  • 1670 Le Bourgeois gentilhomme (Der Bürger als Edelmann), eine Prosakomödie mit Gesang- und Balletteinlagen, in der er die blinde Sucht vieler Bürgerlicher nach Adelstiteln verspottet. (Musik von Lully)
  • 1671 Les fourberies de Scapin (Scapins Streiche), eine Prosakomödie, worin er in einer turbulenten Handlung um den pfiffigen Diener Scapin alle Mittel der Situationskomik vorführt, die der Gattung der Farce zur Verfügung stehen.
  • 1672 Les femmes savantes (Die gelehrten Frauen), eine Verskomödie, in der er das in seinen Augen falsche Bewusstsein dreier pseudogebildeter und pseudoemanzipierter Bürgerinnen karikiert und ihnen eine junge Frau gegenüberstellt, die ihre Rolle als bürgerliche Haus- und Ehefrau bejaht.
  • 1673 Le Malade imaginaire (Der eingebildete Kranke [d. h. „der sich seine Krankheit nur einbildet“]), eine Prosakomödie über ein altes Thema, das Molière auch selbst schon bearbeitet hatte: die naive Medizingläubigkeit reicher Kranker und vor allem die Unfähigkeit der keine Selbstzweifel kennenden Ärzte – eine Unfähigkeit, die Molière, der selbst häufig krank war, nur zu gut kannte. (Musik von Marc-Antoine Charpentier)

Diese letzten Lebensjahre Molières waren gekennzeichnet von einem sich stetig verschlechternden Gesundheitszustand, bedingt durch den beruflichen Stress sowie das lange Hin und Her um den Tartuffe. Häufige Eheschwierigkeiten setzten ihm zusätzlich zu. 1671 kam es bei der Einstudierung der Ballett-Tragödie Psyché (deren letzte zwei Drittel Corneille verfasst hatte) zum Bruch mit Partner Lully. Anfang 1672 erkrankte und verstarb seine langjährige Weggefährtin Madeleine Béjart. Ende desselben Jahres starb ein drittes Kind bald nach der Geburt, und Molière musste erleben, wie Lully zum Rivalen wurde, den der König vorzuziehen begann.

Le Malade imaginaire sollte in bitterer Ironie sein letztes Stück bleiben und die Hauptrolle des eingebildeten Kranken seine letzte Rolle. Während der vierten Aufführung am 17. Februar 1673 erlitt er einen Schwächeanfall inklusive Blutsturz, den die Zuschauer zunächst für eine Einlage innerhalb der Komödie hielten. Wenig später starb er in seiner nahe gelegenen Wohnung. Nur mühsam gelang es seiner Frau Armande, den Widerstand des Gemeindepfarrers zu brechen und über den König beim Erzbischof von Paris zu erreichen, dass eine halbwegs ehrbare Bestattung auf einem kirchlichen Friedhof genehmigt wurde.

Die Truppe Molières blieb unter Armandes Leitung zunächst bestehen. Sie schloss sich aber bald, als Rivale Lully den Saal des Palais Royal zugesprochen bekam, der Truppe des Théâtre du Marais an, wobei Armande einen von deren Schauspielern heiratete. 1680 verschmolz die neue Truppe auf Anweisung von Ludwig XIV. mit der Truppe des Hôtel de Bourgogne: Die noch heute bestehende Comédie-Française war geboren.

Erst 1752 wurden seine Lustspiele ins Deutsche übersetzt. Der Asteroid des äußeren Hauptgürtels (3046) Molière wurde nach ihm benannt.[4]

Die Corneille-Molière-Kontroverse

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Grab, Cimetière du Père-Lachaise

Die Autorschaft der Werke von Molière ist nicht unumstritten. Im Zentrum dieser Kontroverse steht die Frage, ob Pierre Corneille, Schöpfer der französischen Tragödie, einige Werke, welche traditionellerweise Molière zugesprochen werden, als sein Ghostwriter verfasst hat.[5]

Im 21. Jahrhundert wird versucht, diese Streitfrage mit Hilfe mathematisch-stilometrischer Verfahren der Computerphilologie zu entscheiden.[6]

  • Die Eifersucht des Angeschmierten. 1650 (französisch: La Jalousie du Barbouillé.).
  • Der Unbesonnene oder Zur Unzeit. 1653 (französisch: L’Étourdi ou les Contretemps.). Auch: Der Etourdi, oder die Queerstreiche,[7] Der Tolpatsch oder Die Rückschläge,[8] Der Wirrkopf[9]
  • Liebesärger. 1656 (französisch: Le Dépit amoureux.).
  • Der fliegende Arzt. 1659 (französisch: Le Médecin volant.).
  • Die lächerlichen Preziösen. 1659 (französisch: Les Précieuses ridicules.).
  • Sganarelle oder Der vermeintliche Hahnrei. 1660 (französisch: Sganarelle ou le Cocu imaginaire.).
  • Don Garcia de Navarra oder Der eifersüchtige Fürst. 1661 (französisch: Dom Garcie de Navarre ou le Prince jaloux.).
  • Die Schule der Ehemänner. 1661 (französisch: L’École des maris.).
  • Die Lästigen. 1661 (französisch: Les Fâcheux.).
  • Die Schule der Frauen. 1662 (französisch: L’École des femmes.).
  • Die Kritik der „Schule der Frauen“. 1663 (französisch: La Critique de l’École des femmes.).
  • Das Stegreifspiel von Versailles. 1663 (französisch: L’Impromptu de Versailles.).
  • Die Zwangsheirat. 1664 (französisch: Le Mariage forcé.).
  • Die Fürstin von Elis. 1664 (französisch: La Princesse d’Élide.).
  • Tartuffe oder Der Betrüger. 1664 (französisch: Le Tartuffe ou l’Hypocrite/Le Tartuffe ou l‘Imposteur.).
  • Don Juan. 1665 (französisch: Le Festin de Pierre.).
  • Die Liebe als Arzt. 1665 (französisch: L’Amour médecin.).
  • Der Menschenfeind. 1666 (französisch: Le Misanthrope.).
  • Der Arzt wider Willen. 1666 (französisch: Le Médecin malgré lui.).
  • Ballet des Muses
    • Mélicerte. 1666 (französisch: Mélicerte.).
    • Pastorale comique. 1667 (französisch: Pastorale comique.).
    • Der Sizilianer oder Die Liebe als Maler. 1667 (französisch: Le Sicilien ou l’Amour peintre.).
  • Amphitryon. 1668 (französisch: Amphitryon.).
  • George Dandin oder Der betrübte Ehemann. 1668 (französisch: George Dandin ou le Mari confondu.).
  • Der Geizige. 1668 (französisch: L’Avare.).
  • Der Herr aus der Provinz. 1669 (französisch: Monsieur de Pourceaugnac.).
  • Die großartigen Liebhaber. 1670 (französisch: Les Amants magnifiques.).
  • Der Bürger als Edelmann. 1670 (französisch: Le Bourgeois gentilhomme.).
  • Psyche. 1671 (französisch: Psyché.).
  • Scapins Streiche. 1671 (französisch: Les Fourberies de Scapin.).
  • Die Gräfin von Escarbagnas. 1671 (französisch: La Comtesse d’Escarbagnas.).
  • Die gelehrten Frauen. 1672 (französisch: Les Femmes savantes.).
  • Der eingebildete Kranke. 1673 (französisch: Le Malade imaginaire.).

Die Schauspieler-Truppe Molières

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Folgende Komödianten waren – in der chronologischen Reihenfolge ihrer Aufnahme – in Molières Truppe:

  • Album Molière. Iconographie choisie et annotée par François Rey. Bibliothèque de la Pléiade. Éditions Gallimard, Paris 2010. ISBN 978-2-07-011829-8.
  • Renate Baader (Hrsg.): Molière (= Wege der Forschung. Bd. 261). WBG, Darmstadt 1980, ISBN 3-534-07833-0.
  • Gabriele Blaikner-Hohenwart: Der deutsche Molière. Molière-Übersetzungen ins Deutsche (= Europäische Hochschulschriften; Ibero-romanische Sprachen und Literaturen. Bd. 65). Peter Lang, Frankfurt 2001, ISBN 3-631-36333-8.
  • Nicola Denis: Tartuffe in Deutschland. Molières Komödie in Übersetzungen, in der Wissenschaft und auf der Bühne vom 17. bis zum 20. Jahrhundert (= Literatur, Kultur, Medien. Bd. 2). Münster 2002, ISBN 3-8258-6022-1.
  • Jean Firges: Molière: Der Menschenfeind. Plädoyer gegen eine verlogene Gesellschaft (= Exemplarische Reihe Literatur und Philosophie. Bd. 15). Sonnenberg, Annweiler 2003, ISBN 3-933264-31-6.[10]
  • Georges Forestier: Molière. Éditions Gallimard, [Paris 2018], ISBN 978-2-07-013506-6.
  • Jürgen Grimm: Molière. Realien zur Literatur (= Sammlung Metzler. Bd. 212). 2., überarbeitete und aktualisierte Auflage. Metzler, Stuttgart/Weimar 2002 [1. Auflage 1984], ISBN 3-476-12212-3.
  • Friedrich Hartau: Molière in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten (= Rowohlts Monographien. 245). Rowohlt, Reinbek 1976, ISBN 3-499-50245-3.
  • Johannes Hösle: Molière. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit (= Serie Piper. Bd. 1563). 2. Auflage. Piper, München 1992 [1. Auflage 1987], ISBN 3-492-02781-4.
  • Thomas A. Keck: Molière auf Deutsch. Eine Bibliographie deutscher Übersetzungen und Bearbeitungen der Komödien Molières (= Bibliographische Bibliothek. Bd. 3). Revonnah-Verlag, Hannover 1996, ISBN 3-927715-63-8.
  • Erich Köhler: Molière. In: Ders.: Vorlesungen zur Geschichte der französischen Literatur. Hrsg. von Henning Krauß. Bd.: Klassik II. Stuttgart [u. a.] 1983, S. 7–103 (Digitalisat, PDF; 743 kB).
  • Henning Krauß; Till R. Kuhnle; Hanspeter Plocher (Hrsg.): 17. Jahrhundert. Theater. Tübingen 2003, ISBN 3-86057-902-9 [Interpretationen von Le Misanthrope und Le Tartuffe].
  • [Eintrag] Molière. In: Heinz Ludwig Arnold (Hrsg.): Kindlers Literatur Lexikon. 3., völlig neu bearbeitete Auflage. 18 Bde. Metzler, Stuttgart/Weimar 2009, ISBN 978-3-476-04000-8, Bd. 12, S. 388–402 [Biogramm, Werkartikel zu 18 Dramen, darunter zu L’Avare von Ingrid Peter und Gottfried Schwarz].
  • Sainte-Beuve: Molière. In: Ders.: Literarische Porträts. Übersetzt und erläutert von Rolf Müller, Ausw. und Einl. Katharina Scheinfuß. Dieterich’sche Verlagsbuchhandlung, Leipzig 1958; WBG, Darmstadt 1958, S. 25–96.[11]
  • Virginia Scott: Molière. A theatrical life. Cambridge University Press, Cambridge [u. a.] 2001, ISBN 0-521-78281-3.
  • Jürgen von Stackelberg: Molière. Eine Einführung (= RUB. Nr. 17655). Reclam, Stuttgart 2005, ISBN 3-15-017655-7 [Umarbeitung einer Einführung von 1986].
  • Christian Strich, Rémy Charbon, Gerd Haffmans (Hrsg.): Über Molière. Diogenes, Zürich 1973 [Nachdruck 1998; Sammelband mit zeitgenössischen Zeugnissen und Dokumenten zur Molière-Rezeption, u. a. von Lessing, Goethe, Thomas Mann und Bulgakow; außerdem Beiträge von Bertolt Brecht, Friedrich Dürrenmatt u. a.].
  • Birthe Koch: Molière. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 6, Bautz, Herzberg 1993, ISBN 3-88309-044-1, Sp. 41–43.
Commons: Molière – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Molière – Zitate
Wikisource: Molière – Quellen und Volltexte
  1. Molière bei whoswho.de
  2. Henry Trollope: The Life of Moliere. Seite 83. ISBN 1-4179-7041-3 eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche, abgefragt am 30. Juni 2010
  3. Johannes Hösle: Molière. Sein Leben, sein Werk, seine Zeit, Piper Verlag, München 1987, ISBN 3-492-02781-4, S. 12.
  4. Lutz D. Schmadel: Dictionary of Minor Planet Names. Fifth Revised and Enlarged Edition. Hrsg.: Lutz D. Schmadel. 5. Auflage. Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 2003, ISBN 3-540-29925-4, S. 186, doi:10.1007/978-3-540-29925-7_3047 (englisch, 992 S., Originaltitel: Dictionary of Minor Planet Names. Erstausgabe: Springer Verlag, Berlin, Heidelberg 1992): “4120 P-L. Discovered 1960 Sept. 24 by C. J. van Houten and I. van Houten-Groeneveld at Palomar.”
  5. MOLIÈRE – Man weiß nicht, in: Der Spiegel 24/1957
  6. Dr. Christof Schöch (Würzburg): Stilometrische Experimente, oder: Autorschaft und Gattungszugehörigkeit im französischen Theater der Klassik, auf der Website der Georg-August-Universität Göttingen
  7. Die Schule der Ehemänner. Der Arzt wider Willen. Der Etourdi, oder die Queerstreiche. Die Verschobenen. Die Lästigen. Die Heirath aus Zwang. Der Arzt aus Liebe. Die Gräfin von Escarbagnas. Sganarelle, der Hahnrei in der Einbildung (= Molière’s sämmtliche Werke, hrsg. von Louis Lax, 1. Bändchen). Verlag von Jacob Anton Mayer, Aachen/Leipzig 1837, S. 139–295 (Digitalisat – verschiedene Übersetzer, Der Etourdi wurde in gereimten Versen übersetzt von Eduard Duller).
  8. Der Tolpatsch oder Die Rückschläge. In: Werke. Übertragen von Arthur Luther, Rudolf Alexander Schröder, Ludwig Wolde. Insel-Verlag, Wiesbaden/Leipzig 1954 (Der Tolpatsch übersetzt von Arthur Luther).
  9. Der Wirrkopf. Die lächerlichen Schwärmerinnen. Sganarell oder der vermeintlich Betrogene. Neu übertragen von Hans Weigel (= Komödien, Band 1). Diogenes Verlag, Zürich 1975, ISBN 3-257-20199-0.
  10. Innentitel: …Plaidoyer…; Schwerpunkt: „Le Misanthrope“, sowie allgemein über Molière
  11. nach der überarb. Ausgabe von 1862; in Französisch siehe Weblinks.
  12. 30 Min. Inszenierung: Frédéric Ortiz, Théâtre Off, Marseille; Fernsehregie: Jean-Marie Perrochat. Auf der Website Hintergrundmaterial und „Methodische Überlegungen – mögliche Lernziele,“ ferner Arbeitsblätter, Tafelbilder. Sendung auch auf Datenträger verfügbar