„Wernigerode“ – Versionsunterschied
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{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
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{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;" |
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|Art = Stadt |
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! Wappen |
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|Wappen = DE-ST 15-0-85-370 Wernigerode COA.svg |
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! Karte |
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|Breitengrad = 51/50/09/N |
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|- style="background: #ffffff;" align="center" |
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|Längengrad = 10/46/36/E |
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| style="width: 145px;" | [[Bild:Wappen_fehlt.jpg|140px]]<br /><small>[[Wikipedia:Wappen|Hilfe zu Wappen]]</small> |
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|Lageplan = Wernigerode in HZ.png |
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| style="width: 145px;" | [[Bild:Karte_Wernigerode_in_D.png|140px|Deutschlandkarte, Position von Wernigerode hervorgehoben]] |
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|Bundesland = Sachsen-Anhalt |
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|Landkreis = Harz |
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! colspan="2" | Basisdaten |
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|Höhe = 240 |
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|PLZ = 38855, [[Drei Annen Hohne|38875]], [[Schierke|38879]] |
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| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Sachsen-Anhalt]] |
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|Vorwahl = 03943, 039455 |
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|- style="background: #ffffff;" |
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|Gemeindeschlüssel = 15085370 |
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| [[Landkreis]]: || [[Landkreis Wernigerode|Wernigerode]] |
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|NUTS = DEE09 |
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|LOCODE = DE WGE |
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| [[Fläche]]: || 125,16 [[Quadratkilometer|km²]] |
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|Gliederung = Kernstadt und 5 weitere Stadtteile |
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|Adresse = Marktplatz 1<br />38855 Wernigerode |
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| [[Einwohner]]: || 34.521 ''<small>(30. Juni 2004)</small>'' |
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|Website = [https://www.wernigerode.de/ www.wernigerode.de] |
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|Bürgermeister = [[Tobias Kascha]] |
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| [[Bevölkerungsdichte]]: || 287 Einwohner je km² |
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|Bürgermeistertitel= Oberbürgermeister |
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|Partei = SPD |
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| [[Höhe]]: || 264 m ü. [[Normalnull|NN]] |
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| [[Postleitzahl]]en: || 38855 |
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[[Datei:KLG 0492 Wernigerode.jpg|mini|hochkant=1.4|Wernigerode, Luftaufnahme (2019)]] |
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'''Wernigerode''' ist eine [[Mittelstadt]] und (seit September 2006) ein staatlich anerkannter [[Erholungsort]]<ref>{{Internetquelle |url=https://lvwa.sachsen-anhalt.de/fileadmin/Bibliothek/Politik_und_Verwaltung/LVWA/LVwA/Dokumente/3_wirtschaft_kultur_verbrschutz_bau/301/Kur_Erholung/2023_Erholungsorte.pdf |titel=Erholungsorte |abruf=2023-12-29 |format=PDF}}</ref> im [[Landkreis Harz]] ([[Sachsen-Anhalt]]). Nach [[Hermann Löns]] wird Wernigerode, wie im – seit 1910<ref>Kirstin Casemir: ''Wernigerode''. In: Jörg Brückner, Dietrich Denecke, Haik Thomas Porada und Uwe Wegener (Hrsg.): ''Der Hochharz – vom Brocken bis in das nördliche Vorland. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Bad Harzburg, Wernigerode, Sankt Andreasberg, Braunlage und Elbingerode''. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2016 (Landschaften in Deutschland. Werte der deutschen Heimat, Band 73), S. 211</ref> – offiziellen Stadtmotto, auch als ''Die bunte Stadt am Harz'' bezeichnet. |
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| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 03943 |
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Das [[Wappen der Stadt Wernigerode]] zeigt in Rot eine dreitürmige Burg mit Tor und Fallgitter, darunter eine Forelle. |
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| [[Geografische Lage]]: || 51° 49' n. B.<br />10° 46' ö. L. |
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== Geographie == |
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=== Geographische Lage === |
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| [[Kfz-Kennzeichen]]: || <tt>WR</tt> |
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[[Datei:WR-Brockenblick1.jpg|mini|Blick über das Stadtzentrum zum Brocken]] |
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Wernigerode liegt an der Nordostflanke des [[Harz (Mittelgebirge)|Harzes]], etwa 12 km ostnordöstlich des [[Brocken]]s ({{Höhe|1141.2|DE-NHN|link=1}}). Hindurch führen die Bundesstraßen [[Bundesstraße 6|6]] (zum 1. Januar 2019 hochgestuft zur [[Bundesautobahn 36|A 36]]) und [[Bundesstraße 244|244]] sowie die deutsch-niederländische Ferienstraße [[Oranier-Route]]. Zudem verläuft die [[Bahnstrecke Halberstadt–Vienenburg|Eisenbahnstrecke Halberstadt–Vienenburg]], die [[Halle (Saale)|Halle]] und [[Hannover]] verbindet, durch die Stadt. Südwestlich liegt das Waldgebiet [[Landmann (Wernigerode)|Landmann]]. |
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| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 15 3 69 032 |
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Durch Wernigerode fließt die [[Holtemme]], in die unweit des Westerntores der [[Zillierbach]] mündet, der unmittelbar vor der Einmündung auch Flutrenne genannt wird. Ferner fließt nördlich der Stadt der Barrenbach durch mehrere Teiche und mündet im Ortsteil Minsleben in die Holtemme. |
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| Stadtgliederung: || 6 [[Ortsteil]]e |
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Der [[Historischer Stadtkern|historische Stadtkern]] besteht aus [[Altstadt]] und [[Neustadt (Ortsname)|Neustadt]]. Zum Stadtgebiet zählen außerdem [[Hasserode]], [[Nöschenrode]], die Wohngebiete [[Stadtfeld (Wernigerode)|Stadtfeld]], [[Burgbreite]], [[Harzblick (Wernigerode)|Harzblick]] und [[Charlottenlust]] sowie die Ortsteile [[Benzingerode]], [[Minsleben]], [[Silstedt]], [[Schierke]] und [[Reddeber]]. |
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| Adresse der<br />Stadtverwaltung: || Marktplatz 1<br />38855 Wernigerode |
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Die West-Ost-Ausdehnung des Stadtgebiets mitsamt den eingemeindeten Ortsteilen beträgt 22 km, die Nord-Süd-Ausdehnung 14 km. Die Kernstadt liegt auf etwa {{Höhe|257|DE-NHN|link=1}}. Der höchste Punkt des Stadtgebiets ist mit {{Höhe|1141.2}} der Gipfel des [[Brocken]], der tiefste liegt auf etwa {{Höhe|215}} Höhe. |
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| Offizielle Website: || [http://www.wernigerode.de/ www.wernigerode.de] |
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Das [[Bundesamt für Naturschutz]] bezeichnet den nördlichen Harzrand und das anschließende Harzvorland um Wernigerode als historisch gewachsene und vielfach auch noch naturnah erhaltene Kulturlandschaft und damit als eine Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe.<ref name="BFN01">{{Internetquelle |url=https://www.bfn.de/bedeutsame-landschaft/noerdlicher-harzrand-mit-harzvorland |titel=Nördlicher Harzrand mit Harzvorland |hrsg=Bundesamt für Naturschutz |werk=www.bfn.de |datum=2022 |abruf=2024-01-11}}</ref> |
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| E-Mail-Adresse: || <small>[mailto:info@stadt-wernigerode.de info@stadt-wernigerode.de]</small> |
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=== Geologie === |
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! colspan="2" | Politik |
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Mitten durch Wernigerode zieht die [[Harznordrandstörung|Harznordrandverwerfung]]. Damit ist das Stadtgebiet von Wernigerode, wie der gesamte Harznordrand, Teil einer über 100 km langen [[Bruchzone]], die Aufschluss über mehr als 400 Millionen Jahre Erdgeschichte liefert. Diese ist seit dem 19. Jahrhundert als „die klassische Quadratmeile der Geologie“ von Bedeutung,<ref name="BFN01" /> sowohl für die [[Geowissenschaften|geowissenschaftliche Forschung]] als auch für die Vermittlung der Geologie in die Gesellschaft. |
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|- style="background: #ffffff;" |
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| [[Oberbürgermeister]]: || Ludwig Hoffmann ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) |
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Von Norden nach Süden im Profil betrachtet, folgen im Gebiet von Wernigerode auf die jüngsten ([[Quartär (Geologie)|quartären]]) [[Formation (Geologie)|Formationen]] des Vorlandes die [[Sedimente und Sedimentgesteine|Sedimentgesteine]] des [[Mesozoikum|Erdmittelalters]] im Bereich der Aufrichtungszone, die in regelhafter Abfolge im Zuge der Hebung des Harzmassivs aufgeschleppt und vertikal gestellt wurden. Die [[Harznordrandstörung]] trennt diese Aufrichtungszone von den südlich davon liegenden Gesteinsformationen des [[Paläozoikum|Erdaltertums]] im Harz. |
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|} |
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'''Wernigerode''' ist Kreisstadt des [[Landkreis Wernigerode|Landkreises Wernigerode]] im Bundesland [[Sachsen-Anhalt]]. |
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So liegen im Vorlandbereich überwiegend [[Eiszeitalter|eiszeitliche]] [[Schotter]] der [[Mittelterrasse]] aus dem Drenthestadium der [[Saale-Komplex|Saalekaltzeit]]<ref>Hans-Jürgen Weymann, Ludger Feldmann und Henning Bombien: ''Das Pleistozän des nördlichen Harzvorlands – eine Zusammenfassung.'' In: E&G Quaternary Science Journal, 55, 2005, S. 43–64.</ref>, sie reichen bis an die Altstadt heran und bilden im Wesentlichen auch deren Untergrund, zum Beispiel liegt auch die aus Nordosten kommende Bahntrasse auf diesen Schottern.<ref>Geologische Karte von Preußen und den benachbarten deutschen Ländern 1:25000, 1921</ref> |
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Als schmales, häufig unterbrochenes Band bilden die jüngsten mesozoischen Sedimente aus der Kreidezeit ([[Kalkstein|Kalke]], [[Mergel]], [[Sandstein]]e) die nördliche Einheit der Aufrichtungszone; sie bauen auch den Wernigeröder Galgenberg auf. [[Jura (Geologie)|Jura]]- und [[Keuper]]ablagerungen sind im Stadtgebiet von Wernigerode fast gar nicht festzustellen. Morphologisch erkennbar präsentiert sich südlich anschließend das harzparallel gelagerte Band aus [[Muschelkalk]]schichten. Diese bilden den Gesteinsuntergrund der herauspräparierten [[Schichtkamm|Schichtkämme]] (bzw. auch [[Schichtrippe]]n) des Höhenzugs Spitzer Berg – Ziegenberg westlich der Kernstadt, des Horstbergs im Osten sowie des [[Austberg]]s bei [[Benzingerode]] und des [[Heimburg]]er [[Ziegenberg (Heimburg)|Ziegenbergs]], mit ihrer charakteristischen Kalktrockenrasen-Vegetation.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.natura2000-lsa.de/front_content.php?idart=147&idcat=33&lang=1 |titel=Ziegenberg, Augstberg und Horstberg bei Benzingerode (FFH0079) |abruf=2024-01-11}}</ref><ref>Otfried Wagenbreth und Walter Steiner: Geologische Streifzüge. Landschaft und Erdgeschichte zwischen Kap Arkona und Fichtelberg. 2. Aufl. VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1985, S. 63</ref> Nach Süden fortsetzend, schließen sich Schichten des [[Buntsandstein]]s an. So liegt der Eisenberg auf Buntsandstein. Die Sandsteine und der [[Rogenstein]] aus der Buntsandsteinzeit wurden früher vielfach als [[Werkstein]]e verwendet, zum Beispiel auch am [[Schloss Wernigerode]]. Ein schmales Band an [[Zechstein]]sedimenten beschließt die Aufrichtungszone. |
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Mit seiner großen Stadtfläche hat Wernigerode auch Anteil an den Gesteinsformationen des Harzes, d. h. des [[Mittelharz|Mittel]]- und [[Hochharz]]es. Diese sind im Ergebnis der sehr komplexen geologischen Entstehung des Harzes sehr vielfältig. Im [[Paläozoikum|Erdaltertum]], während des [[Ordovizium]]s, [[Silur]]s, [[Devon (Geologie)|Devons]] und [[Unterkarbon]]s wurden im Gebiet des heutigen Harzes mehrere tausend Meter mächtige tonige, sandige und kalkige [[Sedimente und Sedimentgesteine|Sedimente]] abgelagert. Diese Ablagerungen wurden an der Wende Devon/Karbon und im Oberkarbon in SW-NE-streichende ([[variszisch]] streichende) Falten gelegt, häufig mineralogisch verändert und als [[Variszisches Gebirge]] gehoben. Dabei kam es außerdem zur [[Intrusion (Geologie)|Intrusion]] saurer und basischer [[Magmatite]] (wie des [[Granit|Brockengranits]]).<ref>{{Internetquelle |url=http://www.geodienst.de/harz.htm |titel=Harz |werk=geodienst.de |abruf=2024-01-12}}</ref> Bei den anstehenden Gesteinen handelt es sich überwiegend um solche Sedimente, die während oder nach ihrer Ablagerung teilweise durch [[submarin]]e Rutschungen verfrachtet wurden. Sehr verbreitet sind [[Grauwacke]]n und [[Tonschiefer]]abfolgen, welche in unregelmäßiger Verteilung [[Vulkanit]]e ([[Diabas]], Diabastuffe) enthalten. Daneben kommen [[Quarzit]]e und [[Kieselschiefer]] vor. [[Kalkstein]]e treten flächenhaft in Form von Kalkbänderschiefer auf.<ref>Stadt Wernigerode, Dezernat für Bauwesen und Stadtplanung, Amt für Stadt- und Verkehrsplanung: Flächennutzungsplan mit Umweltbericht. Bekanntmachungsfassung, 22.06.2009, S. 10</ref> An den höchsten Bereichen des Harzes am Brocken steht der [[Brocken#Geologie|Brockengranit]] an. |
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=== Stadtgliederung === |
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Wernigerode gliedert sich in die Kernstadt einschließlich der vor dem Jahr 1994 eingemeindeten Orte [[Hasserode]] und [[Nöschenrode]] und in fünf [[Ortschaft]]en mit Ortschaftsräten für die ab 1994 eingemeindeten Orte [[Benzingerode]], [[Minsleben]], [[Reddeber]], [[Schierke]] und [[Silstedt]]. Weiterhin gehört die Ortschaft ohne Ortschaftsrat [[Drei Annen Hohne]] zur Stadt Wernigerode.<ref>[https://www.wernigerode.de/media/custom/3098_718_1.PDF?1622618944 Hauptsatzung Stadt Wernigerode] (PDF; 357 KB); abgerufen am 4. Oktober 2022.</ref> |
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=== Klima === |
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[[Datei:Wasserscheide-weser-elbe.jpg|mini|Wasserscheide von Weser und Elbe]] |
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[[Datei:Harz Regenschatten.png|mini|Wernigerode im Regenschatten des Harzes]] |
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Die Stadt befindet sich in der [[Gemäßigte Zone|gemäßigten Klimazone]]. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 9,5 Grad Celsius, die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 500 Millimeter. |
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Die wärmsten Monate sind Juni bis August mit durchschnittlich 16,0 bis 18,3 Grad Celsius und die kältesten Dezember bis Februar mit 1,1 bis 2,1 Grad Celsius im Mittel. |
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Mit durchschnittlich 54 Millimetern fällt der meiste Niederschlag im Juli, der geringste mit 30 Millimetern im Februar. |
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== Geografie == |
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=== Geografische Lage === |
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Die Stadt liegt an der Nordostflanke des [[Harz (Mittelgebirge)|Harzes]], am Fuße des [[Brocken]]s, an den Bundesstraßen [[Bundesstraße 6|B 6]], B 6n und [[Bundesstraße 244|B 244]] und an der Eisenbahnlinie [[Halle (Saale)]] - [[Halberstadt]] - [[Vienenburg]] - [[Hannover]]. Sie gehört zum Bundesland Sachsen-Anhalt und ist die Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises. |
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Das Klima, genauer die [[Niederschlag#Niederschlagsmenge|Niederschlagsmenge]] und Temperatur, werden insbesondere in den Sommermonaten durch den vom Mittelgebirge Harz verursachten [[Regen#Steigungsregen|Steigungsregen]] beeinflusst. Da die Stadt auf der Regenschattenseite ([[Luv und Lee|Lee-Seite]]) des Harzes liegt, kommt dort weniger Niederschlag an als in ähnlichen klimatisch gemäßigten Regionen ohne einen Schutz durch ein Gebirge. Beim dabei gelegentlich entstehenden [[Föhn]] (sogenannter „Harzföhn“) kommt es außerdem zu einer Temperaturerhöhung.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.wetter.de/cms/der-harzfoehn-15-grad-temperaturunterschied-auf-gut-40-kilometern-4047691.html |titel=Der Harzföhn: 15 Grad Temperaturunterschied auf gut 40 Kilometern |titelerg=Ein interessantes Wetter-Phänomen |hrsg=RTL interactive GmbH |werk=www.wetter.de |datum=2016-12-08 |abruf=2024-04-17 |sprache= |format= }}</ref> |
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Durch die Stadt fließt die Holtemme, in die unweit des Westerntores der Zillierbach mündet, der im unteren Bereich auch Flutrenne genannt wird. |
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Nach DIN 1055 ist Wernigerode in die [[Schneelastzone]] 3 einzuordnen. |
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Nach [[Hermann Löns]] wird Wernigerode auch als ''"die bunte Stadt am Harz"'' bezeichnet. Sie liegt in nächster Nähe des [[Brocken (Harz)|Brocken]]. |
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{{Klimatabelle |
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<!-- beispielsweise Landschaften, Berge, Flüsse etc --> |
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| TABELLE = |
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<!-- === Geologie === --> |
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| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts |
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<!-- === Ausdehnung des Stadtgebiets === --> |
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| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert |
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<!-- === Nachbargemeinden === --> |
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| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = |
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<!-- === Klima === --> |
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| QUELLE =wetteronline.de<ref>Klimatabelle auf Grundlage der Daten des Klimarechners von [https://www.wetteronline.de/klimarechner wetteronline.de] mit Daten für Wernigerode für den Zeitraum von Jan. 1990 bis Dez. 2006.</ref>; wetterkontor.de<ref>[http://wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=de&stat=10454 wetterkontor.de: Das Klima in Wernigerode.]</ref> |
|||
| Überschrift = |
|||
| Ort = Wernigerode |
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<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --> |
|||
| hmjan = 4 |
|||
| hmfeb = 5 |
|||
| hmmär = 8 |
|||
| hmapr = 14 |
|||
| hmmai = 18 |
|||
| hmjun = 21 |
|||
| hmjul = 24 |
|||
| hmaug = 24 |
|||
| hmsep = 19 |
|||
| hmokt = 14 |
|||
| hmnov = 8 |
|||
| hmdez = 4 |
|||
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --> |
|||
| lmjan = −2 |
|||
| lmfeb = −1 |
|||
| lmmär = 1 |
|||
| lmapr = 4 |
|||
| lmmai = 8 |
|||
| lmjun = 11 |
|||
| lmjul = 13 |
|||
| lmaug = 13 |
|||
| lmsep = 10 |
|||
| lmokt = 6 |
|||
| lmnov = 3 |
|||
| lmdez = 0 |
|||
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C --> |
|||
| avjan = |
|||
| avfeb = |
|||
| avmär = |
|||
| avapr = |
|||
| avmai = |
|||
| avjun = |
|||
| avjul = |
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| avaug = |
|||
| avsep = |
|||
| avokt = |
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| avnov = |
|||
| avdez = |
|||
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --> |
|||
| nbjan = 37 |
|||
| nbfeb = 30 |
|||
| nbmär = 46 |
|||
| nbapr = 35 |
|||
| nbmai = 46 |
|||
| nbjun = 47 |
|||
| nbjul = 54 |
|||
| nbaug = 43 |
|||
| nbsep = 36 |
|||
| nbokt = 34 |
|||
| nbnov = 49 |
|||
| nbdez = 43 |
|||
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d --> |
|||
| shjan = 2 |
|||
| shfeb = 3 |
|||
| shmär = 4 |
|||
| shapr = 5 |
|||
| shmai = 6 |
|||
| shjun = 7 |
|||
| shjul = 7 |
|||
| shaug = 6 |
|||
| shsep = 5 |
|||
| shokt = 4 |
|||
| shnov = 2 |
|||
| shdez = 2 |
|||
<!-- durchschnittliche Wassertemperatur (Meere, Seen u.ä.) für den jeweiligen Monat in °C --> |
|||
| wtjan = |
|||
| wtfeb = |
|||
| wtmär = |
|||
| wtapr = |
|||
| wtmai = |
|||
| wtjun = |
|||
| wtjul = |
|||
| wtaug = |
|||
| wtsep = |
|||
| wtokt = |
|||
| wtnov = |
|||
| wtdez = |
|||
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --> |
|||
| rdjan = 14 |
|||
| rdfeb = 14 |
|||
| rdmär = 16 |
|||
| rdapr = 13 |
|||
| rdmai = 13 |
|||
| rdjun = 13 |
|||
| rdjul = 15 |
|||
| rdaug = 13 |
|||
| rdsep = 12 |
|||
| rdokt = 13 |
|||
| rdnov = 16 |
|||
| rddez = 17 |
|||
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % --> |
|||
| lfjan = 86 |
|||
| lffeb = 83 |
|||
| lfmär = 78 |
|||
| lfapr = 73 |
|||
| lfmai = 71 |
|||
| lfjun = 73 |
|||
| lfjul = 73 |
|||
| lfaug = 73 |
|||
| lfsep = 78 |
|||
| lfokt = 83 |
|||
| lfnov = 85 |
|||
| lfdez = 86 |
|||
}} |
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== Geschichte == |
== Geschichte == |
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=== Frühe Entwicklung der Stadt === |
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[[Image:WernigerodeCastleWinter.jpg|thumb|left|Wernigeröder Schloss]] |
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Die Entstehung des Ortes geht in vorschriftliche Zeit zurück, im Jahr 1121 wurde Wernigerode zum ersten Mal erwähnt. Nach neuesten Forschungen bestehen keine – wie durch [[Eduard Jacobs]] und [[Walther Grosse (Jurist)|Walther Grosse]] angenommen – ursprünglichen Beziehungen zum Kloster [[Corvey]] ([[Weser]]) und dem dortigen Abt [[Warin I. (Corvey)|Warin]], sondern der Ortsname weist auf eine geschützte Rodungssiedlung hin. |
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Erstes Siedlungsgebiet war der Klint, wo sich eine Niederungsburg befand, die sogenannte |
Erstes Siedlungsgebiet war der Klint, wo sich eine [[Niederungsburg]] befand, die sogenannte Schnakenburg. 1805 wurden die Reste dieser Burganlage abgebrochen. Als Teil davon ist nur noch das [[Gadenstedtsches Haus|Haus Gadenstedt]] (Oberpfarrkirchhof 13) aus dem Jahr 1582 erhalten. Zu Zeiten der mittelalterlichen Siedlung befanden sich auf der Anhöhe des Klints noch ursprüngliche Buchen- und Laubmischwälder, die erst gerodet werden mussten, daher auch der Namensteil -rode. Um 1100 bestanden dort neben einer dörflichen Siedlung der oben genannte Grafenhof, fünf Ritterhöfe sowie die [[St.-Sylvestri-Kirche (Wernigerode)|St.-Silvestri-Kirche]] (damals dem [[Heiliger Georg|Heiligen Georg]] geweiht). |
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Wernigerode wurde im Jahr 1121 erstmals urkundlich erwähnt, in Zusammenhang mit dem dort ansässig gewordenen Grafen Adalbert zu [[Haimar]] aus dem Gebiet nahe [[Hildesheim]]<ref>[[Jörg Brückner (Historiker)|Jörg Brückner]]: ''Zwischen Reichsstandschaft und Standesherrschaft. Die Grafen zu Stolberg und ihr Verhältnis zu den Landgrafen von Thüringen und späteren Herzögen, Kurfürsten bzw. Königen von Sachsen (1210 bis 1815)'', Stekovics, 2005, S. 121.</ref>, der sich fortan [[Grafschaft Wernigerode|Graf von Wernigerode]] nannte. Er und seine Nachfahren sind bis mindestens 1230 als Vögte des [[Kloster Drübeck|Klosters Drübeck]] nachweisbar.<ref>[[Dieter Pötschke]]: ''Drübeck als Bischofskonvent und Benediktinerinnenkloster (1058–1525/27)'', in: Ders. (Hrsg.): ''Herrschaft, Glaube und Kunst. Zur Geschichte des Reichsstiftes und Klosters Drübeck'', Berlin 2008, S. 73–88, hier: S. 81.</ref> Erstmals 1213 wurde die Burg Wernigerode als „castrum“ erwähnt. Die Altstadt war schon im 12. Jahrhundert von einem Wall umgeben, der Anfang des 13. Jahrhunderts zu einer steinernen Mauer ausgebaut wurde, die im Endausbau vier Tore und nahezu 20 Türme aufwies.<ref name="schwine494" /> |
|||
Der Ort wurde [[1121]] erstmals urkundlich in Zusammenhang mit einem hier ansässigen gewordenen, aus Haimar bei [[Hildesheim]] stammenden Grafengeschlecht erwähnt. Am 17. April [[1229]] wurde der Siedlung das [[Stadtrecht]] nach dem Vorbild von [[Goslar]] verliehen. Im Jahre 2004 feierte Wernigerode das Jubiläum der Verleihung des Stadtrechtes vor 775 Jahren und [[2021]] blickt der Ort auf eine mindestens 800-jährige Vergangenheit zurück. |
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Am 17. April 1229 wurde der Siedlung das [[Stadtrecht]] nach dem Vorbild von [[Goslar]] verliehen.<ref name="dehio447">[[Georg Dehio]]: ''Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Der Bezirk Magdeburg''. Bearbeitet von der Abteilung Forschung des Instituts für Denkmalpflege. Deutscher Kunstverlag München Berlin, 1974, S. 447.</ref> Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt planmäßig erweitert, vor allem in östlicher Richtung, mit den beiden Hauptachsen der Breiten Straße und der Burgstraße. |
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Nach dem Aussterben der Grafen von Wernigerode in männlicher Linie [[1429]] wurden Wernigerode Sitz der [[Grafen zu Stolberg]], die über Jahrhunderte hier die Oberherrschaft ausübten. Im Bauernkrieg [[1525]] wurden mehrere umliegende Klöster geplündert und teilweise zerstört, so insbesondere das Kloster Himmelpforten im heutigen Stadtteil Hasserode. Plünderungen im Dreißigjährigen und Zerstörungen durch Brände brachten großes Leid über die hier ansässige Bevölkerung. |
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Da die Silvestrikirche seit 1265 als [[Kollegiatstift|Chorherrenstift]] und [[Grablege]] des Grafenhauses in Anspruch genommen wurde, wurde die Liebfrauenkapelle als St.-Marien-Kirche bzw. [[Liebfrauenkirche (Wernigerode)|Frauenkirche]] zur [[Pfarrkirche]] erhoben; außerdem entstand am heutigen Nicolaiplatz die Nicolaikirche, die 1873 abgerissen wurde (angeblich wegen Baufälligkeit). |
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Von [[1807]] bis [[1813]] war Wernigerode in das [[Königreich Westfalen]] integriert, bevor die Stadt dem neugebildeten preußischen Landkreis [[Osterwieck]] der preußischen [[Provinz Sachsen]] zugeordnet wurde. Erst nach Einspruch des Grafen [[Henrich zu Stolberg-Wernigerode]] wurde Wernigerode [[1825]] wieder Sitz eines eigenen Landkreises innerhalb des Regierungsbezirks Magdeburg. |
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Wichtigster Fernverkehrsweg war die Straße, die die Städte am nördlichen Fuß des Harzes verbindet, seit 1932 als [[Bundesstraße 6|Fernverkehrsstraße 6]] bezeichnet (heute L 85). Von [[Ilsenburg (Harz)|Ilsenburg]] kommend erreichte sie am Westerntor die Altstadt, folgte dem Straßenzug Westernstraße – Breite Straße und verließ die Neustadt in östlicher Richtung. An dieser west-östlich verlaufenden Hauptstraße wurde der quadratische Marktplatz mit dem Rathaus angelegt.<ref name="dehio447" /><ref name="schwine494">[[Berent Schwineköper]]: ''Wernigerode''. In: Ders. (Hrsg.): ''Provinz Sachsen-Anhalt''. Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Band 11. Alfred Kröner, Stuttgart, 2. Auflage, 1987, S. 494.</ref> In nord-südlicher Richtung verlief der Trockweg, als ein Abschnitt der [[Via Romea]], durch Wernigerode, von [[Braunschweig]] kommend über [[Bodfeld]] nach [[Nordhausen]].<ref>Berent Schwineköper: ''Wernigerode''. In: Ders. (Hrsg.): ''Provinz Sachsen-Anhalt''. Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Band 11. Alfred Kröner, Stuttgart, 2. Auflage, 1987, S. 493</ref> |
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In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte in Wernigerode neben dem [[Tourismus]] die industrielle Entwicklung (u. a. Maschinen- und Werkzeugbau, Elektromotoren, Pharmazeutische Produkte, Schokolade, Schreibwaren, Baustoffe) ein, die zu einem wesentlichen Aufschwung der Stadt als Tourismuszentrum und Wirtschaftsstandort führten. |
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Trotz Münz- (um 1200) und Stadtrecht (1229) blieb die Gerichtsbarkeit Wernigerodes in der Hand der Grafen, die jedoch seit 1324 Bürger als Stadtvögte und damit als Stadtrichter einsetzten. Im Jahr 1279 wurde ein Rat der Stadt genannt, ein Bürgermeister erst 1388.<ref name="schwine494" /> |
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[[Datei:Wernigerode, Stadtmauer, Am Vorwerk 20170510 005.jpg|mini|Stadtmauerreste am Vorwerk]] |
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Durch Zuzug neuer Bewohner aus den umliegenden Dörfern begann sich um 1270 am nordöstlichen Rand der alten Stadt eine neue Siedlung zu bilden – die spätere Neustadt, eine Ackerbürgerstadt, die außerhalb der Umfassungsmauer der Altstadt lag. Die [[St.-Johannis-Kirche (Wernigerode)|Johanniskirche]] wurde als Pfarrkirche der Neustadt Wernigerode im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts im [[Romanik|romanischen]] Stil gebaut. Die Neustadt blieb bis 1529 völlig getrennt von der Altstadt, mit eigener Umfassungsmauer, eigenem Rat (1379 erwähnt), der stark vom gräflichen Stadtherrn abhängig war, und eigenem Marktrecht (1428).<ref name="schwine494" /> Diese Mauer zwischen Alt- und Neustadt wurde erst Ende des 17. Jahrhunderts abgerissen. |
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=== Vom Spätmittelalter zur Neuzeit === |
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Nach dem Aussterben der Grafen von Wernigerode in männlicher Linie durch den Tod des Grafen [[Heinrich von Wernigerode|Heinrich]] 1429 wurde Wernigerode Sitz der [[Grafen zu Stolberg]], die dort über Jahrhunderte die Oberherrschaft ausübten. Im [[Bauernkrieg]] 1525 wurden mehrere umliegende Klöster geplündert und teilweise zerstört, so insbesondere das [[Kloster Himmelpforten (Harz)|Kloster Himmelpforten]] im heutigen Stadtteil Hasserode. |
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In der [[Grafschaft Wernigerode]] wurde nach dem Tod des Grafen Botho 1538 die [[Reformation]] eingeführt. Von 1521 bis 1608 wurden zwanzig Menschen in Wernigerode in [[Hexenprozesse]]n zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.<ref>[http://www.anton-praetorius.de/downloads/namenslisten/Wernigerode%20Namensliste%20mit%20Quellenangaben%20HP%200.pdf ''Namen der Opfer der Hexenprozesse/ Hexenverfolgung Wernigerode'' (PDF; 30 kB), abgerufen am 9. Mai 2016.]</ref> Zu den Opfern der örtlichen [[Hexenverfolgung]]en gehören [[Andreas Meinicke]] aus dem [[Ecker]]tal (1581), [[Mette Fliß]] aus [[Drübeck]] (1583) und [[Katharina Bernburg]] aus [[Rohrsheim]] (1597). Plünderungen im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] und Zerstörungen durch Brände brachten großes Leid über die Bevölkerung. |
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Hinsichtlich der kirchlichen Verwaltung bestand ab 1658 in der Stadt das Gräfliche, ab 1893 [[Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen#Konsistorium in Wernigerode|Fürstliche Konsistorium Stolberg-Wernigerode]], ein [[Konsistorium#Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland|Mediatkonsistorium]] für die Leitung der lutherischen Kirche in der Grafschaft Wernigerode. Die lutherischen Kirchengemeinden im Gebiet der Grafschaft gehörten nach der Gründung der [[Unierte Kirchen (evangelisch)|unierten]] [[Evangelische Kirche in Preußen|Evangelischen Kirche in Preußen]] 1821 zu deren [[Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen|Kirchenprovinz Sachsen]]. Das Mediatkonsistorium jedoch bestand mit regionaler Zuständigkeit für diese Kirchengemeinden noch bis zur Auflösung 1931 fort, unterstand aber dem provinzialen Konsistorium in Magdeburg.<ref>G. M. Kletke, ''Das evangelische Kirchen-, Pfarr- u. Schulrecht des Preußischen Staates; Für Geistliche, Kirchenpatrone, Kirchen- u. Schul-Inspektoren, Justiz- und Verwaltungsbehörden usw.'': 2 Tl., Berlin: Seidel, 1868, Tl. 1, S. 48.</ref> |
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Im Jahr 1714 musste Graf [[Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode]] in einem [[Rezess]] die Oberhoheit [[Brandenburg-Preußen]]s über die Grafschaft Wernigerode anerkennen, nachdem die Grafschaft bereits 1449 [[Mark Brandenburg|brandenburgisches]] Lehen geworden war.<ref name="schwine494" /> Der von 1714 bis 1771 regierende Graf förderte die Stadt durch seine Entscheidung, Schloss Wernigerode zur dauerhaften Residenz auszubauen, seine Bautätigkeit in der Stadt (u. a. Orangerie, Lust- und Tiergarten, Waisenhaus) und verschiedene Maßnahmen zur Modernisierung der gräflichen Verwaltung und des Forstwesens.<ref>Kirstin Casemir: ''Wernigerode''. In: [[Jörg Brückner (Historiker)|Jörg Brückner]], [[Dietrich Denecke]], [[Haik Thomas Porada]] und [[Uwe Wegener]] (Hrsg.): ''Der Hochharz – vom Brocken bis in das nördliche Vorland. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Bad Harzburg, Wernigerode, Sankt Andreasberg, Braunlage und Elbingerode''. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2016 (Landschaften in Deutschland. Werte der deutschen Heimat, Band 73), S. 210.</ref> |
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[[Datei:Wernigerode ca 1820.jpg|mini|Wernigerode um 1820]] |
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Von 1807 bis 1813, während Frankreich unter Napoleon dominierte, war Wernigerode in den [[Stadtkanton Wernigerode]] des [[Königreich Westphalen|Königreichs Westphalen]] integriert, bevor die Stadt, nach der Niederlage Napoleons, dem neugebildeten [[Kreis Osterwieck]] der preußischen [[Provinz Sachsen]] zugeordnet wurde. Erst nach Einspruch des Grafen [[Henrich zu Stolberg-Wernigerode]] wurde Wernigerode 1825 wieder Sitz eines eigenen Landkreises innerhalb des [[Regierungsbezirk Magdeburg|Regierungsbezirks Magdeburg]]. |
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Am 29. März 1847 fiel ein Teil der Stadt, vor allem das Heideviertel, einem großen Brand zum Opfer. |
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Die Gymnasialfeuerwehr am Fürst-Otto-Gymnasium (heute [[Gerhart-Hauptmann-Gymnasium (Wernigerode)|Gerhart-Hauptmann-Gymnasium]]) entstand 1864, ein Jahr nach der Gründung der [[Freiwillige Feuerwehr|Freiwilligen Feuerwehr]] Wernigerode. Diese Schülerfeuerwehr bestand nachweislich bis Kriegsende 1945. Sie ist die erste nachweisbare deutsche Schülerfeuerwehr und gilt als Vorläuferin der heutigen [[Jugendfeuerwehr]].<ref>{{Literatur |Autor=[[Franz-Josef Sehr]] |Hrsg=Freiwillige Feuerwehr Obertiefenbach e. V. |Titel=Entwicklung des Brandschutzes |Sammelwerk=125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Obertiefenbach |Ort=Beselich |Datum=2005 |ISBN=3-926262-03-6 |Seiten=114–119}}</ref><ref>Handbuch zur Feuerwehrgeschichte Schwerpunkt: Provinz Sachsen, Anhalt, Sachsen-Anhalt – Geschichtlicher Abriss zur Kinder- und Jugendarbeit, Landesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt</ref> |
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In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, vor allem nach dem Anschluss an die Eisenbahn im Jahr 1872 durch den Bau der [[Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Bad Harzburg|Strecke von Heudeber-Danstedt]], setzte in Wernigerode neben dem Tourismus die industrielle Entwicklung ein, die zu einem Aufschwung der Stadt als Wirtschaftsstandort führte. Wichtige Industrien waren der Maschinen- und Werkzeugbau und die Produktion von Elektromotoren, pharmazeutischen Produkten, Schokolade, Schreibwaren und Baustoffen. |
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Wichtiger noch wurde die Entwicklung des Tourismus in Wernigerode. Bis um 1850 war Wernigerode im Wesentlichen Durchgangsstation für Harz- und Brockenreisende, wurde danach aber zunehmend als [[Sommerfrische]] entdeckt und entsprechend entstanden Hotels und Gaststätten sowie Kur- und Kultureinrichtungen. Im Jahr 1908 richtete Wernigerode als einer der ersten Harzorte ein kommunales Verkehrsamt ein.<ref>Kirstin Casemir: ''Wernigerode''. In: Jörg Brückner, Dietrich Denecke, Haik Thomas Porada und Uwe Wegener (Hrsg.): ''Der Hochharz – vom Brocken bis in das nördliche Vorland. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Bad Harzburg, Wernigerode, Sankt Andreasberg, Braunlage und Elbingerode''. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2016 (Landschaften in Deutschland. Werte der deutschen Heimat, Band 73), S. 211</ref> |
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=== Nationalsozialistische Herrschaft, Zweiter Weltkrieg === |
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[[Datei:Wernigerode1900.jpg|mini|Wernigerode um 1900]] |
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<!--38 Jahre NIX??--> |
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Während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] wurden in den Rautal-Werken GmbH, die 1938 zu einer modernen Leichtmetallgießerei ausgebaut worden waren, Zulieferteile für die Rüstungsindustrie gefertigt, vornehmlich durch [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] und [[KZ-Häftling]]e. Diese lebten in einem Barackenlager am Ziegenberg. 1942 wurde ein weiteres Barackenlager am Veckenstedter Weg 23 errichtet, das 1943 zu einem [[Liste der Außenlager des KZ Buchenwald|Außenlager]] (Tarnbezeichnung „Richard“) des [[KZ Buchenwald]] umfunktioniert wurde. Von anfänglich 95 Häftlingen stieg die Belegung bis auf 800 Personen, die vor allem beim Bau von [[Luftschutzstollen]] am Galgenberg eingesetzt wurden. Die Häftlinge vom Veckenstedter Weg wurden im Dezember 1944 in das Lager Steinerne Renne verlegt, das im Stadtteil [[Hasserode]] von den Wernig-Werken genutzt wurde. Sie gehörten zum Produktionskomplex des Dessauer [[Junkers & Co.|Junkers-Konzerns]], der 1944 die Genehmigung erhielt, einzelne Abteilungen aus Magdeburg und Köthen in die Gebäude der Argenta-Schokoladenfabrik im Wernigeröder Vorort Hasserode zu verlegen. Dort sollten Teile des Strahltriebwerks Jumo 004 hergestellt werden. Die 500 Häftlinge wurden kurz vor Eintreffen der US-Truppen auf einen [[Todesmärsche von KZ-Häftlingen|Todesmarsch]] in Richtung [[KZ Theresienstadt]] geschickt, wo nur 57 von ihnen lebend ankamen.<ref>Frank Baranowski: ''Rüstungsproduktion in der Mitte Deutschlands von 1929 bis 1945. Südniedersachsen mit Braunschweiger Land sowie Nordthüringen einschließlich des Südharzes – vergleichende Betrachtung des zeitlich versetzten Aufbaus zweier Rüstungszentren.'' Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2013, ISBN 978-3-86777-530-4.</ref> |
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Am Brockenweg 1 befand sich vom 1. September 1937 bis zum 13. Mai 1945 das [[Lebensborn]]heim Harz, das von der [[Schutzstaffel|SS]]-Organisation Lebensborn e. V. betrieben wurde.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.lebensspuren-deutschland.eu/unten6.html |text=Lebensbornheime in Deutschland |wayback=20110720164302}}.</ref><ref>[https://www.fr.de/politik/ungeliebte-deutschenkinder-11577259.html Ungeliebte Deutschenkinder], in [[Frankfurter Rundschau]] am 27. Juni 2008, Seite 12.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Florentine Fritzen |url=https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/nationalsozialistische-lebensborn-heime-die-patenkinder-der-ss-11042816.html |titel=Die Patenkinder der SS |titelerg=Nationalsozialistische „Lebensborn“-Heime |hrsg=Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH |werk=www.faz.net |datum=2010-09-20 |abruf=2024-12-01 |sprache=de |format= }}</ref> |
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{{Hauptartikel|Luftangriffe auf Wernigerode}} |
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Während der ''[[Big Week]]'' griffen [[Boeing B-17|B-17]]-Bomber der [[United States Army Air Forces|USAAF]] am 22. Februar 1944 die Stadt als Gelegenheitsziel (''Target of opportunity'') an. Bei dem [[Luftkrieg im Zweiten Weltkrieg|Luftangriff]] mit 19 Maschinen kamen über 200 Menschen zu Tode. Viele Gebäude der Stadt, besonders in der Neustadt rund um die Johanniskirche wurden zerstört, darunter auch das als Lazarett genutzte repräsentative Hotel Zum Bären, [[Breite Straße (Wernigerode)|Breite Straße]] 78, dessen beide obersten Fachwerkgeschosse nicht wieder errichtet wurden. Der Westteil der früheren Orangerie mit Palmenhaus und der Lustgarten wurden schwer beschädigt.<ref>Renate Kroll in „Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg“. Hrsg. Götz Eckardt, Henschel-Verlag, Berlin 1978. Band 1, S. 273–274.</ref> |
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Anfang April 1945 erhielt [[Oberst]] [[Gustav Petri]] als [[Stadtkommandant]] den Befehl, die Stadt gegen die anrückenden Einheiten der [[United States Army|US-Armee]] zu verteidigen. Da er sich weigerte, diesen Befehl auszuführen, konnte die Stadt am 11. April bei nur geringem Widerstand besetzt werden. Petri wurde daraufhin am 12. April bei [[Drei Annen Hohne]] [[standrecht]]lich erschossen. Der Stadt blieben indes weitere Zerstörungen erspart.<ref>Volker Schirmer, Robby Zeitfuchs – Zeitzeugen. Der Harz im April 1945, Books on Demand, 2005.</ref><ref>Ursula Höntsch: ''Oberst Petri sagt „nein“'', in: Die Stunde Null, Berlin 1966, S. 17.</ref> |
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Im Jahr 1970 wurde in Wernigerode ein 24,3 Gramm schwerer [[Steinmeteorit]] des Typs H5 gefunden. Er lag auf dem Dachboden eines Hauses, dessen Dach im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.lpi.usra.edu/meteor/metbull.php?code=24243 |titel=Wernigerode |hrsg=Meteoritical Bulletin |abruf=2020-06-13}}</ref> |
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<!-- 1945 bis 1989 – /// Seit 1990 --> |
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<!-- === Religionen === --> |
<!-- === Religionen === --> |
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=== Eingemeindungen === |
=== Eingemeindungen === |
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* [[Benzingerode]] (Eingemeindung: 1. April 1993)<ref name="Metzler-Poeschel">{{Literatur |Hrsg=Statistisches Bundesamt |Titel=Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern |Verlag=Metzler-Poeschel |Ort=Stuttgart |Datum=1995 |ISBN=3-8246-0321-7}}</ref> |
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*[[1907]] [[Burg Hasserode|Hasserode]] |
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* [[Hasserode]] (Eingemeindung: 1907) |
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*[[1929]] Nöschenrode |
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* [[Minsleben]] (Eingemeindung: 1. April 1993)<ref name="Metzler-Poeschel" /> |
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*[[1994]] Benzingerode |
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* [[Nöschenrode]] (Eingemeindung: 30. September 1929) |
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*[[1994]] Minsleben |
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* [[Reddeber]] (Eingemeindung: 1. Januar 2010)<ref>[https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/Namens-Grenz-Aenderung/2010.html StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010.]</ref> |
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*[[1994]] Silstedt |
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* [[Schierke]] (Eingemeindung: 1. Juli 2009)<ref>[https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Regionales/Gemeindeverzeichnis/Namens-Grenz-Aenderung/2009-januar-dezmber.html StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009.]</ref> |
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<!--=== Ortsteile === |
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* [[Silstedt]] (Eingemeindung: 1. April 1993)<ref name="Metzler-Poeschel" /> |
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--wenn das hier hinkommt kann "Eingemeindungen" eigentlich weg |
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--oben ändern: 9 Ortesteile (oder mehr) |
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=== Einwohnerentwicklung === |
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* Altstadt (um [[1121]]) |
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{{Manueller Rahmen |
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* Benzingerode (Eingemeindung: [[1994]]) |
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| align = right |
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* Burgbreite (Grundsteinlegung: [[19..]]) |
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| width = 400 |
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* Harzblick (Grundsteinlegung: [[19..]]) |
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| link = :c:File:Einwohnerentwicklung von Wernigerode.svg#Daten |
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* Hasserode (Eingemeindung: [[1907]]) |
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| content = [[Datei:Einwohnerentwicklung von Wernigerode.svg|400px]] [[Datei:Einwohnerentwicklung von Wernigerode - ab 1871.svg|400px]] |
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* Minsleben (Eingemeindung: [[1994]]) |
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| caption = Einwohnerentwicklung von Wernigerode nach nebenstehender Tabelle. Oben von 1456 bis 2018. Unten ein Ausschnitt ab 1871 |
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* Nöschenrode (Eingemeindung: [[1929]]) |
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}} |
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* Silstedt (Eingemeindung: [[1994]]) |
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* Stadtfeld (Grundsteinlegung: [[19..]]) |
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{| |
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--> |
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| width="150" valign="top" | |
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<!-- === Einwohnerentwicklung === --> |
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* 1456: 2.300<ref name="MdVfE">{{Google Buch |BuchID=ldIBAAAAYAAJ |Seite=62 |Linktext=Mittheilungen des Vereins für Erdkunde zu Halle A/S., 1903 |Hervorhebung=Wernigerode 1456 einwohner}} (nach: [[Eduard Jacobs]]: ''Geschichtliche Ortskunde der Umgegend von Wernigerode, eine Ergänzung des Aufsatzes: Die Bewegung der Bevölkerung von Wernigerode in der vorjährigen Festschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde, besonders der ihm beigegebenen geschichtlichen Karte der Wernigeröder Stadtflur'', in: Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Alterthumskunde 27 (1894) 347-426). Von hier stammen auch die Angaben zu den Jahren 1558, 1587 und 1681/82.</ref> |
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* 1558: 2.630 |
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* 1587: 2.500 |
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* 1681/82: 3.518 |
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* 1752: 3.200 |
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* 1783: 3.745 |
|||
* 1816: 3.760<ref name="JB1862">{{Google Buch |BuchID=t0iTnMVsMuQC |Seite=65 |Linktext=Jahrbuch für die amtliche Statistik des Preussischen Staates, 1862 |Hervorhebung=Wernigerode}}.</ref> |
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* 1835: 4.600 |
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* 1852: 5.591 |
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* 1858: 5.663<ref name="JB1862" /> |
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* 1864: 6.582 |
|||
* 1875: 7.577 |
|||
* 1880: 8.274 |
|||
* 1890: 9.966 |
|||
* 1895: 10.480 |
|||
* 1904: 12.000 |
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| width="150" valign="top" | |
|||
* 1909: 18.525 |
|||
* 1925: 19.636 |
|||
* 1933: 23.296 |
|||
* 1939: 24.437 |
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* 1946: 34.035 |
|||
* 1950: 33.890 |
|||
* 1957: 33.353 |
|||
* 1964: 32.654<ref name="SEK2004">[https://www.wernigerode.de/media/custom/3098_2233_1.PDF?1544689402 Bevölkerungsentwicklung] In: ''Stadtentwicklungskonzept Wernigerode 2004'' S. 19 (PDF) für Zahlen von 1964–2003.</ref> |
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* 1971: 32.730 |
|||
* 1981: 35.572 |
|||
* 1988: 36.909 |
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* 1989: 36.778 |
|||
* 1990: 35.698 |
|||
* 1992: 34.774 |
|||
* 1994: 36.404 |
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| valign="top" | |
|||
* 1996: 35.513 |
|||
* 1998: 35.321 |
|||
* 2000: 35.013 |
|||
* 2002: 34.812 |
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* 2004: 34.335 |
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* 2006: 33.871 |
|||
* 2008: 33.480 |
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* 2010: 34.383 |
|||
* 2012: 33.710 |
|||
* 2014: 33.319 |
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* 2015: 33.108 |
|||
* 2016: 32.911 |
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* 2017: 32.837 |
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* 2018: 32.733<!--Übertrag aus Infobox--> |
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|} |
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[[Datei:Bevoelkerungspyramide Wernigerode 2011.png|mini|links|Bevölkerungspyramide für Wernigerode (Datenquelle: Zensus 2011<ref>[https://ergebnisse.zensus2011.de/#StaticContent:00,BEV_1_3_0,m,table Zensusdatenbank.]</ref>)]] |
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{{Absatz|links}} |
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== Gedenkstätten == |
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* Ehrenfriedhöfe für die Gefallenen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] und für die Opfer des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] (darunter die [[Luftangriffe auf Wernigerode|Bombentoten]] vom 22. Februar 1944) auf dem [[Zentralfriedhof Wernigerode]] im Ortsteil [[Hasserode]] |
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* Ehrenanlage für die [[Verfolgter des Naziregimes|Verfolgten des Naziregimes]] und für zahlreiche [[Kriegsgefangene]], abgestürzte US-amerikanische und britische Flieger sowie Frauen, Kinder und Männer, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden |
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* Gedenkstätte und Gedenktafel am ehemaligen KZ-Außenlager „[[Steinerne Renne]]“ der Wernig-Werke für die Opfer von [[Zwangsarbeit]] |
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* Gedenktafel an der ''Villa Russo'' für die ehemaligen Besitzer Clara und [[Benno Russo]], einen jüdischen Fabrikanten und seine Frau, die 1943 im [[KZ Theresienstadt]] bzw. im [[KZ Auschwitz-Birkenau]] ermordet wurden |
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* Gedenktafel von 1993 am Rathaus zur Erinnerung an die verfolgten [[Juden]] der Stadt |
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* Grabstätten und Gedenkstein von 1952 auf dem ''Zentralfriedhof'' für neun unbekannte [[Konzentrationslager|KZ-Häftlinge]], die im April 1945 bei einem [[Todesmarsch]] vom [[KZ-Außenlager Harzungen|Außenlager Harzungen]] des [[KZ Dora-Mittelbau]] von [[Schutzstaffel|SS-Männern]] ermordet, auf dem Bahnhofsgelände Minsleben verscharrt und 1952 auf dem Zentralfriedhof begraben wurden |
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* Mahn- und Gedenkstätte Wernigerode Veckenstedter Weg 43 |
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== Politik == |
== Politik == |
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{{Wahldiagramm |
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|LAND = DE |
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|TITEL = Stadtratswahl 2024<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wernigerode.de/media/custom/3792_1058_1.PDF?1718778821 |titel=Bekanntmachung des amtlichen Endergebnisses der Wahl zum Stadtrat von Wernigerode am 9. Juni 2024 |werk=wernigerode.de |abruf=2024-07-27 |format=PDF}}</ref> |
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|TITEL2 = <small>Wahlbeteiligung: 61,6 % (2019: 55,5 %)</small> |
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|JAHRALT = 2019 |
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|JAHRNEU = 2024 |
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|GUV = ja |
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|PARTEI1 = CDU |
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|ERGEBNIS1 = 25.18 |
|||
|ERGEBNISALT1 = 28.94 |
|||
|PARTEI2 = SPD |
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|ERGEBNIS2 = 18.12 |
|||
|ERGEBNISALT2 = 19.65 |
|||
|PARTEI3 = LINKE |
|||
|ERGEBNIS3 = 4.93 |
|||
|ERGEBNISALT3 = 16.47 |
|||
|PARTEI4 = GRÜNE |
|||
|ERGEBNIS4 = 4.11 |
|||
|ERGEBNISALT4 = 12.11 |
|||
|PARTEI5 = AfD |
|||
|ERGEBNIS5 = 18.17 |
|||
|ERGEBNISALT5 = 11.18 |
|||
|PARTEI6 = H&G |
|||
|ERGEBNIS6 = 5.80 |
|||
|ERGEBNISALT6 = 5.35 |
|||
|FARBE6 = 99CCFF |
|||
|ANMERKUNG6 = Haus & Grund |
|||
|PARTEI7 = Bunte |
|||
|ERGEBNIS7 = 4.54 |
|||
|ERGEBNISALT7 = 3.01 |
|||
|FARBE7 = FF820A |
|||
|ANMERKUNG7 = Bunte Liste |
|||
|PARTEI8 = FDP |
|||
|ERGEBNIS8 = 1.59 |
|||
|ERGEBNISALT8 = 2.47 |
|||
|PARTEI9 = BfW |
|||
|ERGEBNIS9 = 9.86 |
|||
|ERGEBNISALT9 = 0 |
|||
|FARBE9 = fc9 |
|||
|ANMERKUNG9 = |
|||
|PARTEI10 = BUKO |
|||
|ERGEBNIS10 = 7.00 |
|||
|ERGEBNISALT10 = 0 |
|||
|FARBE10 = 9fc |
|||
|ANMERKUNG10 = Bürger unseres Kreises ohne Parteibuch |
|||
|PARTEI11 = Basis |
|||
|ERGEBNIS11 = 0.69 |
|||
|ERGEBNISALT11 = 0 |
|||
|FARBE11 = c9f |
|||
}} |
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=== Stadtrat === |
=== Stadtrat === |
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Die [[Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt 2024|Kommunalwahl am 9. Juni 2024]] führte zu folgender Verteilung der 40 Sitze im Stadtrat: |
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<small>(laut amtlichem Endergebniss der Wahl zum Stadtrat von Wernigerode am 13.06.2004; Wahlbeteiligung 40,6%)</small> |
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{{Sitzverteilung |
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| float = left |
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| Breite = 1.1 |
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| Überschrift = Sitzverteilung 2024 im Stadtrat Wernigerode |
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| Land = DE |
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|LINKE|SPD|GRÜNE|Bunte Liste|Haus & Grund|FDP|BfW|BUKO|CDU|AFD |
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| LINKE = 2 |
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| SPD = 7 |
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| Bunte Liste = 2 |
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| Bunte Liste Farbe = FF820A |
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| GRÜNE = 2 |
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| Haus & Grund = 2 |
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| Haus & Grund Farbe = 99CCFF |
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| FDP = 1 |
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| CDU = 10 |
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| AFD = 7 |
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| BUKO = 3 |
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| BUKO Farbe = 9fc |
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| BfW = 4 |
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| BfW Farbe = fc9 |
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}} |
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{{Absatz|links}} |
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=== Bürgermeister === |
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* Arnd Schaube, gest. 1581 |
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* Martin Wolfgang Engelbrecht, von 1558 bis 1591 |
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* Wilhelm J. Hertzer, von 1863 bis 1872 |
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* Rudolf Neuss, von 1872 bis 1884 |
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* Emil Kruska, von 1884 bis 1887 |
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* Franz Schultz, von 4. Juli 1887 bis 4. Juli 1899 |
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* [[Paul Jahn (Jurist)|Paul Jahn]], von 1915 bis 1921 |
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* Ludwig Gepel, vom 7. Januar 1921 bis 6. Januar 1933 |
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* [[Ulrich von Fresenius]], [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]], vom 10. Januar 1933 bis 20. April 1945 |
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* Max Otto (1889–1969), [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]/[[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]], vom 20. April 1945 bis 1951 |
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* [[Gustav Strahl]], von 1951 bis 1962 |
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* [[Martin Kilian]], [[Sozialistische Einheitspartei Deutschlands|SED]], vom 24. Oktober 1962 bis 1990 |
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* [[Herbert Teubner]], [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]], 1990 bis 1991 |
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* [[Horst-Dieter Weyrauch]], [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]], von 1991 bis 1994 |
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* [[Ludwig Hoffmann (Politiker, 1943)|Ludwig Hoffmann]], [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]], von 1994 bis 31. Juli 2008 |
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* [[Peter Gaffert]], parteilos, 1. August 2008 bis 31. Juli 2022<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wernigerode.de/Stadtleben/Kultur/Stadtarchiv/B%C3%BCrgermeister/ |titel=Bürgermeister / Stadt Wernigerode |werk=wernigerode.de |abruf=2021-11-29}}</ref> |
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* [[Tobias Kascha]], SPD, seit 1. August 2022<ref>{{Internetquelle |url=https://www.wernigerode.de/Kurzmen%C3%BC/Startseite/Willkommen-im-Amt-des-Oberb%C3%BCrgermeisters.php?object=tx,3098.5&ModID=7&FID=3098.25644.1 |titel=Willkommen im Amt des Oberbürgermeisters / Stadt Wernigerode |werk=wernigerode.de |datum=2022-08-01 |abruf=2022-08-01}}</ref> |
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=== Wappen === |
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{{Hauptartikel|Wappen der Stadt Wernigerode}} |
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{{Wappenbeschreibung |
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|Blasonierung = In Silber eine rote Burg mit gezinnter Mauer, einem höheren zweifenstrigen Mittelturm mit Spitzdach und Knauf zwischen zwei einfenstrigen gezinnten Türmen, im kleeblattförmigen Tor mit aufgezogenem Fallgatter eine rote Forelle. |
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|Quelle = {{Internetquelle |autor=Stadt Wernigerode |url=https://www.wernigerode.de/media/custom/3098_718_1.PDF?1539864239 |titel=Hauptsatzung |datum=2021-04-15 |abruf=2023-12-24 |format=PDF; 357 kB}} |
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| Begründung = Die Wappensymbolik ist wie bei allen Wappen heraldisch zu interpretieren. Die Burg ist nicht das Abbild des Schlosses, sondern versinnbildlicht die Wehrhaftigkeit der Stadt. Die heute im Wappen geführte Forelle ist einem der von den Grafen von Wernigerode geführten Wappen entlehnt, das zwei Fische zeigt. |
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Die älteste erhaltene Darstellung des Wappens der Stadt Wernigerode befindet sich auf einem Siegel an einer Urkunde von 1309. Die Farbgebung (Rot auf Silber bzw. Weiß) taucht im 16. Jahrhundert auf. Das Fallgatter im oberen Dreipassbogen erscheint erstmals in einem Stadtsiegel von 1610.}} |
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*[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] - 33,9%, 13 Sitze |
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*[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] - 24,6%, 10 Sitze |
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*[[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]] - 24,1%, 10 Sitze |
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*[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] - 5,7%, 2 Sitze |
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*[[Haus & Grund]] - 5,2%, 2 Sitze |
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*[[WG]] - 3,9%, 2 Sitze |
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<!-- === Bürgermeister === --> |
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<!-- === Wappen === (Ist ja bereits oben zu sehen)--> |
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=== Städtepartnerschaften === |
=== Städtepartnerschaften === |
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[[Datei:Suedost Europa Partnerstaedte Wernigerode.png|mini|Lage der Partnerstädte.<br />1: Carpi, 2: Neustadt a.d.W., 3: Cisnădie]] |
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Wernigerode pflegt Partnerschaften mit [[Capri]] in [[Italien]], Cisnadie/Heltau in [[Siebenbürgen]] in [[Rumänien]] und mit [[Neustadt an der Weinstraße]]. |
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Wernigerode pflegt Partnerschaften mit:<ref>{{Webarchiv |url=http://www.wernigerode.de/de/partnerstaedte.html |text=Wernigerode.de: Partnerstädte |wayback=20141219140527}}</ref> |
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* [[Carpi (Emilia-Romagna)|Carpi]] ([[Italien]]), seit 1964 |
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: Dieser Partnerschaftsvertrag wurde im Jahr 1991, aufgrund der neuen politischen Lage, inhaltlich erneuert. |
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* [[Neustadt an der Weinstraße]], seit September 1989 |
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: Die jährlich stattfindenden Wein- und Bierfeste, das Neustädter Weinfest in Wernigerode und das Wernigeröder Bierfest in Neustadt sind zwei Beispiele für den kulturellen Austausch zwischen den Städten. |
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* [[Cisnădie]]/Heltau in [[Siebenbürgen]] ([[Rumänien]]), seit August 2002 |
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: Diese Partnerschaft soll den Menschen in Siebenbürgen vor allem bei der Integration in die EU helfen. Erwähnenswert ist hier die Aktion [[Weihnachten im Schuhkarton]], die in allen Teilen der Welt durchgeführt wird. |
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* [[Hội An]], Vietnam, seit Juli 2013 |
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: Diese Städtepartnerschaft wurde im Jahr 2018 mit dem [[Deutscher Nachhaltigkeitspreis|Deutschen Nachhaltigkeitspreis]] in der Kategorie „Kommunale Partnerschaften“ ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |autor=Regina Urbat |url=https://www.volksstimme.de/lokal/wernigerode/staedtepartnerschaft-nachhaltigkeitspreis-fuer-wernigerode |titel=Nachhaltigkeitspreis für Wernigerode |werk=volksstimme.de |datum=2018-12-07 |abruf=2018-12-07}}</ref> |
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== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
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=== Überblick === |
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Wernigerode hat sehr viele touristische Attraktionen (siehe unten -> "Bauwerke"). Der Stadtkern besteht zum großen Teil aus Fachwerkhäusern. Das Wernigeröder Schloss ist vergleichbar mit dem berühmten Schloss Neuschwanstein. Auch die Umgebung von Wernigerode ist äußerst reizvoll. Hier startet die [[Harzer Schmalspurbahn]], die über [[Schierke]] zum [[Brocken (Harz)|Brocken]] (Blocksberg) fährt. |
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[[Datei:WernigerodeCastleWinter.jpg|mini|Wernigeröder Schloss im Winter]] |
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[[2006]] wird in Wernigerode die [[Landesgartenschau]] stattfinden. |
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Wernigerode bietet viele touristische Attraktionen (siehe unten → [[#Bauwerke|Bauwerke]]). Der Stadtkern besteht zum großen Teil aus [[Niedersachsen|niedersächsischen]] [[Fachwerkhaus|Fachwerkhäusern]]. Das [[Neugotik|neugotische]] Wernigeröder Schloss thront markant über der Stadt und ist schon aus der Ferne gut zu erkennen. Auch die Umgebung von Wernigerode ist reizvoll: Hier startet die [[Harzer Schmalspurbahn]], die über [[Schierke]] zum [[Brocken]] sowie quer über den Harz nach [[Nordhausen]] in [[Thüringen]] fährt. |
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Im Jahr 2006 fand in Wernigerode die zweite [[Landesgartenschau]] Sachsen-Anhalts statt. |
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[[Datei:Rathaus Wernigerode Weihnachten.JPG|mini|Rathaus zur Weihnachtszeit]] |
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[[Datei:Wernigerode Marktstraße.jpg|mini|[[Marktstraße (Wernigerode)|Marktstraße]] hinter dem Rathaus]] |
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=== Theater === |
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Jährlich werden im Innenhof des Wernigeröder Schlosses die „Schlossfestspiele“ veranstaltet. Sie sind eine Veranstaltung des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode. Höhepunkte sind die Aufführungen von Opern bzw. Operetten wie [[Die Zauberflöte]], [[Falstaff (Verdi)|Falstaff]] oder [[Zar und Zimmermann]]. |
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=== Kultur- & Freizeiteinrichtungen === |
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Das "Kultur- und Kongresszentrum Wernigerode", kurz KiK, ist ein großer Saal für die verschiedensten Veranstaltungen. |
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=== Kultur- und Freizeiteinrichtungen === |
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Der "Planetenweg" veranschaulicht unser Planetensystem auf eine leicht verständliche Weise. die Abstände zur Sonne sind im Maßstab 1:1 Milliarde. Der Rundgang endet am Harzplanetarium, das perfekte Ziel für alle Astronomieinteressierten. |
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Das „Harzer Kultur- und Kongresszentrum“, kurz „KiK“ für: „Kultur im Kongresszentrum“, ist ein Komplex mit einem großen Saal (600 Sitzplätze) und mit mehreren Konferenzräumen, die sich für unterschiedliche Veranstaltungen anbieten. Es befindet sich im Zentrum von Wernigerode. Die „Remise“ des Kunst- und Kulturvereins Wernigerode wird für Konzerte im kleinen Rahmen, Lesungen und für sonstige Aufführungen genutzt. |
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Die Remise des Kunst- und Kulturvereins ist ein Tipp für anspruchsvollere Konzerte, Lesungen und andere Arten von Aufführungen. |
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Der Wildpark Christianental: Am Rande Wernigerodes, genauer: in Nöschenrode unterhalb des Schlosses. Ein idealer Ort zur Erholung und vorallem für Kinder sehenswert. |
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Der Wildpark [[Christianental]] befindet sich in Nöschenrode unterhalb des Schlosses. Dort gibt es einheimische, teils seltene Wildtiere wie den [[Eurasischer Luchs|Luchs]]. Seit 2005 gibt es den „Hasseröder Ferienpark“, ein kommerzielles Ausflugs- und Urlaubsziel mit Spaßbad und weiteren Freizeitangeboten. |
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Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der sogenannte [[Planetenweg]]. Er veranschaulicht unser Planetensystem auf eine leicht verständliche Weise: die Abstände zur Sonne sind im Maßstab 1:1 Milliarde dargestellt. Der Rundgang endet am Harzplanetarium. |
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=== Museen === |
=== Museen === |
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[[Datei:Harzmuseum Wernigerode.jpg|mini|Harzmuseum]] |
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* Schloss, Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jh., Am Schloss 1 |
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[[Datei:Klintgasse 5 in Wernigerode (1).jpg|mini|[[Museum Schiefes Haus]]]] |
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* Harzmuseum, Klint 10 |
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* [[Schloss Wernigerode|Schloss]], Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts |
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* Krell'sche Schmiede, Breite Straße 95 |
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* [[Harzmuseum Wernigerode|Harzmuseum]] |
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* Kleinstes Haus, Kochstraße |
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* [[Luftfahrtmuseum Wernigerode]] |
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* Feuerwehrmuseum, Steingrube 4 |
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* [[Kleinstes Haus]] |
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* Mahn- und Gedenkstätte, Veckenstedter Weg 43 |
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* [[Museum Schiefes Haus]] |
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* Museum für Luftfahrt und Technik, Gießerweg 1 |
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* Feuerwehrmuseum |
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* Museumshof Koch, OT Silstedt, Plan 4a |
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* Mahn- und Gedenkstätte |
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* Schulmuseum, OT Benzingerode, Rösentor 4 |
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* Museumshof Ernst Koch, Ortsteil [[Silstedt]] |
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* Gutsmühle, OT Minsleben |
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* Schulmuseum, Ortsteil [[Benzingerode]] |
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* Naturkundlich-geologischer Lehrpfad zum [[Bergwerk Aufgeklärtes Glück]], OT Hasserode |
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* Gutsmühle, Ortsteil [[Minsleben]] |
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=== Galerien === |
=== Galerien === |
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* Galerie im Ersten Stock |
* Galerie im Ersten Stock |
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* Galerie im Antiquariat B |
* Galerie im Antiquariat B |
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* Galerie |
* Galerie im „Zentrum HarzKultur“ |
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* Galerie in der „Lounge“ |
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* Gelerie im "Zentrum Harzkultur" |
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=== Bibliotheken === |
=== Bibliotheken === |
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* Stadtbibliothek |
* Stadtbibliothek mit Kinderbibliothek |
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* Harzbücherei Wernigerode mit [[Walther Grosse (Jurist)|Walther-Grosse-Bibliothek]] des [[Harz-Verein für Geschichte und Altertumskunde|Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde]] |
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* Kinderbibliothek, Oberpfarrkirchhof 4a |
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* Bibliothek der Hochschule Harz |
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* Zweigbibliothek Burgbreite, Platz des Friedens |
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* Harzbücherei, Klint 10 |
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* Bibliothek der Hochschule Harz, Am Eichberg 1 |
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=== Archive === |
=== Archive === |
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* [[ |
* [[Landesarchiv Sachsen-Anhalt]] |
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* Kreisarchiv |
* Kreisarchiv des ehemaligen Landkreises Wernigerode |
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* Stadtarchiv |
* Stadtarchiv in der „Alten Münze“ |
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=== Musik === |
=== Musik === |
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Wernigerode wird auch als „Chorstadt“ bezeichnet. Hier befindet sich das [[Landesgymnasium für Musik in Wernigerode|Landesgymnasium für Musik]] mit vier Chören, darunter der [[Rundfunk-Jugendchor Wernigerode]], der 1951 von [[Friedrich Krell]] gegründet wurde. |
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<!--bitte noch weitere hinzufügen--> |
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In Wernigerode befindet sich das Landesgymnasium für Musik, mit dem Rundfunkjugendchor. Aus dem Rundfunkjugendchor entstand im April 2003 unter Leitung von Peter Habermann der Kammerchor Wernigerode, bestehend aus ausschließlich ehemaligen Schülern des Landesgymnasiums. Eine weit bekannte Institution ist der [[Mädchenchor Wernigerode]]. |
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In Wernigerode entstanden an der [[Erweiterte Oberschule|EOS]] „[[Gerhart Hauptmann]]“ 1971 die ersten Spezialklassen für Musikerziehung (seit 1991 Landesgymnasium für Musik). Neben zwei Kinderchören ist der [[Mädchenchor Wernigerode]] unter der Leitung von Steffen Drebenstedt ein bekanntes Ensemble. Aus ehemaligen Chormitgliedern des Rundfunk-Jugendchores entstand im April 2003 unter Leitung von Peter Habermann der [[Kammerchor Wernigerode]], der unter anderem 2007 den [[Grand Prix der Chöre]] beim [[ZDF]] gewann. |
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Seit 1999 findet alle zwei Jahre der "Internationale Johannes-Brahms-Chorwettbewerb" statt. |
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Außerdem gibt es das Philharmonische Kammerorchester, verschiedene Orchester der Kreismusikschule und der Yamaha-Musikschule. |
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Seit dem Jahr 1999 findet alle zwei Jahre ein „Internationales Johannes-Brahms-Chorfestival & Wettbewerb“ mit einem internationalen Chorleiterseminar unter Federführung des Fördervereins ''Interkultur'' statt. Die Stadt veranstaltet mit diesem im Wechsel zweijährlich ein Harzchorfest. |
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Ferner sind in der Stadt mehrere Laienchöre aktiv, so insbesondere der Frauenchor, der Männerchor 1848 und der Hasseröder Männergesangverein 1865. |
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Mehrere Laien- sowie Schulchöre und Ensembles bestehen: die „Wernigeröder Singakademie“, der „Frauenchor Wernigerode“, der „Männerchor Wernigerode von 1848“, der „Männergesangverein Hasserode 1865“, der „Kinderchor Wernigerode“ am Landesmusikgymnasium, die Vokalgruppe „Ars Vivendi“, sowie die Chöre des Gymnasiums Stadtfeld und des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums. |
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Das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode unter Leitung von [[Christian Fitzner]] ist eines der wenigen noch existierenden kleinstädtischen Orchester mit überregionaler Bedeutung. |
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Regelmäßig finden die „Wernigeröder Schlossfestspiele“ im Rahmen der [[Musikfeste Sachsen-Anhalt]] statt. |
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Das „Happy Groove Orchestra“ unter der Leitung von Thomas Schicker ist eine Bigband in klassischer Besetzung. |
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Hinzu kommt die [[Samba (Musik)|Samba]]<nowiki />gruppe „Baraban“, die regelmäßig am Wernigeröder Rathausfest mitwirkt. |
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Die Kreismusikschule „Andreas Werckmeister“, die Musikschule Schicker mit verschiedenen Standorten und die „Turbine 19“ unterhalten Ensembles unterschiedlicher Musikrichtungen. |
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=== Bauwerke === |
=== Bauwerke === |
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==== Schloss ==== |
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[[Bild:Rathaus Wernigerode.JPG|thumb|200px|Rathaus von Wernigerode]] |
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[[Datei:Wernigeröder Schlosslbahn.jpg|mini|Schlossbahn zum Schloss]] |
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[[Bild:Wernigerode_kleinstes_haus.jpg|thumb|200px|Kleinstes Haus von Wernigerode]] |
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Bis zum Jahr 1929 war das [[Schloss Wernigerode]] Wohnsitz der 1890 gefürsteten [[Grafen zu Stolberg]]-Wernigerode, heute ist es ein Museum insbesondere für Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.schloss-wernigerode.de/ihr-besuch/zur-geschichte/ |titel=Zur Geschichte – Von der mittelalterlichen Höhenburg bis zum historistischen Schloss |werk=Internetauftritt |hrsg=Schloss Wernigerode – Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft mbH |abruf=2020-10-10}}</ref> |
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; '''das [[Rathaus]]''' : dominantes [[Gebäude]] am [[Marktplatz]], [[1277]] erstmals als ''"gimnasio vel theatro"'', also als "[[Spiel]]- und [[Gericht|Gerichtshaus]]" erwähnt. Der ursprüngliche Bruchsteinbau wurde zwischen [[1492]] und [[1498]] um den aufgesetzten Fachwerkteil erweitert. Sein heutiges [[Aussehen]] erhielt es nach einem [[Brand]] ([[1521]]) und einem weiteren [[Umbau]] in den Jahren [[1539]] bis [[1544]]. Besonders bemerkenswert sind die geschnitzten [[Figur|Figuren]], mit denen die [[Geschoss (Architektur)|Geschoss]]- und [[Dach]]-Überstände verziert sind. Es gillt als das zweitschönste Rathaus [[Europa|Europas]] (obwol niemand sagen kann, welches denn das schönste Rathaus Europas wäre...) |
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==== Rathaus ==== |
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; ''' das kleinste [[Haus]] der Stadt in der Kochstraße''' : siehe Foto, es ist heute ein Museum. |
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Das dominante Gebäude am Marktplatz wurde im Jahr 1277 erstmals als ''gimnasio vel theatro'' (Spiel- und Gerichtshaus) erwähnt. Der massive Bau des ursprünglichen „Spelhuses“ lässt vermuten, dass schon damals an eine spätere Aufstockung durch Fachwerk gedacht war, denn tatsächlich ist bei seinem späteren Ausbau an den Fundamenten nichts geändert worden. Selbst die spitzbogige gotische Eingangstür in das Erdgeschoss ist heute noch vorhanden. Mit der Aufstockung 1492 erhielt das „Spielhaus“ einen großen Festsaal, der über eine Freitreppe an der Westseite betreten werden konnte. Versehen mit einem hohen Giebel, konnte das [[Rathaus Wernigerode]] jetzt nicht nur neben den Patrizierhäusern am Markt bestehen, sondern wurde jetzt zum dominierenden Mittelpunkt des Marktplatzes. Die aufwärts strebenden Fachwerkbalken nahmen dem Ganzen die bisherige Plumpheit. Das im Jahr 1497 vollendete Gebäude entsprach schon mehr dem nach städtischer Repräsentanz verlangenden Bürgertum. 1497 wurden vor den breiten niederdeutschen Giebeln zwei schlanke Fachwerktürme gesetzt und als Gegenstück zu diesen vertikalen Elementen als horizontales Band in den unteren Gefachen „geschweifte [[Andreaskreuz]]e“, die hier zum ersten Mal in Wernigerode auftauchen und dann in der Stadt an anderen Fachwerkhäusern übernommen wurden. Sein heutiges Aussehen erhielt es nach einem Brand (1521) und einem weiteren Umbau in den Jahren 1539 bis 1544. Besonders bemerkenswert sind die geschnitzten Figuren, mit denen die Geschoss- und Dachüberstände verziert sind. |
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; ''' das schiefe Haus''' : ehemalige Teichmühle - ein [[Fachwerk|Fachwerkhaus]] das sich wegen teilweiser Unterspühlung durch den unterirrdischen [[Graben|Mühlgraben]] im Laufe mehrerer Jahrhunterte auf einer Seite abgesenkt hat. <!-- Es ist heute Sitz eines Vereins --> |
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; ''' das Krummelsche Haus ''' : ebenfalls ein [[Fachwerk|Fachwerkhaus]], dessen Gebälk mit [[Relief]]-Schnitzereien verziert ist. Es ist heute eine Gaststätte. |
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<gallery class="center" widths="160"> |
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; '''der Westerntorturm''' : war ehemals Teil der [[Stadtmauer]] und ist mit 38m der größte der noch erhaltenen Wehrtürme. |
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Rathaus Wernigerode um 1890.jpg|Rathaus um 1870 |
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; '''der Halbschalenturm''' auf den Tuchmacherrähmen : alter Stadtmauerturm, der 1889 von Graf [[Otto zu Stolberg-Wernigerode]] wieder mit einem Schieferdach versehen wurde, in der Nähe beim Vorwerk noch ein zweiter derartiger Turm |
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Rathaus Wernigerode 2013.jpg|Rathaus 2013 |
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; '''der Kaiserturm''' auf dem Armeleuteberg : [[1902]] von Edm. Lührmann errichteter Aussichsturm mit guter Aussicht auf das Schloss, die Harburg und das nördliche Harzvorland bis [[Halberstadt]] |
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RathausWernigerodeSued.jpg|Rückseite des Rathauses |
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; die Silvestrikirche auf dem Oberpfarrkirchhof : älteste Pfarrkirche der Stadt, die zunächst dem [[Heiliger Georg|Heiligen Georg ]] geweiht war. Sie wurde von den Grafen von Wernigerode [[1265]] in ein Benediktinerchorherrenstift umgewandelt und ihr mit dem Heiligen Silvester ein zweiter Namenspatron verliehen. Noch heute verfügt die Kirche über dieses Doppelpatrozinum. |
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Wernigerode Rathausplatz.jpg|Marktplatz mit Rathaus zur blauen Stunde (2021) |
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; die Johanniskirche : Pfarrkirche für die Neustadt von Wernigerode, zwischen [[1265]] und [[1279]] erbaut und Ende des 15. Jahrhunderts baulich verändert, in großen Teilen noch im Original erhalten, |
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</gallery> |
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==== Kirchen ==== |
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[[Datei:Antependium um 1250 St Sylvestri Wernigerode 1.jpg|mini|Maria-Magdalena-Antependium]] |
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* [[St.-Sylvestri-Kirche (Wernigerode)|St.-Sylvestri-Kirche]] auf dem Oberpfarrkirchhof |
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: Älteste Pfarrkirche der Stadt, die zunächst dem [[Georg (Heiliger)|Heiligen Georg]] geweiht war. Sie wurde von den Grafen von Wernigerode 1265 in ein [[Benediktiner]]chorherrenstift umgewandelt, die ihr mit dem [[Silvester I.|Heiligen Silvester]] einen zweiten [[Namenspatron]] verliehen. Noch heute verfügt die inzwischen evangelische Kirche über dieses Doppelpatrozinium. Sehenswert ist das [[Maria Magdalena|Maria-Magdalena]]-[[Antependium]], eine [[Sticken#Weißstickerei|Weißstickerei]] von etwa 1250. Im 19. Jahrhundert erhielt das Gotteshaus sein [[Neugotik|neogotisches]] Aussehen. Die Entwürfe stammen von Schlossbaurat Carl Frühling (1839–1912). Die [[Kanzel]] der Kirche, [[Johannes (Apostel)|Johannes]], [[Simon Petrus|Petrus]], [[Paulus von Tarsus|Paulus]] und [[Jakobus der Ältere|Jakobus]] zeigend, wurde 1883 von dem ortsansässigen [[Liste von Bildschnitzern|Hofbildhauer]] [[Gustav Kuntzsch]]<ref>Ernennung, in: Wernigerödisches Intelligenz-Blatt vom 17. Oktober 1894.</ref> nach Vorlagen von [[Peter Vischer der Ältere|Peter Vischer dem Älteren]] geschaffen. Auch das [[Chorgestühl]] stammt aus der Werkstatt Kuntzsch. Der ebenfalls 1883 von Kuntzsch gefertigte Altar wurde 1932 entfernt und durch einen im 15. Jahrhundert entstandenen Altar ersetzt, der bis 1751 in der [[Liebfrauenkirche (Wernigerode)|Liebfrauenkirche]] und anschließend in der 1873 abgerissenen Nikolaikirche gestanden hatte.<ref>Gustav Kuntzsch: ''Altar der St. Sylvestri-Kirche zu Wernigerode.'' In: Entwürfe zu {{Webarchiv |url=http://ubsrvgoobi2.ub.tu-berlin.de/viewer/fullscreen/TU004731591/7/ |text=ubsrvgoobi2.ub.tu-berlin.de: Kirchenmobiliar in gotischem Stile, S. 7 |wayback=20170827165904}}, abgerufen am 27. August 2017.</ref><br />Am Oberpfarrkirchhof 13 steht das [[Gadenstedtsches Haus|Gadenstedtsche Haus]] von 1582. |
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[[Datei:St. Johannis Kirche in Wernigerode.jpg|mini|Johanniskirche]] |
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* [[St.-Johannis-Kirche (Wernigerode)|St.-Johannis-Kirche]] |
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: Evangelische Pfarrkirche für die Neustadt von Wernigerode, das in seiner Gesamtsubstanz älteste erhaltene [[Kirche (Bauwerk)|Kirchengebäude]] der Stadt, zwischen 1265 und 1279 erbaut und Ende des 15. Jahrhunderts baulich verändert, in großen Teilen noch im Original erhalten. Bedeutsam ist der vierflügelige Marien-Schnitzaltar mit heiligen Frauen in der Altarbekrönung von 1415 sowie die [[Friedrich Ladegast|Ladegastorgel]] von 1885, die regelmäßig auch für Konzerte („Orgel zur Nacht“) genutzt wird. |
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* Kreuzkirche |
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: Die von der zum [[Kirchenbezirk Sachsen-Thüringen]] der [[SELK|Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche]] gehörenden Evangelisch-Lutherischen Kreuzkirchengemeinde genutzte und unter Denkmalschutz stehende Kreuzkirche wurde am 19. Oktober 1873 als Gotteshaus der [[Evangelisch-lutherische (altlutherische) Kirche|Altlutherischen Kirche]] geweiht. Die Inneneinrichtung des turmlosen Fachwerkbaus stammt aus der abgerissenen Nicolaikirche, so die Kanzel und die Emporen von 1611. Die kleine Glocke im [[Dachreiter]] wurde 1300 gegossen. Während der [[Deutsches Reich 1933 bis 1945|Zeit des Nationalsozialismus]] boten die Altlutheraner Mitgliedern der [[Bekennende Kirche|Bekennenden Kirche]] die Gelegenheit, ihre Gottesdienste in der Kreuzkirche abzuhalten. So predigten auch der bekannte, von den Nationalsozialisten verfolgte evangelisch-unierte Pfarrer [[Martin Niemöller]] und der spätere evangelisch-unierte Bischof [[Otto Dibelius]] in der Kreuzkirche. Nach dem Ende des Krieges bedankte sich die Bekennende Kirche mit einem spätgotischen Kreuz, das sich bis heute in der Kirche befindet. |
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[[Datei:Wernigerode Turm Liebfrauenkirche Bahnhofsgelände.jpg|mini|Turm der Liebfrauenkirche und Bahnhofsgelände]] |
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* Konzerthalle Liebfrauen; vormals [[Liebfrauenkirche (Wernigerode)|Liebfrauenkirche]] |
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: einstige Pfarrkirche für das Burgstraßenviertel und Teile von Nöschenrode, 1751 durch Brand zerstört, danach wiederaufgebaut. Der Turm kann bestiegen werden. Seit 2018 an eine Kulturstiftung verkauft, am 3. Februar 2019 entwidmet.<ref>{{Internetquelle |url=https://kirchenmusik-wernigerode.de/aktuelles/24-sauernews/100-liebfrauenkirche-wird-entwidmet-orgel-bleibt-kircheneigentum |titel=Kirchenmusik Wernigerode – Liebfrauenkirche wird entwidmet – Orgel bleibt Kircheneigentum |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190126164336/https://kirchenmusik-wernigerode.de/aktuelles/24-sauernews/100-liebfrauenkirche-wird-entwidmet-orgel-bleibt-kircheneigentum |archiv-datum=2019-01-26 |abruf=2019-02-03 |offline=1}}</ref> Dann erfolgte der Umbau zur Konzerthalle. |
|||
* [[Theobaldikapelle]] in [[Nöschenrode]] |
|||
: spätmittelalterliches Bauwerk mit sehenswerter Barockausstattung. Um 1400 als Sühnekapelle erbaut, mit barocken Malereien von 1636, Glockenturm von 1710. |
|||
* [[St.-Georgii-Kapelle (Wernigerode)|St.-Georgii-Kapelle]] |
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: Um 1350 erbaute Kapelle, an der Ilsenburger Straße nordwestlich der Altstadt gelegen, mit Glockenturm von 1635. |
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[[Datei:Wernigerode Kirche kath.jpg|mini|Katholische St.-Marien-Kirche]] |
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* [[Unbefleckte Empfängnis (Wernigerode)|St.-Marien-Kirche]] |
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: Das heute einzige katholische Gotteshaus Wernigerodes wurde 1905/06 an der Sägemühlengasse errichtet. Die [[Neuromanik|neoromanische]] [[Basilika (Bautyp)|Basilika]] ist in der Grundform eines [[Lateinisches Kreuz|Kreuzes]] erbaut und mit zwei Türmen auf der Westseite ausgestattet. Heute ist die Kirche Sitz der Pfarrei St. Bonifatius im [[Dekanat]] [[Halberstadt]], die sich vom [[Großer Fallstein|Großen Fallstein]] bis zum Brocken erstreckt. |
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* [[Neuapostolische Kirche]] an der Lüttgenfeldstraße im Stadtteil Hasserode. |
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* [[Christuskirche (Wernigerode)|Christuskirche]] in der Lutherstraße im Stadtteil Hasserode |
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: Die mitten im Stadtteil Hasserode gelegene Christuskirche Wernigerode ist die religiöse Heimstatt der Evangelischen Christusgemeinde Wernigerode-Schierke, die im Jahr 2009 ihr 100-jähriges Bestehen feierte. Der neoromanische Bau, der zu Gottesdiensten, Gemeindefesten ebenso wie für Konzerte regelmäßig genutzt wird, ist der Mittelpunkt einer ökumenisch ausgerichteten Gemeindetätigkeit, die ihre Wurzeln in der Gemeinde der ehemaligen preußischen Kolonie „Friedrichsthal“ hat. Christen lutherischen und reformierten Bekenntnisses hatten sich seit 1778 in einem Vorgängerbau der Konkordienkirche gemeinsam versammelt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.christusgemeinde-wernigerode.de/unsere-gemeinde/ueber-die-christusgemeinde/ |titel=Über die Christusgemeinde – Christusgemeinde Wernigerode-Schierke |abruf=2019-03-30}}</ref> |
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* [[Konkordienkirche (Wernigerode)|Konkordienkirche]] am Langen Stieg im Stadtteil Hasserode |
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: Das 1847 errichtete Bauwerk wurde in den 1930er Jahren umgebaut und dient als Kindergarten der Christusgemeinde.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.christusgemeinde-wernigerode.de/unsere-gemeinde/ueber-die-christusgemeinde/ |titel=Über die Christusgemeinde – Christusgemeinde Wernigerode-Schierke |abruf=2019-03-30}}</ref> |
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==== Weitere Bauwerke ==== |
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[[Datei:WernigerodeSmallestHouse.jpg|mini|hochkant|Kleinstes Haus von Wernigerode]] |
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* Das kleinste Haus der Stadt |
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: in der Kochstraße ist heute ein Museum. |
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* Das schiefe Haus |
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: Ehemalige Teichmühle – ein [[Fachwerkhaus]], das sich wegen teilweiser Unterspülung durch den unterirdischen Mühlgraben im Laufe mehrerer Jahrhunderte auf einer Seite abgesenkt hat. Es ist heute Sitz eines Vereins. |
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* Das [[Krummelsches Haus|Krummelsche Haus]]<ref>Walter Looke: ''Wernigerode: Bilddokumente aus alter und neuer Zeit'', Wernigerode 1973 (unveröffentlichter Bildband; Bestand der Harzbücherei Wernigerode).</ref> |
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: Breite Straße 72, ist ein barockes Fachwerkhaus, das der aus [[Berlin]] stammende Kornhändler Heinrich Krummel 1674 erbauen ließ. Das hölzerne Fachwerkgerüst ist reich beschnitzt und die Fensterbrüstungen sind geschlossen mit Relieftafeln versehen, so dass die außerdem mit einer [[Monochrome Malerei|monochromen]] Farbfassung versehene Fassade absichtsvoll wie ein höherwertiger Steinbau wirkt. Die figürlichen Schnitzreliefs eines unbekannten Künstlers stellen unter anderem Erdteil-[[Allegorie]]n nach Vorlagen des [[Flamen|flämischen]] [[Kupferstecher]]s [[Adriaen Collaert]] (1560–1618) dar.<ref>Ursula Thiemer-Sachse: ''America – zu den Erdteil-Allegorien am Krummel’schen Hause in Wernigerode am Harz'', in: ''Mitteilungen 2002'' der „Carl Justi Vereinigung zur Förderung der kunstwissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Spanien, Portugal und Iberoamerika“, Dresden 2002, S. 3–36. ([https://cjv.file1.wcms.tu-dresden.de/publikationen/Mitteilungen%202002/01%20Thiemer-Sachse.pdf Digitalisat], abgerufen am 20. Juli 2021)</ref> 1875 wurde das Erdgeschoss als Laden grundlegend umgebaut und durch den heimischen [[Liste von Bildschnitzern|Holzbildhauer]] [[Gustav Kuntzsch]] mit allerlei Zierrat und fünf Vollplastiken auf [[Konsole (Bauwesen)|Konsolen]] überreich geschmückt. Heute beherbergt das Haus einen gastronomischen Betrieb. |
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<gallery class="center" widths="160"> |
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WernigerodeEckeKleinstesHaus.jpg|Fachwerkecke nahe dem Kleinsten Haus |
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Wernigerode, Breite Straße 72 20170510 003.jpg|Krummelsches Haus |
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WernigerodeAmtshaus.jpg|Altes Amtshaus |
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WR-Alte Münze.jpg|Alte Münze (Stadtarchiv und Harzbücherei) |
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* Die Alte Münze |
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: eines der wenigen erhaltenen Fachwerkhäuser mit steinernem Erdgeschoss aus dem 16. Jahrhundert, erbaut von [[Valentin von Sundhausen]], beherbergt heute die Harzbücherei und das Stadtarchiv. |
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* Der Westerntorturm |
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: wurde um 1250 als Stadttor erbaut, war ehemals Teil der [[Stadtmauer]] und ist mit 41 Metern der größte der noch erhaltenen Wehrtürme. |
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[[Datei:Stadtmauer-WR.jpg|mini|Stadtmauer mit Halbschalenturm]] |
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* Der Halbschalenturm |
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: auf den Tuchmacherrähmen ist ein alter Stadtmauerturm, der 1889 auf Veranlassung von Graf [[Otto zu Stolberg-Wernigerode]] wieder mit einem Schieferdach versehen wurde. In der Nähe des früheren fürstlichen Vorwerks steht noch ein zweiter derartiger Turm. |
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* Kaiserturm |
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: auf dem [[Armeleuteberg]] ist ein 1902 auf Kosten von Edmund Lührmann errichteter Aussichtsturm mit guter Fernsicht auf das Schloss, die [[Harburg (Harz)|Harburg]] und das nördliche Harzvorland bis Halberstadt. |
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[[Datei:OrangerieWR.jpg|mini|Orangerie]] |
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* [[Orangerie (Wernigerode)|Orangerie]] |
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: im ehemaligen Lustgarten am Schlossberg: errichtet 1728–1731, 1826 Umbau zur Bibliothek. Während des Luftangriffs vom 22. Februar 1944 im Westteil beschädigt und später wiederhergestellt. |
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* Das [[Haus Preysser]] |
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: in der Breiten Straße ist ein Fachwerkhaus aus dem Jahr 1696, das der Stilepoche des [[Manierismus]] zugeordnet wird. |
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Alle Kulturdenkmale Wernigerodes sind in der [[Liste der Kulturdenkmale in Wernigerode]] eingetragen, die Bodendenkmale in der [[Liste der Bodendenkmale in Wernigerode]]. |
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=== Parks === |
=== Parks === |
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* Anlage der [[Landesgartenschau]] Wernigerode, heute Bürgerpark, mit [[Köhlerteich]] und dem [[Kleiner Harz|Kleinen Harz]] |
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* Lustgarten |
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* [[Lustgarten (Wernigerode)|Lustgarten]] nebst [[Kastanienwäldchen]] |
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* Tiergarten mit Schlossgarten |
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* Tiergarten mit Schlossgarten (der Schlossgarten gehört zum Netzwerk [[Gartenträume Sachsen-Anhalt]]) |
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* Wildpark ''Christianental'' |
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* Wildpark [[Christianental]] |
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=== Friedhöfe === |
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* [[Zentralfriedhof Wernigerode|Zentralfriedhof am Eichberg]] |
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* Theobaldifriedhof in Nöschenrode mit den Gräbern der fürstlich-gräflichen Familie |
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=== Denkmäler === |
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* [[Lossen-Denkmal]] im Drängetal, 1896 errichtet für den Geologen [[Karl August Lossen]] |
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* [[Hermann-Löns-Denkmal (Wernigerode)|Hermann-Löns-Denkmal]], errichtet 1929 vom Harzklub, Plakette: Entwurf und Ausführung durch Hans Bülow |
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* [[Karl-Marx-Denkmal (Wernigerode)|Karl-Marx-Denkmal]] von [[Rudolf Wewerka]] (1953 errichtet), das älteste erhaltene Denkmal für Karl Marx in Deutschland |
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* Gedenkstein für König [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich II. von Preußen]] in Hasserode, eingeweiht am 13. September 2012 |
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* Gedenkstein von 1987 auf dem Theobaldifriedhof, den Malern der ''Künstlerkolonie Wernigerode'' gewidmet |
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Wernigerode Theobaldifriedhof Gedenkstein Künstler.jpg|Gedenkstein für die Maler der Künstlerkolonie Wernigerode |
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=== Naturdenkmäler === |
=== Naturdenkmäler === |
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* [[Mönchsbuche]] |
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* Steinerne und kleine Renne |
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* Ottofels |
* [[Ottofels]], [[Gebohrter Stein]] |
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* [[Steinerne Renne|Steinerne]] und kleine Renne, in der Nähe der [[Wernigeröder Bürgerbrunnen]] |
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* Mönchsbuche |
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=== Sport === |
=== Sport === |
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[[Datei:Wernigerode Skisprungschanzen im Zwölfmorgental Foto 2005 Wolfgang Pehlemann Wiesbaden PICT0033.jpg|mini|[[Zwölfmorgentalschanzen]]]] |
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Allgemein ist es möglich in Wernigerode fast alle gängigen Sportarten zu betreiben, sei es Ball-, Kampf- oder Denksport. |
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Allgemein ist es möglich, in Wernigerode fast alle gängigen Sportarten zu betreiben, sei es Ball-, Kampf- oder Denksport. Neben der in der Regionalliga spielenden [[American Football]]<nowiki />mannschaft ''Mountain Tigers'' sind die [[Red Devils Wernigerode|Red Devils]] in Wernigerode angesiedelt. Diese spielen in der [[Unihockey-Bundesliga]]. |
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Aus Wernigerode kommt außerdem das Unihockeybundesligateam "Red Devils Wernigerode". |
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Im Zwölfmorgental existieren mehrere Skisprungschanzen sowie ein Skilift. Jeweils am letzten Samstag im April findet die "Harzquerung" statt, ein Ultramarathon über den Harz mit Start in Wernigerode und Ziel in Nordhausen. |
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Im Zwölfmorgental existieren mehrere Skisprungschanzen ([[Zwölfmorgentalschanzen]]) sowie ein Skilift. |
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Jeweils am letzten Samstag im April findet die [[Harzquerung]] statt, ein Ultramarathon über den Harz mit Start in Wernigerode und Ziel in Nordhausen. |
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Die beiden Fußballvereine der Stadt sind der [[FC Einheit Wernigerode]] und [[Germania Wernigerode]]. |
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=== Regelmäßige Veranstaltungen === |
=== Regelmäßige Veranstaltungen === |
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* 30. April: [[Walpurgisnacht|Walpurgisfeiern]] |
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* Walpurgisfeiern am 30. April |
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* Himmelfahrtwochenende: Treffen der Jagdstudenten des [[WJSC]] |
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* Mitte Juni: Rathausfest |
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* Mitte Juni: |
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* 2. Wochenende im Oktober: Harzgebirgslauf |
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** ''Rathausfest'' unter anderem mit Tanzturnier um die Rathauspokale und Mitternachtsball (seit 1964)<ref>[http://www.wernigerode-in-jahreszahlen.de/content.php?description_id=1500&data-id=659&datum=1964.00&request=entry ''Einträge aus dem Jahr 1964'']. In: ''wernigerode-in-jahreszahlen.de'', abgerufen am 27. August 2019.</ref> |
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<!-- wenn bekannt, bitte noch mehr hinzufügen --> |
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** Am Freitag der Rathausfestwoche: ''Young Part'' im Bürgerpark (Musikveranstaltung, hauptsächlich für Jugendliche) |
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* Jährlich im Sommer: |
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** ''Johannisfest'' der Johannisgemeinde |
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** ''Wernigeröder Schlossfestspiele'' |
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** Am 1. Juli-Wochenende: ''Neustädter Weintage'' (seit 1990) |
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** Im Juli (zweijährlich): ''Internationales Johannes Brahms Chorfestival & Wettbewerb'' (seit 1999).<ref>[https://www.wernigerode-tourismus.de/erleben/veranstaltungen/brahms-chorfestival/ ''Brahms Chorfestival Wernigerode'']. In: ''wernigerode-tourismus.de'', abgerufen am 27. August 2019.</ref> Im Wechsel dazu findet zweijährlich der ''Internationale Klavierwettbewerb'' statt. |
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** Im August: ''Altstadtfest'' |
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* In der Woche des 3. Oktober: ''Deutschland Cup'' des [[Deutscher Schachbund|Deutschen Schachbundes]] (seit 2010)<ref>[https://www.deutschlandcup.org/ ''Deutschland-Cup im Schach – Schachturnier Wernigerode'']. In: ''deutschlandcup.org'', abgerufen am 28. September 2018.</ref> |
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* [[Harzquerung]] im April (seit 1980) und [[Harz-Gebirgslauf]] am 2. Wochenende im Oktober (national, seit 1978) |
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* Ende Oktober: ''[[chocolART]]'', Ableger des größten Schokoladenfestivals Deutschlands |
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* Anfang November: Hasseröder Hubertusfest |
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* ab Ende November: Weihnachtsmarkt (bis kurz vor Heiligabend) |
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=== Kulinarische Spezialitäten === |
=== Kulinarische Spezialitäten === |
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* Original Harzer Baumkuchen |
* Original Harzer Baumkuchen |
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* Hasseröder Bier |
* [[Hasseröder]] Bier |
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* Harzer [[Pottsuse]] |
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<!-- wenn bekannt, bitte noch mehr hinzufügen --> |
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* [[Brockensplitter]] |
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* Harzer Tröpfchen (Brocken Tröpfchen) |
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* [[Schierker Feuerstein]] |
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== Wirtschaft und Infrastruktur == |
== Wirtschaft und Infrastruktur == |
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=== Vor 1990 === |
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Bereits in früheren Jahrhunderten wurde in der Umgebung Erz abgebaut, in der [[Bergwerk|Grube]] ''Büchenberg'' vor allem [[Eisenerz]]. Im Jahr 1970 wurde die Grube geschlossen.<ref name="Bilder DDR">[http://www.wernigerode-in-jahreszahlen.de/content.php?request=quelle&quelle_id=47 Wernigerode in Jahreszahlen]. Hermann Dieter Oemler: ''Bilder aus der DDR – Wernigerode 1949 bis 1989''; abgerufen am 24. Dezember 2018.</ref> |
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=== Ansässige Unternehmen === |
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Der Ortsteil '''Hasserode''' war Sitz der [[Hasseröder Brauerei]], die nach der [[Deutsche Wiedervereinigung|Wiedervereinigung]] in den Besitz der [[Gilde-Brauerei]] in [[Hannover]] übergegangen ist, welche aber mittlerweile zur belgischen Brauereigruppe [[InBev]] Deutschland Holding GmbH gehört, und somit auch Hasseröder zu Interbrew gehört. 1995 wurde im Gewerbepark Nord-West ein hochmodernes neues Unternehmen errichtet. Das Hasseröder ist heute ein weltweit beworbenes [[Bier]], Marktführer in Ostdeutschland und 4. größter Produzent von Premium-Pils in ganz Deutschland. Die Brauerei wirbt vor allem im Sport wie z.B. beim [[Eishockey]], [[Boxen]], [[Skispringen]] oder der [[DTM]]. |
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Im Ort und der näheren Umgebung hatten sich ab dem 19. Jahrhundert einige Industriebetriebe angesiedelt, beispielsweise gründete sich am 10. Januar 1920 die Firma ''Lauenstein und Franke GmbH'' (Stammkapital 20.000 [[Reichsmark]]), die Maschinen zur Schokoladenverarbeitung produzierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie enteignet und setzte die Maschinenproduktion unter dem Namen ''VEB Schokomasch'' fort. |
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In den 1950er Jahren führte die [[Wismut AG]] Probebohrungen durch, um zu untersuchen, ob in der Umgebung abbauwürdige Uranvorkommen vorhanden seien, man wurde jedoch nicht fündig.<ref name="Bilder DDR" /> |
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In Wernigerode und Umgebung siedelten sich in der DDR-Zeit drei [[Sägewerk]]e an, die zum Kombinat ''Vereinigte Holzindustrie Nordharz'' gehörten. Die Vor- und Pflegearbeiten am Holzbestand oblagen einem kommunalen Forstwirtschaftsbetrieb.<ref name="Bilder DDR" /> |
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In der Weinbergstraße war der [[Füllhalterfabrik Wernigerode|VEB Füllhalterfabrik Wernigerode]] ansässig, der Füllhalter herstellte. Das Werk wurde später als Betriebsteil ''Heiko'' dem VEB Schreibgerätewerk „Markant“ zugeordnet, und 1991 von [[Schneider Schreibgeräte]] übernommen. |
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=== Branchenschwerpunkte === |
=== Branchenschwerpunkte === |
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Nach der deutschen Wiedervereinigung mussten zahlreiche Betriebe schließen. Der Schwerpunkt wurde nun auf den Tourismus gelegt ([[Schloss Wernigerode]], [[Harzer Schmalspurbahnen]], Gastronomie, Nationalpark). |
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* Metallindustrie |
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* Automobilzulieferer |
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* Tourismusgewerbe |
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* Handel und Dienstleistungen |
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* Lebensmittelindustrie |
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* Elektronik und Elektrotechnik |
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* Handwerk |
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* Oberflächenveredlung |
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Einige noch erhaltene oder neu angesiedelte Industrieunternehmen gehören vorrangig der [[Metallindustrie|Metall-]] und [[Elektroindustrie]] an, darunter [[Automobilzulieferer]]. Hinzu kommen [[Pharmaunternehmen]] und [[Lebensmittelindustrie]]. |
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Wichtige Unternehmen: |
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Wernigerode war Sitz des [[Reiswunderwerk]]s. |
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Hasseröder Brauerei GmbH, Rautenbach AG, VEM motors GmbH, Thyssen-Krupp-Rautenbach Castings GmbH, Wergona Schokoladen GmbH, MWG Galvano GmbH, Schneider Schreibgeräte GmbH; |
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=== Ansässige Unternehmen === |
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[[Datei:Delikat Argenta Schokolade, Veröffentlicht mit Genehmigung der Museumsleitung.jpg|mini|[[Delikatladen|Delikat]] Argenta Schokolade]] |
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Wernigerode ist leicht über ein hervorragend ausgebautes Autobahn- und Bundesstraßennetz zu erreichen: |
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Der Ortsteil Hasserode war der ursprüngliche Sitz der [[Hasseröder]] Bierbrauerei, die 1990 in den Besitz der [[Gilde Brauerei]] Hannover überging und mittlerweile zur belgisch-brasilianischen Brauereigruppe [[InBev]] Deutschland Holding GmbH gehört. Im Jahr 1995 wurde sie im Gewerbepark Nord-West als ein hochmodernes neues Unternehmen errichtet.<ref name="Verzeichnis2018">[http://www.firmendb.de/deutschland/Sachsen-Anhalt_Wernigerode.php Firmenverzeichnis Wernigerode], abgerufen am 24. Dezember 2018.</ref> |
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Die nächstgelegenen Autobahnen sind die A 395 (Braunschweig – Bad Harzburg) sowie die A 2 (Dortmund – Hannover – Berlin) im Norden, die A 7 (München – Kassel – Hannover - Hamburg) im Westen, die A 4 (Fulda – Erfurt – Dresden) im Süden und die A 14 (Halle/Leipzig – Magdeburg) im Osten. |
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Die neue Bundesstraße 6 führt direkt nach Wernigerode und schließt den Gewerbepark Nord-West (AS Nord-West) und das Gewerbegebiet Stadtfeld (AS Zentrum) unmittelbar an. |
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Wernigerode als Standort traditionsreicher Schokoladenfabriken ist im 21. Jahrhundert Sitz der ''Wergona GmbH'', welche die Nachfolgerin des ''VEB Schokoladenfabrik „Argenta“ Wernigerode'' ist. Zu DDR-Zeiten war die Schokoladenfabrik Teil des [[Kombinat Süßwaren|Kombinats Süßwaren]]. Als Hersteller von Maschinen für die Schokoladeindustrie hat die ''Chocotech GmbH'' in Wernigerode ihren Standort. Sie ist die unmittelbare Nachfolgerin der im Jahr 1920 gegründeten Maschinenfabrik. |
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Wernigerode ist Eisenbahnstation der Strecke Halle (Saale) - Halberstadt - Vienenburg - Hannover, auf der im Zweistundentakt der sogenannte ''Harzexpress'' fährt. |
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<!-- === Medien === --> |
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Die [[Schneider Schreibgeräte|Schneider GmbH]] produziert nach Übernahme des [[Füllhalterfabrik Wernigerode|VEB HEIKO]] weiter Schreibgeräte und zog 1992 von der Weinbergstraße in ein Gewerbegebiet im Wernigeroder Stadtteil [[Stadtfeld (Wernigerode)|Stadtfeld]]. |
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<!-- offener Kanal Wernigerode? --> |
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In der [[PSFU]] GmbH werden Präzisionsteile für den Maschinenbau, Fahrwerksteile für Motorräder und Brennstoffzellen zur Elektroenergie und Wärmeversorgung gefertigt. Die zur [[Mexiko|mexikanischen]] [[Grupo Alfa]] gehörende [[Nemak]]-Gießerei produziert [[Zylinderkopf|Zylinderköpfe]] für Kfz-Motoren. Bei VEM Motors werden Elektromotoren entwickelt und gebaut. Die Getriebe- und Antriebstechnik Wernigerode GmbH (GAW, ein Unternehmen der SCHLOTE GRUPPE) ist ein Zerspanungsdienstleister der Automobilindustrie, spezialisiert auf Motor-, Getriebe- und Fahrwerkskomponenten. |
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=== Verkehr === |
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==== Straße ==== |
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[[Datei:Bahnhof Wernigerode, 2014 (01).JPG|mini|Normalspur-Bahnhof Wernigerode im Jahr 2014]] |
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[[Datei:Bahnhof Wernigerode, 2014 (08).JPG|mini|Bahnhofsanlagen der Harzer Schmalspurbahn]] |
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Die zwischen 1997 und 2011 (damals noch als B 6) gebaute [[Bundesautobahn 36|A 36]] ([[Braunschweig]]–[[Bernburg (Saale)]]) führt in ca. 4 km Entfernung vom Stadtzentrum an der Ortslage von Wernigerode vorbei, schließt dabei den Gewerbepark Nord-West (Anschlussstelle Wernigerode-Nord) und das Gewerbegebiet Stadtfeld (Anschlussstelle Wernigerode-Zentrum) unmittelbar an. |
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Für den Fahrradverkehr ist Wernigerode an den [[Europaradweg R1]] angeschlossen. |
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==== Eisenbahn ==== |
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Wernigerode hat einen Bahnhof (seit 2018 ''Wernigerode Hauptbahnhof'') an der [[Bahnstrecke Heudeber-Danstedt–Bad Harzburg|Strecke Heudeber-Danstedt–Bad Harzburg]], auf der zwei jeweils im Zwei-Stunden-Takt fahrende [[Regional-Express]]-Linien, ([[Magdeburg Hauptbahnhof|Magdeburg]]–[[Bahnhof Goslar|Goslar]] und [[Halle (Saale) Hauptbahnhof|Halle (Saale)]]–Goslar) verkehren. Ab [[Bahnhof Halberstadt|Halberstadt]] entsteht so der Ein-Stunden-Rhythmus. An Freitagen und am Wochenende hält ein Zugteil vom [[Harz-Berlin-Express]] (HBX) zwischen Goslar und [[Berlin Ostbahnhof]]. Ebenso ist Wernigerode Endstation der [[Harzer Schmalspurbahnen]]. Hier beginnen Züge der [[Harzquerbahn]], die unter anderem Anschluss zur [[Brockenbahn]] hat. Auf diesen werden mehrmals täglich dampflokbespannte Schmalspurzüge bis auf den Brocken eingesetzt.<br />An der Strecke in Richtung Vienenburg gibt es außerdem noch den Haltepunkt Wernigerode Elmowerk, an der Schmalspurstrecke liegen eine Reihe weiterer Stationen im Stadtgebiet. |
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==== Busverkehr ==== |
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Der [[Öffentlicher Personennahverkehr|öffentliche Personennahverkehr]] wird unter anderem durch den [[Landesbedeutsame Buslinie|PlusBus]] des [[Landesnetz Sachsen-Anhalt|Landesnetzes Sachsen-Anhalt]] erbracht. Folgende Verbindungen führen ab Wernigerode: |
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* Linie 230: Wernigerode ↔ [[Benzingerode]] ↔ [[Blankenburg (Harz)|Blankenburg]] ↔ [[Westerhausen (Thale)|Westerhausen]] ↔ [[Quedlinburg]] |
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* Linie 250: Wernigerode ↔ Benzingerode ↔ Blankenburg ↔ [[Timmenrode]] ↔ [[Thale]] |
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Den Busverkehr im Landkreis Harz betreiben die [[Harzer Verkehrsbetriebe]]. Südöstlich befindet sich der [[Busbahnhof]] mit 11 Bussteigen, an denen im laufenden Fahrplan 18 Linien halten. |
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Der Stadtverkehr besteht aus fünf Buslinien, davon einer sogenannten Nachtbuslinie, die ab 19:00 Uhr bis etwa 24:00 Uhr die größeren Stadtteile anfährt. Zentraler Umsteigepunkt ist neben dem Hauptbahnhof die Haltestelle ''Rendezvous'', die sich direkt im Stadtzentrum befindet und an der sich die Linien wochentags alle 15 Minuten, an Wochenenden und Feiertagen stündlich treffen. |
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[[Flixmobility|FlixBus]] fährt Wernigerode auf den Linien 051 und 129 mehrmals täglich an. |
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=== Medien === |
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Die [[Volksstimme]] unterhält in Wernigerode eine Lokalredaktion. Des Weiteren wird in der Stadt 14-täglich die „Neue Wernigeröder Zeitung“ publiziert, die sich mit Harz- und Stadtgeschichte sowie dem aktuellen Geschehen befasst. Neben den Printmedien gibt es in Wernigerode seit 1998 einen [[Offener Kanal|Offenen Kanal]], der als sog. Bürgerfernsehen jedem Bürger die Möglichkeit einräumt, eigene Beiträge zu produzieren und zu senden. |
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<!-- === Öffentliche Einrichtungen === --> |
<!-- === Öffentliche Einrichtungen === --> |
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<!-- beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. --> |
<!-- beispielsweise Behörden, Institutionen, Körperschaften etc. --> |
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=== |
=== Verwaltungseinrichtungen === |
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* [[Stadtverwaltung]] |
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<!-- zum Beispiel Universitäten, Fachhochschulen, Schulen etc. --> |
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* Agentur für Arbeit |
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* Grundschulen: August-Hermann Francke, Adolf- Diesterweg, Harzblick, Stadtfeld (Ganztagsgrundschule) |
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* [[Amtsgericht Wernigerode]] |
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* Sekundarschulen: Burgbreite, Harzblick, Thomas Müntzer |
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* [[Gesundheitsamt]] |
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* Gymnasien: Gerhart Hauptmann, Stadtfeld, Landesgymnasium für Musik, Fachgym. Feldstraße |
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* Verwaltung des [[Nationalpark Harz|Nationalparks Harz]] |
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* Hochschule Harz |
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* Sonderschulen: Sonders. für Lernbehinderte, Liv Ullmann (G- Schule), Wilhelm Busch |
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=== Forschungs- und Bildungseinrichtungen === |
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[[Datei:HochschuleHarz Haupt.jpg|mini|Hochschule Harz in Hasserode]] |
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* [[Hochschule Harz]] – Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH) |
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* [[Robert Koch-Institut]] (Außenstelle Wernigerode) |
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* Institut für Automatisierung und Informatik GmbH/Zentrum für industrielle Forschung und Entwicklung |
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* HarzOptics GmbH – Institut für photonische Forschung |
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* ProRegio Consult GmbH |
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* [[Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung]] (IFF) (Außenstelle) |
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; Grundschulen |
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* Diesterweg Grundschule |
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* August-Hermann-Francke Grundschule |
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* Stadtfeld (Ganztagsgrundschule) |
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* Harzblick Grundschule |
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* Freie Grundschule (Ganztagsgrundschule) |
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; Sekundarschulen |
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* Thomas Müntzer Sekundarschule |
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* Ganztagsschule Burgbreite |
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; Gymnasien |
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* [[Gymnasium Stadtfeld]] |
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* [[Gerhart-Hauptmann-Gymnasium (Wernigerode)|Gerhart-Hauptmann-Gymnasium]] |
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* [[Landesgymnasium für Musik Wernigerode|Landesgymnasium für Musik]] |
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* Fachgymnasium (als Teil der Berufsbildenden Schulen) |
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; Förderschulen |
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* Liv-Ullmann-Schule, Förderschule für Geistigbehinderte |
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* Pestalozzi-Schule, Förderschule für Lernbehinderte |
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; Weitere Schuleinrichtungen |
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* Kreismusikschule „[[Andreas Werckmeister]]“ |
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* Volkshochschule „Harz“ |
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* Berufsbildende Schulen Wernigerode |
* Berufsbildende Schulen Wernigerode |
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* Berufsbildungszentrum der Deutschen Bauwirtschaft |
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; Private Bildungsträger |
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== Persönlichkeiten == |
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* Teutloff Bildungszentrum und Teutloff Sozialwerk |
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* [[Julius Leopold von Caprivi]] (1695-1768), Archivar und Historiker, Urgroßvater des dt. Reichskanzlers |
|||
* Technische [[Akademie Überlingen]] |
|||
* [[Johann Georg von Langen]] (1699-1776), Forst- und Oberjägermeister im Dienst des Grafen Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode |
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* Oskar-Kämmer-Schule |
|||
* [[Victor Aimé Huber]] (1800-1869), Literaturhistoriker und Sozialpolitiker, starb in Nöschenrode |
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* [[Ernst Helbig]] (1802-1866), Maler der Romantik, lebte lange Zeit in Nöschenrode |
|||
* [[Heinrich Pröhle]] (1822-1895), Schriftsteller, lebte von 1854 bis 1857 in Wernigerode |
|||
* [[Ernst Förstemann]] (1822-1906), Lehrer sowie gräflich-stolbergischer Bibliothekar und Archivar |
|||
* [[Johannes Karl Friedrich Hesekiel]] (1835-1918), evang. Theologe, verbrachte seinen Ruhestand in Wernigerode |
|||
* Fürst [[Otto zu Stolberg-Wernigerode]] (1837-1896), Vize-Reichskanzler, Oberhaupt des Hauses Stolberg-Wernigerode |
|||
* [[Käthe Papke]] (1872-1951), Schriftstellerin, die in Wernigerode lebte |
|||
* [[Erhard Hübner]] (1881-1958), 1. Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt, verbrachte Lebensabend in Wernigerode |
|||
* [[Wilhelm Pramme]] (1898-1965), Harzmaler aus Halberstadt, lebte in Wernigerode |
|||
== Persönlichkeiten == |
|||
* siehe [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Wernigerode]] |
|||
* Arnold Forcke, Apotheker, schenkte der Stadt [[1863]] ein Grundstück zur Anlage einer Erziehungsanstalt für verwahrloste Kinder |
|||
* Liste der Preisträger des [[Kulturpreis der Stadt Wernigerode|Kulturpreises der Stadt Wernigerode]] |
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* [[Liste der nach Personen benannten Straßen in Wernigerode]] |
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== Literatur == |
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=== Söhne und Töchter der Stadt === |
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* [[Uwe Lagatz]]: ''Wernigerode: Geschichte – Architektur – Kunst.'' Schmidt-Buch-Verlag, Wernigerode 2000, ISBN 3-928977-90-3. |
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* [[Christian Gottlieb Kratzenstein]] (1713-1795), Professor und Mitbegründer der physikalischen Medizin |
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* Norbert Eisold, Peter Kühn: ''Wernigerode.'' Hinstorff Verlag, Rostock 2001, ISBN 3-356-00902-8. |
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* [[Martin Heinrich Klaproth]] (1743-1817), Chemiker, Entdecker des [[Strontium]]s, [[Zirkon]]s [[Uran]]s, [[Zerium]]s und [[Titan (Element)|Titans]], |
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* Uwe Lagatz: ''Wernigerode: Eine Stadt im Spiegel der Jahrhunderte.'' Schmidt-Buch-Verlag, Wernigerode 2004, ISBN 3-936185-13-1. |
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* Graf [[Henrich zu Stolberg-Wernigerode]] (1772-1854), Politiker, Gründer der [[Henrichshütte]] in [[Hattingen]] |
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* Rolf Schneider: ''Wernigerode. Bunte Stadt im Harz. Mit Fotografien von Therese Schneider.'' be.bra verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-86124-657-2. |
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* [[Christian Heinrich Delius]] (1778-1840), Archivar und Historiker |
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* Stadt Wernigerode (Hrsg.): ''Wernigerode: Bunte Stadt im Herzen Deutschlands.'' Schmidt-Buch-Verlag, Wernigerode 2006, ISBN 3-936185-44-1. |
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* Graf [[Anton zu Stolberg-Wernigerode]] (1785-1854), Politiker am Hofe des Königs [[Friedrich Wilhelm IV. (Preußen)|Friedrich Wilhelm IV.]] von Preußen |
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* Stadt Wernigerode (Hrsg.): ''Keine aber ist so reich und bunt – Wernigerode – Stadt am Harz.'' Wernigerode 2010. |
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* [[August Wilhelm Grube]] (1816-1884), Pädagoge und Schriftsteller |
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* Kirstin Casemir: ''Wernigerode''. In: Jörg Brückner, Dietrich Denecke, Haik Thomas Porada und Uwe Wegener (Hrsg.): ''Der Hochharz – vom Brocken bis in das nördliche Vorland. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Bad Harzburg, Wernigerode, Sankt Andreasberg, Braunlage und Elbingerode'' (= ''Landschaften in Deutschland. Werte der deutschen Heimat.'' Band 73). Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2016, ISBN 978-3-412-20467-9. |
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* [[Paul Renner]] (1878-1956), Maler und [[Typograf]] (u. a. Futura-Schriften) |
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* Claudia Grahmann, Uwe Lagatz: ''Das alte Wernigerode. Frühe Ansichten einer Stadt am Harz.'' Wernigerode 2020, ISBN 978-3-910157-25-5. |
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* [[Eckart Friedrichson]] (1930-1976), DDR-Schauspieler, bekannt als "Meister Nadelöhr" |
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* Uwe Lagatz, Norbert Perner: ''Fachwerkstadt Wernigerode.'' Wernigerode 2021, ISBN 978-3-910157-31-6. |
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* [[Otmar Alt]] (* 1940), Maler, Graphiker, Designer und Bildhauer |
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* Detlef W. Müller: ''Besiedlung und wirtschaftliche Nutzung von Mittelgebirgsregionen in neolithischer und nachneolithischer Zeit'', in: Fritz Horst, Bruno Krüger (Hrsg.): ''Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse in ur- und frühgeschichtlicher Zeit'', Akademie-Verlag, Berlin 1985, S. 51–61 (Baumannshöhle bei Rübeland, Siedlungsnachweis). |
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* Guido Fulst (* 1970), Olympiasieger und Weltmeister im Radsport |
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== Filmdokumentationen == |
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<!-- d.h. Personen, die hier geboren sind;--> |
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* ''Die kleine Stadt Wernigerode''. [[DEFA]]-Dokumentarfilm von [[Willi Urbanek]], DDR 1987. 30 Minuten<ref>{{Internetquelle |url=https://www.defa-stiftung.de/filme/filmsuche/die-kleine-stadt-wernigerode/ |titel=Die kleine Stadt Wernigerode (in der Filmdatenbank der DEFA-Stiftung) |hrsg=[[DEFA-Stiftung]] |abruf=2020-11-28}}</ref> |
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<!-- ggf. ===weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen=== --> |
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* ''Bilderbuch: Wernigerode – Fachwerkparadies und Brockenhexe''. Dokumentarfilm von [[Carla Hicks]], Deutschland 2007. 45 Minuten |
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== Spielfilme == |
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''[[Martha (1916)|Martha]]'' war im Jahr 1916 der erste Spielfilm, der in Wernigerode aufgenommen wurde. Mit ''[[Hans Röckle und der Teufel]]'' (1974) und ''[[Schneeweißchen und Rosenrot]]'' (1979) drehte die [[DEFA]] Kinofilme in Wernigerode. Die ''[[Mosfilm]]''-Gesellschaft drehte 1979 in Wernigerode ''[[Genau jener Münchhausen]]''. Für den [[Polizeiruf 110]] war die Stadt bereits dreimal in den Episoden ''[[Polizeiruf 110: In Maske und Kostüm|In Maske und Kostüm]]'' (1978), ''[[Polizeiruf 110: Lauf oder stirb|Lauf oder stirb]]'' (1996) und ''[[Polizeiruf 110: Böse Wetter|Böse Wetter]]'' (2000) Filmkulisse der Krimiserie. Filmaufnahmen fanden hier auch für die Kinofilme ''[[7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug]]'' (2006), ''[[Das kleine Gespenst (2013)|Das kleine Gespenst]]'' (2013) und ''[[Frantz (Film)|Frantz]]'' (2016) statt. Drehort für die Fernsehfilme ''[[Plötzlich Millionär]]'' (2008), Das Morphus Geheimnis (2008), ''[[Das Geheimnis im Wald]]'' (2008) mit [[Christoph Waltz]], ''[[Alle Zeit der Welt (2011, Deutschland)|Alle Zeit der Welt]]'' (2011), ''[[Schattengrund – Ein Harz-Thriller]]'' (2018) und ''[[Ein Taxi zur Bescherung]]'' (2022) war ebenfalls Wernigerode.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.imdb.com/search/title/?locations=wernigerode,%20saxony-anhalt,%20germany&sort=release_date,desc |titel=Drehort Wernigerode |werk=IMDb |abruf=2025-01-08}}</ref> |
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<!-- == Sonstiges == --> |
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==Weblinks== |
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[[Bild:Wernigerode.jpg|thumb|right|Blick vom Wernigeröder Schloss zum Brocken]] |
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=== Allgemein === |
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* [https://www.wernigerode.de// Website der Stadt Wernigerode] |
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* [https://www.projekt-gutenberg.org/loens/gw-06/chap034.html Hermann Löns – Die bunte Stadt am Harz] |
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*[http://www.wernigerode-information.de Informationen zur Stadt, Bildergalerie und Veranstaltungen] |
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* [https://www.stadtpanoramen.de/wernigerode/ Panoramen von Wernigerode mit virtuellem Rundgang] |
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*[http://www.wernigerode-tourismus.de/home.html Informationen zu Geschichte, Tourismus und Sehenswürdigkeiten] |
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* [http://www.highlights.harz-urlaub.de/775-jahre-stadtrecht/web.html Website zu 775 Jahre Stadtrecht Wernigerode im Jahr 2004] |
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*[http://www.wjsc.de/ Wernigeroder Jagdkorporationen Senioren-Convent (WJSC)] |
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*[http://www.hsv-wernigerode.de/ Harzer Sportverein (HSV)] |
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*[http://www.wsv-rotweiss.de/ Wernigeröder Sportverein (WSV)] |
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*[http://www.hv-ilsenburg.de Handballsport im Harz] |
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*[http://www.hs-harz.de Hochschule Harz] |
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*[http://www.kammerchor-wernigerode.de Homepage des Kammerchor Wernigerode e.V.] |
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== Einzelnachweise == |
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*[http://www.harztourist.de/webtal/as-kreisel/index.php Baustelle "Altstadtkreisel"] |
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*[http://www.nationalparkhaus-altenau-torfhaus.de/cam.htm Blick auf den Brocken] |
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*[http://81.3.4.131/brocken/brocken.html Cam auf dem Brocken] |
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*[http://hassero.de/webcam-wernigerode-online.htm Annegret und Franks Webcam] |
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[[Kategorie:Stadtrechtsverleihung 1229]] |
Aktuelle Version vom 3. Mai 2025, 10:52 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 50′ N, 10° 47′ O | |
Bundesland: | Sachsen-Anhalt | |
Landkreis: | Harz | |
Höhe: | 240 m ü. NHN | |
Fläche: | 170,2 km2 | |
Einwohner: | 32.406 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 190 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 38855, 38875, 38879 | |
Vorwahlen: | 03943, 039455 | |
Kfz-Kennzeichen: | HZ, HBS, QLB, WR | |
Gemeindeschlüssel: | 15 0 85 370 | |
LOCODE: | DE WGE | |
NUTS: | DEE09 | |
Stadtgliederung: | Kernstadt und 5 weitere Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 38855 Wernigerode | |
Website: | www.wernigerode.de | |
Oberbürgermeister: | Tobias Kascha (SPD) | |
Lage der Stadt Wernigerode im Landkreis Harz | ||
![]() |

Wernigerode ist eine Mittelstadt und (seit September 2006) ein staatlich anerkannter Erholungsort[2] im Landkreis Harz (Sachsen-Anhalt). Nach Hermann Löns wird Wernigerode, wie im – seit 1910[3] – offiziellen Stadtmotto, auch als Die bunte Stadt am Harz bezeichnet. Das Wappen der Stadt Wernigerode zeigt in Rot eine dreitürmige Burg mit Tor und Fallgitter, darunter eine Forelle.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Geographische Lage
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Wernigerode liegt an der Nordostflanke des Harzes, etwa 12 km ostnordöstlich des Brockens (1141,2 m ü. NHN). Hindurch führen die Bundesstraßen 6 (zum 1. Januar 2019 hochgestuft zur A 36) und 244 sowie die deutsch-niederländische Ferienstraße Oranier-Route. Zudem verläuft die Eisenbahnstrecke Halberstadt–Vienenburg, die Halle und Hannover verbindet, durch die Stadt. Südwestlich liegt das Waldgebiet Landmann.
Durch Wernigerode fließt die Holtemme, in die unweit des Westerntores der Zillierbach mündet, der unmittelbar vor der Einmündung auch Flutrenne genannt wird. Ferner fließt nördlich der Stadt der Barrenbach durch mehrere Teiche und mündet im Ortsteil Minsleben in die Holtemme.
Der historische Stadtkern besteht aus Altstadt und Neustadt. Zum Stadtgebiet zählen außerdem Hasserode, Nöschenrode, die Wohngebiete Stadtfeld, Burgbreite, Harzblick und Charlottenlust sowie die Ortsteile Benzingerode, Minsleben, Silstedt, Schierke und Reddeber.
Die West-Ost-Ausdehnung des Stadtgebiets mitsamt den eingemeindeten Ortsteilen beträgt 22 km, die Nord-Süd-Ausdehnung 14 km. Die Kernstadt liegt auf etwa 257 m ü. NHN. Der höchste Punkt des Stadtgebiets ist mit 1141,2 m der Gipfel des Brocken, der tiefste liegt auf etwa 215 m Höhe.
Das Bundesamt für Naturschutz bezeichnet den nördlichen Harzrand und das anschließende Harzvorland um Wernigerode als historisch gewachsene und vielfach auch noch naturnah erhaltene Kulturlandschaft und damit als eine Landschaft mit hoher Bedeutung für das natürliche und kulturelle Erbe.[4]
Geologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mitten durch Wernigerode zieht die Harznordrandverwerfung. Damit ist das Stadtgebiet von Wernigerode, wie der gesamte Harznordrand, Teil einer über 100 km langen Bruchzone, die Aufschluss über mehr als 400 Millionen Jahre Erdgeschichte liefert. Diese ist seit dem 19. Jahrhundert als „die klassische Quadratmeile der Geologie“ von Bedeutung,[4] sowohl für die geowissenschaftliche Forschung als auch für die Vermittlung der Geologie in die Gesellschaft.
Von Norden nach Süden im Profil betrachtet, folgen im Gebiet von Wernigerode auf die jüngsten (quartären) Formationen des Vorlandes die Sedimentgesteine des Erdmittelalters im Bereich der Aufrichtungszone, die in regelhafter Abfolge im Zuge der Hebung des Harzmassivs aufgeschleppt und vertikal gestellt wurden. Die Harznordrandstörung trennt diese Aufrichtungszone von den südlich davon liegenden Gesteinsformationen des Erdaltertums im Harz.
So liegen im Vorlandbereich überwiegend eiszeitliche Schotter der Mittelterrasse aus dem Drenthestadium der Saalekaltzeit[5], sie reichen bis an die Altstadt heran und bilden im Wesentlichen auch deren Untergrund, zum Beispiel liegt auch die aus Nordosten kommende Bahntrasse auf diesen Schottern.[6]
Als schmales, häufig unterbrochenes Band bilden die jüngsten mesozoischen Sedimente aus der Kreidezeit (Kalke, Mergel, Sandsteine) die nördliche Einheit der Aufrichtungszone; sie bauen auch den Wernigeröder Galgenberg auf. Jura- und Keuperablagerungen sind im Stadtgebiet von Wernigerode fast gar nicht festzustellen. Morphologisch erkennbar präsentiert sich südlich anschließend das harzparallel gelagerte Band aus Muschelkalkschichten. Diese bilden den Gesteinsuntergrund der herauspräparierten Schichtkämme (bzw. auch Schichtrippen) des Höhenzugs Spitzer Berg – Ziegenberg westlich der Kernstadt, des Horstbergs im Osten sowie des Austbergs bei Benzingerode und des Heimburger Ziegenbergs, mit ihrer charakteristischen Kalktrockenrasen-Vegetation.[7][8] Nach Süden fortsetzend, schließen sich Schichten des Buntsandsteins an. So liegt der Eisenberg auf Buntsandstein. Die Sandsteine und der Rogenstein aus der Buntsandsteinzeit wurden früher vielfach als Werksteine verwendet, zum Beispiel auch am Schloss Wernigerode. Ein schmales Band an Zechsteinsedimenten beschließt die Aufrichtungszone.
Mit seiner großen Stadtfläche hat Wernigerode auch Anteil an den Gesteinsformationen des Harzes, d. h. des Mittel- und Hochharzes. Diese sind im Ergebnis der sehr komplexen geologischen Entstehung des Harzes sehr vielfältig. Im Erdaltertum, während des Ordoviziums, Silurs, Devons und Unterkarbons wurden im Gebiet des heutigen Harzes mehrere tausend Meter mächtige tonige, sandige und kalkige Sedimente abgelagert. Diese Ablagerungen wurden an der Wende Devon/Karbon und im Oberkarbon in SW-NE-streichende (variszisch streichende) Falten gelegt, häufig mineralogisch verändert und als Variszisches Gebirge gehoben. Dabei kam es außerdem zur Intrusion saurer und basischer Magmatite (wie des Brockengranits).[9] Bei den anstehenden Gesteinen handelt es sich überwiegend um solche Sedimente, die während oder nach ihrer Ablagerung teilweise durch submarine Rutschungen verfrachtet wurden. Sehr verbreitet sind Grauwacken und Tonschieferabfolgen, welche in unregelmäßiger Verteilung Vulkanite (Diabas, Diabastuffe) enthalten. Daneben kommen Quarzite und Kieselschiefer vor. Kalksteine treten flächenhaft in Form von Kalkbänderschiefer auf.[10] An den höchsten Bereichen des Harzes am Brocken steht der Brockengranit an.
Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wernigerode gliedert sich in die Kernstadt einschließlich der vor dem Jahr 1994 eingemeindeten Orte Hasserode und Nöschenrode und in fünf Ortschaften mit Ortschaftsräten für die ab 1994 eingemeindeten Orte Benzingerode, Minsleben, Reddeber, Schierke und Silstedt. Weiterhin gehört die Ortschaft ohne Ortschaftsrat Drei Annen Hohne zur Stadt Wernigerode.[11]
Klima
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Die Stadt befindet sich in der gemäßigten Klimazone. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 9,5 Grad Celsius, die mittlere jährliche Niederschlagsmenge 500 Millimeter.
Die wärmsten Monate sind Juni bis August mit durchschnittlich 16,0 bis 18,3 Grad Celsius und die kältesten Dezember bis Februar mit 1,1 bis 2,1 Grad Celsius im Mittel.
Mit durchschnittlich 54 Millimetern fällt der meiste Niederschlag im Juli, der geringste mit 30 Millimetern im Februar.
Das Klima, genauer die Niederschlagsmenge und Temperatur, werden insbesondere in den Sommermonaten durch den vom Mittelgebirge Harz verursachten Steigungsregen beeinflusst. Da die Stadt auf der Regenschattenseite (Lee-Seite) des Harzes liegt, kommt dort weniger Niederschlag an als in ähnlichen klimatisch gemäßigten Regionen ohne einen Schutz durch ein Gebirge. Beim dabei gelegentlich entstehenden Föhn (sogenannter „Harzföhn“) kommt es außerdem zu einer Temperaturerhöhung.[12]
Nach DIN 1055 ist Wernigerode in die Schneelastzone 3 einzuordnen.
Wernigerode | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Wernigerode
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Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Frühe Entwicklung der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Entstehung des Ortes geht in vorschriftliche Zeit zurück, im Jahr 1121 wurde Wernigerode zum ersten Mal erwähnt. Nach neuesten Forschungen bestehen keine – wie durch Eduard Jacobs und Walther Grosse angenommen – ursprünglichen Beziehungen zum Kloster Corvey (Weser) und dem dortigen Abt Warin, sondern der Ortsname weist auf eine geschützte Rodungssiedlung hin.
Erstes Siedlungsgebiet war der Klint, wo sich eine Niederungsburg befand, die sogenannte Schnakenburg. 1805 wurden die Reste dieser Burganlage abgebrochen. Als Teil davon ist nur noch das Haus Gadenstedt (Oberpfarrkirchhof 13) aus dem Jahr 1582 erhalten. Zu Zeiten der mittelalterlichen Siedlung befanden sich auf der Anhöhe des Klints noch ursprüngliche Buchen- und Laubmischwälder, die erst gerodet werden mussten, daher auch der Namensteil -rode. Um 1100 bestanden dort neben einer dörflichen Siedlung der oben genannte Grafenhof, fünf Ritterhöfe sowie die St.-Silvestri-Kirche (damals dem Heiligen Georg geweiht).
Wernigerode wurde im Jahr 1121 erstmals urkundlich erwähnt, in Zusammenhang mit dem dort ansässig gewordenen Grafen Adalbert zu Haimar aus dem Gebiet nahe Hildesheim[15], der sich fortan Graf von Wernigerode nannte. Er und seine Nachfahren sind bis mindestens 1230 als Vögte des Klosters Drübeck nachweisbar.[16] Erstmals 1213 wurde die Burg Wernigerode als „castrum“ erwähnt. Die Altstadt war schon im 12. Jahrhundert von einem Wall umgeben, der Anfang des 13. Jahrhunderts zu einer steinernen Mauer ausgebaut wurde, die im Endausbau vier Tore und nahezu 20 Türme aufwies.[17]
Am 17. April 1229 wurde der Siedlung das Stadtrecht nach dem Vorbild von Goslar verliehen.[18] Im 13. Jahrhundert wurde die Stadt planmäßig erweitert, vor allem in östlicher Richtung, mit den beiden Hauptachsen der Breiten Straße und der Burgstraße.
Da die Silvestrikirche seit 1265 als Chorherrenstift und Grablege des Grafenhauses in Anspruch genommen wurde, wurde die Liebfrauenkapelle als St.-Marien-Kirche bzw. Frauenkirche zur Pfarrkirche erhoben; außerdem entstand am heutigen Nicolaiplatz die Nicolaikirche, die 1873 abgerissen wurde (angeblich wegen Baufälligkeit).
Wichtigster Fernverkehrsweg war die Straße, die die Städte am nördlichen Fuß des Harzes verbindet, seit 1932 als Fernverkehrsstraße 6 bezeichnet (heute L 85). Von Ilsenburg kommend erreichte sie am Westerntor die Altstadt, folgte dem Straßenzug Westernstraße – Breite Straße und verließ die Neustadt in östlicher Richtung. An dieser west-östlich verlaufenden Hauptstraße wurde der quadratische Marktplatz mit dem Rathaus angelegt.[18][17] In nord-südlicher Richtung verlief der Trockweg, als ein Abschnitt der Via Romea, durch Wernigerode, von Braunschweig kommend über Bodfeld nach Nordhausen.[19]
Trotz Münz- (um 1200) und Stadtrecht (1229) blieb die Gerichtsbarkeit Wernigerodes in der Hand der Grafen, die jedoch seit 1324 Bürger als Stadtvögte und damit als Stadtrichter einsetzten. Im Jahr 1279 wurde ein Rat der Stadt genannt, ein Bürgermeister erst 1388.[17]

Durch Zuzug neuer Bewohner aus den umliegenden Dörfern begann sich um 1270 am nordöstlichen Rand der alten Stadt eine neue Siedlung zu bilden – die spätere Neustadt, eine Ackerbürgerstadt, die außerhalb der Umfassungsmauer der Altstadt lag. Die Johanniskirche wurde als Pfarrkirche der Neustadt Wernigerode im letzten Drittel des 13. Jahrhunderts im romanischen Stil gebaut. Die Neustadt blieb bis 1529 völlig getrennt von der Altstadt, mit eigener Umfassungsmauer, eigenem Rat (1379 erwähnt), der stark vom gräflichen Stadtherrn abhängig war, und eigenem Marktrecht (1428).[17] Diese Mauer zwischen Alt- und Neustadt wurde erst Ende des 17. Jahrhunderts abgerissen.
Vom Spätmittelalter zur Neuzeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach dem Aussterben der Grafen von Wernigerode in männlicher Linie durch den Tod des Grafen Heinrich 1429 wurde Wernigerode Sitz der Grafen zu Stolberg, die dort über Jahrhunderte die Oberherrschaft ausübten. Im Bauernkrieg 1525 wurden mehrere umliegende Klöster geplündert und teilweise zerstört, so insbesondere das Kloster Himmelpforten im heutigen Stadtteil Hasserode.
In der Grafschaft Wernigerode wurde nach dem Tod des Grafen Botho 1538 die Reformation eingeführt. Von 1521 bis 1608 wurden zwanzig Menschen in Wernigerode in Hexenprozessen zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt.[20] Zu den Opfern der örtlichen Hexenverfolgungen gehören Andreas Meinicke aus dem Eckertal (1581), Mette Fliß aus Drübeck (1583) und Katharina Bernburg aus Rohrsheim (1597). Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg und Zerstörungen durch Brände brachten großes Leid über die Bevölkerung.
Hinsichtlich der kirchlichen Verwaltung bestand ab 1658 in der Stadt das Gräfliche, ab 1893 Fürstliche Konsistorium Stolberg-Wernigerode, ein Mediatkonsistorium für die Leitung der lutherischen Kirche in der Grafschaft Wernigerode. Die lutherischen Kirchengemeinden im Gebiet der Grafschaft gehörten nach der Gründung der unierten Evangelischen Kirche in Preußen 1821 zu deren Kirchenprovinz Sachsen. Das Mediatkonsistorium jedoch bestand mit regionaler Zuständigkeit für diese Kirchengemeinden noch bis zur Auflösung 1931 fort, unterstand aber dem provinzialen Konsistorium in Magdeburg.[21]
Im Jahr 1714 musste Graf Christian Ernst zu Stolberg-Wernigerode in einem Rezess die Oberhoheit Brandenburg-Preußens über die Grafschaft Wernigerode anerkennen, nachdem die Grafschaft bereits 1449 brandenburgisches Lehen geworden war.[17] Der von 1714 bis 1771 regierende Graf förderte die Stadt durch seine Entscheidung, Schloss Wernigerode zur dauerhaften Residenz auszubauen, seine Bautätigkeit in der Stadt (u. a. Orangerie, Lust- und Tiergarten, Waisenhaus) und verschiedene Maßnahmen zur Modernisierung der gräflichen Verwaltung und des Forstwesens.[22]

Von 1807 bis 1813, während Frankreich unter Napoleon dominierte, war Wernigerode in den Stadtkanton Wernigerode des Königreichs Westphalen integriert, bevor die Stadt, nach der Niederlage Napoleons, dem neugebildeten Kreis Osterwieck der preußischen Provinz Sachsen zugeordnet wurde. Erst nach Einspruch des Grafen Henrich zu Stolberg-Wernigerode wurde Wernigerode 1825 wieder Sitz eines eigenen Landkreises innerhalb des Regierungsbezirks Magdeburg.
Am 29. März 1847 fiel ein Teil der Stadt, vor allem das Heideviertel, einem großen Brand zum Opfer.
Die Gymnasialfeuerwehr am Fürst-Otto-Gymnasium (heute Gerhart-Hauptmann-Gymnasium) entstand 1864, ein Jahr nach der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Wernigerode. Diese Schülerfeuerwehr bestand nachweislich bis Kriegsende 1945. Sie ist die erste nachweisbare deutsche Schülerfeuerwehr und gilt als Vorläuferin der heutigen Jugendfeuerwehr.[23][24]
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, vor allem nach dem Anschluss an die Eisenbahn im Jahr 1872 durch den Bau der Strecke von Heudeber-Danstedt, setzte in Wernigerode neben dem Tourismus die industrielle Entwicklung ein, die zu einem Aufschwung der Stadt als Wirtschaftsstandort führte. Wichtige Industrien waren der Maschinen- und Werkzeugbau und die Produktion von Elektromotoren, pharmazeutischen Produkten, Schokolade, Schreibwaren und Baustoffen.
Wichtiger noch wurde die Entwicklung des Tourismus in Wernigerode. Bis um 1850 war Wernigerode im Wesentlichen Durchgangsstation für Harz- und Brockenreisende, wurde danach aber zunehmend als Sommerfrische entdeckt und entsprechend entstanden Hotels und Gaststätten sowie Kur- und Kultureinrichtungen. Im Jahr 1908 richtete Wernigerode als einer der ersten Harzorte ein kommunales Verkehrsamt ein.[25]
Nationalsozialistische Herrschaft, Zweiter Weltkrieg
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Während des Zweiten Weltkrieges wurden in den Rautal-Werken GmbH, die 1938 zu einer modernen Leichtmetallgießerei ausgebaut worden waren, Zulieferteile für die Rüstungsindustrie gefertigt, vornehmlich durch Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge. Diese lebten in einem Barackenlager am Ziegenberg. 1942 wurde ein weiteres Barackenlager am Veckenstedter Weg 23 errichtet, das 1943 zu einem Außenlager (Tarnbezeichnung „Richard“) des KZ Buchenwald umfunktioniert wurde. Von anfänglich 95 Häftlingen stieg die Belegung bis auf 800 Personen, die vor allem beim Bau von Luftschutzstollen am Galgenberg eingesetzt wurden. Die Häftlinge vom Veckenstedter Weg wurden im Dezember 1944 in das Lager Steinerne Renne verlegt, das im Stadtteil Hasserode von den Wernig-Werken genutzt wurde. Sie gehörten zum Produktionskomplex des Dessauer Junkers-Konzerns, der 1944 die Genehmigung erhielt, einzelne Abteilungen aus Magdeburg und Köthen in die Gebäude der Argenta-Schokoladenfabrik im Wernigeröder Vorort Hasserode zu verlegen. Dort sollten Teile des Strahltriebwerks Jumo 004 hergestellt werden. Die 500 Häftlinge wurden kurz vor Eintreffen der US-Truppen auf einen Todesmarsch in Richtung KZ Theresienstadt geschickt, wo nur 57 von ihnen lebend ankamen.[26]
Am Brockenweg 1 befand sich vom 1. September 1937 bis zum 13. Mai 1945 das Lebensbornheim Harz, das von der SS-Organisation Lebensborn e. V. betrieben wurde.[27][28][29]
Während der Big Week griffen B-17-Bomber der USAAF am 22. Februar 1944 die Stadt als Gelegenheitsziel (Target of opportunity) an. Bei dem Luftangriff mit 19 Maschinen kamen über 200 Menschen zu Tode. Viele Gebäude der Stadt, besonders in der Neustadt rund um die Johanniskirche wurden zerstört, darunter auch das als Lazarett genutzte repräsentative Hotel Zum Bären, Breite Straße 78, dessen beide obersten Fachwerkgeschosse nicht wieder errichtet wurden. Der Westteil der früheren Orangerie mit Palmenhaus und der Lustgarten wurden schwer beschädigt.[30]
Anfang April 1945 erhielt Oberst Gustav Petri als Stadtkommandant den Befehl, die Stadt gegen die anrückenden Einheiten der US-Armee zu verteidigen. Da er sich weigerte, diesen Befehl auszuführen, konnte die Stadt am 11. April bei nur geringem Widerstand besetzt werden. Petri wurde daraufhin am 12. April bei Drei Annen Hohne standrechtlich erschossen. Der Stadt blieben indes weitere Zerstörungen erspart.[31][32]
Im Jahr 1970 wurde in Wernigerode ein 24,3 Gramm schwerer Steinmeteorit des Typs H5 gefunden. Er lag auf dem Dachboden eines Hauses, dessen Dach im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war.[33]
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Benzingerode (Eingemeindung: 1. April 1993)[34]
- Hasserode (Eingemeindung: 1907)
- Minsleben (Eingemeindung: 1. April 1993)[34]
- Nöschenrode (Eingemeindung: 30. September 1929)
- Reddeber (Eingemeindung: 1. Januar 2010)[35]
- Schierke (Eingemeindung: 1. Juli 2009)[36]
- Silstedt (Eingemeindung: 1. April 1993)[34]
Einwohnerentwicklung
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Gedenkstätten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ehrenfriedhöfe für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und für die Opfer des Zweiten Weltkrieges (darunter die Bombentoten vom 22. Februar 1944) auf dem Zentralfriedhof Wernigerode im Ortsteil Hasserode
- Ehrenanlage für die Verfolgten des Naziregimes und für zahlreiche Kriegsgefangene, abgestürzte US-amerikanische und britische Flieger sowie Frauen, Kinder und Männer, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden
- Gedenkstätte und Gedenktafel am ehemaligen KZ-Außenlager „Steinerne Renne“ der Wernig-Werke für die Opfer von Zwangsarbeit
- Gedenktafel an der Villa Russo für die ehemaligen Besitzer Clara und Benno Russo, einen jüdischen Fabrikanten und seine Frau, die 1943 im KZ Theresienstadt bzw. im KZ Auschwitz-Birkenau ermordet wurden
- Gedenktafel von 1993 am Rathaus zur Erinnerung an die verfolgten Juden der Stadt
- Grabstätten und Gedenkstein von 1952 auf dem Zentralfriedhof für neun unbekannte KZ-Häftlinge, die im April 1945 bei einem Todesmarsch vom Außenlager Harzungen des KZ Dora-Mittelbau von SS-Männern ermordet, auf dem Bahnhofsgelände Minsleben verscharrt und 1952 auf dem Zentralfriedhof begraben wurden
- Mahn- und Gedenkstätte Wernigerode Veckenstedter Weg 43
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stadtrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgender Verteilung der 40 Sitze im Stadtrat:
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arnd Schaube, gest. 1581
- Martin Wolfgang Engelbrecht, von 1558 bis 1591
- Wilhelm J. Hertzer, von 1863 bis 1872
- Rudolf Neuss, von 1872 bis 1884
- Emil Kruska, von 1884 bis 1887
- Franz Schultz, von 4. Juli 1887 bis 4. Juli 1899
- Paul Jahn, von 1915 bis 1921
- Ludwig Gepel, vom 7. Januar 1921 bis 6. Januar 1933
- Ulrich von Fresenius, NSDAP, vom 10. Januar 1933 bis 20. April 1945
- Max Otto (1889–1969), SPD/SED, vom 20. April 1945 bis 1951
- Gustav Strahl, von 1951 bis 1962
- Martin Kilian, SED, vom 24. Oktober 1962 bis 1990
- Herbert Teubner, CDU, 1990 bis 1991
- Horst-Dieter Weyrauch, CDU, von 1991 bis 1994
- Ludwig Hoffmann, SPD, von 1994 bis 31. Juli 2008
- Peter Gaffert, parteilos, 1. August 2008 bis 31. Juli 2022[42]
- Tobias Kascha, SPD, seit 1. August 2022[43]
Wappen
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Blasonierung: „In Silber eine rote Burg mit gezinnter Mauer, einem höheren zweifenstrigen Mittelturm mit Spitzdach und Knauf zwischen zwei einfenstrigen gezinnten Türmen, im kleeblattförmigen Tor mit aufgezogenem Fallgatter eine rote Forelle.“[44] |
Wappenbegründung: Die Wappensymbolik ist wie bei allen Wappen heraldisch zu interpretieren. Die Burg ist nicht das Abbild des Schlosses, sondern versinnbildlicht die Wehrhaftigkeit der Stadt. Die heute im Wappen geführte Forelle ist einem der von den Grafen von Wernigerode geführten Wappen entlehnt, das zwei Fische zeigt.
Die älteste erhaltene Darstellung des Wappens der Stadt Wernigerode befindet sich auf einem Siegel an einer Urkunde von 1309. Die Farbgebung (Rot auf Silber bzw. Weiß) taucht im 16. Jahrhundert auf. Das Fallgatter im oberen Dreipassbogen erscheint erstmals in einem Stadtsiegel von 1610. |
Städtepartnerschaften
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1: Carpi, 2: Neustadt a.d.W., 3: Cisnădie
Wernigerode pflegt Partnerschaften mit:[45]
- Dieser Partnerschaftsvertrag wurde im Jahr 1991, aufgrund der neuen politischen Lage, inhaltlich erneuert.
- Neustadt an der Weinstraße, seit September 1989
- Die jährlich stattfindenden Wein- und Bierfeste, das Neustädter Weinfest in Wernigerode und das Wernigeröder Bierfest in Neustadt sind zwei Beispiele für den kulturellen Austausch zwischen den Städten.
- Cisnădie/Heltau in Siebenbürgen (Rumänien), seit August 2002
- Diese Partnerschaft soll den Menschen in Siebenbürgen vor allem bei der Integration in die EU helfen. Erwähnenswert ist hier die Aktion Weihnachten im Schuhkarton, die in allen Teilen der Welt durchgeführt wird.
- Hội An, Vietnam, seit Juli 2013
- Diese Städtepartnerschaft wurde im Jahr 2018 mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie „Kommunale Partnerschaften“ ausgezeichnet.[46]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Überblick
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Wernigerode bietet viele touristische Attraktionen (siehe unten → Bauwerke). Der Stadtkern besteht zum großen Teil aus niedersächsischen Fachwerkhäusern. Das neugotische Wernigeröder Schloss thront markant über der Stadt und ist schon aus der Ferne gut zu erkennen. Auch die Umgebung von Wernigerode ist reizvoll: Hier startet die Harzer Schmalspurbahn, die über Schierke zum Brocken sowie quer über den Harz nach Nordhausen in Thüringen fährt. Im Jahr 2006 fand in Wernigerode die zweite Landesgartenschau Sachsen-Anhalts statt.

Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jährlich werden im Innenhof des Wernigeröder Schlosses die „Schlossfestspiele“ veranstaltet. Sie sind eine Veranstaltung des Philharmonischen Kammerorchesters Wernigerode. Höhepunkte sind die Aufführungen von Opern bzw. Operetten wie Die Zauberflöte, Falstaff oder Zar und Zimmermann.
Kultur- und Freizeiteinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das „Harzer Kultur- und Kongresszentrum“, kurz „KiK“ für: „Kultur im Kongresszentrum“, ist ein Komplex mit einem großen Saal (600 Sitzplätze) und mit mehreren Konferenzräumen, die sich für unterschiedliche Veranstaltungen anbieten. Es befindet sich im Zentrum von Wernigerode. Die „Remise“ des Kunst- und Kulturvereins Wernigerode wird für Konzerte im kleinen Rahmen, Lesungen und für sonstige Aufführungen genutzt.
Der Wildpark Christianental befindet sich in Nöschenrode unterhalb des Schlosses. Dort gibt es einheimische, teils seltene Wildtiere wie den Luchs. Seit 2005 gibt es den „Hasseröder Ferienpark“, ein kommerzielles Ausflugs- und Urlaubsziel mit Spaßbad und weiteren Freizeitangeboten.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der sogenannte Planetenweg. Er veranschaulicht unser Planetensystem auf eine leicht verständliche Weise: die Abstände zur Sonne sind im Maßstab 1:1 Milliarde dargestellt. Der Rundgang endet am Harzplanetarium.
Museen
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- Schloss, Zentrum für Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts
- Harzmuseum
- Luftfahrtmuseum Wernigerode
- Kleinstes Haus
- Museum Schiefes Haus
- Feuerwehrmuseum
- Mahn- und Gedenkstätte
- Museumshof Ernst Koch, Ortsteil Silstedt
- Schulmuseum, Ortsteil Benzingerode
- Gutsmühle, Ortsteil Minsleben
Galerien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Galerie im Ersten Stock
- Galerie im Antiquariat B
- Galerie im „Zentrum HarzKultur“
- Galerie in der „Lounge“
Bibliotheken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stadtbibliothek mit Kinderbibliothek
- Harzbücherei Wernigerode mit Walther-Grosse-Bibliothek des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde
- Bibliothek der Hochschule Harz
Archive
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Landesarchiv Sachsen-Anhalt
- Kreisarchiv des ehemaligen Landkreises Wernigerode
- Stadtarchiv in der „Alten Münze“
Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wernigerode wird auch als „Chorstadt“ bezeichnet. Hier befindet sich das Landesgymnasium für Musik mit vier Chören, darunter der Rundfunk-Jugendchor Wernigerode, der 1951 von Friedrich Krell gegründet wurde.
In Wernigerode entstanden an der EOS „Gerhart Hauptmann“ 1971 die ersten Spezialklassen für Musikerziehung (seit 1991 Landesgymnasium für Musik). Neben zwei Kinderchören ist der Mädchenchor Wernigerode unter der Leitung von Steffen Drebenstedt ein bekanntes Ensemble. Aus ehemaligen Chormitgliedern des Rundfunk-Jugendchores entstand im April 2003 unter Leitung von Peter Habermann der Kammerchor Wernigerode, der unter anderem 2007 den Grand Prix der Chöre beim ZDF gewann.
Seit dem Jahr 1999 findet alle zwei Jahre ein „Internationales Johannes-Brahms-Chorfestival & Wettbewerb“ mit einem internationalen Chorleiterseminar unter Federführung des Fördervereins Interkultur statt. Die Stadt veranstaltet mit diesem im Wechsel zweijährlich ein Harzchorfest.
Mehrere Laien- sowie Schulchöre und Ensembles bestehen: die „Wernigeröder Singakademie“, der „Frauenchor Wernigerode“, der „Männerchor Wernigerode von 1848“, der „Männergesangverein Hasserode 1865“, der „Kinderchor Wernigerode“ am Landesmusikgymnasium, die Vokalgruppe „Ars Vivendi“, sowie die Chöre des Gymnasiums Stadtfeld und des Gerhart-Hauptmann-Gymnasiums.
Das Philharmonische Kammerorchester Wernigerode unter Leitung von Christian Fitzner ist eines der wenigen noch existierenden kleinstädtischen Orchester mit überregionaler Bedeutung. Regelmäßig finden die „Wernigeröder Schlossfestspiele“ im Rahmen der Musikfeste Sachsen-Anhalt statt.
Das „Happy Groove Orchestra“ unter der Leitung von Thomas Schicker ist eine Bigband in klassischer Besetzung.
Hinzu kommt die Sambagruppe „Baraban“, die regelmäßig am Wernigeröder Rathausfest mitwirkt.
Die Kreismusikschule „Andreas Werckmeister“, die Musikschule Schicker mit verschiedenen Standorten und die „Turbine 19“ unterhalten Ensembles unterschiedlicher Musikrichtungen.
Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schloss
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Bis zum Jahr 1929 war das Schloss Wernigerode Wohnsitz der 1890 gefürsteten Grafen zu Stolberg-Wernigerode, heute ist es ein Museum insbesondere für Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts.[47]
Rathaus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das dominante Gebäude am Marktplatz wurde im Jahr 1277 erstmals als gimnasio vel theatro (Spiel- und Gerichtshaus) erwähnt. Der massive Bau des ursprünglichen „Spelhuses“ lässt vermuten, dass schon damals an eine spätere Aufstockung durch Fachwerk gedacht war, denn tatsächlich ist bei seinem späteren Ausbau an den Fundamenten nichts geändert worden. Selbst die spitzbogige gotische Eingangstür in das Erdgeschoss ist heute noch vorhanden. Mit der Aufstockung 1492 erhielt das „Spielhaus“ einen großen Festsaal, der über eine Freitreppe an der Westseite betreten werden konnte. Versehen mit einem hohen Giebel, konnte das Rathaus Wernigerode jetzt nicht nur neben den Patrizierhäusern am Markt bestehen, sondern wurde jetzt zum dominierenden Mittelpunkt des Marktplatzes. Die aufwärts strebenden Fachwerkbalken nahmen dem Ganzen die bisherige Plumpheit. Das im Jahr 1497 vollendete Gebäude entsprach schon mehr dem nach städtischer Repräsentanz verlangenden Bürgertum. 1497 wurden vor den breiten niederdeutschen Giebeln zwei schlanke Fachwerktürme gesetzt und als Gegenstück zu diesen vertikalen Elementen als horizontales Band in den unteren Gefachen „geschweifte Andreaskreuze“, die hier zum ersten Mal in Wernigerode auftauchen und dann in der Stadt an anderen Fachwerkhäusern übernommen wurden. Sein heutiges Aussehen erhielt es nach einem Brand (1521) und einem weiteren Umbau in den Jahren 1539 bis 1544. Besonders bemerkenswert sind die geschnitzten Figuren, mit denen die Geschoss- und Dachüberstände verziert sind.
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Rathaus um 1870
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Rathaus 2013
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Rückseite des Rathauses
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Marktplatz mit Rathaus zur blauen Stunde (2021)
Kirchen
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- St.-Sylvestri-Kirche auf dem Oberpfarrkirchhof
- Älteste Pfarrkirche der Stadt, die zunächst dem Heiligen Georg geweiht war. Sie wurde von den Grafen von Wernigerode 1265 in ein Benediktinerchorherrenstift umgewandelt, die ihr mit dem Heiligen Silvester einen zweiten Namenspatron verliehen. Noch heute verfügt die inzwischen evangelische Kirche über dieses Doppelpatrozinium. Sehenswert ist das Maria-Magdalena-Antependium, eine Weißstickerei von etwa 1250. Im 19. Jahrhundert erhielt das Gotteshaus sein neogotisches Aussehen. Die Entwürfe stammen von Schlossbaurat Carl Frühling (1839–1912). Die Kanzel der Kirche, Johannes, Petrus, Paulus und Jakobus zeigend, wurde 1883 von dem ortsansässigen Hofbildhauer Gustav Kuntzsch[48] nach Vorlagen von Peter Vischer dem Älteren geschaffen. Auch das Chorgestühl stammt aus der Werkstatt Kuntzsch. Der ebenfalls 1883 von Kuntzsch gefertigte Altar wurde 1932 entfernt und durch einen im 15. Jahrhundert entstandenen Altar ersetzt, der bis 1751 in der Liebfrauenkirche und anschließend in der 1873 abgerissenen Nikolaikirche gestanden hatte.[49]
Am Oberpfarrkirchhof 13 steht das Gadenstedtsche Haus von 1582.

- Evangelische Pfarrkirche für die Neustadt von Wernigerode, das in seiner Gesamtsubstanz älteste erhaltene Kirchengebäude der Stadt, zwischen 1265 und 1279 erbaut und Ende des 15. Jahrhunderts baulich verändert, in großen Teilen noch im Original erhalten. Bedeutsam ist der vierflügelige Marien-Schnitzaltar mit heiligen Frauen in der Altarbekrönung von 1415 sowie die Ladegastorgel von 1885, die regelmäßig auch für Konzerte („Orgel zur Nacht“) genutzt wird.
- Kreuzkirche
- Die von der zum Kirchenbezirk Sachsen-Thüringen der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche gehörenden Evangelisch-Lutherischen Kreuzkirchengemeinde genutzte und unter Denkmalschutz stehende Kreuzkirche wurde am 19. Oktober 1873 als Gotteshaus der Altlutherischen Kirche geweiht. Die Inneneinrichtung des turmlosen Fachwerkbaus stammt aus der abgerissenen Nicolaikirche, so die Kanzel und die Emporen von 1611. Die kleine Glocke im Dachreiter wurde 1300 gegossen. Während der Zeit des Nationalsozialismus boten die Altlutheraner Mitgliedern der Bekennenden Kirche die Gelegenheit, ihre Gottesdienste in der Kreuzkirche abzuhalten. So predigten auch der bekannte, von den Nationalsozialisten verfolgte evangelisch-unierte Pfarrer Martin Niemöller und der spätere evangelisch-unierte Bischof Otto Dibelius in der Kreuzkirche. Nach dem Ende des Krieges bedankte sich die Bekennende Kirche mit einem spätgotischen Kreuz, das sich bis heute in der Kirche befindet.

- Konzerthalle Liebfrauen; vormals Liebfrauenkirche
- einstige Pfarrkirche für das Burgstraßenviertel und Teile von Nöschenrode, 1751 durch Brand zerstört, danach wiederaufgebaut. Der Turm kann bestiegen werden. Seit 2018 an eine Kulturstiftung verkauft, am 3. Februar 2019 entwidmet.[50] Dann erfolgte der Umbau zur Konzerthalle.
- spätmittelalterliches Bauwerk mit sehenswerter Barockausstattung. Um 1400 als Sühnekapelle erbaut, mit barocken Malereien von 1636, Glockenturm von 1710.
- Um 1350 erbaute Kapelle, an der Ilsenburger Straße nordwestlich der Altstadt gelegen, mit Glockenturm von 1635.

- Das heute einzige katholische Gotteshaus Wernigerodes wurde 1905/06 an der Sägemühlengasse errichtet. Die neoromanische Basilika ist in der Grundform eines Kreuzes erbaut und mit zwei Türmen auf der Westseite ausgestattet. Heute ist die Kirche Sitz der Pfarrei St. Bonifatius im Dekanat Halberstadt, die sich vom Großen Fallstein bis zum Brocken erstreckt.
- Neuapostolische Kirche an der Lüttgenfeldstraße im Stadtteil Hasserode.
- Christuskirche in der Lutherstraße im Stadtteil Hasserode
- Die mitten im Stadtteil Hasserode gelegene Christuskirche Wernigerode ist die religiöse Heimstatt der Evangelischen Christusgemeinde Wernigerode-Schierke, die im Jahr 2009 ihr 100-jähriges Bestehen feierte. Der neoromanische Bau, der zu Gottesdiensten, Gemeindefesten ebenso wie für Konzerte regelmäßig genutzt wird, ist der Mittelpunkt einer ökumenisch ausgerichteten Gemeindetätigkeit, die ihre Wurzeln in der Gemeinde der ehemaligen preußischen Kolonie „Friedrichsthal“ hat. Christen lutherischen und reformierten Bekenntnisses hatten sich seit 1778 in einem Vorgängerbau der Konkordienkirche gemeinsam versammelt.[51]
- Konkordienkirche am Langen Stieg im Stadtteil Hasserode
- Das 1847 errichtete Bauwerk wurde in den 1930er Jahren umgebaut und dient als Kindergarten der Christusgemeinde.[52]
Weitere Bauwerke
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- Das kleinste Haus der Stadt
- in der Kochstraße ist heute ein Museum.
- Das schiefe Haus
- Ehemalige Teichmühle – ein Fachwerkhaus, das sich wegen teilweiser Unterspülung durch den unterirdischen Mühlgraben im Laufe mehrerer Jahrhunderte auf einer Seite abgesenkt hat. Es ist heute Sitz eines Vereins.
- Breite Straße 72, ist ein barockes Fachwerkhaus, das der aus Berlin stammende Kornhändler Heinrich Krummel 1674 erbauen ließ. Das hölzerne Fachwerkgerüst ist reich beschnitzt und die Fensterbrüstungen sind geschlossen mit Relieftafeln versehen, so dass die außerdem mit einer monochromen Farbfassung versehene Fassade absichtsvoll wie ein höherwertiger Steinbau wirkt. Die figürlichen Schnitzreliefs eines unbekannten Künstlers stellen unter anderem Erdteil-Allegorien nach Vorlagen des flämischen Kupferstechers Adriaen Collaert (1560–1618) dar.[54] 1875 wurde das Erdgeschoss als Laden grundlegend umgebaut und durch den heimischen Holzbildhauer Gustav Kuntzsch mit allerlei Zierrat und fünf Vollplastiken auf Konsolen überreich geschmückt. Heute beherbergt das Haus einen gastronomischen Betrieb.
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Fachwerkecke nahe dem Kleinsten Haus
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Krummelsches Haus
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Altes Amtshaus
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Alte Münze (Stadtarchiv und Harzbücherei)
- Die Alte Münze
- eines der wenigen erhaltenen Fachwerkhäuser mit steinernem Erdgeschoss aus dem 16. Jahrhundert, erbaut von Valentin von Sundhausen, beherbergt heute die Harzbücherei und das Stadtarchiv.
- Der Westerntorturm
- wurde um 1250 als Stadttor erbaut, war ehemals Teil der Stadtmauer und ist mit 41 Metern der größte der noch erhaltenen Wehrtürme.

- Der Halbschalenturm
- auf den Tuchmacherrähmen ist ein alter Stadtmauerturm, der 1889 auf Veranlassung von Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode wieder mit einem Schieferdach versehen wurde. In der Nähe des früheren fürstlichen Vorwerks steht noch ein zweiter derartiger Turm.
- Kaiserturm
- auf dem Armeleuteberg ist ein 1902 auf Kosten von Edmund Lührmann errichteter Aussichtsturm mit guter Fernsicht auf das Schloss, die Harburg und das nördliche Harzvorland bis Halberstadt.

- im ehemaligen Lustgarten am Schlossberg: errichtet 1728–1731, 1826 Umbau zur Bibliothek. Während des Luftangriffs vom 22. Februar 1944 im Westteil beschädigt und später wiederhergestellt.
- Das Haus Preysser
- in der Breiten Straße ist ein Fachwerkhaus aus dem Jahr 1696, das der Stilepoche des Manierismus zugeordnet wird.
Alle Kulturdenkmale Wernigerodes sind in der Liste der Kulturdenkmale in Wernigerode eingetragen, die Bodendenkmale in der Liste der Bodendenkmale in Wernigerode.
Parks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anlage der Landesgartenschau Wernigerode, heute Bürgerpark, mit Köhlerteich und dem Kleinen Harz
- Lustgarten nebst Kastanienwäldchen
- Tiergarten mit Schlossgarten (der Schlossgarten gehört zum Netzwerk Gartenträume Sachsen-Anhalt)
- Wildpark Christianental
Friedhöfe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zentralfriedhof am Eichberg
- Theobaldifriedhof in Nöschenrode mit den Gräbern der fürstlich-gräflichen Familie
Denkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lossen-Denkmal im Drängetal, 1896 errichtet für den Geologen Karl August Lossen
- Hermann-Löns-Denkmal, errichtet 1929 vom Harzklub, Plakette: Entwurf und Ausführung durch Hans Bülow
- Karl-Marx-Denkmal von Rudolf Wewerka (1953 errichtet), das älteste erhaltene Denkmal für Karl Marx in Deutschland
- Gedenkstein für König Friedrich II. von Preußen in Hasserode, eingeweiht am 13. September 2012
- Gedenkstein von 1987 auf dem Theobaldifriedhof, den Malern der Künstlerkolonie Wernigerode gewidmet
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Gedenkstein für die Maler der Künstlerkolonie Wernigerode
Naturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mönchsbuche
- Ottofels, Gebohrter Stein
- Steinerne und kleine Renne, in der Nähe der Wernigeröder Bürgerbrunnen
Sport
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Allgemein ist es möglich, in Wernigerode fast alle gängigen Sportarten zu betreiben, sei es Ball-, Kampf- oder Denksport. Neben der in der Regionalliga spielenden American Footballmannschaft Mountain Tigers sind die Red Devils in Wernigerode angesiedelt. Diese spielen in der Unihockey-Bundesliga.
Im Zwölfmorgental existieren mehrere Skisprungschanzen (Zwölfmorgentalschanzen) sowie ein Skilift.
Jeweils am letzten Samstag im April findet die Harzquerung statt, ein Ultramarathon über den Harz mit Start in Wernigerode und Ziel in Nordhausen.
Die beiden Fußballvereine der Stadt sind der FC Einheit Wernigerode und Germania Wernigerode.
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 30. April: Walpurgisfeiern
- Himmelfahrtwochenende: Treffen der Jagdstudenten des WJSC
- Mitte Juni:
- Rathausfest unter anderem mit Tanzturnier um die Rathauspokale und Mitternachtsball (seit 1964)[55]
- Am Freitag der Rathausfestwoche: Young Part im Bürgerpark (Musikveranstaltung, hauptsächlich für Jugendliche)
- Jährlich im Sommer:
- Johannisfest der Johannisgemeinde
- Wernigeröder Schlossfestspiele
- Am 1. Juli-Wochenende: Neustädter Weintage (seit 1990)
- Im Juli (zweijährlich): Internationales Johannes Brahms Chorfestival & Wettbewerb (seit 1999).[56] Im Wechsel dazu findet zweijährlich der Internationale Klavierwettbewerb statt.
- Im August: Altstadtfest
- In der Woche des 3. Oktober: Deutschland Cup des Deutschen Schachbundes (seit 2010)[57]
- Harzquerung im April (seit 1980) und Harz-Gebirgslauf am 2. Wochenende im Oktober (national, seit 1978)
- Ende Oktober: chocolART, Ableger des größten Schokoladenfestivals Deutschlands
- Anfang November: Hasseröder Hubertusfest
- ab Ende November: Weihnachtsmarkt (bis kurz vor Heiligabend)
Kulinarische Spezialitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Original Harzer Baumkuchen
- Hasseröder Bier
- Harzer Pottsuse
- Brockensplitter
- Harzer Tröpfchen (Brocken Tröpfchen)
- Schierker Feuerstein
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor 1990
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bereits in früheren Jahrhunderten wurde in der Umgebung Erz abgebaut, in der Grube Büchenberg vor allem Eisenerz. Im Jahr 1970 wurde die Grube geschlossen.[58]
Im Ort und der näheren Umgebung hatten sich ab dem 19. Jahrhundert einige Industriebetriebe angesiedelt, beispielsweise gründete sich am 10. Januar 1920 die Firma Lauenstein und Franke GmbH (Stammkapital 20.000 Reichsmark), die Maschinen zur Schokoladenverarbeitung produzierte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie enteignet und setzte die Maschinenproduktion unter dem Namen VEB Schokomasch fort. In den 1950er Jahren führte die Wismut AG Probebohrungen durch, um zu untersuchen, ob in der Umgebung abbauwürdige Uranvorkommen vorhanden seien, man wurde jedoch nicht fündig.[58]
In Wernigerode und Umgebung siedelten sich in der DDR-Zeit drei Sägewerke an, die zum Kombinat Vereinigte Holzindustrie Nordharz gehörten. Die Vor- und Pflegearbeiten am Holzbestand oblagen einem kommunalen Forstwirtschaftsbetrieb.[58]
In der Weinbergstraße war der VEB Füllhalterfabrik Wernigerode ansässig, der Füllhalter herstellte. Das Werk wurde später als Betriebsteil Heiko dem VEB Schreibgerätewerk „Markant“ zugeordnet, und 1991 von Schneider Schreibgeräte übernommen.
Branchenschwerpunkte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach der deutschen Wiedervereinigung mussten zahlreiche Betriebe schließen. Der Schwerpunkt wurde nun auf den Tourismus gelegt (Schloss Wernigerode, Harzer Schmalspurbahnen, Gastronomie, Nationalpark).
Einige noch erhaltene oder neu angesiedelte Industrieunternehmen gehören vorrangig der Metall- und Elektroindustrie an, darunter Automobilzulieferer. Hinzu kommen Pharmaunternehmen und Lebensmittelindustrie. Wernigerode war Sitz des Reiswunderwerks.
Ansässige Unternehmen
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Der Ortsteil Hasserode war der ursprüngliche Sitz der Hasseröder Bierbrauerei, die 1990 in den Besitz der Gilde Brauerei Hannover überging und mittlerweile zur belgisch-brasilianischen Brauereigruppe InBev Deutschland Holding GmbH gehört. Im Jahr 1995 wurde sie im Gewerbepark Nord-West als ein hochmodernes neues Unternehmen errichtet.[59]
Wernigerode als Standort traditionsreicher Schokoladenfabriken ist im 21. Jahrhundert Sitz der Wergona GmbH, welche die Nachfolgerin des VEB Schokoladenfabrik „Argenta“ Wernigerode ist. Zu DDR-Zeiten war die Schokoladenfabrik Teil des Kombinats Süßwaren. Als Hersteller von Maschinen für die Schokoladeindustrie hat die Chocotech GmbH in Wernigerode ihren Standort. Sie ist die unmittelbare Nachfolgerin der im Jahr 1920 gegründeten Maschinenfabrik.
Die Schneider GmbH produziert nach Übernahme des VEB HEIKO weiter Schreibgeräte und zog 1992 von der Weinbergstraße in ein Gewerbegebiet im Wernigeroder Stadtteil Stadtfeld.
In der PSFU GmbH werden Präzisionsteile für den Maschinenbau, Fahrwerksteile für Motorräder und Brennstoffzellen zur Elektroenergie und Wärmeversorgung gefertigt. Die zur mexikanischen Grupo Alfa gehörende Nemak-Gießerei produziert Zylinderköpfe für Kfz-Motoren. Bei VEM Motors werden Elektromotoren entwickelt und gebaut. Die Getriebe- und Antriebstechnik Wernigerode GmbH (GAW, ein Unternehmen der SCHLOTE GRUPPE) ist ein Zerspanungsdienstleister der Automobilindustrie, spezialisiert auf Motor-, Getriebe- und Fahrwerkskomponenten.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Straße
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die zwischen 1997 und 2011 (damals noch als B 6) gebaute A 36 (Braunschweig–Bernburg (Saale)) führt in ca. 4 km Entfernung vom Stadtzentrum an der Ortslage von Wernigerode vorbei, schließt dabei den Gewerbepark Nord-West (Anschlussstelle Wernigerode-Nord) und das Gewerbegebiet Stadtfeld (Anschlussstelle Wernigerode-Zentrum) unmittelbar an.
Für den Fahrradverkehr ist Wernigerode an den Europaradweg R1 angeschlossen.
Eisenbahn
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wernigerode hat einen Bahnhof (seit 2018 Wernigerode Hauptbahnhof) an der Strecke Heudeber-Danstedt–Bad Harzburg, auf der zwei jeweils im Zwei-Stunden-Takt fahrende Regional-Express-Linien, (Magdeburg–Goslar und Halle (Saale)–Goslar) verkehren. Ab Halberstadt entsteht so der Ein-Stunden-Rhythmus. An Freitagen und am Wochenende hält ein Zugteil vom Harz-Berlin-Express (HBX) zwischen Goslar und Berlin Ostbahnhof. Ebenso ist Wernigerode Endstation der Harzer Schmalspurbahnen. Hier beginnen Züge der Harzquerbahn, die unter anderem Anschluss zur Brockenbahn hat. Auf diesen werden mehrmals täglich dampflokbespannte Schmalspurzüge bis auf den Brocken eingesetzt.
An der Strecke in Richtung Vienenburg gibt es außerdem noch den Haltepunkt Wernigerode Elmowerk, an der Schmalspurstrecke liegen eine Reihe weiterer Stationen im Stadtgebiet.
Busverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der öffentliche Personennahverkehr wird unter anderem durch den PlusBus des Landesnetzes Sachsen-Anhalt erbracht. Folgende Verbindungen führen ab Wernigerode:
- Linie 230: Wernigerode ↔ Benzingerode ↔ Blankenburg ↔ Westerhausen ↔ Quedlinburg
- Linie 250: Wernigerode ↔ Benzingerode ↔ Blankenburg ↔ Timmenrode ↔ Thale
Den Busverkehr im Landkreis Harz betreiben die Harzer Verkehrsbetriebe. Südöstlich befindet sich der Busbahnhof mit 11 Bussteigen, an denen im laufenden Fahrplan 18 Linien halten.
Der Stadtverkehr besteht aus fünf Buslinien, davon einer sogenannten Nachtbuslinie, die ab 19:00 Uhr bis etwa 24:00 Uhr die größeren Stadtteile anfährt. Zentraler Umsteigepunkt ist neben dem Hauptbahnhof die Haltestelle Rendezvous, die sich direkt im Stadtzentrum befindet und an der sich die Linien wochentags alle 15 Minuten, an Wochenenden und Feiertagen stündlich treffen.
FlixBus fährt Wernigerode auf den Linien 051 und 129 mehrmals täglich an.
Medien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Volksstimme unterhält in Wernigerode eine Lokalredaktion. Des Weiteren wird in der Stadt 14-täglich die „Neue Wernigeröder Zeitung“ publiziert, die sich mit Harz- und Stadtgeschichte sowie dem aktuellen Geschehen befasst. Neben den Printmedien gibt es in Wernigerode seit 1998 einen Offenen Kanal, der als sog. Bürgerfernsehen jedem Bürger die Möglichkeit einräumt, eigene Beiträge zu produzieren und zu senden.
Verwaltungseinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Stadtverwaltung
- Agentur für Arbeit
- Amtsgericht Wernigerode
- Gesundheitsamt
- Verwaltung des Nationalparks Harz
Forschungs- und Bildungseinrichtungen
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- Hochschule Harz – Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH)
- Robert Koch-Institut (Außenstelle Wernigerode)
- Institut für Automatisierung und Informatik GmbH/Zentrum für industrielle Forschung und Entwicklung
- HarzOptics GmbH – Institut für photonische Forschung
- ProRegio Consult GmbH
- Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung (IFF) (Außenstelle)
- Grundschulen
- Diesterweg Grundschule
- August-Hermann-Francke Grundschule
- Stadtfeld (Ganztagsgrundschule)
- Harzblick Grundschule
- Freie Grundschule (Ganztagsgrundschule)
- Sekundarschulen
- Thomas Müntzer Sekundarschule
- Ganztagsschule Burgbreite
- Gymnasien
- Gymnasium Stadtfeld
- Gerhart-Hauptmann-Gymnasium
- Landesgymnasium für Musik
- Fachgymnasium (als Teil der Berufsbildenden Schulen)
- Förderschulen
- Liv-Ullmann-Schule, Förderschule für Geistigbehinderte
- Pestalozzi-Schule, Förderschule für Lernbehinderte
- Weitere Schuleinrichtungen
- Kreismusikschule „Andreas Werckmeister“
- Volkshochschule „Harz“
- Berufsbildende Schulen Wernigerode
- Berufsbildungszentrum der Deutschen Bauwirtschaft
- Private Bildungsträger
- Teutloff Bildungszentrum und Teutloff Sozialwerk
- Technische Akademie Überlingen
- Oskar-Kämmer-Schule
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- siehe Liste von Persönlichkeiten der Stadt Wernigerode
- Liste der Preisträger des Kulturpreises der Stadt Wernigerode
- Liste der nach Personen benannten Straßen in Wernigerode
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Uwe Lagatz: Wernigerode: Geschichte – Architektur – Kunst. Schmidt-Buch-Verlag, Wernigerode 2000, ISBN 3-928977-90-3.
- Norbert Eisold, Peter Kühn: Wernigerode. Hinstorff Verlag, Rostock 2001, ISBN 3-356-00902-8.
- Uwe Lagatz: Wernigerode: Eine Stadt im Spiegel der Jahrhunderte. Schmidt-Buch-Verlag, Wernigerode 2004, ISBN 3-936185-13-1.
- Rolf Schneider: Wernigerode. Bunte Stadt im Harz. Mit Fotografien von Therese Schneider. be.bra verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-86124-657-2.
- Stadt Wernigerode (Hrsg.): Wernigerode: Bunte Stadt im Herzen Deutschlands. Schmidt-Buch-Verlag, Wernigerode 2006, ISBN 3-936185-44-1.
- Stadt Wernigerode (Hrsg.): Keine aber ist so reich und bunt – Wernigerode – Stadt am Harz. Wernigerode 2010.
- Kirstin Casemir: Wernigerode. In: Jörg Brückner, Dietrich Denecke, Haik Thomas Porada und Uwe Wegener (Hrsg.): Der Hochharz – vom Brocken bis in das nördliche Vorland. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Bad Harzburg, Wernigerode, Sankt Andreasberg, Braunlage und Elbingerode (= Landschaften in Deutschland. Werte der deutschen Heimat. Band 73). Böhlau Verlag, Köln/Weimar/Wien 2016, ISBN 978-3-412-20467-9.
- Claudia Grahmann, Uwe Lagatz: Das alte Wernigerode. Frühe Ansichten einer Stadt am Harz. Wernigerode 2020, ISBN 978-3-910157-25-5.
- Uwe Lagatz, Norbert Perner: Fachwerkstadt Wernigerode. Wernigerode 2021, ISBN 978-3-910157-31-6.
- Detlef W. Müller: Besiedlung und wirtschaftliche Nutzung von Mittelgebirgsregionen in neolithischer und nachneolithischer Zeit, in: Fritz Horst, Bruno Krüger (Hrsg.): Produktivkräfte und Produktionsverhältnisse in ur- und frühgeschichtlicher Zeit, Akademie-Verlag, Berlin 1985, S. 51–61 (Baumannshöhle bei Rübeland, Siedlungsnachweis).
Filmdokumentationen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die kleine Stadt Wernigerode. DEFA-Dokumentarfilm von Willi Urbanek, DDR 1987. 30 Minuten[60]
- Bilderbuch: Wernigerode – Fachwerkparadies und Brockenhexe. Dokumentarfilm von Carla Hicks, Deutschland 2007. 45 Minuten
Spielfilme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Martha war im Jahr 1916 der erste Spielfilm, der in Wernigerode aufgenommen wurde. Mit Hans Röckle und der Teufel (1974) und Schneeweißchen und Rosenrot (1979) drehte die DEFA Kinofilme in Wernigerode. Die Mosfilm-Gesellschaft drehte 1979 in Wernigerode Genau jener Münchhausen. Für den Polizeiruf 110 war die Stadt bereits dreimal in den Episoden In Maske und Kostüm (1978), Lauf oder stirb (1996) und Böse Wetter (2000) Filmkulisse der Krimiserie. Filmaufnahmen fanden hier auch für die Kinofilme 7 Zwerge – Der Wald ist nicht genug (2006), Das kleine Gespenst (2013) und Frantz (2016) statt. Drehort für die Fernsehfilme Plötzlich Millionär (2008), Das Morphus Geheimnis (2008), Das Geheimnis im Wald (2008) mit Christoph Waltz, Alle Zeit der Welt (2011), Schattengrund – Ein Harz-Thriller (2018) und Ein Taxi zur Bescherung (2022) war ebenfalls Wernigerode.[61]
Weblinks
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- Literatur von und über Wernigerode im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website der Stadt Wernigerode
- Hermann Löns – Die bunte Stadt am Harz
- Panoramen von Wernigerode mit virtuellem Rundgang
- Website zu 775 Jahre Stadtrecht Wernigerode im Jahr 2004
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt, Bevölkerung der Gemeinden – Stand: 31. Dezember 2023 (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Erholungsorte. (PDF) Abgerufen am 29. Dezember 2023.
- ↑ Kirstin Casemir: Wernigerode. In: Jörg Brückner, Dietrich Denecke, Haik Thomas Porada und Uwe Wegener (Hrsg.): Der Hochharz – vom Brocken bis in das nördliche Vorland. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Bad Harzburg, Wernigerode, Sankt Andreasberg, Braunlage und Elbingerode. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2016 (Landschaften in Deutschland. Werte der deutschen Heimat, Band 73), S. 211
- ↑ a b Nördlicher Harzrand mit Harzvorland. In: www.bfn.de. Bundesamt für Naturschutz, 2022, abgerufen am 11. Januar 2024.
- ↑ Hans-Jürgen Weymann, Ludger Feldmann und Henning Bombien: Das Pleistozän des nördlichen Harzvorlands – eine Zusammenfassung. In: E&G Quaternary Science Journal, 55, 2005, S. 43–64.
- ↑ Geologische Karte von Preußen und den benachbarten deutschen Ländern 1:25000, 1921
- ↑ Ziegenberg, Augstberg und Horstberg bei Benzingerode (FFH0079). Abgerufen am 11. Januar 2024.
- ↑ Otfried Wagenbreth und Walter Steiner: Geologische Streifzüge. Landschaft und Erdgeschichte zwischen Kap Arkona und Fichtelberg. 2. Aufl. VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1985, S. 63
- ↑ Harz. In: geodienst.de. Abgerufen am 12. Januar 2024.
- ↑ Stadt Wernigerode, Dezernat für Bauwesen und Stadtplanung, Amt für Stadt- und Verkehrsplanung: Flächennutzungsplan mit Umweltbericht. Bekanntmachungsfassung, 22.06.2009, S. 10
- ↑ Hauptsatzung Stadt Wernigerode (PDF; 357 KB); abgerufen am 4. Oktober 2022.
- ↑ Der Harzföhn: 15 Grad Temperaturunterschied auf gut 40 Kilometern. Ein interessantes Wetter-Phänomen. In: www.wetter.de. RTL interactive GmbH, 8. Dezember 2016, abgerufen am 17. April 2024.
- ↑ Klimatabelle auf Grundlage der Daten des Klimarechners von wetteronline.de mit Daten für Wernigerode für den Zeitraum von Jan. 1990 bis Dez. 2006.
- ↑ wetterkontor.de: Das Klima in Wernigerode.
- ↑ Jörg Brückner: Zwischen Reichsstandschaft und Standesherrschaft. Die Grafen zu Stolberg und ihr Verhältnis zu den Landgrafen von Thüringen und späteren Herzögen, Kurfürsten bzw. Königen von Sachsen (1210 bis 1815), Stekovics, 2005, S. 121.
- ↑ Dieter Pötschke: Drübeck als Bischofskonvent und Benediktinerinnenkloster (1058–1525/27), in: Ders. (Hrsg.): Herrschaft, Glaube und Kunst. Zur Geschichte des Reichsstiftes und Klosters Drübeck, Berlin 2008, S. 73–88, hier: S. 81.
- ↑ a b c d e Berent Schwineköper: Wernigerode. In: Ders. (Hrsg.): Provinz Sachsen-Anhalt. Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Band 11. Alfred Kröner, Stuttgart, 2. Auflage, 1987, S. 494.
- ↑ a b Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Der Bezirk Magdeburg. Bearbeitet von der Abteilung Forschung des Instituts für Denkmalpflege. Deutscher Kunstverlag München Berlin, 1974, S. 447.
- ↑ Berent Schwineköper: Wernigerode. In: Ders. (Hrsg.): Provinz Sachsen-Anhalt. Handbuch der historischen Stätten Deutschlands, Band 11. Alfred Kröner, Stuttgart, 2. Auflage, 1987, S. 493
- ↑ Namen der Opfer der Hexenprozesse/ Hexenverfolgung Wernigerode (PDF; 30 kB), abgerufen am 9. Mai 2016.
- ↑ G. M. Kletke, Das evangelische Kirchen-, Pfarr- u. Schulrecht des Preußischen Staates; Für Geistliche, Kirchenpatrone, Kirchen- u. Schul-Inspektoren, Justiz- und Verwaltungsbehörden usw.: 2 Tl., Berlin: Seidel, 1868, Tl. 1, S. 48.
- ↑ Kirstin Casemir: Wernigerode. In: Jörg Brückner, Dietrich Denecke, Haik Thomas Porada und Uwe Wegener (Hrsg.): Der Hochharz – vom Brocken bis in das nördliche Vorland. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Bad Harzburg, Wernigerode, Sankt Andreasberg, Braunlage und Elbingerode. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2016 (Landschaften in Deutschland. Werte der deutschen Heimat, Band 73), S. 210.
- ↑ Franz-Josef Sehr: Entwicklung des Brandschutzes. In: Freiwillige Feuerwehr Obertiefenbach e. V. (Hrsg.): 125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Obertiefenbach. Beselich 2005, ISBN 3-926262-03-6, S. 114–119.
- ↑ Handbuch zur Feuerwehrgeschichte Schwerpunkt: Provinz Sachsen, Anhalt, Sachsen-Anhalt – Geschichtlicher Abriss zur Kinder- und Jugendarbeit, Landesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt
- ↑ Kirstin Casemir: Wernigerode. In: Jörg Brückner, Dietrich Denecke, Haik Thomas Porada und Uwe Wegener (Hrsg.): Der Hochharz – vom Brocken bis in das nördliche Vorland. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Bad Harzburg, Wernigerode, Sankt Andreasberg, Braunlage und Elbingerode. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2016 (Landschaften in Deutschland. Werte der deutschen Heimat, Band 73), S. 211
- ↑ Frank Baranowski: Rüstungsproduktion in der Mitte Deutschlands von 1929 bis 1945. Südniedersachsen mit Braunschweiger Land sowie Nordthüringen einschließlich des Südharzes – vergleichende Betrachtung des zeitlich versetzten Aufbaus zweier Rüstungszentren. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2013, ISBN 978-3-86777-530-4.
- ↑ Lebensbornheime in Deutschland ( vom 20. Juli 2011 im Internet Archive).
- ↑ Ungeliebte Deutschenkinder, in Frankfurter Rundschau am 27. Juni 2008, Seite 12.
- ↑ Florentine Fritzen: Die Patenkinder der SS. Nationalsozialistische „Lebensborn“-Heime. In: www.faz.net. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, 20. September 2010, abgerufen am 1. Dezember 2024.
- ↑ Renate Kroll in „Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg“. Hrsg. Götz Eckardt, Henschel-Verlag, Berlin 1978. Band 1, S. 273–274.
- ↑ Volker Schirmer, Robby Zeitfuchs – Zeitzeugen. Der Harz im April 1945, Books on Demand, 2005.
- ↑ Ursula Höntsch: Oberst Petri sagt „nein“, in: Die Stunde Null, Berlin 1966, S. 17.
- ↑ Wernigerode. Meteoritical Bulletin, abgerufen am 13. Juni 2020.
- ↑ a b c Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 01. Januar bis 31. Dezember 2010.
- ↑ StBA: Gebietsänderungen vom 02. Januar bis 31. Dezember 2009.
- ↑ Mittheilungen des Vereins für Erdkunde zu Halle A/S., 1903 in der Google-Buchsuche (nach: Eduard Jacobs: Geschichtliche Ortskunde der Umgegend von Wernigerode, eine Ergänzung des Aufsatzes: Die Bewegung der Bevölkerung von Wernigerode in der vorjährigen Festschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde, besonders der ihm beigegebenen geschichtlichen Karte der Wernigeröder Stadtflur, in: Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Alterthumskunde 27 (1894) 347-426). Von hier stammen auch die Angaben zu den Jahren 1558, 1587 und 1681/82.
- ↑ a b Jahrbuch für die amtliche Statistik des Preussischen Staates, 1862 in der Google-Buchsuche.
- ↑ Bevölkerungsentwicklung In: Stadtentwicklungskonzept Wernigerode 2004 S. 19 (PDF) für Zahlen von 1964–2003.
- ↑ Zensusdatenbank.
- ↑ Bekanntmachung des amtlichen Endergebnisses der Wahl zum Stadtrat von Wernigerode am 9. Juni 2024. (PDF) In: wernigerode.de. Abgerufen am 27. Juli 2024.
- ↑ Bürgermeister / Stadt Wernigerode. In: wernigerode.de. Abgerufen am 29. November 2021.
- ↑ Willkommen im Amt des Oberbürgermeisters / Stadt Wernigerode. In: wernigerode.de. 1. August 2022, abgerufen am 1. August 2022.
- ↑ Stadt Wernigerode: Hauptsatzung. (PDF; 357 kB) 15. April 2021, abgerufen am 24. Dezember 2023.
- ↑ Wernigerode.de: Partnerstädte ( vom 19. Dezember 2014 im Internet Archive)
- ↑ Regina Urbat: Nachhaltigkeitspreis für Wernigerode. In: volksstimme.de. 7. Dezember 2018, abgerufen am 7. Dezember 2018.
- ↑ Zur Geschichte – Von der mittelalterlichen Höhenburg bis zum historistischen Schloss. In: Internetauftritt. Schloss Wernigerode – Verwaltungs- und Betriebsgesellschaft mbH, abgerufen am 10. Oktober 2020.
- ↑ Ernennung, in: Wernigerödisches Intelligenz-Blatt vom 17. Oktober 1894.
- ↑ Gustav Kuntzsch: Altar der St. Sylvestri-Kirche zu Wernigerode. In: Entwürfe zu ubsrvgoobi2.ub.tu-berlin.de: Kirchenmobiliar in gotischem Stile, S. 7 ( vom 27. August 2017 im Internet Archive), abgerufen am 27. August 2017.
- ↑ Kirchenmusik Wernigerode – Liebfrauenkirche wird entwidmet – Orgel bleibt Kircheneigentum. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 26. Januar 2019; abgerufen am 3. Februar 2019.
- ↑ Über die Christusgemeinde – Christusgemeinde Wernigerode-Schierke. Abgerufen am 30. März 2019.
- ↑ Über die Christusgemeinde – Christusgemeinde Wernigerode-Schierke. Abgerufen am 30. März 2019.
- ↑ Walter Looke: Wernigerode: Bilddokumente aus alter und neuer Zeit, Wernigerode 1973 (unveröffentlichter Bildband; Bestand der Harzbücherei Wernigerode).
- ↑ Ursula Thiemer-Sachse: America – zu den Erdteil-Allegorien am Krummel’schen Hause in Wernigerode am Harz, in: Mitteilungen 2002 der „Carl Justi Vereinigung zur Förderung der kunstwissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Spanien, Portugal und Iberoamerika“, Dresden 2002, S. 3–36. (Digitalisat, abgerufen am 20. Juli 2021)
- ↑ Einträge aus dem Jahr 1964. In: wernigerode-in-jahreszahlen.de, abgerufen am 27. August 2019.
- ↑ Brahms Chorfestival Wernigerode. In: wernigerode-tourismus.de, abgerufen am 27. August 2019.
- ↑ Deutschland-Cup im Schach – Schachturnier Wernigerode. In: deutschlandcup.org, abgerufen am 28. September 2018.
- ↑ a b c Wernigerode in Jahreszahlen. Hermann Dieter Oemler: Bilder aus der DDR – Wernigerode 1949 bis 1989; abgerufen am 24. Dezember 2018.
- ↑ Firmenverzeichnis Wernigerode, abgerufen am 24. Dezember 2018.
- ↑ Die kleine Stadt Wernigerode (in der Filmdatenbank der DEFA-Stiftung). DEFA-Stiftung, abgerufen am 28. November 2020.
- ↑ Drehort Wernigerode. In: IMDb. Abgerufen am 8. Januar 2025.