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„Euro“ – Versionsunterschied

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Bargeldumtausch: Rhein-Main-Verkehrsverbund ist ein Tarifverbund und kein Verkehrsunternehmen. Daher korrigiert.
 
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{{Weiterleitungshinweis|EUR|Zu jeweils anderen Bedeutungen siehe [[Euro (Begriffsklärung)]] und [[EUR (Begriffsklärung)]].}}
[[Bild:Euromuenze.jpg|thumb|1-Euro-Münze]]
{{Infobox Währungseinheit
Der '''Euro''' (Zeichen: €, [[ISO 4217|ISO-Code]]: EUR) ist die [[Währung]] der [[Europäische Währungsunion|Europäischen Währungsunion]], er wird von der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] in [[Frankfurt am Main]] kontrolliert und ist offizielle Währung in 12 der 25 [[Europäische Union|EU]]-Länder sowie in 6 Nicht-EU-Ländern. Daneben gibt es 5 weitere Länder und 2 Währungsräume ([[CFA-Franc]] und [[CFP-Franc]]) mit festem [[Wechselkurs|Umrechnungskurs]] zum Euro, siehe hierzu auch die Seite [[Eurozone]].
| WAEHRUNG = Euro, Ευρώ, Евро
| BILD = Euro symbol.svg
| BILD_PIXEL = 125px
| BILD_TEXT = Eurosymbol
| LAND = {{EU}}<br />
{{BEL}}<br />
{{DEU}}<br />
{{EST}}<br />
{{FIN}}<br />
{{FRA}}<br />
{{GRC}}<br />
{{IRL}}<br />
{{ITA}}<br />
{{HRV}}<br />
{{LVA}}<br />
{{LTU}}<br />
{{LUX}}<br />
{{MLT}}<br />
{{NLD}}<br />
{{AUT}}<br />
{{PRT}}<br />
{{SVK}}<br />
{{SVN}}<br />
{{ESP}}<br />
{{CYP}}


''assoziierte Euronutzer:''<br />
Der Euro gilt seit dem Jahr [[1999]] als [[Buchgeld]], er wurde am [[1. Januar]] [[2002]] als Bargeld ([[Münze|Münzen]], [[Banknote]]n) eingeführt und löste damit die früher in den teilnehmenden Ländern verwendeten Währungen als [[Zahlungsmittel]] ab. Ein Euro ist in 100 [[Cent (Währung)|Cent]] unterteilt.
''(mit eigenen Euromünzen)''<br />
{{AND}}<br />
{{MCO}}<br />
{{SMR}}<br />
{{VAT}}


''„passive“ Euronutzer:''<br />
Sein vorläufiges Rekordhoch auf dem Devisenmarkt erreichte der Euro am [[30. Dezember]] [[2004]] mit '''1,3668''' [[US-Dollar]], sein Rekordtief mit '''0,8225''' [[US-Dollar]] am [[26. Oktober]] [[2000]]. Weitere Informationen zum Kursverlauf des Euro siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Euro#Historischer_Kursverlauf.2C_Analyse.2C_Perspektive].
''(ohne eigene Euromünzen)''<br />
{{KOS}}<br />
{{MNE}}


''andere:''<br />
== Geschichte des Euro ==
[[Europäischer Zahlungsraum]]
[[Bild:Euro-1_neu2.jpg|250px|thumb|Euroscheine]]
| UNTERTEILUNG = 100 [[Cent (Währung)#Der Eurocent|Cent]]
Der Ursprung des Euros als einheitliche Währung für Europa ist in den Ursprüngen der [[Europäischen Union]] sowie in der globalen [[Wirtschaftsgeschichte]] zu suchen. Einerseits war die realwirtschaftliche Integration mit der [[Zollunion]] [[1968]] schon weit fortgeschritten, andererseits hatte der Zusammenbruch des [[Wechselkurs]]systems von [[Bretton Woods]] zu stark schwankenden, nach Ansicht der Politik den Handel behindernden Wechselkursschwankungen geführt. [[1973]] wurde daher die Idee einer europäischen Währungsunion geboren. Im so genannten ''[[Werner-Plan]]'' erarbeitete der Luxemburgische Premierminister [[Pierre Werner]] mit Experten eine [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion]] (WWU) mit einer einheitlichen [[Währung]]. Das Vorhaben – Ziel war es, die WWU bis 1980 zu schaffen – scheiterte kläglich. Stattdessen wurde 1972 der [[Europäischer Wechselkursverband|Europäische Wechselkursverband]] gegründet und 1979 das [[Europäisches Währungssystem|Europäische Währungssystem]] (EWS). Das EWS sollte allzu starke Schwankungen der nationalen Währungen verhindern; zu diesem Zweck wurde der [[European Currency Unit|ECU]] (European Currency Unit) geschaffen – eine [[Verrechnungseinheit]], die man aber bereits als Vorläufer des Euro bezeichnen kann.
| ISO = EUR
1988 erarbeitete der Ausschuss zur Prüfung der Wirtschaft- und Währungsunion unter Leitung des Vorsitzenden der Europäischen Kommission, [[Jacques Delors]], den sogenannten [[Delors-Bericht]]. Der Delors-Bericht sieht in drei Schritten die Schaffung der [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion]] (WWU), mit dem Ziel einer einheitlichen Währung, vor.
| ABKUERZUNG = [[€]]
| KURS = 1 EUR = {{Wechselkurs|EUR|CHF|NKS=4}} [[CHF]]<br />1 CHF = {{Wechselkurs|CHF|EUR|NKS=4}} EUR


1 EUR = {{Wechselkurs|EUR|GBP|NKS=5}} [[Pfund Sterling|GBP]]<br />1 EUR = {{Wechselkurs|EUR|JPY|NKS=2}} [[JPY]]<br />1 EUR = {{Wechselkurs|EUR|USD|NKS=4}} [[USD]]
Die 1. Stufe der Währungsunion begann am 1. Juli 1990 mit der Herstellung des freien Kapitalverkehrs zwischen den EU-Ländern. Am 1. Januar 1994 begann die 2. Stufe. Das [[Europäisches Währungsinstitut|Europäischen Währungsinstituts]] (EWI) als Vorläufer der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] (EZB) wurde gegründet und die Haushaltslage der Mitgliedsstaaten überprüft. Außerdem legte am 16. Dezember 1995 der [[Europäischer Rat|Europäische Rat]] in Madrid den Namen der neuen Währung fest: „Euro“. Vor diesem Datum waren auch andere Namen im Gespräch: Wichtige Kandidaten waren dabei ''europäischer [[Franc|Franken]]'', ''europäische [[Krone]]'' und ''europäischer [[Gulden]]''. Durch die Verwendung eines bereits bekannten Währungsnamens sollte dabei Kontinuiät signalisiert werden und das Vertrauen der Bevölkerung in die neue Währung gefestigt werden. Darüber hinaus hätten einige Teilnehmerländer den bisherigen Namen ihrer Währung beibehalten können. Frankreich liebäugelte auch mit „Ecu“, dem Namen der alten Verrechnungswährung. Allerdings scheiterten alle diese Vorschläge an den Vorbehalten einzelner Länder. Als Reaktion wurde daraufhin vom deutschen Finanzminister [[Theo Waigel]] der Name „Euro“ vorgeschlagen.
| DATUM_KURS = {{Wechselkurs|EUR|USD|Datum=1}}
| EMITTENT = [[EZB]]
}}
[[Datei:Euro coins and banknotes.jpg|mini|270px|[[Eurobanknoten|Euroscheine]] und [[Euromünzen|-münzen]]]]
[[Datei:Euro Series Banknotes (2019).jpg|mini|270px|Euro-Banknoten der Europa-Serie]]


Der '''Euro''' ({{elS|ευρώ}}, {{cyrlS|евро}}; [[ISO 4217|ISO-Code]]: EUR, [[Währungssymbol|Symbol]]:&nbsp;'''[[€]]''') ist laut {{Art.|3|EU|dejure}} Abs.&nbsp;4 [[Vertrag über die Europäische Union|EUV]] die [[Währung]] der [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion]], eines in {{Art.|127|AEUV|dejure|text= Art. 127–144}} [[Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union|AEUV]] geregelten Politikbereichs der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU). Er wird von der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] emittiert und fungiert als gemeinsame offizielle Währung in 20 EU-Mitgliedstaaten, die zusammen die [[Eurozone]] bilden, sowie in sechs weiteren europäischen Staaten. Nach dem [[US-Dollar]] ist der Euro die zweitwichtigste [[Reservewährung]] der Welt.<ref>{{Internetquelle |autor=Aleksander Aristovnik, Tanja Čeč |url=http://mpra.ub.uni-muenchen.de/14350/1/MPRA_paper_14350.pdf |titel=Compositional Analysis Of Foreign Currency Reserves In The 1999–2007 Period. The Euro vs. The Dollar As Leading Reserve Currency |hrsg=Munich Personal RePEc Archive, Paper No. 14350 |datum=2009-03-30 |format=PDF |sprache=en |abruf=2010-12-27}}</ref>
Die dritte Stufe der WWU trat mit der Sitzung des Europäischen Rates vom 1. bis 3. Mai 1998 in Kraft, auf der nach festgelegten [[EU-Konvergenzkriterien|Konvergenzkriterien]] die vorerst elf ([[Griechenland]] kam erst 2001 dazu, da es die Konvergenzkriterien noch nicht erfüllen konnte) Teilnehmerstaaten der Wirtschafts- und Währungsunion festgelegt.
Am 1. Januar 1999 wurden die [[Wechselkurs]]e zwischen dem Euro und den nationalen Währungen unwiderruflich festgelegt und der Euro wurde [[gesetzliches Zahlungsmittel]]. Einen Tag später, am 2. Januar, notierten bereits die europäischen [[Börse]]n in Mailand, Paris und Frankfurt sämtliche [[Wertpapiere]] in Euro. Ab September 2001 begann die Verteilung des [[Bargeld]]s an Banken, noch nicht jedoch an die Verbraucher, die mussten sich noch bis 1.1.2002 gedulden.


Der Euro wurde am 1.&nbsp;Januar 1999 als [[Buchgeld]] und drei Jahre später am 1.&nbsp;Januar 2002 als [[Bargeld]] eingeführt.<ref>[http://ec.europa.eu/economy_finance/euro/cash/coins/pdf/from_design_to_circulation_de.pdf#page=25 Texte zum Euro: Die Euro-Münzen – von der Konzeption bis zur Emission, Mai 2000, S. 26–28 (PDF)]</ref> Damit löste er die nationalen Währungen als [[Zahlungsmittel]] ab. Die [[Euromünzen]] werden von den nationalen Zentralbanken der 20 Staaten des [[Eurosystem]]s sowie von derzeit vier weiteren Staaten mit jeweils landesspezifischer Rückseite geprägt. Die [[Eurobanknoten|Euro-Banknoten]] aus verschiedenen Ländern unterscheiden sich bei der ersten Druckserie nur durch den Buchstaben an der ersten Stelle der Seriennummer, der angibt, im Auftrag welcher nationalen Zentralbank der Schein gedruckt wurde. Bei der zweiten Druckserie ab 2013 (Europa-Serie), die höheren Schutz vor Fälschungen bieten soll, beginnt die Seriennummer mit zwei Buchstaben, deren erster die Druckerei bezeichnet.<ref name="faz-12020380">{{Internetquelle |autor=Stephanie Rudolf |url=http://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ezb-stellt-neue-euro-banknoten-vor-12020380.html |titel=EZB stellt neue Euro-Banknoten vor |werk=faz.net |datum=2013-01-10 |abruf=2014-12-11}}</ref>
=== Der Euro und die deutsche Wiedervereinigung ===
Es ist wohl kein Zufall, dass die [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion]] annähernd zur selben Zeit wie die [[deutsche Wiedervereinigung]] beschlossen wurde. Von offizieller Seite, insbesondere vom damaligen deutschen Bundeskanzler [[Helmut Kohl]], wird zwar dementiert, dass wegen der [[Deutsche Wiedervereinigung|deutschen Wiedervereinigung]] die [[Deutsche Mark]] aufgegeben worden sei. Unbestreitbar ist aber, dass es für die Deutschen sehr schwierig war, die Deutsche Mark aufzugeben und eine mehrheitliche Zustimmung der Bevölkerung in einer Volksabstimmung nicht zu erlangen gewesen wäre. Umgekehrt waren insbesondere in [[Frankreich]] die Befürchtungen gegenüber einem wiedererstarkten vereinigten Deutschland groß, sodass von [[Deutschland]] ein besonderer Schritt zur europäischen Integration gesetzt werden musste. Auch wenn also kein direkter kausaler Zusammenhang zwischen [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion]] und [[Deutsche Wiedervereinigung|deutscher Wiedervereinigung]] gegeben ist, nutzten zumindest beide die gemeinsame Gunst der Stunde.


Seit 2020 untersucht die Europäische Zentralbank wie auch viele andere Zentralbanken und die [[Bank für Internationalen Zahlungsausgleich]], ob es sinnvoll ist, einen [[Digitaler Euro|digitalen Euro]] oder E-Euro als [[digitales Zentralbankgeld]] herauszugeben.<ref>[https://www.ecb.europa.eu/euro/html/digitaleuro.de.html Europäische Zentralbank, Eurosystem], Ein digitaler Euro, Erklärung und Berichte</ref><ref>[https://www.ecb.europa.eu/pub/pdf/scpwps/ecb.wp2351~c8c18bbd60.en.pdf Europäische Zentralbank], Tiered CBDC and the financial system, Ulrich Bindseil, 2020</ref><ref>[https://www.bankofengland.co.uk/working-paper/2018/central-bank-digital-currencies---design-principles-and-balance-sheet-implications Bank of England], Central bank digital currencies – design principles and balance sheet implications</ref><ref>[https://www.riksbank.se/en-gb/payments--cash/e-krona/ riksbank.se], E-krona project reports</ref><ref>[https://www.bis.org/publ/othp33.htm bis.org], Central bank digital currencies: foundational principles and core features</ref>
=== Der Umstellungsprozess ===
Im [[Vertrag von Maastricht]] sind die [[EU-Konvergenzkriterien]] festgelegt, die erfüllt werden müssen, um an der Eurozone teilnehmen zu können. Am [[13. Dezember]] [[1996]] einigten sich die [[Finanzminister]] der [[EU]] über den [[Euro-Stabilitätspakt]].


== Geschichte des Euros ==
[[Bild:Neujahr 2002 - Blick auf das Eurosymbol.JPG|250px|right|thumb|Der Euro wurde am [[1. Januar]] [[2002]] feierlich vor der Zentrale der EZB begrüßt]]
=== Der Euro als politisches Projekt ===
Die [[Umrechnungskurs]]e der einzelnen Landeswährungen in den Euro wurden am [[31. Dezember]] [[1998]] festgelegt.
[[Datei:Deutsche Bundesbank, Zweigstelle Düsseldorf, Tag der offenen Tür, 8. Juni 2024 (6).jpg|mini|Laufender Euro, Werbung vor der Deutschen Bundesbank, Zweigstelle Düsseldorf (2024)]]
{{Hauptartikel|Europäische Wirtschafts- und Währungsunion#Geschichte|titel1=Geschichte der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion}}


Die Idee einer einheitlichen europäischen Währung, die den Handel zwischen den Mitgliedstaaten der [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft]] erleichtern sollte (Schaffung eines „gemeinsamen europäischen Markt[es]“)<ref name="Mankiw_5th">[[Nicholas Gregory Mankiw]], Mark P. Taylor: ''Grundzüge der Volkswirtschaftslehre.'' 5., überarbeitete und erweiterte Auflage. Schäffer-Poeschel, 2012, ISBN 978-3-7910-3098-2.</ref>{{rp|1031}}, entstand schon recht bald in der [[Geschichte der europäischen Integration]]. 1970 wurde das Vorhaben im „[[Werner-Plan]]“ erstmals konkretisiert; demnach sollte bis 1980 eine europäische Währungsunion verwirklicht sein. Das Vorhaben führte 1972 zur Gründung des [[Europäischer Wechselkursverbund|Europäischen Wechselkursverbunds]] („Währungsschlange“). Dieser konnte nach dem [[Bretton-Woods-System#Krise und Zusammenbruch|Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems]] (März 1973) nicht wie geplant umgesetzt werden. Die Jahre darauf waren von den Folgen der ersten [[Ölkrise]] geprägt: im Herbst/Winter 1973/74 vervierfachte sich der [[Ölpreis]]; in einigen europäischen Ländern setzten Gewerkschaften aus diesem Anlass zweistellige Lohnsteigerungen durch (→[[Heinz Kluncker|Kluncker-Runde]]). Es ist umstritten, ob es eine [[Lohn-Preis-Spirale]] oder eine Preis-Lohn-Spirale gab ([[Kausalität|was war Ursache, was war Wirkung?]]). Viele europäische Länder hatten [[Stagflation]] (also Stagnation und Inflation); die damalige Krisenphase wurde und wird auch als [[Eurosklerose]] bezeichnet.
Eine weitere Änderung im zeitlichen Zusammenhang mit der Euroeinführung war der Wechsel in der Methode der Preisdarstellung für [[Devisen]]. In Deutschland war bis zum Stichtag die '''Preisnotiz''' (''1 US$ = xx,yyyy DM'') die übliche Darstellungsform. Im Devisenhandel wurde ab 1. Januar [[1999]] der Wert von Devisen in allen Teilnehmerländern in Form der '''Mengennotiz''' dargestellt (''€ 1 = xx,yyyyy US$'').


Bis Ende 1978 traten mehrere Staaten aus dem Wechselkursverbund aus. Die Europäische Gemeinschaft fokussierte ihre Aktivitäten stark auf den Agrarsektor ([[Gemeinsame Agrarpolitik]] (GAP)); in vielen Ländern begann eine [[Haushalt der Europäischen Union#Nettozahlerdebatte|Nettozahlerdebatte]], die jahrzehntelang anhielt. Industrieländer wie Deutschland und Großbritannien wurden Nettozahler; landwirtschaftlich geprägte Länder wie Frankreich, Spanien und Portugal waren Nettoempfänger.
Seit dem [[1. Januar]] [[1999]] konnten [[Überweisung]]en und [[Lastschrift]]en in Euro ausgestellt werden (in [[Griechenland]] seit dem [[1. Januar]] [[2001]]). Konten und [[Sparbuch|Sparbücher]] konnten wahlweise in Euro geführt werden. [[Wertpapier]]e und [[Aktie]]n wurden nur noch in Euro gehandelt.
[[Bild:Starterkit Deutschland.jpg|thumb|left|Deutsches [[Starterkit]]]]
Am [[1. Januar]] [[2002]] wurde der Euro für den allgemeinen Geldverkehr in Form von neuen [[Münzen]] und [[Geldschein]]en eingeführt. Zuvor, ab dem [[17. Dezember]] [[2001]], konnte in deutschen Banken und [[Sparkasse]]n eine erste Euro-Münzmischung ([[Starterkit]]) zum Preis und Wert von 20 [[Deutsche Mark|DM]] erstanden werden. <br />
In der Übergangszeit (unterschiedlich nach Land, meist nur bis Februar 2002) existierten in jedem teilnehmenden Land Zahlungsmittel in Euro und der alten Landeswährung parallel. Mittlerweile sind die ehemaligen Landeswährungen keine gültigen [[Zahlungsmittel]] mehr. Sie können jedoch – auch das ist in den einzelnen Ländern unterschiedlich geregelt – noch bei den jeweiligen nationalen [[Zentralbank]]en gegen Euro eingetauscht werden. Interessanterweise nahmen bis weit in die zweite Hälfte des Jahres 2002 z.B. manche deutsche Kaufhäuser in Sonderaktionen die alte Währung (in diesem Falle [[Deutsche Mark|DM]]) als Zahlungsmittel an, obwohl sie kein offizielles Zahlungsmittel mehr war. Und selbst im Weihnachtsgeschäft 2004 gab es noch mehrere solche Aktionen. Trotz der einfachen und kostenlosen Umtauschmechanismen waren bis Ende November [[2003]] laut der [[Bundesbank]] noch 8,5 Milliarden DM in Scheinen und 7,4 Milliarden DM in Münzen nicht umgetauscht.
Seit dem [[28. Februar]] [[2002]] besteht in Deutschland gesetzlich ein Anspruch auf gebührenfreien Geldumtausch von [[Deutsche Mark|D-Mark]] in Euro bei den Landeszentralbanken.


1979 wurde das [[Europäisches Währungssystem|Europäische Währungssystem]] (EWS) eingerichtet. Es sollte Schwankungen der nationalen Währungen jenseits einer gewissen Bandbreite verhindern. Daher wurde die [[Europäische Währungseinheit]] ECU geschaffen. Der ECU war eine [[Korbwährung]], die man als Vorläufer des Euros bezeichnen kann. Der ECU diente nur als Verrechnungseinheit und existierte nicht als Bargeld, auch wenn einige symbolische Sondermünzen geprägt wurden. Einige EG-Mitgliedstaaten emittierten [[Staatsanleihe]]n in ECU (sie wurden, wie andere Staatsanleihen auch, an den Börsen gehandelt) und nahmen Kredite in ECU auf.
=== Akzeptanz in der Bevölkerung ===
In Deutschland hat ein Forschungsteam der [[Fachhochschule Ingolstadt]] zweieinhalb Jahre nach Einführung des Euro eine [http://idw-online.de/pages/de/news82356 Studie] zur Akzeptanz des Euro in der deutschen Bevölkerung vorgelegt. Ihr Resultat besagt, dass fast 60 Prozent der deutschen Bevölkerung mittlerweile dem Euro positiv gegenüber eingestellt sind. Viele der Befragten würden jedoch um die D-Mark trauern. Beim Umrechnen von D-Mark in Euro ergab die Befragung, dass die Befragten bei höheren Beträgen öfter nachrechnen würden. Bei allen Preisen rechnen lediglich 48 Prozent der Befragten um, bei Preisen über 100 Euro jedoch 74 Prozent.


Im Jahr 1988 erarbeitete ein Ausschuss unter Leitung des [[Präsident der Europäischen Kommission|EG-Kommissionspräsidenten]] [[Jacques Delors]] den sogenannten „[[Delors-Bericht]]“. Im Zuge der von Deutschland angestrebten [[Wiedervereinigung Deutschlands|Wiedervereinigung]] verknüpfte laut Zeitungsberichten der damalige [[Staatspräsident (Frankreich)|französische Staatspräsident]] [[François Mitterrand]] die Zustimmung Frankreichs zur Wiedervereinigung mit der Zustimmung des damaligen [[Bundeskanzler (Deutschland)|deutschen Bundeskanzlers]] [[Helmut Kohl]] zur „Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion“, also mit der Einführung des Euros.<ref name="SPON-719608">{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/politik/ausland/historischer-deal-mitterrand-forderte-euro-als-gegenleistung-fuer-die-einheit-a-719608.html |titel=Mitterrand forderte Euro als Gegenleistung für die Einheit |werk=Spiegel Online |datum=2010-09-25 |abruf=2014-12-11}}</ref> In einem Gespräch mit Bundesaußenminister [[Hans-Dietrich Genscher]] in Paris sagte Mitterrand am 30. November 1989, zunächst müsse Europa vereinigt werden, dann erst Deutschland.<ref>Christoph Driessen: ''Griff nach den Sternen. Die Geschichte der Europäischen Union''. Regensburg 2024, S. 181.</ref> Er koppelte damit seine Zustimmung zur Wiedervereinigung direkt an Kohls Zusage für ein Ende der D-Mark, was seit Jahren eines der politischen Hauptziele Mitterrands war.<ref>Christoph Driessen: ''Griff nach den Sternen. Die Geschichte der Europäischen Union''. Regensburg 2024, S. 170ff.</ref> Kohl widersprach dieser Darstellung, hätte aber, wie er später in seinem Buch ''[[Aus Sorge um Europa]]'' schrieb, die gemeinsame europäische Währung für einen angemessenen Preis für die deutsche Einheit betrachtet.<ref>Helmut Kohl: ''[[Aus Sorge um Europa]]. Ein Appell.'' Droemer Verlag, München 2014, S. 67–68.</ref> Er stimmte dem Projekt der Einführung des Euros ohne vorherige Rücksprache mit [[Deutsche Bundesbank|Bundesbankpräsident]] [[Hans Tietmeyer]] zu.<ref name="spiegel-7833746">{{Der Spiegel |ID=7833746 |Autor=Klaus Wirtgen |Titel=Weg ohne Wiederkehr |Jahr=1998 |Nr=10 |Datum=2.&nbsp;März 1998 |Seiten=}}</ref> Wie im Delors-Bericht vorgeschlagen, schuf man in drei Schritten die [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion]]:
Bei Reisen und im Urlaub gewinnt der Euro deutlich an Sympathie. Auch der bessere Preisvergleich innerhalb Europas wird positiv bemerkt. Laut der Studie begrüßen viele der Befragten auch, dass durch die einheitliche und internationale Währung eine Gegenposition zu Dollar und Yen geschaffen wurde.


* Die erste Stufe der Währungsunion wurde am 1. Juli 1990 mit der Herstellung des [[Kapitalverkehrsfreiheit|freien Kapitalverkehrs]] zwischen den EG-Staaten eingeleitet. Nachdem im [[Vertrag von Maastricht]] 1992 die rechtlichen Grundlagen für die weitere Umsetzung gelegt worden waren,
== Teilnehmende Länder ==
* begann am 1. Januar 1994 die zweite Stufe mit der Gründung des [[Europäisches Währungsinstitut|Europäischen Währungsinstituts]] (EWI, die Vorgängerinstitution der EZB) und der Überprüfung der Haushaltslage der Mitgliedstaaten.
[[Bild:eu_euro_ermII.png|thumb|250px|Teilnehmer und Anwärter]]
* Die letzte Stufe wurde mit der Gründung der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] (EZB) am 1. Juni 1998 und der endgültigen Festlegung der [[Wechselkurs]]e der nationalen Währungen zum Euro am 1.&nbsp;Januar 1999 erreicht. Ab dann waren die Wechselkurse (auch Währungs[[Wechselkursparität|paritäten]] genannt) der teilnehmenden Länder unverrückbar festgelegt.
Folgende 12 Länder haben den Euro als neue [[Währung]] eingeführt:


Am 2. Mai 1998 beschlossen die Staats- und Regierungschefs der [[Europäische Gemeinschaft|Europäischen Gemeinschaft]] in Brüssel, den Euro einzuführen.<ref>Jens Peter Paul: ''Bilanz einer gescheiterten Kommunikation. Fallstudien zur deutschen Entstehungsgeschichte des Euro und ihrer demokratietheoretischen Qualität.'' Dissertation, 2007.</ref> Bundeskanzler Kohl war sich bewusst, dass er damit gegen den Willen einer breiten Bevölkerungsmehrheit handelte. In einem 2013 bekanntgewordenen Interview vom März 2002 sagte er dazu: „In einem Fall [Einführung des Euros] war ich wie ein Diktator“.<ref>Jens Peter Paul: ''Bilanz einer gescheiterten Kommunikation. Fallstudien zur deutschen Entstehungsgeschichte des Euro und ihrer demokratietheoretischen Qualität.'' Dissertation, 2007, S. 293.</ref><ref>[[Haus der Geschichte]]: [http://www.hdg.de/lemo/html/WegeInDieGegenwart/DeutschlandInEuropa/euro.html ''Einführung des Euro'']</ref> Er habe die Entscheidung aber getroffen, weil er den Euro als „ein Synonym für Europa“ und eine einzigartige Chance für das friedliche Zusammenwachsen Europas betrachtete.<ref>[https://www.merkur.de/politik/helmut-kohl-bei-euro-einfuehrung-diktator-zr-2846068.html ''„Bei der Euro-Einführung war ich ein Diktator.“''] ''[[Münchner Merkur]]'', 11. April 2013</ref>
([[Buchgeld]]/[[Bargeld]])
* [[Belgien]] ([[1999]]/[[2002]])
* [[Deutschland]] ([[1999]]/[[2002]])
* [[Finnland]] ([[1999]]/[[2002]])
* [[Frankreich]] ([[1999]]/[[2002]])
* [[Griechenland]] ([[2001]]/[[2002]])
* [[Republik Irland]] ([[1999]]/[[2002]])
* [[Italien]] ([[1999]]/[[2002]])
* [[Großherzogtum Luxemburg|Luxemburg]] ([[1999]]/[[2002]])
* [[Niederlande]] ([[1999]]/[[2002]])
* [[Österreich]] ([[1999]]/[[2002]])
* [[Portugal]] ([[1999]]/[[2002]])
* [[Spanien]] ([[1999]]/[[2002]])


=== Teilnehmende Länder ===
Im November 2004 wurde bekannt, dass Griechenland die Maastricht-Kriterien zu keinem Zeitpunkt erfüllt hatte. Stattdessen verschleierte es das tatsächliche Haushaltsdefizit, indem gefälschte Daten an die EU-Kommision gemeldet wurden. Die dadurch erschwindelte Teilname am Euro hat allerdings keine rechtlichen Konsequenzen, da ein derartiger Fall in den Verträgen nicht berücksichtigt wurde.
* 1999: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Monaco{{FN|1}}, Niederlande, Österreich, Portugal, San Marino{{FN|1}}, Spanien und Vatikanstadt{{FN|1}}
* 2001: Griechenland
* 2002: Kosovo{{FN|2}} und Montenegro{{FN|2}}
* 2007: Slowenien
* 2008: Malta und Zypern
* 2009: Slowakei
* 2011: Estland
* 2014: Lettland und Andorra{{FN|1}}
* 2015: Litauen (verspätet nach dem [[Lietuvos bankas#Euroeinführung: Streit um Litauen|Streit mit der Litauischen Zentralbank um die Einführung]])
* 2023: Kroatien
{{FNZ|1|mit formellen Abkommen}}
{{FNZ|2|passive Euronutzer}}


=== Verwirklichung des Euro-Projektes ===
Einige [[Staat]]en waren bereits eine [[Währungsunion]] mit anderen Teilnehmern der EWU eingegangen und führten demzufolge ebenfalls den Euro als gesetzliche [[Währung]] ein. Diese sind:
==== EU-Konvergenzkriterien und der Stabilitäts- und Wachstumspakt ====
* [[Monaco]]
{{Hauptartikel|EU-Konvergenzkriterien}}
* [[San Marino]]
* [[Vatikanstadt]]


Im [[Vertrag von Maastricht]] von 1992 einigten sich die EU-Mitgliedstaaten auf bestimmte „Konvergenzkriterien“, die Staaten erfüllen mussten, um den Euro als Währung einzuführen. Sie umfassen im Einzelnen die Stabilität der [[Haushaltsplan|öffentlichen Haushalte]], des [[Preisniveau]]s, der [[Wechselkurs]]e zu den übrigen EU-Ländern und des langfristigen [[Nominalzinssatz]]es. Auf Initiative des damaligen deutschen Finanzministers Theo Waigel wurde das erste dieser Kriterien auf dem Gipfel in [[Dublin]] 1996 auch über den Euro-Eintritt hinaus festgeschrieben. Dieser [[Stabilitäts- und Wachstumspakt]] erlaubt den Euroländern eine jährliche [[Haushaltssaldo|Neuverschuldung]] von maximal 3 % und einen [[Staatsverschuldung|Gesamtschuldenstand]] von maximal 60 % ihres [[Bruttoinlandsprodukt]]s.
=== Inoffizielle Teilnehmer ===
Neben den offiziellen Teilnehmern haben sich auch einige Territorien dazu entschlossen, inoffiziell den Euro als ihre Standardwährung zu wählen (ohne dass die [[EU]] dazu einen Beschluss gefasst hätte):
* [[Andorra]] (beabsichtigt eigene Euro-Münzen zu prägen, bisher keine Erlaubnis der EU)
* [[Kosovo]]
* [[Serbien]]-[[Montenegro]]


Allerdings kam es sowohl vor als auch nach der Euro-Einführung immer wieder zu Verstößen der Mitgliedstaaten gegen diese Regelungen. So konnte insbesondere [[Griechenland]] den Euro nur aufgrund von geschönten Statistiken einführen,<ref name="faz-1908399">{{Internetquelle |autor=Werner Mussler (Brüssel) |url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/staatsdefizit-schwere-fehler-in-der-griechischen-statistik-1908399.html |titel=Schwere Fehler in der griechischen Statistik |werk=faz.net |datum=2010-01-12 |abruf=2014-12-11}}</ref> und zahlreiche Mitgliedstaaten, darunter auch [[Deutschland]] und [[Frankreich]], verstießen mehrfach gegen den Stabilitäts- und Wachstumspakt. Die darin vorgesehenen Sanktionen gegen Euroländer mit überhöhtem Defizit, die von den Finanzministern der übrigen Mitgliedstaaten verhängt werden können, wurden bisher jedoch noch kein einziges Mal angewandt. Insbesondere infolge der Staatsschuldenkrise in einigen europäischen Ländern ([[Eurokrise]]) führte dies ab 2010 zu einer politischen Debatte über die [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion]] als mögliche [[Fiskalunion]].
=== Länder mit festem Wechselkurs zum Euro ===
Zwei Länder der [[Währungsunion]], [[Frankreich]] und [[Niederlande]], unterhalten Gebiete in Übersee.
Die Währungen der Niederländischen Gebiete (Aruba-Florin und Antillen-Gulden) waren und sind an den [[Dollar]] gebunden und waren von der Euro-Einführung nicht betroffen.


==== Namensfindung ====
Bei den französischen Gebieten ist rechtlich zu trennen zwischen den zum französischen Mutterland gehörenden [[Überseedépartement|überseeischen Départements]] (''Départements d'Outre-Mer'') [[Französisch-Guayana]], [[Guadeloupe]] (und als Teil dieses Départements die Inseln [[Saint-Barthélemy (Guadeloupe)|Saint-Barthélemy]] und [[Saint Martin]]) , [[Martinique]] und [[Réunion]] sowie den Gebietskörperschaften (''Collectivités Territoriales'') [[Saint-Pierre und Miquelon]] sowie [[Mayotte]]. In allen Gebieten gilt seit [[1. Januar]] [[1999]] der Euro, die Départements wurden jedoch „automatisch“ vom Vertragswerk mit [[Frankreich]] erfasst, für die Gebietskörperschaften wurde eine gesonderte Ratsentscheidung notwendig. (Entscheidung des Rates vom [[31. Dezember]] [[1998]] über die Währungsregelungen in den französischen Gebieten [[Saint-Pierre und Miquelon]] sowie [[Mayotte]] ([[1999]]/[[1995|95]]/EG)
[[Datei:Euro-Symbol von Ottmar Hörl, vor dem Gebäude der EZB in Frankfurt am Main.jpg|mini|Eurozeichen als Kunstwerk von Ottmar Hörl am Willy-Brandt-Platz in [[Frankfurt am Main]]]]


Nachdem zunächst die Bezeichnung der alten Verrechnungswährung [[Europäische Währungseinheit|ECU]] auch für die geplante Gemeinschaftswährung erwartet worden war, wurde Anfang der 1990er-Jahre Kritik daran laut, da sie – als Abkürzung für ''European Currency Unit'' – zu technisch und unpersönlich sei. Dass die Bezeichnung in Anlehnung an den seit dem Mittelalter bekannten französischen [[Écu]] verstanden werden konnte, wurde hierbei weitgehend übersehen. Helmut Kohl monierte, „Écu“ ähnele im Deutschen dem Wort „Kuh“.<ref>{{Internetquelle |autor=Peter Huber |url=https://www.diepresse.com/626865/ahnelt-zu-stark-kuh-warum-der-euro-nicht-ecu-heisst |titel=„Ähnelt zu stark Kuh“: Warum der Euro nicht Ecu heißt |werk=Die Presse |datum=2011-01-25 |abruf=2020-10-23}}</ref> Am 16. Dezember 1995 legte der [[Europäischer Rat|Europäische Rat]] in [[Madrid]] daher einen anderen Namen der neuen Währung fest: „Euro“. Der Begriff soll regelkonform nur in der Einzahl verwendet werden (siehe unten, [[#Pluralformen|Pluralformen]]).
Darüber hinaus erlangt der Euro in vielen Ländern als [[Devisen|Devise]] große Bedeutung als Alternative zum [[Dollar]]. Einige Währungen, die früher an eine der Vorgängerwährungen des Euro gekoppelt waren, haben nun einen festen Wechselkurs zum Euro:
* [[Bosnien und Herzegowina]], 1 EUR = 1,95583 BAM (Bosnische [[Konvertible Mark]], entspricht dem Kurs der Deutschen Mark)
* [[Bulgarien]], 1 EUR = 1,95583 BGN (Bulgarische [[Lew]]a, entspricht dem Kurs der [[D-Mark]])
* [[CFA-Franc]], 1 EUR = 655,957 XAF/XOF (entspricht dem Kurs des alten französischen Franc vor 1960)
* [[CFP-Franc]], 1 EUR = 119,2529826 XPF
* [[Estland]], 1 EUR = 15,6466 EEK ([[Estnische Krone]]n; 8 EEK entsprechen dem Kurs von 1 DM)
* [[Kap Verde]], 1 EUR = 110,265 CVE ([[Kap-Verde-Escudo]]s)
* [[Komoren]], 1 EUR = 491,9677 KMF ([[Komoren-Franc]]s)
* [[Lettland]], 1 EUR = 0,6961 LVL (Lettische [[Lats]])
* [[Litauen]], 1 EUR = 3,4528 LTL (Litauische [[Litas|Litai]])


Zuvor waren auch alternative Vorschläge im Gespräch. Wichtige Kandidaten waren ''europäischer [[Franc|Franken]]'' (der in seiner spanischen Übersetzung ''Franco'' jedoch in unpassender Weise an [[Francisco Franco]] erinnert hätte), ''europäische Krone'' und ''europäischer [[Gulden]].'' Durch die Verwendung eines bereits bekannten Währungsnamens sollte [[Kontinuität (Philosophie)|Kontinuität]] signalisiert und das Vertrauen der Bevölkerung in die neue Währung gefestigt werden. Darüber hinaus hätten einige Teilnehmerstaaten den bisherigen Namen ihrer Währung beibehalten können. Gerade dies stieß allerdings auch auf Kritik, da es einen Vorrang bestimmter Mitgliedstaaten gegenüber anderen angedeutet hätte. Letztlich scheiterten alle Vorschläge an den Vorbehalten einzelner Staaten, insbesondere [[Vereinigtes Königreich|Großbritanniens]]. Als Reaktion schlug die deutsche Delegation um den damaligen Finanzminister [[Theodor Waigel]] den Namen „Euro“ vor. Im Beschluss des Deutschen Bundestages war noch die Rede davon, den Währungsnamen regional mit den Namen der bisherigen Währungen zu erweitern, also in Deutschland „Euro-Mark“, in Frankreich „Euro-Franc“.<ref name="welt-664656">{{Internetquelle |autor=Peter Gillies |url=https://www.welt.de/print-welt/article664656/Euro-Mark-und-Euro-Franc.html |titel=Euro-Mark und Euro-Franc |werk=welt.de |datum=1995-12-09 |abruf=2014-12-11}}</ref>
Die [[EU]]-Mitglieder [[Dänemark]], [[Estland]], [[Litauen]] und [[Slowenien]] haben ihre Währungen über den [[WKM II]] an den Euro gekoppelt. Damit haben sie den ersten Schritt gemacht, um die Gemeinschaftswährung bereits ab [[2006]] einführen zu können. Estland und Litauen haben die Bargeldeinführung für das Jahr [[2008]] angekündigt.


In einem 2017 unter [[tagesspiegel]].de veröffentlichten Video erzählte Theodor Waigel, wie er im Jahr 1995 den Namen Euro erfunden und durchgesetzt hatte.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=rgxLqW_kmK4 ''Euro – Wer hat den Namen erfunden?''] tagesspiegel.de – veröffentlicht bei Youtube am 28. Juli 2017, abgerufen am 1.&nbsp;Mai 2020.</ref>
=== EU-Staaten, die sich vorläufig gegen den Euro entschieden ===
Die [[EU]]-Staaten [[Dänemark]], [[Schweden]] und [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] haben sich ''nicht'' für die neue [[Währung]] entschieden und behalten bis auf weiteres ihre alten Währungen. Am [[14. September]] [[2003]] lehnte [[Schweden]] in einer Volksabstimmung den Beitritt zur [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|EWU]] ab.
Laut dem Beitrittsvertrag von [[Schweden]] zur [[EU]] muss das Land den Euro einführen und hat eigentlich keine Wahlmöglichkeit. Im Gegensatz dazu haben [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] und [[Dänemark]] ein vertraglich vereinbartes Recht zum „Opt-Out“. [[Schweden]] verhindert derzeit die Einführung des Euro, indem das Land den Beitritt zum [[Wechselkursmechanismus II]] (WKM II) nicht vollzieht. Das ist solange möglich, wie Schweden die [[Maastricht-Kriterien]] nicht erfüllt. Nur nach zweijähriger [[Wechselkursmechanismus II|WKM-II]]-Mitgliedschaft kann in einem Land der Euro eingeführt werden.


Die symbolische Wertangabe Euro auf einer [[Medaille]] ist erstmals für eine Ausgabe aus dem Jahr 1965 nachweisbar. Eine weitere private Prägung mit dieser Nominalbezeichnung ist 1971 in den Niederlanden hergestellt worden. Dabei wird der erste Buchstabe der Bezeichnung Euro als ein ''C'' mit eingefügtem kurzen, leicht geschlängelten Strich geschrieben. Der erste Buchstabe der Umschrift ''EUROPA FILIORUM NOSTRORUM DOMUS'' ([[Latein|lat]].: ''Europa [ist] das Haus unserer Kinder'') wird ebenso geschrieben.
=== Die zehn Staaten der [[EU-Erweiterung 2004|EU-Osterweiterung 2004]] ===
Die am [[1. Mai]] [[2004]] beigetretenen [[EU]]-Staaten
[[Estland]], [[Lettland]], [[Litauen]], [[Malta]], [[Polen]], [[Slowakei]], [[Slowenien]], [[Tschechien]], [[Ungarn]] und [[Zypern]] werden erst nach Erfüllen der [[EU-Konvergenzkriterien|Konvergenzkriterien]] (u.&nbsp;a. zwei Jahre Mitgliedschaft im [[Wechselkursmechanismus II|WKM II]]) der [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|EWU]] beitreten können. Da allerdings sieben von ihnen dem WKM II bisher noch nicht angehören, hat für sie die Zwei-Jahres-Frist noch nicht einmal angefangen. Die „neuen“ [[EU]]-Staaten haben allerdings nicht die Möglichkeit, sich dem Euro zu verweigern, wie sie von den „alten“ [[EU]]-Staaten [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] und [[Dänemark]] (s. o.) bislang noch genutzt wird.


==== Einführung des Euro als Buchgeld ====
Estland, Litauen und Slowenien sind dem Europäischen [[Wechselkursmechanismus II]] (WKM II) am 27. [[Juni 2004]] beigetreten. Damit können sie Mitte [[2006]], bei Erfüllung der Konvergenzkriterien, die europäische Gemeinschaftswährung einführen. Allerdings hatte Slowenien im Juni 2004 noch eine zu hohe Inflationsrate.
Am 31. Dezember 1998 wurden die [[Wechselkurs]]e zwischen dem Euro und den einzelnen Währungen der Mitgliedstaaten unwiderruflich festgelegt, am 1.&nbsp;Januar 1999 wurde der Euro gesetzliche Buchungswährung. Er ersetzte die frühere [[Korbwährung]] [[Europäische Währungseinheit|ECU]] (European Currency Unit) in einem Umrechnungsverhältnis von 1:1. Einen Tag später, am 2.&nbsp;Januar, notierten die europäischen [[Börse]]n bereits sämtliche [[Wertpapier]]e in Euro.


Eine weitere Änderung im zeitlichen Zusammenhang mit der Euro-Einführung war der Wechsel in der Methode der Preisdarstellung für [[Devisen]]. In Deutschland war bis zum Stichtag die ''[[Wechselkurs#Mengen- und Preisnotierung|Preisnotierung]]'' (1&nbsp;USD&nbsp;=&nbsp;x&nbsp;DEM) die übliche Darstellungsform. Seit 1.&nbsp;Januar 1999 wird der Wert von Devisen in allen Teilnehmerländern in Form der ''Mengennotierung'' dargestellt (1&nbsp;EUR&nbsp;=&nbsp;x&nbsp;USD). Ferner konnten seit dem 1.&nbsp;Januar 1999 [[Überweisung (Zahlungsverkehr)|Überweisungen]] und [[Lastschrift]]en in Euro ausgestellt werden. Konten und [[Spareinlage|Sparbücher]] durften alternativ auf Euro oder die alte Landeswährung lauten.
Im [http://europa.eu.int/comm/economy_finance/publications/european_economy/2004/cr2004_de.pdf Konvergenzbericht 2004] kommt die [[Europäische Kommission]] zum Schluss, dass keines der neuen EU-Mitglieder derzeit alle Kriterien zum Eurobeitritt erfüllt.


Der [[Europäischer Rat|Europäische Rat]] beschloss im Juni 2000 in Santa Maria da Feira auf Empfehlung der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]], Griechenland in das Euro-Währungsgebiet aufzunehmen.<ref>[http://www.bild.de/politik/2010/griechenland-krise/eu-euro-griechen-teil-1-14514638.bild.html So winkte die EU den Euro für die Griechen durch, Teil 1], Bild, 3. November 2010.</ref><ref>[http://www.bild.de/politik/2010/eu-euro-griechen-teil-2-14515994.bild.html So winkte die EU den Euro für die Griechen durch, Teil 2], Bild, 3. November 2010.</ref> [[Griechenland]] trat dem Euro zwei Jahre nach den anderen Mitgliedstaaten zum 1.&nbsp;Januar 2001 bei.
=== Der Euro in der [[Schweiz]] ===

Die Schweiz ist als Nicht-EU-Mitgliedstaat zusammen mit dem Fürstentum [[Liechtenstein]], mit dem die Schweiz eine Währungsunion hat, das einzige Land in Zentraleuropa, in dem der Euro nicht die Standardwährung ist. Das Bezahlen in Euro ist aber in den Grenzregionen und in touristisch stark frequentierten Orten problemlos möglich. Rückgeld gibt es jedoch meist nur in Schweizer Franken. Der Wechselkurs ist jedoch in der Regel unattraktiv, weshalb man bei einem längeren Aufenthalt in der Schweiz unbedingt [[Schweizer Franken|Franken]] wechseln sollte.
==== Der endgültige Übergang zum Euro ====
===== Deutschland =====
====== Bargeldumtausch ======
[[Datei:Starterkit Deutschland.jpg|mini|Deutsches [[Starterkit]]]]

In Deutschland wurde der Euro im Rahmen des sogenannten „Frontloading-Verfahrens“ ab September 2001 an [[Bank]]en und [[Handel]] verteilt. Der Handel sollte durch die Ausgabe von Euro und Annahme von [[Deutsche Mark|D-Mark]] in den Umtauschprozess einbezogen werden.

Ab dem 17.&nbsp;Dezember 2001 konnte in deutschen Banken und [[Sparkasse]]n bereits eine erste Euromünzenmischung, auch „[[Starterkit]]“ genannt, erstanden werden. Diese Starterkits enthielten 20 Münzen im Wert von insgesamt 10,23 Euro und wurden für 20&nbsp;D-Mark ausgegeben; die Rundungsdifferenz von 0,416 Cent zugunsten der Kunden wurde von der Staatskasse übernommen.

Um nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel 2001/2002 Schlangen an den Schaltern der Banken zu vermeiden, wurde es ermöglicht, auch im Januar und Februar 2002 beim Handel in D-Mark zu bezahlen. Das [[Wechselgeld]] wurde vom Handel in Euro und Cent herausgegeben. Zusätzlich kam ab 1. Januar 2002 Euro-Bargeld durch Abhebung an [[Geldautomat]]en und an den Schaltern der Banken in [[Bargeld#Bargeldumlauf|Umlauf]]. Weiter gab es in den ersten zwei Wochen des Januar Schlangen an den Umtauschschaltern der Banken und Sparkassen. Ab Ende Januar 2002 wurden Barbeträge hauptsächlich in Euro gezahlt. Eine Unwägbarkeit bei der Einführung des Euro-Bargeldes war, dass die Beschaffenheit, das Aussehen und die Formate der neuen Banknoten bewusst nicht vorab veröffentlicht wurden, um Fälschungen in der Einführungsphase zu vermeiden. Auch die [[Sicherheitsmerkmale von Banknoten|Sicherheitsmerkmale]], z.&nbsp;B. Wasserzeichen, Sicherheitsfaden, Hologrammfolie und Mikroschrift, wurden nicht vorab bekanntgegeben.

Während die Umstellung der Geldautomaten weitgehend unproblematisch verlief, befürchtete die Automatenwirtschaft Umsatzverluste, da die [[Automat]]en entweder Euro oder D-Mark akzeptierten (andere Zahlungsvarianten wie die [[Geldkarte|GeldKarte]] hatten damals keine nennenswerte Bedeutung). Einige [[Verkehrsunternehmen]] und [[Tarifverbund|Tarifverbünde]], wie der [[Rhein-Main-Verkehrsverbund]], hatten zum Stichtag ungefähr die Hälfte der Automaten auf Euro umgestellt, sodass die Kunden vielerorts einen „alten“ und einen „neuen“ Automaten vorfanden. Der Übergang verlief unproblematischer als befürchtet, sodass viele Automaten früher als zunächst geplant auf Euro umgestellt wurden.

====== Umstellung der Konten und Verträge ======
Die [[Bankkonto|Konten bei Banken]] und Sparkassen konnten auf Wunsch seit dem 1. Januar 1999 in Euro geführt werden. Im Rahmen der Einführung des Euro-Bargeldes wurden die Konten dann zum 1.&nbsp;Januar 2002 automatisch auf Euro umgestellt; einige Institute führten diese Umstellung jedoch schon für alle Kunden im Dezember 2001 durch. Die Umstellung war unentgeltlich. In den Übergangsjahren 1999 bis einschließlich 2001 konnten [[Überweisung (Zahlungsverkehr)|Überweisungen]] wahlweise in DM oder in Euro getätigt werden; abhängig davon, in welcher Währung das Zielkonto geführt wurde, erfolgte eine automatische Umrechnung; ab dem 1. Januar 2002 waren Überweisungen und Scheckzahlungen nur noch in Euro möglich.

Bestehende [[Vertrag|Verträge]] blieben gültig. Geldbeträge wurden im Regelfall zum 1. Januar 2002 umgerechnet (mit dem Faktor 1,95583), so dass sowohl [[Forderung]]en als auch [[Verbindlichkeit]]en wertmäßig unverändert blieben. Gleichwohl war es im Rahmen noch vorhandener Bargeldbestände bis zum Ende der Übergangsfrist am 28. Februar 2002 möglich, die alte DM-Forderung auch in DM bar zu begleichen.

====== Bargeldumtausch für Nachzügler ======
In Deutschland endete die Übergangsfrist der parallelen Annahme von D-Mark und Euro durch den Handel mit Ablauf des 28.&nbsp;Februar 2002. Seitdem ist der Umtausch der D-Mark in Euro nur noch bei den Filialen der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]] (ehemals [[Landeszentralbank]]en) unbegrenzt und kostenfrei möglich.<ref>{{Internetquelle |autor=Deutsche Bundesbank |url=http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Standardartikel/Aufgaben/Bargeld/umtausch_von_dem_in_euro.html |titel=Umtausch von DM in Euro |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161225085219/http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Standardartikel/Aufgaben/Bargeld/umtausch_von_dem_in_euro.html |archiv-datum=2016-12-25 |abruf=2016-12-25 |archiv-bot=2023-04-25 05:58:37 InternetArchiveBot}}</ref>
Im Rahmen von Sonderaktionen nehmen manche deutsche Handelsketten und Einzelhändler hin und wieder die Deutsche Mark als Zahlungsmittel an.

Trotz der einfachen und kostenlosen Umtauschmechanismen waren im Juli 2016 noch immer [[Bargeld der Deutschen Mark|DM-Münzen und -Scheine]] im Wert von umgerechnet 12,76 Milliarden Euro nicht umgetauscht. Dabei handelt es sich nach Ansicht der Deutschen Bundesbank teils um verlorengegangenes oder zerstörtes Geld.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/altes-bargeld-fast-13-milliarden-d-mark-weiter-im-umlauf/13889834.html |titel=Altes Bargeld: Fast 13 Milliarden D-Mark weiter im Umlauf |werk=[[Der Tagesspiegel|tagesspiegel.de]] |datum=2016-07-18 |abruf=2024-01-31}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.zeit.de/news/2016-07/18/bundesbank-immer-noch-milliarden-d-mark-im-umlauf-18093412 |titel=Bundesbank: Immer noch Milliarden D-Mark im Umlauf |werk=Zeit Online |datum=2016-07-18 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161225082001/http://www.zeit.de/news/2016-07/18/bundesbank-immer-noch-milliarden-d-mark-im-umlauf-18093412 |archiv-datum=2016-12-25 |abruf=2016-12-25}}</ref>

Der Euro ist somit die fünfte Währung in der [[Deutsche Währungsgeschichte|deutschen Währungsgeschichte]] seit der [[Deutsche Reichsgründung|Reichsgründung]] 1871. Vorgänger waren [[Mark (1871)|Goldmark]], [[Rentenmark]] (später [[Reichsmark]]), [[Deutsche Mark]] sowie die [[Mark der DDR]] (vorher ''Deutsche Mark'' beziehungsweise ''Mark der Deutschen Notenbank'').

===== Österreich =====
In Österreich begann die [[Oesterreichische Nationalbank]] am 1.&nbsp;September 2001 mit der Vorverteilung von Euromünzen und -banknoten an die Kreditinstitute.<ref>Parlamentarische Materialien: {{Webarchiv |url=http://www.parlament.gv.at/PG/DE/XXI/I/I_00174/fnameorig_000000.html |text=''Regierungsvorlage: Bundesgesetz, mit dem Maßnahmen auf dem Gebiete der Währung im Zusammenhang mit der Ausgabe der Eurobanknoten und -münzen erlassen werden (Eurogesetz), und das Scheidemünzengesetz 1988 und das Nationalbankgesetz 1984 geändert werden'' |archive-is=20120905223646}}, 6. Juni 2000. Abgerufen am 4. Mai 2010.</ref> Diese konnten sofort damit beginnen, die Firmenkunden und den Handel mit dem neuen Zahlungsmittel zu versorgen. Dafür wurden von der Nationalbank Kassetten mit Münzrollen, offiziell ''Startpaket Handel'' genannt, im Wert von 145,50 Euro mit einem Gegenwert von 2.000 Schilling für die Kassenausstattung im Handel ausgegeben.<ref>Cavinnash.at: {{Webarchiv |url=http://www.cavinnash.at/DE/euro_startpaket_237_euro_startpaket_handel_fuer_kassenausstattung_1020.html |text=''Euro-Startpaket Handel für Kassenausstattung'' |wayback=20121105072320}}. Abgerufen am 4. Mai 2010.</ref> Unabhängig davon konnte jedes Unternehmen seinen individuellen Eurobedarf bei seinem Kreditinstitut anmelden.<ref name="Apo">Österreichische Apothekerzeitung: [http://www.zbmed.de/ccmedimages/2001/17434.pdf ''Die Österreichische Apothekerbank berät: Der Schilling geht. Der Euro kommt.''] Inhaltsangabe ÖAZ Aktuell, Ausgabe 16/2001. Abgerufen am 4. Mai 2010.</ref>

[[Datei:Euro-Starterkit-AT-bk.jpg|mini|links|Österreichisches ''Startpaket'']]

An Privatpersonen wurden die offiziell ''Startpaket'' benannten Münzbeutel ab 15.&nbsp;Dezember 2001 ausgegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://derstandard.at/804536/Ab-Samstag-rollt-der-Euro-in-Oesterreich |titel=Ab Samstag rollt der Euro in Österreich |werk=[[derstandard.at]] |datum=2001-12-14 |abruf=2017-12-30}}</ref> Sie enthielten 33&nbsp;Münzen im Gesamtwert von 14,54 Euro mit einem Gegenwert von 200,07 Schilling und wurden für 200&nbsp;Schilling ausgegeben. Die allgemeine Geldausgabe – insbesondere auch der neuen Banknoten – begann am 1.&nbsp;Januar 2002.

Wie in Deutschland lief auch in Österreich vom 1.&nbsp;Januar bis zum 28.&nbsp;Februar 2002 die sogenannte Parallelumlaufphase, in der mit beiden Währungen bar gezahlt werden konnte, also entweder mit [[Österreichischer Schilling|Schilling]] oder mit Euro – aber auch mit einer Mischung. Zwar verlor der Schilling mit Wirkung vom 1.&nbsp;März 2002 seine Gültigkeit als offizielles Zahlungsmittel; da aber Schillingbanknoten und -münzen bei der [[Oesterreichische Nationalbank|Oesterreichischen Nationalbank]] und Schillingmünzen bei der [[Münze Österreich]] unbefristet und kostenlos in Euro umgetauscht werden können, nahmen viele Geschäfte über die gesetzlich vorgesehene Zeit hinaus noch den Schilling an. Die Umstellung an den ''[[Geldautomat|Bankomaten]]'' verlief weitgehend problemlos; die dort ausgegebenen Banknoten waren anfangs nur 10- und 100-Euro-Scheine. Die Begrenzung der täglich möglichen Bargeldbehebung von Bankomaten wurde mit der Umstellung von 5000 Schilling (363,36 Euro) auf 400&nbsp;Euro erhöht. Im unbaren Zahlungsverkehr erfolgte die Umstellung aller Konten und Zahlungsaufträge automatisch am 1.&nbsp;Januar 2002.<ref name="Apo" />

Während andere Warenautomaten wie für Zigaretten nach und nach von Schilling auf Euro umgestellt wurden, wurden die Zuckerl-, Kaugummi-, Kondom- und Brieflosautomaten des Aufstellers [[Ferry Ebert]] vom Markt genommen. Für die Firma war das Umrüsten der allein in Österreich rund 10.000 Automaten nicht zu finanzieren; ihre Automaten sind begehrte Sammelobjekte geworden.

Zum Stichtag 31.&nbsp;März 2010 waren nach Nationalbank-Angaben noch Schillingbestände von 9,06&nbsp;Milliarden Schilling mit einem Gegenwert von 658,24 Millionen Euro im Umlauf. Davon entfielen unbegrenzt in Euro umtauschbare 3,45&nbsp;Milliarden Schilling (250,9 Millionen Euro) auf Banknoten und 3,96&nbsp;Milliarden Schilling (287,5 Millionen Euro) auf Münzen. Die Differenz, rund 18 %, 1,65&nbsp;Milliarden Schilling (119,8 Millionen Euro), entfällt jedoch auf die letzten beiden zum Teil noch im Umlauf befindlichen Banknoten, die mit einer [[Ausschlussfrist|Präklusionsfrist]] bis 20.&nbsp;April 2018 versehen sind und die schon lange vor der Euro-Einführung ihre gesetzliche Zahlungskraft verloren hatten. Es handelt sich dabei um die 500-Schilling-Scheine „[[Otto Wagner]]“ und die 1000-Schilling-Scheine „[[Erwin Schrödinger]]“.<ref>[[Oesterreichische Nationalbank|OeNB]]: {{Webarchiv |url=http://www.oenb.at/de/rund_ums_geld/bargeldstatistik/schilling_umlaufzahl/schilling-umlauf.jsp |text=''Schilling-Umlauf'' |wayback=20131203161259}} mit allen Details zu den noch im Umlauf befindlichen Schillingbanknoten und -münzen. Stichtag 31. März 2010. Abgerufen am 4. Mai 2010.</ref>

Um den Österreichern, aber auch ausländischen Gästen eine einfache Möglichkeit zu bieten, ihre noch vorhandenen Schillingbestände in Euro umzutauschen, fährt seit 2002 während der Sommermonate der [[Euro-Bus der Oesterreichischen Nationalbank]] durch Österreich. Ein Nebenzweck der Aktion liegt darin, die Bevölkerung über die Sicherheitsmerkmale der Euroscheine zu informieren.

Die Umstellung auf den Euro war die sechste Währungsreform oder -umstellung in der [[Währungsreformen in Österreich|österreichischen Währungsgeschichte]] seit 1816 nach den [[Koalitionskriege|Napoleonischen Kriegen]]. Vorgänger des Euros waren in Österreich der [[Österreichischer Gulden|Gulden]], die [[Österreichische Krone|Krone]] ([[Österreich-Ungarn]]), der [[Österreichischer Schilling|Schilling]] ([[Erste Republik (Österreich)|Erste Republik]]), die [[Reichsmark]] (nach dem [[Anschluss Österreichs|Anschluss]] ans „[[NS-Staat|Dritte Reich]]“) und der Schilling ([[Zweite Republik (Österreich)|Zweite Republik]]), 1947 gab es eine Währungsreform mit einer Schillingabwertung auf ein Drittel.

===== Andere Länder der Eurozone =====
[[Datei:European union emu map de.png|mini|hochkant=1.5|Karte europäischer Staaten mit Bezug zum Euro {{Farblegende|#496EB8|EU-Länder mit Euro}}
{{Farblegende|#E7974D|EU-Länder im [[Wechselkursmechanismus II|WKM&nbsp;II]]}}
{{Farblegende|#C24E4E|EU-Länder außerhalb des WKM&nbsp;II}}
{{Farblegende|#835B97|Nicht-EU-Mitglieder mit Euro}}]]

Bei allen bisherigen Teilnehmern wurde das Euro-Bargeld zu Jahresbeginn eingeführt.

In einer kurzen Übergangszeit nach der Einführung des Euro-Bargeldes war in jedem teilnehmenden Staat Bargeld in Euro und der alten Landeswährung in Umlauf. Die ehemaligen Landeswährungen waren allerdings zu dieser Zeit in der Regel keine gesetzlichen [[Zahlungsmittel]] mehr, wurden aber [[Geldersatzmittel|zahlungshalber]] angenommen; die Umrechnung in Euro erfolgte zum offiziell festgelegten Wechselkurs. Die Zeit des parallelen Bargeldumlaufes wurde unterschiedlich festgesetzt, zum Beispiel bis Ende [[Februar 2002|Februar]] oder bis Ende [[Juni 2002]]. Die meisten Währungen können oder konnten auch danach noch bei der jeweiligen nationalen [[Zentralbank]] gegen Euro eingetauscht werden.<ref>[http://www.eu-info.de/static/common/files/view/220/natumstellung.pdf eu-info.de: Übersicht Umtauschfristen altes Bargeld nach Euro] (PDF)</ref>

==== Umtausch von altem Bargeld ====
In den [[Eurozone|Euroländern]] ist der Umgang mit den früheren Währungen unterschiedlich geregelt. Auch nachdem diese nicht mehr gesetzliches Zahlungsmittel sind, gibt bzw. gab es die Möglichkeit zum Umtausch. Die Umtauschfristen unterscheiden sich aber:<ref>[http://www.ecb.int/euro/exchange/html/index.de.html ''Umtausch von nationalem Bargeld.''] Aufstellung der Umtauschfristen auf der Website der Europäischen Zentralbank.</ref>
* Scheine und Münzen unbefristet umtauschbar: Deutschland, Estland, Irland, Lettland, Litauen und Österreich
* Nur Scheine unbefristet umtauschbar, Münzen befristet: Belgien, Luxemburg, die Slowakei und Slowenien (Fristen jeweils abgelaufen), Kroatien (bis 31. Dezember 2025)
* Nur noch Scheine befristet umtauschbar: Niederlande (bis 1. Januar 2032, nicht jedoch Gulden-Scheine, die aus Geschäften nach dem 27. Januar 2002 stammen<ref>[https://www.dnb.nl/en/payments/exchanging-guilder-banknotes/#idogfnyy9ps ''Guilder banknotes you received after 27 January 2002.''] Erklärung der Rücknahmebedingungen von Scheinen.</ref>; Frist für Münzen abgelaufen)
* Fristen für Scheine und Münzen abgelaufen: Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Malta, Portugal, Spanien und Zypern

=== Akzeptanz des Euros ===

[[Datei:Support for the euro in the EU Eurobarometer Q1 2018.png|mini|Zustimmung zum Euro in den EU-Mitgliedsländern. (Stand März 2018){{Farblegende|#ff0000|Ablehnung des Euro}}{{Farblegende|#003399|Zustimmung zum Euro}}]]

==== Akzeptanz in Deutschland ====
In Deutschland hat ein Forschungsteam der [[Fachhochschule Ingolstadt]] zweieinhalb Jahre nach Einführung des Euros eine Studie zu dessen Akzeptanz in der deutschen Bevölkerung vorgelegt.<ref>[http://idw-online.de/pages/de/news82356 ''T-Euro nein danke! Oder doch geschätzt?'']. Fachhochschule Ingolstadt, 25. Juni 2004.</ref> Danach standen zur Erhebungszeit (2004) fast 60 % der deutschen Bevölkerung dem Euro positiv gegenüber. Viele der Befragten trauerten jedoch um die D-Mark. Auch rechneten viele der Befragten Preise von Euro in D-Mark um, bei höheren Beträgen häufiger als bei niedrigen. Bei allen Preisen rechneten 48 % der Befragten um, bei Preisen über 100&nbsp;Euro jedoch noch 74 %. Das wurde erleichtert durch den einfachen Umrechnungsfaktor (nahezu 1:2, exakt 1:1,95583). Zudem verbindet die Bevölkerung mit der Einführung des Euros aber auch eine allgemeine Preisanhebung, die Teile des Einzelhandels vornahmen. In manchen der Euroländer (zum Beispiel in Frankreich und den Niederlanden) waren Preiserhöhungen im Zeitraum der Euro-Einführung gesetzlich untersagt, in Deutschland hatte man lediglich auf eine (verbale) [[Selbstverpflichtung]] des Handels gesetzt.<ref name="tagesspiegel-312084">{{Internetquelle |url=http://www.tagesspiegel.de/politik/eichel-fehler-bei-euro-umstellung/312084.html |titel=Eichel: Fehler bei Euro-Umstellung |werk=tagesspiegel.de |datum=2002-05-13 |abruf=2014-12-11}}</ref> Bei Auslandsreisen in seinem Geltungsbereich gewann der Euro deutlich an Sympathie. Auch der bessere Preisvergleich innerhalb Europas wurde positiv vermerkt. Laut der genannten Studie begrüßten viele der Befragten auch, dass durch die gemeinsame EU-Währung ein Gegenpol zu [[United States Dollar|US-Dollar]] und [[Yen]] geschaffen wurde.

Laut [[Eurobarometer]] 2006<ref>{{Webarchiv |url=http://www.oenb.at/de/img/gewi_2007_1_tcm14-55384.pdf |text=European Commission (Hrsg.): ''The eurozone, 5 years after the introduction of euro coins and banknotes. Analytical report.'' November 2006 |wayback=20070929152526}} (PDF; 6,3&nbsp;MB) S 30: Overall perception of the adoption of the euro, 2006.</ref> war eine relative Mehrheit von 46 % der deutschen Bevölkerung der Meinung, „Der Euro ist gut für uns, er stärkt uns für die Zukunft“, während 44 % der Meinung waren, der Euro „schwächt das Land eher“. 2002 waren die Eurobefürworter (39 %) noch in der Minderheit gegenüber den Euroskeptikern (52 %).<ref name="Quartalsheft2007Q1">{{Webarchiv |url=http://www.oenb.at/de/img/gewi_2007_1_tcm14-55384.pdf |text=Österreichische Nationalbank (Hrsg.): ''Quartalsheft zur Geld- und Wirtschaftspolitik,'' Q1/07 |wayback=20070929152526}} Tabelle 2, S.&nbsp;39.</ref> Eine Studie der [[Dresdner Bank]] im Auftrag der [[Forschungsgruppe Wahlen]] ergab allerdings Ende 2007 ein Absinken der Euroakzeptanz der Deutschen auf 36 % gegenüber 43 % im Jahr 2004.<ref>[http://www.dresdner-bank.de/dresdner-bank/presse-center/archiv/2007/20071216.html Euro verliert bei den Deutschen an Rückhalt] Abgerufen am 26. März 2008.</ref>

Laut [[Eurobarometer]] befürworteten 2014 mit 74 % eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Euro, eine Minderheit von 22 % lehnte ihn ab.<ref>[[Die Zeit]]: [http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/eurokrise-grafiken Was von der Krise bleibt], vom 23. Januar 2015.</ref>

==== Akzeptanz in Österreich ====
Laut [[Eurobarometer]] sind die Österreicher dem Euro gegenüber positiver eingestellt als die Deutschen. 2006 waren 62 % der österreichischen Bevölkerung der Meinung: „Der Euro ist gut für uns, er stärkt uns für die Zukunft“, während 24 % der Meinung waren, der Euro schwäche das Land eher. In Österreich waren bereits 2002 die Eurobefürworter (52 %) in der Mehrheit gegenüber den Euroskeptikern (25 %).<ref name="Quartalsheft2007Q1" />

==== Akzeptanz in Lettland ====
Im Zuge der Einführung des Euros in Lettland stimmten nach dem Marktforschungsunternehmen SKDS lediglich 22 % der lettischen Bevölkerung zu, die Mehrheit von 53 % war dagegen.<ref name="lett1">Hanno Mußler: ''[http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/euroeinfuehrung-in-lettland-willkommen-im-club-12731048.html Euroeinfuehrung in Lettland – Willkommen im Club.]'' FAZ, 29. Dezember 2013.</ref><ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/article117860687/EU-besiegelt-Lettlands-Beitritt-zur-Euro-Zone.html EU besiegelt Lettlands Beitritt zur Euro-Zone], abgerufen am 15. Dezember 2016.</ref> In den folgenden Jahren änderte sich dieses Verhältnis deutlich: 2018 befürworteten 83 % der Letten den Euro.<ref>[http://ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/index.cfm/ResultDoc/download/DocumentKy/83550 Standard-Eurobarometer 89, Frühjahr 2018], abgerufen am 12. Dezember 2018.</ref>

== Europäische Zentralbank ==
{{Hauptartikel|Europäische Zentralbank}}
[[Datei:Europäische Zentralbank Frankfurt.jpg|mini|Die [[Europäische Zentralbank]] (EZB) in [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] ist die länderübergreifende [[Zentralbank]] der Eurozone (seit 2014 EZB-Hauptsitz)]]
Der Euro wird von der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] (EZB) in [[Frankfurt am Main]] kontrolliert. Diese nahm am 1.&nbsp;Juni 1998 ihre Arbeit auf. Die Verantwortung ging jedoch erst mit dem Start der Europäischen Währungsunion (EWU) am 1.&nbsp;Januar 1999 von den nationalen Zentralbanken (NZB) auf die EZB über. Neben der in Artikel&nbsp;105 des EG-Vertrags festgelegten Sicherung der Preisstabilität hat die EZB auch noch die Aufgabe, die Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten zu unterstützen. Weitere Aufgaben der EZB sind die Festlegung und Durchführung der [[Geldpolitik]], die Verwaltung der offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten, die Durchführung von Devisengeschäften, die Versorgung der Volkswirtschaft mit Geld und die Förderung eines reibungslosen Zahlungsverkehrs. Um die Unabhängigkeit der EZB zu wahren, darf weder sie noch eine der NZB Anweisungen einer der Regierungen der Mitgliedstaaten erhalten oder einholen. Diese juristische Unabhängigkeit ist notwendig, da die EZB das ausschließliche Recht der Banknotenausgabe innehat und somit Einfluss auf die [[Geldmenge]] des Euros hat. Dies ist notwendig, um nicht der Versuchung zu erliegen, eventuelle Haushaltslöcher mit einer erhöhten Geldmenge auszugleichen. Dadurch würde das Vertrauen in den Euro schwinden und die Währung würde instabil werden.<ref>''Duden – Der Euro Das Lexikon zur Währungsunion.'' 1. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1998, ISBN 3-411-70461-6, S.&nbsp;118–120.</ref>

Die Europäische Zentralbank bildet zusammen mit den nationalen Zentralbanken, wie der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]] oder der [[Oesterreichische Nationalbank|Oesterreichischen Nationalbank]], das [[Europäisches System der Zentralbanken|Europäische System der Zentralbanken]] und hat ihren Sitz in [[Frankfurt am Main]]. Das Beschlussorgan ist der EZB-Rat, der aus dem Direktorium der EZB und den Präsidenten der nationalen Zentralbanken gebildet wird. Das Direktorium besteht wiederum aus dem Präsidenten der EZB, dessen Vizepräsidenten und vier weiteren Mitgliedern, die allesamt regelmäßig für eine Amtszeit von acht Jahren von den Mitgliedern der EWU gewählt und ernannt werden, eine Wiederwahl ist ausgeschlossen.<ref>Bundesverband deutscher Banken: ''Euro – Das Buch zum Geld.'' 4.&nbsp;Aufl. Berlin 2001, S.&nbsp;20–22.</ref>

== Eurozone ==
{{Hauptartikel|Eurozone}}
[[Datei:Verwendung des Euro und daran gekoppelter Währungen weltweit.svg|mini|hochkant=1.5|'''Staaten und Gebiete mit Euro oder fester/enger Wechselkursbindung zum Euro''' (Stand 1. Januar 2023):{{Farblegende|#003399|EU-Mitglieder und deren abhängige Gebiete, die den Euro verwenden}}
{{Farblegende|#558DFF|Nicht-EU-Mitglieder, die den Euro verwenden}}
{{Farblegende|#AA4400|Staaten mit Wechselkursbindung zum Euro}}]]

Als Eurozone wird im strengen Sinne die Gruppe der 20 EU-Länder bezeichnet, die an der dritten Stufe der [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion]] teilnehmen und den Euro als offizielles [[Zahlungsmittel]] nutzen („Euro-20“).

Im weiteren Sinne sind damit auch die Staaten gemeint, die den Kurs ihrer eigenen Währung über ein [[Wechselkurssystem]] an den Euro gekoppelt oder als Nicht-EU-Mitgliedstaaten, z.&nbsp;T. einseitig, den Euro eingeführt haben. Zu den Nicht-EU-Ländern, die den Euro verwenden, gehören neben den Kleinstaaten [[Andorra]], [[Monaco]], [[San Marino]] und [[Vatikanstadt]] auch [[Montenegro]] und [[Kosovo]]. Weiterhin verwenden die zu [[Frankreich]], aber nicht zur EU gehörenden Gebiete [[Saint-Pierre und Miquelon]] und [[Saint-Barthélemy (Insel)|Saint-Barthélemy]] den Euro. In den Militärbasen [[Akrotiri und Dekelia]] auf [[Zypern]], die unter britischer Hoheit stehen und ebenso nicht zur EU gehören, wird nur mit dem Euro gezahlt.

Einen [[Fester Wechselkurs|festen Wechselkurs]] zum Euro haben in Europa [[Bosnien und Herzegowina]] und [[Bulgarien]] sowie in Afrika [[Kap Verde]], [[São Tomé und Príncipe]], die [[Komoren]] und die 14 Länder der [[CFA-Franc-Zone]]. Auch der [[CFP-Franc]], der in einigen pazifischen [[Französische Überseegebiete|französischen Überseegebieten]] verwendet wird, ist fest an den Euro gebunden. Andere Wechselkurssysteme, wie der [[Wechselkursmechanismus&nbsp;II]], dem [[Dänemark]] angehört, erlauben eine gewisse Bandbreite an Schwankungen um einen [[Leitkurs]]. Manche Staaten wie [[Marokko]] wiederum haben ihre Währungen an einen [[Währungskorb]] gekoppelt, der zu einem bestimmten Anteil am Euro orientiert ist. Die [[Schweiz]] setzte von 2011 bis 2015 ein Wechselkurs-Fluktuationslimit. Insgesamt nutzen über vierzig Staaten den Euro oder eine von ihm abhängige Währung.

Im ''de jure'' zur Republik [[Zypern]] gehörenden [[Türkische Republik Nordzypern|Nordzypern]] gilt ''de facto'' die [[Türkische Lira]] als gesetzliches Zahlungsmittel.

Nach den im [[Vertrag von Maastricht]] erstmals festgehaltenen Bestimmungen zur [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion]] sind alle EU-Mitgliedstaaten zur Einführung des Euro verpflichtet, sobald sie die [[EU-Konvergenzkriterien]] erfüllen, zu denen unter anderem die zweijährige Zugehörigkeit zum [[Wechselkursmechanismus&nbsp;II]] (WKM&nbsp;II) zählt. Befreit wurden davon – durch Ausnahmeprotokolle – nur Dänemark und das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]]. Allerdings duldet die [[Europäische Kommission]] bislang, dass [[Schweden]] durch den Nichtbeitritt zum Wechselkursmechanismus&nbsp;II absichtlich eines der Konvergenzkriterien verfehlt, um so den Eurobeitritt zu vermeiden.


== Ökonomische Folgen der Einheitswährung ==
== Ökonomische Folgen der Einheitswährung ==
=== Vorteile ===
Von der Einführung des Euro erwartete man verstärkten Handel und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern der [[Eurozone]], da bisher bestehende innergemeinschaftliche [[Wechselkurs]]risiken und die dadurch notwendigen Währungsabsicherungen für europäische Unternehmen wegfallen. Es wurde vermutet, dass dies von Vorteil für die Bevölkerung der [[Eurozone]] sein würde, da [[Handel]] in der Vergangenheit eine der Hauptquellen ökonomischen Wachstums war.
Nach allgemeiner Währungstheorie ist zu erwarten, dass der Euro zu einem vereinfachten [[Handel]] zwischen den Mitgliedern der [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion#Abgrenzung zur Eurozone|Eurozone]] und sinkenden bzw. „keinen [[Transaktionskosten]]“ führt<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1034}}. Es wird vermutet, dass dies von Vorteil für die Verbraucher und Unternehmen der Eurozone ist, da Handel in der Vergangenheit eine der Hauptquellen ökonomischen [[Wirtschaftswachstum|Wachstums]] war. Es wird geschätzt, dass sich seit der Euro-Einführung bis zum Jahr 2009 der Handel innerhalb der Eurozone um 5–15 % erhöht hat.<ref name="EU4Journalists">{{Webarchiv |url=http://www.eu4journalists.eu/index.php/dossiers/german/C23/24/ |text=European Journalism Centre (EJC): Die Wirtschafts- und Währungsunion und der Euro. Was hat der Euro gebracht? |wayback=20150110183546}}</ref> Europäische Unternehmen sollen von dem Wegfall der „Handelshemmnisse zwischen den Mitgliedsländern“ profitieren: eine Ausdehnung der Unternehmungen über den europäischen Markt sowie die Nutzung zunehmender [[Skaleneffekt]]e sollen einsetzen. Der Euro kann auch als „Vervollständigung des gemeinsamen [[Europäischer Binnenmarkt|europäischen Binnenmarktes]] (freier Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Personen) gelten“ – man könnte im Umkehrschluss auch konstatieren, dass dem europäischen Binnenmarkt ohne eine gemeinsame Währung eine wichtige Komponente fehlen würde.<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1031–1034}}


Weiterhin ging man davon aus, dass Preisunterschiede für Produkte und Dienstleistungen in den Ländern der Eurozone abnehmen würden: Durch [[Arbitrage]]-Handel (Handel gleicher [[Produkt (Wirtschaft)|Produkte]] und [[Dienstleistung]]en zwischen den Euro-Ländern) sollten bestehende Unterschiede schnell ausgeglichen werden. Dies führe zu verstärktem Wettbewerb zwischen Anbietern und damit zu niedriger [[Inflation]] und mehr [[Wohlstand]] der Verbraucher.
Bei Einführung des Euros ging man davon aus, dass Preisunterschiede für Produkte und Dienstleistungen in den Ländern der Eurozone abnehmen würden („Beseitigung der Preisdifferenzierung“)<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1034}}: Infolge der ausgleichenden Wirkung des [[Arbitrage]]-Handels sollten bestehende Unterschiede schnell ausgeglichen werden. Dies führe zu verstärktem Wettbewerb zwischen Anbietern, niedrigeren Preisen für private Haushalte und damit zu niedriger [[Inflation]] und mehr [[Wohlstand]] der Verbraucher.<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1031–1034}} Gänzlich beseitigt wird die Preisdifferenzierung jedoch nicht. Für Güter des täglichen Bedarfs werden die Marktteilnehmer nicht große Transportwege und -kosten auf sich nehmen. Eine Angleichung („Konvergenz“) der Preise findet dann nicht statt.<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1034}}


Besondere Vorteile bringt der Euro für Reisende. Sie müssen innerhalb der Eurozone kein Geld umtauschen bzw. rücktauschen und sparen die damit verbundenen Gebühren. Außerdem können sie die Preise in ihrem Reiseland mit denen in ihrem Herkunftsland einfach vergleichen.<ref name="EU4Journalists" /> Außerhalb der Eurozone werden Euroscheine, ähnlich wie US-Dollar-Noten, fast überall auf der Welt von Geldwechslern akzeptiert und zu günstigen Konditionen getauscht.
Einige Wirtschaftswissenschaftler äußerten Bedenken zu den Gefahren einer Einheitswährung für eine große und heterogene Wirtschaftszone wie [[Euroland]]. Insbesondere wenn nicht alle beteiligten Länder gleichzeitig einen wirtschaftlichen Aufschwung oder eine Abkühlung durchlaufen sollten, bereite eine angemessene [[Geldpolitik]] Schwierigkeiten.


Bisher bestehende innergemeinschaftliche [[Wechselkursunsicherheit|Wechselkursrisiken]] und die dadurch notwendigen [[Hedgegeschäft|Währungsabsicherungen]] würden für europäische Unternehmen entfallen („Verringerung der Wechselkursschwankungen“). Eine Spekulation gegen den Euro ist nach Auffassung vieler Ökonomen aufgrund seiner Größe sehr viel schwieriger als gegenüber kleineren Währungen. Währungsspekulationen hatten in den 1990er-Jahren zu schweren Verwerfungen im Europäischen Währungssystem (EWS) geführt (beispielsweise zum „[[Schwarzer Mittwoch|Schwarzen Mittwoch]]“ am 16. Dezember 1992).<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1035–1036}} Währungsspekulationen können zu einer ausgeprägten Unter- oder Überbewertung einer Währung führen, mit entsprechenden Konsequenzen für die Inflationsrate und das Wirtschaftswachstum der Währungsgebiete beider Währungen eines Wechselkurses, und erschweren damit einen effizienten Handel zwischen zwei Währungsgebieten. Außerdem können sie die Währungsreserven eines Staates aufzehren.<!-- <ref>{{Internetquelle | url=http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/waehrungsspekulation/waehrungsspekulation.htm | titel=Währungsspekulation | werk=wirtschaftslexikon24.com | datum=2013 | abruf=2013-05-03}}</ref> --- auskommentiert, da beim Speichern des Artikels die Adresse wirtschaftslexikon24.net vom SPAM-Filter blockiert wurde --> Durch die „Verringerung der Unsicherheit“ durch Wechselkursschwankungen verändert sich das Investitionsverhalten. Die zukünftige Planung und die Kalkulation von Projekten werden erleichtert. Ein Anstieg der Investitionen führt zu einem höheren wirtschaftlichen Wachstum.<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1035}}
Politisch war und ist fraglich, ob [[Europäische Zentralbank|EZB]] und [[Europäische Kommission]] die Mitgliedsländer zu hinlänglicher Haushaltsdisziplin werden anhalten können: Entziehen sich einzelne Länder oder Ländergruppen ihrer haushaltspolitischen Verantwortung, werden [[Inflation]]srate und Finanzierungskosten für diese Länder solange relativ niedrig bleiben, wie sich der Großteil der restlichen Euro-Länder nicht zu stark verschuldet. Dies könnte verspätete oder nicht ausreichende Korrekturen der Haushaltspolitiken fördern und zu Wohlstandseinbußen führen (''[[Süddeutsche Zeitung]]'', [http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/296/22274/ 25. November 2003]).


In politischer Hinsicht manifestiert der Euro die Zusammenarbeit der europäischen Staaten und ist ein greifbares Symbol europäischer Identität. Er kann zur Konsolidierung der Europäischen Union beitragen und, wie vor der Gründung der Europäischen Währungsunion vielfach erwartet und gehofft, langfristig zur Schaffung einer „politischen Union“ beitragen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ura-linda.de/germania/euro12.pdf |text=Ökonomische Folgen der Einheitswährung Euro: Vorteile (Seite 10) |wayback=20150106220004}} (pdf 3,88&nbsp;MB), abgerufen am 6. Januar 2015.</ref>
Ein weiterer Effekt betrifft den [[Erdöl]]preis. Öl wird nach wie vor in Dollarpreisen, den so genannten [[Petrodollar]]s, berechnet. Innerhalb der [[OPEC]] wurde diskutiert, die Preise auf Euro umzustellen, was auch viele Drittländer dazu zwingen würde, Teile ihrer [[Devisen]]reserven vom [[US-Dollar|Dollar]] in Euroguthaben umzuwandeln, um so [[Öl]] kaufen zu können. Der Irak hatte bereits die Ölverkäufe nur noch in Euro ausgezeichnet. Auch der Iran war kurz davor ihr Öl in Euro zu verkaufen. Auch [[Venezuela]] unter [[Hugo Chavez]] ist ein besonders lautstarker Vertreter dieses Wechsels. Allerdings hat die Diskussion darüber in den letzten Jahren deutlich an Dynamik verloren.


Im Allgemeinen konnte die Europäische Zentralbank ihre Hauptaufgabe erfüllen, das heißt mit ihrer Geldpolitik für eine ''stabile'' und weder zu hohe noch zu niedrige ''[[Inflation]]'' sorgen. Das Inflationsziel von „unter, aber nahe bei zwei Prozent“ wurde meist erreicht bzw. eine langfristige Abweichung verhindert.<ref>[http://sdw.ecb.int/browse.do?currentNodeId=2120778 Statistical Data Warehouse / Selected Indicators for the Euro Area], [[Europäische Zentralbank]], 7. März 2009.</ref>
=== Bedeutung des Euro im Weltwährungssystem ===
Laut einer Studie der Europäischen Zentralbank erhöhte sich der Anteil des Euro an den weltweiten Währungsreserven von 13 % im Jahr 2001 auf 16,4 % im Jahr 2002 und auf 18,7 % im Jahr 2003, während gleichzeitig der [[US-Dollar]]-Anteil von 68,3 % (2001) auf 67,5% (2002) und 2003 auf 64,5 % sank. Allgemein wird von einem weiteren Rückgang der Bedeutung des US-Dollars als Weltreservewährung sowie von einer steigenden Bedeutung des Euro in dieser Eigenschaft ausgegangen. Auch in einem anderen Punkt manifestiert sich die stetig steigende Bedeutung des Euro: Im Jahre 1999 waren 21,7 % aller internationalen Schuldverschrebungen in Euro, im Jahre 2001 waren es 27,4 % und im Jahre 2003 bereits 33 %. Der Dollar hat 2004 seine Rolle als wichtigste Währung für Anleihen und Notes in Form Festverzinslicher Anleihen und Floating Rate Notes verspielt. Bei eigenkapitalbezogenen Anleihen hat er gerade noch die Nase vorn. Der Euro steht insgesamt neu auf Rang 1. Auf Platz drei und vier wechseln sich seit Jahren das britische Pfund und der japanische Yen ab. Ende September 2004 waren weltweit über 12'000 Milliarden Dollar an internationalen Anleihen und Notes ausstehend. Davon entfielen 5400 Milliarden auf Euro, 4800 auf US-Dollar, 880 Milliarden auf britische Pfund, 500 Milliarden auf japanische Yen und 200 Milliarden auf schweizer Franken. Der Anteil der Dollar-Einlagen an den gesamten ausländischen Kontobeständen der Opec-Staaten ist von 75 % im Sommer 2001 auf 61,5 % im Sommer 2004 gefallen. Der Anteil der Euro-Einlagen stieg im gleichen Zeitraum von zwölf auf 20 Prozent. Im Jahr 2003 betrug der Anteil der Eurotransaktionen an den Devisenmärkten 25 % gegenüber 50 % in [[US-Dollar]] und je 10 % in [[Pfund Sterling]] und japanischen [[Yen]]. Der Euro ist damit derzeit die unbestrittene Nummer zwei im Weltwährungssystem mit weiter steigender Bedeutung. Ein großer Teil des Bedeutungsgewinns des Euro ist allerdings auf seinen derzeit hohen Wert auf den Devisenmärkten zurückzuführen.


=== Nachteile ===
=== Auswirkung des Euro auf die [[Inflation]] ===
In der Vergangenheit wurden die [[EU-Konvergenzkriterien]] hinsichtlich der [[Staatsverschuldung]] von fast keinem Land konstant eingehalten. Politisch ist für Ökonomen, welche die Bedeutung eines [[Ausgeglichener Staatshaushalt|ausgeglichenen Staatshaushalts]] hoch einschätzen, fraglich, ob [[Europäische Zentralbank|EZB]] und [[Europäische Kommission]] die Mitgliedstaaten zu hinlänglicher Haushaltsdisziplin anhalten können: Entziehen sich einzelne Länder oder Ländergruppen ihrer unterstellten haushaltspolitischen Verantwortung, werden Inflationsrate und Finanzierungskosten für diese Länder solange niedrig bleiben, wie sich der Großteil der restlichen Euroländer nicht zu stark verschuldet. Dies kann in haushaltspolitisch unverantwortlichen Schuldenländern verspätete oder nicht ausreichende Korrekturen der Haushaltspolitiken fördern und zu Wohlstandseinbußen führen.<ref name="sz-901183">{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bruesseler-defizit-arrangement-das-war-eine-niederlage-fuer-europa-1.901183 |titel=Brüsseler Defizit-Arrangement: „Das war eine Niederlage für Europa“ |werk=sueddeutsche.de |datum=2010-05-19 |abruf=2015-01-11}}</ref>
Mit der Einführung des Euro stellten viele Verbraucher eine Verteuerung von Waren und Dienstleistungen über der [[Inflationsrate]] fest. Diese Verteuerung wird in Deutschland darauf zurückgeführt, dass einige Anbieter Preise für Waren und Dienstleistungen zum Teil bis zu 1:1 zwischen [[DM|D-Mark]] und Euro umrechneten. Teilweise wurde auch vor der Euro-Einführung der Preis moderat angehoben, um nach der [[Währungsunion]] Preise auf „runde“ Euro-Beträge aufrunden zu können. Deshalb bekam der Euro in der Bevölkerung auch weitläufig den Namen „[[Teuro]]“. Den offiziellen Statistiken gemäß ist es aber zu keiner bedeutenden Teuerung gekommen: So betrug beispielsweise laut [[Statistik Austria]] der österreichische [[Verbraucherpreisindex]] VPI 86 zum 31. Dezember 1998 133,7 und ergibt eine durchschnittliche [[Inflationsrate]] von 2,45 % in den 12 Jahren von 1987 bis 1998, während der VPI 96 von 102,2 (31. Dezember 1998) auf 112,0 (31. Dezember 2003) stieg und somit die durchschnittliche Inflationsrate nach der Euroeinführung auf 1,84 % sank. In Deutschland stieg der Verbraucherpreisindex (Basisjahr 2000) von 81,9 (1991) auf 98,0 (1998) und nach der Euroeinführung auf 104,5 (2003); das ergibt ein Absinken der durchschnittlichen Inflation von 2,60 % vor der Euroeinführung auf 1,29 % nach der Euroeinführung.


In der Praxis hat sich die Geld- und Zinspolitik im heterogenen Wirtschaftsraum als schwierig erwiesen ''(„Aufgabe der nationalen Geldpolitik“)''<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1036–1040}}:
Für die Diskrepanz zwischen der gemessenen gesunkenen Inflation und der subjektiv gefühlten gestiegenen Inflation bei der Euroeinführung gibt es verschiedenen Theorien; so wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass alltäglich gekaufte Güter wie z.B. Lebensmittel tatsächlich überdurchschnittlich verteuert wurden, während andere im [[Warenkorb]] vertretene Güter wie z. B. Elektrogeräte zwar verbilligt wurden, diese Verbilligung aber nicht gefühlt wird, weil die Waren seltener gekauft werden. Auch treten bei Überschlagsrechnungen mit gerundeten Faktoren (in Deutschland etwa 1:2 statt 1:1,95583) Rundungsfehler auf, die sich auf den umgerechneten Preis auswirken.
Wachstumsraten von über 5 % in Irland mussten mit Raten nahe Null in den iberischen Staaten in Einklang gebracht werden: Der irischen Situation wäre nach bisher angewandten, „nationalen“ Methoden mit [[Leitzins]]erhöhungen und [[Restriktive Geldpolitik|Geldmengenverknappung]] zu begegnen gewesen, während im Gegenbeispiel Zinslockerungen üblich gewesen wären. Solche regionalen Unterschiede lassen sich mit der ''einheitlichen Geldpolitik'' der Eurozone durch die EZB nicht hinreichend abbilden. Den „nationalen Volkswirtschaften“ ist „ein individuell einsetzbares wirtschaftpolitisches Instrument abhanden gekommen.“<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1040}}


Ein wesentliches volkswirtschaftliches Problem stellte zu Beginn die Festlegung der Wechselkurse der an der Einheitswährung beteiligten Währungen dar. Eine Volkswirtschaft, die mit überbewerteter Währung der Einheitswährung beitritt, wird im Vergleich ein höheres Vermögen, jedoch auch ein höheres Preisniveau (höhere Kosten und Preise) aufweisen als Staaten, die unterbewertet oder reell bewertet der Einheitswährung beitreten. Aufgrund des höheren Preisniveaus besteht ein großer Importanreiz und verminderte Exportchancen und in der Folge steigende Arbeitslosigkeit. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu erhalten, ist eine Absenkung des Preisniveaus (in prozentualer Höhe der Überbewertung) notwendig. Ein volkswirtschaftlicher Ausgleich der Überbewertung ist in der Währungsunion mangels [[Wechselkursmechanismus]] nur über [[innere Abwertung]] erreichbar.<ref name="faz1">{{Internetquelle |autor=Philip Plickert |url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/waehrungsunion-die-vor-und-die-nachteile-des-euro-1653839.html |titel=Währungsunion: Die Vor- und die Nachteile des Euro |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2011-06-22 |abruf=2013-01-20}}</ref>
== Umrechnungskurs des Euro und Kursentwicklung ==
=== Umrechnungskurse der alten Währungen zum Euro ===
Die [[Wechselkurs]]e der Währungen der an der Währungsunion teilnehmenden Staaten wurden am [[31. Dezember]] [[1998]] zum 1. Januar [[1999]] festgelegt. Basis war dabei der Umrechnungswert der zuvor bestehenden [[European Currency Unit|ECU]] ([[European Currency Unit]]). Damit begann der Euro, als Buchgeld zu existieren: Der Euro wurde formell zur Währung der Teilnehmerstaaten, die nationalen Währungen bekamen den Status einer Untereinheit des Euro. Nur noch der Euro wurde international gehandelt, mit steigender [[Tendenz]]. Da die nationalen Währungen als Euro-Untereinheit behandelt wurden, hatten sie einen festgelegten konstanten Kurs gegenüber dem Euro. Der Kurs war auf sechs Stellen genau festgelegt, um Rundungsfehler möglichst gering zu halten.


=== Rohstoffpreise ===
:Einem Euro entsprechen:
Ein weiterer Effekt betrifft die internationalen [[Rohstoff]]preise, insbesondere den volkswirtschaftlich bedeutsamen [[Ölpreis|Erdölpreis]]. Öl wird nach wie vor meist in [[United States Dollar|US-Dollar]] berechnet, und die [[OPEC]] akzeptiert seit den 1970er-Jahren sogar nur noch den US-Dollar. Der [[Irak]] hatte im Jahr 2000 unter [[Saddam Hussein]] seine Ölverkäufe bereits gänzlich in Euro abgerechnet, was allerdings seitens der USA am 10. Juni 2003, rund einen Monat nach der [[Irakkrieg|Eroberung des Landes]], wieder rückgängig gemacht wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=Carola Hoyos, Kevin Morrison |url=http://www.thedossier.info/news_articles/ft_iraq-returns-to-international-oil-market.pdf |titel=Iraq returns to international oil market |hrsg=[[Financial Times]] |datum=2003-06-05 |format=PDF; 67&nbsp;kB |sprache=en |abruf=2011-10-29}}</ref> Innerhalb der OPEC wurde diskutiert, die Preise auf Euro umzustellen, womit auch viele Drittländer gezwungen wären, Teile ihrer [[Währungsreserve|Devisenreserven]] für Ölkäufe von US-Dollar- in Euroguthaben umzuwandeln, was äußerst negative Auswirkungen auf den US-Dollar und die US-Wirtschaft hätte, die durch den stetig weiter wachsenden Handel mit Öl stabilisiert wird.<ref>[https://tsarchive.wordpress.com/2007/11/18/saudiarabien14/ ''Kartell der Uneinigkeit.''] (tagesschau.de-Archiv) In: Tagesschau.de, abgerufen am 1. Juni 2010.</ref> Sowohl der [[Iran]] unter Präsident [[Mahmud Ahmadineschād]] als auch der damalige [[Venezuela|venezolanische]] Präsident [[Hugo Chávez]] waren im November 2007 Befürworter eines solchen Wechsels, der allerdings so nicht zustande kam.<ref>[[Al Jazeera]]: ''[https://www.aljazeera.com/news/middleeast/2007/11/200852513337559501.html Iran and Venezuela vow united front].'' 20. November 2007; abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch)</ref> Der Iran vermeldete im Dezember 2007 die vollständige Umstellung seiner Ölexporte auf „Nicht-US-Dollar-Währungen“<ref>[[Reuters]]: ''{{Webarchiv |url=https://uk.reuters.com/article/uk-iran-oil-dollar/iran-stops-selling-oil-in-u-s-dollars-report-idUKDAH83366720071208 |text=Iran stops selling oil in U.S. dollars |wayback=20090202131456 |archiv-bot=2024-12-11 23:16:56 InternetArchiveBot}}.'' 7. Dezember 2007; abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch)</ref> und eröffnete darüber hinaus am 17.&nbsp;Februar 2008 eine eigene, nicht an den US-Dollar gebundene [[Iranische Ölbörse|Ölbörse]] mit Sitz auf der Insel [[Kisch (Insel)|Kisch]]. Die Ölmengen, die das Land über diesen Handelsplatz exportiert, sollen allerdings zu gering sein, um die Stellung des US-Dollars als „Ölwährung“ ernsthaft gefährden zu können.


=== Inflation ===
:1,95583 [[Deutsche Mark]] ([[Eselsbrücke]]: „eins komma neun zehn elf“ = 1,9 5+5 8+3)
{{Hauptartikel|Teuro}}
:13,7603 [[Österreichischer Schilling|Österreichische Schilling]]
:40,3399 [[Belgischer Franc|Belgische Francs]]
:166,386 [[Peseta|Spanische Peseten]]
:5,94573 [[Markka|Finnische Markkaa]]
:6,55957 [[Französischer Franc|Französische Francs]]
:0,787564 [[Irisches Pfund|Irische Pfund]]
:1936,27 [[Italienische Lira|Italienische Lire]]
:40,3399 [[Luxemburgischer Franc|Luxemburgische Francs]]
:2,20371 [[Niederländischer Gulden|Niederländische Gulden]]
:200,482 [[Escudo|Portugiesische Escudos]]
:340,750 [[Griechische Drachme]]n


Schon vor, aber insbesondere nach der Bargeldeinführung des Euros im Januar 2002 wurden eventuelle Preissteigerungen durch die Währungsumstellung diskutiert.
Nach der Einführung des Euro als Buchgeld durften die teilnehmenden Währungen nur über eine [[Triangulation]] ineinander umgerechnet werden. Dabei muss immer zuerst von der Ausgangswährung in den Euro und dann vom Euro in die Zielwährung umgerechnet werden. Eine Rundung ist dabei ab der dritten Euro-Nachkommastelle sowie in der Zielwährung erlaubt. Durch die Triangulation werden Rundungsfehler verhindert, die bei der direkten Umrechnung auftreten könnten, das Verfahren wurde deshalb von der Europäischen Kommission verbindlich vorgeschrieben.


==== Gemessene Verteuerung ====
=== Historischer Kursverlauf, Analyse, Perspektive ===
==== 1. Phase: Der Niedergang des Euro ====
[[Bild:EUR-USD 1999-2004.png|thumb|300px|Der Kursverlauf des Euro seit 1999]]
Am [[4. Januar]] [[1999]], dem ersten Tag des Börsenhandels in Euro an der [[Frankfurt am Main|Frankfurt]]er Börse, hatte die neue [[Europa]]-Währung einen [[Wechselkurs]] von 1,1789 [[US-Dollar]] pro Euro. Der Kurs des Euro entwickelte sich in Relation zum US-Dollar zunächst negativ und erreichte über die ersten zwei Jahre des Börsenhandels immer weitere Tiefststände. Bereits am [[23. Februar]] [[1999]] notierte der Euro erstmals unter 1,10 US-Dollar pro Euro, am [[27. Januar]] [[2000]] fiel der Euro unter die Euro-Dollar-[[Parität]] und am [[9. August]] [[2000]] wurde schließlich die Marke von 0,90 US-Dollar pro Euro unterschritten. Das Allzeittief wurde dann am [[26. Oktober]] [[2000]] mit 0,8225 US-Dollar pro Euro erreicht, dies entspräche rückgerechnet einem US-Dollarkurs von 2,38 [[DM]]/$. Im Verlaufe des Jahres [[2001]] schwankte der Kurs zwischen 0,837 und 0,954 US-Dollar pro Euro.


Die Statistikbehörden der europäischen Länder ermitteln monatsweise [[Preisindex|Verbraucherpreisindizes]], um den Preisverlauf zu ermitteln. In den deutschsprachigen Euroländern konnten hierbei nur minimale Unterschiede festgestellt werden. In keinem der deutschsprachigen Euroländer stieg die Inflation im Frühjahr 2002 über Werte hinaus, die sie nicht auch schon im Sommer 2001 erreicht hatte. Insgesamt war die Inflationsrate in den Jahren 2002 und 2003 sehr niedrig und unter dem Niveau der vorangegangenen Jahre.<ref>Vgl. Daten des Statistischen Bundesamtes, Daten von Statistik Austria [http://www.statistik.at/], Daten der luxemburgischen Statistikbehörde [http://www.statistiques.public.lu/] und Daten von Statistics Belgium {{Webarchiv |url=http://statbel.fgov.be/en/statistics/figures/economy/consumer_price_index/ |text=Archivlink |wayback=20110906051108}}</ref>
==== 2. Phase: Der Aufstieg des Euro ====
Nach einem Jahrestief von 0,861 [[US-Dollar|USD]] pro Euro am [[28. Januar]] [[2002]] endete der Niedergang und seit [[April]] [[2002]] steigt der Euro mehr oder weniger kontinuierlich; am [[29. April]] [[2002]] überwand er die Marke von 0,90 Dollar, am [[15. Juli]] [[2002]] wurde wieder die [[Parität]] erreicht, am [[7. März]] [[2003]] notierte der Euro über 1,10 Dollar, dann schließlich am [[23. Mai]] [[2003]] hatte der Euro wieder seinen Einführungskurs von [[1999]] und am [[27. November]] [[2003]] überstieg der Euro die Marke von 1,20 Dollar. Zum Jahreswechsel [[2003]]/[[2004|04]] verteuerte sich der Euro stark und übersprang am [[12. Januar]] [[2004]] 1,29 US-Dollar. Nach einer vorübergehenden Dollarerholung erreichte der Euro am [[14. Mai]] [[2004]] sein Jahrestief von 1,1802 Dollar, danach stieg der Euro wieder an und überschritt am [[10. November]] [[2004]] erstmals 1,30 Dollar und erreichte am [[30. Dezember]] [[2004]] sein Jahreshoch mit 1,3668 Dollar. Zum Vergleich: Das bisherige historische Tief erreichte der Dollar am [[18. April]] [[1995]] mit 1,342 [[Deutsche Mark|DM]]; das entspricht umgerechnet einem Euro-Kurs von 1,4574 Dollar (0,686 €/$). Da wesentliche Änderungen der Wirtschaftssituation wie etwa eine Besserung des US-Haushaltsdefizits oder [[Intervention]]en der [[EZB]] nicht in Sicht sind, prophezeien die meisten Analysten für [[2005]] eine weitere Aufwertung des Euro, manche sogar das Überschreiten von 1,60 $/€; Stimmen, die bereits [[2005]] eine Trendwende zugunsten des Dollars erwarten, sind in der Minderheit. Am [[19. Januar]] [[2005]] unterschritt der Euro erstmals wieder 1,3 Dollar und pendelt derzeit um diese Marke.


Auch über längere Zeiträume gesehen war die Inflation etwas niedriger als in den Jahren vor dem Euro. So stieg der deutsche Verbraucherpreisindex in den fünf Jahren vor der Einführung um 7,4 %, während er in den fünf Jahren danach um 7,3 % stieg. Auch in Österreich stieg laut [[Statistik Austria]] der österreichische [[Preisindex|Verbraucherpreisindex]] in den zwölf Jahren von 1987 bis 1998 um durchschnittlich 2,45 % pro Jahr, während die Inflationsrate von 1998 bis 2003 auf durchschnittlich 1,84 % sank.
Über die wirtschaftliche Bedeutung eines hohen Eurokurses gehen die Meinungen auseinander. Einerseits werden die Rohstoffe weiterhin überwiegend in US-Dollar gehandelt, sodass der hohe Eurokurs eine Verbilligung der Rohstoffe bewirkt. Andererseits werden durch den hohen Eurokurs die Exporte aus der Eurozone verteuert, sodass der hohe Eurokurs bis zu einem gewissen Grad das Wirtschaftswachstum schwächt. Durch die Größe des Euroraumes haben die [[Wechselkurs]]e und somit die durch Wechselkursschwankungen hervorgerufenen Wechselkursrisiken jedoch weitaus weniger Bedeutung als zu Zeiten nationaler Währungen.


Diese Inflationsrate war jedoch nicht über alle Produktgruppen gleich. Für Waren und Dienstleistungen des täglichen Gebrauchs führte das [[Institut der Deutschen Wirtschaft]] im Jahr 2002 eine detaillierte Untersuchung der Daten des Statistischen Bundesamtes durch und ermittelte einen Preisanstieg im ersten Quartal von 4,8 %. Bei einzelnen Produktgruppen konnten stark überdurchschnittliche Preisanstiege festgestellt werden. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass das in der Bevölkerung verbreitete Gefühl starker Verteuerung nicht unbegründet sei, da Anstiege in diesem Bereich stärker wahrgenommen würden als Fixkosten wie Miete oder Heizung, die unverändert geblieben waren.<ref name="idw1">{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/teuro-das-geheimnis-der-gefuehlten-inflation-a-198476.html |titel=Das Geheimnis der gefühlten Inflation |werk=Spiegel Online |datum=2002-05-30 |abruf=2014-12-11}}</ref><ref name="idw2">{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/die-teuro-liste-was-wie-viel-teurer-geworden-ist-a-198464.html |titel=Was wie viel teurer geworden ist |werk=Spiegel Online |datum=2002-05-30 |abruf=2014-12-11}}</ref> Diese Studie zeigt zwar, dass die Preise in verschiedenen Bereichen Anfang 2002 erheblich stiegen, aber konnte nicht die weitere Entwicklung des Jahres 2002 abbilden. Die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen einen Preisfall unter das Niveau von 2001 gegen Ende 2002 in verschiedenen Produktgruppen, darunter auch den Lebensmitteln.
Der Niedergang des Euro bis in das Jahr [[2002]] ist vermutlich auf seine damalige physische Nichtexistenz als Bargeld zurückzuführen, weswegen der Euro zunächst schlechter bewertet wurde als es alleine aufgrund der Fundamentaldaten angemessen gewesen wäre. Die wirtschaftlichen Probleme in der europäischen Gemeinschaft verstärkten diesen Trend und führten dazu, für ausländische Anleger Investitionen in Europa unattraktiv zu machen, was den Euro ebenso schwächte. Zwar haben sich die wirtschaftlichen Aussichten in Europa seitdem kaum gebessert, dennoch kam es kurz nach der Bargeldeinführung zu einer umfassenden Aufwertung des bis dahin unterbewerteten Euro. Die Erklärungen dafür sind teilweise die gleichen, welche auch zu der allgemeinen Annahme einer mittel- und langfristigen Fortsetzung des Euro-Wertzuwachses führen; es werden hierfür vorrangig 3 Gründe angegeben:
#Das weiterhin steigende Haushalts- und [[Leistungsbilanz]]defizit und damit einhergehend die Erhöhung der Verschuldung der USA,
#die absehbare Umschichtung der [[Währungsreserven]] von Staaten wie China, Indien, Japan, Russland und anderer großer Staaten sowie
#die zunehmende Bereitschaft erdölexportierender Staaten, allen voran Russlands, auch den Euro als Zahlungsmittel für Erdöl anzunehmen, Stichwort [[Petrodollar|Petrodollar versus Petroeuro]].


==== Gefühlte Inflation ====
Nicht zu vernachlässigen ist auch der positive psychologische Aspekt eines expandierenden europäischen Währungsverbundes, dem sich in Zukunft noch zahlreiche andere neue und alte EU-Beitrittsländer anschließen werden, bei denen der Euro die bisherige [[Währung|Landeswährung]] ersetzen wird. Auch dies trägt nicht unwesentlich zur Stärkung des Euro bei, erhöht sein internationales Ansehen und verleiht seinem Anspruch, ein ernstzunehmender Konkurrent gegenüber dem US-Dollar als gegenwärtiger Weltwährung zu sein, mehr Gewicht.
[[Datei:Gefühlte Inflation-EA.svg|mini|Gefühlte Inflation in der Eurozone von Januar 2000 bis Mai 2012 (Quelle: Business and Consumer Survey der Europäischen Kommission)]]


Nach der Einführung des Euros empfanden viele Verbraucher eine Verteuerung von Waren und Dienstleistungen über der [[Inflation]]srate. Der Anteil derer, die eine schnellere Inflation wahrnahmen, stieg im ganzen Euroraum ab Januar 2002 rapide an.<ref>[http://ec.europa.eu/economy_finance/db_indicators/surveys/time_series/index_en.htm Business and Consumer Survey der Europäischen Kommission]</ref>
=== Löst der Euro den Dollar ab? ===
Aufgrund des derzeitigen Eurohochs und der anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten der [[USA]] erwarten einzelne Ökonomen eine allmähliche [[Erosion]] und schließliche Ablösung des Dollar als Weltreserve- und Weltleitwährung. Dies würde das Ende einer Ära bedeuten, die nach dem 2. Weltkrieg mit der Ablösung des bis dahin dominierenden [[britisch]]en [[Pfund Sterling|Pfunds]] durch den [[US-Dollar]] begann. Die meisten Wissenschaftler erachten die wiederkehrenden Äußerungen aus Entwicklungs- und Schwellenländern bezüglich einer Umgewichtung bei ihren Währungsreserven oder bezüglich einer Neu-Fakturierung von Rohölpreisen in Euro als reines Säbelrasseln, mit dem letztlich nur politischer Druck auf die USA ausgeübt werden soll. Sollte es jedoch in der Tat zu einer weiteren Höhergewichtung des Euro in den Devisenreserven von Drittländern kommen, so ist dies zunächst lediglich als Korrektur einer bisherigen Unterrepräsentierung anzusehen – gemessen an den Handels- und Finanzbeziehungen der meisten Länder ist der Euro in den Währungsreserven nämlich nach wie vor deutlich unterrepräsentiert.


Umgangssprachlich kam daher zunehmend die von dem Satiremagazin [[Titanic (Magazin)|''Titanic'']] eingeführte und anschließend von vielen Zeitungen verwendete Bezeichnung „[[Teuro]]“ auf. Sie wurde auch zum [[Wort des Jahres]] 2002 gewählt.
Für gesicherte Aussagen ist es aber noch zu früh: Der Prozess der Ablöse des [[Pfund Sterling|Pfunds]] durch den [[US-Dollar]] hat mehrere Jahrzehnte gedauert; realistischerweise ist daher für eine Ablöse des [[US-Dollar]]s durch den Euro eine ähnlich lange Zeitspanne zu erwarten. Zusätzlich hängt dieser Prozess von den langfristigen politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen ab, beispielsweise, ob es tatsächlich gelingt, die EU „zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum der Welt“ zu machen, wie es in der [[Lissabon-Strategie]] formuliert worden ist.


In Deutschland und den Niederlanden war die Wahrnehmung vermeintlicher Preissteigerungen am größten.<ref name="FAZ20050523">{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/preise-die-zeiten-der-hohen-gefuehlten-inflation-sind-vorbei-1233648.html |titel=Die Zeiten der hohen gefühlten Inflation sind vorbei |werk=faz.net |datum=2005-05-23 |abruf=2014-12-11}}</ref> In den deutschen Medien und der deutschen Politik wurde eine Debatte über vermeintliche Preisverwerfungen geführt.<ref name="eichel2002">{{Internetquelle |autor=Michael Kröger |url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/teuro-debatte-wie-boykott-hans-den-volksaufstand-inszenierte-a-196658.html |titel=Wie Boykott-Hans den Volksaufstand inszenierte |werk=Spiegel Online |datum=2002-05-17 |abruf=2014-12-11}}</ref> Auch in Österreich entstand bei einer Mehrheit der Eindruck, der Euro beeinflusse die Preisentwicklung negativ.<ref>Anita Staudacher: [https://kurier.at/wirtschaft/warum-der-euro-kein-teuro-ist/753.272 ''Warum der Euro kein „Teuro“ ist.''] kurier.at, 27. Dezember 2011, abgerufen am 13. Oktober 2021.</ref>
== Euro als [[Geld]], [[Währungszeichen]], [[Münzen]] und [[Geldschein|Scheine]] ==
Das internationale Drei-Buchstabenkürzel ([[ISO 4217|ISO-Währungscode]]) des Euro lautet '''EUR'''. Das Kürzel ist aus mehreren Gründen eine Besonderheit im ISO-Währungscode:
* Üblicherweise ist der erste Buchstabe von Währungen, die im Rahmen einer Währungsunion verwendet werden, das X. Ein dem Standard entsprechendes Kürzel könnte etwa XEU sein.
* Ist der erste Buchstabe kein X, so stehen die ersten beiden Buchstaben für den [[Ländercode]] nach [[ISO 3166-1 Kodierliste|ISO 3166]]. Das Kürzel ''EU'' für die Europäische Union ist in diesem Standard zwar definiert, allerdings nur ausnahmsweise, da die Europäische Union kein souveräner Staat ist.
* Der letzte Buchstabe des Währungscodes ist üblicherweise der Anfangsbuchstabe der Währung.


==== Erklärung der Diskrepanz ====
=== [[Eurozeichen|Euro-Währungssymbol]] ===
Für die [[Diskrepanz]] zwischen der gemessenen, gesunkenen Inflation und der subjektiv gefühlten Inflation in der Zeit nach der Euro-Einführung gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Das Institut der Deutschen Wirtschaft weist schon in seiner Studie 2002 darauf hin, dass bestimmte alltäglich gekaufte Güter wie Lebensmittel tatsächlich überdurchschnittlich teurer wurden, was deutlich stärker wahrgenommen wurde als eine gegenläufige Entwicklung bei Produkten, die man seltener kauft, oder bei monatlich vom Konto abgebuchten Kosten.<ref name="idw1" />
[[Bild:Euro_symbol.png|100px|thumb|Das [[Eurozeichen]]]]
Das [[Eurozeichen]] wurde [[1997]] von der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] als [[Symbol]] für die [[Euro|europäische Gemeinschaftswährung]] eingeführt.


Zur psychologischen Seite der Diskrepanz wurden u.&nbsp;a. von der Psychologin Eva Traut-Mattausch Untersuchungen durchgeführt, bei denen Probanden Preisänderungen bei der Währungsumstellung abschätzen sollten. Es ergab sich, dass durchweg die neuen Preise höher eingeschätzt wurden, als sie real waren. Preissenkungen wurden gar nicht, Preiserhöhungen illusorisch verstärkt wahrgenommen. Das hierfür verantwortlich gemachte psychologische Phänomen ist der schon seit Jahrzehnten bekannte so genannte [[Bestätigungsfehler]], bei dem die Beurteilung von Informationen dadurch beeinflusst wird, welche Erwartungen zuvor bestehen. Den Erwartungen entsprechende Informationen werden als glaubwürdiger und wichtiger erachtet. Im Zusammenhang der Preiseinschätzung wirkt sich dies so aus, dass Umrechnungsfehler dann eher korrigiert werden, wenn sie der Erwartung zuwiderlaufen. In einem sehr ähnlichen Versuch in Österreich waren die Ergebnisse gleich.<ref name="trautmattausch1">Eva Traut-Mattausch, Tobias Greitemeyer, Dieter Frey, Stefan Schulz-Hardt: ''Illusory Price Increases after the Euro Changeover in Germany: An Expectancy-Consistent Bias.'' J Consum Policy (2007) 30:421–434, [[doi:10.1007/s10603-007-9049-y]] (englisch)</ref>
Es basiert auf einem [[1974]] als Studie geschaffenen Entwurf des ehemaligen Chefgrafikers der [[Europäische Gemeinschaft|Europäischen Gemeinschaft]] (EG), [[Arthur Eisenmenger]]. Es ist ein großes, aber rundes E, welches in der Mitte zwei waagerechte Striche besitzt (oder auch wie ein C mit einem Gleichheitszeichen (=) kombiniert). Es erinnert an den griechischen Buchstaben [[Epsilon]] (ε) und damit an den antiken Ursprung Europas. Die zwei geraden Striche stehen für die Stabilität des Euro und des europäischen Wirtschaftsraums.


Es wurde auch vermutet, dass die Wahrnehmung des Preises durch Rundungsfehler bei der [[Überschlagsrechnung]] (in Deutschland etwa 1:2 statt 1:1,95583 oder in Österreich 1:14 statt 1:13,7603) beeinflusst wird. In den psychologischen Studien zum Bestätigungsfehler konnte jedoch kein solcher Effekt festgestellt werden.<ref name="trautmattausch1" />
=== Euromünzen ===
Die [[Euromünzen]] sind mit ihrer Vorderseite in allen Ländern identisch. Sie haben allerdings auf der [[Rückseite]] nationale Motiv-Prägungen. Dennoch kann in der gesamten Währungsregion damit bezahlt werden. Ein Euro wird in einhundert '''[[Cent (Währung)|Cent]]''' unterteilt; in Griechenland wird statt Cent allerdings die Bezeichnung Lepto (Einzahl) bzw. Lepta (Mehrzahl) verwendet, die sich auch auf den griechischen Münzen findet. Die [[Münzen]] zu 1 und 2 Euro bestehen aus zwei unterschiedlichen [[Legierung]]en. Unter Gebrauchsbedingungen entsteht ein [[Elektrochemie|elektrochemisches]] [[Spannungsgefälle]], das [[Nickel]]-[[Ion (Chemie)|Ionen]] aus der [[Legierung]] herauslöst. Es wurde diskutiert, ob dies möglicherweise [[Allergie|allergische]] Reaktionen hervorrufen kann. Nach nunmehr über 3-jährigem Praxiseinsatz hat sich diese Befürchtung jedoch nicht bestätigt.


=== Der Euro im globalen Währungssystem ===
{|
[[Datei:Internationale-Reservewährungen.png|mini|hochkant=1.5|International gebräuchliche Reservewährungen zwischen 1995 und 2010]]
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{{Hauptartikel|Leitwährung}}
! Wert

! Durchmesser
[[Alan Greenspan]], bis zum 31. Januar 2006 Vorsitzender der US-Notenbank, sagte 2007, er halte es für durchaus denkbar, dass der Euro den US-Dollar als Reservewährung ablöst oder als gleichrangige Reservewährung gehandelt wird. Als Reservewährung liege der Dollar noch vorn; er habe gegenüber dem Euro aber keinen allzu großen Vorsprung mehr. Die EZB habe sich zu einer ernstzunehmenden Kraft in der Weltwirtschaft entwickelt, zu einem internationalen Machtfaktor. Die Regierung [[George W. Bush|Bush]] (die 2001 antrat und nach dem [[Terroranschläge am 11. September 2001|11. September]] einen [[Krieg in Afghanistan 2001–2021|Krieg in Afghanistan]] begann) habe zu wenig finanzpolitische Disziplin geübt.<ref name="SPON-506054">{{Internetquelle |url=http://www.spiegel.de/wirtschaft/ex-notenbankchef-greenspan-sieht-euro-als-kuenftige-reservewaehrung-a-506054.html |titel=Greenspan sieht Euro als künftige Reservewährung |werk=Spiegel Online |datum=2007-09-17 |abruf=2014-12-11}}</ref> Dies würde das Ende einer Ära bedeuten, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Ablösung des bis dahin dominierenden [[Vereinigtes Königreich|britischen]] [[Pfund Sterling|Pfundes]] durch den US-Dollar begann.
! Dicke

! Gewicht
Die meisten Wissenschaftler bewerten die wiederkehrenden Äußerungen aus [[Entwicklungsland|Entwicklungs-]] und [[Schwellenland|Schwellenländern]] bezüglich einer Umgewichtung bei ihren Währungsreserven oder einer Neu-Fakturierung von Rohölpreisen in Euro eher als politisches Druckmittel auf die USA, weniger als konkrete Absicht.
! Rändelung

! Material
2006 war der Euro – gemessen an den Handels- und Finanzbeziehungen der meisten Drittländer mit der Eurozone – noch deutlich unterrepräsentiert.
! [[Magnetismus|Magnetisch]]

|----- bgcolor="#EEEEEE"
Als führende internationale Bargeldwährung hat der Euro den US-Dollar 2006 abgelöst. Seit Oktober 2006 ist der Wert der im Umlauf befindlichen Eurobanknoten mit 592&nbsp;Milliarden Euro höher als der der US-Dollar-Banknoten (579&nbsp;Milliarden US-Dollar). Dies hängt jedoch auch damit zusammen, dass in den USA Einkäufe deutlich öfter mittels [[Kreditkarte]] bezahlt werden. Dadurch ist pro Person durchschnittlich weniger Bargeld im Umlauf.<ref>Ralph Atkins, [[Mark Schieritz]]: {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/politik/europa/145253.html |text=''Euro läuft dem Dollar den Rang ab'' |wayback=20070102213219}}. Financial Times Deutschland, 28. Dezember 2006.</ref> Die USA hatten damals knapp 300 Millionen Einwohner und die Europäische Union (EU28) etwas über 500 Millionen.
| 1 Cent || 16,25 mm || 1,67 mm || 2,3 g || glatt || [[Stahl]] mit Kupfer-Ummantelung ([[Eisen|Fe]], [[Kupfer|Cu]]) || ja
{{Reservewährung}}
|----- bgcolor="#EEEEEE"

| 2 Cent || 18,75 mm || 1,67 mm || 3,06 g || glatt mit Einkerbung || Stahl mit Kupfer-Ummantelung || ja
=== Auswirkungen auf Deutschland ===
|----- bgcolor="#EEEEEE"
Nach Einführung des Euros erlebte Deutschland eine wirtschaftliche Schwächephase. Hierfür sehen Ökonomen mehrere Gründe, die zum Teil mit dem Euro zusammenhängen. So sei Deutschland aufgrund politischer Fehler mit einem überhöhten Wechselkurs in die Euro-Währungsunion eingetreten, wodurch ein zu hohes Preisniveau entstand. Dies habe die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands verringert. Erst durch langjährige Lohnzurückhaltung der Tarifparteien sei es wieder zu einer Verringerung des Preisniveaus und damit zu einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit gekommen. [[Hans-Werner Sinn]] fasst die Realabwertung ([[innere Abwertung]]) wie folgt zusammen: „Wir sind billiger geworden und in gewisser Weise auch ärmer“.<ref name="faz1" /> Zusätzlich entfielen mit Einführung des Euros die Wechselkursrisiken, die Finanzmarktakteure glichen daraufhin die Kreditzinsen für den gesamten Euroraum auf ein einheitliches Niveau an. Die Zinskonvergenz sorgte dafür, dass Kapital aus Euroländern mit niedriger Inflation abgezogen wurde und in Euroländer mit hoher Inflation floss, wo es zu einer wirtschaftlichen Überhitzung und später zu Zahlungsschwierigkeiten kam. Länder wie Deutschland erlitten in dieser Zeit eine Investitionsschwäche.<ref name="faz1" />
| 5 Cent || 21,25 mm || 1,67 mm || 3,92 g || glatt || Stahl mit Kupfer-Ummantelung || ja

|----- bgcolor="#EEEEEE"
Der gemessen an der deutschen Wirtschaftskraft relativ moderate Wechselkurs des Euros hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Deutschland: Exporte sind billiger, Importe dagegen teurer. Eine Wiedereinführung der Deutschen Mark würde einerseits, wie das Sondergutachten des [[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung|Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung]] vom 5. Juli 2012 festgestellt hat, zu einer erheblichen Aufwertung (Preisniveauerhöhung gegenüber anderen Währungsräumen) führen und somit dauerhaft die [[internationale Wettbewerbsfähigkeit]] der deutschen Wirtschaft nicht nur in Europa, sondern weltweit erheblich beeinträchtigen.<ref>[[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung]]: [http://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/download/publikationen/sg2012.pdf Nach dem EU-Gipfel: Zeit für langfristige Lösungen nutzen] (PDF; 734&nbsp;kB), 5. Juli 2012, S. 8–9.</ref> Andererseits würden Importe nach Deutschland deutlich billiger.
| 10 Cent || 19,75 mm || 1,93 mm || 4,1 g || grobe Riffelung || Nordisch Gold ([[Kupfer|Cu<sub>89</sub>]] [[Aluminium|Al<sub>5</sub>]] [[Zink|Zn<sub>5</sub>]] [[Zinn|Sn<sub>1</sub>]]) || nein

|----- bgcolor="#EEEEEE"
== Wechselkurse zum Euro ==
| 20 Cent || 22,25 mm || 2,14 mm || 5,74 g || spanische Blume (glatt mit 7 Einkerbungen) || Nordisch Gold (Cu<sub>89</sub> Al<sub>5</sub> Zn<sub>5</sub> Sn<sub>1</sub>) || nein
{{Siehe auch|Liste der Euro-Wechselkurse}}
|----- bgcolor="#EEEEEE"
=== Umrechnung der alten Währungen in Euro ===
| 50 Cent || 24,25 mm || 2,38 mm || 7,8 g || grobe Riffelung || Nordisch Gold (Cu<sub>89</sub> Al<sub>5</sub> Zn<sub>5</sub> Sn<sub>1</sub>) || nein
{| class="wikitable float-left sortable zebra" style="width:32em"
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|+ Offizielle Umtauschkurse der Vorgängerwährungen in Euro
| 1 Euro || 23,25 mm || 2,38 mm || 7,5 g || gebrochene Riffelung || außen: [[Messing]]-[[Nickel|Ni]] (Cu<sub>75</sub> Zn<sub>20</sub> Ni<sub>5</sub>), <br>innen: Cu-Ni, Ni, Cu-Ni geschichtet || schwach
! title="offiziell, exakt"| ¤/EUR !! title="inoffiziell, gerundet"| ''EUR/¤''
|----- bgcolor="#EEEEEE"
! [[ISO 4217|ISO]] !! Vorgängerwährung
| 2 Euro || 25,75 mm || 2,2 mm || 8,5 g || feine Riffelung mit Schriftprägung || außen Cu-Ni (Cu<sub>75</sub> Ni<sub>25</sub>), <br>innen: Messing-Ni, Ni, Messing-Ni geschichtet || schwach
|-
| {{0|00}}40,3399 || ''0,0247894''
| BEF || [[Belgischer Franken|Belgische Franken]]
|-
| {{0|000}}1,95583 || ''0,511292''
| DEM || [[Deutsche Mark]]
|-
| {{0|00}}15,6466 || ''0,0639116''
| EEK || [[Estnische Krone]]n
|-
| {{0|000}}5,94573 || ''0,168188''
| FIM || [[Finnische Mark]]
|-
| {{0|000}}6,55957 || ''0,152449''
| FRF || [[Französischer Franc|Französische Francs]]
|-
| {{0}}340,750 || ''0,00293470''
| GRD || [[Griechische Drachme]]n
|-
| {{0|000}}0,787564 || ''1,26974''
| IEP || [[Irisches Pfund|Irische Pfund]]
|-
| 1936,27 || ''0,000516457''
| ITL || [[Italienische Lira|Italienische Lire]]
|-
| {{0|000}}7,53450 || ''0,132723''
| HRK || [[Kroatische Kuna]]
|-
| {{0|000}}0,702804 || ''1,42287''
| LVL || [[Lettischer Lats|Lettische Lats]]
|-
| {{0|000}}3,45280 || ''0,289620''
| LTL || [[Litauischer Litas|Litauische Litas]]
|-
| {{0|00}}40,3399 || ''0,0247894''
| LUF || [[Luxemburgischer Franc|Luxemburgische Francs]]
|-
| {{0|000}}0,429300 || ''2,32937''
| MTL || [[Maltesische Lira|Maltesische Lire]]
|-
| {{0|000}}2,20371 || ''0,453780''
| NLG || [[Niederländischer Gulden|Niederländische Gulden]]
|-
| {{0|00}}13,7603 || ''0,0726728''
| ATS || [[Österreichischer Schilling|Österreichische Schilling]]
|-
| {{0}}200,482 || ''0,00498798''
| PTE || [[Portugiesischer Escudo|Portugiesische Escudos]]
|-
| {{0|00}}30,1260 || ''0,0331939''
| SKK || [[Slowakische Krone (1993–2008)|Slowakische Kronen]]
|-
| {{0}}239,640 || ''0,00417293''
| SIT || [[Tolar|Slowenische Tolar]]
|-
| {{0}}166,386 || ''0,00601012''
| ESP || [[Peseta|Spanische Peseten]]
|-
| {{0|000}}0,585274 || ''1,70860''
| CYP || [[Zypern-Pfund|Zypriotische Pfund]]
|- class="hintergrundfarbe-basis sortbottom"
|colspan="4" style="border-left:hidden; border-bottom:hidden; border-right:hidden"| Die Zahlen der ersten Spalte mit 6&nbsp;[[Signifikante Stellen|signifikanten Dezimalstellen]] gelten streng; die Zahlen der zweiten Spalte sind daraus abgeleitet und hier auf ebenfalls 6&nbsp;signifikante Stellen gerundet.
|}
|}


Im Vorfeld der Euro-Einführung in einem Mitgliedstaat der EWU entscheiden die EU-Finanzminister über den endgültigen Umtauschkurs. Der [[Wechselkurs]] wird dabei immer auf insgesamt sechs [[signifikante Stellen]] (d.&nbsp;h. nach und gegebenenfalls auch vor dem Komma) genau festgelegt, um Rundungsfehler möglichst gering zu halten.
{| border="0" style="border-collapse:collapse"

|---- bgcolor="#DDDDDD"
Die Wechselkurse der Währungen der ursprünglich an der Währungsunion teilnehmenden Staaten wurden am 31.&nbsp;Dezember 1998 von den Finanzministern festgelegt. Basis war dabei der Umrechnungswert der zuvor bestehenden [[Europäische Währungseinheit|ECU]]. Bei späteren Beitritten zum Euro (Griechenland 2001, Slowenien 2007 sowie Malta und Zypern 2008) wurde der Mittelwert im Rahmen des [[Wechselkursmechanismus II|WKM&nbsp;II]] als Maßstab genommen.
!colspan="10"| '''Die Rändelungen der Euromünzen'''

|---- bgcolor="#EEEEEE"
Seit der Einführung des Euros als Buchgeld dürfen die teilnehmenden Währungen nur über eine ''Triangulation'' ineinander umgerechnet werden. Dabei muss immer zuerst von der Ausgangswährung in den Euro und dann vom Euro in die Zielwährung umgerechnet werden. Eine Rundung ist dabei ab der dritten Euro-Nachkommastelle sowie in der Zielwährung erlaubt. Durch die Triangulation werden Rundungsfehler verhindert, die bei der direkten Umrechnung auftreten könnten, das Verfahren wurde deshalb von der Europäischen Kommission verbindlich vorgeschrieben.
| [[Bild:Edge 5eurct 1eurct.jpg|156px]]

| [[Bild:Edge 2eurct.jpg|100px]]
Bei der Umrechnung von Beträgen nach Euro, die noch in „alten“ Währungseinheiten festgelegt sind, darf erst am Ende der Berechnung der zu zahlende Gesamtbetrag gerundet werden. Eine Rundung von einzelnen Berechnungsfaktoren oder von Zwischenergebnissen würde zu einem anderen Gesamtergebnis führen. Damit würde der Rechtsgrundsatz verletzt, dass die Einführung der neuen Währung die Kontinuität von Verträgen nicht berührt.
| [[Bild:Edge 50eurct 10eurct.jpg|147px]]

| [[Bild:Edge 20eurct.jpg|106px]]
Praktisches Beispiel: War in einem Mietvertrag ein monatlich zu zahlender Mietzins vereinbart, der sich als Produkt aus Mietfläche und Quadratmeterpreis berechnet, ist nicht der Quadratmeterpreis in Euro umzurechnen und zu runden, sondern erst der monatliche Zahlungsbetrag. Eine andere Vorgehensweise würde unter Umständen erhebliche Senkungen oder Erhöhungen der monatlichen Zahlungen bewirken (vgl. Urteil des deutschen Bundesgerichtshofs vom 3.&nbsp;März 2005 – III&nbsp;ZR&nbsp;363/04).
| [[Bild:Edge 1eur.jpg|110px]]
<div style="clear:left;"></div>
| [[Bild:Edge 2eur.jpg|150px]]

|---- bgcolor="#EEEEEE"
=== Historische Kursverläufe zu anderen Leitwährungen ===
| 1ct- und 5ct-Münze
==== US-Dollar ====
| 2ct-Münze
{| class="wikitable float-right"
| 10ct- und 50ct-Münze
|+Jahreshöchst- und -tiefstwerte des Euros gegenüber dem US-Dollar (EZB-Referenzkurse)<ref name="EZB-Wechselkurse">[https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-usd.en.html Europäische Zentralbank: ''USD exchange rates in EUR''].</ref>
| 20ct-Münze
|- class="hintergrundfarbe5"
| 1€-Münze
! scope="col"| Jahr
| 2€-Münze
! scope="col"| Datum
! scope="col"| Tiefst
! scope="col"| Datum
! scope="col"| Höchst
|-
! scope="row"| 1999
| style="text-align:center" | 03.12.
| 1,0015
| style="text-align:center" | 05.01.
| 1,1790
|-
! scope="row"| 2000
| style="text-align:center" | 26.10.
| style="background:#ffcccc" | 0,8252
| style="text-align:center" | 06.01.
| 1,0388
|-
! scope="row"| 2001
| style="text-align:center" | 06.07.
| 0,8384
| style="text-align:center" | 05.01.
| 0,9545
|-
! scope="row"| 2002
| style="text-align:center" | 28.01.
| 0,8578
| style="text-align:center" | 31.12.
| 1,0487
|-
! scope="row"| 2003
| style="text-align:center" | 08.01.
| 1,0377
| style="text-align:center" | 31.12.
| 1,2630
|-
! scope="row"| 2004
| style="text-align:center" | 14.05.
| 1,1802
| style="text-align:center" | 28.12.
| 1,3633
|-
! scope="row"| 2005
| style="text-align:center" | 15.11.
| 1,1667
| style="text-align:center" | 03.01.
| 1,3507
|-
! scope="row"| 2006
| style="text-align:center" | 02.01.
| 1,1826
| style="text-align:center" | 05.12.
| 1,3331
|-
! scope="row"| 2007
| style="text-align:center" | 12.01.
| 1,2893
| style="text-align:center" | 27.11.
| 1,4874
|-
! scope="row"| 2008
| style="text-align:center" | 27.10.
| 1,2460
| style="text-align:center" | 15.07.
| style="background:#ccffcc" | 1,5990
|-
! scope="row"| 2009
| style="text-align:center" | 04.03.
| 1,2555
| style="text-align:center" | 02.12.
| 1,5090
|-
! scope="row"| 2010
| style="text-align:center" | 08.06.
| 1,1942
| style="text-align:center" | 13.01.
| 1,4563
|-
! scope="row"| 2011
| style="text-align:center" | 29.12.
| 1,2889
| style="text-align:center" | 04.05.
| 1,4882
|-
! scope="row"| 2012
| style="text-align:center" | 24.07.
| 1,2089
| style="text-align:center" | 28.02.
| 1,3454
|-
! scope="row"| 2013
| style="text-align:center" | 27.03.
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| style="text-align:center" | 27.12.
| 1,3814
|-
! scope="row"| 2014
| style="text-align:center" | 31.12.
| 1,2141
| style="text-align:center" | 06.05.
| 1,3945
|-
! scope="row"| 2015
| style="text-align:center" | 13.04.
| 1,0552
| style="text-align:center" | 02.01.
| 1,2043
|-
! scope="row"| 2016
| style="text-align:center" | 20.12.
| 1,0364
| style="text-align:center" | 03.05.
| 1,1569
|-
! scope="row"| 2017
| style="text-align:center" | 03.01.
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| style="text-align:center" | 08.09.
| 1,2060
|-
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| 1,1261
| style="text-align:center" | 15.02.
| 1,2493
|-
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| style="text-align:center" | 30.09.
| 1,0889
| style="text-align:center" | 10.01.
| 1,1535
|-
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| 1,2281
|-
! scope="row"| 2021
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| style="text-align:center" | 06.01.
| 1,2338
|-
! scope="row"| 2022
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| style="text-align:center" | 04.02.
| 1,1464
|-
! scope="row"| 2023
| style="text-align:center" | 03.10.
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| style="text-align:center" | 18.07.
| 1,1255
|-
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| style="text-align:center" | 31.12.
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| style="text-align:center" | 30.09.
| 1,1196
|-
! scope="row"| 2025
| style="text-align:center" | 13.01.
| 1,0198
| style="text-align:center" | 22.04.
| 1,1476
<!-- Hier bitte nur das Devisenfixing der EZB eintragen, Kurs siehe https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-usd.en.html -->
|}
|}


Am 4. Januar 1999, dem ersten Tag des Börsenhandels in Euro an der [[Frankfurter Börse]], hatte die neue Europa-Währung einen [[Wechselkurs]] von 1,1789&nbsp;USD pro Euro. Der Kurs des Euros entwickelte sich in Relation zum US-Dollar zunächst negativ und erreichte über die ersten zwei Jahre des Börsenhandels immer weitere Tiefststände. Am 27.&nbsp;Januar 2000 fiel der Euro unter die Euro-Dollar-[[Wechselkursparität|Parität]]; das Allzeittief wurde dann am 26.&nbsp;Oktober 2000 mit 0,8252&nbsp;USD pro Euro erreicht.
=== [[Sondermünzen]] ===
Als [[Sondermünzen]] werden in verschiedenen Ländern unterschiedliche [[Nennwert]]e angefertigt, die aber nur im jeweiligen Prägungsland gültig sind. In Deutschland etwa prägt man (nach dem Vorbild der [[Deutsche Mark|Deutschen Mark]]) Sondermünzen mit 10 Euro [[Nennwert]].


Von April 2002 bis Dezember 2004 wertete der Euro mehr oder weniger kontinuierlich auf; am 15.&nbsp;Juli 2002 wurde wieder die Parität erreicht, am 28.&nbsp;Dezember 2004 erreichte er ein Rekordhoch mit 1,3633&nbsp;USD. Entgegen den Erwartungen vieler Analysten, von denen manche sogar einen baldigen Anstieg auf über 1,40&nbsp;USD<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bfinance.de/inst/article.do?docid=N11468&serieId=2 |text=bfinance-Konsensus für Zinssätze und Wechselkurse (Februar 2005) |wayback=20080119170923}}.</ref> oder gar 1,60&nbsp;USD<ref name="abendblatt-380873">{{Internetquelle |url=https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article106943010/Euro-steigt-immer-weiter-mehr-als-1-36-Dollar-wert.html |titel=Euro steigt immer weiter – mehr als 1,36 Dollar wert |werk=Hamburger Abendblatt |datum=2004-12-28 |abruf=2014-12-11}}</ref> prognostiziert hatten, wertete der Euro wegen der Zinserhöhungspolitik der [[Federal Reserve System|US-Notenbank]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20060106 |text=''2006: Das Jahr des Euros.'' |wayback=20070929084047}} In: [[Eurasisches Magazin]]. Ausgabe 01–06.</ref> im Verlauf des Jahres 2005 wieder deutlich ab und erreichte am 15.&nbsp;November mit 1,1667&nbsp;USD sein Jahrestief 2005. Diese Zinserhöhungspolitik konnte allerdings wegen der Abschwächung der US-Konjunktur 2006 nicht mehr fortgesetzt werden; erschwerend kam seit der zweiten Jahreshälfte 2007 die [[Finanzkrise ab 2007|Subprime-Krise]] hinzu, die die US-Notenbank zu mehreren Leitzinssenkungen veranlasste, sodass der Euro erneut aufwertete und der EZB-Referenzkurs am 15.&nbsp;Juli 2008 sein bisheriges Rekordhoch von 1,5990&nbsp;USD erreichte,<ref name="EZB-Wechselkurse" /> wobei der höchste je am Markt gehandelte Kurs bei 1,6038&nbsp;USD lag.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/marktberichte/:Krise%20Fannie%20Freddie%20Anleger%20Dollar/385896.html |text=''Krise von Fannie und Freddie: Anleger flüchten aus dem Dollar.'' |wayback=20080718035052}} In: ''Financial Times Deutschland.'' 15. Juli 2008.</ref> Zum Vergleich: Ihren Höchstwert erreichte die D-Mark am 19.&nbsp;April 1995, als 1&nbsp;USD 1,3455&nbsp;DEM kostete – das entspricht umgerechnet 1,45361&nbsp;USD je Euro. Der an die D-Mark gekoppelte österreichische Schilling erreichte sein Allzeithoch am selben Tag mit einem US-Dollar-Preis von 9,485&nbsp;Schilling, das sind umgerechnet 1,45074&nbsp;USD je Euro.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.oanda.com/convert/fxhistory |titel=Historical Exchange Rates – OANDA |werk=oanda.com |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20060720101840/http://oanda.com/convert/fxhistory |archiv-datum=2006-07-20 |abruf=2015-02-28 |archiv-bot=2024-12-11 23:16:56 InternetArchiveBot}}</ref>
Daneben ist es seit [[2004]] erlaubt, 2-Euro-[[Gedenkmünzen]] zu prägen, die in allen Staaten akzeptiert werden. Diese Sonderprägungen haben die europäische Vorderseite der Kursmünzen, die Rückseiten werden je nach Ausgabeanlass gestaltet. Die Ausgabe solcher Münzen ist begrenzt möglich und kann pro Ausgabeland nur einmal jährlich erfolgen. Die erste Gedenkmünze dieser Art erschien in Griechenland anlässlich der [[Olympische Sommerspiele 2004|Olympischen Spiele in Athen]]. Aufgrund der einheitlichen Maße und Gestaltung mit den Kursmünzen erfreuen sich diese Münzen, im Gegensatz zu den nationalen Gedenkmünzen, immer größerer Beliebtheit.


Durch die Dollarschwäche war das [[Bruttoinlandsprodukt]] des [[Euroraum]]s zu Markt-Wechselkursen im März 2008 größer als das der [[Vereinigte Staaten|USA]].<ref>{{Webarchiv |url=https://de.reuters.com/article/usa-eu-wirtschaftsraum-idDEHUM46144820080314 |text=''Euro-Zone löst USA als größter Wirtschaftsraum ab.'' |wayback=20190419165035}}, abgerufen am 19. April 2019</ref>
Herausgegebene 2-Euro-Sonderprägungen:
* Griechenland: [[Olympische Sommerspiele 2004|Olympische Sommerspiele 2004 in Athen]]
* Luxemburg: Luxemburgische Monarchie
* Finnland: [[EU-Osterweiterung|EU-Osterweiterung 2004]]
* Vatikan: [[Lateranvertrag|75 Jahre Lateranverträge und Gründung des Vatikan 1929]]
* San Marino: [[Bartolomeo Borghesi]]
* Italien: [[Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen]]


=== [[Eurobanknoten]] ===
==== Weitere Währungen ====
<gallery mode="packed">
Die [[Eurobanknoten]] sind in allen Ländern identisch. Es gibt Banknoten zu 5 Euro, 10 Euro, 20 Euro, 50 Euro, 100 Euro, 200 Euro und 500 Euro.
Currency gnp weighted comparison 1999 2017.svg|Kursverlauf von 6 wichtigen Währungen seit 1999 in Bezug zu ihrem (mit dem [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]] gewichteten) Mittel.
EurUsd.png|Der Kursverlauf des Euros gegenüber dem US-Dollar seit 1999
EurChf.png|Kursverlauf des Euros gegenüber dem Schweizer Franken seit 1999
Euro exchange rate to GBP.svg|Kursverlauf des Euros gegenüber dem Britischen Pfund seit 1999
EurJyp.png|Kursverlauf des Euros gegenüber dem Yen seit 1999
</gallery>


=== Bedeutung des US-Dollar-Euro-Wechselkurses ===
Die [[Geldschein|Schein]]e zeigen verschiedene Motive zu den Themen ''Zeitalter und [[Baustil]]e in [[Europa]]''.
Ein hoher Eurokurs bringt für die europäische Wirtschaft sowohl Vorteile als auch Nachteile. Vorteilhaft ist die Verbilligung der [[Rohstoff]]e, die weiterhin überwiegend in US-Dollar gehandelt werden. Nachteilig ist die Verteuerung der Exporte, die zu Absatzproblemen führen kann.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.nachrichten.at/wirtschaft/540694 |text=Rekordniveau des Euros lässt Wirtschaft kalt |wayback=20080118110157}}. [[Oberösterreichische Nachrichten]], 20. April 2007.</ref> Durch die Größe des Euroraumes haben die [[Wechselkurs]]e und somit die durch Wechselkursschwankungen hervorgerufenen Wechselkursrisiken jedoch weitaus weniger Bedeutung als zu Zeiten nationaler Währungen. Insbesondere konnte sich Anfang 2007 die europäische Binnenwirtschaft mit einem überdurchschnittlichen Wachstum von der nur moderat wachsenden Weltwirtschaft abkoppeln.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.morgenpost.de/content/2007/04/11/politik/893618.html |text=Deutsche Wirtschaft bringt Europa nach vorn |wayback=20070930193219}}, [[Berliner Morgenpost]], 11. April 2007.</ref>
Die Vorderseiten zeigen als [[Motiv]] ein Fenster oder eine Fensterfront, die Rückseiten jeweils eine [[Brücke]]. Dabei sind keine realen Bauwerke abgebildet, sondern es wurden die Stilmerkmale der einzelnen [[Epoche]]n in eine archetypische Abbildung eingebracht.


Der niedrige Eurokurs bis in das Jahr 2002 ist vermutlich teilweise auf seine damalige Nichtexistenz als Bargeld zurückzuführen, weswegen der Euro zunächst geringer bewertet wurde, als es allein aufgrund der Fundamentaldaten angemessen gewesen wäre. Die wirtschaftlichen Probleme in der europäischen Gemeinschaft machten Investitionen in Europa für ausländische Anleger unattraktiv, was den Euro weiter schwächte. Kurz nach der Bargeldeinführung kam es zu einer Euro-Aufwertung. Die wirtschaftliche Erholung Europas seit 2005, insbesondere der Exporte, hat die Aufwertung des Euros weiter unterstützt. Es gibt weitere Erklärungen, die auch zu der allgemeinen Annahme einer mittel- und langfristigen Fortsetzung des Euro-Wertzuwachses führen; es werden hierfür vorrangig drei Gründe angegeben:
Trotz des länderübergreifenden gleichaussehenden Layouts lässt sich anhand des Anfangsbuchstabens der Seriennummer das Herkunftsland des Geldscheines feststellen.


* Das weiterhin steigende Haushalts- und [[Leistungsbilanz]]<nowiki />defizit und damit einhergehend die Erhöhung der Verschuldung der USA,
* die absehbare Umschichtung der [[Währungsreserven]] von Staaten wie China, Indien, Japan, Russland und anderer großer Staaten sowie
* die zunehmende Bereitschaft Erdöl exportierender Staaten, neben dem [[Petrodollar|US-Dollar]] auch den [[Petroeuro|Euro als Zahlungsmittel für Erdöl]] anzunehmen.


Im Juli 2008 erreichte der Euro mit einem Kurs von 1,5990 US-Dollar pro Euro sein bisheriges Allzeithoch (siehe Tabelle „Jahreshöchst- und -tiefstwerte“ oben); im Zuge der [[Griechische Staatsschuldenkrise ab 2010|Griechenland-Finanzkrise 2009/10]] fiel der Kurs von 1,35&nbsp;USD/EUR auf etwa 1,20&nbsp;USD/EUR (= um etwa 10 %).<ref>{{Webarchiv |url=http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?sTab=overview&sCat=CUR&sSym=DUSDEUR.TGT |text=Chart: Preis des Euro in US-Dollar |wayback=20060623045822}}.</ref>
[[Bild:PIC_0258.PNG|thumb|Unterschriften von [[Jean-Claude Trichet]] und [[Wim Duisenberg]] auf den Banknoten]]
{|
|----- bgcolor="#DDDDDD"
! Code
! Land
! Prüfziffer
!Anmerkung
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| Z || [[Belgien]] || 9 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| Y || [[Griechenland]] || 1 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| X || [[Deutschland]] || 2 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| W || [[Dänemark]] || 3 || derzeit nicht genutzt
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| V || [[Spanien]] || 4 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| U || [[Frankreich]] || 5 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| T || [[Republik Irland|Irland]] || 6 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| S || [[Italien]] || 7 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| R || [[Großherzogtum Luxemburg|Luxemburg]] || 8 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| Q || nicht vergeben || 9 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| P || [[Niederlande]] || 1 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| O || nicht vergeben || 2 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| N || [[Österreich]] || 3 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| M || [[Portugal]] || 4 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| L || [[Finnland]] || 5 || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
| K || [[Schweden]] || 6 || derzeit nicht genutzt
|}


=== Euro Currency Index ===
Weiterhin ist auf jedem Geldschein auf der Vorderseite zusätzlich noch ein Code zu finden. Er besteht aus einem Buchstaben und fünf weiteren Zeichen oder Ziffern, der erste Buchstabe gibt dabei die Druckerei des Geldscheins an.
[[Datei:Euro Currency Index.png|mini|Euro Currency Index]]


Der [[Euro Currency Index]] (EUR_I) stellt das arithmetische Verhältnis von vier [[Leitwährung]]en im Vergleich zum Euro dar: [[US-Dollar]], [[Pfund Sterling|britisches Pfund]], [[Yen|japanischer Yen]] und [[Schweizer Franken]]. Alle Währungen werden in den Maßeinheiten der Währung pro Euro ausgedrückt. Der Index wurde 2004 vom [[Börsenportal]] Stooq.com lanciert. Basiswert sind 100 Punkte am 4. Januar 1971. Vor Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung am 1. Januar 1999 wurde ein [[Wechselkurs]] von 1&nbsp;Euro = 1,95583 [[Deutsche Mark]] berechnet.
{|
|----- bgcolor="#DDDDDD"
! Code
! Druckerei
! Ort
! Land
! Anmerkung
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|A || Bank of England Printing Works || [[Loughton]] || [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] || keine Noten im Umlauf
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|B || &nbsp; || &nbsp; || &nbsp; || nicht vergeben
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|C || AB Tumba Bruk || [[Tumba]] || [[Schweden]] || keine Noten im Umlauf
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|D || Setec || [[Vantaa]] || [[Finnland]] || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|E || F. C. Oberthur || [[Chantepie]] || [[Frankreich]] || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|F || Oesterreichische Banknoten und Sicherheitsdruck GmbH || [[Wien]] || [[Österreich]] || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|G || Johan Enschedé || [[Haarlem]] || [[Niederlande]] || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|H || De La Rue || [[Gateshead]] || [[Großbritannien und Nordirland|Großbritannien]] || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|I || &nbsp; || &nbsp; || &nbsp; || nicht vergeben
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|J || Banca d'Italia || [[Rom]] || [[Italien]] || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|K || Central Bank of Ireland || [[Dublin]] || [[Republik Irland|Irland]] || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|L || Banque de France || [[Chamalières]] || [[Frankreich]] || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|M || Fábrica Nacional de Moneda y Timbre || [[Madrid]] || [[Spanien]] || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|N || Bank of Greece || [[Athen]] || [[Griechenland]] || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|O || &nbsp; || &nbsp; || &nbsp; || nicht vergeben
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|P ||Giesecke & Devrient || [[München]]/[[Leipzig]] || [[Deutschland]] || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|Q || &nbsp; || &nbsp; || &nbsp; || nicht vergeben
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|R || Bundesdruckerei || [[Berlin]] || [[Deutschland]] || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|S || Danmarks Nationalbank || [[Kopenhagen]] || [[Dänemark]] || keine Noten im Umlauf
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|T || Nationale Bank van België / Banque Nationale de Belgique || [[Brüssel]] || [[Belgien]] || &nbsp;
|----- bgcolor="#EEEEEE"
|U || Valora || [[Carregado]] || [[Portugal]] || &nbsp;
|}


Vergleichbar mit dem arithmetisch gewichteten Euro Currency Index ist der handelsgewichtete [[Euro Effective Exchange Rate Index]] der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] (EZB). Der Index der EZB misst im Vergleich zum Euro Currency Index viel akkurater den Wert des Euros, da die Gewichtung der EZB die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Güter im Vergleich zu anderen Ländern und Handelspartnern stellt.
=== Sicherheitsmerkmale ===
[[Bild:Security features 50EURO.jpg|thumb|285px|Sicherheitsmerkmale eines 50-Euro Scheins]]
Die Euro-Banknoten weisen verschiedene Sicherheitsmerkmale auf, mit denen Fälschungen verhindert und erschwert werden sollen.


Auch andere Unternehmen veröffentlichten Euro Currency Indizes. Die Berechnung wurde aber nach wenigen Jahren wieder eingestellt. Beispiele sind der Dow Jones Euro Currency Index (DJEURO) von [[Dow Jones & Company]] von 2005 bis 2009 und der ICE Euro Currency Index (ECX) der [[Terminbörse]] [[ICE Futures U.S.]], früher New York Board of Trade (NYBOT), von 2006 bis 2011.<ref>ICE Futures U.S.: {{Webarchiv |url=https://www.theice.com/publicdocs/rulebooks/futures_us/24_ICE_Futures_EURO_Index.pdf |text=ICE Futures Euro Index Rules |wayback=20160304042628}} (PDF; 75&nbsp;kB)</ref>
==== Offizielle notenwertübergreifende Merkmale ====
* Das verwendete Papier besteht aus reiner [[Baumwolle]] (Dies kann mit speziellen Prüfstiften nachgewiesen werden, bei echten Banknoten hinterläßt ein solcher Prüfstift keine Spuren)
* [[Wasserzeichen]]
* Sicherheitsfaden,der im Gegenlicht sichtbar wird.
* Einige Bildelemente sind ertastbar.
* Durchsichtsregister: Eine Wertangabe ist teils von der Vorderseite, teils von der Rückseite aufgedruckt und wird im Gegenlicht vollständig sichtbar. (beide Seiten ergänzen sich exakt)
* Mikroschrift
* [[Infrarot]]-Eigenschaften
* Unter [[Ultraviolettstrahlung#Schwarzlicht|Schwarzlicht]] (UV-Licht) werden bunte Fasern im Papier sichtbar.


=== Euro Effective Exchange Rate Index ===
==== Offizielle notenwertspezifische Merkmale ====
Der [[Euro Effective Exchange Rate Index]] (Euro EER Index, auch bekannt als Euro Trade Weighted Index) ist eine Kennzahl, welche den Wert des Euros mittels eines [[Währungskorb]]s aus verschiedenen Währungen vergleicht. Der Index ist der handelsgewichtete Durchschnitt im Vergleich zu diesen Währungen. Er wurde 1999 von der Europäischen Zentralbank (EZB) erstmals veröffentlicht. Die EZB berechnet die [[Effektiver Wechselkurs|effektiven Wechselkurse]] im Index für drei Gruppen:
* Spezial-Folienstreifen mit Hologramm, das beim Kippen zwischen Euro-Symbol und jeweiligem Wert wechselt. (bei 5, 10 und 20 Euro-Scheinen)
* Perlglanzstreifen, der beim Kippen der Banknote goldfarben sichtbar wird (mit Euro-Symbol und jeweiligem Wert) (bei 5, 10 und 20 Euro-Scheinen)
* Spezial-Folienelement mit Hologramm, das das Architekturmotiv oder die Wertzahl zeigt (bei 50, 100, 200 und 500 Euro-Scheinen)
* Farbwechsel: Beim Kippen der Banknote ändert sich die Farbe des Aufdrucks der großen Wertzahl (bei 50, 100, 200 und 500 Euro-Scheinen)


* eine schmale Gruppe (EER-12 Index),
==== Geheime Sicherheitsmerkmale ====
* eine Gruppe von 20 Mitgliedsländern (EER-20 Index), bestehend aus den EER-12 Ländern, plus China und den sieben nicht der Eurozone angehörenden EU-Mitgliedstaaten
* eine breite Gruppe (EER-40 Index) von Handelspartnern, bestehend aus den EER-20 Ländern, plus 20 zusätzlichen relevanten Handelspartnern


Die EZB bestimmt die Gewichte der einzelnen Partnerländer anhand der Anteile der Fertigerzeugnisse, wie sie in der [[SITC|Standard International Trade Classification (SITC)]] definiert sind. Für die Gewichte verwendet die EZB die Werte aus den Exporten und den Importen, ohne den Handel innerhalb des Euroraums zu berücksichtigen. Die Einfuhren werden nach dem einfachen Anteil der Partnerländer an den Gesamtimporten in das Euro-Währungsgebiet gewichtet. Die Exporte werden hingegen doppelt gewichtet, wegen der sogenannten „Dritt-Markt-Effekte“. Dies erfasst den Wettbewerb der europäischen Exporteure in ausländische Märkte gegenüber inländischen Produzenten und Exporteuren aus Drittländern.<ref>[http://www.ecb.int/stats/exchange/effective/html/index.en.html#info Detailed information on the calculation of effective exchange rates]</ref>
Es gibt auf den Euro-Banknoten auch geheime Sicherheitsmerkmale, die als ''M-Feature'' bezeichnet werden. Diese Sicherheitsmerkmale werden automatisiert in den Filialen der Europäischen Zentralbanken überprüft.
Bisher konnte dieser Test Fälschungen sicher erkennen. Jede Banknote soll im Durchschnitt alle drei Monate in einer Filiale der EZB auf diese Merkmale überprüft werden und so der Umlauf von Falschgeld entdeckt und unterdrückt werden.


== Name, Symbole und Codes ==
==== Sicherheitsmerkmale der zweiten Serie ====
=== Währungsname Euro ===
Die zweite Serie von Euro-Banknoten, die zum Jahre [[2008]] schrittweise die bisherigen Scheine ablösen wird, soll mit neuen und weiter verbesserten Sicherheitsmerkmalen ausgestattet sein. Offizielle Details dazu wurden bisher nicht bekannt gegeben.
Der Name „Euro“ wurde auf der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen und in der ''Verordnung (EG) Nr.&nbsp;974/98 über die Einführung des Euros'' festgelegt. In allen Sprachen der Länder, in denen die Währung eingeführt wurde, lautet ihr Name „euro“. Abweichend davon wird im Deutschen die Währung großgeschrieben (Euro), im [[Griechische Sprache|Griechischen]] wird das griechische Alphabet verwendet (ευρώ).


Trotz der identischen Schreibweise wird der Name der Gemeinschaftswährung in verschiedenen Sprachen sehr unterschiedlich ausgesprochen:
== Siehe auch ==
* [[Euromünzen]] – [[Eurobanknoten]] – [[Falschgeld]]
* [[Deutsche Mark]] – [[Österreichischer Schilling]] – [[Devisen]] – [[Geld]] – [[Teuro]] – [[Starterkit]]
* [[Europäische Zentralbank]] – [[Deutsche Bundesbank]]
* [[Europa]] – [[Europäische Union]] – [[Währungsunion]]


* [[Deutsche Sprache|Deutsch]] [{{IPA|ˈɔʏ̯ʁo}}]
== Literatur ==
* [[Englische Sprache|Englisch]] [{{IPA|ˈjuːɹəʊ}}]
* Kurt Fischer, Helmut Kahnt, Hans L. Grabowski: ''„Die Euro-Münzen“'', Gietl 2004, ISBN 3924861897
* [[Finnische Sprache|Finnisch]] und [[Italienische Sprache|Italienisch]] [{{IPA|ˈɛurɔ}}]
* ''„Euro-Katalog, Münzen und Banknoten 2005“'', Leuchtturm Albenverlag 2004, ISBN 3000126791
* [[Französische Sprache|Französisch]] [{{IPA|øˈʁo}}]
* [[Griechische Sprache|Griechisch]] [{{IPA|ɛvˈro}}]
* [[Lettische Sprache|Lettisch]] [{{IPA|ˈejɾo}}]
* [[Niederländische Sprache|Niederländisch]] [{{IPA|ˈøro}}]
* [[Spanische Sprache|Spanisch]] und [[Estnische Sprache|Estnisch]] [{{IPA|ˈeuɾo}}]
* [[Schwedische Sprache|Schwedisch]] [{{IPA|ˈɔʏ̯ˈru}}]


Die korrekte Bezeichnung der gemeinsamen Währung im Nominativ Singular als „Euro“ findet sich in allen diesbezüglichen Rechtsakten der Europäischen Union und wird sogar von der Europäischen Zentralbank im Rahmen ihrer regelmäßigen Konvergenzberichte als De-facto-[[EU-Konvergenzkriterien|Konvergenzkriterium]] überprüft:
== Weblinks ==
* [http://www.ecb.int Europäische Zentralbank]
* [http://www.bundesbank.de/bargeld/muenzen/euro/bargeld_muenzen_deutschland.php Deutsche Bundesbank: Die Rückseiten der Euromünzen in verschiedenen Ländern]
* [http://www.2-Euro.net 2-Euro.net: Die neuen 2 Euro-Gedenkmünzen]
* [http://www.myeuro.info/euro-snr.php Infos zu Code und Prüfziffer auf Eurobanknoten]
* [http://www.eurobilltracker.com Eurobilltracker – Euro-Banknoten auf ihrem Weg verfolgen]
* [http://www.andreaskrueger.de/euro/ Ein kleines Programm: CYE (CountYourEuro!) - Es dient der Euro-Münzen-Diffusions-Forschung]


{{Zitat
|Text=In Anbetracht der ausschließlichen Zuständigkeit der Gemeinschaft für die Festlegung des Namens der einheitlichen Währung sind jegliche Abweichungen von dieser Bestimmung mit dem EG-Vertrag unvereinbar und daher zu beseitigen.
|ref=<ref>Europäische Zentralbank: [http://www.ecb.int/pub/pdf/conrep/cr200705de.pdf Konvergenzbericht Mai 2007] (PDF; 1,5&nbsp;MB).</ref>}}


In einer Erklärung zum [[Vertrag von Lissabon]] stellten die Regierungen von Lettland, Ungarn und Malta am 9.&nbsp;Mai 2008 fest, dass die vereinheitlichte Schreibweise „keine Auswirkungen auf die geltenden Regeln der lettischen, der ungarischen und der maltesischen Sprache“ habe.<ref>[http://www.ecb.int/ecb/legal/pdf/de_protocol_58.pdf Erklärung der Republik Lettland, der Republik Ungarn und der Republik Malta zur Schreibweise des Namens der einheitlichen Währung in den Verträgen] (PDF; 51&nbsp;kB), ABl. C 115 vom 9. Mai 2008, S.&nbsp;357.</ref>
* [http://www.ecb.int/stats/exchange/eurofxref/html/index.en.html Die EZB mit aktuellen Kursen verschiedener Währungen gegen den Euro]

{{Anker|Pluralformen}} In der deutschen amtlichen Sprachverwendung wird die Bezeichnung ''Euro'' unverändert auch im [[Plural]] verwendet. Allerdings weicht der umgangssprachliche Gebrauch hiervon ab: Im Deutschen lauten die Pluralformen ''Euros'' und ''Cents'', wenn man von Scheinen und Münzen spricht oder schreibt („ein Sack voller Euros“); kein ''-s'' steht bei der Angabe eines bestimmten Geldbetrages („Ich habe tausend Euro überwiesen“).<ref>Bastian Sick: ''Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, Folge 3,'' Köln 2006, S.&nbsp;216.</ref> In einigen anderen EU-Sprachen existieren auch amtlich eigene Pluralformen.<ref>Europäische Kommission: [http://ec.europa.eu/economy_finance/publications/publication6336_en.pdf ''Spelling of the words “euro” and “cent” in official community languages as used in community legislative acts''] (englisch; PDF; 62&nbsp;kB).</ref>

Etymologisch leitet sich das Wort „Euro“ als Abkürzung des Namens des Kontinents [[Europa]] und damit letztlich aus dem griechischen ''Εὐρώπη'' ab.

=== Untereinheit Cent ===
Die Untereinheit des Euros lautet „[[Cent (Währung)|Cent]]“.<ref>[[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union]]: [http://publications.europa.eu/code/de/de-370300.htm Interinstitutionelle Regeln für Veröffentlichungen – Der Euro].</ref> Allerdings sind nach den interinstitutionellen Regeln für Veröffentlichungen der EU national abweichende Bezeichnungen nicht ausgeschlossen. Somit konnten Länder, die für die eigene Währung bereits einen Hundertstel-Begriff verwendet hatten, diesen bei der Einführung des Euro für dessen Untereinheit beibehalten. Beispiele sind Frankreich und Belgien ''(centimes)'', Italien ''(centesimi)'' und Portugal ''(centavos).'' Im Finnischen wird ''sentti'' gebraucht, das bereits für die Untereinheit des Dollars benutzt wurde. Im Griechischen wird ''λεπτό'' ([[Lepton (Münze)|Lepto]]) verwendet, Untereinheit der [[Griechische Drachme|griechischen Drachme]].

Umgangssprachlich wird der Cent auch als „Euro-Cent“ bezeichnet, ohne diesen Zusatz kann die Währung unklar sein. Auch auf den Centmünzen werden die Worte ''Euro'' und ''Cent'' übereinander geschrieben, wobei allerdings ''Euro'' in kleinerer Schrift als ''Cent'' erscheint.<ref>{{CELEX|52001XC1228(04)|''Die optischen Merkmale der Euro-Münzen''}} ([[Amtsblatt der Europäischen Union|ABl]] 2001/C 373/01).</ref> Es gibt allerdings einen erkennbaren Unterschied zumindest zu den Cents der amerikanischen und kanadischen Dollar-Währungen.

Das Wort „Cent“ stammt von {{laS|centesimus|de=der Hundertste}} bzw. ‚das Hundertstel‘ ab. Varianten wurden schon seit langem in der [[Romania (Linguistik)|Romania]] für Währungsuntereinheiten benutzt (vgl. [[Céntimo]], [[Centime]], [[Centavo]] und [[Centesimo]]). Die Form „Cent“ selbst war schon vor der Euro-Einführung über das Niederländische und das Englische ins Deutsche vermittelt worden, insbesondere als Bezeichnung für die Untereinheit des [[Dollar]].

=== Euro-Währungssymbol ===
{{Hauptartikel|Eurozeichen}}
[[Datei:Eurosymbol.svg|mini|Das [[Eurozeichen]] mit Abmessungen]]

Das Euro-Zeichen wurde 1997 von der Europäischen Kommission als Symbol für die europäische Gemeinschaftswährung eingeführt. Dass es überhaupt ein Symbol gibt, ist eher dem Zufall zu verdanken. Da es nur wenige Währungen gibt, für die ein Symbol existiert, hatte der Rat auch nie über ein Symbol diskutiert. Erst als Anfang 1996 ein Logo für Informationskampagnen gesucht wurde, fand man den Entwurf. Daraus entstand die Idee, dieses Logo auch als Währungssymbol einzuführen. Am 23. Juli 1997 veröffentlichte die Kommission eine Mitteilung über die Verwendung des Euro-Zeichens. Der Text erläutert:
:„Das € ist an das griechische Epsilon angelehnt, das auf die Wiege der europäischen Zivilisation zurückverweist, und an den ersten Buchstaben des Wortes Europa; es wird gekreuzt von zwei Parallelen, die die Stabilität des Euros symbolisieren. Eine frühzeitige Festlegung auf ein unverwechselbares Symbol für den Euro soll auch zeigen, dass der Euro dazu berufen ist, eine der wichtigsten Währungen der Welt zu werden.“<ref>[http://ec.europa.eu/economy_finance/euro/cash/coins/pdf/from_design_to_circulation_de.pdf Europäische Gemeinschaften: Texte zum Euro (Nummer 37, Mai 2000): Die Euro-Münzen, S.&nbsp;27,&nbsp;28] (PDF 3,79&nbsp;MB) Abgerufen am 9.&nbsp;März 2014.</ref>

Es basiert auf einem 1974 als Studie geschaffenen Entwurf des ehemaligen Chefgrafikers der [[Europäische Gemeinschaft|Europäischen Gemeinschaft]] (EG), [[Arthur Eisenmenger]]. Es ist ein großes, rundes ''E'', das in der Mitte zwei waagerechte, versetzte Striche besitzt (oder auch wie ein C mit einem Gleichheitszeichen kombiniert). Es erinnert an den griechischen Buchstaben [[Epsilon]] (ε). Ursprünglich sollte die Abkürzung ''[[Europäische Währungseinheit|ECU]]'' verwendet werden. Das Eurozeichen sollte in dieser Form nicht in Texten eingesetzt werden. Typografisch korrekt ist es, das Eurozeichen der verwendeten Schrift zu verwenden (U+20AC).

Allerdings erschien schon – von der [[Paneuropa-Union]] im Jahr 1972 herausgegeben – ein Satz mit sieben Werten zu 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100&nbsp;Euro mit dem Euro-Symbol „€“, das damals etwas anders aussah, aber auch aus einem großen „C“ mit einem eingefügten Gleichheitszeichen bestand. Anlass der Ausgabe waren der 50.&nbsp;Jahrestag der Paneuropa-Union und der 20.&nbsp;Jahrestag der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, verbunden mit dem Vertrag über die Norderweiterung der Gemeinschaft. Die Stücke zeigen eine Umschrift mit dem Text „[[Confoederatio Europaea|CONFŒDERATIO EUROPÆA]]“. Auf den Rückseiten sind [[Karl der Große]], [[Karl V. (HRR)|Karl&nbsp;V.]], [[Napoleon Bonaparte|Napoléon Bonaparte]], [[Richard Nikolaus Graf von Coudenhove-Kalergi]], [[Jean Monnet]], [[Sir Winston Churchill]] und [[Konrad Adenauer]] abgebildet. Eine weitere Euro-Ausgabe mit zwei Stücken gab es ein Jahr später zum 10.&nbsp;Jahrestag des [[Élysée-Vertrag|Freundschaftsvertrages zwischen Deutschland und Frankreich]].

=== ISO-Währungscode ===
Das internationale Währungskürzel lautet „EUR“. In der [[ISO 4217|ISO-Norm]] weicht es in mehrfacher Hinsicht von der allgemeinen Systematik ab:

* Üblicherweise ist der erste Buchstabe von Währungen, die im Rahmen einer Währungsunion verwendet werden, das „X“. Ein dem Standard entsprechendes Kürzel könnte etwa „XEU“ sein. Tatsächlich war dies auch das internationale Währungskürzel der [[Europäische Währungseinheit|Europäischen Währungseinheit]] ECU von 1979 bis 1998, die durch den Euro abgelöst wurde.
* Ist der erste Buchstabe kein „X“, so stehen die ersten beiden Buchstaben für den [[Ländercode]] nach [[ISO-3166-1-Kodierliste|ISO 3166]], der letzte ist üblicherweise der Anfangsbuchstabe der Währung. Obwohl die Europäische Union kein souveräner Staat ist, ist für sie in ISO 3166 das Kürzel EU definiert. Der Euro müsste diesem Standard zufolge also eigentlich das Kürzel „EUE“ tragen.

=== Amtliche Schreibweisen ===
Das [[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union]] verwendet in seinen Schreibregeln das Eurozeichen nur zur grafischen Darstellung, populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen und für Werbezwecke. In amtlichen Texten wird für Währungsbeträge hingegen grundsätzlich der ISO-Code „EUR“ genutzt.<ref>[[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union]]: [http://publications.europa.eu/code/de/de-370303.htm Institutionelle Regeln für Veröffentlichungen – Schreibregeln für Währungsbezeichnungen].</ref>

Für den Cent gibt es offiziell weder ein Zeichen noch eine Abkürzung. In amtlichen Texten werden Beträge im Cent-Bereich daher in Eurobruchteilen angegeben, also zum Beispiel für einen Betrag von 20&nbsp;Cent „0,20&nbsp;EUR“. Inoffiziell wird die Untereinheit allerdings häufig abgekürzt ''(Ct, Ct., ct, C'' oder ''c).'' Das für den US-Cent verwendete Zeichen ''¢'' ist für den Eurocent ungebräuchlich.

== Eurobargeld ==
{{Euromünzen}}

Ende 2010 waren 862,3 Milliarden Euro als Bargeld in Umlauf, davon 840 Milliarden Euro als Scheine (97,4 %) und 22,3 Milliarden Euro als Münzen (2,6 %).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ecb.europa.eu/stats/euro/circulation/html/index.en.html |text=www.ecb.europa.eu |wayback=20140626110254 |archiv-bot=2024-12-11 23:16:56 InternetArchiveBot}}</ref>

=== Münzen ===
[[Datei:1 Euro Common Sides New Design.gif|mini|hochkant|links|[[Euromünzen|1-Euro-Münze]] der Prägejahre ab 2007]]
==== Gebrauchsmünzen ====
{{Hauptartikel|Euromünzen}}

Es gibt Euromünzen zu 1, 2, 5, 10, 20 und 50&nbsp;Eurocent sowie zu 1 und 2&nbsp;Euro. Die Vorderseiten der [[Münze]]n aller Euroländer sind gleich, auf der Rückseite haben sie nationale Motivprägungen. Dennoch kann im gesamten Währungsraum damit bezahlt werden. Seit 2007 werden die Vorderseiten der Münzen schrittweise erneuert, um die im Jahre 2004 hinzugekommenen EU-Länder ebenfalls darzustellen. Die deutschen Rückseiten besitzen zusätzlich noch ein [[Münzzeichen]], das den [[Münzprägeanstalt|Prägeort]] angibt. Auf den griechischen Münzen ist der Nennwert auch auf Griechisch aufgeführt, statt Cent steht die Bezeichnung ''Lepto/Lepta.''
Auf der Vorderseite der Münzen befindet sich ein versetztes Doppel-L; die Initialen des belgischen Designers [[Luc Luycx]].

Die Münzen zu 1 und 2&nbsp;Euro bestehen aus zwei unterschiedlichen [[Legierung]]en ([[Kupfernickel]] und [[Messing]]). Unter Gebrauchsbedingungen entsteht ein [[Elektrochemie|elektrochemisches]] [[Elektrochemische Spannungsreihe|Spannungsgefälle]], das [[Nickel]]-[[Ion]]en aus der Legierung herauslöst. Dies löst jedoch (entgegen ursprünglichen Befürchtungen) keine [[Allergie|allergischen]] Reaktionen aus.

Da die [[Thailand|thailändischen]] 10-[[Baht]]-Münzen den 2-Euro-Münzen in Größe und Gewicht stark ähneln und ebenfalls aus zwei unterschiedlichen Legierungen bestehen, erkennen Automaten im Euroraum, die über eine unzureichende Münzprüfung verfügen, diese Münzen möglicherweise als 2-Euro-Münze. Das kann unter Umständen auch mit anderen Münzen – zum Beispiel der neuen [[Türkei|türkischen]] 1-Lira-Münze, der [[kenia]]nischen 5-[[Kenia-Schilling|Schilling]]-Münze oder mit Restbeständen der italienischen 500-Lira-Münze – geschehen.

==== 2-Euro-Gedenkmünzen ====
{{Hauptartikel|2-Euro-Gedenkmünzen}}

Seit 2004 werden 2-Euro-Gedenkmünzen für den Umlauf ausgegeben. Sie unterscheiden sich nur durch das Motiv auf der nationalen Seite von den Umlaufmünzen und sind im gesamten Euroraum gültig.

Die erste Ausgabe wurde zum Gedenken an die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen von Griechenland ausgegeben. 2005 gab Österreich eine Münze zum fünfzigjährigen Jubiläum des [[Österreichischer Staatsvertrag|Staatsvertrages]] heraus. Deutschland startete mit seiner ersten Gedenkmünze der [[Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland#Bundesländer-Serie|Bundesländerserie]] 2006, auf der das [[Holstentor]] zu Lübeck abgebildet ist. Die Auflage betrug 31,5 Millionen. Dem jährlich wechselnden Vorsitz im Bundesrat gemäß wurden in den Folgejahren und werden bis einschließlich 2022 – mit Ausnahme des Jahres 2019 – jeweils einem der 16 Bundesländer gewidmete Gedenkmünzen mit Auflagen von jeweils rund 31 Millionen ausgegeben. Es war deshalb vorgesehen, dass Deutschland für den Umlauf 16 Jahre lang keine 2-Euro-Münzen mit dem Motiv des Bundesadlers (also die „gewöhnliche“ 2-Euro-Münze) – mit Ausnahme einer geringen Auflage Kursmünzensätze für Sammler – prägt. Dennoch wurden aber immer wieder 2-Euro-Münzen mit dem Bundesadler in erheblicher Stückzahl für Umlaufzwecke geprägt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bundesbank.de/download/bargeld/muenzpraegung.pdf |titel=Münzprägung |werk=bundesbank.de |hrsg=[[Deutsche Bundesbank]] |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110521083547/http://www.bundesbank.de/download/bargeld/muenzpraegung.pdf |archiv-datum=2011-05-21 |abruf=2017-09-09}}</ref>

Zum fünfzigsten Jahrestag der Unterzeichnung der [[Römische Verträge|Römischen Verträge]], dem 25. März 2007, gaben alle 13 Euroländer eine Gedenkmünze mit gemeinsamem Bild und Schriftzügen in der jeweiligen Landessprache bzw. in Latein aus. Am 1.&nbsp;Januar 2009 erschien erneut eine Gemeinschaftsausgabe der mittlerweile 16 Euroländer anlässlich des zehnten Jubiläums der Wirtschafts- und Währungsunion. Das Ausgabedatum ist symbolisch zu betrachten, da Neujahr ein offizieller Feiertag ist. Die deutsche Ausgabe erschien am 5.&nbsp;Januar und die italienische Münze als letzte der Serie am 26. März. Anfang 2012 folgte die dritte Gemeinschaftsausgabe von nunmehr 17 Ländern anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Einführung des Euros als Bargeld. Anlässlich des dreißigjährigen Bestehens der EU-Flagge gaben alle 19 EU-Länder, die den Euro als offizielles Zahlungsmittel nutzten, im Jahr 2015 eine gemeinschaftliche 2-Euro-Gedenkmünze aus.

==== Sammlermünzen ====

Die Euroländer verausgaben neben den normalen Kursmünzen und den 2-Euro-Gedenkmünzen auch reine [[Sammlermünze]]n. Teilweise belaufen sich die Nennwerte auf bis zu mehreren hundert Euro, und die Münzen enthalten Silber oder Gold. Derartige Sammlermünzen werden nur in den jeweiligen Ausgabestaaten als gültiges Zahlungsmittel anerkannt, das heißt, sie gelten nicht in der gesamten Eurozone. Die Prägeauflage ist meistens limitiert. Die Nennwerte sind beliebig, nur die Nennwerte der normalen Euro-Kursmünzen dürfen nicht für Sammlermünzen verwendet werden.<ref>''Kennen Sie die Euro-Länder.'' In: Lübecker Nachrichten vom 15. April 2011, LN-Magazin, S. I, Kolumne Wissen.</ref> Den bislang höchsten Nennwert hat mit 100.000&nbsp;Euro eine Sonderausgabe des [[Wiener Philharmoniker (Münze)#Big Phil|Wiener Philharmonikers]].<ref>{{Webarchiv |url=http://austrian-mint.at/1000Oz_Phil?l=de |text=Informationen zum Big Phil auf der Seite der Münze Österreich (aufgerufen am 13. Juli 2011) |wayback=20091106185321}}</ref>

Am 14. April 2016 wurde in Deutschland, vorerst in kleiner Stückzahl und nur in den Filialen der Deutschen Bundesbank erhältlich, eine 5-Euro-Münze als Sammlermünze mit blauem Ring herausgegeben. Sie sorgt auch deshalb für großes öffentliches Interesse, da die Fälschungssicherheit durch die neue Produktionstechnik verbessert werden soll und die Akzeptanz dieses neuen Nominalwertes mit Spannung erwartet wird.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Standardartikel/Aufgaben/Bargeld/5_euro_sammlermuenze.html |text=www.bundesbank.de – Weltneuheit: 5-Euro-Sammlermünze (abgerufen am 13. April 2016) |wayback=20160413202122}}</ref>

=== Banknoten ===
[[Datei:Euro banknotes Europa series.png|mini|[[Eurobanknoten]] (zweite Serie)]]
{{Hauptartikel|Eurobanknoten}}

Euro-Banknoten gibt es in einer Stückelung von 5&nbsp;€, 10&nbsp;€, 20&nbsp;€, 50&nbsp;€, 100&nbsp;€, 200&nbsp;€ und 500&nbsp;€.<ref>[http://www.ecb.int/ecb/legal/pdf/l_11820130430de00370042.pdf Beschluss der EZB vom 19. April 2013 über Stückelung, Merkmale, Reproduktion, Umtausch und Einzug von Eurobanknoten] pdf, 8,4&nbsp;kB, abgerufen am 3. Mai 2013.</ref>

Die Euro-Banknoten der ersten Serie wurden nach einem EU-weiten Wettbewerb von dem Österreicher [[Robert Kalina]] gestaltet und sind in allen Euroländern identisch. Die [[Geldschein|Scheine]] zeigen verschiedene Motive zu den Themen ''Zeitalter und [[Baustil]]e in [[Europa]].'' Die Vorderseiten zeigen als Motiv ein Fenster oder eine Fensterfront, die Rückseiten jeweils eine [[Brücke]]. Dabei sind keine realen Bauwerke abgebildet, sondern es wurden die Stilmerkmale der einzelnen Epochen in eine typische Abbildung eingebracht: [[Antike]] auf dem 5-Euro-Schein, [[Romanik]] auf dem 10-Euro-Schein, [[Gotik]] auf dem 20-Euro-Schein, [[Renaissance]] auf dem 50-Euro-Schein, [[Barock]] und [[Rokoko]] auf dem 100-Euro-Schein, Eisen- und Glasarchitektur auf dem 200-Euro-Schein und [[Moderne (Architektur)|moderne Architektur]] des 20.&nbsp;Jahrhunderts auf dem 500-Euro-Schein.

2005 begann die Entwicklung der von [[Reinhold Gerstetter]] gestalteten zweiten Generation von Euro-Banknoten, die von 2013 bis 2019 sukzessive eingeführt wurden.<ref name="handelsblatt-2012-247-34a" /><ref name="handelsblatt-2012-247-34b" /> Diese Serie enthält keine 500-€-Note mehr. Die Euro-Scheine der ersten Serie, einschließlich des 500-€-Scheins, bleiben vorerst weiter gültig. Sie werden aber nach und nach aus dem Verkehr genommen, so dass ihre Anzahl abnimmt. Über einen eventuellen Beschluss, dass die Banknoten der ersten Serie ihre Gültigkeit als gesetzliches Zahlungsmittel verlieren, soll die Öffentlichkeit rechtzeitig informiert werden. Auch danach können sie unbefristet bei den nationalen Notenbanken eingetauscht werden.<ref>[https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/themen/neue-100-euro-und-200-euro-banknoten-ab-dem-28-mai-im-umlauf--759776 ''Neue 100-Euro- und 200-Euro-Banknoten ab dem 28. Mai im Umlauf.''] Deutsche Bundesbank, 1.&nbsp;Oktober 2018.</ref>

<gallery widths="200%" caption="Die Banknoten-Serien im Vergleich">
EUR 5 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie (ab 2002)<br />Zur Euro-Einführung ausgegeben.
EUR 5 obverse (2013 issue).png|Zweite Serie (ab 2013)<br />Europa-Serie
EUR 10 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie
EUR 10 obverse (2014 issue).png|Zweite Serie (ab 2014)
EUR 20 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie
The Europa series 20 € obverse side.jpg|Zweite Serie (ab 2015)
EUR 50 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie
The Europa series 50 € obverse side.png|Zweite Serie (ab 2017)
EUR 100 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie
The Europa series 100 € obverse side.jpg|Zweite Serie (ab 2019)
EUR 200 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie
The Europa series 200 € obverse side.jpg|Zweite Serie (ab 2019)
EUR 500 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie (dieser Nominalwert kommt in der zweiten Serie nicht mehr vor)
</gallery>

=== Herkunft der Eurobanknoten ===
[[Datei:Druckplattennummer 010EUR R001A1.jpg|mini|Druckereicode im 8-Uhr-Stern einer 10-Euro-Note der ersten Serie]]

Bis Ende 2002 war anhand des Anfangsbuchstabens der Seriennummer auf der Rückseite eines Euroscheines zu ersehen, im Auftrag welcher nationalen Zentralbank er gedruckt wurde. Deutschland hatte in diesem System den Buchstaben X zugewiesen bekommen. Seit 2003 wird im sogenannten „Pooling-System“ jeder Wert nur noch von wenigen Nationalbanken produziert und von den Druckereien ins gesamte Eurogebiet transportiert. Jede Nationalbank spezialisiert sich auf höchstens vier Wertstufen.<ref>EZB: [http://www.ecb.int/stats/euro/circulation/html/index.en.html Auflagen der Eurobanknoten], abgerufen am 12. Januar 2009.</ref>

Heute lässt sich die Herkunft nur noch mit Hilfe des Druckereicodes feststellen, der sich bei jedem Schein auf der Vorderseite befindet, bei Banknoten der zweiten Serie rechts am oberen Bildrand. Bei Noten der ersten Serie variiert die genaue Position je nach Wert des Scheines, beispielsweise befindet sie sich beim 10-Euro-Schein im Stern an der 8-Uhr-Position. Der erste Buchstabe gibt die Druckerei an, in der er gedruckt wurde. Der Buchstabe R steht zum Beispiel für die [[Bundesdruckerei]] in Berlin.<ref>EuroBillTracker: [http://www.eurobilltracker.com/notes/?command=8;tab=3 Begleiten Sie die Euroscheine auf ihrer Reise], abgerufen am 29. Juni 2007.</ref> Der Druckereicode besteht aus einem Buchstaben, drei Ziffern, einem Buchstaben und einer Ziffer. Siehe mehr dazu im Artikel [[Eurobanknoten]].

=== Diskussionen um das Bargeld ===
==== Forderung von 1- und 2-Euro-Scheinen ====
{{Hauptartikel|Ein-Euro-Banknote}}

Österreich forderte die Einführung eines 2-Euro-Scheins, Italien sogar die eines 1-Euro-Scheins. In beiden Staaten waren vor der Einführung des Euros Geldscheine mit relativ geringen Werten im Umlauf – so zum Beispiel der 20-Schilling-Schein (1,45&nbsp;Euro) in Österreich oder der 1000-Lire-Schein (52&nbsp;Cent) in Italien.

Am 18. November 2004 beschloss der EZB-Rat, keine Euroscheine mit niedrigerem Wert einzuführen.<ref>Verena Diethelm, [[Financial Times Deutschland]], 29. Dezember 2006: {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/144295.html |text=Top Secret: Der neue Euro |wayback=20070108012822}}.</ref>
Sie hätten einen ähnlichen Wert wie die seinerzeit selten verwendete 5-DM-Note (2,56&nbsp;Euro).

==== Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen ====
In einigen Euroländern sind 1- und 2-Cent-Münzen für den Barzahlungsverkehr nicht gebräuchlich und werden nur in kleinen Stückzahlen für Münzsammler geprägt. In Finnland wurden sie als Zahlungsmittel gar nicht eingeführt; dort werden seither Rechnungen, die nicht auf –,–0 oder –,–5&nbsp;Euro enden, beim Bezahlen auf diese Beträge gerundet. Zwar kann man auch mit 1- oder 2-Cent-Münzen zahlen; sie werden jedoch nicht als Wechselgeld herausgegeben. Schon vor der Euro-Einführung war die kleinste Nominale der [[Finnische Mark|finnischen Mark]] nicht das 1-Penni-Stück, sondern das 10-Penniä-Stück gewesen und Beträge wurden entsprechend gerundet. In den Niederlanden (seit 1.&nbsp;September 2004; entsprechend auch schon mit dem [[Niederländischer Gulden|Gulden]] nach der Abschaffung der 1-Cent-Münze) wurde dieses System später übernommen – begründet mit dem geringen Geldumlauf solcher Münzen.
Auch [[Belgien]] setzt seit Anfang Dezember 2019 auf diese Praxis.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/news/2019-12/20/abschied-vom-kupfergeld-belgien-wagt-das-experiment |titel=Wechselgeld wird gerundet: Abschied vom Kupfergeld – Belgien wagt das Experiment |werk=zeit.de |datum=2019-12-20 |abruf=2020-01-03}}</ref>

Die Gegner der Abschaffung befürchten vor allem einen zweiten „[[Teuro]]-Effekt“, weil viele Einzelpreise auf volle fünf Cent aufgerundet werden könnten. Dagegen wird aber eingewendet, dass dies wegen der psychologisch wichtigen [[Gebrochene Preise|Schwellenpreise]], die dann eher von –,99 auf –,95 herabgesetzt werden, nicht passieren würde. Allerdings existieren in niederländischen und finnischen Geschäften immer noch warenbezogene Schwellenpreise, die oft auf –,99 enden. Erst die Summe an der Kasse wird auf- oder abgerundet.

Die EU-Kommission machte am 14. Mai 2013 Vorschläge für eine Vergünstigung oder eine Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen. Währungskommissar [[Olli Rehn]] stellte fest, die Herstellung und Herausgabe dieser Münzen übersteige ihren Wert. Zugleich müssten die Zentralbanken ausgerechnet von diesen Münzen besonders viele Exemplare herausgeben. Insgesamt seien in den letzten elf Jahren 45,8 Milliarden solcher Kleinstmünzen in Umlauf gebracht worden. Die Ausgabe der Kleinstmünzen habe die Euro-Staaten seit dem Start der Gemeinschaftswährung im Jahr 2002 zusammen etwa 1,4&nbsp;Milliarden Euro gekostet. Die Kosten für die Cent-Münzen könnten etwa durch eine andere Materialmischung oder ein effizienteres Prägungsverfahren reduziert werden.<ref name="faz-12182464">{{Internetquelle |url=http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/teures-kleingeld-eu-kommission-stellt-cent-muenzen-infrage-12182464.html |titel=EU-Kommission stellt Cent-Münzen infrage |werk=faz.net |datum=2013-05-14 |abruf=2014-12-11}}</ref>

=== Fälschungssicherheit ===
==== Banknoten ====
Die Fälschungssicherheit der Eurobanknoten wird im internationalen Vergleich hoch angesehen. Um sie zu gewährleisten, sind die Scheine mit mehreren [[Sicherheitsmerkmal]]en ausgestattet. Bei der Produktion werden in das Banknotenpapier fluoreszierende Fasern und ein mittig verlaufender Sicherheitsfaden eingebracht, der in Gegenlicht dunkel erscheint und die Wertangabe als Mikrodruck trägt. Außerdem bestehen die Scheine aus Baumwollfasern, die ihnen eine charakteristische Struktur verleihen. Weiterhin werden Teile des Motivs mit [[Fluoreszenz|fluoreszierender]] Farbe hergestellt, sodass unter [[Ultraviolettstrahlung|UV]]-Licht die Fasern und das Motiv leuchten. Bei Nutzung von [[Infrarotstrahlung|infrarotem]] Licht [[Reflexion (Physik)|reflektieren]] die Scheine in unterschiedlichen Farben. Ein [[Wasserzeichen]] in den Noten lässt im [[Gegenlicht]] das jeweilige Architekturmotiv und die Wertzahl erkennen.

[[Datei:10 euro infrarot aufnahme.JPG|mini|Links unter Infrarotlicht, rechts unter normalem Licht fotografiert]]

Das Durchsichtsregister in der oberen linken Ecke der Banknotenvorderseite lässt ebenfalls im Gegenlicht zusammen mit dem Rückseitenmotiv die Wertzahl erscheinen. Dies passiert dadurch, dass auf Vorder- und Rückseite jeweils nur Teile der Wertzahl gedruckt sind, die sich erst bei der Durchsicht zusammenfügen. Am Rand der 5-, 10- und 20-Euro-Banknoten ist ein durchlaufender metallisierter Folienstreifen aufgebracht, der je nach Beleuchtungswinkel entweder das Euro-Symbol oder den jeweiligen Wert des Scheines als [[Kinegramm (Sicherheitstechnik)|Kinegramm]] erscheinen lässt. Die höherwertigen Euroscheine ab 50&nbsp;Euro besitzen an dieser Stelle ein positioniertes Folienelement, das beim Kippen der Banknote in Form eines [[Hologramm]]s – je nach Betrachtungswinkel – das jeweilige Architekturmotiv beziehungsweise die Wertzahl zeigt.

Durch das Druckverfahren der Banknoten, ein [[Stichtiefdruck]]verfahren kombiniert mit – als [[Irisdruck]] ausgeführtem – indirektem [[Hochdruckverfahren|Hochdruck]], entsteht auf der Geldscheinvorderseite ein ertastbares [[Relief]], das die Fälschung der Banknoten erschwert und zugleich Sehbehinderten die Unterscheidung der Banknoten vereinfacht. Außerdem sind die Abbildungen der Fenster und Tore und die Abkürzungen der Europäischen Zentralbank (BCE, ECB, EZB, griech. ΕΚΤ (lat. EKT), EKP) ertastbar.

Die Scheine niedrigen Wertes haben auf der Rückseite einen goldtransparenten [[Perlglanz]]streifen, während bei den Werten ab 50&nbsp;Euro die Farbe der Wertziffer beim Kippen variiert ([[OVI (Druck)|OVI]] = {{lang|en|optical variable ink}}). Zudem besitzen die Euroscheine maschinenlesbare Kennzeichen, die eine automatische Überprüfung der Echtheit gewährleisten. Eine Besonderheit ist das sogenannte „[[EURion-Konstellation|Counterfeit Deterrence System]]“ (CDS), das das Reproduzieren auf [[Kopiergerät]]en oder per [[Personal Computer|PC]] verhindern soll. Die Deutsche Bundesbank empfiehlt generell, sich niemals nur auf ein einziges Sicherheitsmerkmal zu konzentrieren,<ref>Deutsche Bundesbank: {{Webarchiv |url=http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec1/geld1_02.pdf |text=Fälschungsschutz unserer Banknoten |wayback=20070929090647}} abgerufen am 21. Juni 2007.</ref><ref>Deutsche Bundesbank: {{Webarchiv |url=http://www.bundesbank.de/bargeld/bargeld_falschgeld_leitfaden.php |text=Leitfaden Fälschungssicherheit von Banknoten |wayback=20090303212220}} abgerufen am 21. Juni 2007.</ref> und weist gleichzeitig darauf hin, dass es weitere Sicherheitsmerkmale gebe, die aber nicht veröffentlicht werden.

==== Europa-Serie ====
[[Mario Draghi]] (damaliger Präsident der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]]) stellte am 10. Januar 2013 in Frankfurt als ersten Schein einer neuen, ''Europa-Serie'' genannten Banknotenserie eine 5-Euro-Note vor,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Kerngeschaeftsfelder/Bargeld/Euro_Banknoten/euro_banknoten.html |text=Deutsche Bundesbank: Die neue 5-Euro-Note |wayback=20130501054045}} abgerufen am 3. Mai 2013.</ref> die ab dem 2. Mai 2013 in Umlauf gebracht wurde. Sie weist zusätzliche Sicherheitsmerkmale auf, z.&nbsp;B. ein Wasserzeichen mit der Abbildung der mythologischen Gestalt [[Europa (Mythologie)|Europa]], einen Sicherheitsfaden, eine Ziffer „5“, die beim Kippen von Smaragdgrün nach Tiefblau changiert, einen glänzenden Hologrammstreifen sowie tastbare Linien an den Rändern. Zwecks längerer Haltbarkeit ist die neue Banknote mit einem Schutzlack versehen und fühlt sich deshalb wächsern-glatt an. Die parallel zirkulierenden alten Banknoten werden nach und nach aus dem Verkehr gezogen und verlieren „letztlich den Status als gesetzliches Zahlungsmittel […] behalten jedoch auf Dauer ihren Wert“.<ref>''[http://www.ecb.int/press/pr/date/2013/html/pr130110_1.de.html Eurosystem präsentiert die 5-€-Banknote der Europa-Serie]'' Pressemitteilung der EZB am 10. Januar 2013 (abgerufen: 13. Januar 2013)</ref>
Der Fünfer, die am intensivsten zirkulierende Euro-Banknote, hat in der alten Version eine Haltbarkeit von nur knapp einem Jahr.

Neu ist, dass in der Europa-Serie, die 2014 mit einem neuen 10-Euro-Schein und 2015 mit einem neuen 20-Euro-Schein fortgesetzt wurde,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Aufgaben/Bargeld/Euro_Banknoten/euro_banknoten.html |text=Der neue 20-Euro-Schein |wayback=20150310225833 |archiv-bot=2023-12-20 06:53:41 InternetArchiveBot}} Abgerufen am 27. Februar 2015.</ref> die Währungsbezeichnung nicht nur in lateinischer und griechischer Schreibweise (''EURO'' bzw. ''EYPΩ'') erfolgt, sondern auch in [[Kyrillisches Alphabet|kyrillischer]] Schrift (ЕВРО),<ref>{{Webarchiv |url=http://www.signographie.de/cms/front_content.php?idcat=1&idart=135 |text=Die bulgarisch-kyrillische Schreibweise ''Euro'' |wayback=20131203002318 |archiv-bot=2023-12-20 06:53:42 InternetArchiveBot}}, abgerufen am 3. Mai 2013.</ref> und neun statt bisher fünf [[Akronym]]e für die Europäische Zentralbank erscheinen. Als einziges EU-Mitglied verwendet [[Bulgarien]] das kyrillische Alphabet.

==== Münzen ====
[[Euromünzen#Münzfälschung, Bargeldversorgung|Euromünzen]] sind wegen des niedrigeren Wertes nicht so stark von Fälschungen betroffen wie die Geldscheine, trotzdem müssen auch sie vor Fälschern geschützt sein. Sie verfügen über eine bestimmte Größe und eine genau definierte Masse. Die Ein- und Zwei-Euro-Münzen sind durch eine Kombination zweier [[Metalle]] bicolor gestaltet. Dies und ein komplexes, dreischichtiges Herstellungsverfahren gewährleisten die Fälschungssicherheit der Münzen.<ref>''Duden – Der Euro: Das Lexikon zur Währungsunion.'' 1. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1998, S.&nbsp;130–131.</ref>
Der Mittelteil echter Ein- und Zwei-Euro-Münzen ist leicht [[Ferromagnetismus|ferromagnetisch]], die Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Stücke sind hingegen stark ferromagnetisch. Der Außenring der Ein- und Zwei-Euro-Münzen ist dagegen nicht ferromagnetisch, genau wie die übrigen drei Euromünzen. Da falsche Centmünzen oftmals aus anderen Metallen hergestellt sind als die echten, lassen sie auch oft einen falschen Klang beim Fall auf eine Tischplatte entstehen. Auch hinterlassen sie oft eine bleistiftähnliche Spur, wenn man sie über ein Blatt Papier streicht.<ref>Deutsche Bundesbank: '' {{Webarchiv |url=http://www.bundesbank.de/bargeld/bargeld_falschgeld_muenzleitfaden.php |text=Leitfaden Fälschungssicherheit von Münzen |wayback=20090210020713}}'' abgerufen am 21. Juni 2007.</ref>

===== Gefälschte Münzen =====
Dem Umlauf entzogene 1- und 2-Euro-Münzen wurden bis 2007 in Deutschland nicht (durch Verbiegen oder Plattwalzen ihrer Oberflächen) verunstaltet, sondern entkernt, also in Ring und Kern getrennt und nach Materialsorte sortiert. Solch sortierter Schrott wurde u.&nbsp;a. nach China verkauft. Betrügerisch sollen diese Münzenteile in großem Umfang wieder maschinell zusammengesetzt worden sein. Diese neu zusammengesetzten Münzen wurden z.&nbsp;B. durch Flugbegleiterinnen nach Deutschland eingeführt, als beschädigte Münzen der Bundesbank zur Rücknahme angeboten und von dieser angenommen. Betroffen waren 29 Tonnen bei 263 Transaktionen in drei Jahren, im (Schadens-)Wert von 6 Millionen Euro. Das ist wenig im Vergleich zu fast 70.000&nbsp;t Münzeinzahlungen bei der Bundesbank pro Jahr und fiel dadurch nicht auf. Nach einjähriger Ermittlung wurde der Fall im April 2011 als gerichtsanhängig publik.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-lief-der-Bundesbank-Betrug-article2995996.html |titel=Schrottmünzen im Stewardessen-Gepäck: Wie lief der Bundesbank-Betrug? |werk=n-tv.de |datum=2011-04-01 |abruf=2024-02-10}}</ref><ref name="welt-13024348">{{Internetquelle |autor=Stephan Loichinger |url=http://www.welt.de/wirtschaft/article13024348/Flugbegleiter-sollen-Euro-Schrott-geschmuggelt-haben.html |titel=Millionenbetrug: Flugbegleiter sollen Euro-Schrott geschmuggelt haben |werk=[[Die Welt#Online-Ausgabe|welt.de]] |datum=2011-03-31 |abruf=2018-10-07}}</ref> Die Münzüberbringer gaben vor, „die Münzen seien in China beim Verarbeiten von Müll, Schrottautos und Altkleidern angefallen“. Ein Teil der Münzen war in die Teile zerfallen, bei einem Teil passten Ring und Kern herkunftsmäßig nicht zusammen, manche Spalten waren optisch durchscheinend oder wiesen Klebstoff auf.<ref>https://openjur.de/u/589952.html Aus dem Urteil des Bundesgerichtshofs: BGH · Urteil vom 15. November 2012 · Az. 2 StR 190/12, openjur-Datenbank, 2012. Abgerufen am 17. März 2015.</ref> Seit 11.&nbsp;Januar 2011 gilt nunmehr eine neue EU-Verordnung, wonach nur noch ''durch den normalen Gebrauch beschädigte Münzen'' umgetauscht werden. Alle anderen werden ersatzlos eingezogen.<ref>[http://www.verivox.de/nachrichten/millionenbetrug-mit-euro-schrottmuenzen-72168.aspx Millionenbetrug mit Euro-Schrottmünzen], abgerufen am 18. Mai 2015.</ref>

Die nationalen Behörden aller Euroländer stellten 2013 insgesamt 175.900 falsche Euromünzen sicher. Somit kam auf 100.000 echte Münzen eine Fälschung. Zwei von drei sichergestellten Falschmünzen waren 2-Euro-Münzen.<ref>[http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/12038_de.htm Europäische Kommission, 30. Januar 2014: Zahl der Euro-Falschmünzen sinkt], abgerufen am 22. August 2015.</ref> Um den Fälschungsschutz des Euros zu verbessern, trat in Deutschland zum 1. Januar 2013 die ''Bargeldprüfungsverordnung'' in Kraft,<ref>[https://www.gesetze-im-internet.de/bargeldpr_fv/BJNR270500012.html Bargeldprüfungsverordnung vom 18. Dezember 2012], abgerufen am 22.&nbsp;August 2015.</ref> die – nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren – seit 1.&nbsp;Januar 2015 vorschreibt, wie Geldinstitute sicherzustellen haben, dass alle von ihnen wieder in Umlauf gebrachten Euromünzen echt sind.

==== Registriertes Falschgeld ====
In Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2010 rund 33.700 falsche Eurobanknoten eingezogen, die Schadensumme betrug 1,9 Millionen Euro. Dies bedeutete einen Anstieg gegenüber den vorigen Jahren. Mit acht Fälschungen auf 10.000&nbsp;Einwohner lag Deutschland aber weiter unter dem EU-Durchschnitt. Bei über 60 % der gefälschten Noten handelte es sich um 50-Euro-Scheine. An falschen Euromünzen wurden rund 33.600 Stück eingezogen, davon über 80 % Zwei-Euro-Münzen.<ref>Deutsche Bundesbank, 19. Juli 2010: {{Webarchiv |url=http://www.bundesbank.de/download/presse/pressenotizen/2010/20100719.falschgeld.php |text=Mehr Falschnoten, weniger Falschmünzen |wayback=20100722050828}}.</ref>
Europaweit betrafen im gleichen Zeitraum je gut 40 % der Fälschungen 20- und 50-Euro-Scheine.<ref>[[Europäische Zentralbank]], 19. Juli 2010: [http://www.ecb.int/press/pr/date/2010/html/pr100719.de.html Halbjährlicher Kurzbericht über die Fälschung von Euro-Banknoten].</ref>

2011 wurden von der Deutschen Bundesbank 39.000, 2012 41.500 falsche Banknoten registriert, die Schäden von 2,1&nbsp;Millionen bzw. 2,2&nbsp;Millionen Euro verursachten. Mit 46 % aller „Blüten“ rangierte der 20-Euro-Schein vor dem 50er mit 34 % Anteil. 5er- und 500er-Noten machen nur jeweils 1 % des registrierten Falschgelds aus.

Europaweit wurden im ersten Halbjahr 2012 251.000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen. In Relation zu 14,6&nbsp;Milliarden in Umlauf befindlichen echten Banknoten gilt der Anteil an gefälschten Scheinen als sehr gering.<ref name="handelsblatt-2012-247-34b">Dorit Heß: ''Neue Merkmale sollen Fälschern das Leben erschweren''. In: ''[[Handelsblatt]]''. Nr.&nbsp;247, 20. Dezember 2012, S.&nbsp;34–35.</ref> Die meisten Fälschungen wurden 2009/10 gezählt; seither (Stand: 2012) nimmt deren Zahl ab.<ref name="handelsblatt-2012-247-34a">Dorit Heß: ''Auf Nummer sicher''. In: ''[[Handelsblatt]]''. Nr.&nbsp;247, 20. Dezember 2012, S.&nbsp;34–35.</ref>

== Auszeichnungen ==
Im Jahre 2002 wurde der Euro mit dem [[Karlspreis|Internationalen Karlspreis]] zu [[Aachen]] ausgezeichnet, da er „wie kein anderer Integrationsschritt zuvor die Identifikation mit Europa befördert und damit einen entscheidenden, epochemachenden Beitrag zum Zusammenwachsen der Völkerfamilie leistet“.

== Literatur ==
<!-- Alphabetisch nach Nachname der AutorInnen -->
* [[Daniel Cohn-Bendit]], Oliver Duhamel, Thierry Vissol: ''Euro für alle. Das Währungswörterbuch.'' DuMont, Köln 1998 (Originaltitel: ''Petit dictionnaire de l’Euro'', übersetzt von Ronald Voullié und Rainer Sprengel), ISBN 3-7701-4589-5.
* [[Christoph Driessen]]: ''Griff nach den Sternen: Die Geschichte der Europäischen Union.'' Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2024, ISBN 978-3-7917-3474-3.
* Europäische Zentralbank (Hrsg.): [https://www.ecb.europa.eu/pub/pdf/other/euro-international-role200512en.pdf ''Review of the International Role of the Euro.''] (PDF; 1,7&nbsp;MB), Online-Publikation 2005.
* [[Hans-Olaf Henkel]]: ''[[Die Euro-Lügner]]. Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken – so werden wir getäuscht''. Heyne, München 2013, ISBN 978-3-453-20058-6.
* [[David Marsh (Manager)|David Marsh]]: ''Der Euro. Die geheime Geschichte der neuen Währung.'' Murmann, Hamburg 2009, ISBN 978-3-86774-045-6 (Originaltitel: ''The Euro'', übersetzt von Friedrich Griese) ([http://www.zweitausendeins.de/david-marsh-der-euro.html Inhalt]).
* [[Thomas Mayer (Volkswirt)|Thomas Mayer]]: ''Europas unvollendete Währung. Wie geht es weiter mit dem Euro?'' Wiley-VCH, Weinheim 2013, ISBN 978-3-527-50723-8 (Originaltitel: ''Europe’s Unfinished Currency'', übersetzt von Brigitte Hilgner).<ref>[[dradio.de]], 28. April 2014, [[Inge Kloepfer]]: [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/lesart/2088727/ ''Ein Herz für den Euro'']</ref>
* [[Nils Ole Oermann]] (Hrsg.): ''Der Euro – eine Karriere? Für [[Horst Köhler]].'' Mit einem Geleitwort von [[Joachim Gauck]]. Herder, Freiburg u.&nbsp;a. 2013, ISBN 978-3-451-30762-1 ([https://d-nb.info/1031102604/04 Inhalt]).
* Jens Peter Paul: ''Zwangsumtausch. Wie [[Helmut Kohl|Kohl]] und [[Oskar Lafontaine|Lafontaine]] die D-Mark abschafften.'' Peter Lang, Frankfurt am Main 2010, ISBN 3-631-57658-7 ([https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/politik/der-euro-mangel-an-courage-11110882.html Rezension] von [[Andreas Rödder]]; vgl. Pauls dem Buch zugrundeliegende, frei zugängliche Dissertation [http://cdn.negocios.xl.pt/files/2013-04/09-04-2013_16_39_06_tesekohl.pdf ''Bilanz einer gescheiterten Kommunikation. Fallstudien zur deutschen Entstehungsgeschichte des Euro und ihrer demokratietheoretischen Qualität.''] (PDF; 6,3&nbsp;MB) Universität Frankfurt am Main, 2010).
* [[Thomas Piketty]]: ''Die Schlacht um den Euro. Interventionen''. Übersetzung: Stefan Lorenzer. [[C. H. Beck Verlag]], München 2015. ISBN 978-3-406-67527-0.<ref>[[Deutschlandfunk.de]], 9. März 2015, Thomas Fromm: [https://www.deutschlandfunk.de/thomas-piketty-mehr-europa-weniger-markt-100.html ''Mehr Europa, weniger Markt'']</ref>
* [[Joseph E. Stiglitz]]: ''The Euro: How a Common Currency Threatens the Future of Europe.'' W.W. Norton, New York 2016, ISBN 978-0-393-25402-0.
* [[Hans Tietmeyer]]: [https://perspectivia.net/publikationen/qfiab/90-2010/0437-0455 ''Der Euro. Historie und Herausforderung.''] In: ''[[Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken]]'' 90 (2010), S. 437–455 (Volltext-Digitalisat).
* [https://archive.org/details/euro_20230225_202302 ''The Euro – our new cash. Guide to the introduction of euro banknotes and coins in Austria on 1 January 2002.''] Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, 1.&nbsp;Januar 2002.

== Weblinks ==
{{Commonscat}}
{{Wiktionary}}
{{Wikiquote}}
* [https://ec.europa.eu/info/business-economy-euro/ EU-Website zum Euro]
* [https://www.ecb.europa.eu/ Europäische Zentralbank]
* [https://www.ecb.europa.eu/euro/coins/html/index.de.html Offizielle Euromünzen der Mitgliedstaaten]
* [https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/bargeld/euro-muenzen/regulaere-umlaufmuenzen/ Deutsche Bundesbank: Die nationalen Rückseiten der Euromünzen.]
* [https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/index.en.html Die EZB mit aktuellen Kursen verschiedener Währungen gegen den Euro.]
;Audio
* Marc Allemann: [https://www.srf.ch/audio/zeitblende/die-geburtsstunde-des-euros?id=12202049 ''Die Geburtsstunde des Euros.''] In: ''Zeitblende'', [[Schweizer Radio und Fernsehen|SRF]], 4. Juni 2022 (Audio)


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[[tr:Avro]]
[[uk:Євро]]
[[zh:欧元]]

Aktuelle Version vom 17. Mai 2025, 23:42 Uhr

Euro, Ευρώ, Евро

Eurosymbol
Staat: Europaische Union Europäische Union

Belgien Belgien
Deutschland Deutschland
Estland Estland
Finnland Finnland
Frankreich Frankreich
Griechenland Griechenland
Irland Irland
Italien Italien
Kroatien Kroatien
Lettland Lettland
Litauen Litauen
Luxemburg Luxemburg
Malta Malta
Niederlande Niederlande
Osterreich Österreich
Portugal Portugal
Slowakei Slowakei
Slowenien Slowenien
Spanien Spanien
Zypern Republik Zypern

assoziierte Euronutzer:
(mit eigenen Euromünzen)
Andorra Andorra
Monaco Monaco
San Marino San Marino
Vatikanstadt Vatikanstadt

„passive“ Euronutzer:
(ohne eigene Euromünzen)
Kosovo Kosovo
Montenegro Montenegro

andere:
Europäischer Zahlungsraum

Unterteilung: 100 Cent
ISO-4217-Code: EUR
Abkürzung:
Wechselkurs:
(29. Mai 2025)

1 EUR = 0,9339 CHF
1 CHF = 1,0708 EUR

1 EUR = 0,8377 GBP
1 EUR = 163,47 JPY
1 EUR = 1,1281 USD

Emittent: EZB
Euroscheine und -münzen
Euro-Banknoten der Europa-Serie

Der Euro (griechisch ευρώ, kyrillisch евро; ISO-Code: EUR, Symbol) ist laut Art. 3 Abs. 4 EUV die Währung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, eines in Art. 127–144 AEUV geregelten Politikbereichs der Europäischen Union (EU). Er wird von der Europäischen Zentralbank emittiert und fungiert als gemeinsame offizielle Währung in 20 EU-Mitgliedstaaten, die zusammen die Eurozone bilden, sowie in sechs weiteren europäischen Staaten. Nach dem US-Dollar ist der Euro die zweitwichtigste Reservewährung der Welt.[1]

Der Euro wurde am 1. Januar 1999 als Buchgeld und drei Jahre später am 1. Januar 2002 als Bargeld eingeführt.[2] Damit löste er die nationalen Währungen als Zahlungsmittel ab. Die Euromünzen werden von den nationalen Zentralbanken der 20 Staaten des Eurosystems sowie von derzeit vier weiteren Staaten mit jeweils landesspezifischer Rückseite geprägt. Die Euro-Banknoten aus verschiedenen Ländern unterscheiden sich bei der ersten Druckserie nur durch den Buchstaben an der ersten Stelle der Seriennummer, der angibt, im Auftrag welcher nationalen Zentralbank der Schein gedruckt wurde. Bei der zweiten Druckserie ab 2013 (Europa-Serie), die höheren Schutz vor Fälschungen bieten soll, beginnt die Seriennummer mit zwei Buchstaben, deren erster die Druckerei bezeichnet.[3]

Seit 2020 untersucht die Europäische Zentralbank wie auch viele andere Zentralbanken und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, ob es sinnvoll ist, einen digitalen Euro oder E-Euro als digitales Zentralbankgeld herauszugeben.[4][5][6][7][8]

Geschichte des Euros

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Der Euro als politisches Projekt

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Laufender Euro, Werbung vor der Deutschen Bundesbank, Zweigstelle Düsseldorf (2024)

Die Idee einer einheitlichen europäischen Währung, die den Handel zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft erleichtern sollte (Schaffung eines „gemeinsamen europäischen Markt[es]“)[9]:1031, entstand schon recht bald in der Geschichte der europäischen Integration. 1970 wurde das Vorhaben im „Werner-Plan“ erstmals konkretisiert; demnach sollte bis 1980 eine europäische Währungsunion verwirklicht sein. Das Vorhaben führte 1972 zur Gründung des Europäischen Wechselkursverbunds („Währungsschlange“). Dieser konnte nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems (März 1973) nicht wie geplant umgesetzt werden. Die Jahre darauf waren von den Folgen der ersten Ölkrise geprägt: im Herbst/Winter 1973/74 vervierfachte sich der Ölpreis; in einigen europäischen Ländern setzten Gewerkschaften aus diesem Anlass zweistellige Lohnsteigerungen durch (→Kluncker-Runde). Es ist umstritten, ob es eine Lohn-Preis-Spirale oder eine Preis-Lohn-Spirale gab (was war Ursache, was war Wirkung?). Viele europäische Länder hatten Stagflation (also Stagnation und Inflation); die damalige Krisenphase wurde und wird auch als Eurosklerose bezeichnet.

Bis Ende 1978 traten mehrere Staaten aus dem Wechselkursverbund aus. Die Europäische Gemeinschaft fokussierte ihre Aktivitäten stark auf den Agrarsektor (Gemeinsame Agrarpolitik (GAP)); in vielen Ländern begann eine Nettozahlerdebatte, die jahrzehntelang anhielt. Industrieländer wie Deutschland und Großbritannien wurden Nettozahler; landwirtschaftlich geprägte Länder wie Frankreich, Spanien und Portugal waren Nettoempfänger.

1979 wurde das Europäische Währungssystem (EWS) eingerichtet. Es sollte Schwankungen der nationalen Währungen jenseits einer gewissen Bandbreite verhindern. Daher wurde die Europäische Währungseinheit ECU geschaffen. Der ECU war eine Korbwährung, die man als Vorläufer des Euros bezeichnen kann. Der ECU diente nur als Verrechnungseinheit und existierte nicht als Bargeld, auch wenn einige symbolische Sondermünzen geprägt wurden. Einige EG-Mitgliedstaaten emittierten Staatsanleihen in ECU (sie wurden, wie andere Staatsanleihen auch, an den Börsen gehandelt) und nahmen Kredite in ECU auf.

Im Jahr 1988 erarbeitete ein Ausschuss unter Leitung des EG-Kommissionspräsidenten Jacques Delors den sogenannten „Delors-Bericht“. Im Zuge der von Deutschland angestrebten Wiedervereinigung verknüpfte laut Zeitungsberichten der damalige französische Staatspräsident François Mitterrand die Zustimmung Frankreichs zur Wiedervereinigung mit der Zustimmung des damaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl zur „Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion“, also mit der Einführung des Euros.[10] In einem Gespräch mit Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher in Paris sagte Mitterrand am 30. November 1989, zunächst müsse Europa vereinigt werden, dann erst Deutschland.[11] Er koppelte damit seine Zustimmung zur Wiedervereinigung direkt an Kohls Zusage für ein Ende der D-Mark, was seit Jahren eines der politischen Hauptziele Mitterrands war.[12] Kohl widersprach dieser Darstellung, hätte aber, wie er später in seinem Buch Aus Sorge um Europa schrieb, die gemeinsame europäische Währung für einen angemessenen Preis für die deutsche Einheit betrachtet.[13] Er stimmte dem Projekt der Einführung des Euros ohne vorherige Rücksprache mit Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer zu.[14] Wie im Delors-Bericht vorgeschlagen, schuf man in drei Schritten die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion:

  • Die erste Stufe der Währungsunion wurde am 1. Juli 1990 mit der Herstellung des freien Kapitalverkehrs zwischen den EG-Staaten eingeleitet. Nachdem im Vertrag von Maastricht 1992 die rechtlichen Grundlagen für die weitere Umsetzung gelegt worden waren,
  • begann am 1. Januar 1994 die zweite Stufe mit der Gründung des Europäischen Währungsinstituts (EWI, die Vorgängerinstitution der EZB) und der Überprüfung der Haushaltslage der Mitgliedstaaten.
  • Die letzte Stufe wurde mit der Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 1. Juni 1998 und der endgültigen Festlegung der Wechselkurse der nationalen Währungen zum Euro am 1. Januar 1999 erreicht. Ab dann waren die Wechselkurse (auch Währungsparitäten genannt) der teilnehmenden Länder unverrückbar festgelegt.

Am 2. Mai 1998 beschlossen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel, den Euro einzuführen.[15] Bundeskanzler Kohl war sich bewusst, dass er damit gegen den Willen einer breiten Bevölkerungsmehrheit handelte. In einem 2013 bekanntgewordenen Interview vom März 2002 sagte er dazu: „In einem Fall [Einführung des Euros] war ich wie ein Diktator“.[16][17] Er habe die Entscheidung aber getroffen, weil er den Euro als „ein Synonym für Europa“ und eine einzigartige Chance für das friedliche Zusammenwachsen Europas betrachtete.[18]

Teilnehmende Länder

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  • 1999: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Monaco 1, Niederlande, Österreich, Portugal, San Marino 1, Spanien und Vatikanstadt 1
  • 2001: Griechenland
  • 2002: Kosovo 2 und Montenegro 2
  • 2007: Slowenien
  • 2008: Malta und Zypern
  • 2009: Slowakei
  • 2011: Estland
  • 2014: Lettland und Andorra 1
  • 2015: Litauen (verspätet nach dem Streit mit der Litauischen Zentralbank um die Einführung)
  • 2023: Kroatien
1 
mit formellen Abkommen
2 
passive Euronutzer

Verwirklichung des Euro-Projektes

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EU-Konvergenzkriterien und der Stabilitäts- und Wachstumspakt

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Im Vertrag von Maastricht von 1992 einigten sich die EU-Mitgliedstaaten auf bestimmte „Konvergenzkriterien“, die Staaten erfüllen mussten, um den Euro als Währung einzuführen. Sie umfassen im Einzelnen die Stabilität der öffentlichen Haushalte, des Preisniveaus, der Wechselkurse zu den übrigen EU-Ländern und des langfristigen Nominalzinssatzes. Auf Initiative des damaligen deutschen Finanzministers Theo Waigel wurde das erste dieser Kriterien auf dem Gipfel in Dublin 1996 auch über den Euro-Eintritt hinaus festgeschrieben. Dieser Stabilitäts- und Wachstumspakt erlaubt den Euroländern eine jährliche Neuverschuldung von maximal 3 % und einen Gesamtschuldenstand von maximal 60 % ihres Bruttoinlandsprodukts.

Allerdings kam es sowohl vor als auch nach der Euro-Einführung immer wieder zu Verstößen der Mitgliedstaaten gegen diese Regelungen. So konnte insbesondere Griechenland den Euro nur aufgrund von geschönten Statistiken einführen,[19] und zahlreiche Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland und Frankreich, verstießen mehrfach gegen den Stabilitäts- und Wachstumspakt. Die darin vorgesehenen Sanktionen gegen Euroländer mit überhöhtem Defizit, die von den Finanzministern der übrigen Mitgliedstaaten verhängt werden können, wurden bisher jedoch noch kein einziges Mal angewandt. Insbesondere infolge der Staatsschuldenkrise in einigen europäischen Ländern (Eurokrise) führte dies ab 2010 zu einer politischen Debatte über die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion als mögliche Fiskalunion.

Eurozeichen als Kunstwerk von Ottmar Hörl am Willy-Brandt-Platz in Frankfurt am Main

Nachdem zunächst die Bezeichnung der alten Verrechnungswährung ECU auch für die geplante Gemeinschaftswährung erwartet worden war, wurde Anfang der 1990er-Jahre Kritik daran laut, da sie – als Abkürzung für European Currency Unit – zu technisch und unpersönlich sei. Dass die Bezeichnung in Anlehnung an den seit dem Mittelalter bekannten französischen Écu verstanden werden konnte, wurde hierbei weitgehend übersehen. Helmut Kohl monierte, „Écu“ ähnele im Deutschen dem Wort „Kuh“.[20] Am 16. Dezember 1995 legte der Europäische Rat in Madrid daher einen anderen Namen der neuen Währung fest: „Euro“. Der Begriff soll regelkonform nur in der Einzahl verwendet werden (siehe unten, Pluralformen).

Zuvor waren auch alternative Vorschläge im Gespräch. Wichtige Kandidaten waren europäischer Franken (der in seiner spanischen Übersetzung Franco jedoch in unpassender Weise an Francisco Franco erinnert hätte), europäische Krone und europäischer Gulden. Durch die Verwendung eines bereits bekannten Währungsnamens sollte Kontinuität signalisiert und das Vertrauen der Bevölkerung in die neue Währung gefestigt werden. Darüber hinaus hätten einige Teilnehmerstaaten den bisherigen Namen ihrer Währung beibehalten können. Gerade dies stieß allerdings auch auf Kritik, da es einen Vorrang bestimmter Mitgliedstaaten gegenüber anderen angedeutet hätte. Letztlich scheiterten alle Vorschläge an den Vorbehalten einzelner Staaten, insbesondere Großbritanniens. Als Reaktion schlug die deutsche Delegation um den damaligen Finanzminister Theodor Waigel den Namen „Euro“ vor. Im Beschluss des Deutschen Bundestages war noch die Rede davon, den Währungsnamen regional mit den Namen der bisherigen Währungen zu erweitern, also in Deutschland „Euro-Mark“, in Frankreich „Euro-Franc“.[21]

In einem 2017 unter tagesspiegel.de veröffentlichten Video erzählte Theodor Waigel, wie er im Jahr 1995 den Namen Euro erfunden und durchgesetzt hatte.[22]

Die symbolische Wertangabe Euro auf einer Medaille ist erstmals für eine Ausgabe aus dem Jahr 1965 nachweisbar. Eine weitere private Prägung mit dieser Nominalbezeichnung ist 1971 in den Niederlanden hergestellt worden. Dabei wird der erste Buchstabe der Bezeichnung Euro als ein C mit eingefügtem kurzen, leicht geschlängelten Strich geschrieben. Der erste Buchstabe der Umschrift EUROPA FILIORUM NOSTRORUM DOMUS (lat.: Europa [ist] das Haus unserer Kinder) wird ebenso geschrieben.

Einführung des Euro als Buchgeld

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Am 31. Dezember 1998 wurden die Wechselkurse zwischen dem Euro und den einzelnen Währungen der Mitgliedstaaten unwiderruflich festgelegt, am 1. Januar 1999 wurde der Euro gesetzliche Buchungswährung. Er ersetzte die frühere Korbwährung ECU (European Currency Unit) in einem Umrechnungsverhältnis von 1:1. Einen Tag später, am 2. Januar, notierten die europäischen Börsen bereits sämtliche Wertpapiere in Euro.

Eine weitere Änderung im zeitlichen Zusammenhang mit der Euro-Einführung war der Wechsel in der Methode der Preisdarstellung für Devisen. In Deutschland war bis zum Stichtag die Preisnotierung (1 USD = x DEM) die übliche Darstellungsform. Seit 1. Januar 1999 wird der Wert von Devisen in allen Teilnehmerländern in Form der Mengennotierung dargestellt (1 EUR = x USD). Ferner konnten seit dem 1. Januar 1999 Überweisungen und Lastschriften in Euro ausgestellt werden. Konten und Sparbücher durften alternativ auf Euro oder die alte Landeswährung lauten.

Der Europäische Rat beschloss im Juni 2000 in Santa Maria da Feira auf Empfehlung der Europäischen Kommission, Griechenland in das Euro-Währungsgebiet aufzunehmen.[23][24] Griechenland trat dem Euro zwei Jahre nach den anderen Mitgliedstaaten zum 1. Januar 2001 bei.

Der endgültige Übergang zum Euro

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Bargeldumtausch
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Deutsches Starterkit

In Deutschland wurde der Euro im Rahmen des sogenannten „Frontloading-Verfahrens“ ab September 2001 an Banken und Handel verteilt. Der Handel sollte durch die Ausgabe von Euro und Annahme von D-Mark in den Umtauschprozess einbezogen werden.

Ab dem 17. Dezember 2001 konnte in deutschen Banken und Sparkassen bereits eine erste Euromünzenmischung, auch „Starterkit“ genannt, erstanden werden. Diese Starterkits enthielten 20 Münzen im Wert von insgesamt 10,23 Euro und wurden für 20 D-Mark ausgegeben; die Rundungsdifferenz von 0,416 Cent zugunsten der Kunden wurde von der Staatskasse übernommen.

Um nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel 2001/2002 Schlangen an den Schaltern der Banken zu vermeiden, wurde es ermöglicht, auch im Januar und Februar 2002 beim Handel in D-Mark zu bezahlen. Das Wechselgeld wurde vom Handel in Euro und Cent herausgegeben. Zusätzlich kam ab 1. Januar 2002 Euro-Bargeld durch Abhebung an Geldautomaten und an den Schaltern der Banken in Umlauf. Weiter gab es in den ersten zwei Wochen des Januar Schlangen an den Umtauschschaltern der Banken und Sparkassen. Ab Ende Januar 2002 wurden Barbeträge hauptsächlich in Euro gezahlt. Eine Unwägbarkeit bei der Einführung des Euro-Bargeldes war, dass die Beschaffenheit, das Aussehen und die Formate der neuen Banknoten bewusst nicht vorab veröffentlicht wurden, um Fälschungen in der Einführungsphase zu vermeiden. Auch die Sicherheitsmerkmale, z. B. Wasserzeichen, Sicherheitsfaden, Hologrammfolie und Mikroschrift, wurden nicht vorab bekanntgegeben.

Während die Umstellung der Geldautomaten weitgehend unproblematisch verlief, befürchtete die Automatenwirtschaft Umsatzverluste, da die Automaten entweder Euro oder D-Mark akzeptierten (andere Zahlungsvarianten wie die GeldKarte hatten damals keine nennenswerte Bedeutung). Einige Verkehrsunternehmen und Tarifverbünde, wie der Rhein-Main-Verkehrsverbund, hatten zum Stichtag ungefähr die Hälfte der Automaten auf Euro umgestellt, sodass die Kunden vielerorts einen „alten“ und einen „neuen“ Automaten vorfanden. Der Übergang verlief unproblematischer als befürchtet, sodass viele Automaten früher als zunächst geplant auf Euro umgestellt wurden.

Umstellung der Konten und Verträge
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Die Konten bei Banken und Sparkassen konnten auf Wunsch seit dem 1. Januar 1999 in Euro geführt werden. Im Rahmen der Einführung des Euro-Bargeldes wurden die Konten dann zum 1. Januar 2002 automatisch auf Euro umgestellt; einige Institute führten diese Umstellung jedoch schon für alle Kunden im Dezember 2001 durch. Die Umstellung war unentgeltlich. In den Übergangsjahren 1999 bis einschließlich 2001 konnten Überweisungen wahlweise in DM oder in Euro getätigt werden; abhängig davon, in welcher Währung das Zielkonto geführt wurde, erfolgte eine automatische Umrechnung; ab dem 1. Januar 2002 waren Überweisungen und Scheckzahlungen nur noch in Euro möglich.

Bestehende Verträge blieben gültig. Geldbeträge wurden im Regelfall zum 1. Januar 2002 umgerechnet (mit dem Faktor 1,95583), so dass sowohl Forderungen als auch Verbindlichkeiten wertmäßig unverändert blieben. Gleichwohl war es im Rahmen noch vorhandener Bargeldbestände bis zum Ende der Übergangsfrist am 28. Februar 2002 möglich, die alte DM-Forderung auch in DM bar zu begleichen.

Bargeldumtausch für Nachzügler
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In Deutschland endete die Übergangsfrist der parallelen Annahme von D-Mark und Euro durch den Handel mit Ablauf des 28. Februar 2002. Seitdem ist der Umtausch der D-Mark in Euro nur noch bei den Filialen der Deutschen Bundesbank (ehemals Landeszentralbanken) unbegrenzt und kostenfrei möglich.[25] Im Rahmen von Sonderaktionen nehmen manche deutsche Handelsketten und Einzelhändler hin und wieder die Deutsche Mark als Zahlungsmittel an.

Trotz der einfachen und kostenlosen Umtauschmechanismen waren im Juli 2016 noch immer DM-Münzen und -Scheine im Wert von umgerechnet 12,76 Milliarden Euro nicht umgetauscht. Dabei handelt es sich nach Ansicht der Deutschen Bundesbank teils um verlorengegangenes oder zerstörtes Geld.[26][27]

Der Euro ist somit die fünfte Währung in der deutschen Währungsgeschichte seit der Reichsgründung 1871. Vorgänger waren Goldmark, Rentenmark (später Reichsmark), Deutsche Mark sowie die Mark der DDR (vorher Deutsche Mark beziehungsweise Mark der Deutschen Notenbank).

In Österreich begann die Oesterreichische Nationalbank am 1. September 2001 mit der Vorverteilung von Euromünzen und -banknoten an die Kreditinstitute.[28] Diese konnten sofort damit beginnen, die Firmenkunden und den Handel mit dem neuen Zahlungsmittel zu versorgen. Dafür wurden von der Nationalbank Kassetten mit Münzrollen, offiziell Startpaket Handel genannt, im Wert von 145,50 Euro mit einem Gegenwert von 2.000 Schilling für die Kassenausstattung im Handel ausgegeben.[29] Unabhängig davon konnte jedes Unternehmen seinen individuellen Eurobedarf bei seinem Kreditinstitut anmelden.[30]

Österreichisches Startpaket

An Privatpersonen wurden die offiziell Startpaket benannten Münzbeutel ab 15. Dezember 2001 ausgegeben.[31] Sie enthielten 33 Münzen im Gesamtwert von 14,54 Euro mit einem Gegenwert von 200,07 Schilling und wurden für 200 Schilling ausgegeben. Die allgemeine Geldausgabe – insbesondere auch der neuen Banknoten – begann am 1. Januar 2002.

Wie in Deutschland lief auch in Österreich vom 1. Januar bis zum 28. Februar 2002 die sogenannte Parallelumlaufphase, in der mit beiden Währungen bar gezahlt werden konnte, also entweder mit Schilling oder mit Euro – aber auch mit einer Mischung. Zwar verlor der Schilling mit Wirkung vom 1. März 2002 seine Gültigkeit als offizielles Zahlungsmittel; da aber Schillingbanknoten und -münzen bei der Oesterreichischen Nationalbank und Schillingmünzen bei der Münze Österreich unbefristet und kostenlos in Euro umgetauscht werden können, nahmen viele Geschäfte über die gesetzlich vorgesehene Zeit hinaus noch den Schilling an. Die Umstellung an den Bankomaten verlief weitgehend problemlos; die dort ausgegebenen Banknoten waren anfangs nur 10- und 100-Euro-Scheine. Die Begrenzung der täglich möglichen Bargeldbehebung von Bankomaten wurde mit der Umstellung von 5000 Schilling (363,36 Euro) auf 400 Euro erhöht. Im unbaren Zahlungsverkehr erfolgte die Umstellung aller Konten und Zahlungsaufträge automatisch am 1. Januar 2002.[30]

Während andere Warenautomaten wie für Zigaretten nach und nach von Schilling auf Euro umgestellt wurden, wurden die Zuckerl-, Kaugummi-, Kondom- und Brieflosautomaten des Aufstellers Ferry Ebert vom Markt genommen. Für die Firma war das Umrüsten der allein in Österreich rund 10.000 Automaten nicht zu finanzieren; ihre Automaten sind begehrte Sammelobjekte geworden.

Zum Stichtag 31. März 2010 waren nach Nationalbank-Angaben noch Schillingbestände von 9,06 Milliarden Schilling mit einem Gegenwert von 658,24 Millionen Euro im Umlauf. Davon entfielen unbegrenzt in Euro umtauschbare 3,45 Milliarden Schilling (250,9 Millionen Euro) auf Banknoten und 3,96 Milliarden Schilling (287,5 Millionen Euro) auf Münzen. Die Differenz, rund 18 %, 1,65 Milliarden Schilling (119,8 Millionen Euro), entfällt jedoch auf die letzten beiden zum Teil noch im Umlauf befindlichen Banknoten, die mit einer Präklusionsfrist bis 20. April 2018 versehen sind und die schon lange vor der Euro-Einführung ihre gesetzliche Zahlungskraft verloren hatten. Es handelt sich dabei um die 500-Schilling-Scheine „Otto Wagner“ und die 1000-Schilling-Scheine „Erwin Schrödinger“.[32]

Um den Österreichern, aber auch ausländischen Gästen eine einfache Möglichkeit zu bieten, ihre noch vorhandenen Schillingbestände in Euro umzutauschen, fährt seit 2002 während der Sommermonate der Euro-Bus der Oesterreichischen Nationalbank durch Österreich. Ein Nebenzweck der Aktion liegt darin, die Bevölkerung über die Sicherheitsmerkmale der Euroscheine zu informieren.

Die Umstellung auf den Euro war die sechste Währungsreform oder -umstellung in der österreichischen Währungsgeschichte seit 1816 nach den Napoleonischen Kriegen. Vorgänger des Euros waren in Österreich der Gulden, die Krone (Österreich-Ungarn), der Schilling (Erste Republik), die Reichsmark (nach dem Anschluss ans „Dritte Reich“) und der Schilling (Zweite Republik), 1947 gab es eine Währungsreform mit einer Schillingabwertung auf ein Drittel.

Andere Länder der Eurozone
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Karte europäischer Staaten mit Bezug zum Euro
  • EU-Länder mit Euro
  • EU-Länder im WKM II
  • EU-Länder außerhalb des WKM II
  • Nicht-EU-Mitglieder mit Euro
  • Bei allen bisherigen Teilnehmern wurde das Euro-Bargeld zu Jahresbeginn eingeführt.

    In einer kurzen Übergangszeit nach der Einführung des Euro-Bargeldes war in jedem teilnehmenden Staat Bargeld in Euro und der alten Landeswährung in Umlauf. Die ehemaligen Landeswährungen waren allerdings zu dieser Zeit in der Regel keine gesetzlichen Zahlungsmittel mehr, wurden aber zahlungshalber angenommen; die Umrechnung in Euro erfolgte zum offiziell festgelegten Wechselkurs. Die Zeit des parallelen Bargeldumlaufes wurde unterschiedlich festgesetzt, zum Beispiel bis Ende Februar oder bis Ende Juni 2002. Die meisten Währungen können oder konnten auch danach noch bei der jeweiligen nationalen Zentralbank gegen Euro eingetauscht werden.[33]

    Umtausch von altem Bargeld

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    In den Euroländern ist der Umgang mit den früheren Währungen unterschiedlich geregelt. Auch nachdem diese nicht mehr gesetzliches Zahlungsmittel sind, gibt bzw. gab es die Möglichkeit zum Umtausch. Die Umtauschfristen unterscheiden sich aber:[34]

    • Scheine und Münzen unbefristet umtauschbar: Deutschland, Estland, Irland, Lettland, Litauen und Österreich
    • Nur Scheine unbefristet umtauschbar, Münzen befristet: Belgien, Luxemburg, die Slowakei und Slowenien (Fristen jeweils abgelaufen), Kroatien (bis 31. Dezember 2025)
    • Nur noch Scheine befristet umtauschbar: Niederlande (bis 1. Januar 2032, nicht jedoch Gulden-Scheine, die aus Geschäften nach dem 27. Januar 2002 stammen[35]; Frist für Münzen abgelaufen)
    • Fristen für Scheine und Münzen abgelaufen: Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Malta, Portugal, Spanien und Zypern

    Akzeptanz des Euros

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    Zustimmung zum Euro in den EU-Mitgliedsländern. (Stand März 2018)
  • Ablehnung des Euro
  • Zustimmung zum Euro
  • Akzeptanz in Deutschland

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    In Deutschland hat ein Forschungsteam der Fachhochschule Ingolstadt zweieinhalb Jahre nach Einführung des Euros eine Studie zu dessen Akzeptanz in der deutschen Bevölkerung vorgelegt.[36] Danach standen zur Erhebungszeit (2004) fast 60 % der deutschen Bevölkerung dem Euro positiv gegenüber. Viele der Befragten trauerten jedoch um die D-Mark. Auch rechneten viele der Befragten Preise von Euro in D-Mark um, bei höheren Beträgen häufiger als bei niedrigen. Bei allen Preisen rechneten 48 % der Befragten um, bei Preisen über 100 Euro jedoch noch 74 %. Das wurde erleichtert durch den einfachen Umrechnungsfaktor (nahezu 1:2, exakt 1:1,95583). Zudem verbindet die Bevölkerung mit der Einführung des Euros aber auch eine allgemeine Preisanhebung, die Teile des Einzelhandels vornahmen. In manchen der Euroländer (zum Beispiel in Frankreich und den Niederlanden) waren Preiserhöhungen im Zeitraum der Euro-Einführung gesetzlich untersagt, in Deutschland hatte man lediglich auf eine (verbale) Selbstverpflichtung des Handels gesetzt.[37] Bei Auslandsreisen in seinem Geltungsbereich gewann der Euro deutlich an Sympathie. Auch der bessere Preisvergleich innerhalb Europas wurde positiv vermerkt. Laut der genannten Studie begrüßten viele der Befragten auch, dass durch die gemeinsame EU-Währung ein Gegenpol zu US-Dollar und Yen geschaffen wurde.

    Laut Eurobarometer 2006[38] war eine relative Mehrheit von 46 % der deutschen Bevölkerung der Meinung, „Der Euro ist gut für uns, er stärkt uns für die Zukunft“, während 44 % der Meinung waren, der Euro „schwächt das Land eher“. 2002 waren die Eurobefürworter (39 %) noch in der Minderheit gegenüber den Euroskeptikern (52 %).[39] Eine Studie der Dresdner Bank im Auftrag der Forschungsgruppe Wahlen ergab allerdings Ende 2007 ein Absinken der Euroakzeptanz der Deutschen auf 36 % gegenüber 43 % im Jahr 2004.[40]

    Laut Eurobarometer befürworteten 2014 mit 74 % eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Euro, eine Minderheit von 22 % lehnte ihn ab.[41]

    Akzeptanz in Österreich

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    Laut Eurobarometer sind die Österreicher dem Euro gegenüber positiver eingestellt als die Deutschen. 2006 waren 62 % der österreichischen Bevölkerung der Meinung: „Der Euro ist gut für uns, er stärkt uns für die Zukunft“, während 24 % der Meinung waren, der Euro schwäche das Land eher. In Österreich waren bereits 2002 die Eurobefürworter (52 %) in der Mehrheit gegenüber den Euroskeptikern (25 %).[39]

    Akzeptanz in Lettland

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    Im Zuge der Einführung des Euros in Lettland stimmten nach dem Marktforschungsunternehmen SKDS lediglich 22 % der lettischen Bevölkerung zu, die Mehrheit von 53 % war dagegen.[42][43] In den folgenden Jahren änderte sich dieses Verhältnis deutlich: 2018 befürworteten 83 % der Letten den Euro.[44]

    Europäische Zentralbank

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    Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt ist die länderübergreifende Zentralbank der Eurozone (seit 2014 EZB-Hauptsitz)

    Der Euro wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main kontrolliert. Diese nahm am 1. Juni 1998 ihre Arbeit auf. Die Verantwortung ging jedoch erst mit dem Start der Europäischen Währungsunion (EWU) am 1. Januar 1999 von den nationalen Zentralbanken (NZB) auf die EZB über. Neben der in Artikel 105 des EG-Vertrags festgelegten Sicherung der Preisstabilität hat die EZB auch noch die Aufgabe, die Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten zu unterstützen. Weitere Aufgaben der EZB sind die Festlegung und Durchführung der Geldpolitik, die Verwaltung der offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten, die Durchführung von Devisengeschäften, die Versorgung der Volkswirtschaft mit Geld und die Förderung eines reibungslosen Zahlungsverkehrs. Um die Unabhängigkeit der EZB zu wahren, darf weder sie noch eine der NZB Anweisungen einer der Regierungen der Mitgliedstaaten erhalten oder einholen. Diese juristische Unabhängigkeit ist notwendig, da die EZB das ausschließliche Recht der Banknotenausgabe innehat und somit Einfluss auf die Geldmenge des Euros hat. Dies ist notwendig, um nicht der Versuchung zu erliegen, eventuelle Haushaltslöcher mit einer erhöhten Geldmenge auszugleichen. Dadurch würde das Vertrauen in den Euro schwinden und die Währung würde instabil werden.[45]

    Die Europäische Zentralbank bildet zusammen mit den nationalen Zentralbanken, wie der Deutschen Bundesbank oder der Oesterreichischen Nationalbank, das Europäische System der Zentralbanken und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Das Beschlussorgan ist der EZB-Rat, der aus dem Direktorium der EZB und den Präsidenten der nationalen Zentralbanken gebildet wird. Das Direktorium besteht wiederum aus dem Präsidenten der EZB, dessen Vizepräsidenten und vier weiteren Mitgliedern, die allesamt regelmäßig für eine Amtszeit von acht Jahren von den Mitgliedern der EWU gewählt und ernannt werden, eine Wiederwahl ist ausgeschlossen.[46]

    Staaten und Gebiete mit Euro oder fester/enger Wechselkursbindung zum Euro (Stand 1. Januar 2023):
  • EU-Mitglieder und deren abhängige Gebiete, die den Euro verwenden
  • Nicht-EU-Mitglieder, die den Euro verwenden
  • Staaten mit Wechselkursbindung zum Euro
  • Als Eurozone wird im strengen Sinne die Gruppe der 20 EU-Länder bezeichnet, die an der dritten Stufe der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion teilnehmen und den Euro als offizielles Zahlungsmittel nutzen („Euro-20“).

    Im weiteren Sinne sind damit auch die Staaten gemeint, die den Kurs ihrer eigenen Währung über ein Wechselkurssystem an den Euro gekoppelt oder als Nicht-EU-Mitgliedstaaten, z. T. einseitig, den Euro eingeführt haben. Zu den Nicht-EU-Ländern, die den Euro verwenden, gehören neben den Kleinstaaten Andorra, Monaco, San Marino und Vatikanstadt auch Montenegro und Kosovo. Weiterhin verwenden die zu Frankreich, aber nicht zur EU gehörenden Gebiete Saint-Pierre und Miquelon und Saint-Barthélemy den Euro. In den Militärbasen Akrotiri und Dekelia auf Zypern, die unter britischer Hoheit stehen und ebenso nicht zur EU gehören, wird nur mit dem Euro gezahlt.

    Einen festen Wechselkurs zum Euro haben in Europa Bosnien und Herzegowina und Bulgarien sowie in Afrika Kap Verde, São Tomé und Príncipe, die Komoren und die 14 Länder der CFA-Franc-Zone. Auch der CFP-Franc, der in einigen pazifischen französischen Überseegebieten verwendet wird, ist fest an den Euro gebunden. Andere Wechselkurssysteme, wie der Wechselkursmechanismus II, dem Dänemark angehört, erlauben eine gewisse Bandbreite an Schwankungen um einen Leitkurs. Manche Staaten wie Marokko wiederum haben ihre Währungen an einen Währungskorb gekoppelt, der zu einem bestimmten Anteil am Euro orientiert ist. Die Schweiz setzte von 2011 bis 2015 ein Wechselkurs-Fluktuationslimit. Insgesamt nutzen über vierzig Staaten den Euro oder eine von ihm abhängige Währung.

    Im de jure zur Republik Zypern gehörenden Nordzypern gilt de facto die Türkische Lira als gesetzliches Zahlungsmittel.

    Nach den im Vertrag von Maastricht erstmals festgehaltenen Bestimmungen zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion sind alle EU-Mitgliedstaaten zur Einführung des Euro verpflichtet, sobald sie die EU-Konvergenzkriterien erfüllen, zu denen unter anderem die zweijährige Zugehörigkeit zum Wechselkursmechanismus II (WKM II) zählt. Befreit wurden davon – durch Ausnahmeprotokolle – nur Dänemark und das Vereinigte Königreich. Allerdings duldet die Europäische Kommission bislang, dass Schweden durch den Nichtbeitritt zum Wechselkursmechanismus II absichtlich eines der Konvergenzkriterien verfehlt, um so den Eurobeitritt zu vermeiden.

    Ökonomische Folgen der Einheitswährung

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    Nach allgemeiner Währungstheorie ist zu erwarten, dass der Euro zu einem vereinfachten Handel zwischen den Mitgliedern der Eurozone und sinkenden bzw. „keinen Transaktionskosten“ führt[9]:1034. Es wird vermutet, dass dies von Vorteil für die Verbraucher und Unternehmen der Eurozone ist, da Handel in der Vergangenheit eine der Hauptquellen ökonomischen Wachstums war. Es wird geschätzt, dass sich seit der Euro-Einführung bis zum Jahr 2009 der Handel innerhalb der Eurozone um 5–15 % erhöht hat.[47] Europäische Unternehmen sollen von dem Wegfall der „Handelshemmnisse zwischen den Mitgliedsländern“ profitieren: eine Ausdehnung der Unternehmungen über den europäischen Markt sowie die Nutzung zunehmender Skaleneffekte sollen einsetzen. Der Euro kann auch als „Vervollständigung des gemeinsamen europäischen Binnenmarktes (freier Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Personen) gelten“ – man könnte im Umkehrschluss auch konstatieren, dass dem europäischen Binnenmarkt ohne eine gemeinsame Währung eine wichtige Komponente fehlen würde.[9]:1031–1034

    Bei Einführung des Euros ging man davon aus, dass Preisunterschiede für Produkte und Dienstleistungen in den Ländern der Eurozone abnehmen würden („Beseitigung der Preisdifferenzierung“)[9]:1034: Infolge der ausgleichenden Wirkung des Arbitrage-Handels sollten bestehende Unterschiede schnell ausgeglichen werden. Dies führe zu verstärktem Wettbewerb zwischen Anbietern, niedrigeren Preisen für private Haushalte und damit zu niedriger Inflation und mehr Wohlstand der Verbraucher.[9]:1031–1034 Gänzlich beseitigt wird die Preisdifferenzierung jedoch nicht. Für Güter des täglichen Bedarfs werden die Marktteilnehmer nicht große Transportwege und -kosten auf sich nehmen. Eine Angleichung („Konvergenz“) der Preise findet dann nicht statt.[9]:1034

    Besondere Vorteile bringt der Euro für Reisende. Sie müssen innerhalb der Eurozone kein Geld umtauschen bzw. rücktauschen und sparen die damit verbundenen Gebühren. Außerdem können sie die Preise in ihrem Reiseland mit denen in ihrem Herkunftsland einfach vergleichen.[47] Außerhalb der Eurozone werden Euroscheine, ähnlich wie US-Dollar-Noten, fast überall auf der Welt von Geldwechslern akzeptiert und zu günstigen Konditionen getauscht.

    Bisher bestehende innergemeinschaftliche Wechselkursrisiken und die dadurch notwendigen Währungsabsicherungen würden für europäische Unternehmen entfallen („Verringerung der Wechselkursschwankungen“). Eine Spekulation gegen den Euro ist nach Auffassung vieler Ökonomen aufgrund seiner Größe sehr viel schwieriger als gegenüber kleineren Währungen. Währungsspekulationen hatten in den 1990er-Jahren zu schweren Verwerfungen im Europäischen Währungssystem (EWS) geführt (beispielsweise zum „Schwarzen Mittwoch“ am 16. Dezember 1992).[9]:1035–1036 Währungsspekulationen können zu einer ausgeprägten Unter- oder Überbewertung einer Währung führen, mit entsprechenden Konsequenzen für die Inflationsrate und das Wirtschaftswachstum der Währungsgebiete beider Währungen eines Wechselkurses, und erschweren damit einen effizienten Handel zwischen zwei Währungsgebieten. Außerdem können sie die Währungsreserven eines Staates aufzehren. Durch die „Verringerung der Unsicherheit“ durch Wechselkursschwankungen verändert sich das Investitionsverhalten. Die zukünftige Planung und die Kalkulation von Projekten werden erleichtert. Ein Anstieg der Investitionen führt zu einem höheren wirtschaftlichen Wachstum.[9]:1035

    In politischer Hinsicht manifestiert der Euro die Zusammenarbeit der europäischen Staaten und ist ein greifbares Symbol europäischer Identität. Er kann zur Konsolidierung der Europäischen Union beitragen und, wie vor der Gründung der Europäischen Währungsunion vielfach erwartet und gehofft, langfristig zur Schaffung einer „politischen Union“ beitragen.[48]

    Im Allgemeinen konnte die Europäische Zentralbank ihre Hauptaufgabe erfüllen, das heißt mit ihrer Geldpolitik für eine stabile und weder zu hohe noch zu niedrige Inflation sorgen. Das Inflationsziel von „unter, aber nahe bei zwei Prozent“ wurde meist erreicht bzw. eine langfristige Abweichung verhindert.[49]

    In der Vergangenheit wurden die EU-Konvergenzkriterien hinsichtlich der Staatsverschuldung von fast keinem Land konstant eingehalten. Politisch ist für Ökonomen, welche die Bedeutung eines ausgeglichenen Staatshaushalts hoch einschätzen, fraglich, ob EZB und Europäische Kommission die Mitgliedstaaten zu hinlänglicher Haushaltsdisziplin anhalten können: Entziehen sich einzelne Länder oder Ländergruppen ihrer unterstellten haushaltspolitischen Verantwortung, werden Inflationsrate und Finanzierungskosten für diese Länder solange niedrig bleiben, wie sich der Großteil der restlichen Euroländer nicht zu stark verschuldet. Dies kann in haushaltspolitisch unverantwortlichen Schuldenländern verspätete oder nicht ausreichende Korrekturen der Haushaltspolitiken fördern und zu Wohlstandseinbußen führen.[50]

    In der Praxis hat sich die Geld- und Zinspolitik im heterogenen Wirtschaftsraum als schwierig erwiesen („Aufgabe der nationalen Geldpolitik“)[9]:1036–1040: Wachstumsraten von über 5 % in Irland mussten mit Raten nahe Null in den iberischen Staaten in Einklang gebracht werden: Der irischen Situation wäre nach bisher angewandten, „nationalen“ Methoden mit Leitzinserhöhungen und Geldmengenverknappung zu begegnen gewesen, während im Gegenbeispiel Zinslockerungen üblich gewesen wären. Solche regionalen Unterschiede lassen sich mit der einheitlichen Geldpolitik der Eurozone durch die EZB nicht hinreichend abbilden. Den „nationalen Volkswirtschaften“ ist „ein individuell einsetzbares wirtschaftpolitisches Instrument abhanden gekommen.“[9]:1040

    Ein wesentliches volkswirtschaftliches Problem stellte zu Beginn die Festlegung der Wechselkurse der an der Einheitswährung beteiligten Währungen dar. Eine Volkswirtschaft, die mit überbewerteter Währung der Einheitswährung beitritt, wird im Vergleich ein höheres Vermögen, jedoch auch ein höheres Preisniveau (höhere Kosten und Preise) aufweisen als Staaten, die unterbewertet oder reell bewertet der Einheitswährung beitreten. Aufgrund des höheren Preisniveaus besteht ein großer Importanreiz und verminderte Exportchancen und in der Folge steigende Arbeitslosigkeit. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu erhalten, ist eine Absenkung des Preisniveaus (in prozentualer Höhe der Überbewertung) notwendig. Ein volkswirtschaftlicher Ausgleich der Überbewertung ist in der Währungsunion mangels Wechselkursmechanismus nur über innere Abwertung erreichbar.[51]

    Ein weiterer Effekt betrifft die internationalen Rohstoffpreise, insbesondere den volkswirtschaftlich bedeutsamen Erdölpreis. Öl wird nach wie vor meist in US-Dollar berechnet, und die OPEC akzeptiert seit den 1970er-Jahren sogar nur noch den US-Dollar. Der Irak hatte im Jahr 2000 unter Saddam Hussein seine Ölverkäufe bereits gänzlich in Euro abgerechnet, was allerdings seitens der USA am 10. Juni 2003, rund einen Monat nach der Eroberung des Landes, wieder rückgängig gemacht wurde.[52] Innerhalb der OPEC wurde diskutiert, die Preise auf Euro umzustellen, womit auch viele Drittländer gezwungen wären, Teile ihrer Devisenreserven für Ölkäufe von US-Dollar- in Euroguthaben umzuwandeln, was äußerst negative Auswirkungen auf den US-Dollar und die US-Wirtschaft hätte, die durch den stetig weiter wachsenden Handel mit Öl stabilisiert wird.[53] Sowohl der Iran unter Präsident Mahmud Ahmadineschād als auch der damalige venezolanische Präsident Hugo Chávez waren im November 2007 Befürworter eines solchen Wechsels, der allerdings so nicht zustande kam.[54] Der Iran vermeldete im Dezember 2007 die vollständige Umstellung seiner Ölexporte auf „Nicht-US-Dollar-Währungen“[55] und eröffnete darüber hinaus am 17. Februar 2008 eine eigene, nicht an den US-Dollar gebundene Ölbörse mit Sitz auf der Insel Kisch. Die Ölmengen, die das Land über diesen Handelsplatz exportiert, sollen allerdings zu gering sein, um die Stellung des US-Dollars als „Ölwährung“ ernsthaft gefährden zu können.

    Schon vor, aber insbesondere nach der Bargeldeinführung des Euros im Januar 2002 wurden eventuelle Preissteigerungen durch die Währungsumstellung diskutiert.

    Gemessene Verteuerung

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    Die Statistikbehörden der europäischen Länder ermitteln monatsweise Verbraucherpreisindizes, um den Preisverlauf zu ermitteln. In den deutschsprachigen Euroländern konnten hierbei nur minimale Unterschiede festgestellt werden. In keinem der deutschsprachigen Euroländer stieg die Inflation im Frühjahr 2002 über Werte hinaus, die sie nicht auch schon im Sommer 2001 erreicht hatte. Insgesamt war die Inflationsrate in den Jahren 2002 und 2003 sehr niedrig und unter dem Niveau der vorangegangenen Jahre.[56]

    Auch über längere Zeiträume gesehen war die Inflation etwas niedriger als in den Jahren vor dem Euro. So stieg der deutsche Verbraucherpreisindex in den fünf Jahren vor der Einführung um 7,4 %, während er in den fünf Jahren danach um 7,3 % stieg. Auch in Österreich stieg laut Statistik Austria der österreichische Verbraucherpreisindex in den zwölf Jahren von 1987 bis 1998 um durchschnittlich 2,45 % pro Jahr, während die Inflationsrate von 1998 bis 2003 auf durchschnittlich 1,84 % sank.

    Diese Inflationsrate war jedoch nicht über alle Produktgruppen gleich. Für Waren und Dienstleistungen des täglichen Gebrauchs führte das Institut der Deutschen Wirtschaft im Jahr 2002 eine detaillierte Untersuchung der Daten des Statistischen Bundesamtes durch und ermittelte einen Preisanstieg im ersten Quartal von 4,8 %. Bei einzelnen Produktgruppen konnten stark überdurchschnittliche Preisanstiege festgestellt werden. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass das in der Bevölkerung verbreitete Gefühl starker Verteuerung nicht unbegründet sei, da Anstiege in diesem Bereich stärker wahrgenommen würden als Fixkosten wie Miete oder Heizung, die unverändert geblieben waren.[57][58] Diese Studie zeigt zwar, dass die Preise in verschiedenen Bereichen Anfang 2002 erheblich stiegen, aber konnte nicht die weitere Entwicklung des Jahres 2002 abbilden. Die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen einen Preisfall unter das Niveau von 2001 gegen Ende 2002 in verschiedenen Produktgruppen, darunter auch den Lebensmitteln.

    Gefühlte Inflation

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    Gefühlte Inflation in der Eurozone von Januar 2000 bis Mai 2012 (Quelle: Business and Consumer Survey der Europäischen Kommission)

    Nach der Einführung des Euros empfanden viele Verbraucher eine Verteuerung von Waren und Dienstleistungen über der Inflationsrate. Der Anteil derer, die eine schnellere Inflation wahrnahmen, stieg im ganzen Euroraum ab Januar 2002 rapide an.[59]

    Umgangssprachlich kam daher zunehmend die von dem Satiremagazin Titanic eingeführte und anschließend von vielen Zeitungen verwendete Bezeichnung „Teuro“ auf. Sie wurde auch zum Wort des Jahres 2002 gewählt.

    In Deutschland und den Niederlanden war die Wahrnehmung vermeintlicher Preissteigerungen am größten.[60] In den deutschen Medien und der deutschen Politik wurde eine Debatte über vermeintliche Preisverwerfungen geführt.[61] Auch in Österreich entstand bei einer Mehrheit der Eindruck, der Euro beeinflusse die Preisentwicklung negativ.[62]

    Erklärung der Diskrepanz

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    Für die Diskrepanz zwischen der gemessenen, gesunkenen Inflation und der subjektiv gefühlten Inflation in der Zeit nach der Euro-Einführung gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Das Institut der Deutschen Wirtschaft weist schon in seiner Studie 2002 darauf hin, dass bestimmte alltäglich gekaufte Güter wie Lebensmittel tatsächlich überdurchschnittlich teurer wurden, was deutlich stärker wahrgenommen wurde als eine gegenläufige Entwicklung bei Produkten, die man seltener kauft, oder bei monatlich vom Konto abgebuchten Kosten.[57]

    Zur psychologischen Seite der Diskrepanz wurden u. a. von der Psychologin Eva Traut-Mattausch Untersuchungen durchgeführt, bei denen Probanden Preisänderungen bei der Währungsumstellung abschätzen sollten. Es ergab sich, dass durchweg die neuen Preise höher eingeschätzt wurden, als sie real waren. Preissenkungen wurden gar nicht, Preiserhöhungen illusorisch verstärkt wahrgenommen. Das hierfür verantwortlich gemachte psychologische Phänomen ist der schon seit Jahrzehnten bekannte so genannte Bestätigungsfehler, bei dem die Beurteilung von Informationen dadurch beeinflusst wird, welche Erwartungen zuvor bestehen. Den Erwartungen entsprechende Informationen werden als glaubwürdiger und wichtiger erachtet. Im Zusammenhang der Preiseinschätzung wirkt sich dies so aus, dass Umrechnungsfehler dann eher korrigiert werden, wenn sie der Erwartung zuwiderlaufen. In einem sehr ähnlichen Versuch in Österreich waren die Ergebnisse gleich.[63]

    Es wurde auch vermutet, dass die Wahrnehmung des Preises durch Rundungsfehler bei der Überschlagsrechnung (in Deutschland etwa 1:2 statt 1:1,95583 oder in Österreich 1:14 statt 1:13,7603) beeinflusst wird. In den psychologischen Studien zum Bestätigungsfehler konnte jedoch kein solcher Effekt festgestellt werden.[63]

    Der Euro im globalen Währungssystem

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    International gebräuchliche Reservewährungen zwischen 1995 und 2010

    Alan Greenspan, bis zum 31. Januar 2006 Vorsitzender der US-Notenbank, sagte 2007, er halte es für durchaus denkbar, dass der Euro den US-Dollar als Reservewährung ablöst oder als gleichrangige Reservewährung gehandelt wird. Als Reservewährung liege der Dollar noch vorn; er habe gegenüber dem Euro aber keinen allzu großen Vorsprung mehr. Die EZB habe sich zu einer ernstzunehmenden Kraft in der Weltwirtschaft entwickelt, zu einem internationalen Machtfaktor. Die Regierung Bush (die 2001 antrat und nach dem 11. September einen Krieg in Afghanistan begann) habe zu wenig finanzpolitische Disziplin geübt.[64] Dies würde das Ende einer Ära bedeuten, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Ablösung des bis dahin dominierenden britischen Pfundes durch den US-Dollar begann.

    Die meisten Wissenschaftler bewerten die wiederkehrenden Äußerungen aus Entwicklungs- und Schwellenländern bezüglich einer Umgewichtung bei ihren Währungsreserven oder einer Neu-Fakturierung von Rohölpreisen in Euro eher als politisches Druckmittel auf die USA, weniger als konkrete Absicht.

    2006 war der Euro – gemessen an den Handels- und Finanzbeziehungen der meisten Drittländer mit der Eurozone – noch deutlich unterrepräsentiert.

    Als führende internationale Bargeldwährung hat der Euro den US-Dollar 2006 abgelöst. Seit Oktober 2006 ist der Wert der im Umlauf befindlichen Eurobanknoten mit 592 Milliarden Euro höher als der der US-Dollar-Banknoten (579 Milliarden US-Dollar). Dies hängt jedoch auch damit zusammen, dass in den USA Einkäufe deutlich öfter mittels Kreditkarte bezahlt werden. Dadurch ist pro Person durchschnittlich weniger Bargeld im Umlauf.[65] Die USA hatten damals knapp 300 Millionen Einwohner und die Europäische Union (EU28) etwas über 500 Millionen.

    International gebräuchliche Reservewährungen (Angaben in Prozent) (4. Quartal des Jahres)
    1970 1980 1990 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024
    USD 77,2 67,2 62,8 70,5 70,7 66,5 65,8 65,9 66,4 65,5 64,1 64,1 62,1 61,8 62,2 61,2 61,0 63,3 64,1 65,36 62,73 61,76 60,75 58,92 59,15 58,36 58,44 53,63
    EUR 17,9 24,2 25,3 24,9 24,3 25,1 26,3 26,4 27,6 26,0 25,0 24,2 24,4 21,9 19,7 19,14 20,17 20,67 20,59 21,29 20,48 20,47 19,94 18,39
    DEM 1,9 14,8 19,8
    JPY 0,1 4,6 9,4 5,2 4,5 4,1 3,9 3,7 3,1 2,9 3,1 2,9 3,7 3,5 4,0 3,8 3,9 4,0 3,95 4,90 5,19 5,87 6,03 5,83 5,51 5,69 5,40
    GBP 10,4 2,9 2,4 2,8 2,7 2,9 2,6 3,3 3,6 4,4 4,7 4,0 4,3 3,9 3,8 4,0 4,0 3,8 4,9 4,35 4,54 4,43 4,64 4,73 4,81 4,95 4,86 4,39
    FRF 1,1 1,7 2,7
    CNY 1,08 1,23 1,89 1,94 2,29 2,66 2,69 2,29 2,02
    CAD 1,94 2,03 1,84 1,86 2,08 2,19 2,38 2,59 2,57
    AUD 1,69 1,80 1,63 1,70 1,83 1,81 1,96 2,14 1,91
    CHF 0,7 3,2 0,8 0,3 0,3 0,4 0,2 0,2 0,1 0,2 0,2 0,1 0,1 0,1 0,1 0,3 0,3 0,3 0,3 0,16 0,18 0,14 0,15 0,17 0,17 0,23 0,20 0,84
    andere 8,7 5,9 4,9 1,4 1,2 1,4 1,9 1,8 1,9 1,8 1,8 2,2 3,1 4,4 5,3 5,8 6,5 6,8 6,7 2,33 2,43 2,45 2,51 2,65 2,91 3,45 3,85 7,22

    Quellen:
    1970–1984: BIZ: The evolution of reserve currency diversification, December 1986, S. 7, Tab. 1 (englisch)
    1995–2015: IWF: Currency Composition of Official Foreign Exchange Reserves
    1999–2005 (nur absolute Zahlen): EZB: The Accumulation of Foreign Reserves, Occasional Paper Series, Nr. 43
    2016–2023: IWF: World Currency Composition of Official Foreign Exchange Reserves
    2024: IWF: Global Foreign Exchange Reserves Trends (nur absolute Zahlen)

    Auswirkungen auf Deutschland

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    Nach Einführung des Euros erlebte Deutschland eine wirtschaftliche Schwächephase. Hierfür sehen Ökonomen mehrere Gründe, die zum Teil mit dem Euro zusammenhängen. So sei Deutschland aufgrund politischer Fehler mit einem überhöhten Wechselkurs in die Euro-Währungsunion eingetreten, wodurch ein zu hohes Preisniveau entstand. Dies habe die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands verringert. Erst durch langjährige Lohnzurückhaltung der Tarifparteien sei es wieder zu einer Verringerung des Preisniveaus und damit zu einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit gekommen. Hans-Werner Sinn fasst die Realabwertung (innere Abwertung) wie folgt zusammen: „Wir sind billiger geworden und in gewisser Weise auch ärmer“.[51] Zusätzlich entfielen mit Einführung des Euros die Wechselkursrisiken, die Finanzmarktakteure glichen daraufhin die Kreditzinsen für den gesamten Euroraum auf ein einheitliches Niveau an. Die Zinskonvergenz sorgte dafür, dass Kapital aus Euroländern mit niedriger Inflation abgezogen wurde und in Euroländer mit hoher Inflation floss, wo es zu einer wirtschaftlichen Überhitzung und später zu Zahlungsschwierigkeiten kam. Länder wie Deutschland erlitten in dieser Zeit eine Investitionsschwäche.[51]

    Der gemessen an der deutschen Wirtschaftskraft relativ moderate Wechselkurs des Euros hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Deutschland: Exporte sind billiger, Importe dagegen teurer. Eine Wiedereinführung der Deutschen Mark würde einerseits, wie das Sondergutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vom 5. Juli 2012 festgestellt hat, zu einer erheblichen Aufwertung (Preisniveauerhöhung gegenüber anderen Währungsräumen) führen und somit dauerhaft die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft nicht nur in Europa, sondern weltweit erheblich beeinträchtigen.[66] Andererseits würden Importe nach Deutschland deutlich billiger.

    Wechselkurse zum Euro

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    Umrechnung der alten Währungen in Euro

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    Offizielle Umtauschkurse der Vorgängerwährungen in Euro
    ¤/EUR EUR/¤ ISO Vorgängerwährung
    0040,3399 0,0247894 BEF Belgische Franken
    0001,95583 0,511292 DEM Deutsche Mark
    0015,6466 0,0639116 EEK Estnische Kronen
    0005,94573 0,168188 FIM Finnische Mark
    0006,55957 0,152449 FRF Französische Francs
    0340,750 0,00293470 GRD Griechische Drachmen
    0000,787564 1,26974 IEP Irische Pfund
    1936,27 0,000516457 ITL Italienische Lire
    0007,53450 0,132723 HRK Kroatische Kuna
    0000,702804 1,42287 LVL Lettische Lats
    0003,45280 0,289620 LTL Litauische Litas
    0040,3399 0,0247894 LUF Luxemburgische Francs
    0000,429300 2,32937 MTL Maltesische Lire
    0002,20371 0,453780 NLG Niederländische Gulden
    0013,7603 0,0726728 ATS Österreichische Schilling
    0200,482 0,00498798 PTE Portugiesische Escudos
    0030,1260 0,0331939 SKK Slowakische Kronen
    0239,640 0,00417293 SIT Slowenische Tolar
    0166,386 0,00601012 ESP Spanische Peseten
    0000,585274 1,70860 CYP Zypriotische Pfund
    Die Zahlen der ersten Spalte mit 6 signifikanten Dezimalstellen gelten streng; die Zahlen der zweiten Spalte sind daraus abgeleitet und hier auf ebenfalls 6 signifikante Stellen gerundet.

    Im Vorfeld der Euro-Einführung in einem Mitgliedstaat der EWU entscheiden die EU-Finanzminister über den endgültigen Umtauschkurs. Der Wechselkurs wird dabei immer auf insgesamt sechs signifikante Stellen (d. h. nach und gegebenenfalls auch vor dem Komma) genau festgelegt, um Rundungsfehler möglichst gering zu halten.

    Die Wechselkurse der Währungen der ursprünglich an der Währungsunion teilnehmenden Staaten wurden am 31. Dezember 1998 von den Finanzministern festgelegt. Basis war dabei der Umrechnungswert der zuvor bestehenden ECU. Bei späteren Beitritten zum Euro (Griechenland 2001, Slowenien 2007 sowie Malta und Zypern 2008) wurde der Mittelwert im Rahmen des WKM II als Maßstab genommen.

    Seit der Einführung des Euros als Buchgeld dürfen die teilnehmenden Währungen nur über eine Triangulation ineinander umgerechnet werden. Dabei muss immer zuerst von der Ausgangswährung in den Euro und dann vom Euro in die Zielwährung umgerechnet werden. Eine Rundung ist dabei ab der dritten Euro-Nachkommastelle sowie in der Zielwährung erlaubt. Durch die Triangulation werden Rundungsfehler verhindert, die bei der direkten Umrechnung auftreten könnten, das Verfahren wurde deshalb von der Europäischen Kommission verbindlich vorgeschrieben.

    Bei der Umrechnung von Beträgen nach Euro, die noch in „alten“ Währungseinheiten festgelegt sind, darf erst am Ende der Berechnung der zu zahlende Gesamtbetrag gerundet werden. Eine Rundung von einzelnen Berechnungsfaktoren oder von Zwischenergebnissen würde zu einem anderen Gesamtergebnis führen. Damit würde der Rechtsgrundsatz verletzt, dass die Einführung der neuen Währung die Kontinuität von Verträgen nicht berührt.

    Praktisches Beispiel: War in einem Mietvertrag ein monatlich zu zahlender Mietzins vereinbart, der sich als Produkt aus Mietfläche und Quadratmeterpreis berechnet, ist nicht der Quadratmeterpreis in Euro umzurechnen und zu runden, sondern erst der monatliche Zahlungsbetrag. Eine andere Vorgehensweise würde unter Umständen erhebliche Senkungen oder Erhöhungen der monatlichen Zahlungen bewirken (vgl. Urteil des deutschen Bundesgerichtshofs vom 3. März 2005 – III ZR 363/04).

    Historische Kursverläufe zu anderen Leitwährungen

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    Jahreshöchst- und -tiefstwerte des Euros gegenüber dem US-Dollar (EZB-Referenzkurse)[67]
    Jahr Datum Tiefst Datum Höchst
    1999 03.12. 1,0015 05.01. 1,1790
    2000 26.10. 0,8252 06.01. 1,0388
    2001 06.07. 0,8384 05.01. 0,9545
    2002 28.01. 0,8578 31.12. 1,0487
    2003 08.01. 1,0377 31.12. 1,2630
    2004 14.05. 1,1802 28.12. 1,3633
    2005 15.11. 1,1667 03.01. 1,3507
    2006 02.01. 1,1826 05.12. 1,3331
    2007 12.01. 1,2893 27.11. 1,4874
    2008 27.10. 1,2460 15.07. 1,5990
    2009 04.03. 1,2555 02.12. 1,5090
    2010 08.06. 1,1942 13.01. 1,4563
    2011 29.12. 1,2889 04.05. 1,4882
    2012 24.07. 1,2089 28.02. 1,3454
    2013 27.03. 1,2768 27.12. 1,3814
    2014 31.12. 1,2141 06.05. 1,3945
    2015 13.04. 1,0552 02.01. 1,2043
    2016 20.12. 1,0364 03.05. 1,1569
    2017 03.01. 1,0385 08.09. 1,2060
    2018 13.11. 1,1261 15.02. 1,2493
    2019 30.09. 1,0889 10.01. 1,1535
    2020 20.03. 1,0707 30.12. 1,2281
    2021 24.11. 1,1206 06.01. 1,2338
    2022 28.09. 0,9565 04.02. 1,1464
    2023 03.10. 1,0469 18.07. 1,1255
    2024 31.12. 1,0389 30.09. 1,1196
    2025 13.01. 1,0198 22.04. 1,1476

    Am 4. Januar 1999, dem ersten Tag des Börsenhandels in Euro an der Frankfurter Börse, hatte die neue Europa-Währung einen Wechselkurs von 1,1789 USD pro Euro. Der Kurs des Euros entwickelte sich in Relation zum US-Dollar zunächst negativ und erreichte über die ersten zwei Jahre des Börsenhandels immer weitere Tiefststände. Am 27. Januar 2000 fiel der Euro unter die Euro-Dollar-Parität; das Allzeittief wurde dann am 26. Oktober 2000 mit 0,8252 USD pro Euro erreicht.

    Von April 2002 bis Dezember 2004 wertete der Euro mehr oder weniger kontinuierlich auf; am 15. Juli 2002 wurde wieder die Parität erreicht, am 28. Dezember 2004 erreichte er ein Rekordhoch mit 1,3633 USD. Entgegen den Erwartungen vieler Analysten, von denen manche sogar einen baldigen Anstieg auf über 1,40 USD[68] oder gar 1,60 USD[69] prognostiziert hatten, wertete der Euro wegen der Zinserhöhungspolitik der US-Notenbank[70] im Verlauf des Jahres 2005 wieder deutlich ab und erreichte am 15. November mit 1,1667 USD sein Jahrestief 2005. Diese Zinserhöhungspolitik konnte allerdings wegen der Abschwächung der US-Konjunktur 2006 nicht mehr fortgesetzt werden; erschwerend kam seit der zweiten Jahreshälfte 2007 die Subprime-Krise hinzu, die die US-Notenbank zu mehreren Leitzinssenkungen veranlasste, sodass der Euro erneut aufwertete und der EZB-Referenzkurs am 15. Juli 2008 sein bisheriges Rekordhoch von 1,5990 USD erreichte,[67] wobei der höchste je am Markt gehandelte Kurs bei 1,6038 USD lag.[71] Zum Vergleich: Ihren Höchstwert erreichte die D-Mark am 19. April 1995, als 1 USD 1,3455 DEM kostete – das entspricht umgerechnet 1,45361 USD je Euro. Der an die D-Mark gekoppelte österreichische Schilling erreichte sein Allzeithoch am selben Tag mit einem US-Dollar-Preis von 9,485 Schilling, das sind umgerechnet 1,45074 USD je Euro.[72]

    Durch die Dollarschwäche war das Bruttoinlandsprodukt des Euroraums zu Markt-Wechselkursen im März 2008 größer als das der USA.[73]

    Weitere Währungen

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    Bedeutung des US-Dollar-Euro-Wechselkurses

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    Ein hoher Eurokurs bringt für die europäische Wirtschaft sowohl Vorteile als auch Nachteile. Vorteilhaft ist die Verbilligung der Rohstoffe, die weiterhin überwiegend in US-Dollar gehandelt werden. Nachteilig ist die Verteuerung der Exporte, die zu Absatzproblemen führen kann.[74] Durch die Größe des Euroraumes haben die Wechselkurse und somit die durch Wechselkursschwankungen hervorgerufenen Wechselkursrisiken jedoch weitaus weniger Bedeutung als zu Zeiten nationaler Währungen. Insbesondere konnte sich Anfang 2007 die europäische Binnenwirtschaft mit einem überdurchschnittlichen Wachstum von der nur moderat wachsenden Weltwirtschaft abkoppeln.[75]

    Der niedrige Eurokurs bis in das Jahr 2002 ist vermutlich teilweise auf seine damalige Nichtexistenz als Bargeld zurückzuführen, weswegen der Euro zunächst geringer bewertet wurde, als es allein aufgrund der Fundamentaldaten angemessen gewesen wäre. Die wirtschaftlichen Probleme in der europäischen Gemeinschaft machten Investitionen in Europa für ausländische Anleger unattraktiv, was den Euro weiter schwächte. Kurz nach der Bargeldeinführung kam es zu einer Euro-Aufwertung. Die wirtschaftliche Erholung Europas seit 2005, insbesondere der Exporte, hat die Aufwertung des Euros weiter unterstützt. Es gibt weitere Erklärungen, die auch zu der allgemeinen Annahme einer mittel- und langfristigen Fortsetzung des Euro-Wertzuwachses führen; es werden hierfür vorrangig drei Gründe angegeben:

    • Das weiterhin steigende Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit und damit einhergehend die Erhöhung der Verschuldung der USA,
    • die absehbare Umschichtung der Währungsreserven von Staaten wie China, Indien, Japan, Russland und anderer großer Staaten sowie
    • die zunehmende Bereitschaft Erdöl exportierender Staaten, neben dem US-Dollar auch den Euro als Zahlungsmittel für Erdöl anzunehmen.

    Im Juli 2008 erreichte der Euro mit einem Kurs von 1,5990 US-Dollar pro Euro sein bisheriges Allzeithoch (siehe Tabelle „Jahreshöchst- und -tiefstwerte“ oben); im Zuge der Griechenland-Finanzkrise 2009/10 fiel der Kurs von 1,35 USD/EUR auf etwa 1,20 USD/EUR (= um etwa 10 %).[76]

    Euro Currency Index

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    Euro Currency Index

    Der Euro Currency Index (EUR_I) stellt das arithmetische Verhältnis von vier Leitwährungen im Vergleich zum Euro dar: US-Dollar, britisches Pfund, japanischer Yen und Schweizer Franken. Alle Währungen werden in den Maßeinheiten der Währung pro Euro ausgedrückt. Der Index wurde 2004 vom Börsenportal Stooq.com lanciert. Basiswert sind 100 Punkte am 4. Januar 1971. Vor Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung am 1. Januar 1999 wurde ein Wechselkurs von 1 Euro = 1,95583 Deutsche Mark berechnet.

    Vergleichbar mit dem arithmetisch gewichteten Euro Currency Index ist der handelsgewichtete Euro Effective Exchange Rate Index der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Index der EZB misst im Vergleich zum Euro Currency Index viel akkurater den Wert des Euros, da die Gewichtung der EZB die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Güter im Vergleich zu anderen Ländern und Handelspartnern stellt.

    Auch andere Unternehmen veröffentlichten Euro Currency Indizes. Die Berechnung wurde aber nach wenigen Jahren wieder eingestellt. Beispiele sind der Dow Jones Euro Currency Index (DJEURO) von Dow Jones & Company von 2005 bis 2009 und der ICE Euro Currency Index (ECX) der Terminbörse ICE Futures U.S., früher New York Board of Trade (NYBOT), von 2006 bis 2011.[77]

    Euro Effective Exchange Rate Index

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    Der Euro Effective Exchange Rate Index (Euro EER Index, auch bekannt als Euro Trade Weighted Index) ist eine Kennzahl, welche den Wert des Euros mittels eines Währungskorbs aus verschiedenen Währungen vergleicht. Der Index ist der handelsgewichtete Durchschnitt im Vergleich zu diesen Währungen. Er wurde 1999 von der Europäischen Zentralbank (EZB) erstmals veröffentlicht. Die EZB berechnet die effektiven Wechselkurse im Index für drei Gruppen:

    • eine schmale Gruppe (EER-12 Index),
    • eine Gruppe von 20 Mitgliedsländern (EER-20 Index), bestehend aus den EER-12 Ländern, plus China und den sieben nicht der Eurozone angehörenden EU-Mitgliedstaaten
    • eine breite Gruppe (EER-40 Index) von Handelspartnern, bestehend aus den EER-20 Ländern, plus 20 zusätzlichen relevanten Handelspartnern

    Die EZB bestimmt die Gewichte der einzelnen Partnerländer anhand der Anteile der Fertigerzeugnisse, wie sie in der Standard International Trade Classification (SITC) definiert sind. Für die Gewichte verwendet die EZB die Werte aus den Exporten und den Importen, ohne den Handel innerhalb des Euroraums zu berücksichtigen. Die Einfuhren werden nach dem einfachen Anteil der Partnerländer an den Gesamtimporten in das Euro-Währungsgebiet gewichtet. Die Exporte werden hingegen doppelt gewichtet, wegen der sogenannten „Dritt-Markt-Effekte“. Dies erfasst den Wettbewerb der europäischen Exporteure in ausländische Märkte gegenüber inländischen Produzenten und Exporteuren aus Drittländern.[78]

    Name, Symbole und Codes

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    Währungsname Euro

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    Der Name „Euro“ wurde auf der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen und in der Verordnung (EG) Nr. 974/98 über die Einführung des Euros festgelegt. In allen Sprachen der Länder, in denen die Währung eingeführt wurde, lautet ihr Name „euro“. Abweichend davon wird im Deutschen die Währung großgeschrieben (Euro), im Griechischen wird das griechische Alphabet verwendet (ευρώ).

    Trotz der identischen Schreibweise wird der Name der Gemeinschaftswährung in verschiedenen Sprachen sehr unterschiedlich ausgesprochen:

    Die korrekte Bezeichnung der gemeinsamen Währung im Nominativ Singular als „Euro“ findet sich in allen diesbezüglichen Rechtsakten der Europäischen Union und wird sogar von der Europäischen Zentralbank im Rahmen ihrer regelmäßigen Konvergenzberichte als De-facto-Konvergenzkriterium überprüft:

    „In Anbetracht der ausschließlichen Zuständigkeit der Gemeinschaft für die Festlegung des Namens der einheitlichen Währung sind jegliche Abweichungen von dieser Bestimmung mit dem EG-Vertrag unvereinbar und daher zu beseitigen.“[79]

    In einer Erklärung zum Vertrag von Lissabon stellten die Regierungen von Lettland, Ungarn und Malta am 9. Mai 2008 fest, dass die vereinheitlichte Schreibweise „keine Auswirkungen auf die geltenden Regeln der lettischen, der ungarischen und der maltesischen Sprache“ habe.[80]

    In der deutschen amtlichen Sprachverwendung wird die Bezeichnung Euro unverändert auch im Plural verwendet. Allerdings weicht der umgangssprachliche Gebrauch hiervon ab: Im Deutschen lauten die Pluralformen Euros und Cents, wenn man von Scheinen und Münzen spricht oder schreibt („ein Sack voller Euros“); kein -s steht bei der Angabe eines bestimmten Geldbetrages („Ich habe tausend Euro überwiesen“).[81] In einigen anderen EU-Sprachen existieren auch amtlich eigene Pluralformen.[82]

    Etymologisch leitet sich das Wort „Euro“ als Abkürzung des Namens des Kontinents Europa und damit letztlich aus dem griechischen Εὐρώπη ab.

    Untereinheit Cent

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    Die Untereinheit des Euros lautet „Cent“.[83] Allerdings sind nach den interinstitutionellen Regeln für Veröffentlichungen der EU national abweichende Bezeichnungen nicht ausgeschlossen. Somit konnten Länder, die für die eigene Währung bereits einen Hundertstel-Begriff verwendet hatten, diesen bei der Einführung des Euro für dessen Untereinheit beibehalten. Beispiele sind Frankreich und Belgien (centimes), Italien (centesimi) und Portugal (centavos). Im Finnischen wird sentti gebraucht, das bereits für die Untereinheit des Dollars benutzt wurde. Im Griechischen wird λεπτό (Lepto) verwendet, Untereinheit der griechischen Drachme.

    Umgangssprachlich wird der Cent auch als „Euro-Cent“ bezeichnet, ohne diesen Zusatz kann die Währung unklar sein. Auch auf den Centmünzen werden die Worte Euro und Cent übereinander geschrieben, wobei allerdings Euro in kleinerer Schrift als Cent erscheint.[84] Es gibt allerdings einen erkennbaren Unterschied zumindest zu den Cents der amerikanischen und kanadischen Dollar-Währungen.

    Das Wort „Cent“ stammt von lateinisch centesimus ‚der Hundertste‘ bzw. ‚das Hundertstel‘ ab. Varianten wurden schon seit langem in der Romania für Währungsuntereinheiten benutzt (vgl. Céntimo, Centime, Centavo und Centesimo). Die Form „Cent“ selbst war schon vor der Euro-Einführung über das Niederländische und das Englische ins Deutsche vermittelt worden, insbesondere als Bezeichnung für die Untereinheit des Dollar.

    Euro-Währungssymbol

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    Das Eurozeichen mit Abmessungen

    Das Euro-Zeichen wurde 1997 von der Europäischen Kommission als Symbol für die europäische Gemeinschaftswährung eingeführt. Dass es überhaupt ein Symbol gibt, ist eher dem Zufall zu verdanken. Da es nur wenige Währungen gibt, für die ein Symbol existiert, hatte der Rat auch nie über ein Symbol diskutiert. Erst als Anfang 1996 ein Logo für Informationskampagnen gesucht wurde, fand man den Entwurf. Daraus entstand die Idee, dieses Logo auch als Währungssymbol einzuführen. Am 23. Juli 1997 veröffentlichte die Kommission eine Mitteilung über die Verwendung des Euro-Zeichens. Der Text erläutert:

    „Das € ist an das griechische Epsilon angelehnt, das auf die Wiege der europäischen Zivilisation zurückverweist, und an den ersten Buchstaben des Wortes Europa; es wird gekreuzt von zwei Parallelen, die die Stabilität des Euros symbolisieren. Eine frühzeitige Festlegung auf ein unverwechselbares Symbol für den Euro soll auch zeigen, dass der Euro dazu berufen ist, eine der wichtigsten Währungen der Welt zu werden.“[85]

    Es basiert auf einem 1974 als Studie geschaffenen Entwurf des ehemaligen Chefgrafikers der Europäischen Gemeinschaft (EG), Arthur Eisenmenger. Es ist ein großes, rundes E, das in der Mitte zwei waagerechte, versetzte Striche besitzt (oder auch wie ein C mit einem Gleichheitszeichen kombiniert). Es erinnert an den griechischen Buchstaben Epsilon (ε). Ursprünglich sollte die Abkürzung ECU verwendet werden. Das Eurozeichen sollte in dieser Form nicht in Texten eingesetzt werden. Typografisch korrekt ist es, das Eurozeichen der verwendeten Schrift zu verwenden (U+20AC).

    Allerdings erschien schon – von der Paneuropa-Union im Jahr 1972 herausgegeben – ein Satz mit sieben Werten zu 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Euro mit dem Euro-Symbol „€“, das damals etwas anders aussah, aber auch aus einem großen „C“ mit einem eingefügten Gleichheitszeichen bestand. Anlass der Ausgabe waren der 50. Jahrestag der Paneuropa-Union und der 20. Jahrestag der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, verbunden mit dem Vertrag über die Norderweiterung der Gemeinschaft. Die Stücke zeigen eine Umschrift mit dem Text „CONFŒDERATIO EUROPÆA“. Auf den Rückseiten sind Karl der Große, Karl V., Napoléon Bonaparte, Richard Nikolaus Graf von Coudenhove-Kalergi, Jean Monnet, Sir Winston Churchill und Konrad Adenauer abgebildet. Eine weitere Euro-Ausgabe mit zwei Stücken gab es ein Jahr später zum 10. Jahrestag des Freundschaftsvertrages zwischen Deutschland und Frankreich.

    ISO-Währungscode

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    Das internationale Währungskürzel lautet „EUR“. In der ISO-Norm weicht es in mehrfacher Hinsicht von der allgemeinen Systematik ab:

    • Üblicherweise ist der erste Buchstabe von Währungen, die im Rahmen einer Währungsunion verwendet werden, das „X“. Ein dem Standard entsprechendes Kürzel könnte etwa „XEU“ sein. Tatsächlich war dies auch das internationale Währungskürzel der Europäischen Währungseinheit ECU von 1979 bis 1998, die durch den Euro abgelöst wurde.
    • Ist der erste Buchstabe kein „X“, so stehen die ersten beiden Buchstaben für den Ländercode nach ISO 3166, der letzte ist üblicherweise der Anfangsbuchstabe der Währung. Obwohl die Europäische Union kein souveräner Staat ist, ist für sie in ISO 3166 das Kürzel EU definiert. Der Euro müsste diesem Standard zufolge also eigentlich das Kürzel „EUE“ tragen.

    Amtliche Schreibweisen

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    Das Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union verwendet in seinen Schreibregeln das Eurozeichen nur zur grafischen Darstellung, populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen und für Werbezwecke. In amtlichen Texten wird für Währungsbeträge hingegen grundsätzlich der ISO-Code „EUR“ genutzt.[86]

    Für den Cent gibt es offiziell weder ein Zeichen noch eine Abkürzung. In amtlichen Texten werden Beträge im Cent-Bereich daher in Eurobruchteilen angegeben, also zum Beispiel für einen Betrag von 20 Cent „0,20 EUR“. Inoffiziell wird die Untereinheit allerdings häufig abgekürzt (Ct, Ct., ct, C oder c). Das für den US-Cent verwendete Zeichen ¢ ist für den Eurocent ungebräuchlich.

    Die Euromünzen
    Eurozone
    Belgien Belgien
    Deutschland Deutschland
    Estland Estland
    Finnland Finnland
    Frankreich Frankreich
    Griechenland Griechenland
    Irland Irland
    Italien Italien
    Kroatien Kroatien
    Lettland Lettland
    Litauen Litauen
    Luxemburg Luxemburg
    Malta Malta
    Niederlande Niederlande
    Osterreich Österreich
    Portugal Portugal
    Slowakei Slowakei
    Slowenien Slowenien
    Spanien Spanien
    Zypern Republik Zypern
    Assoziierte Euronutzer
    (mit eigenen Euromünzen)
    Andorra Andorra
    Monaco Monaco
    San Marino San Marino
    Vatikanstadt Vatikanstadt
    Passive Euronutzer
    (ohne eigene Euromünzen)
    Kosovo Kosovo
    Montenegro Montenegro
    Zukünftige Eurostaaten
    Bulgarien Bulgarien
    Polen Polen
    Rumänien Rumänien
    Schweden Schweden
    Tschechien Tschechien
    Ungarn Ungarn
    Ausstiegsklausel
    Danemark Dänemark

    Ende 2010 waren 862,3 Milliarden Euro als Bargeld in Umlauf, davon 840 Milliarden Euro als Scheine (97,4 %) und 22,3 Milliarden Euro als Münzen (2,6 %).[87]

    1-Euro-Münze der Prägejahre ab 2007

    Gebrauchsmünzen

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    Es gibt Euromünzen zu 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Eurocent sowie zu 1 und 2 Euro. Die Vorderseiten der Münzen aller Euroländer sind gleich, auf der Rückseite haben sie nationale Motivprägungen. Dennoch kann im gesamten Währungsraum damit bezahlt werden. Seit 2007 werden die Vorderseiten der Münzen schrittweise erneuert, um die im Jahre 2004 hinzugekommenen EU-Länder ebenfalls darzustellen. Die deutschen Rückseiten besitzen zusätzlich noch ein Münzzeichen, das den Prägeort angibt. Auf den griechischen Münzen ist der Nennwert auch auf Griechisch aufgeführt, statt Cent steht die Bezeichnung Lepto/Lepta. Auf der Vorderseite der Münzen befindet sich ein versetztes Doppel-L; die Initialen des belgischen Designers Luc Luycx.

    Die Münzen zu 1 und 2 Euro bestehen aus zwei unterschiedlichen Legierungen (Kupfernickel und Messing). Unter Gebrauchsbedingungen entsteht ein elektrochemisches Spannungsgefälle, das Nickel-Ionen aus der Legierung herauslöst. Dies löst jedoch (entgegen ursprünglichen Befürchtungen) keine allergischen Reaktionen aus.

    Da die thailändischen 10-Baht-Münzen den 2-Euro-Münzen in Größe und Gewicht stark ähneln und ebenfalls aus zwei unterschiedlichen Legierungen bestehen, erkennen Automaten im Euroraum, die über eine unzureichende Münzprüfung verfügen, diese Münzen möglicherweise als 2-Euro-Münze. Das kann unter Umständen auch mit anderen Münzen – zum Beispiel der neuen türkischen 1-Lira-Münze, der kenianischen 5-Schilling-Münze oder mit Restbeständen der italienischen 500-Lira-Münze – geschehen.

    2-Euro-Gedenkmünzen

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    Seit 2004 werden 2-Euro-Gedenkmünzen für den Umlauf ausgegeben. Sie unterscheiden sich nur durch das Motiv auf der nationalen Seite von den Umlaufmünzen und sind im gesamten Euroraum gültig.

    Die erste Ausgabe wurde zum Gedenken an die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen von Griechenland ausgegeben. 2005 gab Österreich eine Münze zum fünfzigjährigen Jubiläum des Staatsvertrages heraus. Deutschland startete mit seiner ersten Gedenkmünze der Bundesländerserie 2006, auf der das Holstentor zu Lübeck abgebildet ist. Die Auflage betrug 31,5 Millionen. Dem jährlich wechselnden Vorsitz im Bundesrat gemäß wurden in den Folgejahren und werden bis einschließlich 2022 – mit Ausnahme des Jahres 2019 – jeweils einem der 16 Bundesländer gewidmete Gedenkmünzen mit Auflagen von jeweils rund 31 Millionen ausgegeben. Es war deshalb vorgesehen, dass Deutschland für den Umlauf 16 Jahre lang keine 2-Euro-Münzen mit dem Motiv des Bundesadlers (also die „gewöhnliche“ 2-Euro-Münze) – mit Ausnahme einer geringen Auflage Kursmünzensätze für Sammler – prägt. Dennoch wurden aber immer wieder 2-Euro-Münzen mit dem Bundesadler in erheblicher Stückzahl für Umlaufzwecke geprägt.[88]

    Zum fünfzigsten Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge, dem 25. März 2007, gaben alle 13 Euroländer eine Gedenkmünze mit gemeinsamem Bild und Schriftzügen in der jeweiligen Landessprache bzw. in Latein aus. Am 1. Januar 2009 erschien erneut eine Gemeinschaftsausgabe der mittlerweile 16 Euroländer anlässlich des zehnten Jubiläums der Wirtschafts- und Währungsunion. Das Ausgabedatum ist symbolisch zu betrachten, da Neujahr ein offizieller Feiertag ist. Die deutsche Ausgabe erschien am 5. Januar und die italienische Münze als letzte der Serie am 26. März. Anfang 2012 folgte die dritte Gemeinschaftsausgabe von nunmehr 17 Ländern anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Einführung des Euros als Bargeld. Anlässlich des dreißigjährigen Bestehens der EU-Flagge gaben alle 19 EU-Länder, die den Euro als offizielles Zahlungsmittel nutzten, im Jahr 2015 eine gemeinschaftliche 2-Euro-Gedenkmünze aus.

    Die Euroländer verausgaben neben den normalen Kursmünzen und den 2-Euro-Gedenkmünzen auch reine Sammlermünzen. Teilweise belaufen sich die Nennwerte auf bis zu mehreren hundert Euro, und die Münzen enthalten Silber oder Gold. Derartige Sammlermünzen werden nur in den jeweiligen Ausgabestaaten als gültiges Zahlungsmittel anerkannt, das heißt, sie gelten nicht in der gesamten Eurozone. Die Prägeauflage ist meistens limitiert. Die Nennwerte sind beliebig, nur die Nennwerte der normalen Euro-Kursmünzen dürfen nicht für Sammlermünzen verwendet werden.[89] Den bislang höchsten Nennwert hat mit 100.000 Euro eine Sonderausgabe des Wiener Philharmonikers.[90]

    Am 14. April 2016 wurde in Deutschland, vorerst in kleiner Stückzahl und nur in den Filialen der Deutschen Bundesbank erhältlich, eine 5-Euro-Münze als Sammlermünze mit blauem Ring herausgegeben. Sie sorgt auch deshalb für großes öffentliches Interesse, da die Fälschungssicherheit durch die neue Produktionstechnik verbessert werden soll und die Akzeptanz dieses neuen Nominalwertes mit Spannung erwartet wird.[91]

    Eurobanknoten (zweite Serie)

    Euro-Banknoten gibt es in einer Stückelung von 5 €, 10 €, 20 €, 50 €, 100 €, 200 € und 500 €.[92]

    Die Euro-Banknoten der ersten Serie wurden nach einem EU-weiten Wettbewerb von dem Österreicher Robert Kalina gestaltet und sind in allen Euroländern identisch. Die Scheine zeigen verschiedene Motive zu den Themen Zeitalter und Baustile in Europa. Die Vorderseiten zeigen als Motiv ein Fenster oder eine Fensterfront, die Rückseiten jeweils eine Brücke. Dabei sind keine realen Bauwerke abgebildet, sondern es wurden die Stilmerkmale der einzelnen Epochen in eine typische Abbildung eingebracht: Antike auf dem 5-Euro-Schein, Romanik auf dem 10-Euro-Schein, Gotik auf dem 20-Euro-Schein, Renaissance auf dem 50-Euro-Schein, Barock und Rokoko auf dem 100-Euro-Schein, Eisen- und Glasarchitektur auf dem 200-Euro-Schein und moderne Architektur des 20. Jahrhunderts auf dem 500-Euro-Schein.

    2005 begann die Entwicklung der von Reinhold Gerstetter gestalteten zweiten Generation von Euro-Banknoten, die von 2013 bis 2019 sukzessive eingeführt wurden.[93][94] Diese Serie enthält keine 500-€-Note mehr. Die Euro-Scheine der ersten Serie, einschließlich des 500-€-Scheins, bleiben vorerst weiter gültig. Sie werden aber nach und nach aus dem Verkehr genommen, so dass ihre Anzahl abnimmt. Über einen eventuellen Beschluss, dass die Banknoten der ersten Serie ihre Gültigkeit als gesetzliches Zahlungsmittel verlieren, soll die Öffentlichkeit rechtzeitig informiert werden. Auch danach können sie unbefristet bei den nationalen Notenbanken eingetauscht werden.[95]

    Herkunft der Eurobanknoten

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    Druckereicode im 8-Uhr-Stern einer 10-Euro-Note der ersten Serie

    Bis Ende 2002 war anhand des Anfangsbuchstabens der Seriennummer auf der Rückseite eines Euroscheines zu ersehen, im Auftrag welcher nationalen Zentralbank er gedruckt wurde. Deutschland hatte in diesem System den Buchstaben X zugewiesen bekommen. Seit 2003 wird im sogenannten „Pooling-System“ jeder Wert nur noch von wenigen Nationalbanken produziert und von den Druckereien ins gesamte Eurogebiet transportiert. Jede Nationalbank spezialisiert sich auf höchstens vier Wertstufen.[96]

    Heute lässt sich die Herkunft nur noch mit Hilfe des Druckereicodes feststellen, der sich bei jedem Schein auf der Vorderseite befindet, bei Banknoten der zweiten Serie rechts am oberen Bildrand. Bei Noten der ersten Serie variiert die genaue Position je nach Wert des Scheines, beispielsweise befindet sie sich beim 10-Euro-Schein im Stern an der 8-Uhr-Position. Der erste Buchstabe gibt die Druckerei an, in der er gedruckt wurde. Der Buchstabe R steht zum Beispiel für die Bundesdruckerei in Berlin.[97] Der Druckereicode besteht aus einem Buchstaben, drei Ziffern, einem Buchstaben und einer Ziffer. Siehe mehr dazu im Artikel Eurobanknoten.

    Diskussionen um das Bargeld

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    Forderung von 1- und 2-Euro-Scheinen

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    Österreich forderte die Einführung eines 2-Euro-Scheins, Italien sogar die eines 1-Euro-Scheins. In beiden Staaten waren vor der Einführung des Euros Geldscheine mit relativ geringen Werten im Umlauf – so zum Beispiel der 20-Schilling-Schein (1,45 Euro) in Österreich oder der 1000-Lire-Schein (52 Cent) in Italien.

    Am 18. November 2004 beschloss der EZB-Rat, keine Euroscheine mit niedrigerem Wert einzuführen.[98] Sie hätten einen ähnlichen Wert wie die seinerzeit selten verwendete 5-DM-Note (2,56 Euro).

    Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen

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    In einigen Euroländern sind 1- und 2-Cent-Münzen für den Barzahlungsverkehr nicht gebräuchlich und werden nur in kleinen Stückzahlen für Münzsammler geprägt. In Finnland wurden sie als Zahlungsmittel gar nicht eingeführt; dort werden seither Rechnungen, die nicht auf –,–0 oder –,–5 Euro enden, beim Bezahlen auf diese Beträge gerundet. Zwar kann man auch mit 1- oder 2-Cent-Münzen zahlen; sie werden jedoch nicht als Wechselgeld herausgegeben. Schon vor der Euro-Einführung war die kleinste Nominale der finnischen Mark nicht das 1-Penni-Stück, sondern das 10-Penniä-Stück gewesen und Beträge wurden entsprechend gerundet. In den Niederlanden (seit 1. September 2004; entsprechend auch schon mit dem Gulden nach der Abschaffung der 1-Cent-Münze) wurde dieses System später übernommen – begründet mit dem geringen Geldumlauf solcher Münzen. Auch Belgien setzt seit Anfang Dezember 2019 auf diese Praxis.[99]

    Die Gegner der Abschaffung befürchten vor allem einen zweiten „Teuro-Effekt“, weil viele Einzelpreise auf volle fünf Cent aufgerundet werden könnten. Dagegen wird aber eingewendet, dass dies wegen der psychologisch wichtigen Schwellenpreise, die dann eher von –,99 auf –,95 herabgesetzt werden, nicht passieren würde. Allerdings existieren in niederländischen und finnischen Geschäften immer noch warenbezogene Schwellenpreise, die oft auf –,99 enden. Erst die Summe an der Kasse wird auf- oder abgerundet.

    Die EU-Kommission machte am 14. Mai 2013 Vorschläge für eine Vergünstigung oder eine Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen. Währungskommissar Olli Rehn stellte fest, die Herstellung und Herausgabe dieser Münzen übersteige ihren Wert. Zugleich müssten die Zentralbanken ausgerechnet von diesen Münzen besonders viele Exemplare herausgeben. Insgesamt seien in den letzten elf Jahren 45,8 Milliarden solcher Kleinstmünzen in Umlauf gebracht worden. Die Ausgabe der Kleinstmünzen habe die Euro-Staaten seit dem Start der Gemeinschaftswährung im Jahr 2002 zusammen etwa 1,4 Milliarden Euro gekostet. Die Kosten für die Cent-Münzen könnten etwa durch eine andere Materialmischung oder ein effizienteres Prägungsverfahren reduziert werden.[100]

    Fälschungssicherheit

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    Die Fälschungssicherheit der Eurobanknoten wird im internationalen Vergleich hoch angesehen. Um sie zu gewährleisten, sind die Scheine mit mehreren Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Bei der Produktion werden in das Banknotenpapier fluoreszierende Fasern und ein mittig verlaufender Sicherheitsfaden eingebracht, der in Gegenlicht dunkel erscheint und die Wertangabe als Mikrodruck trägt. Außerdem bestehen die Scheine aus Baumwollfasern, die ihnen eine charakteristische Struktur verleihen. Weiterhin werden Teile des Motivs mit fluoreszierender Farbe hergestellt, sodass unter UV-Licht die Fasern und das Motiv leuchten. Bei Nutzung von infrarotem Licht reflektieren die Scheine in unterschiedlichen Farben. Ein Wasserzeichen in den Noten lässt im Gegenlicht das jeweilige Architekturmotiv und die Wertzahl erkennen.

    Links unter Infrarotlicht, rechts unter normalem Licht fotografiert

    Das Durchsichtsregister in der oberen linken Ecke der Banknotenvorderseite lässt ebenfalls im Gegenlicht zusammen mit dem Rückseitenmotiv die Wertzahl erscheinen. Dies passiert dadurch, dass auf Vorder- und Rückseite jeweils nur Teile der Wertzahl gedruckt sind, die sich erst bei der Durchsicht zusammenfügen. Am Rand der 5-, 10- und 20-Euro-Banknoten ist ein durchlaufender metallisierter Folienstreifen aufgebracht, der je nach Beleuchtungswinkel entweder das Euro-Symbol oder den jeweiligen Wert des Scheines als Kinegramm erscheinen lässt. Die höherwertigen Euroscheine ab 50 Euro besitzen an dieser Stelle ein positioniertes Folienelement, das beim Kippen der Banknote in Form eines Hologramms – je nach Betrachtungswinkel – das jeweilige Architekturmotiv beziehungsweise die Wertzahl zeigt.

    Durch das Druckverfahren der Banknoten, ein Stichtiefdruckverfahren kombiniert mit – als Irisdruck ausgeführtem – indirektem Hochdruck, entsteht auf der Geldscheinvorderseite ein ertastbares Relief, das die Fälschung der Banknoten erschwert und zugleich Sehbehinderten die Unterscheidung der Banknoten vereinfacht. Außerdem sind die Abbildungen der Fenster und Tore und die Abkürzungen der Europäischen Zentralbank (BCE, ECB, EZB, griech. ΕΚΤ (lat. EKT), EKP) ertastbar.

    Die Scheine niedrigen Wertes haben auf der Rückseite einen goldtransparenten Perlglanzstreifen, während bei den Werten ab 50 Euro die Farbe der Wertziffer beim Kippen variiert (OVI = optical variable ink). Zudem besitzen die Euroscheine maschinenlesbare Kennzeichen, die eine automatische Überprüfung der Echtheit gewährleisten. Eine Besonderheit ist das sogenannte „Counterfeit Deterrence System“ (CDS), das das Reproduzieren auf Kopiergeräten oder per PC verhindern soll. Die Deutsche Bundesbank empfiehlt generell, sich niemals nur auf ein einziges Sicherheitsmerkmal zu konzentrieren,[101][102] und weist gleichzeitig darauf hin, dass es weitere Sicherheitsmerkmale gebe, die aber nicht veröffentlicht werden.

    Mario Draghi (damaliger Präsident der Europäischen Zentralbank) stellte am 10. Januar 2013 in Frankfurt als ersten Schein einer neuen, Europa-Serie genannten Banknotenserie eine 5-Euro-Note vor,[103] die ab dem 2. Mai 2013 in Umlauf gebracht wurde. Sie weist zusätzliche Sicherheitsmerkmale auf, z. B. ein Wasserzeichen mit der Abbildung der mythologischen Gestalt Europa, einen Sicherheitsfaden, eine Ziffer „5“, die beim Kippen von Smaragdgrün nach Tiefblau changiert, einen glänzenden Hologrammstreifen sowie tastbare Linien an den Rändern. Zwecks längerer Haltbarkeit ist die neue Banknote mit einem Schutzlack versehen und fühlt sich deshalb wächsern-glatt an. Die parallel zirkulierenden alten Banknoten werden nach und nach aus dem Verkehr gezogen und verlieren „letztlich den Status als gesetzliches Zahlungsmittel […] behalten jedoch auf Dauer ihren Wert“.[104] Der Fünfer, die am intensivsten zirkulierende Euro-Banknote, hat in der alten Version eine Haltbarkeit von nur knapp einem Jahr.

    Neu ist, dass in der Europa-Serie, die 2014 mit einem neuen 10-Euro-Schein und 2015 mit einem neuen 20-Euro-Schein fortgesetzt wurde,[105] die Währungsbezeichnung nicht nur in lateinischer und griechischer Schreibweise (EURO bzw. EYPΩ) erfolgt, sondern auch in kyrillischer Schrift (ЕВРО),[106] und neun statt bisher fünf Akronyme für die Europäische Zentralbank erscheinen. Als einziges EU-Mitglied verwendet Bulgarien das kyrillische Alphabet.

    Euromünzen sind wegen des niedrigeren Wertes nicht so stark von Fälschungen betroffen wie die Geldscheine, trotzdem müssen auch sie vor Fälschern geschützt sein. Sie verfügen über eine bestimmte Größe und eine genau definierte Masse. Die Ein- und Zwei-Euro-Münzen sind durch eine Kombination zweier Metalle bicolor gestaltet. Dies und ein komplexes, dreischichtiges Herstellungsverfahren gewährleisten die Fälschungssicherheit der Münzen.[107] Der Mittelteil echter Ein- und Zwei-Euro-Münzen ist leicht ferromagnetisch, die Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Stücke sind hingegen stark ferromagnetisch. Der Außenring der Ein- und Zwei-Euro-Münzen ist dagegen nicht ferromagnetisch, genau wie die übrigen drei Euromünzen. Da falsche Centmünzen oftmals aus anderen Metallen hergestellt sind als die echten, lassen sie auch oft einen falschen Klang beim Fall auf eine Tischplatte entstehen. Auch hinterlassen sie oft eine bleistiftähnliche Spur, wenn man sie über ein Blatt Papier streicht.[108]

    Gefälschte Münzen
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    Dem Umlauf entzogene 1- und 2-Euro-Münzen wurden bis 2007 in Deutschland nicht (durch Verbiegen oder Plattwalzen ihrer Oberflächen) verunstaltet, sondern entkernt, also in Ring und Kern getrennt und nach Materialsorte sortiert. Solch sortierter Schrott wurde u. a. nach China verkauft. Betrügerisch sollen diese Münzenteile in großem Umfang wieder maschinell zusammengesetzt worden sein. Diese neu zusammengesetzten Münzen wurden z. B. durch Flugbegleiterinnen nach Deutschland eingeführt, als beschädigte Münzen der Bundesbank zur Rücknahme angeboten und von dieser angenommen. Betroffen waren 29 Tonnen bei 263 Transaktionen in drei Jahren, im (Schadens-)Wert von 6 Millionen Euro. Das ist wenig im Vergleich zu fast 70.000 t Münzeinzahlungen bei der Bundesbank pro Jahr und fiel dadurch nicht auf. Nach einjähriger Ermittlung wurde der Fall im April 2011 als gerichtsanhängig publik.[109][110] Die Münzüberbringer gaben vor, „die Münzen seien in China beim Verarbeiten von Müll, Schrottautos und Altkleidern angefallen“. Ein Teil der Münzen war in die Teile zerfallen, bei einem Teil passten Ring und Kern herkunftsmäßig nicht zusammen, manche Spalten waren optisch durchscheinend oder wiesen Klebstoff auf.[111] Seit 11. Januar 2011 gilt nunmehr eine neue EU-Verordnung, wonach nur noch durch den normalen Gebrauch beschädigte Münzen umgetauscht werden. Alle anderen werden ersatzlos eingezogen.[112]

    Die nationalen Behörden aller Euroländer stellten 2013 insgesamt 175.900 falsche Euromünzen sicher. Somit kam auf 100.000 echte Münzen eine Fälschung. Zwei von drei sichergestellten Falschmünzen waren 2-Euro-Münzen.[113] Um den Fälschungsschutz des Euros zu verbessern, trat in Deutschland zum 1. Januar 2013 die Bargeldprüfungsverordnung in Kraft,[114] die – nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren – seit 1. Januar 2015 vorschreibt, wie Geldinstitute sicherzustellen haben, dass alle von ihnen wieder in Umlauf gebrachten Euromünzen echt sind.

    Registriertes Falschgeld

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    In Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2010 rund 33.700 falsche Eurobanknoten eingezogen, die Schadensumme betrug 1,9 Millionen Euro. Dies bedeutete einen Anstieg gegenüber den vorigen Jahren. Mit acht Fälschungen auf 10.000 Einwohner lag Deutschland aber weiter unter dem EU-Durchschnitt. Bei über 60 % der gefälschten Noten handelte es sich um 50-Euro-Scheine. An falschen Euromünzen wurden rund 33.600 Stück eingezogen, davon über 80 % Zwei-Euro-Münzen.[115] Europaweit betrafen im gleichen Zeitraum je gut 40 % der Fälschungen 20- und 50-Euro-Scheine.[116]

    2011 wurden von der Deutschen Bundesbank 39.000, 2012 41.500 falsche Banknoten registriert, die Schäden von 2,1 Millionen bzw. 2,2 Millionen Euro verursachten. Mit 46 % aller „Blüten“ rangierte der 20-Euro-Schein vor dem 50er mit 34 % Anteil. 5er- und 500er-Noten machen nur jeweils 1 % des registrierten Falschgelds aus.

    Europaweit wurden im ersten Halbjahr 2012 251.000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen. In Relation zu 14,6 Milliarden in Umlauf befindlichen echten Banknoten gilt der Anteil an gefälschten Scheinen als sehr gering.[94] Die meisten Fälschungen wurden 2009/10 gezählt; seither (Stand: 2012) nimmt deren Zahl ab.[93]

    Im Jahre 2002 wurde der Euro mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet, da er „wie kein anderer Integrationsschritt zuvor die Identifikation mit Europa befördert und damit einen entscheidenden, epochemachenden Beitrag zum Zusammenwachsen der Völkerfamilie leistet“.

    Commons: Euro – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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    Einzelnachweise

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    1. Aleksander Aristovnik, Tanja Čeč: Compositional Analysis Of Foreign Currency Reserves In The 1999–2007 Period. The Euro vs. The Dollar As Leading Reserve Currency. (PDF) Munich Personal RePEc Archive, Paper No. 14350, 30. März 2009, abgerufen am 27. Dezember 2010 (englisch).
    2. Texte zum Euro: Die Euro-Münzen – von der Konzeption bis zur Emission, Mai 2000, S. 26–28 (PDF)
    3. Stephanie Rudolf: EZB stellt neue Euro-Banknoten vor. In: faz.net. 10. Januar 2013, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    4. Europäische Zentralbank, Eurosystem, Ein digitaler Euro, Erklärung und Berichte
    5. Europäische Zentralbank, Tiered CBDC and the financial system, Ulrich Bindseil, 2020
    6. Bank of England, Central bank digital currencies – design principles and balance sheet implications
    7. riksbank.se, E-krona project reports
    8. bis.org, Central bank digital currencies: foundational principles and core features
    9. a b c d e f g h i j Nicholas Gregory Mankiw, Mark P. Taylor: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. 5., überarbeitete und erweiterte Auflage. Schäffer-Poeschel, 2012, ISBN 978-3-7910-3098-2.
    10. Mitterrand forderte Euro als Gegenleistung für die Einheit. In: Spiegel Online. 25. September 2010, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    11. Christoph Driessen: Griff nach den Sternen. Die Geschichte der Europäischen Union. Regensburg 2024, S. 181.
    12. Christoph Driessen: Griff nach den Sternen. Die Geschichte der Europäischen Union. Regensburg 2024, S. 170ff.
    13. Helmut Kohl: Aus Sorge um Europa. Ein Appell. Droemer Verlag, München 2014, S. 67–68.
    14. Klaus Wirtgen: Weg ohne Wiederkehr. In: Der Spiegel. Nr. 10, 1998 (online).
    15. Jens Peter Paul: Bilanz einer gescheiterten Kommunikation. Fallstudien zur deutschen Entstehungsgeschichte des Euro und ihrer demokratietheoretischen Qualität. Dissertation, 2007.
    16. Jens Peter Paul: Bilanz einer gescheiterten Kommunikation. Fallstudien zur deutschen Entstehungsgeschichte des Euro und ihrer demokratietheoretischen Qualität. Dissertation, 2007, S. 293.
    17. Haus der Geschichte: Einführung des Euro
    18. „Bei der Euro-Einführung war ich ein Diktator.“ Münchner Merkur, 11. April 2013
    19. Werner Mussler (Brüssel): Schwere Fehler in der griechischen Statistik. In: faz.net. 12. Januar 2010, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    20. Peter Huber: „Ähnelt zu stark Kuh“: Warum der Euro nicht Ecu heißt. In: Die Presse. 25. Januar 2011, abgerufen am 23. Oktober 2020.
    21. Peter Gillies: Euro-Mark und Euro-Franc. In: welt.de. 9. Dezember 1995, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    22. Euro – Wer hat den Namen erfunden? tagesspiegel.de – veröffentlicht bei Youtube am 28. Juli 2017, abgerufen am 1. Mai 2020.
    23. So winkte die EU den Euro für die Griechen durch, Teil 1, Bild, 3. November 2010.
    24. So winkte die EU den Euro für die Griechen durch, Teil 2, Bild, 3. November 2010.
    25. Deutsche Bundesbank: Umtausch von DM in Euro. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Dezember 2016; abgerufen am 25. Dezember 2016.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundesbank.de
    26. Altes Bargeld: Fast 13 Milliarden D-Mark weiter im Umlauf. In: tagesspiegel.de. 18. Juli 2016, abgerufen am 31. Januar 2024.
    27. Bundesbank: Immer noch Milliarden D-Mark im Umlauf. In: Zeit Online. 18. Juli 2016, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Dezember 2016; abgerufen am 25. Dezember 2016.
    28. Parlamentarische Materialien: Regierungsvorlage: Bundesgesetz, mit dem Maßnahmen auf dem Gebiete der Währung im Zusammenhang mit der Ausgabe der Eurobanknoten und -münzen erlassen werden (Eurogesetz), und das Scheidemünzengesetz 1988 und das Nationalbankgesetz 1984 geändert werden (Memento vom 5. September 2012 im Webarchiv archive.today), 6. Juni 2000. Abgerufen am 4. Mai 2010.
    29. Cavinnash.at: Euro-Startpaket Handel für Kassenausstattung (Memento vom 5. November 2012 im Internet Archive). Abgerufen am 4. Mai 2010.
    30. a b Österreichische Apothekerzeitung: Die Österreichische Apothekerbank berät: Der Schilling geht. Der Euro kommt. Inhaltsangabe ÖAZ Aktuell, Ausgabe 16/2001. Abgerufen am 4. Mai 2010.
    31. Ab Samstag rollt der Euro in Österreich. In: derstandard.at. 14. Dezember 2001, abgerufen am 30. Dezember 2017.
    32. OeNB: Schilling-Umlauf (Memento vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive) mit allen Details zu den noch im Umlauf befindlichen Schillingbanknoten und -münzen. Stichtag 31. März 2010. Abgerufen am 4. Mai 2010.
    33. eu-info.de: Übersicht Umtauschfristen altes Bargeld nach Euro (PDF)
    34. Umtausch von nationalem Bargeld. Aufstellung der Umtauschfristen auf der Website der Europäischen Zentralbank.
    35. Guilder banknotes you received after 27 January 2002. Erklärung der Rücknahmebedingungen von Scheinen.
    36. T-Euro nein danke! Oder doch geschätzt?. Fachhochschule Ingolstadt, 25. Juni 2004.
    37. Eichel: Fehler bei Euro-Umstellung. In: tagesspiegel.de. 13. Mai 2002, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    38. European Commission (Hrsg.): The eurozone, 5 years after the introduction of euro coins and banknotes. Analytical report. November 2006 (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) (PDF; 6,3 MB) S 30: Overall perception of the adoption of the euro, 2006.
    39. a b Österreichische Nationalbank (Hrsg.): Quartalsheft zur Geld- und Wirtschaftspolitik, Q1/07 (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) Tabelle 2, S. 39.
    40. Euro verliert bei den Deutschen an Rückhalt Abgerufen am 26. März 2008.
    41. Die Zeit: Was von der Krise bleibt, vom 23. Januar 2015.
    42. Hanno Mußler: Euroeinfuehrung in Lettland – Willkommen im Club. FAZ, 29. Dezember 2013.
    43. EU besiegelt Lettlands Beitritt zur Euro-Zone, abgerufen am 15. Dezember 2016.
    44. Standard-Eurobarometer 89, Frühjahr 2018, abgerufen am 12. Dezember 2018.
    45. Duden – Der Euro Das Lexikon zur Währungsunion. 1. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1998, ISBN 3-411-70461-6, S. 118–120.
    46. Bundesverband deutscher Banken: Euro – Das Buch zum Geld. 4. Aufl. Berlin 2001, S. 20–22.
    47. a b European Journalism Centre (EJC): Die Wirtschafts- und Währungsunion und der Euro. Was hat der Euro gebracht? (Memento vom 10. Januar 2015 im Internet Archive)
    48. Ökonomische Folgen der Einheitswährung Euro: Vorteile (Seite 10) (Memento vom 6. Januar 2015 im Internet Archive) (pdf 3,88 MB), abgerufen am 6. Januar 2015.
    49. Statistical Data Warehouse / Selected Indicators for the Euro Area, Europäische Zentralbank, 7. März 2009.
    50. Brüsseler Defizit-Arrangement: „Das war eine Niederlage für Europa“. In: sueddeutsche.de. 19. Mai 2010, abgerufen am 11. Januar 2015.
    51. a b c Philip Plickert: Währungsunion: Die Vor- und die Nachteile des Euro. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 22. Juni 2011, abgerufen am 20. Januar 2013.
    52. Carola Hoyos, Kevin Morrison: Iraq returns to international oil market. (PDF; 67 kB) Financial Times, 5. Juni 2003, abgerufen am 29. Oktober 2011 (englisch).
    53. Kartell der Uneinigkeit. (tagesschau.de-Archiv) In: Tagesschau.de, abgerufen am 1. Juni 2010.
    54. Al Jazeera: Iran and Venezuela vow united front. 20. November 2007; abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch)
    55. Reuters: Iran stops selling oil in U.S. dollars (Memento des Originals vom 2. Februar 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/uk.reuters.com. 7. Dezember 2007; abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch)
    56. Vgl. Daten des Statistischen Bundesamtes, Daten von Statistik Austria [1], Daten der luxemburgischen Statistikbehörde [2] und Daten von Statistics Belgium Archivlink (Memento vom 6. September 2011 im Internet Archive)
    57. a b Das Geheimnis der gefühlten Inflation. In: Spiegel Online. 30. Mai 2002, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    58. Was wie viel teurer geworden ist. In: Spiegel Online. 30. Mai 2002, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    59. Business and Consumer Survey der Europäischen Kommission
    60. Die Zeiten der hohen gefühlten Inflation sind vorbei. In: faz.net. 23. Mai 2005, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    61. Michael Kröger: Wie Boykott-Hans den Volksaufstand inszenierte. In: Spiegel Online. 17. Mai 2002, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    62. Anita Staudacher: Warum der Euro kein „Teuro“ ist. kurier.at, 27. Dezember 2011, abgerufen am 13. Oktober 2021.
    63. a b Eva Traut-Mattausch, Tobias Greitemeyer, Dieter Frey, Stefan Schulz-Hardt: Illusory Price Increases after the Euro Changeover in Germany: An Expectancy-Consistent Bias. J Consum Policy (2007) 30:421–434, doi:10.1007/s10603-007-9049-y (englisch)
    64. Greenspan sieht Euro als künftige Reservewährung. In: Spiegel Online. 17. September 2007, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    65. Ralph Atkins, Mark Schieritz: Euro läuft dem Dollar den Rang ab (Memento vom 2. Januar 2007 im Internet Archive). Financial Times Deutschland, 28. Dezember 2006.
    66. Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: Nach dem EU-Gipfel: Zeit für langfristige Lösungen nutzen (PDF; 734 kB), 5. Juli 2012, S. 8–9.
    67. a b Europäische Zentralbank: USD exchange rates in EUR.
    68. bfinance-Konsensus für Zinssätze und Wechselkurse (Februar 2005) (Memento vom 19. Januar 2008 im Internet Archive).
    69. Euro steigt immer weiter – mehr als 1,36 Dollar wert. In: Hamburger Abendblatt. 28. Dezember 2004, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    70. 2006: Das Jahr des Euros. (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) In: Eurasisches Magazin. Ausgabe 01–06.
    71. Krise von Fannie und Freddie: Anleger flüchten aus dem Dollar. (Memento vom 18. Juli 2008 im Internet Archive) In: Financial Times Deutschland. 15. Juli 2008.
    72. Historical Exchange Rates – OANDA. In: oanda.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juli 2006; abgerufen am 28. Februar 2015 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.oanda.com
    73. Euro-Zone löst USA als größter Wirtschaftsraum ab. (Memento vom 19. April 2019 im Internet Archive), abgerufen am 19. April 2019
    74. Rekordniveau des Euros lässt Wirtschaft kalt (Memento vom 18. Januar 2008 im Internet Archive). Oberösterreichische Nachrichten, 20. April 2007.
    75. Deutsche Wirtschaft bringt Europa nach vorn (Memento vom 30. September 2007 im Internet Archive), Berliner Morgenpost, 11. April 2007.
    76. Chart: Preis des Euro in US-Dollar (Memento vom 23. Juni 2006 im Internet Archive).
    77. ICE Futures U.S.: ICE Futures Euro Index Rules (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 75 kB)
    78. Detailed information on the calculation of effective exchange rates
    79. Europäische Zentralbank: Konvergenzbericht Mai 2007 (PDF; 1,5 MB).
    80. Erklärung der Republik Lettland, der Republik Ungarn und der Republik Malta zur Schreibweise des Namens der einheitlichen Währung in den Verträgen (PDF; 51 kB), ABl. C 115 vom 9. Mai 2008, S. 357.
    81. Bastian Sick: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, Folge 3, Köln 2006, S. 216.
    82. Europäische Kommission: Spelling of the words “euro” and “cent” in official community languages as used in community legislative acts (englisch; PDF; 62 kB).
    83. Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union: Interinstitutionelle Regeln für Veröffentlichungen – Der Euro.
    84. Die optischen Merkmale der Euro-Münzen (ABl 2001/C 373/01).
    85. Europäische Gemeinschaften: Texte zum Euro (Nummer 37, Mai 2000): Die Euro-Münzen, S. 27, 28 (PDF 3,79 MB) Abgerufen am 9. März 2014.
    86. Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union: Institutionelle Regeln für Veröffentlichungen – Schreibregeln für Währungsbezeichnungen.
    87. www.ecb.europa.eu (Memento des Originals vom 26. Juni 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ecb.europa.eu
    88. Münzprägung. (PDF) In: bundesbank.de. Deutsche Bundesbank, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 21. Mai 2011; abgerufen am 9. September 2017.
    89. Kennen Sie die Euro-Länder. In: Lübecker Nachrichten vom 15. April 2011, LN-Magazin, S. I, Kolumne Wissen.
    90. Informationen zum Big Phil auf der Seite der Münze Österreich (aufgerufen am 13. Juli 2011) (Memento vom 6. November 2009 im Internet Archive)
    91. www.bundesbank.de – Weltneuheit: 5-Euro-Sammlermünze (abgerufen am 13. April 2016) (Memento vom 13. April 2016 im Internet Archive)
    92. Beschluss der EZB vom 19. April 2013 über Stückelung, Merkmale, Reproduktion, Umtausch und Einzug von Eurobanknoten pdf, 8,4 kB, abgerufen am 3. Mai 2013.
    93. a b Dorit Heß: Auf Nummer sicher. In: Handelsblatt. Nr. 247, 20. Dezember 2012, S. 34–35.
    94. a b Dorit Heß: Neue Merkmale sollen Fälschern das Leben erschweren. In: Handelsblatt. Nr. 247, 20. Dezember 2012, S. 34–35.
    95. Neue 100-Euro- und 200-Euro-Banknoten ab dem 28. Mai im Umlauf. Deutsche Bundesbank, 1. Oktober 2018.
    96. EZB: Auflagen der Eurobanknoten, abgerufen am 12. Januar 2009.
    97. EuroBillTracker: Begleiten Sie die Euroscheine auf ihrer Reise, abgerufen am 29. Juni 2007.
    98. Verena Diethelm, Financial Times Deutschland, 29. Dezember 2006: Top Secret: Der neue Euro (Memento vom 8. Januar 2007 im Internet Archive).
    99. Wechselgeld wird gerundet: Abschied vom Kupfergeld – Belgien wagt das Experiment. In: zeit.de. 20. Dezember 2019, abgerufen am 3. Januar 2020.
    100. EU-Kommission stellt Cent-Münzen infrage. In: faz.net. 14. Mai 2013, abgerufen am 11. Dezember 2014.
    101. Deutsche Bundesbank: Fälschungsschutz unserer Banknoten (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive) abgerufen am 21. Juni 2007.
    102. Deutsche Bundesbank: Leitfaden Fälschungssicherheit von Banknoten (Memento vom 3. März 2009 im Internet Archive) abgerufen am 21. Juni 2007.
    103. Deutsche Bundesbank: Die neue 5-Euro-Note (Memento vom 1. Mai 2013 im Internet Archive) abgerufen am 3. Mai 2013.
    104. Eurosystem präsentiert die 5-€-Banknote der Europa-Serie Pressemitteilung der EZB am 10. Januar 2013 (abgerufen: 13. Januar 2013)
    105. Der neue 20-Euro-Schein (Memento des Originals vom 10. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bundesbank.de Abgerufen am 27. Februar 2015.
    106. Die bulgarisch-kyrillische Schreibweise Euro (Memento des Originals vom 3. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.signographie.de, abgerufen am 3. Mai 2013.
    107. Duden – Der Euro: Das Lexikon zur Währungsunion. 1. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1998, S. 130–131.
    108. Deutsche Bundesbank: Leitfaden Fälschungssicherheit von Münzen (Memento vom 10. Februar 2009 im Internet Archive) abgerufen am 21. Juni 2007.
    109. Schrottmünzen im Stewardessen-Gepäck: Wie lief der Bundesbank-Betrug? In: n-tv.de. 1. April 2011, abgerufen am 10. Februar 2024.
    110. Stephan Loichinger: Millionenbetrug: Flugbegleiter sollen Euro-Schrott geschmuggelt haben. In: welt.de. 31. März 2011, abgerufen am 7. Oktober 2018.
    111. https://openjur.de/u/589952.html Aus dem Urteil des Bundesgerichtshofs: BGH · Urteil vom 15. November 2012 · Az. 2 StR 190/12, openjur-Datenbank, 2012. Abgerufen am 17. März 2015.
    112. Millionenbetrug mit Euro-Schrottmünzen, abgerufen am 18. Mai 2015.
    113. Europäische Kommission, 30. Januar 2014: Zahl der Euro-Falschmünzen sinkt, abgerufen am 22. August 2015.
    114. Bargeldprüfungsverordnung vom 18. Dezember 2012, abgerufen am 22. August 2015.
    115. Deutsche Bundesbank, 19. Juli 2010: Mehr Falschnoten, weniger Falschmünzen (Memento vom 22. Juli 2010 im Internet Archive).
    116. Europäische Zentralbank, 19. Juli 2010: Halbjährlicher Kurzbericht über die Fälschung von Euro-Banknoten.
    117. dradio.de, 28. April 2014, Inge Kloepfer: Ein Herz für den Euro
    118. Deutschlandfunk.de, 9. März 2015, Thomas Fromm: Mehr Europa, weniger Markt