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„Astronomie“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Ing telescopes sunset la palma july 2001.jpg|mini|[[Sternwarte]] auf La Palma, das astronomische [[Roque-de-los-Muchachos-Observatorium|Observatorium am Roque de los Muchachos]]]]
'''Astronomie''' (griechisch aus ''άστρο, ástro'' (Stern) und ''νόμος, nómos''(Gesetz)) ist die Wissenschaft von den Gestirnen. Dazu zählen neben den Planeten und Fixsternen auch Sternhaufen, Galaxien und Galaxienhaufen (Cluster).
In die Astronomie gehen die Erkenntnisse zahlreicher anderer Fachgebiete ein. In besonderem Maße ist dies die [[Physik]], daneben auch [[Chemie]], [[Geologie]], [[Geophysik]], [[Mineralogie]], [[Geodäsie]], [[Biologie]], und [[Mathematik]] sowie [[Vorgeschichte|Vor-]] und [[Frühgeschichte]], [[Religionswissenschaft]] und [[Philosophie]].
Die Astronomie kann nach den für die Beobachtung genutzten [[Wellenlängenbereich]]en eingeteilt werden: [[Radioastronomie]], [[Infrarotastronomie]], [[Visuelle Astronomie]], [[Ultraviolettastronomie]], [[Röntgenastronomie]], [[Gammaastronomie]].


Die '''Astronomie''' ({{grcS|ἀστρονομία|astronomía}};<ref>Vgl. Eintrag [http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus:text:1999.04.0057:entry=a)stronomi/a ἀστρονομία] in Liddell-Scott-Jones: ''[[A Greek-English Lexicon]].''</ref> von {{lang|grc|ἄστρον|ástron}} ‚Stern‘ und {{lang|grc|νόμος|nómos}} ‚Gesetz‘) oder '''Sternkunde''' ist die [[Wissenschaft]] der [[Gestirn]]e. Sie erforscht mit [[naturwissenschaft]]lichen Mitteln die Positionen, Bewegungen und Eigenschaften der Objekte im [[Universum]], also der [[Astronomisches Objekt|Himmelskörper]] ([[Planet|Planeten]], Monde, [[Asteroid|Asteroiden]], [[Stern|Sterne]] einschließlich der Sonne, [[Sternhaufen]], [[Galaxie|Galaxien]] und [[Galaxienhaufen]]), der [[Interstellare Materie|interstellaren Materie]] und der im Weltall auftretenden [[Strahlung]]. Darüber hinaus strebt sie nach einem Verständnis des Universums als Ganzes, seiner [[Kosmogonie|Entstehung]] und seines [[Kosmologie|Aufbaus]].
== Fachgebiet ==
Obwohl die Astronomie nur an wenigen Schulen ein Unterrichtsfach ist, finden ihre Forschungsergebnisse in der Öffentlichkeit viel Interesse; als [[Amateurastronomie]] ist sie ein verbreitetes Hobby. Dies hängt einerseits mit dem „erhebenden“ Eindruck zusammen, den der [[Sternenhimmel|Sternhimmel]] auch bei [[Freisichtigkeit|freisichtiger]] Beobachtung macht, andererseits mit ihrer thematischen Vielfalt, der Berührung [[Philosophie|philosophischer]] Fragen und der Verbindung zur [[Raumfahrt]].


Im Gegensatz zu früheren Zeiten wird die Astronomie als Naturwissenschaft heute streng abgegrenzt von der [[Astrologie]], die aus Stellung und Lauf der Gestirne auf irdische Geschehnisse schließen will. Die Abgrenzung erfolgt auch, da die Astrologie eine [[Pseudowissenschaft]] ist – während die Astronomie auf empirischer Basis die Beschaffenheit, Bewegungen und Beziehungen von Himmelskörpern untersucht. Dennoch werden, wohl wegen der Ähnlichkeit beider Bezeichnungen, Astrologie und Astronomie von Laien nicht selten verwechselt.
Astronomie wird durch [[visuelle Astronomie|visuelle Beobachtung]] des [[Nachthimmel]]s und des Laufs von [[Sonne]] und [[Planet]]en seit [[Jahrtausend]]en betrieben. Seit etwa 400 [[Jahr]]en stehen [[Fernrohr]]e zur Verfügung und wurden unter anderem von [[Galileo Galilei]] für astronomische Beobachtungen verwendet. Großen Fortschritt brachte das [[19. Jahrhundert]] durch die [[Fotografie]] und [[Spektroskopie]]. Seit der Mitte des [[20. Jahrhundert]]s kommt die unbemannte und bemannte [[Raumfahrt]] als Mittel zur Beobachtung und Untersuchung hinzu.
Mittlerweile wird mit den verschiedensten physikalischen Messverfahren jede Form von [[Elektromagnetische Welle|elektromagnetischer]] und [[Teilchenstrahlung]], die aus dem [[Weltall]] kommt, beobachtet.


An den Universitäten wurde die Astronomie um etwa 1800 zu einer eigenen Studienrichtung, wird heute aber oft dem [[Physikstudium]] zugeordnet. In der deutschen Hochschulpolitik wird sie seit 2018 gemeinsam mit der [[Astrophysik]] nicht mehr als [[Kleines Fach]], sondern als mittelgroßes Fach eingestuft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kleinefaecher.de/kartierung/kleine-faecher-von-a-z |titel=Kleine Fächer von A – Z |titelerg=siehe bei: Ehemals kartierte Fächer / Mittelgroße Fächer |werk=Portal Kleine Fächer |hrsg=Johannes Gutenberg-Universität Mainz |sprache=de |abruf=2023-06-16}}</ref>
Die Astronomie beobachtet [[Planet]]en, [[Sonne]] und [[Stern]]e, [[Doppelstern]]e, [[Mehrfachstern]]e, [[Sternhaufen]], [[Galaxie]]n, [[Galaxienhaufen]] und andere [[astronomisches Objekt|astronomische Objekte]] im [[Universum]], also die gesamte kosmische [[Materie]] und [[Strahlung]], deren Verteilung, Entstehung und Entwicklung, [[Zustand]] und Bewegung. Daneben ist es auch möglich, die zwischen den Sternen und Sternsystemen befindliche Materie zu beobachten.


== Geschichte ==
Mit der Astronomie sehr eng verbunden ist die [[Physik]], beide Fachgebiete haben sich vielfach befruchtet. Das Universum erweist sich in vielen Fällen als Laboratorium der Physik, viele Theorien der Physik können nur am Himmel getestet werden.
[[Datei:Equinozio da Pizzo Vento,tramonto fondachelli fantina, sicilia.JPG|mini|Tagundnachtgleiche von der prähistorischen Stätte bei Pizzo Vento<ref>[https://www.wikiloc.com/hiking-trails/fondachelli-fantina-equinox-site-of-pizzo-vento-22295449 wikiloc.com]</ref> bei [[Fondachelli-Fantina]], [[Sizilien]]]]
[[Datei:Flammarion.jpg|mini|[[Flammarions Holzstich]] wurde oft für eine authentische Darstellung eines mittelalterlichen Weltbildes gehalten (Illustration in [[Camille Flammarion]]: ''La forme du ciel'', Paris 1888)]]
[[Datei:Saturn from Cassini Orbiter (2004-10-06).jpg|mini|Planet [[Saturn (Planet)|Saturn]], Aufnahme der Raumsonde Cassini 2004]]


{{Hauptartikel|Geschichte der Astronomie}}
In den letzten Jahrzehnten ist auch die Zusammenarbeit der Astronomie mit der modernen [[Geologie]] und der [[Geophysik]] immer wichtiger geworden, da sich diese Wissenschaften in gewissen Bereichen mit denselben Objekten befassen, insbesondere gilt dies für unser eigenes Sonnensystem, für dessen Erforschung Geologie und Geophysik heute einen unverzichtbaren Beitrag leisten.


Die Astronomie gilt als eine der ältesten Wissenschaften. Ihre Anfänge liegen im Nachdenken über die Himmelserscheinungen, in der kultischen Verehrung der [[Gestirn]]e und im Erarbeiten von [[Kalenderrechnung|Kalender]] bzw. Zeitbestimmung.<ref>Dazu im Schöpfungsbericht der [[Genesis (Bibel)|Genesis]] 1,14: ''Und Gott sprach: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden [...] und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen [...]''.</ref> In einem jahrtausendelangen Prozess – besonders gut erkennbar in der Himmelskunde [[Geschichte der Astronomie#Mesopotamien|Mesopotamiens]] und [[Astronomie im antiken Griechenland|Griechenlands]] – trennten sich zunächst Astronomie und („Natur“)-Religion, später Astronomie und Meteorologie, in der Frühmoderne dann Astronomie und [[Astrologie]].<ref>Vgl. z. B. Ferenc Némethy: ''Astronomisches und medizinisches Doppelfragment zu Budapest. Untersuchung der lateinischen und der deutschen Handschrift im Kodex 19167/S. 91 der Semmelweis-Bibliothek für Geschichte der Medizin (mit kritischer Textausgabe).'' Würzburg 1998 (= ''Würzburger medizinhistorische Forschungen.'' Band 26)</ref> Wesentliche Meilensteine für unser Wissen über das Weltall waren die Erfindung des [[Fernrohr]]s vor etwa 400 Jahren, das die [[Kosmologie#Die kopernikanische Wende|kopernikanische Wende]]<ref>Vgl. etwa [[Fritz Krafft]]: ''Nicolaus Copernicus. Astronomie und Weltbild an der Wende zur Neuzeit.'' In: Hartmut Boockmann, [[Bernd Moeller (Kirchenhistoriker)|Bernd Moeller]], Karl Stackmann (Hrsg.): ''Lebenslehren und Weltentwürfe im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Politik – Bildung – Naturkunde – Theologie. Bericht über Kolloquien der Kommission zur Erforschung der Kultur des Spätmittelalters 1983 bis 1987'' (= ''Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen: philologisch-historische Klasse.'' Folge III, Nr. 179). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 3-525-82463-7, S. 283–335.</ref> vollendete, sowie später im 19. Jahrhundert die Einführung der [[Fotografie]] und [[Astrospektroskopie|Spektroskopie]].
Die [[Astrologie]] hat mit der Astronomie lediglich manches Beobachtungsobjekt gemeinsam. Zwar waren in früheren Jahrhunderten viele Astronomen auch als Astrologen tätig (unter anderem [[Johannes Kepler]], [[Tycho Brahe]]), doch hat die Astronomie als wissenschaftliches Fachgebiet keine weiteren Berührungspunkte mit astrologischen Fragestellungen.


Seit den 1960er-Jahren haben Astronomen mit der unbemannten und bemannten [[Raumfahrt]] die Möglichkeit, die Erdatmosphäre zu überwinden und ohne ihre Einschränkungen zu beobachten – also ohne [[Luftunruhe]] und in allen Bereichen des [[Elektromagnetisches Spektrum|elektromagnetischen Spektrums]]. Dazu kommt erstmals die Möglichkeit, die untersuchten Objekte direkt zu besuchen und dort andere als nur rein beobachtende Messungen durchzuführen. Parallel dazu werden immer größere [[Teleskop]]e für bodengebundene Beobachtungen gebaut.
''Siehe auch:'' [[Geschichte der Astronomie]] - [[Liste bekannter Astronomen]] - [[Liste von Asteroiden]] - [[Vereinigung der Sternfreunde]] - [[Wikipedia:WikiProjekt Astronomie]] - [[Sternwarte]]


== Spezialgebiete ==
== Fachgebiete ==
[[Datei:Observable Universe German Annotations.png|mini|Eine Darstellung des [[Beobachtbares Universum|beobachtbaren Universums]] mit Bildern mehrerer [[Teleskop]]e]]
[[Astrometrie]] -
[[Astrophysik]] -
[[Himmelsmechanik]] -
[[Kosmologie]] -
[[Planetologie]] -
[[Sonnenforschung]] -
[[Stellardynamik]] - [[Stellarstatistik]]


Die astronomische Wissenschaft gliedert sich nach den untersuchten Objekten und der Art der Forschung, die entweder theoretischer oder beobachtender Natur ist. Zu den wichtigsten grundlegenden Fachgebieten zählen die ''[[beobachtende Astronomie]]'', die ''[[Astrophysik]]'', die ''[[Astrometrie]]'' und die ''[[Himmelsmechanik]]''. Die ''[[theoretische Astronomie]]'' hingegen entwickelt analytische und numerisch-physikalische Modelle zur Beschreibung von Himmelskörpern und kosmischen Phänomenen.
== Wichtige Methoden ==

[[Teleskop]] -
Die bedeutendsten Untersuchungsgebiete der Astronomie umfassen:
[[Infrarotastronomie]] -
* die Physik des [[Sonnensystem]]s – insbesondere die ''[[Sonnenphysik]]'', die ''[[Planetologie]]'' und die ''[[Meteorastronomie]]'',
[[Fotometrie]] -
* die Erforschung anderer [[Planetensystem]]e und von [[Exoplanet]]en,
[[Polarimetrie]] -
* die ''Galaktische Astronomie'', welche die [[Milchstraße]], ihre Struktur und ihr [[Galaktisches Zentrum|Zentrum]] erforscht,
[[Positionsastronomie]] -
* die ''[[Extragalaktische Astronomie]]'', die den Aufbau anderer [[Galaxie]]n und ihrer [[Aktiver galaktischer Kern|aktiven Kerne]] untersucht, aber auch [[Gammablitz]]e als die energiereichsten Vorgänge im Universum,
[[Stellarstatistik]] -
* sowie die ''[[Relativitätstheorie|relativistische]] Astrophysik'', die sich etwa mit [[Schwarzes Loch|Schwarzen Löchern]] beschäftigt.
[[Spektroskopie]] -
* Die ''[[Stellarastronomie]]'' untersucht Geburt, Entwicklung und Tod der Sterne, gestützt durch [[Spektroskopie|Spektralanalyse]] und [[Stellarstatistik]].
[[Radioastronomie]] -
* Die ''[[Kosmologie]]'' hat Entwicklung und Struktur des gesamten Universums zum Gegenstand und untersucht mit Hilfe der [[Quantenphysik]] das Universum auch im atomaren und subatomaren Bereich,
[[Raumfahrt]] -
* während die ''[[Kosmogonie]]'' die Entstehung des Universums beinhaltet. Letztere kann als Teildisziplin der Kosmologie verstanden werden.
[[Interferometrie]] -

[[Röntgenastronomie]] -
Die Integration vieler Messmethoden bringt es mit sich, dass man die ''[[Beobachtende Astronomie]]'' immer weniger nach benutzten [[Elektromagnetisches Spektrum|Wellenlängenbereichen]] (''[[Radioastronomie]]'', ''[[Infrarotastronomie]]'', ''[[Visuelle Astronomie]]'', ''[[Ultraviolettastronomie]]'', ''[[Röntgenastronomie]]'' und ''[[Gammaastronomie]]'') einteilt, weil die Forschergruppen und (im Idealfall) auch der einzelne Wissenschaftler Informationen aus allen diesen Quellen heranziehen kann.
[[Neutrinodetektor]] -

[[Astrospektroskopie]]
Die bis etwa 1900 vorherrschenden Methoden der ''klassischen Astronomie'' sind weiterhin als Basis für andere Teilgebiete unentbehrlich. Sie erforschen als ''Positionsastronomie'' mittels [[astrometrisch]]er Verfahren, der Himmelsmechanik und ''[[Stellarstatistik]]'' den Aufbau des Weltalls und katalogisieren die Himmelskörper (v.&nbsp;a. durch [[Sternkatalog]]e, [[Bahnbestimmung]]en und [[Ephemeriden]]). Im Gegensatz zu diesen überwiegend geometrischen Verfahren erforscht die ''[[Astrophysik]]'' mit ihren heute sehr vielfältigen Beobachtungstechniken die Physik der astronomischen Objekte und des ferneren Weltalls. Daneben kann die ''[[Raumfahrt]]'' als ''[[experiment]]elle Astronomie'' angesehen werden, und die Kosmologie als [[Grundlagenforschung|theoretische]] Disziplin.

== Astronomie und andere Wissenschaften ==
[[Datei:Ring Nebula.jpg|mini|hochkant|[[Planetarischer Nebel]] M57, der [[Ringnebel]] im [[Sternbild]] [[Leier (Sternbild)|Leier]]]]
Mit der Astronomie sehr eng verbunden sind die [[Physik]] und die [[Mathematik]]; die Fachgebiete haben sich vielfach befruchtet und sind auch im Astronomie-[[Studium]] als Einheit zu sehen. Das Universum erweist sich in vielen Fällen als Laboratorium der Physik, viele ihrer Theorien können nur in seinen Weiten und an heißen, energiereichen Objekten getestet werden. Nicht zuletzt waren die aufwändigen Berechnungen der Astronomie Triebfeder der modernen [[Numerische Mathematik|numerischen Mathematik]] und der [[Datenverarbeitung]].

Traditionell ist die Zusammenarbeit der Astronomie mit der [[Geodäsie]] (''[[Astrogeodäsie]]'', [[Ortsbestimmung|Orts-]] und [[Zeitbestimmung (Astronomie)|Zeitbestimmung]], Bezugsysteme, [[Navigation]]), mit der Zeit- und [[Kalenderrechnung]] (''[[Astronomische Chronologie]]'') sowie mit der [[Optik]] (Entwicklung ''[[Astronomisches Instrument|astronomischer Instrumente]] und Sensoren''). Instrumentell und methodisch sind auch starke Bezüge zur [[Technik]], [[Raumfahrt]] und Mathematik gegeben ([[Messgerät]]e, [[Satellitentechnik]], Modellierung von [[Bahnbestimmung|Bahnen]] und Himmelskörpern). Geodätische Methoden werden auch zur Bestimmung des Gravitationsfeldes sowie der [[Erdfigur|Figur]] anderer Himmelskörper angewandt.

In den letzten Jahrzehnten ist auch die Zusammenarbeit der Astronomie mit der modernen [[Geologie]] und der [[Geophysik]] immer wichtiger geworden, da sich das Arbeitsgebiet der [[Geowissenschaften]] mit Teilen der ''[[Planetologie]]'' deckt. Die [[Mineralogie]] analysiert die Gesteine der Erde mit ähnlichen Methoden wie jene anderer Himmelskörper. Die ''[[Kosmochemie]]'' als Teil der [[Chemie]] untersucht die Entstehung und Verteilung der chemischen Elemente und Verbindungen im Universum und die [[chemische Evolution]], die ''[[Astrobiologie]]'' die Umstände von Entstehung, Ursprung und Existenz von Leben im Universum.

Des Weiteren kommt es zunehmend zu interdisziplinärer Forschung mit ursprünglich eher [[geisteswissenschaft]]lich ausgerichteten Disziplinen der Wissenschaft:
* Die Astronomiegeschichte als Teil der [[Geschichtswissenschaft]]en untersucht die ''[[Geschichte der Astronomie]]''.
* Bauten und Funde aus [[Urgeschichte|vor-]] und [[Frühgeschichte|frühgeschichtlicher]] Zeit werden vermehrt in astronomischem Zusammenhang interpretiert (''[[Archäoastronomie]]'').
* Da sich die Astronomie außerdem im Rahmen der ''[[Kosmologie]]'' mit den Fragen nach der Entstehung, der Entwicklung und dem Ende des Universums beschäftigt, gibt es darüber hinaus Schnittpunkte zu [[Theologie]] und [[Philosophie]].

== Siehe auch ==
{{Portal|Astronomie}}
* [[Astrophysik]]
* [[Astronomiepark]]
* [[Internationales Jahr der Astronomie 2009]]


== Literatur ==
== Literatur ==
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* dtv-Atlas Astronomie Bd.3006. 14., überarb. Aufl. 2000. ISBN 3-423-03006-2,
'''Einzelwerke'''
* Astronomie. Basiswissen Schule (Duden), m. CD-ROM, 2001. 271 S. ISBN 3-411-71491-3
* [[Albrecht Unsöld]], Bodo Baschek: ''Der neue Kosmos.'' ISBN 3-540-42177-7
* [[Sterne und Weltraum]], Monats-Zeitschrift über alle Gebiete der Astronomie.
* [[Alfred Weigert]], [[Heinrich Johannes Wendker]], Lutz Wisotzki: ''Astronomie und Astrophysik. Ein Grundkurs.'' Wiley-VCH, Weinheim 2010, ISBN 978-3-527-40793-4.
* Der neue Kosmos, Albrecht Unsöld, Bodo Baschek, ISBN 3-540-42177-7, Standardlehrbuch für das Studium
* Jeffrey Bennett et al.: ''Astronomie. Die kosmische Perspektive'' (Hrsg. [[Harald Lesch]]), 5., aktualisierte Auflage 2010. [[Pearson Studium]] Verlag, München, ISBN 978-3-8273-7360-1
* Meyers Handbuch Weltall, Wegweiser durch die Welt der Astronomie, 7. überarb. Aufl., 1994, ISBN 3-411-07757-3
* ''Meyers Handbuch Weltall, Wegweiser durch die Welt der Astronomie''. 1994 (7., überarbeitete Auflage), ISBN 3-411-07757-3
* P. Murdin (Hrsg.): ''Encyclopedia of Astronomy & Astrophysics''. 2001, ISBN 0-333-75088-8 – http://eaa.crcpress.com/
* ''Der Brockhaus Astronomie: Planeten, Sterne, Galaxien''. [[Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus|F. A. Brockhaus]], Mannheim – Leipzig 2006, ISBN 3-7653-1231-2
* [[Joachim Herrmann (Astronom)|Joachim Herrmann]]: dtv-Atlas Astronomie, 15. Auflage 2005. Deutscher Taschenbuch-Verlag München, ISBN 3-423-03267-7
* Kurt Hopf: ''Von der Erde ins All – Das Weltall in Beispielen'' – Didaktische Materialsammlung auf CD-ROM für Kindergärten, Schulen, Sternwarten und Planetarien, COTEC-Verlag Rosenheim
* Harry Nussbaumer: ''Das Weltbild der Astronomie''. 2007, ISBN 978-3-7281-3106-5, 2., erweiterte und aktualisierte Auflage. vdf Hochschulverlag.
* M. Wächter: ''Kleine Entdeckungsgeschichte(n) der Astronomie im Kontext von Zeitgeschichte und Physik'', Verlag Königshausen und Neumann, Würzburg 2018, ISBN 978-3-8260-6511-8
* R.A. Freedman, W.J. Kaufmann: ''Universe''. Freeman, NY 2004, ISBN 0-7167-9884-0
* [[Arnold Hanslmeier]]: ''Einführung in Astronomie und Astrophysik.'' Spektrum Akad. Verl., Berlin 2007, ISBN 978-3-8274-1846-3
* [[Hans-Ulrich Keller]]: ''Kompendium der Astronomie: Einführung in die Wissenschaft vom Universum.'' Franckh-Kosmos, 6. aktual. & erw. Auflage, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-440-16276-7
* Edward Brooke-Hitching: ''Der Atlas des Himmels. Eine kleine Geschichte der Astronomie.'' Übersetzt von Lutz-W. Wolff. Knesebeck Verlag, München 2020, ISBN 978-3-95728-424-2


'''Periodika'''
==Videos==
{{Siehe auch|Amateurastronomie#Literatur|titel1=Abschnitt Literatur unter Amateurastronomie}}
*[[Real Video|Real Video Streams]]: (Aus der Fernsehsendung [[Alpha_Centauri_(TV)|Alpha Centauri]])
* [[Sterne und Weltraum]], Monatszeitschrift für Astronomie
**[http://www.br-online.de/cgi-bin/ravi?v=alpha/centauri/v/&f=020106.rm Quo vadis Astronomie?]
* [[Sternenbote]], österreichische Monatszeitschrift für Astronomie
**[http://www.br-online.de/cgi-bin/ravi?v=alpha/centauri/v/&f=011125.rm Gibt es Astronomie ohne Fernrohr?]
* [[Interstellarum]], ehemalige 2-Monats-Zeitschrift für Astronomie
**[http://www.br-online.de/cgi-bin/ravi?v=alpha/centauri/v/&f=980927.rm Warum betreiben wir Astronomie?]
* Astronomie + Raumfahrt, 2-Monats-Zeitschrift für Unterricht, Fortbildung, Freizeit {{ISSN|0004-6310}}
* [[Orion (Astronomische Zeitschrift)|Orion]], 2-Monats-Zeitschrift der Schweizerischen Astronomischen Gesellschaft
* [[Regiomontanusbote]], Quartalsschrift der [[Nürnberger Astronomische Gesellschaft|Nürnberger Astronomischen Gesellschaft]] und [[Nürnberger Astronomische Arbeitsgemeinschaft|Nürnberger Astronomischen Arbeitsgemeinschaft]], {{ISSN|0938-0205}}


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Astronomy|Astronomie}}
* http://www.mpia-hd.mpg.de/suw/suw/SuW/BR-alpha/Elsaesser/Warum_Astronomie-1.html: Warum betreiben wir Astronomie ?
{{Wikibooks|Einführung in die Astronomie}}
* http://www.dsa-faq.de/: Häufig gestellte Fragen in der Deutschen Astronomie-Newsgroup
{{Wikibooks|Regal:Astronomie|Astronomie}}

{{Wikiquote|Astronomie}}
== Zitat ==
{{Wikisource|Astronomie}}
{{Wiktionary|Astronomie}}
* {{DNB-Portal|4003311-9}}
* <!-- das gehört dann zu [[Beobachtende Astronomie]]: -->[http://www.starobserver.org/ Weltraumbild des Tages (APOD)] – Deutsche Übersetzung von [[Astronomy Picture of the Day]]
* [http://esoads.eso.org/abstract_service.html NASA ADS] – Datenbank astronomischer Forschungsliteratur (englisch)
* [http://www.astronomie.de/ Astronomie.de] – Deutschsprachige Website über Astronomie
* {{Webarchiv |url=http://www.promathika.lazarusforum.de/astroskript1.pdf |text=AstroSkript – eine freie Einführung in die Astronomie – E-Book zum Download (PDF; 6,92 MB) |wayback=20091229013528 }}
* [http://www.sternsucher.com/ sternsucher.com] – Astronomie für Einsteiger und Fortgeschrittene mit Blog und Tipps für die eigene Beobachtung
* [https://www.astrotreff-deep-sky.de/ Astrotreff-Deep-Sky.de] – Informationen zum Einstieg in das Hobby Astronomie
* Lexikon der Alten Musik BR-Klassik: [https://www.br-klassik.de/themen/klassik-entdecken/alte-musik/stichwort-astronomie-100.html Astronomie] in: br-klassik.de, 22. Dezember 2019; abgerufen am 29. Juli 2021 (Lexikonartikel mit zusätzlichem Audiobeitrag inkl. Musikbeispielen)


== Videos ==
''Die Geschichte der Astronomie ist die Geschichte von den sich weitenden Horizonten.'' ([[Edwin Hubble]], [[1936]])
* {{Alpha Centauri|1}}
* {{Alpha Centauri|86}}


== Einzelnachweise ==
''Zwei Dinge erfüllen das Gemüt mit immer neuer und zunehmender Bewunderung und Ehrfurcht, je öfter und anhaltender sich das Nachdenken damit beschäftigt: der bestirnte Himmel über mir und das moralische Gesetz in mir [...] ([[Immanuel Kant]], [[1788]])
<references />


{{Normdaten|TYP=s|GND=4003311-9|LCCN=sh85009003|NDL=00572840}}
[[Kategorie:Astronomie]]
[[Kategorie:Naturwissenschaft]]


[[Kategorie:Astronomie| ]]
[[af:Sterrekunde en Astrofisika]]
[[Kategorie:Wissenschaftliches Fachgebiet]]
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[[fy:Stjerrekunde]]
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[[lt:Astronomija]]
[[ms:Astronomi]]
[[nds:Astronomie]]
[[nl:Astronomie]]
[[no:Astronomi]]
[[oc:Astronomia]]
[[pl:Astronomia]]
[[pt:Astronomia]]
[[ro:Astronomie şi astrofizică]]
[[ru:Астрономия]]
[[simple:Astronomy]]
[[sk:Astronómia]]
[[sl:Astronomija in astrofizika]]
[[sq:Astronomia]]
[[sr:Астрономија]]
[[su:Astronomi]]
[[sv:Astronomi]]
[[sw:Unajimu]]
[[ta:வானியல்]]
[[th:ดาราศาสตร์]]
[[tl:Astronomiya]]
[[tr:Gökbilim]]
[[uk:Астрономія]]
[[vo:Stelav]]
[[zh-cn:天文学]]
[[zh-tw:天文學]]

Aktuelle Version vom 6. Februar 2025, 20:53 Uhr

Sternwarte auf La Palma, das astronomische Observatorium am Roque de los Muchachos

Die Astronomie (altgriechisch ἀστρονομία astronomía;[1] von ἄστρον ástron ‚Stern‘ und νόμος nómos ‚Gesetz‘) oder Sternkunde ist die Wissenschaft der Gestirne. Sie erforscht mit naturwissenschaftlichen Mitteln die Positionen, Bewegungen und Eigenschaften der Objekte im Universum, also der Himmelskörper (Planeten, Monde, Asteroiden, Sterne einschließlich der Sonne, Sternhaufen, Galaxien und Galaxienhaufen), der interstellaren Materie und der im Weltall auftretenden Strahlung. Darüber hinaus strebt sie nach einem Verständnis des Universums als Ganzes, seiner Entstehung und seines Aufbaus. Obwohl die Astronomie nur an wenigen Schulen ein Unterrichtsfach ist, finden ihre Forschungsergebnisse in der Öffentlichkeit viel Interesse; als Amateurastronomie ist sie ein verbreitetes Hobby. Dies hängt einerseits mit dem „erhebenden“ Eindruck zusammen, den der Sternhimmel auch bei freisichtiger Beobachtung macht, andererseits mit ihrer thematischen Vielfalt, der Berührung philosophischer Fragen und der Verbindung zur Raumfahrt.

Im Gegensatz zu früheren Zeiten wird die Astronomie als Naturwissenschaft heute streng abgegrenzt von der Astrologie, die aus Stellung und Lauf der Gestirne auf irdische Geschehnisse schließen will. Die Abgrenzung erfolgt auch, da die Astrologie eine Pseudowissenschaft ist – während die Astronomie auf empirischer Basis die Beschaffenheit, Bewegungen und Beziehungen von Himmelskörpern untersucht. Dennoch werden, wohl wegen der Ähnlichkeit beider Bezeichnungen, Astrologie und Astronomie von Laien nicht selten verwechselt.

An den Universitäten wurde die Astronomie um etwa 1800 zu einer eigenen Studienrichtung, wird heute aber oft dem Physikstudium zugeordnet. In der deutschen Hochschulpolitik wird sie seit 2018 gemeinsam mit der Astrophysik nicht mehr als Kleines Fach, sondern als mittelgroßes Fach eingestuft.[2]

Tagundnachtgleiche von der prähistorischen Stätte bei Pizzo Vento[3] bei Fondachelli-Fantina, Sizilien
Flammarions Holzstich wurde oft für eine authentische Darstellung eines mittelalterlichen Weltbildes gehalten (Illustration in Camille Flammarion: La forme du ciel, Paris 1888)
Planet Saturn, Aufnahme der Raumsonde Cassini 2004

Die Astronomie gilt als eine der ältesten Wissenschaften. Ihre Anfänge liegen im Nachdenken über die Himmelserscheinungen, in der kultischen Verehrung der Gestirne und im Erarbeiten von Kalender bzw. Zeitbestimmung.[4] In einem jahrtausendelangen Prozess – besonders gut erkennbar in der Himmelskunde Mesopotamiens und Griechenlands – trennten sich zunächst Astronomie und („Natur“)-Religion, später Astronomie und Meteorologie, in der Frühmoderne dann Astronomie und Astrologie.[5] Wesentliche Meilensteine für unser Wissen über das Weltall waren die Erfindung des Fernrohrs vor etwa 400 Jahren, das die kopernikanische Wende[6] vollendete, sowie später im 19. Jahrhundert die Einführung der Fotografie und Spektroskopie.

Seit den 1960er-Jahren haben Astronomen mit der unbemannten und bemannten Raumfahrt die Möglichkeit, die Erdatmosphäre zu überwinden und ohne ihre Einschränkungen zu beobachten – also ohne Luftunruhe und in allen Bereichen des elektromagnetischen Spektrums. Dazu kommt erstmals die Möglichkeit, die untersuchten Objekte direkt zu besuchen und dort andere als nur rein beobachtende Messungen durchzuführen. Parallel dazu werden immer größere Teleskope für bodengebundene Beobachtungen gebaut.

Eine Darstellung des beobachtbaren Universums mit Bildern mehrerer Teleskope

Die astronomische Wissenschaft gliedert sich nach den untersuchten Objekten und der Art der Forschung, die entweder theoretischer oder beobachtender Natur ist. Zu den wichtigsten grundlegenden Fachgebieten zählen die beobachtende Astronomie, die Astrophysik, die Astrometrie und die Himmelsmechanik. Die theoretische Astronomie hingegen entwickelt analytische und numerisch-physikalische Modelle zur Beschreibung von Himmelskörpern und kosmischen Phänomenen.

Die bedeutendsten Untersuchungsgebiete der Astronomie umfassen:

Die Integration vieler Messmethoden bringt es mit sich, dass man die Beobachtende Astronomie immer weniger nach benutzten Wellenlängenbereichen (Radioastronomie, Infrarotastronomie, Visuelle Astronomie, Ultraviolettastronomie, Röntgenastronomie und Gammaastronomie) einteilt, weil die Forschergruppen und (im Idealfall) auch der einzelne Wissenschaftler Informationen aus allen diesen Quellen heranziehen kann.

Die bis etwa 1900 vorherrschenden Methoden der klassischen Astronomie sind weiterhin als Basis für andere Teilgebiete unentbehrlich. Sie erforschen als Positionsastronomie mittels astrometrischer Verfahren, der Himmelsmechanik und Stellarstatistik den Aufbau des Weltalls und katalogisieren die Himmelskörper (v. a. durch Sternkataloge, Bahnbestimmungen und Ephemeriden). Im Gegensatz zu diesen überwiegend geometrischen Verfahren erforscht die Astrophysik mit ihren heute sehr vielfältigen Beobachtungstechniken die Physik der astronomischen Objekte und des ferneren Weltalls. Daneben kann die Raumfahrt als experimentelle Astronomie angesehen werden, und die Kosmologie als theoretische Disziplin.

Astronomie und andere Wissenschaften

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Planetarischer Nebel M57, der Ringnebel im Sternbild Leier

Mit der Astronomie sehr eng verbunden sind die Physik und die Mathematik; die Fachgebiete haben sich vielfach befruchtet und sind auch im Astronomie-Studium als Einheit zu sehen. Das Universum erweist sich in vielen Fällen als Laboratorium der Physik, viele ihrer Theorien können nur in seinen Weiten und an heißen, energiereichen Objekten getestet werden. Nicht zuletzt waren die aufwändigen Berechnungen der Astronomie Triebfeder der modernen numerischen Mathematik und der Datenverarbeitung.

Traditionell ist die Zusammenarbeit der Astronomie mit der Geodäsie (Astrogeodäsie, Orts- und Zeitbestimmung, Bezugsysteme, Navigation), mit der Zeit- und Kalenderrechnung (Astronomische Chronologie) sowie mit der Optik (Entwicklung astronomischer Instrumente und Sensoren). Instrumentell und methodisch sind auch starke Bezüge zur Technik, Raumfahrt und Mathematik gegeben (Messgeräte, Satellitentechnik, Modellierung von Bahnen und Himmelskörpern). Geodätische Methoden werden auch zur Bestimmung des Gravitationsfeldes sowie der Figur anderer Himmelskörper angewandt.

In den letzten Jahrzehnten ist auch die Zusammenarbeit der Astronomie mit der modernen Geologie und der Geophysik immer wichtiger geworden, da sich das Arbeitsgebiet der Geowissenschaften mit Teilen der Planetologie deckt. Die Mineralogie analysiert die Gesteine der Erde mit ähnlichen Methoden wie jene anderer Himmelskörper. Die Kosmochemie als Teil der Chemie untersucht die Entstehung und Verteilung der chemischen Elemente und Verbindungen im Universum und die chemische Evolution, die Astrobiologie die Umstände von Entstehung, Ursprung und Existenz von Leben im Universum.

Des Weiteren kommt es zunehmend zu interdisziplinärer Forschung mit ursprünglich eher geisteswissenschaftlich ausgerichteten Disziplinen der Wissenschaft:

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Einzelwerke

Periodika

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Einzelnachweise

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  1. Vgl. Eintrag ἀστρονομία in Liddell-Scott-Jones: A Greek-English Lexicon.
  2. Kleine Fächer von A – Z. siehe bei: Ehemals kartierte Fächer / Mittelgroße Fächer. In: Portal Kleine Fächer. Johannes Gutenberg-Universität Mainz, abgerufen am 16. Juni 2023.
  3. wikiloc.com
  4. Dazu im Schöpfungsbericht der Genesis 1,14: Und Gott sprach: Lichter sollen am Himmelsgewölbe sein, um Tag und Nacht zu scheiden [...] und zur Bestimmung von Festzeiten, von Tagen und Jahren dienen [...].
  5. Vgl. z. B. Ferenc Némethy: Astronomisches und medizinisches Doppelfragment zu Budapest. Untersuchung der lateinischen und der deutschen Handschrift im Kodex 19167/S. 91 der Semmelweis-Bibliothek für Geschichte der Medizin (mit kritischer Textausgabe). Würzburg 1998 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 26)
  6. Vgl. etwa Fritz Krafft: Nicolaus Copernicus. Astronomie und Weltbild an der Wende zur Neuzeit. In: Hartmut Boockmann, Bernd Moeller, Karl Stackmann (Hrsg.): Lebenslehren und Weltentwürfe im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Politik – Bildung – Naturkunde – Theologie. Bericht über Kolloquien der Kommission zur Erforschung der Kultur des Spätmittelalters 1983 bis 1987 (= Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen: philologisch-historische Klasse. Folge III, Nr. 179). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1989, ISBN 3-525-82463-7, S. 283–335.