„Kassel“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
→Universität: Beleg |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Großstadt in Hessen. Zu weiteren Bedeutungen siehe [[Kassel (Begriffsklärung)]].}} |
|||
<!--Über diesen Artikel wird in Portal-Kassel/Disskussion ein Portal-Rewiev erarbeitet--> |
|||
{{Infobox Gemeinde in Deutschland |
|||
{{Dieser Artikel|befasst sich mit der Großstadt Kassel in Nordhessen, für das Dorf in Südost-Hessen siehe [[Kassel (Biebergemünd)]].}} |
|||
| Art = Stadt |
|||
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 320px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;" |
|||
| Wappen = DEU Kassel COA.svg |
|||
| Breitengrad = 51/19//N |
|||
! Karte |
|||
| Längengrad = 09/30//E |
|||
|- style="background: #ffffff; text-align: center;" |
|||
| Lageplan = Hesse KS (city).svg |
|||
| style="width: 145px;" | [[Bild:Coat of arms of Kassel.svg|140px|Wappen Kassels]] |
|||
| |
| Lageplanbeschreibung = Lage der Stadt Kassel in Hessen |
||
| Bundesland = Hessen |
|||
| Regierungsbezirk = Kassel |
|||
| Landkreis = |
|||
| Höhe = 167 |
|||
| PLZ = 34117–34134, [[Kragenhof|34355]] |
|||
| Vorwahl = 0561, [[Kragenhof|05543]] |
|||
| Gemeindeschlüssel = 06611000 |
|||
| NUTS = DE731 |
|||
| LOCODE = DE KAS |
|||
| Gliederung = 23 Ortsbezirke |
|||
| Adresse = Obere [[Königsstraße (Kassel)|Königsstraße]] 8<br />34117 Kassel |
|||
| Website = [https://www.kassel.de/ www.kassel.de] |
|||
| Bürgermeister = [[Sven Schoeller]] |
|||
| Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister |
|||
| Partei = [[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]] |
|||
}} |
|||
[[Datei:18-09-26-Kassel-RalfR-DJI 0369.jpg|mini|Wahrzeichen von Kassel: [[Herkules (Kassel)|Herkules]] im [[Bergpark Wilhelmshöhe]]]] |
|||
[[Datei:La Orangerie de Kassel.JPG|mini|Die [[Orangerie (Kassel)|Orangerie]] im barocken Park [[Karlsaue]]]] |
|||
[[Datei:1208 SterneEssigbergHerkules 020.jpg|mini|[[Laserscape Kassel]], weltweit erste Laser-Lichtskulptur, zur [[documenta]] 6 im Jahr 1977 eingerichtet]] |
|||
'''Kassel''' (bis 1926 amtlich ''Cassel'') ist eine [[kreisfreie Stadt]], Verwaltungssitz des [[Regierungsbezirk Kassel|gleichnamigen Regierungsbezirkes]] und des [[Landkreis Kassel|Landkreises Kassel]]. Die einzige [[Großstadt]] [[Nordhessen]]s ist nach [[Frankfurt am Main]] und [[Wiesbaden]] die [[Liste der größten Städte in Hessen|drittgrößte Stadt]] und eines von zehn [[Oberzentrum|Oberzentren]] des [[Land (Deutschland)|Landes]] [[Hessen]]. Auf der [[Liste der Großstädte in Deutschland]] belegt sie Platz 40. Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes hatte Kassel am {{EWD|DE|06611000}} {{EWZT|DE|06611000}} Einwohner. Die Stadt gibt für Dezember 2018 205.076 Einwohner an.<ref name="EwKS" /> |
|||
Seit 1277 war Kassel [[Hauptstadt]] der [[Landgrafschaft Hessen]], der [[Landgrafschaft Hessen-Kassel]] (von 1567 bis 1803), des [[Königreich Westphalen|Königreichs Westphalen]] (1807 bis 1813) und des [[Kurfürstentum Hessen|Kurfürstentums Hessen]] (1814 bis 1866). Bis heute zeugen [[Liste von Burgen und Schlössern in Hessen#Kassel|Residenzen und Schlösser]] davon, darunter insbesondere die [[Orangerie (Kassel)|Orangerie]] in der [[Karlsaue]] und das [[Schloss Wilhelmshöhe]] im seit 2013 zum [[Welterbe in Deutschland|Weltkulturerbe]] der [[UNESCO]] zählenden [[Bergpark Wilhelmshöhe|Bergpark]]. Mit der [[documenta]] beherbergt die Stadt zudem alle fünf Jahre eine weltweit bedeutende Ausstellung [[Zeitgenössische Kunst|zeitgenössischer Kunst]]; daher trägt Kassel seit dem 19. März 1999 die amtliche [[Ortsname#Deutschland|Zusatzbezeichnung]] ''documenta-Stadt''.<ref name="docSt" /><ref>{{Internetquelle |url=https://innen.hessen.de/sites/innen.hessen.de/files/2021-12/gemeinden_mit_zusatzbezeichnung_2021-09.pdf |titel=Zusatzbezeichnungen zum Gemeindenamen, die vom Hessischen Innenministerium seit 1945 verliehen wurden |werk=innen.hessen.de |hrsg=[[Hessisches Ministerium des Innern und für Sport]] |datum=2021-09 |abruf=2022-02-09 |format=PDF}}</ref> Durch die Gründung der ersten [[Gesamthochschule]] Deutschlands (der heutigen [[Universität Kassel]]) wurde Kassel 1971 zur Universitätsstadt.<ref>Chronik der Universität Kassel – {{Webarchiv |url=https://www.uni-kassel.de/projekte/index.php?id=36108 |text=Archivierte Kopie |wayback=20180113035604}}</ref> |
|||
== Geographie == |
|||
=== Lage === |
|||
Kassel befindet sich etwa 70 Kilometer nordwestlich des geografischen [[Mittelpunkt Deutschlands|Mittelpunkts von Deutschland]]. Nach [[Erfurt]] und [[Göttingen]] (jeweils rund 50 Kilometer vom Mittelpunkt entfernt) ist Kassel damit die dem geografischen Zentrum Deutschlands am drittnächsten gelegene Großstadt. |
|||
Die Stadt befindet sich in Nordhessen nahe den Grenzen zu [[Niedersachsen]] und [[Thüringen]] im [[Kasseler Becken]], das im [[Geomorphologie|geomorphologischen]] Sinn kein [[Becken (Geomorphologie)|Becken]] ist, sondern ein weit ausgedehnter Talkessel, in dem sich insbesondere im Bereich der [[Karlsaue|Karls-]] und [[Fuldaaue]] eine weitläufige [[Flussniederung]] der [[Fulda (Fluss)|Fulda]] befindet. Das Kasseler Becken ist Teil der [[Westhessische Senke|Westhessischen Senke]], die ihrerseits ein Teil der [[Mittelmeer-Mjösen-Zone]] ist. |
|||
In diesem Talkessel wird die Stadt von den etwas entfernten [[Langenberge]]n im Südwesten und dem [[Hoher Habichtswald|Hohen Habichtswald]] im Westen (jeweils ein Bestandteil des [[Habichtswälder Bergland]]es) sowie von den südlichen Ausläufern des [[Reinhardswald]]es (Teil des [[Weserbergland]]es) im Nordosten, dem [[Kaufunger Wald]] im Osten und der [[Söhre]] im Südosten und Süden (beides Teile des [[Fulda-Werra-Bergland]]es) eingerahmt. Diese fünf [[Mittelgebirge]] sind durch zwei nördlich und südlich der Stadt gelegene und in West-Ost-Richtung verlaufende Höhenrücken miteinander verbunden, so dass der Kasseler Talkessel – abgesehen vom Flusstal der Fulda, das diesen von Süd nach Nord durchschneidet – von Bergzügen umgeben ist. |
|||
In der Innenstadt bildet der Kasseler Graben mit Gesteinen des [[Muschelkalk]]s durch [[Reliefumkehr]] einen auffälligen Höhenrücken ([[Weinberg (Kassel)|Weinberg]]).<ref name="FSchmDöhl" /> |
|||
Da das Habichtswälder Bergland und die Westhessische Senke zum [[Westhessisches Bergland|Westhessischen Bergland]], das Weserbergland zum [[Niedersächsisches Bergland|Niedersächsischen Bergland]] und das Fulda-Werra-Bergland zum [[Osthessisches Bergland|Osthessischen Bergland]] gehört, befindet sich die Stadt an der unmittelbaren Nahtstelle dreier [[Naturraum|naturräumlicher]] Haupteinheitengruppen. |
|||
Die nächsten [[Großstadt|Großstädte]] sind – per [[Luftlinie]]/[[Straße]] gemessen – [[Hannover]] (ca. 120/164 km nördlich) und Göttingen (ca. 40/55 km nordöstlich) in [[Niedersachsen]], Erfurt (ca. 115/185 km östlich) in [[Thüringen]], [[Frankfurt am Main]] (ca. 150/193 km südlich) in [[Hessen]] sowie [[Siegen]] (ca. 115/165 km südwestlich), [[Hamm]] (ca. 122/153 km westlich), [[Dortmund]] (ca. 145/165 km westlich) und [[Paderborn]] (ca. 70/84 km nordwestlich von Kassel) in [[Nordrhein-Westfalen]]. |
|||
Kassel wird von der [[Fulda (Fluss)|Fulda]] und den teils innerhalb des Stadtgebiets in diesen Fluss einmündenden [[Nebenfluss|Nebenflüssen]] und [[Bach|Bächen]] durchflossen, darunter sind [[Ahne (Fulda)|Ahne]], [[Drusel]] (im Unterlauf „Kleine Fulda“ genannt), [[Geilebach|Geile]] (im Unterlauf Döll genannt), [[Grunnelbach]], [[Haargraben (Fulda)|Haargraben]], [[Jungfernbach (Kassel)|Jungfernbach]], [[Losse (Fluss)|Losse]], [[Nieste (Fluss)|Nieste]] und [[Wahlebach|Wahle]]. |
|||
Kassels tiefste Stelle befindet sich im nordöstlichen [[Fulda (Fluss)|Fuldatal]] auf {{Höhe|132.9|DE-NHN|link=1}} (Flusspegel etwas nördlich der Gaststätte ''Graue Katze''); zieht man noch die [[Exklave]] Kragenhof in diesem Tal mit in Betracht, so befindet sich die tiefste Stelle der Stadt wenige Meter unterhalb der [[Staustufe]] an der Stadtgrenze zu [[Fuldatal]]-[[Wahnhausen]] auf nur noch {{Höhe|131.4}} Höhe. Die Innenstadt liegt am [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]] {{Höhe|163.0}} und am [[Rathaus]] {{Höhe|169}} hoch. Das [[Schloss Wilhelmshöhe]] steht auf etwa {{Höhe|282}} Höhe, der [[Herkules (Kassel)|Herkules]] auf rund {{Höhe|515}}, und die höchste Stelle des Stadtgebiets liegt an der Grenze zur Gemeinde [[Schauenburg]] mit {{Höhe|614.8}} auf dem Gipfel des zum [[Hoher Habichtswald|Hohen Habichtswald]] gehörenden [[Hohes Gras|Hohen Gras]], dem höchsten Berg des [[Habichtswälder Bergland]]s.<ref name="KsAtlas09" /> Der innere Stadtbereich hat eine ausgeprägte Hanglage und erstreckt sich von ca. {{Höhe|140}} (Karlsaue) über den Bahnhof Wilhelmshöhe (ca. {{Höhe|195}}) bis auf ca. {{Höhe|300}} am oberen Rand von Bad Wilhelmshöhe. |
|||
=== Stadtgliederung === |
|||
Das Stadtgebiet von Kassel ist in 23 [[Ortsbezirk]]e eingeteilt, von denen jeder einen [[Ortsbeirat]] mit einem [[Ortsvorsteher]] als Vorsitzenden hat. Die Ortsbeiräte werden alle fünf Jahre von der Bevölkerung der Ortsbezirke direkt gewählt. Der Ortsbeirat ist zu allen wichtigen Fragen, die den Ortsbezirk berühren, zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt jedoch der Kasseler Stadtverordnetenversammlung. |
|||
{{Panorama|Kassel herkules panoramalabeled.jpg|2000|Beschriftetes Panorama von Kassel, aufgenommen vom Herkules}} |
|||
Neben den historisch gewachsenen Stadtteilen sind einige ehemals selbstständige Gemeinden und Gemarkungen nach Kassel eingemeindet worden. Die Grenzen dieser Stadtteile stimmen zum Teil nicht mit den Grenzen der 23 Ortsbezirke überein. Das Jahr der Eingemeindung findet sich in Klammern. |
|||
'''Übersicht über die 23 Ortsbezirke (Stadtteile) von Kassel:''' |
|||
{| cellpadding="5" cellspacing="1" style="empty-cells:show; margin-bottom:0.5em;" class="wikitable sortable" |
|||
|- |
|- |
||
! '''Ortsbezirk''' |
|||
! colspan="2" | Basisdaten |
|||
! '''Einwohner'''<br />(Hauptwohnsitz)<br /><small>(31. Dez. 2020)</small><ref>{{Internetquelle |url=https://www.kassel.de/daten-und-karten/statistik/ueberblick.php |titel=Zahlen im Überblick |abruf=2021-07-13 |sprache=de}}</ref> |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
! '''Fläche'''<br />in km²<br /><small>''<ref name="Bl.Stadtteilinfo2011" />''</small> |
|||
| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Hessen]] |
|||
! '''Dichte'''<br />in Einw./km²<small>''<ref name="Bl.Stadtteilinfo2011" />''</small> |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
! '''Stadtteile/Ortsteile''' |
|||
| [[Regierungsbezirk]]: || [[Regierungsbezirk Kassel|Kassel]] |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| [[Landkreis]]: || [[Kreisfreie Stadt]] |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| [[Fläche]]: || 106,79 [[Quadratkilometer|km²]] |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| [[Einwohner]]: || 194.427 ''<small>(Januar 2006)</small>'' |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| [[Ausländeranteil]]: || 12,2 % ''<small>(Januar 2006)</small>'' |
|||
<!-- Quelle: http://www.kassel.de/cms01/stadtinfo/zahlen/bevoelkerung/--> |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| [[Bevölkerungsdichte]]: || ~ 1.812 Einwohner je km² |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| [[Arbeitslosenquote]]: || 15,9 % ''<small>(September 2006)</small>'' |
|||
<!-- Quelle: http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/000000/html/start/karten/aloq_kreis_138.html --> |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| [[Höhe]] ü. [[Normalnull|NN]]: || 132,9 m (nördl. [[Fulda (Fluss)|Fuldatal]]) <br> 166 m (Innenstadt; [[Durchschnitt|Ø]]) <br> 615 m ([[Hohes Gras]]; Ø) |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| [[Postleitzahl]]en: || 34001–34134 (''alt:'' 3500) |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| [[Telefonvorwahl|Vorwahl]]: || 0561 |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|51_19_N_09_30_E_type:city(199453)_region:DE-HE|51° 19' N, 09° 30' O}} |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || KS |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindekennzahl]]: || 06 6 11 000 |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Stadtgliederung: || 23 Stadtteile |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Adresse der<br />Stadtverwaltung: || Obere Königsstraße 8<br />34117 Kassel |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Offizielle Webseite: || [http://www.stadt-kassel.de/ www.stadt-kassel.de] |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| E-Mail-Adresse: || [mailto:info@stadt-kassel.de info@stadt-kassel.de] |
|||
|- |
|- |
||
| [[Mitte (Kassel)|Mitte]] |
|||
! colspan="2" | Politik |
|||
| 8.343 |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| 1,94 |
|||
| [[Oberbürgermeister]]: || [[Bertram Hilgen]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) |
|||
| 4.018 |
|||
|- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Terrasse (Weinberg), [[Oberneustadt]], Schöne Aussicht, Entenanger, Bahnhofsviertel (Lutherplatz) |
|||
| Regierende [[Politische Partei|Parteien]]: |
|||
| [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] |
|||
|- |
|- |
||
| [[Südstadt (Kassel)|Südstadt]] |
|||
! colspan="2" | Karte |
|||
| 7.472 |
|||
|- style="background: #ffffff;" |
|||
| 3,61 |
|||
! colspan="2" | [[Bild:Hessen KS.png|220px|Lage der Stadt Kassel in Hessen]] |
|||
| 1.990 |
|||
| Auefeld, [[Karlsaue]] |
|||
|- |
|||
| [[Vorderer Westen]] |
|||
| 15.934 |
|||
| 1,94 |
|||
| 8.097 |
|||
| Tannenwäldchen, Samuel-Beckett-Anlage, Goethe-Anlage |
|||
|- |
|||
| [[Wehlheiden]] (1899) |
|||
| 14.268 |
|||
| 2,88 |
|||
| 4.665 |
|||
| Park Schönfeld |
|||
|- |
|||
| [[Bad Wilhelmshöhe]] |
|||
| 12.262 |
|||
| 15,22 |
|||
| 783 |
|||
| Wilhelmshöhe (1906), [[Bad Wilhelmshöhe#Mulang|Mulang]], [[Wahlershausen]] (1906), Marbachshöhe, Neuholland |
|||
|- |
|||
| [[Brasselsberg (Kassel)|Brasselsberg]] |
|||
| 4.144 |
|||
| 7,89 |
|||
| 508 |
|||
| – |
|||
|- |
|||
| [[Süsterfeld-Helleböhn]] |
|||
| 5.858 |
|||
| 2,18 |
|||
| 2.566 |
|||
| [[documenta urbana]], Süsterfeld, Holzgarten |
|||
|- |
|||
| [[Harleshausen]] (1936) |
|||
| 13.045 |
|||
| 14,19 |
|||
| 899 |
|||
| Gartenstadt Harleshausen, Zum Feldlager, In der Aue |
|||
|- |
|||
| [[Kirchditmold]] (1906) || 10.962 || 3,60 || 2.919 || Hessenschanze |
|||
|- |
|||
| [[Rothenditmold]] (1906) || 7.302 || 2,77 || 2.383 || Rothenberg, Mittelfeld |
|||
|- |
|||
| [[Nord-Holland (Kassel)|Nord-Holland]] || 16.587 || 3,52 || 4.108 || Schillerviertel, Friedrich-Wöhler-Siedlung, Hegelsberg, Campus HoPla |
|||
|- |
|||
| [[Philippinenhof-Warteberg]] || 4.189 || 1,19 || 3.392 || Am Sandkopf, [[Adam von Trott zu Solz#Erinnerung|Von-Trott-zu-Solz-Siedlung]] |
|||
|- |
|||
| [[Fasanenhof (Kassel)|Fasanenhof]] (1926) || 8.814 || 2,17 || 3.952 || Eisenschmiede, Bossental |
|||
|- |
|||
| [[Wesertor (Kassel)|Wesertor]] || 10.168 || 1,56 || 5.937 || Pferdemarkt, Finkenherd |
|||
|- |
|||
| [[Wolfsanger-Hasenhecke]] || 7.062 || 7,38 || 923 || Wolfsanger (1936), [[Kragenhof]] |
|||
|- |
|||
| [[Bettenhausen (Kassel)|Bettenhausen]] (1906) || 9.134 || 6,21 || 1.457 || Eichwald, Salzmannshausen, AEG-Wohnstraße |
|||
|- |
|||
| [[Forstfeld (Kassel)|Forstfeld]] || 7.135 || 1,66 || 3.580 || Am Lindenberg, Heinrich-Steul-Straße |
|||
|- |
|||
| [[Waldau (Kassel)|Waldau]] (1936) || 6.392 || 6,48 || 998 || Industriepark, [[Fuldaaue]], Alt-Waldau |
|||
|- |
|||
| [[Niederzwehren]] (1936) || 11.782 || 8,26 || 1.373 || Märchenviertel, Graf-Haeseler-Kaserne, Neue Mühle |
|||
|- |
|||
| [[Oberzwehren]] (1936) || 12.794 || 3,39 || 3.718 || Brückenhof, Keilsbergsiedlung, Mattenbergsiedlung |
|||
|- |
|||
| [[Nordshausen]] (1936) || 2.093 || 2,44 || 836 || – |
|||
|- |
|||
| [[Jungfernkopf]] || 3.964 || 1,8 || 2.112 || Osterberg |
|||
|- |
|||
| [[Unterneustadt]] || 4.355 || 2,51 || 1.402 || Blücherviertel, Hafenstraße |
|||
|- |
|||
| Dönchelandschaft vgl. [[Dönche]] || 0 || 1,73 || 0 || (Hinweis: die ortsbezirksfreie ''Dönchelandschaft'' ist nicht flächenidentisch mit dem NSG ''Dönche'') |
|||
|- |
|||
| <small>(Abgleich / nicht zuzuordnen)</small> || – || 1,93 || – || – |
|||
|- |
|||
| '''Gesamt''' || 204.059 || '''106,798'''<ref name="Jahresbericht2009" /> || '''1.818''' || – |
|||
|} |
|} |
||
[[Datei:Kassel eingemeindungen.jpg|mini|Stadtentwicklung durch Eingemeindungen seit 1899]] |
|||
Die ''documenta-Stadt'' '''Kassel''' (bis [[1926]] amtlich ''Cassel'') ist die einzige [[Großstadt]] in [[Nordhessen]] und nach [[Frankfurt am Main]] und [[Wiesbaden]] die drittgrößte Stadt des [[Bundesland (Deutschland)|Bundeslandes]] [[Hessen]]. |
|||
[[Datei:Kassel bezirke.jpg|mini|Ortsbezirke Kassels und die angrenzenden Gemeinden]] |
|||
Innerhalb der Kasseler Ortsbezirke gibt es zum Teil noch [[Siedlung]]en mit eigenen Namen, etwa Mulang, Marbachshöhe und [[Wahlershausen]], die zum Ortsbezirk [[Bad Wilhelmshöhe]] gehören, die [[Exklave]] [[Kragenhof]], die zum Ortsbezirk [[Wolfsanger]]-Hasenhecke gehört, Osterberg, der zum Ortsbezirk [[Jungfernkopf]] gehört, oder das Blücherviertel, das zum Ortsbezirk [[Unterneustadt]] gehört. Nicht als Ortsbezirk, sondern als ortsbezirksfreies Gebiet, zählt die unbebaute ''Dönchelandschaft'' im Südwesten von Kassel, deren Großteil inzwischen als [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]] ''[[Dönche]]'' unter Schutz gestellt wurde. |
|||
Kassel ist die historische Hauptstadt Hessens und hatte von 1277 bis 1866 Hauptstadtfunktionen inne. Die Stadt ist heute Sitz des [[Regierungsbezirk Kassel|Regierungsbezirks Kassel]] und des [[Landkreis Kassel|Landkreises Kassel]]. Sie bildet eines der 9 [[Oberzentrum|Oberzentren]] des Landes Hessen. |
|||
=== Flächennutzung === |
|||
International bekannt ist Kassel, das zu beiden Ufern der [[Fulda (Fluss)|Fulda]] liegt, vor allem durch den [[Bergpark Wilhelmshöhe]] mit den Kasseler [[Wasserspiel]]en im [[Habichtswald (Mittelgebirge)|Habichtswald]] und die seit [[1955]] alle 4 bis 5 Jahre stattfindende [[Kunstausstellung]] [[documenta]]; aus diesem Grund trägt Kassel seit März [[1999]] offiziell den [[Städtebeiname|Beinamen]] ''documenta-Stadt''. |
|||
Das Gebiet der Stadt Kassel ist 106,798 km²<ref name="Jahresbericht2009" /> groß. Die Flächennutzung in Prozent (%) verteilt sich so: |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|- |
|||
! Flächennutzung in % !! 1999<ref name="KSDat99" /> !! 2003 !! 2009<ref name="Jahresbericht2009" /> !! 2010<ref name="Jahresbericht2010" /> |
|||
|- |
|||
| Gebäude- und Freiflächen || 34,4 || 34,5 || 34,95 || 34,96 |
|||
|- |
|||
| Waldgebiete || 21,6 || 21,6 || 21,6 || 21,6 |
|||
|- |
|||
| Landwirtschaft || 17,3 || 17,0 || 15,96 || 15,89 |
|||
|- |
|||
| Verkehr || 12,8 || 13,0 || 12,92 || 12,92 |
|||
|- |
|||
| Erholung || {{0}}9,6 || 10,0 || 10,56 || 10,6 |
|||
|- |
|||
| Wasser || {{0}}2,0 || {{0}}2,0 || {{0}}2,10 || {{0}}2,11 |
|||
|- |
|||
| andere Nutzung || {{0}}1,8 || {{0}}1,5 || {{0}}1,48 || {{0}}1,48 |
|||
|- |
|||
| Betriebsfläche || {{0}}0,4 || {{0}}0,4 || {{0}}0,44 || {{0}}0,44 |
|||
|} |
|||
=== Nachbargemeinden === |
|||
Kassels Einwohnerzahl überschritt um das Jahr [[1899]] die 100.000-Grenze, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde; zur Zeit sind es 194.427 (September [[2006]]). |
|||
An die Stadt Kassel grenzen folgende [[Stadt|Städte]] und [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinden]] (im [[Uhrzeigersinn]] beginnend im Norden): [[Ahnatal]], [[Vellmar]], [[Fuldatal]], [[Staufenberg (Niedersachsen)|Staufenberg]], [[Niestetal]], [[Kaufungen]], [[Lohfelden]], [[Fuldabrück]], [[Baunatal]], [[Schauenburg]], [[Habichtswald (Gemeinde)|Habichtswald]]. Davon wachsen Vellmar und Fuldatal im Norden, Kaufungen im Osten, Lohfelden im Südosten und Baunatal im Süden immer näher an das Stadtgebiet heran. Mit Ausnahme von Staufenberg, das Teil des [[Landkreis Göttingen|Landkreises Göttingen]] in Niedersachsen ist, gehören alle Gemeinden zum [[Landkreis Kassel]]. Die Gemeinden kooperieren im [[Zweckverband Raum Kassel]]. |
|||
=== Klima === |
|||
'''siehe auch''' [[Portal:Kassel]] |
|||
Das Klima ist in Kassel deutlich milder und wärmer als im umgebenden Mittelgebirge. Wegen der Talkessellage und den höher gelegenen Waldgebieten ist die Stadt gut vor Unwettern geschützt. Aufgrund der sich stauenden Luftmassen ist es in den tiefer gelegenen Stadtgebieten teilweise 3 bis 5 Grad Celsius wärmer als im Umland, insbesondere im Sommer. Die [[Jahresmitteltemperatur]] beträgt ca. 9,1 °C. |
|||
{{Klimatabelle |
|||
=== Wappen === |
|||
| TABELLE = |
|||
[[Blasonierung]]: |
|||
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts |
|||
Das [[Wappen]] zeigt in Blau einen silbernen Schrägrechtsbalken. Im rechten Obereck befinden sich 6 und im linken Untereck 7 schräglinks gestellte silberne Kleeblätter. Die Stadtfarben sind Weiß-Blau. |
|||
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert |
|||
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200 |
|||
| QUELLE = DWD, Daten: 1971–2000;<ref name="WorldweatherKS" /><ref name="WetterkontorKS" /> |
|||
| Überschrift = |
|||
| Ort = Kassel |
|||
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --> |
|||
| hmjan = 2.8 | hmfeb = 4.2 | hmmär = 8.7 | hmapr = 12.8 | hmmai = 17.9 | hmjun = 20.3 | hmjul = 22.6 | hmaug = 22.8 | hmsep = 18.4 | hmokt = 13.0 | hmnov = 6.7 | hmdez = 3.9 |
|||
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C --> |
|||
| lmjan = −1.5 | lmfeb = −1.5 | lmmär = 1.5 | lmapr = 3.9 | lmmai = 8.1 | lmjun = 11.0 | lmjul = 13.0 | lmaug = 12.7 | lmsep = 9.8 | lmokt = 5.9 | lmnov = 2.1 | lmdez = −0.2 |
|||
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm --> |
|||
| nbjan = 53.5 | nbfeb = 40.0 | nbmär = 51.3 | nbapr = 44.8 | nbmai = 64.3 | nbjun = 76.0 | nbjul = 64.4 | nbaug = 56.6 | nbsep = 57.1 | nbokt = 51.8 | nbnov = 59.3 | nbdez = 67.0 |
|||
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d --> |
|||
| rdjan = 10.7 | rdfeb = 8.4 | rdmär = 11.3 | rdapr = 9.3 | rdmai = 9.8 | rdjun = 11.0 | rdjul = 9.2 | rdaug = 8.8 | rdsep = 9.3 | rdokt = 9.3 | rdnov = 10.9 | rddez = 12.5 |
|||
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d --> |
|||
| shjan = 1.2 | shfeb = 2.3 | shmär = 3.5 | shapr = 4.8 | shmai = 6.3 | shjun = 6.1 | shjul = 6.3 | shaug = 6.1 | shsep = 4.4 | shokt = 3.2 | shnov = 1.5 | shdez = 1.0 |
|||
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % --> |
|||
| lfjan = 84 | lffeb = 80 | lfmär = 75 | lfapr = 70 | lfmai = 69 | lfjun = 70 | lfjul = 70 | lfaug = 72 | lfsep = 78 | lfokt = 82 | lfnov = 84 | lfdez = 85 |
|||
}} |
|||
== Geschichte == |
|||
Beschreibung: |
|||
{{Hauptartikel|Geschichte der Stadt Kassel}} |
|||
Die Kleeblätter als Stadtzeichen sind schon seit dem [[14. Jahrhundert]] nachweisbar und zwar als Wasserzeichen von Papier. Auch der Schrägbalken, der früher auch als Wellenbalken zu sehen war, ist schon seit dem [[13. Jahrhundert]] nachweisbar und bezieht sich wohl auf die Lage an der Fulda, womit man von einem „redenden“ Wappen spricht. Weshalb gerade 13 Kleeblätter abgebildet sind, lässt sich historisch nicht eindeutig belegen, ebenso wenig wie die Bedeutung der Kleeblätter. Hierüber gibt es unterschiedliche Ansichten. So sind z.B. einige Experten der Ansicht, der silberne Balken symbolisiert die Fulda, die sechs im oberen und sieben im unteren Teil des Wappens enthaltenen Kleeblätter repräsentieren die Zahl der Ratsherren auf den jeweiligen Seiten des Flusses. Eine andere Lesart, die Kasseler Schüler früher lernten, besagt, dass die Kleeblätter Fischerhäuser links und rechts der Fulda symbolisierten. |
|||
== |
=== Name der Stadt === |
||
Die erste Erwähnung des Königshofes ''Chass'''a'''lla'' (oder ''Chass'''e'''lla''; daraus wurde später ''Cassel'' und seit 1927 ''Kassel<ref>Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hrsg.): ''Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz'' vom 15. Januar 1927, Nr. 2. Bekanntmachung Nr. 16, S. 6.</ref>'') findet sich auf zwei erhaltenen Urkunden vom 18. Februar 913.<ref>Ingrid Baumgärtner: ''Kassel 913. Die urkundlichen Ersterwähnungen.'' In: Dies. (Hrsg.): ''Vom Königshof zur Stadt. Kassel im Mittelalter.'' Kassel 2013, S. 10–37.</ref> Damals hielt sich König [[Konrad I. (Ostfrankenreich)|Konrad I.]] in dem befestigten und an der Fulda liegenden Königshof auf. Doch weder der Inhalt der Urkunden noch darin genannte Personen stehen in Bezug zur heutigen Stadt.<ref name="KSChronik" /> |
|||
[[Image:Herkules1_1.jpg|thumb|left|Der [[Herkules (Kassel)|Herkules]] über den [[Kaskade (Wasserfall)|Kaskade]]n]] |
|||
Kassel liegt geografisch zentral und landschaftlich reizvoll, aber wirtschaftlich peripher. Kassel befindet sich ca. 70 km nordwestlich des geografischen [[Mittelpunkt Deutschlands|Mittelpunkts von Deutschland]]. Nach [[Erfurt]] und [[Göttingen]] ist Kassel damit die am zentralsten gelegene Großstadt Deutschlands. |
|||
Es gibt seit rund 400 Jahren unterschiedliche Erklärungen für den Namen Kassel; besonders beliebt ist die Herleitung vom lateinischen Wort castellum/castella. Nach der jüngsten [[Namenforschung]] kann der Name auch als Kompositum germanisch-deutschen Ursprungs verstanden werden, bestehend aus ''kas-'' „Mulde, Vertiefung“ und ''-sella,'' einer Ableitung von ''sali/seli,'' „Gebäude“. Als ursprünglicher Sinn des Namens Kassel wäre er dann mit „Gebäude in oder an einer Geländemulde“ zu übersetzen. Der Name könnte demnach weit in die Vorgeschichte der Stadt zurückreichen.<ref name="WGuth" /> |
|||
Die Stadt befindet sich in [[Nordhessen]] nahe der Grenze zu [[Niedersachsen]] im so genannten ''Kasseler Becken'', das im [[Geomorphologie|geomorphologischen]] Sinn kein [[Becken (Geomorphologie)|Becken]] ist sondern ein weit ausgedehnter Talkessel, in dem sich insbesondere im Bereich der [[Karlsaue|Karls-]] und [[Fuldaaue]] eine weitläufige [[Flussniederung]] der [[Fulda (Fluss)|Fulda]] befindet. |
|||
=== Erste Siedlungsspuren und Stadtgründung === |
|||
In diesem Talkessel wird die Stadt von den etwas entfernten [[Langenberge]]n im Südwesten und dem [[Habichtswald (Mittelgebirge)|Habichtswald]] im Westen (jeweils ein Bestandteil vom [[Naturpark Habichtswald]]) sowie von den südlichen Ausläufern des [[Reinhardswald]]s im Nordosten, dem [[Kaufunger Wald]] (ein Teil vom [[Naturpark Meißner-Kaufunger Wald]]) im Osten und der [[Söhre]] im Südosten und Süden eingerahmt. Diese fünf [[Mittelgebirge]] sind durch einige Höhenrücken miteinander verbunden, so dass der Kasseler Talkessel - abgesehen vom Flusstal der Fulda, das diesen von Süd nach Nord durchschneidet - rundum durch Bergzüge umrundet ist. An das Stadtgebiet grenzen die [[Mittelstadt]] [[Baunatal]], die [[Kleinstadt|Kleinstadt]] [[Vellmar]] sowie die [[Gemeinde|Gemeinden]] [[Niestetal]], [[Fuldatal]], [[Fuldabrück]], [[Kaufungen]] und [[Lohfelden]] an. |
|||
[[Datei:LandgrafschaftHessen siebmacher bl-008.png|mini|Wappen der hessischen Landgrafen um 1600]] |
|||
Erstmals schriftlich erwähnt wird Kassel im Jahr 913. Bei Ausgrabungen im Bereich des Altmarkts stieß man jedoch auf ältere Funde, die während der Bauvorarbeiten für das Ende 2008 fertiggestellte Finanzzentrum (FIZ) archäologisch gesichert wurden. Diese bewiesen, dass es in dem Bereich der Niederung an der heutigen Schlagd schon vorchristliche Siedlungen gegeben haben muss. |
|||
Kassel ist verkehrsmäßig über drei [[Autobahn|Autobahnen]] - die A7, A44 und A49-, fünf [[Bundesstrasse|Bundesstraßen]], durch einige [[Eisenbahn]]-Hauptverbindungen (darunter auch [[InterCityExpress|ICE]]-Strecken) und auch den wenige Kilometer entfernten [[Flughafen Kassel-Calden]] nicht nur an die deutsche [[Infrastruktur]] angebunden (siehe dazu [[Kassel#Verkehr|Abschnitt "Verkehr"]]). |
|||
Die urkundliche Erwähnung allerdings ist der erste schriftliche Beleg für die Existenz Kassels und damit der Beweis, dass die Stadt auf eine mehr als tausendjährige Entwicklung zurückblicken kann. An der Stelle des heutigen Regierungspräsidiums stand eine Befestigungsanlage, in deren Schutz sich in den nächsten Jahrhunderten eine Siedlung entwickelte, deren geringe Ausdehnung man noch an dem Straßenzug „Graben“ ablesen kann. Der ehemalige fränkische Königshof wurde um 1150 als Residenz der Grafen des fränkischen [[Hessengau]]s, d. h. der [[Grafschaft Maden]] bzw. [[Gudensberg]], ausgebaut. |
|||
Die nächsten [[Großstadt|Großstädte]] sind - per [[Luftlinie]]/[[Straße]] gemessen - [[Hannover]] (ca. 120/164 km nördlich) und [[Göttingen]] (ca. 40/55 km nordöstlich) in [[Niedersachsen]], [[Erfurt]] (ca. 115/185 km östlich) in [[Thüringen]], [[Frankfurt am Main]] (ca. 150/193 km südlich) in [[Hessen]] sowie [[Siegen]] (ca. 115/165 km südwestlich), [[Dortmund]] (ca. 145/165 km westlich) und [[Paderborn]] (ca. 70/84 km nordwestlich von Kassel) in [[Nordrhein-Westfalen]]. |
|||
Zwischen 1140 und 1148 gründeten [[Heinrich Raspe II.]] und seine Mutter [[Hedwig von Gudensberg]] das [[Prämonstratenserinnen]]stift auf dem Ahnaberg am Nordrand der damaligen Siedlung, das [[Kloster Ahnaberg]]. Hof, Kloster und Siedlung wurden schon bald ummauert, und bereits vor 1189 erlangte Kassel das [[Stadtrecht]]. |
|||
=== Klima === |
|||
[[Bild:Klimadiagramm-Kassel-Deutschland-metrisch-deutsch.png|thumb|left|Klimadiagramm von Kassel]]<ref>Geoklima 2.1</ref> |
|||
<br style="clear:both"> |
|||
== |
=== Mittelalter === |
||
1189 wurde Kassel erstmals als Stadt im heutigen Sinne bezeugt. Nach dem Ende der ludowingischen Epoche erhielt zunächst die [[Herzogtum Brabant|Brabanter]] Linie der Herzogin Sophie die Unabhängigkeit gegenüber den [[Wettiner]]n in Sachsen und festigte damit die engen Beziehungen des Landgrafentums Hessen zu Holland. |
|||
[[Bild:Kassel Scheidemannplatz 2005.jpg|thumb|Typischer Baustil der 50er und 60er Jahre: Der 2005 neu gestaltete Scheidemannplatz.]] |
|||
[[Bild:Kassel - An der Garnisonkirche - 2005.jpg|thumb|Die Reste der ehemaligen Garnisonkirche in der Kasseler Innenstadt.]] |
|||
Das Bild der Kasseler Innenstadt, in der aufgrund des Wiederaufbaukonzepts nach den Zerstörungen durch britische Bombenangriffe während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] nur noch wenige historische Gebäude erhalten sind (siehe dazu [[Kassel#Geschichte|Geschichte]]), ist durch typische 50er-Jahre-Architektur geprägt. Im Gegensatz zu vielen anderen Städten entschloss man sich in Kassel, den Wiederaufbau großflächig nach damals zeitgenössischen Vorstellungen zu planen und keine Rekonstruktion des alten Stadtbilds zu versuchen. Die Überreste vieler historischer Gebäude wurden abgerissen. Die Gestaltung orientierte sich an den Grundzügen der [[Gartenstadt]], vor allem vier- oder fünfstöckige Wohnhäuser wurden gebaut. Darüber hinaus wurde die Stadt einerseits bis in den Stadtkern für den Autoverkehr optimiert, andererseits die erste [[Fußgängerzone]] der Bundesrepublik angelegt. Spätestens in den 1970er Jahren reichte die Kapazität des Straßensystems nicht mehr aus, um das schnell wachsende Fahrzeugaufkommen zu bewältigen. Heute ist diese radikale Abkehr von der historischen Bauweise in Kassel umstritten. |
|||
1239 erneuerte [[Hermann II. (Thüringen)|Landgraf Hermann II. der Jüngere von Thüringen]] einige Stadtrechte,<ref name="HGPGengler" /> und 1277 wurde Cassel Hauptresidenz des ersten hessischen Landgrafen [[Heinrich I. (Hessen)|Heinrich I.]] der neugeschaffenen [[Landgrafschaft Hessen]]. |
|||
Im Kontrast zu den oft dicht bebauten Stadtvierteln birgt Kassel viele Grünflächen, darunter den [[Bergpark Wilhelmshöhe]] im [[Habichtswald (Mittelgebirge)|Habichtswald]] und die [[Karlsaue|Karls]]- und [[Fuldaaue]] (siehe hierzu [[Kassel#Gärten und Parks|Gärten und Parks in Kassel]]). An vielen Stellen im Kasseler Stadtgebiet fallen zahlreiche Eichen auf, die durch den Künstler [[Joseph Beuys]] unter dem Motto ''7.000 Eichen - Stadtver''wald''ung statt Stadtver''walt''ung'' zwischen 1982 und '87 an Straßen und Plätzen angepflanzt wurden. |
|||
=== 16. bis 18. Jahrhundert === |
|||
Kassel wird von der [[Fulda (Fluss)|Fulda]] und den teils innerhalb des Stadtgebiets in diesen Fluss einmündenden [[Nebenfluss|Nebenflüssen]] und [[Bach (Gewässer)|Bächen]] (darunter [[Ahne (Bach)|Ahne]], [[Drusel (Bach)|Drusel]] (im Unterlauf "Kleine Fulda" genannt), [[Geilebach|Geile]]-[[Döllbach|Döll]], [[Losse (Fluss)|Losse]], [[Nieste (Fluss)|Nieste]] und [[Wahlebach|Wahle]]) durchflossen. |
|||
Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelte sich [[Philipp I. (Hessen)|Landgraf Philipp]] zu einem wichtigen Protagonisten der [[Reformation]]. Entscheidend prägte [[Karl (Hessen-Kassel)|Landgraf Karl]] das Stadtbild ab 1700 durch seine ambitionierten [[barock]]en Bauprojekte wie die [[Karlsaue]] oder den [[Herkules (Kassel)|Herkules]]. Im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] kämpften mehrmals die preußisch-britischen [[Alliierte]]n, zu denen auch Hessen-Kassel gehörte, und die Franzosen auf Seiten der Habsburgerin [[Maria Theresia]] um die Stadt. |
|||
Die Oberneustadt beruht auf Plänen des Hofarchitekten [[Simon Louis du Ry]], der Kassel zur Residenzstadt umgestaltete und [[Friedrichsplatz (Kassel)|Friedrichsplatz]] und [[Königsplatz (Kassel)|Königsplatz]] anlegte, des Weiteren wurden Verwaltungs- und Kulturbauten sowie klassizistische Geschäftsgebäude errichtet. |
|||
Kassels niedrigste Stelle befindet sich im nordöstlichen [[Fulda (Fluss)|Fuldatal]] auf 132,9 m ü. [[Normalnull|NN]] (Flusspegel etwas nördlich der ''Grauen Katze''); zieht man noch die etwas abseitige [[Exklave]] [[Kragenhof]] in diesem Tal mit in Betracht, so befindet sich die niedrigste Stelle der Stadt nur wenige Meter unterhalb der [[Staustufe]] an der Stadtgrenze zu [[Fuldatal]]-[[Wahnhausen]] auf nur noch 131,4 m über dem [[Meeresspiegel]]. Die Innenstadt liegt am [[Königsplatz]] 163 m bzw. am [[Rathaus]] 169 m hoch und das [[Schloss Wilhelmshöhe]] steht auf etwa 285 m Höhe. Die höchste Stelle des zur Stadt gehörenden obgleich stark bewaldeten Gebiets befindet sich mit etwa 615 m über [[Normalnull]] im [[Habichtswald (Mittelgebirge)|Habichtswald]] am [[Hohes Gras|Hohen Gras]]. |
|||
Kurz nachdem der [[Landgrafschaft Hessen-Kassel|Landgraf von Hessen-Kassel]] 1803 zum Kurfürsten geworden war, besetzten 1806 [[Napoleon Bonaparte|napoléonische]] Truppen die Stadt und machten Kassel bis 1813 zur Hauptstadt des neu gegründeten [[Königreich Westphalen|Königreichs Westphalen]] und Residenz von Napoleons Bruder [[Jérôme Bonaparte|Jérôme]]. |
|||
Die höchsten [[Bauwerk]]e von Kassel sind der alte Kirchturm der [[Lutherkirche Kassel|Lutherkirche]] (76 m), der [[Herkules (Kassel)|Herkules]] (70,5 m) und die Doppel-Türme der [[Martinskirche (Kassel)|Martinskirche]] (69 m), nicht jedoch der 186 m hohe [[Fernsehturm]] auf dem [[Essigberg]], weil er außerhalb des Stadtgebiets steht. |
|||
<gallery> |
|||
=== Nachbargemeinden === |
|||
Ansicht_Kassel_(Dilich)_1598.jpg| Festungsstadt Kassel im Jahre 1598, nach [[Wilhelm Dilich]], aus „Ritterspiel am Fürstlichen Hoff zu Cassel“ |
|||
Die folgenden [[Stadt|Städte]] und [[Gemeinde]]n grenzen an die Stadt Kassel. Sie werden im [[Uhrzeigersinn]] beginnend im Norden genannt und gehören alle - mit Ausnahme von Staufenberg, das Teil des [[Landkreis Göttingen|Landkreises Göttingen]] in Niedersachsen ist - zum [[Landkreis Kassel]]: [[Ahnatal]], [[Vellmar]], [[Fuldatal]], [[Staufenberg (Niedersachsen)|Staufenberg]], [[Nieste]], [[Niestetal]], [[Kaufungen]], [[Lohfelden]], [[Fuldabrück]], [[Baunatal]], [[Schauenburg]], [[Habichtswald (Gemeinde)|Habichtswald]]. Davon wachsen [[Vellmar]] und [[Fuldatal]] im Norden, [[Kaufungen]] im Osten, [[Lohfelden]] im Südosten und [[Baunatal]] im Süden immer näher an das Stadtgebiet heran. |
|||
De Merian Hassiae 045.jpg|Stadtplan Kassels von [[Matthäus Merian]], 1648 |
|||
Kassel 2 De Merian Hassiae.jpg|Cassel, Stadtansicht aus der [[Topographia Germaniae|Topographia Hassiae]] von [[Matthäus Merian|Merian]], 1655 |
|||
Tischbein-friedrichsplatz-kassel.jpg|Enthüllung des Denkmals Landgraf Friedrichs II., Gemälde von [[Johann Heinrich Tischbein der Ältere|J. H. Tischbein dem Älteren]], 1783 |
|||
Karte von Kassel und Umgegend (1789).tif|Karte von Kassel und Umgebung, 1789 |
|||
</gallery> |
|||
=== 19. Jahrhundert bis Zweiter Weltkrieg === |
|||
=== Stadtgliederung === |
|||
Im frühen 19. Jahrhundert bildete sich in Kassel mit Personen wie [[Achim von Arnim]], [[Clemens Brentano]] und den [[Brüder Grimm|Brüdern Grimm]] ein Kreis der Romantiker. Am Kasseler [[Polytechnikum]] arbeiteten Chemiker wie [[Friedrich Wöhler]] und [[Robert Bunsen]] und der Physiker [[Rudolf Kohlrausch]], die Industrialisierung machte Kassel von der Residenzstadt zum bedeutenden Industriestandort. [[Kurfürstentum Hessen|Kurhessen]] verlor nach dem [[Deutscher Krieg|Deutschen Krieg von 1866]] seine Unabhängigkeit und wurde gemeinsam mit dem [[Königreich Hannover]] von [[Königreich Preußen|Preußen]] annektiert und ging in der [[Provinz Hessen-Nassau]] auf. Fortan verbrachte die Familie des Kaisers die Sommermonate in Kassel. Bis zur Jahrhundertwende entstanden großzügige Wohnquartiere, bald wurde die 100.000-Einwohnermarke in der Kernstadt überschritten, es folgten noch Eingemeindungen. Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] befand sich im damals noch selbständigen Ortsteil Niederzwehren eines der größten [[Niederzwehren Cemetery|Kriegsgefangenenlager]] des Reiches. Dort ereignete sich 1915 eine katastrophale Fleckfieberepidemie, die mehrere Tausend Insassen, aber auch deutsche Wachtruppen das Leben kostete.<ref>{{Literatur |Autor=Wolfgang Matthäus |Titel=Heimatfront. Kassel und der Erste Weltkrieg |Verlag=Werkstatt Geschichte an der Albert-Schweitzer-Schule Kassel |Ort=Kassel |Datum=2012}}</ref> Nach der deutschen Kapitulation 1918 hatte die Oberste Heeresleitung für drei Monate ihren Sitz auf Schloss Wilhelmshöhe. Von dort organisierte Generalfeldmarschall [[Paul von Hindenburg]] die Demobilisierung des Deutschen Heeres.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kassel.de/buerger/rathaus_und_politik/rund-ums-rathaus/ehrungen-und-preise/ehrenbuerger/ehrenbuerger/paul-von-hindenburg.php |titel=Paul von Hindenburg |werk=www.kassel.de |hrsg=Stadt Kassel |sprache=de-DE |abruf=2025-05-01}}</ref> |
|||
Das Stadtgebiet von Kassel ist in 23 [[Stadtteil]]e eingeteilt, von denen jeder einen [[Ortsbeirat]] mit einem [[Ortsvorsteher]] als Vorsitzenden hat. Die Ortsbeiräte werden alle 5 Jahre von der Bevölkerung der Stadtteile direkt gewählt. Der Ortsbeirat ist zu allen wichtigen Fragen, die den Stadtteil berühren, zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann jedoch der Stadtverordnetenversammlung der Gesamtstadt Kassel. |
|||
Zwischen 1920 und 1925 war [[Philipp Scheidemann]] Oberbürgermeister der Stadt Kassel. |
|||
==== Stadtteile ==== |
|||
Neben den historisch gewachsenen Stadtteilen sind einige ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen nach Kassel eingemeindet worden. Das Jahr der Eingemeindung findet sich in Klammern. |
|||
{| |
|||
| width="280" valign="top" | |
|||
* 01 [[Mitte (Kassel)|Mitte]] <!--( [[km²]])--> |
|||
* 02 [[Südstadt (Kassel)|Südstadt]] <!--( km²)--> |
|||
* 03 [[West (Kassel)|West]] <!--( km²)--> |
|||
* 04 [[Wehlheiden]] (1899) |
|||
* 05 [[Bad Wilhelmshöhe]] (1926) |
|||
** ''Mulang'' |
|||
** [[Wahlershausen]] (1906) |
|||
* 06 [[Brasselsberg]] <!--( km²)--> |
|||
* 07 [[Süsterfeld-Helleböhn]] <!--( km²)--> |
|||
* 08 [[Harleshausen]] (1936) |
|||
* 09 [[Kirchditmold]] (1906) |
|||
* 10 [[Rothenditmold]] (1906) |
|||
* 11 [[Nord-Holland (Kassel)|Nord-Holland]] <!--( km²)--> |
|||
* 12 [[Philippinenhof-Warteberg]] <!--( km²)--> |
|||
| valign = "top" | |
|||
* 13 [[Fasanenhof (Kassel)|Fasanenhof]] (1926) |
|||
* 14 [[Wesertor]] <!--( km²)--> |
|||
* 15 [[Wolfsanger|Wolfsanger-Hasenhecke]] (1936) |
|||
** [[Kragenhof]] |
|||
* 16 [[Bettenhausen (Kassel)|Bettenhausen]] (1906) |
|||
** [[Eichwald (Kassel)|Eichwald]] <!--( km²)--> |
|||
* 17 [[Forstfeld]] <!--( km²)--> |
|||
* 18 [[Waldau (Kassel)|Waldau]] (1936) |
|||
* 19 [[Niederzwehren]] (1936) |
|||
* 20 [[Oberzwehren]] (1936) |
|||
* 21 [[Nordshausen]] (1936) |
|||
* 22 [[Jungfernkopf]] <!--(1,80 km²)--> |
|||
* 23 [[Unterneustadt]] <!--( km²)--> |
|||
** [[Brückenhof]] |
|||
|} |
|||
<gallery> |
|||
Innerhalb der Kasseler Stadtteile gibt es zum Teil noch Ortsbezirke oder [[Siedlung]]en mit eigenem Namen, etwa ''[[Mulang]]'' und [[Wahlershausen]] die zum Stadtteil [[Bad Wilhelmshöhe]] gehören, die etwas abseitige [[Exklave]] [[Kragenhof]], die zum Stadtteil [[Wolfsanger|Wolfsanger-Hasenhecke]] gehört, ''Osterberg'', der zum Stadtteil [[Jungfernkopf]] gehört, oder das ''Blücherviertel'', das zum Stadtteil [[Unterneustadt]] gehört. Nicht als Stadtteil sondern als ortsbezirksfreies Gebiet zählt die [[Dönche]], die sich als unbebautes [[Naturschutzgebiet]] im Südwesten von Kassel befindet. |
|||
Karte Kassel (Generalstab) 1835.jpg|Generalstabsplan der Region um Cassel vor Beginn der [[Industrialisierung]], 1835 |
|||
Fulda Bridge, Cassel (i.e., Kassel), Hesse-Nassau, Germany-LCCN2002713882.jpg|Fuldabrücke im Zentrum von Kassel, [[Photochrom]]druck um 1900 |
|||
Unterneustadt 1895.jpg|[[Unterneustadt]] 1895 |
|||
Louis Kolitz Kassel Bellevue Blick.jpg|Blick von der [[Schöne Aussicht (Kassel)|Schönen Aussicht]] auf den [[Kaufunger Wald]] (Bellevue), Louis Kolitz um 1900 |
|||
Konigsplatz, Cassel (i.e., Kassel), Hesse-Nassau, Germany-LCCN2002713891.jpg|Königsplatz um 1900, Photochrom |
|||
General view, Cassel (i.e, Kassel), Hesse-Nassau, Germany-LCCN2002713878.jpg|Blick über Kassel um 1900, Photochrom |
|||
</gallery> |
|||
Neben dem „Reichskriegertag“, der 1933 in Kassel abgehalten wurde, spielte die Stadt unter der Herrschaft der [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] die Rolle einer „NS-Waffenschmiede“.<ref name="VollmerKulla1994" /> In Geschichte und Gegenwart der Stadt finden sich diesbezüglich viele Spuren wie die ehemaligen Produktionsstandorte für [[Henschel & Sohn#PanzerProduktion|Panzer]] (heute [[Rheinmetall#Ab dem Jahr 2000|Rheinmetall Landsysteme GmbH]]), [[Henschel & Sohn#Henschel als Nutzfahrzeughersteller|Wehrmachts-LKW]] (heute [[Mercedes-Benz-Werk Kassel]]) und [[Henschel Flugmotorenbau|Flugmotoren]] (heute [[Volkswagenwerk Kassel]]). |
|||
==== angrenzende Gemeinden ==== |
|||
{| |
|||
| width="500" valign="top" | |
|||
* 01 [[Baunatal]] |
|||
* 02 [[Niestetal]] (OT: [[Heiligenrode]] und [[Sandershausen]]) |
|||
* 03 [[Kaufungen]] |
|||
* 04 [[Lohfelden]] |
|||
* 05 [[Vellmar]] |
|||
* 06 [[Fuldatal]] (OT: [[Ihringshausen]]) |
|||
* 07 [[Fuldabrück]] |
|||
* 08 [[Habichtswald (Gemeinde)|Habichtswald]] |
|||
* 09 [[Ahnatal]] (OT: [[Heckershausen]]) |
|||
* 10 [[Schauenburg (Gemeinde)|Schauenburg]] |
|||
* 11 [[Staufenberg (Niedersachsen)|Staufenberg]] <!-- Dem Ortsteil Wolfsanger auf der anderen Fuldaseite gegenüber. Höhe Gaststätte "Graue Katze".--> |
|||
Angehörige von [[Sturmabteilung|SA]] und [[Schutzstaffel|SS]] begannen am Abend des 7. November 1938 die [[Synagoge (Kassel)|Kasseler Synagoge]] und andere [[Judentum|jüdische]] Einrichtungen in Kassel zu verwüsten. Sie traten in Zivilkleidung auf, um einen „Volkszorn“ zu mimen, zwei Tage ''vor'' dem 9. November, dessen [[Pogrom]]e als [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogrome]] in die deutsche Geschichte eingehen sollten. Seit den frühen 1930er Jahren konnte die Stadt größtenteils als „[[Gleichschaltung|gleichgeschaltet]]“ gelten. Der Widerstand beschränkte sich auf einige wenige antifaschistische Gruppen. Nach den Pogromen der Reichskristallnacht wurden jüdische Kasseler vom [[Kassel Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] aus deportiert. |
|||
|} |
|||
Die Stadt Kassel verfügt über große angrenzende Gemeinden, welche teilweise direkt in Kassel übergehen. In der [[Agglomeration]] der Stadt leben ca. 105.000 Menschen. Demnach leben im [[Ballungsraum]] Kassel über 305.000 Menschen. |
|||
Im Verlauf des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] zerstörten mehrere [[Luftangriffe auf Kassel]] weite Teile der bis dahin sehr bedeutsamen [[Mitte (Kassel)|Altstadt]] und der weiteren städtischen Bebauung und forderten viele Menschenleben. Den schwersten Angriff erlebte die Stadt am 22. Oktober 1943. In dieser Nacht starben über 10.000 Menschen und 80 % der Wohnhäuser wurden zerstört. Weil Kassel, insbesondere in den Altstadtbereichen, eine Stadt mit vielen Fachwerkhäusern war, wurde sie zum perfekten Ziel von Brandbombenangriffen gemäß der „[[Area Bombing Directive]]“. Durch den gezielten Massenabwurf von Phosphor- und [[Elektron-Thermitstab|Stabbrandbomben]] entstand durch das in Brand gesetzte Holz ein [[Feuersturm]] wie in [[Luftangriffe auf Dresden|Dresden]], [[Operation Gomorrha|Hamburg]], [[Luftangriff auf Pforzheim am 23. Februar 1945|Pforzheim]], [[Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945|Würzburg]] oder [[Luftangriff auf Darmstadt|Darmstadt]]. Heute besteht etwa ein Drittel der Stadt aus Gebäuden von vor 1950.<ref>https://zensus2011.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Aufsaetze_Archiv/2015_12_NI_GWZ_endgueltig.pdf?__blob=publicationFile&v=4</ref> |
|||
=== Flächennutzung === |
|||
(Stand 2003) |
|||
Anfang April 1945 wurde Kassel von US-Truppen besetzt.<ref>[https://dasjahr1945.de/category/befreiung-staedte/ Das Jahr 1945. Kassel], abgerufen am: 20. Mai 2018</ref> |
|||
Kasseler Stadtgebiet: insgesamt 106,77 km² |
|||
* 34,5 % Gebäude- und Freifläche |
|||
* 21,6 % Waldgebiete |
|||
* 17,0 % Landwirtschaftsfläche |
|||
* 13,0 % Verkehrsfläche |
|||
* 10,0 % Erholungsgebiete |
|||
* 2,0 % Wasserfläche |
|||
* 1,5 % Flächen anderer Nutzung |
|||
* 0,4 % Betriebsfläche |
|||
=== Nachkriegszeit bis zur deutschen Einheit === |
|||
== Geschichte == |
|||
Kassel lag in der [[Amerikanische Besatzungszone|Amerikanischen Besatzungszone]]. Es bewarb sich neben [[Bonn]], [[Frankfurt am Main]] und [[Stuttgart]] 1949 als [[Hauptstadtfrage der Bundesrepublik Deutschland|neue Hauptstadt]] der [[Bundesrepublik Deutschland]]. Einer der Hauptgründe gegen die Stadt als [[Regierungssitz]], den die eigens zur Prüfung der vier Bewerber gebildete Kommission in ihrem Abschlussbericht für den [[Parlamentarischer Rat|Parlamentarischen Rat]] anführte, war ihre exponierte Lage nahe der damaligen [[Innerdeutsche Grenze|innerdeutschen Grenze]].<ref name="BNGeschiBl" /> Kassel wurde 1953 Sitz des [[Bundesarbeitsgericht]]s wie auch des [[Bundessozialgericht]]s. Ersteres musste die Stadt 1999 an Erfurt abtreten. |
|||
=== Kurzabriss der Stadtgeschichte === |
|||
[[Image:Kassel-merian.jpg|thumb|Stadtplan Kassels von [[Matthäus Merian]], [[1648]]]] |
|||
*''siehe'': [[Geschichte Kassels]] |
|||
<gallery> |
|||
Die erste urkundliche Erwähnung Kassels geht auf das Jahr [[913]] zurück. Dem ehemaligen fränkischen Königshof werden [[1189]] die Stadtrechte verliehen, bevor Kassel [[1277]] zur Hauptstadt der [[Landgrafschaft Hessen]] wird. Seitdem ist die Stadtgeschichte eng verflochten mit den Geschicken der hessischen Regenten. Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelt sich [[Philipp I. (Hessen)|Landgraf Philipp]] zu einem wichtigen Protagonisten der [[Reformation]]. Entscheidend prägte [[Karl (Hessen-Kassel)|Landgraf Karl]] das Stadtbild ab 1700 durch seine ambitionierten [[Barock|barocken]] Bauprojekte, wie die [[Karlsaue (Kassel)|Karlsaue]] oder den [[Herkules (Kassel)|Herkules]]. |
|||
Untere koenigsstrasse 1945.jpg|Blick in die Untere Königsstraße nach Ende des Krieges (1945) |
|||
Häuser an der Schlagd Kassel.JPG|Die Schlagd in Kassel. Wiederaufbauensemble von [[Paul Bode (Architekt)|Paul Bode]], 1953 |
|||
Bundesarchiv B 145 Bild-F030015-0011, Kassel, Bundestagswahlkampfreise Brandts in Hessen.jpg|Blick von der Königsstraße auf die Nordseite des Friedrichsplatzes (1969) |
|||
Kassel-unterführung-altmarkt (4).jpg|Typisch für das Kassel der Nachkriegszeit war ein Netz von Unterführungen, die mittlerweile jedoch fast alle zugeschüttet wurden. |
|||
</gallery> |
|||
Der Wiederaufbau der Stadt wurde nach Plänen, die aus der [[Zeit des Nationalsozialismus|NS-Zeit]] stammten, und nach Vorstellungen der „[[Autogerechte Stadt|autogerechten Stadt]]“ umgesetzt. Unter anderem entstand mit dem Innenstadtring ein Straßenring um die Innenstadt. Pferdemarkt und Entenanger wurden neu erbaut. Mit der am 9. November 1953 eröffneten [[Treppenstraße]] wurde die erste [[Fußgängerzone]] der Bundesrepublik Deutschland angelegt.<ref name="TreppStr" /> Es entstanden auch zahlreiche Unterführungen, unter anderem eine von der Treppenstraße bis zum Hauptbahnhof, in der sich der [[U-Bahnhof Hauptbahnhof (Kassel)|U-Bahnhof Hauptbahnhof]] der Kasseler Straßenbahn befand. 1961 führte Kassel als erste Stadt in Deutschland die [[Parkscheibe]] ein. |
|||
Kurz nachdem [[Hessen-Kassel]] zum Kurfürstentum wurde, besetzten [[1806]] [[Napoléon|napoléonische]] Truppen die Stadt, und machten Kassel bis [[1813]] zur Hauptstadt des neu gegründeten Königreichs [[Königreich Westfalen|Westfalen]] und Residenz von Napoleons Bruder [[Jérôme Bonaparte|Jérôme]]. |
|||
Als Begleitprogramm zur [[Bundesgartenschau 1955]] wurde von [[Arnold Bode]] die [[documenta 1]] initiiert, die sich seitdem zu der weltweit bedeutendsten Ausstellung moderner Kunst entwickelt hat. Zwischen 1980 und 1982 wurde unter dem Begriff [[documenta urbana]] zu Demonstrations- und Ausstellungszwecken eine Siedlung im Südwesten Kassels erbaut. Die sogenannte [[Kasseler Schule der Plakatkunst, Buch- und Zeitschriftengrafik|Kasseler Schule]] setzte im Grafikdesign der jungen Bundesrepublik neue Impulse und stand in der Tradition des [[Neues Frankfurt|Neuen Frankfurt]]. |
|||
Am Ende des Krieges von [[1866]] wird Kurhessen, das wie auch das Königreich [[Königreich Hannover|Hannover]] auf der Seite Österreichs gestanden hatte, Opfer der aggressiven Expansionspolitik [[Königreich Preußen|Preussens]] und annektiert. |
|||
=== Seit 1990 === |
|||
Zwischen 1920 und 1925 war [[Philipp Scheidemann]] Oberbürgermeister der Stadt Kassel. |
|||
Zwischen dem 29. Mai und dem 1. Juni 1991 wurde der neue [[Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe]] eingeweiht. Es war seit Jahrzehnten der erste Bahnhof in Deutschland, dessen Entwurf aus einem Architekturwettbewerb ausgewählt worden war, und der erste, der als ICE-Bahnhof geplant war. 1992 wurde die [[documenta-Halle]] eingeweiht. Ab 1995 wurde das Stadtbahnkonzept [[RegioTram Kassel]] realisiert. |
|||
Ab den 1990er Jahren wurde die [[Unterneustadt]], die nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nicht wiederaufgebaut worden war, neu bebaut. |
|||
Am Abend des 7. November [[1938]] wurden die [[Synagoge]] und andere [[jüdisch]]e Einrichtungen in Kassel verwüstet, 2 Tage '''vor''' dem [[9. November]], dessen [[Pogrome]] als [[Reichskristallnacht – Novemberpogrome 1938|Novemberprogrome]] in die [[deutsche Geschichte]] eingehen sollten. |
|||
Im Verlauf des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] zerstörten mehrere [[Luftangriffe]] weite Teile der städtischen Bebauung und forderten viele Menschenleben. Das schwerste Bombardement erlebte die Stadt am 23. Oktober [[1943]]. In dieser Nacht starben über 10.000 Menschen und 80% der Wohnhäuser wurden zerstört. Dadurch, dass Kassel, insbesondere in den Altstadtbereichen, eine Stadt mit vielen Fachwerkhäusern war, wurde sie zum perfekten Ziel von Brandbombenangriffen im Rahmen der britischen [[moral bombing]] Offensive. Durch den gezielten Massenabwurf von Phosphor- und [[Elektron-Thermitstab|Stabbrandbomben]] entstand durch das inbrandgesetzte Holz ein [[Feuersturm]], wie z.B. auch in [[Hamburg]], [[Dresden]],[[ Pforzheim]], [[Hildesheim]] und [[Darmstadt]]. |
|||
Seit 2013 zählt der Bergpark zum Weltkulturerbe der [[UNESCO-Welterbe|UNESCO]]. |
|||
1948 scheiterte Kassel bei dem [[Hauptstadtfrage der Bundesrepublik Deutschland|Versuch die Hauptstadt der BRD]] zu werden. |
|||
{{Panorama|panorama suedost.jpg|1500|Blick auf die Innenstadt zwischen Schöner Aussicht und Möncheberg vom östlichen Ufer der [[Fulda (Fluss)|Fulda]] am Waldauer Fußweg}} |
|||
Als Begleitprogramm zur [[Bundesgartenschau]] von [[1955]] wurde von [[Arnold Bode]] die [[documenta]] initiiert, die sich seitdem zu der weltweit bedeutendsten Ausstellung moderner Kunst entwickelt hat. |
|||
{{Panorama|Kassel Panorama.jpg|1600|360°-Panorama – aufgenommen vom Turm der Lutherkirche}} |
|||
=== Eingemeindungen === |
|||
[[Datei:Kassel-wahlershausen-kirchditmold-v-wilhelmshoehe-n-no.jpg|mini|Blick vom [[Bergpark Wilhelmshöhe]] am Neuen Wasserfall nach Kassel-[[Kirchditmold]] (mit Kirche; im Hintergrund der [[Kaufunger Wald]]; nach [[Nordosten|NO]]; 7. Dezember 2003)]] |
|||
<!--=== Eingemeindungen === |
|||
[[Bild:Kassel-wahlershausen-kirchditmold-v-wilhelmshoehe-n-no.jpg|thumb|right|Blick vom [[Bergpark Wilhelmshöhe]] am ''Neuen Wasserfall'' nach Kassel-[[Kirchditmold]] (mit Kirche; im Hintergrund der [[Kaufunger Wald]]; <br>nach [[Nordosten|NO]]; 07.12.2003)]] |
|||
Ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen, die nach Kassel eingegliedert wurden: |
Ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen, die nach Kassel eingegliedert wurden: |
||
{| class="wikitable" |
|||
{| {{prettytable}} |
|||
|- |
|||
|----- bgcolor="#efefef" |
|||
! Jahr || Orte || Zuwachs in ha |
|||
| |
|- |
||
| |
| 1. April 1899 || [[Wehlheiden]] || align="right" | 372 |
||
| |
|- |
||
| |
| 1. April 1906 |
||
| [[Wahlershausen]], [[Kirchditmold]], [[Rothenditmold]], [[Bettenhausen (Kassel)|Bettenhausen]] |
| [[Wahlershausen]], [[Kirchditmold]], [[Rothenditmold]], [[Bettenhausen (Kassel)|Bettenhausen]] |
||
| align="right" | |
| align="right" | 1770 |
||
| |
|- |
||
| |
| 4. Januar 1926 || [[Gutsbezirk Fasanenhof]] ([[Fasanenhof (Kassel)|Fasanenhof)]] || align="right" | 142 |
||
| |
|- |
||
| |
| 15. November 1928 |
||
| [[Gutsbezirk Oberförsterei Kirchditmold]], [[Bad Wilhelmshöhe|Wilhelmshöhe]],<br /> |
| [[Gutsbezirk Oberförsterei Kirchditmold]], [[Bad Wilhelmshöhe|Wilhelmshöhe]],<br />[[Kragenhof]], [[Oberförsterei Ehlen]] |
||
| align="right" | |
| align="right" | 2968 |
||
| |
|- |
||
| |
| 1936 |
||
| [[Waldau (Kassel)|Waldau]], [[Niederzwehren]], [[Oberzwehren]], [[Nordshausen]],<br /> |
| [[Waldau (Kassel)|Waldau]], [[Niederzwehren]], [[Oberzwehren]], [[Nordshausen]],<br />[[Harleshausen]], [[Wolfsanger]] |
||
| align="right" | |
| align="right" | 2483 |
||
|} |
|} |
||
Während viele andere deutsche Großstädte ihre Bevölkerungszahl durch den Neuzuschnitt der kommunalen Grenzen vergrößern konnten, gab es im Zuge der [[Gebietsreform in Hessen]] in den 1970er Jahren keine Eingemeindungen in die Stadt Kassel, so scheiterte eine Eingemeindung von [[Lohfelden]] am Widerstand der dortigen Gemeinde.<ref name="APitzschke" /> Das Kasseler Stadtgebiet hat die Grenzen von 1936, sodass sich der Verlauf der Einwohnerzahl unverfälscht auf dasselbe Gebiet bezieht. |
|||
=== Einwohnerentwicklung === |
|||
''Für detaillierte Einwohnerzahlen siehe den Artikel [[Einwohnerentwicklung von Kassel]]'' |
|||
Die selbstständigen Nachbargemeinden profitierten vom Standort, nicht zuletzt weil dessen Siedlungs- und Gewerbeflächen nahtlos an Kassel übergehen. Als Kompensation musste Lohfelden 1975 Gemarkungen im Industriegebiet abtreten,<ref name="SPD100S20" /> die Stadt Kassel wiederum ermöglichte der Gemeinde die gemeinsame Erschließung des Grenzgebiets. |
|||
1899 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000 Einwohnern, wodurch sie zur [[Großstadt]] wurde. Bis 1939 verdoppelte sich diese Zahl auf 216.000 - historischer Höchststand. Ende Juni 2005 lebten in Kassel nach Fortschreibung des Hessischen Statistischen Landesamtes 194.176 Menschen mit [[Hauptwohnsitz]]. Vom Regierungspräsidium Kassel, Abteilung Regionalplanung, wird bis 2020 mit einem Rückgang der Bevölkerungszahl der Stadt auf 175.201 gerechnet. |
|||
== Einwohnerentwicklung == |
|||
===Ausländeranteil=== |
|||
[[Datei:Einwohnerentwicklung von Kassel - ab 1871.svg|mini|400px|Bevölkerungsentwicklung von Kassel von 1871 bis 2018]] |
|||
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Kassel}} |
|||
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Kassel rund 20.000 Einwohner. Diese Zahl hatte sich durch die Industrialisierung bis 1895 vervierfacht. 1899 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000 Einwohnern, wodurch das damalige ''Cassel'' zur [[Großstadt]] wurde. Bis 1943 stieg sie auf 225.694, was den historischen Höchststand Kassels bedeutet. Nach einem kriegsbedingten Rückgang und einem Anstieg der Einwohnerzahl in äußeren Stadtteilen überschritt die [[Wohnsitz (Deutschland)|Hauptwohnsitz]]-Einwohnerzahl ab 1961 mehrfach die 200.000-Marke. Im Dezember 2015 wurde diese Marke erneut erreicht, mithin ein Einwohnerzuwachs gegenüber Dezember 2014 von fast 6.000.<ref name="HNA15122015" /> |
|||
In Kassel leben ca. 30 000 ausländische Mitbürger, deren Aufenthaltszweck verschiedene Gründe haben kann, z.B.: Arbeitsaufnahme, Familienzusammenführung, Studienaufenthalt, Touristenaufenthalt, Beantragung von Asyl. (Quelle: www.stadt-kassel.de/probuerger/public/produkt_detail.cfm?Produkt_ID=431). Der Anteil an der Gesamtbevölkerung beträgt etwa 13%. |
|||
=== Ausländeranteil === |
|||
In Deutschland beträgt der Anteil etwa acht Prozent (Quelle: http://www.destatis.de/download/d/bevoe/bevoe_nach_bundeslaendern04.pdf). Kassel hat somit einen überdurchschnittlichen Ausländeranteil. |
|||
In Kassel leben ca. 31 811 Ausländer (automatisiertes Melderegister der Stadt Kassel, Stand: 31. Dezember 2015<ref name=":0">{{Internetquelle |url=http://www.serviceportal-kassel.de/cms11/verwaltung/statistik/bevoelkerung/ |titel=Zahlen zur Bevölkerung |abruf=2016-12-25 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161105000541/http://www.serviceportal-kassel.de/cms11/verwaltung/statistik/bevoelkerung/ |archiv-datum=2016-11-05 |offline=1}}</ref>). Der Anteil aller Ausländer an der Gesamtbevölkerung beträgt 12,5 % und liegt damit über dem Durchschnitt in Deutschland von etwa acht Prozent. Da allerdings generell ausländische Mitbürger wesentlich häufiger in Großstädten über 100.000 Einwohnern leben als deutsche Staatsangehörige (47 % zu 29 % der jeweiligen Bevölkerungsgruppe), ist der Ausländeranteil bezogen auf Städte dieser Größenordnung (etwa 15 % in Westdeutschland) unterdurchschnittlich. |
|||
Die Verteilung auf das Stadtgebiet ist sehr unterschiedlich. So beträgt der Ausländeranteil im [[Jungfernkopf]] 5,4 % und in der [[Nord-Holland (Kassel)|Nordstadt]] 39,1 %.<ref name=":0" /> |
|||
=== Religionen === |
|||
====Christentum==== |
|||
Kassel gehörte vor der [[Reformation]] zum [[Erzbistum Mainz]]. [[1526]] führte [[Philipp I. (Hessen)|Landgraf Philipp]] in Hessen die Reformation ein. Zu Beginn des [[17. Jahrhundert]]s verordnete der Landgraf von [[Hessen-Kassel]], [[Moritz (Hessen-Kassel)|Moritz der Gelehrte]], das [[Reformierte Kirche|reformierte]] Bekenntnis. |
|||
Die Kirchenverwaltung der (reformierten) Kirche in [[Hessen]] befand sich in Kassel, doch wurden später innerhalb des Landes Hessen-Kassel weitere Konsistorien (Kirchenverwaltungsbehörden) eingerichtet ([[1704]] in [[Marburg an der Lahn|Marburg]], später auch in [[Hanau]]). Die Kasseler Behörde verwaltete die reformierten Gemeinden. |
|||
=== Lebensqualität === |
|||
Ab [[1731]] wurde auch den [[Lutheraner]]n ein eigener Gottesdienst und ein eigener Geistlicher zugestanden, weil sich Hessen seinerzeit mit dem lutherischen [[Schweden]] verbündet hatte. |
|||
Bei einem Ranking im Auftrag der [[Wirtschaftswoche]] und der [[Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft]] landete Kassel 2011 in einem sogenannten „Dynamikranking“ der 50 größten deutschen Städte auf dem ersten Platz. Ausschlaggebend war dabei der Anstieg der Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter, der Rückgang der Arbeitslosenquote und der Anstieg des durchschnittlich verfügbaren Einkommens in Kassel. Die Untersuchung stützte sich auf 91 Indikatoren, unter anderem aus der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, Daten des Statistischen Bundesamtes oder der Bundesagentur für Arbeit. In der Kategorie Lebensqualität erreichte Kassel dabei Platz drei. Entscheidend waren dabei Indikatoren wie die Erreichbarkeit von Autobahnen, die Ärztedichte, die Kita-Betreuungsquote und die Anzahl der Erholungsgebiete.<ref name="WiWo09122011" /> |
|||
Erst nach dem Übergang des Kurfürstentums Hessen an [[Preußen]] ([[1866]]) wurde [[1873]] ein einheitliches Konsistorium für den gesamten [[Regierungsbezirk Kassel]] innerhalb der Provinz [[Hessen-Nassau]] eingerichtet (dagegen richtete sich die ''[[Hessische Renitenz]]''). |
|||
== Religion und Kirchen == |
|||
Ab [[1731]] gab es auch wieder [[Katholische Kirche|katholische]] Gemeindeglieder in Kassel und ab [[1776]] wurden auch wieder Gottesdienste zugelassen, zumal der damalige [[Friedrich II. (Hessen-Kassel)|Landgraf Friedrich II.]] selbst [[katholisch]] geworden war. Der Anteil der Katholiken vergrößerte sich danach stets, so dass sich bald auch wieder eigenständige Pfarrgemeinden bildeten. Diese gehören seit [[1821]] zum [[Bistum Fulda]]. Innerhalb dieser Diözese gehören sie heute zum [[Dekanat]] Kassel innerhalb der gleichnamigen [[Region]]. |
|||
{{Hauptartikel|Religionen in Kassel}} |
|||
{{Siehe auch|Liste von Sakralbauten in Kassel}} |
|||
=== Konfessionsstatistik === |
|||
[[1907]] kam es in der Folge von Predigten des Evangelisten Heinrich Dallmeyer zu einer [[Erweckungsbewegung]], deren Auswüchse zur Ablehnung der aufkommenden [[Pfingstbewegung]] durch die [[evangelikal|evangelikale]] [[Gemeinschaftsbewegung]] führt. <br>''siehe'' [[Berliner Erklärung]] + [[Kasseler Erklärung]] |
|||
Laut Zensus 2011 überwiegen im Ballungsraum Rhein-Main sowie Kassel die Zugehörigkeiten zu Religionsgemeinschaften jenseits der großen christlichen Kirchen.<ref>{{Webarchiv|url=https://soziales.hessen.de/sites/default/files/media/hsm/religionsstudie_2017_endversion_pdf.pdf |wayback=20190502113738 |text=Abbildung 2: Überwiegende Religionszugehörigkeit in den hessischen Gemeinden 2011 Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt}} Abgerufen am 14. Juli 2019</ref> Nach den Ergebnissen des [[Zensus 2011|Zensus am 9. Mai 2011]] waren von den Einwohnern 15,0 % katholisch, 42,1 % evangelisch und 42,9 % wurden den Rubriken „Sonstige“ oder „Keiner ö.-r. Religionsgesellschaft zugehörig“ zugeordnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/AO_VZ_2011_S1.pdf#page=9 |titel=Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinde |seiten=9 |abruf=2023-03 |
|||
|archiv-url=https://web.archive.org/web/20210602212225/https://statistik.hessen.de/sites/statistik.hessen.de/files/AO_VZ_2011_S3.pdf#page=9 |werk=zensus 2011 |archiv-datum=2021-06-02 |offline=1}}</ref> Ende 2022 waren von den 207.622 Einwohnern 29,4 % (61.126) evangelisch, 11,5 % katholisch und 59,1 % waren [[konfessionslos]] oder gehörten einer anderen [[Glaubensgemeinschaft]] an.<ref>[https://fowid.de/meldung/kirchenmitglieder-grossstaedten-daten Kirchenmitglieder in Großstädten, die Daten 1970 - 2022], abgerufen am 14. August 2023</ref> Am Stichtag 31. Dezember 2023 waren nach Recherchen der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland 28,1 % (58.452) der Einwohner der Stadt evangelisch, 11 % römisch-katholisch und 60,9 % waren [[konfessionsfrei]] oder gehörten einer sonstigen Glaubensgemeinschaft an.<ref>[https://fowid.de/meldung/81-grossstaedte-kirchenmitglieder-ende-2023 Großstädte: Kirchenmitglieder Ende 2023, Tabelle 1, Auswertungen von Carsten Frerk und Eberhard Funk FOWID], abgerufen am 30. Juli 2024.</ref> |
|||
Laut kirchliche Statistik (Angaben der Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck) lebten Jahresende 2022 zirka 61.150 Gemeindeglieder in der Stadt,<ref>[https://www.hna.de/kassel/kirchen-verlieren-mehr-mitglieder-denn-je-92399106.html Große Kirchen verlieren auch im Raum Kassel mehr Mitglieder denn je]</ref><ref>[https://www.hna.de/kassel/keine-austrittswelle-nach-missbrauchsstudie-92890227.html]</ref> Jahresende 2023 58.500 und Jahresende 2024 lebten 56.000 Gemeindeglieder in der Stadt.<ref>[https://www.hna.de/kassel/immer-mehr-kirchenaustritte-in-nordhessen-93654647.html Vom Glauben abgefallen: Immer mehr Kirchenaustritte in Nordhessen]</ref> |
|||
Die später mit ''Evangelische Landeskirche in Hessen-Kassel'' benannte Kirche vereinigte sich [[1934]] mit der [[Evangelische Landeskirche in Waldeck|Evangelischen Landeskirche in Waldeck]] zur [[Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck|Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck]]. Innerhalb dieser Landeskirche gehören die Kirchengemeinden Kassels - sofern sie nicht zu einer [[Freikirche]] gehören - zu den Kirchenkreisen ''Kassel-Mitte'', ''Kassel-Ost'' und ''Kassel-West'' (ab 1. Januar 2005: ''Stadtkirchenkreis Kassel'') des Sprengels Kassel. |
|||
Nach einer Berechnung aus den Zensuszahlen für die Personen mit Migrationshintergrund lag der Bevölkerungsanteil der Muslime in Kassel 2011 bei 9,4 % (rund 17.900 Personen).<ref>{{cite web|url=https://kartenseite.wordpress.com/2017/03/27/muslime-in-hessen-gemeinden/ |title=Kartenseite: Muslime in Hessen - Gemeinden |date=2017-03-27 |accessdate=2020-06-04 |language=DE}}</ref><ref name="HNA20082014" /><ref>[https://www.kka-werra-meissner.de/pdf/personalwesen/Informationen-fuer-MitarbeiterInnen-(Stand09.2014).pdf Kirchliche Statistik Stand Januar 2014]</ref> |
|||
Seit [[1900]] gibt es auch die [[Neuapostolische Kirche]] in Kassel. Derzeit sind es 5 Gemeinden mit insgesamt 1700 Mitgliedern. |
|||
=== Geschichte === |
|||
Die [[altkatholische Kirche|altkatholische Gemeinde]] Kassel schließt auch [[Bad Hersfeld]] und den westlichen Teil [[Thüringen]]s mit ein. |
|||
[[Datei:Kassel asv2022-02 img37 StMartin Church.jpg|mini|Die protestantische [[Martinskirche (Kassel)|Martinskirche]] wurde 1462 geweiht. Von Anfang des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurden hier die hessischen Landgrafen beigesetzt.]] |
|||
Kassel gehörte vor der Reformation zum [[Erzbistum Mainz]]. 1526 leitete Landgraf Philipp in Hessen die Reformation ein. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts verordnete der Landgraf von Hessen-Kassel, Moritz der Gelehrte, das [[Calvinismus|reformierte Bekenntnis]]. 1907 kam es in der Folge von Predigten des Evangelisten [[Heinrich Dallmeyer]] zu einer Erweckungsbewegung (dazu [[Berliner Erklärung (Religion)|Berliner Erklärung]] und [[Kasseler Erklärung]]). Die später mit „Evangelische Landeskirche in Hessen-Kassel“ benannte Kirche vereinigte sich 1934 mit der Evangelischen Landeskirche in Waldeck zur [[Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck|Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck]]. Innerhalb dieser Landeskirche gehören die Kirchengemeinden Kassels – sofern sie nicht zu einer [[Freikirche]] gehören – zu den Kirchenkreisen Kassel-Mitte, Kassel-Ost und Kassel-West (ab 1. Januar 2005: Stadtkirchenkreis Kassel) des Sprengels Kassel. |
|||
====Judentum==== |
|||
Die neue apostolische Gemeinde Cassel wurde am 1. Februar 1900 gegründet. Die [[Neuapostolische Kirche]] im Kirchenbezirk Kassel umfasst derzeit fünf Stadtgemeinden und zehn Gemeinden in der Region mit insgesamt über 2.000 Mitgliedern. Eine evangelisch-freikirchliche Gemeinde ([[Baptisten]]) gibt es in Kassel seit 1847. Im Kasseler Stadtgebiet sind drei Baptistengemeinden mit insgesamt 550 getauften Mitgliedern tätig. Sie gehören zur Evangelisch-Freikirchlichen Vereinigung Hessen-Siegerland. Seit 1910 besteht die Freie evangelische Gemeinde in Kassel. Die Urgemeinde ist in Wilhelmshöhe in der Kurhausstraße ansässig. Im Jahr 2000 kam eine zweite in der Sandershäuser Straße in Bettenhausen hinzu. Beide gehören zum [[Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland]]. 1873 wurde die [[Evangelisch-lutherische Kirchen|evangelisch-lutherische]] St. Michaelisgemeinde gegründet. |
|||
In Kassel findet sich auch die zweitgrößte [[Judentum|jüdische]] Gemeinde Hessens, die heute wieder ca. 1.300 Mitglieder zählt. Vor der Wiedervereinigung waren es nur 80, aber durch den Zuzug jüdischer Menschen aus der ehemaligen Sowjetunion wuchs die Gemeinde enorm. Seit einigen Jahren gibt es auch wieder eine [[Synagoge]] und seit kurzem auch wieder einen [[Rabbiner]]. |
|||
Nachdem sich reformationsbedingt alle [[Römisch-katholische Kirche|katholischen]] Gemeinden in Kassel aufgelöst hatten, gibt es seit 1731 wieder römisch-katholische Gemeindeglieder in Kassel. Ab 1776 wurden wieder Gottesdienste zugelassen, zumal der damalige Landgraf Friedrich II. selbst römisch-katholisch geworden war. Der Anteil der römischen Katholiken vergrößerte sich danach stets, so dass sich bald wieder eigenständige Kirchengemeinden bildeten. Diese gehören seit 1821 zum [[Bistum Fulda]]. |
|||
*Siehe: [[Jüdisches Leben in Kassel]] |
|||
Die [[Altkatholische Kirche|alt-katholische]] Gemeinde, die nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem für die [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|heimatvertriebenen]] Alt-Katholiken aus dem [[Sudetenland]] (Bistum Warnsdorf) gegründet wurde, hat im Vorderen Westen ihr Gemeindezentrum. |
|||
====Freikirchen==== |
|||
Eine [[Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde]] ([[Baptisten]]) gibt es in Kassel seit [[1847]]. Heute sind im Kasseler Stadtgebiet drei Baptistengemeinden tätig mit insgesamt 550 [[Glaubenstaufe|getauften]] Mitgliedern. Sie gehören zur Evangelisch-Freikirchlichen [[Vereinigung]] [[Hessen]]-[[Siegerland]]. In Kassel befindet sich auch der Verlag der deutschen Baptisten, der - nach seinem Gründer benannt - als [[Oncken Verlag]] firmiert. |
|||
In Kassel bestehen darüber hinaus auch einige [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxe]] Kirchengemeinden, darunter eine [[Griechisch-Orthodoxes Patriarchat von Antiochien|antiochenisch-orthodoxe]], eine [[Russisch-Orthodoxe Kirche|russisch-orthodoxe]] (Gemeinde zu Ehren der Heiligen Neumärtyrer Russlands) sowie eine [[Serbisch-Orthodoxe Kirche|serbisch-orthodoxe]] Gemeinde. |
|||
====Islam==== |
|||
Im Kasseler Stadtteil Mattenberg ist eine sehr kleine islamische Gemeinde vorhanden. |
|||
Bereits seit den 1960er Jahren besteht eine große Anzahl kleiner Gebetshäuser für die [[islam]]ische Bevölkerung und die Vielzahl der einzelnen Strömungen. Eine der ältesten Gemeinden ist die der [[Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion|DİTİB]]-Stadtmoschee (Merkez Camii) in der [[Nord-Holland (Kassel)|Nordstadt]]. Sie beherbergt einen Gebetsraum, eine Teestube und einen Garten. Ein größerer Neubau befindet sich seit 2008 auf dem Gelände der [[Graf-Haeseler-Kaserne (Kassel)|Graf-Haeseler-Kaserne]] in Niederzwehren, im selben Jahr wurde der Grundstein für die [[Mevlana Moschee Kassel-Mattenberg|Mevlana-Moschee Kassel-Mattenberg]] für etwa 300 Gläubige in der [[Oberzwehren|Mattenbergsiedlung]] gelegt. Mit der Mahmud-Moschee der [[Ahmadiyya Muslim Jamaat]] mit Minarett und Kuppel ist eine weitere Moschee in Kassel vorhanden. |
|||
Aufgrund des hohen Anteils von Personen mit Migrationshintergrund im Stadtgebiet ist zu vermuten, dass es weit mehr lebendige islamische Gemeinden gibt - und aus dem Stadtbild sind islamische Gebetshäuser und Kulturvereine nicht wegzudenken. { Es wäre sinnvoll, wenn an dieser Stelle eine passende Artikelergänzung von kompetenter Seite vorgenommen würde. } |
|||
Seit dem Mittelalter ist eine [[Judentum|jüdische]] Gemeinde in Kassel nachgewiesen. Sie war über Jahrhunderte integraler Bestandteil der Gesellschaft und bestand ununterbrochen bis in die 1930er Jahre, als die [[Barbarei]] der Nationalsozialisten auch in Kassel das jüdische Leben nahezu beendete. Die Zerstörung jüdischer Glaubenseinrichtungen in der Stadt begann bereits am 7. November 1938 durch in Zivil gekleidete SA- und SS-Angehörige, zwei Tage vor den [[Pogrom]]en der [[Reichspogromnacht]]. Von 2301 Menschen jüdischen Glaubens (1933) gründeten etwa noch 300 Menschen die Gemeinde nach dem Ende der NS-Diktatur neu. Durch starke Zuwanderung in den 1990er Jahren ist die Gemeinde wieder auf etwa 1300 Gemeindemitglieder angewachsen (Stand: 2006). Seit dem Jahr 2000 wurde der Neubau der [[Synagoge (Kassel)|Synagoge]] unweit des Standorts der alten Synagoge fertiggestellt und am 28. Mai 2000 eingeweiht. |
|||
In Kassel gibt es sowohl eine kleine Gemeinde [[Tibet|tibetischer]] [[Buddhismus|Buddhisten]]<ref>{{Internetquelle |url=https://rat-der-religionen-stadt-kassel.de/tibetischer-buddhismus.html |titel=Tibetische Buddhisten |hrsg=Rat der Religionen Stadt Kassel |archiv-url=https://web.archive.org/web/20191214092510/https://rat-der-religionen-stadt-kassel.de/tibetischer-buddhismus.html |archiv-datum=2019-12-14 |abruf=2019-12-14 |offline=1}}</ref> als auch [[Afghanistan|afghanischer]] [[Hinduismus|Hindus]] und [[Sikhismus|Sikhs]].<ref>{{Internetquelle |url=http://www.zahs.eu/vereine/verein-5/index.html |titel=Zentralrat afghanischer Hindus und Sikhs e. V. |abruf=2019-12-14}}</ref> Zudem existiert eine Gemeinde der [[Aleviten]], die sich selbst nicht als islamische Gemeinschaft verstehen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.alevi-kassel.de/index.php?option=com_content&view=article&id=53&Itemid=59&lang=de |titel=Der Glaube der Aleviten |werk=Alevi-Kassel.de |abruf=2019-12-14}}</ref> Diese unterhalten ein Gebetshaus [[Am Stern (Kassel)|am Stern]]. |
|||
== Politik == |
== Politik == |
||
[[Datei:Kassel asv2022-02 img21 Rathaus.jpg|mini|Das Rathaus in der Oberen [[Königsstraße (Kassel)|Königsstraße]]]] |
|||
An der Spitze der Stadt Kassel stand der Rat. Die Bürgermeister vertraten die Gemeinde gegenüber dem Rat. Die Zahl der Bürgermeister schwankte zwischen 4 und 8. Sie wurden von den Zünften und der übrigen Bürgerschaft bestellt. Die Bürgermeister hatten Sitz und Stimme im Rat und überwachten das Finanz- und Steuerwesen der Stadt. Im [[Königreich Westfalen]] standen ein [[Maire]] und ein [[Munizipalrat]] nach französischem Vorbild an der Spitze der Stadt. In kurhessischer Zeit trat [[1834]] die hessische [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Gemeindeordnung]] in Kraft. Danach hatte Kassel einen [[Oberbürgermeister]] und einen [[Bürgermeister]] als leitenden und vollziehenden [[Beamter|Beamten]] neben dem [[Stadtrat]] als mitverwaltende [[Instanz]]. |
|||
[[Datei:SchomburgEchtermeyerKassel.JPG|mini|[[Schomburg-Denkmal]] des Oberbürgermeisters und Vorsitzenden des kurhessischen Landtags 1821–1841, [[Karl Schomburg]]]] |
|||
Die kreisfreie Stadt Kassel wurde von 2006 bis 2016 von einer Koalition aus [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]] und [[Bündnis 90/Die Grünen|Grünen]] regiert. |
|||
Nach der Kommunalwahl 2016 reichte es nicht mehr für eine Fortsetzung der rot-grünen Regierung. Seitdem regierte bis Anfang 2020 eine Koalition aus SPD, Grünen und einem fraktionslosen Stadtverordneten.<ref>[https://www.hna.de/kassel/rot-und-gruen-auf-abstand-90009031.html Rot und Grün in Kassel auf Abstand - eine Analyse], ''hna.de''</ref> |
|||
Seit 2021 regierte eine Koalition von Grünen und SPD, die Anfang Juni 2022 jedoch zerbrach.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hna.de/kassel/koalition-im-kasseler-rathaus-ist-geplatzt-91589832.html |titel=Koalition im Kasseler Rathaus ist geplatzt |abruf=2022-06-03 |sprache=de}}</ref> Daraufhin kam es zu einer [[Jamaika-Koalition]] zwischen Grünen, [[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]] und FDP, die im Dezember 2022 begann.<ref>{{Internetquelle |autor=hessenschau de, Frankfurt Germany |url=https://www.hessenschau.de/politik/in-kassel-soll-kuenftig-die-vernunft-regieren---gruene-cdu-und-fdp-planen-koalition,kassel-koalitionsplaene-100.html |titel=In Kassel soll künftig die Vernunft regieren - Grüne, CDU und FDP planen Koalition |datum=2022-10-13 |sprache=Deutsch |abruf=2022-10-13}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=hessenschau de, Frankfurt Germany |url=https://www.hessenschau.de/politik/neue-koalition-in-kassel-gruene-cdu-und-fdp-beschliessen-jamaika-buendnis-v1,koalitionsvertrag-kassel-102.html |titel=Neue Koalition in Kassel: Grüne, CDU und FDP beschließen Jamaika-Bündnis |datum=2022-12-20 |sprache=Deutsch |abruf=2022-12-20}}</ref> |
|||
Der Verwaltungsaufbau der Stadt Kassel richtet sich nach der [[Hessische Gemeindeordnung|Hessischen Gemeindeordnung]]. Danach besteht die Stadtverordnetenversammlung als oberstes Organ der kommunalen Selbstverwaltung aus 71 von den Bürgern der Stadt gewählten Stadtverordneten. |
|||
Der Magistrat als ausführendes Organ besorgt die laufende Verwaltung der Stadt und besteht aus dreizehn ehrenamtlichen und fünf hauptamtlichen Stadträten, von denen der [[Oberbürgermeister]] den Vorsitz innehat. Die Stadt Kassel ist in 23 Ortsbezirke unterteilt, deren Bürger jeweils einen Ortsbeirat wählen. Der Ortsbeirat wiederum wählt aus seiner Mitte einen Ortsvorsteher. |
|||
Historisch stand an der Spitze der Stadt Kassel der Rat. Die Bürgermeister vertraten die Gemeinde gegenüber dem Rat. Die Zahl der Bürgermeister schwankte zwischen vier und acht. Sie wurden von den Zünften und der übrigen Bürgerschaft bestellt. Die Bürgermeister hatten Sitz und Stimme im Rat und überwachten das Finanz- und Steuerwesen der Stadt. Im [[Königreich Westphalen]] standen ein [[Maire]] und ein [[Munizipalrat]] nach französischem Vorbild an der Spitze der Stadt. In kurhessischer Zeit trat 1834 die hessische [[Gemeindeordnungen in Deutschland|Gemeindeordnung]] in Kraft. Danach hatte Kassel einen [[Oberbürgermeister]] und einen [[Bürgermeister]] als leitenden und vollziehenden [[Beamter (Deutschland)|Beamten]] neben der [[Gemeindevertretung (Hessen)|Stadtverordnetenversammlung]] als mitverwaltende Instanz. |
|||
Es gibt einen [[Bundestagswahlkreis Kassel]], der neben der Stadt auch noch Gemeinden des [[Landkreis Kassel|gleichnamigen Landkreises]] umfasst. Bei Landtagswahlen ist die Stadt in die Wahlkreise [[Wahlkreis Kassel-Stadt I|Kassel-Stadt I]] (West) und [[Wahlkreis Kassel-Stadt II|Kassel-Stadt II]] (Ost) unterteilt. |
|||
=== Stadtoberhäupter (Auswahl) === |
|||
Oberbürgermeister der Stadt Kassel ist seit dem 22. Juli 2023 [[Sven Schoeller]] ([[Bündnis 90/Die Grünen]]). Er wurde bei der Stichwahl am 23. März 2023 mit 50,38 Prozent der Stimmen gewählt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kassel.de/buerger/rathaus_und_politik/wahlen/wahlen/oberbuergermeisterwahl.php |titel=Oberbürgermeisterwahl |sprache=de |abruf=2024-01-28}}</ref> |
|||
{{Hauptartikel|Liste der Bürgermeister der Stadt Kassel}} |
|||
{| class="toptextcells" |
|||
| |
|||
* 1821–1841: [[Carl Schomburg]] |
|||
* 1842–1848: [[Nicolaus Ludwig Arnold]] |
|||
* 1848–1863: [[Heinrich Wilhelm Hartwig]] (Mitglied des liberalen Wahlkomitees) |
|||
* 1850–1851: [[Carl Ludwig Henkel]] (zwischenzeitlich) |
|||
* 1864–1875: [[Friedrich Nebelthau (Politiker, 1806)|Friedrich Nebelthau]] ([[Nationalliberale Partei|NLP]]) |
|||
* 1875–1892: [[Emil Weise]] (NLP) |
|||
* 1892–1898: [[Albert Westerburg]] |
|||
* 1900–1912: [[August Nikolaus Müller|August Müller]] |
|||
* 1912–1913: [[Ernst Scholz (Politiker, 1874)|Ernst Scholz]] ([[Deutsche Volkspartei|DVP]]) |
|||
* 1913–1919: [[Erich Koch-Weser|Erich Koch]] ([[Deutsche Demokratische Partei|DDP]]) |
|||
* 1919–1925: [[Philipp Scheidemann]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) |
|||
* 1925–1933: [[Herbert Stadler]] (DDP) |
|||
| |
|||
* 1933–1945: [[Gustav Lahmeyer (Politiker)|Gustav Lahmeyer]] ([[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]) |
|||
* 1945–1954: [[Willi Seidel]] (SPD) |
|||
* 1954–1963: [[Lauritz Lauritzen]] (SPD) |
|||
* 1963–1975: [[Karl Branner]] (SPD) |
|||
* 1975–1991: [[Hans Eichel]] (SPD) |
|||
* 1991–1993: [[Wolfram Bremeier]] (SPD) |
|||
* 1993–2005: [[Georg Lewandowski]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) |
|||
* 2005–2017: [[Bertram Hilgen]] (SPD) |
|||
* 2017–2023: [[Christian Geselle]] (SPD, später parteilos) |
|||
* seit 2023: [[Sven Schoeller]] ([[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]) |
|||
|} |
|||
=== Bürgermeister-Direktwahlen === |
|||
{{Wahldiagramm |
|||
| LAND = DE |
|||
| PROZENT = ja |
|||
| GUV = ja |
|||
| SPERRKLAUSEL = 50 |
|||
| TITEL = Wahl des Oberbürgermeisters der Stadt Kassel 2023<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager-ks.ekom21cdn.de/2023-03-12/06611000/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=427&stimmentyp=0&id=ebene_3_id_74 |titel=Ergebnis |abruf=2023-03-12}}</ref> |
|||
| PARTEI1 = [[Christian Geselle|Geselle]] (unabh.) |
|||
| ERGEBNIS1 = 31.6 |
|||
| FARBE1 = {{Wahldiagramm/Partei|Unabh.|dunkel|DE}} |
|||
| PARTEI2 = [[Sven Schoeller|Schoeller]] ([[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]) |
|||
| ERGEBNIS2 = 27.8 |
|||
| FARBE2 = {{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}} |
|||
| PARTEI3 = [[Eva Kühne-Hörmann|Kühne-Hörmann]] ([[CDU]]) |
|||
| ERGEBNIS3 = 16.8 |
|||
| FARBE3 = {{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}} |
|||
| PARTEI4 = Carqueville ([[SPD]]) |
|||
| ERGEBNIS4 = 12.8 |
|||
| FARBE4 = {{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}} |
|||
| PARTEI5 = [[Violetta Bock|Bock]] ([[Die Linke|Linke]]) |
|||
| ERGEBNIS5 = 9.2 |
|||
| FARBE5 = {{Wahldiagramm/Partei|Linke|dunkel|DE}} |
|||
| PARTEI6 = Käufler ([[PARTEI]]) |
|||
| ERGEBNIS6 = 1.9 |
|||
| FARBE6 = {{Wahldiagramm/Partei|PARTEI|dunkel|DE}} |
|||
}}{{Wahldiagramm |
|||
| LAND = DE |
|||
| PROZENT = ja |
|||
| GUV = ja |
|||
| SPERRKLAUSEL = 50 |
|||
| TITEL = Stichwahl des Oberbürgermeisters der Stadt Kassel 2023<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager-ks.ekom21cdn.de/2023-03-12/06611000/praesentation/ergebnis.html?wahl_id=428&stimmentyp=0&id=ebene_3_id_74 |titel=Ergebnis |abruf=2023-10-05}}</ref> |
|||
| PARTEI1 = [[Sven Schoeller|Schoeller]] ([[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]) |
|||
| ERGEBNIS1 = 50.4 |
|||
| FARBE1 = {{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}} |
|||
| PARTEI2 = „Nein“ |
|||
| ERGEBNIS2 = 49.6 |
|||
| FARBE2 = DCDCDC |
|||
}} |
|||
{| class="wikitable" |
|||
!Jahr |
|||
!Kandidaten |
|||
!Partei |
|||
!Ergebnis |
|||
in % |
|||
!Wahlbeteiligung |
|||
in % |
|||
|- |
|||
! rowspan="2" |2023<sup>'''''1'''''</sup><ref>{{Internetquelle |url=https://www.kassel.de/buerger/rathaus_und_politik/wahlen/wahlen/oberbuergermeisterwahl.php |titel=Direktwahl Oberbürgermeister |sprache=de |abruf=2023-03-26}}</ref> |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};"|'''[[Sven Schoeller]]''' |
|||
|'''Grüne''' |
|||
|'''50,4''' |
|||
| rowspan="2" |33,2 |
|||
|- |
|||
| colspan="2" |„Nein“ |
|||
|49,6 |
|||
|- |
|||
! rowspan="6" |2023 |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Unabh.|dunkel|DE}};"|'''[[Christian Geselle]]''' |
|||
|'''unabhängig''' |
|||
|'''31,6''' |
|||
| rowspan="6" |40,9 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};"|'''Sven Schoeller''' |
|||
|'''Grüne''' |
|||
|'''27,8''' |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};" |[[Eva Kühne-Hörmann]] |
|||
|CDU |
|||
|16,8 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};" |Isabel Carqueville |
|||
|SPD |
|||
|12,8 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Linke|dunkel|DE}};"|[[Violetta Bock]] |
|||
|Linke |
|||
|9,2 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|PARTEI|dunkel|DE}};"|Stefan Käufler |
|||
|PARTEI |
|||
|1,9 |
|||
|- |
|||
! rowspan="6"|2017 |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};"|'''Christian Geselle''' |
|||
|'''SPD''' |
|||
| '''55,6''' |
|||
| rowspan="6" | 36,5 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};"|Dominique Kalb |
|||
|CDU |
|||
|18,3 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};"|Eva Koch |
|||
|Grüne |
|||
|9,2 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Linke|dunkel|DE}};"|[[Murat Çakır]] |
|||
|Linke |
|||
|8,4 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|FW|dunkel|DE}};"|Bernd Hoppe |
|||
|FW |
|||
|4,8 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|PARTEI|dunkel|DE}};"|Matthias Spindler |
|||
|PARTEI |
|||
|2,7 |
|||
|- |
|||
! rowspan="6"|2011 |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};"|'''[[Bertram Hilgen]]''' |
|||
|'''SPD''' |
|||
|'''51,3''' |
|||
| rowspan="6" |42,6 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};"|Ernst Wegener |
|||
|CDU |
|||
|23,4 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};"|[[Andreas Jürgens]] |
|||
|Grüne |
|||
|14,9 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Linke|dunkel|DE}};"|Kai Boeddinghaus |
|||
|Linke |
|||
|6,4 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Piraten|dunkel|DE}};"|Olaf Petersen |
|||
|Piraten |
|||
|2,2 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|FW|dunkel|DE}};"|Bernd Häfner |
|||
|FW |
|||
|1,8 |
|||
|- |
|||
! rowspan="2"|2005<sup>'''''1'''''</sup> |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};"|'''Bertram Hilgen''' |
|||
|'''SPD''' |
|||
|'''53,4''' |
|||
| rowspan="2" |46,4 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};"|[[Georg Lewandowski]] |
|||
|CDU |
|||
|46,6 |
|||
|- |
|||
! rowspan="4"|1999 |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};"|'''Georg Lewandowski''' |
|||
|'''CDU''' |
|||
|'''60,7''' |
|||
| rowspan="4" |50,1 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};"|Ilona Caroli |
|||
|SPD |
|||
|37,1 |
|||
|- |
|||
| colspan="2" |Peter Strohschein |
|||
|1,4 |
|||
|- |
|||
| colspan="2" |Harry Rimbach |
|||
|0,8 |
|||
|- |
|||
! rowspan="3"|1993 |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};"|'''Georg Lewandowski''' |
|||
|'''CDU''' |
|||
|'''60,2''' |
|||
| rowspan="3" |51,9 |
|||
|- |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};"|Wolfram Bremeier |
|||
|SPD |
|||
|38,0 |
|||
|- |
|||
| colspan="2" |Bernhard Höpfner |
|||
|1,8 |
|||
|} |
|||
<sup>''1''</sup> ''Stichwahl'' |
|||
=== Stadtverordnetenversammlung === |
|||
[[Datei:Stadtverordnetenwahl Kassel Stadtteile 2021.svg|mini|Stärkste Partei bei der Kommunalwahl 2021 nach Stadtteil: {{Farblegende|#46962B|[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]}} |
|||
{{Farblegende|#E3000F|[[SPD]]}} |
|||
{{Farblegende|#000000|[[CDU]]}} |
|||
]] |
|||
Die Stadtverordnetenversammlung ist das oberste Organ der Stadt und besteht in Kassel aus den Stadtverordneten, die in Fraktionen organisiert sind. Ihre Zusammensetzung wird alle fünf Jahre bei der Kommunalwahl durch die Wahlbevölkerung der Stadt bestimmt. Wählen darf, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat und Deutscher Staatsbürger im Sinne des Grundgesetzes oder Staatsangehöriger eines der übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist. Für alle gilt, dass sie seit mindestens drei Monaten in der Stadt gemeldet sein müssen.<ref>{{Internetquelle |url=http://wwwsvc1.stadt-kassel.de/sdnet4/personen/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZaE-mkO1LRLLMPT_NsjuawY |titel=Personen - SD.NET RIM 4 |abruf=2018-02-11 |sprache=de}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://wwwsvc1.stadt-kassel.de/sdnet4/personen/?__=UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZdfOWeRCTij69STPuq2nxUM |titel=Personen - SD.NET RIM 4 |abruf=2018-02-11 |sprache=de}}</ref> |
|||
{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Kassel}} |
|||
Die [[Kommunalwahlen in Hessen 2021|Kommunalwahl am 14. März 2021]] lieferte folgendes Ergebnis,<ref>{{KW21-Hessen|611000}}</ref> in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:<ref name="KommWahl2016" /><ref name="StHEGemWahl2011/2006" /><ref name="StHEGemWahl2001/1997" /> |
|||
{{Sitzverteilung |
|||
| float = right |
|||
| Überschrift = Sitzverteilung in der Stadtverordnetenversammlung Kassel seit 2021 |
|||
|Linke|PARTEI|SPD|Grüne|Rettet die Bienen|FDP|FW(BV)|CDU|AfD| |
|||
| Linke = 8 |
|||
| PARTEI = 1 |
|||
| SPD = 17 |
|||
| Grüne = 20 |
|||
| Rettet die Bienen = 1 |
|||
| Rettet die Bienen Farbe = FFFFE0 |
|||
| FDP = 4 |
|||
| FW(BV) = 2 |
|||
| CDU = 14 |
|||
| AfD = 4 |
|||
}} |
|||
=== Stadtoberhäupter === |
|||
(seit [[1821]]) |
|||
{| |
{| |
||
| {{Wahldiagramm |
|||
| valign = "top" width = "350"| |
|||
| LAND = DE |
|||
*[[1821]] - [[1841]]: [[Carl Schomburg]] |
|||
| DIFF2 = ja |
|||
*[[1842]] - [[1848]]: [[Nicolaus Ludwig Arnold]] |
|||
| PROZENT = nein |
|||
*[[1848]] - [[1863]]: [[Heinrich Wilhelm Hartwig]] |
|||
| TITEL = Wahl zur Stadtverordnetenversammlung Kassel 2021 |
|||
*[[1864]] - [[1875]]: [[Friedrich August Wilhelm Nebelthau]] |
|||
| TITEL2 = Wahlbeteiligung: 43,7 % |
|||
*[[1875]] - [[1892]]: [[Emil Weise]] |
|||
| JAHRALT = 2016 |
|||
*[[1892]] - [[1898]]: [[Albert Westerburg]] |
|||
| JAHRNEU = 2021 |
|||
*[[1900]] - [[1912]]: [[August Müller (Politiker)|August Müller]] |
|||
| PARTEI1 = Grüne |
|||
*[[1912]] - [[1913]]: Dr. jur. [[Ernst Scholz (Reichsminister)|Ernst Scholz]] |
|||
| ERGEBNIS1 = 28.7 |
|||
*[[1913]] - [[1919]]: [[Erich Koch-Weser]] ([[Deutsche Demokratische Partei|DDP]]) |
|||
| ERGEBNISALT1 = 18.0 |
|||
*[[1920]] - [[1925]]: [[Philipp Scheidemann]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) |
|||
| PARTEI2 = SPD |
|||
| valign = "top" | |
|||
| ERGEBNIS2 = 24.6 |
|||
*[[1925]] - [[1933]]: Dr. h.c. [[Hans Herbert Stadler]] |
|||
| ERGEBNISALT2 = 29.5 |
|||
*[[1933]] - [[1945]]: Dr. [[Gustav Lahmeyer]] ([[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]]) |
|||
| PARTEI3 = CDU |
|||
*[[1945]] - [[1954]]: [[Willi Seidel]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) |
|||
| ERGEBNIS3 = 19.2 |
|||
*[[1954]] - [[1963]]: Dr. [[Lauritz Lauritzen]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) |
|||
| ERGEBNISALT3 = 20.7 |
|||
*[[1963]] - [[1975]]: Dr. [[Karl Branner]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) |
|||
| PARTEI4 = Linke |
|||
*[[1975]] - [[1991]]: [[Hans Eichel]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) |
|||
| ERGEBNIS4 = 11.2 |
|||
*[[1991]] - [[1993]]: [[Wolfram Bremeier]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) |
|||
| ERGEBNISALT4 = 10.6 |
|||
*[[1993]] - [[2005]]: [[Georg Lewandowski]] ([[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]) |
|||
| PARTEI5 = FDP |
|||
*seit [[22. Juli]] [[2005]]: [[Bertram Hilgen]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) |
|||
| ERGEBNIS5 = 5.6 |
|||
| ERGEBNISALT5 = 5.6 |
|||
| PARTEI6 = AfD |
|||
| ERGEBNIS6 = 5.6 |
|||
| ERGEBNISALT6 = 11.0 |
|||
| PARTEI7 = FW(BV) |
|||
| ERGEBNIS7 = 2.3 |
|||
| ERGEBNISALT7 = 3.0 |
|||
| PARTEI8 = Bienen |
|||
| ERGEBNIS8 = 1.9 |
|||
| ERGEBNISALT8 = 0.0 |
|||
| ANMERKUNG8 = Rettet die Bienen |
|||
| FARBE8 = FFFFE0 |
|||
| PARTEI9 = PARTEI |
|||
| ERGEBNIS9 = 1.0 |
|||
| ERGEBNISALT9 = 0.0 |
|||
| PARTEI10 = Piraten |
|||
| ERGEBNIS10 = 0 |
|||
| ERGEBNISALT10= 1.6}} |
|||
| |
|||
|} |
|} |
||
{| class="wikitable" style="text-align:right;" |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
! colspan="2" rowspan="2"| Parteien und Wählergemeinschaften |
|||
! colspan="2"| 2021 |
|||
! colspan="2"| 2016 |
|||
! colspan="2"| 2011 |
|||
! colspan="2"| 2006 |
|||
! colspan="2"| 2001 |
|||
! colspan="2"| 1997 |
|||
! colspan="2"| 1993 |
|||
|- |
|||
! Anteil{{FN|a}} |
|||
! Sitze |
|||
! Anteil{{FN|a}} |
|||
! Sitze |
|||
! Anteil{{FN|a}} |
|||
! Sitze |
|||
! Anteil{{FN|a}} |
|||
! Sitze |
|||
! Anteil{{FN|a}} |
|||
! Sitze |
|||
! Anteil{{FN|a}} |
|||
! Sitze |
|||
! Anteil{{FN|a}} |
|||
! Sitze |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|GRÜNE|dunkel|DE}};" | Grüne |
|||
| style="text-align:left;" | [[Bündnis 90/Die Grünen]] |
|||
| 28,7 |
|||
| 20 |
|||
| 18,0 |
|||
| 13 |
|||
| 24,9 |
|||
| 18 |
|||
| 15,4 |
|||
| 11 |
|||
| 16,8 |
|||
| 12 |
|||
| 15,6 |
|||
| 13 |
|||
| 14,0 |
|||
| 11 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|SPD|dunkel|DE}};" | SPD |
|||
| style="text-align:left;" | [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands]] |
|||
| 24,6 |
|||
| 17 |
|||
| 29,5 |
|||
| 21 |
|||
| 36,4 |
|||
| 26 |
|||
| 39,8 |
|||
| 28 |
|||
| 36,0 |
|||
| 26 |
|||
| 36,0 |
|||
| 30 |
|||
| 29,8 |
|||
| 22 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};" | CDU |
|||
| style="text-align:left;" | [[Christlich Demokratische Union Deutschlands]] |
|||
| 19,2 |
|||
| 14 |
|||
| 20,7 |
|||
| 15 |
|||
| 24,2 |
|||
| 17 |
|||
| 29,1 |
|||
| 21 |
|||
| 35,4 |
|||
| 25 |
|||
| 33,0 |
|||
| 28 |
|||
| 36,9 |
|||
| 28 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Linke|dunkel|DE}};" | Die Linke |
|||
| style="text-align:left;" | [[Die Linke|Kasseler Linke]]<ref name="PDS" /> |
|||
| 11,2 |
|||
| 8 |
|||
| 10,6 |
|||
| 7 |
|||
| 6,7 |
|||
| 5 |
|||
| 6,8 |
|||
| 5 |
|||
| 3,2 |
|||
| 2 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|FDP|dunkel|DE}};" | FDP |
|||
| style="text-align:left;" | [[Freie Demokratische Partei]] |
|||
| 5,6 |
|||
| 4 |
|||
| 5,6 |
|||
| 4 |
|||
| 2,5 |
|||
| 2 |
|||
| 5,5 |
|||
| 4 |
|||
| 5,1 |
|||
| 4 |
|||
| 3,3 |
|||
| — |
|||
| 7,7 |
|||
| 6 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|AfD|dunkel|DE}};" | AfD |
|||
| style="text-align:left;" | [[Alternative für Deutschland]] |
|||
| 5,6 |
|||
| 4 |
|||
| 11,0 |
|||
| 8 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|FW(BV)|dunkel|DE}};" | FW |
|||
| style="text-align:left;" | [[Bundesverband der Freien Wähler|Freie Wähler Kassel]] |
|||
| 2,3 |
|||
| 2 |
|||
| 3,0 |
|||
| 2 |
|||
| 1,8 |
|||
| 1 |
|||
| 1,8 |
|||
| 1 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #FFFFE0;" | Bienen |
|||
| style="text-align:left;" | Rettet die Bienen |
|||
| 1,9 |
|||
| 1 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|PARTEI|dunkel|DE}};"| PARTEI |
|||
| style="text-align:left;" | [[Die PARTEI]] |
|||
| 1,0 |
|||
| 1 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Piraten|dunkel|DE}};" | Piraten |
|||
| style="text-align:left;" | [[Piratenpartei Deutschland]] |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| 1,6 |
|||
| 1 |
|||
| 2,7 |
|||
| 2 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #F08080;" | AUF-Kassel |
|||
| style="text-align:left;" | Wahlbündnis AUF-Kassel |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| 0,8 |
|||
| 0 |
|||
| 1,7 |
|||
| 1 |
|||
| 1,3 |
|||
| 1 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #AAAAAA;" | BfK |
|||
| style="text-align:left;" | Bündnis für Kassel -<br />Freie Wählergemeinschaft und Rentner-Partei<ref name="StHEGemWähGr2001/1997" /> |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| 2,1 |
|||
| 1 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|REP|dunkel|DE}};" | REP |
|||
| style="text-align:left;" | [[Die Republikaner]] |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| 4,6 |
|||
| — |
|||
| 5,4 |
|||
| 4 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #BC8F8F;" | Rentner |
|||
| style="text-align:left;" | [[Rentner Partei Deutschland]] |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| 3,0 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|FWG|hell|DE}};" | FWG |
|||
| style="text-align:left;" | Freie Wähler-Gemeinschaft |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| 2,7 |
|||
| — |
|||
| 5,7 |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|PDS|dunkel|DE}};" | PDS |
|||
| style="text-align:left;" | [[Partei des Demokratischen Sozialismus]] |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| 1,4 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Statt|dunkel|DE}};" | Statt |
|||
| style="text-align:left;" | [[Statt Partei]] |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| 0,3 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #{{Wahldiagramm/Partei|ÖDP|dunkel|DE}};" | ÖDP |
|||
| style="text-align:left;" | [[Ökologisch-Demokratische Partei]] |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| 0,5 |
|||
| — |
|||
|- |
|||
! colspan="2"| Gesamt |
|||
! style="text-align:right;"| 100,0 |
|||
! style="text-align:right;"| 71 |
|||
! style="text-align:right;"| 100,0 |
|||
! style="text-align:right;"| 71 |
|||
! style="text-align:right;"| 100,0 |
|||
! style="text-align:right;"| 71 |
|||
! style="text-align:right;"| 100,0 |
|||
! style="text-align:right;"| 71 |
|||
! style="text-align:right;"| 100,0 |
|||
! style="text-align:right;"| 71 |
|||
! style="text-align:right;"| 100,0 |
|||
! style="text-align:right;"| 71 |
|||
! style="text-align:right;"| 100,0 |
|||
! style="text-align:right;"| 71 |
|||
|- |
|||
! colspan="2"| Wahlbeteiligung in % |
|||
! colspan="2"| 43,7 |
|||
! colspan="2"| 42,8 |
|||
! colspan="2"| 42,4 |
|||
! colspan="2"| 37,1 |
|||
! colspan="2"| 46,2 |
|||
! colspan="2"| 63,8 |
|||
! colspan="2"| 67,5 |
|||
|} |
|||
{{FNZ|a|<sub>prozentualer Anteil an den abgegebenen gültigen Stimmen</sub>}} |
|||
=== Weitere Wahlen === |
|||
In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse von Bundestags-, Landtags- und Europawahlen in Kassel-Stadt dargestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://votemanager-ks.ekom21cdn.de/06611000/index.html |titel=Wahltermine |abruf=2021-09-27}}</ref> |
|||
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center" |
|||
! Jahr |
|||
! Wahl |
|||
! Wahl­beteiligung |
|||
! {{Parteifarbezeile|[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]}} |
|||
! {{Parteifarbezeile|[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]}} |
|||
! {{Parteifarbezeile|[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]}} |
|||
! {{Parteifarbezeile|[[Die Linke|Linke]]{{FN|1}}}} |
|||
! {{Parteifarbezeile|[[Alternative für Deutschland|AfD]]}} |
|||
! {{Parteifarbezeile|[[Bündnis Sahra Wagenknecht|BSW]]}} |
|||
! {{Parteifarbezeile|[[Freie Demokratische Partei|FDP]]}} |
|||
! style="border-bottom:3px solid #888888;" | Sonst. |
|||
|- |
|||
|2025 |
|||
|[[Bundestagswahl 2025|Bundestagswahl]] |
|||
|79,8 |
|||
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}|'''20,7''' |
|||
|19,5 |
|||
|17,3 |
|||
|15,5 |
|||
|14,2 |
|||
|5,6 |
|||
|3,5 |
|||
|3,7 |
|||
|- |
|||
|2024 |
|||
| [[Europawahl in Deutschland 2024|Europawahl]] |
|||
|60,3 |
|||
| 17,9 |
|||
| {{Parteifarbezelle|CDU|DE|V=H}} | '''20,4''' |
|||
| 19,7 |
|||
| 6,1 |
|||
| 10,3 |
|||
| 5,8 |
|||
| 4,4 |
|||
| 15,4 |
|||
|- |
|||
|2023 |
|||
| [[Landtagswahl in Hessen 2023|Landtagswahl]] |
|||
|59,9 |
|||
| 18,0 |
|||
| {{Parteifarbezelle|CDU|DE|V=H}} | '''25,1''' |
|||
| 21,6 |
|||
| 8,5 |
|||
| 14,8 |
|||
|— |
|||
| 3,9 |
|||
| 8,1 |
|||
|- |
|||
|2021 |
|||
| [[Bundestagswahl 2021|Bundestagswahl]] |
|||
|72,0 |
|||
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''28,6''' |
|||
| 15,8 |
|||
| 23,1 |
|||
| 8,3 |
|||
| 6,8 |
|||
|— |
|||
| 9,8 |
|||
| 7,5 |
|||
|- |
|||
|2019 |
|||
| [[Europawahl in Deutschland 2019|Europawahl]] |
|||
|55,3 |
|||
| 19,3 |
|||
| 17,4 |
|||
|{{Parteifarbezelle|Grüne|DE|V=H}}| '''30,8''' |
|||
| 8,0 |
|||
| 7,5 |
|||
|— |
|||
| 4,6 |
|||
| 12,4 |
|||
|- |
|||
|2018 |
|||
| [[Landtagswahl in Hessen 2018|Landtagswahl]] |
|||
|62,2 |
|||
| 21,4 |
|||
| 19,4 |
|||
|{{Parteifarbezelle|Grüne|DE|V=H}}| '''25,3''' |
|||
| 11,7 |
|||
| 10,7 |
|||
|— |
|||
| 5,7 |
|||
| 5,9 |
|||
|- |
|||
|2017 |
|||
| [[Bundestagswahl 2017|Bundestagswahl]] |
|||
|73,0 |
|||
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''25,5''' |
|||
| 23,6 |
|||
| 13,7 |
|||
| 13,6 |
|||
| 9,9 |
|||
|— |
|||
| 8,9 |
|||
| 4,7 |
|||
|- |
|||
|2014 |
|||
| [[Europawahl in Deutschland 2014|Europawahl]] |
|||
|40,0 |
|||
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''29,7''' |
|||
| 21,7 |
|||
| 19,2 |
|||
| 11,0 |
|||
| 8,0 |
|||
|— |
|||
| 3,1 |
|||
| 7,3 |
|||
|- |
|||
| rowspan="2" |2013 |
|||
| [[Bundestagswahl 2013|Bundestagswahl]] |
|||
|68,5 |
|||
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''31,5''' |
|||
| 29,4 |
|||
| 15,0 |
|||
| 10,4 |
|||
| 4,8 |
|||
|— |
|||
| 4,1 |
|||
| 4,9 |
|||
|- |
|||
| [[Landtagswahl in Hessen 2013|Landtagswahl]] |
|||
|68,4 |
|||
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''33,6''' |
|||
| 28,7 |
|||
| 16,2 |
|||
| 9,2 |
|||
| 3,4 |
|||
|— |
|||
| 3,6 |
|||
| 5,3 |
|||
|- |
|||
| rowspan="3" |2009 |
|||
| [[Bundestagswahl 2009|Bundestagswahl]] |
|||
|69,5 |
|||
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''28,4''' |
|||
| 24,9 |
|||
| 17,2 |
|||
| 12,5 |
|||
| — |
|||
|— |
|||
| 12,2 |
|||
| 4,8 |
|||
|- |
|||
| [[Europawahl 2009 in Deutschland|Europawahl]] |
|||
|35,6 |
|||
| 26,1 |
|||
| {{Parteifarbezelle|CDU|DE|V=H}} | '''28,7''' |
|||
| 22,6 |
|||
| 6,6 |
|||
| — |
|||
|— |
|||
| 9,5 |
|||
| 6,5 |
|||
|- |
|||
| [[Landtagswahl in Hessen 2009|Landtagswahl]] |
|||
|55,9 |
|||
| 28,5 |
|||
| {{Parteifarbezelle|CDU|DE|V=H}} | '''28,6''' |
|||
| 19,2 |
|||
| 8,3 |
|||
| — |
|||
|— |
|||
| 12,6 |
|||
| 2,7 |
|||
|- |
|||
|2008 |
|||
| [[Landtagswahl in Hessen 2008|Landtagswahl]] |
|||
|58,5 |
|||
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''42,3''' |
|||
| 26,4 |
|||
| 11,9 |
|||
| 8,5 |
|||
| — |
|||
|— |
|||
| 7,5 |
|||
| 3,3 |
|||
|- |
|||
|2005 |
|||
| [[Bundestagswahl 2005|Bundestagswahl]] |
|||
|75,6 |
|||
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''41,5''' |
|||
| 26,3 |
|||
| 14,0 |
|||
| 7,5 |
|||
| — |
|||
|— |
|||
| 8,0 |
|||
| 2,7 |
|||
|- |
|||
|2004 |
|||
| [[Europawahl in Deutschland 2004|Europawahl]] |
|||
|37,2 |
|||
| 26,0 |
|||
| {{Parteifarbezelle|CDU|DE|V=H}} | '''32,0''' |
|||
| 23,4 |
|||
| 4,1 |
|||
| — |
|||
|— |
|||
| 6,4 |
|||
| 8,1 |
|||
|- |
|||
|2002 |
|||
| [[Bundestagswahl 2002|Bundestagswahl]] |
|||
|76,5 |
|||
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''44,4''' |
|||
| 29,7 |
|||
| 14,4 |
|||
| 2,2 |
|||
| — |
|||
|— |
|||
| 6,5 |
|||
| 2,7 |
|||
|- |
|||
|1999 |
|||
| [[Europawahl in Deutschland 1999|Europawahl]] |
|||
|39,2 |
|||
| 36,4 |
|||
| {{Parteifarbezelle|CDU|DE|V=H}} | '''41,6''' |
|||
| 12,0 |
|||
| 3,0 |
|||
| — |
|||
|— |
|||
| 3,4 |
|||
| 3,6 |
|||
|} |
|||
{{FNZ|1|bis 2007: [[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]]}} |
|||
=== Magistrat === |
|||
{| class="wikitable" |
|||
|+Hauptamtliche Mitglieder |
|||
!Amt |
|||
!Name |
|||
!Partei |
|||
!Dezernat |
|||
|- |
|||
| Oberbürgermeister |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};"| [[Sven Schoeller]] |
|||
| Grüne |
|||
| I/Recht und Kultur |
|||
|- |
|||
|Stadtkämmerer |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|FDP|dunkel|DE}};" | [[Matthias Nölke]] |
|||
|FDP |
|||
|II/Finanzen und Wirtschaft |
|||
|- |
|||
|Stadtrat |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};" | Heiko Lemkuhl |
|||
|CDU |
|||
|III/Ordnung, Sicherheit und Sport |
|||
|- |
|||
| Stadtrat |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|CDU|dunkel|DE}};" | Norbert Wett |
|||
| CDU |
|||
| IV/Bürgerangelegenheiten, Soziales und Digitalisierung |
|||
|- |
|||
| Bürgermeisterin |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};"| [[Nicole Maisch]] |
|||
| Grüne |
|||
| V/Gesundheit, Bildung und Chancengleichheit |
|||
|- |
|||
| Stadtklimarätin |
|||
| style="border-right:4px solid #{{Wahldiagramm/Partei|Grüne|dunkel|DE}};"| Simone Fedderke |
|||
| Grüne |
|||
| VI/Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt und Verkehr |
|||
|} |
|||
'''Ehrenamtliche Mitglieder''' |
|||
{{Farblegende|#46962B|[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]: 4 Sitze|}} |
|||
{{Farblegende|#EE3300|[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]: 3 Sitze|}} |
|||
{{Farblegende|#000000|[[Christlich Demokratische Union Deutschlands|CDU]]: 2 Sitze|}} |
|||
{{Farblegende|#BE3075|[[Die Linke|Linke]]: 2 Sitz|}} |
|||
{{Farblegende|#009EE0|[[Alternative für Deutschland|AfD]]: 1 Sitz|}} |
|||
{{Farblegende|#FFFF00|[[Freie Demokratische Partei|FDP]]: 1 Sitz|}} |
|||
=== Ausländerbeirat === |
|||
Der Ausländerbeirat darf die Politik in Kassel nicht direkt mitbestimmen, kann allerdings die Stadtverordnetenversammlung beraten. |
|||
Die Mitglieder des Ausländerbeirats können die ausländischen und staatenlosen Menschen vertreten, die nicht an der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung teilnehmen dürfen. Stimmberechtigt sind alle volljährigen Bewohner Kassels, die keine deutsche oder EU-Staatsangehörigkeit besitzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.agah-hessen.de/wahl2021/infos-fuer-waehlerinnen/was-ist-der-auslaenderbeirat/ |titel=Was ist ein Ausländerbeirat? |abruf=2021-03-14}}</ref> Die letzte Wahl fand am 14. März 2021 statt. |
|||
{| |
|||
| {{Wahldiagramm |
|||
| LAND = DE |
|||
| DIFF2 = ja |
|||
| PROZENT = nein |
|||
| TITEL = Wahl zum Ausländerbeirat in Kassel 2021 |
|||
| TITEL2 = Wahlbeteiligung: 8,9 % |
|||
| JAHRALT = 2015 |
|||
| JAHRNEU = 2021 |
|||
| PARTEI1 = G 2000 |
|||
| ERGEBNIS1 = 22.1 |
|||
| ERGEBNISALT1 = 42.3 |
|||
| FARBE1 = 008000 |
|||
| PARTEI2 = EUROPA |
|||
| ERGEBNIS2 = 17.5 |
|||
| ERGEBNISALT2 = 16.9 |
|||
| FARBE2 = ADFF2F |
|||
| PARTEI3 = DWP |
|||
| ERGEBNIS3 = 17.2 |
|||
| ERGEBNISALT3 = 0.0 |
|||
| FARBE3 = FF69B4 |
|||
| PARTEI4 = ZLK |
|||
| ERGEBNIS4 = 13.9 |
|||
| ERGEBNISALT4 = 0.0 |
|||
| FARBE4 = 4169E1 |
|||
| PARTEI5 = ALK |
|||
| ERGEBNIS5 = 10.4 |
|||
| ERGEBNISALT5 = 18.0 |
|||
| FARBE5 = FFD700 |
|||
| PARTEI6 = AL |
|||
| ERGEBNIS6 = 10.2 |
|||
| ERGEBNISALT6 = 0.0 |
|||
| FARBE6 = 00FA9A |
|||
| ANMERKUNG6 = Afrika Liste |
|||
| PARTEI7 = Kas-int |
|||
| ERGEBNIS7 = 8.7 |
|||
| ERGEBNISALT7 = 0.0 |
|||
| FARBE7 = 0000CD |
|||
| PARTEI8 = NeuKa |
|||
| ERGEBNIS8 = 0.0 |
|||
| ERGEBNISALT8 = 9.32 |
|||
| FARBE8 = 20B2AA |
|||
| PARTEI9 = AFI |
|||
| ERGEBNIS9 = 0.0 |
|||
| ERGEBNISALT9 = 8.4 |
|||
| FARBE9 = E0FFFF |
|||
| PARTEI10 = SLK |
|||
| ERGEBNIS10 = 0.0 |
|||
| ERGEBNISALT10= 5.1 |
|||
| FARBE10 = DC143C |
|||
}} |
|||
|{{Sitzverteilung |
|||
| float = center |
|||
| Überschrift = Sitzverteilung im Ausländerbeirat Kassel 2021 |
|||
|ALK|Afrika Liste|DWP|EUROPA|G 2000|Kas-int|ZLK |
|||
|| ALK = 4 |
|||
| ALK Farbe = FFD700 |
|||
| Afrika Liste = 4 |
|||
| Afrika Liste Farbe = 00FA9A |
|||
| DWP = 6 |
|||
| DWP Farbe = FF69B4 |
|||
| EUROPA = 7 |
|||
| EUROPA Farbe = ADFF2F |
|||
| G 2000 = 8 |
|||
| G 2000 Farbe = 008000 |
|||
| Kas-int = 3 |
|||
| Kas-int Farbe = 0000CD |
|||
| ZLK = 5 |
|||
| ZLK Farbe = 4169E1 |
|||
}} |
|||
|} |
|||
Die aktuellen und vergangenen Ergebnisse der Ausländerbeiratswahlen sind wie folgt: |
|||
{| class="wikitable" style="text-align:right;" |
|||
|- class="hintergrundfarbe5" |
|||
|+ align="bottom" | |
|||
! rowspan="2" colspan="2"| Wahllisten |
|||
! colspan="2"| 2021 |
|||
! colspan="2"| 2015 |
|||
! colspan="2"| 2010 |
|||
|- |
|||
! % |
|||
! Sitze |
|||
! % |
|||
! Sitze |
|||
! % |
|||
! Sitze |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #008000;" | G 2000 |
|||
| style="text-align:left;" | Gemeinschaft 2000 |
|||
| 22,1 |
|||
| 8 |
|||
| 42,3 |
|||
| 16 |
|||
| 71,1 |
|||
| 26 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #ADFF2F;" | EUROPA |
|||
| style="text-align:left;" | EUROPA LISTE |
|||
| 17,5 |
|||
| 7 |
|||
| 16,9 |
|||
| 6 |
|||
| 12,9 |
|||
| 5 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #FF69B4;" | DWP |
|||
| style="text-align:left;" | Democratic Women Power |
|||
| 17,2 |
|||
| 6 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #4169E1;" | ZLK |
|||
| style="text-align:left;" | Zukunfts Liste Kassel |
|||
| 13,9 |
|||
| 5 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #FFD700;" | ALK |
|||
| style="text-align:left;" | Alternative Liste Kassel |
|||
| 10,4 |
|||
| 4 |
|||
| 18,0 |
|||
| 7 |
|||
| 16,0 |
|||
| 6 |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #00FA9A;" | Afrika Liste |
|||
| style="text-align:left;" | Afrika Liste |
|||
| 10,2 |
|||
| 4 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #0000CD;" | Kas-int |
|||
| style="text-align:left;" | Kassel International |
|||
| 8,7 |
|||
| 3 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #20B2AA;" | NeuKa |
|||
| style="text-align:left;" | Neues Kassel |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| 9,3 |
|||
| 3 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #E0FFFF;" | AFI |
|||
| style="text-align:left;" | Aktion für Integration |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| 8,4 |
|||
| 3 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
| style="text-align:left; border-right:5px solid #DC143C;" | SLK |
|||
| style="text-align:left;" | Somalische Liste in Kassel |
|||
| — |
|||
| — |
|||
| 5,1 |
|||
| 2 |
|||
| — |
|||
| — |
|||
|- |
|||
! colspan="2"| Gesamt |
|||
! style="text-align:right;"| 100,0 |
|||
! style="text-align:right;"| 37 |
|||
! style="text-align:right;"| 100,0 |
|||
! style="text-align:right;"| 37 |
|||
! style="text-align:right;"| 100,0 |
|||
! style="text-align:right;"| 37 |
|||
|- |
|||
! colspan="2"| Wahlbeteiligung in % |
|||
! colspan="2"| 8,9 |
|||
! colspan="2"| 6,4 |
|||
! colspan="2"| 10,3 |
|||
|} |
|||
=== Wappen und Flagge === |
|||
[[Datei:Flagge Kassel.svg|mini|Flagge der Stadt Kassel]] |
|||
[[Datei:Kassel asv2022-02 img30 Rathaus.jpg|mini|Der hessische Löwe und das [[Wappen]] an der Eingangstreppe des Kasseler Rathauses]] |
|||
[[Blasonierung]]: „In Blau ein silberner Schrägbalken, oben begleitet von sechs (2:4 gestellten) und unten von sieben (4:3 gestellten) schräggestellten, silbernen [[Kleeblatt (Heraldik)|Kleeblättern]].“ Die Stadtfarben sind Blau und Weiß. |
|||
Symbolik: Die Kleeblätter als Stadtzeichen sind schon seit dem 14. Jahrhundert als Wasserzeichen in Papier nachweisbar. Der Schrägbalken, der früher auch als Wellenbalken zu sehen war, ist ebenfalls seit dem 13. Jahrhundert nachgewiesen und bezieht sich wohl auf die Lage an der Fulda. Warum gerade 13 Kleeblätter abgebildet sind, lässt sich historisch nicht eindeutig belegen, ebenso wenig die Bedeutung der Kleeblätter. Einige Experten sind der Meinung, der silberne Balken symbolisiere die Fulda, die sechs im oberen und sieben im unteren Teil des Wappens enthaltenen Kleeblätter repräsentierten die Zahl der Ratsherren auf den jeweiligen Seiten des Flusses. Eine andere Lesart, die Kasseler Schüler früher lernten, besagt, dass die Kleeblätter Fischerhäuser links und rechts der Fulda symbolisierten. Bisher nicht anerkannte Forschungen gehen davon aus, dass es sich bei den Kleeblättern um die abstrakte Darstellung von [[Rautengewächse]]n handeln könnte. |
|||
Ein schräggestelltes Kleeblatt wie im Wappen erscheint auch zwischen dem [[Münzmeisterzeichen]] der Kasseler Münzmeister und in der Umschrift auf verschiedenen [[Weidenbaumtaler]]n Wilhelms V. von Hessen-Kassel. |
|||
=== Städtepartnerschaften === |
=== Städtepartnerschaften === |
||
Kassel unterhält [[ |
Kassel unterhält [[Gemeindepartnerschaft|Partnerschaften]] mit folgenden Städten:<ref name="StPartner" /> |
||
{| style=" |
{| class="toptextcells" style="padding:0 1em;" |
||
| style="vertical-align:top" | |
|||
| width = "250" | |
|||
*[[Bild:Flag of Italy.svg|20px]] [[Florenz]], [[Italien]], seit [[1952]] |
|||
*[[Bild:Flag of Berlin.svg|20px]] [[Berlin-Tiergarten]], seit [[1962]], seit Gebietsreform [[2001]] [[Berlin-Mitte]] |
|||
*[[Bild:Flag of France.svg|20px]] [[Mülhausen]], [[Frankreich]], seit [[1965]] |
|||
| width = "250" | |
|||
*[[Bild:Flag of Sweden.svg|20px]] [[Västerås]], [[Schweden]], seit [[1972]] |
|||
*[[Bild:Flag of Finland.svg|20px]] [[Rovaniemi]], [[Finnland]], seit [[1972]] |
|||
*[[Bild:Flag of Russia.svg|20px]] [[Jaroslawl]], [[Russland]], seit [[1988]] |
|||
| |
| |
||
* {{RUS|Ziel=Nesterow|Nesterow/Stallupönen/Ebenrode}}, [[Russland]], seit 1915 / 1954 erneuert ([[Patenstadt]])<ref>Thomas Siemon: [https://www.hna.de/kassel/erinnerung-stallupoenen-5062204.html ''Erinnerung an Stallupönen - 100 Jahre Patenschaft im damaligen Ostpreußen''] [[Hessische/Niedersächsische Allgemeine|HNA]] 31. Mai 2015</ref> |
|||
*[[Bild:Flag of Thuringia.svg|20px]] [[Arnstadt]], [[Thüringen]], seit [[1989]] |
|||
* |
* {{ITA|Ziel=Florenz}}, [[Italien]], seit 1952 |
||
* {{DEU|Bezirk Mitte|Berlin, Bezirk Mitte}}, [[Deutschland]], seit 1962 |
|||
*[[Bild:Flag of Turkey.svg|20px]] [[Izmit]], [[Türkei]], seit [[1999]] |
|||
* {{FRA|Ziel=Mülhausen}}, [[Frankreich]], seit 1965 |
|||
* {{SWE|Ziel=Västerås}}, [[Schweden]], seit 1972 |
|||
* {{FIN|Ziel=Rovaniemi}}, [[Finnland]], seit 1972 |
|||
| |
|||
* {{RUS|Ziel=Jaroslawl}}, [[Russland]], seit 1988 |
|||
* {{DEU|Ziel=Arnstadt}}, [[Deutschland]], seit 1989 |
|||
* {{ISR|Ziel=Ramat Gan}}, [[Israel]], seit 1990 |
|||
* {{TUR|Ziel=İzmit}}, [[Türkei]], seit 2000 |
|||
* {{RUS|Ziel=Nowy Urengoi}}, [[Russland]], seit 2005 |
|||
|} |
|} |
||
Zudem ist Kassel Mitglied des [[Bund der europäischen Napoleonstädte|Bundes der europäischen Napoleonstädte]]. |
|||
=== Finanzen === |
|||
Kassel gehörte zu den am höchsten verschuldeten Städten Hessens,<ref name="HeGemStatistik" /> daher war die Stadt eine der drei kreisfreien Städte, die aufgrund ihrer schlechten Finanzlage berechtigt waren, sich unter den [[Kommunaler Schutzschirm|Kommunalen Schutzschirm]] des Landes Hessen zu stellen.<ref name="KommÜbersicht" /> Ende 2012 wurde ein entsprechender Vertrag mit dem Land Hessen geschlossen, um eine Teilentschuldung der Stadt zu erreichen.<ref name="Teilentsch260,5" /> 2016 konnte Kassel den Rettungsschirm des Landes verlassen, nachdem die Stadt zum dritten Mal in Folge (aufgrund von gestiegenen Gewerbesteuereinnahmen) einen Haushaltsüberschuss erwirtschaftet hatte.<ref name="HS16012016" /> |
|||
== Wirtschaft und Infrastruktur == |
== Wirtschaft und Infrastruktur == |
||
[[Datei:Volkswagen-kassel-baunatal-270307.jpg|mini|VW-Werk Baunatal (seit 1957), von Oberzwehren aus gesehen]] |
|||
Als ehemalige Residenzstadt wurde Kassel später Verwaltungs- und Behördensitz. Seit dem [[19. Jahrhundert]] gibt es vor allem Maschinenbau, speziell Lokomotiv- und Waggonbau sowie Rüstungsindustrie ([[Henschel-Werke]], [[Krauss-Maffei Wegmann|Wegmann]], [[Waggonfabrik Gebrüder Credé|Credé]], [[Bombardier Transportation|Bombardier]]); Komponenten des [[Transrapid]] werden in Kassel gefertigt. Ab 1935 für einige Jahrzehnte große [[Kunstseide]]nproduktion (Spinnfaser AG). |
|||
[[Datei:Solar-Werk 1.jpg|mini|Solarwerk 1 der Firma [[SMA Solar Technology|SMA]] in Salzmannshausen, 2009]] |
|||
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F007141-0001, Kassel, Hotel auf der Wilhelmshöhe, 1959.jpg|mini|Das [[Schlosshotel Bad Wilhelmshöhe]] (1959), Architekt [[Paul Bode (Architekt)|Paul Bode]]]] |
|||
[[Datei:Hotel Hessenland Kassel.JPG|mini|Von [[Paul Bode (Architekt)|Paul Bode]] entworfene Wirtschaftswunderarchitektur, das „Hotel Hessenland“ an der Friedrichsstraße]] |
|||
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts setzte die Industrialisierung im Gießwesen und, entsprechend den mittelalterlichen Handelswegen zwischen Brabant und Schlesien, die Maschinisierung anderer Gewerke wie das Tuchwesen ein. Der Anstieg der Einwohnerzahl hing mit dem Anschluss der Stadt an die Eisenbahnlinie der Main-Weser-Bahn und der Eröffnung des Bahnhofs kurz nach Mitte des 19. Jahrhunderts zusammen und führte zu einem abrupten Anwachsen im Bereich der Altstadt. Die Verstädterung der Vororte erfolgte nach Eingemeindung im Übergang zum 20. Jahrhundert, als die Unternehmen bereits großindustriellen Umsatz erwirtschafteten, zumeist in den Bereichen Schwerindustrie, Maschinen- und Fahrzeugbau (Lkw, Lokomotiven und Waggons) und Rüstungsindustrie ([[Panzerkampfwagen VI Tiger|Panzer]]- und Flugzeugbau, [[Flugmotor]]en). Weltweit bekannt waren und sind Kasseler Unternehmen wie [[Henschel & Sohn]] und die [[Gerhard-Fieseler-Werke]]; in der Stadt produzierten auch [[Wegmann & Co.|Wegmann]], heute Krauss-Maffei Wegmann ([[Krauss-Maffei Wegmann|KMW]]), die [[Waggonfabrik Gebrüder Credé]] sowie [[Junkers Flugzeug- und Motorenwerke|Junkers]] ([[Motorenbau Werk Kassel]] – später [[AEG]]-Werk). |
|||
Kassel wurde relativ spät durchgreifend industrialisiert (ab ca. 1890) und hat seit den 1970er Jahren bedeutende industrielle Großbetriebe verloren. Heute liegt die Arbeitslosenrate in Kassel zwischen 15 und 20 Prozent. |
|||
Ab 1935 gab es für einige Jahrzehnte eine große [[Kunstseide]]nproduktion der Spinnfaser AG (später [[Vereinigte Glanzstoff-Fabriken]] bis 1984) sowie der Unternehmen [[Salzmann & Comp.]] (bis 1971)<ref name="Salzm&Co" /> und [[Gottschalk & Co.]] (bis 1999). |
|||
Dennoch ist Kassel Sitz einiger umsatzstarker Unternehmen, z. B. die [[Erdgas]]lieferanten [[Wintershall]] und [[WINGAS]] sowie der [[Kalisalz|Kali]] und [[Salz]] Produzent [[K+S]]. |
|||
Relativ früh war Kassel vom Strukturwandel betroffen, vornehmlich durch die Übernahme des [[Henschel & Sohn|Henschel-Konzerns]] durch ThyssenKrupp in den späten 1960er Jahren. Bereiche von Henschel gelangten zu anderen Unternehmen wie der [[Daimler Trucks|Daimler AG]], [[Bombardier Transportation|Bombardier]] und Thyssen oder wurden als eigenständige Betriebe fortgeführt. Das Gelände des Baunataler Henschel-Flugmotorenwerks wurde von der [[Volkswagen AG]] erworben, die dort das [[Volkswagenwerk Kassel]] errichtete. VW verfügt über zwei weitere Standorte in der Region, darunter das [[Original Teile Center]] und das Werk zur Aufbereitung von Aggregaten in Kassel-Bettenhausen. Das angrenzende [[AEG]]-Hausgerätewerk wurde in den 1990er Jahren geschlossen, es wird heute von [[Alstom]] genutzt. Im ehemaligen Henschel-Werk Mittelfeld wurde die Schwebebahntechnik ([[Transrapid]]) entwickelt sowie im Bereich der schienengebundenen Hochgeschwindigkeit das [[InterCityExperimental]], aus dem der ICE hervorging. Die Firma [[Bode (Unternehmen)|Bode]] fertigt Bahn- und Bustüren. Seit den 1990er Jahren gibt es mit [[Rheinmetall]] und [[Krauss-Maffei Wegmann]] auf dem Gelände wieder eine Produktion von Rüstungsgütern. |
|||
Einen Namen macht sich Kassel und die Region mit ihren Instituten, Verbänden und Unternehmen im Bereich der regenerativen Energien, wie zum Beispiel dem [[ISET]] (Institut für Solare Energietechnik) oder dem [[deEnet]]. Größtes Unternehmen im Bereich Photovoltaik ist die [[SMA Technologie AG]]. |
|||
Im Rohstoffbereich tätig sind der [[Erdöl]]konzern [[Wintershall]] und [[Erdgas]]lieferant [[Wingas]] sowie der [[Kalisalz|Kali-]]und-[[Steinsalz|Salz]]-Produzent [[K+S]]. |
|||
=== Verkehr === |
|||
[[Image:KasselStassenbahnObereKoenigsstrasse2489.jpg|thumb|Straßenbahn auf der Oberen Königsstraße]] |
|||
Durch seine zentrale Lage ist Kassel gut zu erreichen. Die Stadt liegt an den [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]] [[Bundesautobahn 7|A 7]], [[Bundesautobahn 44|A 44]] und [[Bundesautobahn 49|A 49]] und an der [[Neubaustrecke Hannover–Würzburg]] des [[InterCityExpress|ICE]]-Netzes. Neben dem Fernbahnhof [[Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe]] verbindet die [[RegioTram Kassel|RegioTram]] am [[Kassel Hauptbahnhof|Hauptbahnhof Kassel]] als [[S-Bahn]] ähnliches System die Stadt mit dem Umland. Die Innenstadt und viele angrenzende Gemeinden werden durch die [[Straßenbahn Kassel]] sowie durch Busse erschlossen. |
|||
Weiterhin befindet sich in [[Calden]] der Verkehrsflughafen der Stadt, der bis ca. 2010 ausgebaut werden soll. |
|||
Einen Namen haben sich Kassel und die Region auch gemacht mit ihren Instituten, Verbänden und Unternehmen im Bereich der [[erneuerbare Energien|erneuerbaren Energien]] und Energieeffizienz wie dem [[Institut für Solare Energieversorgungstechnik]] (ISET), dem [[Zentrum für Umweltbewusstes Bauen e. V.]] (ZUB), der [[Gesellschaft für Rationelle Energieverwendung]] (GRE) oder dem ''Kompetenznetzwerk Dezentrale Energietechnologien'' (deENet). Größtes Unternehmen im Bereich [[Photovoltaik]] ist die [[SMA Solar Technology]]. Die [[Städtische Werke (Kassel)|Städtischen Werke Kassel]], ein 1929 gegründetes städtisches Eigenunternehmen, bietet seit einigen Jahren als einziger kommunaler Anbieter seinen Kunden 100-%-Naturstrom. 2010 übernahm die [[Thüga]] die Minderheitsbeteiligung von 24,9 % von [[Vattenfall]].<ref name="PM20122010" /> Ab 2009 wurde zusammen mit der Gemeinde [[Lohfelden]] das Gewerbegebiet „Am Lohfeldener Rüssel“ erschlossen.<ref name="AmLohfRüssel" /> Zahlreiche Unternehmen konnten angesiedelt werden, sowohl aus dem Dienstleistungssektor als auch Fertigungsbetriebe aus dem Maschinenbau. Das Gebiet befindet sich als dritte definierte Erweiterungsfläche im stark von Logistik geprägten Industriepark [[Waldau (Kassel)|Kassel-Waldau]]. |
|||
siehe auch: [[Flughafen Kassel-Calden]], [[Nordhessischer Verkehrsverbund]], [[Herkulesbahn]], [[Hessencourrier]], [[Straßenbahn Kassel]], [[Halle-Kasseler Eisenbahn]], [[RegioTram Kassel]] |
|||
Im Jahr 2016 erwirtschaftete Kassel, innerhalb seiner Stadtgrenzen, ein [[Bruttoinlandsprodukt]] von 9,914 Milliarden € und belegte damit Rang 37 in der [[Liste der deutschen Städte nach Bruttoinlandsprodukt|Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung]] Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 49.937 € pro Kopf (Hessen: 43.496 €, Deutschland 38.180 €) und damit über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. Das BIP je Erwerbsperson beträgt 65.398 €. In der Stadt waren 2016 ca. 151.600 Erwerbstätige beschäftigt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |titel=Aktuelle Ergebnisse – VGR dL |abruf=2019-01-07 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190213033332/https://www.statistik-bw.de/VGRdL/tbls/index.jsp?lang=#tab03 |archiv-datum=2019-02-13 |offline=1}}</ref> Die Arbeitslosenquote ist rückläufig von 10,2 % im Jahr 2011, auf 9,3 % 2015<ref name="AlQuote" /> und 6,7 % im Dezember 2018 (im benachbarten Landkreis Kassel betrug sie 3,5 %).<ref>{{Internetquelle |url=https://statistik.arbeitsagentur.de/Navigation/Statistik/Statistik-nach-Regionen/Politische-Gebietsstruktur/Hessen/Kassel-documenta-Stadt-Nav.html |titel=Kassel Documenta-Stadt - statistik.arbeitsagentur.de |abruf=2017-10-16 |sprache=de}}</ref> |
|||
=== Medien === |
|||
Die hessische [[Landesmedienanstalt]] ([[Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk]]) hat ihren Sitz in Kassel. |
|||
Im [[Zukunftsatlas|Zukunftsatlas 2016]] belegte die kreisfreie Stadt Kassel Platz 145 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zukunftsatlas-2016/ |titel=Zukunftsatlas 2016 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20181204195152/https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zukunftsatlas-2016/ |abruf=2018-03-23 |offline=1}}</ref> |
|||
Die [[Hessische/Niedersächsische Allgemeine]] ist die einzige in Kassel erscheinende [[Tageszeitung]]. |
|||
== Sehenswürdigkeiten == |
|||
Zwei Mal in der Woche wird das Anzeigenblatt Extra-Tip an alle Kasseler Haushalte verteilt. Er finanziert sich nur durch Kleinanzeigen und Werbeeinnahmen und verfügt über einen kleinen, stark umstrittenen redaktionellen Teil. Es ist nicht unüblich, seinen Briefkasten mit einem "Bitte kein Extra-Tip"-Aufkleber zu versehen. |
|||
=== Bauwerke === |
|||
→ Nebenartikel: [[Karl (Hessen-Kassel)#Architektur in Kassel|Architektur von Kassel unter Landgraf Karl]] |
|||
Die Altstadt von Kassel im heutigen Stadtteil [[Mitte (Kassel)|Mitte]] wurde 1943 weitgehend zerstört. Wenngleich aufgrund der Kriegszerstörung und der Nachkriegs-[[Stadtplanung]] kein geschlossenes historisches Stadtbild mehr existiert, so beherbergt die Stadt aufgrund der Bedeutung als ehemalige Residenzstadt zahlreiche historische Gebäude vieler Epochen, die auch städtebauliche Dominanten sind. |
|||
Wöchentlicher Anzeiger ist die [[Paperoni]] mit Verbrauchertipps und regionalen Informationen |
|||
die jeden Freitag in rund 1.200 Geschäften des täglichen Bedarfs zur kostenlosen Mitnahme ausgelegt wird. |
|||
Ein Beispiel ist die evangelische [[Alte Brüderkirche (Kassel)|Brüderkirche]], das zweitälteste Kirchengebäude der Stadt. Im Gebiet der Innenstadt befinden sich weitere historische Baudenkmäler: der [[Renthof (Kassel)|Renthof]] und das [[Rondell]], die [[Martinskirche (Kassel)|Martinskirche]] mit den markanten Türmen der frühen Nachkriegszeit, das [[Ottoneum]], der [[Marstall (Kassel)|Marstall]], die Ruine des Zeughauses, das [[Karlshospital]], der [[Druselturm]], die Ruine der Garnisonkirche, die vereinfacht wiederaufgebaute [[Karlskirche (Kassel)|Karlskirche]], das [[Fridericianum (Kassel)|Fridericianum]] mit [[Zwehrenturm]] (zeitweilig als [[Sternwarte]] genutzt), der [[Altane|Altan]] des ehemaligen [[Rotes Palais (Kassel)|Roten Palais]], der Kirchturm der alten [[Lutherkirche (Kassel)|Lutherkirche]] mit modernem Beton-Neubau und die umgebenden Grabdenkmäler des Altstädter Friedhofs. |
|||
Das (K)Magazin erscheint monatlich und berichtet über kulturelle Themen der Region Nordhessen. |
|||
<gallery> |
|||
Seit 2004 erscheint monatlich die von der IG Metall herausgegebene [[Nordhessische Neue Zeitung]], die in Betrieben und Wohngebieten kostenlos verteilt wird. |
|||
Kassel asv2022-02 img27 Ottoneum.jpg|Das [[Ottoneum]], eines der repräsentativen Bauwerke der barocken Residenzstadt |
|||
Kassel Orangerie 2011 02.jpg|Die [[Orangerie (Kassel)|Orangerie]] in der [[Karlsaue]] |
|||
Kassel asv2022-02 img38 Marstall.jpg|Der [[Marstall (Kassel)|Marstall]] beherbergt die Markthalle und das Stadtarchiv Kassel |
|||
Elisbethhospitalkasselb.jpg|Das Gebäude des [[Elisabethhospital (Kassel)|Elisabethhospitals]] aus der Zeit der Renaissance |
|||
Ständehaus, Ständeplatz 6–10 in Kassel.jpg|Wiege der demokratischen Umbrüche zur Zeit des Frühliberalismus: das im Stil der frühen [[Neorenaissance]] gebaute [[Ständehaus (Kassel)|Ständehaus]] am Ständeplatz |
|||
Kassel asv2022-02 img56 Wilhelmshöhe Teufelsbrücke.jpg|Teufelsbrücke im [[Bergpark Wilhelmshöhe]] |
|||
</gallery> |
|||
In den äußeren Stadtteilen wie [[Harleshausen]] und [[Bad Wilhelmshöhe]] befinden sich alte Fachwerkortskerne. Im Stadtteil [[Vorderer Westen]] finden sich eindrucksvolle [[Jugendstil]]-Gebäude; dabei handelt es sich zumeist um Mietswohnhäuser mit vielfältig gestalteten Fassaden, vergleichbar mit einigen Quartieren in der Südstadt. Die an die Innenstadt angrenzenden Arbeiterquartiere in der [[Nord-Holland (Kassel)|Nordstadt]] und im [[Wesertor (Kassel)|Wesertor]] bilden ebenso anschauliche Relikte wie die Werksiedlungen der Gründerzeit und der Frühmoderne auf dem Rothenberg von [[Otto Haesler]]. |
|||
Verschiedene Rundfunksender haben Studios in Kassel. Der [[Hessischer Rundfunk|Hessische Rundfunk]] betreibt hier sein Studio Kassel und sendet sein Radioprogramm [[hr4]] direkt aus Kassel. [[Hit Radio FFH]] hat sein Nordhessenstudio im Haus der HNA und der Radiosender [[Sky Radio]] sendet hessenweit aus der Friedrich-Ebert-Straße. [[RTL Television]] betreibt im Stadtgebiet eine Nebenstelle. Der Radiosender [[Freies Radio Kassel]] und der Fernsehsender [[Offener Kanal Kassel]] sind zwei nichtkommerzielle [[Bürgerfunk|Bürgersender]]. |
|||
Die Architektur der 1950er Jahre ist mit zahlreichen Gebäuden vertreten und gilt als modernes Gesamt[[Denkmalschutz|denkmal]], so auszugsweise das Kopfgebäude des Hauptbahnhofs, das Hotel Hessenland, das Haus der Jugend, die [[Treppenstraße]], das alte Polizeipräsidium (2007 abgerissen) oder das [[EAM-Hochhaus]]. Die stadtbildprägende und überformende Architektur seit den 1990er Jahren manifestiert sich in unterschiedlichen Projekten wie dem Neubau des Polizeipräsidiums im ''Goldenen Loch,'' der Konversion von Militärliegenschaften (Hindenburgkaserne, [[Graf-Haeseler-Kaserne (Kassel)|Graf-Haeseler-Kaserne]], Kasernen auf der heutigen Marbachshöhe) und der Unterneustadt. Die [[documenta urbana]] am Rand des Naturschutzgebietes Dönche gilt als Pilot für alternativen und kooperativen Wohnungsbau ebenso wie die ''Öko-Siedlung'' in Harleshausen. Professoren des 1973 neugegründeten, interdisziplinären und integrierten Studiengangs ASL gelten als Wegbereiter der Kasseler Schule zu der damaligen Zeit, so etwa [[Gernot Minke]] und [[Michael Wilkens]]. |
|||
<!--'''Straßen''' |
|||
[[Datei:FridericianumBeuys kasselgalerie de.jpg|mini|„Stadtver'''wald'''ung“: Eiche von [[Joseph Beuys]] vor dem Museum [[Fridericianum (Kassel)|Fridericianum]] bei Nacht]] |
|||
* Kassel liegt an den [[Bundesautobahn]]en [[Bundesautobahn 7|A 7]], [[Bundesautobahn 44|A 44]] und [[Bundesautobahn 49|A 49]]. |
|||
* Die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 3|B 3]], [[Bundesstraße 7|B 7]], [[Bundesstraße 83|B 83]], [[Bundesstraße 251|B 251]] und [[Bundesstraße 520|B 520]] führen durch die Stadt. |
|||
* Die [[Wilhelmshöher Allee]], die von der Kasseler [[Innenstadt]] zum [[Bergpark Wilhelmshöhe]] führt, ist aufgrund ihres völlig gerade angelegten Straßenverlaufs die augenfällige Hauptachse der Stadt, nicht aber deren meistbefahrene Straße. |
|||
* Die sich im Osten an die ''Wilhelmshöher Allee'' anschließende ''Königsstraße'' stellt den Hauptteil der [[Fußgängerzone]] dar. |
|||
An vielen Stellen im Kasseler Stadtgebiet fallen zahlreiche Eichen auf, die durch den Künstler [[Joseph Beuys]] als Soziale Plastik „[[7000 Eichen|7000 Eichen – Stadtver''wald''ung statt Stadtver''walt''ung]]“ zwischen 1982 und 1987 an Straßen und Plätzen angepflanzt wurden. |
|||
'''Eisenbahn''' |
|||
Die höchsten [[Bauwerk]]e von Kassel sind der alte Kirchturm der [[Lutherkirche (Kassel)|Lutherkirche]] (76 m), der [[Herkules (Kassel)|Herkules]] (70,5 m) und die Doppel-Türme der [[Martinskirche (Kassel)|Martinskirche]] (69 m). Der 186 m hohe [[Fernmeldeturm Habichtswald]] auf dem [[Essigberg]] liegt dagegen nicht im Stadtgebiet. |
|||
Durch den am [[29. Mai]] [[1991]] eröffneten und zuvor neu errichteten [[Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe]], der direkt an der [[Neubaustrecke Hannover-Würzburg]] errichtet wurde, ist Kassel über verschiedene [[Schnellfahrstrecke]]n an das [[InterCityExpress|ICE]]-Netz mit den folgenden Städten angeschlossen: |
|||
{{Siehe auch|Baudenkmäler der Stadt Kassel}} |
|||
=== Kunstwerke und Denkmäler === |
|||
* [[Hamburg]] bzw. [[Bremen]]-[[Hannover]]-Kassel-[[Frankfurt am Main]]-[[Stuttgart]]-[[Basel]] bzw. [[Zürich]]. |
|||
{{Hauptartikel|Liste öffentlicher Kunstwerke und Denkmäler in Kassel}} |
|||
* [[Hamburg]]-[[Hannover]]-Kassel-[[Würzburg]]-[[München]] bzw. [[Nürnberg]]/[[Wien]] |
|||
<gallery> |
|||
* [[Berlin]]-[[Braunschweig]]-Kassel-[[Frankfurt am Main]]-[[München]] |
|||
Kassel Landgrave Karl statue.JPG|Beispiel der Bildhauerei des Barock: Denkmal für Landgraf Karl, 1686 vollendet |
|||
* [[Köln]]-[[Düsseldorf]]-[[Bochum]]-[[Dortmund]]-Kassel-[[Leipzig]]-[[Dresden]] |
|||
Denkmal in Kassel Innenstadt.jpg|Denkmal ''Den Opfern der Gewalt'' (von Vadim Sidur, Moskau) am Friedrichsplatz, heute an die Weinbergstraße versetzt |
|||
Gebrüder Grimm Denkmal.jpg|Das Denkmal der Brüder Grimm steht auf dem Brüder-Grimm-Platz. |
|||
Kassel Aschrottbrunnen.jpg|Negativ des [[Aschrottbrunnen]]s von [[Horst Hoheisel]] vor dem Kasseler Rathaus |
|||
Die Rampe Mahnmal Kassel E R Nele.jpg|Denkmal [[Die Rampe (Mahnmal)|''Die Rampe'']] von E. R. Nele |
|||
</gallery> |
|||
=== Grünflächen und Naherholung === |
|||
Darüber hinaus verkehren auch noch [[InterCity]]- und [[InterRegio]]-Linien. |
|||
Mit dem Bergpark Wilhelmshöhe und der Karlsaue ist Kassel mit zwei Parks in dem [[European Garden Heritage Network]] vertreten. |
|||
==== Bergpark Wilhelmshöhe ==== |
|||
Der als [[Kopfbahnhof]] am Nordwestrand der Kasseler Innenstadt erbaute [[Kassel Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]], der seit der Fertigstellung des eben erwähnten ''Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe'' neben der Funktion als Bahnhof auch als Veranstaltungszentrum ''Kulturbahnhof'' fungiert, wird vom Regionalverkehr und ein paar [[Inter City|IC]]-Linien bedient. Seit September/Oktober 2005 beginnen dort die baulichen Maßnahmen zur Anbindung des Kasseler Stadtgebiets an die [[RegioTram]]. |
|||
{{Hauptartikel|Bergpark Wilhelmshöhe}} |
|||
[[Datei:WasserspieleKasselNachts kasselgalerie de.jpg|mini|Wasserspiele mit Kaskaden und [[Herkules (Kassel)|Herkules]] im Bergpark]] |
|||
[[Datei:Bergpark wilhelmshoehe lac 1.jpg|mini|Blick von Süden auf den „Lac“; im Hintergrund Schloss Wilhelmshöhe]] |
|||
Der [[Bergpark Wilhelmshöhe]], der sich im westlichen Stadtgebiet Kassels im Habichtswald befindet, ist seit Juni 2013 als [[UNESCO-Welterbe|UNESCO-Weltkulturerbe]] anerkannt. Er ist der größte angelegte Bergpark Europas. Darin befinden sich das [[Schloss Wilhelmshöhe]], die [[Löwenburg (Kassel)|Löwenburg]] und mit dem [[Herkules (Kassel)|Herkules]] das [[Wahrzeichen]] der Stadt. Der Park ist unter den Top-100-Sehenswürdigkeiten in Deutschland auf dem 48. Platz gelistet.<ref name="TOP100Sehensw" /> |
|||
'''Omnibus & Straßenbahn''' |
|||
Um 1700 wurde der Bergpark von Landgraf [[Karl (Hessen-Kassel)|Karl]] als [[barock]]e Parkanlage begonnen. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde er teilweise zu einem [[Englischer Landschaftsgarten|englischen Landschaftsgarten]] umgestaltet. In den Sommermonaten finden dort zweimal wöchentlich die sehenswerten Kasseler [[Wasserspiel]]e statt. |
|||
Die Stadt verfügt über ein für ihre Größe verhältnismäßig leistungsfähiges [[Straßenbahn]]- und Busnetz. Die von der städtischen [[Kasseler Verkehrs-Gesellschaft]] betriebenen Bahnen fahren teilweise bis ins Umland, zum Beispiel nach [[Baunatal]] und [[Helsa]]. Ein weiterer Ausbau findet mit dem [[Stadtbahn]]system [[RegioTram]] statt, das Ende [[2006]] seinen Vollbetrieb aufnehmen soll. Die Streckenlänge wird dann eine Länge von 122 km haben. Früher gab es sogar eine [[Herkulesbahn|Bahnlinie]] zum [[Herkules (Kassel)|Herkules]].<br /> |
|||
Die Stadt gehört dem [[Nordhessischer Verkehrsverbund|Nordhessischen Verkehrsverbund]] an. |
|||
Bevor es auf Avus und Nürburgring Rennen gab, fuhren Idole wie [[Rudolf Caracciola|Caracciola]], [[Carl Jörns|Jörns]] oder [[Adolf Rosenberger|Rosenberger]] 1923–1927 im Bergpark Autorennen um den Bergpreis von Kassel. 1951–1954 belebten Motorradrennen diese Tradition, die erste hessische [[Bundesgartenschau]] von 1955 beendete diese Aktivitäten. Seit 2005 gibt es Oldtimerrennen im Bergpark, die an die damaligen Rennen erinnern sollen. |
|||
'''Flughafen''' |
|||
==== Karlsaue und Fuldaaue ==== |
|||
Über den nordwestlich der Stadt liegenden [[Flughafen Kassel-Calden]] kann die Kasseler Region mit kleinen [[Flugzeug]]en angesteuert bzw. verlassen werden. Der potentielle Ausbau des vorhandenen Flughafens steht in der Diskussion ([[Planfeststellungsverfahren]] läuft), weil er für die Wirtschaft Kassels von Bedeutung ist, aber die Wohnqualität durch erhöhte [[Emission (Umwelt)|Emissionen]] belasten könnte, was jedoch noch nicht bewiesen ist. Bislang wird ein Check-in am Vorabend für den etwa 80 km entfernten [[Flughafen Paderborn/Lippstadt]] im Hauptbahnhof Kassel angeboten. |
|||
In der Kasseler [[Fulda (Fluss)|Fulda]]-[[Niederung]] befinden sich die [[Karlsaue]] und die [[Fuldaaue]]. Gemeinsam bilden diese beiden unmittelbar benachbarten Parks eine der größten innerstädtischen Parkanlagen und eines der weitläufigsten parkartigen [[Naherholungsgebiet]]e [[Deutschland]]s, in dem 1955 (Karlsaue) und 1981 (Karls- und Fuldaaue) jeweils eine [[Bundesgartenschau]] stattfand. |
|||
Die Karlsaue befindet sich im Gebiet des Stadtteils [[Südstadt (Kassel)|Südstadt]], sie ist eine ursprünglich [[barock]]e, innerstädtische Parkanlage am westlichen Fuldaufer, die bis an die Innenstadt von Kassel und an den [[Friedrichsplatz (Kassel)|Friedrichsplatz]] heranreicht. Die Parkanlage, die auf dem flachen Gelände einer ehemaligen Fuldainsel angelegt wurde, beinhaltet zahlreiche künstlich angelegte Gewässer wie Teiche, Seen und Gräben, die die barocke Grundkonzeption der Anlage noch veranschaulichen. Auf [[Chaussee|chaussierten]] Wegen kann man die Anlage durchwandern. Über Fußgängerbrücken gelangt man in die Fuldaaue. In der Karlsaue befindet sich die [[Orangerie (Kassel)|Orangerie]] mit dem Museum für Astronomie und Technikgeschichte, dem Marmorbad sowie der Blumeninsel Siebenbergen. |
|||
'''Hafen''' |
|||
Die Fuldaaue – gebräuchlicher Buga, nach der [[Bundesgartenschau]] – befindet sich am der Karlsaue gegenüberliegenden Fuldaufer. Sie wurde zur Bundesgartenschau 1981 auf dem Gelände alter Kieswerke angelegt. Die modern gestaltete Parkanlage beinhaltet einen großen künstlich angelegten See, dessen nördlicher Teil als [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]] abgegrenzt ist. In dem Naturschutzgebiet brüten viele seltene Vögel, während der südwestliche, größere Teil der Anlage der Freizeitnutzung dient. Der dazwischen verlaufende Damm trennt die beiden landschaftsgärtnerisch höchst unterschiedlichen Anlagen. |
|||
Ferner hat Kassel einen [[Hafen]]; ab hier ist die [[Fulda (Fluss)|Fulda]], ein Quellfluss der [[Weser]], als [[Schifffahrtsweg]] (durch [[Schiffsschleuse|Schleusen]] und [[Wehr (Wasserbau)|Wehre]] reguliert) auf der Flussstrecke bis [[Hann. Münden]] durch Dampfer (Ausflugsverkehr) und Freizeit- und Sportboote nutzbar.--> |
|||
Die Buga liegt im Stadtteil [[Waldau (Kassel)|Waldau]] und ist eine städtische Anlage, während die Karlsaue ein Staatspark ist und vom Land Hessen unterhalten wird. |
|||
=== Innenstadt === |
|||
[[Image:00615r Königsplatz.jpg|thumb|Der Königsplatz auf einer alten Postkarte]] |
|||
Die Kasseler Innenstadt mit Fußgängerzone hat nach dem schnellen Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg total zerstörten Altstadt in den 1950ern seit Ende der 1980er enorme Umstrukturierungen durch Einkaufs-Galerien bzw. Shopping Malls und internationale Filialketten erfahren. Wie international so auch in Kassel geschieht dieser Innenstadtumbau in Konkurrenz zum 'Speckgürtel' oder Einkaufzentren auf der 'grünen Wiese' um eine Großstadt und unter Verdrängung sozialer Randgruppen sowie besonders traditionell ansässiger, aber vergleichsweise kleiner Geschäfte. |
|||
Die Fulda mit ihren Zuflüssen einschließlich der Auen hat für die Naherholung, das Stadtklima und den Naturschutz eine besondere Bedeutung. Ein bedeutendes Renaturierungsprojekt stellt das neu gestaltete [[Losse (Fluss)|Losse]]<nowiki />delta dar. |
|||
International bekannt wurde Kassel unter Anderem auch mit der Planung und dem Bau der so genannten [[Treppenstraße]], einer [[Fußgängerzone|Fußgängerachse]], die den Hauptbahnhof mit dem [[Friedrichsplatz (Kassel)|Friedrichsplatz]] (zentraler Platz) verbindet und mit der erstmals nach modernen städtebaulichen Kriterien gebaut worden ist. Aufgrund des Baus des ICE [[Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe]] verlor der Hauptbahnhof jedoch seine Bedeutung und damit auch die einst stark frequentierte Treppenstraße. |
|||
=== |
==== Weinberg ==== |
||
[[Datei:Weinberg in Kassel Gesamtanlage.jpg|mini|Blick auf den Weinberg]] |
|||
Kassel ist Sitz folgender Einrichtungen, Institutionen und [[Körperschaft des öffentlichen Rechts|Körperschaften des öffentlichen Rechts]]:auf Bundesebene |
|||
Die [[Henschelvilla]] wurde 1932 aufgrund der [[Hauszinssteuer]] abgetragen, nachdem auch kein Käufer zu finden gewesen war.<ref name="HNA07062010" /> |
|||
*[[Bundessozialgericht]] |
|||
*[[Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge]] e.V. |
|||
* [[Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kassel]] |
|||
Seit einigen Jahren gibt es Bemühungen, den seit dem Ende des Krieges brachliegenden Bereich um den Weinberg und ehemaligen „Henschelgarten“ wieder zu rekonstruieren. Bereits seit Anfang der 2000er Jahre wurde dort großflächig das Unterholz entnommen, insbesondere um die Nutzung als [[Cruising (Homosexualität)|Cruising]]-Treffpunkt für Schwule zu unterbinden. In unmittelbarer Nähe befindet sich das noch verbliebene Gesindehaus der damaligen Henschelanlage auf dem Weinberg, das als privates [[Museum für Sepulkralkultur]] genutzt wird. Darüber hinaus befindet sich rückseitig des Brüder-Grimm-Platzes am Wilhelmshöher Tor die Murhard’sche Bibliothek. |
|||
<!--*[[Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck]] |
|||
*[[Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband]] |
|||
*[[Handwerkskammer]] Kassel - Kammerbezirk: Stadt Kassel und Landkreise [[Landkreis Kassel|Kassel]], [[Landkreis Fulda|Fulda]], [[Schwalm-Eder-Kreis]], [[Landkreis Hersfeld-Rotenburg|Hersfeld-Rotenburg]], [[Werra-Meißner-Kreis]] und [[Landkreis Waldeck-Frankenberg|Waldeck-Frankenberg]] |
|||
*[[Industrie- und Handelskammer]] (IHK) Kassel - Kammerbezirk: Stadt Kassel und Landkreise [[Landkreis Hersfeld-Rotenburg|Hersfeld-Rotenburg]], [[Landkreis Kassel|Kassel]], [[Schwalm-Eder-Kreis]], [[Landkreis Waldeck-Frankenberg|Waldeck-Frankenberg]], [[Werra-Meißner-Kreis]] und [[Landkreis Marburg-Biedenkopf|Marburg-Biedenkopf]] (mit Ausnahme einiger Gemeinden) |
|||
* [[Landeswohlfahrtsverband Hessen]] (Abk.: LWV Hessen) |
|||
* Sozialversicherungen und sonstige Einrichtungen aus dem Bereich der Landwirtschaft: Bundesverband der landwirtschaftlichen Berufgenossenschaften; Gesamtverband der landwirtschaftlichen Alterskassen; Bundesverband der landwirtschaftlichen Krankenkassen; Zusatzversorgungswerk für Arbeitnehmer in der Land- und Forstwirtschaft |
|||
* Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk (Abk.: LPR Hessen) |
|||
* Hessische Landesfeuerwehrschule |
|||
* [[Offener Kanal Kassel]] |
|||
* [[Freies Radio Kassel]]--> |
|||
Die Treppenanlagen und Aufgänge von der Frankfurter Straße kommend wurden in den vergangenen Jahren instand gesetzt. Zwischen 2013 und 2015 wurde die [[Grimmwelt Kassel|Grimmwelt]] auf dem Weinberg errichtet.<ref name="KS04092015" /> |
|||
=== Bildung und Forschung === |
|||
Die [[1970]] als [[Gesamthochschule]] Kassel (GhK) gegründete [[Universität Kassel]] nahm mit dem Wintersemester 1971/72 den Lehrbetrieb auf. 2002 wurde der Name in Universität Kassel geändert. An 14 [[Fakultät]]en studieren etwa 16.000 Studenten. Innerhalb der Universität befindet sich in Teilautonomie die [[1777]] gegründete [[Kunsthochschule Kassel]]. Es bestand bereits zwischen 1633 und 1653 in Kassel eine Universität, ein politisch bedingtes Gastspiel der [[Philipps-Universität Marburg]]. Auch die im 19. Jahrhundert bestehende Höhere Gewerbeschule (Polytechnikum), an der u. a. die Chemiker [[Heinrich Buff]], [[Ludwig Mond]], [[Friedrich Wöhler]] und [[Robert Wilhelm Bunsen|Robert Bunsen]] lehrten und forschten, kann als Vorläuferin der Kasseler Universität angesehen werden. |
|||
==== Vogel- und Naturschutzgebiete ==== |
|||
<!--* [[Institut für Solare Energieversorgungstechnik]] |
|||
[[Datei:Kassel doenche 05 2009.jpg|mini|Die Dönche mit Blick auf die Hochhäuser in Helleböhn]] |
|||
*[[CVJM-Kolleg]]: 1928 als Sekretärsschule des [[CVJM]] gegründet, Fachschule für Theologie und Sozialwesen. Prozess der Bildung als Fachhochschule. In Trägerschaft des [[CVJM-Gesamtverband in Deutschland e. V.]]--> |
|||
{{Hauptartikel|Liste der Naturschutzgebiete in Kassel}} |
|||
Neben den [[Vogelschutzgebiet]]en im Bereich der Überschwemmungsgebiete der Fulda (Fuldaaue in [[Waldau (Kassel)|Waldau]], Lossedelta am Hafen) besteht das Naturschutzgebiet [[Dönche]], das in den Nachkriegsjahren als Manövergebiet der [[Bundeswehr]] genutzt wurde. Es spannt sich als Freifläche zwischen den Stadtteilen [[Brasselsberg (Kassel)|Brasselsberg]] an den Ausläufern des Habichtswaldes, [[Nordshausen]] und der im Süden angrenzenden Hochhaussiedlung [[Oberzwehren|Brückenhof]], sowie westlich durch die [[documenta urbana]] begrenzt als Tal auf. |
|||
== Kultur und Sehenswürdigkeiten == |
|||
[[Bild:FridericianumBeuys_kasselgalerie_de.jpg|thumb|„Stadtver'''wald'''ung“: Eiche von [[Joseph Beuys]] vor dem Museum [[Fridericianum (Kassel)|Fridericianum]] bei Nacht]] |
|||
In der Innenstadt sind aufgrund der Kriegszerstörung und der Nachkriegs-[[Stadtplanung]] nur noch wenige historische Gebäude erhalten: |
|||
== Kultur == |
|||
Die evangelische [[Brüderkirche]] ist das älteste Kirchengebäude der Stadt. Im Gebiet der Innenstadt befinden sich weitere historische Baudenkmäler. Zusammen mit dem [[Renthof]] und dem [[Rondell]], [[Martinskirche]] mit den markanten Türmen der frühen Nachkriegszeit, [[Ottoneum]], Marstall, Ruine des Zeughauses, [[Karlshospital]], Druselturm, Ruine der Garnisonkirche, vereinfacht wiederaufgebaute [[Karlskirche]], [[Fridericianum (Kassel)|Fridericianum]] mit [[Zwehrenturm]] (zeitweilig als [[Sternwarte]] genutzt), [[Altane|Altan]] des ehemaligen Roten Palais', Kirchturm der alten [[Lutherkirche Kassel|Lutherkirche]] mit modernem Beton-Neubau und umgebenden Grabdenkmälern des Altstädter Friedhofs. |
|||
=== Theater === |
|||
[[Datei:Kassel asv2022-02 img02 Staatstheater.jpg|mini|[[Staatstheater Kassel]]]] |
|||
{{Quellen}} |
|||
Bereits im 16. Jahrhundert gab es Auftritte englischer Schauspielgruppen am Kasseler Hof. Unter [[Moritz (Hessen-Kassel)|Landgraf Moritz]] wurde 1605 das [[Ottoneum]] vollendet, das als erstes feststehendes Theatergebäude Deutschlands gilt. Moritz erhoffte sich eine Reform des deutschen Schauspiels, die allerdings ausblieb. Der Schwerpunkt blieb weiterhin beim englischen Lustspiel. Mit Beginn des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Kriegs]] kam der Theaterbetrieb 1621 in Kassel zum Erliegen. Erst [[Karl (Hessen-Kassel)|Landgraf Karl]] ließ das ehemalige [[Ballhaus]] am Stadtschloss zum Komödienhaus umbauen, nachdem auch der Marstall des Schlosses gelegentlich für Opern und Komödien genutzt wurde. 1769 erhielt Kassel sein erstes [[Opernhaus]]. Es entstand aus dem von Landgraf Friedrich II. angeregten Umbau eines fürstlichen Palais am heutigen Opernplatz. 1909 wurde an der südöstlichen Seite des [[Friedrichsplatz (Kassel)|Friedrichsplatzes]] ein monumentaler, [[Eklektizismus|eklektizistischer]] Neubau errichtet, der während der Luftangriffe im Oktober 1943 schwer beschädigt und in den frühen Nachkriegsjahren abgerissen wurde. Der Folgebau trägt eine längere Geschichte, sollte doch zunächst ein Neuentwurf durch den Wettbewerbsgewinner [[Hans Scharoun]] umgesetzt werden, der sich städtebaulich an der alten Bebauung des Platzes orientiert hätte. Stattdessen wurde dieses Vorhaben verworfen und bis 1959 durch den Neubau [[Paul Bode (Architekt)|Paul Bodes]] abgelöst. Der Intendant des [[Staatstheater Kassel|Staatstheaters Kassel]] ist [[Florian Lutz (Regisseur)|Florian Lutz]]. Das Orchester des Staatstheaters gilt als eines der ältesten Deutschlands und findet seine erste Erwähnung 1502 als Hofkapelle. |
|||
Im Stadtteil [[West (Kassel)|West]] ([[Volksmund]]: „Vorderer Westen“) von Kassel finden sich eindruckvolle [[Jugendstil]]-Gebäude; dabei handelt es sich zumeist um Mietswohnhäuser mit vielfältig gestalteten Fassaden. |
|||
Neben dem Staatstheater gibt es in Kassel zahlreiche Kleinkunstbühnen und Laientheater. Das [[theater im centrum]] wird auch als Kindertheater genutzt.<ref name="KiKultTIC" /> |
|||
Die Architektur der [[1950er]] ist mit zahlreichen Beispielen vertreten, zum Beispiel: Kopfgebäude des Hauptbahnhofs, ehemaliges Hotel Hessenland, Haus der Jugend, [[Treppenstraße]]. |
|||
=== Museen, Galerien und Ausstellungen === |
|||
:''Hauptartikel:'' [[Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Kassel]] |
|||
[[Datei:Kassel asv2022-02 img18 Landesmuseum.jpg|mini|Hessisches Landesmuseum am Wilhelmshöher Tor]] |
|||
{{Hauptartikel|Museen in Kassel}} |
|||
Die Stadt Kassel verfügt über eine Anzahl von bedeutenden [[Museum|Museen]] und Galerien. Grundlage der heutigen Museumslandschaft in Kassel waren die Sammlungen der [[Landgrafschaft Hessen-Kassel|Landgrafen]] und [[Kurfürstentum Hessen|Kurfürsten von Hessen-Kassel]] der [[Staatliche Museen Kassel|Staatlichen Museen]] und [[Verwaltung der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen|Schlösser und Gärten]]. Das [[Fridericianum (Kassel)|Fridericianum]], am heutigen [[Friedrichsplatz (Kassel)|Friedrichsplatz]], gilt als der erste öffentliche Museumsbau auf dem europäischen Kontinent und ist als Kunsthalle Fridericianum mit einer bedeutenden Reputation zeitgenössischer Arbeiten ausgestattet. Das benachbarte [[Ottoneum]] beherbergt als erster feststehender Theaterbau Deutschlands heute die naturkundlichen Sammlungen. Am Ständeplatz befindet sich das [[Stadtmuseum Kassel]], das nach einem Umbau und Neukonzeption 2016<ref name="StadtMusKS" /> wiedereröffnet wurde. Im Kulturbahnhof befindet sich das [[Spohr Museum]]. |
|||
=== Theater === |
|||
[[Bild:Staatstheater Kassel.jpg|thumb|[[Staatstheater Kassel]]]] |
|||
Die 1992 erbaute [[documenta-Halle]] wird für wechselnde Veranstaltungen – etwa der jährlichen Vorstellungen der Examens- und Meisterarbeiten der [[Kunsthochschule Kassel]] – genutzt. Im [[Vorderer Westen|Vorderen Westen]] gibt es den ''Kunsttempel'' als temporären Ausstellungsraum unterschiedlicher privater Stiftungen und den ''Werkstatt e. V.'' als Literatureinrichtung. Zudem gibt es den 1835 gegründeten [[Kasseler Kunstverein]]. |
|||
[[Image:KasselOttoneum2423.jpg|thumb|Das [[Ottoneum]] gilt als das älteste feststehende Theatergebäude Deutschlands]] |
|||
*Kasseler Figurentheater - Ein Zusammenschluss professioneller Figurentheatergruppen |
|||
Aus den in und nahe bei Kassel gelegenen Liegenschaften der [[Staatliche Schlösser und Gärten Hessen|Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen]] wurde 2006 die [[Museumslandschaft Hessen Kassel]] (MHK) gebildet. Dazu gehören: Der [[Bergpark Wilhelmshöhe]] mit dem Herkules, [[Schloss Wilhelmshöhe]] (Antikensammlung, Gemäldegalerie Alte Meister, Weißensteinflügel) und dortigen Bauwerken (Löwenburg, Ballhaus, Gewächshaus), der Park Karlsaue mit den dortigen Bauwerken, der [[Orangerie (Kassel)|Orangerie]] (Astronomisch-Physikalisches Kabinett, Planetarium) und dem Marmorbad, das [[Hessisches Landesmuseum (Kassel)|Hessische Landesmuseum]] mit der Torwache und die [[Neue Galerie (Kassel)|Neue Galerie]]. |
|||
* Aktionstheater Kassel - Das Theater bietet „anspruchsvolle Produktionen im Übergangsbereich zwischen Theater und Bildender Kunst“ |
|||
*Flinntheater |
|||
In [[Rothenditmold]] befinden sich das [[Technik-Museum Kassel]] und das [[Henschel & Sohn|Henschel]]-Museum. In Bettenhausen und der nördlichen Innenstadt gibt es kleinere private Ausstellungsflächen. |
|||
*ImproKS - [[Improvisationstheater]] |
|||
*[http://www.schoner.org/knallfrosch Knallfrosch] - Improvisationstheater |
|||
Vom 2. Oktober 2012 bis 18. Februar 2013 fand an zahlreichen frei zugänglichen Orten in der Innenstadt die Ausstellung [[Alles unter dem Himmel gehört allen]] statt. Nach Angaben der Veranstalter handelte es sich um die „bisher größte Übersee-Ausstellung chinesischer Kunst im öffentlichen Raum und zugleich die größte Kunstausstellung, die im Rahmen des Chinesischen Kulturjahrs in Deutschland 2012 stattfindet.“ |
|||
*Theater Chaosium - Theater mit und ohne Psychose-erfahrenen Menschen |
|||
*kleine bühne 70 - Das Amateurtheater bietet unter anderem Sketche, Komödien, Dramen, Märchen, Kriminalstücke etc. [http://www.kb70.de kleine bühne 70] |
|||
Die 2015 eingeweihte [[Grimmwelt Kassel|GRIMMWELT]] widmet sich den [[Brüder Grimm|Brüdern Grimm]], die in der Stadt ihre längste und produktivste Zeit verbrachten. |
|||
*Spielraum Theater Kassel - Mobiles Kinder- und Jugendtheater |
|||
*Staatstheater Kassel (Oper, Operette, Musical, Schauspiel, Tanz) |
|||
=== documenta === |
|||
*TAF - Theater Am Fluss, entstanden [[1999]] unter dem Namen Theater Neue Arbeit |
|||
{{Hauptartikel|documenta}} |
|||
*theater im centrum |
|||
*Wehlheider Hoftheater - Amateurtheater |
|||
Seit 1955 findet in einem anfangs unregelmäßigen, seit 1972 in fünfjährigem Turnus die Weltkunstausstellung [[documenta]] statt. Sie wurde von [[Arnold Bode]] initiiert, damals Professor an der Kasseler Werkkunstschule, der heutigen [[Kunsthochschule Kassel]]. Die erste documenta bildete den Anspruch, die während der Zeit des deutschen Faschismus zwischen 1933 und 1945 als „[[Entartete Kunst|entartet]]“ diffamierte Kunst der Moderne wieder der Öffentlichkeit vorzustellen; sie war eine die Kasseler [[Bundesgartenschau 1955]] begleitende Ausstellung. Seither bilden Kunst, Ausstellung und Stadt eine engverwobene Symbiose. Die Präsenz und das Wirken der seitherigen Ausstellungen sind im Stadtbild und der Gesellschaft fest verankert, wobei jede einzelne Ausstellung ihren eigenen Charakter mit sich gebracht hat und so eine fortdauernde Rezeption sichergestellt hat. Die [[documenta 14]] fand vom 10. Juni bis 17. September 2017 in Kassel und vom 8. April und bis 16. Juli 2017 in Athen statt.<ref name="HNA21032017" /> |
|||
*Komödie Kassel |
|||
=== Musik === |
=== Musik === |
||
Kassel verfügt über beachtliche private sowie staatlich geförderte Musikeinrichtungen. Als Beispiele sind zu nennen: das Staatsorchester Kassel |
Kassel verfügt über beachtliche private sowie staatlich geförderte Musikeinrichtungen. Als Beispiele sind zu nennen: das Staatsorchester Kassel am [[Staatstheater Kassel]], das [[Heeresmusikkorps Kassel]], der [[Bärenreiter-Verlag]], die [[Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“|Musikakademie der Stadt Kassel]] und das [[Deutsches Musikgeschichtliches Archiv|Deutsche Musikgeschichtliche Archiv]] und die [[Internationale Heinrich-Schütz-Gesellschaft]]. Daneben existieren die staatlich geförderte Musikschule Kassel e. V., der Kammermusikverein, das Kulturzentrum Dock 4, das [[Kulturzentrum Schlachthof (Kassel)|Kulturzentrum Schlachthof]], der Kulturbunker, die Kantorei Kirchditmold, der [[Kasseler Bachchor]], das [[Collegium Vocale an St. Marien, Kassel]], das Jugendsinfonieorchester Kassel e. V. und andere. Alljährlich im Sommer findet das [[Sommernachts‐Open‐Air]] in der [[Karlsaue]] statt. |
||
Der Förderverein Kasseler Jazzmusik e. V. veranstaltet Konzerte mit lokalen wie auch mit überregionalen Künstlern. Außerdem gibt es einmal im Monat eine Jam-Session, bei der sich Musikerinnen und Musiker spontan auf der Bühne zusammenfinden können. |
|||
=== Museen und Galerien === |
|||
Die Stadt Kassel verfügt über eine Anzahl von bedeutenden [[Museen]] und Galerien. Grundlage der heutigen Museeumslandschaft in Kassel waren die Sammlungen der Landgrafen und Kurfürsten von [[Hessen-Kassel]]. Das [[Fridericianum (Kassel)|Fridericianum]], am heutigen [[Friedrichsplatz (Kassel)|Friedrichsplatz]] gilt als der erste öffentliche Museumsbau auf dem europäischen Kontinent. |
|||
:''Hauptartikel:'' [[Museen in Kassel]] |
|||
Aus Kassel stammende Musikgruppen sind oder waren unter anderem: [[Caro Kiste Kontrabass]], [[Jawoll (Band)|Jawoll]] und [[Milky Chance]]. Ein internationales Renommé erlangt haben auch [[Ursel Schlicht]] und [[Detlef Landeck]]. |
|||
=== Bibliotheken === |
|||
Die [[Universitätsbibliothek Kassel|Universitäts-Bibliothek Kassel]] ist ein Bibliothekszusammenschluss aus Landes- und Murhardbibliothek der Stadt Kassel und den eigentlichen [[Bibliothek]]en der Universität. |
|||
=== Regionales Brauchtum === |
|||
Die [[Stadtbibliothek]] ist mit zahlreichen Zweigstellen über das Stadtgebiet verteilt. |
|||
[[Datei:Zissel-Zisselhaering.png|mini|Das Wahrzeichen des Volksfestes Zissel, der Zisselhering am Rondell]] |
|||
[[Datei:Zisselbrunnen ks.jpg|mini|Der Zisselhering am Zisselbrunnen]] |
|||
Das allsommerliche Fest am Fuldaufer, der [[Zissel]], ist in der ganzen Region bekannt. Ein Brauchtum zum Nikolaustag ist der [[Glowesabend]]. |
|||
=== Gärten und Parks === |
|||
==== Bergpark Wilhelmshöhe ==== |
|||
[[Bild:WasserspieleKasselNachts_kasselgalerie_de.jpg|thumb|Wasserspiele mit Kaskaden und [[Herkules (Kassel)|Herkules]] (''Bergpark Wilhelmshöhe'')]] |
|||
[[Bild:Bergpark wilhelmshoehe lac 1.jpg|thumb|Blick von Süden auf den ''Lac''; im Hintergrund ''Schloss Wilhelmshöhe'']] |
|||
Der '''[[Bergpark Wilhelmshöhe]]''', der sich im westlichen Stadtgebiet Kassels im [[Habichtswald (Mittelgebirge)|Habichtswald]] befindet, ist eine [[Parkanlage]] von Weltgeltung bzw. besonderer Schönheit. Darin befinden sich das [[Schloss Wilhelmshöhe]], die [[Löwenburg (Kassel)]] und der [[Herkules (Kassel)|Herkules]], das [[Wahrzeichen]] der Stadt. |
|||
'''Mundart''' |
|||
Um [[1700]] wurde der Bergpark von Landgraf [[Karl_(Hessen-Kassel)|Karl]] als [[barock]]e [[Park]]anlage begonnen. Im [[18. Jahrhundert|18.]] und [[19. Jahrhundert]] wurde er teilweise zu einem [[Englischer Landschaftspark|englischen Landschaftspark]] umgestaltet. In den Sommermonaten finden dort 2mal wöchentlich die sehenswerten Kasseler [[Wasserspiel]]e statt. |
|||
Der regionale Dialekt ist ''Kasselänerisch'', eine Varietät des [[Nordhessisch]]en. Die Bedeutung des Kasseler Dialekts schwand in höheren Bildungskreisen schon in der Zeit der Reformation zugunsten der Hochsprache, daher ist auch die Verwendung in der Literatur eher selten.<ref name="KlBrockConvLex" /> |
|||
==== Karlsaue und Fuldaaue ==== |
|||
[[Image:Kassel Orangerie.jpg|thumb|Die [[Orangerie]] in der [[Karlsaue]]]] |
|||
In der Kasseler [[Fulda]]-[[Niederung]] befinden sich die [[Karlsaue]] und die [[Fuldaaue]]. Gemeinsam bilden diese beiden unmittelbar benachbarten Parks eine der größten innerstädtischen Parkanlagen und eines der weitläufigsten parkartigen [[Naherholungsgebiet]]e [[Deutschland]]s, in dem [[1955]] (Karlsaue) und [[1981]] (Karls- und Fuldaaue) jeweils eine [[Bundesgartenschau]] stattfand. |
|||
'''Beispiele aus dem Kasselänerischen:''' |
|||
Die Karlsaue, befindet sich im Gebiet des Stadtteils [[Südstadt (Kassel)|Südstadt]], sie ist eine ursprünglich [[Barock|barocke]], innerstädtische Parkanlage am westlichen Fuldaufer, die bis an die Innenstadt von Kassel bzw. an den [[Friedrichsplatz (Kassel)|Friedrichsplatz]] heranreicht. |
|||
* „Gehädd dä Rädde däh?“ – „Nä net mä“ (= Gehört der Hund [eigentlich: [[Haushund|Rüde]]] dir/Ihnen?) – (= Nein nicht mir) |
|||
Die historisch äußerst beeindruckende Parkanlage, die auf dem flachen Gelände einer ehemaligen Fuldainsel angelegt wurde, beinhaltet zahlreiche künstlich angelegte Gewässer, wie Teiche, Seen und Gräben, die die barocke Grundkonzeption der Anlage heute noch veranschaulichen. |
|||
* „’s schigget!“ (= Es reicht / Es ist genug!) |
|||
Auf [[Chaussee|chaussierten]] Wegen kann man die Anlage durchwandern. Über Fußgängerbrücken gelangt man in die Fuldaaue. |
|||
* „alszus grade uss“ (= Immerzu geradeaus) |
|||
In der Karlsaue befinden sich die [[Orangerie (Kassel)|Orangerie]] mit dem Museum für Astronomie und Technikgeschichte und dem Marmorbad. Die [[Blumeninsel]] [[Siebenbergen]] wartet im Sommer reichhaltiger Blumenpracht auf. |
|||
* „Wiste dann au ’n Stück Kuan?“ (= Willst du denn auch ein Stück Kuchen?) |
|||
* „widden Wecke?“ (= Willst du ein Brötchen?) |
|||
* „s reint!“ (= es regnet!) |
|||
* „ds wärd sich ußwiesen“ (= das wird sich ausweisen/zeigen / Warten wir’s ab!) |
|||
Nördlich von Kassel verläuft die Sprachgrenze der 2. Lautverschiebung, die ''-k'' und ''-ch'', ''-s'' und ''-t'' trennt. Somit hat das Bundesland Hessen im Landkreis Kassel (zwischen Korbach und Hofgeismar) noch einen niederdeutschen Dialekt.<ref name="MDraws-Volk" /> |
|||
Die Fuldaaue -gebräuchlicher Buga, nach der Bundesgartenschau- befindet sich der Karlsaue am anderen Fuldaufer gegenüber. Sie wurde zur Bundesgartenschau 1981 auf dem Gelände alter Kieswerke angelegt. |
|||
Die modern gestaltete Parkanlage, beinhaltet einen großen künstlich angelegten See, dessen nördlicher Teil als [[Naturschutzgebiet]] abgegrenzt ist. In dem Naturschutzgebiet brüten viele seltene Vögel, während sich auf dem südwestlichen, größeren Teil der Anlage viele Bürger treffen - um zu Baden, Grillen sowie Sport zu treiben. |
|||
{{Anker|Kasseler}}'''Kasseläner, Kasselaner und Kasseler''' |
|||
Die Buga liegt im Stadtteil [[Waldau (Kassel)|Waldau]] und ist eine städtische Anlage, während die Karlsaue ein Staatspark ist und vom Land Hessen unterhalten wird. |
|||
Die Einwohner der Stadt unterscheiden zwischen Kasselern, Kasselanern und Kasselänern. Zugezogene werden Kasseler genannt, während Kasselaner in Kassel geboren sind. Kasseläner sind in Kassel geboren und beide Elternteile sind (mindestens) Kasselaner. Die Benennung bleibt auch bei einem Wegzug aus der Stadt erhalten. Unbekannt ist die Herkunft dieser Differenzierung, die keine Rechte oder Pflichten begründet. Ähnliche Unterscheidungen gibt es unter anderem auch in [[Halle (Saale)#Hallenser, Halloren und Hallunken|Halle (Saale)]]. |
|||
=== Brauchtum und Spezialitäten === |
|||
[[Image:Zissel-Zisselhaering.png|thumb|Das Wahrzeichen des Volksfestes Zissel, der Zisselhering am Rondell]] |
|||
Zu den kulinarischen Spezialitäten zählt nach Meinung vieler Kasseler Bürger das [[Weckewerk]], ein aus Fleischnebenprodukten hergestelltes Nahrungsmittel, sowie die [[Ahle Wurst|Ahle Wurscht]] (hochdeutsch: Alte Wurst) und der traditionelle [[Speckkuchen]]. Eine in ganz Hessen beliebte Essensbeilage ist die [[Grüne Soße|Griene Soße]] (hochdeutsch: Grüne Soße). [[Kassler]] ist allerdings '''keine''' Kasseler Spezialität, sondern nach dem Berliner Metzger Cassler benannt worden. |
|||
=== Sport === |
|||
Die Einwohner der Stadt unterscheiden sich selbst zwischen Kasselern, Kasselanern und Kasselänern. Der Kasseler ist lediglich ein Zugezogener, während der Kasselaner in Kassel geboren ist. Kasseläner darf sich nur nennen, wessen beide Elternteile bereits Kasselaner oder Kasseläner waren. |
|||
[[Datei:Kassel-auestadion-nordtribuene-n-no.jpg|mini|[[Auestadion]]: nördliche Seitentribüne von der Gegenseite ([[Südwesten|SW]] n. [[Nordosten|NO]])]] |
|||
==== Fußball ==== |
|||
Kasselänern zu folgen, die sich auf [[Niederhessische Dialekte|Kasselänerisch]] unterhalten, kann sich für Auswärtige als schwierig erweisen. |
|||
Mit den Vereinen [[SV Kurhessen Kassel]] und [[VfL TuRa Kassel]] hatte Kassel zur Jahrhundertwende ins 20. Jahrhundert zwei [[Fußball]]vereine, in deren Nachfolge der [[KSV Hessen Kassel]] trat. Dieser spielte ab Anfang der 1980er Jahre, mit Ausnahme der Saisons [[2. Fußball-Bundesliga 1987/88|1987/88]] und [[2. Fußball-Bundesliga 1988/89|1988/89]], in der [[2. Fußball-Bundesliga|2. Bundesliga]]. Nach [[Insolvenz|Konkurs]] und Neugründung 1997/98 folgte der Wiederaufstieg von der Kreisliga in die [[Fußball-Hessenliga|Oberliga]] und 2005/06 in die [[Fußball-Regionalliga|Regionalliga]]. Die Heimspiele trägt das Team im [[Auestadion]] aus. |
|||
==== Eishockey ==== |
|||
- „Gehädd dä Rädde däh?“ (= Gehört der Hund Dir/Ihnen?) |
|||
[[Datei:Eissporthalle kassel.jpg|mini|Eingang zur [[Eissporthalle Kassel]]]] |
|||
Bis zur Errichtung der Eissporthalle in den späten 1970er Jahren wurde Eishockey auf Natureis gespielt, die Winter in der Region waren jedoch auch wesentlich länger und kälter als heute. Die [[Kassel Huskies]] waren [[DEL 1994/95|1994]] Gründungsmitglied der [[Deutsche Eishockey Liga|Deutschen Eishockey Liga]] und spielten in der obersten deutschen Spielklasse. Ausnahme waren die Saisons [[2. Eishockey-Bundesliga 2006/07|2006/07]] und [[2. Eishockey-Bundesliga 2007/08|2007/08]], Vizemeister wurden die ''Huskies'' [[DEL 1996/97|1997]]. Nach Abstieg und zweijähriger Abwesenheit kehrte die Mannschaft 2008 in die DEL zurück, 2009/10 musste jedoch Insolvenz angemeldet werden. In der Saison 2011/2012 spielte der Stammverein [[Eishockey Jugend Kassel]] nach einem Neuanfang in der Hessenliga weiterhin mit dem Beinamen „Huskies“ in der [[Eishockey-Oberliga 2011/12#Oberliga West|Oberliga West]] (drittklassig). 2014 gelang der Aufstieg in die [[DEL2]].<ref name="DEL22072014" /> Die Heimspiele trägt das Team in der [[Eissporthalle Kassel]] am Auestadion aus. |
|||
Das allsommerliche Fest am Fuldaufer, der [[Zissel]], ist in der ganzen Region bekannt. Er zieht Alt und Jung entweder magisch an, oder verschreckt sie langanhaltend. Ebenso wie der [[Glowesabend]], ein Brauchtum zum Nikolausstag. |
|||
=== |
==== Handball ==== |
||
Neben mehreren kleinen Vereinen in und um Kassel, die in den unteren Ligen sind, trägt der [[Handball-Bundesliga|Bundesligist]] [[MT Melsungen]] seine Heimspiele in der Kasseler Rothenbach-Halle aus. Mehrere Nationalspieler des Siegerteams der EM 2016 spielen derzeit bei der MT Melsungen. |
|||
* Sommer - alle 5 Jahre: [[Documenta|documenta]] - Weltausstellung für zeitgenössische Kunst (erstmals 1955) |
|||
* März/April: Frühjahrsmesse auf dem neuen [[Messeplatz]] |
|||
==== Rugby ==== |
|||
1900 wurde in Kassel der [[Deutscher Rugby-Verband|Deutsche Rugby-Verband]] gegründet. Nach langer Pause existiert seit 2013 in der Stadt mit dem Verein ''Rugby Cassel e. V.'' wieder ein örtlicher Vertreter der Vollkontaktsportart. Die Mannschaften des Vereins spielen mit je 15 Spielern nach [[Rugby Union|Rugby-Union-Regeln]] in der Regionalliga Hessen-Nord und nehmen auch an Turnieren im olympischen [[7er-Rugby]] teil. |
|||
==== Leichtathletik ==== |
|||
In Kassel sind zahlreiche [[Leichtathletik]]vereine ansässig. Der Schwerpunkt liegt hier vor allem im Bereich [[Mittelstreckenlauf|Mittel-]] und [[Langstreckenlauf]], was insbesondere auf die Aktivität des ehemaligen [[Marathonlauf|Marathon]]-Bundestrainers [[Winfried Aufenanger]] zurückgeht. |
|||
Wichtige regelmäßige Leichtathletikveranstaltungen sind das [[Askina-Sportfest]] (bis 2011), der [[Kasseler Citylauf]] (bis 2014) sowie der [[Herkules-Berglauf]] zum [[Herkules (Kassel)|Herkules]]. Am 10. Juni 2007 fand die Premiere des [[Kassel-Marathon]]s statt. |
|||
2011, 2016 und 2023 wurden im [[Auestadion]] die [[Deutsche Leichtathletik-Meisterschaften 2011|Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften]] ausgetragen. |
|||
==== Wassersport ==== |
|||
Wassersportler und -vereine sind in Kassel, aufgrund der Nähe zur [[Fulda (Fluss)|Fulda]] und des angeschlossenen [[Bundesgartenschau|Buga]]-Geländes, reichlich vertreten. Vor allem das [[Rudern]] gehört zu den beliebten Wassersportarten. Viele Schulen unterhalten Bootshäuser am Ufer der Fulda und bieten entsprechende Aktivitäten an. |
|||
Eine Zeit lang ruderte der ehemalige [[Weltmeisterschaft|Weltmeister]] im [[Einer (Rudern)|Einer]], [[Marcel Hacker]], in Kassel. |
|||
Zudem gibt es den ''Motoryacht-Club'' (MYC), sowie den ''Hochseesegelverein'' (HVK) Kassel. Etwas nördlich im Stadtgebiet existiert außerdem ein Hafen. Die [[DLRG]] (StV Kassel) ist ebenfalls an der Fulda und in der [[Fuldaaue (Kassel)|Fuldaaue]] beheimatet. |
|||
Kassel ist auch die Wiege des deutschen Wasserskisports. 1949 wurde der erste deutsche Wasserskiclub ''WAK Kassel'' (Wassersportclub Alt Kassel) gegründet. 1958 fanden auf der Fulda die ersten deutschen Wasserskimeisterschaften statt. Im gleichen Jahr wurde in Kassel der ''Deutsche Wasserski Verband'' gegründet. Der WAK Kassel stellte über Jahre Deutsche Meister oder Jugendmeister. |
|||
==== Tischtennis ==== |
|||
Der [[ESV Jahn Kassel]] gehörte im [[Tischtennis]] viele Jahre lang zu den führenden Vereinen in Nordhessen. Die Herrenmannschaft spielte seit 1954 in der Oberliga (damals die höchste deutsche Spielklasse) und seit 1988 in der [[Tischtennis-Bundesliga|2. Bundesliga]]. 2005 erfolgte der Abstieg in die Regionalliga. 2007 löste sich die Abteilung auf und schloss sich mit dem [[SVH Kassel]] zusammen, dessen Mannschaft nun in der Regionalliga spielt. |
|||
==== Tennis ==== |
|||
Eine weitere beliebte Sportart in Kassel ist [[Tennis]]. Hier sind vor allem die ''Wilhelmshöhe Open'', das größte regionale und einzige Weltranglistenturnier Nordhessens, zu erwähnen.<ref name="WilhOpen" /> |
|||
==== Sonstige Sportarten ==== |
|||
* Mit den ''Kassel Titans'', einem [[American Football|American-Football]]-Team des ''TSV 1891 Oberzwehren'', kommt der Meister 2009 der Landesliga Hessen aus Kassel. |
|||
* Der ''Herkules Baseball Club'' (auch ''Herkules Kassel'') ist der einzige städtische [[Baseball]]-Club und spielt momentan in der hessischen Verbandsliga. |
|||
* Der ''Bowling-Sportverein'' Kassel (BSV) ist mit mehreren Mannschaften sowohl in den hessischen Landesligen als auch in der Bundesliga mit dem aktuellen Vizemeister (Club ''Finale Kassel'') vertreten. |
|||
* Der größte Kampfsportverein Kassels ist ''SV Rot-Weiß Kassel''. Der [[PSV Grün-Weiß Kassel]] bietet die Kampfsportabteilungen [[Judo]], [[Ju-Jutsu]], [[Karate]] oder auch [[Filipino Martial Arts|Arnis]] an, gleichermaßen das ''Karateteam Kassel'' aus [[Bettenhausen (Kassel)|Bettenhausen]], was besonders durch seine Jugendarbeit hervorsticht. |
|||
* Der ''Hockey-Club Kassel'' ''e. V.'' (HCK) ist im [[Hockey]] mit seinen Jugend- und Erwachsenen-Mannschaften hessenweit im Spielbetrieb vertreten. Die 1. Herren des HCK spielt in der Oberliga, der höchsten hessischen Liga. |
|||
* Auf dem Golfplatz in der Wilhelmshöhe ist der ''Golf Club Kassel-Wilhelmshöhe'' ansässig. Die Clubmannschaft der Herren spielt in der 1. Hessenliga. |
|||
* Die [[Radball]]-Abteilung des [[SV Nordshausen]] spielt in der [[Radball-Bundesliga]]. |
|||
* Die [[Formationstanzen|Standardformation]] des [[Rot-Weiss-Klub Kassel|Rot-Weiss-Klubs Kassel]] tanzt in der 1. Bundesliga Standard. |
|||
* Die UHK Kassel Rangers waren das einzige Floorballteam in Kassel. Auf der Basis der Hochschulsportmannschaft spielten die Rangers in der Floorball-Hessenliga und im deutschen Pokal mit, wo sie in der Saison 2010/11 das Achtelfinale erreicht haben und gegen den späteren Pokalfinalisten TV Eiche Horn Bremen ausschieden. Inzwischen besteht eine Hochschulsportmannschaft; der Ligabetrieb ist mit den ''SV Espenau Rangers'' in der nordhessischen Gemeinde [[Espenau]] im [[Landkreis Kassel]] beheimatet. |
|||
* Seit 2011 gibt es mit den ''Kassel Roller Derby Bashlorettes'' eine [[Roller Derby|Roller-Derby]]-Mannschaft.<ref name="RollDerKS" /> |
|||
==== Inklusion ==== |
|||
2021 bewarb sich die Stadt als [[Special Olympics World Summer Games 2023#Host Town Program|Host Town]] für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der [[Special Olympics World Summer Games 2023]] in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für [[Special Olympics Slowenien]] ausgewählt.<ref>{{Internetquelle |autor=Special Olympics |url=https://assets.berlin2023.org/55/e4/a0f44d7c4f55a31e659a85db2a11/230306-zuteilung-delegationen-webseite.pdf |titel=Host Towns |hrsg=Special Olympics |datum=2023-03 |sprache=de |abruf=2023-05-13}}</ref> Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.berlin2023.org/de/engagement/hosttown |titel=Host Town Program |sprache=de |abruf=2023-05-13}}</ref> |
|||
=== Regelmäßige Veranstaltungen === |
|||
* Sommer – alle fünf Jahre: [[documenta]] – Weltausstellung für zeitgenössische Kunst (erstmals 1955) |
|||
* März/April: Frühjahrsmesse auf dem neuen Messeplatz |
|||
* April/Mai: [[Tag der Erde]], Straßenfest mit Ständen zu Umweltthemen und Kulturprogramm |
* April/Mai: [[Tag der Erde]], Straßenfest mit Ständen zu Umweltthemen und Kulturprogramm |
||
* Mai/Juni: Das [[Stadtfest]] in der [[Innenstadt]] (erstmals 29. |
* Mai/Juni: Das [[Stadtfest]] in der [[Innenstadt]] (erstmals 29. Juni bis 6. Juli 1979) |
||
* Juni/Juli/August: Internationale Konzertreihe im |
* Juni/Juli/August: Internationale Konzertreihe im [[Kulturzelt]] an der [[Drahtbrücke]] |
||
* Juli/August: [[ |
* Juli/August: [[Christopher Street Day]] – Umzug, Parade und Straßenfest der emanzipativen Szene in Kassel |
||
* Juli/August: [[Zissel]] – ''das'' Kasseler [[Volksfest]] auf und am [[Auedamm]] |
|||
* August: [[Wehlheiden#Wehlheider_Kirmes|Wehlheider Kirmes]] |
|||
* Juni/Juli: Wilhelmshöhe Open – Hessens größtes internationales Tennisturnier |
|||
* September: (meist erster Samstag): Museumsnacht (erstmals am 11. - 12.09.1999) |
|||
* August: [[Wehlheiden#Wehlheider Kirmes|Wehlheider Kirmes]] |
|||
* September: [[Connichi]] - Zweitgrößte Anime- und Mangaconvention in Deutschland |
|||
* September (meist erster Samstag): Museumsnacht (erstmals 11. bis 12. September 1999) |
|||
* September: Internationales Theaterfestival im [[Staatstheater]] |
* September: Internationales Theaterfestival im [[Staatstheater]] |
||
* September: |
* September: Wilhelmshöher Berg- und Lichterfest im [[Bergpark Wilhelmshöhe]] |
||
* Oktober: |
* Oktober: Casseler Freyheit |
||
* Oktober: Waldauer Enten Kirmes |
|||
* November/Dezember: 2 [[Weihnachtsmarkt|Weihnachtsmärkte]] in der [[Innenstadt]] |
|||
* Oktober/November: [[Kasseler Musiktage]] |
|||
* November: [[Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest]] |
|||
* November/Dezember: zwei [[Weihnachtsmarkt|Weihnachtsmärkte]] in der [[Innenstadt]] |
|||
<gallery> |
|||
=== Sport === |
|||
Csd ks 2005.jpg|Umzug während des [[Christopher Street Day|CSD]] 2005 |
|||
* '''Fußball''' |
|||
</gallery> |
|||
[[Bild:Kassel-auestadion-nordtribuene-n-no.jpg |thumb|[[Auestadion]]: Nordtribüne von der Gegenseite ([[Südwesten|SW]] n. [[Nordosten|NO]]; 06.12.2003; [[KSV Hessen Kassel|KSV Hessen]] : [[Wörsdorf]] 2:1 (0:1)]] |
|||
Der [[Fußball|Fußballverein]] '''[[KSV Hessen Kassel|KSV Hessen]]''' hat eine bewegte Vergangenheit und hat nicht nur in den [[1980er]]n erfolgreich in der [[2. Bundesliga (Fußball)|2. Bundesliga]] gespielt - teils sogar um den Aufstieg. |
|||
=== Kulinarische Spezialitäten === |
|||
[[1997]] folgte der [[Konkurs]] und der Fall in „ein Fass ohne Boden“, denn der Verein wurde bis in die Kreisliga zurückgestuft. [[1998]] wiederbegründet spielt das Team des KSV Hessen nach 4-maligem Aufstieg in Folge wieder in der [[Fußball-Oberliga|Oberliga]] [[Hessen]] ([[2002]] - [[2005]]). In den Jahren [[2003]] und [[2004]] verpasste die Mannschaft den Aufstieg in die [[Regionalliga]] nur knapp und zum Ende der Saison 2004/[[2005]] kämpfte der [[Klub]] gegen den Abstieg. In der Saison 2005/06 gelang der Aufstieg in die [[Regionalliga Süd]] durch einen 1:0-Sieg beim Aufstiegskonkurrenten [[FSV Frankfurt]] am letzten Spieltag. |
|||
Zu den kulinarischen Spezialitäten zählen nach Meinung vieler Kasseler Bürger das [[Weckewerk]], ein aus Fleischnebenprodukten hergestelltes Nahrungsmittel, sowie die [[Ahle Wurst|Ahle Wurscht]] (hochdeutsch: Alte Wurst) und der traditionelle [[Speckkuchen]]. Eine in ganz Hessen beliebte Essensbeilage ist die [[Grüne Soße]]. [[Kasseler]] ist allerdings keine Kasseler Spezialität, sondern nach dem Berliner Metzger Cassel benannt worden. |
|||
=== Medien === |
|||
* '''Eishockey''' |
|||
Als [[Tageszeitung]] in Kassel erscheint die [[Hessische/Niedersächsische Allgemeine]] (HNA). Von 2004 bis 2008 (online bis 2013) erschien monatlich die [[Nordhessische Neue Zeitung]], die in Betrieben und Wohngebieten kostenlos verteilt wurde. Herausgeberin war bis 2008 die IG Metall. Seit 2006 gibt es die ''kassel-zeitung'', eine nichtkommerzielle, freie Onlinezeitung. Zweimal in der Woche wird das Anzeigenblatt ''Extra-Tip'' an Kasseler Haushalte verteilt. |
|||
Die [[Eishockey]]-Mannschaft '''[[Kassel Huskies]]''' spielte seit [[DEL 1994/95|1994/95]] erfolgreich in der [[Deutsche Eishockey Liga|DEL]] und wurde [[DEL 1996/97|1997]] Vizemeister. Doch [[DEL 2004/05|2004/05]] folgte zumindest auf dem Papier der sportliche Abstieg; weil aber die Ausnahmegenehmigung für den [[EHC Wolfsburg]] nicht verlängert wurde, konnten die Huskies auch in der Saison [[DEL 2005/06|2005/06]] in der DEL spielen, in der sie aber erneut sportlich abstiegen. Für die Saison [[2. Bundesliga (Eishockey) 2006/07|2006/2007]] werden die Huskies in der [[2. Bundesliga (Eishockey)|2. Bundesliga]] antreten. Ihre Heimspiele trägt das Team in der [[Eissporthalle Kassel]] aus. |
|||
Der [[Hessischer Rundfunk|Hessische Rundfunk]] betreibt sein Studio Kassel und sendet sein Radioprogramm [[hr4]] aus Kassel. [[Hit Radio FFH]] hat sein Nordhessenstudio im Haus der HNA und der Radiosender [[Radio Bob]] sendet hessenweit aus der Friedrich-Ebert-Straße. [[RTL Television]] betreibt im Stadtgebiet eine Nebenstelle. |
|||
* '''Handball''' |
|||
Traditionell ist der '''Sportverein Harleshausen''' im [[Handball]] gut aufgestellt. |
|||
Der Radiosender [[Freies Radio Kassel]] und der Fernsehsender [[Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel]] (empfangbar im analogen und digitalen Kabel überregional) sind zwei nichtkommerzielle [[Offener Kanal|Bürgersender]]. Seit 2006 arbeitet in Kassel die deutsch-russische Medienredaktion ''IdM Europa – Integration durch Medien e. V.'', die unter anderem eine wöchentliche Live-Sendung ''Offene Stadt'' im Offenen Kanal Kassel produziert. Die Sendung, die in deutscher und russischer Sprache moderiert wird, wird durch das Netz des Bürgerfernsehens auch in [[Frankfurt am Main]], Offenbach, [[Gießen]] und [[Fulda]] ausgestrahlt. |
|||
* '''Leichtathletik''' |
|||
In Kassel sind zahlreiche [[Leichtathletik|Leichtathletikvereine]] ansässig. Der Schwerpunkt liegt hier insbesondere im Bereich [[Mittelstreckenlauf|Mittel]]- und [[Langstreckenlauf]], was insbesondere auf die Aktivität des ehemaligen [[Marathonlauf|Marathon]]-Bundestrainers [[Winfried Aufenanger]] zurückgeht. |
|||
Ihren Sitz in Kassel haben der [[Bärenreiter-Verlag]] für klassische Musik und der [[Merseburger Verlag]]. |
|||
Wichtige regelmäßige Leichtathletikveranstaltungen sind das im Juni stattfindende internationale Askina-Leichtathletiksportfest im Kasseler [[Auestadion]], der Kassler Citylauf mit internationaler Besetzung im Mai sowie der Kasseler-Berglauf zum [[Herkules (Kassel)|Herkules]]. Ab 2007 soll auch ein [[Mittsommer]]-[[Marathonlauf|Marathon]] stattfinden. |
|||
=== Öffentliche Einrichtungen === |
|||
* '''Rudern''' |
|||
[[Datei:Buba ks 2008.jpg|mini|hochkant|Bronzeplastik vor dem Gebäude der ehem. Bundesbank-Filiale am Ständeplatz]] |
|||
An der [[Fulda (Fluss)|Fulda]] sind zahlreiche [[Rudern|Rudervereine]] beheimatet. |
|||
[[Datei:Hauptverwaltung SVLFG Kassel.jpg|mini|Hauptverwaltung der SVLFG]] |
|||
Kassel ist Sitz (bzw. durch Dienstsitze oder Geschäftsstellen vertreten) folgender Einrichtungen, Institutionen und [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaften des öffentlichen Rechts]]: |
|||
* '''Sportboote''' |
|||
* [[Regierungspräsidium]] des [[Regierungsbezirk Kassel|Regierungsbezirks Kassel]], |
|||
Neben dem Motoryacht-Club sind im Kasseler Hafen zahlreiche Sportboote vor Anker. Zentral im Kasseler Stadtgebiet, direkt an der Fulda, geht die [[DLRG OV Kassel e. V.]] ihren Aufgaben nach. |
|||
* [[Karrierecenter der Bundeswehr]] Kassel (früher: [[Kreiswehrersatzamt]]), zuständig für die kreisfreie Stadt Kassel sowie für die Landkreise: Kassel, Höxter, Hersfeld-Rotenburg, Waldeck-Frankenberg und den Schwalm-Eder-Kreis |
|||
* [[Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau]] (SVLFG – Hauptverwaltung und Geschäftsstelle) |
|||
* [[Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See]] (Geschäftsstelle) |
|||
* [[Krankenversorgung der Bundesbahnbeamten]] (Bezirksleitung) |
|||
* Landesbetrieb [[Hessen-Forst]] |
|||
* [[Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien]] |
|||
* [[Hessische Bezügestelle]] |
|||
* [[Hessische Landesfeuerwehrschule]] |
|||
* Hessisches Amt für Versorgung und Soziales |
|||
* [[Hessischer Rechnungshof|Prüfungsamt des Hessischen Rechnungshofs]] |
|||
* [[Deutsche Rentenversicherung Hessen]] (Dienststelle) |
|||
* [[Landeswohlfahrtsverband Hessen]] |
|||
* [[Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen]] |
|||
* Mit [[Christoph 7]] ist einer der derzeit (Stand: Oktober 2012) 71 deutschen Rettungshubschrauber in Kassel stationiert. |
|||
* Die Stadt Kassel unterhält als einzige Stadt in Nordhessen eine [[Feuerwehr Kassel|Berufsfeuerwehr]] mit zwei ständig besetzten Feuerwachen. |
|||
* Zweckverband Raum Kassel (ZRK), gebildet 1974 infolge der Verwaltungsneugliederung in Hessen |
|||
* [[Städtische Werke (Kassel)|Städtische Werke]], Strom- und Gasversorger |
|||
* [[Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH]] |
|||
* [[Gesundheit Nordhessen Holding]], Träger kommunaler Krankenhäuser |
|||
* GWG Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Kassel |
|||
* Kasselwasser, Städtische Wasser- und Abwassergesellschaft |
|||
* Stadtreiniger, Städtische Müllabfuhr und Straßenreinigung |
|||
==== Bibliotheken und Archive ==== |
|||
* '''Segeln''' |
|||
[[Datei:Kassel-murhardschebib-20041013.JPG|mini|[[Murhardsche Bibliothek]] am Weinberg]] |
|||
Die [[Hochseesegler-Vereinigung Kassel e.V.]] (HVK) organisiert mit der vereinseigenen Hochseeyacht Segeltörns und bereist mit auch mit Nichtmitgliedern fernere Seegebiete. |
|||
Die [[Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel|Universitätsbibliothek Kassel]] ist ein Bibliothekszusammenschluss aus Landesbibliothek und Murhard’scher Bibliothek der Stadt Kassel und den eigentlichen Teil- und Bereichs-[[Bibliothek]]en der Hochschule und ihrer Fachbereiche. |
|||
* '''Bowling''' |
|||
Der Bowling-Sportverein Kassel (BSV) ist mit mehreren Mannschaften sowohl in den hessischen Landesligen, als auch in der Bundesliga (Club "Finale Kassel") vertreten. |
|||
Die [[Stadtbibliothek]] besteht aus der Zentralbibliothek, der Jugendbücherei und Stadtteil und Schulbibliotheken in Niederzwehren, Oberzwehren und Waldau.<ref name="StadtBiblioKS" /> |
|||
== Wichtige Persönlichkeiten == |
|||
Siehe ''Hauptartikel:'' [[Liste der Ehrenbürger von Kassel]] und [[Liste der Söhne und Töchter der Stadt Kassel]] |
|||
In städtischer Trägerschaft gibt es das [[documenta Archiv]] mit dem [[Harry Kramer|Harry-Kramer]]-Archiv und das [[Stadtarchiv Kassel]]. Hinzu kommen die [[Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung]] (AddF), das [[Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen|Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes]] und das [[Landeskirchliches Archiv der evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck|Landeskirchliche Archiv der evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck]]. |
|||
==== Justiz ==== |
|||
* [[Bundessozialgericht]][[Datei:Bsg ks.jpg|mini|[[Architektur im Nationalsozialismus|Nationalsozialistische Architektur]] an der [[Wilhelmshöher Allee]]: das 1938 bezogene Gebäude des [[Wehrkreis]]kommandos IX. ist seit 1954 Sitz des Bundessozialgerichtes.]] |
|||
* [[Hessischer Verwaltungsgerichtshof]][[Datei:Goethestraße 41, 1, Vorderer Westen, Kassel.jpg|mini|Hessischer Verwaltungsgerichtshof im Fachgerichtszentrum, Goethestraße 41]] |
|||
* [[Hessisches Finanzgericht]] |
|||
* [[Sozialgericht Kassel]] |
|||
* [[Arbeitsgericht Kassel]] |
|||
* [[Verwaltungsgericht Kassel]] |
|||
* Zivilsenate [[Oberlandesgericht Frankfurt am Main|Oberlandesgerichtes Frankfurt/Main]] |
|||
* [[Landgericht Kassel]] |
|||
* [[Amtsgericht Kassel]] |
|||
* [[Staatsanwaltschaft Kassel]] |
|||
* Justizvollzugsanstalten [[Justizvollzugsanstalt Kassel I|Kassel I]] und [[Justizvollzugsanstalt Kassel II|Kassel II]] |
|||
==== Kammern ==== |
|||
[[Datei:Scheidemannplatz Kassel.JPG|mini|Die Handwerkskammer Kassel am Eingang zur Treppenstraße]] |
|||
* [[Handwerkskammer Kassel]] – Kammerbezirk: Stadt Kassel und Landkreise [[Landkreis Kassel|Kassel]], [[Landkreis Fulda|Fulda]], [[Schwalm-Eder-Kreis]], [[Landkreis Hersfeld-Rotenburg|Hersfeld-Rotenburg]], [[Werra-Meißner-Kreis]] und [[Landkreis Waldeck-Frankenberg|Waldeck-Frankenberg]] |
|||
* [[Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg]] (IHK) – Kammerbezirk: Stadt Kassel und Landkreise [[Landkreis Hersfeld-Rotenburg|Hersfeld-Rotenburg]], [[Landkreis Kassel|Kassel]], [[Schwalm-Eder-Kreis]], [[Landkreis Waldeck-Frankenberg|Waldeck-Frankenberg]], [[Werra-Meißner-Kreis]] und [[Landkreis Marburg-Biedenkopf|Marburg-Biedenkopf]] (mit Ausnahme einiger Gemeinden) |
|||
* [[Deutscher Gewerkschaftsbund]] (DGB) – Zuständiger Dachverband der gewerkschaftlichen und arbeitnehmerrechtlichen Vertretung Nordhessen |
|||
==== Kirchen ==== |
|||
* [[Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck]] |
|||
* [[Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband]] |
|||
* [[Kreuzkirche (Kassel)|Evangelische Kreuzkirche Kassel]] im Stadtteil ''Vorderer Westen'' |
|||
* Katholische Kirche Kassel (Dekanat Kassel-Hofgeismar im [[Bistum Fulda]]) |
|||
* [[Neuapostolische Kirche]] – Bezirk Kassel |
|||
* [[Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland|Freie evangelische Gemeinden]] im Hessen-Waldeck-Kreis |
|||
==== Weitere ==== |
|||
* [[Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge]] e. V. <!-- nicht KdöR --> |
|||
* [[Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kassel]] <!-- Ortsverein in Kassel --> |
|||
* [[CVJM-Gesamtverband in Deutschland]] |
|||
* Arbeitsgemeinschaft der CVJM Deutschlands e. V.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cvjm-ag.de/ |titel=CVJM AG |abruf=2024-03-07}}</ref> |
|||
* [[Netzwerk-m]] |
|||
== Bildung und Forschung == |
|||
=== Allgemeinbildende Schulen === |
|||
Das älteste der Kasseler Gymnasien ist das 1779 gegründete [[Friedrichsgymnasium (Kassel)|Friedrichsgymnasium]]. In Kassel stehen zwei der vier hessischen Versuchsschulen: Die [[Offene Schule Kassel-Waldau|Offene Schule Waldau]] und die Reformschule in Wilhelmshöhe. Die Offene Schule Waldau war 2006 einer der Preisträger des [[Deutscher Schulpreis|Deutschen Schulpreises]]. Insgesamt bietet Kassel 27 Grundschulen, acht Gesamtschulen, vier Haupt- und Realschulen, sieben berufliche Oberschulen, sieben Gymnasien und gymnasiale Oberschulen, zwei Schulen für Erwachsene (Abendschulen) sowie rund zehn Förderschulen. Außerdem gibt es mehrere private Schulen: die Montessorischule, die Waldorfschule, die freie christliche Grundschule, die freie Realschule u. a. |
|||
=== Universität === |
|||
{{Hauptartikel|Universität Kassel}} |
|||
{{Hauptartikel|Alte Universität Kassel}} |
|||
{{Veraltet||„Bis 2017 soll der Campus in nördlicher Richtung stark vergrößert werden, um...“|seit=2017}} |
|||
Von 1633 bis 1653 bestand bereits eine erste Universität in Kassel. |
|||
Die neue [[Universität Kassel]] wurde 1971 als [[Gesamthochschule]] (GhK) gegründet und wurde bekannt für ihr damals modernes Bildungskonzept, das als [[Kasseler Modell (Studium)|Kasseler Modell]] bekannt geworden ist. |
|||
Im Jahre 2002 wurde der Name der Hochschule in Universität Kassel geändert; damit verbunden war eine Abkehr von dem Reformgedanken und die Hinwendung zu einer Ausrichtung nach dem klassischen Verständnis universitärer Organisation. Seit 2006 haben die neuen Studienordnungen nach [[Bologna-Prozess|Bachelor/Master]] das Kasseler Modell sukzessive ersetzt. Zum Wintersemester 2021/22 studierten an den elf [[Fakultät (Hochschule)|Fachbereichen]] 23.699 Studierende.<ref name="Zahl&FaktUniKS" /> Innerhalb der Universität befindet sich in Teilautonomie die 1777 gegründete [[Kunsthochschule Kassel]]. Des Weiteren ist die ehemalige Ingenieursschule in der Wilhelmshöher Allee sowie Höhere Wirtschaftsfachschule in die Struktur der Hochschule mit eingegangen. |
|||
Die Universität Kassel bietet Studiengänge in den Fachbereichen [[Humanwissenschaft]]en, [[Geisteswissenschaft|Geistes-]] und [[Kulturwissenschaft]]en, [[Gesellschaftswissenschaft]]en (mit [[Sportwissenschaft]]en), [[Architektur]], [[Stadtplanung]], [[Landschaftsplanung]], [[Wirtschaftswissenschaft]]en, [[Mathematik]] und [[Naturwissenschaft]]en, [[Ökologische Agrarwissenschaften]], [[Bauingenieurwesen]] und Umweltingenieurwesen, [[Maschinenbau]], [[Elektrotechnik]]/[[Informatik]], [[Kunsthochschule Kassel]]. 2025 erweiterte sie ihr Angebot an Studiengängen massiv um neue Programme mit Nachhaltigkeits-Schwerpunkt.<ref>{{Internetquelle | url=https://www.uni-kassel.de/uni/studium/alle-studiengaenge/neue-studienangebote.html |titel=Dein Studium zur Nachhaltigkeit |hrsg=Universität Kassel |abruf=2025-05-06}}</ref> |
|||
Der zentrumsnahe [[Campus]] am [[Holländischer Platz|Holländischen Platz]] wurde seit 1974 entwickelt und befindet sich auf dem ehemaligen Fabrikgelände der Firma Henschel. Der Campus soll vergrößert werden, um Fachbereichen, die sich am Standort AVZ in Oberzwehren befinden, Raum zu bieten. Der Fachbereich [[Ökologische Agrarwissenschaften]] unterhält darüber hinaus zwei Standorte in [[Witzenhausen]] und auf der Staatsdomäne Frankenhausen bei [[Grebenstein]]. |
|||
{{Mehrere Bilder |
|||
| align = center |
|||
| Richtung = horizontal |
|||
| Bild1 = Uni Kassel HoPla Logo.jpg |
|||
| Breite1 = 200 |
|||
| Untertitel1 = Eingang der Hochschule am Holländischen Platz |
|||
| Bild2 = Uni Kassel Mensa.jpg |
|||
| Breite2 = 200 |
|||
| Untertitel2 = Vorplatz der Zentralmensa |
|||
| Bild3 = Kunstunikassel.jpg |
|||
| Breite3 = 200 |
|||
| Untertitel3 = Nordbau der Kunsthochschule von [[Paul Friedrich Posenenske]] |
|||
}} |
|||
=== Weitere Einrichtungen === |
|||
* [[Hessische Hochschule für Polizei und Verwaltung]] – Abteilung Kassel |
|||
* [[Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung]] – Fachbereich [[Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau|Landwirtschaftliche Sozialversicherung]] |
|||
* [[Kassel School of Medicine]], Medizin-Hochschule in Kooperation mit der [[Universität Southampton]] |
|||
* [[Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik]] (IWES), ehemals [[Institut für Solare Energieversorgungstechnik]] (ISET) |
|||
* [[Fraunhofer-Institut für Bauphysik]] (IBP) Projektgruppe Kassel |
|||
* [[Brüder Grimm-Gesellschaft|Brüder-Grimm-Gesellschaft]] |
|||
* [[CVJM-Hochschule]], private Hochschule für Theologie, Sozialwesen, Gemeindepädagogik und Ethik |
|||
* [[CVJM-Kolleg]], Fachschule für Theologie und Sozialwesen |
|||
* [[Bundeswehrfachschule]] Kassel |
|||
* Evangelisches Fröbelseminar, Fachschule für Sozialassistenz, Sozialpädagogik, Heilpädagogik und Erzieher |
|||
* Fachschule für Technik, private Fachschule für Industrieberufe |
|||
* [[Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie]] Kassel, private Fachschule, die in Kooperation mit verschiedenen Hochschulen bis zum Bachelor führen kann |
|||
* [[FOM Hochschule]] – Hochschulzentrum Kassel |
|||
* [[Hessische Landesfeuerwehrschule]] (HLFS). Hier werden Feuerwehrmänner und -frauen aus ganz Hessen aus- und fortgebildet. |
|||
* Die Katholische Erwachsenenbildung des Bistums Fulda hat ihren Sitz im Regionalhaus Adolph Kolping. Sie ist Mitglied von [[Katholische Erwachsenenbildung – Landesarbeitsgemeinschaft Hessen|KEB-Hessen]]. Dort hat auch die Katholische Familienbildungsstätte Kassel, die dem [[Verein Katholische Familienbildungsstätten im Bistum Fulda]] e. V. angehört, ihren Sitz. |
|||
* [[Oskar-von-Miller-Schule Kassel]], Berufsschule |
|||
* [[Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“]], musikpädagogische Berufsakademie |
|||
* [[IU Internationale Hochschule|IU Duales Studium]] Die private Hochschule IU Internationale Hochschule mit Hauptsitz in Erfurt bietet seit 2022 an einem Campus in Kassel diverse [[Duales Studium|duale Studiengänge]] an |
|||
* [[Schülerforschungszentrum Nordhessen]], vom Kultusministerium finanzierte Forschungseinrichtung für Schüler, gegründet 2007 von [[Klaus-Peter Haupt]]. 2012 wurde auf dem Dach die [[Sternwarte Kassel]] eröffnet. |
|||
== Verkehr und Infrastruktur == |
|||
=== Verkehrszählungen und Verkehrsdaten === |
|||
[[Datei:Kassel - Verkehrszählung 2019-10-15 b.JPG|mini|Videobasierte Verkehrszählung Loßbergstraße, Ecke Teichstraße (2019)]] |
|||
Die Stadt Kassel bzw. das Straßenverkehrs- und Tiefbauamt führt regelmäßig [[Verkehrszählung]]en durch. Zur Erfassungen von Verkehrsdaten an Straßen (Fahrzeugmenge, Klassifizierung) steht eine video- und eine radarbasierte Technikausstattung zur Verfügung. Berechnete Verkehrsmengen, die einen Eindruck über das Verkehrsaufkommen und eine Abschätzung der Verkehrsbelastung ermöglichen, können einer Karte Stand 2010 entnommen werden. Dort ist die [[Verkehrsstärke]] des Kraftfahrzeugverkehrs als Querschnittswert für einen durchschnittlichen Werktag (DTVw5 – durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke an Werktagen) angegeben. Eine Fortschreibung und Aktualisierung ist für das Jahr 2020 geplant.<ref>Absatz nach ''Verkehrszählungen im Stadtgebiet Kassel'' im Stadtportal online unter https://www.kassel.de/buerger/verkehr_und_mobilitaet/verkehrsprojekte/verkehrszaehlungen.php abgerufen 2019-11-05, die Verkehrsmengenkarte unter https://www.kassel.de/verkehr-und-mobilitaet/verkehrszaehlung/14_10_Verkehrsmodell_Analyse-Nullfall_2010_Kfz__DTVw5_.pdf</ref> |
|||
Außerhalb des Kasseler Stadtgebietes können Zahlen zur Verkehrsbelastung einzelner Straßen der ''Verkehrsmengenkarte für Hessen'' entnommen werden, veröffentlicht von der Landesbehörde [[Hessen Mobil]].<ref>als ''Ausschnitt Kassel (PDF / 2.64 MB)'' Stand 2015 online unter {{Webarchiv |url=https://mobil.hessen.de/%C3%BCber-uns/downloads-formulare/stra%C3%9Fenverkehrsz%C3%A4hlung-2015 |text=Archivierte Kopie |wayback=20191105180017}} abgerufen 2019-11-05</ref> |
|||
=== Straßen === |
|||
[[Datei:Ks strassen.jpg|mini|Straßennetz Kassels. Stadt- und Regionalstraßen (dunkelrot) und Autobahnen (rot)]] |
|||
{| class="wikitable sortable" |
|||
|- |
|||
! Straße |
|||
! Verkehrsstärke bzw. Verkehrsbelastung<br />(werktägliche Kraftfahrzeuge, Stand 2010 s. o.) |
|||
! Anmerkung |
|||
|- |
|||
| [[Brüderstraße (Kassel)|Brüderstraße]] |
|||
| 47 500 |
|||
| |
|||
|- |
|||
| [[Holländische Straße]] |
|||
| 30 000 – 38 000 |
|||
| |
|||
|- |
|||
| [[Wilhelmshöher Allee]] |
|||
| 6 000 – 23 500 |
|||
| Die Wilhelmshöher Allee, die von der Kasseler Innenstadt zum [[Bergpark Wilhelmshöhe]] führt, ist aufgrund ihres völlig gerade angelegten Straßenverlaufs die augenfällige Hauptachse der Stadt, nicht aber deren meistbefahrene Straße. Sie ist rund vier Kilometer lang und wurde in den 1970er Jahren unter umfangreichen Baumfällungen zweispurig verbreitert. Die geringste Verkehrsstärke findet sich im Westabschnitt, am Schloss Wilhelmshöhe. |
|||
|- |
|||
| [[Friedrich-Ebert-Straße (Kassel)|Friedrich-Ebert-Straße]] |
|||
| 3 500 - 12 000 |
|||
| Die geringste Verkehrsstärke findet sich im Westabschnitt, auf Höhe der Stadthalle. |
|||
|- |
|||
|} |
|||
* Kassel liegt an den [[Bundesautobahn]]en [[Bundesautobahn 7|A 7]], [[Bundesautobahn 44|A 44]] und [[Bundesautobahn 49|A 49]]. |
|||
* Die [[Bundesstraße]]n [[Bundesstraße 3|B 3]], [[Bundesstraße 7|B 7]], [[Bundesstraße 83|B 83]] und [[Bundesstraße 251|B 251]] führen durch die Stadt. |
|||
* Kennzeichnend für das Stadtbild ist der seit den fünfziger und sechziger Jahren vorangetriebene Ausbau des Straßenverkehrsnetzes, insbesondere des Rings, der die Innenstadt umschließt ([[Straßenring|Innenstadtring]]). Er führt vom Ständeplatz über den Scheidemannplatz und die Rudolf-Schwander-Straße zum [[Lutherplatz (Kassel)|Lutherplatz]], von dort weiter über die Kreuzung [[Am Stern (Kassel)|Am Stern]] und die Kurt-Schumacher-Straße zur Altmarktkreuzung. Danach führt er über den Steinweg, den Friedrichsplatz, Frankfurter Straße weiter, mündet an der „Trompete“ in die Fünffensterstraße wieder zum Ständeplatz. Ein zweiter Teil des Rings führt vom Lutherplatz über Hoffmann-von-Fallersleben-Straße, Wolfhager Straße, den Holländischen Platz und die Kurt-Wolters-Straße zur Kreuzung Weser- und Schützenstraße. |
|||
* Die [[Königsstraße (Kassel)|Königsstraße]] stellt den Hauptteil der Fußgängerzone dar. |
|||
* Weit südlich von Kassel liegen die bei Autofahrern bekannten Kasseler Berge, diese befinden sich jedoch nicht auf Kasseler Gebiet. |
|||
Am 31. Dezember 2010 waren in der Stadt Kassel 92.991 Kraftfahrzeuge zugelassen.<ref name="Jahresbericht2010" /> 2019 wurde erstmals ein [[verkehrsberuhigter Geschäftsbereich]] eingerichtet. Daneben bestehen bereits mehrere [[Tempo-30-Zone]]n.<ref>{{Internetquelle |autor=Andreas Hermann |url=https://www.hna.de/kassel/teilen-kassels-innenstadt-soll-bald-tempo-gelten-ngz-12268347.html |titel=In Teilen von Kassels Innenstadt soll bald Tempo 20 gelten |werk=[[Hessische/Niedersächsische Allgemeine|hna.de]] |datum=2019-05-10 |abruf=2019-05-12}}</ref> |
|||
=== Fahrradverkehr === |
|||
Kassel hat an wenigen stärker Kfz-befahrenen Straßen [[Radverkehrsanlage|Radwege]], an manchen Stellen ist stattdessen der Gehweg für den Radverkehr freigegeben. Seit den frühen 1990er Jahren gibt es ein mit Wegweisern versehenes Netz von Fahrradrouten, das überwiegend topografisch günstig durch meist ruhige Nebenstraßen und Grünanlagen verläuft. Dieses Netz ist in den 2000er Jahren verdichtet worden durch weitere Strecken mit Fahrrad-[[Wegweisung (Straßenverkehr)|Wegweisung]], die auch in die Nachbarorte führen. Kassel wird entlang der Fulda vom hessischen [[Radfernweg]] R1 durchquert, auf dem auch die [[D-Route]] 9 verläuft. In beider Verlauf gibt es einzelne Abschnitte mit [[Fahrradstraße]]n. |
|||
Im Jahr 2018 wurde ein Bürgerbegehren, initiiert durch die Initiative [[Radentscheid Kassel]], durchgeführt, welche die Bedingungen für den Radverkehr in der Stadt verbessern wollte. Dieser scheiterte zwar aufgrund formaler Mängel,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hna.de/kassel/radentscheid-kassel-buergerbegehren-von-stadtverordneten-abgelehnt-12154323.html |titel=Kasseler Radentscheid von den Stadtverordneten abgelehnt |sprache=de |abruf=2022-12-03}}</ref> die Stadt hat jedoch einige grundlegende Forderungen der Initiative übernommen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kassel.de/buerger/verkehr_und_mobilitaet/mit-dem-fahrrad/programm-baustein-zukunft-radverkehr.php |titel=Programm „Baustein Zukunft – Radverkehr“ aktualisiert |sprache=de |abruf=2022-12-03}}</ref> Seitdem findet verstärkt ein Ausbau der Radinfrastruktur statt. |
|||
Fahrradvermietsystem „nextbike“: Seit 1. Januar 2018 ist das Fahrradverleihsystem von nextbike mit 400 Fahrrädern in Betrieb. Die Räder sind auf 56 Stationen im Stadtgebiet verteilt. Betreiber ist die nextbike GmbH.<ref name="nextbike" /> |
|||
=== Bahnverkehr === |
|||
[[Datei:Ks schienen.jpg|mini|Schienennetz in Kassel]] |
|||
Durch den am 29. Mai 1991 eröffneten und zuvor neu errichteten [[Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe]], der direkt an der [[Neubaustrecke Hannover-Würzburg]] errichtet wurde, ist Kassel über verschiedene [[Schnellfahrstrecke]]n an das [[Intercity-Express|ICE]]-Netz mit den folgenden Städten angeschlossen: |
|||
* [[Hamburg]] oder [[Bremen]]–[[Hannover]]–Kassel–[[Fulda]]–[[Frankfurt am Main]]–[[Karlsruhe]]–[[Basel]] oder [[Zürich]]. |
|||
* [[Hamburg]]–[[Hannover]]–Kassel–[[Fulda]]–[[Würzburg]]–[[München]] und [[Nürnberg]]/[[Wien]] |
|||
* [[Berlin]]–[[Wolfsburg]]–[[Braunschweig]]–Kassel–[[Fulda]]–[[Frankfurt am Main]]–[[Stuttgart]]–[[München]] |
|||
Darüber hinaus ist Kassel auch an das Netz aus [[Intercity (Deutschland)|Intercity]]-Linien angeschlossen und wurde – bis zu deren Umwandlung in IC-Verbindungen – bis 2006 auch von verschiedenen [[Interregio (Deutschland)|Interregio]]-Linien erreicht. Zudem ist Kassel seit Einführung des [[RRX]] mit einer Direktverbindung im Nahverkehr an [[Düsseldorf]] angeschlossen. |
|||
Der als [[Kopfbahnhof]] erbaute [[Kassel Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] befindet sich am Nordwestrand der Innenstadt. Er liegt an der [[Hannöversche Südbahn|Hannöverschen Südbahn]] und hat seit der Inbetriebnahme des ICE-Bahnhofs Kassel-Wilhelmshöhe seine Bedeutung für den Fernverkehr verloren. Heute wird er nur noch vom Regionalverkehr bedient. Im September/Oktober 2005 begannen dort die baulichen Maßnahmen zur Anbindung des Kasseler Stadtgebiets an die [[RegioTram Kassel|RegioTram]], die im August 2007 beendet wurden. |
|||
{{Mehrere Bilder |
|||
| align = center |
|||
| Richtung = horizontal |
|||
| Bild1 = Bahnhof wilhelmshoehe kassel.JPG |
|||
| Breite1 = 200 |
|||
| Untertitel1 = Fernbahnhof Wilhelmshöhe |
|||
| Bild2 = 11-10-15-kassel-by-RalfR-01.jpg |
|||
| Breite2 = 200 |
|||
| Untertitel2 = Hauptbahnhof mit Himmelsstürmer |
|||
| Bild3 = 646 205-5 Kurhessenbahn Kassel Wilhelmshöhe.jpg |
|||
| Breite3 = 200 |
|||
| Untertitel3 = Elektro-Diesel-Züge der Regionalbahn [[Kurhessenbahn|KHB]] am Fernbahnhof Wilhelmshöhe |
|||
}} |
|||
{{Siehe auch|Hessencourrier|Halle-Kasseler Eisenbahn}} |
|||
=== Omnibus, Straßenbahn und RegioTram === |
|||
{{Hauptartikel|Straßenbahn Kassel|RegioTram Kassel}} |
|||
[[Datei:Kassel asv2022-02 img34 Friedrichsplatz tram.jpg|mini|RegioTram auf der Oberen Königsstraße]] |
|||
Die [[RegioTram Kassel|RegioTram]] verbindet das Eisenbahnnetz in der Region direkt mit dem Netz der Kasseler Straßenbahn als [[S-Bahn]]-ähnliches System ([[Karlsruher Modell]]), das Stadtzentrum ist somit ohne Umstieg direkt aus dem Umland anzufahren. |
|||
Die von der städtischen [[Kasseler Verkehrs-Gesellschaft]] (KVG) betriebene [[Straßenbahn Kassel]] fährt teilweise bis ins Umland, zum Beispiel nach [[Baunatal]] und [[Hessisch Lichtenau]]. Ein weiterer Ausbau fand mit dem [[Stadtbahn]]system [[RegioTram Kassel|RegioTram]] statt, das Ende 2006 seinen Vollbetrieb aufgenommen hat. Die Streckenlänge hat seitdem eine Länge von 122 Kilometer. Bis 1966 gab es eine [[Herkulesbahn|Bahnlinie]] zum [[Herkules (Kassel)|Herkules]]. Darüber hinaus betreibt die KVG ein Busnetz, von 1944 bis 1962 fuhren [[Oberleitungsbus Kassel|Oberleitungsbusse]] zwischen [[Harleshausen]], [[Kirchditmold]] und [[Bad Wilhelmshöhe|Wilhelmshöhe]]. |
|||
Die Stadt gehört dem [[Nordhessischer Verkehrsverbund|Nordhessischen Verkehrsverbund]] an. |
|||
{{Siehe auch|Nordhessischer Verkehrsverbund|Herkulesbahn|Oberleitungsbus Kassel}} |
|||
=== Binnenschifffahrt === |
|||
[[Datei:Kassel Hafen.jpg|mini|Kasseler Hafen]] |
|||
Der heutige [[Kasseler Hafen]] wurde von 1893 bis 1895 im Zuge des Ausbaues der [[Fulda (Fluss)|Fulda]] gebaut. Zu jener Zeit wurde der Hafen für den Güterverkehr zu den Seehäfen genutzt. Die [[Schlagde|Schlagd]], wie sie genannt wurde, diente den Kähnen und auch größeren Schiffen zum Umschlag der Güter. Dieser Bereich ist der Liegeplatz für die Fulda-Weser-Flotte in Richtung Hann. Münden und Bad Karlshafen. Die hier regulierte [[Fulda (Fluss)|Fulda]], ein Quellfluss der [[Weser]], dient als [[Schifffahrtsweg]] nur noch für Ausflugsschiffe, sowie Freizeit- und Sportboote. Die vorhandenen [[Schleuse]]nanlagen und [[Wehr (Wasserbau)|Wehre]] sind für moderne Frachtschiffe zu klein. |
|||
=== Flughafen === |
|||
[[Datei:2014-10-19 Kassel-Calden (KSF) Heraklion Kreta Aegean A320.jpg|mini|Abfertigung am Flughafen in Calden]] |
|||
Nordwestlich der Stadt liegt der [[Flughafen Kassel-Calden]] ''(Kassel Airport)''. Der Ausbau des vorhandenen Flughafens stand längere Zeit in der Kritik, bis er genehmigt wurde. Am 4. April 2013 wurde der neue Regionalflughafen Kassel-Calden (KSF) in Betrieb genommen. Der Betrieb war von Anfang an defizitär, es gelang jedoch im dritten Betriebsjahr nicht zuletzt aufgrund von Zuwächsen im Frachtgeschäft dieses von 8,1 auf 6,1 Millionen € im Jahr um 25 % zu senken. 2018 fertigte der Flughafen mit 131.816 Passagieren erstmals über 100.000 Menschen ab.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kassel-airport.aero/de/inhalte-metanavigation-seitenfuss/die-flughafen-gmbh/zahlen-daten-und-fakten |titel=Kassel Airport {{!}} Zahlen, Daten und Fakten |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180131201301/https://www.kassel-airport.aero/de/inhalte-metanavigation-seitenfuss/die-flughafen-gmbh/zahlen-daten-und-fakten |archiv-datum=2018-01-31 |abruf=2019-03-05 |offline=1}}</ref> |
|||
=== Wanderwege === |
|||
Durch die Stadt führen eine Reihe von Fuß[[Wanderweg|wanderwegen]] und [[Radfernweg]]en. Unter anderem: |
|||
* Fußwanderwege |
|||
** [[Ederseeweg]] (49 km), führt von Kassel zum [[Edersee]], |
|||
** [[Herkulesweg]] (193 km), führt von [[Battenberg (Eder)|Battenberg]] durch Kassel nach [[Heilbad Heiligenstadt]], |
|||
** [[Kassel-Steig]] (157 km), führt rund um Kassel und das [[Kasseler Becken]], |
|||
** [[Märchenlandweg]] (430,8 km), führt durch [[Reinhardswald]], [[Solling]], [[Kaufunger Wald]], [[Söhre]], [[Habichtswälder Bergland]] und Kassel |
|||
* Radfernwege |
|||
** [[Hessischer Radfernweg R1]] (Fulda-Radweg; 250 km), führt von den Höhen der [[Rhön]] entlang der [[Fulda (Fluss)|Fulda]] bis [[Bad Karlshafen]] an der [[Weser]] |
|||
** [[D-Route]] 9 (Weser-Romantische Straße; 1.197 km), führt von der Nordsee über Bremen, Kassel, Fulda und das Taubertal nach Füssen im Allgäu |
|||
== Persönlichkeiten == |
|||
{{Hauptartikel|Liste der Ehrenbürger von Kassel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Kassel|Liste der Ehrengräber der Stadt Kassel}} |
|||
[[Datei:Grimm.jpg|mini|hochkant|Die [[Brüder Grimm]] auf einem Gemälde von [[Elisabeth Jerichau-Baumann]]]] |
|||
<!-- Hier bitte nur wirklich bedeutende und bekannte Personen eintragen. Für alle anderen Fälle gibt es [[Liste von Persönlichkeiten der Stadt Kassel]]. --> |
|||
Zu den bekanntesten Persönlichkeiten, die in Kassel geboren sind, in Kassel gewirkt oder Kassel geprägt haben, zählen: |
|||
* [[Arnold Bode]] (1900–1977), Gründer der Documenta |
|||
* [[Holger Börner]] (1931–2006), von 1976 bis 1987 Ministerpräsident des Landes Hessen |
|||
* [[Hans Eichel]] (* 1941), 1975–1991 Oberbürgermeister von Kassel, 1991–1999 Ministerpräsident des Landes Hessen, 1999–2005 Bundesminister der Finanzen |
|||
* [[Ulrike Folkerts]] (* 1961), Schauspielerin (''Tatort-''Kommissarin) |
|||
* [[Brüder Grimm]], Sprachwissenschaftler und Volkskundler |
|||
* [[Jörg-Uwe Hahn]] (* 1956), 2009–2014 Hessischer Minister der Justiz, für Integration und Europa und stellvertretender Ministerpräsident |
|||
* [[Ludwig Mond]] (1839–1909), Chemiker, Entwickler des Mond-Verfahrens |
|||
* [[Paul Julius Reuter]] (1816–1899), Begründer der Nachrichtenagentur ''Reuters Telegraphic Comp. Incorporated'' |
|||
* [[Ferdinand Sauerbruch]] (1875–1951), Chirurg (er führte am Diakonissen-Krankenhaus seine ersten Operationen durch) |
|||
* [[Philipp Scheidemann]] (1865–1939), 1919 Reichsministerpräsident, 1919–1925 Oberbürgermeister von Kassel |
|||
* [[Elisabeth Selbert]] (1896–1986), Juristin, Mitglied des [[Parlamentarischer Rat|Parlamentarischen Rates]] |
|||
* [[Dorothea Viehmann]] (1755–1815), Märchenerzählerin |
|||
== Energie == |
|||
=== Eigenerzeugung von Strom und Wärme === |
|||
Strom und Wärme wird in Kassel durch die Städtische Werke Energie+Wärme GmbH und andere erzeugt. Zu den größten Anlagen zählen<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ew-kassel.de/anlagen/ |titel=Anlagen - Städtische Werke Energie und Wärme GmbH Kassel |abruf=2019-10-07}}</ref>: |
|||
* [[Kraftwerk Kassel#Fernwärmekraftwerk (ab 1989)|Fernwärmekraftwerk Dennhäuser Straße]] (38 MW<sub>el</sub> + 80 MW<sub>th</sub>) |
|||
* [[Kraftwerk Kassel#Kombi-Heizkraftwerk (ab 1989)|Kombi-Heizkraftwerk Dennhäuser Straße]] (52,9 MW<sub>el</sub> + 54,6 MW<sub>th</sub>) |
|||
* [[Heizwerk Mittelfeld|Biomasse-Heizkraftwerk Mittelfeld]] |
|||
* Laufwasserkraftwerk [[Neue Mühle (Kassel)|„Neue Mühle“]] {{Coordinate|NS=51.27505 |EW=9.48955|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON2|name=Laufwasserkraftwerk Neue Mühle}} (0,20 MW) |
|||
* Wasserkraftanlage „Vogt’sche Mühle“ {{Coordinate |NS=51.317550 |EW=9.508447 |type=landmark |region=DE-HE |text=ICON2 |name=Wasserkraftwerk Vogt'sche Mühle}} (0,60 MW)<ref name="HNA_2015-08-11">{{Literatur |Autor=Thomas Siemon |Titel=Aus Fullewasser wird hier Strom |TitelErg=Vogt’sche Mühle produziert Elektrizität für 670 Haushalte – Den Standort gab es schon im 12. Jahrhundert |Sammelwerk=[[Hessische/Niedersächsische Allgemeine|HNA Hessische Allgemeine]] |Datum=2015-08-11}}</ref> |
|||
* Heizwerk Brückenhof {{Coordinate|NS=51.280988 |EW=9.441474|type=landmark|region=DE-HE|text=ICON2|name=Heizwerk Brückenhof}} |
|||
* Heizwerk Losse |
|||
* Heizwerk Mittelfeld |
|||
* [[Müllheizkraftwerk Kassel|Müllheizkraftwerk]] (43,5 MW<sub>el</sub> und ca. 80 MW<sub>th</sub>) |
|||
=== Fernwärmenetz === |
|||
Die in Kassel erzeugte Fernwärme wird über das Fernwärmenetz verteilt und ist in vielen Stadtteilen verfügbar. Der Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung in der Fernwärmebereitstellung liegt bei C<sub>KWK</sub> = 0,97.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ew-kassel.de/fernwaermenetz/ |titel=Fernwärmenetz - Städtische Werke Energie und Wärme GmbH Kassel |abruf=2019-10-10}}</ref> Etwa ein Drittel der Fernwärme wird durch das Müllheizkraftwerk erzeugt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mhkw-kassel.de/start/ |titel=Müllheizkraftwerk Kassel GmbH |abruf=2019-10-10}}</ref> |
|||
{| class="wikitable" |
|||
! colspan="2"|Kennzahlen |
|||
|- |
|||
|Trassenlänge |
|||
|'''175,3 km''' |
|||
|- |
|||
|Abnahmestellen |
|||
|'''2.145''' |
|||
|- |
|||
|Anschlussleistung |
|||
|'''443,7 MW''' |
|||
|} |
|||
=== Stromnetz === |
|||
In Kassel verbinden die Umspannwerke in Bergshausen und Sandershausen das örtliche 110-kV-Netz mit dem 400-kV-Übertragungsnetz der TenneT TSO.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.vde-kassel.de/de/veranstaltungen/berichte-zu-vergangene-veranstaltungen/2017-08-23---uw-sandershausen2 |titel=Exkursion zum neuen 400-/110-/20-kV-Umspannwerk Sandershausen der Städtischen Werke Netz + Service GmbH |abruf=2019-10-10}}</ref> Die zwei Umspannwerke sorgen dafür, dass der 400-kV-Überlandstrom zunächst in 110-kV-Strom heruntertransformiert wird. |
|||
Dieser 110-kV-Strom wird innerhalb Kassels zu neun weiteren, deutlich kleineren Umspannwerken weitergeleitet. Sie senken die Spannung weiter auf 10 kV herab. Dieser Strom läuft wiederum via Kabel zu den kleinen grünen Trafohäuschen, die überall in der Stadt zu finden sind. Derer gibt es in Kassel an die 1000 Stück. Sie sind es, die letztlich den 10-kV-Strom in unseren 230-V-Haushaltsstrom umwandeln.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.hna.de/lokales/kreis-kassel/niestetal-ort73872/strom-kassel-sandershaeuser-berg-niestetal-entsteht-neues-umspannwerk-6274456.html |titel=Strom für Kassel: Am Sandershäuser Berg entsteht neues Umspannwerk |datum=2016-04-03 |abruf=2019-10-10 |sprache=de}}</ref> |
|||
== Sonstiges == |
|||
=== Europäische Hauptstadt der Waschbären === |
|||
Eine Besonderheit der Kasseler Fauna ist die hohe Besiedlungsdichte mit [[Waschbär]]en. Nachdem 1934 am [[Edersee]] Waschbären ausgesetzt worden waren, haben diese seit etwa 1960 die Wälder um die Stadt und danach auch das Stadtgebiet selbst besiedelt. Galten die [[Kleinbären]] zunächst als [[Neozoen]], so werden sie insbesondere in Nordhessen inzwischen zur einheimischen Fauna gerechnet. Die Besiedlungsdichte in Kassel liegt sogar noch höher als in Großstädten in ihrem natürlichen [[Habitat]] in [[Nordamerika]]. In den in Waldnähe gelegenen Stadtteilen sind Sichtungen ganzer Waschbärgruppen in der Abenddämmerung häufig. Wissenschaftliche Untersuchungen gehen im Stadtgebiet von einer Besiedlungsdichte zwischen 60 und 140 Tieren pro km² aus, also etwa 10.000 Waschbären in Kassel. Damit ist es die mit Abstand größte urbane Kleinbärenpopulation Europas. Eine (in der Vergangenheit fruchtlose) Bejagung im Stadtgebiet findet seit Jahren nicht mehr statt. |
|||
=== Motive aus Kassel auf der 1000-D-Mark-Banknote === |
|||
Auf der [[Bargeld der Deutschen Mark#Vierte Serie „Persönlichkeitsserie“ (1990)|letzten Serie der D-Mark-Banknoten]] fand sich auf der 1000-[[Deutsche Mark|D-Mark]]-Banknote, links neben dem Porträt der Sprachwissenschaftler und Sammler von Märchen, [[Brüder Grimm|Jacob und Wilhelm Grimm]], eine [[Collage]] verschiedener historischer Bauwerke von Kassel. Dort sind das [[Herkules (Kassel)|Herkulesmonument]], die [[Löwenburg (Kassel)|Löwenburg]], das [[Schloss Wilhelmshöhe]], das [[Fridericianum (Kassel)|Museum Fridericianum]], die [[Alte Kommandantur (Kassel)|Kommandantur]], der [[Marstall (Kassel)|Marstall]], das [[Brüder-Grimm-Platz#Wilhelmshöher Tor|Wohnhaus der Brüder Grimm]], das [[Ottoneum]], das Karmeliterkloster und [[Altmarkt (Kassel)|Häuser am Altmarkt]] zu sehen.<ref name="BaumwolleGeld131" /> |
|||
== Siehe auch == |
|||
{{Portal|Kassel}} |
|||
== Literatur == |
== Literatur == |
||
* {{Meyers Online|9|592}} |
|||
* [http://susi.e-technik.uni-ulm.de:8080/Meyers2/seite/werk/meyers/band/9/seite/0592/meyers_b9_s0592.html#Kassel Kassel], in: ''[[Meyers Konversationslexikon]]'', 4. Aufl. 1888-90, Bd. 9, S. 592 f. |
|||
* [[Paul Heidelbach]], [[Karl Kaltwasser]] (Hrsg.): ''Kassel: Ein Jahrtausend hessischer Stadtkultur.'' Bärenreiter-Verlag, Kassel 1957. |
|||
*''Hessisches Städtebuch; Band IV 1. Teilband'' aus ''Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte'' - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, [[Stuttgart]], [[1957]] |
|||
* [[Erich Keyser]] (Hrsg. im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages): ''Hessisches Städtebuch.'' Kohlhammer, Stuttgart 1957. (Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte, Band IV 1.) |
|||
*''Kasseler Musikgeschichte''. Hg. v. Andreas Wicke. Gudensberg 2004 |
|||
* [[Ernst Metz]]: ''Alt-Cassel'', Federzeichnungen von Ernst Metz (16 Federzeichnungen aus dem alten Kassel im Format 32,5 × 28 cm), Bremer-Druck, Kassel 1973 |
|||
* [[Hugo Brunner]]: ''Geschichte der Residenzstadt Cassel. 913–1913. Zur Feier des 1000-jährigen Bestehens der Stadt.'' Weidlich, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-8128-0019-5. |
|||
* [[Karl Baedeker]]: ''Baedekers Kassel.'' 2. Auflage. Ostfildern-Kemnat, München 1989, ISBN 3-87954-016-0. |
|||
* [[Heinz Körner (Autor)|Heinz Körner]]: ''Kassels Südstadt; Historische Entwicklung der südlichen Vorstadt.'' Meister, Kassel 1990. |
|||
* [[Berthold Hinz]]e, [[Andreas Tacke]]: ''Architekturführer Kassel.'' Reimer, Berlin 2002, ISBN 3-496-01249-8. |
|||
* Stadt Kassel: ''Kassel Lexikon'' in zwei Bänden, Kassel 2009, ISBN 978-3-933617-32-3. |
|||
* Uwe Feldner: ''Kleine Geschichte der Stadt Kassel'', Herkules-Verlag, Kassel 2010, ISBN 978-3-941499-53-9 |
|||
* [[Jens Flemming]], [[Dietfrid Krause-Vilmar]] (Hrsg.): ''Kassel in der Moderne. Studien und Forschungen zur Stadtgeschichte.'' Schüren, Marburg 2013, ISBN 978-3-89472-906-6. |
|||
* Folckert Lüken-Isberner: ''Große Pläne für Kassel 1919–1949, Projekte zu Stadtentwicklung und Städtebau.'' Schüren, Marburg 2016, ISBN 978-3-89472-297-5. |
|||
* Berthold Hinz mit [[Andreas Tacke]] (Hrsg.): ''Architekturführer Kassel/Architectural Guide.'' Reimer, Berlin 2002, ISBN 3-496-01249-8. |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commonscat|audio=1|video=1}} |
|||
{{Portal|Kassel}} |
|||
{{ |
{{Wikisource}} |
||
{{Wikivoyage}} |
|||
{{Wikinews|Portal:Kassel|Kassel}} |
|||
* [ |
* [https://www.stadtpanoramen.de/kassel/ Kassel] auf stadtpanoramen.de |
||
* {{HessBib|PPN=116346833 |GND=4029869-3}} |
|||
* [http://www.kassel2010.de/ Bewerbung Kulturhauptstadt Europas 2010] |
|||
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Hessen/Städte_und_Gemeinden/K/Kassel|Kassel}} |
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Hessen/Städte_und_Gemeinden/K/Kassel|Kassel}} |
||
* {{DNB-Portal|4029869-3}} |
|||
* [http://www.achwir.net/ Private Seite zur Geschichte Kassels] |
|||
* [https://www.youtube.com/watch?v=biPcr_geUUM Dokumentarfilm zum Wiederaufbau der Stadt] |
|||
* [http://kassellexikon.hna.de/Hauptseite Kassel-Wiki der HNA] |
|||
== Einzelnachweise == |
|||
<references> |
|||
<ref name="HNA15122015"> |
|||
[http://www.hna.de/kassel/jetzt-genau-200298-kasseler-5963201.html ''Einwohner-Grenze überschritten: Jetzt sind es genau 200.298 Kasseler''], hna.de vom 15. Dezember 2015, abgerufen am 15. Dezember 2015 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="EwKS">{{Webarchiv|url=http://www.serviceportal-kassel.de/cms11/verwaltung/statistik/bevoelkerung/ |wayback=20190222041855 |text=''Zahlen zur Bevölkerung''}} von Kassel, abgerufen am 23. Februar 2017, auf serviceportal-kassel.de</ref> |
|||
<ref name="docSt"> |
|||
Zur Namensschreibweise von ''documenta-Stadt'' siehe {{Webarchiv |url=https://statistik.hessen.de/zahlen-fakten/bevoelkerung-gebiet-haushalte/bevoelkerung |text=''Bevölkerung der hessischen Gemeinden'' |wayback=20170306041403}}, auf statistik-hessen.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="FSchmDöhl"> |
|||
[[Frank Schmidt-Döhl|F. Schmidt-Döhl]]: ''Das Hessische Bergland – Die Entstehung einer Landschaft''. Shaker Media, Aachen 2012, ISBN 978-3-86858-891-0. |
|||
</ref> |
|||
<ref name="KsAtlas09"> |
|||
[[Topographische Karte]] ''Stadtatlas Kassel'' ([[Maßstab (Kartografie)|M.]] = 1:10.000), [[Herausgeber|Hrsg.]]: Stadt Kassel, Vermessung und Geoinformation, 2009.<!--ISBN ist nicht genannt--></ref> |
|||
<ref name="Bl.Stadtteilinfo2011"> |
|||
Datenblatt ''Stadtteilinformationen 2011'' der Stadt Kassel, Personal- und Organisationsamt, Fachstelle Statistik, Stand 31. Dezember 2011 (Erstellungs- und Druckdatum 14. Febr. 2012; Blatt-Nr. 374279) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="Jahresbericht2009"> |
|||
[https://www.serviceportal-kassel.de/imperia/md/content/cms01/07rathaus-info/statistik/korrektur_jahresbericht.pdf Heft ''Jahresbericht 2009''], Stadt Kassel, Personal- und Organisationsamt, Fachstelle Statistik, Stand August 2009; {{ISSN|1862-7064}}, auf stadt-kassel.de (PDF; 924,6 kB) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="KSDat99"> |
|||
Flyer ''Kassel Daten'', ''Der Magistrat der Stadt Kassel'' (Hauptamt, Abteilung ''Kommunale Gesamtentwicklung und Statistik''), Stand Oktober 1999 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="Jahresbericht2010"> |
|||
[https://www.serviceportal-kassel.de/imperia/md/content/cms01/07rathaus-info/statistik/jahresbericht_2010.pdf Heft ''Jahresbericht 2010''], Stadt Kassel, Personal- und Organisationsamt, Fachstelle Statistik, Stand September 2011; {{ISSN|1862-7064}}, auf stadt-kassel.de (PDF; 738,2 kB) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="WorldweatherKS"> |
|||
{{Internetquelle |autor=Deutscher Wetterdienst |url=https://worldweather.wmo.int/016/c01348.htm |titel=Klimainformationen Kassel |hrsg=World Meteorological Organization |abruf=2013-01-04}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="WetterkontorKS"> |
|||
[http://wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=de&stat=10438 ''Das Klima in Kassel''], auf wetterkontor.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="KSChronik"> |
|||
Frank-Roland Klaube: ''Chronik der Stadt Kassel'', Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen, 1. Auflage 2002, S. 4 (siehe „913“), ISBN 3-8313-1194-3 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="WGuth"> |
|||
[[Werner Guth (Autor)|Werner Guth]]: [http://www.vhghessen.de/inhalt/zhg/ZHG_115/Guth_Kassel.pdf ''Kassel an der Fulda – Überlegungen zur Bedeutung des Ortsnamens.''] In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Bd. 115, vhghessen.de, 2010, S. 1–20 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="HGPGengler"> |
|||
[[Heinrich Gottfried Philipp Gengler]]: [http://books.google.de/books?id=NdkcAAAAMAAJ&pg=PA467 ''Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter''], Erlangen 1863, S. 467–479, auf books.google.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="BNGeschiBl"> |
|||
''Bonner Geschichtsblätter'' Bd. XX, Auseinandersetzungen um den vorläufigen Bundessitz, Bonn 1967 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="TreppStr"> |
|||
Vgl. Lueken-Isberner, Folckert: [https://www.moderne-regional.de/portraet-kassel-treppenstrasse/ ''PORTRÄT: Kassel, Treppenstraße''], in: moderneREGIONAL, Heft 15/2 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="APitzschke"> |
|||
Angela Pitzschke: ''Lohfelden. Drei Dörfer – ein Ort. Geschichte und Geschichten'', 1996, S. 346 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="SPD100S20"> |
|||
[http://spdnet.sozi.info/hessen/kassel/vollmarshsn/dl/festschrift100-web.pdf ''100 Jahre SPD Vollmarshausen'']{{Toter Link |url=http://spdnet.sozi.info/hessen/kassel/vollmarshsn/dl/festschrift100-web.pdf |date=2018-12}}, auf spdnet.sozi.info (PDF; 5,29 MB) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="WiWo09122011"> |
|||
[https://www.wiwo.de/politik/konjunktur/staedteranking-2011-ausgerechnet-kassel/5934032.html Wirtschaftswoche: Städteranking 2011 – Ausgerechnet Kassel!], wiwo.de vom 9. Dezember 2011, abgerufen am 5. Januar 2011 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="HNA20082014"> |
|||
[https://www.hna.de/kassel/prozent-mehr-austritte-3796393.html ''Austritte aus Kirchen in Kassel seit Jahresbeginn stark angestiegen''], in ''50 Prozent mehr Austritte'', vom 20. August 2014, abgerufen am 3. März 2017, auf hna.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="StHEGemWahl2001/1997"> |
|||
{{KW01-Hessen|611000 |titel=Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 18. März 2001 (mit Daten zur 1997er Wahl) |wayback=20160716155347}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="StHEGemWähGr2001/1997"> |
|||
Hessisches Statistisches Landesamt: [https://www.statistik-hessen.de/themenauswahl/wahlen/daten/kw01/waehlergruppen-2001-1997/ ''Wählergruppen bei den Kreis- und Gemeindewahlen 2001 und 1997''], auf statistik-hessen.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="PDS"> |
|||
Wahl 2001: [[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]]/KL (Kasseler Linke) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="StPartner"> |
|||
{{Internetquelle |url=http://www.stadt-kassel.de/stadtinfo/staedtepartnerschaften/index.html |titel=Städtepartnerschaften der Stadt Kassel! |hrsg=Stadt Kassel |abruf=2010-08-07}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="HeGemStatistik"> |
|||
[https://www.statistik-hessen.de/publikationen/download/496/index.html ''Hessische Gemeindestatistik''], auf statistik-hessen.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="KommÜbersicht"> |
|||
[http://www.hessen.de/irj/servlet/prt/portal/prtroot/slimp.CMReader/zentral_15/zentral_Internet/med/bcd/bcd6afa7-9af4-31f0-12f3-1e2389e48185,22222222-2222-2222-2222-222222222222,true.pdf ''Übersicht der Kommunen, die für die Teilnahme am Kommunalen Schutzschirm infrage kommen'']{{Toter Link |url=http://www.hessen.de/irj/servlet/prt/portal/prtroot/slimp.CMReader/zentral_15/zentral_Internet/med/bcd/bcd6afa7-9af4-31f0-12f3-1e2389e48185,22222222-2222-2222-2222-222222222222,true.pdf |date=2018-12}}, auf hessen.de (PDF; 143,79 kB) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="Teilentsch260,5"> |
|||
[http://www.stadt-kassel.de/aktuelles/meldungen/18944/ ''Kommunaler Schutzschirm für Stadt Kassel'' zur ''Vereinbarung über die Teilentschuldung von 260,5 Mio. Euro''], gemeinsame Presseerklärung von Land Hessen und Stadt Kassel, vom 18. Dezember 2012, auf stadt-kassel.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="HS16012016"> |
|||
[http://hessenschau.de/politik/kassel-verlaesst-schutzschirm-des-landes,kassel-schutzschirm-100.html ''Kassel klappt den Schutzschirm zu''], vom 16. Januar 2016, auf hessenschau.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="Salzm&Co"> |
|||
[https://www.uni-kassel.de/gis/KULADIG/Losse/KLK/KLKL/1008.html ''Salzmann & Companie – Aufstieg und Fall der Bettenhäuser Textilfirma''], auf uni-kassel.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="PM20122010"> |
|||
Pressemitteilung über [https://www.thuega.de/fileadmin/media/Thuega/PDF/Presse/PM_101220_Kassel.pdf ''Vattenfall'' und ''Städtische Werke''], thuega.de vom 20. Dezember 2010 (PDF; 160 kB) |
|||
</ref> |
|||
<ref name="AmLohfRüssel"> |
|||
[https://www.wfg-kassel.de/index.cfm?la=DE&at=Standorte%20%26%20Immobilien&pt=DE_Lohfelden_Kassel_Am_Lohfeldener_Ruessel&menu_ac1t=Lohfelden%20-%20Kassel,%20%22Am%20Lohfeldener%20Rüssel%22 ''Lohfelden – Kassel, „Am Lohfeldener Rüssel“''] (interkommunaler Gewerbepark), Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH, wfg-kassel.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="AlQuote"> |
|||
[https://serviceportal-kassel.de/cms11/verwaltung/statistik/kurzundbuendig/arbeitslosenquote/index.html ''Entwicklung der Arbeitslosenquote 2000–2014''], serviceportal-kassel.de, abgerufen am 2. August 2015 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="TOP100Sehensw"> |
|||
[http://www.germany.travel/de/staedte-kultur/top-100/germany-travel-attractions.html?page=6 ''Die TOP 100 Sehenswürdigkeiten in Deutschland''], Deutsche Zentrale für Tourismus e. V., germany.travel, abgerufen am 4. Juni 2015 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="HNA07062010"> |
|||
[http://www.hna.de/lokales/kassel/abriss-henschel-villa-krise-795050.html ''Abriss der Henschel-Villa in der Krise''], hna.de vom 7. Juni 2010, abgerufen am 4. Juni 2015 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="KS04092015"> |
|||
[http://www.stadt-kassel.de/projekte/grimm-welt/ ''GRIMMWELT Kassel auf dem Weinberg – Eröffnung GRIMMWELT Kassel''], stadt-kassel.de vom 4. September 2015 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="KiKultTIC"> |
|||
{{Internetquelle |url=http://kinderkultur.stadt-kassel.de/miniwebs/kinderkultur/13331/index.html |titel=Tic Theater im Centrum |werk=Kinderkultur Kassel |hrsg=Kulturamt Kassel |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150919040952/http://kinderkultur.stadt-kassel.de/miniwebs/kinderkultur/13331/index.html |archiv-datum=2015-09-19 |abruf=2015-07-05 |offline=1}}, auf kinderkultur.stadt-kassel.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="StadtMusKS"> |
|||
{{Internetquelle |url=https://stadtmuseum-kassel.info/ |titel=Stadtmuseum Kassel |werk=stadtmuseum-kassel.info |abruf=2016-09-04}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="HNA21032017"> |
|||
[https://www.hna.de/kultur/documenta/ ''documenta 2017 in Kassel und Athen – Alle Infos und Hintergründe''], in: Artikelsammlung der [[Hessische/Niedersächsische Allgemeine|HNA]] zur documenta, abgerufen am 21. März 2017, auf hna.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="KlBrockConvLex"> |
|||
Artikel ''Deutsche Mundarten'', in ''Kleineres Brockhaussches conversations-lexikon''. 1854, S. 215 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="MDraws-Volk"> |
|||
Monika Draws-Volk: Sprache und Dialekte, S. 24 |
|||
</ref> |
|||
<ref name="DEL22072014"> |
|||
{{Internetquelle |url=https://www.del.org/de/news/2014/07/lizenzierung-del2/page/2773--30-2732-.html |titel=Alle 14 DEL2-Clubs erhalten Lizenz für Saison 2014/15 |hrsg=ESBG Eishockeyspielbetriebsgesellschaft mbH |datum=2014-07-22 |abruf=2014-08-09}}, auf del.org |
|||
</ref> |
|||
<ref name="WilhOpen"> |
|||
[https://www.wilhelmshoehe-open.de/ ''Wilhelmshöhe Open''], Kasseler Tennisclub Bad Wilhelmshöhe 1896 e. V., auf wilhelmshoehe-open.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="RollDerKS"> |
|||
{{Webarchiv |url=http://kasselrollerderby.de/ueber-uns/ |text=''Kassel Roller Derby'' |wayback=20140407070555}}, auf kasselrollerderby.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="StadtBiblioKS"> |
|||
[http://www.stadt-kassel.de/miniwebs/stadtbib/ ''Stadtbibliothek''] (Kassel), auf stadt-kassel.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="Zahl&FaktUniKS"> |
|||
{{Webarchiv |url=https://www.uni-kassel.de/uni/universitaet/profil/zahlen-und-fakten |text=''Zahlen und Fakten'' |wayback=20221231083855}} (Universität Kassel), auf uni-kassel.de |
|||
</ref> |
|||
<ref name="nextbike"> |
|||
[https://www.nextbike.de/de/kassel/information/ Fahrradverleihsystem nextbike] |
|||
</ref> |
|||
<ref name="BaumwolleGeld131"> |
|||
{{Literatur |Hrsg=Deutsche Bundesbank |Titel=Von der Baumwolle zum Geldschein. Eine neue Banknotenserie entsteht |Auflage=2. |Verlag=Verlag Fritz Knapp GmbH |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1996 |ISBN=3-611-00222-4 |Seiten=131}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="VollmerKulla1994"> |
|||
{{Literatur |Autor=Thomas Vollmer, Ralf Kulla |Titel=Panzer aus Kassel – Die Rüstungsproduktion der Firmen Henschel und Wegmann |Verlag=Prolog-Verlag |Ort=Kassel |Datum=1994 |ISBN=3-89395-004-4 |Seiten=9}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="StHEGemWahl2011/2006"> |
|||
{{KW11-Hessen|611000 |titel=Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011 (mit Daten zur 2006er Wahl) |wayback=20210131194712}} |
|||
</ref> |
|||
<ref name="KommWahl2016"> |
|||
{{KW16-Hessen|611000|wayback=20210129200357}} |
|||
</ref> |
|||
</references> |
|||
{{NaviBlock |
|||
{{Navigationsleiste Landkreise und kreisfreie Städte in Hessen}} |
|||
|Navigationsleiste Landkreise und kreisfreie Städte in Hessen |
|||
[[Kategorie:Ort in Hessen]] |
|||
|Navigationsleiste Deutsche Großstädte |
|||
[[Kategorie:Nordhessen]] |
|||
}} |
|||
[[Kategorie:Kassel|!]] |
|||
{{Normdaten|TYP=g|GND=4029869-3|LCCN=n80043584|VIAF=135976607}} |
|||
[[Kategorie:Kassel| ]] |
|||
[[Kategorie:Kreisfreie Stadt in Hessen]] |
|||
[[Kategorie:Ehemalige deutsche Landeshauptstadt]] |
[[Kategorie:Ehemalige deutsche Landeshauptstadt]] |
||
[[Kategorie:Ehemaliger Residenzort in Hessen]] |
[[Kategorie:Ehemaliger Residenzort in Hessen]] |
||
[[Kategorie:Deutsche Universitätsstadt]] |
|||
[[Kategorie:Kreisstadt in Hessen]] |
|||
[[bg:Касел]] |
|||
[[Kategorie:Ort in Hessen]] |
|||
[[ca:Kassel]] |
|||
[[Kategorie:Ort an der Fulda]] |
|||
[[cs:Kassel]] |
|||
[[Kategorie:Ehemalige Hauptstadt (Deutschland)]] |
|||
[[da:Kassel]] |
|||
[[Kategorie:Ersterwähnung 913]] |
|||
[[el:Κάσελ]] |
|||
[[en:Kassel]] |
|||
[[eo:Kaselo]] |
|||
[[es:Kassel]] |
|||
[[et:Kassel]] |
|||
[[fi:Kassel]] |
|||
[[fr:Cassel (Hesse)]] |
|||
[[io:Kassel]] |
|||
[[it:Kassel]] |
|||
[[ja:カッセル]] |
|||
[[nl:Kassel (Duitsland)]] |
|||
[[no:Kassel]] |
|||
[[pl:Kassel]] |
|||
[[pt:Kassel]] |
|||
[[ru:Кассель]] |
|||
[[simple:Kassel]] |
|||
[[sl:Kassel]] |
|||
[[sr:Касел]] |
|||
[[sv:Kassel]] |
|||
[[vo:Kassel]] |
|||
[[zh:卡塞尔]] |
Aktuelle Version vom 8. Mai 2025, 12:58 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 19′ N, 9° 30′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Höhe: | 167 m ü. NHN | |
Fläche: | 106,8 km2 | |
Einwohner: | 197.065 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 1845 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 34117–34134, 34355 | |
Vorwahlen: | 0561, 05543 | |
Kfz-Kennzeichen: | KS | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 11 000 | |
LOCODE: | DE KAS | |
NUTS: | DE731 | |
Stadtgliederung: | 23 Ortsbezirke | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Obere Königsstraße 8 34117 Kassel | |
Website: | www.kassel.de | |
Oberbürgermeister: | Sven Schoeller (Grüne) | |
Lage der Stadt Kassel in Hessen | ||
![]() |


Kassel (bis 1926 amtlich Cassel) ist eine kreisfreie Stadt, Verwaltungssitz des gleichnamigen Regierungsbezirkes und des Landkreises Kassel. Die einzige Großstadt Nordhessens ist nach Frankfurt am Main und Wiesbaden die drittgrößte Stadt und eines von zehn Oberzentren des Landes Hessen. Auf der Liste der Großstädte in Deutschland belegt sie Platz 40. Nach Angaben des Hessischen Statistischen Landesamtes hatte Kassel am 31. Dezember 2023 197.065 Einwohner. Die Stadt gibt für Dezember 2018 205.076 Einwohner an.[2]
Seit 1277 war Kassel Hauptstadt der Landgrafschaft Hessen, der Landgrafschaft Hessen-Kassel (von 1567 bis 1803), des Königreichs Westphalen (1807 bis 1813) und des Kurfürstentums Hessen (1814 bis 1866). Bis heute zeugen Residenzen und Schlösser davon, darunter insbesondere die Orangerie in der Karlsaue und das Schloss Wilhelmshöhe im seit 2013 zum Weltkulturerbe der UNESCO zählenden Bergpark. Mit der documenta beherbergt die Stadt zudem alle fünf Jahre eine weltweit bedeutende Ausstellung zeitgenössischer Kunst; daher trägt Kassel seit dem 19. März 1999 die amtliche Zusatzbezeichnung documenta-Stadt.[3][4] Durch die Gründung der ersten Gesamthochschule Deutschlands (der heutigen Universität Kassel) wurde Kassel 1971 zur Universitätsstadt.[5]
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kassel befindet sich etwa 70 Kilometer nordwestlich des geografischen Mittelpunkts von Deutschland. Nach Erfurt und Göttingen (jeweils rund 50 Kilometer vom Mittelpunkt entfernt) ist Kassel damit die dem geografischen Zentrum Deutschlands am drittnächsten gelegene Großstadt.
Die Stadt befindet sich in Nordhessen nahe den Grenzen zu Niedersachsen und Thüringen im Kasseler Becken, das im geomorphologischen Sinn kein Becken ist, sondern ein weit ausgedehnter Talkessel, in dem sich insbesondere im Bereich der Karls- und Fuldaaue eine weitläufige Flussniederung der Fulda befindet. Das Kasseler Becken ist Teil der Westhessischen Senke, die ihrerseits ein Teil der Mittelmeer-Mjösen-Zone ist.
In diesem Talkessel wird die Stadt von den etwas entfernten Langenbergen im Südwesten und dem Hohen Habichtswald im Westen (jeweils ein Bestandteil des Habichtswälder Berglandes) sowie von den südlichen Ausläufern des Reinhardswaldes (Teil des Weserberglandes) im Nordosten, dem Kaufunger Wald im Osten und der Söhre im Südosten und Süden (beides Teile des Fulda-Werra-Berglandes) eingerahmt. Diese fünf Mittelgebirge sind durch zwei nördlich und südlich der Stadt gelegene und in West-Ost-Richtung verlaufende Höhenrücken miteinander verbunden, so dass der Kasseler Talkessel – abgesehen vom Flusstal der Fulda, das diesen von Süd nach Nord durchschneidet – von Bergzügen umgeben ist.
In der Innenstadt bildet der Kasseler Graben mit Gesteinen des Muschelkalks durch Reliefumkehr einen auffälligen Höhenrücken (Weinberg).[6]
Da das Habichtswälder Bergland und die Westhessische Senke zum Westhessischen Bergland, das Weserbergland zum Niedersächsischen Bergland und das Fulda-Werra-Bergland zum Osthessischen Bergland gehört, befindet sich die Stadt an der unmittelbaren Nahtstelle dreier naturräumlicher Haupteinheitengruppen.
Die nächsten Großstädte sind – per Luftlinie/Straße gemessen – Hannover (ca. 120/164 km nördlich) und Göttingen (ca. 40/55 km nordöstlich) in Niedersachsen, Erfurt (ca. 115/185 km östlich) in Thüringen, Frankfurt am Main (ca. 150/193 km südlich) in Hessen sowie Siegen (ca. 115/165 km südwestlich), Hamm (ca. 122/153 km westlich), Dortmund (ca. 145/165 km westlich) und Paderborn (ca. 70/84 km nordwestlich von Kassel) in Nordrhein-Westfalen.
Kassel wird von der Fulda und den teils innerhalb des Stadtgebiets in diesen Fluss einmündenden Nebenflüssen und Bächen durchflossen, darunter sind Ahne, Drusel (im Unterlauf „Kleine Fulda“ genannt), Geile (im Unterlauf Döll genannt), Grunnelbach, Haargraben, Jungfernbach, Losse, Nieste und Wahle.
Kassels tiefste Stelle befindet sich im nordöstlichen Fuldatal auf 132,9 m ü. NHN (Flusspegel etwas nördlich der Gaststätte Graue Katze); zieht man noch die Exklave Kragenhof in diesem Tal mit in Betracht, so befindet sich die tiefste Stelle der Stadt wenige Meter unterhalb der Staustufe an der Stadtgrenze zu Fuldatal-Wahnhausen auf nur noch 131,4 m Höhe. Die Innenstadt liegt am Königsplatz 163 m und am Rathaus 169 m hoch. Das Schloss Wilhelmshöhe steht auf etwa 282 m Höhe, der Herkules auf rund 515 m, und die höchste Stelle des Stadtgebiets liegt an der Grenze zur Gemeinde Schauenburg mit 614,8 m auf dem Gipfel des zum Hohen Habichtswald gehörenden Hohen Gras, dem höchsten Berg des Habichtswälder Berglands.[7] Der innere Stadtbereich hat eine ausgeprägte Hanglage und erstreckt sich von ca. 140 m (Karlsaue) über den Bahnhof Wilhelmshöhe (ca. 195 m) bis auf ca. 300 m am oberen Rand von Bad Wilhelmshöhe.
Stadtgliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Stadtgebiet von Kassel ist in 23 Ortsbezirke eingeteilt, von denen jeder einen Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden hat. Die Ortsbeiräte werden alle fünf Jahre von der Bevölkerung der Ortsbezirke direkt gewählt. Der Ortsbeirat ist zu allen wichtigen Fragen, die den Ortsbezirk berühren, zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt jedoch der Kasseler Stadtverordnetenversammlung.
Neben den historisch gewachsenen Stadtteilen sind einige ehemals selbstständige Gemeinden und Gemarkungen nach Kassel eingemeindet worden. Die Grenzen dieser Stadtteile stimmen zum Teil nicht mit den Grenzen der 23 Ortsbezirke überein. Das Jahr der Eingemeindung findet sich in Klammern.
Übersicht über die 23 Ortsbezirke (Stadtteile) von Kassel:
Ortsbezirk | Einwohner (Hauptwohnsitz) (31. Dez. 2020)[8] |
Fläche in km² [9] |
Dichte in Einw./km²[9] |
Stadtteile/Ortsteile |
---|---|---|---|---|
Mitte | 8.343 | 1,94 | 4.018 | Terrasse (Weinberg), Oberneustadt, Schöne Aussicht, Entenanger, Bahnhofsviertel (Lutherplatz) |
Südstadt | 7.472 | 3,61 | 1.990 | Auefeld, Karlsaue |
Vorderer Westen | 15.934 | 1,94 | 8.097 | Tannenwäldchen, Samuel-Beckett-Anlage, Goethe-Anlage |
Wehlheiden (1899) | 14.268 | 2,88 | 4.665 | Park Schönfeld |
Bad Wilhelmshöhe | 12.262 | 15,22 | 783 | Wilhelmshöhe (1906), Mulang, Wahlershausen (1906), Marbachshöhe, Neuholland |
Brasselsberg | 4.144 | 7,89 | 508 | – |
Süsterfeld-Helleböhn | 5.858 | 2,18 | 2.566 | documenta urbana, Süsterfeld, Holzgarten |
Harleshausen (1936) | 13.045 | 14,19 | 899 | Gartenstadt Harleshausen, Zum Feldlager, In der Aue |
Kirchditmold (1906) | 10.962 | 3,60 | 2.919 | Hessenschanze |
Rothenditmold (1906) | 7.302 | 2,77 | 2.383 | Rothenberg, Mittelfeld |
Nord-Holland | 16.587 | 3,52 | 4.108 | Schillerviertel, Friedrich-Wöhler-Siedlung, Hegelsberg, Campus HoPla |
Philippinenhof-Warteberg | 4.189 | 1,19 | 3.392 | Am Sandkopf, Von-Trott-zu-Solz-Siedlung |
Fasanenhof (1926) | 8.814 | 2,17 | 3.952 | Eisenschmiede, Bossental |
Wesertor | 10.168 | 1,56 | 5.937 | Pferdemarkt, Finkenherd |
Wolfsanger-Hasenhecke | 7.062 | 7,38 | 923 | Wolfsanger (1936), Kragenhof |
Bettenhausen (1906) | 9.134 | 6,21 | 1.457 | Eichwald, Salzmannshausen, AEG-Wohnstraße |
Forstfeld | 7.135 | 1,66 | 3.580 | Am Lindenberg, Heinrich-Steul-Straße |
Waldau (1936) | 6.392 | 6,48 | 998 | Industriepark, Fuldaaue, Alt-Waldau |
Niederzwehren (1936) | 11.782 | 8,26 | 1.373 | Märchenviertel, Graf-Haeseler-Kaserne, Neue Mühle |
Oberzwehren (1936) | 12.794 | 3,39 | 3.718 | Brückenhof, Keilsbergsiedlung, Mattenbergsiedlung |
Nordshausen (1936) | 2.093 | 2,44 | 836 | – |
Jungfernkopf | 3.964 | 1,8 | 2.112 | Osterberg |
Unterneustadt | 4.355 | 2,51 | 1.402 | Blücherviertel, Hafenstraße |
Dönchelandschaft vgl. Dönche | 0 | 1,73 | 0 | (Hinweis: die ortsbezirksfreie Dönchelandschaft ist nicht flächenidentisch mit dem NSG Dönche) |
(Abgleich / nicht zuzuordnen) | – | 1,93 | – | – |
Gesamt | 204.059 | 106,798[10] | 1.818 | – |


Innerhalb der Kasseler Ortsbezirke gibt es zum Teil noch Siedlungen mit eigenen Namen, etwa Mulang, Marbachshöhe und Wahlershausen, die zum Ortsbezirk Bad Wilhelmshöhe gehören, die Exklave Kragenhof, die zum Ortsbezirk Wolfsanger-Hasenhecke gehört, Osterberg, der zum Ortsbezirk Jungfernkopf gehört, oder das Blücherviertel, das zum Ortsbezirk Unterneustadt gehört. Nicht als Ortsbezirk, sondern als ortsbezirksfreies Gebiet, zählt die unbebaute Dönchelandschaft im Südwesten von Kassel, deren Großteil inzwischen als Naturschutzgebiet Dönche unter Schutz gestellt wurde.
Flächennutzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Gebiet der Stadt Kassel ist 106,798 km²[10] groß. Die Flächennutzung in Prozent (%) verteilt sich so:
Flächennutzung in % | 1999[11] | 2003 | 2009[10] | 2010[12] |
---|---|---|---|---|
Gebäude- und Freiflächen | 34,4 | 34,5 | 34,95 | 34,96 |
Waldgebiete | 21,6 | 21,6 | 21,6 | 21,6 |
Landwirtschaft | 17,3 | 17,0 | 15,96 | 15,89 |
Verkehr | 12,8 | 13,0 | 12,92 | 12,92 |
Erholung | 9,6 | 10,0 | 10,56 | 10,6 |
Wasser | 2,0 | 2,0 | 2,10 | 2,11 |
andere Nutzung | 1,8 | 1,5 | 1,48 | 1,48 |
Betriebsfläche | 0,4 | 0,4 | 0,44 | 0,44 |
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An die Stadt Kassel grenzen folgende Städte und Gemeinden (im Uhrzeigersinn beginnend im Norden): Ahnatal, Vellmar, Fuldatal, Staufenberg, Niestetal, Kaufungen, Lohfelden, Fuldabrück, Baunatal, Schauenburg, Habichtswald. Davon wachsen Vellmar und Fuldatal im Norden, Kaufungen im Osten, Lohfelden im Südosten und Baunatal im Süden immer näher an das Stadtgebiet heran. Mit Ausnahme von Staufenberg, das Teil des Landkreises Göttingen in Niedersachsen ist, gehören alle Gemeinden zum Landkreis Kassel. Die Gemeinden kooperieren im Zweckverband Raum Kassel.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Klima ist in Kassel deutlich milder und wärmer als im umgebenden Mittelgebirge. Wegen der Talkessellage und den höher gelegenen Waldgebieten ist die Stadt gut vor Unwettern geschützt. Aufgrund der sich stauenden Luftmassen ist es in den tiefer gelegenen Stadtgebieten teilweise 3 bis 5 Grad Celsius wärmer als im Umland, insbesondere im Sommer. Die Jahresmitteltemperatur beträgt ca. 9,1 °C.
Kassel | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kassel
|
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die erste Erwähnung des Königshofes Chassalla (oder Chassella; daraus wurde später Cassel und seit 1927 Kassel[15]) findet sich auf zwei erhaltenen Urkunden vom 18. Februar 913.[16] Damals hielt sich König Konrad I. in dem befestigten und an der Fulda liegenden Königshof auf. Doch weder der Inhalt der Urkunden noch darin genannte Personen stehen in Bezug zur heutigen Stadt.[17]
Es gibt seit rund 400 Jahren unterschiedliche Erklärungen für den Namen Kassel; besonders beliebt ist die Herleitung vom lateinischen Wort castellum/castella. Nach der jüngsten Namenforschung kann der Name auch als Kompositum germanisch-deutschen Ursprungs verstanden werden, bestehend aus kas- „Mulde, Vertiefung“ und -sella, einer Ableitung von sali/seli, „Gebäude“. Als ursprünglicher Sinn des Namens Kassel wäre er dann mit „Gebäude in oder an einer Geländemulde“ zu übersetzen. Der Name könnte demnach weit in die Vorgeschichte der Stadt zurückreichen.[18]
Erste Siedlungsspuren und Stadtgründung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Erstmals schriftlich erwähnt wird Kassel im Jahr 913. Bei Ausgrabungen im Bereich des Altmarkts stieß man jedoch auf ältere Funde, die während der Bauvorarbeiten für das Ende 2008 fertiggestellte Finanzzentrum (FIZ) archäologisch gesichert wurden. Diese bewiesen, dass es in dem Bereich der Niederung an der heutigen Schlagd schon vorchristliche Siedlungen gegeben haben muss.
Die urkundliche Erwähnung allerdings ist der erste schriftliche Beleg für die Existenz Kassels und damit der Beweis, dass die Stadt auf eine mehr als tausendjährige Entwicklung zurückblicken kann. An der Stelle des heutigen Regierungspräsidiums stand eine Befestigungsanlage, in deren Schutz sich in den nächsten Jahrhunderten eine Siedlung entwickelte, deren geringe Ausdehnung man noch an dem Straßenzug „Graben“ ablesen kann. Der ehemalige fränkische Königshof wurde um 1150 als Residenz der Grafen des fränkischen Hessengaus, d. h. der Grafschaft Maden bzw. Gudensberg, ausgebaut.
Zwischen 1140 und 1148 gründeten Heinrich Raspe II. und seine Mutter Hedwig von Gudensberg das Prämonstratenserinnenstift auf dem Ahnaberg am Nordrand der damaligen Siedlung, das Kloster Ahnaberg. Hof, Kloster und Siedlung wurden schon bald ummauert, und bereits vor 1189 erlangte Kassel das Stadtrecht.
Mittelalter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1189 wurde Kassel erstmals als Stadt im heutigen Sinne bezeugt. Nach dem Ende der ludowingischen Epoche erhielt zunächst die Brabanter Linie der Herzogin Sophie die Unabhängigkeit gegenüber den Wettinern in Sachsen und festigte damit die engen Beziehungen des Landgrafentums Hessen zu Holland.
1239 erneuerte Landgraf Hermann II. der Jüngere von Thüringen einige Stadtrechte,[19] und 1277 wurde Cassel Hauptresidenz des ersten hessischen Landgrafen Heinrich I. der neugeschaffenen Landgrafschaft Hessen.
16. bis 18. Jahrhundert
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Anfang des 16. Jahrhunderts entwickelte sich Landgraf Philipp zu einem wichtigen Protagonisten der Reformation. Entscheidend prägte Landgraf Karl das Stadtbild ab 1700 durch seine ambitionierten barocken Bauprojekte wie die Karlsaue oder den Herkules. Im Siebenjährigen Krieg kämpften mehrmals die preußisch-britischen Alliierten, zu denen auch Hessen-Kassel gehörte, und die Franzosen auf Seiten der Habsburgerin Maria Theresia um die Stadt.
Die Oberneustadt beruht auf Plänen des Hofarchitekten Simon Louis du Ry, der Kassel zur Residenzstadt umgestaltete und Friedrichsplatz und Königsplatz anlegte, des Weiteren wurden Verwaltungs- und Kulturbauten sowie klassizistische Geschäftsgebäude errichtet.
Kurz nachdem der Landgraf von Hessen-Kassel 1803 zum Kurfürsten geworden war, besetzten 1806 napoléonische Truppen die Stadt und machten Kassel bis 1813 zur Hauptstadt des neu gegründeten Königreichs Westphalen und Residenz von Napoleons Bruder Jérôme.
-
Festungsstadt Kassel im Jahre 1598, nach Wilhelm Dilich, aus „Ritterspiel am Fürstlichen Hoff zu Cassel“
-
Stadtplan Kassels von Matthäus Merian, 1648
-
Cassel, Stadtansicht aus der Topographia Hassiae von Merian, 1655
-
Enthüllung des Denkmals Landgraf Friedrichs II., Gemälde von J. H. Tischbein dem Älteren, 1783
-
Karte von Kassel und Umgebung, 1789
19. Jahrhundert bis Zweiter Weltkrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im frühen 19. Jahrhundert bildete sich in Kassel mit Personen wie Achim von Arnim, Clemens Brentano und den Brüdern Grimm ein Kreis der Romantiker. Am Kasseler Polytechnikum arbeiteten Chemiker wie Friedrich Wöhler und Robert Bunsen und der Physiker Rudolf Kohlrausch, die Industrialisierung machte Kassel von der Residenzstadt zum bedeutenden Industriestandort. Kurhessen verlor nach dem Deutschen Krieg von 1866 seine Unabhängigkeit und wurde gemeinsam mit dem Königreich Hannover von Preußen annektiert und ging in der Provinz Hessen-Nassau auf. Fortan verbrachte die Familie des Kaisers die Sommermonate in Kassel. Bis zur Jahrhundertwende entstanden großzügige Wohnquartiere, bald wurde die 100.000-Einwohnermarke in der Kernstadt überschritten, es folgten noch Eingemeindungen. Im Ersten Weltkrieg befand sich im damals noch selbständigen Ortsteil Niederzwehren eines der größten Kriegsgefangenenlager des Reiches. Dort ereignete sich 1915 eine katastrophale Fleckfieberepidemie, die mehrere Tausend Insassen, aber auch deutsche Wachtruppen das Leben kostete.[20] Nach der deutschen Kapitulation 1918 hatte die Oberste Heeresleitung für drei Monate ihren Sitz auf Schloss Wilhelmshöhe. Von dort organisierte Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg die Demobilisierung des Deutschen Heeres.[21]
Zwischen 1920 und 1925 war Philipp Scheidemann Oberbürgermeister der Stadt Kassel.
-
Generalstabsplan der Region um Cassel vor Beginn der Industrialisierung, 1835
-
Fuldabrücke im Zentrum von Kassel, Photochromdruck um 1900
-
Unterneustadt 1895
-
Blick von der Schönen Aussicht auf den Kaufunger Wald (Bellevue), Louis Kolitz um 1900
-
Königsplatz um 1900, Photochrom
-
Blick über Kassel um 1900, Photochrom
Neben dem „Reichskriegertag“, der 1933 in Kassel abgehalten wurde, spielte die Stadt unter der Herrschaft der NSDAP die Rolle einer „NS-Waffenschmiede“.[22] In Geschichte und Gegenwart der Stadt finden sich diesbezüglich viele Spuren wie die ehemaligen Produktionsstandorte für Panzer (heute Rheinmetall Landsysteme GmbH), Wehrmachts-LKW (heute Mercedes-Benz-Werk Kassel) und Flugmotoren (heute Volkswagenwerk Kassel).
Angehörige von SA und SS begannen am Abend des 7. November 1938 die Kasseler Synagoge und andere jüdische Einrichtungen in Kassel zu verwüsten. Sie traten in Zivilkleidung auf, um einen „Volkszorn“ zu mimen, zwei Tage vor dem 9. November, dessen Pogrome als Novemberpogrome in die deutsche Geschichte eingehen sollten. Seit den frühen 1930er Jahren konnte die Stadt größtenteils als „gleichgeschaltet“ gelten. Der Widerstand beschränkte sich auf einige wenige antifaschistische Gruppen. Nach den Pogromen der Reichskristallnacht wurden jüdische Kasseler vom Hauptbahnhof aus deportiert.
Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs zerstörten mehrere Luftangriffe auf Kassel weite Teile der bis dahin sehr bedeutsamen Altstadt und der weiteren städtischen Bebauung und forderten viele Menschenleben. Den schwersten Angriff erlebte die Stadt am 22. Oktober 1943. In dieser Nacht starben über 10.000 Menschen und 80 % der Wohnhäuser wurden zerstört. Weil Kassel, insbesondere in den Altstadtbereichen, eine Stadt mit vielen Fachwerkhäusern war, wurde sie zum perfekten Ziel von Brandbombenangriffen gemäß der „Area Bombing Directive“. Durch den gezielten Massenabwurf von Phosphor- und Stabbrandbomben entstand durch das in Brand gesetzte Holz ein Feuersturm wie in Dresden, Hamburg, Pforzheim, Würzburg oder Darmstadt. Heute besteht etwa ein Drittel der Stadt aus Gebäuden von vor 1950.[23]
Anfang April 1945 wurde Kassel von US-Truppen besetzt.[24]
Nachkriegszeit bis zur deutschen Einheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kassel lag in der Amerikanischen Besatzungszone. Es bewarb sich neben Bonn, Frankfurt am Main und Stuttgart 1949 als neue Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland. Einer der Hauptgründe gegen die Stadt als Regierungssitz, den die eigens zur Prüfung der vier Bewerber gebildete Kommission in ihrem Abschlussbericht für den Parlamentarischen Rat anführte, war ihre exponierte Lage nahe der damaligen innerdeutschen Grenze.[25] Kassel wurde 1953 Sitz des Bundesarbeitsgerichts wie auch des Bundessozialgerichts. Ersteres musste die Stadt 1999 an Erfurt abtreten.
-
Blick in die Untere Königsstraße nach Ende des Krieges (1945)
-
Die Schlagd in Kassel. Wiederaufbauensemble von Paul Bode, 1953
-
Blick von der Königsstraße auf die Nordseite des Friedrichsplatzes (1969)
-
Typisch für das Kassel der Nachkriegszeit war ein Netz von Unterführungen, die mittlerweile jedoch fast alle zugeschüttet wurden.
Der Wiederaufbau der Stadt wurde nach Plänen, die aus der NS-Zeit stammten, und nach Vorstellungen der „autogerechten Stadt“ umgesetzt. Unter anderem entstand mit dem Innenstadtring ein Straßenring um die Innenstadt. Pferdemarkt und Entenanger wurden neu erbaut. Mit der am 9. November 1953 eröffneten Treppenstraße wurde die erste Fußgängerzone der Bundesrepublik Deutschland angelegt.[26] Es entstanden auch zahlreiche Unterführungen, unter anderem eine von der Treppenstraße bis zum Hauptbahnhof, in der sich der U-Bahnhof Hauptbahnhof der Kasseler Straßenbahn befand. 1961 führte Kassel als erste Stadt in Deutschland die Parkscheibe ein.
Als Begleitprogramm zur Bundesgartenschau 1955 wurde von Arnold Bode die documenta 1 initiiert, die sich seitdem zu der weltweit bedeutendsten Ausstellung moderner Kunst entwickelt hat. Zwischen 1980 und 1982 wurde unter dem Begriff documenta urbana zu Demonstrations- und Ausstellungszwecken eine Siedlung im Südwesten Kassels erbaut. Die sogenannte Kasseler Schule setzte im Grafikdesign der jungen Bundesrepublik neue Impulse und stand in der Tradition des Neuen Frankfurt.
Seit 1990
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen dem 29. Mai und dem 1. Juni 1991 wurde der neue Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe eingeweiht. Es war seit Jahrzehnten der erste Bahnhof in Deutschland, dessen Entwurf aus einem Architekturwettbewerb ausgewählt worden war, und der erste, der als ICE-Bahnhof geplant war. 1992 wurde die documenta-Halle eingeweiht. Ab 1995 wurde das Stadtbahnkonzept RegioTram Kassel realisiert.
Ab den 1990er Jahren wurde die Unterneustadt, die nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg nicht wiederaufgebaut worden war, neu bebaut.
Seit 2013 zählt der Bergpark zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Eingemeindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen, die nach Kassel eingegliedert wurden:
Jahr | Orte | Zuwachs in ha |
---|---|---|
1. April 1899 | Wehlheiden | 372 |
1. April 1906 | Wahlershausen, Kirchditmold, Rothenditmold, Bettenhausen | 1770 |
4. Januar 1926 | Gutsbezirk Fasanenhof (Fasanenhof) | 142 |
15. November 1928 | Gutsbezirk Oberförsterei Kirchditmold, Wilhelmshöhe, Kragenhof, Oberförsterei Ehlen |
2968 |
1936 | Waldau, Niederzwehren, Oberzwehren, Nordshausen, Harleshausen, Wolfsanger |
2483 |
Während viele andere deutsche Großstädte ihre Bevölkerungszahl durch den Neuzuschnitt der kommunalen Grenzen vergrößern konnten, gab es im Zuge der Gebietsreform in Hessen in den 1970er Jahren keine Eingemeindungen in die Stadt Kassel, so scheiterte eine Eingemeindung von Lohfelden am Widerstand der dortigen Gemeinde.[27] Das Kasseler Stadtgebiet hat die Grenzen von 1936, sodass sich der Verlauf der Einwohnerzahl unverfälscht auf dasselbe Gebiet bezieht.
Die selbstständigen Nachbargemeinden profitierten vom Standort, nicht zuletzt weil dessen Siedlungs- und Gewerbeflächen nahtlos an Kassel übergehen. Als Kompensation musste Lohfelden 1975 Gemarkungen im Industriegebiet abtreten,[28] die Stadt Kassel wiederum ermöglichte der Gemeinde die gemeinsame Erschließung des Grenzgebiets.
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte Kassel rund 20.000 Einwohner. Diese Zahl hatte sich durch die Industrialisierung bis 1895 vervierfacht. 1899 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt die Grenze von 100.000 Einwohnern, wodurch das damalige Cassel zur Großstadt wurde. Bis 1943 stieg sie auf 225.694, was den historischen Höchststand Kassels bedeutet. Nach einem kriegsbedingten Rückgang und einem Anstieg der Einwohnerzahl in äußeren Stadtteilen überschritt die Hauptwohnsitz-Einwohnerzahl ab 1961 mehrfach die 200.000-Marke. Im Dezember 2015 wurde diese Marke erneut erreicht, mithin ein Einwohnerzuwachs gegenüber Dezember 2014 von fast 6.000.[29]
Ausländeranteil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kassel leben ca. 31 811 Ausländer (automatisiertes Melderegister der Stadt Kassel, Stand: 31. Dezember 2015[30]). Der Anteil aller Ausländer an der Gesamtbevölkerung beträgt 12,5 % und liegt damit über dem Durchschnitt in Deutschland von etwa acht Prozent. Da allerdings generell ausländische Mitbürger wesentlich häufiger in Großstädten über 100.000 Einwohnern leben als deutsche Staatsangehörige (47 % zu 29 % der jeweiligen Bevölkerungsgruppe), ist der Ausländeranteil bezogen auf Städte dieser Größenordnung (etwa 15 % in Westdeutschland) unterdurchschnittlich.
Die Verteilung auf das Stadtgebiet ist sehr unterschiedlich. So beträgt der Ausländeranteil im Jungfernkopf 5,4 % und in der Nordstadt 39,1 %.[30]
Lebensqualität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei einem Ranking im Auftrag der Wirtschaftswoche und der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft landete Kassel 2011 in einem sogenannten „Dynamikranking“ der 50 größten deutschen Städte auf dem ersten Platz. Ausschlaggebend war dabei der Anstieg der Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter, der Rückgang der Arbeitslosenquote und der Anstieg des durchschnittlich verfügbaren Einkommens in Kassel. Die Untersuchung stützte sich auf 91 Indikatoren, unter anderem aus der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, Daten des Statistischen Bundesamtes oder der Bundesagentur für Arbeit. In der Kategorie Lebensqualität erreichte Kassel dabei Platz drei. Entscheidend waren dabei Indikatoren wie die Erreichbarkeit von Autobahnen, die Ärztedichte, die Kita-Betreuungsquote und die Anzahl der Erholungsgebiete.[31]
Religion und Kirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Konfessionsstatistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut Zensus 2011 überwiegen im Ballungsraum Rhein-Main sowie Kassel die Zugehörigkeiten zu Religionsgemeinschaften jenseits der großen christlichen Kirchen.[32] Nach den Ergebnissen des Zensus am 9. Mai 2011 waren von den Einwohnern 15,0 % katholisch, 42,1 % evangelisch und 42,9 % wurden den Rubriken „Sonstige“ oder „Keiner ö.-r. Religionsgesellschaft zugehörig“ zugeordnet.[33] Ende 2022 waren von den 207.622 Einwohnern 29,4 % (61.126) evangelisch, 11,5 % katholisch und 59,1 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[34] Am Stichtag 31. Dezember 2023 waren nach Recherchen der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland 28,1 % (58.452) der Einwohner der Stadt evangelisch, 11 % römisch-katholisch und 60,9 % waren konfessionsfrei oder gehörten einer sonstigen Glaubensgemeinschaft an.[35]
Laut kirchliche Statistik (Angaben der Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck) lebten Jahresende 2022 zirka 61.150 Gemeindeglieder in der Stadt,[36][37] Jahresende 2023 58.500 und Jahresende 2024 lebten 56.000 Gemeindeglieder in der Stadt.[38]
Nach einer Berechnung aus den Zensuszahlen für die Personen mit Migrationshintergrund lag der Bevölkerungsanteil der Muslime in Kassel 2011 bei 9,4 % (rund 17.900 Personen).[39][40][41]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Kassel gehörte vor der Reformation zum Erzbistum Mainz. 1526 leitete Landgraf Philipp in Hessen die Reformation ein. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts verordnete der Landgraf von Hessen-Kassel, Moritz der Gelehrte, das reformierte Bekenntnis. 1907 kam es in der Folge von Predigten des Evangelisten Heinrich Dallmeyer zu einer Erweckungsbewegung (dazu Berliner Erklärung und Kasseler Erklärung). Die später mit „Evangelische Landeskirche in Hessen-Kassel“ benannte Kirche vereinigte sich 1934 mit der Evangelischen Landeskirche in Waldeck zur Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Innerhalb dieser Landeskirche gehören die Kirchengemeinden Kassels – sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören – zu den Kirchenkreisen Kassel-Mitte, Kassel-Ost und Kassel-West (ab 1. Januar 2005: Stadtkirchenkreis Kassel) des Sprengels Kassel. Die neue apostolische Gemeinde Cassel wurde am 1. Februar 1900 gegründet. Die Neuapostolische Kirche im Kirchenbezirk Kassel umfasst derzeit fünf Stadtgemeinden und zehn Gemeinden in der Region mit insgesamt über 2.000 Mitgliedern. Eine evangelisch-freikirchliche Gemeinde (Baptisten) gibt es in Kassel seit 1847. Im Kasseler Stadtgebiet sind drei Baptistengemeinden mit insgesamt 550 getauften Mitgliedern tätig. Sie gehören zur Evangelisch-Freikirchlichen Vereinigung Hessen-Siegerland. Seit 1910 besteht die Freie evangelische Gemeinde in Kassel. Die Urgemeinde ist in Wilhelmshöhe in der Kurhausstraße ansässig. Im Jahr 2000 kam eine zweite in der Sandershäuser Straße in Bettenhausen hinzu. Beide gehören zum Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland. 1873 wurde die evangelisch-lutherische St. Michaelisgemeinde gegründet.
Nachdem sich reformationsbedingt alle katholischen Gemeinden in Kassel aufgelöst hatten, gibt es seit 1731 wieder römisch-katholische Gemeindeglieder in Kassel. Ab 1776 wurden wieder Gottesdienste zugelassen, zumal der damalige Landgraf Friedrich II. selbst römisch-katholisch geworden war. Der Anteil der römischen Katholiken vergrößerte sich danach stets, so dass sich bald wieder eigenständige Kirchengemeinden bildeten. Diese gehören seit 1821 zum Bistum Fulda.
Die alt-katholische Gemeinde, die nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem für die heimatvertriebenen Alt-Katholiken aus dem Sudetenland (Bistum Warnsdorf) gegründet wurde, hat im Vorderen Westen ihr Gemeindezentrum.
In Kassel bestehen darüber hinaus auch einige orthodoxe Kirchengemeinden, darunter eine antiochenisch-orthodoxe, eine russisch-orthodoxe (Gemeinde zu Ehren der Heiligen Neumärtyrer Russlands) sowie eine serbisch-orthodoxe Gemeinde.
Bereits seit den 1960er Jahren besteht eine große Anzahl kleiner Gebetshäuser für die islamische Bevölkerung und die Vielzahl der einzelnen Strömungen. Eine der ältesten Gemeinden ist die der DİTİB-Stadtmoschee (Merkez Camii) in der Nordstadt. Sie beherbergt einen Gebetsraum, eine Teestube und einen Garten. Ein größerer Neubau befindet sich seit 2008 auf dem Gelände der Graf-Haeseler-Kaserne in Niederzwehren, im selben Jahr wurde der Grundstein für die Mevlana-Moschee Kassel-Mattenberg für etwa 300 Gläubige in der Mattenbergsiedlung gelegt. Mit der Mahmud-Moschee der Ahmadiyya Muslim Jamaat mit Minarett und Kuppel ist eine weitere Moschee in Kassel vorhanden.
Seit dem Mittelalter ist eine jüdische Gemeinde in Kassel nachgewiesen. Sie war über Jahrhunderte integraler Bestandteil der Gesellschaft und bestand ununterbrochen bis in die 1930er Jahre, als die Barbarei der Nationalsozialisten auch in Kassel das jüdische Leben nahezu beendete. Die Zerstörung jüdischer Glaubenseinrichtungen in der Stadt begann bereits am 7. November 1938 durch in Zivil gekleidete SA- und SS-Angehörige, zwei Tage vor den Pogromen der Reichspogromnacht. Von 2301 Menschen jüdischen Glaubens (1933) gründeten etwa noch 300 Menschen die Gemeinde nach dem Ende der NS-Diktatur neu. Durch starke Zuwanderung in den 1990er Jahren ist die Gemeinde wieder auf etwa 1300 Gemeindemitglieder angewachsen (Stand: 2006). Seit dem Jahr 2000 wurde der Neubau der Synagoge unweit des Standorts der alten Synagoge fertiggestellt und am 28. Mai 2000 eingeweiht.
In Kassel gibt es sowohl eine kleine Gemeinde tibetischer Buddhisten[42] als auch afghanischer Hindus und Sikhs.[43] Zudem existiert eine Gemeinde der Aleviten, die sich selbst nicht als islamische Gemeinschaft verstehen.[44] Diese unterhalten ein Gebetshaus am Stern.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die kreisfreie Stadt Kassel wurde von 2006 bis 2016 von einer Koalition aus SPD und Grünen regiert. Nach der Kommunalwahl 2016 reichte es nicht mehr für eine Fortsetzung der rot-grünen Regierung. Seitdem regierte bis Anfang 2020 eine Koalition aus SPD, Grünen und einem fraktionslosen Stadtverordneten.[45] Seit 2021 regierte eine Koalition von Grünen und SPD, die Anfang Juni 2022 jedoch zerbrach.[46] Daraufhin kam es zu einer Jamaika-Koalition zwischen Grünen, CDU und FDP, die im Dezember 2022 begann.[47][48]
Der Verwaltungsaufbau der Stadt Kassel richtet sich nach der Hessischen Gemeindeordnung. Danach besteht die Stadtverordnetenversammlung als oberstes Organ der kommunalen Selbstverwaltung aus 71 von den Bürgern der Stadt gewählten Stadtverordneten.
Der Magistrat als ausführendes Organ besorgt die laufende Verwaltung der Stadt und besteht aus dreizehn ehrenamtlichen und fünf hauptamtlichen Stadträten, von denen der Oberbürgermeister den Vorsitz innehat. Die Stadt Kassel ist in 23 Ortsbezirke unterteilt, deren Bürger jeweils einen Ortsbeirat wählen. Der Ortsbeirat wiederum wählt aus seiner Mitte einen Ortsvorsteher.
Historisch stand an der Spitze der Stadt Kassel der Rat. Die Bürgermeister vertraten die Gemeinde gegenüber dem Rat. Die Zahl der Bürgermeister schwankte zwischen vier und acht. Sie wurden von den Zünften und der übrigen Bürgerschaft bestellt. Die Bürgermeister hatten Sitz und Stimme im Rat und überwachten das Finanz- und Steuerwesen der Stadt. Im Königreich Westphalen standen ein Maire und ein Munizipalrat nach französischem Vorbild an der Spitze der Stadt. In kurhessischer Zeit trat 1834 die hessische Gemeindeordnung in Kraft. Danach hatte Kassel einen Oberbürgermeister und einen Bürgermeister als leitenden und vollziehenden Beamten neben der Stadtverordnetenversammlung als mitverwaltende Instanz.
Es gibt einen Bundestagswahlkreis Kassel, der neben der Stadt auch noch Gemeinden des gleichnamigen Landkreises umfasst. Bei Landtagswahlen ist die Stadt in die Wahlkreise Kassel-Stadt I (West) und Kassel-Stadt II (Ost) unterteilt.
Stadtoberhäupter (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Oberbürgermeister der Stadt Kassel ist seit dem 22. Juli 2023 Sven Schoeller (Bündnis 90/Die Grünen). Er wurde bei der Stichwahl am 23. März 2023 mit 50,38 Prozent der Stimmen gewählt.[49]
|
|
Bürgermeister-Direktwahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Kandidaten | Partei | Ergebnis
in % |
Wahlbeteiligung
in % |
---|---|---|---|---|
20231[52] | Sven Schoeller | Grüne | 50,4 | 33,2 |
„Nein“ | 49,6 | |||
2023 | Christian Geselle | unabhängig | 31,6 | 40,9 |
Sven Schoeller | Grüne | 27,8 | ||
Eva Kühne-Hörmann | CDU | 16,8 | ||
Isabel Carqueville | SPD | 12,8 | ||
Violetta Bock | Linke | 9,2 | ||
Stefan Käufler | PARTEI | 1,9 | ||
2017 | Christian Geselle | SPD | 55,6 | 36,5 |
Dominique Kalb | CDU | 18,3 | ||
Eva Koch | Grüne | 9,2 | ||
Murat Çakır | Linke | 8,4 | ||
Bernd Hoppe | FW | 4,8 | ||
Matthias Spindler | PARTEI | 2,7 | ||
2011 | Bertram Hilgen | SPD | 51,3 | 42,6 |
Ernst Wegener | CDU | 23,4 | ||
Andreas Jürgens | Grüne | 14,9 | ||
Kai Boeddinghaus | Linke | 6,4 | ||
Olaf Petersen | Piraten | 2,2 | ||
Bernd Häfner | FW | 1,8 | ||
20051 | Bertram Hilgen | SPD | 53,4 | 46,4 |
Georg Lewandowski | CDU | 46,6 | ||
1999 | Georg Lewandowski | CDU | 60,7 | 50,1 |
Ilona Caroli | SPD | 37,1 | ||
Peter Strohschein | 1,4 | |||
Harry Rimbach | 0,8 | |||
1993 | Georg Lewandowski | CDU | 60,2 | 51,9 |
Wolfram Bremeier | SPD | 38,0 | ||
Bernhard Höpfner | 1,8 |
1 Stichwahl
Stadtverordnetenversammlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stadtverordnetenversammlung ist das oberste Organ der Stadt und besteht in Kassel aus den Stadtverordneten, die in Fraktionen organisiert sind. Ihre Zusammensetzung wird alle fünf Jahre bei der Kommunalwahl durch die Wahlbevölkerung der Stadt bestimmt. Wählen darf, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat und Deutscher Staatsbürger im Sinne des Grundgesetzes oder Staatsangehöriger eines der übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist. Für alle gilt, dass sie seit mindestens drei Monaten in der Stadt gemeldet sein müssen.[53][54]
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[55] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[56][57][58]
Parteien und Wählergemeinschaften | 2021 | 2016 | 2011 | 2006 | 2001 | 1997 | 1993 | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | Anteil a | Sitze | ||
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 28,7 | 20 | 18,0 | 13 | 24,9 | 18 | 15,4 | 11 | 16,8 | 12 | 15,6 | 13 | 14,0 | 11 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 24,6 | 17 | 29,5 | 21 | 36,4 | 26 | 39,8 | 28 | 36,0 | 26 | 36,0 | 30 | 29,8 | 22 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 19,2 | 14 | 20,7 | 15 | 24,2 | 17 | 29,1 | 21 | 35,4 | 25 | 33,0 | 28 | 36,9 | 28 |
Die Linke | Kasseler Linke[59] | 11,2 | 8 | 10,6 | 7 | 6,7 | 5 | 6,8 | 5 | 3,2 | 2 | — | — | — | — |
FDP | Freie Demokratische Partei | 5,6 | 4 | 5,6 | 4 | 2,5 | 2 | 5,5 | 4 | 5,1 | 4 | 3,3 | — | 7,7 | 6 |
AfD | Alternative für Deutschland | 5,6 | 4 | 11,0 | 8 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
FW | Freie Wähler Kassel | 2,3 | 2 | 3,0 | 2 | 1,8 | 1 | 1,8 | 1 | — | — | — | — | — | — |
Bienen | Rettet die Bienen | 1,9 | 1 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
PARTEI | Die PARTEI | 1,0 | 1 | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — |
Piraten | Piratenpartei Deutschland | — | — | 1,6 | 1 | 2,7 | 2 | — | — | — | — | — | — | — | — |
AUF-Kassel | Wahlbündnis AUF-Kassel | — | — | — | — | 0,8 | 0 | 1,7 | 1 | 1,3 | 1 | — | — | — | — |
BfK | Bündnis für Kassel - Freie Wählergemeinschaft und Rentner-Partei[60] |
— | — | — | — | — | — | — | — | 2,1 | 1 | — | — | — | — |
REP | Die Republikaner | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | 4,6 | — | 5,4 | 4 |
Rentner | Rentner Partei Deutschland | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | 3,0 | — | — | — |
FWG | Freie Wähler-Gemeinschaft | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | 2,7 | — | 5,7 | — |
PDS | Partei des Demokratischen Sozialismus | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | 1,4 | — | — | — |
Statt | Statt Partei | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | 0,3 | — | — | — |
ÖDP | Ökologisch-Demokratische Partei | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | — | 0,5 | — |
Gesamt | 100,0 | 71 | 100,0 | 71 | 100,0 | 71 | 100,0 | 71 | 100,0 | 71 | 100,0 | 71 | 100,0 | 71 | |
Wahlbeteiligung in % | 43,7 | 42,8 | 42,4 | 37,1 | 46,2 | 63,8 | 67,5 |
Weitere Wahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse von Bundestags-, Landtags- und Europawahlen in Kassel-Stadt dargestellt.[61]
Jahr | Wahl | Wahlbeteiligung | SPD | CDU | Grüne | Linke 1 | AfD | BSW | FDP | Sonst. |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2025 | Bundestagswahl | 79,8 | 20,7 | 19,5 | 17,3 | 15,5 | 14,2 | 5,6 | 3,5 | 3,7 |
2024 | Europawahl | 60,3 | 17,9 | 20,4 | 19,7 | 6,1 | 10,3 | 5,8 | 4,4 | 15,4 |
2023 | Landtagswahl | 59,9 | 18,0 | 25,1 | 21,6 | 8,5 | 14,8 | — | 3,9 | 8,1 |
2021 | Bundestagswahl | 72,0 | 28,6 | 15,8 | 23,1 | 8,3 | 6,8 | — | 9,8 | 7,5 |
2019 | Europawahl | 55,3 | 19,3 | 17,4 | 30,8 | 8,0 | 7,5 | — | 4,6 | 12,4 |
2018 | Landtagswahl | 62,2 | 21,4 | 19,4 | 25,3 | 11,7 | 10,7 | — | 5,7 | 5,9 |
2017 | Bundestagswahl | 73,0 | 25,5 | 23,6 | 13,7 | 13,6 | 9,9 | — | 8,9 | 4,7 |
2014 | Europawahl | 40,0 | 29,7 | 21,7 | 19,2 | 11,0 | 8,0 | — | 3,1 | 7,3 |
2013 | Bundestagswahl | 68,5 | 31,5 | 29,4 | 15,0 | 10,4 | 4,8 | — | 4,1 | 4,9 |
Landtagswahl | 68,4 | 33,6 | 28,7 | 16,2 | 9,2 | 3,4 | — | 3,6 | 5,3 | |
2009 | Bundestagswahl | 69,5 | 28,4 | 24,9 | 17,2 | 12,5 | — | — | 12,2 | 4,8 |
Europawahl | 35,6 | 26,1 | 28,7 | 22,6 | 6,6 | — | — | 9,5 | 6,5 | |
Landtagswahl | 55,9 | 28,5 | 28,6 | 19,2 | 8,3 | — | — | 12,6 | 2,7 | |
2008 | Landtagswahl | 58,5 | 42,3 | 26,4 | 11,9 | 8,5 | — | — | 7,5 | 3,3 |
2005 | Bundestagswahl | 75,6 | 41,5 | 26,3 | 14,0 | 7,5 | — | — | 8,0 | 2,7 |
2004 | Europawahl | 37,2 | 26,0 | 32,0 | 23,4 | 4,1 | — | — | 6,4 | 8,1 |
2002 | Bundestagswahl | 76,5 | 44,4 | 29,7 | 14,4 | 2,2 | — | — | 6,5 | 2,7 |
1999 | Europawahl | 39,2 | 36,4 | 41,6 | 12,0 | 3,0 | — | — | 3,4 | 3,6 |
Magistrat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Amt | Name | Partei | Dezernat |
---|---|---|---|
Oberbürgermeister | Sven Schoeller | Grüne | I/Recht und Kultur |
Stadtkämmerer | Matthias Nölke | FDP | II/Finanzen und Wirtschaft |
Stadtrat | Heiko Lemkuhl | CDU | III/Ordnung, Sicherheit und Sport |
Stadtrat | Norbert Wett | CDU | IV/Bürgerangelegenheiten, Soziales und Digitalisierung |
Bürgermeisterin | Nicole Maisch | Grüne | V/Gesundheit, Bildung und Chancengleichheit |
Stadtklimarätin | Simone Fedderke | Grüne | VI/Stadtentwicklung, Bauen, Umwelt und Verkehr |
Ehrenamtliche Mitglieder
Ausländerbeirat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ausländerbeirat darf die Politik in Kassel nicht direkt mitbestimmen, kann allerdings die Stadtverordnetenversammlung beraten. Die Mitglieder des Ausländerbeirats können die ausländischen und staatenlosen Menschen vertreten, die nicht an der Wahl zur Stadtverordnetenversammlung teilnehmen dürfen. Stimmberechtigt sind alle volljährigen Bewohner Kassels, die keine deutsche oder EU-Staatsangehörigkeit besitzen.[62] Die letzte Wahl fand am 14. März 2021 statt.
Sitzverteilung im Ausländerbeirat Kassel 2021 Insgesamt 37 Sitze
|
Die aktuellen und vergangenen Ergebnisse der Ausländerbeiratswahlen sind wie folgt:
Wahllisten | 2021 | 2015 | 2010 | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
% | Sitze | % | Sitze | % | Sitze | ||
G 2000 | Gemeinschaft 2000 | 22,1 | 8 | 42,3 | 16 | 71,1 | 26 |
EUROPA | EUROPA LISTE | 17,5 | 7 | 16,9 | 6 | 12,9 | 5 |
DWP | Democratic Women Power | 17,2 | 6 | — | — | — | — |
ZLK | Zukunfts Liste Kassel | 13,9 | 5 | — | — | — | — |
ALK | Alternative Liste Kassel | 10,4 | 4 | 18,0 | 7 | 16,0 | 6 |
Afrika Liste | Afrika Liste | 10,2 | 4 | — | — | — | — |
Kas-int | Kassel International | 8,7 | 3 | — | — | — | — |
NeuKa | Neues Kassel | — | — | 9,3 | 3 | — | — |
AFI | Aktion für Integration | — | — | 8,4 | 3 | — | — |
SLK | Somalische Liste in Kassel | — | — | 5,1 | 2 | — | — |
Gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | |
Wahlbeteiligung in % | 8,9 | 6,4 | 10,3 |
Wappen und Flagge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Blau ein silberner Schrägbalken, oben begleitet von sechs (2:4 gestellten) und unten von sieben (4:3 gestellten) schräggestellten, silbernen Kleeblättern.“ Die Stadtfarben sind Blau und Weiß.
Symbolik: Die Kleeblätter als Stadtzeichen sind schon seit dem 14. Jahrhundert als Wasserzeichen in Papier nachweisbar. Der Schrägbalken, der früher auch als Wellenbalken zu sehen war, ist ebenfalls seit dem 13. Jahrhundert nachgewiesen und bezieht sich wohl auf die Lage an der Fulda. Warum gerade 13 Kleeblätter abgebildet sind, lässt sich historisch nicht eindeutig belegen, ebenso wenig die Bedeutung der Kleeblätter. Einige Experten sind der Meinung, der silberne Balken symbolisiere die Fulda, die sechs im oberen und sieben im unteren Teil des Wappens enthaltenen Kleeblätter repräsentierten die Zahl der Ratsherren auf den jeweiligen Seiten des Flusses. Eine andere Lesart, die Kasseler Schüler früher lernten, besagt, dass die Kleeblätter Fischerhäuser links und rechts der Fulda symbolisierten. Bisher nicht anerkannte Forschungen gehen davon aus, dass es sich bei den Kleeblättern um die abstrakte Darstellung von Rautengewächsen handeln könnte.
Ein schräggestelltes Kleeblatt wie im Wappen erscheint auch zwischen dem Münzmeisterzeichen der Kasseler Münzmeister und in der Umschrift auf verschiedenen Weidenbaumtalern Wilhelms V. von Hessen-Kassel.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kassel unterhält Partnerschaften mit folgenden Städten:[63]
|
|
Zudem ist Kassel Mitglied des Bundes der europäischen Napoleonstädte.
Finanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kassel gehörte zu den am höchsten verschuldeten Städten Hessens,[65] daher war die Stadt eine der drei kreisfreien Städte, die aufgrund ihrer schlechten Finanzlage berechtigt waren, sich unter den Kommunalen Schutzschirm des Landes Hessen zu stellen.[66] Ende 2012 wurde ein entsprechender Vertrag mit dem Land Hessen geschlossen, um eine Teilentschuldung der Stadt zu erreichen.[67] 2016 konnte Kassel den Rettungsschirm des Landes verlassen, nachdem die Stadt zum dritten Mal in Folge (aufgrund von gestiegenen Gewerbesteuereinnahmen) einen Haushaltsüberschuss erwirtschaftet hatte.[68]
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Zu Beginn des 19. Jahrhunderts setzte die Industrialisierung im Gießwesen und, entsprechend den mittelalterlichen Handelswegen zwischen Brabant und Schlesien, die Maschinisierung anderer Gewerke wie das Tuchwesen ein. Der Anstieg der Einwohnerzahl hing mit dem Anschluss der Stadt an die Eisenbahnlinie der Main-Weser-Bahn und der Eröffnung des Bahnhofs kurz nach Mitte des 19. Jahrhunderts zusammen und führte zu einem abrupten Anwachsen im Bereich der Altstadt. Die Verstädterung der Vororte erfolgte nach Eingemeindung im Übergang zum 20. Jahrhundert, als die Unternehmen bereits großindustriellen Umsatz erwirtschafteten, zumeist in den Bereichen Schwerindustrie, Maschinen- und Fahrzeugbau (Lkw, Lokomotiven und Waggons) und Rüstungsindustrie (Panzer- und Flugzeugbau, Flugmotoren). Weltweit bekannt waren und sind Kasseler Unternehmen wie Henschel & Sohn und die Gerhard-Fieseler-Werke; in der Stadt produzierten auch Wegmann, heute Krauss-Maffei Wegmann (KMW), die Waggonfabrik Gebrüder Credé sowie Junkers (Motorenbau Werk Kassel – später AEG-Werk).
Ab 1935 gab es für einige Jahrzehnte eine große Kunstseidenproduktion der Spinnfaser AG (später Vereinigte Glanzstoff-Fabriken bis 1984) sowie der Unternehmen Salzmann & Comp. (bis 1971)[69] und Gottschalk & Co. (bis 1999).
Relativ früh war Kassel vom Strukturwandel betroffen, vornehmlich durch die Übernahme des Henschel-Konzerns durch ThyssenKrupp in den späten 1960er Jahren. Bereiche von Henschel gelangten zu anderen Unternehmen wie der Daimler AG, Bombardier und Thyssen oder wurden als eigenständige Betriebe fortgeführt. Das Gelände des Baunataler Henschel-Flugmotorenwerks wurde von der Volkswagen AG erworben, die dort das Volkswagenwerk Kassel errichtete. VW verfügt über zwei weitere Standorte in der Region, darunter das Original Teile Center und das Werk zur Aufbereitung von Aggregaten in Kassel-Bettenhausen. Das angrenzende AEG-Hausgerätewerk wurde in den 1990er Jahren geschlossen, es wird heute von Alstom genutzt. Im ehemaligen Henschel-Werk Mittelfeld wurde die Schwebebahntechnik (Transrapid) entwickelt sowie im Bereich der schienengebundenen Hochgeschwindigkeit das InterCityExperimental, aus dem der ICE hervorging. Die Firma Bode fertigt Bahn- und Bustüren. Seit den 1990er Jahren gibt es mit Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann auf dem Gelände wieder eine Produktion von Rüstungsgütern.
Im Rohstoffbereich tätig sind der Erdölkonzern Wintershall und Erdgaslieferant Wingas sowie der Kali-und-Salz-Produzent K+S.
Einen Namen haben sich Kassel und die Region auch gemacht mit ihren Instituten, Verbänden und Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien und Energieeffizienz wie dem Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET), dem Zentrum für Umweltbewusstes Bauen e. V. (ZUB), der Gesellschaft für Rationelle Energieverwendung (GRE) oder dem Kompetenznetzwerk Dezentrale Energietechnologien (deENet). Größtes Unternehmen im Bereich Photovoltaik ist die SMA Solar Technology. Die Städtischen Werke Kassel, ein 1929 gegründetes städtisches Eigenunternehmen, bietet seit einigen Jahren als einziger kommunaler Anbieter seinen Kunden 100-%-Naturstrom. 2010 übernahm die Thüga die Minderheitsbeteiligung von 24,9 % von Vattenfall.[70] Ab 2009 wurde zusammen mit der Gemeinde Lohfelden das Gewerbegebiet „Am Lohfeldener Rüssel“ erschlossen.[71] Zahlreiche Unternehmen konnten angesiedelt werden, sowohl aus dem Dienstleistungssektor als auch Fertigungsbetriebe aus dem Maschinenbau. Das Gebiet befindet sich als dritte definierte Erweiterungsfläche im stark von Logistik geprägten Industriepark Kassel-Waldau.
Im Jahr 2016 erwirtschaftete Kassel, innerhalb seiner Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt von 9,914 Milliarden € und belegte damit Rang 37 in der Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 49.937 € pro Kopf (Hessen: 43.496 €, Deutschland 38.180 €) und damit über dem regionalen und nationalen Durchschnitt. Das BIP je Erwerbsperson beträgt 65.398 €. In der Stadt waren 2016 ca. 151.600 Erwerbstätige beschäftigt.[72] Die Arbeitslosenquote ist rückläufig von 10,2 % im Jahr 2011, auf 9,3 % 2015[73] und 6,7 % im Dezember 2018 (im benachbarten Landkreis Kassel betrug sie 3,5 %).[74]
Im Zukunftsatlas 2016 belegte die kreisfreie Stadt Kassel Platz 145 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Regionen mit „ausgeglichenem Chancen-Risiko Mix“.[75]
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]→ Nebenartikel: Architektur von Kassel unter Landgraf Karl
Die Altstadt von Kassel im heutigen Stadtteil Mitte wurde 1943 weitgehend zerstört. Wenngleich aufgrund der Kriegszerstörung und der Nachkriegs-Stadtplanung kein geschlossenes historisches Stadtbild mehr existiert, so beherbergt die Stadt aufgrund der Bedeutung als ehemalige Residenzstadt zahlreiche historische Gebäude vieler Epochen, die auch städtebauliche Dominanten sind.
Ein Beispiel ist die evangelische Brüderkirche, das zweitälteste Kirchengebäude der Stadt. Im Gebiet der Innenstadt befinden sich weitere historische Baudenkmäler: der Renthof und das Rondell, die Martinskirche mit den markanten Türmen der frühen Nachkriegszeit, das Ottoneum, der Marstall, die Ruine des Zeughauses, das Karlshospital, der Druselturm, die Ruine der Garnisonkirche, die vereinfacht wiederaufgebaute Karlskirche, das Fridericianum mit Zwehrenturm (zeitweilig als Sternwarte genutzt), der Altan des ehemaligen Roten Palais, der Kirchturm der alten Lutherkirche mit modernem Beton-Neubau und die umgebenden Grabdenkmäler des Altstädter Friedhofs.
-
Das Ottoneum, eines der repräsentativen Bauwerke der barocken Residenzstadt
-
Der Marstall beherbergt die Markthalle und das Stadtarchiv Kassel
-
Das Gebäude des Elisabethhospitals aus der Zeit der Renaissance
-
Wiege der demokratischen Umbrüche zur Zeit des Frühliberalismus: das im Stil der frühen Neorenaissance gebaute Ständehaus am Ständeplatz
-
Teufelsbrücke im Bergpark Wilhelmshöhe
In den äußeren Stadtteilen wie Harleshausen und Bad Wilhelmshöhe befinden sich alte Fachwerkortskerne. Im Stadtteil Vorderer Westen finden sich eindrucksvolle Jugendstil-Gebäude; dabei handelt es sich zumeist um Mietswohnhäuser mit vielfältig gestalteten Fassaden, vergleichbar mit einigen Quartieren in der Südstadt. Die an die Innenstadt angrenzenden Arbeiterquartiere in der Nordstadt und im Wesertor bilden ebenso anschauliche Relikte wie die Werksiedlungen der Gründerzeit und der Frühmoderne auf dem Rothenberg von Otto Haesler.
Die Architektur der 1950er Jahre ist mit zahlreichen Gebäuden vertreten und gilt als modernes Gesamtdenkmal, so auszugsweise das Kopfgebäude des Hauptbahnhofs, das Hotel Hessenland, das Haus der Jugend, die Treppenstraße, das alte Polizeipräsidium (2007 abgerissen) oder das EAM-Hochhaus. Die stadtbildprägende und überformende Architektur seit den 1990er Jahren manifestiert sich in unterschiedlichen Projekten wie dem Neubau des Polizeipräsidiums im Goldenen Loch, der Konversion von Militärliegenschaften (Hindenburgkaserne, Graf-Haeseler-Kaserne, Kasernen auf der heutigen Marbachshöhe) und der Unterneustadt. Die documenta urbana am Rand des Naturschutzgebietes Dönche gilt als Pilot für alternativen und kooperativen Wohnungsbau ebenso wie die Öko-Siedlung in Harleshausen. Professoren des 1973 neugegründeten, interdisziplinären und integrierten Studiengangs ASL gelten als Wegbereiter der Kasseler Schule zu der damaligen Zeit, so etwa Gernot Minke und Michael Wilkens.

An vielen Stellen im Kasseler Stadtgebiet fallen zahlreiche Eichen auf, die durch den Künstler Joseph Beuys als Soziale Plastik „7000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ zwischen 1982 und 1987 an Straßen und Plätzen angepflanzt wurden.
Die höchsten Bauwerke von Kassel sind der alte Kirchturm der Lutherkirche (76 m), der Herkules (70,5 m) und die Doppel-Türme der Martinskirche (69 m). Der 186 m hohe Fernmeldeturm Habichtswald auf dem Essigberg liegt dagegen nicht im Stadtgebiet.
Kunstwerke und Denkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Beispiel der Bildhauerei des Barock: Denkmal für Landgraf Karl, 1686 vollendet
-
Denkmal Den Opfern der Gewalt (von Vadim Sidur, Moskau) am Friedrichsplatz, heute an die Weinbergstraße versetzt
-
Das Denkmal der Brüder Grimm steht auf dem Brüder-Grimm-Platz.
-
Negativ des Aschrottbrunnens von Horst Hoheisel vor dem Kasseler Rathaus
-
Denkmal Die Rampe von E. R. Nele
Grünflächen und Naherholung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Bergpark Wilhelmshöhe und der Karlsaue ist Kassel mit zwei Parks in dem European Garden Heritage Network vertreten.
Bergpark Wilhelmshöhe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bergpark Wilhelmshöhe, der sich im westlichen Stadtgebiet Kassels im Habichtswald befindet, ist seit Juni 2013 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt. Er ist der größte angelegte Bergpark Europas. Darin befinden sich das Schloss Wilhelmshöhe, die Löwenburg und mit dem Herkules das Wahrzeichen der Stadt. Der Park ist unter den Top-100-Sehenswürdigkeiten in Deutschland auf dem 48. Platz gelistet.[76]
Um 1700 wurde der Bergpark von Landgraf Karl als barocke Parkanlage begonnen. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde er teilweise zu einem englischen Landschaftsgarten umgestaltet. In den Sommermonaten finden dort zweimal wöchentlich die sehenswerten Kasseler Wasserspiele statt.
Bevor es auf Avus und Nürburgring Rennen gab, fuhren Idole wie Caracciola, Jörns oder Rosenberger 1923–1927 im Bergpark Autorennen um den Bergpreis von Kassel. 1951–1954 belebten Motorradrennen diese Tradition, die erste hessische Bundesgartenschau von 1955 beendete diese Aktivitäten. Seit 2005 gibt es Oldtimerrennen im Bergpark, die an die damaligen Rennen erinnern sollen.
Karlsaue und Fuldaaue
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Kasseler Fulda-Niederung befinden sich die Karlsaue und die Fuldaaue. Gemeinsam bilden diese beiden unmittelbar benachbarten Parks eine der größten innerstädtischen Parkanlagen und eines der weitläufigsten parkartigen Naherholungsgebiete Deutschlands, in dem 1955 (Karlsaue) und 1981 (Karls- und Fuldaaue) jeweils eine Bundesgartenschau stattfand.
Die Karlsaue befindet sich im Gebiet des Stadtteils Südstadt, sie ist eine ursprünglich barocke, innerstädtische Parkanlage am westlichen Fuldaufer, die bis an die Innenstadt von Kassel und an den Friedrichsplatz heranreicht. Die Parkanlage, die auf dem flachen Gelände einer ehemaligen Fuldainsel angelegt wurde, beinhaltet zahlreiche künstlich angelegte Gewässer wie Teiche, Seen und Gräben, die die barocke Grundkonzeption der Anlage noch veranschaulichen. Auf chaussierten Wegen kann man die Anlage durchwandern. Über Fußgängerbrücken gelangt man in die Fuldaaue. In der Karlsaue befindet sich die Orangerie mit dem Museum für Astronomie und Technikgeschichte, dem Marmorbad sowie der Blumeninsel Siebenbergen.
Die Fuldaaue – gebräuchlicher Buga, nach der Bundesgartenschau – befindet sich am der Karlsaue gegenüberliegenden Fuldaufer. Sie wurde zur Bundesgartenschau 1981 auf dem Gelände alter Kieswerke angelegt. Die modern gestaltete Parkanlage beinhaltet einen großen künstlich angelegten See, dessen nördlicher Teil als Naturschutzgebiet abgegrenzt ist. In dem Naturschutzgebiet brüten viele seltene Vögel, während der südwestliche, größere Teil der Anlage der Freizeitnutzung dient. Der dazwischen verlaufende Damm trennt die beiden landschaftsgärtnerisch höchst unterschiedlichen Anlagen.
Die Buga liegt im Stadtteil Waldau und ist eine städtische Anlage, während die Karlsaue ein Staatspark ist und vom Land Hessen unterhalten wird.
Die Fulda mit ihren Zuflüssen einschließlich der Auen hat für die Naherholung, das Stadtklima und den Naturschutz eine besondere Bedeutung. Ein bedeutendes Renaturierungsprojekt stellt das neu gestaltete Lossedelta dar.
Weinberg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Henschelvilla wurde 1932 aufgrund der Hauszinssteuer abgetragen, nachdem auch kein Käufer zu finden gewesen war.[77]
Seit einigen Jahren gibt es Bemühungen, den seit dem Ende des Krieges brachliegenden Bereich um den Weinberg und ehemaligen „Henschelgarten“ wieder zu rekonstruieren. Bereits seit Anfang der 2000er Jahre wurde dort großflächig das Unterholz entnommen, insbesondere um die Nutzung als Cruising-Treffpunkt für Schwule zu unterbinden. In unmittelbarer Nähe befindet sich das noch verbliebene Gesindehaus der damaligen Henschelanlage auf dem Weinberg, das als privates Museum für Sepulkralkultur genutzt wird. Darüber hinaus befindet sich rückseitig des Brüder-Grimm-Platzes am Wilhelmshöher Tor die Murhard’sche Bibliothek.
Die Treppenanlagen und Aufgänge von der Frankfurter Straße kommend wurden in den vergangenen Jahren instand gesetzt. Zwischen 2013 und 2015 wurde die Grimmwelt auf dem Weinberg errichtet.[78]
Vogel- und Naturschutzgebiete
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Neben den Vogelschutzgebieten im Bereich der Überschwemmungsgebiete der Fulda (Fuldaaue in Waldau, Lossedelta am Hafen) besteht das Naturschutzgebiet Dönche, das in den Nachkriegsjahren als Manövergebiet der Bundeswehr genutzt wurde. Es spannt sich als Freifläche zwischen den Stadtteilen Brasselsberg an den Ausläufern des Habichtswaldes, Nordshausen und der im Süden angrenzenden Hochhaussiedlung Brückenhof, sowie westlich durch die documenta urbana begrenzt als Tal auf.
Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Theater
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bereits im 16. Jahrhundert gab es Auftritte englischer Schauspielgruppen am Kasseler Hof. Unter Landgraf Moritz wurde 1605 das Ottoneum vollendet, das als erstes feststehendes Theatergebäude Deutschlands gilt. Moritz erhoffte sich eine Reform des deutschen Schauspiels, die allerdings ausblieb. Der Schwerpunkt blieb weiterhin beim englischen Lustspiel. Mit Beginn des Dreißigjährigen Kriegs kam der Theaterbetrieb 1621 in Kassel zum Erliegen. Erst Landgraf Karl ließ das ehemalige Ballhaus am Stadtschloss zum Komödienhaus umbauen, nachdem auch der Marstall des Schlosses gelegentlich für Opern und Komödien genutzt wurde. 1769 erhielt Kassel sein erstes Opernhaus. Es entstand aus dem von Landgraf Friedrich II. angeregten Umbau eines fürstlichen Palais am heutigen Opernplatz. 1909 wurde an der südöstlichen Seite des Friedrichsplatzes ein monumentaler, eklektizistischer Neubau errichtet, der während der Luftangriffe im Oktober 1943 schwer beschädigt und in den frühen Nachkriegsjahren abgerissen wurde. Der Folgebau trägt eine längere Geschichte, sollte doch zunächst ein Neuentwurf durch den Wettbewerbsgewinner Hans Scharoun umgesetzt werden, der sich städtebaulich an der alten Bebauung des Platzes orientiert hätte. Stattdessen wurde dieses Vorhaben verworfen und bis 1959 durch den Neubau Paul Bodes abgelöst. Der Intendant des Staatstheaters Kassel ist Florian Lutz. Das Orchester des Staatstheaters gilt als eines der ältesten Deutschlands und findet seine erste Erwähnung 1502 als Hofkapelle.
Neben dem Staatstheater gibt es in Kassel zahlreiche Kleinkunstbühnen und Laientheater. Das theater im centrum wird auch als Kindertheater genutzt.[79]
Museen, Galerien und Ausstellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Stadt Kassel verfügt über eine Anzahl von bedeutenden Museen und Galerien. Grundlage der heutigen Museumslandschaft in Kassel waren die Sammlungen der Landgrafen und Kurfürsten von Hessen-Kassel der Staatlichen Museen und Schlösser und Gärten. Das Fridericianum, am heutigen Friedrichsplatz, gilt als der erste öffentliche Museumsbau auf dem europäischen Kontinent und ist als Kunsthalle Fridericianum mit einer bedeutenden Reputation zeitgenössischer Arbeiten ausgestattet. Das benachbarte Ottoneum beherbergt als erster feststehender Theaterbau Deutschlands heute die naturkundlichen Sammlungen. Am Ständeplatz befindet sich das Stadtmuseum Kassel, das nach einem Umbau und Neukonzeption 2016[80] wiedereröffnet wurde. Im Kulturbahnhof befindet sich das Spohr Museum.
Die 1992 erbaute documenta-Halle wird für wechselnde Veranstaltungen – etwa der jährlichen Vorstellungen der Examens- und Meisterarbeiten der Kunsthochschule Kassel – genutzt. Im Vorderen Westen gibt es den Kunsttempel als temporären Ausstellungsraum unterschiedlicher privater Stiftungen und den Werkstatt e. V. als Literatureinrichtung. Zudem gibt es den 1835 gegründeten Kasseler Kunstverein.
Aus den in und nahe bei Kassel gelegenen Liegenschaften der Staatlichen Schlösser und Gärten Hessen wurde 2006 die Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) gebildet. Dazu gehören: Der Bergpark Wilhelmshöhe mit dem Herkules, Schloss Wilhelmshöhe (Antikensammlung, Gemäldegalerie Alte Meister, Weißensteinflügel) und dortigen Bauwerken (Löwenburg, Ballhaus, Gewächshaus), der Park Karlsaue mit den dortigen Bauwerken, der Orangerie (Astronomisch-Physikalisches Kabinett, Planetarium) und dem Marmorbad, das Hessische Landesmuseum mit der Torwache und die Neue Galerie.
In Rothenditmold befinden sich das Technik-Museum Kassel und das Henschel-Museum. In Bettenhausen und der nördlichen Innenstadt gibt es kleinere private Ausstellungsflächen.
Vom 2. Oktober 2012 bis 18. Februar 2013 fand an zahlreichen frei zugänglichen Orten in der Innenstadt die Ausstellung Alles unter dem Himmel gehört allen statt. Nach Angaben der Veranstalter handelte es sich um die „bisher größte Übersee-Ausstellung chinesischer Kunst im öffentlichen Raum und zugleich die größte Kunstausstellung, die im Rahmen des Chinesischen Kulturjahrs in Deutschland 2012 stattfindet.“
Die 2015 eingeweihte GRIMMWELT widmet sich den Brüdern Grimm, die in der Stadt ihre längste und produktivste Zeit verbrachten.
documenta
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 1955 findet in einem anfangs unregelmäßigen, seit 1972 in fünfjährigem Turnus die Weltkunstausstellung documenta statt. Sie wurde von Arnold Bode initiiert, damals Professor an der Kasseler Werkkunstschule, der heutigen Kunsthochschule Kassel. Die erste documenta bildete den Anspruch, die während der Zeit des deutschen Faschismus zwischen 1933 und 1945 als „entartet“ diffamierte Kunst der Moderne wieder der Öffentlichkeit vorzustellen; sie war eine die Kasseler Bundesgartenschau 1955 begleitende Ausstellung. Seither bilden Kunst, Ausstellung und Stadt eine engverwobene Symbiose. Die Präsenz und das Wirken der seitherigen Ausstellungen sind im Stadtbild und der Gesellschaft fest verankert, wobei jede einzelne Ausstellung ihren eigenen Charakter mit sich gebracht hat und so eine fortdauernde Rezeption sichergestellt hat. Die documenta 14 fand vom 10. Juni bis 17. September 2017 in Kassel und vom 8. April und bis 16. Juli 2017 in Athen statt.[81]
Musik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kassel verfügt über beachtliche private sowie staatlich geförderte Musikeinrichtungen. Als Beispiele sind zu nennen: das Staatsorchester Kassel am Staatstheater Kassel, das Heeresmusikkorps Kassel, der Bärenreiter-Verlag, die Musikakademie der Stadt Kassel und das Deutsche Musikgeschichtliche Archiv und die Internationale Heinrich-Schütz-Gesellschaft. Daneben existieren die staatlich geförderte Musikschule Kassel e. V., der Kammermusikverein, das Kulturzentrum Dock 4, das Kulturzentrum Schlachthof, der Kulturbunker, die Kantorei Kirchditmold, der Kasseler Bachchor, das Collegium Vocale an St. Marien, Kassel, das Jugendsinfonieorchester Kassel e. V. und andere. Alljährlich im Sommer findet das Sommernachts‐Open‐Air in der Karlsaue statt.
Der Förderverein Kasseler Jazzmusik e. V. veranstaltet Konzerte mit lokalen wie auch mit überregionalen Künstlern. Außerdem gibt es einmal im Monat eine Jam-Session, bei der sich Musikerinnen und Musiker spontan auf der Bühne zusammenfinden können.
Aus Kassel stammende Musikgruppen sind oder waren unter anderem: Caro Kiste Kontrabass, Jawoll und Milky Chance. Ein internationales Renommé erlangt haben auch Ursel Schlicht und Detlef Landeck.
Regionales Brauchtum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das allsommerliche Fest am Fuldaufer, der Zissel, ist in der ganzen Region bekannt. Ein Brauchtum zum Nikolaustag ist der Glowesabend.
Mundart
Der regionale Dialekt ist Kasselänerisch, eine Varietät des Nordhessischen. Die Bedeutung des Kasseler Dialekts schwand in höheren Bildungskreisen schon in der Zeit der Reformation zugunsten der Hochsprache, daher ist auch die Verwendung in der Literatur eher selten.[82]
Beispiele aus dem Kasselänerischen:
- „Gehädd dä Rädde däh?“ – „Nä net mä“ (= Gehört der Hund [eigentlich: Rüde] dir/Ihnen?) – (= Nein nicht mir)
- „’s schigget!“ (= Es reicht / Es ist genug!)
- „alszus grade uss“ (= Immerzu geradeaus)
- „Wiste dann au ’n Stück Kuan?“ (= Willst du denn auch ein Stück Kuchen?)
- „widden Wecke?“ (= Willst du ein Brötchen?)
- „s reint!“ (= es regnet!)
- „ds wärd sich ußwiesen“ (= das wird sich ausweisen/zeigen / Warten wir’s ab!)
Nördlich von Kassel verläuft die Sprachgrenze der 2. Lautverschiebung, die -k und -ch, -s und -t trennt. Somit hat das Bundesland Hessen im Landkreis Kassel (zwischen Korbach und Hofgeismar) noch einen niederdeutschen Dialekt.[83]
Kasseläner, Kasselaner und Kasseler
Die Einwohner der Stadt unterscheiden zwischen Kasselern, Kasselanern und Kasselänern. Zugezogene werden Kasseler genannt, während Kasselaner in Kassel geboren sind. Kasseläner sind in Kassel geboren und beide Elternteile sind (mindestens) Kasselaner. Die Benennung bleibt auch bei einem Wegzug aus der Stadt erhalten. Unbekannt ist die Herkunft dieser Differenzierung, die keine Rechte oder Pflichten begründet. Ähnliche Unterscheidungen gibt es unter anderem auch in Halle (Saale).
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Fußball
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit den Vereinen SV Kurhessen Kassel und VfL TuRa Kassel hatte Kassel zur Jahrhundertwende ins 20. Jahrhundert zwei Fußballvereine, in deren Nachfolge der KSV Hessen Kassel trat. Dieser spielte ab Anfang der 1980er Jahre, mit Ausnahme der Saisons 1987/88 und 1988/89, in der 2. Bundesliga. Nach Konkurs und Neugründung 1997/98 folgte der Wiederaufstieg von der Kreisliga in die Oberliga und 2005/06 in die Regionalliga. Die Heimspiele trägt das Team im Auestadion aus.
Eishockey
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bis zur Errichtung der Eissporthalle in den späten 1970er Jahren wurde Eishockey auf Natureis gespielt, die Winter in der Region waren jedoch auch wesentlich länger und kälter als heute. Die Kassel Huskies waren 1994 Gründungsmitglied der Deutschen Eishockey Liga und spielten in der obersten deutschen Spielklasse. Ausnahme waren die Saisons 2006/07 und 2007/08, Vizemeister wurden die Huskies 1997. Nach Abstieg und zweijähriger Abwesenheit kehrte die Mannschaft 2008 in die DEL zurück, 2009/10 musste jedoch Insolvenz angemeldet werden. In der Saison 2011/2012 spielte der Stammverein Eishockey Jugend Kassel nach einem Neuanfang in der Hessenliga weiterhin mit dem Beinamen „Huskies“ in der Oberliga West (drittklassig). 2014 gelang der Aufstieg in die DEL2.[84] Die Heimspiele trägt das Team in der Eissporthalle Kassel am Auestadion aus.
Handball
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Neben mehreren kleinen Vereinen in und um Kassel, die in den unteren Ligen sind, trägt der Bundesligist MT Melsungen seine Heimspiele in der Kasseler Rothenbach-Halle aus. Mehrere Nationalspieler des Siegerteams der EM 2016 spielen derzeit bei der MT Melsungen.
Rugby
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1900 wurde in Kassel der Deutsche Rugby-Verband gegründet. Nach langer Pause existiert seit 2013 in der Stadt mit dem Verein Rugby Cassel e. V. wieder ein örtlicher Vertreter der Vollkontaktsportart. Die Mannschaften des Vereins spielen mit je 15 Spielern nach Rugby-Union-Regeln in der Regionalliga Hessen-Nord und nehmen auch an Turnieren im olympischen 7er-Rugby teil.
Leichtathletik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kassel sind zahlreiche Leichtathletikvereine ansässig. Der Schwerpunkt liegt hier vor allem im Bereich Mittel- und Langstreckenlauf, was insbesondere auf die Aktivität des ehemaligen Marathon-Bundestrainers Winfried Aufenanger zurückgeht.
Wichtige regelmäßige Leichtathletikveranstaltungen sind das Askina-Sportfest (bis 2011), der Kasseler Citylauf (bis 2014) sowie der Herkules-Berglauf zum Herkules. Am 10. Juni 2007 fand die Premiere des Kassel-Marathons statt.
2011, 2016 und 2023 wurden im Auestadion die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften ausgetragen.
Wassersport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wassersportler und -vereine sind in Kassel, aufgrund der Nähe zur Fulda und des angeschlossenen Buga-Geländes, reichlich vertreten. Vor allem das Rudern gehört zu den beliebten Wassersportarten. Viele Schulen unterhalten Bootshäuser am Ufer der Fulda und bieten entsprechende Aktivitäten an.
Eine Zeit lang ruderte der ehemalige Weltmeister im Einer, Marcel Hacker, in Kassel.
Zudem gibt es den Motoryacht-Club (MYC), sowie den Hochseesegelverein (HVK) Kassel. Etwas nördlich im Stadtgebiet existiert außerdem ein Hafen. Die DLRG (StV Kassel) ist ebenfalls an der Fulda und in der Fuldaaue beheimatet.
Kassel ist auch die Wiege des deutschen Wasserskisports. 1949 wurde der erste deutsche Wasserskiclub WAK Kassel (Wassersportclub Alt Kassel) gegründet. 1958 fanden auf der Fulda die ersten deutschen Wasserskimeisterschaften statt. Im gleichen Jahr wurde in Kassel der Deutsche Wasserski Verband gegründet. Der WAK Kassel stellte über Jahre Deutsche Meister oder Jugendmeister.
Tischtennis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der ESV Jahn Kassel gehörte im Tischtennis viele Jahre lang zu den führenden Vereinen in Nordhessen. Die Herrenmannschaft spielte seit 1954 in der Oberliga (damals die höchste deutsche Spielklasse) und seit 1988 in der 2. Bundesliga. 2005 erfolgte der Abstieg in die Regionalliga. 2007 löste sich die Abteilung auf und schloss sich mit dem SVH Kassel zusammen, dessen Mannschaft nun in der Regionalliga spielt.
Tennis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine weitere beliebte Sportart in Kassel ist Tennis. Hier sind vor allem die Wilhelmshöhe Open, das größte regionale und einzige Weltranglistenturnier Nordhessens, zu erwähnen.[85]
Sonstige Sportarten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mit den Kassel Titans, einem American-Football-Team des TSV 1891 Oberzwehren, kommt der Meister 2009 der Landesliga Hessen aus Kassel.
- Der Herkules Baseball Club (auch Herkules Kassel) ist der einzige städtische Baseball-Club und spielt momentan in der hessischen Verbandsliga.
- Der Bowling-Sportverein Kassel (BSV) ist mit mehreren Mannschaften sowohl in den hessischen Landesligen als auch in der Bundesliga mit dem aktuellen Vizemeister (Club Finale Kassel) vertreten.
- Der größte Kampfsportverein Kassels ist SV Rot-Weiß Kassel. Der PSV Grün-Weiß Kassel bietet die Kampfsportabteilungen Judo, Ju-Jutsu, Karate oder auch Arnis an, gleichermaßen das Karateteam Kassel aus Bettenhausen, was besonders durch seine Jugendarbeit hervorsticht.
- Der Hockey-Club Kassel e. V. (HCK) ist im Hockey mit seinen Jugend- und Erwachsenen-Mannschaften hessenweit im Spielbetrieb vertreten. Die 1. Herren des HCK spielt in der Oberliga, der höchsten hessischen Liga.
- Auf dem Golfplatz in der Wilhelmshöhe ist der Golf Club Kassel-Wilhelmshöhe ansässig. Die Clubmannschaft der Herren spielt in der 1. Hessenliga.
- Die Radball-Abteilung des SV Nordshausen spielt in der Radball-Bundesliga.
- Die Standardformation des Rot-Weiss-Klubs Kassel tanzt in der 1. Bundesliga Standard.
- Die UHK Kassel Rangers waren das einzige Floorballteam in Kassel. Auf der Basis der Hochschulsportmannschaft spielten die Rangers in der Floorball-Hessenliga und im deutschen Pokal mit, wo sie in der Saison 2010/11 das Achtelfinale erreicht haben und gegen den späteren Pokalfinalisten TV Eiche Horn Bremen ausschieden. Inzwischen besteht eine Hochschulsportmannschaft; der Ligabetrieb ist mit den SV Espenau Rangers in der nordhessischen Gemeinde Espenau im Landkreis Kassel beheimatet.
- Seit 2011 gibt es mit den Kassel Roller Derby Bashlorettes eine Roller-Derby-Mannschaft.[86]
Inklusion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2021 bewarb sich die Stadt als Host Town für die Gestaltung eines viertägigen Programms für eine internationale Delegation der Special Olympics World Summer Games 2023 in Berlin. 2022 wurde sie als Gastgeberin für Special Olympics Slowenien ausgewählt.[87] Damit wurde sie Teil des größten kommunalen Inklusionsprojekts in der Geschichte der Bundesrepublik mit mehr als 200 Host Towns.[88]
Regelmäßige Veranstaltungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sommer – alle fünf Jahre: documenta – Weltausstellung für zeitgenössische Kunst (erstmals 1955)
- März/April: Frühjahrsmesse auf dem neuen Messeplatz
- April/Mai: Tag der Erde, Straßenfest mit Ständen zu Umweltthemen und Kulturprogramm
- Mai/Juni: Das Stadtfest in der Innenstadt (erstmals 29. Juni bis 6. Juli 1979)
- Juni/Juli/August: Internationale Konzertreihe im Kulturzelt an der Drahtbrücke
- Juli/August: Christopher Street Day – Umzug, Parade und Straßenfest der emanzipativen Szene in Kassel
- Juli/August: Zissel – das Kasseler Volksfest auf und am Auedamm
- Juni/Juli: Wilhelmshöhe Open – Hessens größtes internationales Tennisturnier
- August: Wehlheider Kirmes
- September (meist erster Samstag): Museumsnacht (erstmals 11. bis 12. September 1999)
- September: Internationales Theaterfestival im Staatstheater
- September: Wilhelmshöher Berg- und Lichterfest im Bergpark Wilhelmshöhe
- Oktober: Casseler Freyheit
- Oktober: Waldauer Enten Kirmes
- Oktober/November: Kasseler Musiktage
- November: Kasseler Dokumentarfilm- und Videofest
- November/Dezember: zwei Weihnachtsmärkte in der Innenstadt
-
Umzug während des CSD 2005
Kulinarische Spezialitäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den kulinarischen Spezialitäten zählen nach Meinung vieler Kasseler Bürger das Weckewerk, ein aus Fleischnebenprodukten hergestelltes Nahrungsmittel, sowie die Ahle Wurscht (hochdeutsch: Alte Wurst) und der traditionelle Speckkuchen. Eine in ganz Hessen beliebte Essensbeilage ist die Grüne Soße. Kasseler ist allerdings keine Kasseler Spezialität, sondern nach dem Berliner Metzger Cassel benannt worden.
Medien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Tageszeitung in Kassel erscheint die Hessische/Niedersächsische Allgemeine (HNA). Von 2004 bis 2008 (online bis 2013) erschien monatlich die Nordhessische Neue Zeitung, die in Betrieben und Wohngebieten kostenlos verteilt wurde. Herausgeberin war bis 2008 die IG Metall. Seit 2006 gibt es die kassel-zeitung, eine nichtkommerzielle, freie Onlinezeitung. Zweimal in der Woche wird das Anzeigenblatt Extra-Tip an Kasseler Haushalte verteilt.
Der Hessische Rundfunk betreibt sein Studio Kassel und sendet sein Radioprogramm hr4 aus Kassel. Hit Radio FFH hat sein Nordhessenstudio im Haus der HNA und der Radiosender Radio Bob sendet hessenweit aus der Friedrich-Ebert-Straße. RTL Television betreibt im Stadtgebiet eine Nebenstelle.
Der Radiosender Freies Radio Kassel und der Fernsehsender Medienprojektzentrum Offener Kanal Kassel (empfangbar im analogen und digitalen Kabel überregional) sind zwei nichtkommerzielle Bürgersender. Seit 2006 arbeitet in Kassel die deutsch-russische Medienredaktion IdM Europa – Integration durch Medien e. V., die unter anderem eine wöchentliche Live-Sendung Offene Stadt im Offenen Kanal Kassel produziert. Die Sendung, die in deutscher und russischer Sprache moderiert wird, wird durch das Netz des Bürgerfernsehens auch in Frankfurt am Main, Offenbach, Gießen und Fulda ausgestrahlt.
Ihren Sitz in Kassel haben der Bärenreiter-Verlag für klassische Musik und der Merseburger Verlag.
Öffentliche Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kassel ist Sitz (bzw. durch Dienstsitze oder Geschäftsstellen vertreten) folgender Einrichtungen, Institutionen und Körperschaften des öffentlichen Rechts:
- Regierungspräsidium des Regierungsbezirks Kassel,
- Karrierecenter der Bundeswehr Kassel (früher: Kreiswehrersatzamt), zuständig für die kreisfreie Stadt Kassel sowie für die Landkreise: Kassel, Höxter, Hersfeld-Rotenburg, Waldeck-Frankenberg und den Schwalm-Eder-Kreis
- Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG – Hauptverwaltung und Geschäftsstelle)
- Deutsche Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See (Geschäftsstelle)
- Krankenversorgung der Bundesbahnbeamten (Bezirksleitung)
- Landesbetrieb Hessen-Forst
- Hessische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien
- Hessische Bezügestelle
- Hessische Landesfeuerwehrschule
- Hessisches Amt für Versorgung und Soziales
- Prüfungsamt des Hessischen Rechnungshofs
- Deutsche Rentenversicherung Hessen (Dienststelle)
- Landeswohlfahrtsverband Hessen
- Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen
- Mit Christoph 7 ist einer der derzeit (Stand: Oktober 2012) 71 deutschen Rettungshubschrauber in Kassel stationiert.
- Die Stadt Kassel unterhält als einzige Stadt in Nordhessen eine Berufsfeuerwehr mit zwei ständig besetzten Feuerwachen.
- Zweckverband Raum Kassel (ZRK), gebildet 1974 infolge der Verwaltungsneugliederung in Hessen
- Städtische Werke, Strom- und Gasversorger
- Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH
- Gesundheit Nordhessen Holding, Träger kommunaler Krankenhäuser
- GWG Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft der Stadt Kassel
- Kasselwasser, Städtische Wasser- und Abwassergesellschaft
- Stadtreiniger, Städtische Müllabfuhr und Straßenreinigung
Bibliotheken und Archive
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universitätsbibliothek Kassel ist ein Bibliothekszusammenschluss aus Landesbibliothek und Murhard’scher Bibliothek der Stadt Kassel und den eigentlichen Teil- und Bereichs-Bibliotheken der Hochschule und ihrer Fachbereiche.
Die Stadtbibliothek besteht aus der Zentralbibliothek, der Jugendbücherei und Stadtteil und Schulbibliotheken in Niederzwehren, Oberzwehren und Waldau.[89]
In städtischer Trägerschaft gibt es das documenta Archiv mit dem Harry-Kramer-Archiv und das Stadtarchiv Kassel. Hinzu kommen die Stiftung Archiv der deutschen Frauenbewegung (AddF), das Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes und das Landeskirchliche Archiv der evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.
Justiz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bundessozialgericht
Nationalsozialistische Architektur an der Wilhelmshöher Allee: das 1938 bezogene Gebäude des Wehrkreiskommandos IX. ist seit 1954 Sitz des Bundessozialgerichtes. - Hessischer Verwaltungsgerichtshof
Hessischer Verwaltungsgerichtshof im Fachgerichtszentrum, Goethestraße 41 - Hessisches Finanzgericht
- Sozialgericht Kassel
- Arbeitsgericht Kassel
- Verwaltungsgericht Kassel
- Zivilsenate Oberlandesgerichtes Frankfurt/Main
- Landgericht Kassel
- Amtsgericht Kassel
- Staatsanwaltschaft Kassel
- Justizvollzugsanstalten Kassel I und Kassel II
Kammern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Handwerkskammer Kassel – Kammerbezirk: Stadt Kassel und Landkreise Kassel, Fulda, Schwalm-Eder-Kreis, Hersfeld-Rotenburg, Werra-Meißner-Kreis und Waldeck-Frankenberg
- Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg (IHK) – Kammerbezirk: Stadt Kassel und Landkreise Hersfeld-Rotenburg, Kassel, Schwalm-Eder-Kreis, Waldeck-Frankenberg, Werra-Meißner-Kreis und Marburg-Biedenkopf (mit Ausnahme einiger Gemeinden)
- Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) – Zuständiger Dachverband der gewerkschaftlichen und arbeitnehmerrechtlichen Vertretung Nordhessen
Kirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck
- Evangelischer Gnadauer Gemeinschaftsverband
- Evangelische Kreuzkirche Kassel im Stadtteil Vorderer Westen
- Katholische Kirche Kassel (Dekanat Kassel-Hofgeismar im Bistum Fulda)
- Neuapostolische Kirche – Bezirk Kassel
- Freie evangelische Gemeinden im Hessen-Waldeck-Kreis
Weitere
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
- Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kassel
- CVJM-Gesamtverband in Deutschland
- Arbeitsgemeinschaft der CVJM Deutschlands e. V.[90]
- Netzwerk-m
Bildung und Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Allgemeinbildende Schulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das älteste der Kasseler Gymnasien ist das 1779 gegründete Friedrichsgymnasium. In Kassel stehen zwei der vier hessischen Versuchsschulen: Die Offene Schule Waldau und die Reformschule in Wilhelmshöhe. Die Offene Schule Waldau war 2006 einer der Preisträger des Deutschen Schulpreises. Insgesamt bietet Kassel 27 Grundschulen, acht Gesamtschulen, vier Haupt- und Realschulen, sieben berufliche Oberschulen, sieben Gymnasien und gymnasiale Oberschulen, zwei Schulen für Erwachsene (Abendschulen) sowie rund zehn Förderschulen. Außerdem gibt es mehrere private Schulen: die Montessorischule, die Waldorfschule, die freie christliche Grundschule, die freie Realschule u. a.
Universität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Von 1633 bis 1653 bestand bereits eine erste Universität in Kassel.
Die neue Universität Kassel wurde 1971 als Gesamthochschule (GhK) gegründet und wurde bekannt für ihr damals modernes Bildungskonzept, das als Kasseler Modell bekannt geworden ist.
Im Jahre 2002 wurde der Name der Hochschule in Universität Kassel geändert; damit verbunden war eine Abkehr von dem Reformgedanken und die Hinwendung zu einer Ausrichtung nach dem klassischen Verständnis universitärer Organisation. Seit 2006 haben die neuen Studienordnungen nach Bachelor/Master das Kasseler Modell sukzessive ersetzt. Zum Wintersemester 2021/22 studierten an den elf Fachbereichen 23.699 Studierende.[91] Innerhalb der Universität befindet sich in Teilautonomie die 1777 gegründete Kunsthochschule Kassel. Des Weiteren ist die ehemalige Ingenieursschule in der Wilhelmshöher Allee sowie Höhere Wirtschaftsfachschule in die Struktur der Hochschule mit eingegangen.
Die Universität Kassel bietet Studiengänge in den Fachbereichen Humanwissenschaften, Geistes- und Kulturwissenschaften, Gesellschaftswissenschaften (mit Sportwissenschaften), Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung, Wirtschaftswissenschaften, Mathematik und Naturwissenschaften, Ökologische Agrarwissenschaften, Bauingenieurwesen und Umweltingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik/Informatik, Kunsthochschule Kassel. 2025 erweiterte sie ihr Angebot an Studiengängen massiv um neue Programme mit Nachhaltigkeits-Schwerpunkt.[92]
Der zentrumsnahe Campus am Holländischen Platz wurde seit 1974 entwickelt und befindet sich auf dem ehemaligen Fabrikgelände der Firma Henschel. Der Campus soll vergrößert werden, um Fachbereichen, die sich am Standort AVZ in Oberzwehren befinden, Raum zu bieten. Der Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften unterhält darüber hinaus zwei Standorte in Witzenhausen und auf der Staatsdomäne Frankenhausen bei Grebenstein.
Weitere Einrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hessische Hochschule für Polizei und Verwaltung – Abteilung Kassel
- Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung – Fachbereich Landwirtschaftliche Sozialversicherung
- Kassel School of Medicine, Medizin-Hochschule in Kooperation mit der Universität Southampton
- Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), ehemals Institut für Solare Energieversorgungstechnik (ISET)
- Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) Projektgruppe Kassel
- Brüder-Grimm-Gesellschaft
- CVJM-Hochschule, private Hochschule für Theologie, Sozialwesen, Gemeindepädagogik und Ethik
- CVJM-Kolleg, Fachschule für Theologie und Sozialwesen
- Bundeswehrfachschule Kassel
- Evangelisches Fröbelseminar, Fachschule für Sozialassistenz, Sozialpädagogik, Heilpädagogik und Erzieher
- Fachschule für Technik, private Fachschule für Industrieberufe
- Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Kassel, private Fachschule, die in Kooperation mit verschiedenen Hochschulen bis zum Bachelor führen kann
- FOM Hochschule – Hochschulzentrum Kassel
- Hessische Landesfeuerwehrschule (HLFS). Hier werden Feuerwehrmänner und -frauen aus ganz Hessen aus- und fortgebildet.
- Die Katholische Erwachsenenbildung des Bistums Fulda hat ihren Sitz im Regionalhaus Adolph Kolping. Sie ist Mitglied von KEB-Hessen. Dort hat auch die Katholische Familienbildungsstätte Kassel, die dem Verein Katholische Familienbildungsstätten im Bistum Fulda e. V. angehört, ihren Sitz.
- Oskar-von-Miller-Schule Kassel, Berufsschule
- Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“, musikpädagogische Berufsakademie
- IU Duales Studium Die private Hochschule IU Internationale Hochschule mit Hauptsitz in Erfurt bietet seit 2022 an einem Campus in Kassel diverse duale Studiengänge an
- Schülerforschungszentrum Nordhessen, vom Kultusministerium finanzierte Forschungseinrichtung für Schüler, gegründet 2007 von Klaus-Peter Haupt. 2012 wurde auf dem Dach die Sternwarte Kassel eröffnet.
Verkehr und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehrszählungen und Verkehrsdaten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stadt Kassel bzw. das Straßenverkehrs- und Tiefbauamt führt regelmäßig Verkehrszählungen durch. Zur Erfassungen von Verkehrsdaten an Straßen (Fahrzeugmenge, Klassifizierung) steht eine video- und eine radarbasierte Technikausstattung zur Verfügung. Berechnete Verkehrsmengen, die einen Eindruck über das Verkehrsaufkommen und eine Abschätzung der Verkehrsbelastung ermöglichen, können einer Karte Stand 2010 entnommen werden. Dort ist die Verkehrsstärke des Kraftfahrzeugverkehrs als Querschnittswert für einen durchschnittlichen Werktag (DTVw5 – durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke an Werktagen) angegeben. Eine Fortschreibung und Aktualisierung ist für das Jahr 2020 geplant.[93]
Außerhalb des Kasseler Stadtgebietes können Zahlen zur Verkehrsbelastung einzelner Straßen der Verkehrsmengenkarte für Hessen entnommen werden, veröffentlicht von der Landesbehörde Hessen Mobil.[94]
Straßen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Straße | Verkehrsstärke bzw. Verkehrsbelastung (werktägliche Kraftfahrzeuge, Stand 2010 s. o.) |
Anmerkung |
---|---|---|
Brüderstraße | 47 500 | |
Holländische Straße | 30 000 – 38 000 | |
Wilhelmshöher Allee | 6 000 – 23 500 | Die Wilhelmshöher Allee, die von der Kasseler Innenstadt zum Bergpark Wilhelmshöhe führt, ist aufgrund ihres völlig gerade angelegten Straßenverlaufs die augenfällige Hauptachse der Stadt, nicht aber deren meistbefahrene Straße. Sie ist rund vier Kilometer lang und wurde in den 1970er Jahren unter umfangreichen Baumfällungen zweispurig verbreitert. Die geringste Verkehrsstärke findet sich im Westabschnitt, am Schloss Wilhelmshöhe. |
Friedrich-Ebert-Straße | 3 500 - 12 000 | Die geringste Verkehrsstärke findet sich im Westabschnitt, auf Höhe der Stadthalle. |
- Kassel liegt an den Bundesautobahnen A 7, A 44 und A 49.
- Die Bundesstraßen B 3, B 7, B 83 und B 251 führen durch die Stadt.
- Kennzeichnend für das Stadtbild ist der seit den fünfziger und sechziger Jahren vorangetriebene Ausbau des Straßenverkehrsnetzes, insbesondere des Rings, der die Innenstadt umschließt (Innenstadtring). Er führt vom Ständeplatz über den Scheidemannplatz und die Rudolf-Schwander-Straße zum Lutherplatz, von dort weiter über die Kreuzung Am Stern und die Kurt-Schumacher-Straße zur Altmarktkreuzung. Danach führt er über den Steinweg, den Friedrichsplatz, Frankfurter Straße weiter, mündet an der „Trompete“ in die Fünffensterstraße wieder zum Ständeplatz. Ein zweiter Teil des Rings führt vom Lutherplatz über Hoffmann-von-Fallersleben-Straße, Wolfhager Straße, den Holländischen Platz und die Kurt-Wolters-Straße zur Kreuzung Weser- und Schützenstraße.
- Die Königsstraße stellt den Hauptteil der Fußgängerzone dar.
- Weit südlich von Kassel liegen die bei Autofahrern bekannten Kasseler Berge, diese befinden sich jedoch nicht auf Kasseler Gebiet.
Am 31. Dezember 2010 waren in der Stadt Kassel 92.991 Kraftfahrzeuge zugelassen.[12] 2019 wurde erstmals ein verkehrsberuhigter Geschäftsbereich eingerichtet. Daneben bestehen bereits mehrere Tempo-30-Zonen.[95]
Fahrradverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kassel hat an wenigen stärker Kfz-befahrenen Straßen Radwege, an manchen Stellen ist stattdessen der Gehweg für den Radverkehr freigegeben. Seit den frühen 1990er Jahren gibt es ein mit Wegweisern versehenes Netz von Fahrradrouten, das überwiegend topografisch günstig durch meist ruhige Nebenstraßen und Grünanlagen verläuft. Dieses Netz ist in den 2000er Jahren verdichtet worden durch weitere Strecken mit Fahrrad-Wegweisung, die auch in die Nachbarorte führen. Kassel wird entlang der Fulda vom hessischen Radfernweg R1 durchquert, auf dem auch die D-Route 9 verläuft. In beider Verlauf gibt es einzelne Abschnitte mit Fahrradstraßen.
Im Jahr 2018 wurde ein Bürgerbegehren, initiiert durch die Initiative Radentscheid Kassel, durchgeführt, welche die Bedingungen für den Radverkehr in der Stadt verbessern wollte. Dieser scheiterte zwar aufgrund formaler Mängel,[96] die Stadt hat jedoch einige grundlegende Forderungen der Initiative übernommen.[97] Seitdem findet verstärkt ein Ausbau der Radinfrastruktur statt.
Fahrradvermietsystem „nextbike“: Seit 1. Januar 2018 ist das Fahrradverleihsystem von nextbike mit 400 Fahrrädern in Betrieb. Die Räder sind auf 56 Stationen im Stadtgebiet verteilt. Betreiber ist die nextbike GmbH.[98]
Bahnverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Durch den am 29. Mai 1991 eröffneten und zuvor neu errichteten Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe, der direkt an der Neubaustrecke Hannover-Würzburg errichtet wurde, ist Kassel über verschiedene Schnellfahrstrecken an das ICE-Netz mit den folgenden Städten angeschlossen:
- Hamburg oder Bremen–Hannover–Kassel–Fulda–Frankfurt am Main–Karlsruhe–Basel oder Zürich.
- Hamburg–Hannover–Kassel–Fulda–Würzburg–München und Nürnberg/Wien
- Berlin–Wolfsburg–Braunschweig–Kassel–Fulda–Frankfurt am Main–Stuttgart–München
Darüber hinaus ist Kassel auch an das Netz aus Intercity-Linien angeschlossen und wurde – bis zu deren Umwandlung in IC-Verbindungen – bis 2006 auch von verschiedenen Interregio-Linien erreicht. Zudem ist Kassel seit Einführung des RRX mit einer Direktverbindung im Nahverkehr an Düsseldorf angeschlossen.
Der als Kopfbahnhof erbaute Hauptbahnhof befindet sich am Nordwestrand der Innenstadt. Er liegt an der Hannöverschen Südbahn und hat seit der Inbetriebnahme des ICE-Bahnhofs Kassel-Wilhelmshöhe seine Bedeutung für den Fernverkehr verloren. Heute wird er nur noch vom Regionalverkehr bedient. Im September/Oktober 2005 begannen dort die baulichen Maßnahmen zur Anbindung des Kasseler Stadtgebiets an die RegioTram, die im August 2007 beendet wurden.
Omnibus, Straßenbahn und RegioTram
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die RegioTram verbindet das Eisenbahnnetz in der Region direkt mit dem Netz der Kasseler Straßenbahn als S-Bahn-ähnliches System (Karlsruher Modell), das Stadtzentrum ist somit ohne Umstieg direkt aus dem Umland anzufahren.
Die von der städtischen Kasseler Verkehrs-Gesellschaft (KVG) betriebene Straßenbahn Kassel fährt teilweise bis ins Umland, zum Beispiel nach Baunatal und Hessisch Lichtenau. Ein weiterer Ausbau fand mit dem Stadtbahnsystem RegioTram statt, das Ende 2006 seinen Vollbetrieb aufgenommen hat. Die Streckenlänge hat seitdem eine Länge von 122 Kilometer. Bis 1966 gab es eine Bahnlinie zum Herkules. Darüber hinaus betreibt die KVG ein Busnetz, von 1944 bis 1962 fuhren Oberleitungsbusse zwischen Harleshausen, Kirchditmold und Wilhelmshöhe.
Die Stadt gehört dem Nordhessischen Verkehrsverbund an.
Binnenschifffahrt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der heutige Kasseler Hafen wurde von 1893 bis 1895 im Zuge des Ausbaues der Fulda gebaut. Zu jener Zeit wurde der Hafen für den Güterverkehr zu den Seehäfen genutzt. Die Schlagd, wie sie genannt wurde, diente den Kähnen und auch größeren Schiffen zum Umschlag der Güter. Dieser Bereich ist der Liegeplatz für die Fulda-Weser-Flotte in Richtung Hann. Münden und Bad Karlshafen. Die hier regulierte Fulda, ein Quellfluss der Weser, dient als Schifffahrtsweg nur noch für Ausflugsschiffe, sowie Freizeit- und Sportboote. Die vorhandenen Schleusenanlagen und Wehre sind für moderne Frachtschiffe zu klein.
Flughafen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nordwestlich der Stadt liegt der Flughafen Kassel-Calden (Kassel Airport). Der Ausbau des vorhandenen Flughafens stand längere Zeit in der Kritik, bis er genehmigt wurde. Am 4. April 2013 wurde der neue Regionalflughafen Kassel-Calden (KSF) in Betrieb genommen. Der Betrieb war von Anfang an defizitär, es gelang jedoch im dritten Betriebsjahr nicht zuletzt aufgrund von Zuwächsen im Frachtgeschäft dieses von 8,1 auf 6,1 Millionen € im Jahr um 25 % zu senken. 2018 fertigte der Flughafen mit 131.816 Passagieren erstmals über 100.000 Menschen ab.[99]
Wanderwege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch die Stadt führen eine Reihe von Fußwanderwegen und Radfernwegen. Unter anderem:
- Fußwanderwege
- Ederseeweg (49 km), führt von Kassel zum Edersee,
- Herkulesweg (193 km), führt von Battenberg durch Kassel nach Heilbad Heiligenstadt,
- Kassel-Steig (157 km), führt rund um Kassel und das Kasseler Becken,
- Märchenlandweg (430,8 km), führt durch Reinhardswald, Solling, Kaufunger Wald, Söhre, Habichtswälder Bergland und Kassel
- Radfernwege
- Hessischer Radfernweg R1 (Fulda-Radweg; 250 km), führt von den Höhen der Rhön entlang der Fulda bis Bad Karlshafen an der Weser
- D-Route 9 (Weser-Romantische Straße; 1.197 km), führt von der Nordsee über Bremen, Kassel, Fulda und das Taubertal nach Füssen im Allgäu
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zu den bekanntesten Persönlichkeiten, die in Kassel geboren sind, in Kassel gewirkt oder Kassel geprägt haben, zählen:
- Arnold Bode (1900–1977), Gründer der Documenta
- Holger Börner (1931–2006), von 1976 bis 1987 Ministerpräsident des Landes Hessen
- Hans Eichel (* 1941), 1975–1991 Oberbürgermeister von Kassel, 1991–1999 Ministerpräsident des Landes Hessen, 1999–2005 Bundesminister der Finanzen
- Ulrike Folkerts (* 1961), Schauspielerin (Tatort-Kommissarin)
- Brüder Grimm, Sprachwissenschaftler und Volkskundler
- Jörg-Uwe Hahn (* 1956), 2009–2014 Hessischer Minister der Justiz, für Integration und Europa und stellvertretender Ministerpräsident
- Ludwig Mond (1839–1909), Chemiker, Entwickler des Mond-Verfahrens
- Paul Julius Reuter (1816–1899), Begründer der Nachrichtenagentur Reuters Telegraphic Comp. Incorporated
- Ferdinand Sauerbruch (1875–1951), Chirurg (er führte am Diakonissen-Krankenhaus seine ersten Operationen durch)
- Philipp Scheidemann (1865–1939), 1919 Reichsministerpräsident, 1919–1925 Oberbürgermeister von Kassel
- Elisabeth Selbert (1896–1986), Juristin, Mitglied des Parlamentarischen Rates
- Dorothea Viehmann (1755–1815), Märchenerzählerin
Energie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eigenerzeugung von Strom und Wärme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Strom und Wärme wird in Kassel durch die Städtische Werke Energie+Wärme GmbH und andere erzeugt. Zu den größten Anlagen zählen[100]:
- Fernwärmekraftwerk Dennhäuser Straße (38 MWel + 80 MWth)
- Kombi-Heizkraftwerk Dennhäuser Straße (52,9 MWel + 54,6 MWth)
- Biomasse-Heizkraftwerk Mittelfeld
- Laufwasserkraftwerk „Neue Mühle“
(0,20 MW)
- Wasserkraftanlage „Vogt’sche Mühle“
(0,60 MW)[101]
- Heizwerk Brückenhof
- Heizwerk Losse
- Heizwerk Mittelfeld
- Müllheizkraftwerk (43,5 MWel und ca. 80 MWth)
Fernwärmenetz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die in Kassel erzeugte Fernwärme wird über das Fernwärmenetz verteilt und ist in vielen Stadtteilen verfügbar. Der Anteil der Kraft-Wärme-Kopplung in der Fernwärmebereitstellung liegt bei CKWK = 0,97.[102] Etwa ein Drittel der Fernwärme wird durch das Müllheizkraftwerk erzeugt.[103]
Kennzahlen | |
---|---|
Trassenlänge | 175,3 km |
Abnahmestellen | 2.145 |
Anschlussleistung | 443,7 MW |
Stromnetz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Kassel verbinden die Umspannwerke in Bergshausen und Sandershausen das örtliche 110-kV-Netz mit dem 400-kV-Übertragungsnetz der TenneT TSO.[104] Die zwei Umspannwerke sorgen dafür, dass der 400-kV-Überlandstrom zunächst in 110-kV-Strom heruntertransformiert wird.
Dieser 110-kV-Strom wird innerhalb Kassels zu neun weiteren, deutlich kleineren Umspannwerken weitergeleitet. Sie senken die Spannung weiter auf 10 kV herab. Dieser Strom läuft wiederum via Kabel zu den kleinen grünen Trafohäuschen, die überall in der Stadt zu finden sind. Derer gibt es in Kassel an die 1000 Stück. Sie sind es, die letztlich den 10-kV-Strom in unseren 230-V-Haushaltsstrom umwandeln.[105]
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Europäische Hauptstadt der Waschbären
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Besonderheit der Kasseler Fauna ist die hohe Besiedlungsdichte mit Waschbären. Nachdem 1934 am Edersee Waschbären ausgesetzt worden waren, haben diese seit etwa 1960 die Wälder um die Stadt und danach auch das Stadtgebiet selbst besiedelt. Galten die Kleinbären zunächst als Neozoen, so werden sie insbesondere in Nordhessen inzwischen zur einheimischen Fauna gerechnet. Die Besiedlungsdichte in Kassel liegt sogar noch höher als in Großstädten in ihrem natürlichen Habitat in Nordamerika. In den in Waldnähe gelegenen Stadtteilen sind Sichtungen ganzer Waschbärgruppen in der Abenddämmerung häufig. Wissenschaftliche Untersuchungen gehen im Stadtgebiet von einer Besiedlungsdichte zwischen 60 und 140 Tieren pro km² aus, also etwa 10.000 Waschbären in Kassel. Damit ist es die mit Abstand größte urbane Kleinbärenpopulation Europas. Eine (in der Vergangenheit fruchtlose) Bejagung im Stadtgebiet findet seit Jahren nicht mehr statt.
Motive aus Kassel auf der 1000-D-Mark-Banknote
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Auf der letzten Serie der D-Mark-Banknoten fand sich auf der 1000-D-Mark-Banknote, links neben dem Porträt der Sprachwissenschaftler und Sammler von Märchen, Jacob und Wilhelm Grimm, eine Collage verschiedener historischer Bauwerke von Kassel. Dort sind das Herkulesmonument, die Löwenburg, das Schloss Wilhelmshöhe, das Museum Fridericianum, die Kommandantur, der Marstall, das Wohnhaus der Brüder Grimm, das Ottoneum, das Karmeliterkloster und Häuser am Altmarkt zu sehen.[106]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kassel. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 9, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 592.
- Paul Heidelbach, Karl Kaltwasser (Hrsg.): Kassel: Ein Jahrtausend hessischer Stadtkultur. Bärenreiter-Verlag, Kassel 1957.
- Erich Keyser (Hrsg. im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages): Hessisches Städtebuch. Kohlhammer, Stuttgart 1957. (Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte, Band IV 1.)
- Ernst Metz: Alt-Cassel, Federzeichnungen von Ernst Metz (16 Federzeichnungen aus dem alten Kassel im Format 32,5 × 28 cm), Bremer-Druck, Kassel 1973
- Hugo Brunner: Geschichte der Residenzstadt Cassel. 913–1913. Zur Feier des 1000-jährigen Bestehens der Stadt. Weidlich, Frankfurt am Main 1978, ISBN 3-8128-0019-5.
- Karl Baedeker: Baedekers Kassel. 2. Auflage. Ostfildern-Kemnat, München 1989, ISBN 3-87954-016-0.
- Heinz Körner: Kassels Südstadt; Historische Entwicklung der südlichen Vorstadt. Meister, Kassel 1990.
- Berthold Hinze, Andreas Tacke: Architekturführer Kassel. Reimer, Berlin 2002, ISBN 3-496-01249-8.
- Stadt Kassel: Kassel Lexikon in zwei Bänden, Kassel 2009, ISBN 978-3-933617-32-3.
- Uwe Feldner: Kleine Geschichte der Stadt Kassel, Herkules-Verlag, Kassel 2010, ISBN 978-3-941499-53-9
- Jens Flemming, Dietfrid Krause-Vilmar (Hrsg.): Kassel in der Moderne. Studien und Forschungen zur Stadtgeschichte. Schüren, Marburg 2013, ISBN 978-3-89472-906-6.
- Folckert Lüken-Isberner: Große Pläne für Kassel 1919–1949, Projekte zu Stadtentwicklung und Städtebau. Schüren, Marburg 2016, ISBN 978-3-89472-297-5.
- Berthold Hinz mit Andreas Tacke (Hrsg.): Architekturführer Kassel/Architectural Guide. Reimer, Berlin 2002, ISBN 3-496-01249-8.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kassel auf stadtpanoramen.de
- Literatur über Kassel nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie
- Linkkatalog zum Thema Kassel bei curlie.org (ehemals DMOZ)
- Literatur von und über Kassel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Dokumentarfilm zum Wiederaufbau der Stadt
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2023 (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Zahlen zur Bevölkerung ( vom 22. Februar 2019 im Internet Archive) von Kassel, abgerufen am 23. Februar 2017, auf serviceportal-kassel.de
- ↑ Zur Namensschreibweise von documenta-Stadt siehe Bevölkerung der hessischen Gemeinden ( vom 6. März 2017 im Internet Archive), auf statistik-hessen.de
- ↑ Zusatzbezeichnungen zum Gemeindenamen, die vom Hessischen Innenministerium seit 1945 verliehen wurden. (PDF) In: innen.hessen.de. Hessisches Ministerium des Innern und für Sport, September 2021, abgerufen am 9. Februar 2022.
- ↑ Chronik der Universität Kassel – Archivierte Kopie ( vom 13. Januar 2018 im Internet Archive)
- ↑ F. Schmidt-Döhl: Das Hessische Bergland – Die Entstehung einer Landschaft. Shaker Media, Aachen 2012, ISBN 978-3-86858-891-0.
- ↑ Topographische Karte Stadtatlas Kassel (M. = 1:10.000), Hrsg.: Stadt Kassel, Vermessung und Geoinformation, 2009.
- ↑ Zahlen im Überblick. Abgerufen am 13. Juli 2021.
- ↑ a b Datenblatt Stadtteilinformationen 2011 der Stadt Kassel, Personal- und Organisationsamt, Fachstelle Statistik, Stand 31. Dezember 2011 (Erstellungs- und Druckdatum 14. Febr. 2012; Blatt-Nr. 374279)
- ↑ a b c Heft Jahresbericht 2009, Stadt Kassel, Personal- und Organisationsamt, Fachstelle Statistik, Stand August 2009; ISSN 1862-7064, auf stadt-kassel.de (PDF; 924,6 kB)
- ↑ Flyer Kassel Daten, Der Magistrat der Stadt Kassel (Hauptamt, Abteilung Kommunale Gesamtentwicklung und Statistik), Stand Oktober 1999
- ↑ a b Heft Jahresbericht 2010, Stadt Kassel, Personal- und Organisationsamt, Fachstelle Statistik, Stand September 2011; ISSN 1862-7064, auf stadt-kassel.de (PDF; 738,2 kB)
- ↑ Deutscher Wetterdienst: Klimainformationen Kassel. World Meteorological Organization, abgerufen am 4. Januar 2013.
- ↑ Das Klima in Kassel, auf wetterkontor.de
- ↑ Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft (Hrsg.): Amtsblatt der Reichsbahndirektion in Mainz vom 15. Januar 1927, Nr. 2. Bekanntmachung Nr. 16, S. 6.
- ↑ Ingrid Baumgärtner: Kassel 913. Die urkundlichen Ersterwähnungen. In: Dies. (Hrsg.): Vom Königshof zur Stadt. Kassel im Mittelalter. Kassel 2013, S. 10–37.
- ↑ Frank-Roland Klaube: Chronik der Stadt Kassel, Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen, 1. Auflage 2002, S. 4 (siehe „913“), ISBN 3-8313-1194-3
- ↑ Werner Guth: Kassel an der Fulda – Überlegungen zur Bedeutung des Ortsnamens. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde, Bd. 115, vhghessen.de, 2010, S. 1–20
- ↑ Heinrich Gottfried Philipp Gengler: Regesten und Urkunden zur Verfassungs- und Rechtsgeschichte der deutschen Städte im Mittelalter, Erlangen 1863, S. 467–479, auf books.google.de
- ↑ Wolfgang Matthäus: Heimatfront. Kassel und der Erste Weltkrieg. Werkstatt Geschichte an der Albert-Schweitzer-Schule Kassel, Kassel 2012.
- ↑ Paul von Hindenburg. In: www.kassel.de. Stadt Kassel, abgerufen am 1. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Thomas Vollmer, Ralf Kulla: Panzer aus Kassel – Die Rüstungsproduktion der Firmen Henschel und Wegmann. Prolog-Verlag, Kassel 1994, ISBN 3-89395-004-4, S. 9.
- ↑ https://zensus2011.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Aufsaetze_Archiv/2015_12_NI_GWZ_endgueltig.pdf?__blob=publicationFile&v=4
- ↑ Das Jahr 1945. Kassel, abgerufen am: 20. Mai 2018
- ↑ Bonner Geschichtsblätter Bd. XX, Auseinandersetzungen um den vorläufigen Bundessitz, Bonn 1967
- ↑ Vgl. Lueken-Isberner, Folckert: PORTRÄT: Kassel, Treppenstraße, in: moderneREGIONAL, Heft 15/2
- ↑ Angela Pitzschke: Lohfelden. Drei Dörfer – ein Ort. Geschichte und Geschichten, 1996, S. 346
- ↑ 100 Jahre SPD Vollmarshausen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven), auf spdnet.sozi.info (PDF; 5,29 MB)
- ↑ Einwohner-Grenze überschritten: Jetzt sind es genau 200.298 Kasseler, hna.de vom 15. Dezember 2015, abgerufen am 15. Dezember 2015
- ↑ a b Zahlen zur Bevölkerung. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2016; abgerufen am 25. Dezember 2016.
- ↑ Wirtschaftswoche: Städteranking 2011 – Ausgerechnet Kassel!, wiwo.de vom 9. Dezember 2011, abgerufen am 5. Januar 2011
- ↑ Abbildung 2: Überwiegende Religionszugehörigkeit in den hessischen Gemeinden 2011 Quelle: Hessisches Statistisches Landesamt ( vom 2. Mai 2019 im Internet Archive) Abgerufen am 14. Juli 2019
- ↑ Ausgewählte Strukturdaten über die Bevölkerung am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinde. In: zensus 2011. S. 9, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 2. Juni 2021; abgerufen im März 2023.
- ↑ Kirchenmitglieder in Großstädten, die Daten 1970 - 2022, abgerufen am 14. August 2023
- ↑ Großstädte: Kirchenmitglieder Ende 2023, Tabelle 1, Auswertungen von Carsten Frerk und Eberhard Funk FOWID, abgerufen am 30. Juli 2024.
- ↑ Große Kirchen verlieren auch im Raum Kassel mehr Mitglieder denn je
- ↑ [1]
- ↑ Vom Glauben abgefallen: Immer mehr Kirchenaustritte in Nordhessen
- ↑ Kartenseite: Muslime in Hessen - Gemeinden. 27. März 2017, abgerufen am 4. Juni 2020.
- ↑ Austritte aus Kirchen in Kassel seit Jahresbeginn stark angestiegen, in 50 Prozent mehr Austritte, vom 20. August 2014, abgerufen am 3. März 2017, auf hna.de
- ↑ Kirchliche Statistik Stand Januar 2014
- ↑ Tibetische Buddhisten. Rat der Religionen Stadt Kassel, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 14. Dezember 2019; abgerufen am 14. Dezember 2019.
- ↑ Zentralrat afghanischer Hindus und Sikhs e. V. Abgerufen am 14. Dezember 2019.
- ↑ Der Glaube der Aleviten. In: Alevi-Kassel.de. Abgerufen am 14. Dezember 2019.
- ↑ Rot und Grün in Kassel auf Abstand - eine Analyse, hna.de
- ↑ Koalition im Kasseler Rathaus ist geplatzt. Abgerufen am 3. Juni 2022.
- ↑ hessenschau de, Frankfurt Germany: In Kassel soll künftig die Vernunft regieren - Grüne, CDU und FDP planen Koalition. 13. Oktober 2022, abgerufen am 13. Oktober 2022 (deutsch).
- ↑ hessenschau de, Frankfurt Germany: Neue Koalition in Kassel: Grüne, CDU und FDP beschließen Jamaika-Bündnis. 20. Dezember 2022, abgerufen am 20. Dezember 2022 (deutsch).
- ↑ Oberbürgermeisterwahl. Abgerufen am 28. Januar 2024.
- ↑ Ergebnis. Abgerufen am 12. März 2023.
- ↑ Ergebnis. Abgerufen am 5. Oktober 2023.
- ↑ Direktwahl Oberbürgermeister. Abgerufen am 26. März 2023.
- ↑ Personen - SD.NET RIM 4. Abgerufen am 11. Februar 2018.
- ↑ Personen - SD.NET RIM 4. Abgerufen am 11. Februar 2018.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 14. März 2021. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen im April 2021.
- ↑ Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2016.
- ↑ Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 27. März 2011 (mit Daten zur 2006er Wahl). Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2011.
- ↑ Endgültiges Ergebnis der Gemeindewahl am 18. März 2001 (mit Daten zur 1997er Wahl). In: Webauftritt. Hessisches Statistisches Landesamt, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen im April 2001.
- ↑ Wahl 2001: PDS/KL (Kasseler Linke)
- ↑ Hessisches Statistisches Landesamt: Wählergruppen bei den Kreis- und Gemeindewahlen 2001 und 1997, auf statistik-hessen.de
- ↑ Wahltermine. Abgerufen am 27. September 2021.
- ↑ Was ist ein Ausländerbeirat? Abgerufen am 14. März 2021.
- ↑ Städtepartnerschaften der Stadt Kassel! Stadt Kassel, abgerufen am 7. August 2010.
- ↑ Thomas Siemon: Erinnerung an Stallupönen - 100 Jahre Patenschaft im damaligen Ostpreußen HNA 31. Mai 2015
- ↑ Hessische Gemeindestatistik, auf statistik-hessen.de
- ↑ Übersicht der Kommunen, die für die Teilnahme am Kommunalen Schutzschirm infrage kommen (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven), auf hessen.de (PDF; 143,79 kB)
- ↑ Kommunaler Schutzschirm für Stadt Kassel zur Vereinbarung über die Teilentschuldung von 260,5 Mio. Euro, gemeinsame Presseerklärung von Land Hessen und Stadt Kassel, vom 18. Dezember 2012, auf stadt-kassel.de
- ↑ Kassel klappt den Schutzschirm zu, vom 16. Januar 2016, auf hessenschau.de
- ↑ Salzmann & Companie – Aufstieg und Fall der Bettenhäuser Textilfirma, auf uni-kassel.de
- ↑ Pressemitteilung über Vattenfall und Städtische Werke, thuega.de vom 20. Dezember 2010 (PDF; 160 kB)
- ↑ Lohfelden – Kassel, „Am Lohfeldener Rüssel“ (interkommunaler Gewerbepark), Wirtschaftsförderung Region Kassel GmbH, wfg-kassel.de
- ↑ Aktuelle Ergebnisse – VGR dL. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 13. Februar 2019; abgerufen am 7. Januar 2019.
- ↑ Entwicklung der Arbeitslosenquote 2000–2014, serviceportal-kassel.de, abgerufen am 2. August 2015
- ↑ Kassel Documenta-Stadt - statistik.arbeitsagentur.de. Abgerufen am 16. Oktober 2017.
- ↑ Zukunftsatlas 2016. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 23. März 2018.
- ↑ Die TOP 100 Sehenswürdigkeiten in Deutschland, Deutsche Zentrale für Tourismus e. V., germany.travel, abgerufen am 4. Juni 2015
- ↑ Abriss der Henschel-Villa in der Krise, hna.de vom 7. Juni 2010, abgerufen am 4. Juni 2015
- ↑ GRIMMWELT Kassel auf dem Weinberg – Eröffnung GRIMMWELT Kassel, stadt-kassel.de vom 4. September 2015
- ↑ Tic Theater im Centrum. In: Kinderkultur Kassel. Kulturamt Kassel, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. September 2015; abgerufen am 5. Juli 2015. , auf kinderkultur.stadt-kassel.de
- ↑ Stadtmuseum Kassel. In: stadtmuseum-kassel.info. Abgerufen am 4. September 2016.
- ↑ documenta 2017 in Kassel und Athen – Alle Infos und Hintergründe, in: Artikelsammlung der HNA zur documenta, abgerufen am 21. März 2017, auf hna.de
- ↑ Artikel Deutsche Mundarten, in Kleineres Brockhaussches conversations-lexikon. 1854, S. 215
- ↑ Monika Draws-Volk: Sprache und Dialekte, S. 24
- ↑ Alle 14 DEL2-Clubs erhalten Lizenz für Saison 2014/15. ESBG Eishockeyspielbetriebsgesellschaft mbH, 22. Juli 2014, abgerufen am 9. August 2014. , auf del.org
- ↑ Wilhelmshöhe Open, Kasseler Tennisclub Bad Wilhelmshöhe 1896 e. V., auf wilhelmshoehe-open.de
- ↑ Kassel Roller Derby ( vom 7. April 2014 im Internet Archive), auf kasselrollerderby.de
- ↑ Special Olympics: Host Towns. Special Olympics, März 2023, abgerufen am 13. Mai 2023.
- ↑ Host Town Program. Abgerufen am 13. Mai 2023.
- ↑ Stadtbibliothek (Kassel), auf stadt-kassel.de
- ↑ CVJM AG. Abgerufen am 7. März 2024.
- ↑ Zahlen und Fakten ( vom 31. Dezember 2022 im Internet Archive) (Universität Kassel), auf uni-kassel.de
- ↑ Dein Studium zur Nachhaltigkeit. Universität Kassel, abgerufen am 6. Mai 2025.
- ↑ Absatz nach Verkehrszählungen im Stadtgebiet Kassel im Stadtportal online unter https://www.kassel.de/buerger/verkehr_und_mobilitaet/verkehrsprojekte/verkehrszaehlungen.php abgerufen 2019-11-05, die Verkehrsmengenkarte unter https://www.kassel.de/verkehr-und-mobilitaet/verkehrszaehlung/14_10_Verkehrsmodell_Analyse-Nullfall_2010_Kfz__DTVw5_.pdf
- ↑ als Ausschnitt Kassel (PDF / 2.64 MB) Stand 2015 online unter Archivierte Kopie ( vom 5. November 2019 im Internet Archive) abgerufen 2019-11-05
- ↑ Andreas Hermann: In Teilen von Kassels Innenstadt soll bald Tempo 20 gelten. In: hna.de. 10. Mai 2019, abgerufen am 12. Mai 2019.
- ↑ Kasseler Radentscheid von den Stadtverordneten abgelehnt. Abgerufen am 3. Dezember 2022.
- ↑ Programm „Baustein Zukunft – Radverkehr“ aktualisiert. Abgerufen am 3. Dezember 2022.
- ↑ Fahrradverleihsystem nextbike
- ↑ Kassel Airport | Zahlen, Daten und Fakten. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 31. Januar 2018; abgerufen am 5. März 2019.
- ↑ Anlagen - Städtische Werke Energie und Wärme GmbH Kassel. Abgerufen am 7. Oktober 2019.
- ↑ Thomas Siemon: Aus Fullewasser wird hier Strom. Vogt’sche Mühle produziert Elektrizität für 670 Haushalte – Den Standort gab es schon im 12. Jahrhundert. In: HNA Hessische Allgemeine. 11. August 2015.
- ↑ Fernwärmenetz - Städtische Werke Energie und Wärme GmbH Kassel. Abgerufen am 10. Oktober 2019.
- ↑ Müllheizkraftwerk Kassel GmbH. Abgerufen am 10. Oktober 2019.
- ↑ Exkursion zum neuen 400-/110-/20-kV-Umspannwerk Sandershausen der Städtischen Werke Netz + Service GmbH. Abgerufen am 10. Oktober 2019.
- ↑ Strom für Kassel: Am Sandershäuser Berg entsteht neues Umspannwerk. 3. April 2016, abgerufen am 10. Oktober 2019.
- ↑ Deutsche Bundesbank (Hrsg.): Von der Baumwolle zum Geldschein. Eine neue Banknotenserie entsteht. 2. Auflage. Verlag Fritz Knapp GmbH, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-611-00222-4, S. 131.