„Primzahl“ – Versionsunterschied
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[[Datei:Primencomposite0100.svg|mini|Natürliche Zahlen von 0 bis 100, die Primzahlen sind rot markiert]] |
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Eine '''Primzahl''' ''p'' ist eine [[natürliche Zahl]] größer als 1, die nur die Zahlen 1 und ''p'' als positive [[Teilbarkeit|Teiler]] hat. Gleichwertig damit ist folgende Definition: Eine '''Primzahl''' ''p'' ist eine [[natürliche Zahl]], die genau zwei natürliche [[Teilbarkeit|Teiler]] hat. |
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Eine '''Primzahl''' (von {{laS|numerus primus|de=erste Zahl}}) ist eine [[natürliche Zahl]], die genau zwei Teiler hat (und somit größer als 1 ist). Diese zwei [[Teilbarkeit|Teiler]] sind 1 und die Zahl selbst. Dabei bedeutet {{lang|la|''primus''}} speziell „Anfang, das Erste (der Dinge)“,<ref>{{Georges-1913-Latein |Lemma=prior |Band=2 |Spalte=1925 |SpalteBis=1927 |zenoID=20002587157}}</ref> sodass eine „Anfangszahl“ gemeint ist, die aus keiner anderen natürlichen Zahl [[Multiplikation|multiplikativ]] konstruiert werden kann.<ref>{{Literatur |Autor=[[Christlieb von Clausberg]] |Titel=Demonstrative Rechenkunst, oder Wissenschaft gründlich und kurz zu rechnen |TitelErg=Worinnen sowol gemeine als andere Kaufmännische Rechnungsarten, Proben und Wechsel-Arbitragen auf besondere kurze Manier gründlich gelehret werden, und eine Beschreibung Europäischer Münzen, Wechselarten und Usanzen, eine Vergleichung der Gewichte und Ellenmaße, die wahre Berechnung des Interusurii, eine neue Logarithmische Tabelle, auch mehr andere Mathematische und curiose Rechnungen beygefüget sind |Verlag=Bernhard Christoph Breitkopf und Sohn |Ort=Leipzig |Datum=1762 |Seiten=86 |Online={{Google Buch |BuchID=X-wVBuaPiPsC |Seite=86}}}}</ref> |
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Die [[Menge (Mathematik)|Menge]] der Primzahlen wird in der Regel mit dem [[Liste mathematischer Symbole|Symbol]] <math>\mathbb P</math> bezeichnet. Man weiß durch den [[Satz des Euklid]] seit der Antike, dass es unendlich viele Primzahlen gibt. Mit <math>\mathbb P</math> verknüpft ist die [[Folge (Mathematik)|Folge]] <math>\left(p_n \right)_{n \in \N}</math> der nach ihrer Größe geordneten Primzahlen, die man auch ''Primzahlfolge'' nennt. |
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Eine natürliche Zahl, die größer als 1 und nicht Primzahl ist, nennt man '''zusammengesetzte Zahl'''. Die Zahlen 0 und 1 sind weder prim noch zusammengesetzt. |
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Die Primzahlen lassen sich unter anderem mit Hilfe der [[Teileranzahlfunktion]] <math>d(n)</math> definieren: |
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Die ersten Primzahlen sind |
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: <math> \mathbb P = \{ n\in\N \mid d(n)=2\}. </math> |
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:2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, 19, 23, 29, 31, 37, 41, 43, 47, 53, 59, 61, 67, 71, 73, 79, 83, 89, 97, 101,... |
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:(Sequenz [http://www.research.att.com/cgi-bin/access.cgi/as/njas/sequences/eisA.cgi?Anum=A000040 A000040] in [[OEIS]]) |
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Es ist demnach |
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Die Zahl 4 ist die kleinste zusammengesetzte Zahl; sie hat genau drei positive Teiler (1, 2, 4). Die Zahl 6 ist die nächstgrößere zusammengesetzte Zahl; sie besitzt vier positive Teiler (1, 2, 3, 6). |
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: <math> \mathbb P = \{ p_n \mid n \in \N \}\subset\N </math> |
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Die Liste der zusammengesetzten Zahlen beginnt mit |
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mit |
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:4, 6, 8, 9, 10, 12, 14, 15, 16, 18, 20, 21, 22, 24, 25, ... |
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: <math>\left(p_n \right)_{n \in \N} = \left( 2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, 19, 23, 29, 31, 37, 41, 43, 47, 53, 59, 61, 67, 71, 73, 79, 83, 89, 97 \dotsc \right)</math> ({{OEIS|A000040}}). |
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:(Sequenz [http://www.research.att.com/cgi-bin/access.cgi/as/njas/sequences/eisA.cgi?Anum=A002808 A002808] in [[OEIS]]) |
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[[Datei:Prime rectangles.svg|mini|Die Zahl 12 ist keine Primzahl, die Zahl 11 hingegen schon.]] |
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Mit Ausnahme der 2 sind alle Primzahlen ungerade, denn alle geraden Zahlen lassen sich ja durch 2 teilen. Zwei aufeinander folgende ungerade Zahlen, die beide Primzahlen sind, heißen [[Primzahlzwillinge]], z.B. 11 und 13. |
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[[Datei:PrimesInDivisorPlane.gif|mini|Primzahlfolge in der Teilerfläche]] |
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Die Bedeutung der Primzahlen für viele Bereiche der [[Mathematik]] beruht auf drei Folgerungen aus ihrer Definition: |
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* ''Existenz und Eindeutigkeit der [[Primfaktorzerlegung]]:'' Jede natürliche Zahl, die größer als 1 und selbst keine Primzahl ist, lässt sich als [[Produkt (Mathematik)|Produkt]] von mindestens zwei Primzahlen schreiben. Diese Produktdarstellung ist bis auf die Reihenfolge der Faktoren eindeutig. Zum Beweis dient das |
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* ''[[Lemma von Euklid]]:'' Ist ein Produkt zweier natürlicher Zahlen durch eine Primzahl teilbar, so ist mindestens einer der Faktoren durch sie teilbar. |
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* Primzahlen lassen sich nicht als Produkt zweier natürlicher Zahlen, die beide größer als 1 sind, darstellen. |
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Diese Eigenschaften werden in der [[Algebra]] für [[#Verallgemeinerung|Verallgemeinerungen des Primzahlbegriffs]] genutzt. |
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Es gilt der [[Fundamentalsatz der Arithmetik]]: Jede [[positiv]]e [[natürliche Zahl]] lässt sich eindeutig als [[Multiplikation|Produkt]] von Primzahlen darstellen (siehe [[Primfaktorzerlegung]]), die in dieser Darstellung auftretenden Primzahlen nennt man die '''Primfaktoren''' der Zahl. |
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Eine Zahl, die das Produkt von zwei oder mehr Primfaktoren ist, nennt man ''[[Zusammengesetzte Zahl|zusammengesetzt]].'' Die Zahl 1 ist weder ''[[Ring (Algebra)#Primelement|prim]]'' noch zusammengesetzt. Alle anderen natürlichen Zahlen sind eines von beiden, entweder prim (also Primzahl) oder zusammengesetzt. |
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Primzahlen besitzen vor allem aufgrund dieses Satzes eine besondere Stellung in der Mathematik. |
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[[Alexander K. Dewdney]] bezeichnet ihre Stellung als ähnlich den Elementen der Chemie. |
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Schon im [[Antikes Griechenland|antiken Griechenland]] interessierte man sich für die Primzahlen und entdeckte einige ihrer Eigenschaften. Obwohl Primzahlen seit damals stets einen großen Reiz auf die Menschen ausübten, sind viele die Primzahlen betreffenden Fragen bis heute [[Ungelöste Probleme der Mathematik|ungeklärt]], darunter solche, die mehr als hundert Jahre alt und leicht verständlich formulierbar sind. Dazu gehören die [[Goldbachsche Vermutung]], wonach außer 2 jede gerade Zahl als Summe zweier Primzahlen darstellbar ist, und die Vermutung, dass es unendlich viele [[Primzahlzwilling]]e gibt (das sind Paare von Primzahlen, deren Differenz gleich 2 ist). |
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Eine wichtige Rolle spielen sie z.B. in der [[Kryptologie]]: Einige Verschlüsselungssysteme basieren darauf, dass man zwar relativ schnell große Primzahlen erzeugen und mit ihnen rechnen kann, dass es aber (noch) kein schnelles [[Faktorisierungsverfahren]] gibt, um große Zahlen in ihre Primfaktoren zu zerlegen (große Zahlen sind hier Zahlen mit mehr als hundert Stellen). |
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Primzahlen und ihre Eigenschaften spielen in der [[Kryptographie]] eine große Rolle, weil Primfaktoren auch mit dem Aufkommen elektronischer [[Rechenmaschine]]n nicht effizient gefunden werden können. |
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== Verfahren zur Prüfung der Primalität einer Zahl== |
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Andererseits ermöglichen diese Maschinen eine effiziente [[Verschlüsselung]] sowie, wenn man den Schlüssel kennt, Entschlüsselung auch langer Texte. |
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Wenn man wissen möchte, ob eine Zahl eine Primzahl ist, dann hat man dafür verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Die Variationen dieser Verfahren sind unter [[Primzahltest]] nachzulesen. |
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== Eigenschaften von Primzahlen == |
== Eigenschaften von Primzahlen == |
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Die Primzahlen sind innerhalb der Menge <math>\N</math> der natürlichen Zahlen dadurch [[Merkmal|charakterisiert]], dass jede von ihnen genau zwei natürliche Zahlen als [[Teilermenge|Teiler]] hat.<ref>Armin Leutbecher: ''Zahlentheorie: Eine Einführung in die Algebra.'' Springer, 1996, ISBN 3-540-58791-8, S. 18, {{Google Buch |BuchID=DlgTIfMLdqMC |Seite=18 |Hervorhebung=Definition Primzahl}}.</ref> |
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Mit Ausnahme der Zahl 2 sind alle Primzahlen <math>p</math> ungerade, denn alle größeren geraden Zahlen lassen sich außer durch sich selbst und 1 auch noch (mindestens) durch 2 teilen. Damit hat jede Primzahl außer 2 die Form <math>2k+1</math> mit einer natürlichen Zahl <math>k</math>. |
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Abgesehen von der Eigenschaft einer Primzahl, durch nur zwei natürliche Zahlen teilbar zu sein, haben Primzahlen im Besonderen in Bezug auf [[Modulo]] noch eine Menge anderer Eigenschaften. |
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Jede Primzahl <math>p \neq 2</math> lässt sich einer der beiden Klassen „Primzahl der Form <math>4k+1</math>“ oder „Primzahl der Form <math>4k+3</math>“ zuordnen, wobei <math>k</math> eine natürliche Zahl ist. Von den ersten <math>1000</math> Primzahlen <math>p \neq 2</math> haben <math>495</math> die Form <math>4n+1</math> und <math>505</math> die Form <math>4n+3</math>. Setzt man die Primzahlfolge fort, so nähern sich die Anteile beider Formen dem Wert <math>0{,}5</math>.<ref>Martin Erickson: ''Mathematische Appetithäppchen – Faszinierende Bilder. Packende Formeln. Reizvolle Sätze.'' Aus dem Englischen übersetzt von Roland Girgensohn. Springer Spektrum, Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg 2015, ISBN 978-3-662-45458-9, S. 8. Übersetzung der amerikanischen Ausgabe: Martin Erickson: ''Beautiful Mathematics''. [[Mathematical Association of America]], 2011.</ref> |
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=== Euler === |
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Jede Primzahl <math>p \neq 3</math> lässt sich zudem einer der beiden Klassen „Primzahl der Form <math>3k+1</math>“ oder „Primzahl der Form <math>3k+2</math>“ zuordnen, wobei <math>k</math> eine natürliche Zahl ist. |
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Für jede ungerade Primzahl ''p'' und jede natürliche Zahl ''a'', die [[teilerfremd]] zu p ist, was auf jede Zahl ''a'' mit <math>2 \le a < p</math> zutrifft, gilt entweder: |
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: <math>a^{\frac{p-1}{2}} \equiv 1 \mod p</math> |
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oder |
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: <math>a^{\frac{p-1}{2}} \equiv -1 \mod p</math> bzw. <math>a^{\frac{p-1}{2}} \equiv (p-1) \mod p</math> |
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<br> |
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Aus |
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:<math>a^{\frac{p-1}{2}}* a^{\frac{p-1}{2}} = (a^{\frac{p-1}{2}})^2 = a^{2*\frac{p-1}{2}} = a^{p-1}</math> |
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und |
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:<math>1 * 1 = (-1) * (-1) = 1</math> |
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folgt dann, |
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Darüber hinaus hat jede Primzahl <math>p > 3</math> die Form <math>p = 6k+1</math> oder <math>p = 6k-1</math>, wobei <math>k</math> eine natürliche Zahl ist. Ferner endet jede Primzahl <math>p > 5</math> auf eine der vier [[Dezimalziffer]]n <math>1,3,7</math> oder <math>9</math>. Nach dem [[Dirichletscher Primzahlsatz|Dirichletschen Primzahlsatz]] gibt es in jeder dieser Klassen unendlich viele Primzahlen. |
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=== Der kleine Fermat-Satz === |
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Jede natürliche Zahl der Form <math>4m+3</math> mit einer nichtnegativen ganzen Zahl <math>m</math> enthält mindestens einen Primfaktor der Form <math>4k+3</math>. Eine entsprechende Aussage über Zahlen der Form <math>4m+1</math> oder Primfaktoren der Form <math>4k+1</math> ist nicht möglich. |
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dass für jede ungerade Primzahl ''p'' und jede natürliche Zahl ''a'' mit <math>2 \le a < p</math> gilt: |
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:<math>a^{p-1} \equiv 1 \mod p</math> bzw. <math>a^{p-1}-1 \equiv 0 \mod p</math> |
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gilt. |
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Eine Primzahl <math>p > 2</math> lässt sich genau dann in der Form <math>a^2+b^2</math> mit ganzen Zahlen <math>a,b</math> schreiben, wenn <math>p</math> die Form <math>4k+1</math> hat ([[Zwei-Quadrate-Satz]]). In diesem Fall ist die Darstellung im Wesentlichen eindeutig, d. h. bis auf Reihenfolge und [[Vorzeichen (Zahl)|Vorzeichen]] von <math>a, b</math>. Diese Darstellung entspricht der Primfaktorzerlegung |
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Dieser Satz gilt für jede Primzahl. Es gibt aber auch Zahlen, die keine Primzahlen sind, sich aber dennoch, zu einem Teil der Basen ''a'', wie Primzahlen verhalten. Solche Nichtprimzahlen nennt man [[Pseudoprimzahl]]en. Pseudoprimzahlen, die pseudoprim zu allen Basen ''a'' sind, welche nicht Teiler dieser Pseudoprinzahlen sind, nennt man [[Carmichael-Zahl]]en. |
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: <math>p=(a+b\mathrm i)(a-b\mathrm i)</math> |
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im [[Ring (Algebra)|Ring]] der ganzen [[Gaußsche Zahl|Gaußschen Zahlen]]. |
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Die Zahl −1 ist [[quadratischer Rest]] modulo jeder Primzahl der Form <math>4k+1</math> und quadratischer Nichtrest modulo jeder Primzahl der Form <math>4k+3</math>. |
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Besonders in diesem Zusammenhang zeigt sich die Problematik von Pseudoprimzahlen: sie werden von den [[Algorithmus|Algorithmen]] fälschlicherweise für Primzahlen gehalten. Wenn allerdings ein Verschlüsselungsverfahren wie [[RSA]] eine zusammengesetzte Zahl statt einer Primzahl verwendet, ist die Verschlüsselung nicht mehr sicher. Deshalb müssen bei solchen Verfahren Primzahltests verwendet werden, die mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit Primzahlen von zusammengesetzten Zahlen unterscheiden können. Diese Wahrscheinlichkeit ist bei Verwendung des kleinen Satzes von Fermat als Basis allein nicht hoch genug, es gibt aber sicherere Primzahltests. |
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Eine Primzahl <math>p > 3</math> lässt sich genau dann in der Form <math>a^2+3b^2</math> mit ganzen Zahlen <math>a, b</math> schreiben, wenn <math>p</math> die Form <math>3k+1</math> hat.<ref>Don Zagier: [https://people.mpim-bonn.mpg.de/zagier/files/scanned/LoesungenGleichungenGanzenZahlen/fulltext.pdf ''Lösungen von Gleichungen in ganzen Zahlen.''] (PDF; 0,6 MB) S. 311–326, 1984.</ref> In diesem Fall ist die Darstellung im Wesentlichen eindeutig. |
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Ist eine Zahl <math>n > 1</math> durch keine Primzahl <math>2 \le p \le \sqrt{n}</math> teilbar, so ist <math>n</math> eine Primzahl (siehe Abschnitt [[#Primzahltests|Primzahltests]] und Artikel [[Probedivision]]). |
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=== Der kleine Satz von Fermat === |
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{{Hauptartikel|Kleiner Fermatscher Satz}} |
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Es sei <math>p</math> eine Primzahl. Für jede ganze Zahl <math>a</math>, die nicht durch <math>p</math> teilbar ist, gilt (für die Notation siehe [[Kongruenz (Zahlentheorie)|Kongruenz]]): |
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: <math>a^{p-1} \equiv 1 \mod p</math> |
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Für nicht durch <math>p</math> teilbare Zahlen <math>a</math> ist die folgende Formulierung äquivalent: |
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: <math>a^p\equiv a\mod p</math> |
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Es gibt Zahlen <math>n</math>, die keine Primzahlen sind, sich aber dennoch zu einer Basis <math>a</math> wie Primzahlen verhalten, d. h., es ist <math>a^{n-1} \equiv 1\bmod n</math>. Solche <math>n</math> nennt man [[Fermatsche Pseudoprimzahl]]en zur Basis <math>a</math>. Ein <math>n</math>, das Fermatsche Pseudoprimzahl bezüglich ''aller'' zu ihm teilerfremden Basen <math>a</math> ist, nennt man [[Carmichael-Zahl]]. |
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In diesem Zusammenhang zeigt sich die Problematik Fermatscher Pseudoprimzahlen: Sie werden von einem [[Primzahltest]], der den kleinen Satz von Fermat nutzt ([[Fermatscher Primzahltest]]), fälschlicherweise für Primzahlen gehalten. Wenn allerdings ein Verschlüsselungsverfahren wie [[RSA-Kryptosystem|RSA]] eine zusammengesetzte Zahl statt einer Primzahl verwendet, ist die Verschlüsselung nicht mehr sicher. Deshalb müssen bei solchen Verfahren bessere Primzahltests verwendet werden. |
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=== Euler und das Legendre-Symbol === |
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Eine einfache Folge aus dem kleinen Satz von Fermat ist: Für jede ungerade Primzahl <math>p</math> und jede ganze Zahl <math>a</math>, die nicht durch <math>p</math> teilbar ist, gilt entweder |
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: <math>a^{\frac{p-1}{2}} \equiv 1 \mod p</math> |
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oder |
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: <math>a^{\frac{p-1}{2}} \equiv -1 \mod p.</math> |
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Der erste Fall tritt genau dann ein, wenn es eine [[Quadratzahl]] gibt, die kongruent zu <math>a</math> modulo <math>p</math> ist, ''siehe'' [[Legendre-Symbol]]. |
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=== Binomialkoeffizient === |
=== Binomialkoeffizient === |
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Eine Primzahl <math>p</math> ist für jede [[ganze Zahl]] <math>k</math> mit |
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<math>1 \leq k \leq (p-1)</math> stets ein [[Teilbarkeit|Teiler]] des [[Binomialkoeffizient]]en |
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<math>{p\choose k}</math>. Zusammen mit dem [[Binomischer Satz|binomischen Satz]] folgt daraus |
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: <math>(a+b)^p \equiv a^p+b^p \mod p.</math> |
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Für ganze Zahlen <math>a, b</math> folgt diese Aussage auch direkt aus dem [[Kleiner fermatscher Satz|kleinen Fermatschen Satz]], aber sie ist beispielsweise auch für Polynome mit ganzzahligen Koeffizienten anwendbar; im allgemeinen Kontext entspricht sie der Tatsache, dass die Abbildung <math>x \mapsto x^p</math> in Ringen der [[Charakteristik (Algebra)|Charakteristik]] <math>p</math> ein Homomorphismus ist, der sogenannte [[Frobenius-Homomorphismus]]. |
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Aus dem [[Satz von Wilson]] ( |
Aus dem [[Satz von Wilson]] (<math>p</math> ist genau dann eine Primzahl, wenn <math>(p-1)! \equiv -1 \pmod p</math> ist) folgt, dass für jede Primzahl <math>p</math> und jede natürliche Zahl <math>n</math> die Kongruenz |
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<math> |
: <math>{{np-1}\choose{p-1}} \equiv 1 \pmod p</math> |
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:<math>{{np-1}\choose{p-1}} \equiv 1 \pmod{p}</math> |
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erfüllt ist. |
erfüllt ist. |
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[[Charles Babbage]] bewies |
[[Charles Babbage]] bewies 1819, dass für jede Primzahl <math>p > 2</math> diese Kongruenz gilt: |
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:<math>{{2p-1}\choose{p-1}} \equiv 1 \pmod{p^2}</math> |
: <math>{{2p-1}\choose{p-1}} \equiv 1 \pmod {p^2}</math> |
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Der Mathematiker Joseph Wolstenholme ( |
Der Mathematiker [[Joseph Wolstenholme]] (1829–1891) bewies dann 1862, dass für jede Primzahl <math>p > 3</math> die folgende Kongruenz gilt: |
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:<math>{{2p-1}\choose{p-1}} \equiv 1 \pmod{p^3}</math> |
: <math>{{2p-1}\choose{p-1}} \equiv 1 \pmod {p^3}</math> |
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== |
=== Giuga === |
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Aus dem kleinen Satz von Fermat folgt, dass für eine Primzahl <math>p</math> gilt: |
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: <math>1^{p-1} + 2^{p-1} + \dotsb + (p-1)^{p-1} \equiv -1 \pmod p</math> |
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Beispiel <math>p = 5</math>: |
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[[Euklid]] hat sich mit der Frage beschäftigt, ob es endlich viele oder unendlich viele Primzahlen gibt. Sein ''[[Satz von Euklid]]'' besagt, dass es unendlich viele Primzahlen gibt. Zum [[Beweis (Mathematik)|Beweis]] zeigt er, dass die Annahme, es gebe nur endlich viele Primzahlen, zu einem Widerspruch führt. Nach ihm haben das noch einige andere [[Primzahl_(Beweise)|gezeigt]] . |
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: <math>1^4 + 2^4 + 3^4 + 4^4 = 1 + 16 + 81 + 256 = 354 = 71 \cdot 5 - 1 \equiv -1 \pmod 5</math> |
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Giuseppe Giuga vermutete, dass auch die umgekehrte Schlussrichtung gilt, dass also eine Zahl mit dieser Eigenschaft stets prim ist. Es ist nicht geklärt, ob diese Vermutung richtig ist. Bekannt ist aber, dass ein Gegenbeispiel mehr als 10.000 Dezimalstellen haben müsste. Im Zusammenhang mit [[Giugas Vermutung]] werden die [[Giuga-Zahl]]en untersucht. |
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Die derzeit größte ''bekannte'' Primzahl ist <math>2^{24.036.583}-1</math>, eine Zahl mit 7.235.733 Dezimalstellen, gefunden im Mai 2004 von den US-Wissenschafter Josh Findley. Für den ersten Primzahlbeweis einer Zahl mit mehr als 10 Millionen Stellen hat die [http://www.eff.org/ Electronic Frontier Foundation] einen Preis von 100.000 US-Dollar ausgeschrieben. |
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=== Lineare Rekursionen === |
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==Verteilung der Primzahlen== |
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Den kleinen Fermatschen Satz kann man auch in der Form lesen: In der Folge <math>a^n-a</math> ist für eine Primzahl <math>p</math> das <math>p</math>-te Folgenglied stets durch <math>p</math> teilbar. Ähnliche Eigenschaften besitzen auch andere Folgen von exponentiellem Charakter, wie die [[Lucas-Folge]] (<math>p \mid L_p-1</math>) und die [[Perrin-Folge]] (<math>p \mid P_p</math>). Für andere lineare Rekursionen gelten analoge, aber kompliziertere Aussagen, beispielsweise für die [[Fibonacci-Folge]] <math>(f_n)_{n=0, 1, 2, \dotsc} = 0, 1, 1, 2, 3, 5 \dotsc</math>: Ist <math>p</math> eine Primzahl, so ist <math>f_p-\left(\frac p5\right)</math> durch <math>p</math> teilbar. Dabei ist |
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: <math>\left(\frac p5\right) = \begin{cases} 1 &p \equiv 1, 4 \mod 5\\-1 &p \equiv 2, 3 \mod 5\\0 &p = 5 \end{cases}</math> |
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das [[Legendre-Symbol]]. |
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=== Divergenz der Summe der Kehrwerte === |
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Man hat sich natürlich auch Gedanken darüber gemacht, wie viele Primzahlen es in einem begrenzten Bereich von 1 bis z.B. 1.000.000 gibt. Mit der Zeit wurden einige Näherungsformeln entwickelt und verbessert. |
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{{Hauptartikel|Satz von Euler (Primzahlen)}} |
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Die [[Reihe (Mathematik)|Reihe]] der Kehrwerte der Primzahlen ist [[Grenzwert (Folge)#Bestimmte Divergenz|bestimmt divergent]]. Somit gilt: |
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Die Funktion für die Verteilung ist <math>\pi(x)</math>, wobei die Anzahl der Primzahlen bis zur Grenze ''x'' zurückgeliefert wird. Beispiel: |
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: <math>\sum_{k=1}^\infty \frac{1}{p_k} = \frac{1}{2} + \frac{1}{3} + \frac{1}{5} + \frac{1}{7} + \frac{1}{11} + \dotsb = \infty</math> |
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Das ist gleichbedeutend mit der Aussage, dass die durch <math>\textstyle a_n = \sum_{k=1}^{n} \frac{1}{p_k}</math> definierte [[Folge (Mathematik)|Folge]] keinen endlichen Grenzwert besitzt, was wiederum bedeutet, dass <math>a_n</math> jede reelle Zahl übertreffen kann, indem man <math>n</math> groß genug wählt. Dies ist zunächst einmal verblüffend, da die [[Primzahllücke]]n im Schnitt immer weiter zunehmen. Der [[Satz von Mertens (Zahlentheorie)|Satz von Mertens]] trifft eine Aussage über das genaue Wachstumsverhalten dieser divergenten Reihe. |
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: <math>\pi(10) = 4\ ;\ \pi(100) = 25\ ;\ \pi(1000) = 168 </math> |
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== Primzahlformeln == |
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Verschiedene Mathematiker haben sich nun daran gemacht, Funktionen zu finden, die sich <math>\pi(x)</math> annähern. |
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Es sind verschiedene Primzahlformeln bekannt, von denen einige in der bekannten Monographie ''The New Book of Prime Number Records'' von [[Paulo Ribenboim]] aus dem Jahre 1996 dargestellt werden.<ref>[[Paulo Ribenboim]]: ''The New Book of Prime Number Records.'' Springer-Verlag, New York 1996, S. 182 ff.</ref> Dazu zählen nicht zuletzt eine Formel von [[Wacław Sierpiński]] aus dem Jahre 1952,<ref>Wacław Sierpiński: ''Sur une formule donnant tous les nombres premiers.'' Band 235. Comptes rendus de l’Académie des sciences, Paris 1952, S. 1078–1079.</ref> eine Formel von C. P. Willans aus dem Jahre 1964<ref>C. P. Willans: ''On formulae for the nth prime number.'' Math. Gaz., Band 48, 1964, S. 413–415.</ref> und eine Formel von J. M. Gandhi aus dem Jahre 1971<ref>J. M. Gandhi: ''Formulae for the nth prime.'' In: ''Proceedings of the Washington State University Conference on Number Theory.'' Washington State University, Department of Mathematics, Pi Mu Epsilon, Pullman, WA, 1971, S. 96–106.</ref>. |
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=== Formel von Sierpiński === |
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Die Näherung von [[Carl Friedrich Gauß]] [[1792]] lautet: |
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Die für jede [[natürliche Zahl]] <math>n \geq 1</math> gültige Sierpiński’sche [[Mathematische Formel|Formel]] geht von der [[Konvergente Reihe|konvergenten Reihe]] |
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: <math>\alpha = \sum_{k=1}^\infty \left( \frac{p_k}{ 10^{2^k}} \right) </math> |
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aus. Damit erhält man: |
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: <math>p_n = \lfloor 10^{2^n} \cdot \alpha \rfloor - 10^{2^{n-1}} \cdot \lfloor 10^{2^{n-1}} \cdot \alpha \rfloor </math><ref group="A"><math>\lfloor \cdot \rfloor</math> ist die [[Gaußklammer]].</ref> |
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=== Formel von Willans === |
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Die für natürlichzahliges <math>n \geq 1 </math> gültige Formel von Willans zeigt, wie man die Primzahlen aus der [[Primzahlfunktion]] zurückgewinnen kann. Es gilt nämlich: |
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: <math>p_n = 1 + \sum_{k=1}^{2^n} { \lfloor { \lfloor \frac{n}{1+\pi(k)} \rfloor }^{\frac{1}{n}} \rfloor } </math> |
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=== Formel von Gandhi === |
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Die für alle natürlichen Zahlen <math>n \geq 1 </math> gültige Gandhi’sche Formel zeigt, wie man die Primzahlen mit Hilfe der [[Möbiusfunktion]] <math>\mu</math> und dem [[Logarithmus#Natürlicher Logarithmus|natürlichen Logarithmus]] <math>\ln</math> darstellen kann. Hier gilt nämlich, wenn <math>P_{n-1} = p_1 \cdot p_2 \cdot \cdot \cdot p_{n-1} </math> bedeutet: |
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: <math>p_n = \lfloor { 1 - \frac{1}{\ln 2} \cdot \ln \left( -\frac{1}{ 2} + \sum_{d \mid P_{n-1} } { \frac{\mu (d)}{2^d - 1} } \right) \rfloor } </math> |
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== Primzahltests == |
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{{Hauptartikel|Primzahltest}} |
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Ob eine beliebige natürliche Zahl prim ist, kann mit einem Primzahltest herausgefunden werden. Es gibt mehrere solcher Verfahren, die sich auf besondere Eigenschaften von Primzahlen stützen. In der Praxis wird der [[Miller-Rabin-Test]] am häufigsten verwendet, der eine extrem kurze Laufzeit hat, allerdings mit kleiner Wahrscheinlichkeit falsch-positive Ergebnisse liefert. Mit dem [[AKS-Primzahltest]] ist es möglich, über die Primalität ohne Gefahr eines Irrtums in polynomieller Laufzeit zu entscheiden. Allerdings ist er in der Praxis deutlich langsamer als der Miller-Rabin-Test. |
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== Primzahlzertifikat == |
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Herauszufinden, ob eine natürliche Zahl prim ist oder nicht, kann sehr aufwändig sein. Zu jeder Primzahl lässt sich aber eine Kette von Behauptungen angeben, die alle unmittelbar nachvollziehbar sind, zusammen die Primalität belegen und deren Gesamtlänge höchstens proportional ist zum Quadrat der Länge der Primzahl.<ref>Vaughan R. Pratt: [http://boole.stanford.edu/pub/SucCert.pdf ''Every Prime has a Succinct Certificate''.] (PDF; 0,6 MB).</ref><ref>[[Vašek Chvátal]]: [http://www.cs.concordia.ca/~chvatal/notes/ppp.pdf ''Lecture notes on Pratt’s Primality Proofs''.] (PDF; 0,1 MB).</ref> Ein solcher Beleg wird ''Zertifikat'' ({{enS|primality certificate}}) genannt.<ref>[http://www.theoremoftheday.org/LogicAndComputerScience/Pratt/TotDPratt.pdf ''Der Satz von Vaughan Pratt als Theorem des Tages''.] (PDF; 0,3 MB).</ref> |
|||
Bei der Zusammengesetztheit (Nichtprimalität) einer Zahl ist der Unterschied zwischen Beleg und Finden eines Belegs noch augenfälliger: Als Beleg genügen zwei Faktoren, deren Produkt die zusammengesetzte Zahl ergibt; das Finden eines echten Teilers kann aber sehr viel Aufwand bedeuten. |
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== Größte bekannte Primzahl == |
|||
Der Grieche [[Euklid]] hat im vierten Jahrhundert vor Christus logisch gefolgert, dass es unendlich viele Primzahlen gibt; diese Aussage wird als ''[[Satz von Euklid]]'' bezeichnet. Euklid führte einen [[Widerspruchsbeweis]] für die Richtigkeit dieses Satzes (''Elemente'', Buch IX, § 20): Ausgehend von der Annahme, dass es nur endlich viele Primzahlen gibt, lässt sich eine weitere Zahl konstruieren, die eine bisher nicht bekannte Primzahl als Teiler hat oder selbst eine Primzahl ist, was einen Widerspruch zur Annahme darstellt. Somit kann eine [[endliche Menge]] niemals alle Primzahlen enthalten, also gibt es unendlich viele. Heute kennt man eine ganze Reihe von Beweisen für den Satz von Euklid.<ref>Für Beweise des Satzes von Euklid siehe [[b:Beweisarchiv: Zahlentheorie: Elementare Zahlentheorie: Satz von Euklid|Beweisarchiv]].</ref> |
|||
Der Satz von Euklid besagt, dass es keine größte Primzahl gibt. Es ist jedoch kein Verfahren bekannt, das effizient beliebig große Primzahlen generiert – deshalb gab es stets eine jeweils ''größte bekannte'' Primzahl, seitdem sich die Menschen mit Primzahlen befassen. Bis Dezember 2018 war es <math>2^{82.589.933}-1,</math> eine Zahl mit 24.862.048 (dezimalen) Stellen, die am 7. Dezember 2018 berechnet wurde. Für den Entdecker Patrick Laroche gab es für den Fund 3.000 US-Dollar vom Projekt [[Great Internet Mersenne Prime Search]], das [[Mersenne-Zahl|Mersenne-Primzahlen]] mittels [[Verteiltes Rechnen|verteiltem Rechnen]] sucht.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mersenne.org/primes/?press=M82589933 |titel=Mersenne Prime Number discovery – 2<sup>82589933</sup>−1 is Prime! |sprache=en |abruf=2018-12-21}}</ref> Luke Durant fand am 12. Oktober 2024 eine noch größere Primzahl mit 41.024.320 (dezimalen) Stellen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mersenne.org/primes/?press=M136279841 |titel=Largest Known Prime Number |hrsg=Mersenne Research, Inc. |datum=2024-10-21 |sprache=en |abruf=2024-10-23}}</ref> |
|||
Die größte bekannte Primzahl war fast immer eine Mersenne-Primzahl, also von der Form <math>2^n-1,</math> da in diesem Spezialfall der [[Lucas-Lehmer-Test]] angewendet werden kann, ein im Vergleich zur allgemeinen Situation sehr schneller Primzahltest. Bei der Suche nach großen Primzahlen werden deshalb nur Zahlen dieses oder eines ähnlich geeigneten Typs auf Primalität untersucht. |
|||
== Liste der Rekordprimzahlen nach Jahren == |
|||
{| class="wikitable" style="text-align:right;" |
|||
|- class="hintergrundfarbe6" style="line-height:120%" |
|||
! Primzahl<br>(als Ausdruck) |
|||
! Anzahl der<br />[[Dezimalsystem|Dezimalziffern]] |
|||
! Jahr |
|||
! Entdecker (genutzter Computer) |
|||
! Pro-<br>gramm |
|||
|- |
|||
| 2<sup>17</sup> − 1 |
|||
| 6 |
|||
| 1588 |
|||
| rowspan="2" align="left" | [[Pietro Cataldi|Cataldi]] |
|||
|rowspan="6" align="center"| manuell |
|||
|- |
|||
| 2<sup>19</sup> − 1 |
|||
| 6 |
|||
| 1588 |
|||
|- |
|||
| 2<sup>31</sup> − 1 |
|||
| 10 |
|||
| 1772 |
|||
|align=left| [[Leonhard Euler|Euler]] |
|||
|- |
|||
| (2<sup>59</sup> − 1) <big>/</big> 179.951 |
|||
| 13 |
|||
| 1867 |
|||
|align=left| [[Fortuné Landry|Landry]] |
|||
|- |
|||
| 2<sup>127</sup> − 1 |
|||
| 39 |
|||
| 1876 |
|||
|align=left| [[Édouard Lucas|Lucas]] |
|||
|- |
|||
| (2<sup>148</sup> + 1) <big>/</big> 17 |
|||
| 44 |
|||
| 1951 |
|||
|align=left| [[Aimé Ferrier|Ferrier]] (manueller Tischrechner) |
|||
|- |
|||
| 180 '''·''' (2<sup>127</sup> − 1)<sup>2</sup> + 1 |
|||
| 79 |
|||
| 1951 |
|||
|align=left| Miller & Wheeler (EDSAC1) |
|||
|rowspan="22" align="center"| ? |
|||
|- |
|||
| 2<sup>521</sup> − 1 |
|||
| 157 |
|||
| 1952 |
|||
| rowspan="5" align="left" | [[Raphael Robinson|Robinson]] ([[SWAC (Computer)|SWAC]]) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>607</sup> − 1 |
|||
| 183 |
|||
| 1952 |
|||
|- |
|||
| 2<sup>1.279</sup> − 1 |
|||
| 386 |
|||
| 1952 |
|||
|- |
|||
| 2<sup>2.203</sup> − 1 |
|||
| 664 |
|||
| 1952 |
|||
|- |
|||
| 2<sup>2.281</sup> − 1 |
|||
| 687 |
|||
| 1952 |
|||
|- |
|||
| 2<sup>3.217</sup> − 1 |
|||
| 969 |
|||
| 1957 |
|||
|align=left| Riesel (BESK) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>4.423</sup> − 1 |
|||
| 1.332 |
|||
| 1961 |
|||
|align=left| Hurwitz (IBM7090) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>9.689</sup> − 1 |
|||
| 2.917 |
|||
| 1963 |
|||
| rowspan="3" align="left" | Gillies (ILLIAC 2) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>9.941</sup> − 1 |
|||
| 2.993 |
|||
| 1963 |
|||
|- |
|||
| 2<sup>11.213</sup> − 1 |
|||
| 3.376 |
|||
| 1963 |
|||
|- |
|||
| 2<sup>19.937</sup> − 1 |
|||
| 6.002 |
|||
| 1971 |
|||
|align=left| Tuckerman (IBM 360/91) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>21.701</sup> − 1 |
|||
| 6.533 |
|||
| 1978 |
|||
|align=left| Noll & Nickel (CDC Cyber 174) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>23.209</sup> − 1 |
|||
| 6.987 |
|||
| 1979 |
|||
|align=left| Noll (CDC Cyber 174) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>44.497</sup> − 1 |
|||
| 13.395 |
|||
| 1979 |
|||
|align=left| Nelson & Slowinski (Cray 1) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>86.243</sup> − 1 |
|||
| 25.962 |
|||
| 1982 |
|||
|align=left| Slowinski (Cray 1) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>132.049</sup> − 1 |
|||
| 39.751 |
|||
| 1983 |
|||
|align=left| Slowinski (Cray X-MP) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>216.091</sup> − 1 |
|||
| 65.050 |
|||
| 1985 |
|||
|align=left| Slowinski (Cray X-MP/24) |
|||
|- |
|||
| 391.581 '''·''' 2<sup>216.193</sup> − 1 |
|||
| 65.087 |
|||
| 1989 |
|||
|align=left| „Amdahler Sechs“ (Amdahl 1200) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>756.839</sup> − 1 |
|||
| 227.832 |
|||
| 1992 |
|||
|align=left| Slowinski & Gage (Cray 2) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>859.433</sup> − 1 |
|||
| 258.716 |
|||
| 1994 |
|||
|align=left| Slowinski & Gage (Cray C90) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>1.257.787</sup> − 1 |
|||
| 378.632 |
|||
| 1996 |
|||
|align=left| Slowinski & Gage (Cray T94) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>1.398.269</sup> − 1 |
|||
| 420.921 |
|||
| 1996 |
|||
|align=left| Armengaud, Woltman (Pentium 90 MHz) |
|||
|rowspan="17" align="center"| [[Great Internet Mersenne Prime Search|GIMPS]] |
|||
|- |
|||
| 2<sup>2.976.221</sup> − 1 |
|||
| 895.932 |
|||
| 1997 |
|||
|align=left| Spence, Woltman (Pentium 100 MHz) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>3.021.377</sup> − 1 |
|||
| 909.526 |
|||
| 1998 |
|||
|align=left| Clarkson, Woltman, Kurowski (Pentium 200 MHz) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>6.972.593</sup> − 1 |
|||
| 2.098.960 |
|||
| 1999 |
|||
|align=left| Hajratwala, Woltman, Kurowski (Pentium 350 MHz) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>13.466.917</sup> − 1 |
|||
| 4.053.946 |
|||
| 2001 |
|||
|align=left| Cameron, Woltman, Kurowski (Athlon 800 MHz) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>20.996.011</sup> − 1 |
|||
| 6.320.430 |
|||
| 2003 |
|||
|align=left| Shafer (Pentium 4 2 GHz) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>24.036.583</sup> − 1 |
|||
| 7.235.733 |
|||
| 2004 |
|||
|align=left| Findley (Pentium 4 2,4 GHz) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>25.964.951</sup> − 1 |
|||
| 7.816.230 |
|||
| 2005 |
|||
|align=left| Nowak (Pentium 4 2,4 GHz) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>30.402.457</sup> − 1 |
|||
| 9.152.052 |
|||
| 2005 |
|||
| rowspan="2" align="left" | Cooper, Boone (Pentium 4 3 GHz) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>32.582.657</sup> − 1 |
|||
| 9.808.358 |
|||
| <!--4.9.-->2006 |
|||
|- |
|||
| 2<sup>43.112.609</sup> − 1 |
|||
| 12.978.189 |
|||
| <!--24.8.-->2008 |
|||
|align=left| Smith, Woltman, Kurowski et al. (Core 2 Duo 2,4 GHz) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>57.885.161</sup> − 1 |
|||
| 17.425.170 |
|||
| 2013 |
|||
|align=left| Cooper, Woltman, Kurowski et al. (Core 2 Duo E8400 3,0 GHz) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>74.207.281</sup> − 1 |
|||
| 22.338.618 |
|||
| 2016 |
|||
|align=left| Cooper, Woltman, Kurowski et al. (Intel i7-4790 3,6 GHz) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>77.232.917</sup> − 1 |
|||
| 23.249.425 |
|||
| 2017 |
|||
|align=left| Jonathan Pace et al. (Intel i5-6600 3,3 GHz) |
|||
|- |
|||
| 2<sup>82.589.933</sup> − 1 |
|||
| 24.862.048 |
|||
| 2018 |
|||
|align=left| Patrick Laroche et al. (Intel i5-4590T 2,0 GHz<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mersenne.org/primes/ |titel=List of known Mersenne prime numbers – PrimeNet |abruf=2019-11-01}}</ref>)<ref>[https://primes.utm.edu/bios/page.php?id=5004 primes.utm.edu]</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Daniel AJ Sokolov |url=https://www.heise.de/newsticker/meldung/Computer-in-Florida-findet-neue-groesste-Primzahl-4258520.html |titel=Computer in Florida findet neue größte Primzahl |werk=Heise.de |datum=2018-12-22 |abruf=2018-12-22}}</ref> |
|||
|- |
|||
|2<sup>136.279.841</sup> − 1 |
|||
|41.024.320 |
|||
|2024 |
|||
|align=left|Luke Durant (NVIDIA A100 GPU)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mersenne.org/primes/?press=M136279841 |titel=Mersenne Prime Discovery – 2^136279841−1 is Prime! |abruf=2024-10-21}}</ref> |
|||
|} |
|||
== Liste der Rekorde von Primzahlen mit besonderen Eigenschaften == |
|||
Zusätzlich zur Primalität besitzen viele Primzahlen noch weitere spezielle Merkmale. Die nachfolgende Liste stellt eine Auswahl von Rekorden solcher Primzahlen dar.<ref>[[Paulo Ribenboim]]: Die Welt der Primzahlen 2. Aufl., Springer-Lehrbuch, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2011, ISBN 978-3-642-18078-1, S. 124–126.</ref> |
|||
{| class="wikitable" style="text-align:right;" |
|||
|- class="hintergrundfarbe6" style="line-height:120%" |
|||
! Primzahl<br>(als Ausdruck) |
|||
! Anzahl der<br />Dezimalziffern |
|||
! Jahr |
|||
! Eigenschaften (Entdecker) |
|||
|- |
|||
| <math>10^{98689}-429151924 \cdot 10^{49340}-1</math> |
|||
| 98689 |
|||
| 1994 |
|||
| align="left" | [[Primzahlpalindrom]], dessen Stellenanzahl ebenfalls ein Primzahlpalindrom ist (Harvey Dubner und Jens Kruse Andersen) |
|||
|- |
|||
| <math>10^{999}+7</math> |
|||
| 1000 |
|||
| 1998 |
|||
| align="left" | kleinste 1000stellige Primzahl ([[Preda Mihăilescu]]) |
|||
|- |
|||
| <math>10^{78942}+10111100100111101\cdot 10^{39463}+1</math> |
|||
| 78943 |
|||
| 2004 |
|||
| align=left| Primzahlpalindrom und größte bekannte Primzahl, deren Dezimaldarstellung ausschließlich die Ziffern 0 oder 1 enthält (R. Chaglassian und Phil Carmody) |
|||
|- |
|||
| <math>8\cdot 10^{74318}-1</math> |
|||
| |
|||
| |
|||
| align=left| größte bekannte Primzahl, die aus lauter ungeraden Ziffern besteht |
|||
|- |
|||
| <math>207777\cdot 10^{207777}+1</math> |
|||
| |
|||
| 2010 |
|||
| align=left| derzeit bekannte Primzahl mit den meisten Nullen als Ziffern (G. Löh und Yves Gallot) |
|||
|} |
|||
== Verteilung und Wachstum == |
|||
=== Pi-Funktion und Primzahlsatz === |
|||
{{Hauptartikel|Primzahlsatz}} |
|||
[[Datei:PrimeNumberTheorem.svg|mini|In der Grafik wird die <math>\pi</math>-Funktion in blau dargestellt. Die Funktion <math>n/\ln(n)</math> in grün und der [[Integrallogarithmus]] <math>\operatorname{Li}(n)</math> in rot sind Approximationen der <math>\pi</math>-Funktion.]] |
|||
Zur Untersuchung der Verteilung der Primzahlen betrachtet man unter anderem die Funktion |
|||
: <math>\pi \colon \mathbb N \to \mathbb N,\;n \mapsto \pi(n)</math>, |
|||
die die Anzahl der Primzahlen <math>\leq n</math> angibt und auch ''Primzahlzählfunktion'' genannt wird. |
|||
Zum Beispiel ist |
|||
: <math>\pi(1) = 0\ ;\ \pi(10) = 4\ ;\ \pi(100) = 25\ ;\ \pi(1000) = 168; \ \pi(10^6) = 78498</math>. |
|||
Diese Funktion und ihr Wachstumsverhalten bilden einen zentralen [[Forschungsgegenstand]] der [[Analytische Zahlentheorie|Analytischen Zahlentheorie]], in deren Entwicklung schrittweise immer bessere Näherungsformeln entwickelt wurden. |
|||
Der Primzahlsatz besagt, dass |
|||
: <math>\pi(x) \sim \frac{x}{\ln x}</math> |
: <math>\pi(x) \sim \frac{x}{\ln x}</math> |
||
gilt, das heißt, dass der Quotient von linker und rechter Seite für <math>x\to\infty</math> gegen 1 strebt: |
|||
: <math>\lim_{x \to \infty} \frac{\pi(x)}{\frac{x}{\ln x}} = 1</math> (siehe ''[[Asymptotische Analyse]]'') |
|||
Der [[Dirichletscher Primzahlsatz|Dirichletsche Primzahlsatz]] dagegen schränkt die Betrachtung auf [[Restklasse]]n ein: Es sei <math>m</math> eine natürliche Zahl. Ist <math>a</math> eine ganze Zahl, die zu <math>m</math> nicht [[teilerfremd]] ist, so kann die [[arithmetische Folge]] |
|||
Siehe auch: [[Primzahlsatz]] |
|||
: <math>a, a+m, a+2m, a+3m, \dotsc</math> |
|||
höchstens eine Primzahl enthalten, weil alle Folgenglieder durch den größten gemeinsamen Teiler von <math>a</math> und <math>m</math> teilbar sind. Ist <math>a</math> aber teilerfremd zu <math>m</math>, so besagt der Dirichletsche Primzahlsatz, dass die Folge unendlich viele Primzahlen enthält. Beispielsweise gibt es unendlich viele Primzahlen der Form <math>4k+1</math> und unendlich viele der Form <math>4k+3</math> (<math>k</math> durchläuft jeweils die nichtnegativen natürlichen Zahlen). |
|||
Diese Aussage kann noch in der folgenden Form präzisiert werden. Es gilt: |
|||
== Spezielle Primzahlen == |
|||
: <math>\lim_{x\to\infty}\frac{\#\{p \ \mid \ \mathrm{prim},\ p \leq x \ \mathrm{und} \ p\equiv a \pmod m\}}{\#\{p \ \mid \ \mathrm{prim}, \ p \leq x\}} = \frac1{\varphi(m)}</math> |
|||
* [[Primzahlzwillinge]] |
|||
* [[Mersenne-Primzahl]]en |
|||
* [[Fermat-Zahl|Fermatsche Primzahl]]en |
|||
* [[Wilson-Primzahl]]en |
|||
* [[Wolstenholme-Primzahl]]en |
|||
* [[Wieferich-Primzahl]]en |
|||
* [[Cullen-Zahl]]en |
|||
* [[Sophie-Germain-Primzahl]]en |
|||
* [[Cunningham-Kette]]n |
|||
* [[Illegale Primzahl]]en |
|||
* [[Mirpzahl]]en |
|||
* [[Primzahlpalindrom]]e |
|||
* [[Smarandache-Wellin-Primzahl]]en |
|||
Dabei ist <math>\varphi(m)</math> die [[Eulersche Phi-Funktion]]. In diesem Sinne liegen also für ein festes <math>m</math> in den Restklassen <math>a+m\mathbb Z</math> mit <math>\mathrm{ggT}(a,m)=1</math> jeweils „gleich viele“ Primzahlen. |
|||
==Warum ist die 1 keine Primzahl?== |
|||
<!-- siehe Diskussionsseite, warum ich den Abschnitt wieder zurückgesetzt habe. Berni --> |
|||
{{Siehe auch|Ulam-Spirale}} |
|||
Die einfachste (und von Mathematikern gern gegebene) Antwort zitiert die Definition: |
|||
* Die Zahl 1 hat nur einen natürlichen Teiler (die 1). Eine natürliche Zahl ist genau dann Primzahl, wenn sie genau 2 natürliche Teiler hat. |
|||
=== Schranken === |
|||
Eine Motivation für diese Definition geben dagegen diese Antworten: |
|||
Die (bewiesene) [[Bonsesche Ungleichung]] garantiert, dass das Quadrat einer Primzahl kleiner ist als das Produkt aller kleineren Primzahlen (ab der fünften Primzahl). |
|||
* Damit man eine eindeutige [[Primfaktorzerlegung]] bekommt (man hätte sonst beliebig viele 1-Faktoren mit drin). |
|||
* Weil 1 eine [[Einheit (Mathematik)|Einheit]] ist (siehe den Artikel [[Primelement]]). |
|||
* Weil man ansonsten bei nahezu allen Aussagen über Primzahlen schreiben müsste: „Für alle Primzahlen mit Ausnahme der 1 gilt...“. Beispielsweise in der Theorie der [[endlicher Körper|endlichen Körper]]. |
|||
Nach der (unbewiesenen) [[Andricasche Vermutung|Andricaschen Vermutung]] ist die Differenz der Wurzeln der <math>n</math>-ten und der <math>(n+1)</math>-ten Primzahl kleiner als 1. |
|||
Siehe hierzu auch: [[b:Mathematik:Zahlentheorie:Warum_1_keine_Primzahl_ist|Warum 1 keine Primzahl ist]] |
|||
=== Abschätzungen zu Primzahlen und Folgerungen aus dem Primzahlsatz === |
|||
Im Folgenden sei die [[Folge (Mathematik)|Folge]] der Primzahlen mit <math>(p_n)_{n \in \N}</math> bezeichnet. |
|||
==== Abschätzungen ==== |
|||
Für [[Indexmenge (Mathematik)|Indizes]] <math>n \in \N</math> gelten folgende [[Abschätzung]]en: |
|||
; (1a) |
|||
: <math>p_n < p_{n+1} < 2 \cdot p_n</math><ref>Rademacher-Toeplitz: S. 164.</ref><ref>Sierpiński: S. 146.</ref> |
|||
; (1b) |
|||
: <math>{p_{n+1}}^2 \leq 2 \cdot {p_n}^2</math> für <math>n \ge 5</math><ref>{{Literatur |Autor=Dressler-Pigno-Young |Titel=Nordisk Mat. Tidskr |Band=24 |Datum= |Seiten=39}}</ref><ref>Sándor-Mitrinović-Crstici: S. 247.</ref><ref group="A">Diese Beziehung wird mit <math>\leq</math> statt <math> < </math> angegeben, obwohl die Gleichung <math>\, {p_{n+1}}^2 = 2 \cdot {p_n}^2 \,</math> wegen <math>2 \nmid p_{n+1}</math> nie erfüllbar ist.</ref> |
|||
; (1c) |
|||
: <math>p_n < 2^n</math> für <math>n \ge 2</math><ref>Sierpiński: S. 145.</ref> |
|||
; (1d) |
|||
: <math>p_n > n \cdot \ln(n)</math><ref>Die Abschätzung '''(1d)''' wurde zuerst von [[John Barkley Rosser]] gefunden (s. Rosser in: ''Proc. London Math. Soc.'', Band 45, S. 21 ff. / Sierpiński, S. 163 / Sándor-Mitrinović-Crstici, S. 247).</ref> |
|||
; (1e) |
|||
: <math>\sum_{k=2}^n{\frac{1}{p_k}} > \frac{1}{36} \cdot {\ln{\ln(n+1)}}</math> für <math>n \ge 2</math><ref>Sierpiński: S. 162.</ref><ref>Aus '''(1e)''' ergibt sich, wie Sierpiński anmerkt, unmittelbar die [[Reihe (Mathematik)#20. Jahrhundert bis heute|Divergenz]] der Reihe <math>\textstyle \sum_{k=1}^{\infty}{\frac{1}{p_k}}</math>.</ref> |
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==== Folgerungen aus dem Primzahlsatz ==== |
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Mit dem Primzahlsatz ergeben sich folgende Resultate: |
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; (2a) |
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: <math>\lim_{n \rightarrow \infty} \frac{p_{n+1}}{p_n} = 1</math><ref>Sierpiński: S. 163.</ref> |
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; (2b) |
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: <math>\frac{n}{\ln(n) - \frac{1}{2}} < \pi(n) < \frac{n}{\ln(n) - \frac{3}{2}}</math> für <math>n \ge 67</math><ref>{{Literatur |Autor=Rosser-Schoenfeld |Titel=Illinois J. Math |Band=6 |Datum= |Seiten=64 ff.}}</ref><ref>Sierpiński: S. 163.</ref><ref>Wie Sierpiński anmerkt, gelangt man mit '''(2b)''' unmittelbar zum Primzahlsatz.</ref> |
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; (2c) |
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Für jede [[Positive Zahl|positive]] [[reelle Zahl]] <math>x</math> existiert eine [[Folge (Mathematik)|Folge]] <math>(q_n)_{n \in \N}</math> von Primzahlen mit |
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: <math>\lim_{n \rightarrow \infty} \frac{q_n}{n} = x</math>.<ref>Sierpiński: S. 165.</ref><ref>Dieses Ergebnis wurde gemäß Sierpiński zuerst von dem polnischen Mathematiker [[Hugo Steinhaus]] gewonnen.</ref> |
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; (2d) |
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Die [[Menge (Mathematik)|Menge]] der aus allen Primzahlen gebildeten [[Quotient]]en ist eine [[dichte Teilmenge]] der Menge aller positiven reellen Zahlen. D. h.: Für beliebige positive reelle Zahlen <math>a, b</math> mit <math>0 < a < b</math> existieren stets Primzahlen <math>p, q</math>, sodass |
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: <math>a < \frac{p}{q} < b</math> |
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erfüllt ist.<ref>Sierpiński: S. 165.</ref> |
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=== Primzahllücken === |
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{{Hauptartikel|Primzahllücke}} |
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Die Differenz zwischen zwei benachbarten Primzahlen heißt Primzahllücke. Diese Differenz schwankt, und es gibt Primzahllücken beliebiger Größe. Es gibt aber auch Beschränkungen für die Lückengröße in Abhängigkeit von ihrer Lage. |
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=== Weitere Aussagen über Primzahl-Verteilungen === |
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[[Datei:Primzahlen in quadratischen Anordnungen.svg|mini|hochkant=1.5|Primzahlen in quadratischen Anordnungen]] |
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* Der [[Bertrandsches Postulat|Satz von Bertrand]] sichert die Existenz einer Primzahl zwischen jeder natürlichen Zahl <math>n</math> und ihrem Doppelten <math>2n</math>. |
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* Nach der (unbewiesenen) [[Legendresche Vermutung|Legendreschen Vermutung]] gibt es stets mindestens eine Primzahl zwischen <math>n^2</math> und <math>(n+1)^2</math>. |
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Die Legendresche Vermutung stellt eine [[Notwendige und hinreichende Bedingung|notwendige Bedingung]] für die nachfolgende (ebenfalls unbewiesene) Vermutung dar: |
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* Gegeben sei eine Primzahl <math>p</math>. Die natürlichen Zahlen <math>1</math> bis <math>p^2</math> seien zeilenweise aufsteigend quadratisch angeordnet wie in der Abbildung für die ersten fünf Primzahlen <math>p=2;3;5;7</math> und <math>11</math> dargestellt. |
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: Dann gibt es zu jeder solchen quadratischen Anordnung eine Auswahl von <math>p</math> Primzahlen, so dass sich in jeder Zeile und jeder Spalte genau eine Primzahl befindet. |
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: Daraus, dass sich in der letzten Zeile einer jeden quadratischen Anordnung mindestens eine Primzahl befinden muss, lässt sich die Legendresche Vermutung folgern.<ref>Martin Erickson: ''Mathematische Appetithäppchen – Faszinierende Bilder. Packende Formeln. Reizvolle Sätze.'' Aus dem Englischen übersetzt von Roland Girgensohn. Springer Spektrum, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2015, ISBN 978-3-662-45458-9, S. 7. Übersetzung der amerikanischen Ausgabe: Martin Erickson: ''Beautiful Mathematics''. [[Mathematical Association of America]], 2011.</ref> |
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== Generierung von Primzahlen == |
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{{Hauptartikel|Primzahlgenerator}} |
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[[Datei:Sieve of Eratosthenes animation.gif|mini|Veranschaulichung des Algorithmus ''Sieb des Eratosthenes'']] |
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Einer der ältesten Algorithmen zur Bestimmung von Primzahlen ist das [[Sieb des Eratosthenes]]. Bis heute ist kein effizienter Primzahlgenerator bekannt. Es gibt allerdings Formeln, bei denen eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass die erzeugten Zahlen prim sind. Solche Zahlen müssen nachträglich noch auf ihre Primalität getestet werden. |
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== Primzahlen mit identischen Ziffern 1 == |
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Seit Beginn des 20. Jahrhunderts beschäftigten sich Experten mit der Frage, unter welchen Bedingungen Zahlen, deren Ziffern ausschließlich Einsen sind (sog. [[Repunit]]-Zahlen), Primzahlen sind. |
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1907 verfasste [[Henry Dudeney|Henry Ernest Dudeney]] sein erstes Rätselbuch mit dem Titel ''The Canterbury Puzzles'', in dem er behauptete, dass 11 die einzige Repunit-Primzahl sei. Er konnte zwar nachweisen, dass alle aus 3 bis 18 Ziffern bestehende Repunit-Zahlen keine Primzahlen sind, jedoch gelang ihm dies nicht für Repunit-Zahlen mit mehr als 18 Ziffern. |
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Nach der Lektüre von Dudeneys Buch bewies 1918 der New Yorker Oscar Hope, dass die 19-stellige Zahl 1.111.111.111.111.111.111 eine Primzahl ist. Später wurde auch die 23-stellige Repunit-Zahl als Primzahl nachgewiesen. Bis 1970 wurden bis zu 373-stellige Repunit-Zahlen untersucht, ohne jedoch eine vierte solche Primzahl zu finden. |
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Das Problem, ob es mehr als drei oder sogar unendlich viele Repunit-Primzahlen gibt, ist bis heute nicht gelöst.<ref>[[Martin Gardner]]: ''Mathematisches Labyrinth''. Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1979, ISBN 978-3-528-08402-8, Seiten 86/87.</ref><ref>Henry Ernest Dudeney: ''The Canterbury Puzzles and other curious problems.'' E. P. Dutton, New York 1908 (Nachdruck bei Dover).</ref> |
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Weitere spezielle Arten von Primzahlen finden sich in der [[:Kategorie:Primzahl]]. |
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== Verallgemeinerung == |
== Verallgemeinerung == |
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In der Ringtheorie wird das Konzept der ''Primzahl'' auf gewisse Elemente eines beliebigen kommutativen unitären Rings verallgemeinert. Die entsprechenden Begriffe sind ''[[Primelement]]'' und ''[[irreduzibles Element]].'' |
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Die Primzahlen und deren Negative sind dann genau die Primelemente und auch genau die irreduziblen Elemente des Rings der [[Ganze Zahl|ganzen Zahlen]]. In [[Faktorieller Ring|faktoriellen Ringen]], das sind Ringe mit eindeutiger Primfaktorisierung, fallen die Begriffe ''Primelement'' und ''irreduzibles Element'' zusammen; im Allgemeinen ist die Menge der Primelemente jedoch nur eine [[Teilmenge]] der Menge der irreduziblen Elemente. |
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Verallgemeinerungen des Begriffs ''Primzahl'' auf beliebige [[Ring (Mathematik)|Ring]]e sind die Begriffe ''[[Primelement]]'' und ''[[irreduzibles Element]]''. |
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Zum Beispiel sind in den [[ganze Zahlen|ganzen Zahlen]] auch die Negativen der Primzahlen sowohl Primelemente als auch irreduzible Elemente. In einigen anderen Ringen unterscheiden sich jedoch diese beiden Begriffe. |
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Insbesondere im zahlentheoretisch bedeutsamen Fall der [[Dedekindring]]e übernehmen [[Primideal]]e die Rolle der Primzahlen. |
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Eine ähnliche Definition wie die Primzahlen haben die [[Sekundzahl]]en: Dies sind natürliche Zahlen mit genau drei natürlichen Teilern. |
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== Primfaktorzerlegung == |
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==Siehe auch== |
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{{Hauptartikel|Primfaktorzerlegung}} |
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*[[Primzahlsatz]] |
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*[[Faktorisierung]] |
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Es gilt der [[Primfaktorzerlegung#Fundamentalsatz der Arithmetik|Fundamentalsatz der Arithmetik]]: Jede [[ganze Zahl]] größer als 1 lässt sich als Produkt von Primzahlen darstellen, und diese Darstellung ist bis auf die Reihenfolge der Faktoren eindeutig. Man nennt sie die ''Primfaktoren'' der Zahl. |
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*[[Ungelöste Probleme der Mathematik]] |
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Weil sich jede natürliche Zahl größer als 0 durch [[Multiplikation]] von Primzahlen darstellen lässt, nehmen die Primzahlen eine besondere atomare Stellung in der Mathematik ein, sie „erzeugen“ gewissermaßen alle anderen natürlichen Zahlen – die Eins als [[leeres Produkt]]. [[Alexander K. Dewdney]] bezeichnete sie als den [[Chemisches Element|Elementen der Chemie]] weitgehend ähnlich. |
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Daraus wird auch klar, warum es unzweckmäßig ist, die Eins als Primzahl zu definieren: Sie ist das [[Neutrales Element|neutrale Element]] der Multiplikation und kann somit multiplikativ keine weiteren Zahlen erzeugen. Sie wird für die Darstellung der Zahlen als Produkt von Primfaktoren nicht benötigt. Würde man die 1 zu den Primzahlen zählen, verlöre sich darüber hinaus die Eindeutigkeit der Primfaktorzerlegung, weil man an jede Zerlegung beliebig viele Einsen anhängen kann, ohne den Wert der Zahl zu ändern. |
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Man hat eine Reihe von [[Faktorisierungsverfahren]] entwickelt, um die Primfaktoren von allgemeinen Zahlen oder auch solchen von spezieller Form möglichst schnell zu bestimmen. Man kennt aber bisher keine Methode, um beliebige Zahlen effizient zu faktorisieren, d. h. in einer Zeit, die höchstens [[Polynomialzeit|polynomiell]] mit der Länge der gegebenen Zahl wächst. Die ''Faktorisierungsannahme'' besagt, dass es eine solche Methode auch nicht gibt. |
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== Anwendung und Auftreten von Primzahlen == |
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=== Primzahlen in der Natur === |
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Manche Tier- und Pflanzenarten (z. B. bestimmte [[Magicicada#Überlebensstrategien|Zikaden]] oder [[Fichten]]) vermehren sich in Zyklen von Primzahlen (etwa alle 11, 13 oder 17 Jahre) besonders stark, um es Fressfeinden zu erschweren, sich auf das massenhafte Auftreten einzustellen.<ref>{{Internetquelle |autor=[[Klaus Schmeh]] |url=https://www.heise.de/tp/features/Was-Zikaden-mit-Primzahlen-zu-tun-haben-3420327.html |titel=Was Zikaden mit Primzahlen zu tun haben |werk=[[heise online]] |abruf=2020-03-09}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://home.arcor.de/steffen.hitzemann/mathprobs/Praxis/Natur/Zikaden.pdf |titel=Im Zikadenleben zählen Zahlen |hrsg=Max-Planck-Gesellschaft |datum=2002-04-29 |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20071001045528/http://home.arcor.de/steffen.hitzemann/mathprobs/Praxis/Natur/Zikaden.pdf |archiv-datum=2007-10-01 |abruf=2020-03-09}}</ref> |
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=== Primzahlen in der Informatik === |
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Bei der [[Informationssicherheit]] und insbesondere bei der [[Verschlüsselung]] von [[Nachricht]]en (siehe [[Kryptographie]]) spielen Primzahlen eine wichtige Rolle. Sie werden oft in [[Asymmetrisches Kryptosystem|asymmetrischen Kryptosystemen]] wie etwa Public-Key-Verschlüsselungsverfahren eingesetzt. Wichtige Beispiele sind der [[Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch]], das [[RSA-Kryptosystem]], das unter anderem bei [[OpenPGP]] zum Einsatz kommt, das [[Elgamal-Verschlüsselungsverfahren|Elgamal-Kryptosystem]] und das [[Rabin-Kryptosystem]]. Dabei werden die [[Schlüssel (Kryptologie)|Schlüssel]] aus großen, zufällig erzeugten Primzahlen berechnet, die geheim bleiben müssen. |
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Solche [[Algorithmus|Algorithmen]] basieren auf [[Einwegfunktion]]en, die schnell ausführbar sind, deren Umkehrung aber mit der aktuell bekannten Technologie praktisch unmöglich zu berechnen ist. Neue [[Informationstechnologie]]n, zum Beispiel [[Quantencomputer]], könnten das aber ändern. Das ungelöste [[P-NP-Problem]] steht damit in Zusammenhang. |
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== {{Anker|Nicht1}}Warum 1 keine Primzahl ist == |
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Seit hunderten von Jahren diskutieren Mathematiker, ob die Zahl 1 als Primzahl anzusehen ist. Bei dieser Frage handelt es sich nicht um eine mathematische [[Aussage (Logik)|Aussage]] oder [[Satz (Mathematik)|Feststellung]], sondern um eine [[Definition]]. Definitionen werden intuitiv und/oder pragmatisch begründet; sie sind subjektiv, können aber hinsichtlich ihrer Nützlichkeit durchaus objektiv bewertet werden. Eine gute Definition ist an sich leicht und intuitiv verständlich (d. h. naheliegend) und macht auch die Formulierung von Theoremen leicht und intuitiv verständlich (d. h., sie ist nützlich). |
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Die Frage, ob 1 eine Primzahl ist, hängt also davon ab, was wir unter dem Begriff ''Primzahl'' intuitiv verstehen wollen und wie nützlich die Definition des Begriffs dann für die Formulierung von Theoremen ist. |
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Der bedeutende Mathematiker [[Godfrey Harold Hardy]] bezeichnete zum Beispiel noch im Jahr 1908 die Zahl 1 als Primzahl, aber spätestens im Jahr 1929 nicht mehr.<ref>{{Literatur |Autor=Chris K. Caldwell, Angela Reddick, Yeng Xiong |Titel=The History of the Primality of One: A Selection of Sources |Sammelwerk=[[Journal of Integer Sequences]] |Datum=2012 |Seiten=1–40 |Kommentar=Article 12.9.8 |Online=https://cs.uwaterloo.ca/journals/JIS/VOL15/Caldwell2/cald6.pdf |Format=PDF |KBytes= |Abruf=2020-02-10}}</ref> Generell gilt seit dem 20. Jahrhundert unter den meisten Mathematikern die Übereinkunft, die Zahl 1 nicht zu den Primzahlen zu zählen. |
|||
Das Argument dafür, dass 1 in der Tat eine Primzahl sein sollte, ist: |
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* Gemäß der Definition „Primzahlen sind nur durch sich selbst und 1 teilbar“ hat jede Primzahl höchstens zwei Teiler. Konkret einen einzigen Teiler für den Fall, dass die Zahl 1 ist, und zwei verschiedene Teiler für den Fall, dass es sich um eine andere Primzahl handelt. |
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Argumente dafür, dass 1 ''keine'' Primzahl sein sollte, sind: |
|||
* Jede Primzahl hat genau zwei Teiler (die Zahl 1 und sich selbst), wobei ''genau zwei'' konkret bedeutet, dass die Teiler unterschiedlich sind. Hieran erkennt man, dass das obige Dafür-Argument vielmehr eine unsaubere Wiedergabe dieser Idee entspricht. |
|||
* Ein Satz in der Mathematik ist die Eindeutigkeit der [[Primfaktorzerlegung]]. Wäre <math>n = 1</math> eine Primzahl, so hätte zum Beispiel die zusammengesetzte Zahl <math>x = 6</math> viele verschiedene Primfaktorzerlegungen, zum Beispiel <math>x = 6 = 2 \cdot 3 = 1 \cdot 2 \cdot 3 = 1^2 \cdot 2 \cdot 3 = \ldots = 1^{657} \cdot 2 \cdot 3 = \ldots</math>. |
|||
: Damit hätte jede Zahl unendlich viele verschiedene Primfaktorzerlegungen und man müsste die Voraussetzungen für diesen Satz anders formulieren, damit die Eindeutigkeit wieder gegeben ist. Die Vieldeutigkeit ergibt sich speziell in diesem Zusammenhang daraus, dass die Zahl 1 das neutrale Element der Multiplikation ist, wodurch ihre Nutzung deswegen hierbei unsinnig wird. |
|||
* Das Produkt von zwei Primzahlen ist stets eine [[zusammengesetzte Zahl]], also eine Zahl, die aus mindestens zwei Primfaktoren besteht. Wäre 1 eine Primzahl, könnte man sie zum Beispiel mit einer Primzahl multiplizieren und würde als Produkt wieder eine Primzahl und keine zusammengesetzte Zahl erhalten. Man müsste also die Definition der zusammengesetzten Zahl wesentlich umständlicher fassen. |
|||
* Das [[Sieb des Eratosthenes]] braucht eine Sonderbehandlung für 1, da man andernfalls als ersten Schritt alle Vielfachen von 1 streichen würde, womit keine einzige andere Zahl mehr übrig bleiben würde außer der 1. |
|||
* Für alle Primzahlen <math>p</math> ist die [[Eulersche Phi-Funktion]] <math>\varphi(p) = p-1</math>. Für <math>n=1</math> gilt aber <math>\varphi(1) = 1 \ne 1-1 = 0</math>. Der Satz müsste also umformuliert werden und 1 zur Ausnahme machen. |
|||
* Für alle Primzahlen <math>p</math> gilt für die [[Teilerfunktion]] <math>\sigma_0(p)=2</math>. Für <math>n=1</math> ist aber <math>\sigma_0(1) = 1 \ne 2</math>. Es gilt auch <math>\sigma_1(p) = p+1</math>. Für <math>n=1</math> ist aber <math>\sigma_1(1) = 1 \ne 1+1 = 2</math>. Es wäre also die Zahl 1 auch für diese Funktion(en) eine große Ausnahme. |
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* Die Definition von [[Primelement]]en müsste man umformulieren, wenn 1 eine Primzahl wäre. Die neue Definition wäre komplizierter. |
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* Es gibt zu jeder Primpotenz einen [[Endlicher Körper|endlichen Körper]], der genau so viele Elemente hat. Wäre 1 eine Primzahl, dann müsste gemäß dieser Aussage der [[Nullring]] als [[Körper (Algebra)|Körper]] aufgefasst werden. |
|||
* Die vielfältigen Besonderheiten, die dem Nullring zu eigen sind (z. B. dass er keine echte algebraische Erweiterung zulässt), sind leichter zu würdigen, indem man ihm die Sonderrolle unter den Ringen, die er wirklich einnimmt, auch zuspricht, den Begriff des „Nullkörpers“ nicht bildet und von einem Körper fordert, dass er mindestens zwei Elemente hat, m. a. W., dass sich die neutralen Elemente der beiden Ringoperationen [[Addition]] und [[Multiplikation]] unterscheiden. |
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Die Beispiele zeigen, dass man auf jeden Fall für die (so definierten) Primzahlen und die 1 verschiedene Begriffe braucht, und nun – warum soll man nicht diese Primzahlen unter dem Begriff „Primzahl“ verstehen und für die 1 einen anderen Begriff, nämlich den der „[[Einheit (Mathematik)|Einheit]]“ einführen, um nachher die Zahlenmenge auch besser erweitern zu können, bspw. auf die der [[Ganze Zahl|ganzen Zahlen]], wo sich eine weitere Zahl als Einheit herausstellt, nämlich die −1? |
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== Siehe auch == |
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* [[Fastprimzahl]] |
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* [[Frobeniushomomorphismus]] |
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* [[Gilbreaths Vermutung]] |
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* [[Illegale Primzahl]] |
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* [[Permutierbare Primzahl]] |
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* [[Primzahltupel]] |
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* [[Relativ prim]] |
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== Anmerkungen == |
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<references group="A" /> |
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== Literatur == |
== Literatur == |
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* |
* [[Peter Bundschuh]]: ''Einführung in die Zahlentheorie.'' 6. Auflage. Springer, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-76490-8. |
||
* [[Marcus du Sautoy]]: ''Die Musik der Primzahlen. Auf den Spuren des größten Rätsels der Mathematik.'' Beck, München 2004, ISBN 3-406-52320-X. |
|||
* [[Władysław Narkiewicz]]: ''The Development of Prime Number Theory. From Euclid to Hardy and Littlewood.'' Springer, Berlin 2000, ISBN 3-540-66289-8. |
|||
* [[Paulo Ribenboim]]: ''The New Book of Prime Number Records.'' Springer, New York 1996, ISBN 0-387-94457-5. |
|||
* {{Literatur |
|||
|Autor=Robert E. Dressler, Louis Pigno, Robert Young |
|||
|Titel=Sums of squares of primes |
|||
|Sammelwerk=[[Nordisk Matematisk Tidskrift|Nordisk Mat. Tidskr]] |
|||
|Band=24 |
|||
|Datum=1976 |
|||
|Seiten=39–40 |
|||
|Online=[http://www.ams.org/mathscinet/search/publdoc.html?arg3=&co4=AND&co5=AND&co6=AND&co7=AND&dr=all&pg4=AUCN&pg5=TI&pg6=JOUR&pg7=ALLF&pg8=ET&review_format=html&s4=Dressler%2C%20Robert%20E.&s5=&s6=&s7=&s8=All&vfpref=html&yearRangeFirst=&yearRangeSecond=&yrop=eq&r=10&mx-pid=419352 MR0419352]}} |
|||
* {{Literatur |
|||
|Autor=[[Hans Rademacher]], [[Otto Toeplitz]] |
|||
|Titel=Von Zahlen und Figuren. Proben mathematischen Denkens für Liebhaber der Mathematik |
|||
|Reihe=Heidelberger Taschenbücher |
|||
|BandReihe=50 |
|||
|Verlag=Springer Verlag |
|||
|Ort=Berlin (u. a.) |
|||
|Datum=1968 |
|||
|Online=[http://www.ams.org/mathscinet/search/publdoc.html?arg3=&co4=AND&co5=AND&co6=AND&co7=AND&dr=all&pg4=AUCN&pg5=AUCN&pg6=PC&pg7=ALLF&pg8=ET&review_format=html&s4=Toeplitz&s5=Rademacher&s6=&s7=&s8=All&vfpref=html&yearRangeFirst=&yearRangeSecond=&yrop=eq&r=4&mx-pid=252141 MR0252141]}} |
|||
* {{Literatur |
|||
|Autor=[[John Barkley Rosser|J. B. Rosser]] |
|||
|Titel=The n-th prime is greater than n log n |
|||
|Sammelwerk=[[London Mathematical Society|Proc. London Math. Soc]] |
|||
|Band=45 |
|||
|Datum=1939 |
|||
|Seiten=21–44}} |
|||
* {{Literatur |
|||
|Autor=[[John Barkley Rosser|J. Barkley Rosser]], [[Lowell Schoenfeld|L. Schoenfeld]] |
|||
|Titel=Approximate formulas for some functions of prime numbers |
|||
|Sammelwerk=[[Illinois Journal of Mathematics|Illinois J. Math]] |
|||
|Band=6 |
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|Datum=1962 |
|||
|Seiten=64–94 |
|||
|Online=[http://www.projecteuclid.org/download/pdf_1/euclid.ijm/1255631807 projecteuclid.org]}} [http://www.ams.org/mathscinet/search/publdoc.html?arg3=&co4=AND&co5=AND&co6=AND&co7=AND&dr=all&pg4=AUCN&pg5=TI&pg6=PC&pg7=ALLF&pg8=ET&review_format=html&s4=Schoenfeld&s5=&s6=&s7=&s8=All&vfpref=html&yearRangeFirst=&yearRangeSecond=&yrop=eq&r=66&mx-pid=137689 MR0137689] |
|||
* {{Literatur |
|||
|Autor=[[József Sándor (Mathematiker)|József Sándor]], [[Dragoslav Mitrinović|Dragoslav S. Mitrinović]], Borislav Crstici |
|||
|Titel=Handbook of Number Theory. |
|||
|Band=Band I |
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|Auflage=2. |
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|Verlag=Springer-Verlag |
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|Ort=Dordrecht (NL) |
|||
|Datum=2006 |
|||
|ISBN=1-4020-4215-9 |
|||
|Online=[http://www.ams.org/mathscinet/search/publdoc.html?arg3=&co4=AND&co5=AND&co6=AND&co7=AND&dr=all&pg4=AUCN&pg5=AUCN&pg6=PC&pg7=ALLF&pg8=ET&review_format=html&s4=Sandor&s5=Crstici&s6=&s7=&s8=All&vfpref=html&yearRangeFirst=&yearRangeSecond=&yrop=eq&r=1&mx-pid=2186914 MR2186914]}} |
|||
* {{Literatur |
|||
|Autor=[[Wacław Sierpiński]] |
|||
|Titel=Elementary Theory of Numbers |
|||
|TitelErg=Edited and with a preface by [[Andrzej Schinzel]] |
|||
|Reihe=North-Holland Mathematical Library |
|||
|BandReihe=31 |
|||
|Auflage=2. überarbeitete und erweiterte |
|||
|Verlag=North-Holland (u. a.) |
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|Ort=Amsterdam (u. a.) |
|||
|Datum=1988 |
|||
|ISBN=0-444-86662-0 |
|||
|Online=[https://mathscinet.ams.org/mathscinet/search/publdoc.html?arg3=&co4=AND&co5=AND&co6=AND&co7=AND&dr=all&pg4=AUCN&pg5=TI&pg6=PC&pg7=ALLF&pg8=ET&review_format=html&s4=Sierpi%C5%84ski&s5=Elementary%20theory%20of%20numbers%20&s6=&s7=&s8=All&sort=Newest&vfpref=html&yearRangeFirst=&yearRangeSecond=&yrop=eq&r=2&mx-pid=930670 MR0930670]}} |
|||
* {{Literatur |
|||
|Autor=[[Rebecca Waldecker]], [[Lasse Rempe-Gillen]] |
|||
|Titel=Primzahltests für Einsteiger: Zahlentheorie–[[Algorithmik]]–[[Kryptographie]] |
|||
|Auflage=2. |
|||
|Verlag=Springer Spektrum |
|||
|Ort=Wiesbaden |
|||
|Datum=2016 |
|||
|ISBN=978-3-658-11216-5 |
|||
|DOI=10.1007/978-3-658-11217-2}} |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commonscat|Prime numbers|Primzahlen}} |
|||
*http://www.primzahlen.de |
|||
{{Wiktionary}} |
|||
*http://www.primzahlen.org |
|||
{{Wikibooks|Mathematik: Zahlentheorie: Fundamentalsatz der Arithmetik|Fundamentalsatz der Arithmetik}} |
|||
*http://www.utm.edu/research/primes/ |
|||
{{Wikibooks|Primzahlen: Tabelle der Primzahlen (2 - 100.000)|Primzahlen von 2 bis 100.000}} |
|||
*http://www.utm.edu/research/primes/howmany.shtml |
|||
* [https://primes.utm.edu/ The Prime Pages] (englisch) |
|||
*http://www.heise.de/newsticker/data/as-02.12.03-000/ |
|||
* [http://www.primzahlen.de/ Die Primzahlenseite] |
|||
*http://www.mersenne.org/freesoft.htm - Mit GIMPS Primzahlen finden |
|||
* {{MathWorld |id=RossersTheorem |title=Rosser’s Theorem}} |
|||
*http://www.informatik.uni-frankfurt.de/~fp/Tools/Sieve.html |
|||
* [http://www.wolfk-wk.de/misc/Math/Primzahltabelle.html Eine interaktive Primzahltabelle] |
|||
*http://members.surfeu.fi/kklaine/primebear.html - The Prime Number Shitting Bear |
|||
*[http://www.utm.edu/research/primes/notes/errata/ Ergänzungen und Irrtümer] zu dem Buch "The new Book of Prime Number Records" von Paolo Ribenboim |
|||
== Einzelnachweise == |
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<references /> |
|||
{{Navigationsleiste Primzahlklassen}} |
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[[Kategorie:Zahlen]] [[Kategorie:Zahlentheorie]] |
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{{Normdaten|TYP=s|GND=4047263-2}} |
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[[Kategorie:Primzahl| ]] |
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[[bg:Просто число]] |
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[[da:Primtal]] |
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[[en:Prime number]] |
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[[eo:Primo]] |
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[[es:Número primo]] |
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[[eu:Zenbaki lehen]] |
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[[fr:Nombre premier]] |
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[[he:מספר ראשוני]] |
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[[id:Bilangan prima]] |
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[[is:Frumtölur]] |
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[[it:Numero primo]] |
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[[ja:素数]] |
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[[ko:소수]] |
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[[lt:Pirminiai skaičiai]] |
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[[nl:Priemgetal]] |
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[[no:Primtall]] |
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[[pl:Liczby pierwsze]] |
|||
[[ru:Простое число]] |
|||
[[sl:Praštevilo]] |
|||
[[sv:Primtal]] |
|||
[[tokipona:nanpa lawa]] |
|||
[[zh-cn:素数]] |
Aktuelle Version vom 22. Juni 2025, 16:24 Uhr

Eine Primzahl (von lateinisch numerus primus ‚erste Zahl‘) ist eine natürliche Zahl, die genau zwei Teiler hat (und somit größer als 1 ist). Diese zwei Teiler sind 1 und die Zahl selbst. Dabei bedeutet primus speziell „Anfang, das Erste (der Dinge)“,[1] sodass eine „Anfangszahl“ gemeint ist, die aus keiner anderen natürlichen Zahl multiplikativ konstruiert werden kann.[2]
Die Menge der Primzahlen wird in der Regel mit dem Symbol bezeichnet. Man weiß durch den Satz des Euklid seit der Antike, dass es unendlich viele Primzahlen gibt. Mit verknüpft ist die Folge der nach ihrer Größe geordneten Primzahlen, die man auch Primzahlfolge nennt.
Die Primzahlen lassen sich unter anderem mit Hilfe der Teileranzahlfunktion definieren:
Es ist demnach
mit


Die Bedeutung der Primzahlen für viele Bereiche der Mathematik beruht auf drei Folgerungen aus ihrer Definition:
- Existenz und Eindeutigkeit der Primfaktorzerlegung: Jede natürliche Zahl, die größer als 1 und selbst keine Primzahl ist, lässt sich als Produkt von mindestens zwei Primzahlen schreiben. Diese Produktdarstellung ist bis auf die Reihenfolge der Faktoren eindeutig. Zum Beweis dient das
- Lemma von Euklid: Ist ein Produkt zweier natürlicher Zahlen durch eine Primzahl teilbar, so ist mindestens einer der Faktoren durch sie teilbar.
- Primzahlen lassen sich nicht als Produkt zweier natürlicher Zahlen, die beide größer als 1 sind, darstellen.
Diese Eigenschaften werden in der Algebra für Verallgemeinerungen des Primzahlbegriffs genutzt.
Eine Zahl, die das Produkt von zwei oder mehr Primfaktoren ist, nennt man zusammengesetzt. Die Zahl 1 ist weder prim noch zusammengesetzt. Alle anderen natürlichen Zahlen sind eines von beiden, entweder prim (also Primzahl) oder zusammengesetzt.
Schon im antiken Griechenland interessierte man sich für die Primzahlen und entdeckte einige ihrer Eigenschaften. Obwohl Primzahlen seit damals stets einen großen Reiz auf die Menschen ausübten, sind viele die Primzahlen betreffenden Fragen bis heute ungeklärt, darunter solche, die mehr als hundert Jahre alt und leicht verständlich formulierbar sind. Dazu gehören die Goldbachsche Vermutung, wonach außer 2 jede gerade Zahl als Summe zweier Primzahlen darstellbar ist, und die Vermutung, dass es unendlich viele Primzahlzwillinge gibt (das sind Paare von Primzahlen, deren Differenz gleich 2 ist).
Primzahlen und ihre Eigenschaften spielen in der Kryptographie eine große Rolle, weil Primfaktoren auch mit dem Aufkommen elektronischer Rechenmaschinen nicht effizient gefunden werden können. Andererseits ermöglichen diese Maschinen eine effiziente Verschlüsselung sowie, wenn man den Schlüssel kennt, Entschlüsselung auch langer Texte.
Eigenschaften von Primzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Primzahlen sind innerhalb der Menge der natürlichen Zahlen dadurch charakterisiert, dass jede von ihnen genau zwei natürliche Zahlen als Teiler hat.[3]
Mit Ausnahme der Zahl 2 sind alle Primzahlen ungerade, denn alle größeren geraden Zahlen lassen sich außer durch sich selbst und 1 auch noch (mindestens) durch 2 teilen. Damit hat jede Primzahl außer 2 die Form mit einer natürlichen Zahl .
Jede Primzahl lässt sich einer der beiden Klassen „Primzahl der Form “ oder „Primzahl der Form “ zuordnen, wobei eine natürliche Zahl ist. Von den ersten Primzahlen haben die Form und die Form . Setzt man die Primzahlfolge fort, so nähern sich die Anteile beider Formen dem Wert .[4]
Jede Primzahl lässt sich zudem einer der beiden Klassen „Primzahl der Form “ oder „Primzahl der Form “ zuordnen, wobei eine natürliche Zahl ist.
Darüber hinaus hat jede Primzahl die Form oder , wobei eine natürliche Zahl ist. Ferner endet jede Primzahl auf eine der vier Dezimalziffern oder . Nach dem Dirichletschen Primzahlsatz gibt es in jeder dieser Klassen unendlich viele Primzahlen.
Jede natürliche Zahl der Form mit einer nichtnegativen ganzen Zahl enthält mindestens einen Primfaktor der Form . Eine entsprechende Aussage über Zahlen der Form oder Primfaktoren der Form ist nicht möglich.
Eine Primzahl lässt sich genau dann in der Form mit ganzen Zahlen schreiben, wenn die Form hat (Zwei-Quadrate-Satz). In diesem Fall ist die Darstellung im Wesentlichen eindeutig, d. h. bis auf Reihenfolge und Vorzeichen von . Diese Darstellung entspricht der Primfaktorzerlegung
im Ring der ganzen Gaußschen Zahlen.
Die Zahl −1 ist quadratischer Rest modulo jeder Primzahl der Form und quadratischer Nichtrest modulo jeder Primzahl der Form .
Eine Primzahl lässt sich genau dann in der Form mit ganzen Zahlen schreiben, wenn die Form hat.[5] In diesem Fall ist die Darstellung im Wesentlichen eindeutig.
Ist eine Zahl durch keine Primzahl teilbar, so ist eine Primzahl (siehe Abschnitt Primzahltests und Artikel Probedivision).
Der kleine Satz von Fermat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es sei eine Primzahl. Für jede ganze Zahl , die nicht durch teilbar ist, gilt (für die Notation siehe Kongruenz):
Für nicht durch teilbare Zahlen ist die folgende Formulierung äquivalent:
Es gibt Zahlen , die keine Primzahlen sind, sich aber dennoch zu einer Basis wie Primzahlen verhalten, d. h., es ist . Solche nennt man Fermatsche Pseudoprimzahlen zur Basis . Ein , das Fermatsche Pseudoprimzahl bezüglich aller zu ihm teilerfremden Basen ist, nennt man Carmichael-Zahl.
In diesem Zusammenhang zeigt sich die Problematik Fermatscher Pseudoprimzahlen: Sie werden von einem Primzahltest, der den kleinen Satz von Fermat nutzt (Fermatscher Primzahltest), fälschlicherweise für Primzahlen gehalten. Wenn allerdings ein Verschlüsselungsverfahren wie RSA eine zusammengesetzte Zahl statt einer Primzahl verwendet, ist die Verschlüsselung nicht mehr sicher. Deshalb müssen bei solchen Verfahren bessere Primzahltests verwendet werden.
Euler und das Legendre-Symbol
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine einfache Folge aus dem kleinen Satz von Fermat ist: Für jede ungerade Primzahl und jede ganze Zahl , die nicht durch teilbar ist, gilt entweder
oder
Der erste Fall tritt genau dann ein, wenn es eine Quadratzahl gibt, die kongruent zu modulo ist, siehe Legendre-Symbol.
Binomialkoeffizient
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Eine Primzahl ist für jede ganze Zahl mit stets ein Teiler des Binomialkoeffizienten . Zusammen mit dem binomischen Satz folgt daraus
Für ganze Zahlen folgt diese Aussage auch direkt aus dem kleinen Fermatschen Satz, aber sie ist beispielsweise auch für Polynome mit ganzzahligen Koeffizienten anwendbar; im allgemeinen Kontext entspricht sie der Tatsache, dass die Abbildung in Ringen der Charakteristik ein Homomorphismus ist, der sogenannte Frobenius-Homomorphismus.
Aus dem Satz von Wilson ( ist genau dann eine Primzahl, wenn ist) folgt, dass für jede Primzahl und jede natürliche Zahl die Kongruenz
erfüllt ist.
Charles Babbage bewies 1819, dass für jede Primzahl diese Kongruenz gilt:
Der Mathematiker Joseph Wolstenholme (1829–1891) bewies dann 1862, dass für jede Primzahl die folgende Kongruenz gilt:
Giuga
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus dem kleinen Satz von Fermat folgt, dass für eine Primzahl gilt:
Beispiel :
Giuseppe Giuga vermutete, dass auch die umgekehrte Schlussrichtung gilt, dass also eine Zahl mit dieser Eigenschaft stets prim ist. Es ist nicht geklärt, ob diese Vermutung richtig ist. Bekannt ist aber, dass ein Gegenbeispiel mehr als 10.000 Dezimalstellen haben müsste. Im Zusammenhang mit Giugas Vermutung werden die Giuga-Zahlen untersucht.
Lineare Rekursionen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den kleinen Fermatschen Satz kann man auch in der Form lesen: In der Folge ist für eine Primzahl das -te Folgenglied stets durch teilbar. Ähnliche Eigenschaften besitzen auch andere Folgen von exponentiellem Charakter, wie die Lucas-Folge () und die Perrin-Folge (). Für andere lineare Rekursionen gelten analoge, aber kompliziertere Aussagen, beispielsweise für die Fibonacci-Folge : Ist eine Primzahl, so ist durch teilbar. Dabei ist
das Legendre-Symbol.
Divergenz der Summe der Kehrwerte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Reihe der Kehrwerte der Primzahlen ist bestimmt divergent. Somit gilt:
Das ist gleichbedeutend mit der Aussage, dass die durch definierte Folge keinen endlichen Grenzwert besitzt, was wiederum bedeutet, dass jede reelle Zahl übertreffen kann, indem man groß genug wählt. Dies ist zunächst einmal verblüffend, da die Primzahllücken im Schnitt immer weiter zunehmen. Der Satz von Mertens trifft eine Aussage über das genaue Wachstumsverhalten dieser divergenten Reihe.
Primzahlformeln
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es sind verschiedene Primzahlformeln bekannt, von denen einige in der bekannten Monographie The New Book of Prime Number Records von Paulo Ribenboim aus dem Jahre 1996 dargestellt werden.[6] Dazu zählen nicht zuletzt eine Formel von Wacław Sierpiński aus dem Jahre 1952,[7] eine Formel von C. P. Willans aus dem Jahre 1964[8] und eine Formel von J. M. Gandhi aus dem Jahre 1971[9].
Formel von Sierpiński
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die für jede natürliche Zahl gültige Sierpiński’sche Formel geht von der konvergenten Reihe
aus. Damit erhält man:
Formel von Willans
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die für natürlichzahliges gültige Formel von Willans zeigt, wie man die Primzahlen aus der Primzahlfunktion zurückgewinnen kann. Es gilt nämlich:
Formel von Gandhi
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die für alle natürlichen Zahlen gültige Gandhi’sche Formel zeigt, wie man die Primzahlen mit Hilfe der Möbiusfunktion und dem natürlichen Logarithmus darstellen kann. Hier gilt nämlich, wenn bedeutet:
Primzahltests
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ob eine beliebige natürliche Zahl prim ist, kann mit einem Primzahltest herausgefunden werden. Es gibt mehrere solcher Verfahren, die sich auf besondere Eigenschaften von Primzahlen stützen. In der Praxis wird der Miller-Rabin-Test am häufigsten verwendet, der eine extrem kurze Laufzeit hat, allerdings mit kleiner Wahrscheinlichkeit falsch-positive Ergebnisse liefert. Mit dem AKS-Primzahltest ist es möglich, über die Primalität ohne Gefahr eines Irrtums in polynomieller Laufzeit zu entscheiden. Allerdings ist er in der Praxis deutlich langsamer als der Miller-Rabin-Test.
Primzahlzertifikat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Herauszufinden, ob eine natürliche Zahl prim ist oder nicht, kann sehr aufwändig sein. Zu jeder Primzahl lässt sich aber eine Kette von Behauptungen angeben, die alle unmittelbar nachvollziehbar sind, zusammen die Primalität belegen und deren Gesamtlänge höchstens proportional ist zum Quadrat der Länge der Primzahl.[10][11] Ein solcher Beleg wird Zertifikat (englisch primality certificate) genannt.[12]
Bei der Zusammengesetztheit (Nichtprimalität) einer Zahl ist der Unterschied zwischen Beleg und Finden eines Belegs noch augenfälliger: Als Beleg genügen zwei Faktoren, deren Produkt die zusammengesetzte Zahl ergibt; das Finden eines echten Teilers kann aber sehr viel Aufwand bedeuten.
Größte bekannte Primzahl
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Grieche Euklid hat im vierten Jahrhundert vor Christus logisch gefolgert, dass es unendlich viele Primzahlen gibt; diese Aussage wird als Satz von Euklid bezeichnet. Euklid führte einen Widerspruchsbeweis für die Richtigkeit dieses Satzes (Elemente, Buch IX, § 20): Ausgehend von der Annahme, dass es nur endlich viele Primzahlen gibt, lässt sich eine weitere Zahl konstruieren, die eine bisher nicht bekannte Primzahl als Teiler hat oder selbst eine Primzahl ist, was einen Widerspruch zur Annahme darstellt. Somit kann eine endliche Menge niemals alle Primzahlen enthalten, also gibt es unendlich viele. Heute kennt man eine ganze Reihe von Beweisen für den Satz von Euklid.[13]
Der Satz von Euklid besagt, dass es keine größte Primzahl gibt. Es ist jedoch kein Verfahren bekannt, das effizient beliebig große Primzahlen generiert – deshalb gab es stets eine jeweils größte bekannte Primzahl, seitdem sich die Menschen mit Primzahlen befassen. Bis Dezember 2018 war es eine Zahl mit 24.862.048 (dezimalen) Stellen, die am 7. Dezember 2018 berechnet wurde. Für den Entdecker Patrick Laroche gab es für den Fund 3.000 US-Dollar vom Projekt Great Internet Mersenne Prime Search, das Mersenne-Primzahlen mittels verteiltem Rechnen sucht.[14] Luke Durant fand am 12. Oktober 2024 eine noch größere Primzahl mit 41.024.320 (dezimalen) Stellen.[15]
Die größte bekannte Primzahl war fast immer eine Mersenne-Primzahl, also von der Form da in diesem Spezialfall der Lucas-Lehmer-Test angewendet werden kann, ein im Vergleich zur allgemeinen Situation sehr schneller Primzahltest. Bei der Suche nach großen Primzahlen werden deshalb nur Zahlen dieses oder eines ähnlich geeigneten Typs auf Primalität untersucht.
Liste der Rekordprimzahlen nach Jahren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Primzahl (als Ausdruck) |
Anzahl der Dezimalziffern |
Jahr | Entdecker (genutzter Computer) | Pro- gramm |
---|---|---|---|---|
217 − 1 | 6 | 1588 | Cataldi | manuell |
219 − 1 | 6 | 1588 | ||
231 − 1 | 10 | 1772 | Euler | |
(259 − 1) / 179.951 | 13 | 1867 | Landry | |
2127 − 1 | 39 | 1876 | Lucas | |
(2148 + 1) / 17 | 44 | 1951 | Ferrier (manueller Tischrechner) | |
180 · (2127 − 1)2 + 1 | 79 | 1951 | Miller & Wheeler (EDSAC1) | ? |
2521 − 1 | 157 | 1952 | Robinson (SWAC) | |
2607 − 1 | 183 | 1952 | ||
21.279 − 1 | 386 | 1952 | ||
22.203 − 1 | 664 | 1952 | ||
22.281 − 1 | 687 | 1952 | ||
23.217 − 1 | 969 | 1957 | Riesel (BESK) | |
24.423 − 1 | 1.332 | 1961 | Hurwitz (IBM7090) | |
29.689 − 1 | 2.917 | 1963 | Gillies (ILLIAC 2) | |
29.941 − 1 | 2.993 | 1963 | ||
211.213 − 1 | 3.376 | 1963 | ||
219.937 − 1 | 6.002 | 1971 | Tuckerman (IBM 360/91) | |
221.701 − 1 | 6.533 | 1978 | Noll & Nickel (CDC Cyber 174) | |
223.209 − 1 | 6.987 | 1979 | Noll (CDC Cyber 174) | |
244.497 − 1 | 13.395 | 1979 | Nelson & Slowinski (Cray 1) | |
286.243 − 1 | 25.962 | 1982 | Slowinski (Cray 1) | |
2132.049 − 1 | 39.751 | 1983 | Slowinski (Cray X-MP) | |
2216.091 − 1 | 65.050 | 1985 | Slowinski (Cray X-MP/24) | |
391.581 · 2216.193 − 1 | 65.087 | 1989 | „Amdahler Sechs“ (Amdahl 1200) | |
2756.839 − 1 | 227.832 | 1992 | Slowinski & Gage (Cray 2) | |
2859.433 − 1 | 258.716 | 1994 | Slowinski & Gage (Cray C90) | |
21.257.787 − 1 | 378.632 | 1996 | Slowinski & Gage (Cray T94) | |
21.398.269 − 1 | 420.921 | 1996 | Armengaud, Woltman (Pentium 90 MHz) | GIMPS |
22.976.221 − 1 | 895.932 | 1997 | Spence, Woltman (Pentium 100 MHz) | |
23.021.377 − 1 | 909.526 | 1998 | Clarkson, Woltman, Kurowski (Pentium 200 MHz) | |
26.972.593 − 1 | 2.098.960 | 1999 | Hajratwala, Woltman, Kurowski (Pentium 350 MHz) | |
213.466.917 − 1 | 4.053.946 | 2001 | Cameron, Woltman, Kurowski (Athlon 800 MHz) | |
220.996.011 − 1 | 6.320.430 | 2003 | Shafer (Pentium 4 2 GHz) | |
224.036.583 − 1 | 7.235.733 | 2004 | Findley (Pentium 4 2,4 GHz) | |
225.964.951 − 1 | 7.816.230 | 2005 | Nowak (Pentium 4 2,4 GHz) | |
230.402.457 − 1 | 9.152.052 | 2005 | Cooper, Boone (Pentium 4 3 GHz) | |
232.582.657 − 1 | 9.808.358 | 2006 | ||
243.112.609 − 1 | 12.978.189 | 2008 | Smith, Woltman, Kurowski et al. (Core 2 Duo 2,4 GHz) | |
257.885.161 − 1 | 17.425.170 | 2013 | Cooper, Woltman, Kurowski et al. (Core 2 Duo E8400 3,0 GHz) | |
274.207.281 − 1 | 22.338.618 | 2016 | Cooper, Woltman, Kurowski et al. (Intel i7-4790 3,6 GHz) | |
277.232.917 − 1 | 23.249.425 | 2017 | Jonathan Pace et al. (Intel i5-6600 3,3 GHz) | |
282.589.933 − 1 | 24.862.048 | 2018 | Patrick Laroche et al. (Intel i5-4590T 2,0 GHz[16])[17][18] | |
2136.279.841 − 1 | 41.024.320 | 2024 | Luke Durant (NVIDIA A100 GPU)[19] |
Liste der Rekorde von Primzahlen mit besonderen Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zusätzlich zur Primalität besitzen viele Primzahlen noch weitere spezielle Merkmale. Die nachfolgende Liste stellt eine Auswahl von Rekorden solcher Primzahlen dar.[20]
Primzahl (als Ausdruck) |
Anzahl der Dezimalziffern |
Jahr | Eigenschaften (Entdecker) |
---|---|---|---|
98689 | 1994 | Primzahlpalindrom, dessen Stellenanzahl ebenfalls ein Primzahlpalindrom ist (Harvey Dubner und Jens Kruse Andersen) | |
1000 | 1998 | kleinste 1000stellige Primzahl (Preda Mihăilescu) | |
78943 | 2004 | Primzahlpalindrom und größte bekannte Primzahl, deren Dezimaldarstellung ausschließlich die Ziffern 0 oder 1 enthält (R. Chaglassian und Phil Carmody) | |
größte bekannte Primzahl, die aus lauter ungeraden Ziffern besteht | |||
2010 | derzeit bekannte Primzahl mit den meisten Nullen als Ziffern (G. Löh und Yves Gallot) |
Verteilung und Wachstum
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Pi-Funktion und Primzahlsatz
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Zur Untersuchung der Verteilung der Primzahlen betrachtet man unter anderem die Funktion
- ,
die die Anzahl der Primzahlen angibt und auch Primzahlzählfunktion genannt wird. Zum Beispiel ist
- .
Diese Funktion und ihr Wachstumsverhalten bilden einen zentralen Forschungsgegenstand der Analytischen Zahlentheorie, in deren Entwicklung schrittweise immer bessere Näherungsformeln entwickelt wurden.
Der Primzahlsatz besagt, dass
gilt, das heißt, dass der Quotient von linker und rechter Seite für gegen 1 strebt:
- (siehe Asymptotische Analyse)
Der Dirichletsche Primzahlsatz dagegen schränkt die Betrachtung auf Restklassen ein: Es sei eine natürliche Zahl. Ist eine ganze Zahl, die zu nicht teilerfremd ist, so kann die arithmetische Folge
höchstens eine Primzahl enthalten, weil alle Folgenglieder durch den größten gemeinsamen Teiler von und teilbar sind. Ist aber teilerfremd zu , so besagt der Dirichletsche Primzahlsatz, dass die Folge unendlich viele Primzahlen enthält. Beispielsweise gibt es unendlich viele Primzahlen der Form und unendlich viele der Form ( durchläuft jeweils die nichtnegativen natürlichen Zahlen).
Diese Aussage kann noch in der folgenden Form präzisiert werden. Es gilt:
Dabei ist die Eulersche Phi-Funktion. In diesem Sinne liegen also für ein festes in den Restklassen mit jeweils „gleich viele“ Primzahlen.
Schranken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die (bewiesene) Bonsesche Ungleichung garantiert, dass das Quadrat einer Primzahl kleiner ist als das Produkt aller kleineren Primzahlen (ab der fünften Primzahl).
Nach der (unbewiesenen) Andricaschen Vermutung ist die Differenz der Wurzeln der -ten und der -ten Primzahl kleiner als 1.
Abschätzungen zu Primzahlen und Folgerungen aus dem Primzahlsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Folgenden sei die Folge der Primzahlen mit bezeichnet.
Abschätzungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für Indizes gelten folgende Abschätzungen:
Folgerungen aus dem Primzahlsatz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit dem Primzahlsatz ergeben sich folgende Resultate:
Für jede positive reelle Zahl existiert eine Folge von Primzahlen mit
Die Menge der aus allen Primzahlen gebildeten Quotienten ist eine dichte Teilmenge der Menge aller positiven reellen Zahlen. D. h.: Für beliebige positive reelle Zahlen mit existieren stets Primzahlen , sodass
erfüllt ist.[35]
Primzahllücken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Differenz zwischen zwei benachbarten Primzahlen heißt Primzahllücke. Diese Differenz schwankt, und es gibt Primzahllücken beliebiger Größe. Es gibt aber auch Beschränkungen für die Lückengröße in Abhängigkeit von ihrer Lage.
Weitere Aussagen über Primzahl-Verteilungen
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- Der Satz von Bertrand sichert die Existenz einer Primzahl zwischen jeder natürlichen Zahl und ihrem Doppelten .
- Nach der (unbewiesenen) Legendreschen Vermutung gibt es stets mindestens eine Primzahl zwischen und .
Die Legendresche Vermutung stellt eine notwendige Bedingung für die nachfolgende (ebenfalls unbewiesene) Vermutung dar:
- Gegeben sei eine Primzahl . Die natürlichen Zahlen bis seien zeilenweise aufsteigend quadratisch angeordnet wie in der Abbildung für die ersten fünf Primzahlen und dargestellt.
- Dann gibt es zu jeder solchen quadratischen Anordnung eine Auswahl von Primzahlen, so dass sich in jeder Zeile und jeder Spalte genau eine Primzahl befindet.
- Daraus, dass sich in der letzten Zeile einer jeden quadratischen Anordnung mindestens eine Primzahl befinden muss, lässt sich die Legendresche Vermutung folgern.[36]
Generierung von Primzahlen
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Einer der ältesten Algorithmen zur Bestimmung von Primzahlen ist das Sieb des Eratosthenes. Bis heute ist kein effizienter Primzahlgenerator bekannt. Es gibt allerdings Formeln, bei denen eine gewisse Wahrscheinlichkeit besteht, dass die erzeugten Zahlen prim sind. Solche Zahlen müssen nachträglich noch auf ihre Primalität getestet werden.
Primzahlen mit identischen Ziffern 1
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit Beginn des 20. Jahrhunderts beschäftigten sich Experten mit der Frage, unter welchen Bedingungen Zahlen, deren Ziffern ausschließlich Einsen sind (sog. Repunit-Zahlen), Primzahlen sind.
1907 verfasste Henry Ernest Dudeney sein erstes Rätselbuch mit dem Titel The Canterbury Puzzles, in dem er behauptete, dass 11 die einzige Repunit-Primzahl sei. Er konnte zwar nachweisen, dass alle aus 3 bis 18 Ziffern bestehende Repunit-Zahlen keine Primzahlen sind, jedoch gelang ihm dies nicht für Repunit-Zahlen mit mehr als 18 Ziffern.
Nach der Lektüre von Dudeneys Buch bewies 1918 der New Yorker Oscar Hope, dass die 19-stellige Zahl 1.111.111.111.111.111.111 eine Primzahl ist. Später wurde auch die 23-stellige Repunit-Zahl als Primzahl nachgewiesen. Bis 1970 wurden bis zu 373-stellige Repunit-Zahlen untersucht, ohne jedoch eine vierte solche Primzahl zu finden.
Das Problem, ob es mehr als drei oder sogar unendlich viele Repunit-Primzahlen gibt, ist bis heute nicht gelöst.[37][38]
Weitere spezielle Arten von Primzahlen finden sich in der Kategorie:Primzahl.
Verallgemeinerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Ringtheorie wird das Konzept der Primzahl auf gewisse Elemente eines beliebigen kommutativen unitären Rings verallgemeinert. Die entsprechenden Begriffe sind Primelement und irreduzibles Element.
Die Primzahlen und deren Negative sind dann genau die Primelemente und auch genau die irreduziblen Elemente des Rings der ganzen Zahlen. In faktoriellen Ringen, das sind Ringe mit eindeutiger Primfaktorisierung, fallen die Begriffe Primelement und irreduzibles Element zusammen; im Allgemeinen ist die Menge der Primelemente jedoch nur eine Teilmenge der Menge der irreduziblen Elemente.
Insbesondere im zahlentheoretisch bedeutsamen Fall der Dedekindringe übernehmen Primideale die Rolle der Primzahlen.
Primfaktorzerlegung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gilt der Fundamentalsatz der Arithmetik: Jede ganze Zahl größer als 1 lässt sich als Produkt von Primzahlen darstellen, und diese Darstellung ist bis auf die Reihenfolge der Faktoren eindeutig. Man nennt sie die Primfaktoren der Zahl.
Weil sich jede natürliche Zahl größer als 0 durch Multiplikation von Primzahlen darstellen lässt, nehmen die Primzahlen eine besondere atomare Stellung in der Mathematik ein, sie „erzeugen“ gewissermaßen alle anderen natürlichen Zahlen – die Eins als leeres Produkt. Alexander K. Dewdney bezeichnete sie als den Elementen der Chemie weitgehend ähnlich.
Daraus wird auch klar, warum es unzweckmäßig ist, die Eins als Primzahl zu definieren: Sie ist das neutrale Element der Multiplikation und kann somit multiplikativ keine weiteren Zahlen erzeugen. Sie wird für die Darstellung der Zahlen als Produkt von Primfaktoren nicht benötigt. Würde man die 1 zu den Primzahlen zählen, verlöre sich darüber hinaus die Eindeutigkeit der Primfaktorzerlegung, weil man an jede Zerlegung beliebig viele Einsen anhängen kann, ohne den Wert der Zahl zu ändern.
Man hat eine Reihe von Faktorisierungsverfahren entwickelt, um die Primfaktoren von allgemeinen Zahlen oder auch solchen von spezieller Form möglichst schnell zu bestimmen. Man kennt aber bisher keine Methode, um beliebige Zahlen effizient zu faktorisieren, d. h. in einer Zeit, die höchstens polynomiell mit der Länge der gegebenen Zahl wächst. Die Faktorisierungsannahme besagt, dass es eine solche Methode auch nicht gibt.
Anwendung und Auftreten von Primzahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Primzahlen in der Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Manche Tier- und Pflanzenarten (z. B. bestimmte Zikaden oder Fichten) vermehren sich in Zyklen von Primzahlen (etwa alle 11, 13 oder 17 Jahre) besonders stark, um es Fressfeinden zu erschweren, sich auf das massenhafte Auftreten einzustellen.[39][40]
Primzahlen in der Informatik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bei der Informationssicherheit und insbesondere bei der Verschlüsselung von Nachrichten (siehe Kryptographie) spielen Primzahlen eine wichtige Rolle. Sie werden oft in asymmetrischen Kryptosystemen wie etwa Public-Key-Verschlüsselungsverfahren eingesetzt. Wichtige Beispiele sind der Diffie-Hellman-Schlüsselaustausch, das RSA-Kryptosystem, das unter anderem bei OpenPGP zum Einsatz kommt, das Elgamal-Kryptosystem und das Rabin-Kryptosystem. Dabei werden die Schlüssel aus großen, zufällig erzeugten Primzahlen berechnet, die geheim bleiben müssen.
Solche Algorithmen basieren auf Einwegfunktionen, die schnell ausführbar sind, deren Umkehrung aber mit der aktuell bekannten Technologie praktisch unmöglich zu berechnen ist. Neue Informationstechnologien, zum Beispiel Quantencomputer, könnten das aber ändern. Das ungelöste P-NP-Problem steht damit in Zusammenhang.
Warum 1 keine Primzahl ist
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit hunderten von Jahren diskutieren Mathematiker, ob die Zahl 1 als Primzahl anzusehen ist. Bei dieser Frage handelt es sich nicht um eine mathematische Aussage oder Feststellung, sondern um eine Definition. Definitionen werden intuitiv und/oder pragmatisch begründet; sie sind subjektiv, können aber hinsichtlich ihrer Nützlichkeit durchaus objektiv bewertet werden. Eine gute Definition ist an sich leicht und intuitiv verständlich (d. h. naheliegend) und macht auch die Formulierung von Theoremen leicht und intuitiv verständlich (d. h., sie ist nützlich).
Die Frage, ob 1 eine Primzahl ist, hängt also davon ab, was wir unter dem Begriff Primzahl intuitiv verstehen wollen und wie nützlich die Definition des Begriffs dann für die Formulierung von Theoremen ist.
Der bedeutende Mathematiker Godfrey Harold Hardy bezeichnete zum Beispiel noch im Jahr 1908 die Zahl 1 als Primzahl, aber spätestens im Jahr 1929 nicht mehr.[41] Generell gilt seit dem 20. Jahrhundert unter den meisten Mathematikern die Übereinkunft, die Zahl 1 nicht zu den Primzahlen zu zählen.
Das Argument dafür, dass 1 in der Tat eine Primzahl sein sollte, ist:
- Gemäß der Definition „Primzahlen sind nur durch sich selbst und 1 teilbar“ hat jede Primzahl höchstens zwei Teiler. Konkret einen einzigen Teiler für den Fall, dass die Zahl 1 ist, und zwei verschiedene Teiler für den Fall, dass es sich um eine andere Primzahl handelt.
Argumente dafür, dass 1 keine Primzahl sein sollte, sind:
- Jede Primzahl hat genau zwei Teiler (die Zahl 1 und sich selbst), wobei genau zwei konkret bedeutet, dass die Teiler unterschiedlich sind. Hieran erkennt man, dass das obige Dafür-Argument vielmehr eine unsaubere Wiedergabe dieser Idee entspricht.
- Ein Satz in der Mathematik ist die Eindeutigkeit der Primfaktorzerlegung. Wäre eine Primzahl, so hätte zum Beispiel die zusammengesetzte Zahl viele verschiedene Primfaktorzerlegungen, zum Beispiel .
- Damit hätte jede Zahl unendlich viele verschiedene Primfaktorzerlegungen und man müsste die Voraussetzungen für diesen Satz anders formulieren, damit die Eindeutigkeit wieder gegeben ist. Die Vieldeutigkeit ergibt sich speziell in diesem Zusammenhang daraus, dass die Zahl 1 das neutrale Element der Multiplikation ist, wodurch ihre Nutzung deswegen hierbei unsinnig wird.
- Das Produkt von zwei Primzahlen ist stets eine zusammengesetzte Zahl, also eine Zahl, die aus mindestens zwei Primfaktoren besteht. Wäre 1 eine Primzahl, könnte man sie zum Beispiel mit einer Primzahl multiplizieren und würde als Produkt wieder eine Primzahl und keine zusammengesetzte Zahl erhalten. Man müsste also die Definition der zusammengesetzten Zahl wesentlich umständlicher fassen.
- Das Sieb des Eratosthenes braucht eine Sonderbehandlung für 1, da man andernfalls als ersten Schritt alle Vielfachen von 1 streichen würde, womit keine einzige andere Zahl mehr übrig bleiben würde außer der 1.
- Für alle Primzahlen ist die Eulersche Phi-Funktion . Für gilt aber . Der Satz müsste also umformuliert werden und 1 zur Ausnahme machen.
- Für alle Primzahlen gilt für die Teilerfunktion . Für ist aber . Es gilt auch . Für ist aber . Es wäre also die Zahl 1 auch für diese Funktion(en) eine große Ausnahme.
- Die Definition von Primelementen müsste man umformulieren, wenn 1 eine Primzahl wäre. Die neue Definition wäre komplizierter.
- Es gibt zu jeder Primpotenz einen endlichen Körper, der genau so viele Elemente hat. Wäre 1 eine Primzahl, dann müsste gemäß dieser Aussage der Nullring als Körper aufgefasst werden.
- Die vielfältigen Besonderheiten, die dem Nullring zu eigen sind (z. B. dass er keine echte algebraische Erweiterung zulässt), sind leichter zu würdigen, indem man ihm die Sonderrolle unter den Ringen, die er wirklich einnimmt, auch zuspricht, den Begriff des „Nullkörpers“ nicht bildet und von einem Körper fordert, dass er mindestens zwei Elemente hat, m. a. W., dass sich die neutralen Elemente der beiden Ringoperationen Addition und Multiplikation unterscheiden.
Die Beispiele zeigen, dass man auf jeden Fall für die (so definierten) Primzahlen und die 1 verschiedene Begriffe braucht, und nun – warum soll man nicht diese Primzahlen unter dem Begriff „Primzahl“ verstehen und für die 1 einen anderen Begriff, nämlich den der „Einheit“ einführen, um nachher die Zahlenmenge auch besser erweitern zu können, bspw. auf die der ganzen Zahlen, wo sich eine weitere Zahl als Einheit herausstellt, nämlich die −1?
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fastprimzahl
- Frobeniushomomorphismus
- Gilbreaths Vermutung
- Illegale Primzahl
- Permutierbare Primzahl
- Primzahltupel
- Relativ prim
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ ist die Gaußklammer.
- ↑ Diese Beziehung wird mit statt angegeben, obwohl die Gleichung wegen nie erfüllbar ist.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Bundschuh: Einführung in die Zahlentheorie. 6. Auflage. Springer, Berlin 2008, ISBN 978-3-540-76490-8.
- Marcus du Sautoy: Die Musik der Primzahlen. Auf den Spuren des größten Rätsels der Mathematik. Beck, München 2004, ISBN 3-406-52320-X.
- Władysław Narkiewicz: The Development of Prime Number Theory. From Euclid to Hardy and Littlewood. Springer, Berlin 2000, ISBN 3-540-66289-8.
- Paulo Ribenboim: The New Book of Prime Number Records. Springer, New York 1996, ISBN 0-387-94457-5.
- Robert E. Dressler, Louis Pigno, Robert Young: Sums of squares of primes. In: Nordisk Mat. Tidskr. Band 24, 1976, S. 39–40 (MR0419352).
- Hans Rademacher, Otto Toeplitz: Von Zahlen und Figuren. Proben mathematischen Denkens für Liebhaber der Mathematik (= Heidelberger Taschenbücher. Band 50). Springer Verlag, Berlin (u. a.) 1968 (MR0252141).
- J. B. Rosser: The n-th prime is greater than n log n. In: Proc. London Math. Soc. Band 45, 1939, S. 21–44.
- J. Barkley Rosser, L. Schoenfeld: Approximate formulas for some functions of prime numbers. In: Illinois J. Math. Band 6, 1962, S. 64–94 (projecteuclid.org [PDF]). MR0137689
- József Sándor, Dragoslav S. Mitrinović, Borislav Crstici: Handbook of Number Theory. 2. Auflage. Band I. Springer-Verlag, Dordrecht (NL) 2006, ISBN 1-4020-4215-9 (MR2186914).
- Wacław Sierpiński: Elementary Theory of Numbers. Edited and with a preface by Andrzej Schinzel (= North-Holland Mathematical Library. Band 31). 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. North-Holland (u. a.), Amsterdam (u. a.) 1988, ISBN 0-444-86662-0 (MR0930670).
- Rebecca Waldecker, Lasse Rempe-Gillen: Primzahltests für Einsteiger: Zahlentheorie–Algorithmik–Kryptographie. 2. Auflage. Springer Spektrum, Wiesbaden 2016, ISBN 978-3-658-11216-5, doi:10.1007/978-3-658-11217-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- The Prime Pages (englisch)
- Die Primzahlenseite
- Eric W. Weisstein: Rosser’s Theorem. In: MathWorld (englisch).
- Eine interaktive Primzahltabelle
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Karl Ernst Georges: prior. In: Ausführliches lateinisch-deutsches Handwörterbuch. 8., verbesserte und vermehrte Auflage. Band 2. Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1918, Sp. 1925–1927 (Digitalisat. zeno.org).
- ↑ Christlieb von Clausberg: Demonstrative Rechenkunst, oder Wissenschaft gründlich und kurz zu rechnen. Worinnen sowol gemeine als andere Kaufmännische Rechnungsarten, Proben und Wechsel-Arbitragen auf besondere kurze Manier gründlich gelehret werden, und eine Beschreibung Europäischer Münzen, Wechselarten und Usanzen, eine Vergleichung der Gewichte und Ellenmaße, die wahre Berechnung des Interusurii, eine neue Logarithmische Tabelle, auch mehr andere Mathematische und curiose Rechnungen beygefüget sind. Bernhard Christoph Breitkopf und Sohn, Leipzig 1762, S. 86 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Armin Leutbecher: Zahlentheorie: Eine Einführung in die Algebra. Springer, 1996, ISBN 3-540-58791-8, S. 18, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ Martin Erickson: Mathematische Appetithäppchen – Faszinierende Bilder. Packende Formeln. Reizvolle Sätze. Aus dem Englischen übersetzt von Roland Girgensohn. Springer Spektrum, Springer-Verlag, Berlin / Heidelberg 2015, ISBN 978-3-662-45458-9, S. 8. Übersetzung der amerikanischen Ausgabe: Martin Erickson: Beautiful Mathematics. Mathematical Association of America, 2011.
- ↑ Don Zagier: Lösungen von Gleichungen in ganzen Zahlen. (PDF; 0,6 MB) S. 311–326, 1984.
- ↑ Paulo Ribenboim: The New Book of Prime Number Records. Springer-Verlag, New York 1996, S. 182 ff.
- ↑ Wacław Sierpiński: Sur une formule donnant tous les nombres premiers. Band 235. Comptes rendus de l’Académie des sciences, Paris 1952, S. 1078–1079.
- ↑ C. P. Willans: On formulae for the nth prime number. Math. Gaz., Band 48, 1964, S. 413–415.
- ↑ J. M. Gandhi: Formulae for the nth prime. In: Proceedings of the Washington State University Conference on Number Theory. Washington State University, Department of Mathematics, Pi Mu Epsilon, Pullman, WA, 1971, S. 96–106.
- ↑ Vaughan R. Pratt: Every Prime has a Succinct Certificate. (PDF; 0,6 MB).
- ↑ Vašek Chvátal: Lecture notes on Pratt’s Primality Proofs. (PDF; 0,1 MB).
- ↑ Der Satz von Vaughan Pratt als Theorem des Tages. (PDF; 0,3 MB).
- ↑ Für Beweise des Satzes von Euklid siehe Beweisarchiv.
- ↑ Mersenne Prime Number discovery – 282589933−1 is Prime! Abgerufen am 21. Dezember 2018 (englisch).
- ↑ Largest Known Prime Number. Mersenne Research, Inc., 21. Oktober 2024, abgerufen am 23. Oktober 2024 (englisch).
- ↑ List of known Mersenne prime numbers – PrimeNet. Abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ primes.utm.edu
- ↑ Daniel AJ Sokolov: Computer in Florida findet neue größte Primzahl. In: Heise.de. 22. Dezember 2018, abgerufen am 22. Dezember 2018.
- ↑ Mersenne Prime Discovery – 2^136279841−1 is Prime! Abgerufen am 21. Oktober 2024.
- ↑ Paulo Ribenboim: Die Welt der Primzahlen 2. Aufl., Springer-Lehrbuch, Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2011, ISBN 978-3-642-18078-1, S. 124–126.
- ↑ Rademacher-Toeplitz: S. 164.
- ↑ Sierpiński: S. 146.
- ↑ Dressler-Pigno-Young: Nordisk Mat. Tidskr. Band 24, S. 39.
- ↑ Sándor-Mitrinović-Crstici: S. 247.
- ↑ Sierpiński: S. 145.
- ↑ Die Abschätzung (1d) wurde zuerst von John Barkley Rosser gefunden (s. Rosser in: Proc. London Math. Soc., Band 45, S. 21 ff. / Sierpiński, S. 163 / Sándor-Mitrinović-Crstici, S. 247).
- ↑ Sierpiński: S. 162.
- ↑ Aus (1e) ergibt sich, wie Sierpiński anmerkt, unmittelbar die Divergenz der Reihe .
- ↑ Sierpiński: S. 163.
- ↑ Rosser-Schoenfeld: Illinois J. Math. Band 6, S. 64 ff.
- ↑ Sierpiński: S. 163.
- ↑ Wie Sierpiński anmerkt, gelangt man mit (2b) unmittelbar zum Primzahlsatz.
- ↑ Sierpiński: S. 165.
- ↑ Dieses Ergebnis wurde gemäß Sierpiński zuerst von dem polnischen Mathematiker Hugo Steinhaus gewonnen.
- ↑ Sierpiński: S. 165.
- ↑ Martin Erickson: Mathematische Appetithäppchen – Faszinierende Bilder. Packende Formeln. Reizvolle Sätze. Aus dem Englischen übersetzt von Roland Girgensohn. Springer Spektrum, Springer-Verlag, Berlin/Heidelberg 2015, ISBN 978-3-662-45458-9, S. 7. Übersetzung der amerikanischen Ausgabe: Martin Erickson: Beautiful Mathematics. Mathematical Association of America, 2011.
- ↑ Martin Gardner: Mathematisches Labyrinth. Friedrich Vieweg & Sohn, Braunschweig/Wiesbaden 1979, ISBN 978-3-528-08402-8, Seiten 86/87.
- ↑ Henry Ernest Dudeney: The Canterbury Puzzles and other curious problems. E. P. Dutton, New York 1908 (Nachdruck bei Dover).
- ↑ Klaus Schmeh: Was Zikaden mit Primzahlen zu tun haben. In: heise online. Abgerufen am 9. März 2020.
- ↑ Im Zikadenleben zählen Zahlen. (PDF) Max-Planck-Gesellschaft, 29. April 2002, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. Oktober 2007; abgerufen am 9. März 2020.
- ↑ Chris K. Caldwell, Angela Reddick, Yeng Xiong: The History of the Primality of One: A Selection of Sources. In: Journal of Integer Sequences. 2012, S. 1–40 (uwaterloo.ca [PDF; abgerufen am 10. Februar 2020] Article 12.9.8).