„Euro“ – Versionsunterschied
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{{Weiterleitungshinweis|EUR|Zu jeweils anderen Bedeutungen siehe [[Euro (Begriffsklärung)]] und [[EUR (Begriffsklärung)]].}} |
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{{Infobox Währungseinheit |
{{Infobox Währungseinheit |
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WAEHRUNG = Euro |
| WAEHRUNG = Euro, Ευρώ, Евро |
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| BILD = Euro symbol.svg |
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LAND = Europäische Union| |
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UNTERTEILUNG = 100 [[Cent (Währung)|Eurocent]]| |
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| BILD_TEXT = Eurosymbol |
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ISO = EUR| |
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| LAND = {{EU}}<br /> |
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ABKUERZUNG = [[Eurozeichen|€]]| |
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KURS = 1 EUR = 1,2709 [[US-Dollar|USD]]<!-- Hier bitte nur das Devisenfixing der EZB eintragen, Kurs siehe Weblinks -->| |
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DATUM_KURS = 12. September 2006| |
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''ab 1.1.2026:''<br /> |
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[[Bild:CO1EURO 50.JPG|thumb|right|Vorderseite der 1-Euro-Münze]] |
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{{BUL}} |
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Der '''Euro''' (griechisch ''Ευρώ'') ist die [[Währung]] der [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|Europäischen Währungsunion]] und nach dem [[US-Dollar]] zweitwichtigster Vertreter im [[Weltwährungssystem]]. Er wird von der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] in [[Frankfurt am Main]] kontrolliert und ist offizielle Währung in 12 der 25 [[Europäische Union|EU]]-Staaten sowie in sechs anderen Ländern. Daneben gibt es fünf weitere Länder und zwei Währungsräume mit festem [[Wechselkurs|Umrechnungskurs]] zum Euro. |
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''assoziierte Euronutzer:''<br /> |
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Der Euro wurde [[1999]] zunächst nur als [[Buchgeld]] eingeführt. Am [[1. Januar]] [[2002]] wurde erstmals Euro-Bargeld in Umlauf gebracht. Der Euro löste damit die früher verwendeten nationalen Währungen als [[Zahlungsmittel]] ab. Ein Euro ist in 100 [[Cent (Währung)|Cent]] unterteilt. Sein bisheriges Rekordhoch auf dem [[Forex|Devisenmarkt]] gegenüber dem [[US-Dollar]] erreichte der Euro am 30. Dezember 2004 mit 1,3668 US-Dollar, sein Rekordtief mit 0,8225 US-Dollar am 26. Oktober 2000. |
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''(mit eigenen Euromünzen)''<br /> |
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{{VAT}} |
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''„passive“ Euronutzer:''<br /> |
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Der Euro gehört wie die meisten wichtigen Währungen zum Währungstyp [[Fiat money]]. |
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''(ohne eigene Euromünzen)''<br /> |
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{{KOS}}<br /> |
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{{MNE}} |
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''andere:''<br /> |
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== Geschichte des Euro == |
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[[Europäischer Zahlungsraum]] |
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| UNTERTEILUNG = 100 [[Cent (Währung)#Der Eurocent|Cent]] |
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| ISO = EUR |
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| ABKUERZUNG = [[€]] |
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| KURS = 1 EUR = {{Wechselkurs|EUR|CHF|NKS=4}} [[CHF]]<br />1 CHF = {{Wechselkurs|CHF|EUR|NKS=4}} EUR |
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1 EUR = {{Wechselkurs|EUR|GBP|NKS=5}} [[Pfund Sterling|GBP]]<br />1 EUR = {{Wechselkurs|EUR|JPY|NKS=2}} [[JPY]]<br />1 EUR = {{Wechselkurs|EUR|USD|NKS=4}} [[USD]] |
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=== Der Euro als politisches Projekt === |
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| DATUM_KURS = {{Wechselkurs|EUR|USD|Datum=1}} |
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| EMITTENT = [[EZB]] |
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[[Datei:Euro coins and banknotes.jpg|mini|270px|[[Eurobanknoten|Euroscheine]] und [[Euromünzen|-münzen]]]] |
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[[Datei:Euro Series Banknotes (2019).jpg|mini|270px|Euro-Banknoten der Europa-Serie]] |
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Der '''Euro''' ({{elS|ευρώ}}, {{cyrlS|евро}}; [[ISO 4217|ISO-Code]]: EUR, [[Währungssymbol|Symbol]]: '''[[€]]''') ist laut {{Art.|3|EU|dejure}} Abs. 4 [[Vertrag über die Europäische Union|EUV]] die [[Währung]] der [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion]], eines in {{Art.|127|AEUV|dejure|text= Art. 127–144}} [[Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union|AEUV]] geregelten Politikbereichs der [[Europäische Union|Europäischen Union]] (EU). Er wird von der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] emittiert und fungiert als gemeinsame offizielle Währung in 20 EU-Mitgliedstaaten, die zusammen die [[Eurozone]] bilden, sowie in sechs weiteren europäischen Staaten. Nach dem [[US-Dollar]] ist der Euro die zweitwichtigste [[Reservewährung]] der Welt.<ref>{{Internetquelle |autor=Aleksander Aristovnik, Tanja Čeč |url=https://mpra.ub.uni-muenchen.de/14350/1/MPRA_paper_14350.pdf |titel=Compositional Analysis Of Foreign Currency Reserves In The 1999–2007 Period. The Euro vs. The Dollar As Leading Reserve Currency |hrsg=Munich Personal RePEc Archive, Paper No. 14350 |datum=2009-03-30 |format=PDF |sprache=en |abruf=2010-12-27}}</ref> |
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[[Bild:Euro-1_neu2.jpg|250px|thumb|Euroscheine]] |
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Der Ursprung des Euro als einheitliche Währung der EU ist in den Ursprüngen der [[Europäische Union|Europäischen Union]] sowie in der globalen [[Wirtschaftsgeschichte]] zu suchen. Einerseits war die realwirtschaftliche Integration mit der [[Zollunion]] [[1968]] schon weit fortgeschritten, andererseits hatte der Zusammenbruch des Wechselkurssystems von [[Bretton-Woods-System|Bretton Woods]] zu stark schwankenden Wechselkursen geführt, die nach Ansicht der Politik den Handel behinderten. [[1970]] wurde erstmals die Idee einer europäischen Währungsunion konkretisiert. Im so genannten ''[[Werner-Plan]]'' erarbeitete der Luxemburgische Premierminister [[Pierre Werner]] mit Experten eine [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion]] (WWU) mit einer einheitlichen [[Währung]]. Das Vorhaben, dessen Ziel es war, die WWU bis [[1980]] zu realisieren, scheiterte unter anderem wegen des Zusammenbruchs des Bretton-Woods-Systems. Stattdessen wurde [[1972]] der [[Europäischer Wechselkursverbund|Europäische Wechselkursverbund]] gegründet und [[1979]] das [[Europäisches Währungssystem|Europäische Währungssystem]] (EWS). Das EWS sollte allzu starke Schwankungen der nationalen Währungen verhindern; zu diesem Zweck wurde die [[European Currency Unit|ECU]] (European Currency Unit) geschaffen – eine Verrechnungseinheit, die man bereits als Vorläufer des Euro bezeichnen kann. [[1988]] erarbeitete der Ausschuss zur Prüfung der Wirtschafts- und Währungsunion unter Leitung des Vorsitzenden der Europäischen Kommission, [[Jacques Delors]], den so genannten Delors-Bericht. Der Delors-Bericht sieht in drei Schritten die Schaffung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion vor. |
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Der Euro wurde am 1. Januar 1999 als [[Buchgeld]] und drei Jahre später am 1. Januar 2002 als [[Bargeld]] eingeführt.<ref>[http://ec.europa.eu/economy_finance/euro/cash/coins/pdf/from_design_to_circulation_de.pdf#page=25 Texte zum Euro: Die Euro-Münzen – von der Konzeption bis zur Emission, Mai 2000, S. 26–28 (PDF)]</ref> Damit löste er die nationalen Währungen als [[Zahlungsmittel]] ab. Die [[Euromünzen]] werden von den nationalen Zentralbanken der 20 Staaten des [[Eurosystem]]s sowie von derzeit vier weiteren Staaten mit jeweils landesspezifischer Rückseite geprägt. Die [[Eurobanknoten|Euro-Banknoten]] aus verschiedenen Ländern unterscheiden sich bei der ersten Druckserie nur durch den Buchstaben an der ersten Stelle der Seriennummer, der angibt, im Auftrag welcher nationalen Zentralbank der Schein gedruckt wurde. Bei der zweiten Druckserie ab 2013 (Europa-Serie), die höheren Schutz vor Fälschungen bieten soll, beginnt die Seriennummer mit zwei Buchstaben, deren erster die Druckerei bezeichnet.<ref name="faz-12020380">{{Internetquelle |autor=Stephanie Rudolf |url=https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/geld-ezb-stellt-neue-euro-banknoten-vor-12020380.html |titel=EZB stellt neue Euro-Banknoten vor |werk=faz.net |datum=2013-01-10 |abruf=2014-12-11}}</ref> |
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=== Der Euro und die deutsche Wiedervereinigung === |
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Es scheint kein Zufall zu sein, dass die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion annähernd zur selben Zeit wie die [[deutsche Wiedervereinigung]] beschlossen wurde. Von offizieller Seite, insbesondere vom damaligen deutschen Bundeskanzler [[Helmut Kohl]], wird zwar dementiert, dass wegen der deutschen Wiedervereinigung die [[Deutsche Mark]] aufgegeben worden sei (Altbundeskanzler [[Helmut Schmidt]] betonte einmal in einem Interview, dass Kohl „klug genug war, diesen Eindruck zuzulassen“ und dass dies die deutsche Einigung erleichtert habe). |
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Seit 2020 untersucht die Europäische Zentralbank wie auch viele andere Zentralbanken und die [[Bank für Internationalen Zahlungsausgleich]], ob es sinnvoll ist, einen [[Digitaler Euro|digitalen Euro]] oder E-Euro als [[digitales Zentralbankgeld]] herauszugeben.<ref>[https://www.ecb.europa.eu/euro/html/digitaleuro.de.html Europäische Zentralbank, Eurosystem], Ein digitaler Euro, Erklärung und Berichte</ref><ref>[https://www.ecb.europa.eu/pub/pdf/scpwps/ecb.wp2351~c8c18bbd60.en.pdf Europäische Zentralbank], Tiered CBDC and the financial system, Ulrich Bindseil, 2020</ref><ref>[https://www.bankofengland.co.uk/working-paper/2018/central-bank-digital-currencies---design-principles-and-balance-sheet-implications Bank of England], Central bank digital currencies – design principles and balance sheet implications</ref><ref>[https://www.riksbank.se/en-gb/payments--cash/e-krona/ riksbank.se], E-krona project reports</ref><ref>[https://www.bis.org/publ/othp33.htm bis.org], Central bank digital currencies: foundational principles and core features</ref> |
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Unbestritten ist aber, dass es für viele Deutsche sehr schwierig war, die Deutsche Mark aufzugeben, und eine mehrheitliche Zustimmung der Bevölkerung in einer Volksabstimmung nicht zu erlangen gewesen wäre. Umgekehrt waren insbesondere in [[Frankreich]] die Befürchtungen gegenüber einem wiedererstarkten vereinigten Deutschland groß, sodass nach Meinung von einigen Politikern von Deutschland ein besonderer Schritt zur europäischen Integration gesetzt werden musste. |
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== Geschichte des Euros == |
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Von einem direkten kausalen Zusammenhang zwischen europäischer Wirtschafts- und Währungsunion und deutscher Wiedervereinigung kann allerdings nicht gesprochen werden. |
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=== Der Euro als politisches Projekt === |
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[[Datei:Deutsche Bundesbank, Zweigstelle Düsseldorf, Tag der offenen Tür, 8. Juni 2024 (6).jpg|mini|Laufender Euro, Werbung vor der Deutschen Bundesbank, Zweigstelle Düsseldorf (2024)]] |
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{{Hauptartikel|Europäische Wirtschafts- und Währungsunion#Geschichte|titel1=Geschichte der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion}} |
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Die Idee einer einheitlichen europäischen Währung, die den Handel zwischen den Mitgliedstaaten der [[Europäische Wirtschaftsgemeinschaft|Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft]] erleichtern sollte (Schaffung eines „gemeinsamen europäischen Markt[es]“)<ref name="Mankiw_5th">[[Nicholas Gregory Mankiw]], Mark P. Taylor: ''Grundzüge der Volkswirtschaftslehre.'' 5., überarbeitete und erweiterte Auflage. Schäffer-Poeschel, 2012, ISBN 978-3-7910-3098-2.</ref>{{rp|1031}}, entstand schon recht bald in der [[Geschichte der europäischen Integration]]. 1970 wurde das Vorhaben im „[[Werner-Plan]]“ erstmals konkretisiert; demnach sollte bis 1980 eine europäische Währungsunion verwirklicht sein. Das Vorhaben führte 1972 zur Gründung des [[Europäischer Wechselkursverbund|Europäischen Wechselkursverbunds]] („Währungsschlange“). Dieser konnte nach dem [[Bretton-Woods-System#Krise und Zusammenbruch|Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems]] (März 1973) nicht wie geplant umgesetzt werden. Die Jahre darauf waren von den Folgen der ersten [[Ölkrise]] geprägt: im Herbst/Winter 1973/74 vervierfachte sich der [[Ölpreis]]; in einigen europäischen Ländern setzten Gewerkschaften aus diesem Anlass zweistellige Lohnsteigerungen durch (→[[Heinz Kluncker|Kluncker-Runde]]). Es ist umstritten, ob es eine [[Lohn-Preis-Spirale]] oder eine Preis-Lohn-Spirale gab ([[Kausalität|was war Ursache, was war Wirkung?]]). Viele europäische Länder hatten [[Stagflation]] (also Stagnation und Inflation); die damalige Krisenphase wurde und wird auch als [[Eurosklerose]] bezeichnet. |
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=== Der Euro nimmt Gestalt an === |
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[[Bild:500EUROF.JPG|thumb|right|180px|500-€-Schein]] |
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[[Bild:Neujahr 2002 - Blick auf das Eurosymbol.JPG|thumb|Eurosymbol am Willy-Brandt-Platz]] |
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Bis Ende 1978 traten mehrere Staaten aus dem Wechselkursverbund aus. Die Europäische Gemeinschaft fokussierte ihre Aktivitäten stark auf den Agrarsektor ([[Gemeinsame Agrarpolitik]] (GAP)); in vielen Ländern begann eine [[Haushalt der Europäischen Union#Nettozahlerdebatte|Nettozahlerdebatte]], die jahrzehntelang anhielt. Industrieländer wie Deutschland und Großbritannien wurden Nettozahler; landwirtschaftlich geprägte Länder wie Frankreich, Spanien und Portugal waren Nettoempfänger. |
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Die erste Stufe der Währungsunion begann am 1. Juli [[1990]] mit der Herstellung des freien Kapitalverkehrs zwischen den EU-Staaten. Am 1. Januar [[1994]] begann die zweite Stufe: Das [[Europäisches Währungsinstitut|Europäische Währungsinstitut]] (EWI) als Vorläufer der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] (EZB) wurde gegründet und die Haushaltslage der Mitgliedstaaten überprüft. Außerdem legte am 16. Dezember 1995 der [[Europäischer Rat|Europäische Rat]] in Madrid den Namen der neuen Währung fest: „Euro“. Vor diesem Datum waren auch andere Namen im Gespräch, wichtige Kandidaten waren dabei ''europäischer [[Franc|Franken]]'', ''europäische [[Krone (Begriffsklärung)|Krone]]'' und ''europäischer [[Gulden]]''. Durch die Verwendung eines bereits bekannten Währungsnamens sollte dabei Kontinuität signalisiert werden und das Vertrauen der Bevölkerung in die neue Währung gefestigt werden. Darüber hinaus hätten einige Teilnehmerländer den bisherigen Namen ihrer Währung beibehalten können. Einige liebäugelten auch mit „[[European Currency Unit|ECU]]“, dem Namen der alten EU-Verrechnungswährung. Allerdings scheiterten alle diese Vorschläge an den Vorbehalten einzelner Staaten, insbesondere [[Vereinigtes Königreich|Großbritanniens]]. Als Reaktion wurde daraufhin durch den deutschen Finanzminister [[Theodor Waigel]] als Vorschlag der deutschen Delegation der Name „Euro“ vorgeschlagen. |
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1979 wurde das [[Europäisches Währungssystem|Europäische Währungssystem]] (EWS) eingerichtet. Es sollte Schwankungen der nationalen Währungen jenseits einer gewissen Bandbreite verhindern. Daher wurde die [[Europäische Währungseinheit]] ECU geschaffen. Der ECU war eine [[Korbwährung]], die man als Vorläufer des Euros bezeichnen kann. Der ECU diente nur als Verrechnungseinheit und existierte nicht als Bargeld, auch wenn einige symbolische Sondermünzen geprägt wurden. Einige EG-Mitgliedstaaten emittierten [[Staatsanleihe]]n in ECU (sie wurden, wie andere Staatsanleihen auch, an den Börsen gehandelt) und nahmen Kredite in ECU auf. |
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Unglücklich an diesem Namen ist die Tatsache, dass es wohl kaum ein Wort gibt, das unterschiedlicher ausgesprochen wird: [[Wikipedia:Liste der IPA-Zeichen|Aussprache]] auf [[Deutsche Sprache|Deutsch]] [{{IPA|oʏro}}], auf [[Englische Sprache|Englisch]] [{{IPA|ˈjuːrəʊ}}], auf [[Französische Sprache|Französisch]] und [[Niederländische Sprache|Niederländisch]] [{{IPA|ˈøro}}] und auf [[Finnische Sprache|Finnisch]] und [[Italienische Sprache|Italienisch]] [{{IPA|ˈɛuro}}]. Anfang 2006 regten mehrere osteuropäische Staaten an, auch andere Schreibweisen der europäischen Währung zuzulassen, da die Schreibweise „Euro“ den grammatikalischen Regeln ihrer Sprachen widerspricht. So wird das russische Wort für Europa z. B. in kyrillischen Buchstaben ''Европа'' geschrieben und „Jevropa“ ausgesprochen. Nach einigen Wochen flaute die Diskussion ergebnislos ab. |
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Im Jahr 1988 erarbeitete ein Ausschuss unter Leitung des [[Präsident der Europäischen Kommission|EG-Kommissionspräsidenten]] [[Jacques Delors]] den sogenannten „[[Delors-Bericht]]“. Im Zuge der von Deutschland angestrebten [[Wiedervereinigung Deutschlands|Wiedervereinigung]] verknüpfte laut Zeitungsberichten der damalige [[Staatspräsident (Frankreich)|französische Staatspräsident]] [[François Mitterrand]] die Zustimmung Frankreichs zur Wiedervereinigung mit der Zustimmung des damaligen [[Bundeskanzler (Deutschland)|deutschen Bundeskanzlers]] [[Helmut Kohl]] zur „Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion“, also mit der Einführung des Euros.<ref name="SPON-719608">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/politik/ausland/historischer-deal-mitterrand-forderte-euro-als-gegenleistung-fuer-die-einheit-a-719608.html |titel=Mitterrand forderte Euro als Gegenleistung für die Einheit |werk=Spiegel Online |datum=2010-09-25 |abruf=2014-12-11}}</ref> In einem Gespräch mit Bundesaußenminister [[Hans-Dietrich Genscher]] in Paris sagte Mitterrand am 30. November 1989, zunächst müsse Europa vereinigt werden, dann erst Deutschland.<ref>Christoph Driessen: ''Griff nach den Sternen. Die Geschichte der Europäischen Union''. Regensburg 2024, S. 181.</ref> Er koppelte damit seine Zustimmung zur Wiedervereinigung direkt an Kohls Zusage für ein Ende der D-Mark, was seit Jahren eines der politischen Hauptziele Mitterrands war.<ref>Christoph Driessen: ''Griff nach den Sternen. Die Geschichte der Europäischen Union''. Regensburg 2024, S. 170ff.</ref> Kohl widersprach dieser Darstellung, hätte aber, wie er später in seinem Buch ''[[Aus Sorge um Europa]]'' schrieb, die gemeinsame europäische Währung für einen angemessenen Preis für die deutsche Einheit betrachtet.<ref>Helmut Kohl: ''[[Aus Sorge um Europa]]. Ein Appell.'' Droemer Verlag, München 2014, S. 67–68.</ref> Er stimmte dem Projekt der Einführung des Euros ohne vorherige Rücksprache mit [[Deutsche Bundesbank|Bundesbankpräsident]] [[Hans Tietmeyer]] zu.<ref name="spiegel-7833746">{{Der Spiegel |ID=7833746 |Autor=Klaus Wirtgen |Titel=Weg ohne Wiederkehr |Jahr=1998 |Nr=10 |Datum=2. März 1998 |Seiten=}}</ref> Wie im Delors-Bericht vorgeschlagen, schuf man in drei Schritten die [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion]]: |
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Am 13. Dezember [[1996]] einigten sich die [[Finanzminister]] der [[Europäische Union|EU]] über den [[Stabilitäts- und Wachstumspakt|Euro-Stabilitätspakt]], der sicherstellen sollte, dass alle teilnehmenden Mitgliedstaaten Haushaltsdisziplin wahren und so den Wert der Währung sichern. Die dritte Stufe der WWU trat mit der Sitzung des Europäischen Rates vom 1. bis 3. Mai 1998 in Kraft, auf der nach festgelegten [[EU-Konvergenzkriterien|Konvergenzkriterien]] die vorerst elf Teilnehmerstaaten der Wirtschafts- und Währungsunion festgelegt wurden. Am 19. Juni 2000 kam der Europäische Rat zur „Auffassung, dass [[Griechenland]] einen hohen Grad an nachhaltiger Konvergenz erreicht habe und daher die notwendigen Voraussetzungen für die Einführung des Euro“ erfülle. Daher wurde Griechenland per 1. Januar 2001 in die Wirtschafts- und Währungsunion aufgenommen. |
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* Die erste Stufe der Währungsunion wurde am 1. Juli 1990 mit der Herstellung des [[Kapitalverkehrsfreiheit|freien Kapitalverkehrs]] zwischen den EG-Staaten eingeleitet. Nachdem im [[Vertrag von Maastricht]] 1992 die rechtlichen Grundlagen für die weitere Umsetzung gelegt worden waren, |
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Am 31. Dezember [[1998]] wurden die [[Wechselkurs]]e vom damaligen Ratsvorsitzenden der EU-Finanzminister [[Rudolf Edlinger]] (Österreich) zwischen dem Euro und den einzelnen Währungen der Mitgliedstaaten unwiderruflich festgelegt, und der Euro wurde somit am 1. Januar 1999 [[Zahlungsmittel|gesetzliches Zahlungsmittel]]. Einen Tag später, am 2. Januar, notierten bereits die europäischen [[Börse]]n in [[Mailand]], [[Paris]] und [[Frankfurt am Main]] sämtliche [[Wertpapier|Wertpapiere]] in Euro. Eine weitere Änderung im zeitlichen Zusammenhang mit der Euroeinführung war der Wechsel in der Methode der Preisdarstellung für [[Devisen]]. In Deutschland war bis zum Stichtag die ''[[Wechselkurs#Nominaler Wechselkurs|Preisnotierung]]'' (1 USD = x DEM) die übliche Darstellungsform. Seit 1. Januar 1999 wird der Wert von Devisen in allen Teilnehmerländern in Form der ''Mengennotierung'' dargestellt (1 EUR = x USD). Ferner konnten seit dem 1. Januar 1999 [[Überweisung]]en und [[Lastschrift]]en in Euro ausgestellt werden (in Griechenland seit dem 1. Januar 2001). Konten und [[Spareinlage|Sparbücher]] durften auf Euro und auf die alte Landeswährung lauten. Wertpapiere und Aktien wurden nur noch in Euro gehandelt. |
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* begann am 1. Januar 1994 die zweite Stufe mit der Gründung des [[Europäisches Währungsinstitut|Europäischen Währungsinstituts]] (EWI, die Vorgängerinstitution der EZB) und der Überprüfung der Haushaltslage der Mitgliedstaaten. |
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* Die letzte Stufe wurde mit der Gründung der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] (EZB) am 1. Juni 1998 und der endgültigen Festlegung der [[Wechselkurs]]e der nationalen Währungen zum Euro am 1. Januar 1999 erreicht. Ab dann waren die Wechselkurse (auch Währungs[[Wechselkursparität|paritäten]] genannt) der teilnehmenden Länder unverrückbar festgelegt. |
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Am 2. Mai 1998 beschlossen die Staats- und Regierungschefs der [[Europäische Gemeinschaft|Europäischen Gemeinschaft]] in Brüssel, den Euro einzuführen.<ref>Jens Peter Paul: ''Bilanz einer gescheiterten Kommunikation. Fallstudien zur deutschen Entstehungsgeschichte des Euro und ihrer demokratietheoretischen Qualität.'' Dissertation, 2007.</ref> Bundeskanzler Kohl war sich bewusst, dass er damit gegen den Willen einer breiten Bevölkerungsmehrheit handelte. In einem 2013 bekanntgewordenen Interview vom März 2002 sagte er dazu: „In einem Fall [Einführung des Euros] war ich wie ein Diktator“.<ref>Jens Peter Paul: ''Bilanz einer gescheiterten Kommunikation. Fallstudien zur deutschen Entstehungsgeschichte des Euro und ihrer demokratietheoretischen Qualität.'' Dissertation, 2007, S. 293.</ref><ref>[[Haus der Geschichte]]: [https://www.hdg.de/lemo/html/WegeInDieGegenwart/DeutschlandInEuropa/euro.html ''Einführung des Euro'']</ref> Er habe die Entscheidung aber getroffen, weil er den Euro als „ein Synonym für Europa“ und eine einzigartige Chance für das friedliche Zusammenwachsen Europas betrachtete.<ref>[https://www.merkur.de/politik/helmut-kohl-bei-euro-einfuehrung-diktator-zr-2846068.html ''„Bei der Euro-Einführung war ich ein Diktator.“''] ''[[Münchner Merkur]]'', 11. April 2013</ref> |
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In Deutschland wurde der Euro im Rahmen des sogenannten Frontloading-Verfahrens ab September 2001 an Banken und Handel verteilt. Der Handel sollte durch die Ausgabe von Euro und Annahme von DM in den Umtauschprozess einbezogen werden. Die Ausgabe an die Endverbraucher begann am 1. Januar 2002. Zuvor, ab dem 17. Dezember 2001, konnte in deutschen Banken und [[Sparkasse]]n bereits eine erste Euro-Münzmischung, auch „[[Starterkit]]“ genannt, erstanden werden. |
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=== Teilnehmende Länder === |
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[[Bild:Starterkit Deutschland.jpg|thumb|left|Deutsches [[Starterkit]]]] |
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* 1999: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Monaco{{FN|1}}, Niederlande, Österreich, Portugal, San Marino{{FN|1}}, Spanien und Vatikanstadt{{FN|1}} |
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Während einer gewissen Übergangszeit, welche in jedem Land individuell entweder bis Ende Februar 2002 oder bis Ende Juni 2002 andauerte, existierten in jedem teilnehmenden Land Zahlungsmittel in Euro und der alten Landeswährung parallel. Mittlerweile sind die ehemaligen Landeswährungen keine gültigen [[Zahlungsmittel]] mehr. Die meisten Währungen können jedoch noch bei den jeweiligen nationalen [[Zentralbank]]en gegen Euro eingetauscht werden, in Deutschland bei den Filialen der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]] (ehemals [[Landeszentralbank|Landeszentralbanken]]). Teils im Rahmen von Sonderaktionen, teils fortlaufend nehmen manche deutschen Kaufhäuser, Discount-Ketten und Einzelhändler nach wie vor die Deutsche Mark als Zahlungsmittel an. In Spanien werden auch 2006 in weiten Teilen des Landes die Preise ergänzend in Pesetas ausgezeichnet, häufig dabei sogar in größerer Schrift. |
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* 2001: Griechenland |
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* 2002: Kosovo{{FN|2}} und Montenegro{{FN|2}} |
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* 2007: Slowenien |
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* 2008: Malta und Zypern |
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* 2009: Slowakei |
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* 2011: Estland |
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* 2014: Lettland und Andorra{{FN|1}} |
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* 2015: Litauen (verspätet nach dem [[Lietuvos bankas#Euroeinführung: Streit um Litauen|Streit mit der Litauischen Zentralbank um die Einführung]]) |
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* 2023: Kroatien |
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* 2026: Bulgarien<ref>{{Internetquelle |url=https://www.deutschlandfunk.de/gruenes-licht-fuer-beitritt-bulgariens-zur-euro-zone-100.html |titel=EU-Finanzministertreffen – Grünes Licht für Beitritt Bulgariens zur Euro-Zone |werk=deutschlandfunk.de |datum=2025-07-08 |sprache=de |abruf=2025-07-08}}</ref> |
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{{FNZ|1|mit formellen Abkommen}} |
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{{FNZ|2|passive Euronutzer}} |
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=== Verwirklichung des Euro-Projektes === |
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In den zwölf Euroländern ist der Umgang mit den früheren Währungen unterschiedlich geregelt. In Deutschland besteht ein gesetzlicher, unbefristeter Anspruch auf gebührenfreien Geldumtausch von D-Mark-Scheinen und -Münzen in Euro, in einigen anderen Ländern ist ein Umtausch nur befristet möglich. [[Portugiesischer Escudo|Portugiesische Escudos]] und [[Französischer Franc|französische]] und [[Belgischer Franken|belgische]] Francs-Münzen sind nicht mehr umtauschbar. |
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==== EU-Konvergenzkriterien und der Stabilitäts- und Wachstumspakt ==== |
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{{Hauptartikel|EU-Konvergenzkriterien}} |
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Im [[Vertrag von Maastricht]] von 1992 einigten sich die EU-Mitgliedstaaten auf bestimmte „Konvergenzkriterien“, die Staaten erfüllen mussten, um den Euro als Währung einzuführen. Sie umfassen im Einzelnen die Stabilität der [[Haushaltsplan|öffentlichen Haushalte]], des [[Preisniveau]]s, der [[Wechselkurs]]e zu den übrigen EU-Ländern und des langfristigen [[Nominalzinssatz]]es. Auf Initiative des damaligen deutschen Finanzministers Theo Waigel wurde das erste dieser Kriterien auf dem Gipfel in [[Dublin]] 1996 auch über den Euro-Eintritt hinaus festgeschrieben. Dieser [[Stabilitäts- und Wachstumspakt]] erlaubt den Euroländern eine jährliche [[Haushaltssaldo|Neuverschuldung]] von maximal 3 % und einen [[Staatsverschuldung|Gesamtschuldenstand]] von maximal 60 % ihres [[Bruttoinlandsprodukt]]s. |
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Trotz der einfachen und kostenlosen Umtauschmechanismen waren im Mai 2005 noch D-Mark-Münzen im Wert von 3,72 Milliarden Euro (fast 46 Prozent des Münzbestandes vom Dezember 2000) im Umlauf. Der Wert der noch nicht in Euro umgetauschten Banknoten beläuft sich auf 3,94 Milliarden Euro. Dabei handelt es sich nach Ansicht der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]] jedoch größtenteils um verlorengegangenes oder zerstörtes Geld. |
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Allerdings kam es sowohl vor als auch nach der Euro-Einführung immer wieder zu Verstößen der Mitgliedstaaten gegen diese Regelungen. So konnte insbesondere [[Griechenland]] den Euro nur aufgrund von geschönten Statistiken einführen,<ref name="faz-1908399">{{Internetquelle |autor=Werner Mussler (Brüssel) |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/eurokrise/staatsdefizit-schwere-fehler-in-der-griechischen-statistik-1908399.html |titel=Schwere Fehler in der griechischen Statistik |werk=faz.net |datum=2010-01-12 |abruf=2014-12-11}}</ref> und zahlreiche Mitgliedstaaten, darunter auch [[Deutschland]] und [[Frankreich]], verstießen mehrfach gegen den Stabilitäts- und Wachstumspakt. Die darin vorgesehenen Sanktionen gegen Euroländer mit überhöhtem Defizit, die von den Finanzministern der übrigen Mitgliedstaaten verhängt werden können, wurden bisher jedoch noch kein einziges Mal angewandt. Insbesondere infolge der Staatsschuldenkrise in einigen europäischen Ländern ([[Eurokrise]]) führte dies ab 2010 zu einer politischen Debatte über die [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion]] als mögliche [[Fiskalunion]]. |
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=== Akzeptanz in der deutschen Bevölkerung === |
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==== Namensfindung ==== |
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In Deutschland hat ein Forschungsteam der [[Fachhochschule Ingolstadt]] zweieinhalb Jahre nach Einführung des Euro eine Studie zur Akzeptanz des Euro in der deutschen Bevölkerung vorgelegt.<ref>[http://idw-online.de/pages/de/news82356 Fachhochschule Ingolstadt, T-Euro nein danke! Oder doch geschätzt?]</ref> Ihr Resultat besagt, dass fast 60 Prozent der deutschen Bevölkerung mittlerweile dem Euro positiv gegenüber eingestellt sind. Viele der Befragten trauerten jedoch um die D-Mark. Beim Umrechnen von D-Mark in Euro ergab die Befragung, dass die Befragten bei höheren Beträgen öfter nachrechneten. Bei allen Preisen rechnen lediglich 48 Prozent der Befragten um, bei Preisen über 100 Euro jedoch noch 74 Prozent. Der Grund hierfür ist der einfache Umrechnungsfaktor. Zudem verbindet die Bevölkerung mit der Einführung des Euro aber auch eine allgemeine Preishebung unterschiedlicher Produkte (ob diese Vermutung nun berechtigt ist oder nicht). |
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[[Datei:Euro-Symbol von Ottmar Hörl, vor dem Gebäude der EZB in Frankfurt am Main.jpg|mini|Eurozeichen als Kunstwerk von Ottmar Hörl am [[Willy-Brandt-Platz (Frankfurt am Main)|Willy-Brandt-Platz]] in [[Frankfurt am Main]]]] |
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Nachdem zunächst die Bezeichnung der alten Verrechnungswährung [[Europäische Währungseinheit|ECU]] auch für die geplante Gemeinschaftswährung erwartet worden war, wurde Anfang der 1990er-Jahre Kritik daran laut, da sie – als Abkürzung für ''European Currency Unit'' – zu technisch und unpersönlich sei. Dass die Bezeichnung in Anlehnung an den seit dem Mittelalter bekannten französischen [[Écu]] verstanden werden konnte, wurde hierbei weitgehend übersehen. Helmut Kohl monierte, „Écu“ ähnele im Deutschen dem Wort „Kuh“.<ref>{{Internetquelle |autor=Peter Huber |url=https://www.diepresse.com/626865/ahnelt-zu-stark-kuh-warum-der-euro-nicht-ecu-heisst |titel=„Ähnelt zu stark Kuh“: Warum der Euro nicht Ecu heißt |werk=Die Presse |datum=2011-01-25 |abruf=2020-10-23}}</ref> Am 16. Dezember 1995 legte der [[Europäischer Rat|Europäische Rat]] in [[Madrid]] daher einen anderen Namen der neuen Währung fest: „Euro“. Der Begriff soll regelkonform nur in der Einzahl verwendet werden (siehe unten, [[#Pluralformen|Pluralformen]]). |
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Bei Reisen und im Urlaub gewinnt der Euro deutlich an Sympathie. Auch der bessere Preisvergleich innerhalb Europas wird positiv vermerkt. Laut der Studie begrüßen viele der Befragten auch, dass durch die gemeinsame EU-Währung eine Gegenposition zu [[US-Dollar]] und [[Yen]] geschaffen wurde. |
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Zuvor waren auch alternative Vorschläge im Gespräch. Wichtige Kandidaten waren ''europäischer [[Franc|Franken]]'' (der in seiner spanischen Übersetzung ''Franco'' jedoch in unpassender Weise an [[Francisco Franco]] erinnert hätte), ''europäische Krone'' und ''europäischer [[Gulden]].'' Durch die Verwendung eines bereits bekannten Währungsnamens sollte [[Kontinuität (Philosophie)|Kontinuität]] signalisiert und das Vertrauen der Bevölkerung in die neue Währung gefestigt werden. Darüber hinaus hätten einige Teilnehmerstaaten den bisherigen Namen ihrer Währung beibehalten können. Gerade dies stieß allerdings auch auf Kritik, da es einen Vorrang bestimmter Mitgliedstaaten gegenüber anderen angedeutet hätte. Letztlich scheiterten alle Vorschläge an den Vorbehalten einzelner Staaten, insbesondere [[Vereinigtes Königreich|Großbritanniens]]. Als Reaktion schlug die deutsche Delegation um den damaligen Finanzminister [[Theodor Waigel]] den Namen „Euro“ vor. Im Beschluss des Deutschen Bundestages war noch die Rede davon, den Währungsnamen regional mit den Namen der bisherigen Währungen zu erweitern, also in Deutschland „Euro-Mark“, in Frankreich „Euro-Franc“.<ref name="welt-664656">{{Internetquelle |autor=Peter Gillies |url=https://www.welt.de/print-welt/article664656/Euro-Mark-und-Euro-Franc.html |titel=Euro-Mark und Euro-Franc |werk=welt.de |datum=1995-12-09 |abruf=2014-12-11}}</ref> |
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=== Der Euro in Österreich === |
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In einem 2017 unter [[tagesspiegel]].de veröffentlichten Video erzählte Theodor Waigel, wie er im Jahr 1995 den Namen Euro erfunden und durchgesetzt hatte.<ref>[https://www.youtube.com/watch?v=rgxLqW_kmK4 ''Euro – Wer hat den Namen erfunden?''] tagesspiegel.de – veröffentlicht bei Youtube am 28. Juli 2017, abgerufen am 1. Mai 2020.</ref> |
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In Österreich wird der Euro mittlerweile vom Großteil der Bevölkerung akzeptiert, nur noch wenige trauern dem [[Österreichischer Schilling|Schilling]] nach. Es wird oft nur mehr bei größeren Beträgen umgerechnet, da der Wechselkurs zum Österreichischen Schilling (13,7603) relativ unpraktisch für Überschlagsrechnungen ist. |
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Die symbolische Wertangabe Euro auf einer [[Medaille]] ist erstmals für eine Ausgabe aus dem Jahr 1965 nachweisbar. Eine weitere private Prägung mit dieser Nominalbezeichnung ist 1971 in den Niederlanden hergestellt worden. Dabei wird der erste Buchstabe der Bezeichnung Euro als ein ''C'' mit eingefügtem kurzen, leicht geschlängelten Strich geschrieben. Der erste Buchstabe der Umschrift ''EUROPA FILIORUM NOSTRORUM DOMUS'' ([[Latein|lat]].: ''Europa [ist] das Haus unserer Kinder'') wird ebenso geschrieben. |
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Die Akzeptanz des Euro ist in Österreich generell etwas höher als in Deutschland, da der österreichische Schilling kaum eine große Bedeutung außerhalb Österreichs hatte. Besonders hoch ist die Akzeptanz in der Tourismusbranche, weil die meisten Touristen aus Euro-Ländern kommen und bei ihnen mit dem Euro das Wechseln wegfällt. |
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==== Einführung des Euro als Buchgeld ==== |
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== Euroländer == |
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Am 31. Dezember 1998 wurden die [[Wechselkurs]]e zwischen dem Euro und den einzelnen Währungen der Mitgliedstaaten unwiderruflich festgelegt, am 1. Januar 1999 wurde der Euro gesetzliche Buchungswährung. Er ersetzte die frühere [[Korbwährung]] [[Europäische Währungseinheit|ECU]] (European Currency Unit) in einem Umrechnungsverhältnis von 1:1. Einen Tag später, am 2. Januar, notierten die europäischen [[Börse]]n bereits sämtliche [[Wertpapier]]e in Euro. |
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Eine weitere Änderung im zeitlichen Zusammenhang mit der Euro-Einführung war der Wechsel in der Methode der Preisdarstellung für [[Devisen]]. In Deutschland war bis zum Stichtag die ''[[Wechselkurs#Mengen- und Preisnotierung|Preisnotierung]]'' (1 USD = x DEM) die übliche Darstellungsform. Seit 1. Januar 1999 wird der Wert von Devisen in allen Teilnehmerländern in Form der ''Mengennotierung'' dargestellt (1 EUR = x USD). Ferner konnten seit dem 1. Januar 1999 [[Überweisung (Zahlungsverkehr)|Überweisungen]] und [[Lastschrift]]en in Euro ausgestellt werden. Konten und [[Spareinlage|Sparbücher]] durften alternativ auf Euro oder die alte Landeswährung lauten. |
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[[Bild:European union emu map de.png|thumb|Karte europäischer Staaten mit Bezug zum Euro]] |
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Der [[Europäischer Rat|Europäische Rat]] beschloss im Juni 2000 in Santa Maria da Feira auf Empfehlung der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]], Griechenland in das Euro-Währungsgebiet aufzunehmen.<ref>[https://www.bild.de/politik/2010/griechenland-krise/eu-euro-griechen-teil-1-14514638.bild.html So winkte die EU den Euro für die Griechen durch, Teil 1], Bild, 3. November 2010.</ref><ref>[https://www.bild.de/politik/2010/eu-euro-griechen-teil-2-14515994.bild.html So winkte die EU den Euro für die Griechen durch, Teil 2], Bild, 3. November 2010.</ref> [[Griechenland]] trat dem Euro zwei Jahre nach den anderen Mitgliedstaaten zum 1. Januar 2001 bei. |
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Der Euro ist offizielles [[Zahlungsmittel]] in zwölf der 25 EU-Staaten. Zum 1. Januar 2007 wird mit [[Slowenien]] ein 13. EU-Land den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel einführen. Darüber hinaus haben sechs weitere Staaten bzw. Teile von Staaten den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt, ohne der EWWU anzugehören. In vielen mittel- und osteuropäischen Staaten fungiert der Euro als [[Komplementärwährung]]. |
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==== Der endgültige Übergang zum Euro ==== |
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Neben Ländern, in denen der Euro als Zahlungsmittel fungiert, hat sich eine Reihe von Ländern über fixe [[Wechselkursregime]]s an den Euro gekoppelt. So nehmen beispielsweise am europäischen [[Wechselkursmechanismus II]] weitere neun EU-Staaten teil, und in den Ländern der afrikanischen [[CFA-Franc-Zone]] haben sich 14 Länder an den Euro gebunden. Insgesamt nutzen 40 Staaten (oder Teile von Staaten) den Euro oder eine vom Euro abhängige Währung. |
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===== Deutschland ===== |
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====== Bargeldumtausch ====== |
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[[Datei:Starterkit Deutschland.jpg|mini|Deutsches [[Starterkit]]]] |
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In Deutschland wurde der Euro im Rahmen des sogenannten „Frontloading-Verfahrens“ ab September 2001 an [[Bank]]en und [[Handel]] verteilt. Der Handel sollte durch die Ausgabe von Euro und Annahme von [[Deutsche Mark|D-Mark]] in den Umtauschprozess einbezogen werden. |
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=== Euroisierte Länder innerhalb der EWWU === |
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Ab dem 17. Dezember 2001 konnte in deutschen Banken und [[Sparkasse]]n bereits eine erste Euromünzenmischung, auch „[[Starterkit]]“ genannt, erstanden werden. Diese Starterkits enthielten 20 Münzen im Wert von insgesamt 10,23 Euro und wurden für 20 D-Mark ausgegeben; die Rundungsdifferenz von 0,416 Cent zugunsten der Kunden wurde von der Staatskasse übernommen. |
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{| {{prettytable-R}} |
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|+Euroländer |
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!Land |
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!Einführung<br>als<br>Buchgeld |
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!Einführung<br>als<br>Bargeld |
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!Form der Teilnahme |
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|[[Andorra]] |
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|einseitige [[Fremdwährung#Dollarisierung und Euroisierung|Euroisierung]] |
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|[[Belgien]] |
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|offizielles [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|EWWU]]-Mitglied |
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|[[Deutschland]] |
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|[[Finnland]] |
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|[[Frankreich]] |
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|[[Griechenland]] |
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|[[Irland|Republik Irland]] |
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|[[Italien]] |
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|[[Luxemburg]] |
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|[[Kosovo]] |
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|einseitige Euroisierung |
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|[[Monaco]] |
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|Euroisierung durch [[Währungsabkommen]] mit Frankreich |
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|[[Montenegro]] |
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|einseitige Euroisierung |
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|[[Niederlande]] |
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|[[Österreich]] |
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|[[Portugal]] |
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|[[San Marino]] |
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|Euroisierung durch Währungsabkommen mit Italien |
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|[[Slowenien]] |
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|2007 |
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|offizielles EWWU-Mitglied |
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|[[Spanien]] |
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|offizielles EWWU-Mitglied |
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|[[Vatikanstadt]] |
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|Euroisierung durch Währungsabkommen mit Italien |
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Um nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel 2001/2002 Schlangen an den Schaltern der Banken zu vermeiden, wurde es ermöglicht, auch im Januar und Februar 2002 beim Handel in D-Mark zu bezahlen. Das [[Wechselgeld]] wurde vom Handel in Euro und Cent herausgegeben. Zusätzlich kam ab 1. Januar 2002 Euro-Bargeld durch Abhebung an [[Geldautomat]]en und an den Schaltern der Banken in [[Bargeld#Bargeldumlauf|Umlauf]]. Weiter gab es in den ersten zwei Wochen des Januar Schlangen an den Umtauschschaltern der Banken und Sparkassen. Ab Ende Januar 2002 wurden Barbeträge hauptsächlich in Euro gezahlt. Eine Unwägbarkeit bei der Einführung des Euro-Bargeldes war, dass die Beschaffenheit, das Aussehen und die Formate der neuen Banknoten bewusst nicht vorab veröffentlicht wurden, um Fälschungen in der Einführungsphase zu vermeiden. Auch die [[Sicherheitsmerkmale von Banknoten|Sicherheitsmerkmale]], z. B. Wasserzeichen, Sicherheitsfaden, Hologrammfolie und Mikroschrift, wurden nicht vorab bekanntgegeben. |
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Die zwölf EU-Länder, die bisher den Euro als Währung eingeführt haben, unterliegen den Auflagen des [[Stabilitäts- und Wachstumspakt]]s (SWP), der eine Fortführung der Konvergenzkriterien für diejenigen Länder darstellt, die den Euro bereits eingeführt haben. |
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Während die Umstellung der Geldautomaten weitgehend unproblematisch verlief, befürchtete die Automatenwirtschaft Umsatzverluste, da die [[Automat]]en entweder Euro oder D-Mark akzeptierten (andere Zahlungsvarianten wie die [[Geldkarte|GeldKarte]] hatten damals keine nennenswerte Bedeutung). Einige [[Verkehrsunternehmen]] und [[Tarifverbund|Tarifverbünde]], wie der [[Rhein-Main-Verkehrsverbund]], hatten zum Stichtag ungefähr die Hälfte der Automaten auf Euro umgestellt, sodass die Kunden vielerorts einen „alten“ und einen „neuen“ Automaten vorfanden. Der Übergang verlief unproblematischer als befürchtet, sodass viele Automaten früher als zunächst geplant auf Euro umgestellt wurden. |
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Im November 2004 wurde bekannt, dass [[Griechenland]] die Konvergenzkriterien zu keinem Zeitpunkt erfüllt hatte. Stattdessen hatte es das tatsächliche Haushaltsdefizit verschleiert, indem gefälschte Daten an die EU-Kommission gemeldet worden waren. Die dadurch eigentlich irreguläre Teilnahme am Euro hatte allerdings keine rechtlichen Konsequenzen, da ein derartiger Fall in den Verträgen nicht berücksichtigt worden war. |
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====== Umstellung der Konten und Verträge ====== |
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Die [[Bankkonto|Konten bei Banken]] und Sparkassen konnten auf Wunsch seit dem 1. Januar 1999 in Euro geführt werden. Im Rahmen der Einführung des Euro-Bargeldes wurden die Konten dann zum 1. Januar 2002 automatisch auf Euro umgestellt; einige Institute führten diese Umstellung jedoch schon für alle Kunden im Dezember 2001 durch. Die Umstellung war unentgeltlich. In den Übergangsjahren 1999 bis einschließlich 2001 konnten [[Überweisung (Zahlungsverkehr)|Überweisungen]] wahlweise in DM oder in Euro getätigt werden; abhängig davon, in welcher Währung das Zielkonto geführt wurde, erfolgte eine automatische Umrechnung; ab dem 1. Januar 2002 waren Überweisungen und Scheckzahlungen nur noch in Euro möglich. |
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Bestehende [[Vertrag|Verträge]] blieben gültig. Geldbeträge wurden im Regelfall zum 1. Januar 2002 umgerechnet (mit dem Faktor 1,95583), so dass sowohl [[Forderung]]en als auch [[Verbindlichkeit]]en wertmäßig unverändert blieben. Gleichwohl war es im Rahmen noch vorhandener Bargeldbestände bis zum Ende der Übergangsfrist am 28. Februar 2002 möglich, die alte DM-Forderung auch in DM bar zu begleichen. |
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Einige Staaten waren bereits eine [[Währungsunion]] mit anderen Teilnehmern der Eurozone eingegangen und führten demzufolge ebenfalls den Euro als gesetzliche Währung ein. So bestanden Währungsunionen |
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====== Bargeldumtausch für Nachzügler ====== |
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* zwischen [[Frankreich]] und den Fürstentümern [[Andorra]] und [[Monaco]] |
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In Deutschland endete die Übergangsfrist der parallelen Annahme von D-Mark und Euro durch den Handel mit Ablauf des 28. Februar 2002. Seitdem ist der Umtausch der D-Mark in Euro nur noch bei den Filialen der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]] (ehemals [[Landeszentralbank]]en) unbegrenzt und kostenfrei möglich.<ref>{{Internetquelle |autor=Deutsche Bundesbank |url=http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Standardartikel/Aufgaben/Bargeld/umtausch_von_dem_in_euro.html |titel=Umtausch von DM in Euro |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161225085219/http://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Standardartikel/Aufgaben/Bargeld/umtausch_von_dem_in_euro.html |archiv-datum=2016-12-25 |abruf=2016-12-25 |archiv-bot=2023-04-25 05:58:37 InternetArchiveBot}}</ref> |
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* zwischen [[Italien]], [[San Marino]] und der [[Vatikanstadt]] |
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Im Rahmen von Sonderaktionen nehmen manche deutsche Handelsketten und Einzelhändler hin und wieder die Deutsche Mark als Zahlungsmittel an. |
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* zwischen [[Spanien]] und Andorra |
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Trotz der einfachen und kostenlosen Umtauschmechanismen waren im Juli 2016 noch immer [[Bargeld der Deutschen Mark|DM-Münzen und -Scheine]] im Wert von umgerechnet 12,76 Milliarden Euro nicht umgetauscht. Dabei handelt es sich nach Ansicht der Deutschen Bundesbank teils um verlorengegangenes oder zerstörtes Geld.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/altes-bargeld-fast-13-milliarden-d-mark-weiter-im-umlauf/13889834.html |titel=Altes Bargeld: Fast 13 Milliarden D-Mark weiter im Umlauf |werk=[[Der Tagesspiegel|tagesspiegel.de]] |datum=2016-07-18 |abruf=2024-01-31}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.zeit.de/news/2016-07/18/bundesbank-immer-noch-milliarden-d-mark-im-umlauf-18093412 |titel=Bundesbank: Immer noch Milliarden D-Mark im Umlauf |werk=Zeit Online |datum=2016-07-18 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161225082001/http://www.zeit.de/news/2016-07/18/bundesbank-immer-noch-milliarden-d-mark-im-umlauf-18093412 |archiv-datum=2016-12-25 |abruf=2016-12-25}}</ref> |
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Während Monaco, San Marino und die Vatikanstadt inzwischen Abkommen mit der EU abgeschlossen haben, die sie zur [[Geldschöpfung|Emission]] von Euromünzen berechtigen, existiert zwischen Andorra und der Union bisher kein solches Abkommen. Daher ist der Euro in Andorra zwar gesetzliches Zahlungsmittel, allerdings gibt es keine von Andorra geprägten Euromünzen. |
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Der Euro ist somit die fünfte Währung in der [[Deutsche Währungsgeschichte|deutschen Währungsgeschichte]] seit der [[Deutsche Reichsgründung|Reichsgründung]] 1871. Vorgänger waren [[Mark (1871)|Goldmark]], [[Rentenmark]] (später [[Reichsmark]]), [[Deutsche Mark]] sowie die [[Mark der DDR]] (vorher ''Deutsche Mark'' beziehungsweise ''Mark der Deutschen Notenbank''). |
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Im Zuge ihrer Unabhängigkeitsbemühungen haben Kosovo und Montenegro einseitig die [[Deutsche Mark]] als Währung eingeführt. Nach deren Abschaffung führten die beiden Regionen den Euro als gesetzliches Zahlungsmittel ein. Allerdings haben auch sie bisher kein Abkommen mit der EU über eine Einführung des Euros abgeschlossen – dies ist seitens der EU auch nicht angestrebt, so dass sie weder Einfluss auf die [[Geldpolitik]] der EZB nehmen können noch Euromünzen prägen dürfen. Somit partizipieren sie auch nicht an den [[Seigniorage]]-Einnahmen. |
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{{-}} |
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===== Österreich ===== |
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=== Länder im Wechselkursmechanismus II === |
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{{österreichbezogen}} |
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In Österreich begann die [[Oesterreichische Nationalbank]] am 1. September 2001 mit der Vorverteilung von Euromünzen und -banknoten an die Kreditinstitute.<ref>Parlamentarische Materialien: {{Webarchiv |url=http://www.parlament.gv.at/PG/DE/XXI/I/I_00174/fnameorig_000000.html |text=''Regierungsvorlage: Bundesgesetz, mit dem Maßnahmen auf dem Gebiete der Währung im Zusammenhang mit der Ausgabe der Eurobanknoten und -münzen erlassen werden (Eurogesetz), und das Scheidemünzengesetz 1988 und das Nationalbankgesetz 1984 geändert werden'' |archive-is=20120905223646}}, 6. Juni 2000. Abgerufen am 4. Mai 2010.</ref> Diese konnten sofort damit beginnen, die Firmenkunden und den Handel mit dem neuen Zahlungsmittel zu versorgen. Dafür wurden von der Nationalbank Kassetten mit Münzrollen, offiziell ''Startpaket Handel'' genannt, im Wert von 145,50 Euro mit einem Gegenwert von 2.000 Schilling für die Kassenausstattung im Handel ausgegeben.<ref>Cavinnash.at: {{Webarchiv |url=http://www.cavinnash.at/DE/euro_startpaket_237_euro_startpaket_handel_fuer_kassenausstattung_1020.html |text=''Euro-Startpaket Handel für Kassenausstattung'' |wayback=20121105072320}}. Abgerufen am 4. Mai 2010.</ref> Unabhängig davon konnte jedes Unternehmen seinen individuellen Eurobedarf bei seinem Kreditinstitut anmelden.<ref name="Apo">Österreichische Apothekerzeitung: [http://www.zbmed.de/ccmedimages/2001/17434.pdf ''Die Österreichische Apothekerbank berät: Der Schilling geht. Der Euro kommt.''] Inhaltsangabe ÖAZ Aktuell, Ausgabe 16/2001. Abgerufen am 4. Mai 2010.</ref> |
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[[Datei:Euro-Starterkit-AT-bk.jpg|mini|links|Österreichisches ''Startpaket'']] |
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''Hauptartikel: [[Wechselkursmechanismus II]]'' |
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An Privatpersonen wurden die offiziell ''Startpaket'' benannten Münzbeutel ab 15. Dezember 2001 ausgegeben.<ref>{{Internetquelle |url=https://derstandard.at/804536/Ab-Samstag-rollt-der-Euro-in-Oesterreich |titel=Ab Samstag rollt der Euro in Österreich |werk=[[derstandard.at]] |datum=2001-12-14 |abruf=2017-12-30}}</ref> Sie enthielten 33 Münzen im Gesamtwert von 14,54 Euro mit einem Gegenwert von 200,07 Schilling und wurden für 200 Schilling ausgegeben. Die allgemeine Geldausgabe – insbesondere auch der neuen Banknoten – begann am 1. Jänner 2002. |
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Elf EU-Staaten haben ihre nationalen Währungen über den Wechselkursmechanismus II (WKM II) an den Euro gekoppelt. Der WKM II sieht einen Schwankungsbereich der [[Wechselkurs]]e zwischen Euro und jeweiliger nationaler Währung von ± 15 Prozent vor. Dänemark hat darüber hinaus eine Vereinbarung mit der EU geschlossen, den Wechselkurs nur um ± 2,25 Prozent schwanken zu lassen, mehrere andere Teilnehmer haben die Schwankungsbreite einseitig beschränkt. |
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Wie in Deutschland lief auch in Österreich vom 1. Jänner bis zum 28. Februar 2002 die sogenannte Parallelumlaufphase, in der mit beiden Währungen bar gezahlt werden konnte, also entweder mit [[Österreichischer Schilling|Schilling]] oder mit Euro – aber auch mit einer Mischung. Zwar verlor der Schilling mit Wirkung vom 1. März 2002 seine Gültigkeit als offizielles Zahlungsmittel; da aber Schillingbanknoten und -münzen bei der [[Oesterreichische Nationalbank|Oesterreichischen Nationalbank]] und Schillingmünzen bei der [[Münze Österreich]] unbefristet und kostenlos in Euro umgetauscht werden können, nahmen viele Geschäfte über die gesetzlich vorgesehene Zeit hinaus noch den Schilling an. Die Umstellung an den ''[[Geldautomat|Bankomaten]]'' verlief weitgehend problemlos; die dort ausgegebenen Banknoten waren anfangs nur 10- und 100-Euro-Scheine. Die Begrenzung der täglich möglichen Bargeldbehebung von Bankomaten wurde mit der Umstellung von 5000 Schilling (363,36 Euro) auf 400 Euro erhöht. Im unbaren Zahlungsverkehr erfolgte die Umstellung aller Konten und Zahlungsaufträge automatisch am 1. Jänner 2002.<ref name="Apo" /> |
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{{Mitglieder im Wechselkursmechanismus II}} |
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Während andere Warenautomaten wie für Zigaretten nach und nach von Schilling auf Euro umgestellt wurden, wurden die Zuckerl-, Kaugummi-, Kondom- und Brieflosautomaten des Aufstellers [[Ferry Ebert]] vom Markt genommen. Für die Firma war das Umrüsten der allein in Österreich rund 10.000 Automaten nicht zu finanzieren; ihre Automaten sind begehrte Sammelobjekte geworden. |
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Gemäß [[Vertrag über die Europäische Union|Maastricht-Vertrag]] sind alle EU-Staaten verpflichtet, den Euro als Währung einzuführen. Hierzu ist der zweijährige Verbleib im WKM II eines von vier [[EU-Konvergenzkriterien|Konvergenzkriterien]] zur Euro-Einführung. |
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Zum Stichtag 31. März 2010 waren nach Nationalbank-Angaben noch Schillingbestände von 9,06 Milliarden Schilling mit einem Gegenwert von 658,24 Millionen Euro im Umlauf. Davon entfielen unbegrenzt in Euro umtauschbare 3,45 Milliarden Schilling (250,9 Millionen Euro) auf Banknoten und 3,96 Milliarden Schilling (287,5 Millionen Euro) auf Münzen. Die Differenz, rund 18 %, 1,65 Milliarden Schilling (119,8 Millionen Euro), entfällt jedoch auf die letzten beiden zum Teil noch im Umlauf befindlichen Banknoten, die mit einer [[Ausschlussfrist|Präklusionsfrist]] bis 20. April 2018 versehen sind und die schon lange vor der Euro-Einführung ihre gesetzliche Zahlungskraft verloren hatten. Es handelt sich dabei um die 500-Schilling-Scheine „[[Otto Wagner]]“ und die 1000-Schilling-Scheine „[[Erwin Schrödinger]]“.<ref>[[Oesterreichische Nationalbank|OeNB]]: {{Webarchiv |url=http://www.oenb.at/de/rund_ums_geld/bargeldstatistik/schilling_umlaufzahl/schilling-umlauf.jsp |text=''Schilling-Umlauf'' |wayback=20131203161259}} mit allen Details zu den noch im Umlauf befindlichen Schillingbanknoten und -münzen. Stichtag 31. März 2010. Abgerufen am 4. Mai 2010.</ref> |
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Am 8. März 2006 hat [[Slowenien]] als erster der neu beigetretenen Staaten einen offiziellen Antrag zur Einführung des Euro zum 1. Januar 2007 gestellt. Am 16. Mai 2006 empfahl die [[Europäische Kommission]], Slowenien in die Eurozone aufzunehmen. Die endgültige Entscheidung über den Antrag fällte der [[Ecofin-Rat]] am 11. Juli 2006 und legte dabei den Wechselkurs auf 239,640 [[Tolar]] für einen Euro fest. [[Estland]], das zunächst ebenfalls 2007 den Euro einführen wollte, hat bisher aufgrund seiner hohen Inflationsrate von über vier Prozent keinen Antrag auf Aufnahme in den Euroraum gestellt. |
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Um den Österreichern, aber auch ausländischen Gästen eine einfache Möglichkeit zu bieten, ihre noch vorhandenen Schillingbestände in Euro umzutauschen, fährt seit 2002 während der Sommermonate der [[Euro-Bus der Oesterreichischen Nationalbank]] durch Österreich. Ein Nebenzweck der Aktion liegt darin, die Bevölkerung über die Sicherheitsmerkmale der Euroscheine zu informieren. |
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Für 2008 streben Malta und Zypern einen Beitritt an. Auch Lettland möchte die gemeinsame Währung 2008 einführen; die hohe Inflation lässt eine Einführung vor 2009 aber bereits jetzt unwahrscheinlich erscheinen. |
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Die Umstellung auf den Euro war die sechste Währungsreform oder -umstellung in der [[Währungsreformen in Österreich|österreichischen Währungsgeschichte]] seit 1816 nach den [[Koalitionskriege|Napoleonischen Kriegen]]. Vorgänger des Euros waren in Österreich der [[Österreichischer Gulden|Gulden]], die [[Österreichische Krone|Krone]] ([[Österreich-Ungarn]]), der [[Österreichischer Schilling|Schilling]] ([[Erste Republik (Österreich)|Erste Republik]]), die [[Reichsmark]] (nach dem [[Anschluss Österreichs|Anschluss]] ans „[[NS-Staat|Dritte Reich]]“) und der Schilling ([[Zweite Republik (Österreich)|Zweite Republik]]), 1947 gab es eine Währungsreform mit einer Schillingabwertung auf ein Drittel. |
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Die Slowakei möchte den Euro 2009 einführen, eine vorgezogene Einführung 2008 erscheint jedoch aufgrund der guten Konvergenzentwicklung möglich <ref name="Barclays">Barclays Capital, ECB Governing Council voting reform and euro area enlargement, 9. Januar 2006</ref>. |
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===== Andere Länder der Eurozone ===== |
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[[Datei:European union emu map de.png|mini|hochkant=1.5|Karte europäischer Staaten mit Bezug zum Euro {{Farblegende|#496EB8|EU-Länder mit Euro}} |
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{{Farblegende|#E7974D|EU-Länder im [[Wechselkursmechanismus II|WKM II]]}} |
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{{Farblegende|#C24E4E|EU-Länder außerhalb des WKM II}} |
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{{Farblegende|#835B97|Nicht-EU-Mitglieder mit Euro}}]] |
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Bei allen bisherigen Teilnehmern wurde das Euro-Bargeld zu Jahresbeginn eingeführt. |
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Neben Slowenien und Estland wollte ursprünglich auch [[Litauen]] den Euro 2007 einführen. Der litauische Finanzminister [[Zigmantas Balčytis]] reichte am [[16. März]] 2006 die Unterlagen zur Euro-Einführung trotz Warnung der Europäischen Kommission offiziell ein. Die Kommission empfahl jedoch, die Aufnahme Litauens aufgrund seiner um 0,06 Prozentpunkte zu hohen Inflationsrate zu verschieben <ref>[http://www.faz.net/s/RubC8BA5576CDEE4A05AF8DFEC92E288D64/Doc~E6F4B28C115034F9D97A4DDA78A6EB8E7~ATpl~Ecommon~Scontent.html faz.net, Die EU und Litauen streiten sich um den Euro, 10. März 2006]</ref>. |
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In einer kurzen Übergangszeit nach der Einführung des Euro-Bargeldes war in jedem teilnehmenden Staat Bargeld in Euro und der alten Landeswährung in Umlauf. Die ehemaligen Landeswährungen waren allerdings zu dieser Zeit in der Regel keine gesetzlichen [[Zahlungsmittel]] mehr, wurden aber [[Geldersatzmittel|zahlungshalber]] angenommen; die Umrechnung in Euro erfolgte zum offiziell festgelegten Wechselkurs. Die Zeit des parallelen Bargeldumlaufes wurde unterschiedlich festgesetzt, zum Beispiel bis Ende [[Februar 2002|Februar]] oder bis Ende [[Juni 2002]]. Die meisten Währungen können oder konnten auch danach noch bei der jeweiligen nationalen [[Zentralbank]] gegen Euro eingetauscht werden.<ref>[https://www.eu-info.de/static/common/files/view/220/natumstellung.pdf eu-info.de: Übersicht Umtauschfristen altes Bargeld nach Euro] (PDF)</ref> |
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Beim Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs am 15. und 16 Juni 2006 in Brüssel wurde der Antrag abgelehnt, obwohl auf den Euro-Raum bezogen die Teuerungsrate in Litauen niedrig genug gewesen war, um das Aufnahmekriterium zu erfüllen <ref>[http://www.welt.de/data/2006/06/07/905644.html welt.de, Litauen darf den Euro noch nicht einführen, 7. Juni 2006]</ref>. Nach Ansicht mancher europäischer EU-Finanzexperten hätte Litauen daher aufgenommen werden können. |
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==== Umtausch von altem Bargeld ==== |
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Die EU-Kommission und die EZB akzeptierten diese Position jedoch nicht, um nicht an Glaubwürdigkeit zu verlieren. Litauen könnte somit ein Präzedenzfall für die künftige Euro-Einführung in den [[MOEL]] sein. Aufgrund der strikten Regelbindung der Euroeinführung in den MOEL könnte de facto der Verdacht entstehen, dass die alten Mitgliedsstaaten Vorrechte genießen. Am Fall Litauens könnte sich nun ein Streit über die Auslegung der in Artikel 121 EG-Vertrag genannten Konvergenzkriterien entzünden. |
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In den [[Eurozone|Euroländern]] ist der Umgang mit den früheren Währungen unterschiedlich geregelt. Auch nachdem diese nicht mehr gesetzliches Zahlungsmittel sind, gibt bzw. gab es die Möglichkeit zum Umtausch. Die Umtauschfristen unterscheiden sich aber:<ref>[https://www.ecb.int/euro/exchange/html/index.de.html ''Umtausch von nationalem Bargeld.''] Aufstellung der Umtauschfristen auf der Website der Europäischen Zentralbank.</ref> |
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* Scheine und Münzen unbefristet umtauschbar: Deutschland, Estland, Irland, Lettland, Litauen und Österreich |
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* Nur Scheine unbefristet umtauschbar, Münzen befristet: Belgien, Luxemburg, die Slowakei und Slowenien (Fristen jeweils abgelaufen), Kroatien (bis 31. Dezember 2025) |
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* Nur noch Scheine befristet umtauschbar: Niederlande (bis 1. Januar 2032, nicht jedoch Gulden-Scheine, die aus Geschäften nach dem 27. Januar 2002 stammen<ref>[https://www.dnb.nl/en/payments/exchanging-guilder-banknotes/#idogfnyy9ps ''Guilder banknotes you received after 27 January 2002.''] Erklärung der Rücknahmebedingungen von Scheinen.</ref>; Frist für Münzen abgelaufen) |
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* Fristen für Scheine und Münzen abgelaufen: Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Malta, Portugal, Spanien und Zypern |
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=== Akzeptanz des Euros === |
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Es ist fraglich, ob die [[Baltikum|baltischen Länder]] bei Euroeinführung trotz nicht vollständiger Erfüllung der Kriterien für den Euro-Raum eine Belastung darstellten könnten; das BIP der größten baltischen Republik (Litauen) erreichte 2005 nur 4/5 des kleinsten deutschen Bundeslandes ([[Bremen]]). Darüber hinaus haben Litauen und Estland ihre Währungen ([[Litas]] und Krone) seit mehreren Jahren mit einem [[Currency Board]] fest an den Euro gebunden und die [[Währungsunion]] so einseitig vorweggenommen. Die Wechselkursfixierung hielten sie selbst während der Rubel-Krise erfolgreich durch <ref>[http://www.faz.net/s/Rub4D8A76D29ABA43699D9E59C0413A582C/Doc%7EEF47D9DB2302547D09B5D43B04319D237%7EATpl%7EEcommon%7EScontent.html Patrick Welter, Der Nutzen der Euro-Regeln, 21. März 2006]</ref>. |
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[[Datei:Support for the euro in the EU Eurobarometer Q1 2018.png|mini|Zustimmung zum Euro in den EU-Mitgliedsländern. (Stand März 2018){{Farblegende|#ff0000|Ablehnung des Euro}}{{Farblegende|#003399|Zustimmung zum Euro}}]] |
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==== Akzeptanz in Deutschland ==== |
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Inzwischen strebt die litauische Regierung die Euro-Einführung für 2009 an. |
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In Deutschland hat ein Forschungsteam der [[Fachhochschule Ingolstadt]] zweieinhalb Jahre nach Einführung des Euros eine Studie zu dessen Akzeptanz in der deutschen Bevölkerung vorgelegt.<ref>[https://idw-online.de/pages/de/news82356 ''T-Euro nein danke! Oder doch geschätzt?'']. Fachhochschule Ingolstadt, 25. Juni 2004.</ref> Danach standen zur Erhebungszeit (2004) fast 60 % der deutschen Bevölkerung dem Euro positiv gegenüber. Viele der Befragten trauerten jedoch um die D-Mark. Auch rechneten viele der Befragten Preise von Euro in D-Mark um, bei höheren Beträgen häufiger als bei niedrigen. Bei allen Preisen rechneten 48 % der Befragten um, bei Preisen über 100 Euro jedoch noch 74 %. Das wurde erleichtert durch den einfachen Umrechnungsfaktor (nahezu 1:2, exakt 1:1,95583). Zudem verbindet die Bevölkerung mit der Einführung des Euros aber auch eine allgemeine Preisanhebung, die Teile des Einzelhandels vornahmen. In manchen der Euroländer (zum Beispiel in Frankreich und den Niederlanden) waren Preiserhöhungen im Zeitraum der Euro-Einführung gesetzlich untersagt, in Deutschland hatte man lediglich auf eine (verbale) [[Selbstverpflichtung]] des Handels gesetzt.<ref name="tagesspiegel-312084">{{Internetquelle |url=http://www.tagesspiegel.de/politik/eichel-fehler-bei-euro-umstellung/312084.html |titel=Eichel: Fehler bei Euro-Umstellung |werk=tagesspiegel.de |datum=2002-05-13 |abruf=2014-12-11}}</ref> Bei Auslandsreisen in seinem Geltungsbereich gewann der Euro deutlich an Sympathie. Auch der bessere Preisvergleich innerhalb Europas wurde positiv vermerkt. Laut der genannten Studie begrüßten viele der Befragten auch, dass durch die gemeinsame EU-Währung ein Gegenpol zu [[United States Dollar|US-Dollar]] und [[Yen]] geschaffen wurde. |
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Laut [[Eurobarometer]] 2006<ref>{{Webarchiv |url=http://www.oenb.at/de/img/gewi_2007_1_tcm14-55384.pdf |text=European Commission (Hrsg.): ''The eurozone, 5 years after the introduction of euro coins and banknotes. Analytical report.'' November 2006 |wayback=20070929152526}} (PDF; 6,3 MB) S 30: Overall perception of the adoption of the euro, 2006.</ref> war eine relative Mehrheit von 46 % der deutschen Bevölkerung der Meinung, „Der Euro ist gut für uns, er stärkt uns für die Zukunft“, während 44 % der Meinung waren, der Euro „schwächt das Land eher“. 2002 waren die Eurobefürworter (39 %) noch in der Minderheit gegenüber den Euroskeptikern (52 %).<ref name="Quartalsheft2007Q1">{{Webarchiv |url=http://www.oenb.at/de/img/gewi_2007_1_tcm14-55384.pdf |text=Österreichische Nationalbank (Hrsg.): ''Quartalsheft zur Geld- und Wirtschaftspolitik,'' Q1/07 |wayback=20070929152526}} Tabelle 2, S. 39.</ref> Eine Studie der [[Dresdner Bank]] im Auftrag der [[Forschungsgruppe Wahlen]] ergab allerdings Ende 2007 ein Absinken der Euroakzeptanz der Deutschen auf 36 % gegenüber 43 % im Jahr 2004.<ref>[http://www.dresdner-bank.de/dresdner-bank/presse-center/archiv/2007/20071216.html Euro verliert bei den Deutschen an Rückhalt] Abgerufen am 26. März 2008.</ref> |
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=== Andere Staaten mit festem Wechselkurs zum Euro === |
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Laut [[Eurobarometer]] befürworteten 2014 mit 74 % eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Euro, eine Minderheit von 22 % lehnte ihn ab.<ref>[[Die Zeit]]: [https://www.zeit.de/wirtschaft/2015-01/eurokrise-grafiken Was von der Krise bleibt], vom 23. Januar 2015.</ref> |
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[[Bild:Euro-Währungen in Afrika.PNG|thumb|Afrikanische Staaten mit dem [[CFA-Franc-Zone|CFA-Franc]], der an den Euro gebunden ist.]] |
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{| {{prettytable}} |
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|+Länder mit festem Wechselkurs zum Euro außerhalb des WKM II |
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!Land |
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!Währung |
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!Wechselkurs<br>(1 EUR =) |
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|[[Bosnien und Herzegowina]] |
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|Bosnische [[Konvertible Mark]] |
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|1,95583 BAM |
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|- |
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|[[Bulgarien]] |
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|Bulgarischer [[Lew]] |
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|1,95583 BGN |
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|- |
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|[[Zentralafrikanische Wirtschafts- und Währungsgemeinschaft|Zentralafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion]], <br/>[[Westafrikanische Wirtschafts- und Währungsunion]] |
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|[[CFA-Franc-Zone|CFA-Franc]] |
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|655,957 XAF/XOF |
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|- |
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|[[Französisch-Polynesien]], [[Neukaledonien]], [[Wallis und Futuna]] |
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|[[CFP-Franc]] |
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|119,2529826 XPF |
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|- |
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|[[Kap Verde]] |
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|[[Kap-Verde-Escudo]] |
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|110,2651 CVE |
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|- |
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|[[Komoren]] |
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|[[Komoren-Franc]] |
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|491,96775 KMF |
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|} |
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==== Akzeptanz in Österreich ==== |
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Einige Währungen, die früher an eine der Vorgängerwährungen des Euro gekoppelt waren, haben nun einen festen Wechselkurs zu ihm. Dies betrifft insbesondere frühere [[Kolonie]]n [[Frankreich]]s; über den [[CFA-Franc-Zone|CFA-Franc]] sind 14 west- und zentralafrikanische Länder an den Euro gekoppelt. Dies sind [[Äquatorialguinea]], [[Benin]], [[Burkina Faso]], [[Elfenbeinküste]], [[Gabun]], [[Guinea-Bissau]], [[Kamerun]], [[Republik Kongo]], [[Mali]], [[Niger]], [[Senegal]], [[Togo]], [[Tschad]] und die [[Zentralafrikanische Republik]]. Das französische Finanzministerium garantiert die [[Währungspolitik|Wechselkursbindung]]. |
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Laut [[Eurobarometer]] sind die Österreicher dem Euro gegenüber positiver eingestellt als die Deutschen. 2006 waren 62 % der österreichischen Bevölkerung der Meinung: „Der Euro ist gut für uns, er stärkt uns für die Zukunft“, während 24 % der Meinung waren, der Euro schwäche das Land eher. In Österreich waren bereits 2002 die Eurobefürworter (52 %) in der Mehrheit gegenüber den Euroskeptikern (25 %).<ref name="Quartalsheft2007Q1" /> |
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==== Akzeptanz in Lettland ==== |
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Eine ähnliche Bindung unterhalten mehrere [[Französische Überseegebiete|französische Übersee-Territorien]]; [[Französisch-Polynesien]], [[Neukaledonien]] sowie [[Wallis und Futuna]] sind über den [[CFP-Franc]] fest an den Euro gebunden. Auch die frühere [[Portugal|portugiesische]] Kolonie [[Kap Verde]] ist fest an den Euro gebunden. [[Bulgarien]] sowie [[Bosnien und Herzegowina]] haben ihre Währungen 1998 bzw. 1999 an die [[Deutsche Mark]] gekoppelt, so dass sie heute ebenfalls über eine Euro-Bindung verfügen. |
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Im Zuge der Einführung des Euros in Lettland stimmten nach dem Marktforschungsunternehmen SKDS lediglich 22 % der lettischen Bevölkerung zu, die Mehrheit von 53 % war dagegen.<ref name="lett1">Hanno Mußler: ''[https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/euroeinfuehrung-in-lettland-willkommen-im-club-12731048.html Euroeinfuehrung in Lettland – Willkommen im Club.]'' FAZ, 29. Dezember 2013.</ref><ref>[https://www.welt.de/wirtschaft/article117860687/EU-besiegelt-Lettlands-Beitritt-zur-Euro-Zone.html EU besiegelt Lettlands Beitritt zur Euro-Zone], abgerufen am 15. Dezember 2016.</ref> In den folgenden Jahren änderte sich dieses Verhältnis deutlich: 2018 befürworteten 83 % der Letten den Euro.<ref>[http://ec.europa.eu/commfrontoffice/publicopinion/index.cfm/ResultDoc/download/DocumentKy/83550 Standard-Eurobarometer 89, Frühjahr 2018], abgerufen am 12. Dezember 2018.</ref> |
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== Europäische Zentralbank == |
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=== EU-Staaten, die sich (vorläufig) gegen den Euro entschieden haben === |
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{{Hauptartikel|Europäische Zentralbank}} |
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[[Datei:Europäische Zentralbank Frankfurt.jpg|mini|Die [[Europäische Zentralbank]] (EZB) in [[Frankfurt am Main|Frankfurt]] ist die länderübergreifende [[Zentralbank]] der Eurozone (seit 2014 EZB-Hauptsitz)]] |
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Der Euro wird von der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] (EZB) in [[Frankfurt am Main]] kontrolliert. Diese nahm am 1. Juni 1998 ihre Arbeit auf. Die Verantwortung ging jedoch erst mit dem Start der Europäischen Währungsunion (EWU) am 1. Januar 1999 von den nationalen Zentralbanken (NZB) auf die EZB über. Neben der in Artikel 105 des EG-Vertrags festgelegten Sicherung der Preisstabilität hat die EZB auch noch die Aufgabe, die Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten zu unterstützen. Weitere Aufgaben der EZB sind die Festlegung und Durchführung der [[Geldpolitik]], die Verwaltung der offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten, die Durchführung von Devisengeschäften, die Versorgung der Volkswirtschaft mit Geld und die Förderung eines reibungslosen Zahlungsverkehrs. Um die Unabhängigkeit der EZB zu wahren, darf weder sie noch eine der NZB Anweisungen einer der Regierungen der Mitgliedstaaten erhalten oder einholen. Diese juristische Unabhängigkeit ist notwendig, da die EZB das ausschließliche Recht der Banknotenausgabe innehat und somit Einfluss auf die [[Geldmenge]] des Euros hat. Dies ist notwendig, um nicht der Versuchung zu erliegen, eventuelle Haushaltslöcher mit einer erhöhten Geldmenge auszugleichen. Dadurch würde das Vertrauen in den Euro schwinden und die Währung würde instabil werden.<ref>''Duden – Der Euro Das Lexikon zur Währungsunion.'' 1. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1998, ISBN 3-411-70461-6, S. 118–120.</ref> |
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Die sechs EU-Staaten [[Dänemark]], [[Vereinigtes Königreich]], [[Polen]], [[Schweden]], [[Tschechien]] und [[Ungarn]] haben sich in unterschiedlicher Art und Weise gegen eine baldige Euro-Einführung entschieden. Bis auf Dänemark nehmen sie bisher auch nicht am [[Wechselkursmechanismus II|WKM II]] teil und können somit den Euro bis auf Weiteres auch nicht einführen. |
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Die Europäische Zentralbank bildet zusammen mit den nationalen Zentralbanken, wie der [[Deutsche Bundesbank|Deutschen Bundesbank]] oder der [[Oesterreichische Nationalbank|Oesterreichischen Nationalbank]], das [[Europäisches System der Zentralbanken|Europäische System der Zentralbanken]] und hat ihren Sitz in [[Frankfurt am Main]]. Das Beschlussorgan ist der EZB-Rat, der aus dem Direktorium der EZB und den Präsidenten der nationalen Zentralbanken gebildet wird. Das Direktorium besteht wiederum aus dem Präsidenten der EZB, dessen Vizepräsidenten und vier weiteren Mitgliedern, die allesamt regelmäßig für eine Amtszeit von acht Jahren von den Mitgliedern der EWU gewählt und ernannt werden, eine Wiederwahl ist ausgeschlossen.<ref>Bundesverband deutscher Banken: ''Euro – Das Buch zum Geld.'' 4. Aufl. Berlin 2001, S. 20–22.</ref> |
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Das Vereinigte Königreich und Dänemark verfügen über ein vertraglich vereinbartes Recht zum „Opt-Out“, also zum endgültigen Nichtbeitritt zum Euroraum. Dänemark wird von diesem Recht auch in Zukunft Gebrauch machen und den Euro nicht einführen. Die britische Bevölkerung soll nach Äußerungen des britischen Premiers [[Tony Blair]] 2006 über einen Beitritt zum Euro abstimmen. Durch die Ablehnung der EU-Verfassung in einigen Staaten (2005) und die Absage des Referendums unter anderen im Vereinigten Königreich dürfte allerdings auch dieser Termin eher verschoben werden. |
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== Eurozone == |
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Die anderen Staaten haben vertraglich die baldmöglichste Einführung des Euro zugesichert. Allerdings erfüllen die vier durchweg nicht alle Konvergenzkriterien: |
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{{Hauptartikel|Eurozone}} |
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[[Datei:Verwendung des Euro und daran gekoppelter Währungen weltweit.svg|mini|hochkant=1.5|'''Staaten und Gebiete mit Euro oder fester/enger Wechselkursbindung zum Euro''' (Stand 1. Januar 2023):{{Farblegende|#003399|EU-Mitglieder und deren abhängige Gebiete, die den Euro verwenden}} |
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{{Farblegende|#558DFF|Nicht-EU-Mitglieder, die den Euro verwenden}} |
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{{Farblegende|#AA4400|Staaten mit Wechselkursbindung zum Euro}}]] |
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Als Eurozone wird im strengen Sinne die Gruppe der 20 EU-Länder bezeichnet, die an der dritten Stufe der [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion]] teilnehmen und den Euro als offizielles [[Zahlungsmittel]] nutzen („Euro-20“). |
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Schweden lehnte am 14. September 2003 in einer [[Volksabstimmung]] die Einführung des Euro ab. Das Land verhindert derzeit die Einführung des Euro, indem es den Beitritt zum WKM II nicht vollzieht und somit die [[EU-Konvergenzkriterien|Konvergenzkriterien]] nicht erfüllt. |
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Im weiteren Sinne sind damit auch die Staaten gemeint, die den Kurs ihrer eigenen Währung über ein [[Wechselkurssystem]] an den Euro gekoppelt oder als Nicht-EU-Mitgliedstaaten, z. T. einseitig, den Euro eingeführt haben. Zu den Nicht-EU-Ländern, die den Euro verwenden, gehören neben den Kleinstaaten [[Andorra]], [[Monaco]], [[San Marino]] und [[Vatikanstadt]] auch [[Montenegro]] und [[Kosovo]]. Weiterhin verwenden die zu [[Frankreich]], aber nicht zur EU gehörenden Gebiete [[Saint-Pierre und Miquelon]] und [[Saint-Barthélemy (Insel)|Saint-Barthélemy]] den Euro. In den Militärbasen [[Akrotiri und Dekelia]] auf [[Zypern]], die unter britischer Hoheit stehen und ebenso nicht zur EU gehören, wird nur mit dem Euro gezahlt. |
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Im Gegensatz zu den anderen sieben 2004 beigetretenen EU-Staaten wollen Tschechien und Ungarn den Euro 2010 als Währung einführen. Für Tschechien scheint dieses Ziel plausibel, im Falle Ungarns lässt das kontinuierlich hohe Staatsdefizit eine Einführung 2010 unwahrscheinlich erscheinen. Eine Verschiebung der Euro-Einführung in Ungarn auf 2012 oder 2013 scheint daher am wahrscheinlichsten. |
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Einen [[Fester Wechselkurs|festen Wechselkurs]] zum Euro haben in Europa [[Bosnien und Herzegowina]] und [[Bulgarien]] sowie in Afrika [[Kap Verde]], [[São Tomé und Príncipe]], die [[Komoren]] und die 14 Länder der [[CFA-Franc-Zone]]. Auch der [[CFP-Franc]], der in einigen pazifischen [[Französische Überseegebiete|französischen Überseegebieten]] verwendet wird, ist fest an den Euro gebunden. Andere Wechselkurssysteme, wie der [[Wechselkursmechanismus II]], dem [[Dänemark]] angehört, erlauben eine gewisse Bandbreite an Schwankungen um einen [[Leitkurs]]. Manche Staaten wie [[Marokko]] wiederum haben ihre Währungen an einen [[Währungskorb]] gekoppelt, der zu einem bestimmten Anteil am Euro orientiert ist. Die [[Schweiz]] setzte von 2011 bis 2015 ein Wechselkurs-Fluktuationslimit. Insgesamt nutzen über vierzig Staaten den Euro oder eine von ihm abhängige Währung. |
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Polen hat bislang kein Datum für eine Euro-Einführung genannt. Die Unterstützung für den Euro seitens der polnischen Politik ist äußerst niedrig. Ein WKM-II-Beitritt erscheint daher erst 2008 oder 2009 wahrscheinlich.<ref name="Barclays"/> |
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Im ''de jure'' zur Republik [[Zypern]] gehörenden [[Türkische Republik Nordzypern|Nordzypern]] gilt ''de facto'' die [[Türkische Lira]] als gesetzliches Zahlungsmittel. |
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=== Der Euro als Zahlungsmittel außerhalb der Eurozone === |
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Nach den im [[Vertrag von Maastricht]] erstmals festgehaltenen Bestimmungen zur [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion|Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion]] sind alle EU-Mitgliedstaaten zur Einführung des Euro verpflichtet, sobald sie die [[EU-Konvergenzkriterien]] erfüllen, zu denen unter anderem die zweijährige Zugehörigkeit zum [[Wechselkursmechanismus II]] (WKM II) zählt. Befreit wurden davon – durch Ausnahmeprotokolle – nur Dänemark und das [[Vereinigtes Königreich|Vereinigte Königreich]]. Allerdings duldet die [[Europäische Kommission]] bislang, dass [[Schweden]] durch den Nichtbeitritt zum Wechselkursmechanismus II absichtlich eines der Konvergenzkriterien verfehlt, um so den Eurobeitritt zu vermeiden. |
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Auch außerhalb der Eurozone ist es in vielen europäischen Ländern (v. a. in touristisch geprägten Gebieten) möglich, mit Euro zu bezahlen. Zu nennen sind hier v. a. [[Polen]], [[Ungarn]], die [[Schweiz]], [[Tschechien]] und die [[Türkei]]. Dies bringt jedoch in der Regel zwei Nachteile mit sich: Erstens werden die Preise zumeist zu einem eher unattraktiven Wechselkurs in Euro umgerechnet und zweitens erhält man Rückgeld meist nur in der Landeswährung, weshalb man bei einem längeren Aufenthalt eher die lokale Währung als Zahlungsmittel nutzen sollte. Der [[Vatikanstadt|Vatikan]], [[Monaco]] und [[San Marino]] verwenden den Euro als Landeswährung und haben eigene Euromünzen, sind aber nicht in der [[Europäische Union|EU]]. Der Grund hierfür ist, dass diese Länder vor der Euroeinführung gleichfalls keine eigene Währung hatten und schon damals dem Geldsystem der sie umgebenden Länder Italien bzw. Frankreich angeschlossen waren. [[Andorra]] verwendete früher französische Franc und spanische Peseten und jetzt ebenfalls den Euro, hat aber bisher keine eigenen Euromünzen. Auch ist [[Nordirland]] zu erwähnen. Dort konnte man vor der Euroeinführung 2002 mit irischem bzw. britischem [[Pfund (Währung)|Pfund]] bezahlen. Durch den Währungswechsel kann man nun in Städten wie [[Belfast]] auch mit Euro bezahlen, obwohl sie zu [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] gehören. |
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== Ökonomische Folgen der Einheitswährung == |
== Ökonomische Folgen der Einheitswährung == |
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=== Vorteile === |
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Nach allgemeiner Währungstheorie ist zu erwarten, dass der Euro zu einem vereinfachten [[Handel]] zwischen den Mitgliedern der [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion#Abgrenzung zur Eurozone|Eurozone]] und sinkenden bzw. „keinen [[Transaktionskosten]]“ führt<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1034}}. Es wird vermutet, dass dies von Vorteil für die Verbraucher und Unternehmen der Eurozone ist, da Handel in der Vergangenheit eine der Hauptquellen ökonomischen [[Wirtschaftswachstum|Wachstums]] war. Es wird geschätzt, dass sich seit der Euro-Einführung bis zum Jahr 2009 der Handel innerhalb der Eurozone um 5–15 % erhöht hat.<ref name="EU4Journalists">{{Webarchiv |url=http://www.eu4journalists.eu/index.php/dossiers/german/C23/24/ |text=European Journalism Centre (EJC): Die Wirtschafts- und Währungsunion und der Euro. Was hat der Euro gebracht? |wayback=20150110183546}}</ref> Europäische Unternehmen sollen von dem Wegfall der „Handelshemmnisse zwischen den Mitgliedsländern“ profitieren: eine Ausdehnung der Unternehmungen über den europäischen Markt sowie die Nutzung zunehmender [[Skaleneffekt]]e sollen einsetzen. Der Euro kann auch als „Vervollständigung des gemeinsamen [[Europäischer Binnenmarkt|europäischen Binnenmarktes]] (freier Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Personen) gelten“ – man könnte im Umkehrschluss auch konstatieren, dass dem europäischen Binnenmarkt ohne eine gemeinsame Währung eine wichtige Komponente fehlen würde.<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1031–1034}} |
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Bei Einführung des Euros ging man davon aus, dass Preisunterschiede für Produkte und Dienstleistungen in den Ländern der Eurozone abnehmen würden („Beseitigung der Preisdifferenzierung“)<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1034}}: Infolge der ausgleichenden Wirkung des [[Arbitrage]]-Handels sollten bestehende Unterschiede schnell ausgeglichen werden. Dies führe zu verstärktem Wettbewerb zwischen Anbietern, niedrigeren Preisen für private Haushalte und damit zu niedriger [[Inflation]] und mehr [[Wohlstand]] der Verbraucher.<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1031–1034}} Gänzlich beseitigt wird die Preisdifferenzierung jedoch nicht. Für Güter des täglichen Bedarfs werden die Marktteilnehmer nicht große Transportwege und -kosten auf sich nehmen. Eine Angleichung („Konvergenz“) der Preise findet dann nicht statt.<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1034}} |
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Von der Einführung des Euro erwartete man verstärkten [[Handel]] und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern der [[Europäische Wirtschafts- und Währungsunion#EWWU vs. Eurozone|Eurozone]], da bisher bestehende innergemeinschaftliche [[Wechselkurs]]risiken und die dadurch notwendigen [[Hedgegeschäft|Währungsabsicherung]]en für europäische Unternehmen wegfallen. Es wurde vermutet, dass dies von Vorteil für die Bevölkerung der Eurozone sein würde, da Handel in der Vergangenheit eine der Hauptquellen ökonomischen [[Wirtschaftswachstum|Wachstums]] war. |
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Besondere Vorteile bringt der Euro für Reisende. Sie müssen innerhalb der Eurozone kein Geld umtauschen bzw. rücktauschen und sparen die damit verbundenen Gebühren. Außerdem können sie die Preise in ihrem Reiseland mit denen in ihrem Herkunftsland einfach vergleichen.<ref name="EU4Journalists" /> Außerhalb der Eurozone werden Euroscheine, ähnlich wie US-Dollar-Noten, fast überall auf der Welt von Geldwechslern akzeptiert und zu günstigen Konditionen getauscht. |
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Weiterhin ging man davon aus, dass Preisunterschiede für Produkte und Dienstleistungen in den Ländern der Eurozone abnehmen würden: Durch [[Arbitrage]]-Handel (Handel gleicher [[Produkt (Wirtschaft)|Produkte]] und [[Dienstleistung]]en zwischen den Euro-Ländern) sollten bestehende Unterschiede schnell ausgeglichen werden. Dies führe zu verstärktem Wettbewerb zwischen Anbietern und damit zu niedriger [[Inflation]] und mehr [[Wohlstand]] der Verbraucher. |
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Bisher bestehende innergemeinschaftliche [[Wechselkursunsicherheit|Wechselkursrisiken]] und die dadurch notwendigen [[Hedgegeschäft|Währungsabsicherungen]] würden für europäische Unternehmen entfallen („Verringerung der Wechselkursschwankungen“). Eine Spekulation gegen den Euro ist nach Auffassung vieler Ökonomen aufgrund seiner Größe sehr viel schwieriger als gegenüber kleineren Währungen. Währungsspekulationen hatten in den 1990er-Jahren zu schweren Verwerfungen im Europäischen Währungssystem (EWS) geführt (beispielsweise zum „[[Schwarzer Mittwoch|Schwarzen Mittwoch]]“ am 16. Dezember 1992).<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1035–1036}} Währungsspekulationen können zu einer ausgeprägten Unter- oder Überbewertung einer Währung führen, mit entsprechenden Konsequenzen für die Inflationsrate und das Wirtschaftswachstum der Währungsgebiete beider Währungen eines Wechselkurses, und erschweren damit einen effizienten Handel zwischen zwei Währungsgebieten. Außerdem können sie die Währungsreserven eines Staates aufzehren.<!-- <ref>{{Internetquelle | url=http://www.wirtschaftslexikon24.net/d/waehrungsspekulation/waehrungsspekulation.htm | titel=Währungsspekulation | werk=wirtschaftslexikon24.com | datum=2013 | abruf=2013-05-03}}</ref> --- auskommentiert, da beim Speichern des Artikels die Adresse wirtschaftslexikon24.net vom SPAM-Filter blockiert wurde --> Durch die „Verringerung der Unsicherheit“ durch Wechselkursschwankungen verändert sich das Investitionsverhalten. Die zukünftige Planung und die Kalkulation von Projekten werden erleichtert. Ein Anstieg der Investitionen führt zu einem höheren wirtschaftlichen Wachstum.<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1035}} |
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Einige Wirtschaftswissenschaftler äußerten Bedenken zu den Gefahren einer Einheitswährung für eine so große und heterogene Wirtschaftszone wie das Euroland. Insbesondere bei asynchronen [[Konjunktur]]zyklen bereite eine angemessene [[Geldpolitik]] Schwierigkeiten. |
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In politischer Hinsicht manifestiert der Euro die Zusammenarbeit der europäischen Staaten und ist ein greifbares Symbol europäischer Identität. Er kann zur Konsolidierung der Europäischen Union beitragen und, wie vor der Gründung der Europäischen Währungsunion vielfach erwartet und gehofft, langfristig zur Schaffung einer „politischen Union“ beitragen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ura-linda.de/germania/euro12.pdf |text=Ökonomische Folgen der Einheitswährung Euro: Vorteile (Seite 10) |wayback=20150106220004}} (pdf 3,88 MB), abgerufen am 6. Januar 2015.</ref> |
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Ein wesentliches volkswirtschaftliches Problem stellt die Festlegung der Wechselkurse der an der Einheitswährung beteiligten Währungen dar. Eine Volkswirtschaft, die mit überbewerteter Währung der Einheitswährung beitritt, wird im Vergleich ein höheres Vermögen, jedoch auch höhere Kosten und Preise aufweisen als Staaten, die unterbewertet oder reell bewertet der Einheitswährung beitreten. |
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Im Allgemeinen konnte die Europäische Zentralbank ihre Hauptaufgabe erfüllen, das heißt mit ihrer Geldpolitik für eine ''stabile'' und weder zu hohe noch zu niedrige ''[[Inflation]]'' sorgen. Das Inflationsziel von „unter, aber nahe bei zwei Prozent“ wurde meist erreicht bzw. eine langfristige Abweichung verhindert.<ref>[http://sdw.ecb.int/browse.do?currentNodeId=2120778 Statistical Data Warehouse / Selected Indicators for the Euro Area], [[Europäische Zentralbank]], 7. März 2009.</ref> |
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Ein volkswirtschaftlicher Ausgleich der Überbewertung ist in der Folge nur schwer erreichbar. Bei einer überbewerteten Wirtschaft wirkt der zusätzliche Importanreiz bei den höheren Preisen deflationär. Die höheren Kosten mindern die Exportvoraussetzungen im gemeinsamen Währungsraum und begünstigen die Verlagerung der Produktion in kostengünstigere Staaten. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu erhalten, sind Kostensenkungen (in prozentualer Höhe der Überbewertung) unausweichlich. Zur Finanzierung der Kostensenkungen kann reell nur die Abschöpfung des durch die Überwertung gestiegenen Vermögens herangezogen werden. |
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=== Nachteile === |
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Politisch war und ist fraglich, ob [[Europäische Zentralbank|EZB]] und [[Europäische Kommission]] die Mitgliedsländer zu hinlänglicher Haushaltsdisziplin werden anhalten können: Entziehen sich einzelne Länder oder Ländergruppen ihrer haushaltspolitischen Verantwortung, werden Inflationsrate und Finanzierungskosten für diese Länder solange relativ niedrig bleiben, wie sich der Großteil der restlichen Euro-Länder nicht zu stark verschuldet. Dies könnte verspätete oder nicht ausreichende Korrekturen der Haushaltspolitiken fördern und zu Wohlstandseinbußen führen.<ref>[http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/artikel/296/22274/ Süddeutsche Zeitung, "Das war eine Niederlage für Europa", 25. November 2003]</ref> In der Tat scheint die bisherige Erfahrung diese Befürchtungen zumindest im Falle von Deutschland zu bestätigen: Seit Einführung des Euro als Bargeld konnte Deutschland das Kriterium des gesamtwirtschaftlichen Haushaltsdefizits, das 3 % des [[Bruttoinlandsprodukt]]es nicht überschreiten darf, kein einziges Jahr einhalten. Die im [[Stabilitäts- und Wachstumspakt|Euro-Stabilitätspakt]] eigentlich für diesen Fall vorgesehenen Sanktionen wurden vom Rat der europäischen Finanzminister ([[Rat der Europäischen Union|EcoFin]]) bisher abgewendet. |
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In der Vergangenheit wurden die [[EU-Konvergenzkriterien]] hinsichtlich der [[Staatsverschuldung]] von fast keinem Land konstant eingehalten. Politisch ist für Ökonomen, welche die Bedeutung eines [[Ausgeglichener Staatshaushalt|ausgeglichenen Staatshaushalts]] hoch einschätzen, fraglich, ob [[Europäische Zentralbank|EZB]] und [[Europäische Kommission]] die Mitgliedstaaten zu hinlänglicher Haushaltsdisziplin anhalten können: Entziehen sich einzelne Länder oder Ländergruppen ihrer unterstellten haushaltspolitischen Verantwortung, werden Inflationsrate und Finanzierungskosten für diese Länder solange niedrig bleiben, wie sich der Großteil der restlichen Euroländer nicht zu stark verschuldet. Dies kann in haushaltspolitisch unverantwortlichen Schuldenländern verspätete oder nicht ausreichende Korrekturen der Haushaltspolitiken fördern und zu Wohlstandseinbußen führen.<ref name="sz-901183">{{Internetquelle |url=https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bruesseler-defizit-arrangement-das-war-eine-niederlage-fuer-europa-1.901183 |titel=Brüsseler Defizit-Arrangement: „Das war eine Niederlage für Europa“ |werk=sueddeutsche.de |datum=2010-05-19 |abruf=2015-01-11}}</ref> |
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In der Praxis hat sich die Geld- und Zinspolitik im heterogenen Wirtschaftsraum als schwierig erwiesen ''(„Aufgabe der nationalen Geldpolitik“)''<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1036–1040}}: |
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Ein weiterer Effekt betrifft den [[Erdöl]]preis. Öl wird nach wie vor in [[US-Dollar]] berechnet. Innerhalb der [[OPEC]] wurde diskutiert, die Preise auf Euro umzustellen, womit auch viele Drittländer dazu gezwungen wären, für Ölkäufe Teile ihrer [[Devisen]]reserven vom Dollar in Euroguthaben umzuwandeln. Der Irak hatte bereits die Ölverkäufe ausschließlich in Euro ausgezeichnet. Sowohl der [[Iran]] als auch [[Venezuela]] unter [[Hugo Chávez]], der ein besonders lautstarker Vertreter dieses Wechsels ist, äußerten sich zustimmend zu dieser Umstellung. Allerdings hat die Diskussion darüber in den letzten Jahren deutlich an Dynamik verloren. |
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Wachstumsraten von über 5 % in Irland mussten mit Raten nahe Null in den iberischen Staaten in Einklang gebracht werden: Der irischen Situation wäre nach bisher angewandten, „nationalen“ Methoden mit [[Leitzins]]erhöhungen und [[Restriktive Geldpolitik|Geldmengenverknappung]] zu begegnen gewesen, während im Gegenbeispiel Zinslockerungen üblich gewesen wären. Solche regionalen Unterschiede lassen sich mit der ''einheitlichen Geldpolitik'' der Eurozone durch die EZB nicht hinreichend abbilden. Den „nationalen Volkswirtschaften“ ist „ein individuell einsetzbares wirtschaftpolitisches Instrument abhanden gekommen.“<ref name="Mankiw_5th" />{{rp|1040}} |
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Ein wesentliches volkswirtschaftliches Problem stellte zu Beginn die Festlegung der Wechselkurse der an der Einheitswährung beteiligten Währungen dar. Eine Volkswirtschaft, die mit überbewerteter Währung der Einheitswährung beitritt, wird im Vergleich ein höheres Vermögen, jedoch auch ein höheres Preisniveau (höhere Kosten und Preise) aufweisen als Staaten, die unterbewertet oder reell bewertet der Einheitswährung beitreten. Aufgrund des höheren Preisniveaus besteht ein großer Importanreiz und verminderte Exportchancen und in der Folge steigende Arbeitslosigkeit. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu erhalten, ist eine Absenkung des Preisniveaus (in prozentualer Höhe der Überbewertung) notwendig. Ein volkswirtschaftlicher Ausgleich der Überbewertung ist in der Währungsunion mangels [[Wechselkursmechanismus]] nur über [[innere Abwertung]] erreichbar.<ref name="faz1">{{Internetquelle |autor=Philip Plickert |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/waehrungsunion-die-vor-und-die-nachteile-des-euro-1653839.html |titel=Währungsunion: Die Vor- und die Nachteile des Euro |werk=Frankfurter Allgemeine Zeitung |datum=2011-06-22 |abruf=2013-01-20}}</ref> |
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=== Auswirkung des Euro auf die Inflation === |
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=== Rohstoffpreise === |
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Mit der Einführung des Euro stellten viele Verbraucher eine gefühlte Verteuerung von Waren und Dienstleistungen über der [[Inflation]]srate fest. Diese Verteuerung wird im Allgemeinen darauf zurückgeführt, dass einige Anbieter Preise für Waren und Dienstleistungen zum Teil bis zu 1:1 zwischen [[Deutsche Mark|Deutscher Mark]] und Euro umrechneten (in Österreich war es 10 Schilling zu einem Euro). Teilweise wurde auch vor der Euro-Einführung der Preis moderat angehoben, um nach der [[Währungsunion]] Preise auf „runde“ Euro-Beträge runden zu können. |
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Ein weiterer Effekt betrifft die internationalen [[Rohstoff]]preise, insbesondere den volkswirtschaftlich bedeutsamen [[Ölpreis|Erdölpreis]]. Öl wird nach wie vor meist in [[United States Dollar|US-Dollar]] berechnet, und die [[OPEC]] akzeptiert seit den 1970er-Jahren sogar nur noch den US-Dollar. Der [[Irak]] hatte im Jahr 2000 unter [[Saddam Hussein]] seine Ölverkäufe bereits gänzlich in Euro abgerechnet, was allerdings seitens der USA am 10. Juni 2003, rund einen Monat nach der [[Irakkrieg|Eroberung des Landes]], wieder rückgängig gemacht wurde.<ref>{{Internetquelle |autor=Carola Hoyos, Kevin Morrison |url=https://www.thedossier.info/news_articles/ft_iraq-returns-to-international-oil-market.pdf |titel=Iraq returns to international oil market |hrsg=[[Financial Times]] |datum=2003-06-05 |format=PDF; 67 kB |sprache=en |abruf=2011-10-29}}</ref> Innerhalb der OPEC wurde diskutiert, die Preise auf Euro umzustellen, womit auch viele Drittländer gezwungen wären, Teile ihrer [[Währungsreserve|Devisenreserven]] für Ölkäufe von US-Dollar- in Euroguthaben umzuwandeln, was äußerst negative Auswirkungen auf den US-Dollar und die US-Wirtschaft hätte, die durch den stetig weiter wachsenden Handel mit Öl stabilisiert wird.<ref>[https://tsarchive.wordpress.com/2007/11/18/saudiarabien14/ ''Kartell der Uneinigkeit.''] (tagesschau.de-Archiv) In: Tagesschau.de, abgerufen am 1. Juni 2010.</ref> Sowohl der [[Iran]] unter Präsident [[Mahmud Ahmadineschād]] als auch der damalige [[Venezuela|venezolanische]] Präsident [[Hugo Chávez]] waren im November 2007 Befürworter eines solchen Wechsels, der allerdings so nicht zustande kam.<ref>[[Al Jazeera]]: ''[https://www.aljazeera.com/news/middleeast/2007/11/200852513337559501.html Iran and Venezuela vow united front].'' 20. November 2007; abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch)</ref> Der Iran vermeldete im Dezember 2007 die vollständige Umstellung seiner Ölexporte auf „Nicht-US-Dollar-Währungen“<ref>[[Reuters]]: ''{{Webarchiv |url=https://uk.reuters.com/article/uk-iran-oil-dollar/iran-stops-selling-oil-in-u-s-dollars-report-idUKDAH83366720071208 |text=Iran stops selling oil in U.S. dollars |wayback=20090202131456 |archiv-bot=2024-12-11 23:16:56 InternetArchiveBot}}.'' 7. Dezember 2007; abgerufen am 10. Dezember 2019 (englisch)</ref> und eröffnete darüber hinaus am 17. Februar 2008 eine eigene, nicht an den US-Dollar gebundene [[Iranische Ölbörse|Ölbörse]] mit Sitz auf der Insel [[Kisch (Insel)|Kisch]]. Die Ölmengen, die das Land über diesen Handelsplatz exportiert, sollen allerdings zu gering sein, um die Stellung des US-Dollars als „Ölwährung“ ernsthaft gefährden zu können. |
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=== Inflation === |
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Umgangssprachlich kam daher auch der durch die [[Springerpresse]] geprägte Begriff „[[Teuro]]“ auf. Den offiziellen Statistiken gemäß ist es aber zu keiner bedeutenden Teuerung gekommen: So betrug beispielsweise laut [[Statistik Austria]] der österreichische [[Preisindex|Verbraucherpreisindex]] VPI 86 zum 31. Dezember 1998 133,7 und ergibt eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,45 % in den zwölf Jahren von 1987 bis 1998, während der VPI 96 von 102,2 (31. Dezember 1998) auf 112,0 (31. Dezember 2003) stieg und somit die durchschnittliche Inflationsrate nach der Euroeinführung auf 1,84 % sank. In Deutschland stieg der Verbraucherpreisindex (Basisjahr 2000) von 81,9 (1991) auf 98,0 (1998) und nach der Euroeinführung auf 104,5 (2003); das ergibt ein Absinken der durchschnittlichen Inflation von 2,60 % vor der Euroeinführung auf 1,29 % nach der Einführung des Euro. |
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{{Hauptartikel|Teuro}} |
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Schon vor, aber insbesondere nach der Bargeldeinführung des Euros im Januar 2002 wurden eventuelle Preissteigerungen durch die Währungsumstellung diskutiert. |
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Für die Diskrepanz zwischen der gemessenen, gesunkenen Inflation und der subjektiv gefühlten, gestiegenen Inflation bei der Euro-Einführung gibt es verschiedene Theorien; so wird beispielsweise darauf hingewiesen, dass alltäglich gekaufte Güter wie zum Beispiel Lebensmittel tatsächlich überdurchschnittlich verteuert wurden, während andere im [[Warenkorb]] vertretene Güter wie beispielsweise Elektrogeräte zwar verbilligt wurden, diese Verbilligung aber nicht gefühlt wird, weil die Waren seltener gekauft werden. Auch treten bei [[Überschlagsrechnung]]en mit gerundeten Faktoren (in Deutschland etwa 1:2 statt 1:1,95583 oder in Österreich 1:14 statt 1:13,7603) Rundungsfehler auf, die sich auf den umgerechneten Preis auswirken. Dies wirkt sich besonders fatal aus, wenn sich ein Preis im Kopf nur schwer umrechnen lässt. Dies war z. B. bei den spanischen Peseten (1:166) der Fall. Je weiter der Gebrauch der alten Währung zurückliegt, desto stärker wirkt dieses Gefühl, da die jetzigen Euro-Preise mit den damaligen Preisen verglichen werden. Dass auch mit der alten Währung aufgrund der Inflation mit Preisanstieg zu rechnen gewesen wäre, wird dabei nicht beachtet. |
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==== Gemessene Verteuerung ==== |
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=== Auswirkung des Euro auf die nationalen Wirtschaftspolitiken === |
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Die Statistikbehörden der europäischen Länder ermitteln monatsweise [[Preisindex|Verbraucherpreisindizes]], um den Preisverlauf zu ermitteln. In den deutschsprachigen Euroländern konnten hierbei nur minimale Unterschiede festgestellt werden. In keinem der deutschsprachigen Euroländer stieg die Inflation im Frühjahr 2002 über Werte hinaus, die sie nicht auch schon im Sommer 2001 erreicht hatte. Insgesamt war die Inflationsrate in den Jahren 2002 und 2003 sehr niedrig und unter dem Niveau der vorangegangenen Jahre.<ref>Vgl. Daten des Statistischen Bundesamtes, Daten von Statistik Austria [https://www.statistik.at/], Daten der luxemburgischen Statistikbehörde [https://www.statistiques.public.lu/] und Daten von Statistics Belgium {{Webarchiv |url=http://statbel.fgov.be/en/statistics/figures/economy/consumer_price_index/ |text=Archivlink |wayback=20110906051108}}</ref> |
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Durch die gemeinsame Währung wird den Mitgliedsstaaten eine Form nationaler [[Wirtschaftspolitik]] genommen. Kritiker der Gemeinschaftswährung sehen dadurch eine zunehmende Gefahr wirtschaftlicher und politischer Spannungen, Befürworter halten die Vergemeinschaftung der [[Währungspolitik]] aufgrund der erreichten [[Konvergenz]] zwischen den Euroländern für sinnvoll. |
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Die derzeitige schwierige wirtschaftliche Situation [[Italien]]s wird von manchen Ökonomen u. a. auf den Euro zurückgeführt. Sie argumentieren, dass die starke Position der Gewerkschaften in Italien regelmäßig zu höheren [[Tarifabschluss|Tarifabschlüssen]] als in anderen Staaten der EU geführt hat. Der drohende Verlust an [[Wettbewerbsfähigkeit]] der italienischen [[Volkswirtschaft]] wurde früher durch kontinuierliche [[Abwertung]]en der italienischen Währung gegenüber den Währungen wichtiger Handelspartner verhindert. Mit dem Beitritt Italiens zum Euroraum war eine Abwertung gegenüber den anderen Währungen nicht mehr möglich. Viele Ökonomen sehen Italien daher in einer ähnlichen Situation wie Deutschland vor einigen Jahren; eine höhere Wettbewerbsfähigkeit könne in Zeiten fester Wechselkurse nur durch niedrige Tarifabschlüsse und somit eine Stagnation des Inlandskonsums, d. h. eine [[Anpassungsrezession]], erkauft werden. |
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Auch über längere Zeiträume gesehen war die Inflation etwas niedriger als in den Jahren vor dem Euro. So stieg der deutsche Verbraucherpreisindex in den fünf Jahren vor der Einführung um 7,4 %, während er in den fünf Jahren danach um 7,3 % stieg. Auch in Österreich stieg laut [[Statistik Austria]] der österreichische [[Preisindex|Verbraucherpreisindex]] in den zwölf Jahren von 1987 bis 1998 um durchschnittlich 2,45 % pro Jahr, während die Inflationsrate von 1998 bis 2003 auf durchschnittlich 1,84 % sank. |
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Um die unangenehmen Begleiterscheinung eines solchen Anpassungsprozesses zu vermeiden, gab es innerhalb der Regierung [[Berlusconi]] Bestrebungen, aus dem Euroraum auszutreten. Viele Ökonomen prognostizieren dem hochverschuldeten Italien für diesen Fall jedoch einen massiven Anstieg der Zinsen und somit die Gefahr einer staatlichen Zahlungsunfähigkeit. Ein Austritt Italiens aus dem Euroraum erscheint unter diesen Umständen wenig wahrscheinlich.--> |
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Diese Inflationsrate war jedoch nicht über alle Produktgruppen gleich. Für Waren und Dienstleistungen des täglichen Gebrauchs führte das [[Institut der Deutschen Wirtschaft]] im Jahr 2002 eine detaillierte Untersuchung der Daten des Statistischen Bundesamtes durch und ermittelte einen Preisanstieg im ersten Quartal von 4,8 %. Bei einzelnen Produktgruppen konnten stark überdurchschnittliche Preisanstiege festgestellt werden. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass das in der Bevölkerung verbreitete Gefühl starker Verteuerung nicht unbegründet sei, da Anstiege in diesem Bereich stärker wahrgenommen würden als Fixkosten wie Miete oder Heizung, die unverändert geblieben waren.<ref name="idw1">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/teuro-das-geheimnis-der-gefuehlten-inflation-a-198476.html |titel=Das Geheimnis der gefühlten Inflation |werk=Spiegel Online |datum=2002-05-30 |abruf=2014-12-11}}</ref><ref name="idw2">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/die-teuro-liste-was-wie-viel-teurer-geworden-ist-a-198464.html |titel=Was wie viel teurer geworden ist |werk=Spiegel Online |datum=2002-05-30 |abruf=2014-12-11}}</ref> Diese Studie zeigt zwar, dass die Preise in verschiedenen Bereichen Anfang 2002 erheblich stiegen, aber konnte nicht die weitere Entwicklung des Jahres 2002 abbilden. Die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen einen Preisfall unter das Niveau von 2001 gegen Ende 2002 in verschiedenen Produktgruppen, darunter auch den Lebensmitteln. |
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=== Bedeutung des Euro im globalen Währungssystem === |
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{{Reservewährungen}} |
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''Hauptartikel: [[Leitwährung]]'' |
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==== Gefühlte Inflation ==== |
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Aufgrund der in den letzten Jahren festen Wechselkursentwicklung des Euro zu fast allen anderen bedeutenden Währungen und der anhaltenden fiskalpolitischen Schwierigkeiten der [[Vereinigte Staaten|USA]] erwarten einzelne Ökonomen eine allmähliche [[Erosion]] und schließliche Ablösung des Dollar als Weltreserve- und Weltleitwährung. Dies würde das Ende einer Ära bedeuten, die nach dem 2. Weltkrieg mit der Ablösung des bis dahin dominierenden [[Vereinigtes Königreich|britisch]]en [[Pfund Sterling|Pfund]] durch den [[US-Dollar]] begann. Die meisten Wissenschaftler bewerten die wiederkehrenden Äußerungen aus [[Entwicklungsland|Entwicklungs]]- und [[Schwellenland|Schwellenländern]] bezüglich einer Umgewichtung bei ihren Währungsreserven oder einer Neu-Fakturierung von Rohölpreisen in Euro allerdings eher als politisches Druckmittel auf die USA, weniger als konkrete Absicht. Sollte es jedoch in der Tat zu einer weiteren Höhergewichtung des Euro in den Devisenreserven von Drittländern kommen, so ist dies zunächst lediglich als Korrektur einer bisherigen Unterrepräsentierung anzusehen – gemessen an den Handels- und Finanzbeziehungen der meisten Länder ist der Euro in den Währungsreserven nach wie vor deutlich unterrepräsentiert. |
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[[Datei:Gefühlte Inflation-EA.svg|mini|Gefühlte Inflation in der Eurozone von Januar 2000 bis Mai 2012 (Quelle: Business and Consumer Survey der Europäischen Kommission)]] |
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Nach der Einführung des Euros empfanden viele Verbraucher eine Verteuerung von Waren und Dienstleistungen über der [[Inflation]]srate. Der Anteil derer, die eine schnellere Inflation wahrnahmen, stieg im ganzen Euroraum ab Januar 2002 rapide an.<ref>[https://ec.europa.eu/economy_finance/db_indicators/surveys/time_series/index_en.htm Business and Consumer Survey der Europäischen Kommission]</ref> |
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== Wechselkurse zum Euro und Kursentwicklung == |
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Umgangssprachlich kam daher zunehmend die von dem Satiremagazin [[Titanic (Magazin)|''Titanic'']] eingeführte und anschließend von vielen Zeitungen verwendete Bezeichnung „[[Teuro]]“ auf. Sie wurde auch zum [[Wort des Jahres]] 2002 gewählt. |
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In Deutschland und den Niederlanden war die Wahrnehmung vermeintlicher Preissteigerungen am größten.<ref name="FAZ20050523">{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/konjunktur/preise-die-zeiten-der-hohen-gefuehlten-inflation-sind-vorbei-1233648.html |titel=Die Zeiten der hohen gefühlten Inflation sind vorbei |werk=faz.net |datum=2005-05-23 |abruf=2014-12-11}}</ref> In den deutschen Medien und der deutschen Politik wurde eine Debatte über vermeintliche Preisverwerfungen geführt.<ref name="eichel2002">{{Internetquelle |autor=Michael Kröger |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/teuro-debatte-wie-boykott-hans-den-volksaufstand-inszenierte-a-196658.html |titel=Wie Boykott-Hans den Volksaufstand inszenierte |werk=Spiegel Online |datum=2002-05-17 |abruf=2014-12-11}}</ref> Auch in Österreich entstand bei einer Mehrheit der Eindruck, der Euro beeinflusse die Preisentwicklung negativ.<ref>Anita Staudacher: [https://kurier.at/wirtschaft/warum-der-euro-kein-teuro-ist/753.272 ''Warum der Euro kein „Teuro“ ist.''] kurier.at, 27. Dezember 2011, abgerufen am 13. Oktober 2021.</ref> |
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==== Erklärung der Diskrepanz ==== |
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Für die [[Diskrepanz]] zwischen der gemessenen, gesunkenen Inflation und der subjektiv gefühlten Inflation in der Zeit nach der Euro-Einführung gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Das Institut der Deutschen Wirtschaft weist schon in seiner Studie 2002 darauf hin, dass bestimmte alltäglich gekaufte Güter wie Lebensmittel tatsächlich überdurchschnittlich teurer wurden, was deutlich stärker wahrgenommen wurde als eine gegenläufige Entwicklung bei Produkten, die man seltener kauft, oder bei monatlich vom Konto abgebuchten Kosten.<ref name="idw1" /> |
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Zur psychologischen Seite der Diskrepanz wurden u. a. von der Psychologin Eva Traut-Mattausch Untersuchungen durchgeführt, bei denen Probanden Preisänderungen bei der Währungsumstellung abschätzen sollten. Es ergab sich, dass durchweg die neuen Preise höher eingeschätzt wurden, als sie real waren. Preissenkungen wurden gar nicht, Preiserhöhungen illusorisch verstärkt wahrgenommen. Das hierfür verantwortlich gemachte psychologische Phänomen ist der schon seit Jahrzehnten bekannte so genannte [[Bestätigungsfehler]], bei dem die Beurteilung von Informationen dadurch beeinflusst wird, welche Erwartungen zuvor bestehen. Den Erwartungen entsprechende Informationen werden als glaubwürdiger und wichtiger erachtet. Im Zusammenhang der Preiseinschätzung wirkt sich dies so aus, dass Umrechnungsfehler dann eher korrigiert werden, wenn sie der Erwartung zuwiderlaufen. In einem sehr ähnlichen Versuch in Österreich waren die Ergebnisse gleich.<ref name="trautmattausch1">Eva Traut-Mattausch, Tobias Greitemeyer, Dieter Frey, Stefan Schulz-Hardt: ''Illusory Price Increases after the Euro Changeover in Germany: An Expectancy-Consistent Bias.'' J Consum Policy (2007) 30:421–434, [[doi:10.1007/s10603-007-9049-y]] (englisch)</ref> |
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Es wurde auch vermutet, dass die Wahrnehmung des Preises durch Rundungsfehler bei der [[Überschlagsrechnung]] (in Deutschland etwa 1:2 statt 1:1,95583 oder in Österreich 1:14 statt 1:13,7603) beeinflusst wird. In den psychologischen Studien zum Bestätigungsfehler konnte jedoch kein solcher Effekt festgestellt werden.<ref name="trautmattausch1" /> |
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=== Der Euro im globalen Währungssystem === |
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[[Datei:Internationale-Reservewährungen.png|mini|hochkant=1.5|International gebräuchliche Reservewährungen zwischen 1995 und 2010]] |
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{{Hauptartikel|Leitwährung}} |
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[[Alan Greenspan]], bis zum 31. Januar 2006 Vorsitzender der US-Notenbank, sagte 2007, er halte es für durchaus denkbar, dass der Euro den US-Dollar als Reservewährung ablöst oder als gleichrangige Reservewährung gehandelt wird. Als Reservewährung liege der Dollar noch vorn; er habe gegenüber dem Euro aber keinen allzu großen Vorsprung mehr. Die EZB habe sich zu einer ernstzunehmenden Kraft in der Weltwirtschaft entwickelt, zu einem internationalen Machtfaktor. Die Regierung [[George W. Bush|Bush]] (die 2001 antrat und nach dem [[Terroranschläge am 11. September 2001|11. September]] einen [[Krieg in Afghanistan 2001–2021|Krieg in Afghanistan]] begann) habe zu wenig finanzpolitische Disziplin geübt.<ref name="SPON-506054">{{Internetquelle |url=https://www.spiegel.de/wirtschaft/ex-notenbankchef-greenspan-sieht-euro-als-kuenftige-reservewaehrung-a-506054.html |titel=Greenspan sieht Euro als künftige Reservewährung |werk=Spiegel Online |datum=2007-09-17 |abruf=2014-12-11}}</ref> Dies würde das Ende einer Ära bedeuten, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Ablösung des bis dahin dominierenden [[Vereinigtes Königreich|britischen]] [[Pfund Sterling|Pfundes]] durch den US-Dollar begann. |
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Die meisten Wissenschaftler bewerten die wiederkehrenden Äußerungen aus [[Entwicklungsland|Entwicklungs-]] und [[Schwellenland|Schwellenländern]] bezüglich einer Umgewichtung bei ihren Währungsreserven oder einer Neu-Fakturierung von Rohölpreisen in Euro eher als politisches Druckmittel auf die USA, weniger als konkrete Absicht. |
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2006 war der Euro – gemessen an den Handels- und Finanzbeziehungen der meisten Drittländer mit der Eurozone – noch deutlich unterrepräsentiert. |
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Als führende internationale Bargeldwährung hat der Euro den US-Dollar 2006 abgelöst. Seit Oktober 2006 ist der Wert der im Umlauf befindlichen Eurobanknoten mit 592 Milliarden Euro höher als der der US-Dollar-Banknoten (579 Milliarden US-Dollar). Dies hängt jedoch auch damit zusammen, dass in den USA Einkäufe deutlich öfter mittels [[Kreditkarte]] bezahlt werden. Dadurch ist pro Person durchschnittlich weniger Bargeld im Umlauf.<ref>Ralph Atkins, [[Mark Schieritz]]: {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/politik/europa/145253.html |text=''Euro läuft dem Dollar den Rang ab'' |wayback=20070102213219}}. Financial Times Deutschland, 28. Dezember 2006.</ref> Die USA hatten damals knapp 300 Millionen Einwohner und die Europäische Union (EU28) etwas über 500 Millionen. |
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{{Reservewährung}} |
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=== Auswirkungen auf Deutschland === |
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Nach Einführung des Euros erlebte Deutschland eine wirtschaftliche Schwächephase. Hierfür sehen Ökonomen mehrere Gründe, die zum Teil mit dem Euro zusammenhängen. So sei Deutschland aufgrund politischer Fehler mit einem überhöhten Wechselkurs in die Euro-Währungsunion eingetreten, wodurch ein zu hohes Preisniveau entstand. Dies habe die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands verringert. Erst durch langjährige Lohnzurückhaltung der Tarifparteien sei es wieder zu einer Verringerung des Preisniveaus und damit zu einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit gekommen. [[Hans-Werner Sinn]] fasst die Realabwertung ([[innere Abwertung]]) wie folgt zusammen: „Wir sind billiger geworden und in gewisser Weise auch ärmer“.<ref name="faz1" /> Zusätzlich entfielen mit Einführung des Euros die Wechselkursrisiken, die Finanzmarktakteure glichen daraufhin die Kreditzinsen für den gesamten Euroraum auf ein einheitliches Niveau an. Die Zinskonvergenz sorgte dafür, dass Kapital aus Euroländern mit niedriger Inflation abgezogen wurde und in Euroländer mit hoher Inflation floss, wo es zu einer wirtschaftlichen Überhitzung und später zu Zahlungsschwierigkeiten kam. Länder wie Deutschland erlitten in dieser Zeit eine Investitionsschwäche.<ref name="faz1" /> |
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Der gemessen an der deutschen Wirtschaftskraft relativ moderate Wechselkurs des Euros hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Deutschland: Exporte sind billiger, Importe dagegen teurer. Eine Wiedereinführung der Deutschen Mark würde einerseits, wie das Sondergutachten des [[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung|Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung]] vom 5. Juli 2012 festgestellt hat, zu einer erheblichen Aufwertung (Preisniveauerhöhung gegenüber anderen Währungsräumen) führen und somit dauerhaft die [[internationale Wettbewerbsfähigkeit]] der deutschen Wirtschaft nicht nur in Europa, sondern weltweit erheblich beeinträchtigen.<ref>[[Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung]]: [https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/fileadmin/dateiablage/download/publikationen/sg2012.pdf Nach dem EU-Gipfel: Zeit für langfristige Lösungen nutzen] (PDF; 734 kB), 5. Juli 2012, S. 8–9.</ref> Andererseits würden Importe nach Deutschland deutlich billiger. |
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== Wechselkurse zum Euro == |
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{{Siehe auch|Liste der Euro-Wechselkurse}} |
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=== Umrechnung der alten Währungen in Euro === |
=== Umrechnung der alten Währungen in Euro === |
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{| class="wikitable float-left sortable zebra" style="width:32em" |
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{| {{prettytable-L}} |
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|+ Offizielle Umtauschkurse der |
|+ Offizielle Umtauschkurse der Vorgängerwährungen in Euro |
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! title="offiziell, exakt"| ¤/EUR !! title="inoffiziell, gerundet"| ''EUR/¤'' |
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| 40,3399 |
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! [[ISO 4217|ISO]] !! Vorgängerwährung |
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| [[Belgischer Franc|Belgische Franc]] |
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| {{0|00}}40,3399 || ''0,0247894'' |
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| 1,95583 |
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| BEF || [[Belgischer Franken|Belgische Franken]] |
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| [[Deutsche Mark]] |
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| {{0|000}}1,95583 || ''0,511292'' |
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| 5,94573 |
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| BGN || [[Lew (Währung)|Bulgarische Lew]] |
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| [[Finnische Markka|Finnische Markkaa]] |
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| {{0|000}}1,95583 || ''0,511292'' |
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| 6,55957 |
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| DEM || [[Deutsche Mark]] |
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| [[Französischer Franc|Französische Francs]] |
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| {{0|00}}15,6466 || ''0,0639116'' |
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| 340,750 |
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| [[ |
| EEK || [[Estnische Krone]]n |
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| {{0|000}}5,94573 || ''0,168188'' |
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| 0,787564 |
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| FIM || [[Finnische Mark]] |
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| [[Irisches Pfund|Irische Pfund]] |
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| {{0|000}}6,55957 || ''0,152449'' |
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| 1936,27 |
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| FRF || [[Französischer Franc|Französische Francs]] |
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| [[Italienische Lira|Italienische Lire]] |
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| {{0}}340,750 || ''0,00293470'' |
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| 40,3399 |
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| GRD || [[Griechische Drachme]]n |
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| [[Luxemburgischer Franc|Luxemburgische Francs]] |
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|- |
|- |
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| {{0|000}}0,787564 || ''1,26974'' |
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| 2,20371 |
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| IEP || [[Irisches Pfund|Irische Pfund]] |
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| [[Niederländischer Gulden|Niederländische Gulden]] |
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|- |
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| 1936,27 || ''0,000516457'' |
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| 13,7603 |
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| ITL || [[Italienische Lira|Italienische Lire]] |
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| [[Österreichischer Schilling|Österreichische Schilling]] |
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|- |
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| {{0|000}}7,53450 || ''0,132723'' |
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| 200,482 |
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| HRK || [[Kroatische Kuna]] |
|||
| [[Portugiesischer Escudo|Portugiesische Escudos]] |
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|- |
|- |
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| {{0|000}}0,702804 || ''1,42287'' |
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| 239,640 |
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| LVL || [[Lettischer Lats|Lettische Lats]] |
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| [[Slowenischer Tolar|Slowenische Tolar]] |
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|- |
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| {{0|000}}3,45280 || ''0,289620'' |
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| 166,386 |
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| LTL || [[Litauischer Litas|Litauische Litas]] |
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| [[Peseta|Spanische Peseten]] |
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| {{0|00}}40,3399 || ''0,0247894'' |
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| LUF || [[Luxemburgischer Franc|Luxemburgische Francs]] |
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| {{0|000}}0,429300 || ''2,32937'' |
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| MTL || [[Maltesische Lira|Maltesische Lire]] |
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| {{0|000}}2,20371 || ''0,453780'' |
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| NLG || [[Niederländischer Gulden|Niederländische Gulden]] |
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| {{0|00}}13,7603 || ''0,0726728'' |
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| ATS || [[Österreichischer Schilling|Österreichische Schilling]] |
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|- |
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| {{0}}200,482 || ''0,00498798'' |
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| PTE || [[Portugiesischer Escudo|Portugiesische Escudos]] |
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|- |
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| {{0|00}}30,1260 || ''0,0331939'' |
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| SKK || [[Slowakische Krone (1993–2008)|Slowakische Kronen]] |
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|- |
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| {{0}}239,640 || ''0,00417293'' |
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| SIT || [[Tolar|Slowenische Tolar]] |
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|- |
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| {{0}}166,386 || ''0,00601012'' |
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| ESP || [[Peseta|Spanische Peseten]] |
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|- |
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| {{0|000}}0,585274 || ''1,70860'' |
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| CYP || [[Zypern-Pfund|Zypriotische Pfund]] |
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|- class="hintergrundfarbe-basis sortbottom" |
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|colspan="4" style="border-left:hidden; border-bottom:hidden; border-right:hidden"| Die Zahlen der ersten Spalte mit 6 [[Signifikante Stellen|signifikanten Dezimalstellen]] gelten streng; die Zahlen der zweiten Spalte sind daraus abgeleitet und hier auf ebenfalls 6 signifikante Stellen gerundet. |
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|} |
|} |
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Im Vorfeld der Euroeinführung in einem Mitgliedsland der EWU entscheiden die EU-Finanzminister über den endgültigen Umtauschkurs. Der [[Wechselkurs]] wird dabei immer auf insgesamt sechs Stellen (d. h. vor und gegebenenfalls auch nach dem Komma) genau festgelegt, um Rundungsfehler möglichst gering zu halten. |
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Im Vorfeld der Euro-Einführung in einem Mitgliedstaat der EWU entscheiden die EU-Finanzminister über den endgültigen Umtauschkurs. Der [[Wechselkurs]] wird dabei immer auf insgesamt sechs [[signifikante Stellen]] (d. h. nach und gegebenenfalls auch vor dem Komma) genau festgelegt, um Rundungsfehler möglichst gering zu halten. |
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Die [[Wechselkurs]]e der Währungen der ursprünglich an der Währungsunion teilnehmenden Staaten wurden am 31. Dezember 1998 von den Finanzministern festgelegt. Basis war dabei der Umrechnungswert der zuvor bestehenden [[European Currency Unit|ECU]]. Bei späteren Beitritten zum Euro (Griechenland 2001 und Slowenien 2007) wurde der Mittelwert des im Rahmen des [[Wechselkursmechanismus II|WKM II]] als Maßstab genommen. |
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Die Wechselkurse der Währungen der ursprünglich an der Währungsunion teilnehmenden Staaten wurden am 31. Dezember 1998 von den Finanzministern festgelegt. Basis war dabei der Umrechnungswert der zuvor bestehenden [[Europäische Währungseinheit|ECU]]. Bei späteren Beitritten zum Euro (Griechenland 2001, Slowenien 2007 sowie Malta und Zypern 2008) wurde der Mittelwert im Rahmen des [[Wechselkursmechanismus II|WKM II]] als Maßstab genommen. |
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Nach der Einführung des Euro als Buchgeld dürfen die teilnehmenden Währungen nur über eine [[Triangulation]] ineinander umgerechnet werden. Dabei muss immer zuerst von der Ausgangswährung in den Euro und dann vom Euro in die Zielwährung umgerechnet werden. Eine Rundung ist dabei ab der dritten Euro-Nachkommastelle sowie in der Zielwährung erlaubt. Durch die Triangulation werden Rundungsfehler verhindert, die bei der direkten Umrechnung auftreten könnten, das Verfahren wurde deshalb von der Europäischen Kommission verbindlich vorgeschrieben. |
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Seit der Einführung des Euros als Buchgeld dürfen die teilnehmenden Währungen nur über eine ''Triangulation'' ineinander umgerechnet werden. Dabei muss immer zuerst von der Ausgangswährung in den Euro und dann vom Euro in die Zielwährung umgerechnet werden. Eine Rundung ist dabei ab der dritten Euro-Nachkommastelle sowie in der Zielwährung erlaubt. Durch die Triangulation werden Rundungsfehler verhindert, die bei der direkten Umrechnung auftreten könnten, das Verfahren wurde deshalb von der Europäischen Kommission verbindlich vorgeschrieben. |
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Bei der Umrechnung von Beträgen nach Euro, die noch in „alten“ Währungseinheiten festgelegt sind, darf erst am Ende der Berechnung der zu zahlende Gesamtbetrag gerundet werden. Eine Rundung von einzelnen Berechnungsfaktoren oder von Zwischenergebnissen würde zu einem anderen Gesamtergebnis führen. Damit würde der Rechtsgrundsatz verletzt, dass die Einführung der neuen Währung die Kontinuität von Verträgen nicht berührt. |
Bei der Umrechnung von Beträgen nach Euro, die noch in „alten“ Währungseinheiten festgelegt sind, darf erst am Ende der Berechnung der zu zahlende Gesamtbetrag gerundet werden. Eine Rundung von einzelnen Berechnungsfaktoren oder von Zwischenergebnissen würde zu einem anderen Gesamtergebnis führen. Damit würde der Rechtsgrundsatz verletzt, dass die Einführung der neuen Währung die Kontinuität von Verträgen nicht berührt. |
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Praktisches Beispiel: |
Praktisches Beispiel: War in einem Mietvertrag ein monatlich zu zahlender Mietzins vereinbart, der sich als Produkt aus Mietfläche und Quadratmeterpreis berechnet, ist nicht der Quadratmeterpreis in Euro umzurechnen und zu runden, sondern erst der monatliche Zahlungsbetrag. Eine andere Vorgehensweise würde unter Umständen erhebliche Senkungen oder Erhöhungen der monatlichen Zahlungen bewirken (vgl. Urteil des deutschen Bundesgerichtshofs vom 3. März 2005 – III ZR 363/04). |
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<div style="clear:left;"></div> |
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=== Historische Kursverläufe zu anderen Leitwährungen === |
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==== US-Dollar ==== |
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{| class="wikitable float-right" |
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|+Jahreshöchst- und -tiefstwerte des Euros gegenüber dem US-Dollar (EZB-Referenzkurse)<ref name="EZB-Wechselkurse">[https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-usd.en.html Europäische Zentralbank: ''USD exchange rates in EUR''].</ref> |
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|- class="hintergrundfarbe5" |
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! scope="col"| Jahr |
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! scope="col"| Datum |
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! scope="col"| Tiefst |
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! scope="col"| Datum |
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! scope="col"| Höchst |
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|- |
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! scope="row"| 1999 |
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| 1,0015 |
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| style="text-align:center" | 05.01. |
|||
| 1,1790 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2000 |
|||
| style="text-align:center" | 26.10. |
|||
| style="background:#ffcccc" | 0,8252 |
|||
| style="text-align:center" | 06.01. |
|||
| 1,0388 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2001 |
|||
| style="text-align:center" | 06.07. |
|||
| 0,8384 |
|||
| style="text-align:center" | 05.01. |
|||
| 0,9545 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2002 |
|||
| style="text-align:center" | 28.01. |
|||
| 0,8578 |
|||
| style="text-align:center" | 31.12. |
|||
| 1,0487 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2003 |
|||
| style="text-align:center" | 08.01. |
|||
| 1,0377 |
|||
| style="text-align:center" | 31.12. |
|||
| 1,2630 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2004 |
|||
| style="text-align:center" | 14.05. |
|||
| 1,1802 |
|||
| style="text-align:center" | 28.12. |
|||
| 1,3633 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2005 |
|||
| style="text-align:center" | 15.11. |
|||
| 1,1667 |
|||
| style="text-align:center" | 03.01. |
|||
| 1,3507 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2006 |
|||
| style="text-align:center" | 02.01. |
|||
| 1,1826 |
|||
| style="text-align:center" | 05.12. |
|||
| 1,3331 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2007 |
|||
| style="text-align:center" | 12.01. |
|||
| 1,2893 |
|||
| style="text-align:center" | 27.11. |
|||
| 1,4874 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2008 |
|||
| style="text-align:center" | 27.10. |
|||
| 1,2460 |
|||
| style="text-align:center" | 15.07. |
|||
| style="background:#ccffcc" | 1,5990 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2009 |
|||
| style="text-align:center" | 04.03. |
|||
| 1,2555 |
|||
| style="text-align:center" | 02.12. |
|||
| 1,5090 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2010 |
|||
| style="text-align:center" | 08.06. |
|||
| 1,1942 |
|||
| style="text-align:center" | 13.01. |
|||
| 1,4563 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2011 |
|||
| style="text-align:center" | 29.12. |
|||
| 1,2889 |
|||
| style="text-align:center" | 04.05. |
|||
| 1,4882 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2012 |
|||
| style="text-align:center" | 24.07. |
|||
| 1,2089 |
|||
| style="text-align:center" | 28.02. |
|||
| 1,3454 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2013 |
|||
| style="text-align:center" | 27.03. |
|||
| 1,2768 |
|||
| style="text-align:center" | 27.12. |
|||
| 1,3814 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2014 |
|||
| style="text-align:center" | 31.12. |
|||
| 1,2141 |
|||
| style="text-align:center" | 06.05. |
|||
| 1,3945 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2015 |
|||
| style="text-align:center" | 13.04. |
|||
| 1,0552 |
|||
| style="text-align:center" | 02.01. |
|||
| 1,2043 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2016 |
|||
| style="text-align:center" | 20.12. |
|||
| 1,0364 |
|||
| style="text-align:center" | 03.05. |
|||
| 1,1569 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2017 |
|||
| style="text-align:center" | 03.01. |
|||
| 1,0385 |
|||
| style="text-align:center" | 08.09. |
|||
| 1,2060 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2018 |
|||
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|||
| 1,1261 |
|||
| style="text-align:center" | 15.02. |
|||
| 1,2493 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2019 |
|||
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|||
| 1,0889 |
|||
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|||
| 1,1535 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2020 |
|||
| style="text-align:center" | 20.03. |
|||
| 1,0707 |
|||
| style="text-align:center" | 30.12. |
|||
| 1,2281 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2021 |
|||
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|||
| 1,1206 |
|||
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|||
| 1,2338 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2022 |
|||
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|||
| 0,9565 |
|||
| style="text-align:center" | 04.02. |
|||
| 1,1464 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2023 |
|||
| style="text-align:center" | 03.10. |
|||
| 1,0469 |
|||
| style="text-align:center" | 18.07. |
|||
| 1,1255 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2024 |
|||
| style="text-align:center" | 31.12. |
|||
| 1,0389 |
|||
| style="text-align:center" | 30.09. |
|||
| 1,1196 |
|||
|- |
|||
! scope="row"| 2025 |
|||
| style="text-align:center" | 13.01. |
|||
| 1,0198 |
|||
| style="text-align:center" | 01.07. |
|||
| 1,1810 |
|||
<!-- Hier bitte nur das Devisenfixing der EZB eintragen, Kurs siehe https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/eurofxref-graph-usd.en.html --> |
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|} |
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Am 4. Januar 1999, dem ersten Tag des Börsenhandels in Euro an der [[Frankfurter Börse]], hatte die neue Europa-Währung einen [[Wechselkurs]] von 1,1789 USD pro Euro. Der Kurs des Euros entwickelte sich in Relation zum US-Dollar zunächst negativ und erreichte über die ersten zwei Jahre des Börsenhandels immer weitere Tiefststände. Am 27. Januar 2000 fiel der Euro unter die Euro-Dollar-[[Wechselkursparität|Parität]]; das Allzeittief wurde dann am 26. Oktober 2000 mit 0,8252 USD pro Euro erreicht. |
|||
=== Historischer Kursverlauf === |
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Von April 2002 bis Dezember 2004 wertete der Euro mehr oder weniger kontinuierlich auf; am 15. Juli 2002 wurde wieder die Parität erreicht, am 28. Dezember 2004 erreichte er ein Rekordhoch mit 1,3633 USD. Entgegen den Erwartungen vieler Analysten, von denen manche sogar einen baldigen Anstieg auf über 1,40 USD<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bfinance.de/inst/article.do?docid=N11468&serieId=2 |text=bfinance-Konsensus für Zinssätze und Wechselkurse (Februar 2005) |wayback=20080119170923}}.</ref> oder gar 1,60 USD<ref name="abendblatt-380873">{{Internetquelle |url=https://www.abendblatt.de/wirtschaft/article106943010/Euro-steigt-immer-weiter-mehr-als-1-36-Dollar-wert.html |titel=Euro steigt immer weiter – mehr als 1,36 Dollar wert |werk=Hamburger Abendblatt |datum=2004-12-28 |abruf=2014-12-11}}</ref> prognostiziert hatten, wertete der Euro wegen der Zinserhöhungspolitik der [[Federal Reserve System|US-Notenbank]]<ref>{{Webarchiv |url=http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20060106 |text=''2006: Das Jahr des Euros.'' |wayback=20070929084047}} In: [[Eurasisches Magazin]]. Ausgabe 01–06.</ref> im Verlauf des Jahres 2005 wieder deutlich ab und erreichte am 15. November mit 1,1667 USD sein Jahrestief 2005. Diese Zinserhöhungspolitik konnte allerdings wegen der Abschwächung der US-Konjunktur 2006 nicht mehr fortgesetzt werden; erschwerend kam seit der zweiten Jahreshälfte 2007 die [[Finanzkrise ab 2007|Subprime-Krise]] hinzu, die die US-Notenbank zu mehreren Leitzinssenkungen veranlasste, sodass der Euro erneut aufwertete und der EZB-Referenzkurs am 15. Juli 2008 sein bisheriges Rekordhoch von 1,5990 USD erreichte,<ref name="EZB-Wechselkurse" /> wobei der höchste je am Markt gehandelte Kurs bei 1,6038 USD lag.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/marktberichte/:Krise%20Fannie%20Freddie%20Anleger%20Dollar/385896.html |text=''Krise von Fannie und Freddie: Anleger flüchten aus dem Dollar.'' |wayback=20080718035052}} In: ''Financial Times Deutschland.'' 15. Juli 2008.</ref> Zum Vergleich: Ihren Höchstwert erreichte die D-Mark am 19. April 1995, als 1 USD 1,3455 DEM kostete – das entspricht umgerechnet 1,45361 USD je Euro. Der an die D-Mark gekoppelte österreichische Schilling erreichte sein Allzeithoch am selben Tag mit einem US-Dollar-Preis von 9,485 Schilling, das sind umgerechnet 1,45074 USD je Euro.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.oanda.com/convert/fxhistory |titel=Historical Exchange Rates – OANDA |werk=oanda.com |sprache=en |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20060720101840/http://oanda.com/convert/fxhistory |archiv-datum=2006-07-20 |abruf=2015-02-28 |archiv-bot=2024-12-11 23:16:56 InternetArchiveBot}}</ref> |
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[[Bild:ChartUSD_EUR_99_06.JPG|thumb|Der Kursverlauf des Euro von 1999 bis Anfang 2006]] |
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Am 4. Januar 1999, dem ersten Tag des Börsenhandels in Euro an der [[Frankfurt am Main|Frankfurt]]er Börse, hatte die neue Europa-Währung einen [[Wechselkurs]] von 1,1789 [[US-Dollar]] pro Euro. Der Kurs des Euro entwickelte sich in Relation zum US-Dollar zunächst negativ und erreichte über die ersten zwei Jahre des Börsenhandels immer weitere Tiefststände. Am 27. Januar 2000 fiel der Euro unter die Euro-Dollar-[[Wechselkursparität|Parität]], das Allzeittief wurde dann am 26. Oktober 2000 mit 0,8225 US-Dollar pro Euro erreicht. |
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Durch die Dollarschwäche war das [[Bruttoinlandsprodukt]] des [[Euroraum]]s zu Markt-Wechselkursen im März 2008 größer als das der [[Vereinigte Staaten|USA]].<ref>{{Webarchiv |url=https://de.reuters.com/article/usa-eu-wirtschaftsraum-idDEHUM46144820080314 |text=''Euro-Zone löst USA als größter Wirtschaftsraum ab.'' |wayback=20190419165035}}, abgerufen am 19. April 2019</ref> |
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Von April 2002 bis Dezember 2004 wertete der Euro mehr oder weniger kontinuierlich auf; am 15. Juli 2002 wurde wieder die Parität erreicht, am 10. November 2004 übersprang er erstmals 1,30 Dollar und erreichte am 30. Dezember 2004 sein bisheriges Rekordhoch mit 1,3668 Dollar. Zum Vergleich: Ihren Höchstwert erreichte die D-Mark am 18. April 1995, als 1 US-Dollar 1,342 D-Mark kostete – das entspricht umgerechnet 1,4574 Dollar je Euro. |
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==== Weitere Währungen ==== |
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Am 19. Januar 2005 unterschritt der Euro allerdings wieder die Marke von 1,30 Dollar und erreichte am 15. November mit 1,1638 Dollar sein Jahrestief 2005. Im Jahr 2006 bewegte sich der Eurokurs bisher in der Bandbreite zwischen 1,1813 Dollar am 2. Januar und 1,2958 Dollar am 5. Juni. |
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Currency gnp weighted comparison 1999 2017.svg|Kursverlauf von 6 wichtigen Währungen seit 1999 in Bezug zu ihrem (mit dem [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]] gewichteten) Mittel. |
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EurUsd.png|Der Kursverlauf des Euros gegenüber dem US-Dollar seit 1999 |
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EurChf.png|Kursverlauf des Euros gegenüber dem Schweizer Franken seit 1999 |
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Euro exchange rate to GBP.svg|Kursverlauf des Euros gegenüber dem Britischen Pfund seit 1999 |
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EurJyp.png|Kursverlauf des Euros gegenüber dem Yen seit 1999 |
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=== Bedeutung des US-Dollar-Euro-Wechselkurses === |
=== Bedeutung des US-Dollar-Euro-Wechselkurses === |
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Ein hoher Eurokurs bringt für die europäische Wirtschaft sowohl Vorteile als auch Nachteile. Vorteilhaft ist die Verbilligung der [[Rohstoff]]e, die weiterhin überwiegend in US-Dollar gehandelt werden. Nachteilig ist die Verteuerung der Exporte, die zu Absatzproblemen führen kann.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.nachrichten.at/wirtschaft/540694 |text=Rekordniveau des Euros lässt Wirtschaft kalt |wayback=20080118110157}}. [[Oberösterreichische Nachrichten]], 20. April 2007.</ref> Durch die Größe des Euroraumes haben die [[Wechselkurs]]e und somit die durch Wechselkursschwankungen hervorgerufenen Wechselkursrisiken jedoch weitaus weniger Bedeutung als zu Zeiten nationaler Währungen. Insbesondere konnte sich Anfang 2007 die europäische Binnenwirtschaft mit einem überdurchschnittlichen Wachstum von der nur moderat wachsenden Weltwirtschaft abkoppeln.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.morgenpost.de/content/2007/04/11/politik/893618.html |text=Deutsche Wirtschaft bringt Europa nach vorn |wayback=20070930193219}}, [[Berliner Morgenpost]], 11. April 2007.</ref> |
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Der niedrige Eurokurs bis in das Jahr 2002 ist vermutlich teilweise auf seine damalige Nichtexistenz als Bargeld zurückzuführen, weswegen der Euro zunächst geringer bewertet wurde, als es allein aufgrund der Fundamentaldaten angemessen gewesen wäre. Die wirtschaftlichen Probleme in der europäischen Gemeinschaft machten Investitionen in Europa für ausländische Anleger unattraktiv, was den Euro weiter schwächte. Kurz nach der Bargeldeinführung kam es zu einer Euro-Aufwertung. Die wirtschaftliche Erholung Europas seit 2005, insbesondere der Exporte, hat die Aufwertung des Euros weiter unterstützt. Es gibt weitere Erklärungen, die auch zu der allgemeinen Annahme einer mittel- und langfristigen Fortsetzung des Euro-Wertzuwachses führen; es werden hierfür vorrangig drei Gründe angegeben: |
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Über die wirtschaftliche Bedeutung eines starken Euro gehen die Meinungen auseinander. Einerseits werden die [[Rohstoff]]e weiterhin überwiegend in US-Dollar gehandelt, sodass der hohe Eurokurs eine Verbilligung der Rohstoffe bewirkt. Andererseits werden durch den hohen Eurokurs die Exporte aus der Eurozone verteuert, sodass der hohe Eurokurs bis zu einem gewissen Grad das Wirtschaftswachstum schwächt. Durch die Größe des Euroraumes haben die [[Wechselkurs]]e und somit die durch Wechselkursschwankungen hervorgerufenen Wechselkursrisiken jedoch weitaus weniger Bedeutung, als zu Zeiten nationaler Währungen. |
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* Das weiterhin steigende Haushalts- und [[Leistungsbilanz]]<nowiki />defizit und damit einhergehend die Erhöhung der Verschuldung der USA, |
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Der Niedergang des Euro bis in das Jahr [[2002]] ist vermutlich auf seine damalige physische Nichtexistenz als Bargeld zurückzuführen, weswegen der Euro zunächst schlechter bewertet wurde, als es alleine aufgrund der Fundamentaldaten angemessen gewesen wäre. Die wirtschaftlichen Probleme in der europäischen Gemeinschaft verstärkten diesen Trend und führten dazu, für ausländische Anleger Investitionen in Europa unattraktiv zu machen, was den Euro ebenso schwächte. Zwar haben sich die wirtschaftlichen Aussichten in Europa seitdem kaum gebessert, dennoch kam es kurz nach der Bargeldeinführung zu einer umfassenden Aufwertung des bis dahin unterbewerteten Euro. Die Erklärungen dafür sind teilweise die gleichen, welche auch zu der allgemeinen Annahme einer mittel- und langfristigen Fortsetzung des Euro-Wertzuwachses führen; es werden hierfür vorrangig drei Gründe angegeben: |
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* Das weiterhin steigende Haushalts- und [[Leistungsbilanz]]defizit und damit einhergehend die Erhöhung der Verschuldung der USA, |
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* die absehbare Umschichtung der [[Währungsreserven]] von Staaten wie China, Indien, Japan, Russland und anderer großer Staaten sowie |
* die absehbare Umschichtung der [[Währungsreserven]] von Staaten wie China, Indien, Japan, Russland und anderer großer Staaten sowie |
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* die zunehmende Bereitschaft Erdöl exportierender Staaten, |
* die zunehmende Bereitschaft Erdöl exportierender Staaten, neben dem [[Petrodollar|US-Dollar]] auch den [[Petroeuro|Euro als Zahlungsmittel für Erdöl]] anzunehmen. |
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Im Juli 2008 erreichte der Euro mit einem Kurs von 1,5990 US-Dollar pro Euro sein bisheriges Allzeithoch (siehe Tabelle „Jahreshöchst- und -tiefstwerte“ oben); im Zuge der [[Griechische Staatsschuldenkrise ab 2010|Griechenland-Finanzkrise 2009/10]] fiel der Kurs von 1,35 USD/EUR auf etwa 1,20 USD/EUR (= um etwa 10 %).<ref>{{Webarchiv |url=http://isht.comdirect.de/html/detail/main.html?sTab=overview&sCat=CUR&sSym=DUSDEUR.TGT |text=Chart: Preis des Euro in US-Dollar |wayback=20060623045822}}.</ref> |
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Nicht zu vernachlässigen ist auch der positive psychologische Aspekt eines expandierenden europäischen Währungsverbundes, dem sich in Zukunft noch zahlreiche andere, neue und alte EU-Beitrittsländer anschließen werden, bei denen der Euro die bisherige [[Währung|Landeswährung]] ersetzen wird. Auch dies trägt nicht unwesentlich zur Stärkung des Euro bei und erhöht sein internationales Ansehen. |
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=== Euro Currency Index === |
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== Währungscode und Währungssymbol == |
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[[Datei:Euro Currency Index.png|mini|Euro Currency Index]] |
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Der [[Euro Currency Index]] (EUR_I) stellt das arithmetische Verhältnis von vier [[Leitwährung]]en im Vergleich zum Euro dar: [[US-Dollar]], [[Pfund Sterling|britisches Pfund]], [[Yen|japanischer Yen]] und [[Schweizer Franken]]. Alle Währungen werden in den Maßeinheiten der Währung pro Euro ausgedrückt. Der Index wurde 2004 vom [[Börsenportal]] Stooq.com lanciert. Basiswert sind 100 Punkte am 4. Januar 1971. Vor Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung am 1. Januar 1999 wurde ein [[Wechselkurs]] von 1 Euro = 1,95583 [[Deutsche Mark]] berechnet. |
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=== ISO-Währungscode === |
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Vergleichbar mit dem arithmetisch gewichteten Euro Currency Index ist der handelsgewichtete [[Euro Effective Exchange Rate Index]] der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]] (EZB). Der Index der EZB misst im Vergleich zum Euro Currency Index viel akkurater den Wert des Euros, da die Gewichtung der EZB die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Güter im Vergleich zu anderen Ländern und Handelspartnern stellt. |
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Das internationale Drei-Buchstabenkürzel ([[ISO 4217|ISO-Währungscode]]) des Euro lautet '''EUR'''. Das Kürzel ist aus mehreren Gründen eine Besonderheit im ISO-Währungscode: |
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* Üblicherweise ist der erste Buchstabe von Währungen, die im Rahmen einer Währungsunion verwendet werden, das X. Ein dem Standard entsprechendes Kürzel könnte etwa XEU sein. |
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* Ist der erste Buchstabe kein X, so stehen die ersten beiden Buchstaben für den [[Ländercode]] nach [[ISO-3166-1-Kodierliste|ISO 3166]]. Das Kürzel ''EU'' für die Europäische Union ist in diesem Standard zwar definiert, allerdings nur ausnahmsweise, da die Europäische Union kein souveräner Staat ist. |
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* Der letzte Buchstabe des Währungscodes ist üblicherweise der Anfangsbuchstabe der Währung, der Euro müsste also eigentlich das Kürzel EUE tragen. |
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Auch andere Unternehmen veröffentlichten Euro Currency Indizes. Die Berechnung wurde aber nach wenigen Jahren wieder eingestellt. Beispiele sind der Dow Jones Euro Currency Index (DJEURO) von [[Dow Jones & Company]] von 2005 bis 2009 und der ICE Euro Currency Index (ECX) der [[Terminbörse]] [[ICE Futures U.S.]], früher New York Board of Trade (NYBOT), von 2006 bis 2011.<ref>ICE Futures U.S.: {{Webarchiv |url=https://www.theice.com/publicdocs/rulebooks/futures_us/24_ICE_Futures_EURO_Index.pdf |text=ICE Futures Euro Index Rules |wayback=20160304042628}} (PDF; 75 kB)</ref> |
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Zum Begriff „Euro“ existiert nach Auskunft der EZB im Deutschen kein Plural, ebensowenig für „Cent“, für den es offiziell auch weder ein Zeichen noch eine Abkürzung gibt. Es wird dementsprechend empfohlen, Beträge im Centbereich in Eurobruchteilen anzugeben, also zum Beispiel für einen Betrag von 20 Cent '''0,20 €'''. Inoffiziell wird die Untereinheit allerdings häufig abgekürzt (''Ct, ct, C oder c''). |
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=== Euro |
=== Euro Effective Exchange Rate Index === |
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Der [[Euro Effective Exchange Rate Index]] (Euro EER Index, auch bekannt als Euro Trade Weighted Index) ist eine Kennzahl, welche den Wert des Euros mittels eines [[Währungskorb]]s aus verschiedenen Währungen vergleicht. Der Index ist der handelsgewichtete Durchschnitt im Vergleich zu diesen Währungen. Er wurde 1999 von der Europäischen Zentralbank (EZB) erstmals veröffentlicht. Die EZB berechnet die [[Effektiver Wechselkurs|effektiven Wechselkurse]] im Index für drei Gruppen: |
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* eine schmale Gruppe (EER-12 Index), |
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''Hauptartikel: [[Eurozeichen]]'' |
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* eine Gruppe von 20 Mitgliedsländern (EER-20 Index), bestehend aus den EER-12 Ländern, plus China und den sieben nicht der Eurozone angehörenden EU-Mitgliedstaaten |
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* eine breite Gruppe (EER-40 Index) von Handelspartnern, bestehend aus den EER-20 Ländern, plus 20 zusätzlichen relevanten Handelspartnern |
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Die EZB bestimmt die Gewichte der einzelnen Partnerländer anhand der Anteile der Fertigerzeugnisse, wie sie in der [[SITC|Standard International Trade Classification (SITC)]] definiert sind. Für die Gewichte verwendet die EZB die Werte aus den Exporten und den Importen, ohne den Handel innerhalb des Euroraums zu berücksichtigen. Die Einfuhren werden nach dem einfachen Anteil der Partnerländer an den Gesamtimporten in das Euro-Währungsgebiet gewichtet. Die Exporte werden hingegen doppelt gewichtet, wegen der sogenannten „Dritt-Markt-Effekte“. Dies erfasst den Wettbewerb der europäischen Exporteure in ausländische Märkte gegenüber inländischen Produzenten und Exporteuren aus Drittländern.<ref>[https://www.ecb.int/stats/exchange/effective/html/index.en.html#info Detailed information on the calculation of effective exchange rates]</ref> |
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[[Bild:Euro symbol.svg|100px|thumb|Das [[Eurozeichen]]]] |
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Das Eurozeichen wurde [[1997]] von der [[Europäische Kommission|Europäischen Kommission]] als Symbol für die europäische Gemeinschaftswährung eingeführt. |
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== Name, Symbole und Codes == |
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Es basiert auf einem [[1974]] als Studie geschaffenen Entwurf des ehemaligen Chefgrafikers der [[Europäische Gemeinschaft|Europäischen Gemeinschaft]] (EG), [[Arthur Eisenmenger]]. Es ist ein großes, rundes ''E'', welches in der Mitte zwei waagerechte, versetzte Striche besitzt (oder auch wie ein C mit einem Gleichheitszeichen kombiniert). Es erinnert an den griechischen Buchstaben [[Epsilon]] (ε) und damit an das antike Europa. Die zwei geraden Striche stehen für die Stabilität des Euro und des europäischen Wirtschaftsraums. Ursprünglich sollte die Abkürzung ''[[European Currency Unit|ECU]]'' verwendet werden. Das Eurozeichen sollte in dieser Form nicht in Texten eingesetzt werden. Typografisch korrekt ist es, das Euro-Zeichen der verwendeten Schrift zu verwenden. |
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=== Währungsname Euro === |
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Der Name „Euro“ wurde auf der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen und in der ''Verordnung (EG) Nr. 974/98 über die Einführung des Euros'' festgelegt. In allen Sprachen der Länder, in denen die Währung eingeführt wurde, lautet ihr Name „euro“. Abweichend davon wird im Deutschen die Währung großgeschrieben (Euro), im [[Griechische Sprache|Griechischen]] wird das griechische Alphabet verwendet (ευρώ) und im [[Bulgarische Sprache|Bulgarischen]] das [[Kyrillisches Alphabet|kyrillische]] (евро). |
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Trotz der identischen Schreibweise wird der Name der Gemeinschaftswährung in verschiedenen Sprachen sehr unterschiedlich ausgesprochen: |
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== Euro-Bargeld == |
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* [[Deutsche Sprache|Deutsch]] [{{IPA|ˈɔʏ̯ʁo}}] |
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* [[Englische Sprache|Englisch]] [{{IPA|ˈjuːɹəʊ}}] |
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* [[Finnische Sprache|Finnisch]] und [[Italienische Sprache|Italienisch]] [{{IPA|ˈɛurɔ}}] |
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* [[Französische Sprache|Französisch]] [{{IPA|øˈʁo}}] |
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* [[Bulgarische Sprache|Bulgarisch]] und [[Griechische Sprache|Griechisch]] [{{IPA|ɛvˈro}}] |
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* [[Lettische Sprache|Lettisch]] [{{IPA|ˈejɾo}}] |
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* [[Niederländische Sprache|Niederländisch]] [{{IPA|ˈøro}}] |
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* [[Spanische Sprache|Spanisch]] und [[Estnische Sprache|Estnisch]] [{{IPA|ˈeuɾo}}] |
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* [[Schwedische Sprache|Schwedisch]] [{{IPA|ˈɔʏ̯ˈru}}] |
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Die korrekte Bezeichnung der gemeinsamen Währung im Nominativ Singular als „Euro“ findet sich in allen diesbezüglichen Rechtsakten der Europäischen Union und wird sogar von der Europäischen Zentralbank im Rahmen ihrer regelmäßigen Konvergenzberichte als De-facto-[[EU-Konvergenzkriterien|Konvergenzkriterium]] überprüft: |
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{{Zitat |
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|Text=In Anbetracht der ausschließlichen Zuständigkeit der Gemeinschaft für die Festlegung des Namens der einheitlichen Währung sind jegliche Abweichungen von dieser Bestimmung mit dem EG-Vertrag unvereinbar und daher zu beseitigen. |
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|ref=<ref>Europäische Zentralbank: [https://www.ecb.int/pub/pdf/conrep/cr200705de.pdf Konvergenzbericht Mai 2007] (PDF; 1,5 MB).</ref>}} |
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In einer Erklärung zum [[Vertrag von Lissabon]] stellten die Regierungen von Lettland, Ungarn und Malta am 9. Mai 2008 fest, dass die vereinheitlichte Schreibweise „keine Auswirkungen auf die geltenden Regeln der lettischen, der ungarischen und der maltesischen Sprache“ habe.<ref>[http://www.ecb.int/ecb/legal/pdf/de_protocol_58.pdf Erklärung der Republik Lettland, der Republik Ungarn und der Republik Malta zur Schreibweise des Namens der einheitlichen Währung in den Verträgen] (PDF; 51 kB), ABl. C 115 vom 9. Mai 2008, S. 357.</ref> |
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{{Anker|Pluralformen}} In der deutschen amtlichen Sprachverwendung wird die Bezeichnung ''Euro'' unverändert auch im [[Plural]] verwendet. Allerdings weicht der umgangssprachliche Gebrauch hiervon ab: Im Deutschen lauten die Pluralformen ''Euros'' und ''Cents'', wenn man von Scheinen und Münzen spricht oder schreibt („ein Sack voller Euros“); kein ''-s'' steht bei der Angabe eines bestimmten Geldbetrages („Ich habe tausend Euro überwiesen“).<ref>Bastian Sick: ''Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod, Folge 3,'' Köln 2006, S. 216.</ref> In einigen anderen EU-Sprachen existieren auch amtlich eigene Pluralformen.<ref>Europäische Kommission: [https://ec.europa.eu/economy_finance/publications/publication6336_en.pdf ''Spelling of the words “euro” and “cent” in official community languages as used in community legislative acts''] (englisch; PDF; 62 kB).</ref> |
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Etymologisch leitet sich das Wort „Euro“ als Abkürzung des Namens des Kontinents [[Europa]] und damit letztlich aus dem griechischen ''Εὐρώπη'' ab. |
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=== Untereinheit Cent === |
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Die Untereinheit des Euros lautet „[[Cent (Währung)|Cent]]“.<ref>[[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union]]: [https://publications.europa.eu/code/de/de-370300.htm Interinstitutionelle Regeln für Veröffentlichungen – Der Euro].</ref> Allerdings sind nach den interinstitutionellen Regeln für Veröffentlichungen der EU national abweichende Bezeichnungen nicht ausgeschlossen. Somit konnten Länder, die für die eigene Währung bereits einen Hundertstel-Begriff verwendet hatten, diesen bei der Einführung des Euro für dessen Untereinheit beibehalten. Beispiele sind Belgien und Frankreich ''(centimes)'', Bulgarien ''(стотинки / stotinki)'', Italien ''(centesimi)'' und Portugal ''(centavos).'' Im Finnischen wird ''sentti'' gebraucht, das bereits für die Untereinheit des Dollars benutzt wurde. Im Griechischen wird ''λεπτό'' ([[Lepton (Münze)|Lepto]]) verwendet, Untereinheit der [[Griechische Drachme|griechischen Drachme]]. |
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Umgangssprachlich wird der Cent auch als „Euro-Cent“ bezeichnet, ohne diesen Zusatz kann die Währung unklar sein. Auch auf den Centmünzen werden die Worte ''Euro'' und ''Cent'' übereinander geschrieben, wobei allerdings ''Euro'' in kleinerer Schrift als ''Cent'' erscheint.<ref>{{CELEX|52001XC1228(04)|''Die optischen Merkmale der Euro-Münzen''}} ([[Amtsblatt der Europäischen Union|ABl]] 2001/C 373/01).</ref> Es gibt allerdings einen erkennbaren Unterschied zumindest zu den Cents der amerikanischen und kanadischen Dollar-Währungen. |
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Das Wort „Cent“ stammt von {{laS|centesimus|de=der Hundertste}} bzw. ‚das Hundertstel‘ ab. Varianten wurden schon seit langem in der [[Romania (Linguistik)|Romania]] für Währungsuntereinheiten benutzt (vgl. [[Céntimo]], [[Centime]], [[Centavo]] und [[Centesimo]]). Die Form „Cent“ selbst war schon vor der Euro-Einführung über das Niederländische und das Englische ins Deutsche vermittelt worden, insbesondere als Bezeichnung für die Untereinheit des [[Dollar]]. |
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=== Euro-Währungssymbol === |
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{{Hauptartikel|Eurozeichen}} |
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[[Datei:Eurosymbol.svg|mini|Das [[Eurozeichen]] mit Abmessungen]] |
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Das Euro-Zeichen wurde 1997 von der Europäischen Kommission als Symbol für die europäische Gemeinschaftswährung eingeführt. Dass es überhaupt ein Symbol gibt, ist eher dem Zufall zu verdanken. Da es nur wenige Währungen gibt, für die ein Symbol existiert, hatte der Rat auch nie über ein Symbol diskutiert. Erst als Anfang 1996 ein Logo für Informationskampagnen gesucht wurde, fand man den Entwurf. Daraus entstand die Idee, dieses Logo auch als Währungssymbol einzuführen. Am 23. Juli 1997 veröffentlichte die Kommission eine Mitteilung über die Verwendung des Euro-Zeichens. Der Text erläutert: |
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:„Das € ist an das griechische Epsilon angelehnt, das auf die Wiege der europäischen Zivilisation zurückverweist, und an den ersten Buchstaben des Wortes Europa; es wird gekreuzt von zwei Parallelen, die die Stabilität des Euros symbolisieren. Eine frühzeitige Festlegung auf ein unverwechselbares Symbol für den Euro soll auch zeigen, dass der Euro dazu berufen ist, eine der wichtigsten Währungen der Welt zu werden.“<ref>[http://ec.europa.eu/economy_finance/euro/cash/coins/pdf/from_design_to_circulation_de.pdf Europäische Gemeinschaften: Texte zum Euro (Nummer 37, Mai 2000): Die Euro-Münzen, S. 27, 28] (PDF 3,79 MB) Abgerufen am 9. März 2014.</ref> |
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Es basiert auf einem 1974 als Studie geschaffenen Entwurf des ehemaligen Chefgrafikers der [[Europäische Gemeinschaft|Europäischen Gemeinschaft]] (EG), [[Arthur Eisenmenger]]. Es ist ein großes, rundes ''E'', das in der Mitte zwei waagerechte, versetzte Striche besitzt (oder auch wie ein C mit einem Gleichheitszeichen kombiniert). Es erinnert an den griechischen Buchstaben [[Epsilon]] (ε). Ursprünglich sollte die Abkürzung ''[[Europäische Währungseinheit|ECU]]'' verwendet werden. Das Eurozeichen sollte in dieser Form nicht in Texten eingesetzt werden. Typografisch korrekt ist es, das Eurozeichen der verwendeten Schrift zu verwenden (U+20AC). |
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Allerdings erschien schon – von der [[Paneuropa-Union]] im Jahr 1972 herausgegeben – ein Satz mit sieben Werten zu 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Euro mit dem Euro-Symbol „€“, das damals etwas anders aussah, aber auch aus einem großen „C“ mit einem eingefügten Gleichheitszeichen bestand. Anlass der Ausgabe waren der 50. Jahrestag der Paneuropa-Union und der 20. Jahrestag der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, verbunden mit dem Vertrag über die Norderweiterung der Gemeinschaft. Die Stücke zeigen eine Umschrift mit dem Text „[[Confoederatio Europaea|CONFŒDERATIO EUROPÆA]]“. Auf den Rückseiten sind [[Karl der Große]], [[Karl V. (HRR)|Karl V.]], [[Napoleon Bonaparte|Napoléon Bonaparte]], [[Richard Nikolaus Graf von Coudenhove-Kalergi]], [[Jean Monnet]], [[Sir Winston Churchill]] und [[Konrad Adenauer]] abgebildet. Eine weitere Euro-Ausgabe mit zwei Stücken gab es ein Jahr später zum 10. Jahrestag des [[Élysée-Vertrag|Freundschaftsvertrages zwischen Deutschland und Frankreich]]. |
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=== ISO-Währungscode === |
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Das internationale Währungskürzel lautet „EUR“. In der [[ISO 4217|ISO-Norm]] weicht es in mehrfacher Hinsicht von der allgemeinen Systematik ab: |
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* Üblicherweise ist der erste Buchstabe von Währungen, die im Rahmen einer Währungsunion verwendet werden, das „X“. Ein dem Standard entsprechendes Kürzel könnte etwa „XEU“ sein. Tatsächlich war dies auch das internationale Währungskürzel der [[Europäische Währungseinheit|Europäischen Währungseinheit]] ECU von 1979 bis 1998, die durch den Euro abgelöst wurde. |
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* Ist der erste Buchstabe kein „X“, so stehen die ersten beiden Buchstaben für den [[Ländercode]] nach [[ISO-3166-1-Kodierliste|ISO 3166]], der letzte ist üblicherweise der Anfangsbuchstabe der Währung. Obwohl die Europäische Union kein souveräner Staat ist, ist für sie in ISO 3166 das Kürzel EU definiert. Der Euro müsste diesem Standard zufolge also eigentlich das Kürzel „EUE“ tragen. |
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=== Amtliche Schreibweisen === |
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Das [[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union]] verwendet in seinen Schreibregeln das Eurozeichen nur zur grafischen Darstellung, populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen und für Werbezwecke. In amtlichen Texten wird für Währungsbeträge hingegen grundsätzlich der ISO-Code „EUR“ genutzt.<ref>[[Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union]]: [https://publications.europa.eu/code/de/de-370303.htm Institutionelle Regeln für Veröffentlichungen – Schreibregeln für Währungsbezeichnungen].</ref> |
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Für den Cent gibt es offiziell weder ein Zeichen noch eine Abkürzung. In amtlichen Texten werden Beträge im Cent-Bereich daher in Eurobruchteilen angegeben, also zum Beispiel für einen Betrag von 20 Cent „0,20 EUR“. Inoffiziell wird die Untereinheit allerdings häufig abgekürzt ''(Ct, Ct., ct, C'' oder ''c).'' Das für den US-Cent verwendete Zeichen ''¢'' ist für den Eurocent ungebräuchlich. |
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== Eurobargeld == |
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{{Euromünzen}} |
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Ende 2010 waren 862,3 Milliarden Euro als Bargeld in Umlauf, davon 840 Milliarden Euro als Banknoten (97,4 %) und 22,3 Milliarden Euro als Münzen (2,6 %).<ref>{{Webarchiv |url=http://www.ecb.europa.eu/stats/euro/circulation/html/index.en.html |text=www.ecb.europa.eu |wayback=20140626110254 |archiv-bot=2024-12-11 23:16:56 InternetArchiveBot}}</ref> Ende 2024 waren 1.623 Milliarden Euro im Umlauf, davon 1.588 Milliarden Euro als Banknoten (97,8 %) und 34,7 Milliarden Euro als Münzen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/banknotes+coins/circulation/html/index.de.html |titel=Banknotes and coins circulation |hrsg=Europen Centralb Nakn |datum=2025 |sprache=en |abruf=2025-06-23}}</ref> |
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=== Münzen === |
=== Münzen === |
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[[Datei:1 Euro Common Sides New Design.gif|mini|hochkant=.6|links|[[Euromünzen|1-Euro-Münze]] der Prägejahre ab 2007]] |
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==== Gebrauchsmünzen ==== |
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''Hauptartikel: [[Euromünzen]]'' |
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{{Hauptartikel|Euromünzen}} |
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Es gibt |
Es gibt Euromünzen zu 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Eurocent sowie zu 1 und 2 Euro. Die Vorderseiten der [[Münze]]n aller Euroländer sind gleich, auf der Rückseite haben sie nationale Motivprägungen. Dennoch kann im gesamten Währungsraum damit bezahlt werden. Seit 2007 werden die Vorderseiten der Münzen schrittweise erneuert, um die im Jahre 2004 hinzugekommenen EU-Länder ebenfalls darzustellen. Die deutschen Rückseiten besitzen zusätzlich noch ein [[Münzzeichen]], das den [[Münzprägeanstalt|Prägeort]] angibt. Auf den griechischen Münzen ist der Nennwert auch auf Griechisch aufgeführt, statt Cent steht die Bezeichnung ''Lepto/Lepta.'' |
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Auf der Vorderseite der Münzen befindet sich ein versetztes Doppel-L; die Initialen des belgischen Designers [[Luc Luycx]]. |
Auf der Vorderseite der Münzen befindet sich ein versetztes Doppel-L; die Initialen des belgischen Designers [[Luc Luycx]]. |
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Die Münzen zu 1 und 2 |
Die Münzen zu 1 und 2 Euro bestehen aus zwei unterschiedlichen [[Legierung]]en ([[Kupfernickel]] und [[Messing]]). Unter Gebrauchsbedingungen entsteht ein [[Elektrochemie|elektrochemisches]] [[Elektrochemische Spannungsreihe|Spannungsgefälle]], das [[Nickel]]-[[Ion]]en aus der Legierung herauslöst. Dies löst jedoch (entgegen ursprünglichen Befürchtungen) keine [[Allergie|allergischen]] Reaktionen aus. |
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Da die thailändischen |
Da die [[Thailand|thailändischen]] 10-[[Baht]]-Münzen den 2-Euro-Münzen in Größe und Gewicht stark ähneln und ebenfalls aus zwei unterschiedlichen Legierungen bestehen, erkennen Automaten im Euroraum, die über eine unzureichende Münzprüfung verfügen, diese Münzen möglicherweise als 2-Euro-Münze. Das kann unter Umständen auch mit anderen Münzen – zum Beispiel der neuen [[Türkei|türkischen]] 1-Lira-Münze, der [[kenia]]nischen 5-[[Kenia-Schilling|Schilling]]-Münze oder mit Restbeständen der italienischen 500-Lira-Münze – geschehen. |
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==== 2-Euro-Gedenkmünzen ==== |
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Seit 2004 werden von einigen Ländern Sonderausgaben der 2-Euro-Münze für den Umlauf ausgegeben, die ebenfalls im gesamten Euro-Raum gültig sind. Die erste Ausgabe wurde zum Gedenken an die olympischen Sommerspiele 2004 in Athen von Griechenland ausgegeben. 2005 gab Österreich eine Münze zum fünfzigjährigen Jubiläum des [[Österreichischer Staatsvertrag|Staatsvertrag]]es heraus. Deutschland startete mit seiner ersten Sonderausgabe 2006, auf der das [[Holstentor]] zu Lübeck abgebildet ist. Diese Münzen sind bereits in großer Menge dem Geldumlauf zugeführt worden. Für den Umlauf wird Deutschland nun 16 Jahre lang keine 2-Euro-Münzen mit dem Motiv des Bundesadlers mehr prägen. Stattdessen wird auf den Münzen jedes Jahr ein neues Motiv aus einem der 16 Bundesländer zu finden sein. Das bisher höchste Ausgabevolumen (40 Millionen Münzen) hat die diesjährige Münze zu den Olympischen Winterspielen in Turin erreicht. |
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{{Hauptartikel|2-Euro-Gedenkmünzen}} |
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Seit 2004 werden 2-Euro-Gedenkmünzen für den Umlauf ausgegeben. Sie unterscheiden sich nur durch das Motiv auf der nationalen Seite von den Umlaufmünzen und sind im gesamten Euroraum gültig. |
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=== Banknoten === |
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Die erste Ausgabe wurde zum Gedenken an die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen von Griechenland ausgegeben. 2005 gab Österreich eine Münze zum fünfzigjährigen Jubiläum des [[Österreichischer Staatsvertrag|Staatsvertrages]] heraus. Deutschland startete mit seiner ersten Gedenkmünze der [[Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland#Bundesländer-Serie|Bundesländerserie]] 2006, auf der das [[Holstentor]] zu Lübeck abgebildet ist. Die Auflage betrug 31,5 Millionen. Dem jährlich wechselnden Vorsitz im Bundesrat gemäß wurden in den Folgejahren und werden bis einschließlich 2022 – mit Ausnahme des Jahres 2019 – jeweils einem der 16 Bundesländer gewidmete Gedenkmünzen mit Auflagen von jeweils rund 31 Millionen ausgegeben. Es war deshalb vorgesehen, dass Deutschland für den Umlauf 16 Jahre lang keine 2-Euro-Münzen mit dem Motiv des Bundesadlers (also die „gewöhnliche“ 2-Euro-Münze) – mit Ausnahme einer geringen Auflage Kursmünzensätze für Sammler – prägt. Dennoch wurden aber immer wieder 2-Euro-Münzen mit dem Bundesadler in erheblicher Stückzahl für Umlaufzwecke geprägt.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.bundesbank.de/download/bargeld/muenzpraegung.pdf |titel=Münzprägung |werk=bundesbank.de |hrsg=[[Deutsche Bundesbank]] |format=PDF |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110521083547/http://www.bundesbank.de/download/bargeld/muenzpraegung.pdf |archiv-datum=2011-05-21 |abruf=2017-09-09}}</ref> |
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''Hauptartikel: [[Eurobanknoten]]'' |
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Zum fünfzigsten Jahrestag der Unterzeichnung der [[Römische Verträge|Römischen Verträge]], dem 25. März 2007, gaben alle 13 Euroländer eine Gedenkmünze mit gemeinsamem Bild und Schriftzügen in der jeweiligen Landessprache bzw. in Latein aus. Am 1. Januar 2009 erschien erneut eine Gemeinschaftsausgabe der mittlerweile 16 Euroländer anlässlich des zehnten Jubiläums der Wirtschafts- und Währungsunion. Das Ausgabedatum ist symbolisch zu betrachten, da Neujahr ein offizieller Feiertag ist. Die deutsche Ausgabe erschien am 5. Januar und die italienische Münze als letzte der Serie am 26. März. Anfang 2012 folgte die dritte Gemeinschaftsausgabe von nunmehr 17 Ländern anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Einführung des Euros als Bargeld. Anlässlich des dreißigjährigen Bestehens der EU-Flagge gaben alle 19 EU-Länder, die den Euro als offizielles Zahlungsmittel nutzten, im Jahr 2015 eine gemeinschaftliche 2-Euro-Gedenkmünze aus. |
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Die Eurobanknoten sind in allen Ländern identisch. Es gibt Banknoten zu 5 Euro, 10 Euro, 20 Euro, 50 Euro, 100 Euro, 200 Euro und 500 Euro. |
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==== Sammlermünzen ==== |
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Die [[Geldschein|Schein]]e zeigen verschiedene Motive zu den Themen ''Zeitalter und [[Baustil]]e in [[Europa]]''. Die Vorderseiten zeigen als [[Motiv]] ein Fenster oder eine Fensterfront, die Rückseiten jeweils eine [[Brücke]]. Dabei sind keine realen Bauwerke abgebildet, sondern es wurden die Stilmerkmale der einzelnen [[Epoche]]n in eine archetypische Abbildung eingebracht: [[Klassik]] auf dem 5-Euro-Schein, [[Romanik]] auf dem 10-Euro-Schein, [[Gotik]] auf dem 20-Euro-Schein, [[Renaissance]] auf dem 50-Euro-Schein, [[Barock]] und [[Rokoko]] auf dem 100-Euro-Schein, Eisen- und Glasarchitektur auf dem 200-Euro-Schein und [[Moderne Architektur]] des [[20. Jahrhundert]]s auf dem 500-Euro-Schein. |
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Die Euroländer verausgaben neben den normalen Kursmünzen und den 2-Euro-Gedenkmünzen auch reine [[Sammlermünze]]n. Teilweise belaufen sich die Nennwerte auf bis zu mehreren hundert Euro, und die Münzen enthalten Silber oder Gold. Derartige Sammlermünzen werden nur in den jeweiligen Ausgabestaaten als gültiges Zahlungsmittel anerkannt, das heißt, sie gelten nicht in der gesamten Eurozone. Die Prägeauflage ist meistens limitiert. Die Nennwerte sind beliebig, nur die Nennwerte der normalen Euro-Kursmünzen dürfen nicht für Sammlermünzen verwendet werden.<ref>''Kennen Sie die Euro-Länder.'' In: Lübecker Nachrichten vom 15. April 2011, LN-Magazin, S. I, Kolumne Wissen.</ref> Den bislang höchsten Nennwert hat mit 100.000 Euro eine Sonderausgabe des [[Wiener Philharmoniker (Münze)#Big Phil|Wiener Philharmonikers]].<ref>{{Webarchiv |url=http://austrian-mint.at/1000Oz_Phil?l=de |text=Informationen zum Big Phil auf der Seite der Münze Österreich (aufgerufen am 13. Juli 2011) |wayback=20091106185321}}</ref> |
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Am 14. April 2016 wurde in Deutschland, vorerst in kleiner Stückzahl und nur in den Filialen der Deutschen Bundesbank erhältlich, eine 5-Euro-Münze als Sammlermünze mit blauem Ring herausgegeben. Sie sorgt auch deshalb für großes öffentliches Interesse, da die Fälschungssicherheit durch die neue Produktionstechnik verbessert werden soll und die Akzeptanz dieses neuen Nominalwertes mit Spannung erwartet wird.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.bundesbank.de/Redaktion/DE/Standardartikel/Aufgaben/Bargeld/5_euro_sammlermuenze.html |text=www.bundesbank.de – Weltneuheit: 5-Euro-Sammlermünze (abgerufen am 13. April 2016) |wayback=20160413202122}}</ref> |
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Die Banknoten wurden nach einem EU-weiten Wettbewerb vom Österreicher [[Robert Kalina]] gestaltet und weisen verschiedene moderne Sicherheitsmerkmale auf, um die Fälschung zu erschweren. |
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=== Banknoten === |
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Eine Besonderheit ist das sog. [[Counterfeit Deterrence System]] (CDS), welches das Reproduzieren auf [[Kopierer|Kopiergeräten]] oder per [[Personal Computer|PC]] verhindern soll. |
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[[Datei:Euro banknotes Europa series.png|mini|[[Eurobanknoten]] (zweite Serie)]] |
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{{Hauptartikel|Eurobanknoten}} |
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Euro-Banknoten gibt es in einer Stückelung von 5 €, 10 €, 20 €, 50 €, 100 €, 200 € und 500 €.<ref>[https://www.ecb.int/ecb/legal/pdf/l_11820130430de00370042.pdf Beschluss der EZB vom 19. April 2013 über Stückelung, Merkmale, Reproduktion, Umtausch und Einzug von Eurobanknoten] pdf, 8,4 kB, abgerufen am 3. Mai 2013.</ref> |
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Gewerbetreibende können die Annahme größerer Euro-Scheine ablehnen, müssen dies jedoch bereits beim Zutritt zu den Geschäftsräumen ankündigen. |
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Die Euro-Banknoten der [[Eurobanknoten#Erste Serie (2002 bis 2013)|ersten Serie]] (ES1) wurden nach einem EU-weiten Wettbewerb von dem Österreicher [[Robert Kalina]] gestaltet und sind in allen Euroländern identisch. Die [[Geldschein|Scheine]] zeigen verschiedene Motive zu den Themen ''Zeitalter und [[Baustil]]e in [[Europa]].'' Die Vorderseiten zeigen als Motiv ein Fenster oder eine Fensterfront, die Rückseiten jeweils eine [[Brücke]]. Dabei sind keine realen Bauwerke abgebildet, sondern es wurden die Stilmerkmale der einzelnen Epochen in eine typische Abbildung eingebracht: [[Antike]] auf dem 5-Euro-Schein, [[Romanik]] auf dem 10-Euro-Schein, [[Gotik]] auf dem 20-Euro-Schein, [[Renaissance]] auf dem 50-Euro-Schein, [[Barock]] und [[Rokoko]] auf dem 100-Euro-Schein, Eisen- und Glasarchitektur auf dem 200-Euro-Schein und [[Moderne (Architektur)|moderne Architektur]] des 20. Jahrhunderts auf dem 500-Euro-Schein. |
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2005 begann die Entwicklung der von [[Reinhold Gerstetter]] gestalteten zweiten Generation von Euro-Banknoten, die von 2013 bis 2019 sukzessive eingeführt wurden.<ref name="handelsblatt-2012-247-34a" /><ref name="handelsblatt-2012-247-34b" /> Diese [[Eurobanknoten#Zweite Serie – „Europa-Serie“ (seit 2013)|zweite Serie]] (Europa-Serie) enthält keine 500-€-Note mehr. Die Euro-Scheine der ersten Serie, einschließlich des 500-€-Scheins, bleiben vorerst weiter gültig. Sie werden aber nach und nach aus dem Verkehr genommen, so dass ihre Anzahl abnimmt. Über einen eventuellen Beschluss, dass die Banknoten der ersten Serie ihre Gültigkeit als gesetzliches Zahlungsmittel verlieren, soll die Öffentlichkeit rechtzeitig informiert werden. Auch danach können sie unbefristet bei den nationalen Notenbanken eingetauscht werden.<ref>[https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/themen/neue-100-euro-und-200-euro-banknoten-ab-dem-28-mai-im-umlauf--759776 ''Neue 100-Euro- und 200-Euro-Banknoten ab dem 28. Mai im Umlauf.''] Deutsche Bundesbank, 1. Oktober 2018.</ref> |
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<gallery widths="200%" caption="Die Banknoten-Serien im Vergleich"> |
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EUR 5 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie (ab 2002)<br />Zur Euro-Einführung ausgegeben. |
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EUR 5 obverse (2013 issue).png|Zweite Serie (ab 2013)<br />Europa-Serie |
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EUR 10 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie |
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EUR 10 obverse (2014 issue).png|Zweite Serie (ab 2014) |
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EUR 20 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie |
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The Europa series 20 € obverse side.jpg|Zweite Serie (ab 2015) |
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EUR 50 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie |
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The Europa series 50 € obverse side.png|Zweite Serie (ab 2017) |
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EUR 100 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie |
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The Europa series 100 € obverse side.jpg|Zweite Serie (ab 2019) |
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EUR 200 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie |
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The Europa series 200 € obverse side.jpg|Zweite Serie (ab 2019) |
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EUR 500 obverse (2002 issue).jpg|Erste Serie (dieser Nominalwert kommt in der zweiten Serie nicht mehr vor) |
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</gallery> |
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=== Herkunft der Eurobanknoten === |
=== Herkunft der Eurobanknoten === |
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[[Datei:Druckplattennummer 010EUR R001A1.jpg|mini|Druckereicode im 8-Uhr-Stern einer 10-Euro-Note der ersten Serie]] |
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Bis Ende 2002 war anhand des Anfangsbuchstabens der Seriennummer auf der Rückseite eines Euroscheines zu ersehen, im Auftrag welcher nationalen Zentralbank er gedruckt wurde. Deutschland hatte in diesem System den Buchstaben X zugewiesen bekommen. Seit 2003 wird im sogenannten „Pooling-System“ jeder Wert nur noch von wenigen Nationalbanken produziert und von den Druckereien ins gesamte Eurogebiet transportiert. Jede Nationalbank spezialisiert sich auf höchstens vier Wertstufen.<ref>EZB: [http://www.ecb.int/stats/euro/circulation/html/index.en.html Auflagen der Eurobanknoten], abgerufen am 12. Januar 2009.</ref> |
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{| {{prettytable-R}} |
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|+ Übersicht der Kontrollziffern und der zugehörigen Länder |
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! Kontrollziffer |
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! Land |
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| [[J]] |
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| [[Vereinigtes Königreich]] (Reservierung) |
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| [[K]] |
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| [[Schweden]] (Reservierung) |
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| [[L]] |
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| [[Finnland]] |
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| [[M]] |
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| [[Portugal]] |
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| [[Österreich]] |
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| [[P]] |
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| [[Niederlande]] |
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| [[R]] |
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| [[Luxemburg]] |
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| [[Frankreich]] |
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| [[Spanien]] |
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| [[W]] |
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| [[Dänemark]] (Reservierung) |
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| [[X]] |
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| [[Deutschland]] |
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| [[Y]] |
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| [[Griechenland]] |
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| [[Z]] |
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| [[Belgien]] |
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[[Bild:50EURORE.JPG|framed|left|Rückseite eines Euroscheines.]] |
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Man kann anhand der Nummer des Euroscheines herausfinden, in welchem Euroland der Schein gedruckt wurde. |
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Diese steht rechts oben bzw. links unten auf der Rückseite einer Euroscheines. |
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Heute lässt sich die Herkunft nur noch mit Hilfe des Druckereicodes feststellen, der sich bei jedem Schein auf der Vorderseite befindet, bei Banknoten der zweiten Serie rechts am oberen Bildrand. Bei Noten der ersten Serie variiert die genaue Position je nach Wert des Scheines, beispielsweise befindet sie sich beim 10-Euro-Schein im Stern an der 8-Uhr-Position. Der erste Buchstabe gibt die Druckerei an, in der er gedruckt wurde. Der Buchstabe R steht zum Beispiel für die [[Bundesdruckerei]] in Berlin.<ref>EuroBillTracker: [https://www.eurobilltracker.com/notes/?command=8;tab=3 Begleiten Sie die Euroscheine auf ihrer Reise], abgerufen am 29. Juni 2007.</ref> Der Druckereicode besteht aus einem Buchstaben, drei Ziffern, einem Buchstaben und einer Ziffer. Siehe mehr dazu im Artikel [[Eurobanknoten]]. |
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Auf einem Euroschein steht zum Beispiel die Nummer V... ''(siehe Bild)''. |
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Der Buchstabe am Anfang der Nummer, die ''Kontrollziffer'', gibt das Herkunftsland an. |
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Steht dort zum Beispiel V..., bedeutet dies, dass der Schein in Spanien gedruckt wurde. |
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=== Diskussionen um das Bargeld === |
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Noch genauer kann man die Herkunft eines Euroscheins anhand seines Druckereicodes erkennen. Dieser steht immer auf der Vorderseite des Scheines, die genaue Position variiert je nach Wert des Scheines. Der Druckereicode besteht aus einem Buchstaben, drei Ziffern, einem Buchstaben und einer Ziffer. |
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==== Forderung von 1- und 2-Euro-Scheinen ==== |
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<br style="clear:left"/> |
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{{Hauptartikel|Ein-Euro-Banknote}} |
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Österreich forderte die Einführung eines 2-Euro-Scheins, Italien sogar die eines 1-Euro-Scheins. In beiden Staaten waren vor der Einführung des Euros Geldscheine mit relativ geringen Werten im Umlauf – so zum Beispiel der 20-Schilling-Schein (1,45 Euro) in Österreich oder der 1000-Lire-Schein (52 Cent) in Italien. |
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== Diskussionen um das Bargeld == |
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Am 18. November 2004 beschloss der EZB-Rat, keine Euroscheine mit niedrigerem Wert einzuführen.<ref>Verena Diethelm, [[Financial Times Deutschland]], 29. Dezember 2006: {{Webarchiv |url=http://www.ftd.de/boersen_maerkte/geldanlage/144295.html |text=Top Secret: Der neue Euro |wayback=20070108012822}}.</ref> |
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=== Einführung von 1- und 2-Euro-Scheinen === |
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Sie hätten einen ähnlichen Wert wie die seinerzeit selten verwendete 5-DM-Note (2,56 Euro). |
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==== Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen ==== |
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Österreich forderte die Einführung eines 2-Euro-Scheins, Italien sogar die eines 1-Euro-Scheins. In beiden Ländern waren vor der Einführung des Euro Geldscheine mit relativ geringen Werten im Umlauf – so zum Beispiel der 20-Schilling-Schein (1,45 Euro) in Österreich oder der 1.000-Lire-Schein (52 Cent) in Italien. |
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In einigen Euroländern sind 1- und 2-Cent-Münzen für den Barzahlungsverkehr nicht gebräuchlich und werden nur in kleinen Stückzahlen für Münzsammler geprägt. In Finnland wurden sie als Zahlungsmittel gar nicht eingeführt; dort werden seither Rechnungen, die nicht auf –,–0 oder –,–5 Euro enden, beim Bezahlen auf diese Beträge gerundet. Zwar kann man auch mit 1- oder 2-Cent-Münzen zahlen; sie werden jedoch nicht als Wechselgeld herausgegeben. Schon vor der Euro-Einführung war die kleinste Nominale der [[Finnische Mark|finnischen Mark]] nicht das 1-Penni-Stück, sondern das 10-Penniä-Stück gewesen und Beträge wurden entsprechend gerundet. In den Niederlanden (seit 1. September 2004; entsprechend auch schon mit dem [[Niederländischer Gulden|Gulden]] nach der Abschaffung der 1-Cent-Münze) wurde dieses System später übernommen – begründet mit dem geringen Geldumlauf solcher Münzen. |
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Auch [[Belgien]] setzt seit Anfang Dezember 2019 auf diese Praxis.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/news/2019-12/20/abschied-vom-kupfergeld-belgien-wagt-das-experiment |titel=Wechselgeld wird gerundet: Abschied vom Kupfergeld – Belgien wagt das Experiment |werk=zeit.de |datum=2019-12-20 |abruf=2020-01-03}}</ref> |
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Die Gegner der Abschaffung befürchten vor allem einen zweiten „[[Teuro]]-Effekt“, weil viele Einzelpreise auf volle fünf Cent aufgerundet werden könnten. Dagegen wird aber eingewendet, dass dies wegen der psychologisch wichtigen [[Gebrochene Preise|Schwellenpreise]], die dann eher von –,99 auf –,95 herabgesetzt werden, nicht passieren würde. Allerdings existieren in niederländischen und finnischen Geschäften immer noch warenbezogene Schwellenpreise, die oft auf –,99 enden. Erst die Summe an der Kasse wird auf- oder abgerundet. |
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Am 18. November 2004 beschloss der EZB-Rat, keine Euro-Scheine mit niedrigerem Wert einzuführen. Ein 2-Euro-Geldschein wird auch nicht beim Druck der neuen Serie gegen Ende dieses Jahrzehnts eingeführt werden. |
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Die EU-Kommission machte am 14. Mai 2013 Vorschläge für eine Vergünstigung oder eine Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen. Währungskommissar [[Olli Rehn]] stellte fest, die Herstellung und Herausgabe dieser Münzen übersteige ihren Wert. Zugleich müssten die Zentralbanken ausgerechnet von diesen Münzen besonders viele Exemplare herausgeben. Insgesamt seien in den letzten elf Jahren 45,8 Milliarden solcher Kleinstmünzen in Umlauf gebracht worden. Die Ausgabe der Kleinstmünzen habe die Euro-Staaten seit dem Start der Gemeinschaftswährung im Jahr 2002 zusammen etwa 1,4 Milliarden Euro gekostet. Die Kosten für die Cent-Münzen könnten etwa durch eine andere Materialmischung oder ein effizienteres Prägungsverfahren reduziert werden.<ref name="faz-12182464">{{Internetquelle |url=https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/teures-kleingeld-eu-kommission-stellt-cent-muenzen-infrage-12182464.html |titel=EU-Kommission stellt Cent-Münzen infrage |werk=faz.net |datum=2013-05-14 |abruf=2014-12-11}}</ref> |
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Mögliche Begründung: |
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Münzen sind kostengünstiger. Während Münzen oft weit über zehn Jahre im Umlauf sind, müssen Scheine niedrigen Nennwertes schon wesentlich früher ersetzt werden. Da derartige Banknoten folglich öfter nachgedruckt werden müssten, ergäben sich hieraus wesentlich höhere Kosten. Auch die Automatenwirtschaft hatte sich zu einer Einführung von 1- und 2-Euro-Noten skeptisch geäußert. |
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=== Fälschungssicherheit === |
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=== Diskussion über Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münze === |
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==== Banknoten ==== |
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[[Image:CO1CENT_50.JPG|100px|right|1 Cent Münze]] |
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Die Fälschungssicherheit der Eurobanknoten wird im internationalen Vergleich hoch angesehen. Um sie zu gewährleisten, sind die Scheine mit mehreren [[Sicherheitsmerkmal]]en ausgestattet. Bei der Produktion werden in das Banknotenpapier fluoreszierende Fasern und ein mittig verlaufender Sicherheitsfaden eingebracht, der in Gegenlicht dunkel erscheint und die Wertangabe als Mikrodruck trägt. Außerdem bestehen die Scheine aus Baumwollfasern, die ihnen eine charakteristische Struktur verleihen. Weiterhin werden Teile des Motivs mit [[Fluoreszenz|fluoreszierender]] Farbe hergestellt, sodass unter [[Ultraviolettstrahlung|UV]]-Licht die Fasern und das Motiv leuchten. Bei Nutzung von [[Infrarotstrahlung|infrarotem]] Licht [[Reflexion (Physik)|reflektieren]] die Scheine in unterschiedlichen Farben. Ein [[Wasserzeichen]] in den Noten lässt im [[Gegenlicht]] das jeweilige Architekturmotiv und die Wertzahl erkennen. |
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[[Image:CO2CENT_50.JPG|100px|right|2 Cent Münze]] |
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In einigen Euroländern sind 1- und 2-Cent-Münzen nicht gebräuchlich. In Finnland wurden sie gar nicht eingeführt, weil dort seit der Einführung des Euro alle Rechnungen, die nicht auf –,-0 oder –,-5 enden, beim Bezahlen auf die nächsten fünf Cent gerundet werden. Entsprechendes geschah auch bereits vorher bei der [[Markka]]. In den Niederlanden, seit 1. September 2004, und in Belgien wurde dieses System später übernommen. Begründet wird dies mit dem geringen Geldumlauf der Münzen, was auf einen niedrigen Bedarf hinweist. |
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[[Datei:10 euro infrarot aufnahme.JPG|mini|Links unter Infrarotlicht, rechts unter normalem Licht fotografiert]] |
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Die Gegner der Abschaffung befürchten vor allem einen zweiten [[Teuro]]-Effekt, weil viele Einzelpreise auf volle fünf Cent aufgerundet werden könnten. Dagegen wird aber eingewendet, dass dies wegen der psychologisch wichtigen [[Schwellenpreis]]e, die dann eher von –,99 auf –,95 herabgesetzt werden, nicht passieren würde. |
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Das Durchsichtsregister in der oberen linken Ecke der Banknotenvorderseite lässt ebenfalls im Gegenlicht zusammen mit dem Rückseitenmotiv die Wertzahl erscheinen. Dies passiert dadurch, dass auf Vorder- und Rückseite jeweils nur Teile der Wertzahl gedruckt sind, die sich erst bei der Durchsicht zusammenfügen. Am Rand der 5-, 10- und 20-Euro-Banknoten ist ein durchlaufender metallisierter Folienstreifen aufgebracht, der je nach Beleuchtungswinkel entweder das Euro-Symbol oder den jeweiligen Wert des Scheines als [[Kinegramm (Sicherheitstechnik)|Kinegramm]] erscheinen lässt. Die höherwertigen Euroscheine ab 50 Euro besitzen an dieser Stelle ein positioniertes Folienelement, das beim Kippen der Banknote in Form eines [[Hologramm]]s – je nach Betrachtungswinkel – das jeweilige Architekturmotiv beziehungsweise die Wertzahl zeigt. |
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== Auszeichnungen == |
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Durch das Druckverfahren der Banknoten, ein [[Stichtiefdruck]]verfahren kombiniert mit – als [[Irisdruck]] ausgeführtem – indirektem [[Hochdruckverfahren|Hochdruck]], entsteht auf der Geldscheinvorderseite ein ertastbares [[Relief]], das die Fälschung der Banknoten erschwert und zugleich Sehbehinderten die Unterscheidung der Banknoten vereinfacht. Außerdem sind die Abbildungen der Fenster und Tore und die Abkürzungen der Europäischen Zentralbank (BCE, ECB, ЕЦБ, EZB, ΕΚΤ, EKP, EKB, BCE, EBC) ertastbar. |
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Im Jahre 2002 wurde der Euro mit dem [[Karlspreis|Internationalen Karlspreis]] zu [[Aachen]] ausgezeichnet, da er ''„wie kein anderer Integrationsschritt zuvor die Identifikation mit Europa befördert und damit einen entscheidenden, epochemachenden Beitrag zum Zusammenwachsen der Völkerfamilie leistet“.'' |
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Die Scheine niedrigen Wertes haben auf der Rückseite einen goldtransparenten [[Perlglanz]]streifen, während bei den Werten ab 50 Euro die Farbe der Wertziffer beim Kippen variiert ([[OVI (Druck)|OVI]] = {{lang|en|optical variable ink}}). Zudem besitzen die Euroscheine maschinenlesbare Kennzeichen, die eine automatische Überprüfung der Echtheit gewährleisten. Eine Besonderheit ist das sogenannte „[[EURion-Konstellation|Counterfeit Deterrence System]]“ (CDS), das das Reproduzieren auf [[Kopiergerät]]en oder per [[Personal Computer|PC]] verhindern soll. Die Deutsche Bundesbank empfiehlt generell, sich niemals nur auf ein einziges Sicherheitsmerkmal zu konzentrieren,<ref>Deutsche Bundesbank: {{Webarchiv |url=http://www.bundesbank.de/download/bildung/geld_sec1/geld1_02.pdf |text=Fälschungsschutz unserer Banknoten |wayback=20070929090647}} abgerufen am 21. Juni 2007.</ref><ref>Deutsche Bundesbank: {{Webarchiv |url=http://www.bundesbank.de/bargeld/bargeld_falschgeld_leitfaden.php |text=Leitfaden Fälschungssicherheit von Banknoten |wayback=20090303212220}} abgerufen am 21. Juni 2007.</ref> und weist gleichzeitig darauf hin, dass es weitere Sicherheitsmerkmale gebe, die aber nicht veröffentlicht werden. |
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== Siehe auch == |
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==== Europa-Serie ==== |
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* [[Deutsche Währungsgeschichte]] |
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[[Mario Draghi]] (damaliger Präsident der [[Europäische Zentralbank|Europäischen Zentralbank]]) stellte am 10. Januar 2013 in Frankfurt als ersten Schein einer neuen, ''Europa-Serie'' genannten Banknotenserie eine 5-Euro-Note vor,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Kerngeschaeftsfelder/Bargeld/Euro_Banknoten/euro_banknoten.html |text=Deutsche Bundesbank: Die neue 5-Euro-Note |wayback=20130501054045}} abgerufen am 3. Mai 2013.</ref> die ab dem 2. Mai 2013 in Umlauf gebracht wurde. Sie weist zusätzliche Sicherheitsmerkmale auf, z. B. ein Wasserzeichen mit der Abbildung der mythologischen Gestalt [[Europa (Mythologie)|Europa]], einen Sicherheitsfaden, eine Ziffer „5“, die beim Kippen von Smaragdgrün nach Tiefblau changiert, einen glänzenden Hologrammstreifen sowie tastbare Linien an den Rändern. Zwecks längerer Haltbarkeit ist die neue Banknote mit einem Schutzlack versehen und fühlt sich deshalb wächsern-glatt an. Die parallel zirkulierenden alten Banknoten werden nach und nach aus dem Verkehr gezogen und verlieren „letztlich den Status als gesetzliches Zahlungsmittel […] behalten jedoch auf Dauer ihren Wert“.<ref>''[https://www.ecb.int/press/pr/date/2013/html/pr130110_1.de.html Eurosystem präsentiert die 5-€-Banknote der Europa-Serie]'' Pressemitteilung der EZB am 10. Januar 2013 (abgerufen: 13. Januar 2013)</ref> |
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Der Fünfer, die am intensivsten zirkulierende Euro-Banknote, hat in der alten Version eine Haltbarkeit von nur knapp einem Jahr. |
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Neu ist, dass in der Europa-Serie, die 2014 mit einem neuen 10-Euro-Schein und 2015 mit einem neuen 20-Euro-Schein fortgesetzt wurde,<ref>{{Webarchiv |url=http://www.bundesbank.de/Navigation/DE/Aufgaben/Bargeld/Euro_Banknoten/euro_banknoten.html |text=Der neue 20-Euro-Schein |wayback=20150310225833 |archiv-bot=2023-12-20 06:53:41 InternetArchiveBot}} Abgerufen am 27. Februar 2015.</ref> die Währungsbezeichnung nicht nur in lateinischer und griechischer Schreibweise (''EURO'' bzw. ''EYPΩ'') erfolgt, sondern auch in [[Kyrillisches Alphabet|kyrillischer]] Schrift (ЕВРО),<ref>{{Webarchiv |url=http://www.signographie.de/cms/front_content.php?idcat=1&idart=135 |text=Die bulgarisch-kyrillische Schreibweise ''Euro'' |wayback=20131203002318 |archiv-bot=2023-12-20 06:53:42 InternetArchiveBot}}, abgerufen am 3. Mai 2013.</ref> und neun statt bisher fünf [[Akronym]]e für die Europäische Zentralbank erscheinen. |
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== Quellen == |
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==== Münzen ==== |
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<references /> |
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[[Euromünzen#Münzfälschung, Bargeldversorgung|Euromünzen]] sind wegen des niedrigeren Wertes nicht so stark von Fälschungen betroffen wie die Geldscheine, trotzdem müssen auch sie vor Fälschern geschützt sein. Sie verfügen über eine bestimmte Größe und eine genau definierte Masse. Die Ein- und Zwei-Euro-Münzen sind durch eine Kombination zweier [[Metalle]] bicolor gestaltet. Dies und ein komplexes, dreischichtiges Herstellungsverfahren gewährleisten die Fälschungssicherheit der Münzen.<ref>''Duden – Der Euro: Das Lexikon zur Währungsunion.'' 1. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1998, S. 130–131.</ref> |
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Der Mittelteil echter Ein- und Zwei-Euro-Münzen ist leicht [[Ferromagnetismus|ferromagnetisch]], die Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Stücke sind hingegen stark ferromagnetisch. Der Außenring der Ein- und Zwei-Euro-Münzen ist dagegen nicht ferromagnetisch, genau wie die übrigen drei Euromünzen. Da falsche Centmünzen oftmals aus anderen Metallen hergestellt sind als die echten, lassen sie auch oft einen falschen Klang beim Fall auf eine Tischplatte entstehen. Auch hinterlassen sie oft eine bleistiftähnliche Spur, wenn man sie über ein Blatt Papier streicht.<ref>Deutsche Bundesbank: '' {{Webarchiv |url=http://www.bundesbank.de/bargeld/bargeld_falschgeld_muenzleitfaden.php |text=Leitfaden Fälschungssicherheit von Münzen |wayback=20090210020713}}'' abgerufen am 21. Juni 2007.</ref> |
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===== Gefälschte Münzen ===== |
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== Literatur == |
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Dem Umlauf entzogene 1- und 2-Euro-Münzen wurden bis 2007 in Deutschland nicht (durch Verbiegen oder Plattwalzen ihrer Oberflächen) verunstaltet, sondern entkernt, also in Ring und Kern getrennt und nach Materialsorte sortiert. Solch sortierter Schrott wurde u. a. nach China verkauft. Betrügerisch sollen diese Münzenteile in großem Umfang wieder maschinell zusammengesetzt worden sein. Diese neu zusammengesetzten Münzen wurden z. B. durch Flugbegleiterinnen nach Deutschland eingeführt, als beschädigte Münzen der Bundesbank zur Rücknahme angeboten und von dieser angenommen. Betroffen waren 29 Tonnen bei 263 Transaktionen in drei Jahren, im (Schadens-)Wert von 6 Millionen Euro. Das ist wenig im Vergleich zu fast 70.000 t Münzeinzahlungen bei der Bundesbank pro Jahr und fiel dadurch nicht auf. Nach einjähriger Ermittlung wurde der Fall im April 2011 als gerichtsanhängig publik.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wie-lief-der-Bundesbank-Betrug-article2995996.html |titel=Schrottmünzen im Stewardessen-Gepäck: Wie lief der Bundesbank-Betrug? |werk=n-tv.de |datum=2011-04-01 |abruf=2024-02-10}}</ref><ref name="welt-13024348">{{Internetquelle |autor=Stephan Loichinger |url=https://www.welt.de/wirtschaft/article13024348/Flugbegleiter-sollen-Euro-Schrott-geschmuggelt-haben.html |titel=Millionenbetrug: Flugbegleiter sollen Euro-Schrott geschmuggelt haben |werk=[[Die Welt#Online-Ausgabe|welt.de]] |datum=2011-03-31 |abruf=2018-10-07}}</ref> Die Münzüberbringer gaben vor, „die Münzen seien in China beim Verarbeiten von Müll, Schrottautos und Altkleidern angefallen“. Ein Teil der Münzen war in die Teile zerfallen, bei einem Teil passten Ring und Kern herkunftsmäßig nicht zusammen, manche Spalten waren optisch durchscheinend oder wiesen Klebstoff auf.<ref>https://openjur.de/u/589952.html Aus dem Urteil des Bundesgerichtshofs: BGH · Urteil vom 15. November 2012 · Az. 2 StR 190/12, openjur-Datenbank, 2012. Abgerufen am 17. März 2015.</ref> Seit 11. Januar 2011 gilt nunmehr eine neue EU-Verordnung, wonach nur noch ''durch den normalen Gebrauch beschädigte Münzen'' umgetauscht werden. Alle anderen werden ersatzlos eingezogen.<ref>[https://www.verivox.de/nachrichten/millionenbetrug-mit-euro-schrottmuenzen-72168.aspx Millionenbetrug mit Euro-Schrottmünzen], abgerufen am 18. Mai 2015.</ref> |
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Die nationalen Behörden aller Euroländer stellten 2013 insgesamt 175.900 falsche Euromünzen sicher. Somit kam auf 100.000 echte Münzen eine Fälschung. Zwei von drei sichergestellten Falschmünzen waren 2-Euro-Münzen.<ref>[http://ec.europa.eu/deutschland/press/pr_releases/12038_de.htm Europäische Kommission, 30. Januar 2014: Zahl der Euro-Falschmünzen sinkt], abgerufen am 22. August 2015.</ref> Um den Fälschungsschutz des Euros zu verbessern, trat in Deutschland zum 1. Januar 2013 die ''Bargeldprüfungsverordnung'' in Kraft,<ref>[https://www.gesetze-im-internet.de/bargeldpr_fv/BJNR270500012.html Bargeldprüfungsverordnung vom 18. Dezember 2012], abgerufen am 22. August 2015.</ref> die – nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren – seit 1. Januar 2015 vorschreibt, wie Geldinstitute sicherzustellen haben, dass alle von ihnen wieder in Umlauf gebrachten Euromünzen echt sind. |
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* [[Daniel Cohn-Bendit]], Oliver Duhamel: ''Euro für alle. Das Währungswörterbuch'', Dumont 1998, ISBN 3-7701-4589-5 |
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* Europäische Zentralbank: [http://www.ecb.int/pub/pdf/other/euro-international-role200512en.pdf Review of the International Role of the Euro (pdf, 900 KB)], Frankfurt 2005 |
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* o. V.: ''Euro-Katalog, Münzen und Banknoten 2005''. Leuchtturm Albenverlag, 2004, ISBN 3000126791 |
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* Gerhard Schön: ''Euro Münzkatalog''. Battenberg Verlag, 5. Auflage 2006, ISBN 3-86646-001-5 |
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==== Registriertes Falschgeld ==== |
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== Weblinks == |
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In Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2010 rund 33.700 falsche Eurobanknoten eingezogen, die Schadensumme betrug 1,9 Millionen Euro. Dies bedeutete einen Anstieg gegenüber den vorigen Jahren. Mit acht Fälschungen auf 10.000 Einwohner lag Deutschland aber weiter unter dem EU-Durchschnitt. Bei über 60 % der gefälschten Noten handelte es sich um 50-Euro-Scheine. An falschen Euromünzen wurden rund 33.600 Stück eingezogen, davon über 80 % Zwei-Euro-Münzen.<ref>Deutsche Bundesbank, 19. Juli 2010: {{Webarchiv |url=http://www.bundesbank.de/download/presse/pressenotizen/2010/20100719.falschgeld.php |text=Mehr Falschnoten, weniger Falschmünzen |wayback=20100722050828}}.</ref> |
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Europaweit betrafen im gleichen Zeitraum je gut 40 % der Fälschungen 20- und 50-Euro-Scheine.<ref>[[Europäische Zentralbank]], 19. Juli 2010: [https://www.ecb.int/press/pr/date/2010/html/pr100719.de.html Halbjährlicher Kurzbericht über die Fälschung von Euro-Banknoten].</ref> |
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2011 wurden von der Deutschen Bundesbank 39.000, 2012 41.500 falsche Banknoten registriert, die Schäden von 2,1 Millionen bzw. 2,2 Millionen Euro verursachten. Mit 46 % aller „Blüten“ rangierte der 20-Euro-Schein vor dem 50er mit 34 % Anteil. 5er- und 500er-Noten machen nur jeweils 1 % des registrierten Falschgelds aus. |
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{{Commons|Euro}} |
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{{Wiktionary|Euro}} |
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* [http://www.ecb.eu/ Europäische Zentralbank] |
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* [http://www.euro.ecb.int/de/section/euro0/coins.html Offizielle Euromünzen der Mitgliedsstaaten] |
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* [http://www.euro.ecb.eu/ Euro-Kampagne der Europäischen Zentralbank] |
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* [http://www.bundesbank.de/bargeld/bargeld.php Deutsche Bundesbank: Die Rückseiten der Euromünzen in verschiedenen Ländern] |
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* [http://www.ecb.eu/stats/exchange/eurofxref/html/index.en.html Die EZB mit aktuellen Kursen verschiedener Währungen gegen den Euro] |
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* [http://europa.eu/eur-lex/lex/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=COM:2005:0545:FIN:DE:PDF Bericht über die Erweiterung des Eurogebiets (4.11.2005)] |
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* [http://www.eurobilltracker.com/ Europaweites Projekt zur Verfolgung von Euro-Banknoten] |
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* [http://www.eurotracer.net/ Ein weiteres europaweites Projekt zur Verfolgung von Euro-Banknoten] |
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* [http://www.destatis.de/basis/d/ausl/ausltxt.php Kaufkraft des Euro im Ausland] |
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Europaweit wurden im ersten Halbjahr 2012 251.000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen. In Relation zu 14,6 Milliarden in Umlauf befindlichen echten Banknoten gilt der Anteil an gefälschten Scheinen als sehr gering.<ref name="handelsblatt-2012-247-34b">Dorit Heß: ''Neue Merkmale sollen Fälschern das Leben erschweren''. In: ''[[Handelsblatt]]''. Nr. 247, 20. Dezember 2012, S. 34–35.</ref> Die meisten Fälschungen wurden 2009/10 gezählt; seither (Stand: 2012) nimmt deren Zahl ab.<ref name="handelsblatt-2012-247-34a">Dorit Heß: ''Auf Nummer sicher''. In: ''[[Handelsblatt]]''. Nr. 247, 20. Dezember 2012, S. 34–35.</ref> |
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== Auszeichnungen == |
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{{Navigationsleiste Europäische Währungen}} |
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Im Jahre 2002 wurde der Euro mit dem [[Karlspreis|Internationalen Karlspreis]] zu [[Aachen]] ausgezeichnet, da er „wie kein anderer Integrationsschritt zuvor die Identifikation mit Europa befördert und damit einen entscheidenden, epochemachenden Beitrag zum Zusammenwachsen der Völkerfamilie leistet“. |
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== Literatur == |
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<!-- Alphabetisch nach Nachname der AutorInnen --> |
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* [[Daniel Cohn-Bendit]], Oliver Duhamel, Thierry Vissol: ''Euro für alle. Das Währungswörterbuch.'' DuMont, Köln 1998 (Originaltitel: ''Petit dictionnaire de l’Euro'', übersetzt von Ronald Voullié und Rainer Sprengel), ISBN 3-7701-4589-5. |
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* [[Christoph Driessen]]: ''Griff nach den Sternen: Die Geschichte der Europäischen Union.'' Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2024, ISBN 978-3-7917-3474-3. |
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* Europäische Zentralbank (Hrsg.): [https://www.ecb.europa.eu/pub/pdf/other/euro-international-role200512en.pdf ''Review of the International Role of the Euro.''] (PDF; 1,7 MB), Online-Publikation 2005. |
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* [[Hans-Olaf Henkel]]: ''[[Die Euro-Lügner]]. Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken – so werden wir getäuscht''. Heyne, München 2013, ISBN 978-3-453-20058-6. |
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* [[David Marsh (Manager)|David Marsh]]: ''Der Euro. Die geheime Geschichte der neuen Währung.'' Murmann, Hamburg 2009, ISBN 978-3-86774-045-6 (Originaltitel: ''The Euro'', übersetzt von Friedrich Griese) ([http://www.zweitausendeins.de/david-marsh-der-euro.html Inhalt]). |
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* [[Thomas Mayer (Volkswirt)|Thomas Mayer]]: ''Europas unvollendete Währung. Wie geht es weiter mit dem Euro?'' Wiley-VCH, Weinheim 2013, ISBN 978-3-527-50723-8 (Originaltitel: ''Europe’s Unfinished Currency'', übersetzt von Brigitte Hilgner).<ref>[[dradio.de]], 28. April 2014, [[Inge Kloepfer]]: [http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/lesart/2088727/ ''Ein Herz für den Euro'']</ref> |
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* [[Nils Ole Oermann]] (Hrsg.): ''Der Euro – eine Karriere? Für [[Horst Köhler]].'' Mit einem Geleitwort von [[Joachim Gauck]]. Herder, Freiburg u. a. 2013, ISBN 978-3-451-30762-1 ([https://d-nb.info/1031102604/04 Inhalt]). |
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* Jens Peter Paul: ''Zwangsumtausch. Wie [[Helmut Kohl|Kohl]] und [[Oskar Lafontaine|Lafontaine]] die D-Mark abschafften.'' Peter Lang, Frankfurt am Main 2010, ISBN 3-631-57658-7 ([https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/politik/der-euro-mangel-an-courage-11110882.html Rezension] von [[Andreas Rödder]]; vgl. Pauls dem Buch zugrundeliegende, frei zugängliche Dissertation [http://cdn.negocios.xl.pt/files/2013-04/09-04-2013_16_39_06_tesekohl.pdf ''Bilanz einer gescheiterten Kommunikation. Fallstudien zur deutschen Entstehungsgeschichte des Euro und ihrer demokratietheoretischen Qualität.''] (PDF; 6,3 MB) Universität Frankfurt am Main, 2010). |
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* [[Thomas Piketty]]: ''Die Schlacht um den Euro. Interventionen''. Übersetzung: Stefan Lorenzer. [[C. H. Beck Verlag]], München 2015. ISBN 978-3-406-67527-0.<ref>[[Deutschlandfunk.de]], 9. März 2015, Thomas Fromm: [https://www.deutschlandfunk.de/thomas-piketty-mehr-europa-weniger-markt-100.html ''Mehr Europa, weniger Markt'']</ref> |
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* [[Joseph E. Stiglitz]]: ''The Euro: How a Common Currency Threatens the Future of Europe.'' W.W. Norton, New York 2016, ISBN 978-0-393-25402-0. |
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* [[Hans Tietmeyer]]: [https://perspectivia.net/publikationen/qfiab/90-2010/0437-0455 ''Der Euro. Historie und Herausforderung.''] In: ''[[Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken]]'' 90 (2010), S. 437–455 (Volltext-Digitalisat). |
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* [https://archive.org/details/euro_20230225_202302 ''The Euro – our new cash. Guide to the introduction of euro banknotes and coins in Austria on 1 January 2002.''] Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, 1. Januar 2002. |
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== Weblinks == |
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* [https://ec.europa.eu/info/business-economy-euro/ EU-Website zum Euro] |
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* [https://www.ecb.europa.eu/ Europäische Zentralbank] |
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* [https://www.ecb.europa.eu/euro/coins/html/index.de.html Offizielle Euromünzen der Mitgliedstaaten] |
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* [https://www.bundesbank.de/de/aufgaben/bargeld/euro-muenzen/regulaere-umlaufmuenzen/ Deutsche Bundesbank: Die nationalen Rückseiten der Euromünzen.] |
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* [https://www.ecb.europa.eu/stats/policy_and_exchange_rates/euro_reference_exchange_rates/html/index.en.html Die EZB mit aktuellen Kursen verschiedener Währungen gegen den Euro.] |
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* Marc Allemann: [https://www.srf.ch/audio/zeitblende/die-geburtsstunde-des-euros?id=12202049 ''Die Geburtsstunde des Euros.''] In: ''Zeitblende'', [[Schweizer Radio und Fernsehen|SRF]], 4. Juni 2022 (Audio) |
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Aktuelle Version vom 8. Juli 2025, 23:11 Uhr
Euro, Ευρώ, Евро | |
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![]() Eurosymbol | |
Staat: | ![]()
ab 1.1.2026: assoziierte Euronutzer: „passive“ Euronutzer: andere: |
Unterteilung: | 100 Cent |
ISO-4217-Code: | EUR |
Abkürzung: | € |
Wechselkurs: (11. Juli 2025) |
1 EUR = 0,931 CHF |
Emittent: | EZB |


Der Euro (griechisch ευρώ, kyrillisch евро; ISO-Code: EUR, Symbol: €) ist laut Art. 3 Abs. 4 EUV die Währung der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, eines in Art. 127–144 AEUV geregelten Politikbereichs der Europäischen Union (EU). Er wird von der Europäischen Zentralbank emittiert und fungiert als gemeinsame offizielle Währung in 20 EU-Mitgliedstaaten, die zusammen die Eurozone bilden, sowie in sechs weiteren europäischen Staaten. Nach dem US-Dollar ist der Euro die zweitwichtigste Reservewährung der Welt.[1]
Der Euro wurde am 1. Januar 1999 als Buchgeld und drei Jahre später am 1. Januar 2002 als Bargeld eingeführt.[2] Damit löste er die nationalen Währungen als Zahlungsmittel ab. Die Euromünzen werden von den nationalen Zentralbanken der 20 Staaten des Eurosystems sowie von derzeit vier weiteren Staaten mit jeweils landesspezifischer Rückseite geprägt. Die Euro-Banknoten aus verschiedenen Ländern unterscheiden sich bei der ersten Druckserie nur durch den Buchstaben an der ersten Stelle der Seriennummer, der angibt, im Auftrag welcher nationalen Zentralbank der Schein gedruckt wurde. Bei der zweiten Druckserie ab 2013 (Europa-Serie), die höheren Schutz vor Fälschungen bieten soll, beginnt die Seriennummer mit zwei Buchstaben, deren erster die Druckerei bezeichnet.[3]
Seit 2020 untersucht die Europäische Zentralbank wie auch viele andere Zentralbanken und die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich, ob es sinnvoll ist, einen digitalen Euro oder E-Euro als digitales Zentralbankgeld herauszugeben.[4][5][6][7][8]
Geschichte des Euros
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Euro als politisches Projekt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Idee einer einheitlichen europäischen Währung, die den Handel zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft erleichtern sollte (Schaffung eines „gemeinsamen europäischen Markt[es]“)[9]:1031, entstand schon recht bald in der Geschichte der europäischen Integration. 1970 wurde das Vorhaben im „Werner-Plan“ erstmals konkretisiert; demnach sollte bis 1980 eine europäische Währungsunion verwirklicht sein. Das Vorhaben führte 1972 zur Gründung des Europäischen Wechselkursverbunds („Währungsschlange“). Dieser konnte nach dem Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems (März 1973) nicht wie geplant umgesetzt werden. Die Jahre darauf waren von den Folgen der ersten Ölkrise geprägt: im Herbst/Winter 1973/74 vervierfachte sich der Ölpreis; in einigen europäischen Ländern setzten Gewerkschaften aus diesem Anlass zweistellige Lohnsteigerungen durch (→Kluncker-Runde). Es ist umstritten, ob es eine Lohn-Preis-Spirale oder eine Preis-Lohn-Spirale gab (was war Ursache, was war Wirkung?). Viele europäische Länder hatten Stagflation (also Stagnation und Inflation); die damalige Krisenphase wurde und wird auch als Eurosklerose bezeichnet.
Bis Ende 1978 traten mehrere Staaten aus dem Wechselkursverbund aus. Die Europäische Gemeinschaft fokussierte ihre Aktivitäten stark auf den Agrarsektor (Gemeinsame Agrarpolitik (GAP)); in vielen Ländern begann eine Nettozahlerdebatte, die jahrzehntelang anhielt. Industrieländer wie Deutschland und Großbritannien wurden Nettozahler; landwirtschaftlich geprägte Länder wie Frankreich, Spanien und Portugal waren Nettoempfänger.
1979 wurde das Europäische Währungssystem (EWS) eingerichtet. Es sollte Schwankungen der nationalen Währungen jenseits einer gewissen Bandbreite verhindern. Daher wurde die Europäische Währungseinheit ECU geschaffen. Der ECU war eine Korbwährung, die man als Vorläufer des Euros bezeichnen kann. Der ECU diente nur als Verrechnungseinheit und existierte nicht als Bargeld, auch wenn einige symbolische Sondermünzen geprägt wurden. Einige EG-Mitgliedstaaten emittierten Staatsanleihen in ECU (sie wurden, wie andere Staatsanleihen auch, an den Börsen gehandelt) und nahmen Kredite in ECU auf.
Im Jahr 1988 erarbeitete ein Ausschuss unter Leitung des EG-Kommissionspräsidenten Jacques Delors den sogenannten „Delors-Bericht“. Im Zuge der von Deutschland angestrebten Wiedervereinigung verknüpfte laut Zeitungsberichten der damalige französische Staatspräsident François Mitterrand die Zustimmung Frankreichs zur Wiedervereinigung mit der Zustimmung des damaligen deutschen Bundeskanzlers Helmut Kohl zur „Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion“, also mit der Einführung des Euros.[10] In einem Gespräch mit Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher in Paris sagte Mitterrand am 30. November 1989, zunächst müsse Europa vereinigt werden, dann erst Deutschland.[11] Er koppelte damit seine Zustimmung zur Wiedervereinigung direkt an Kohls Zusage für ein Ende der D-Mark, was seit Jahren eines der politischen Hauptziele Mitterrands war.[12] Kohl widersprach dieser Darstellung, hätte aber, wie er später in seinem Buch Aus Sorge um Europa schrieb, die gemeinsame europäische Währung für einen angemessenen Preis für die deutsche Einheit betrachtet.[13] Er stimmte dem Projekt der Einführung des Euros ohne vorherige Rücksprache mit Bundesbankpräsident Hans Tietmeyer zu.[14] Wie im Delors-Bericht vorgeschlagen, schuf man in drei Schritten die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion:
- Die erste Stufe der Währungsunion wurde am 1. Juli 1990 mit der Herstellung des freien Kapitalverkehrs zwischen den EG-Staaten eingeleitet. Nachdem im Vertrag von Maastricht 1992 die rechtlichen Grundlagen für die weitere Umsetzung gelegt worden waren,
- begann am 1. Januar 1994 die zweite Stufe mit der Gründung des Europäischen Währungsinstituts (EWI, die Vorgängerinstitution der EZB) und der Überprüfung der Haushaltslage der Mitgliedstaaten.
- Die letzte Stufe wurde mit der Gründung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 1. Juni 1998 und der endgültigen Festlegung der Wechselkurse der nationalen Währungen zum Euro am 1. Januar 1999 erreicht. Ab dann waren die Wechselkurse (auch Währungsparitäten genannt) der teilnehmenden Länder unverrückbar festgelegt.
Am 2. Mai 1998 beschlossen die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel, den Euro einzuführen.[15] Bundeskanzler Kohl war sich bewusst, dass er damit gegen den Willen einer breiten Bevölkerungsmehrheit handelte. In einem 2013 bekanntgewordenen Interview vom März 2002 sagte er dazu: „In einem Fall [Einführung des Euros] war ich wie ein Diktator“.[16][17] Er habe die Entscheidung aber getroffen, weil er den Euro als „ein Synonym für Europa“ und eine einzigartige Chance für das friedliche Zusammenwachsen Europas betrachtete.[18]
Teilnehmende Länder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1999: Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien, Luxemburg, Monaco 1, Niederlande, Österreich, Portugal, San Marino 1, Spanien und Vatikanstadt 1
- 2001: Griechenland
- 2002: Kosovo 2 und Montenegro 2
- 2007: Slowenien
- 2008: Malta und Zypern
- 2009: Slowakei
- 2011: Estland
- 2014: Lettland und Andorra 1
- 2015: Litauen (verspätet nach dem Streit mit der Litauischen Zentralbank um die Einführung)
- 2023: Kroatien
- 2026: Bulgarien[19]
Verwirklichung des Euro-Projektes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]EU-Konvergenzkriterien und der Stabilitäts- und Wachstumspakt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Vertrag von Maastricht von 1992 einigten sich die EU-Mitgliedstaaten auf bestimmte „Konvergenzkriterien“, die Staaten erfüllen mussten, um den Euro als Währung einzuführen. Sie umfassen im Einzelnen die Stabilität der öffentlichen Haushalte, des Preisniveaus, der Wechselkurse zu den übrigen EU-Ländern und des langfristigen Nominalzinssatzes. Auf Initiative des damaligen deutschen Finanzministers Theo Waigel wurde das erste dieser Kriterien auf dem Gipfel in Dublin 1996 auch über den Euro-Eintritt hinaus festgeschrieben. Dieser Stabilitäts- und Wachstumspakt erlaubt den Euroländern eine jährliche Neuverschuldung von maximal 3 % und einen Gesamtschuldenstand von maximal 60 % ihres Bruttoinlandsprodukts.
Allerdings kam es sowohl vor als auch nach der Euro-Einführung immer wieder zu Verstößen der Mitgliedstaaten gegen diese Regelungen. So konnte insbesondere Griechenland den Euro nur aufgrund von geschönten Statistiken einführen,[20] und zahlreiche Mitgliedstaaten, darunter auch Deutschland und Frankreich, verstießen mehrfach gegen den Stabilitäts- und Wachstumspakt. Die darin vorgesehenen Sanktionen gegen Euroländer mit überhöhtem Defizit, die von den Finanzministern der übrigen Mitgliedstaaten verhängt werden können, wurden bisher jedoch noch kein einziges Mal angewandt. Insbesondere infolge der Staatsschuldenkrise in einigen europäischen Ländern (Eurokrise) führte dies ab 2010 zu einer politischen Debatte über die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion als mögliche Fiskalunion.
Namensfindung
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Nachdem zunächst die Bezeichnung der alten Verrechnungswährung ECU auch für die geplante Gemeinschaftswährung erwartet worden war, wurde Anfang der 1990er-Jahre Kritik daran laut, da sie – als Abkürzung für European Currency Unit – zu technisch und unpersönlich sei. Dass die Bezeichnung in Anlehnung an den seit dem Mittelalter bekannten französischen Écu verstanden werden konnte, wurde hierbei weitgehend übersehen. Helmut Kohl monierte, „Écu“ ähnele im Deutschen dem Wort „Kuh“.[21] Am 16. Dezember 1995 legte der Europäische Rat in Madrid daher einen anderen Namen der neuen Währung fest: „Euro“. Der Begriff soll regelkonform nur in der Einzahl verwendet werden (siehe unten, Pluralformen).
Zuvor waren auch alternative Vorschläge im Gespräch. Wichtige Kandidaten waren europäischer Franken (der in seiner spanischen Übersetzung Franco jedoch in unpassender Weise an Francisco Franco erinnert hätte), europäische Krone und europäischer Gulden. Durch die Verwendung eines bereits bekannten Währungsnamens sollte Kontinuität signalisiert und das Vertrauen der Bevölkerung in die neue Währung gefestigt werden. Darüber hinaus hätten einige Teilnehmerstaaten den bisherigen Namen ihrer Währung beibehalten können. Gerade dies stieß allerdings auch auf Kritik, da es einen Vorrang bestimmter Mitgliedstaaten gegenüber anderen angedeutet hätte. Letztlich scheiterten alle Vorschläge an den Vorbehalten einzelner Staaten, insbesondere Großbritanniens. Als Reaktion schlug die deutsche Delegation um den damaligen Finanzminister Theodor Waigel den Namen „Euro“ vor. Im Beschluss des Deutschen Bundestages war noch die Rede davon, den Währungsnamen regional mit den Namen der bisherigen Währungen zu erweitern, also in Deutschland „Euro-Mark“, in Frankreich „Euro-Franc“.[22]
In einem 2017 unter tagesspiegel.de veröffentlichten Video erzählte Theodor Waigel, wie er im Jahr 1995 den Namen Euro erfunden und durchgesetzt hatte.[23]
Die symbolische Wertangabe Euro auf einer Medaille ist erstmals für eine Ausgabe aus dem Jahr 1965 nachweisbar. Eine weitere private Prägung mit dieser Nominalbezeichnung ist 1971 in den Niederlanden hergestellt worden. Dabei wird der erste Buchstabe der Bezeichnung Euro als ein C mit eingefügtem kurzen, leicht geschlängelten Strich geschrieben. Der erste Buchstabe der Umschrift EUROPA FILIORUM NOSTRORUM DOMUS (lat.: Europa [ist] das Haus unserer Kinder) wird ebenso geschrieben.
Einführung des Euro als Buchgeld
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 31. Dezember 1998 wurden die Wechselkurse zwischen dem Euro und den einzelnen Währungen der Mitgliedstaaten unwiderruflich festgelegt, am 1. Januar 1999 wurde der Euro gesetzliche Buchungswährung. Er ersetzte die frühere Korbwährung ECU (European Currency Unit) in einem Umrechnungsverhältnis von 1:1. Einen Tag später, am 2. Januar, notierten die europäischen Börsen bereits sämtliche Wertpapiere in Euro.
Eine weitere Änderung im zeitlichen Zusammenhang mit der Euro-Einführung war der Wechsel in der Methode der Preisdarstellung für Devisen. In Deutschland war bis zum Stichtag die Preisnotierung (1 USD = x DEM) die übliche Darstellungsform. Seit 1. Januar 1999 wird der Wert von Devisen in allen Teilnehmerländern in Form der Mengennotierung dargestellt (1 EUR = x USD). Ferner konnten seit dem 1. Januar 1999 Überweisungen und Lastschriften in Euro ausgestellt werden. Konten und Sparbücher durften alternativ auf Euro oder die alte Landeswährung lauten.
Der Europäische Rat beschloss im Juni 2000 in Santa Maria da Feira auf Empfehlung der Europäischen Kommission, Griechenland in das Euro-Währungsgebiet aufzunehmen.[24][25] Griechenland trat dem Euro zwei Jahre nach den anderen Mitgliedstaaten zum 1. Januar 2001 bei.
Der endgültige Übergang zum Euro
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bargeldumtausch
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In Deutschland wurde der Euro im Rahmen des sogenannten „Frontloading-Verfahrens“ ab September 2001 an Banken und Handel verteilt. Der Handel sollte durch die Ausgabe von Euro und Annahme von D-Mark in den Umtauschprozess einbezogen werden.
Ab dem 17. Dezember 2001 konnte in deutschen Banken und Sparkassen bereits eine erste Euromünzenmischung, auch „Starterkit“ genannt, erstanden werden. Diese Starterkits enthielten 20 Münzen im Wert von insgesamt 10,23 Euro und wurden für 20 D-Mark ausgegeben; die Rundungsdifferenz von 0,416 Cent zugunsten der Kunden wurde von der Staatskasse übernommen.
Um nach den Weihnachtsfeiertagen und dem Jahreswechsel 2001/2002 Schlangen an den Schaltern der Banken zu vermeiden, wurde es ermöglicht, auch im Januar und Februar 2002 beim Handel in D-Mark zu bezahlen. Das Wechselgeld wurde vom Handel in Euro und Cent herausgegeben. Zusätzlich kam ab 1. Januar 2002 Euro-Bargeld durch Abhebung an Geldautomaten und an den Schaltern der Banken in Umlauf. Weiter gab es in den ersten zwei Wochen des Januar Schlangen an den Umtauschschaltern der Banken und Sparkassen. Ab Ende Januar 2002 wurden Barbeträge hauptsächlich in Euro gezahlt. Eine Unwägbarkeit bei der Einführung des Euro-Bargeldes war, dass die Beschaffenheit, das Aussehen und die Formate der neuen Banknoten bewusst nicht vorab veröffentlicht wurden, um Fälschungen in der Einführungsphase zu vermeiden. Auch die Sicherheitsmerkmale, z. B. Wasserzeichen, Sicherheitsfaden, Hologrammfolie und Mikroschrift, wurden nicht vorab bekanntgegeben.
Während die Umstellung der Geldautomaten weitgehend unproblematisch verlief, befürchtete die Automatenwirtschaft Umsatzverluste, da die Automaten entweder Euro oder D-Mark akzeptierten (andere Zahlungsvarianten wie die GeldKarte hatten damals keine nennenswerte Bedeutung). Einige Verkehrsunternehmen und Tarifverbünde, wie der Rhein-Main-Verkehrsverbund, hatten zum Stichtag ungefähr die Hälfte der Automaten auf Euro umgestellt, sodass die Kunden vielerorts einen „alten“ und einen „neuen“ Automaten vorfanden. Der Übergang verlief unproblematischer als befürchtet, sodass viele Automaten früher als zunächst geplant auf Euro umgestellt wurden.
Umstellung der Konten und Verträge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Konten bei Banken und Sparkassen konnten auf Wunsch seit dem 1. Januar 1999 in Euro geführt werden. Im Rahmen der Einführung des Euro-Bargeldes wurden die Konten dann zum 1. Januar 2002 automatisch auf Euro umgestellt; einige Institute führten diese Umstellung jedoch schon für alle Kunden im Dezember 2001 durch. Die Umstellung war unentgeltlich. In den Übergangsjahren 1999 bis einschließlich 2001 konnten Überweisungen wahlweise in DM oder in Euro getätigt werden; abhängig davon, in welcher Währung das Zielkonto geführt wurde, erfolgte eine automatische Umrechnung; ab dem 1. Januar 2002 waren Überweisungen und Scheckzahlungen nur noch in Euro möglich.
Bestehende Verträge blieben gültig. Geldbeträge wurden im Regelfall zum 1. Januar 2002 umgerechnet (mit dem Faktor 1,95583), so dass sowohl Forderungen als auch Verbindlichkeiten wertmäßig unverändert blieben. Gleichwohl war es im Rahmen noch vorhandener Bargeldbestände bis zum Ende der Übergangsfrist am 28. Februar 2002 möglich, die alte DM-Forderung auch in DM bar zu begleichen.
Bargeldumtausch für Nachzügler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland endete die Übergangsfrist der parallelen Annahme von D-Mark und Euro durch den Handel mit Ablauf des 28. Februar 2002. Seitdem ist der Umtausch der D-Mark in Euro nur noch bei den Filialen der Deutschen Bundesbank (ehemals Landeszentralbanken) unbegrenzt und kostenfrei möglich.[26] Im Rahmen von Sonderaktionen nehmen manche deutsche Handelsketten und Einzelhändler hin und wieder die Deutsche Mark als Zahlungsmittel an.
Trotz der einfachen und kostenlosen Umtauschmechanismen waren im Juli 2016 noch immer DM-Münzen und -Scheine im Wert von umgerechnet 12,76 Milliarden Euro nicht umgetauscht. Dabei handelt es sich nach Ansicht der Deutschen Bundesbank teils um verlorengegangenes oder zerstörtes Geld.[27][28]
Der Euro ist somit die fünfte Währung in der deutschen Währungsgeschichte seit der Reichsgründung 1871. Vorgänger waren Goldmark, Rentenmark (später Reichsmark), Deutsche Mark sowie die Mark der DDR (vorher Deutsche Mark beziehungsweise Mark der Deutschen Notenbank).
Österreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Österreich begann die Oesterreichische Nationalbank am 1. September 2001 mit der Vorverteilung von Euromünzen und -banknoten an die Kreditinstitute.[29] Diese konnten sofort damit beginnen, die Firmenkunden und den Handel mit dem neuen Zahlungsmittel zu versorgen. Dafür wurden von der Nationalbank Kassetten mit Münzrollen, offiziell Startpaket Handel genannt, im Wert von 145,50 Euro mit einem Gegenwert von 2.000 Schilling für die Kassenausstattung im Handel ausgegeben.[30] Unabhängig davon konnte jedes Unternehmen seinen individuellen Eurobedarf bei seinem Kreditinstitut anmelden.[31]

An Privatpersonen wurden die offiziell Startpaket benannten Münzbeutel ab 15. Dezember 2001 ausgegeben.[32] Sie enthielten 33 Münzen im Gesamtwert von 14,54 Euro mit einem Gegenwert von 200,07 Schilling und wurden für 200 Schilling ausgegeben. Die allgemeine Geldausgabe – insbesondere auch der neuen Banknoten – begann am 1. Jänner 2002.
Wie in Deutschland lief auch in Österreich vom 1. Jänner bis zum 28. Februar 2002 die sogenannte Parallelumlaufphase, in der mit beiden Währungen bar gezahlt werden konnte, also entweder mit Schilling oder mit Euro – aber auch mit einer Mischung. Zwar verlor der Schilling mit Wirkung vom 1. März 2002 seine Gültigkeit als offizielles Zahlungsmittel; da aber Schillingbanknoten und -münzen bei der Oesterreichischen Nationalbank und Schillingmünzen bei der Münze Österreich unbefristet und kostenlos in Euro umgetauscht werden können, nahmen viele Geschäfte über die gesetzlich vorgesehene Zeit hinaus noch den Schilling an. Die Umstellung an den Bankomaten verlief weitgehend problemlos; die dort ausgegebenen Banknoten waren anfangs nur 10- und 100-Euro-Scheine. Die Begrenzung der täglich möglichen Bargeldbehebung von Bankomaten wurde mit der Umstellung von 5000 Schilling (363,36 Euro) auf 400 Euro erhöht. Im unbaren Zahlungsverkehr erfolgte die Umstellung aller Konten und Zahlungsaufträge automatisch am 1. Jänner 2002.[31]
Während andere Warenautomaten wie für Zigaretten nach und nach von Schilling auf Euro umgestellt wurden, wurden die Zuckerl-, Kaugummi-, Kondom- und Brieflosautomaten des Aufstellers Ferry Ebert vom Markt genommen. Für die Firma war das Umrüsten der allein in Österreich rund 10.000 Automaten nicht zu finanzieren; ihre Automaten sind begehrte Sammelobjekte geworden.
Zum Stichtag 31. März 2010 waren nach Nationalbank-Angaben noch Schillingbestände von 9,06 Milliarden Schilling mit einem Gegenwert von 658,24 Millionen Euro im Umlauf. Davon entfielen unbegrenzt in Euro umtauschbare 3,45 Milliarden Schilling (250,9 Millionen Euro) auf Banknoten und 3,96 Milliarden Schilling (287,5 Millionen Euro) auf Münzen. Die Differenz, rund 18 %, 1,65 Milliarden Schilling (119,8 Millionen Euro), entfällt jedoch auf die letzten beiden zum Teil noch im Umlauf befindlichen Banknoten, die mit einer Präklusionsfrist bis 20. April 2018 versehen sind und die schon lange vor der Euro-Einführung ihre gesetzliche Zahlungskraft verloren hatten. Es handelt sich dabei um die 500-Schilling-Scheine „Otto Wagner“ und die 1000-Schilling-Scheine „Erwin Schrödinger“.[33]
Um den Österreichern, aber auch ausländischen Gästen eine einfache Möglichkeit zu bieten, ihre noch vorhandenen Schillingbestände in Euro umzutauschen, fährt seit 2002 während der Sommermonate der Euro-Bus der Oesterreichischen Nationalbank durch Österreich. Ein Nebenzweck der Aktion liegt darin, die Bevölkerung über die Sicherheitsmerkmale der Euroscheine zu informieren.
Die Umstellung auf den Euro war die sechste Währungsreform oder -umstellung in der österreichischen Währungsgeschichte seit 1816 nach den Napoleonischen Kriegen. Vorgänger des Euros waren in Österreich der Gulden, die Krone (Österreich-Ungarn), der Schilling (Erste Republik), die Reichsmark (nach dem Anschluss ans „Dritte Reich“) und der Schilling (Zweite Republik), 1947 gab es eine Währungsreform mit einer Schillingabwertung auf ein Drittel.
Andere Länder der Eurozone
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Bei allen bisherigen Teilnehmern wurde das Euro-Bargeld zu Jahresbeginn eingeführt.
In einer kurzen Übergangszeit nach der Einführung des Euro-Bargeldes war in jedem teilnehmenden Staat Bargeld in Euro und der alten Landeswährung in Umlauf. Die ehemaligen Landeswährungen waren allerdings zu dieser Zeit in der Regel keine gesetzlichen Zahlungsmittel mehr, wurden aber zahlungshalber angenommen; die Umrechnung in Euro erfolgte zum offiziell festgelegten Wechselkurs. Die Zeit des parallelen Bargeldumlaufes wurde unterschiedlich festgesetzt, zum Beispiel bis Ende Februar oder bis Ende Juni 2002. Die meisten Währungen können oder konnten auch danach noch bei der jeweiligen nationalen Zentralbank gegen Euro eingetauscht werden.[34]
Umtausch von altem Bargeld
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In den Euroländern ist der Umgang mit den früheren Währungen unterschiedlich geregelt. Auch nachdem diese nicht mehr gesetzliches Zahlungsmittel sind, gibt bzw. gab es die Möglichkeit zum Umtausch. Die Umtauschfristen unterscheiden sich aber:[35]
- Scheine und Münzen unbefristet umtauschbar: Deutschland, Estland, Irland, Lettland, Litauen und Österreich
- Nur Scheine unbefristet umtauschbar, Münzen befristet: Belgien, Luxemburg, die Slowakei und Slowenien (Fristen jeweils abgelaufen), Kroatien (bis 31. Dezember 2025)
- Nur noch Scheine befristet umtauschbar: Niederlande (bis 1. Januar 2032, nicht jedoch Gulden-Scheine, die aus Geschäften nach dem 27. Januar 2002 stammen[36]; Frist für Münzen abgelaufen)
- Fristen für Scheine und Münzen abgelaufen: Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Malta, Portugal, Spanien und Zypern
Akzeptanz des Euros
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Akzeptanz in Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland hat ein Forschungsteam der Fachhochschule Ingolstadt zweieinhalb Jahre nach Einführung des Euros eine Studie zu dessen Akzeptanz in der deutschen Bevölkerung vorgelegt.[37] Danach standen zur Erhebungszeit (2004) fast 60 % der deutschen Bevölkerung dem Euro positiv gegenüber. Viele der Befragten trauerten jedoch um die D-Mark. Auch rechneten viele der Befragten Preise von Euro in D-Mark um, bei höheren Beträgen häufiger als bei niedrigen. Bei allen Preisen rechneten 48 % der Befragten um, bei Preisen über 100 Euro jedoch noch 74 %. Das wurde erleichtert durch den einfachen Umrechnungsfaktor (nahezu 1:2, exakt 1:1,95583). Zudem verbindet die Bevölkerung mit der Einführung des Euros aber auch eine allgemeine Preisanhebung, die Teile des Einzelhandels vornahmen. In manchen der Euroländer (zum Beispiel in Frankreich und den Niederlanden) waren Preiserhöhungen im Zeitraum der Euro-Einführung gesetzlich untersagt, in Deutschland hatte man lediglich auf eine (verbale) Selbstverpflichtung des Handels gesetzt.[38] Bei Auslandsreisen in seinem Geltungsbereich gewann der Euro deutlich an Sympathie. Auch der bessere Preisvergleich innerhalb Europas wurde positiv vermerkt. Laut der genannten Studie begrüßten viele der Befragten auch, dass durch die gemeinsame EU-Währung ein Gegenpol zu US-Dollar und Yen geschaffen wurde.
Laut Eurobarometer 2006[39] war eine relative Mehrheit von 46 % der deutschen Bevölkerung der Meinung, „Der Euro ist gut für uns, er stärkt uns für die Zukunft“, während 44 % der Meinung waren, der Euro „schwächt das Land eher“. 2002 waren die Eurobefürworter (39 %) noch in der Minderheit gegenüber den Euroskeptikern (52 %).[40] Eine Studie der Dresdner Bank im Auftrag der Forschungsgruppe Wahlen ergab allerdings Ende 2007 ein Absinken der Euroakzeptanz der Deutschen auf 36 % gegenüber 43 % im Jahr 2004.[41]
Laut Eurobarometer befürworteten 2014 mit 74 % eine deutliche Mehrheit der Deutschen den Euro, eine Minderheit von 22 % lehnte ihn ab.[42]
Akzeptanz in Österreich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Laut Eurobarometer sind die Österreicher dem Euro gegenüber positiver eingestellt als die Deutschen. 2006 waren 62 % der österreichischen Bevölkerung der Meinung: „Der Euro ist gut für uns, er stärkt uns für die Zukunft“, während 24 % der Meinung waren, der Euro schwäche das Land eher. In Österreich waren bereits 2002 die Eurobefürworter (52 %) in der Mehrheit gegenüber den Euroskeptikern (25 %).[40]
Akzeptanz in Lettland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Zuge der Einführung des Euros in Lettland stimmten nach dem Marktforschungsunternehmen SKDS lediglich 22 % der lettischen Bevölkerung zu, die Mehrheit von 53 % war dagegen.[43][44] In den folgenden Jahren änderte sich dieses Verhältnis deutlich: 2018 befürworteten 83 % der Letten den Euro.[45]
Europäische Zentralbank
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Der Euro wird von der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main kontrolliert. Diese nahm am 1. Juni 1998 ihre Arbeit auf. Die Verantwortung ging jedoch erst mit dem Start der Europäischen Währungsunion (EWU) am 1. Januar 1999 von den nationalen Zentralbanken (NZB) auf die EZB über. Neben der in Artikel 105 des EG-Vertrags festgelegten Sicherung der Preisstabilität hat die EZB auch noch die Aufgabe, die Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten zu unterstützen. Weitere Aufgaben der EZB sind die Festlegung und Durchführung der Geldpolitik, die Verwaltung der offiziellen Währungsreserven der Mitgliedstaaten, die Durchführung von Devisengeschäften, die Versorgung der Volkswirtschaft mit Geld und die Förderung eines reibungslosen Zahlungsverkehrs. Um die Unabhängigkeit der EZB zu wahren, darf weder sie noch eine der NZB Anweisungen einer der Regierungen der Mitgliedstaaten erhalten oder einholen. Diese juristische Unabhängigkeit ist notwendig, da die EZB das ausschließliche Recht der Banknotenausgabe innehat und somit Einfluss auf die Geldmenge des Euros hat. Dies ist notwendig, um nicht der Versuchung zu erliegen, eventuelle Haushaltslöcher mit einer erhöhten Geldmenge auszugleichen. Dadurch würde das Vertrauen in den Euro schwinden und die Währung würde instabil werden.[46]
Die Europäische Zentralbank bildet zusammen mit den nationalen Zentralbanken, wie der Deutschen Bundesbank oder der Oesterreichischen Nationalbank, das Europäische System der Zentralbanken und hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. Das Beschlussorgan ist der EZB-Rat, der aus dem Direktorium der EZB und den Präsidenten der nationalen Zentralbanken gebildet wird. Das Direktorium besteht wiederum aus dem Präsidenten der EZB, dessen Vizepräsidenten und vier weiteren Mitgliedern, die allesamt regelmäßig für eine Amtszeit von acht Jahren von den Mitgliedern der EWU gewählt und ernannt werden, eine Wiederwahl ist ausgeschlossen.[47]
Eurozone
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Als Eurozone wird im strengen Sinne die Gruppe der 20 EU-Länder bezeichnet, die an der dritten Stufe der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion teilnehmen und den Euro als offizielles Zahlungsmittel nutzen („Euro-20“).
Im weiteren Sinne sind damit auch die Staaten gemeint, die den Kurs ihrer eigenen Währung über ein Wechselkurssystem an den Euro gekoppelt oder als Nicht-EU-Mitgliedstaaten, z. T. einseitig, den Euro eingeführt haben. Zu den Nicht-EU-Ländern, die den Euro verwenden, gehören neben den Kleinstaaten Andorra, Monaco, San Marino und Vatikanstadt auch Montenegro und Kosovo. Weiterhin verwenden die zu Frankreich, aber nicht zur EU gehörenden Gebiete Saint-Pierre und Miquelon und Saint-Barthélemy den Euro. In den Militärbasen Akrotiri und Dekelia auf Zypern, die unter britischer Hoheit stehen und ebenso nicht zur EU gehören, wird nur mit dem Euro gezahlt.
Einen festen Wechselkurs zum Euro haben in Europa Bosnien und Herzegowina und Bulgarien sowie in Afrika Kap Verde, São Tomé und Príncipe, die Komoren und die 14 Länder der CFA-Franc-Zone. Auch der CFP-Franc, der in einigen pazifischen französischen Überseegebieten verwendet wird, ist fest an den Euro gebunden. Andere Wechselkurssysteme, wie der Wechselkursmechanismus II, dem Dänemark angehört, erlauben eine gewisse Bandbreite an Schwankungen um einen Leitkurs. Manche Staaten wie Marokko wiederum haben ihre Währungen an einen Währungskorb gekoppelt, der zu einem bestimmten Anteil am Euro orientiert ist. Die Schweiz setzte von 2011 bis 2015 ein Wechselkurs-Fluktuationslimit. Insgesamt nutzen über vierzig Staaten den Euro oder eine von ihm abhängige Währung.
Im de jure zur Republik Zypern gehörenden Nordzypern gilt de facto die Türkische Lira als gesetzliches Zahlungsmittel.
Nach den im Vertrag von Maastricht erstmals festgehaltenen Bestimmungen zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion sind alle EU-Mitgliedstaaten zur Einführung des Euro verpflichtet, sobald sie die EU-Konvergenzkriterien erfüllen, zu denen unter anderem die zweijährige Zugehörigkeit zum Wechselkursmechanismus II (WKM II) zählt. Befreit wurden davon – durch Ausnahmeprotokolle – nur Dänemark und das Vereinigte Königreich. Allerdings duldet die Europäische Kommission bislang, dass Schweden durch den Nichtbeitritt zum Wechselkursmechanismus II absichtlich eines der Konvergenzkriterien verfehlt, um so den Eurobeitritt zu vermeiden.
Ökonomische Folgen der Einheitswährung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vorteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach allgemeiner Währungstheorie ist zu erwarten, dass der Euro zu einem vereinfachten Handel zwischen den Mitgliedern der Eurozone und sinkenden bzw. „keinen Transaktionskosten“ führt[9]:1034. Es wird vermutet, dass dies von Vorteil für die Verbraucher und Unternehmen der Eurozone ist, da Handel in der Vergangenheit eine der Hauptquellen ökonomischen Wachstums war. Es wird geschätzt, dass sich seit der Euro-Einführung bis zum Jahr 2009 der Handel innerhalb der Eurozone um 5–15 % erhöht hat.[48] Europäische Unternehmen sollen von dem Wegfall der „Handelshemmnisse zwischen den Mitgliedsländern“ profitieren: eine Ausdehnung der Unternehmungen über den europäischen Markt sowie die Nutzung zunehmender Skaleneffekte sollen einsetzen. Der Euro kann auch als „Vervollständigung des gemeinsamen europäischen Binnenmarktes (freier Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Personen) gelten“ – man könnte im Umkehrschluss auch konstatieren, dass dem europäischen Binnenmarkt ohne eine gemeinsame Währung eine wichtige Komponente fehlen würde.[9]:1031–1034
Bei Einführung des Euros ging man davon aus, dass Preisunterschiede für Produkte und Dienstleistungen in den Ländern der Eurozone abnehmen würden („Beseitigung der Preisdifferenzierung“)[9]:1034: Infolge der ausgleichenden Wirkung des Arbitrage-Handels sollten bestehende Unterschiede schnell ausgeglichen werden. Dies führe zu verstärktem Wettbewerb zwischen Anbietern, niedrigeren Preisen für private Haushalte und damit zu niedriger Inflation und mehr Wohlstand der Verbraucher.[9]:1031–1034 Gänzlich beseitigt wird die Preisdifferenzierung jedoch nicht. Für Güter des täglichen Bedarfs werden die Marktteilnehmer nicht große Transportwege und -kosten auf sich nehmen. Eine Angleichung („Konvergenz“) der Preise findet dann nicht statt.[9]:1034
Besondere Vorteile bringt der Euro für Reisende. Sie müssen innerhalb der Eurozone kein Geld umtauschen bzw. rücktauschen und sparen die damit verbundenen Gebühren. Außerdem können sie die Preise in ihrem Reiseland mit denen in ihrem Herkunftsland einfach vergleichen.[48] Außerhalb der Eurozone werden Euroscheine, ähnlich wie US-Dollar-Noten, fast überall auf der Welt von Geldwechslern akzeptiert und zu günstigen Konditionen getauscht.
Bisher bestehende innergemeinschaftliche Wechselkursrisiken und die dadurch notwendigen Währungsabsicherungen würden für europäische Unternehmen entfallen („Verringerung der Wechselkursschwankungen“). Eine Spekulation gegen den Euro ist nach Auffassung vieler Ökonomen aufgrund seiner Größe sehr viel schwieriger als gegenüber kleineren Währungen. Währungsspekulationen hatten in den 1990er-Jahren zu schweren Verwerfungen im Europäischen Währungssystem (EWS) geführt (beispielsweise zum „Schwarzen Mittwoch“ am 16. Dezember 1992).[9]:1035–1036 Währungsspekulationen können zu einer ausgeprägten Unter- oder Überbewertung einer Währung führen, mit entsprechenden Konsequenzen für die Inflationsrate und das Wirtschaftswachstum der Währungsgebiete beider Währungen eines Wechselkurses, und erschweren damit einen effizienten Handel zwischen zwei Währungsgebieten. Außerdem können sie die Währungsreserven eines Staates aufzehren. Durch die „Verringerung der Unsicherheit“ durch Wechselkursschwankungen verändert sich das Investitionsverhalten. Die zukünftige Planung und die Kalkulation von Projekten werden erleichtert. Ein Anstieg der Investitionen führt zu einem höheren wirtschaftlichen Wachstum.[9]:1035
In politischer Hinsicht manifestiert der Euro die Zusammenarbeit der europäischen Staaten und ist ein greifbares Symbol europäischer Identität. Er kann zur Konsolidierung der Europäischen Union beitragen und, wie vor der Gründung der Europäischen Währungsunion vielfach erwartet und gehofft, langfristig zur Schaffung einer „politischen Union“ beitragen.[49]
Im Allgemeinen konnte die Europäische Zentralbank ihre Hauptaufgabe erfüllen, das heißt mit ihrer Geldpolitik für eine stabile und weder zu hohe noch zu niedrige Inflation sorgen. Das Inflationsziel von „unter, aber nahe bei zwei Prozent“ wurde meist erreicht bzw. eine langfristige Abweichung verhindert.[50]
Nachteile
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Vergangenheit wurden die EU-Konvergenzkriterien hinsichtlich der Staatsverschuldung von fast keinem Land konstant eingehalten. Politisch ist für Ökonomen, welche die Bedeutung eines ausgeglichenen Staatshaushalts hoch einschätzen, fraglich, ob EZB und Europäische Kommission die Mitgliedstaaten zu hinlänglicher Haushaltsdisziplin anhalten können: Entziehen sich einzelne Länder oder Ländergruppen ihrer unterstellten haushaltspolitischen Verantwortung, werden Inflationsrate und Finanzierungskosten für diese Länder solange niedrig bleiben, wie sich der Großteil der restlichen Euroländer nicht zu stark verschuldet. Dies kann in haushaltspolitisch unverantwortlichen Schuldenländern verspätete oder nicht ausreichende Korrekturen der Haushaltspolitiken fördern und zu Wohlstandseinbußen führen.[51]
In der Praxis hat sich die Geld- und Zinspolitik im heterogenen Wirtschaftsraum als schwierig erwiesen („Aufgabe der nationalen Geldpolitik“)[9]:1036–1040: Wachstumsraten von über 5 % in Irland mussten mit Raten nahe Null in den iberischen Staaten in Einklang gebracht werden: Der irischen Situation wäre nach bisher angewandten, „nationalen“ Methoden mit Leitzinserhöhungen und Geldmengenverknappung zu begegnen gewesen, während im Gegenbeispiel Zinslockerungen üblich gewesen wären. Solche regionalen Unterschiede lassen sich mit der einheitlichen Geldpolitik der Eurozone durch die EZB nicht hinreichend abbilden. Den „nationalen Volkswirtschaften“ ist „ein individuell einsetzbares wirtschaftpolitisches Instrument abhanden gekommen.“[9]:1040
Ein wesentliches volkswirtschaftliches Problem stellte zu Beginn die Festlegung der Wechselkurse der an der Einheitswährung beteiligten Währungen dar. Eine Volkswirtschaft, die mit überbewerteter Währung der Einheitswährung beitritt, wird im Vergleich ein höheres Vermögen, jedoch auch ein höheres Preisniveau (höhere Kosten und Preise) aufweisen als Staaten, die unterbewertet oder reell bewertet der Einheitswährung beitreten. Aufgrund des höheren Preisniveaus besteht ein großer Importanreiz und verminderte Exportchancen und in der Folge steigende Arbeitslosigkeit. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft zu erhalten, ist eine Absenkung des Preisniveaus (in prozentualer Höhe der Überbewertung) notwendig. Ein volkswirtschaftlicher Ausgleich der Überbewertung ist in der Währungsunion mangels Wechselkursmechanismus nur über innere Abwertung erreichbar.[52]
Rohstoffpreise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein weiterer Effekt betrifft die internationalen Rohstoffpreise, insbesondere den volkswirtschaftlich bedeutsamen Erdölpreis. Öl wird nach wie vor meist in US-Dollar berechnet, und die OPEC akzeptiert seit den 1970er-Jahren sogar nur noch den US-Dollar. Der Irak hatte im Jahr 2000 unter Saddam Hussein seine Ölverkäufe bereits gänzlich in Euro abgerechnet, was allerdings seitens der USA am 10. Juni 2003, rund einen Monat nach der Eroberung des Landes, wieder rückgängig gemacht wurde.[53] Innerhalb der OPEC wurde diskutiert, die Preise auf Euro umzustellen, womit auch viele Drittländer gezwungen wären, Teile ihrer Devisenreserven für Ölkäufe von US-Dollar- in Euroguthaben umzuwandeln, was äußerst negative Auswirkungen auf den US-Dollar und die US-Wirtschaft hätte, die durch den stetig weiter wachsenden Handel mit Öl stabilisiert wird.[54] Sowohl der Iran unter Präsident Mahmud Ahmadineschād als auch der damalige venezolanische Präsident Hugo Chávez waren im November 2007 Befürworter eines solchen Wechsels, der allerdings so nicht zustande kam.[55] Der Iran vermeldete im Dezember 2007 die vollständige Umstellung seiner Ölexporte auf „Nicht-US-Dollar-Währungen“[56] und eröffnete darüber hinaus am 17. Februar 2008 eine eigene, nicht an den US-Dollar gebundene Ölbörse mit Sitz auf der Insel Kisch. Die Ölmengen, die das Land über diesen Handelsplatz exportiert, sollen allerdings zu gering sein, um die Stellung des US-Dollars als „Ölwährung“ ernsthaft gefährden zu können.
Inflation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schon vor, aber insbesondere nach der Bargeldeinführung des Euros im Januar 2002 wurden eventuelle Preissteigerungen durch die Währungsumstellung diskutiert.
Gemessene Verteuerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Statistikbehörden der europäischen Länder ermitteln monatsweise Verbraucherpreisindizes, um den Preisverlauf zu ermitteln. In den deutschsprachigen Euroländern konnten hierbei nur minimale Unterschiede festgestellt werden. In keinem der deutschsprachigen Euroländer stieg die Inflation im Frühjahr 2002 über Werte hinaus, die sie nicht auch schon im Sommer 2001 erreicht hatte. Insgesamt war die Inflationsrate in den Jahren 2002 und 2003 sehr niedrig und unter dem Niveau der vorangegangenen Jahre.[57]
Auch über längere Zeiträume gesehen war die Inflation etwas niedriger als in den Jahren vor dem Euro. So stieg der deutsche Verbraucherpreisindex in den fünf Jahren vor der Einführung um 7,4 %, während er in den fünf Jahren danach um 7,3 % stieg. Auch in Österreich stieg laut Statistik Austria der österreichische Verbraucherpreisindex in den zwölf Jahren von 1987 bis 1998 um durchschnittlich 2,45 % pro Jahr, während die Inflationsrate von 1998 bis 2003 auf durchschnittlich 1,84 % sank.
Diese Inflationsrate war jedoch nicht über alle Produktgruppen gleich. Für Waren und Dienstleistungen des täglichen Gebrauchs führte das Institut der Deutschen Wirtschaft im Jahr 2002 eine detaillierte Untersuchung der Daten des Statistischen Bundesamtes durch und ermittelte einen Preisanstieg im ersten Quartal von 4,8 %. Bei einzelnen Produktgruppen konnten stark überdurchschnittliche Preisanstiege festgestellt werden. Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass das in der Bevölkerung verbreitete Gefühl starker Verteuerung nicht unbegründet sei, da Anstiege in diesem Bereich stärker wahrgenommen würden als Fixkosten wie Miete oder Heizung, die unverändert geblieben waren.[58][59] Diese Studie zeigt zwar, dass die Preise in verschiedenen Bereichen Anfang 2002 erheblich stiegen, aber konnte nicht die weitere Entwicklung des Jahres 2002 abbilden. Die Daten des Statistischen Bundesamtes zeigen einen Preisfall unter das Niveau von 2001 gegen Ende 2002 in verschiedenen Produktgruppen, darunter auch den Lebensmitteln.
Gefühlte Inflation
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Nach der Einführung des Euros empfanden viele Verbraucher eine Verteuerung von Waren und Dienstleistungen über der Inflationsrate. Der Anteil derer, die eine schnellere Inflation wahrnahmen, stieg im ganzen Euroraum ab Januar 2002 rapide an.[60]
Umgangssprachlich kam daher zunehmend die von dem Satiremagazin Titanic eingeführte und anschließend von vielen Zeitungen verwendete Bezeichnung „Teuro“ auf. Sie wurde auch zum Wort des Jahres 2002 gewählt.
In Deutschland und den Niederlanden war die Wahrnehmung vermeintlicher Preissteigerungen am größten.[61] In den deutschen Medien und der deutschen Politik wurde eine Debatte über vermeintliche Preisverwerfungen geführt.[62] Auch in Österreich entstand bei einer Mehrheit der Eindruck, der Euro beeinflusse die Preisentwicklung negativ.[63]
Erklärung der Diskrepanz
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die Diskrepanz zwischen der gemessenen, gesunkenen Inflation und der subjektiv gefühlten Inflation in der Zeit nach der Euro-Einführung gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Das Institut der Deutschen Wirtschaft weist schon in seiner Studie 2002 darauf hin, dass bestimmte alltäglich gekaufte Güter wie Lebensmittel tatsächlich überdurchschnittlich teurer wurden, was deutlich stärker wahrgenommen wurde als eine gegenläufige Entwicklung bei Produkten, die man seltener kauft, oder bei monatlich vom Konto abgebuchten Kosten.[58]
Zur psychologischen Seite der Diskrepanz wurden u. a. von der Psychologin Eva Traut-Mattausch Untersuchungen durchgeführt, bei denen Probanden Preisänderungen bei der Währungsumstellung abschätzen sollten. Es ergab sich, dass durchweg die neuen Preise höher eingeschätzt wurden, als sie real waren. Preissenkungen wurden gar nicht, Preiserhöhungen illusorisch verstärkt wahrgenommen. Das hierfür verantwortlich gemachte psychologische Phänomen ist der schon seit Jahrzehnten bekannte so genannte Bestätigungsfehler, bei dem die Beurteilung von Informationen dadurch beeinflusst wird, welche Erwartungen zuvor bestehen. Den Erwartungen entsprechende Informationen werden als glaubwürdiger und wichtiger erachtet. Im Zusammenhang der Preiseinschätzung wirkt sich dies so aus, dass Umrechnungsfehler dann eher korrigiert werden, wenn sie der Erwartung zuwiderlaufen. In einem sehr ähnlichen Versuch in Österreich waren die Ergebnisse gleich.[64]
Es wurde auch vermutet, dass die Wahrnehmung des Preises durch Rundungsfehler bei der Überschlagsrechnung (in Deutschland etwa 1:2 statt 1:1,95583 oder in Österreich 1:14 statt 1:13,7603) beeinflusst wird. In den psychologischen Studien zum Bestätigungsfehler konnte jedoch kein solcher Effekt festgestellt werden.[64]
Der Euro im globalen Währungssystem
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Alan Greenspan, bis zum 31. Januar 2006 Vorsitzender der US-Notenbank, sagte 2007, er halte es für durchaus denkbar, dass der Euro den US-Dollar als Reservewährung ablöst oder als gleichrangige Reservewährung gehandelt wird. Als Reservewährung liege der Dollar noch vorn; er habe gegenüber dem Euro aber keinen allzu großen Vorsprung mehr. Die EZB habe sich zu einer ernstzunehmenden Kraft in der Weltwirtschaft entwickelt, zu einem internationalen Machtfaktor. Die Regierung Bush (die 2001 antrat und nach dem 11. September einen Krieg in Afghanistan begann) habe zu wenig finanzpolitische Disziplin geübt.[65] Dies würde das Ende einer Ära bedeuten, die nach dem Zweiten Weltkrieg mit der Ablösung des bis dahin dominierenden britischen Pfundes durch den US-Dollar begann.
Die meisten Wissenschaftler bewerten die wiederkehrenden Äußerungen aus Entwicklungs- und Schwellenländern bezüglich einer Umgewichtung bei ihren Währungsreserven oder einer Neu-Fakturierung von Rohölpreisen in Euro eher als politisches Druckmittel auf die USA, weniger als konkrete Absicht.
2006 war der Euro – gemessen an den Handels- und Finanzbeziehungen der meisten Drittländer mit der Eurozone – noch deutlich unterrepräsentiert.
Als führende internationale Bargeldwährung hat der Euro den US-Dollar 2006 abgelöst. Seit Oktober 2006 ist der Wert der im Umlauf befindlichen Eurobanknoten mit 592 Milliarden Euro höher als der der US-Dollar-Banknoten (579 Milliarden US-Dollar). Dies hängt jedoch auch damit zusammen, dass in den USA Einkäufe deutlich öfter mittels Kreditkarte bezahlt werden. Dadurch ist pro Person durchschnittlich weniger Bargeld im Umlauf.[66] Die USA hatten damals knapp 300 Millionen Einwohner und die Europäische Union (EU28) etwas über 500 Millionen.
1970 | 1980 | 1990 | 2000 | 2001 | 2002 | 2003 | 2004 | 2005 | 2006 | 2007 | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 | 2023 | 2024 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
USD | 77,2 | 67,2 | 62,8 | 70,5 | 70,7 | 66,5 | 65,8 | 65,9 | 66,4 | 65,5 | 64,1 | 64,1 | 62,1 | 61,8 | 62,2 | 61,2 | 61,0 | 63,3 | 64,1 | 65,36 | 62,73 | 61,76 | 60,75 | 58,92 | 59,15 | 58,36 | 58,44 | 53,63 |
EUR | – | – | – | – | 17,9 | 24,2 | 25,3 | 24,9 | 24,3 | 25,1 | 26,3 | 26,4 | 27,6 | 26,0 | 25,0 | 24,2 | 24,4 | 21,9 | 19,7 | 19,14 | 20,17 | 20,67 | 20,59 | 21,29 | 20,48 | 20,47 | 19,94 | 18,39 |
DEM | 1,9 | 14,8 | 19,8 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
JPY | – | 0,1 | 4,6 | 9,4 | 5,2 | 4,5 | 4,1 | 3,9 | 3,7 | 3,1 | 2,9 | 3,1 | 2,9 | 3,7 | 3,5 | 4,0 | 3,8 | 3,9 | 4,0 | 3,95 | 4,90 | 5,19 | 5,87 | 6,03 | 5,83 | 5,51 | 5,69 | 5,40 |
GBP | 10,4 | 2,9 | 2,4 | 2,8 | 2,7 | 2,9 | 2,6 | 3,3 | 3,6 | 4,4 | 4,7 | 4,0 | 4,3 | 3,9 | 3,8 | 4,0 | 4,0 | 3,8 | 4,9 | 4,35 | 4,54 | 4,43 | 4,64 | 4,73 | 4,81 | 4,95 | 4,86 | 4,39 |
FRF | 1,1 | 1,7 | 2,7 | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – |
CNY | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | 1,08 | 1,23 | 1,89 | 1,94 | 2,29 | 2,66 | 2,69 | 2,29 | 2,02 |
CAD | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | 1,94 | 2,03 | 1,84 | 1,86 | 2,08 | 2,19 | 2,38 | 2,59 | 2,57 |
AUD | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | – | 1,69 | 1,80 | 1,63 | 1,70 | 1,83 | 1,81 | 1,96 | 2,14 | 1,91 |
CHF | 0,7 | 3,2 | 0,8 | 0,3 | 0,3 | 0,4 | 0,2 | 0,2 | 0,1 | 0,2 | 0,2 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,3 | 0,3 | 0,3 | 0,3 | 0,16 | 0,18 | 0,14 | 0,15 | 0,17 | 0,17 | 0,23 | 0,20 | 0,84 |
andere | 8,7 | 5,9 | 4,9 | 1,4 | 1,2 | 1,4 | 1,9 | 1,8 | 1,9 | 1,8 | 1,8 | 2,2 | 3,1 | 4,4 | 5,3 | 5,8 | 6,5 | 6,8 | 6,7 | 2,33 | 2,43 | 2,45 | 2,51 | 2,65 | 2,91 | 3,45 | 3,85 | 7,22 |
Quellen: |
Auswirkungen auf Deutschland
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Einführung des Euros erlebte Deutschland eine wirtschaftliche Schwächephase. Hierfür sehen Ökonomen mehrere Gründe, die zum Teil mit dem Euro zusammenhängen. So sei Deutschland aufgrund politischer Fehler mit einem überhöhten Wechselkurs in die Euro-Währungsunion eingetreten, wodurch ein zu hohes Preisniveau entstand. Dies habe die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands verringert. Erst durch langjährige Lohnzurückhaltung der Tarifparteien sei es wieder zu einer Verringerung des Preisniveaus und damit zu einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit gekommen. Hans-Werner Sinn fasst die Realabwertung (innere Abwertung) wie folgt zusammen: „Wir sind billiger geworden und in gewisser Weise auch ärmer“.[52] Zusätzlich entfielen mit Einführung des Euros die Wechselkursrisiken, die Finanzmarktakteure glichen daraufhin die Kreditzinsen für den gesamten Euroraum auf ein einheitliches Niveau an. Die Zinskonvergenz sorgte dafür, dass Kapital aus Euroländern mit niedriger Inflation abgezogen wurde und in Euroländer mit hoher Inflation floss, wo es zu einer wirtschaftlichen Überhitzung und später zu Zahlungsschwierigkeiten kam. Länder wie Deutschland erlitten in dieser Zeit eine Investitionsschwäche.[52]
Der gemessen an der deutschen Wirtschaftskraft relativ moderate Wechselkurs des Euros hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf Deutschland: Exporte sind billiger, Importe dagegen teurer. Eine Wiedereinführung der Deutschen Mark würde einerseits, wie das Sondergutachten des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung vom 5. Juli 2012 festgestellt hat, zu einer erheblichen Aufwertung (Preisniveauerhöhung gegenüber anderen Währungsräumen) führen und somit dauerhaft die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft nicht nur in Europa, sondern weltweit erheblich beeinträchtigen.[67] Andererseits würden Importe nach Deutschland deutlich billiger.
Wechselkurse zum Euro
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Umrechnung der alten Währungen in Euro
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]¤/EUR | EUR/¤ | ISO | Vorgängerwährung |
---|---|---|---|
40,3399 | 0,0247894 | BEF | Belgische Franken |
1,95583 | 0,511292 | BGN | Bulgarische Lew |
1,95583 | 0,511292 | DEM | Deutsche Mark |
15,6466 | 0,0639116 | EEK | Estnische Kronen |
5,94573 | 0,168188 | FIM | Finnische Mark |
6,55957 | 0,152449 | FRF | Französische Francs |
340,750 | 0,00293470 | GRD | Griechische Drachmen |
0,787564 | 1,26974 | IEP | Irische Pfund |
1936,27 | 0,000516457 | ITL | Italienische Lire |
7,53450 | 0,132723 | HRK | Kroatische Kuna |
0,702804 | 1,42287 | LVL | Lettische Lats |
3,45280 | 0,289620 | LTL | Litauische Litas |
40,3399 | 0,0247894 | LUF | Luxemburgische Francs |
0,429300 | 2,32937 | MTL | Maltesische Lire |
2,20371 | 0,453780 | NLG | Niederländische Gulden |
13,7603 | 0,0726728 | ATS | Österreichische Schilling |
200,482 | 0,00498798 | PTE | Portugiesische Escudos |
30,1260 | 0,0331939 | SKK | Slowakische Kronen |
239,640 | 0,00417293 | SIT | Slowenische Tolar |
166,386 | 0,00601012 | ESP | Spanische Peseten |
0,585274 | 1,70860 | CYP | Zypriotische Pfund |
Im Vorfeld der Euro-Einführung in einem Mitgliedstaat der EWU entscheiden die EU-Finanzminister über den endgültigen Umtauschkurs. Der Wechselkurs wird dabei immer auf insgesamt sechs signifikante Stellen (d. h. nach und gegebenenfalls auch vor dem Komma) genau festgelegt, um Rundungsfehler möglichst gering zu halten.
Die Wechselkurse der Währungen der ursprünglich an der Währungsunion teilnehmenden Staaten wurden am 31. Dezember 1998 von den Finanzministern festgelegt. Basis war dabei der Umrechnungswert der zuvor bestehenden ECU. Bei späteren Beitritten zum Euro (Griechenland 2001, Slowenien 2007 sowie Malta und Zypern 2008) wurde der Mittelwert im Rahmen des WKM II als Maßstab genommen.
Seit der Einführung des Euros als Buchgeld dürfen die teilnehmenden Währungen nur über eine Triangulation ineinander umgerechnet werden. Dabei muss immer zuerst von der Ausgangswährung in den Euro und dann vom Euro in die Zielwährung umgerechnet werden. Eine Rundung ist dabei ab der dritten Euro-Nachkommastelle sowie in der Zielwährung erlaubt. Durch die Triangulation werden Rundungsfehler verhindert, die bei der direkten Umrechnung auftreten könnten, das Verfahren wurde deshalb von der Europäischen Kommission verbindlich vorgeschrieben.
Bei der Umrechnung von Beträgen nach Euro, die noch in „alten“ Währungseinheiten festgelegt sind, darf erst am Ende der Berechnung der zu zahlende Gesamtbetrag gerundet werden. Eine Rundung von einzelnen Berechnungsfaktoren oder von Zwischenergebnissen würde zu einem anderen Gesamtergebnis führen. Damit würde der Rechtsgrundsatz verletzt, dass die Einführung der neuen Währung die Kontinuität von Verträgen nicht berührt.
Praktisches Beispiel: War in einem Mietvertrag ein monatlich zu zahlender Mietzins vereinbart, der sich als Produkt aus Mietfläche und Quadratmeterpreis berechnet, ist nicht der Quadratmeterpreis in Euro umzurechnen und zu runden, sondern erst der monatliche Zahlungsbetrag. Eine andere Vorgehensweise würde unter Umständen erhebliche Senkungen oder Erhöhungen der monatlichen Zahlungen bewirken (vgl. Urteil des deutschen Bundesgerichtshofs vom 3. März 2005 – III ZR 363/04).
Historische Kursverläufe zu anderen Leitwährungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]US-Dollar
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jahr | Datum | Tiefst | Datum | Höchst |
---|---|---|---|---|
1999 | 03.12. | 1,0015 | 05.01. | 1,1790 |
2000 | 26.10. | 0,8252 | 06.01. | 1,0388 |
2001 | 06.07. | 0,8384 | 05.01. | 0,9545 |
2002 | 28.01. | 0,8578 | 31.12. | 1,0487 |
2003 | 08.01. | 1,0377 | 31.12. | 1,2630 |
2004 | 14.05. | 1,1802 | 28.12. | 1,3633 |
2005 | 15.11. | 1,1667 | 03.01. | 1,3507 |
2006 | 02.01. | 1,1826 | 05.12. | 1,3331 |
2007 | 12.01. | 1,2893 | 27.11. | 1,4874 |
2008 | 27.10. | 1,2460 | 15.07. | 1,5990 |
2009 | 04.03. | 1,2555 | 02.12. | 1,5090 |
2010 | 08.06. | 1,1942 | 13.01. | 1,4563 |
2011 | 29.12. | 1,2889 | 04.05. | 1,4882 |
2012 | 24.07. | 1,2089 | 28.02. | 1,3454 |
2013 | 27.03. | 1,2768 | 27.12. | 1,3814 |
2014 | 31.12. | 1,2141 | 06.05. | 1,3945 |
2015 | 13.04. | 1,0552 | 02.01. | 1,2043 |
2016 | 20.12. | 1,0364 | 03.05. | 1,1569 |
2017 | 03.01. | 1,0385 | 08.09. | 1,2060 |
2018 | 13.11. | 1,1261 | 15.02. | 1,2493 |
2019 | 30.09. | 1,0889 | 10.01. | 1,1535 |
2020 | 20.03. | 1,0707 | 30.12. | 1,2281 |
2021 | 24.11. | 1,1206 | 06.01. | 1,2338 |
2022 | 28.09. | 0,9565 | 04.02. | 1,1464 |
2023 | 03.10. | 1,0469 | 18.07. | 1,1255 |
2024 | 31.12. | 1,0389 | 30.09. | 1,1196 |
2025 | 13.01. | 1,0198 | 01.07. | 1,1810 |
Am 4. Januar 1999, dem ersten Tag des Börsenhandels in Euro an der Frankfurter Börse, hatte die neue Europa-Währung einen Wechselkurs von 1,1789 USD pro Euro. Der Kurs des Euros entwickelte sich in Relation zum US-Dollar zunächst negativ und erreichte über die ersten zwei Jahre des Börsenhandels immer weitere Tiefststände. Am 27. Januar 2000 fiel der Euro unter die Euro-Dollar-Parität; das Allzeittief wurde dann am 26. Oktober 2000 mit 0,8252 USD pro Euro erreicht.
Von April 2002 bis Dezember 2004 wertete der Euro mehr oder weniger kontinuierlich auf; am 15. Juli 2002 wurde wieder die Parität erreicht, am 28. Dezember 2004 erreichte er ein Rekordhoch mit 1,3633 USD. Entgegen den Erwartungen vieler Analysten, von denen manche sogar einen baldigen Anstieg auf über 1,40 USD[69] oder gar 1,60 USD[70] prognostiziert hatten, wertete der Euro wegen der Zinserhöhungspolitik der US-Notenbank[71] im Verlauf des Jahres 2005 wieder deutlich ab und erreichte am 15. November mit 1,1667 USD sein Jahrestief 2005. Diese Zinserhöhungspolitik konnte allerdings wegen der Abschwächung der US-Konjunktur 2006 nicht mehr fortgesetzt werden; erschwerend kam seit der zweiten Jahreshälfte 2007 die Subprime-Krise hinzu, die die US-Notenbank zu mehreren Leitzinssenkungen veranlasste, sodass der Euro erneut aufwertete und der EZB-Referenzkurs am 15. Juli 2008 sein bisheriges Rekordhoch von 1,5990 USD erreichte,[68] wobei der höchste je am Markt gehandelte Kurs bei 1,6038 USD lag.[72] Zum Vergleich: Ihren Höchstwert erreichte die D-Mark am 19. April 1995, als 1 USD 1,3455 DEM kostete – das entspricht umgerechnet 1,45361 USD je Euro. Der an die D-Mark gekoppelte österreichische Schilling erreichte sein Allzeithoch am selben Tag mit einem US-Dollar-Preis von 9,485 Schilling, das sind umgerechnet 1,45074 USD je Euro.[73]
Durch die Dollarschwäche war das Bruttoinlandsprodukt des Euroraums zu Markt-Wechselkursen im März 2008 größer als das der USA.[74]
Weitere Währungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Kursverlauf von 6 wichtigen Währungen seit 1999 in Bezug zu ihrem (mit dem BIP gewichteten) Mittel.
-
Der Kursverlauf des Euros gegenüber dem US-Dollar seit 1999
-
Kursverlauf des Euros gegenüber dem Schweizer Franken seit 1999
-
Kursverlauf des Euros gegenüber dem Britischen Pfund seit 1999
-
Kursverlauf des Euros gegenüber dem Yen seit 1999
Bedeutung des US-Dollar-Euro-Wechselkurses
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein hoher Eurokurs bringt für die europäische Wirtschaft sowohl Vorteile als auch Nachteile. Vorteilhaft ist die Verbilligung der Rohstoffe, die weiterhin überwiegend in US-Dollar gehandelt werden. Nachteilig ist die Verteuerung der Exporte, die zu Absatzproblemen führen kann.[75] Durch die Größe des Euroraumes haben die Wechselkurse und somit die durch Wechselkursschwankungen hervorgerufenen Wechselkursrisiken jedoch weitaus weniger Bedeutung als zu Zeiten nationaler Währungen. Insbesondere konnte sich Anfang 2007 die europäische Binnenwirtschaft mit einem überdurchschnittlichen Wachstum von der nur moderat wachsenden Weltwirtschaft abkoppeln.[76]
Der niedrige Eurokurs bis in das Jahr 2002 ist vermutlich teilweise auf seine damalige Nichtexistenz als Bargeld zurückzuführen, weswegen der Euro zunächst geringer bewertet wurde, als es allein aufgrund der Fundamentaldaten angemessen gewesen wäre. Die wirtschaftlichen Probleme in der europäischen Gemeinschaft machten Investitionen in Europa für ausländische Anleger unattraktiv, was den Euro weiter schwächte. Kurz nach der Bargeldeinführung kam es zu einer Euro-Aufwertung. Die wirtschaftliche Erholung Europas seit 2005, insbesondere der Exporte, hat die Aufwertung des Euros weiter unterstützt. Es gibt weitere Erklärungen, die auch zu der allgemeinen Annahme einer mittel- und langfristigen Fortsetzung des Euro-Wertzuwachses führen; es werden hierfür vorrangig drei Gründe angegeben:
- Das weiterhin steigende Haushalts- und Leistungsbilanzdefizit und damit einhergehend die Erhöhung der Verschuldung der USA,
- die absehbare Umschichtung der Währungsreserven von Staaten wie China, Indien, Japan, Russland und anderer großer Staaten sowie
- die zunehmende Bereitschaft Erdöl exportierender Staaten, neben dem US-Dollar auch den Euro als Zahlungsmittel für Erdöl anzunehmen.
Im Juli 2008 erreichte der Euro mit einem Kurs von 1,5990 US-Dollar pro Euro sein bisheriges Allzeithoch (siehe Tabelle „Jahreshöchst- und -tiefstwerte“ oben); im Zuge der Griechenland-Finanzkrise 2009/10 fiel der Kurs von 1,35 USD/EUR auf etwa 1,20 USD/EUR (= um etwa 10 %).[77]
Euro Currency Index
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Euro Currency Index (EUR_I) stellt das arithmetische Verhältnis von vier Leitwährungen im Vergleich zum Euro dar: US-Dollar, britisches Pfund, japanischer Yen und Schweizer Franken. Alle Währungen werden in den Maßeinheiten der Währung pro Euro ausgedrückt. Der Index wurde 2004 vom Börsenportal Stooq.com lanciert. Basiswert sind 100 Punkte am 4. Januar 1971. Vor Einführung der europäischen Gemeinschaftswährung am 1. Januar 1999 wurde ein Wechselkurs von 1 Euro = 1,95583 Deutsche Mark berechnet.
Vergleichbar mit dem arithmetisch gewichteten Euro Currency Index ist der handelsgewichtete Euro Effective Exchange Rate Index der Europäischen Zentralbank (EZB). Der Index der EZB misst im Vergleich zum Euro Currency Index viel akkurater den Wert des Euros, da die Gewichtung der EZB die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Güter im Vergleich zu anderen Ländern und Handelspartnern stellt.
Auch andere Unternehmen veröffentlichten Euro Currency Indizes. Die Berechnung wurde aber nach wenigen Jahren wieder eingestellt. Beispiele sind der Dow Jones Euro Currency Index (DJEURO) von Dow Jones & Company von 2005 bis 2009 und der ICE Euro Currency Index (ECX) der Terminbörse ICE Futures U.S., früher New York Board of Trade (NYBOT), von 2006 bis 2011.[78]
Euro Effective Exchange Rate Index
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Euro Effective Exchange Rate Index (Euro EER Index, auch bekannt als Euro Trade Weighted Index) ist eine Kennzahl, welche den Wert des Euros mittels eines Währungskorbs aus verschiedenen Währungen vergleicht. Der Index ist der handelsgewichtete Durchschnitt im Vergleich zu diesen Währungen. Er wurde 1999 von der Europäischen Zentralbank (EZB) erstmals veröffentlicht. Die EZB berechnet die effektiven Wechselkurse im Index für drei Gruppen:
- eine schmale Gruppe (EER-12 Index),
- eine Gruppe von 20 Mitgliedsländern (EER-20 Index), bestehend aus den EER-12 Ländern, plus China und den sieben nicht der Eurozone angehörenden EU-Mitgliedstaaten
- eine breite Gruppe (EER-40 Index) von Handelspartnern, bestehend aus den EER-20 Ländern, plus 20 zusätzlichen relevanten Handelspartnern
Die EZB bestimmt die Gewichte der einzelnen Partnerländer anhand der Anteile der Fertigerzeugnisse, wie sie in der Standard International Trade Classification (SITC) definiert sind. Für die Gewichte verwendet die EZB die Werte aus den Exporten und den Importen, ohne den Handel innerhalb des Euroraums zu berücksichtigen. Die Einfuhren werden nach dem einfachen Anteil der Partnerländer an den Gesamtimporten in das Euro-Währungsgebiet gewichtet. Die Exporte werden hingegen doppelt gewichtet, wegen der sogenannten „Dritt-Markt-Effekte“. Dies erfasst den Wettbewerb der europäischen Exporteure in ausländische Märkte gegenüber inländischen Produzenten und Exporteuren aus Drittländern.[79]
Name, Symbole und Codes
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Währungsname Euro
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Name „Euro“ wurde auf der Tagung des Europäischen Rates am 15. und 16. Dezember 1995 in Madrid beschlossen und in der Verordnung (EG) Nr. 974/98 über die Einführung des Euros festgelegt. In allen Sprachen der Länder, in denen die Währung eingeführt wurde, lautet ihr Name „euro“. Abweichend davon wird im Deutschen die Währung großgeschrieben (Euro), im Griechischen wird das griechische Alphabet verwendet (ευρώ) und im Bulgarischen das kyrillische (евро).
Trotz der identischen Schreibweise wird der Name der Gemeinschaftswährung in verschiedenen Sprachen sehr unterschiedlich ausgesprochen:
- Deutsch [ ]
- Englisch [ ]
- Finnisch und Italienisch [ ]
- Französisch [ ]
- Bulgarisch und Griechisch [ ]
- Lettisch [ ]
- Niederländisch [ ]
- Spanisch und Estnisch [ ]
- Schwedisch [ ]
Die korrekte Bezeichnung der gemeinsamen Währung im Nominativ Singular als „Euro“ findet sich in allen diesbezüglichen Rechtsakten der Europäischen Union und wird sogar von der Europäischen Zentralbank im Rahmen ihrer regelmäßigen Konvergenzberichte als De-facto-Konvergenzkriterium überprüft:
„In Anbetracht der ausschließlichen Zuständigkeit der Gemeinschaft für die Festlegung des Namens der einheitlichen Währung sind jegliche Abweichungen von dieser Bestimmung mit dem EG-Vertrag unvereinbar und daher zu beseitigen.“[80]
In einer Erklärung zum Vertrag von Lissabon stellten die Regierungen von Lettland, Ungarn und Malta am 9. Mai 2008 fest, dass die vereinheitlichte Schreibweise „keine Auswirkungen auf die geltenden Regeln der lettischen, der ungarischen und der maltesischen Sprache“ habe.[81]
In der deutschen amtlichen Sprachverwendung wird die Bezeichnung Euro unverändert auch im Plural verwendet. Allerdings weicht der umgangssprachliche Gebrauch hiervon ab: Im Deutschen lauten die Pluralformen Euros und Cents, wenn man von Scheinen und Münzen spricht oder schreibt („ein Sack voller Euros“); kein -s steht bei der Angabe eines bestimmten Geldbetrages („Ich habe tausend Euro überwiesen“).[82] In einigen anderen EU-Sprachen existieren auch amtlich eigene Pluralformen.[83]
Etymologisch leitet sich das Wort „Euro“ als Abkürzung des Namens des Kontinents Europa und damit letztlich aus dem griechischen Εὐρώπη ab.
Untereinheit Cent
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Untereinheit des Euros lautet „Cent“.[84] Allerdings sind nach den interinstitutionellen Regeln für Veröffentlichungen der EU national abweichende Bezeichnungen nicht ausgeschlossen. Somit konnten Länder, die für die eigene Währung bereits einen Hundertstel-Begriff verwendet hatten, diesen bei der Einführung des Euro für dessen Untereinheit beibehalten. Beispiele sind Belgien und Frankreich (centimes), Bulgarien (стотинки / stotinki), Italien (centesimi) und Portugal (centavos). Im Finnischen wird sentti gebraucht, das bereits für die Untereinheit des Dollars benutzt wurde. Im Griechischen wird λεπτό (Lepto) verwendet, Untereinheit der griechischen Drachme.
Umgangssprachlich wird der Cent auch als „Euro-Cent“ bezeichnet, ohne diesen Zusatz kann die Währung unklar sein. Auch auf den Centmünzen werden die Worte Euro und Cent übereinander geschrieben, wobei allerdings Euro in kleinerer Schrift als Cent erscheint.[85] Es gibt allerdings einen erkennbaren Unterschied zumindest zu den Cents der amerikanischen und kanadischen Dollar-Währungen.
Das Wort „Cent“ stammt von lateinisch centesimus ‚der Hundertste‘ bzw. ‚das Hundertstel‘ ab. Varianten wurden schon seit langem in der Romania für Währungsuntereinheiten benutzt (vgl. Céntimo, Centime, Centavo und Centesimo). Die Form „Cent“ selbst war schon vor der Euro-Einführung über das Niederländische und das Englische ins Deutsche vermittelt worden, insbesondere als Bezeichnung für die Untereinheit des Dollar.
Euro-Währungssymbol
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Euro-Zeichen wurde 1997 von der Europäischen Kommission als Symbol für die europäische Gemeinschaftswährung eingeführt. Dass es überhaupt ein Symbol gibt, ist eher dem Zufall zu verdanken. Da es nur wenige Währungen gibt, für die ein Symbol existiert, hatte der Rat auch nie über ein Symbol diskutiert. Erst als Anfang 1996 ein Logo für Informationskampagnen gesucht wurde, fand man den Entwurf. Daraus entstand die Idee, dieses Logo auch als Währungssymbol einzuführen. Am 23. Juli 1997 veröffentlichte die Kommission eine Mitteilung über die Verwendung des Euro-Zeichens. Der Text erläutert:
- „Das € ist an das griechische Epsilon angelehnt, das auf die Wiege der europäischen Zivilisation zurückverweist, und an den ersten Buchstaben des Wortes Europa; es wird gekreuzt von zwei Parallelen, die die Stabilität des Euros symbolisieren. Eine frühzeitige Festlegung auf ein unverwechselbares Symbol für den Euro soll auch zeigen, dass der Euro dazu berufen ist, eine der wichtigsten Währungen der Welt zu werden.“[86]
Es basiert auf einem 1974 als Studie geschaffenen Entwurf des ehemaligen Chefgrafikers der Europäischen Gemeinschaft (EG), Arthur Eisenmenger. Es ist ein großes, rundes E, das in der Mitte zwei waagerechte, versetzte Striche besitzt (oder auch wie ein C mit einem Gleichheitszeichen kombiniert). Es erinnert an den griechischen Buchstaben Epsilon (ε). Ursprünglich sollte die Abkürzung ECU verwendet werden. Das Eurozeichen sollte in dieser Form nicht in Texten eingesetzt werden. Typografisch korrekt ist es, das Eurozeichen der verwendeten Schrift zu verwenden (U+20AC).
Allerdings erschien schon – von der Paneuropa-Union im Jahr 1972 herausgegeben – ein Satz mit sieben Werten zu 1, 2, 5, 10, 20, 50 und 100 Euro mit dem Euro-Symbol „€“, das damals etwas anders aussah, aber auch aus einem großen „C“ mit einem eingefügten Gleichheitszeichen bestand. Anlass der Ausgabe waren der 50. Jahrestag der Paneuropa-Union und der 20. Jahrestag der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, verbunden mit dem Vertrag über die Norderweiterung der Gemeinschaft. Die Stücke zeigen eine Umschrift mit dem Text „CONFŒDERATIO EUROPÆA“. Auf den Rückseiten sind Karl der Große, Karl V., Napoléon Bonaparte, Richard Nikolaus Graf von Coudenhove-Kalergi, Jean Monnet, Sir Winston Churchill und Konrad Adenauer abgebildet. Eine weitere Euro-Ausgabe mit zwei Stücken gab es ein Jahr später zum 10. Jahrestag des Freundschaftsvertrages zwischen Deutschland und Frankreich.
ISO-Währungscode
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das internationale Währungskürzel lautet „EUR“. In der ISO-Norm weicht es in mehrfacher Hinsicht von der allgemeinen Systematik ab:
- Üblicherweise ist der erste Buchstabe von Währungen, die im Rahmen einer Währungsunion verwendet werden, das „X“. Ein dem Standard entsprechendes Kürzel könnte etwa „XEU“ sein. Tatsächlich war dies auch das internationale Währungskürzel der Europäischen Währungseinheit ECU von 1979 bis 1998, die durch den Euro abgelöst wurde.
- Ist der erste Buchstabe kein „X“, so stehen die ersten beiden Buchstaben für den Ländercode nach ISO 3166, der letzte ist üblicherweise der Anfangsbuchstabe der Währung. Obwohl die Europäische Union kein souveräner Staat ist, ist für sie in ISO 3166 das Kürzel EU definiert. Der Euro müsste diesem Standard zufolge also eigentlich das Kürzel „EUE“ tragen.
Amtliche Schreibweisen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Amt für Veröffentlichungen der Europäischen Union verwendet in seinen Schreibregeln das Eurozeichen nur zur grafischen Darstellung, populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen und für Werbezwecke. In amtlichen Texten wird für Währungsbeträge hingegen grundsätzlich der ISO-Code „EUR“ genutzt.[87]
Für den Cent gibt es offiziell weder ein Zeichen noch eine Abkürzung. In amtlichen Texten werden Beträge im Cent-Bereich daher in Eurobruchteilen angegeben, also zum Beispiel für einen Betrag von 20 Cent „0,20 EUR“. Inoffiziell wird die Untereinheit allerdings häufig abgekürzt (Ct, Ct., ct, C oder c). Das für den US-Cent verwendete Zeichen ¢ ist für den Eurocent ungebräuchlich.
Eurobargeld
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Euromünzen |
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Eurozone |
Assoziierte Euronutzer (mit eigenen Euromünzen) |
Passive Euronutzer (ohne eigene Euromünzen) |
Zukünftige Eurostaaten |
Ausstiegsklausel |
Ende 2010 waren 862,3 Milliarden Euro als Bargeld in Umlauf, davon 840 Milliarden Euro als Banknoten (97,4 %) und 22,3 Milliarden Euro als Münzen (2,6 %).[88] Ende 2024 waren 1.623 Milliarden Euro im Umlauf, davon 1.588 Milliarden Euro als Banknoten (97,8 %) und 34,7 Milliarden Euro als Münzen.[89]
Münzen
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Gebrauchsmünzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt Euromünzen zu 1, 2, 5, 10, 20 und 50 Eurocent sowie zu 1 und 2 Euro. Die Vorderseiten der Münzen aller Euroländer sind gleich, auf der Rückseite haben sie nationale Motivprägungen. Dennoch kann im gesamten Währungsraum damit bezahlt werden. Seit 2007 werden die Vorderseiten der Münzen schrittweise erneuert, um die im Jahre 2004 hinzugekommenen EU-Länder ebenfalls darzustellen. Die deutschen Rückseiten besitzen zusätzlich noch ein Münzzeichen, das den Prägeort angibt. Auf den griechischen Münzen ist der Nennwert auch auf Griechisch aufgeführt, statt Cent steht die Bezeichnung Lepto/Lepta. Auf der Vorderseite der Münzen befindet sich ein versetztes Doppel-L; die Initialen des belgischen Designers Luc Luycx.
Die Münzen zu 1 und 2 Euro bestehen aus zwei unterschiedlichen Legierungen (Kupfernickel und Messing). Unter Gebrauchsbedingungen entsteht ein elektrochemisches Spannungsgefälle, das Nickel-Ionen aus der Legierung herauslöst. Dies löst jedoch (entgegen ursprünglichen Befürchtungen) keine allergischen Reaktionen aus.
Da die thailändischen 10-Baht-Münzen den 2-Euro-Münzen in Größe und Gewicht stark ähneln und ebenfalls aus zwei unterschiedlichen Legierungen bestehen, erkennen Automaten im Euroraum, die über eine unzureichende Münzprüfung verfügen, diese Münzen möglicherweise als 2-Euro-Münze. Das kann unter Umständen auch mit anderen Münzen – zum Beispiel der neuen türkischen 1-Lira-Münze, der kenianischen 5-Schilling-Münze oder mit Restbeständen der italienischen 500-Lira-Münze – geschehen.
2-Euro-Gedenkmünzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 2004 werden 2-Euro-Gedenkmünzen für den Umlauf ausgegeben. Sie unterscheiden sich nur durch das Motiv auf der nationalen Seite von den Umlaufmünzen und sind im gesamten Euroraum gültig.
Die erste Ausgabe wurde zum Gedenken an die Olympischen Sommerspiele 2004 in Athen von Griechenland ausgegeben. 2005 gab Österreich eine Münze zum fünfzigjährigen Jubiläum des Staatsvertrages heraus. Deutschland startete mit seiner ersten Gedenkmünze der Bundesländerserie 2006, auf der das Holstentor zu Lübeck abgebildet ist. Die Auflage betrug 31,5 Millionen. Dem jährlich wechselnden Vorsitz im Bundesrat gemäß wurden in den Folgejahren und werden bis einschließlich 2022 – mit Ausnahme des Jahres 2019 – jeweils einem der 16 Bundesländer gewidmete Gedenkmünzen mit Auflagen von jeweils rund 31 Millionen ausgegeben. Es war deshalb vorgesehen, dass Deutschland für den Umlauf 16 Jahre lang keine 2-Euro-Münzen mit dem Motiv des Bundesadlers (also die „gewöhnliche“ 2-Euro-Münze) – mit Ausnahme einer geringen Auflage Kursmünzensätze für Sammler – prägt. Dennoch wurden aber immer wieder 2-Euro-Münzen mit dem Bundesadler in erheblicher Stückzahl für Umlaufzwecke geprägt.[90]
Zum fünfzigsten Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge, dem 25. März 2007, gaben alle 13 Euroländer eine Gedenkmünze mit gemeinsamem Bild und Schriftzügen in der jeweiligen Landessprache bzw. in Latein aus. Am 1. Januar 2009 erschien erneut eine Gemeinschaftsausgabe der mittlerweile 16 Euroländer anlässlich des zehnten Jubiläums der Wirtschafts- und Währungsunion. Das Ausgabedatum ist symbolisch zu betrachten, da Neujahr ein offizieller Feiertag ist. Die deutsche Ausgabe erschien am 5. Januar und die italienische Münze als letzte der Serie am 26. März. Anfang 2012 folgte die dritte Gemeinschaftsausgabe von nunmehr 17 Ländern anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der Einführung des Euros als Bargeld. Anlässlich des dreißigjährigen Bestehens der EU-Flagge gaben alle 19 EU-Länder, die den Euro als offizielles Zahlungsmittel nutzten, im Jahr 2015 eine gemeinschaftliche 2-Euro-Gedenkmünze aus.
Sammlermünzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Euroländer verausgaben neben den normalen Kursmünzen und den 2-Euro-Gedenkmünzen auch reine Sammlermünzen. Teilweise belaufen sich die Nennwerte auf bis zu mehreren hundert Euro, und die Münzen enthalten Silber oder Gold. Derartige Sammlermünzen werden nur in den jeweiligen Ausgabestaaten als gültiges Zahlungsmittel anerkannt, das heißt, sie gelten nicht in der gesamten Eurozone. Die Prägeauflage ist meistens limitiert. Die Nennwerte sind beliebig, nur die Nennwerte der normalen Euro-Kursmünzen dürfen nicht für Sammlermünzen verwendet werden.[91] Den bislang höchsten Nennwert hat mit 100.000 Euro eine Sonderausgabe des Wiener Philharmonikers.[92]
Am 14. April 2016 wurde in Deutschland, vorerst in kleiner Stückzahl und nur in den Filialen der Deutschen Bundesbank erhältlich, eine 5-Euro-Münze als Sammlermünze mit blauem Ring herausgegeben. Sie sorgt auch deshalb für großes öffentliches Interesse, da die Fälschungssicherheit durch die neue Produktionstechnik verbessert werden soll und die Akzeptanz dieses neuen Nominalwertes mit Spannung erwartet wird.[93]
Banknoten
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Euro-Banknoten gibt es in einer Stückelung von 5 €, 10 €, 20 €, 50 €, 100 €, 200 € und 500 €.[94]
Die Euro-Banknoten der ersten Serie (ES1) wurden nach einem EU-weiten Wettbewerb von dem Österreicher Robert Kalina gestaltet und sind in allen Euroländern identisch. Die Scheine zeigen verschiedene Motive zu den Themen Zeitalter und Baustile in Europa. Die Vorderseiten zeigen als Motiv ein Fenster oder eine Fensterfront, die Rückseiten jeweils eine Brücke. Dabei sind keine realen Bauwerke abgebildet, sondern es wurden die Stilmerkmale der einzelnen Epochen in eine typische Abbildung eingebracht: Antike auf dem 5-Euro-Schein, Romanik auf dem 10-Euro-Schein, Gotik auf dem 20-Euro-Schein, Renaissance auf dem 50-Euro-Schein, Barock und Rokoko auf dem 100-Euro-Schein, Eisen- und Glasarchitektur auf dem 200-Euro-Schein und moderne Architektur des 20. Jahrhunderts auf dem 500-Euro-Schein.
2005 begann die Entwicklung der von Reinhold Gerstetter gestalteten zweiten Generation von Euro-Banknoten, die von 2013 bis 2019 sukzessive eingeführt wurden.[95][96] Diese zweite Serie (Europa-Serie) enthält keine 500-€-Note mehr. Die Euro-Scheine der ersten Serie, einschließlich des 500-€-Scheins, bleiben vorerst weiter gültig. Sie werden aber nach und nach aus dem Verkehr genommen, so dass ihre Anzahl abnimmt. Über einen eventuellen Beschluss, dass die Banknoten der ersten Serie ihre Gültigkeit als gesetzliches Zahlungsmittel verlieren, soll die Öffentlichkeit rechtzeitig informiert werden. Auch danach können sie unbefristet bei den nationalen Notenbanken eingetauscht werden.[97]
- Die Banknoten-Serien im Vergleich
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Erste Serie (ab 2002)
Zur Euro-Einführung ausgegeben. -
Zweite Serie (ab 2013)
Europa-Serie -
Erste Serie
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Zweite Serie (ab 2014)
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Erste Serie
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Zweite Serie (ab 2015)
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Erste Serie
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Zweite Serie (ab 2017)
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Erste Serie
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Zweite Serie (ab 2019)
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Erste Serie
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Zweite Serie (ab 2019)
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Erste Serie (dieser Nominalwert kommt in der zweiten Serie nicht mehr vor)
Herkunft der Eurobanknoten
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Bis Ende 2002 war anhand des Anfangsbuchstabens der Seriennummer auf der Rückseite eines Euroscheines zu ersehen, im Auftrag welcher nationalen Zentralbank er gedruckt wurde. Deutschland hatte in diesem System den Buchstaben X zugewiesen bekommen. Seit 2003 wird im sogenannten „Pooling-System“ jeder Wert nur noch von wenigen Nationalbanken produziert und von den Druckereien ins gesamte Eurogebiet transportiert. Jede Nationalbank spezialisiert sich auf höchstens vier Wertstufen.[98]
Heute lässt sich die Herkunft nur noch mit Hilfe des Druckereicodes feststellen, der sich bei jedem Schein auf der Vorderseite befindet, bei Banknoten der zweiten Serie rechts am oberen Bildrand. Bei Noten der ersten Serie variiert die genaue Position je nach Wert des Scheines, beispielsweise befindet sie sich beim 10-Euro-Schein im Stern an der 8-Uhr-Position. Der erste Buchstabe gibt die Druckerei an, in der er gedruckt wurde. Der Buchstabe R steht zum Beispiel für die Bundesdruckerei in Berlin.[99] Der Druckereicode besteht aus einem Buchstaben, drei Ziffern, einem Buchstaben und einer Ziffer. Siehe mehr dazu im Artikel Eurobanknoten.
Diskussionen um das Bargeld
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Forderung von 1- und 2-Euro-Scheinen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Österreich forderte die Einführung eines 2-Euro-Scheins, Italien sogar die eines 1-Euro-Scheins. In beiden Staaten waren vor der Einführung des Euros Geldscheine mit relativ geringen Werten im Umlauf – so zum Beispiel der 20-Schilling-Schein (1,45 Euro) in Österreich oder der 1000-Lire-Schein (52 Cent) in Italien.
Am 18. November 2004 beschloss der EZB-Rat, keine Euroscheine mit niedrigerem Wert einzuführen.[100] Sie hätten einen ähnlichen Wert wie die seinerzeit selten verwendete 5-DM-Note (2,56 Euro).
Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einigen Euroländern sind 1- und 2-Cent-Münzen für den Barzahlungsverkehr nicht gebräuchlich und werden nur in kleinen Stückzahlen für Münzsammler geprägt. In Finnland wurden sie als Zahlungsmittel gar nicht eingeführt; dort werden seither Rechnungen, die nicht auf –,–0 oder –,–5 Euro enden, beim Bezahlen auf diese Beträge gerundet. Zwar kann man auch mit 1- oder 2-Cent-Münzen zahlen; sie werden jedoch nicht als Wechselgeld herausgegeben. Schon vor der Euro-Einführung war die kleinste Nominale der finnischen Mark nicht das 1-Penni-Stück, sondern das 10-Penniä-Stück gewesen und Beträge wurden entsprechend gerundet. In den Niederlanden (seit 1. September 2004; entsprechend auch schon mit dem Gulden nach der Abschaffung der 1-Cent-Münze) wurde dieses System später übernommen – begründet mit dem geringen Geldumlauf solcher Münzen. Auch Belgien setzt seit Anfang Dezember 2019 auf diese Praxis.[101]
Die Gegner der Abschaffung befürchten vor allem einen zweiten „Teuro-Effekt“, weil viele Einzelpreise auf volle fünf Cent aufgerundet werden könnten. Dagegen wird aber eingewendet, dass dies wegen der psychologisch wichtigen Schwellenpreise, die dann eher von –,99 auf –,95 herabgesetzt werden, nicht passieren würde. Allerdings existieren in niederländischen und finnischen Geschäften immer noch warenbezogene Schwellenpreise, die oft auf –,99 enden. Erst die Summe an der Kasse wird auf- oder abgerundet.
Die EU-Kommission machte am 14. Mai 2013 Vorschläge für eine Vergünstigung oder eine Abschaffung der 1- und 2-Cent-Münzen. Währungskommissar Olli Rehn stellte fest, die Herstellung und Herausgabe dieser Münzen übersteige ihren Wert. Zugleich müssten die Zentralbanken ausgerechnet von diesen Münzen besonders viele Exemplare herausgeben. Insgesamt seien in den letzten elf Jahren 45,8 Milliarden solcher Kleinstmünzen in Umlauf gebracht worden. Die Ausgabe der Kleinstmünzen habe die Euro-Staaten seit dem Start der Gemeinschaftswährung im Jahr 2002 zusammen etwa 1,4 Milliarden Euro gekostet. Die Kosten für die Cent-Münzen könnten etwa durch eine andere Materialmischung oder ein effizienteres Prägungsverfahren reduziert werden.[102]
Fälschungssicherheit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Banknoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Fälschungssicherheit der Eurobanknoten wird im internationalen Vergleich hoch angesehen. Um sie zu gewährleisten, sind die Scheine mit mehreren Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Bei der Produktion werden in das Banknotenpapier fluoreszierende Fasern und ein mittig verlaufender Sicherheitsfaden eingebracht, der in Gegenlicht dunkel erscheint und die Wertangabe als Mikrodruck trägt. Außerdem bestehen die Scheine aus Baumwollfasern, die ihnen eine charakteristische Struktur verleihen. Weiterhin werden Teile des Motivs mit fluoreszierender Farbe hergestellt, sodass unter UV-Licht die Fasern und das Motiv leuchten. Bei Nutzung von infrarotem Licht reflektieren die Scheine in unterschiedlichen Farben. Ein Wasserzeichen in den Noten lässt im Gegenlicht das jeweilige Architekturmotiv und die Wertzahl erkennen.
Das Durchsichtsregister in der oberen linken Ecke der Banknotenvorderseite lässt ebenfalls im Gegenlicht zusammen mit dem Rückseitenmotiv die Wertzahl erscheinen. Dies passiert dadurch, dass auf Vorder- und Rückseite jeweils nur Teile der Wertzahl gedruckt sind, die sich erst bei der Durchsicht zusammenfügen. Am Rand der 5-, 10- und 20-Euro-Banknoten ist ein durchlaufender metallisierter Folienstreifen aufgebracht, der je nach Beleuchtungswinkel entweder das Euro-Symbol oder den jeweiligen Wert des Scheines als Kinegramm erscheinen lässt. Die höherwertigen Euroscheine ab 50 Euro besitzen an dieser Stelle ein positioniertes Folienelement, das beim Kippen der Banknote in Form eines Hologramms – je nach Betrachtungswinkel – das jeweilige Architekturmotiv beziehungsweise die Wertzahl zeigt.
Durch das Druckverfahren der Banknoten, ein Stichtiefdruckverfahren kombiniert mit – als Irisdruck ausgeführtem – indirektem Hochdruck, entsteht auf der Geldscheinvorderseite ein ertastbares Relief, das die Fälschung der Banknoten erschwert und zugleich Sehbehinderten die Unterscheidung der Banknoten vereinfacht. Außerdem sind die Abbildungen der Fenster und Tore und die Abkürzungen der Europäischen Zentralbank (BCE, ECB, ЕЦБ, EZB, ΕΚΤ, EKP, EKB, BCE, EBC) ertastbar.
Die Scheine niedrigen Wertes haben auf der Rückseite einen goldtransparenten Perlglanzstreifen, während bei den Werten ab 50 Euro die Farbe der Wertziffer beim Kippen variiert (OVI = optical variable ink). Zudem besitzen die Euroscheine maschinenlesbare Kennzeichen, die eine automatische Überprüfung der Echtheit gewährleisten. Eine Besonderheit ist das sogenannte „Counterfeit Deterrence System“ (CDS), das das Reproduzieren auf Kopiergeräten oder per PC verhindern soll. Die Deutsche Bundesbank empfiehlt generell, sich niemals nur auf ein einziges Sicherheitsmerkmal zu konzentrieren,[103][104] und weist gleichzeitig darauf hin, dass es weitere Sicherheitsmerkmale gebe, die aber nicht veröffentlicht werden.
Europa-Serie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mario Draghi (damaliger Präsident der Europäischen Zentralbank) stellte am 10. Januar 2013 in Frankfurt als ersten Schein einer neuen, Europa-Serie genannten Banknotenserie eine 5-Euro-Note vor,[105] die ab dem 2. Mai 2013 in Umlauf gebracht wurde. Sie weist zusätzliche Sicherheitsmerkmale auf, z. B. ein Wasserzeichen mit der Abbildung der mythologischen Gestalt Europa, einen Sicherheitsfaden, eine Ziffer „5“, die beim Kippen von Smaragdgrün nach Tiefblau changiert, einen glänzenden Hologrammstreifen sowie tastbare Linien an den Rändern. Zwecks längerer Haltbarkeit ist die neue Banknote mit einem Schutzlack versehen und fühlt sich deshalb wächsern-glatt an. Die parallel zirkulierenden alten Banknoten werden nach und nach aus dem Verkehr gezogen und verlieren „letztlich den Status als gesetzliches Zahlungsmittel […] behalten jedoch auf Dauer ihren Wert“.[106] Der Fünfer, die am intensivsten zirkulierende Euro-Banknote, hat in der alten Version eine Haltbarkeit von nur knapp einem Jahr.
Neu ist, dass in der Europa-Serie, die 2014 mit einem neuen 10-Euro-Schein und 2015 mit einem neuen 20-Euro-Schein fortgesetzt wurde,[107] die Währungsbezeichnung nicht nur in lateinischer und griechischer Schreibweise (EURO bzw. EYPΩ) erfolgt, sondern auch in kyrillischer Schrift (ЕВРО),[108] und neun statt bisher fünf Akronyme für die Europäische Zentralbank erscheinen.
Münzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Euromünzen sind wegen des niedrigeren Wertes nicht so stark von Fälschungen betroffen wie die Geldscheine, trotzdem müssen auch sie vor Fälschern geschützt sein. Sie verfügen über eine bestimmte Größe und eine genau definierte Masse. Die Ein- und Zwei-Euro-Münzen sind durch eine Kombination zweier Metalle bicolor gestaltet. Dies und ein komplexes, dreischichtiges Herstellungsverfahren gewährleisten die Fälschungssicherheit der Münzen.[109] Der Mittelteil echter Ein- und Zwei-Euro-Münzen ist leicht ferromagnetisch, die Ein-, Zwei- und Fünf-Cent-Stücke sind hingegen stark ferromagnetisch. Der Außenring der Ein- und Zwei-Euro-Münzen ist dagegen nicht ferromagnetisch, genau wie die übrigen drei Euromünzen. Da falsche Centmünzen oftmals aus anderen Metallen hergestellt sind als die echten, lassen sie auch oft einen falschen Klang beim Fall auf eine Tischplatte entstehen. Auch hinterlassen sie oft eine bleistiftähnliche Spur, wenn man sie über ein Blatt Papier streicht.[110]
Gefälschte Münzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dem Umlauf entzogene 1- und 2-Euro-Münzen wurden bis 2007 in Deutschland nicht (durch Verbiegen oder Plattwalzen ihrer Oberflächen) verunstaltet, sondern entkernt, also in Ring und Kern getrennt und nach Materialsorte sortiert. Solch sortierter Schrott wurde u. a. nach China verkauft. Betrügerisch sollen diese Münzenteile in großem Umfang wieder maschinell zusammengesetzt worden sein. Diese neu zusammengesetzten Münzen wurden z. B. durch Flugbegleiterinnen nach Deutschland eingeführt, als beschädigte Münzen der Bundesbank zur Rücknahme angeboten und von dieser angenommen. Betroffen waren 29 Tonnen bei 263 Transaktionen in drei Jahren, im (Schadens-)Wert von 6 Millionen Euro. Das ist wenig im Vergleich zu fast 70.000 t Münzeinzahlungen bei der Bundesbank pro Jahr und fiel dadurch nicht auf. Nach einjähriger Ermittlung wurde der Fall im April 2011 als gerichtsanhängig publik.[111][112] Die Münzüberbringer gaben vor, „die Münzen seien in China beim Verarbeiten von Müll, Schrottautos und Altkleidern angefallen“. Ein Teil der Münzen war in die Teile zerfallen, bei einem Teil passten Ring und Kern herkunftsmäßig nicht zusammen, manche Spalten waren optisch durchscheinend oder wiesen Klebstoff auf.[113] Seit 11. Januar 2011 gilt nunmehr eine neue EU-Verordnung, wonach nur noch durch den normalen Gebrauch beschädigte Münzen umgetauscht werden. Alle anderen werden ersatzlos eingezogen.[114]
Die nationalen Behörden aller Euroländer stellten 2013 insgesamt 175.900 falsche Euromünzen sicher. Somit kam auf 100.000 echte Münzen eine Fälschung. Zwei von drei sichergestellten Falschmünzen waren 2-Euro-Münzen.[115] Um den Fälschungsschutz des Euros zu verbessern, trat in Deutschland zum 1. Januar 2013 die Bargeldprüfungsverordnung in Kraft,[116] die – nach einer Übergangsfrist von zwei Jahren – seit 1. Januar 2015 vorschreibt, wie Geldinstitute sicherzustellen haben, dass alle von ihnen wieder in Umlauf gebrachten Euromünzen echt sind.
Registriertes Falschgeld
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Deutschland wurden im ersten Halbjahr 2010 rund 33.700 falsche Eurobanknoten eingezogen, die Schadensumme betrug 1,9 Millionen Euro. Dies bedeutete einen Anstieg gegenüber den vorigen Jahren. Mit acht Fälschungen auf 10.000 Einwohner lag Deutschland aber weiter unter dem EU-Durchschnitt. Bei über 60 % der gefälschten Noten handelte es sich um 50-Euro-Scheine. An falschen Euromünzen wurden rund 33.600 Stück eingezogen, davon über 80 % Zwei-Euro-Münzen.[117] Europaweit betrafen im gleichen Zeitraum je gut 40 % der Fälschungen 20- und 50-Euro-Scheine.[118]
2011 wurden von der Deutschen Bundesbank 39.000, 2012 41.500 falsche Banknoten registriert, die Schäden von 2,1 Millionen bzw. 2,2 Millionen Euro verursachten. Mit 46 % aller „Blüten“ rangierte der 20-Euro-Schein vor dem 50er mit 34 % Anteil. 5er- und 500er-Noten machen nur jeweils 1 % des registrierten Falschgelds aus.
Europaweit wurden im ersten Halbjahr 2012 251.000 gefälschte Euro-Banknoten aus dem Verkehr gezogen. In Relation zu 14,6 Milliarden in Umlauf befindlichen echten Banknoten gilt der Anteil an gefälschten Scheinen als sehr gering.[96] Die meisten Fälschungen wurden 2009/10 gezählt; seither (Stand: 2012) nimmt deren Zahl ab.[95]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahre 2002 wurde der Euro mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet, da er „wie kein anderer Integrationsschritt zuvor die Identifikation mit Europa befördert und damit einen entscheidenden, epochemachenden Beitrag zum Zusammenwachsen der Völkerfamilie leistet“.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Daniel Cohn-Bendit, Oliver Duhamel, Thierry Vissol: Euro für alle. Das Währungswörterbuch. DuMont, Köln 1998 (Originaltitel: Petit dictionnaire de l’Euro, übersetzt von Ronald Voullié und Rainer Sprengel), ISBN 3-7701-4589-5.
- Christoph Driessen: Griff nach den Sternen: Die Geschichte der Europäischen Union. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg 2024, ISBN 978-3-7917-3474-3.
- Europäische Zentralbank (Hrsg.): Review of the International Role of the Euro. (PDF; 1,7 MB), Online-Publikation 2005.
- Hans-Olaf Henkel: Die Euro-Lügner. Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken – so werden wir getäuscht. Heyne, München 2013, ISBN 978-3-453-20058-6.
- David Marsh: Der Euro. Die geheime Geschichte der neuen Währung. Murmann, Hamburg 2009, ISBN 978-3-86774-045-6 (Originaltitel: The Euro, übersetzt von Friedrich Griese) (Inhalt).
- Thomas Mayer: Europas unvollendete Währung. Wie geht es weiter mit dem Euro? Wiley-VCH, Weinheim 2013, ISBN 978-3-527-50723-8 (Originaltitel: Europe’s Unfinished Currency, übersetzt von Brigitte Hilgner).[119]
- Nils Ole Oermann (Hrsg.): Der Euro – eine Karriere? Für Horst Köhler. Mit einem Geleitwort von Joachim Gauck. Herder, Freiburg u. a. 2013, ISBN 978-3-451-30762-1 (Inhalt).
- Jens Peter Paul: Zwangsumtausch. Wie Kohl und Lafontaine die D-Mark abschafften. Peter Lang, Frankfurt am Main 2010, ISBN 3-631-57658-7 (Rezension von Andreas Rödder; vgl. Pauls dem Buch zugrundeliegende, frei zugängliche Dissertation Bilanz einer gescheiterten Kommunikation. Fallstudien zur deutschen Entstehungsgeschichte des Euro und ihrer demokratietheoretischen Qualität. (PDF; 6,3 MB) Universität Frankfurt am Main, 2010).
- Thomas Piketty: Die Schlacht um den Euro. Interventionen. Übersetzung: Stefan Lorenzer. C. H. Beck Verlag, München 2015. ISBN 978-3-406-67527-0.[120]
- Joseph E. Stiglitz: The Euro: How a Common Currency Threatens the Future of Europe. W.W. Norton, New York 2016, ISBN 978-0-393-25402-0.
- Hans Tietmeyer: Der Euro. Historie und Herausforderung. In: Quellen und Forschungen aus italienischen Archiven und Bibliotheken 90 (2010), S. 437–455 (Volltext-Digitalisat).
- The Euro – our new cash. Guide to the introduction of euro banknotes and coins in Austria on 1 January 2002. Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, 1. Januar 2002.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- EU-Website zum Euro
- Europäische Zentralbank
- Offizielle Euromünzen der Mitgliedstaaten
- Deutsche Bundesbank: Die nationalen Rückseiten der Euromünzen.
- Die EZB mit aktuellen Kursen verschiedener Währungen gegen den Euro.
- Audio
- Marc Allemann: Die Geburtsstunde des Euros. In: Zeitblende, SRF, 4. Juni 2022 (Audio)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Aleksander Aristovnik, Tanja Čeč: Compositional Analysis Of Foreign Currency Reserves In The 1999–2007 Period. The Euro vs. The Dollar As Leading Reserve Currency. (PDF) Munich Personal RePEc Archive, Paper No. 14350, 30. März 2009, abgerufen am 27. Dezember 2010 (englisch).
- ↑ Texte zum Euro: Die Euro-Münzen – von der Konzeption bis zur Emission, Mai 2000, S. 26–28 (PDF)
- ↑ Stephanie Rudolf: EZB stellt neue Euro-Banknoten vor. In: faz.net. 10. Januar 2013, abgerufen am 11. Dezember 2014.
- ↑ Europäische Zentralbank, Eurosystem, Ein digitaler Euro, Erklärung und Berichte
- ↑ Europäische Zentralbank, Tiered CBDC and the financial system, Ulrich Bindseil, 2020
- ↑ Bank of England, Central bank digital currencies – design principles and balance sheet implications
- ↑ riksbank.se, E-krona project reports
- ↑ bis.org, Central bank digital currencies: foundational principles and core features
- ↑ a b c d e f g h i j Nicholas Gregory Mankiw, Mark P. Taylor: Grundzüge der Volkswirtschaftslehre. 5., überarbeitete und erweiterte Auflage. Schäffer-Poeschel, 2012, ISBN 978-3-7910-3098-2.
- ↑ Mitterrand forderte Euro als Gegenleistung für die Einheit. In: Spiegel Online. 25. September 2010, abgerufen am 11. Dezember 2014.
- ↑ Christoph Driessen: Griff nach den Sternen. Die Geschichte der Europäischen Union. Regensburg 2024, S. 181.
- ↑ Christoph Driessen: Griff nach den Sternen. Die Geschichte der Europäischen Union. Regensburg 2024, S. 170ff.
- ↑ Helmut Kohl: Aus Sorge um Europa. Ein Appell. Droemer Verlag, München 2014, S. 67–68.
- ↑ Klaus Wirtgen: Weg ohne Wiederkehr. In: Der Spiegel. Nr. 10, 1998 (online).
- ↑ Jens Peter Paul: Bilanz einer gescheiterten Kommunikation. Fallstudien zur deutschen Entstehungsgeschichte des Euro und ihrer demokratietheoretischen Qualität. Dissertation, 2007.
- ↑ Jens Peter Paul: Bilanz einer gescheiterten Kommunikation. Fallstudien zur deutschen Entstehungsgeschichte des Euro und ihrer demokratietheoretischen Qualität. Dissertation, 2007, S. 293.
- ↑ Haus der Geschichte: Einführung des Euro
- ↑ „Bei der Euro-Einführung war ich ein Diktator.“ Münchner Merkur, 11. April 2013
- ↑ EU-Finanzministertreffen – Grünes Licht für Beitritt Bulgariens zur Euro-Zone. In: deutschlandfunk.de. 8. Juli 2025, abgerufen am 8. Juli 2025.
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