„Universität zu Köln“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Update der Zahlen in "Haushalt und Finanzen" |
|||
(894 dazwischenliegende Versionen von mehr als 100 Benutzern, die nicht angezeigt werden) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Infobox Hochschule |
|||
{| border="0" cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 0px;" |
|||
| Name = Universität zu Köln |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Logo = Siegel Uni Köln (blau).svg |
|||
| colspan="2" align=center border-color:#FFFFFF | [[Bild:Universitaet_zu_Koeln-Siegel.jpg|200px|Siegel der Universität zu Köln]] |
|||
| Logogrösse = 225px |
|||
|---- |
|||
| Gründungsdatum = 1919 |
|||
| colspan="2" align=center | '''Universität zu Köln''' |
|||
| Trägerschaft = [[Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen|MKW NRW]] (staatlich) |
|||
|----- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Ort = [[Köln]] |
|||
| [[Rektor]]: || Univ.-Prof. Dr. rer. nat. [[Axel Freimuth]] |
|||
| Bundesland = {{Nordrhein-Westfalen}} |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Staat = {{Deutschland}} |
|||
| Gründungsjahr: || 1388-1798 (Alte Universität); 1919 (neue Universität) |
|||
| Leitung = [[Joybrato Mukherjee]]<ref>{{Internetquelle |url=https://portal.uni-koeln.de/universitaet/organisation/rektor |titel=Universität zu Köln > > Organisation > Rektor |abruf=2023-10-02}}</ref> |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Leitungstitel = Rektor |
|||
| [[Ort]]: || [[Köln]] ([[Nordrhein-Westfalen|NRW]]) |
|||
| Studentenzahl = 45.187 <small>(WS 2023/24)</small><ref name="Zahlen">{{Internetquelle |url=https://strategy.uni-koeln.de/strategisches_controlling__informationsmanagement/zahlen_i_daten_i_fakten/index_ger.html |titel=Zahlen, Daten, Fakten |hrsg=Universität zu Köln |abruf=2025-05-25}}</ref> |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Mitarbeiterzahl = 8809 <small>(2025)</small><ref name="Zahlen" /> |
|||
| [[Studiengang|Studiengänge]]: || > 150 (z. Zt. Umstellung auf [[Bologna-Prozess|BA/MA]]) |
|||
| davon Professoren = 616<ref name="Zahlen" /> |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Jahresetat = 920,0 Mio. € <small>(2025)</small><ref name="Zahlen" /><br /><small>Drittmittel: 239,2 Mio. €</small><ref name="Zahlen" /> |
|||
| [[Fakultät (Hochschule)|Fakultäten]]:|| |
|||
| Netzwerke = [[CEMS]], [[Coimbra-Gruppe|CG]], [[Deutsch-Französische Hochschule|DFH]]<ref name="dfh" />, [[German U15]] |
|||
*Wirtschafts- und Sozialwissenschaftl. Fak. |
|||
| Website = [https://www.uni-koeln.de/ www.uni-koeln.de] |
|||
*Rechtswissenschaftl. Fak. |
|||
}} |
|||
*Medizinische Fak. |
|||
[[Datei:Universität Köln – Hauptgebäude mit Albertus-Magnus-Platz von oben (April 2020).jpg|mini|Universität Köln – Hauptgebäude mit Albertus-Magnus-Platz von oben (2020)]] |
|||
*Philosophische Fak. |
|||
*Mathematisch-Naturwissenschaftl. Fak. |
|||
*Erziehungswissenschaftl. Fak. |
|||
*Heilpädagogische Fak. |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Studierende (WS 2005/06) || 48.706 (inkl. Zweit-, Gasthörer, Studienkolleg) |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Davon ausländische Studierende: || 5.889 (12,1 %) |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Absolventen: || 3.946 (im Studienjahr 2004; ohne Promotionen) |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Promotionen || 543 (im Studienjahr 2004) |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Habilitationen || 75 (im Studienjahr 2004) |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Professoren: || 508 (davon 70 Professorinnen; 2004) |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Wissenschaftl. Mitarbeiter: || 1.549 und 765 im Klinikum |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Nichtwissenschaftl. Mitarbeiter: || 1.462 und 3.736 im Klinikum |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| Anschrift des Rektorats: || Albertus-Magnus-Platz, 50923 [[Köln]] |
|||
|---- bgcolor="#FFFFFF" |
|||
| [[Website]]: ||[http://www.uni-koeln.de/ www.uni-koeln.de] |
|||
|---- |
|||
|} |
|||
Die '''Universität zu Köln''' ist eine |
Die '''Universität zu Köln''' ist eine wissenschaftliche [[Hochschule]] in [[Köln]] mit dem Fächerspektrum einer [[Volluniversität]]. Sie wurde 1919 als zweite Universität in der Weimarer Republik (nach der [[Universität Hamburg]]) gegründet. Nach dem Verlust der [[Universität Straßburg|Kaiser-Wilhelms-Universität zu Straßburg]] infolge des Ausgangs des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] sollte sie deren Tradition fortsetzen und die „deutsche Position am Rhein stärken“.<ref>Erich Meuthen: ''Kleine Kölner Universitätsgeschichte'', Köln 1998, S. 31.</ref> |
||
Mit im Wintersemester 2023/24 über 45.000 [[Student|Studierenden]]<ref>{{Internetquelle |url=https://portal.uni-koeln.de/universitaet/aktuell/presseinformationen/detail/universitaet-zu-koeln-begruesst-rund-1100-erstsemester-zum-sommersemester-2023 |titel=Universität zu Köln begrüßt rund 1.100 Erstsemester zum Sommersemester 2023 |sprache=de-DE |abruf=2023-05-01}}</ref> ist sie eine der [[Liste der Hochschulen in Deutschland|zahlenmäßig größten]] [[Präsenzuniversität]]en in Deutschland. 2012 bis 2019 hatte sie im Rahmen der dritten [[Exzellenzinitiative|Exzellenzinitiative zur Hochschulförderung]] den Exzellenzstatus inne.<ref>{{Literatur |Titel=Bonn darf sich «Exzellenzuni» nennen: Köln verliert Titel |Sammelwerk=Die Welt |Datum=2019-07-19 |Online=https://www.welt.de/regionales/nrw/article197143579/Bonn-darf-sich-Exzellenzuni-nennen-Koeln-verliert-Titel.html |Abruf=2022-07-22}}</ref> |
|||
== Geschichte und Entwicklung== |
|||
== Geschichte und Entwicklung == |
|||
=== Die Alte Universität === |
=== Die Alte Universität === |
||
{{Hauptartikel|Universitas Studii Coloniensis}} |
|||
Die Universität zu [[Köln]] wurde am 21. Mai [[1388]] als vierte Universität im [[Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation|Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation]] nach der [[Karls-Universität Prag]] ([[1348]]), der [[Universität Wien]] ([[1365]]) und der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg|Ruprecht-Karls-Universität]] in [[Heidelberg]] ([[1386]]) gegründet. Die Initiative dazu ging nicht wie sonst üblich vom Kaiser oder einem Fürsten aus, sondern vom Rat der Reichsstadt Köln, die auch die Kosten für den Lehrbetrieb übernahm. Die Gründungsurkunde, quasi die Genehmigung, wurde von [[Papst]] [[Urban VI.]] unterzeichnet. Am [[6. Januar]] [[1389]] wurde der Vorlesungsbetrieb aufgenommen. Sie gehörte von Beginn an mit 700 Immatrikulierten (später ca. 1000) zu den größten Universitäten Europas. Sie ging hervor aus den "Generalstudien" des [[Dominikaner]]-Ordens, die [[1248]] [[Albertus Magnus]] eingerichtet hatte. Die Hochschule besaß alle vier damals üblichen Fakultäten: "Artes", Theologie, Medizin und in der Jurisprudenz bot sie außer dem Kirchenrecht auch noch das "Römische Recht" an. |
|||
[[Datei:Fachhochschule Köln - Campus Südstadt, GWZ-2984.jpg|mini|Erstes Gebäude der neuen Universität (bis 1934), heute [[TH Köln]] (2012)]] |
|||
Am 21. Mai 1388 erteilte Papst [[Urban VI.]] dem Kölner Rat ein Privileg zur Gründung einer Universität, die am 6. Januar 1389 ihren Lehrbetrieb aufnahm. Köln war im [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] nach der [[Karls-Universität Prag]] (1348), der [[Universität Wien]] (1365) und der [[Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg]] (1386) die vierte Universitätsgründung. Die Initiative dazu ging nicht wie sonst üblich vom Kaiser oder einem Fürsten aus, sondern vom Rat der [[Freie Reichsstadt|Freien Reichsstadt]] Köln, die auch die Kosten für den Lehrbetrieb übernahm.<ref>Gründungsurkunde in: v. den Brincken, ''Stadt und Hochschule'', Quellen der Stadt Köln Bd. 1, S. 308–309.</ref> |
|||
Nach der französischen Besetzung Kölns wurde die Universität am 28. April 1798 wie 1795 die [[Universitäten in Frankreich]]<ref>{{Literatur |Autor=Cristina Fraenkel-Haeberle |Titel=Die Universität im Mehrebenensystem |Verlag=Mohr Siebeck |Ort=Tübingen |Datum=2014 |ISBN=978-3-16-152578-0 |Seiten=29 |Online={{Google Buch |BuchID=ShLuU03TcK4C |Seite=29}}}}</ref> und die Universitäten in [[Universität Trier|Trier]] und [[Universität Mainz|Mainz]] geschlossen. An ihre Stelle trat eine Zentralschule des [[Département de la Roer]], genannt „Université de Cologne organisé en Ecole centrale“. |
|||
Im Jahr [[1798]] wurde die Universität von den [[1794]] in Köln eingerückten Franzosen geschlossen. Ihr letzter gewählter Rektor war [[Ferdinand Franz Wallraf]], der für Köln als Retter vieler Kunstwerke Bedeutung hat. Seine Sammlung gehört heute zum [[Wallraf-Richartz-Museum]]. |
|||
=== Die Neue Universität === |
=== Die Neue Universität === |
||
[[Datei:Köln - Römerpark Handelshochschule 1911 Postkarte, RBA.jpg|mini|Claudiusstraße 1 – Blick durch den [[Römerpark (Köln)|Römerpark]] auf die Handelshochschule (1911)]] |
|||
[[Bild:Universität_zu_Köln_Hauptgebäude_ost.jpg|thumb|Hauptgebäude (Ostansicht)]] |
|||
Bestrebungen der Stadt und von Kölner Bürgern im Verlauf des [[19. Jahrhundert]]s zur Wiedererlangung der [[Universität]] blieben erfolglos. Aufgrund einer Stiftung des Kölner Industriellen [[Gustav Mevissen]] gelang zum 1. Mai 1901 die Gründung der ''[[Handelshochschule Köln]]'', der 1912 die ''Hochschule für kommunale und soziale Verwaltung'' angegliedert wurde. Schon 1904 wurde die erste [[Uniklinik Köln#Geschichte der Medizinischen Fakultät und des Klinikums|''Akademie für praktische Medizin'']] in Köln eröffnet, die aber nur im klinischen Bereich ausbildete und Fortbildungen für approbierte Ärzte anbot. |
|||
Im Verlauf des [[19. Jahrhundert|19. Jahrhunderts]] waren Bestrebungen der Stadt und ihrer Bürger, eine neue [[Universität]] zu gründen, gescheitert. Erst [[1919]] gelang es, die [[Preußen|preußische]] Staatsregierung zu überzeugen. Durch einen Beschluss des Rates der Stadt Köln wurde die städtische Universität neu gegründet. Am [[29. Mai]] [[1919]] unterzeichnete der damalige [[Oberbürgermeister]] der Stadt, [[Konrad Adenauer]], den Staatsvertrag mit Preussen. Die Universität ging aus der ebenfalls städtischen, am 1. Mai [[1901]] gegründeten, ''Handelshochschule'', der ''Hochschule für kommunale und soziale Verwaltung'' von [[1912]] sowie der ersten deutschen ''Akademie für praktische Medizin'' von [[1904]] hervor, die in die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät bzw. die Medizinische Fakultät übergingen. Als erster Rektor wurde [[Christian Eckert]] gewählt. Die Universität residierte in den für die Handelshochule bis 26. Oktober [[1907]] am Römerpark, Südstadt, errichteten Gebäuden ('''"Alte Universität"''' jetzt durch die [[Fachhochschule Köln]] genutzt). |
|||
Erst nach der Revolution gelang es am 4. Januar 1919, einen Beschluss der [[Preußen|preußischen]] Staatsregierung herbeizuführen, mit dem die Zusammenfassung der Kölner Hochschuleinrichtungen zu einer ''neuartigen Universität'' neben der [[Universität Bonn]] gestattet wurde. Im Gegenzug musste sich die Stadtgemeinde zur Übernahme der Bau- und Sachkosten verpflichtet. Dessen ungeachtet war Köln wie die [[Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main|Universität Frankfurt]] eine preußische Landesuniversität. Am 27. bzw. 29. Mai 1919 unterzeichneten [[Kultusminister]] [[Konrad Haenisch]] und [[Oberbürgermeister]] [[Konrad Adenauer]] den Staatsvertrag. |
|||
[[Image:Rund-um-die-Universitaet-zu-Koeln-005.jpg|thumb|Gebäude der WiSo-Fakultät von [[Wilhelm Riphahn]]]] |
|||
Aus den als Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät weitergeführten Kölner Hochschulen gingen 1920 die Rechtswissenschaftliche und die Philosophische Fakultät (unter Einschluss der Naturwissenschaften) hervor; die ''Akademie für praktische Medizin'' war mit der Universitätsgründung zur Medizinischen Fakultät geworden. Erster Rektor wurde [[Christian Eckert (Wirtschaftswissenschaftler)|Christian Eckert]], bis dahin Studiendirektor der Kölner Hochschulen. Sitz der Universität wurde das für die Handelshochschule errichtete und am 26. Oktober 1907 errichtete Gebäude am [[Römerpark (Köln)|Römerpark]], Südstadt, (jetzt durch die [[Technische Hochschule Köln]] genutzt) von 1919 bis 1934 (auch ''Alte Universität'' genannt). Hinzu kamen am 9. Januar 1920 die Rechtswissenschaftliche und am 3. Mai 1920 die Philosophische Fakultät, von der sich 1955 die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät abspaltete.<ref>[https://books.google.de/books?id=drwzbPQjMyUC&pg=PA380&dq=k%C3%B6ln+universit%C3%A4t+1919&hl=de&sa=X&ei=5JQBVZ3lHYL6PLPlgKAO&ved=0CC4Q6AEwAQ#v=onepage&q=k%C3%B6ln%20universit%C3%A4t%201919&f=false Marco Gebert: ''Festung und Stadt Köln''], 2013, S. 381.</ref> |
|||
[[Image:Universitaet zu Koeln WiSo Gebaeude.JPG|thumb|Gebäude der WiSo-Fakultät (Nahansicht)]] |
|||
Köln war aufgrund des starken Zuzugs von Studierenden seit 1925 die zweitgrößte preußische Universität nach der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelms Universität Berlin]]. Am 26. Oktober 1929 wurde der Grundstein für ein neues Universitätsgebäude gelegt, dessen Pläne vom städtischen Baudirektor [[Adolf Abel (Architekt)|Adolf Abel]] stammen. Nach einer Bauunterbrechung von 1931 bis 1933 zog die Universität zum 1. Oktober 1934 vom Römerpark an den neuen Standort an der Universitätsstraße. Der funktional schlichte Neubau im Inneren Grüngürtel [[Köln-Lindenthal]]s nahe der Universitätsklinik Lindenburg wurde am 5. April 1935 eingeweiht. |
|||
Am 2. November [[1934]] konnte die Universität in einen vom Architekten [[Adolf Abel]] errichteten funktional schlichten Neubau im Inneren Grüngürtel nahe bei der Medizinischen Fakultät einziehen. Bereits [[1925]] war die Universität zu Köln nach der [[Humboldt-Universität Berlin|Universität]] in [[Berlin]] die zweitgrößte preußische Universität.[[1920]] kamen die Rechtswissenschaftliche und die Philosophische Fakultät hinzu, von der sich [[1955]] die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät abspaltete.[[1980]] wurden die beiden Kölner Abteilungen der ''Pädagogischen Hochschule Rheinland'' als Erziehungswissenschaftliche und Heilpädagogische Fakultät der Universität zu Köln angegliedert. Am 1. April [[1954]] wurde die Universität zu Köln mit Wirkung vom 1. April [[1953]] durch das [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]] [[Nordrhein-Westfalen]] übernommen. Die Bindung an die Stadt und den [[Regierungsbezirk Köln]] wird durch die Institution des ''Kuratoriums'' gewährleistet. |
|||
Nach der nationalsozialistischen [[Machtergreifung]] begann eine umfassende „Säuberung“ der Universität, der vor allem Professoren jüdischer Herkunft zum Opfer fielen. Dadurch wurden insgesamt 58 Lehrkräfte vertrieben, 23 Prozent des Lehrkörpers.<ref>Vgl. [[Michael Grüttner]], ''Ausgegrenzt: Entlassungen an den deutschen Universitäten im Nationalsozialismus. Biogramme und kollektivbiografische Analyse'', de Gruyter, Berlin/Boston 2023, ISBN 978-3-11-123678-0, S. 12. Namensliste: S. 333–375.</ref> In den folgenden Jahren entstanden neue Lehrstühle und Institute, die auf die Interessen des Regimes zugeschnitten waren, unter anderem ein Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene (1940).<ref>[[Habbo Knoch]] u. a. (Hrsg.), Die Neue Universität zu Köln, Böhlau, Köln 2019, S. 98.</ref> Das Hauptgebäude der Universität wurde im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] durch Luftangriffe schwer beschädigt. Dennoch begann bereits 1945 wieder der Vorlesungsbetrieb. |
|||
Der Ausbau der Universität begann mit dem Bau der Hörsaal- und Seminartrakte und des achtgeschossigen Seminar- und Bürohochhauses für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät von [[Wilhelm Riphahn]] zwischen 1956 und 1960. In dieser Fakultät hatte sich die Studierendenzahl zwischen 1949 und 1955 auf über 5000 nahezu verfünffacht. Die Universitätsbibliothek folgte 1966, der Albertus-Magnus-Platz wurde durch die Absenkung und Überdeckung der Universitätsstraße erweitert. 1968 wurde das Hörsaalgebäude fertiggestellt, die Physikalischen und Chemischen Institute jenseits der Zülpicher Straße folgten zwischen 1968 und 1975. Mit dem Neubau des ''Philosophikums'' 1974 war der Campus der Universität im wesentlichen fertig. Der Komplex des Klinikums mit den alten Gebäuden der Klinikanstalten ''Lindenburg'' wurde ab 1965 (Frauenklinik) bis 1974 (Bettenhaus des Zentralklinikums) modernisiert und erweitert. Der jenseits der ''Akademischen Lustwiese'' (Akaluwie) 1974 errichtete Neubau der Zentral[[mensa]] ist immer noch einer der modernsten und größten Studierenden-Speisebetriebe in Europa. Der Ausbau und die modernisierung der Hochschulgebäude wird bis in die Gegenwart fortgeführt. |
|||
{{Panorama|Pano-unikoeln-magnusplatz.jpg|1000|Universität zu Köln – Hauptgebäude am Albertus-Magnus-Platz in [[Köln-Lindenthal|Lindenthal]] (2009)}} |
|||
Alle diese Anlagen blieben eingebettet in den Inneren [[Kölner Grüngürtel]] und bildeten so einen innenstadtnahen zusammenhängenden [[Campus (Uni)|Universitätscampus]], der dennoch im Grünen liegt. |
|||
Allerdings überschritten die Kosten für den Wiederaufbau die Möglichkeiten der Stadt, unter deren alleiniger Trägerschaft die Universität bis 1954 stand. So wurde am 1. April 1954 die Universität zu Köln mit Wirkung vom 1. April 1953 durch das [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]] [[Nordrhein-Westfalen]] übernommen. Die Bindung an die Stadt und den [[Regierungsbezirk Köln]] wurde bis zum Jahre 2007, dem Inkrafttreten einer neuen Grundordnung, durch die Institution des ''Kuratoriums'' gewährleistet, in dem der Oberbürgermeister den Vorsitz führte. Darüber hinaus kooperiert die Universität mit vielen städtischen Einrichtungen und anderen Einrichtungen in der Stadt, wie zum Beispiel mit dem [[Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv|Rheinisch Westfälischen Wirtschaftsarchiv]], der [[Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie]] und vielen städtischen Kliniken. |
|||
Im Mai und Juni [[2006]] sorgte die Einführung von Studiengebühren für Unruhe an der Universität. Die Diskussionen im Vorfeld der Einführung führte u.a. zur Besetzung des [[Rektorat]]s durch einige hundert Studenten und dazu, dass der Senat der Hochschule bei der Beschlussfassung über die Gebührenordnung an einem zunächst geheimen Ort - im [[Forschungszentrum Jülich]] - tagte, um eine Störung durch protestierende Studenten zu verhindern. U.a. deswegen wurden aus einem kleinen Teil der Studierendenschaft Rücktrittsforderungen an den Rektor laut. |
|||
Der Ausbau der Universität begann mit dem Bau der Hörsaal- und Seminartrakte und des achtgeschossigen Seminar- und Bürohochhauses für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät von [[Wilhelm Riphahn]] zwischen 1956 und 1960. In dieser Fakultät hatte sich die Studierendenzahl zwischen 1949 und 1955 auf über 5000 nahezu verfünffacht. Gleichzeitig wurden für die Kölner Abteilungen der Pädagogischen Akademie Rheinland von [[Hans Schumacher (Architekt)|Hans Schumacher]] (1955–1970) neue Gebäude jenseits der Dürener Straße errichtet, seit der Übernahme durch die Universität als Campus Nord geführt und Mitte der 1990er Jahre unter der Stadtkonservatorin [[Hiltrud Kier]] unter Denkmalschutz gestellt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.mai-nrw.de/Zurueck-auf-Los.161.0.html |text=Ausstellungsprojekt zum Jubiläum |wayback=20141129040024}}</ref><ref>archive.org: {{Webarchiv |url=https://www.hf.uni-koeln.de/32844 |wayback=20180322085551 |text=Projekt ''Zurück auf Los'' bei der Humanwissenschaftlichen Fakultät}}, hf.uni-koeln.de, Artikel vom 22. Juni 2015, abgerufen am 13. November 2022.</ref> Die [[Universitäts- und Stadtbibliothek Köln|Universitätsbibliothek]] von [[Rolf Gutbrod]] und in Zusammenarbeit mit dem Bildenden Künstler [[Jürgen Hans Grümmer]]<ref>[https://juergenhans-gruemmer.de/?id=64 ''Die Gestaltung des Kölner Universitätsgeländes durch Jürgen Hans Grümmer in den 1960er und frühen 1970er Jahren in Zusammenarbeit mit Architekturbüro Rolf Gutbrod.''] In: ''juergenhans-gruemmer.de''.</ref> folgte 1966. Der [[Albertus-Magnus-Platz (Köln)|Albertus-Magnus-Platz]] wurde durch die Absenkung und Deckelung der Universitätsstraße erweitert und von Jürgen Hans Grümmer mit Bodenmosaiken gestaltet. 1968 wurde das Hörsaalgebäude von Rolf Gutbrod und ebenfalls in Zusammenarbeit mit Grümmer als bildendem Künstler fertiggestellt. Das Freigelände zwischen Hauptgebäude, Albertus-Magnus-Platz, Hörsaalgebäude und Bibliothek ist Bestandteil des künstlerischen Gesamtkonzepts von Jürgen Hans Grümmer, der die Innengestaltungen von Hörsaalgebäude und Bibliothek mit Bodenmosaiken, Wandgestaltungen u. ä. nach außen sowohl durch Fassadengestaltung als auch Bodengestaltungen, Möblierung, gestalteten Bauminseln und Ruhezonen fortführte. Der Bau der Physikalischen und Chemischen Institute jenseits der Zülpicher Straße folgte zwischen 1968 und 1975. Mit dem Neubau des ''Philosophikums'' 1974 war der Campus der Universität im Wesentlichen fertig und Grümmer wurde damit beauftragt, das Forum in die künstlerische Gesamtgestaltung zwischen Hauptgebäude, Philosophikum und Hörsaalgebäude zu integrieren. Der Komplex des [[Uniklinik Köln|Klinikums]] mit den alten Gebäuden der Krankenanstalten ''Lindenburg'' wurde ab 1965 (Frauenklinik) bis 1974 (Bettenhaus des Zentralklinikums) modernisiert und erweitert. Der jenseits der ''Akademischen Lustwiese'' (Akaluwie) 1974 errichtete Neubau der [[Mensa (Universität)|Zentralmensa]] ist immer noch einer der modernsten und größten Studierenden-Speisebetriebe in Europa. 1980 wurden die beiden Kölner Abteilungen der ''[[Pädagogische Hochschule Rheinland|Pädagogischen Hochschule Rheinland]]'' als Erziehungswissenschaftliche und Heilpädagogische Fakultät der Universität zu Köln angegliedert. Der Ausbau und die Modernisierung der Hochschulgebäude wird bis in die Gegenwart fortgeführt. Beispiele: |
|||
=== Die Universität heute === |
|||
[[Datei:Universität zu Köln, Gebäude 102.jpg|mini|hochkant|Neubau des ''Studierenden Service Center'' (SSC), Gebäude 102. (2015)]] |
|||
[[Bild:Universitaet_zu_Koeln-Eingang_Hauptgebaeude.jpg|thumb|Universität zu Köln - Eingang des Hauptgebäudes in [[Köln-Lindenthal (Stadtbezirk)|Lindenthal]]]] |
|||
* Ende 2013 wurde die Erneuerung der Natursteinfassade des Hauptgebäudes auf der Seite zum Albertus-Magnus-Platz abgeschlossen. |
|||
Die Kölner Universität ist heute eine der führenden deutschen Hochschulen. Sie zählt regelmäßig zu den TOP 5 in [[Betriebswirtschaftslehre]], [[Volkswirtschaftslehre]] und den [[Rechtswissenschaften]] und unterhält Forschungskooperationen zu mehreren Großforschungseinrichtungen. Im Ranking "Masters in Management" (2006) der Financial Times belegte die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät den 17. Platz (Vj.: 10) unter den 35 führenden europäischen Managementausbildungsstätten; die Community of European Management Schools [[CEMS]], dem die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät als Gründungsmitglied angehört, belegte den 2. Platz (Vj.: 3). |
|||
* südlich des Hauptgebäudes entstand ein neues Seminargebäude („Gebäude 106“).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-koeln.de/uni/gebaeude/106.html |titel=Gebäude 106 |werk=uni-koeln.de |abruf=2024-11-27}}</ref> |
|||
* Im Frühjahr 2014 wurde der Neubau des Studierenden Service Centers neben dem Hauptgebäude der Universität fertiggestellt. |
|||
Seit 2003 tragen alle Gebäude Gebäudenummern.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-koeln.de/uni/gebaeude/ |titel=Gebäude der Universität zu Köln |abruf=2024-11-27}}</ref> |
|||
Alle diese Anlagen liegen eingebettet in den Inneren [[Kölner Grüngürtel]] und bilden so einen innenstadtnahen zusammenhängenden [[Campus (Universität)|Universitätscampus]], der dennoch im Grünen liegt. |
|||
== Profil == |
|||
=== Name === |
|||
Die Hochschule hatte lange keinen Namen, wenn man nicht den mittelalterlichen Namen ''universitas studii s[an]c[ta]e civitatis coloniensis'' (siehe Siegel) oder die neue Bezeichnung ''Universität Köln'' dafür nimmt. Beides bedeutet, dass die Hochschule eine ''stadtkölnische'' Einrichtung war. Während des Rektorats von [[Josef Kroll]] (1945–1949) wurde die offizielle Benennung der Universität als ''Universität zu Köln'' eingeführt. Eine Initiative dazu hatte Kroll schon in seiner ersten Amtszeit Anfang der 1930er Jahre ergriffen.<ref>{{Internetquelle |url=https://rektorenportraits.uni-koeln.de/rektoren/josef_kroll/ |titel=Josef Kroll |werk=rektorenportraits.uni-koeln.de |abruf=2022-07-22}}</ref> |
|||
<!-- Die Angehörigen der Hochschule, denen dies Geschichtsbewusstsein der städtischen Gründung fehlt, taten und tun sich immer noch schwer mit dem Fehlen eines sonst üblichen Namens nach einer der Hochschule verbundenen Persönlichkeit. Die Figur des [[Albertus Magnus]] vor der Hochschule auf dem ''Albertus-Magnus-Platz'' und auf dem Vorlesungsverzeichnis ist dabei keine Hilfe. ----------------- belegen --> |
|||
[[Datei:1964 Rektoratsübergabe Universität zu Köln.tiff|mini|Feierliche Rektoratsübergabe in der Aula der Universität zu Köln am 16. November 1964]] |
|||
== Profil == |
|||
=== Organisation und Fakultäten === |
=== Organisation und Fakultäten === |
||
Das Rektorat leitet die Universität. Es besteht aus dem Rektor als Vorsitzendem ([[Joybrato Mukherjee]])<ref>{{Internetquelle |url=https://portal.uni-koeln.de/universitaet/aktuell/koelner-universitaetsmagazin/unimag-einzelansicht/wichtig-ist-dass-wir-uns-alle-als-mitglieder-der-universitaet-verstehen#news9395 |titel=»Wichtig ist, dass wir uns alle als Mitglieder der Universität verstehen« |werk=uni-koeln.de |abruf=2023-10-02}}</ref>, sechs Prorektoren und dem Kanzler ([[Karsten Gerlof]]).<ref>{{Internetquelle |url=https://portal.uni-koeln.de/universitaet/organisation/rektorat/kanzler |titel=Kanzler |werk=uni-koeln.de |abruf=2023-04-25}}</ref> Das Rektorat wird von der Hochschulwahlversammlung gewählt, in der der Senat und der [[Hochschulrat (Deutschland)|Hochschulrat]] gleich großes Stimmgewicht ausüben; die erste Amtszeit beträgt mindestens sechs Jahre und weitere Amtszeiten mindestens vier Jahre. Der Rektor ist Vorsitzender des Rektorats und des Senats der Universität.<ref>{{Internetquelle |url=https://portal.uni-koeln.de/universitaet/universitaet-auf-einen-blick/geschichte-archiv/chronik |titel=Chronik |werk=portal.uni-koeln.de |abruf=2022-07-22}}</ref> |
|||
[[Bild:UzK_Statistik_Stud_Fak._WS2005-06.jpg|thumb|Studierende nach Fakultät (WS 05/06)]] |
|||
[[ |
[[Datei:025 Wikipedia Grafik Fakultäten.png|mini|Studierende nach Fakultät (WS 22/23)]] |
||
Die Universität gliedert sich in die folgenden |
Die Universität gliedert sich in die folgenden sechs Fakultäten: |
||
{| cellpadding="0" cellspacing="5" |
|||
|'''Fakultät (Stand WS 23/24)''' || ! align="right" |'''Studierende{{FN|1}}''' || ! align="right" |'''(Neu-)Gründungsjahr''' |
|||
{| cellpadding=0 cellspacing="5" |
|||
|'''Fakultät''' || ! align="right" |'''Studierende<sup>1)</sup>''' || ! align="right" |'''(Neu)Gründungsjahr''' |
|||
|- |
|- |
||
|Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät|| ! align="right" | |
|[[Wirtschaftswissenschaft|Wirtschafts-]] und [[Sozialwissenschaften|Sozialwissenschaftliche]] Fakultät || ! align="right" |7142 || align="right" ! |1919 |
||
|- |
|- |
||
| |
|[[Medizin]]ische Fakultät || ! align="right" | 4135 || align="right" ! |1919 |
||
|- |
|- |
||
|Rechtswissenschaftliche Fakultät|| ! align="right" | |
|[[Rechtswissenschaften|Rechtswissenschaftliche]] Fakultät || ! align="right" | 5576 || align="right" ! |1920 |
||
|- |
|- |
||
|Philosophische Fakultät|| ! align="right" | |
|[[Philosophie|Philosophische]] Fakultät || ! align="right" | 11.570 || align="right" ! |1920 |
||
|- |
|- |
||
|Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät|| ! align="right" | |
|[[Mathematik|Mathematisch]]-[[Naturwissenschaften|Naturwissenschaftliche]] Fakultät || ! align="right" | 9195 || align="right" ! |1955 |
||
|- |
|- |
||
| |
|[[Humanwissenschaften|Humanwissenschaftliche]] Fakultät || ! align="right" | 7538 || align="right" ! |2007 |
||
|- |
|- |
||
|Außerhalb der Fakultäten (interdisziplinärer Studiengang) |
|||
|Heilpädagogische Fakultät || ! align="right" |4.210 || ! align="right" |1980 |
|||
| align="right" |31 |
|||
| align="right" | |
|||
|- |
|- |
||
|'''Gesamt''' || |
|'''Gesamt''' || align="right" ! |'''45.187''' || |
||
|} |
|} |
||
''<sup>1)</sup>WS 2005/06, ohne Gasthörerstudium und Studienkolleg'' |
|||
{{FNZ|1|<small>''WS 2023/24, gem. Universitätspublikation 'Zahlen Daten Fakten 2023 (Stand: Dezember 2023), Haupt- und Nebenhörer, ohne Promotionsstudierende, inkl. Kurzzeitstudierende''</small><ref name="zahlen_daten_fakten">{{Internetquelle |url=https://strategy.uni-koeln.de/strategisches_controlling__informationsmanagement/zahlen_i_daten_i_fakten/index_ger.html |titel=Universität zu Köln – Zahlen {{!}} Daten {{!}} Fakten 2023 |titelerg=Studierende – Entwicklung der Studierenden nach Fakultäten* in Köpfen |werk=Universität zu Köln |datum=2023 |seiten=40 ff. |format=PDF; 7,9 MB |sprache=de |abruf=2025-06-03}}</ref>}} |
|||
Am [[20. Juli]] [[2005]] beschloss der Senat der Universität ein Konzept zur Neuordnung der Fakultäten, welches zum [[1. Januar]] [[2007]] umgesetzt werden soll. Das Konzept sieht die Auflösung der Erziehungswissenschaftlichen und der Heilpädagogischen Fakultät in ihrer bisherigen Form sowie die Gründung einer neuen "sechsten" ''Fakultät für Pädagogik, Psychologie und Rehabilitation'' (Arbeitstitel) vor. Die Vertreterinnen und Vertreter der didaktischen Fächer, die bisher vor allem an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät tätig waren, sollen im Zuge der Umstrukturierung den ihrem Fach entsprechenden Fakultäten als eigene Fachgruppe für Didaktik zugeordnet werden (z.B. "Biologie und ihre Didaktik", "Chemie und ihre Didaktik" etc. als neue didaktische Fachgruppe an der Math.-Nat.-Fak.), während an der neuen Fakultät vor allem die pädagogischen, heilpädagogischen und psychologischen Fächer (bisher in der Philosophischen Fakultät) verbleiben bzw. angesiedelt werden sollen. |
|||
Am 20. Juli 2005 beschloss der Senat der Universität ein Konzept zur Neuordnung der Fakultäten. Das Konzept brachte die Auflösung der Erziehungswissenschaftlichen und der Heilpädagogischen Fakultät in ihrer bisherigen Form sowie die Gründung einer neuen „sechsten“, der ''[[Humanwissenschaft]]lichen'', Fakultät. Die Vertreter der didaktischen Fächer, die bisher vor allem an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät tätig waren, wurden im Zuge der Umstrukturierung den ihrem Fach entsprechenden Fakultäten als eigene Fachgruppe für [[Didaktik]] zugeordnet (zum Beispiel „Biologie und ihre Didaktik“, „Chemie und ihre Didaktik“ als neue didaktische Fachgruppe an der Math.-Nat.-Fak.), während an der neuen ''Humanwissenschaftlichen'' Fakultät vor allem die pädagogischen, heilpädagogischen und psychologischen Fächer verblieben beziehungsweise aus der Philosophischen und der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät überführt wurden. Die Neuorganisation der Fakultäten wurde mit der Errichtung der entsprechenden Gremien formal zum 1. Januar 2007 umgesetzt. Im Jahr 2010 wurde das Zentrum für LehrerInnenbildung gegründet, welchem im Zuge der Umstrukturierung der Lehrerbildung in NRW weitreichende Kompetenzen in der Organisation und Koordination der Lehramtsstudiengänge übertragen wurde. |
|||
=== Forschung === |
|||
'''DFG:''' |
|||
*9 [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|DFG]]-[[Sonderforschungsbereich]]e |
|||
*5 DFG-Graduiertenkollegs (vgl. Graduiertenprogramme) |
|||
=== Besondere Förderung der Forschung === |
|||
'''EU:''' |
|||
'''Exzellenzcluster / Exzellenzinitiative von Bund und Ländern'''<ref>{{Internetquelle |url=https://uni-koeln.de/universitaet/aktuell/meldungen/meldungen-detail/grosser-erfolg-universitaet-zu-koeln-freut-sich-ueber-fuenf-exzellenzcluster#news12097 |titel=Großer Erfolg: Universität zu Köln freut sich über fünf Exzellenzcluster |datum=2025-05-22 |sprache=de-DE |abruf=2025-05-22}}</ref> |
|||
*Functional Genomics in Embryonic Stem Cells (FunGenEs) |
|||
*Diagnostische molekulare Bildgebung für Neurologie und Herzgefäßerkrankungen (DIMI) |
|||
* CECAD Cologne Excellence Cluster for Aging and Aging-Associated Diseases |
|||
'''Graduiertenprogramme:''' |
|||
* CEPLAS Cluster of Excellence on Plant Sciences |
|||
*International Graduate School in Genetics and Functional Genomics ([[NRW Graduate School]]) |
|||
* DYNAVERSE Our Dynamic Universe (ab 1. Januar 2026) |
|||
*Internationaler Promotionsstudiengang Molekulare Medizin (ZMMK) |
|||
* ECONtribute: Märkte & Public Policy |
|||
*Cologne University Bioinformatics Center (CUBIC) |
|||
* ML4Q Matter and Light for Quantum Computing |
|||
*Graduiertenkolleg "Theoretische und empirische Grundlagen des Risikomanagements" (seit 2002) |
|||
* Adenauer School of Government<ref name="asog">{{Internetquelle |url=https://uni-koeln.de/universitaet/aktuell/meldungen/presseinformationen/detail/universitaet-zu-koeln-gruendet-adenauer-school-of-government |titel=Universität zu Köln gründet Adenauer School of Government |titelerg=Presseinformation |werk=uni-koeln.de/ |hrsg=Universität zu Köln |datum=2025-06-12 |sprache=de-DE |abruf=2025-06-12}}</ref> |
|||
*Graduiertenkolleg "Globale Strukturen in Geometrie und Analysis" (seit 2006) |
|||
*Graduiertenkolleg "Azentrische Kristalle" (seit 1999) |
|||
*Graduiertenkolleg "Molekulare Analyse von Entwicklungsprozessen bei Pflanzen" (seit 1997) |
|||
*Graduiertenkolleg "Genetik zellulärer Systeme" (seit 1997) |
|||
Am 5. Juni 2025 haben die Universität zu Köln und die von der Familie Reimann gegründete, gemeinnützige [[Alfred Landecker Foundation]] einen Kooperationsvertrag zum Aufbau der '''Adenauer School of Government (ASG)''' geschlossen. Ziel der ASG ist es, sich als führendes, überparteiliches Zentrum für Public Policy, Governance und Administrative Sciences zu etablieren, das die relevanten Entwicklungen in der Wirtschaftswissenschaft und weiteren Wissenschaftsfeldern mitgestaltet. Die School wird dauerhaft gefördert; zum Start steht ein Jahresbudget von zehn Millionen Euro zur Verfügung.<ref name="asog" /> |
|||
'''Kooperation mit Großforschungseinrichtungen:''' |
|||
==== DFG ==== |
|||
Kölner Professoren sind gleichzeitig Mitglieder in den Großforschungseinrichtungen, auch Studierende können dort mitforschen. |
|||
* 18 [[Deutsche Forschungsgemeinschaft|DFG]]-[[Sonderforschungsbereich]]e und 10 Beteiligungen an Sonderforschungsbereichen anderer Hochschulen (Stand Oktober 2024)<ref name="SFB_Uni_Köln">{{Internetquelle |url=https://verwaltung.uni-koeln.de/forschungsmanagement/content/grossprojekte/dfg_sonderforschungsbereiche/index_ger.html |titel=DFG-Sonderforschungsbereiche |titelerg=Verwaltung → Dezernat 7 → Großprojekte |werk=verwaltung.uni-koeln.de |hrsg=Universität zu Köln |datum=2024-11 |sprache=de |abruf=2024-11-27}}</ref> |
|||
*[[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt]] (DLR) |
|||
** SFB 1211: Evolution der Erde und des Lebens unter extremer Trockenheit |
|||
*[[Forschungszentrum Jülich]] ''in der [[Helmholtz-Gemeinschaft]]'' |
|||
** SFB 1218: Regulation der zellulären Funktion durch Mitochondrien |
|||
*Fraunhofer Institut für Algorithmen und Wissenschaftliches Rechnen (SCAI) |
|||
** SFB 1238: Kontrolle und Dynamik von Quantenmaterialien |
|||
*Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung (MPIFG) |
|||
** SFB 1252: Prominenz in der Sprache |
|||
*Max-Planck-Institut für neurologische Forschung (MPIN) |
|||
** SFB 1310: Vorhersagbarkeit in der Evolution |
|||
*Max-Planck-Institut für Züchtungsforschung (MPIZ) |
|||
** SFB 1399: Mechanismen der Medikamenten-Empfindlichkeit und -Resistenz beim kleinzelligen Bronchialkarzinom |
|||
** SFB 1403: Zelltod in Immunität, Entzündungen und Erkrankungen |
|||
** SFB 1451: Schlüsselmechanismen normaler und krankheitsbedingt gestörter motorischer Kontrolle |
|||
** SFB 1530: Aufklärung und Targeting pathogener Mechanismen bei B-Zell-Neoplasien |
|||
** SFB 1601: Die kosmische Entwicklung der Lebensräume massereicher Sterne |
|||
** SFB 1607: Immunmodulierende und anti(lymph)angiogene Therapien bei altersbezogenen erblindenden Augenerkrankungen |
|||
** SFB 1678: Systemische Konsequenzen von Fidelitätsänderungen der mRNA- und Proteinbiosynthese |
|||
** SFB TRR 183: Verschränkte Materiezustände |
|||
** Symplektische Strukturen in Geometrie, Algebra und Dynamik |
|||
** SFB TRR 228: Zukunft im ländlichen Afrika: Zukunft-Machen und sozial-ökologische Transformation |
|||
** SFB TRR 341: Ökologische Genetik der Pflanzen |
|||
* 6 DFG-Graduiertenkollegs (vgl. Graduiertenprogramme) |
|||
** a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities (Philosophische Fakultät) |
|||
** Department-wide Graduate School (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät) |
|||
** Cologne Graduate School in Management, Economics and Social Sciences (CGS) (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät) |
|||
** Graduate School Managing Diversity & Transition (Humanwissenschaftliche Fakultät) |
|||
** Graduiertenschule der Medizinischen Fakultät |
|||
** Graduiertenschule der Rechtswissenschaftlichen Fakultät |
|||
==== EU ==== |
|||
'''[[Nobelpreis]]:''' |
|||
* [https://euniwell.uni-koeln.de/ EUniWell] |
|||
*Prof. Dr. [[Kurt Alder]] (1950) |
|||
* ERC Grants<ref>{{Internetquelle |url=https://www.uni-koeln.de/forschung/forschung-im-ueberblick/individuelle-foerderung/erc-grant-holder |titel=PreisträgerInnen |abruf=2025-05-20}}</ref> |
|||
==== Zentrale Graduiertenschulen ==== |
|||
'''[[Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis]]:''' |
|||
* a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities |
|||
*Prof. Dr. [[Thomas Mussweiler]] (2006) |
|||
* Graduate School for Biological Sciences |
|||
*Prof. Dr. [[Axel Ockenfels]] (2005) |
|||
* Cologne Graduate School Chemistry (CGSC) |
|||
*Prof. Dr. Martin Krönke (2001) |
|||
* Graduate School of Geosciences (GSGS) |
|||
*Prof. Dr. Andreas Kablitz (1997) |
|||
* Graduiertenschule Mathematik |
|||
*Prof. Dr. Ulf-Ingo Flügge (1996) |
|||
* Bonn-Cologne Graduate School of Physics and Astronomy (BCGS) |
|||
*Prof. Dr. Thomas Schweizer (1995) |
|||
* Interdisciplinary Program Health Sciences (IPHS) |
|||
*Prof. Dr. Peter Schneider (1992) |
|||
* Graduiertenschule Human- und Zahnmedizin (GSHZ) |
|||
* Interdisciplinary Program Molecular Medicine (IPMM) |
|||
* Graduiertenschule der Rechtswissenschaftlichen Fakultät |
|||
* Cologne Graduate School in Management, Economics and Social Sciences (CGS) |
|||
* Graduiertenschule der Humanwissenschaftlichen Fakultät |
|||
* Graduiertenschule für LehrerInnenbildung |
|||
==== Kooperation mit Großforschungseinrichtungen ==== |
|||
'''[[Sofja Kowalewskaja|Sofja Kovalevskaja-Preis]]:''' |
|||
Einige Kölner Professoren sind gleichzeitig Mitglieder in [[Großforschungseinrichtung]]en: |
|||
*Prof. Dr. Mark Depauw (2004) |
|||
* [[Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt]] (DLR) |
|||
*Prof. Dr. Manuel Koch (2002) |
|||
* [[Forschungszentrum Jülich]] ''in der [[Helmholtz-Gemeinschaft]]'' |
|||
*Prof. Dr. [[Joachim Schultze]] (2002) |
|||
* ''DZNE – Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (Helmholtz)'' |
|||
* ZB Med – Informationszentrum Lebenswissenschaften |
|||
* Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (GESIS) |
|||
* Deutsches Institut für Erwachsenenbild (DIE), Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen |
|||
* Max-Planck-Institut für neurologische Forschung (MPINF) |
|||
==== Universitätspreise für herausragende Leistungen ==== |
|||
'''Drittmittelvolumen:''' |
|||
Die Universität verleiht jährlich je einen Preis für Forschung, Studium und Lehre und Verwaltung.<ref>{{Internetquelle |url=https://portal.uni-koeln.de/forschung/interne-forschungsfoerderung-und-auszeichnungen/universitaetspreis |titel=Universitätspreis |werk=portal.uni-koeln.de |abruf=2023-04-25}}</ref> |
|||
[[Bild:Universität zu Köln Drittmittelentwicklung 1995-2004.jpg|thumb|Drittmittelentwicklung 1995-2004]] |
|||
Das Drittmittelvolumen (Drittmitteleinnahmen) lag im Jahr 2004 bei 73,4 Mio. €. Der mit Abstand größte Drittmittelgeber war mit 27,6 Mio. € bzw. 37,4 % die [[Deutsche Forschungsgemeinschaft]] (DFG). Von diesem Betrag entfielen 12,4 Mio. € bzw. 44,8 % auf das Förderinstrument Sonderforschungsbereiche. Die übrigen Drittmitteleinnahmen stammen ebenfalls zu einem Großteil von kompetitiven Drittmittelgebern (insb. EU, BMBF, Stiftungen). |
|||
==== Schmittmann-Wahlen-Stipendium ==== |
|||
Umfangreiche Informationen über das Gesamtspektrum der Forschungsprojekte enthält der Forschungsbericht der Universität. |
|||
Dieses Stipendium ist ein Promotionsstipendium. Die Vergabe des Stipendiums erfolgt zur Ehrung des Gedächtnisses an den Kölner Universitätsprofessor Benedikt Schmittmann (1872–1939).<ref>{{Internetquelle |url=https://portal.uni-koeln.de/forschung/interne-forschungsfoerderung-und-auszeichnungen/schmittmann-wahlen-stipendien |titel=Schmittmann-Wahlen-Stipendien |abruf=2023-04-25}}</ref> |
|||
==== Gerhard-Michel-Stipendium ==== |
|||
2003 wurde durch einen ehemaligen Mitarbeiter im Akademischen Auslandsamt, der für Auslandsstudien zuständig war, ein Universitäts-Stipendienfonds gegründet, der durch Zustiftungen von ehemaligen Auslandsstipendiaten und Freunden der Internationalisierung in die Lage versetzt wurde und wird, jährlich aus den Erträgen Zuschüsse für Studienaufenthalte an Partnerhochschulen, die Gebührenerlass anbieten, zu gewähren.<ref>{{Internetquelle |url=https://portal.uni-koeln.de/international/studium-im-ausland/foerdermoeglichkeiten-ausland/gerhard-michel-stipendium |titel=Gerhard Michel Stipendium |werk=portal.uni-koeln.de |abruf=2022-07-22}}</ref> |
|||
==== Kölner Universitätsstiftung ==== |
|||
Die Stiftung besteht seit 2019 zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der Forschung und von Wissenschaftsprojekten. Sie bündelt als Dachstiftung das bürgerschaftliche Engagement für die Hochschule, die philanthropisch motivierten Investitionen in die Hochschule und fördert den Wissenstransfer in die Gesellschaft.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.stiftung-uni-koeln.de/ |titel=Homepage / Kölner Universitätsstiftung |abruf=2022-07-22}}</ref> |
|||
==== Drittmittelvolumen ==== |
|||
Das Drittmittelvolumen (Drittmitteleinnahmen)<ref name="Zahlen" /> lag im Jahr 2025 bei 239,2 Mio. €, wovon 103,9 Mio. € auf die Medizinische Fakultät entfallen. |
|||
==== Stiftungsprofessuren ==== |
|||
Die Universität hat eine Reihe von [[Stiftungsprofessur]]en eingeworben, die zum Teil längerfristig, zum Teil für einige Jahre eingerichtet wurden, und dann in der Regel vom Land weitergetragen werden. |
|||
* [[Bayer AG|Bayer]]-Stiftungsprofessur für [[Technische Chemie]], seit 1986 |
|||
* Stiftungsprofessur für [[Tumorimmunologie]] der Deutschen Krebshilfe, seit 2002 |
|||
* Stiftungsprofessur für [[Palliativmedizin]], finanziert durch die [[Deutsche Krebshilfe]], seit Oktober 2005 |
|||
* [[Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung|Alfried Krupp von Bohlen und Halbach]]-Professur für alte Geschichte, seit 2006 für 7 Jahre |
|||
* Stiftungsprofessur für [[Energiewirtschaft]], finanziert von der Energiewirtschaft, April 2007 bis Februar 2012 |
|||
* Die [[Albertus-Magnus-Professur]] wurde 2004 durch Senatsbeschluss eingerichtet. Dazu werden jedes Jahr für ein bis zwei Wochen ein renommierter ausländischer Dozent/tin für öffentliche Vorträge und Seminare eingeladen. |
|||
* Stiftungsprofessur zur Förderung der anwaltsorientierten Juristenausbildung, finanziert durch die [[Hans Soldan Stiftung|Hans-Soldan-Stiftung]], seit 2014<ref>{{Internetquelle |url=https://soldanprofessur.jura.uni-koeln.de/stiftungsprofessur/hintergrund |titel=Hintergrund |abruf=2023-03-23}}</ref> |
|||
=== Lehre === |
=== Lehre === |
||
Die Uni Köln ist eine forschungsorientierte Volluniversität. Mit 337 (Teil-)Studiengängen und 79 Promotionsfächern (im Wintersemester 2022/23) bietet die Universität ein breites Studien- und Forschungsspektrum an. 157 von diesen Studiengängen sind im grundständigen Bereich (inkl. Staatsexamen Medizin und Zahnmedizin und der Ersten Prüfung Rechtswissenschaften) und 181 im konsekutiven Bereich angesiedelt. Die Studienangebote im Lehramt bilden mit gut 45 % einen deutlichen Schwerpunkt. Die größten Studiengänge stellen die Rechtswissenschaften, Humanmedizin und Betriebswirtschaftslehre dar. |
|||
Ihr Selbstverständnis in Studium und Lehre hat die Universität zu Köln im Januar 2022 in ihrem Leitbild Studium und Lehre formuliert, das die Grundlage für Weiterentwicklung des Lehrens und Lernens bildet. Basierend auf dem Leitbild Studium und Lehre hat die Universität zu Köln ein Qualitätsmanagementsystem konzipiert, das alle Statusgruppen einbezieht und von ihnen gestaltet wird. Für ihr QM-System strebt die Universität zu Köln derzeit die Systemakkreditierung an. Das Prorektorat Studium und Lehre wird von [[Beatrix Busse]] geleitet. |
|||
Aufbauend auf ihrem breiten Fächerspektrum bietet die Universität eine Vielzahl an grundständigen, Aufbau- und Weiterbildungsstudiengängen, die im Internetangebot der Universität detailliert dargestellt sind. Bei der Weiterentwicklung und Neugestaltung des Studienangebots steht zur Zeit die Umstellung auf das Bachelor-/Mastersystem im Vordergrund. <br/><br/>Zusammen mit der Hochbegabtenstiftung der Kreissparkasse Köln bietet die Universität zu Köln seit dem Wintersemester 2000/2001 Schulen die Möglichkeit, entsprechend begabte Schülerinnen und Schüler der Stufen 11 bis 13 (in besonderen Fällen auch der Klassen 8-10) an Vorlesungen und Übungen in den Fächern Mathematik, Physik, Chemie und Informatik und in ausgewählten Fächern der Philosophischen Fakultät teilnehmen zu lassen. Das Projekt hat sich als so erfolgreich erwiesen, daß es auch an den meisten anderen nordrhein-westfälischen Universitäten eingeführt worden ist. |
|||
=== |
=== Studierendenvertretung === |
||
Die Studierenden der Universität werden durch studentische Mitglieder in den verschiedenen universitären Gremien wie bspw. dem Senat vertreten. Diese Mitglieder werden in jährlich stattfindenden Wahlen direkt gewählt oder durch direkt gewählte Mitglieder aus übergeordneten Gremien vorgeschlagen/benannt. Durch die rechtlichen Vorgaben des §11 Abs. 2 HG NRW<ref>[https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_detail?bes_id=28364&aufgehoben=N&det_id=637331&anw_nr=2&menu=0&sg=0 § 11 (Fn 19) Zusammensetzung der Gremien], auf ''recht.nrw.de''.</ref> stellen die Studierenden in den meisten Gremien jedoch keine eigene Mehrheit und können von den Mitgliedern der Professorenschaft und anderen Statusgruppen überstimmt werden. |
|||
Für die Internationalen Beziehungen der Hochschule (Betreuung ausländischer Studierender und Gastwissenschaftler, Studienmöglichkeiten und Forschungsaufenthalte im Ausland, Hochschulpartnerschaften, internationales Marketing) sind auf universitärer Ebene das [[Akademisches Auslandsamt|Akademische Auslandsamt]] und auf Ebene der Fakultäten die Zentren für internationale Beziehungen zuständig (zentral-dezentrales Organisationskonzept). Die Bedeutung der Internationalisierung der Hochschule kommt auch durch die 2004 erfolgte Einrichtung der Position "Prorektor für Internationales und Öffentlichkeitsarbeit" zum Ausdruck. |
|||
Im Gegensatz dazu bildet die verfasste Studierendenschaft als eigene [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Gliedkörperschaft]] der Universität eine rein studentische Interessenvertretung.<ref name=":0">{{Internetquelle |url=https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_bes_detail?sg=0&menu=0&bes_id=28364&anw_nr=2&aufgehoben=N&det_id=637386 |titel=HG NRW § 53 (Fn 10) Studierendenschaft |werk=RECHT.NRW.DE |hrsg=Ministerium des Inneren des Landes Nordrhein-Westfalen |datum=2014-09-16 |sprache=de |abruf=2023-11-14}}</ref> Zentrale Organe sind das Studierendenparlament mit seinen 51 gewählten Mitgliedern<ref>{{Literatur |Titel=Satzung der Studierendenschaft der Universität zu Köln |Band=Amtliche Mitteilungen |Nummer=76/2023 |Verlag=Universität zu Köln |Ort=Köln |Datum=2023-09-06 |Sprache=de |Online=https://www.stupa.uni-koeln.de/satzungen-ordnungen/ |Format=PDF}}</ref> und der von ihm ernannte [[Allgemeiner Studierendenausschuss|allgemeine Studierendenausschuss (AStA)]] als ausführendes Organ. Wichtigste Aufgaben der verfassten Studierendenschaft sind u. a. die Vertretung von Studierendeninteressen gegenüber der Universität und der Gesellschaft, die Mitwirkung am hochschulpolitischen Diskurs, sowie die Förderung von Kultur, Sport und politischer Bildung.<ref name=":0" /> Zur Wahrnehmung dieser Aufgaben erhebt die Studierendenschaft von den Studierenden einen Beitrag, der zusammen mit dem Beitrag für das [[Kölner Studierendenwerk]] als [[Semesterbeitrag]] eingezogen wird. Im Wintersemester 2023/24 betrug dieser 320,05 €, wovon 31 % auf das Studierendenwerk und 63 % auf das [[Semesterticket]] entfielen, das der AStA mit den [[Kölner Verkehrs-Betriebe|Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB)]] aushandelt. Die restlichen 6 % verteilte die Studierendenschaft auf eigene Projekte und Gehälter der Angestellten sowie auf den [[Hochschulsport]] Köln.<ref>{{Internetquelle |url=https://verwaltung.uni-koeln.de/studsek/content/studium/rueckmeldung__semesterbeitrag/uebersicht_semesterbeitraege_seit_2010/index_ger.html |titel=Übersicht Semesterbeiträge seit 2010 |hrsg=Universität zu Köln |sprache=de |abruf=2023-11-14}}</ref> Wichtige Angebote des [[AStA]]s umfassen Beratungs- und Beschwerdestellen, eine Fahrradwerkstatt, einen Werkzeugverleih, den Campusgarten sowie zahllose kulturelle und informative Veranstaltungen wie Vorträge, Museumsführungen, die langen Lernnächte und das „[[festival contre le racisme]]“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.asta.uni-koeln.de/?tab=angebote-tt-asta-fahrradwerkstatt-mitschraubgelegenheit#angebote |titel=Serviceleistungen des AStAs |hrsg=AStA der Universität zu Köln |sprache=de |abruf=2023-11-14}}</ref> |
|||
'''Anzahl und Anteil ausländischer Studierender; Bildungsausländer''' |
|||
Neben der allgemeinen Interessenvertretung besitzt die Studierendenschaft außerdem einige [[Allgemeiner Studierendenausschuss#Autonome Referate|autonome Referate]] wie das autonome Elternreferat oder das autonome Ausländerreferat, welche besondere Statusgruppen innerhalb der Studierendenschaft vertreten sollen.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.asta.uni-koeln.de/?tab=ueber-uns-tt-autonome-referate#ueber-uns |titel=Autonome Referate an der Universität zu Köln |hrsg=AStA der Universität zu Köln |sprache=de |abruf=2023-11-14}}</ref> |
|||
Die Anzahl der ausländischen Studierenden lag im Wintersemester 2005/06 bei 5.216 (ohne Gaststudenten und Studienkollegiaten). Dies entspricht einem Anteil von 11,0 % an der Gesamtzahl der Studierenden. Der Anteil der Bildungsausländerinnen und Bildungsausländer lag im Wintersemester 2005/06 bei ca. 60 %. Die Bildungsausländerinnen und Bildungsausländer stammten aus insgesamt 121 Nationen. Die größten Herkunftsländer waren Bulgarien (10,9 %), Russland (8,8 %), Polen (7,9 %), China (6,3 %) und die Ukraine (6,1 %). |
|||
Auf der Ebene der Fakultäten kümmern sich die [[Fachschaft]]en um die Belange ihrer jeweiligen Studierenden. Je nach Fakultät gibt es dabei eine gemeinsame Fachschaft für alle Studierenden der Fakultät oder ein zweistufiges System aus einer Fachbereichs- und einer Fakultätsvertretung.<ref>{{Literatur |Titel=Fachschaftsrahmenordnung der Studierendenschaft der Universität zu Köln |Band=Amtliche Mitteilungen |Nummer=97/2022 |Verlag=Universität zu Köln |Ort=Köln |Datum=2022-12-06 |Online=https://www.stupa.uni-koeln.de/satzungen-ordnungen/ |Format=PDF}}</ref> Neben fachspezifischen Beratungen und der Vertretung gegenüber Dozierenden ist die Betreuung von Erstsemester-Studierenden eine der Hauptaufgaben der Fachschaften. |
|||
'''Hochschulpartnerschaften und Netzwerke''' |
|||
=== Internationalisierung === |
|||
Die Universität zu Köln unterhält auf Universitäts- und Fakultätsebene 16 offizielle Hochschulpartnerschaften. Neben den offiziellen Hochschulpartnerschaften bestehen áuf Ebene der einzelnen Fakultäten und Fachbereiche bald 300 Kooperationen und Austauschbeziehungen mit renommierten Universitäten auf der ganzen Welt; das Akademische Auslandsamt (AAA) organisiert darüber hinaus einen in der Regel für alle Fächer offenen Studierendenaustausch mit cirka 15 Hochschulen. |
|||
Für die internationalen Beziehungen der Hochschule (Betreuung ausländischer Studierender und Gastwissenschaftler, Studienmöglichkeiten und Forschungsaufenthalte im Ausland, Hochschulpartnerschaften, internationales Marketing) sind auf universitärer Ebene das [[Akademisches Auslandsamt|Akademische Auslandsamt]] (jetzt International Office) und auf Ebene der Fakultäten die Zentren für internationale Beziehungen zuständig (zentral-dezentrales Organisationskonzept). |
|||
Umfangreiche Fördermöglichkeiten bestehen jeweils durch das [[ERASMUS]]-Programm der [[EU]], den [[DAAD]] oder Gebührenerlass der Partnerhochschulen (vollständige Liste der Partnerhochschule im Internetangebot der Universität). Im Jahr 2005 hat die Universität zu Köln die zentrale Vermittlung und Koordination der Beziehungen der nordrhein-westfälischen Hochschulen zu China übernommen |
|||
Seit Anfang 2007 (offizielle Einweihung im Mai 2007) betreibt die Universität in [[Peking]] ein Büro. Das Büro ist beim [[DAAD]] im German Center angesiedelt und repräsentiert das Hochschulkonsortium China-NRW (www.china-nrw.de). Die Universität zu Köln hat vom Land NRW die Aufgabe der Koordination der akademischen Kontakte nach China übernommen. Das Büro soll es den Mitgliedern des [[Konsortium]]s erleichtern, in China Aktivitäten zu entfalten und Unterstützung vor Ort liefern. Die Universität zu Köln leitet dieses Konsortium. Weitere Verbindungsbüros unterhält die Universität in [[New York City]] und in [[New Delhi]]. Darüber hinaus unterstützt die Universität internationale Hochschulkooperation mehrerer deutscher Hochschulnetzwerke, indem sie für diese Netzwerke Koordinationsbüros in [[Kairo]]<ref>{{Internetquelle |url=https://portal.uni-koeln.de/uocegypt |titel=University of Cologne Egypt Office |titelerg=Fostering Academic Cooperation between North Rhine-Westphalia and Ghana |werk=portal.uni-koeln.de |hrsg=Universität zu Köln |datum=2025-05-06 |sprache=en |abruf=2025-05-22}}</ref> und in [[Accra]] betreibt.<ref>{{Internetquelle |url=https://portal.uni-koeln.de/international/uoc-global/internationale-anlaufstellen/ghana-nrw-university-alliance |titel=Ghana-NRW University Alliance |titelerg=Fostering Academic Cooperation between North Rhine-Westphalia and Ghana |werk=portal.uni-koeln.de |hrsg=Universität zu Köln |datum=2025-05-06 |sprache=en |abruf=2025-05-22}}</ref> |
|||
'''Auszeichnung für die Betreuung ausländischer Studierender''' |
|||
==== Anzahl und Anteil ausländischer Studierender (inklusiv Bildungsinländer) ==== |
|||
Die Universität zu Köln wurde 2004 für ihr nach dem Vorbild des Zentrums für Internationale Beziehungen an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät an der Universität etabliertes zentral-dezentrales Organisationskonzept mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für besondere Verdienste um die Betreuung ausländischer Studierender ausgezeichnet. |
|||
Die Anzahl der ausländischen Studierenden lag im Wintersemester 2023/24 bei 5074<ref name="Zahlen" />. Dies entspricht einem Anteil von etwa 11 % an der Gesamtzahl der Studierenden. |
|||
==== Hochschulpartnerschaften und Netzwerke ==== |
|||
'''Humboldt Forschungspreis / AvH-Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftler''' |
|||
Die Universität unterhält über 40 offizielle Hochschulpartnerschaften. Neben den offiziellen Hochschulpartnerschaften bestehen auf Ebene der einzelnen Fakultäten und Fachbereiche bald 300 Kooperationen und Austauschbeziehungen mit renommierten Universitäten auf der ganzen Welt. |
|||
Umfangreiche Fördermöglichkeiten bestehen jeweils durch das [[Erasmus (Initiative)|Erasmus]]-Programm der [[Europäische Union|EU]], den [[Deutscher Akademischer Austauschdienst|DAAD]] oder Gebührenerlass der Partnerhochschulen (vollständige Liste der Partnerhochschulen im Internetangebot der Universität). Im Jahr 2005 hat die Universität zu Köln die zentrale Vermittlung und Koordination der Beziehungen der nordrhein-westfälischen Hochschulen zu China übernommen. |
|||
Im Jahr 2004 wählten insgesamt zehn der mit dem Humboldt-Forschungspreis der [[Alexander von Humboldt-Stiftung]] ausgezeichneten "etablierten" ausländischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Universität zu Köln für Ihr Forschungsjahr. Von den "jüngeren" ausländischen Humboldt-Forschungsstipendiatinnen und -stipendiaten waren dies 32. |
|||
==== Auszeichnung für die Betreuung ausländischer Studierender ==== |
|||
Die Universität wurde 2004 für ihr nach dem Vorbild des Zentrums für Internationale Beziehungen an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät an der Universität etabliertes zentral-dezentrales Organisationskonzept mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für besondere Verdienste um die Betreuung ausländischer Studierender ausgezeichnet. |
|||
==== Humboldt-Forschungspreis/AvH-Gastwissenschaftler ==== |
|||
Im Jahr 2004 wählten zehn der mit dem Humboldt-Forschungspreis der [[Alexander von Humboldt-Stiftung]] ausgezeichneten „etablierten“ ausländischen Wissenschaftler die Universität zu Köln für ihr Forschungsjahr. Von den „jüngeren“ ausländischen Humboldt-Forschungsstipendiaten waren dies 32. |
|||
=== Haushalt und Finanzen === |
=== Haushalt und Finanzen === |
||
Die Gesamtfinanzierung der Universität zu Köln (einschließlich der Medizinischen Fakultät) umfasste im Jahr 2023 920,0 Mio. € (davon 263,7 Mio. € Med. Fakultät). Diese setzten sich zusammen aus 426,8 Mio. € Landesmittel, 239,2 Mio. € Drittmittel, 120,5 Mio. € Sondermittel, wie QVM oder HSP sowie 53,5 Mio. € sonstige Erträge.<ref>{{Internetquelle |url=https://strategy.uni-koeln.de/strategisches_controlling__informationsmanagement/zahlen_i_daten_i_fakten/index_ger.html |titel=Zahlen I Daten I Fakten – 2023 |hrsg=Universität zu Köln |datum=2023 |format=PDF; 7,9 MB |abruf=2025-07-09}}</ref> |
|||
[[Bild:Haushaltsvolumen 2002-2004.jpg|thumb|Haushalt 2002-2004]] |
|||
Die Haushaltsausgaben der Universität zu Köln betrugen im Jahr 2004 302,6 Mio. € (ohne Universitätsklinikum und Landeszentralmittel). Davon entfielen 205,2 Mio. € auf die Personalausgaben, 89,2 Mio. € auf die Sachausgaben (incl. 23,9 Mio. € [[Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW]]) und 8,2 Mio. € auf den Bereich der Investitionen. |
|||
=== Gleichstellung === |
=== Gleichstellung === |
||
Für ihre Gleichstellungs- und Diversitätsstrategie wurde die Uni Köln 2004, 2007, 2014, 2018 und 2022 mit dem [[Total E-Quality|Total-E-Quality-Prädikat]] ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://portal.uni-koeln.de/universitaet/aktuell/presseinformationen/detail/universitaet-zu-koeln-erhaelt-zum-3-mal-in-folge-total-e-quality-praedikat-fuer-chancengleichheit-und-vielfalt |titel=Universität zu Köln erhält zum 3. Mal in Folge Total E-Quality Prädikat für Chancengleichheit und Vielfalt |sprache=de-DE |abruf=2023-04-25}}</ref> Mit dem Prädikat werden sowohl Unternehmen aus der Wirtschaft als auch Hochschulen und Forschungseinrichtungen ausgezeichnet, die mit personal- und institutionspolitischen Maßnahmen erfolgreich die Durchsetzung von Chancengleichheit in ihren Einrichtungen umsetzen. Darüber hinaus hält die Uni die Zertifikate „Familienfreundliche Hochschule“ und „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbands, bekam das Gütesiegel für faire und transparente Berufungsverfahren 2021 des Deutschen Hochschulverbands und wurde als „LGBTIQ+ Diversity Champion 2021“ ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://portal.uni-koeln.de/universitaet/aktuell/presseinformationen/detail/uni-koeln-erhaelt-auszeichnung-als-lgbtiq-diversity-champion |titel=Uni Köln erhält Auszeichnung als „LGBTIQ+ Diversity Champion“ |sprache=de-DE |abruf=2023-04-25}}</ref> |
|||
=== Nachhaltigkeit === |
|||
Die Universität zu Köln hat im Juni 2023 ihre universitätsweite Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Darin verankert sie ein Engagement für Nachhaltigkeit in den Feldern Forschung, Lehre & Studium, Engagement & Transfer sowie in Organisation & Betrieb. Das seit Oktober 2023 existierende Prorektorat für Nachhaltigkeit wird von [[Kirk W. Junker]] geleitet. Die Universität ist Mitglied bei DG Hochn (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltigkeit an Hochschulen e.V.) und bei Humboldtn, den Nachhaltigkeitsinitiative der Universitäten in Nordrhein-Westfalen. Zudem ist sie seit 2018 als Fairtrade-University ausgezeichnet.<ref>''[https://uni-koeln.de/universitaet/aktuell/meldungen/meldungen-detail/uni-koeln-erneut-als-fairtrade-university-ausgezeichnet Uni Köln erneut als Fairtrade University ausgezeichnet]'' Website der Universität zu Köln. Abgerufen am 20. Mai 2025.</ref> |
|||
=== Rankings === |
|||
Die Kölner Universität beteiligt sich regelmäßig an den wichtigsten internationalen und nationalen Rankings. So liegt sie beispielsweise im World University Ranking des britischen Times Higher Education aktuell international auf Rang 157 und gehört damit zu den Top 9 % der teilnehmenden Hochschulen weltweit. Auch am QS World University Ranking erzielt die Universität zu Köln seit vielen Jahren durchgängig gute Erfolge (Top 24 % weltweit). In weiteren renommierten internationalen Rankings wie dem Academic Ranking of World Universities (ARWU), dem Performance Ranking of Scientific Papers for World Universities (NTU) oder dem CWTS Leiden Ranking wird die Universität zu Köln gerankt und erzielt nahezu ausschließlich Platzierungen in den Top 20 % weltweit. |
|||
Die Kölner Universität kann auch in nationalen Rankings regelmäßig Erfolge vorweisen. So liegt sie im DFG-Förderatlas, der die Hochschulen mit den höchsten DFG-Bewilligungen aufzeigt auf Platz 12. Darüber hinaus zeigt sich im Ranking der Alexander von Humboldt-Stiftung, dass die Universität zu Köln beliebter Forschungsaufenthalt internationaler Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ist, die mit einem Stipendium oder Preisen der AvH-Stiftung gewürdigt wurden. |
|||
== Personen == |
|||
== Nobelpreisträger == |
|||
An der Universität waren oder sind folgende [[Nobelpreisträger]] tätig: |
|||
Am 24. November 2004 wurde [[Axel Freimuth]] zum Rektor der Universität gewählt. Axel Freimuth war seit April 2003 Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät. Seine vierjährige Amtszeit als Rektor begann am 1. April 2005. Damit löste er als 49. Rektor seit 1919 seinen Vorgänger [[Tassilo Küpper]] ab. Den Ende 2005 ergangenen Ruf, den Vorstandsvorsitz des [[Forschungszentrum Jülich]] zu übernehmen, lehnte er ab, um weiterhin als Rektor und Wissenschaftler an der Universität zu Köln tätig zu sein und den begonnenen Prozess der Profilbildung in Forschung und Lehre weiterzuführen. |
|||
* [[Kurt Alder]] – [[Nobelpreis für Chemie]], 1950 |
|||
* [[Max Delbrück (Biophysiker)|Max Delbrück]] – [[Nobelpreis für Medizin]], 1969 |
|||
* [[Heinrich Böll]] (Student) – [[Nobelpreis für Literatur]], 1972 |
|||
* [[Peter Grünberg]] – [[Nobelpreis für Physik]], 2007, arbeitete von 1992 bis 2004 an der Universität und am [[Forschungszentrum Jülich]] |
|||
* [[Benjamin List]] – Nobelpreis für Chemie, 2021, seit 2004 Honorarprofessor an der Universität |
|||
== Weitere Ehrungen und Auszeichnungen für Forscher == |
|||
=== Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger === |
|||
=== Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis === |
|||
Seit [[1925]] ernennt die Universität Persönlichkeiten, die sich um sie oder um die Forschung besonders verdient gemacht haben, zu Ehrenbürgern der Universität. |
|||
Den [[Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis]] erhielten: |
|||
Ehrenbürger seit 1925 sind: |
|||
* [[Achim Rosch]] (2013), [[Theoretische Physik]] |
|||
* [[Konrad Adenauer]] (1925) |
|||
* [[Martin R. Zirnbauer]] (2009), [[Theoretische Physik]] |
|||
* Schwester Ignatia (geb. [[Gräfin Spee]]) (1925) |
|||
* [[Jens Claus Brüning]] (2007), Institut für Genetik |
|||
* [[Paul von Hindenburg]] (1926) |
|||
* [[Thomas Mussweiler]] (2006), [[Sozialpsychologie]] |
|||
* [[Christian Eckert]] (1926) |
|||
* [[Axel Ockenfels]] (2005), [[Wirtschaftswissenschaft]] |
|||
* [[Friedrich Moritz]] (1935) |
|||
* Martin Krönke (2001), [[Immunologie]], Medizin und [[CECAD|Cluster of Excellence CECAD]] |
|||
* [[Balbino Giuliano]] (1938) |
|||
* Andreas Kablitz (1997), Romanistik |
|||
* [[Anton Waldmann]] (1938) |
|||
* Ulf-Ingo Flügge (1996), Biochemie der Pflanzen |
|||
* [[Viktor Rolff]] (1938) |
|||
* Thomas Schweizer (1995) †, Völkerkunde |
|||
* [[Heinrich Ritter von Srbik]] (1938) |
|||
* |
* Peter Schneider (1992) |
||
* [[Robert Pferdmenges]] (1955) |
|||
* [[Josef Kroll]] (1956) |
|||
* [[Christine Teusch]] (1963) |
|||
* [[Leopold von Wiese und Kaiserswaldau]] (1965) |
|||
* [[Theo Burauen]] (1969) |
|||
* [[Karl Carstens]] (1984) |
|||
* [[Hermann Jahrreiß]] (1984) |
|||
* [[Kurt Hansen]] (1988) |
|||
=== |
=== Sofja Kovalevskaja-Preis === |
||
Der [[Sofja Kovalevskaja-Preis]] ist überreicht worden an: |
|||
Neben den Ehrenbürgern ernennt die Universität seit [[1933]] auch Ehrensenatoren. |
|||
* Mirka Uhlirova, Tschechien, Institut für Genetik und [[CECAD|Cluster of Excellence CECAD]] (bei Professorin Maria Leptin) (2008) |
|||
Bisher kam 44 Personen diese Ehre zuteil, darunter: |
|||
* Mark Depauw (2004) |
|||
* [[Eugen Schmalenbach]] (1953) |
|||
* |
* Manuel Koch (2002) |
||
* [[Joachim Schultze (Mediziner)|Joachim Schultze]] (2002) |
|||
* [[Max Adenauer]] (1965) |
|||
* [[Heinrich Brüning]] (1965) |
|||
* [[Hermann Pünder]] (1967) |
|||
* [[Friedrich Carl Freiherr von Oppenheim]] (1975) |
|||
* [[John van Nes Ziegler]] (1980) |
|||
* [[Alfred Freiherr von Oppenheim]] (2004) |
|||
=== Ernst Jung-Preis === |
|||
=== Bekannte Professorinnen und Professoren === |
|||
Träger des [[Ernst Jung-Preis]]es für Medizin: |
|||
Die Hochschule beschäftigt zur Zeit über 500 Professoren (davon über 60 Professorinnen). Bekannte Persönlichkeiten, die in Köln gelehrt haben oder noch lehren, sind: |
|||
* [[Jens Claus Brüning]] (2009), Institut für Genetik |
|||
* [[Kurt Alder]] ([[Chemie]]) |
|||
* [[Thomas Benzing]] (2008), Direktor der Klinik IV für Innere Medizin: Nephrologie und Allgemeine Innere Medizin |
|||
* [[Roland Bulirsch]] ([[Mathematik]]) |
|||
* [[Wilhelm Stoffel]] (1990), Institut für Biochemie |
|||
* [[Joachim Bumke]] Altgermanistik |
|||
* [[Karl Carstens]] ([[Rechtswissenschaft]]en) |
|||
* [[Karl Otto Conrady]] ([[Germanistik]]) |
|||
* [[Juergen B. Donges]] ([[Volkswirtschaftslehre]]) |
|||
* [[Johann Eekhoff]] ([[Volkswirtschaftslehre]]) |
|||
* [[Herbert Hax]] ([[Betriebswirtschaftslehre]]) |
|||
* [[Gustav Heinemann]] ([[Rechtswissenschaft]]en) |
|||
* [[Hermann Jahrreiß]] ([[Rechtswissenschaft]]en) |
|||
* [[Gerhard Kegel]] ([[Rechtswissenschaften]]) |
|||
* [[René König]] ([[Soziologie]]) |
|||
* [[Hans Kelsen]] ([[Rechtswissenschaft]]) |
|||
* [[Joachim Lang]] ([[Steuerrecht]]) |
|||
* [[Karl Lauterbach]] ([[Gesundheitsökonomie]]) |
|||
* [[Karl-Heinz Lauterjung]] ([[Physik]]) |
|||
* [[Peter Mittelstaedt]] ([[Physik]]) |
|||
* [[Alfred Müller-Armack]] ([[Volkswirtschaftslehre]]) |
|||
* [[Thomas Mussweiler]] ([[Psychologie]]) |
|||
* [[Hans Carl Nipperdey]] ([[Rechtswissenschaft]]en) |
|||
* [[Axel Ockenfels]] ([[Volkswirtschaftslehre]]) |
|||
* [[Ion N. Petrovici]] ([[Medizin]]) |
|||
* [[Veronika Petrovici]] ([[Medizin]]) |
|||
* [[Helmuth Plessner]] ([[Philosophie]]) |
|||
* [[Wilhelm Salber]] ([[Psychologie]]) |
|||
* [[Werner Scheid]] ([[Neurologie]]) |
|||
* [[Erwin Scheuch|Erwin K. Scheuch]] ([[Soziologie]]) |
|||
* [[Theodor Schieder]] ([[Geschichtswissenschaften]]) |
|||
* [[Eugen Schmalenbach]] ([[Betriebswirtschaftslehre]]) |
|||
* [[Josef Schrudde]] ([[Medizin]]) |
|||
* [[Heinrich Freiherr von Stackelberg|Heinrich von Stackelberg]] ([[Volkswirtschaftslehre]]) |
|||
* [[Klaus Tipke]] ([[Steuerrecht]]) |
|||
* [[Gerhard Uhlenbruck]] ([[Medizin]], [[Immunologie]], Immun- und Sporttherapie) und [[Aphoristiker]] |
|||
* [[Axel A. Weber]] ([[Volkswirtschaftslehre]]) |
|||
=== |
=== Max-Planck-Medaille === |
||
Die [[Max-Planck-Medaille]] erhielt |
|||
* Dr. [[Karolos Papoulias]], Griechischer Staatspräsident |
|||
* [[Martin R. Zirnbauer]] (2012), [[Theoretische Physik]] |
|||
=== Meyer-Struckmann-Preis für geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung === |
|||
Den [[Meyer-Struckmann-Preis]] erhielt |
|||
* [[Norbert Finzsch]] (2017), [[Nordamerikastudien]] |
|||
== Persönlichkeiten == |
|||
Die Universität ernennt seit 1925 Persönlichkeiten, die sich um sie oder um die Forschung besonders verdient gemacht haben, zu ''Ehrenbürgern'', so auch [[Theo Burauen]] und [[Karl Carstens]]. Seit 1933 wird auch der Ehrentitel ''Ehrensenator'' verliehen. Er wurde bisher an 44 Persönlichkeiten vergeben, die sich um die Universität zu Köln verdient gemacht haben, wie zum Beispiel [[Fritz Schramma]] und [[Heinrich Brüning]]. Einzelne Ehrensenatoren und Ehrenbürger sowie Hochschullehrer und Absolventen sind in folgender Liste aufgeführt: |
|||
* Rat der Reichsstadt Köln mit Genehmigung durch Papst [[Urban VI.]] (Mittelalterliche Universität) |
|||
* Rat der Stadt Köln unter [[Konrad Adenauer]] mit Genehmigung durch die Preussische Regierung (Moderne Universität) |
|||
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Universität zu Köln}} |
|||
[[Bild:Albertus_Magnus-Denkmal.jpg|thumb|Albertus-Magnus-Denkmal vor dem Hauptgebäude]] |
|||
== Gründer == |
|||
* Mittelalterliche Universität ([[Universitas Studii Coloniensis (1388–1798)]]): Rat der Reichsstadt Köln mit Genehmigung durch Papst [[Urban VI.]]<ref>Anna-Dorothee v. den Brincken: ''Stadt und Hochschule: Papst Urban IV. bestätigt 1388 die Kölner Universitätsgründung'', in: Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, Band I., S. 307–312, Köln Bachem 1999.</ref> |
|||
* Moderne Universität (1919): Preußisches Staatsministerium auf Initiative von [[Konrad Adenauer]] und Professoren der Kölner städtischen Hochschulen. |
|||
== Kunstwerke == |
== Kunstwerke == |
||
[[Datei:Albertus Magnus Skulptur, Universität zu Köln.jpg|mini|hochkant|Albertus-Magnus-Denkmal vor dem Hauptgebäude (2015)]] |
|||
[[Datei:Bronzeplakette an der Albertus Magnus Skulptur (Universität zu Köln).jpg|mini|hochkant|Bronzeplakette an der Albertus-Magnus-Skulptur (1956)]] |
|||
* Skulptur ''[[Herakles|Hercules]]'' von [[Emile Antoine Bourdelle]], zu finden im mittleren Innenhof der WiSo-Fakultät. |
|||
[[Datei:Universitat zu Köln Hauptgebäude ost.jpg|mini|Astronomische Uhr (2005)]] |
|||
* [[Stele]] von [[Ulrich Rückriem]], 2004, zu finden auf dem westlichen Teil des Albertus-Magnus-Platzes, vor dem Philosophikum. |
|||
* [[Astronomische Uhr]] an der Parkseite des Hauptgebäudes. Sie hat drei Anzeigen: Auf der oberen werden Stunden und Minuten angezeigt sowie die aktuelle Mondphase. Zwei Glocken schlagen die Zeit an. Auf der Mittleren werden die [[Umlaufbahn]]en der sechs Planeten [[Sonnensystem|um die Sonne]] angezeigt. Die untere Scheibe zeigt den Lauf der Sonne durch die Zeichen des [[Tierkreis]]es an sowie mit den inneren Zeigern den Sonnenauf- und Untergang. Das Werk stammt von der Turmuhrenfabrik J. Neher in München, die es 1932 fertigte.<ref>{{Internetquelle |autor=Robert Hahn |url=https://uni-koeln.de/universitaet/aktuell/koelner-universitaetsmagazin/unimag-einzelansicht/1985-die-reparatur-der-uhr |titel=1985 – Die Reparatur der Uhr |werk=Universität zu Köln |datum=2020-09-21 |sprache=de-DE |abruf=2025-05-25}}</ref> Die Firma wurde 1978 von der Turmuhrenfabrik Philipp Hörz übernommen. |
|||
* [[Portrait]] ''[[Max Scheler]]'' von [[Otto Dix]], 1926 |
|||
* [[Plastik (Kunst)|Plastik]] ''[[Albertus Magnus]]'' von [[Gerhard Marcks]] aus dem Jahre 1956, zu finden auf dem Albertus-Magnus-Platz vor dem Haupteingang. 1965 erfolgte ein Zweitguss für die Universität Uniandes in Bogotá-Kolumbien, ein 3. Abguss 1970 für die University of Texas in Houston, Texas, und schließlich auf Veranlassung von Tochter Brigitte Marcks-Geck – alle aus der Werkstatt der [[Bildgießerei|Kunstgießerei]] [[Karl-Heinz Schmäke|Schmäke]], Düsseldorf – 1996 ein Abguss für die [[Friedrich-Schiller-Universität Jena]], da Marcks lange Jahre enge Beziehungen zu [[Thüringen]] hatte. |
|||
* Backstein-[[Relief]] ''[[Hermes (Mythologie)|Hermes]]'' in der [[Fassade]] des von [[Wilhelm Riphahn]] geplanten und gebauten Gebäudes der WiSo-Fakultät, 1959 |
|||
* Skulptur ''[[Herakles tötet die stymphalischen Vögel (Bourdelle)|Herakles tötet die stymphalischen Vögel]]'' von [[Émile-Antoine Bourdelle]] (1908/09), zu finden im mittleren Innenhof der [[WiSo-Gebäude|WiSo-Fakultät]]. |
|||
* Integrale Gestaltungsplanung des Kölner Universitätsgeländes von [[Jürgen Hans Grümmer]]. Der Kölner Maler und Bildhauer Jürgen Hans Grümmer konzipierte und realisierte in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Architekturbüro [[Rolf Gutbrod]] und dem Gartenarchitekten [[Gottfried Kühn]] ab Anfang der 1960er Jahre die [[Kunst am Bau]] auf dem Kölner Universitätsgelände zwischen Hauptgebäude mit dem erweiterten Albertus-Magnus-Platz (durch die Deckelung der Universitätsstraße), den Hängenden Garten neben der tiefergelegten Universitätsstraße, dem Hörsaalgebäude und der Universitätsbibliothek. Wesentlicher Bestandteil des künstlerischen Konzeptes Grümmers war die Verschmelzung der Innen- und Außengestaltung zu einem Gesamtkunstwerk. Dazu gehört die Bodengestaltung mit Bodenmosaiken, die sich vom Eingang des Hauptgebäudes über den Albertus-Magnus-Platz bis in den Eingangsbereich des Hörsaalgebäudes erstrecken, die ornamentale Bodengestaltung, die Möblierung mit unterschiedlichen Sitzgelegenheiten und die Wasserflächen, die vom Hintereingang des Hörsaalgebäudes bis zur Universitätsbibliothek die Außengestaltung als Teil des Gesamtwerkes fortführen und ebenfalls sowohl mit der Innengestaltung von Hörsaalgebäude und Universitätsbibliothek als auch mit der äußeren Fassadengestaltung von Hörsaalgebäude und Bibliothek korrespondieren. In einer zweiten Planungs- und Bauphase wurde das Philosophikum nach Plänen des Staatshochbauamtes von 1971 bis 1973 errichtet und der Künstler Grümmer nach einem beschränkten künstlerischen Wettbewerb damit beauftragt, die davor liegende Außenfläche in die im ersten Bauabschnitt realisierte Gesamtkonzeption zu integrieren. Hier kamen terrassierte Gestaltungen mit Sitzgruppen, Grünflächen sowie Trinkbrunnen hinzu. Damit entstand ein künstlerisch gestaltetes durchgängiges Design für Freiflächen und Universitätsräume. Das nach seiner Fertigstellung in Fachkreisen als beispielhaft hochgelobte Gesamtkunstwerk befindet sich seit Jahren insbesondere im Außengelände in einem verwahrlosten Zustand. Nachdem eine Wertschätzung für die brutalistischen Bauten bereits früher auch seitens der Universität zu erkennen war, nahm die Diskussion um den denkmalrechtlichen Wert des Gesamtensembles – inklusive der Außenanlagen – mehr Zeit in Anspruch, da für das Gelände seitens der Universität auch andere Nutzungsoptionen zur Debatte standen. Schließlich wurde das Gesamtensemble aus Universitäts- und Stadtbibliothek (Geb.-Nr. 107), Hörsaalgebäude (Geb.-Nr. 105) und Grünanlage jedoch im Jahr 2020 unter der Nummer 8799 in die Kölner Denkmalliste aufgenommen.<ref>''[https://juergenhans-gruemmer.de/?id=64 Umbaumaßnahmen auf dem Kölner Universitätsgeländes.]'' In: ''juergenhans-gruemmer.de''.</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Cordula Schulze |url=https://www.koelnarchitektur.de/pages/de/news-archive/32887.htm |titel=Gutbrod will Weile haben |werk=koelnarchitektur.de |datum=2021-08-28 |sprache=de-DE |abruf=2022-07-22}}</ref> |
|||
* [[Stele]] von [[Ulrich Rückriem]], 2004, zu finden auf dem westlichen Teil des Albertus-Magnus-Platzes, vor dem Philosophikum. |
|||
* [[Porträt]] ''[[Max Scheler]]'' von [[Otto Dix]], 1926 |
|||
* Backstein-[[Relief]] ''[[Hermes]]'' in der [[Fassade]] des von [[Wilhelm Riphahn]] geplanten und gebauten Gebäudes der WiSo-Fakultät, 1959 |
|||
== Museen und Sammlungen == |
== Museen und Sammlungen == |
||
* GeoMuseum: Einziges naturkundliches Museum in Köln. Minerale, Edelsteine, Meteoriten, Fossilien etc. Zülpicher Str. 49 b. |
|||
* [[Theaterwissenschaftliche Sammlung Universität zu Köln|Theaterwissenschaftliche Sammlung]] in [[Schloss Wahn]]: Bilder und Texte zum europäischen Theater vom 16. Jahrhundert an, unter anderem der Nachlass von Karl Valentin. Besichtigung der archivierten Materialien nur nach (begründeter) Voranmeldung. Burgstr. 2, Köln-Porz/Wahn. |
|||
* Max-Bruch-Archiv des Musikwissenschaftlichen Instituts: Autographe und Schriften von und über Max Bruch. |
|||
* Musikinstrumentensammlung des Musikwissenschaftlichen Instituts: Über 80 Exponate aus Europa und Übersee. |
|||
* Ägyptische Sammlung: Papyri, Ostraka (Schriftscherben) und Pergamente, Keramiken und Kleinplastiken. Meister-Ekkehart-Str. 7, Institut für Ägyptologie. |
|||
* Prähistorische Sammlung (Studiensammlung): Artefakte aus sämtlichen Perioden der Ur- und Frühgeschichte auch von ausländischen Fundstätten, vom Faustkeil des Neandertalers bis zum Bronzeschwert und zu Eisenwaffen des frühen Mittelalters. Weyertal 125, Institut für Ur- und Frühgeschichte. |
|||
* Papyrussammlung des Instituts für Altertumskunde: eine der weltweit größten Sammlungen. Uni-Hauptgebäude. |
|||
* [[Barbarastollen (Köln)|Barbarastollen]]: Unter der Aula, Hauptgebäude, wurde als Teil eines Museums für Handel und Industrie 1932 ein Bergwerksstollen aufgebaut. |
|||
<gallery> |
|||
* '''GeoMuseum''': Einziges naturkundliches Museum in Köln. Minerale, Edelsteine, Meteoriten, Fossilien etc.. Geöffnet Mi. 14 - 20 Uhr und jeden letzten Sonntag im Monat 14 - 17 Uhr, Zülpicher Str. 49 b |
|||
Universitat zu Köln Hauptgebäude ost.jpg|Hauptgebäude (Ostansicht) |
|||
* '''Theaterwissenschaftliche Sammlung in Schloss Wahn''': Bilder und Texte zum europäischen Theater vom 16. Jahrhundert an, unter anderem der Nachlass von Karl Valentin. Besichtigung der archivierten Materialien nur nach (begründeter) Voranmeldung. Bibliothek öffentlich. Burgstr. 2, Köln-Porz/Wahn. |
|||
WiSo-Gebäude, Universität zu Köln-0518.jpg|Gebäude der WiSo-Fakultät von [[Wilhelm Riphahn]] |
|||
* '''Ägyptische Sammlung''': Papyri, Ostraka (Schriftscherben) und Pergamente, Keramiken und Kleinplastiken. Besichtigung nach Vereinbarung, Meister-Ekkehart-Str. 7, Institut für Ägyptologie. |
|||
Philosophikum, Universität zu Köln-0548.jpg|Gebäude der philosophischen Fakultät |
|||
* '''Prähistorische Sammlung''': Artefakte aus sämtlichen Perioden der Ur- und Frühgeschichte auch von ausländischen Fundstätten, vom Faustkeil des Neandertalers bis zum Bronzeschwert und zu Eisenwaffen des frühen Mittelalters. Besichtigung nach Vereinbarung, Weyertal 125, Institut für Ur- und Frühgeschichte. |
|||
Unibibl-koeln.jpg|Das Gebäude der [[Universitäts- und Stadtbibliothek Köln]] |
|||
* '''Papyrussammlung des Instituts für Altertumskunde''': Nach Vereinbarunge sind Gruppenführungen möglich. Uni-Hauptgebäude. |
|||
Seminargebäude Universität zu Köln-0557.jpg|Das Seminargebäude (erbaut 2009) von [[Paul Böhm]] |
|||
* '''[[Barbarastollen (Köln)|Barbarastollen]]''': Unter der Aula, Hauptgebäude, wurde als Teil eines Museums für Handel und Industrie 1932 ein Bergwerksstollen aufgebaut, der nach Vereinbarung über das Institut für Arbeitsmedizin in Gruppen zu besichtigen ist. |
|||
COPT Zentrum, Universität zu Köln-3379.jpg|Gebäude des Zentrums für organische Elektronik (COPT) |
|||
DBP 1988 600 Jahre Kölner Universität.jpg|[[Briefmarken-Jahrgang 1988 der Deutschen Bundespost#Sondermarken|Sondermarke der Post]] |
|||
</gallery> |
|||
== Siehe auch == |
|||
* [[Liste der Hochschulen in Deutschland]] |
|||
* [[Liste von Hochschulen in Nordrhein-Westfalen|Hochschulen in Nordrhein-Westfalen]] |
|||
* [[Liste der Rektoren der Universität zu Köln]] |
|||
== Literatur == |
== Literatur == |
||
'''Universitätsgeschichte''' |
'''Universitätsgeschichte:''' |
||
* [[Willehad Paul Eckert]]: ''Kleine Geschichte der Universität Köln.'' Bachem Köln 1961. |
|||
* Erich Meuthen: ''Kölner Universitätsgeschichte, Band I: Die alte Universität'',1988, ISBN 3-412-06287-1 |
|||
* |
* Erich Meuthen: ''Kölner Universitätsgeschichte, Band I: Die alte Universität.'' Böhlau, Köln u. a. 1988, ISBN 3-412-06287-1. |
||
* |
* Bernd Heimbüchel, Klaus Pabst: ''Kölner Universitätsgeschichte, Band II: Das 19. und 20. Jahrhundert.'' Böhlau, Köln u. a. 1988, ISBN 3-412-01588-1. |
||
* [[Erich Meuthen]] (Hrsg.): ''Kölner Universitätsgeschichte, Band III: Die neue Universität: Daten und Fakten.'' Böhlau, Köln u. a. 1988, ISBN 3-412-01688-8. |
|||
* Wolfgang Blaschke (Hrsg.): ''Nachhilfe zur Erinnerung: 600 Jahre Universität zu Köln'' (= ''Kleine Bibliothek.'' Bd. 509). Pahl-Rugenstein, Köln 1988, ISBN 978-3-89144-317-0. |
|||
* [[Frank Golczewski]]: ''Kölner Universitätslehrer und der Nationalsozialismus. Personengeschichtliche Ansätze.'' (= ''Studien zur Geschichte der Universität zu Köln''. Bd. 8). Böhlau, Köln u. a. 1988, ISBN 3-412-03887-3. |
|||
* Karin Kleinen: ''Ringen um Demokratie. Studieren in der Nachkriegszeit. Die akademische Jugend Kölns (1945–1950).'' (''= Studien zur Geschichte der Universität zu Köln''. Bd. 17). Böhlau, Köln u. a. 2005, ISBN 3-412-26505-5. |
|||
* Ernst Heinen: ''Bildnerhochschule und Wissenschaftsanspruch. Lehrerbildung in Köln 1946–1965'' (= ''Studien zur Geschichte der Universität zu Köln.'' Bd. 16). Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-04303-6 Rezension von Leo Haupts. In: ''Geschichte in Köln. Zeitschrift für Stadt- und Regionalgeschichte''. Band 53. Dezember 2006. S. 212–214: ''Buchbesprechungen''. |
|||
* Leo Haupts: ''Die Universität zu Köln im Übergang vom Nationalsozialismus zur Bundesrepublik'' (= ''Studien zur Geschichte der Universität zu Köln.'' Bd. 18). Böhlau, Köln u. a. 2007, ISBN 978-3-412-17806-2. |
|||
* [[Margit Szöllösi-Janze]] (Hrsg.): ''Zwischen „Endsieg“ und Examen. Studieren an der Universität Köln 1943–1948. Brüche und Kontinuitäten''. Kirsch, Nümbrecht 2007, ISBN 978-3-933586-52-0. |
|||
* Anne-Kathrin Horstmann: ''Wissensproduktion und koloniale Herrschaftslegitimation an den Kölner Hochschulen. Ein Beitrag zur „Dezentralisierung“ der deutschen Kolonialwissenschaften'' (''Afrika und Europa.'' Bd. 10). Lang, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-631-65478-1. |
|||
* Heidrun Edelmann: ''Die Adenauers und die Universität zu Köln''. Böhlau, Köln 2019, ISBN 978-3-412-51524-9. |
|||
* [[Ute Planert]] (Hrsg.): ''Alberts Töchter. Kölner Frauen zwischen Stadt, Universität und Republik (1914–1933).'' Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2019, ISBN 978-3-86110-737-8. |
|||
* ''Die Neue Universität zu Köln. Ihre Geschichte seit 1919''. Hrsg. von [[Habbo Knoch]], [[Ralph Jessen]] und [[Hans-Peter Ullmann]] im Auftrag des Rektorats der Universität zu Köln. Böhlau, Köln 2019, ISBN 978-3-412-51554-6. |
|||
* Hans Peter Ullmann: ''Die Universität zu Köln im Nationalsozialismus. Wege einer städtischen Hochschulgründung zwischen später Weimarer Republik und früher Bundesrepublik.'' Wallstein, Göttingen 2024, ISBN 978-3-8353-5767-9. |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
{{Commonscat}} |
|||
* [http://www.uni-koeln.de/ Website der Universität zu Köln] |
|||
* [ |
* [https://www.uni-koeln.de/ Website der Universität zu Köln] |
||
* [ |
* [https://www.asta.uni-koeln.de/ AStA der Universität zu Köln] |
||
* [https://www.koelnalumni.de/ KölnAlumni – Freunde und Förderer der Universität zu Köln e. V.] |
|||
* [http://www.uni-koeln.de/organe/uak/uak.html Website des Universitätsarchivs Köln] |
|||
* {{DNB-Portal|2024231-1}} |
|||
* [http://www.uni-koeln.de/organe/uak/uak_publik.html Liste der Ehrenbürger und Ehrensenatoren der Universität zu Köln seit 1925] |
|||
* [http://www.koelnalumni.de/ KölnAlumni e.V. - Absolventennetzwerk der Universität zu Köln] |
|||
* [http://www.uni-koeln.de/rrzk/ Regionales Rechenzentrum der Universität zu Köln] |
|||
== |
== Einzelnachweise == |
||
<references responsive> |
|||
[[Liste deutscher Hochschulen]], [[Hochschulen in Nordrhein-Westfalen]] |
|||
<ref name="dfh"> |
|||
{{Internetquelle |
|||
|url=https://www.dfh-ufa.org/die-dfh/die-dfh-im-ueberblick/netzwerk/ |
|||
|titel=Netzwerk |
|||
|titelerg=Liste der Hochschulen im Netzwerk der DFH |
|||
|werk=dfh-ufa.org |
|||
|hrsg=Deutsch-Französische Hochschule |
|||
|sprache=de |
|||
|abruf=2019-10-07}}</ref> |
|||
</references> |
|||
{{NaviBlock |
{{NaviBlock |
||
|Navigationsleiste Hochschulen in Köln |
|Navigationsleiste Hochschulen in Köln |
||
|Navigationsleiste |
|Navigationsleiste Hochschulen in Nordrhein-Westfalen |
||
|Navigationsleiste |
|Navigationsleiste Exzellenzinitiative2}} |
||
}} |
|||
{{Koordinate Artikel|50_55_41_N_6_55_43_E_type:landmark_region:DE-NW|50° 55' 41" N, 6° 55' 43" O}} |
|||
{{Coordinate|NS=50/55/41/N|EW=6/55/43/E|type=landmark|region=DE-NW}} |
|||
[[Kategorie:Universität in Deutschland|Köln, Universität zu]] |
|||
{{Normdaten|TYP=k|GND=2024231-1|LCCN=n79119148|VIAF=158300692}} |
|||
[[Kategorie:Bildung (Köln)]] |
|||
[[Kategorie:Universität zu Köln| ]] |
|||
[[ar:جامعة كولونيا]] |
|||
[[Kategorie:Universität in Deutschland|Koln]] |
|||
[[en:University of Cologne]] |
|||
[[Kategorie:Coimbra-Gruppe|Koln]] |
|||
[[fr:Université de Cologne]] |
|||
[[Kategorie:Lindenthal (Köln)]] |
|||
[[lt:Kelno universitetas]] |
|||
[[ |
[[Kategorie:Hochschule in Köln]] |
||
[[Kategorie:Forschungseinrichtung in Köln]] |
|||
[[zh:科隆大学]] |
|||
[[Kategorie:Bildungseinrichtungsgründung 1919]] |
Aktuelle Version vom 9. Juli 2025, 09:47 Uhr
Universität zu Köln | |
---|---|
![]() | |
Gründung | 1919 |
Trägerschaft | MKW NRW (staatlich) |
Ort | Köln |
Bundesland | ![]() |
Land | ![]() |
Rektor | Joybrato Mukherjee[1] |
Studierende | 45.187 (WS 2023/24)[2] |
Mitarbeiter | 8809 (2025)[2] |
davon Professoren | 616[2] |
Jahresetat | 920,0 Mio. € (2025)[2] Drittmittel: 239,2 Mio. €[2] |
Netzwerke | CEMS, CG, DFH[3], German U15 |
Website | www.uni-koeln.de |

Die Universität zu Köln ist eine wissenschaftliche Hochschule in Köln mit dem Fächerspektrum einer Volluniversität. Sie wurde 1919 als zweite Universität in der Weimarer Republik (nach der Universität Hamburg) gegründet. Nach dem Verlust der Kaiser-Wilhelms-Universität zu Straßburg infolge des Ausgangs des Ersten Weltkriegs sollte sie deren Tradition fortsetzen und die „deutsche Position am Rhein stärken“.[4]
Mit im Wintersemester 2023/24 über 45.000 Studierenden[5] ist sie eine der zahlenmäßig größten Präsenzuniversitäten in Deutschland. 2012 bis 2019 hatte sie im Rahmen der dritten Exzellenzinitiative zur Hochschulförderung den Exzellenzstatus inne.[6]
Geschichte und Entwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Alte Universität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Am 21. Mai 1388 erteilte Papst Urban VI. dem Kölner Rat ein Privileg zur Gründung einer Universität, die am 6. Januar 1389 ihren Lehrbetrieb aufnahm. Köln war im Heiligen Römischen Reich nach der Karls-Universität Prag (1348), der Universität Wien (1365) und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (1386) die vierte Universitätsgründung. Die Initiative dazu ging nicht wie sonst üblich vom Kaiser oder einem Fürsten aus, sondern vom Rat der Freien Reichsstadt Köln, die auch die Kosten für den Lehrbetrieb übernahm.[7]
Nach der französischen Besetzung Kölns wurde die Universität am 28. April 1798 wie 1795 die Universitäten in Frankreich[8] und die Universitäten in Trier und Mainz geschlossen. An ihre Stelle trat eine Zentralschule des Département de la Roer, genannt „Université de Cologne organisé en Ecole centrale“.
Die Neue Universität
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Bestrebungen der Stadt und von Kölner Bürgern im Verlauf des 19. Jahrhunderts zur Wiedererlangung der Universität blieben erfolglos. Aufgrund einer Stiftung des Kölner Industriellen Gustav Mevissen gelang zum 1. Mai 1901 die Gründung der Handelshochschule Köln, der 1912 die Hochschule für kommunale und soziale Verwaltung angegliedert wurde. Schon 1904 wurde die erste Akademie für praktische Medizin in Köln eröffnet, die aber nur im klinischen Bereich ausbildete und Fortbildungen für approbierte Ärzte anbot.
Erst nach der Revolution gelang es am 4. Januar 1919, einen Beschluss der preußischen Staatsregierung herbeizuführen, mit dem die Zusammenfassung der Kölner Hochschuleinrichtungen zu einer neuartigen Universität neben der Universität Bonn gestattet wurde. Im Gegenzug musste sich die Stadtgemeinde zur Übernahme der Bau- und Sachkosten verpflichtet. Dessen ungeachtet war Köln wie die Universität Frankfurt eine preußische Landesuniversität. Am 27. bzw. 29. Mai 1919 unterzeichneten Kultusminister Konrad Haenisch und Oberbürgermeister Konrad Adenauer den Staatsvertrag.
Aus den als Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät weitergeführten Kölner Hochschulen gingen 1920 die Rechtswissenschaftliche und die Philosophische Fakultät (unter Einschluss der Naturwissenschaften) hervor; die Akademie für praktische Medizin war mit der Universitätsgründung zur Medizinischen Fakultät geworden. Erster Rektor wurde Christian Eckert, bis dahin Studiendirektor der Kölner Hochschulen. Sitz der Universität wurde das für die Handelshochschule errichtete und am 26. Oktober 1907 errichtete Gebäude am Römerpark, Südstadt, (jetzt durch die Technische Hochschule Köln genutzt) von 1919 bis 1934 (auch Alte Universität genannt). Hinzu kamen am 9. Januar 1920 die Rechtswissenschaftliche und am 3. Mai 1920 die Philosophische Fakultät, von der sich 1955 die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät abspaltete.[9]
Köln war aufgrund des starken Zuzugs von Studierenden seit 1925 die zweitgrößte preußische Universität nach der Friedrich-Wilhelms Universität Berlin. Am 26. Oktober 1929 wurde der Grundstein für ein neues Universitätsgebäude gelegt, dessen Pläne vom städtischen Baudirektor Adolf Abel stammen. Nach einer Bauunterbrechung von 1931 bis 1933 zog die Universität zum 1. Oktober 1934 vom Römerpark an den neuen Standort an der Universitätsstraße. Der funktional schlichte Neubau im Inneren Grüngürtel Köln-Lindenthals nahe der Universitätsklinik Lindenburg wurde am 5. April 1935 eingeweiht.
Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung begann eine umfassende „Säuberung“ der Universität, der vor allem Professoren jüdischer Herkunft zum Opfer fielen. Dadurch wurden insgesamt 58 Lehrkräfte vertrieben, 23 Prozent des Lehrkörpers.[10] In den folgenden Jahren entstanden neue Lehrstühle und Institute, die auf die Interessen des Regimes zugeschnitten waren, unter anderem ein Institut für Erbbiologie und Rassenhygiene (1940).[11] Das Hauptgebäude der Universität wurde im Zweiten Weltkrieg durch Luftangriffe schwer beschädigt. Dennoch begann bereits 1945 wieder der Vorlesungsbetrieb.
Allerdings überschritten die Kosten für den Wiederaufbau die Möglichkeiten der Stadt, unter deren alleiniger Trägerschaft die Universität bis 1954 stand. So wurde am 1. April 1954 die Universität zu Köln mit Wirkung vom 1. April 1953 durch das Bundesland Nordrhein-Westfalen übernommen. Die Bindung an die Stadt und den Regierungsbezirk Köln wurde bis zum Jahre 2007, dem Inkrafttreten einer neuen Grundordnung, durch die Institution des Kuratoriums gewährleistet, in dem der Oberbürgermeister den Vorsitz führte. Darüber hinaus kooperiert die Universität mit vielen städtischen Einrichtungen und anderen Einrichtungen in der Stadt, wie zum Beispiel mit dem Rheinisch Westfälischen Wirtschaftsarchiv, der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie und vielen städtischen Kliniken.
Der Ausbau der Universität begann mit dem Bau der Hörsaal- und Seminartrakte und des achtgeschossigen Seminar- und Bürohochhauses für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät von Wilhelm Riphahn zwischen 1956 und 1960. In dieser Fakultät hatte sich die Studierendenzahl zwischen 1949 und 1955 auf über 5000 nahezu verfünffacht. Gleichzeitig wurden für die Kölner Abteilungen der Pädagogischen Akademie Rheinland von Hans Schumacher (1955–1970) neue Gebäude jenseits der Dürener Straße errichtet, seit der Übernahme durch die Universität als Campus Nord geführt und Mitte der 1990er Jahre unter der Stadtkonservatorin Hiltrud Kier unter Denkmalschutz gestellt.[12][13] Die Universitätsbibliothek von Rolf Gutbrod und in Zusammenarbeit mit dem Bildenden Künstler Jürgen Hans Grümmer[14] folgte 1966. Der Albertus-Magnus-Platz wurde durch die Absenkung und Deckelung der Universitätsstraße erweitert und von Jürgen Hans Grümmer mit Bodenmosaiken gestaltet. 1968 wurde das Hörsaalgebäude von Rolf Gutbrod und ebenfalls in Zusammenarbeit mit Grümmer als bildendem Künstler fertiggestellt. Das Freigelände zwischen Hauptgebäude, Albertus-Magnus-Platz, Hörsaalgebäude und Bibliothek ist Bestandteil des künstlerischen Gesamtkonzepts von Jürgen Hans Grümmer, der die Innengestaltungen von Hörsaalgebäude und Bibliothek mit Bodenmosaiken, Wandgestaltungen u. ä. nach außen sowohl durch Fassadengestaltung als auch Bodengestaltungen, Möblierung, gestalteten Bauminseln und Ruhezonen fortführte. Der Bau der Physikalischen und Chemischen Institute jenseits der Zülpicher Straße folgte zwischen 1968 und 1975. Mit dem Neubau des Philosophikums 1974 war der Campus der Universität im Wesentlichen fertig und Grümmer wurde damit beauftragt, das Forum in die künstlerische Gesamtgestaltung zwischen Hauptgebäude, Philosophikum und Hörsaalgebäude zu integrieren. Der Komplex des Klinikums mit den alten Gebäuden der Krankenanstalten Lindenburg wurde ab 1965 (Frauenklinik) bis 1974 (Bettenhaus des Zentralklinikums) modernisiert und erweitert. Der jenseits der Akademischen Lustwiese (Akaluwie) 1974 errichtete Neubau der Zentralmensa ist immer noch einer der modernsten und größten Studierenden-Speisebetriebe in Europa. 1980 wurden die beiden Kölner Abteilungen der Pädagogischen Hochschule Rheinland als Erziehungswissenschaftliche und Heilpädagogische Fakultät der Universität zu Köln angegliedert. Der Ausbau und die Modernisierung der Hochschulgebäude wird bis in die Gegenwart fortgeführt. Beispiele:

- Ende 2013 wurde die Erneuerung der Natursteinfassade des Hauptgebäudes auf der Seite zum Albertus-Magnus-Platz abgeschlossen.
- südlich des Hauptgebäudes entstand ein neues Seminargebäude („Gebäude 106“).[15]
- Im Frühjahr 2014 wurde der Neubau des Studierenden Service Centers neben dem Hauptgebäude der Universität fertiggestellt.
Seit 2003 tragen alle Gebäude Gebäudenummern.[16]
Alle diese Anlagen liegen eingebettet in den Inneren Kölner Grüngürtel und bilden so einen innenstadtnahen zusammenhängenden Universitätscampus, der dennoch im Grünen liegt.
Profil
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Name
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Hochschule hatte lange keinen Namen, wenn man nicht den mittelalterlichen Namen universitas studii s[an]c[ta]e civitatis coloniensis (siehe Siegel) oder die neue Bezeichnung Universität Köln dafür nimmt. Beides bedeutet, dass die Hochschule eine stadtkölnische Einrichtung war. Während des Rektorats von Josef Kroll (1945–1949) wurde die offizielle Benennung der Universität als Universität zu Köln eingeführt. Eine Initiative dazu hatte Kroll schon in seiner ersten Amtszeit Anfang der 1930er Jahre ergriffen.[17]

Organisation und Fakultäten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Rektorat leitet die Universität. Es besteht aus dem Rektor als Vorsitzendem (Joybrato Mukherjee)[18], sechs Prorektoren und dem Kanzler (Karsten Gerlof).[19] Das Rektorat wird von der Hochschulwahlversammlung gewählt, in der der Senat und der Hochschulrat gleich großes Stimmgewicht ausüben; die erste Amtszeit beträgt mindestens sechs Jahre und weitere Amtszeiten mindestens vier Jahre. Der Rektor ist Vorsitzender des Rektorats und des Senats der Universität.[20]

Die Universität gliedert sich in die folgenden sechs Fakultäten:
Fakultät (Stand WS 23/24) | Studierende 1 | (Neu-)Gründungsjahr |
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät | 7142 | 1919 |
Medizinische Fakultät | 4135 | 1919 |
Rechtswissenschaftliche Fakultät | 5576 | 1920 |
Philosophische Fakultät | 11.570 | 1920 |
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät | 9195 | 1955 |
Humanwissenschaftliche Fakultät | 7538 | 2007 |
Außerhalb der Fakultäten (interdisziplinärer Studiengang) | 31 | |
Gesamt | 45.187 |
Am 20. Juli 2005 beschloss der Senat der Universität ein Konzept zur Neuordnung der Fakultäten. Das Konzept brachte die Auflösung der Erziehungswissenschaftlichen und der Heilpädagogischen Fakultät in ihrer bisherigen Form sowie die Gründung einer neuen „sechsten“, der Humanwissenschaftlichen, Fakultät. Die Vertreter der didaktischen Fächer, die bisher vor allem an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät tätig waren, wurden im Zuge der Umstrukturierung den ihrem Fach entsprechenden Fakultäten als eigene Fachgruppe für Didaktik zugeordnet (zum Beispiel „Biologie und ihre Didaktik“, „Chemie und ihre Didaktik“ als neue didaktische Fachgruppe an der Math.-Nat.-Fak.), während an der neuen Humanwissenschaftlichen Fakultät vor allem die pädagogischen, heilpädagogischen und psychologischen Fächer verblieben beziehungsweise aus der Philosophischen und der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät überführt wurden. Die Neuorganisation der Fakultäten wurde mit der Errichtung der entsprechenden Gremien formal zum 1. Januar 2007 umgesetzt. Im Jahr 2010 wurde das Zentrum für LehrerInnenbildung gegründet, welchem im Zuge der Umstrukturierung der Lehrerbildung in NRW weitreichende Kompetenzen in der Organisation und Koordination der Lehramtsstudiengänge übertragen wurde.
Besondere Förderung der Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Exzellenzcluster / Exzellenzinitiative von Bund und Ländern[22]
- CECAD Cologne Excellence Cluster for Aging and Aging-Associated Diseases
- CEPLAS Cluster of Excellence on Plant Sciences
- DYNAVERSE Our Dynamic Universe (ab 1. Januar 2026)
- ECONtribute: Märkte & Public Policy
- ML4Q Matter and Light for Quantum Computing
- Adenauer School of Government[23]
Am 5. Juni 2025 haben die Universität zu Köln und die von der Familie Reimann gegründete, gemeinnützige Alfred Landecker Foundation einen Kooperationsvertrag zum Aufbau der Adenauer School of Government (ASG) geschlossen. Ziel der ASG ist es, sich als führendes, überparteiliches Zentrum für Public Policy, Governance und Administrative Sciences zu etablieren, das die relevanten Entwicklungen in der Wirtschaftswissenschaft und weiteren Wissenschaftsfeldern mitgestaltet. Die School wird dauerhaft gefördert; zum Start steht ein Jahresbudget von zehn Millionen Euro zur Verfügung.[23]
DFG
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 18 DFG-Sonderforschungsbereiche und 10 Beteiligungen an Sonderforschungsbereichen anderer Hochschulen (Stand Oktober 2024)[24]
- SFB 1211: Evolution der Erde und des Lebens unter extremer Trockenheit
- SFB 1218: Regulation der zellulären Funktion durch Mitochondrien
- SFB 1238: Kontrolle und Dynamik von Quantenmaterialien
- SFB 1252: Prominenz in der Sprache
- SFB 1310: Vorhersagbarkeit in der Evolution
- SFB 1399: Mechanismen der Medikamenten-Empfindlichkeit und -Resistenz beim kleinzelligen Bronchialkarzinom
- SFB 1403: Zelltod in Immunität, Entzündungen und Erkrankungen
- SFB 1451: Schlüsselmechanismen normaler und krankheitsbedingt gestörter motorischer Kontrolle
- SFB 1530: Aufklärung und Targeting pathogener Mechanismen bei B-Zell-Neoplasien
- SFB 1601: Die kosmische Entwicklung der Lebensräume massereicher Sterne
- SFB 1607: Immunmodulierende und anti(lymph)angiogene Therapien bei altersbezogenen erblindenden Augenerkrankungen
- SFB 1678: Systemische Konsequenzen von Fidelitätsänderungen der mRNA- und Proteinbiosynthese
- SFB TRR 183: Verschränkte Materiezustände
- Symplektische Strukturen in Geometrie, Algebra und Dynamik
- SFB TRR 228: Zukunft im ländlichen Afrika: Zukunft-Machen und sozial-ökologische Transformation
- SFB TRR 341: Ökologische Genetik der Pflanzen
- 6 DFG-Graduiertenkollegs (vgl. Graduiertenprogramme)
- a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities (Philosophische Fakultät)
- Department-wide Graduate School (Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät)
- Cologne Graduate School in Management, Economics and Social Sciences (CGS) (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät)
- Graduate School Managing Diversity & Transition (Humanwissenschaftliche Fakultät)
- Graduiertenschule der Medizinischen Fakultät
- Graduiertenschule der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
Zentrale Graduiertenschulen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- a.r.t.e.s. Graduate School for the Humanities
- Graduate School for Biological Sciences
- Cologne Graduate School Chemistry (CGSC)
- Graduate School of Geosciences (GSGS)
- Graduiertenschule Mathematik
- Bonn-Cologne Graduate School of Physics and Astronomy (BCGS)
- Interdisciplinary Program Health Sciences (IPHS)
- Graduiertenschule Human- und Zahnmedizin (GSHZ)
- Interdisciplinary Program Molecular Medicine (IPMM)
- Graduiertenschule der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
- Cologne Graduate School in Management, Economics and Social Sciences (CGS)
- Graduiertenschule der Humanwissenschaftlichen Fakultät
- Graduiertenschule für LehrerInnenbildung
Kooperation mit Großforschungseinrichtungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einige Kölner Professoren sind gleichzeitig Mitglieder in Großforschungseinrichtungen:
- Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
- Forschungszentrum Jülich in der Helmholtz-Gemeinschaft
- DZNE – Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (Helmholtz)
- ZB Med – Informationszentrum Lebenswissenschaften
- Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften (GESIS)
- Deutsches Institut für Erwachsenenbild (DIE), Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen
- Max-Planck-Institut für neurologische Forschung (MPINF)
Universitätspreise für herausragende Leistungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität verleiht jährlich je einen Preis für Forschung, Studium und Lehre und Verwaltung.[26]
Schmittmann-Wahlen-Stipendium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dieses Stipendium ist ein Promotionsstipendium. Die Vergabe des Stipendiums erfolgt zur Ehrung des Gedächtnisses an den Kölner Universitätsprofessor Benedikt Schmittmann (1872–1939).[27]
Gerhard-Michel-Stipendium
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2003 wurde durch einen ehemaligen Mitarbeiter im Akademischen Auslandsamt, der für Auslandsstudien zuständig war, ein Universitäts-Stipendienfonds gegründet, der durch Zustiftungen von ehemaligen Auslandsstipendiaten und Freunden der Internationalisierung in die Lage versetzt wurde und wird, jährlich aus den Erträgen Zuschüsse für Studienaufenthalte an Partnerhochschulen, die Gebührenerlass anbieten, zu gewähren.[28]
Kölner Universitätsstiftung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stiftung besteht seit 2019 zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, der Forschung und von Wissenschaftsprojekten. Sie bündelt als Dachstiftung das bürgerschaftliche Engagement für die Hochschule, die philanthropisch motivierten Investitionen in die Hochschule und fördert den Wissenstransfer in die Gesellschaft.[29]
Drittmittelvolumen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Drittmittelvolumen (Drittmitteleinnahmen)[2] lag im Jahr 2025 bei 239,2 Mio. €, wovon 103,9 Mio. € auf die Medizinische Fakultät entfallen.
Stiftungsprofessuren
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität hat eine Reihe von Stiftungsprofessuren eingeworben, die zum Teil längerfristig, zum Teil für einige Jahre eingerichtet wurden, und dann in der Regel vom Land weitergetragen werden.
- Bayer-Stiftungsprofessur für Technische Chemie, seit 1986
- Stiftungsprofessur für Tumorimmunologie der Deutschen Krebshilfe, seit 2002
- Stiftungsprofessur für Palliativmedizin, finanziert durch die Deutsche Krebshilfe, seit Oktober 2005
- Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Professur für alte Geschichte, seit 2006 für 7 Jahre
- Stiftungsprofessur für Energiewirtschaft, finanziert von der Energiewirtschaft, April 2007 bis Februar 2012
- Die Albertus-Magnus-Professur wurde 2004 durch Senatsbeschluss eingerichtet. Dazu werden jedes Jahr für ein bis zwei Wochen ein renommierter ausländischer Dozent/tin für öffentliche Vorträge und Seminare eingeladen.
- Stiftungsprofessur zur Förderung der anwaltsorientierten Juristenausbildung, finanziert durch die Hans-Soldan-Stiftung, seit 2014[30]
Lehre
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Uni Köln ist eine forschungsorientierte Volluniversität. Mit 337 (Teil-)Studiengängen und 79 Promotionsfächern (im Wintersemester 2022/23) bietet die Universität ein breites Studien- und Forschungsspektrum an. 157 von diesen Studiengängen sind im grundständigen Bereich (inkl. Staatsexamen Medizin und Zahnmedizin und der Ersten Prüfung Rechtswissenschaften) und 181 im konsekutiven Bereich angesiedelt. Die Studienangebote im Lehramt bilden mit gut 45 % einen deutlichen Schwerpunkt. Die größten Studiengänge stellen die Rechtswissenschaften, Humanmedizin und Betriebswirtschaftslehre dar.
Ihr Selbstverständnis in Studium und Lehre hat die Universität zu Köln im Januar 2022 in ihrem Leitbild Studium und Lehre formuliert, das die Grundlage für Weiterentwicklung des Lehrens und Lernens bildet. Basierend auf dem Leitbild Studium und Lehre hat die Universität zu Köln ein Qualitätsmanagementsystem konzipiert, das alle Statusgruppen einbezieht und von ihnen gestaltet wird. Für ihr QM-System strebt die Universität zu Köln derzeit die Systemakkreditierung an. Das Prorektorat Studium und Lehre wird von Beatrix Busse geleitet.
Studierendenvertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Studierenden der Universität werden durch studentische Mitglieder in den verschiedenen universitären Gremien wie bspw. dem Senat vertreten. Diese Mitglieder werden in jährlich stattfindenden Wahlen direkt gewählt oder durch direkt gewählte Mitglieder aus übergeordneten Gremien vorgeschlagen/benannt. Durch die rechtlichen Vorgaben des §11 Abs. 2 HG NRW[31] stellen die Studierenden in den meisten Gremien jedoch keine eigene Mehrheit und können von den Mitgliedern der Professorenschaft und anderen Statusgruppen überstimmt werden.
Im Gegensatz dazu bildet die verfasste Studierendenschaft als eigene Gliedkörperschaft der Universität eine rein studentische Interessenvertretung.[32] Zentrale Organe sind das Studierendenparlament mit seinen 51 gewählten Mitgliedern[33] und der von ihm ernannte allgemeine Studierendenausschuss (AStA) als ausführendes Organ. Wichtigste Aufgaben der verfassten Studierendenschaft sind u. a. die Vertretung von Studierendeninteressen gegenüber der Universität und der Gesellschaft, die Mitwirkung am hochschulpolitischen Diskurs, sowie die Förderung von Kultur, Sport und politischer Bildung.[32] Zur Wahrnehmung dieser Aufgaben erhebt die Studierendenschaft von den Studierenden einen Beitrag, der zusammen mit dem Beitrag für das Kölner Studierendenwerk als Semesterbeitrag eingezogen wird. Im Wintersemester 2023/24 betrug dieser 320,05 €, wovon 31 % auf das Studierendenwerk und 63 % auf das Semesterticket entfielen, das der AStA mit den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) aushandelt. Die restlichen 6 % verteilte die Studierendenschaft auf eigene Projekte und Gehälter der Angestellten sowie auf den Hochschulsport Köln.[34] Wichtige Angebote des AStAs umfassen Beratungs- und Beschwerdestellen, eine Fahrradwerkstatt, einen Werkzeugverleih, den Campusgarten sowie zahllose kulturelle und informative Veranstaltungen wie Vorträge, Museumsführungen, die langen Lernnächte und das „festival contre le racisme“.[35]
Neben der allgemeinen Interessenvertretung besitzt die Studierendenschaft außerdem einige autonome Referate wie das autonome Elternreferat oder das autonome Ausländerreferat, welche besondere Statusgruppen innerhalb der Studierendenschaft vertreten sollen.[36]
Auf der Ebene der Fakultäten kümmern sich die Fachschaften um die Belange ihrer jeweiligen Studierenden. Je nach Fakultät gibt es dabei eine gemeinsame Fachschaft für alle Studierenden der Fakultät oder ein zweistufiges System aus einer Fachbereichs- und einer Fakultätsvertretung.[37] Neben fachspezifischen Beratungen und der Vertretung gegenüber Dozierenden ist die Betreuung von Erstsemester-Studierenden eine der Hauptaufgaben der Fachschaften.
Internationalisierung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für die internationalen Beziehungen der Hochschule (Betreuung ausländischer Studierender und Gastwissenschaftler, Studienmöglichkeiten und Forschungsaufenthalte im Ausland, Hochschulpartnerschaften, internationales Marketing) sind auf universitärer Ebene das Akademische Auslandsamt (jetzt International Office) und auf Ebene der Fakultäten die Zentren für internationale Beziehungen zuständig (zentral-dezentrales Organisationskonzept).
Seit Anfang 2007 (offizielle Einweihung im Mai 2007) betreibt die Universität in Peking ein Büro. Das Büro ist beim DAAD im German Center angesiedelt und repräsentiert das Hochschulkonsortium China-NRW (www.china-nrw.de). Die Universität zu Köln hat vom Land NRW die Aufgabe der Koordination der akademischen Kontakte nach China übernommen. Das Büro soll es den Mitgliedern des Konsortiums erleichtern, in China Aktivitäten zu entfalten und Unterstützung vor Ort liefern. Die Universität zu Köln leitet dieses Konsortium. Weitere Verbindungsbüros unterhält die Universität in New York City und in New Delhi. Darüber hinaus unterstützt die Universität internationale Hochschulkooperation mehrerer deutscher Hochschulnetzwerke, indem sie für diese Netzwerke Koordinationsbüros in Kairo[38] und in Accra betreibt.[39]
Anzahl und Anteil ausländischer Studierender (inklusiv Bildungsinländer)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anzahl der ausländischen Studierenden lag im Wintersemester 2023/24 bei 5074[2]. Dies entspricht einem Anteil von etwa 11 % an der Gesamtzahl der Studierenden.
Hochschulpartnerschaften und Netzwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität unterhält über 40 offizielle Hochschulpartnerschaften. Neben den offiziellen Hochschulpartnerschaften bestehen auf Ebene der einzelnen Fakultäten und Fachbereiche bald 300 Kooperationen und Austauschbeziehungen mit renommierten Universitäten auf der ganzen Welt.
Umfangreiche Fördermöglichkeiten bestehen jeweils durch das Erasmus-Programm der EU, den DAAD oder Gebührenerlass der Partnerhochschulen (vollständige Liste der Partnerhochschulen im Internetangebot der Universität). Im Jahr 2005 hat die Universität zu Köln die zentrale Vermittlung und Koordination der Beziehungen der nordrhein-westfälischen Hochschulen zu China übernommen.
Auszeichnung für die Betreuung ausländischer Studierender
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität wurde 2004 für ihr nach dem Vorbild des Zentrums für Internationale Beziehungen an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät an der Universität etabliertes zentral-dezentrales Organisationskonzept mit dem Preis des Auswärtigen Amtes für besondere Verdienste um die Betreuung ausländischer Studierender ausgezeichnet.
Humboldt-Forschungspreis/AvH-Gastwissenschaftler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2004 wählten zehn der mit dem Humboldt-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung ausgezeichneten „etablierten“ ausländischen Wissenschaftler die Universität zu Köln für ihr Forschungsjahr. Von den „jüngeren“ ausländischen Humboldt-Forschungsstipendiaten waren dies 32.
Haushalt und Finanzen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gesamtfinanzierung der Universität zu Köln (einschließlich der Medizinischen Fakultät) umfasste im Jahr 2023 920,0 Mio. € (davon 263,7 Mio. € Med. Fakultät). Diese setzten sich zusammen aus 426,8 Mio. € Landesmittel, 239,2 Mio. € Drittmittel, 120,5 Mio. € Sondermittel, wie QVM oder HSP sowie 53,5 Mio. € sonstige Erträge.[40]
Gleichstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Für ihre Gleichstellungs- und Diversitätsstrategie wurde die Uni Köln 2004, 2007, 2014, 2018 und 2022 mit dem Total-E-Quality-Prädikat ausgezeichnet.[41] Mit dem Prädikat werden sowohl Unternehmen aus der Wirtschaft als auch Hochschulen und Forschungseinrichtungen ausgezeichnet, die mit personal- und institutionspolitischen Maßnahmen erfolgreich die Durchsetzung von Chancengleichheit in ihren Einrichtungen umsetzen. Darüber hinaus hält die Uni die Zertifikate „Familienfreundliche Hochschule“ und „Vielfalt gestalten“ des Stifterverbands, bekam das Gütesiegel für faire und transparente Berufungsverfahren 2021 des Deutschen Hochschulverbands und wurde als „LGBTIQ+ Diversity Champion 2021“ ausgezeichnet.[42]
Nachhaltigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität zu Köln hat im Juni 2023 ihre universitätsweite Nachhaltigkeitsstrategie beschlossen. Darin verankert sie ein Engagement für Nachhaltigkeit in den Feldern Forschung, Lehre & Studium, Engagement & Transfer sowie in Organisation & Betrieb. Das seit Oktober 2023 existierende Prorektorat für Nachhaltigkeit wird von Kirk W. Junker geleitet. Die Universität ist Mitglied bei DG Hochn (Deutsche Gesellschaft für Nachhaltigkeit an Hochschulen e.V.) und bei Humboldtn, den Nachhaltigkeitsinitiative der Universitäten in Nordrhein-Westfalen. Zudem ist sie seit 2018 als Fairtrade-University ausgezeichnet.[43]
Rankings
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kölner Universität beteiligt sich regelmäßig an den wichtigsten internationalen und nationalen Rankings. So liegt sie beispielsweise im World University Ranking des britischen Times Higher Education aktuell international auf Rang 157 und gehört damit zu den Top 9 % der teilnehmenden Hochschulen weltweit. Auch am QS World University Ranking erzielt die Universität zu Köln seit vielen Jahren durchgängig gute Erfolge (Top 24 % weltweit). In weiteren renommierten internationalen Rankings wie dem Academic Ranking of World Universities (ARWU), dem Performance Ranking of Scientific Papers for World Universities (NTU) oder dem CWTS Leiden Ranking wird die Universität zu Köln gerankt und erzielt nahezu ausschließlich Platzierungen in den Top 20 % weltweit.
Die Kölner Universität kann auch in nationalen Rankings regelmäßig Erfolge vorweisen. So liegt sie im DFG-Förderatlas, der die Hochschulen mit den höchsten DFG-Bewilligungen aufzeigt auf Platz 12. Darüber hinaus zeigt sich im Ranking der Alexander von Humboldt-Stiftung, dass die Universität zu Köln beliebter Forschungsaufenthalt internationaler Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen ist, die mit einem Stipendium oder Preisen der AvH-Stiftung gewürdigt wurden.
Nobelpreisträger
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]An der Universität waren oder sind folgende Nobelpreisträger tätig:
- Kurt Alder – Nobelpreis für Chemie, 1950
- Max Delbrück – Nobelpreis für Medizin, 1969
- Heinrich Böll (Student) – Nobelpreis für Literatur, 1972
- Peter Grünberg – Nobelpreis für Physik, 2007, arbeitete von 1992 bis 2004 an der Universität und am Forschungszentrum Jülich
- Benjamin List – Nobelpreis für Chemie, 2021, seit 2004 Honorarprofessor an der Universität
Weitere Ehrungen und Auszeichnungen für Forscher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis erhielten:
- Achim Rosch (2013), Theoretische Physik
- Martin R. Zirnbauer (2009), Theoretische Physik
- Jens Claus Brüning (2007), Institut für Genetik
- Thomas Mussweiler (2006), Sozialpsychologie
- Axel Ockenfels (2005), Wirtschaftswissenschaft
- Martin Krönke (2001), Immunologie, Medizin und Cluster of Excellence CECAD
- Andreas Kablitz (1997), Romanistik
- Ulf-Ingo Flügge (1996), Biochemie der Pflanzen
- Thomas Schweizer (1995) †, Völkerkunde
- Peter Schneider (1992)
Sofja Kovalevskaja-Preis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sofja Kovalevskaja-Preis ist überreicht worden an:
- Mirka Uhlirova, Tschechien, Institut für Genetik und Cluster of Excellence CECAD (bei Professorin Maria Leptin) (2008)
- Mark Depauw (2004)
- Manuel Koch (2002)
- Joachim Schultze (2002)
Ernst Jung-Preis
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Träger des Ernst Jung-Preises für Medizin:
- Jens Claus Brüning (2009), Institut für Genetik
- Thomas Benzing (2008), Direktor der Klinik IV für Innere Medizin: Nephrologie und Allgemeine Innere Medizin
- Wilhelm Stoffel (1990), Institut für Biochemie
Max-Planck-Medaille
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Max-Planck-Medaille erhielt
Meyer-Struckmann-Preis für geistes- und sozialwissenschaftliche Forschung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Den Meyer-Struckmann-Preis erhielt
- Norbert Finzsch (2017), Nordamerikastudien
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Universität ernennt seit 1925 Persönlichkeiten, die sich um sie oder um die Forschung besonders verdient gemacht haben, zu Ehrenbürgern, so auch Theo Burauen und Karl Carstens. Seit 1933 wird auch der Ehrentitel Ehrensenator verliehen. Er wurde bisher an 44 Persönlichkeiten vergeben, die sich um die Universität zu Köln verdient gemacht haben, wie zum Beispiel Fritz Schramma und Heinrich Brüning. Einzelne Ehrensenatoren und Ehrenbürger sowie Hochschullehrer und Absolventen sind in folgender Liste aufgeführt:
Gründer
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Mittelalterliche Universität (Universitas Studii Coloniensis (1388–1798)): Rat der Reichsstadt Köln mit Genehmigung durch Papst Urban VI.[44]
- Moderne Universität (1919): Preußisches Staatsministerium auf Initiative von Konrad Adenauer und Professoren der Kölner städtischen Hochschulen.
Kunstwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


- Astronomische Uhr an der Parkseite des Hauptgebäudes. Sie hat drei Anzeigen: Auf der oberen werden Stunden und Minuten angezeigt sowie die aktuelle Mondphase. Zwei Glocken schlagen die Zeit an. Auf der Mittleren werden die Umlaufbahnen der sechs Planeten um die Sonne angezeigt. Die untere Scheibe zeigt den Lauf der Sonne durch die Zeichen des Tierkreises an sowie mit den inneren Zeigern den Sonnenauf- und Untergang. Das Werk stammt von der Turmuhrenfabrik J. Neher in München, die es 1932 fertigte.[45] Die Firma wurde 1978 von der Turmuhrenfabrik Philipp Hörz übernommen.
- Plastik Albertus Magnus von Gerhard Marcks aus dem Jahre 1956, zu finden auf dem Albertus-Magnus-Platz vor dem Haupteingang. 1965 erfolgte ein Zweitguss für die Universität Uniandes in Bogotá-Kolumbien, ein 3. Abguss 1970 für die University of Texas in Houston, Texas, und schließlich auf Veranlassung von Tochter Brigitte Marcks-Geck – alle aus der Werkstatt der Kunstgießerei Schmäke, Düsseldorf – 1996 ein Abguss für die Friedrich-Schiller-Universität Jena, da Marcks lange Jahre enge Beziehungen zu Thüringen hatte.
- Skulptur Herakles tötet die stymphalischen Vögel von Émile-Antoine Bourdelle (1908/09), zu finden im mittleren Innenhof der WiSo-Fakultät.
- Integrale Gestaltungsplanung des Kölner Universitätsgeländes von Jürgen Hans Grümmer. Der Kölner Maler und Bildhauer Jürgen Hans Grümmer konzipierte und realisierte in Zusammenarbeit mit dem Stuttgarter Architekturbüro Rolf Gutbrod und dem Gartenarchitekten Gottfried Kühn ab Anfang der 1960er Jahre die Kunst am Bau auf dem Kölner Universitätsgelände zwischen Hauptgebäude mit dem erweiterten Albertus-Magnus-Platz (durch die Deckelung der Universitätsstraße), den Hängenden Garten neben der tiefergelegten Universitätsstraße, dem Hörsaalgebäude und der Universitätsbibliothek. Wesentlicher Bestandteil des künstlerischen Konzeptes Grümmers war die Verschmelzung der Innen- und Außengestaltung zu einem Gesamtkunstwerk. Dazu gehört die Bodengestaltung mit Bodenmosaiken, die sich vom Eingang des Hauptgebäudes über den Albertus-Magnus-Platz bis in den Eingangsbereich des Hörsaalgebäudes erstrecken, die ornamentale Bodengestaltung, die Möblierung mit unterschiedlichen Sitzgelegenheiten und die Wasserflächen, die vom Hintereingang des Hörsaalgebäudes bis zur Universitätsbibliothek die Außengestaltung als Teil des Gesamtwerkes fortführen und ebenfalls sowohl mit der Innengestaltung von Hörsaalgebäude und Universitätsbibliothek als auch mit der äußeren Fassadengestaltung von Hörsaalgebäude und Bibliothek korrespondieren. In einer zweiten Planungs- und Bauphase wurde das Philosophikum nach Plänen des Staatshochbauamtes von 1971 bis 1973 errichtet und der Künstler Grümmer nach einem beschränkten künstlerischen Wettbewerb damit beauftragt, die davor liegende Außenfläche in die im ersten Bauabschnitt realisierte Gesamtkonzeption zu integrieren. Hier kamen terrassierte Gestaltungen mit Sitzgruppen, Grünflächen sowie Trinkbrunnen hinzu. Damit entstand ein künstlerisch gestaltetes durchgängiges Design für Freiflächen und Universitätsräume. Das nach seiner Fertigstellung in Fachkreisen als beispielhaft hochgelobte Gesamtkunstwerk befindet sich seit Jahren insbesondere im Außengelände in einem verwahrlosten Zustand. Nachdem eine Wertschätzung für die brutalistischen Bauten bereits früher auch seitens der Universität zu erkennen war, nahm die Diskussion um den denkmalrechtlichen Wert des Gesamtensembles – inklusive der Außenanlagen – mehr Zeit in Anspruch, da für das Gelände seitens der Universität auch andere Nutzungsoptionen zur Debatte standen. Schließlich wurde das Gesamtensemble aus Universitäts- und Stadtbibliothek (Geb.-Nr. 107), Hörsaalgebäude (Geb.-Nr. 105) und Grünanlage jedoch im Jahr 2020 unter der Nummer 8799 in die Kölner Denkmalliste aufgenommen.[46][47]
- Stele von Ulrich Rückriem, 2004, zu finden auf dem westlichen Teil des Albertus-Magnus-Platzes, vor dem Philosophikum.
- Porträt Max Scheler von Otto Dix, 1926
- Backstein-Relief Hermes in der Fassade des von Wilhelm Riphahn geplanten und gebauten Gebäudes der WiSo-Fakultät, 1959
Museen und Sammlungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- GeoMuseum: Einziges naturkundliches Museum in Köln. Minerale, Edelsteine, Meteoriten, Fossilien etc. Zülpicher Str. 49 b.
- Theaterwissenschaftliche Sammlung in Schloss Wahn: Bilder und Texte zum europäischen Theater vom 16. Jahrhundert an, unter anderem der Nachlass von Karl Valentin. Besichtigung der archivierten Materialien nur nach (begründeter) Voranmeldung. Burgstr. 2, Köln-Porz/Wahn.
- Max-Bruch-Archiv des Musikwissenschaftlichen Instituts: Autographe und Schriften von und über Max Bruch.
- Musikinstrumentensammlung des Musikwissenschaftlichen Instituts: Über 80 Exponate aus Europa und Übersee.
- Ägyptische Sammlung: Papyri, Ostraka (Schriftscherben) und Pergamente, Keramiken und Kleinplastiken. Meister-Ekkehart-Str. 7, Institut für Ägyptologie.
- Prähistorische Sammlung (Studiensammlung): Artefakte aus sämtlichen Perioden der Ur- und Frühgeschichte auch von ausländischen Fundstätten, vom Faustkeil des Neandertalers bis zum Bronzeschwert und zu Eisenwaffen des frühen Mittelalters. Weyertal 125, Institut für Ur- und Frühgeschichte.
- Papyrussammlung des Instituts für Altertumskunde: eine der weltweit größten Sammlungen. Uni-Hauptgebäude.
- Barbarastollen: Unter der Aula, Hauptgebäude, wurde als Teil eines Museums für Handel und Industrie 1932 ein Bergwerksstollen aufgebaut.
-
Hauptgebäude (Ostansicht)
-
Gebäude der WiSo-Fakultät von Wilhelm Riphahn
-
Gebäude der philosophischen Fakultät
-
Das Gebäude der Universitäts- und Stadtbibliothek Köln
-
Das Seminargebäude (erbaut 2009) von Paul Böhm
-
Gebäude des Zentrums für organische Elektronik (COPT)
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Liste der Hochschulen in Deutschland
- Hochschulen in Nordrhein-Westfalen
- Liste der Rektoren der Universität zu Köln
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Universitätsgeschichte:
- Willehad Paul Eckert: Kleine Geschichte der Universität Köln. Bachem Köln 1961.
- Erich Meuthen: Kölner Universitätsgeschichte, Band I: Die alte Universität. Böhlau, Köln u. a. 1988, ISBN 3-412-06287-1.
- Bernd Heimbüchel, Klaus Pabst: Kölner Universitätsgeschichte, Band II: Das 19. und 20. Jahrhundert. Böhlau, Köln u. a. 1988, ISBN 3-412-01588-1.
- Erich Meuthen (Hrsg.): Kölner Universitätsgeschichte, Band III: Die neue Universität: Daten und Fakten. Böhlau, Köln u. a. 1988, ISBN 3-412-01688-8.
- Wolfgang Blaschke (Hrsg.): Nachhilfe zur Erinnerung: 600 Jahre Universität zu Köln (= Kleine Bibliothek. Bd. 509). Pahl-Rugenstein, Köln 1988, ISBN 978-3-89144-317-0.
- Frank Golczewski: Kölner Universitätslehrer und der Nationalsozialismus. Personengeschichtliche Ansätze. (= Studien zur Geschichte der Universität zu Köln. Bd. 8). Böhlau, Köln u. a. 1988, ISBN 3-412-03887-3.
- Karin Kleinen: Ringen um Demokratie. Studieren in der Nachkriegszeit. Die akademische Jugend Kölns (1945–1950). (= Studien zur Geschichte der Universität zu Köln. Bd. 17). Böhlau, Köln u. a. 2005, ISBN 3-412-26505-5.
- Ernst Heinen: Bildnerhochschule und Wissenschaftsanspruch. Lehrerbildung in Köln 1946–1965 (= Studien zur Geschichte der Universität zu Köln. Bd. 16). Böhlau, Köln u. a. 2003, ISBN 3-412-04303-6 Rezension von Leo Haupts. In: Geschichte in Köln. Zeitschrift für Stadt- und Regionalgeschichte. Band 53. Dezember 2006. S. 212–214: Buchbesprechungen.
- Leo Haupts: Die Universität zu Köln im Übergang vom Nationalsozialismus zur Bundesrepublik (= Studien zur Geschichte der Universität zu Köln. Bd. 18). Böhlau, Köln u. a. 2007, ISBN 978-3-412-17806-2.
- Margit Szöllösi-Janze (Hrsg.): Zwischen „Endsieg“ und Examen. Studieren an der Universität Köln 1943–1948. Brüche und Kontinuitäten. Kirsch, Nümbrecht 2007, ISBN 978-3-933586-52-0.
- Anne-Kathrin Horstmann: Wissensproduktion und koloniale Herrschaftslegitimation an den Kölner Hochschulen. Ein Beitrag zur „Dezentralisierung“ der deutschen Kolonialwissenschaften (Afrika und Europa. Bd. 10). Lang, Frankfurt am Main 2015, ISBN 978-3-631-65478-1.
- Heidrun Edelmann: Die Adenauers und die Universität zu Köln. Böhlau, Köln 2019, ISBN 978-3-412-51524-9.
- Ute Planert (Hrsg.): Alberts Töchter. Kölner Frauen zwischen Stadt, Universität und Republik (1914–1933). Röhrig Universitätsverlag, St. Ingbert 2019, ISBN 978-3-86110-737-8.
- Die Neue Universität zu Köln. Ihre Geschichte seit 1919. Hrsg. von Habbo Knoch, Ralph Jessen und Hans-Peter Ullmann im Auftrag des Rektorats der Universität zu Köln. Böhlau, Köln 2019, ISBN 978-3-412-51554-6.
- Hans Peter Ullmann: Die Universität zu Köln im Nationalsozialismus. Wege einer städtischen Hochschulgründung zwischen später Weimarer Republik und früher Bundesrepublik. Wallstein, Göttingen 2024, ISBN 978-3-8353-5767-9.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Universität zu Köln
- AStA der Universität zu Köln
- KölnAlumni – Freunde und Förderer der Universität zu Köln e. V.
- Literatur von und über Universität zu Köln im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Universität zu Köln > > Organisation > Rektor. Abgerufen am 2. Oktober 2023.
- ↑ a b c d e f g Zahlen, Daten, Fakten. Universität zu Köln, abgerufen am 25. Mai 2025.
- ↑ Netzwerk. Liste der Hochschulen im Netzwerk der DFH. In: dfh-ufa.org. Deutsch-Französische Hochschule, abgerufen am 7. Oktober 2019.
- ↑ Erich Meuthen: Kleine Kölner Universitätsgeschichte, Köln 1998, S. 31.
- ↑ Universität zu Köln begrüßt rund 1.100 Erstsemester zum Sommersemester 2023. Abgerufen am 1. Mai 2023 (deutsch).
- ↑ Bonn darf sich «Exzellenzuni» nennen: Köln verliert Titel. In: Die Welt. 19. Juli 2019 (welt.de [abgerufen am 22. Juli 2022]).
- ↑ Gründungsurkunde in: v. den Brincken, Stadt und Hochschule, Quellen der Stadt Köln Bd. 1, S. 308–309.
- ↑ Cristina Fraenkel-Haeberle: Die Universität im Mehrebenensystem. Mohr Siebeck, Tübingen 2014, ISBN 978-3-16-152578-0, S. 29 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Marco Gebert: Festung und Stadt Köln, 2013, S. 381.
- ↑ Vgl. Michael Grüttner, Ausgegrenzt: Entlassungen an den deutschen Universitäten im Nationalsozialismus. Biogramme und kollektivbiografische Analyse, de Gruyter, Berlin/Boston 2023, ISBN 978-3-11-123678-0, S. 12. Namensliste: S. 333–375.
- ↑ Habbo Knoch u. a. (Hrsg.), Die Neue Universität zu Köln, Böhlau, Köln 2019, S. 98.
- ↑ Ausstellungsprojekt zum Jubiläum ( vom 29. November 2014 im Internet Archive)
- ↑ archive.org: Projekt Zurück auf Los bei der Humanwissenschaftlichen Fakultät ( vom 22. März 2018 im Internet Archive), hf.uni-koeln.de, Artikel vom 22. Juni 2015, abgerufen am 13. November 2022.
- ↑ Die Gestaltung des Kölner Universitätsgeländes durch Jürgen Hans Grümmer in den 1960er und frühen 1970er Jahren in Zusammenarbeit mit Architekturbüro Rolf Gutbrod. In: juergenhans-gruemmer.de.
- ↑ Gebäude 106. In: uni-koeln.de. Abgerufen am 27. November 2024.
- ↑ Gebäude der Universität zu Köln. Abgerufen am 27. November 2024.
- ↑ Josef Kroll. In: rektorenportraits.uni-koeln.de. Abgerufen am 22. Juli 2022.
- ↑ »Wichtig ist, dass wir uns alle als Mitglieder der Universität verstehen«. In: uni-koeln.de. Abgerufen am 2. Oktober 2023.
- ↑ Kanzler. In: uni-koeln.de. Abgerufen am 25. April 2023.
- ↑ Chronik. In: portal.uni-koeln.de. Abgerufen am 22. Juli 2022.
- ↑ Universität zu Köln – Zahlen | Daten | Fakten 2023. (PDF; 7,9 MB) Studierende – Entwicklung der Studierenden nach Fakultäten* in Köpfen. In: Universität zu Köln. 2023, S. 40 ff., abgerufen am 3. Juni 2025.
- ↑ Großer Erfolg: Universität zu Köln freut sich über fünf Exzellenzcluster. 22. Mai 2025, abgerufen am 22. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ a b Universität zu Köln gründet Adenauer School of Government. Presseinformation. In: uni-koeln.de/. Universität zu Köln, 12. Juni 2025, abgerufen am 12. Juni 2025 (deutsch).
- ↑ DFG-Sonderforschungsbereiche. Verwaltung → Dezernat 7 → Großprojekte. In: verwaltung.uni-koeln.de. Universität zu Köln, November 2024, abgerufen am 27. November 2024.
- ↑ PreisträgerInnen. Abgerufen am 20. Mai 2025.
- ↑ Universitätspreis. In: portal.uni-koeln.de. Abgerufen am 25. April 2023.
- ↑ Schmittmann-Wahlen-Stipendien. Abgerufen am 25. April 2023.
- ↑ Gerhard Michel Stipendium. In: portal.uni-koeln.de. Abgerufen am 22. Juli 2022.
- ↑ Homepage / Kölner Universitätsstiftung. Abgerufen am 22. Juli 2022.
- ↑ Hintergrund. Abgerufen am 23. März 2023.
- ↑ § 11 (Fn 19) Zusammensetzung der Gremien, auf recht.nrw.de.
- ↑ a b HG NRW § 53 (Fn 10) Studierendenschaft. In: RECHT.NRW.DE. Ministerium des Inneren des Landes Nordrhein-Westfalen, 16. September 2014, abgerufen am 14. November 2023.
- ↑ Satzung der Studierendenschaft der Universität zu Köln. Amtliche Mitteilungen, Nr. 76/2023. Universität zu Köln, Köln 6. September 2023 (uni-koeln.de [PDF]).
- ↑ Übersicht Semesterbeiträge seit 2010. Universität zu Köln, abgerufen am 14. November 2023.
- ↑ Serviceleistungen des AStAs. AStA der Universität zu Köln, abgerufen am 14. November 2023.
- ↑ Autonome Referate an der Universität zu Köln. AStA der Universität zu Köln, abgerufen am 14. November 2023.
- ↑ Fachschaftsrahmenordnung der Studierendenschaft der Universität zu Köln. Amtliche Mitteilungen, Nr. 97/2022. Universität zu Köln, Köln 6. Dezember 2022 (uni-koeln.de [PDF]).
- ↑ University of Cologne Egypt Office. Fostering Academic Cooperation between North Rhine-Westphalia and Ghana. In: portal.uni-koeln.de. Universität zu Köln, 6. Mai 2025, abgerufen am 22. Mai 2025 (englisch).
- ↑ Ghana-NRW University Alliance. Fostering Academic Cooperation between North Rhine-Westphalia and Ghana. In: portal.uni-koeln.de. Universität zu Köln, 6. Mai 2025, abgerufen am 22. Mai 2025 (englisch).
- ↑ Zahlen I Daten I Fakten – 2023. (PDF; 7,9 MB) Universität zu Köln, 2023, abgerufen am 9. Juli 2025.
- ↑ Universität zu Köln erhält zum 3. Mal in Folge Total E-Quality Prädikat für Chancengleichheit und Vielfalt. Abgerufen am 25. April 2023 (deutsch).
- ↑ Uni Köln erhält Auszeichnung als „LGBTIQ+ Diversity Champion“. Abgerufen am 25. April 2023 (deutsch).
- ↑ Uni Köln erneut als Fairtrade University ausgezeichnet Website der Universität zu Köln. Abgerufen am 20. Mai 2025.
- ↑ Anna-Dorothee v. den Brincken: Stadt und Hochschule: Papst Urban IV. bestätigt 1388 die Kölner Universitätsgründung, in: Quellen zur Geschichte der Stadt Köln, Band I., S. 307–312, Köln Bachem 1999.
- ↑ Robert Hahn: 1985 – Die Reparatur der Uhr. In: Universität zu Köln. 21. September 2020, abgerufen am 25. Mai 2025 (deutsch).
- ↑ Umbaumaßnahmen auf dem Kölner Universitätsgeländes. In: juergenhans-gruemmer.de.
- ↑ Cordula Schulze: Gutbrod will Weile haben. In: koelnarchitektur.de. 28. August 2021, abgerufen am 22. Juli 2022 (deutsch).
Koordinaten: 50° 55′ 41″ N, 6° 55′ 43″ O